Underworld von abgemeldet (Blutfeind 2) ================================================================================ Kapitel 7 Soren ritt auf seinem Pferd, welches er Mephisto getauft hatte durch den Wald. Hinter ihm ritten die besten Todeshändler, die er im Schloss auftreiben konnte. Es waren fünfzehn an der Zahl. Soren hielt in seiner einen Hand die Zügel des stolzen Hengstes und in der anderen die Leinen von einem halben dutzend Doggen, die er nur durch seine immense untote Kraft halten konnte. Diese Doggen waren darauf dressiert den Spuren von Werwölfen zu folgen und diese zu zerfetzen, wenn sie ihnen nahe genug kamen. Bevor die Hunde in den Sichtkegel der Wölfe gerieten, gaben sie kein Laut von sich, was von einem sehr guten Dresseur zeugte. Diese Killer maßen vom Boden bis zum Kopf fünf Fuß und hatten keine Probleme mit Werwölfen in ihrer menschlichen Form, solange die Hunde zwei zu eins in der Überzahl waren. Viktor würde Soren solange schikanieren, bis Lucian endlich tot wäre. Darum ritt der irische Handlanger jede Nacht aus um Lucian aufzuspüren. Er ritt schon seit Sonnenuntergang im Wald umher und versuchte die Fährte von Lucian wider zu finden. Kaum war er auf einer kleinen Lichtung angekommen bremsten die Hunde drastisch ab. Soren passte sein Tempo dem der Hunde an und behielt sie scharf im Auge. Sie mussten etwas gewittert haben, sonst würden sie nicht so seltsam reagieren. In Soren keimte Hoffnung auf einen erfolgreichen Abschluss der Jagd auf. Die Hunde berochen die Luft und zerrten Soren gen Osten. Sie hatten etwas aufgespürt! Auch wenn es nicht Lucian war würde Soren doch nicht mit leeren Händen ins Schloss zurückkehren. Soren horchte nach seltsamen Lauten und wenn er sich genug konzentrierte vernahm er leises Knurren und Fauchen. „Gebt Acht Todeshändler! Wir werden vermutlich auf eine Meute Werwölfe treffen. Wir müssen koordiniert vorgehen. Die Hunde, die Lanzenträger und ich werden die Meute aufschrecken und in die Arme der Schwertkämpfer und der Netzträger locken. Dies sollte für uns kein Problem darstellen.“ Die Todeshändler in ihren polierten Stahlrüstungen nickten stumm um zu signalisieren, dass sie Soren verstanden hatten. Nach fünf Minuten im höchsten Galopp trafen sie auf einen kompletten Clan Lycaner, der auf einer Hetzjagd zu sein schien. Was das Ziel war konnte Soren nicht erkennen und er wollte auch nicht auf sich aufmerksam machen, nur um herauszufinden was es war. Das Schlusslicht bildete ein kleiner Welpe, den Soren auf nicht älter als 15 Jahre schätzte. Er rannte etwas abseits der Meute und würde leicht von ihr zu trennen sein. Da der Clan auf einem Landweg entlang sprintete wusste Soren, dass sie zwangsläufig durch einen großen Höhlenkomplex rennen mussten. Soren gab den Todeshändlern lautlos zu verstehen, dass sie ihm folgen sollten. Außer Sichtweite des Weges ritten die Vampire auf den Höhlenkomplex zu. Sie würden vor den Lycanern dort ankommen und sich in der Höhle positionieren. Das Ziel war der Welpe am Ende der Kolonne. Nicht lange und die Todeshändler vernahmen die ersten Anzeichen der herannahenden Meute. Die Vampire warteten geduldig und ruhig ab, bis der Welpe auf gleicher Höhe mit ihnen war. Soren sagte den Todeshändlern sie sollen den Werwölfen folgen und ihr Lager ausfindig machen. Er würde schon alleine mit dem jungen Lycaner fertig werden. Der Welpe nahm von ihnen Notiz und blieb wie angewurzelt stehen. Soren ließ die Hunde los und entrollte seine Silberpeitschen, die er immer um seine Schultern gewunden trug. Der räudige Köter von einem Lycaner versuchte zu fliehen und rannte den Weg zurück, von dem er gekommen war. Die Hunde nagelten ihn fest und kratzten ihn mit ihren langen, spitzgefeilten Krallen. Soren schrie den Hunden zu sie sollen beiseite gehen und ohne zu zögern ließen sie von dem Lycaner ab. Der Junge richtete sich auf und sprang Soren an, welcher ihn in der Luft packte und auf den Boden warf. Die Peitschen schnellten auf den Jungen zu, der nichtmehr in der Lage war auszuweichen. Sie bestanden aus zusammengesetzten Wirbeln, die aus Silber hergestellt wurden und rissen mit jedem Hieb die Haut von dem Körper des Jungen. Dieser schrie seinen Schmerz ungehemmt in die Nacht. Urplötzlich stolperte ein Mensch in die Szenerie und hielt mit weit aufgerissenen Augen an. Die Hunde stürzten sich sofort auf den Mensch und zerfetzten ihn. Auch Soren konzentrierte sich auf den Menschen und achtete für einen kurzen Moment nicht auf den Werwolf. Dieser nahm reiß aus und flüchtete in den Wald. Soren verfluchte seinen Leichtsinn und rannte dem Wolf nach ohne an sein Pferd zu denken, welches noch in der Höhle stand. *** Raze rannte hinter den Anderen her, aber durch seine kürzeren Beine und sein junges Alter konnte er nicht mit ihnen mit halten. Sie achteten nicht auf ihn und waren ihm so immer weiter voraus. Raze ließ sich nicht hängen und gab alles um aufzuholen, doch er schaffte es nicht. Es war für ihn schon eine immense Anstrengung den Abstand konstant zu halten. Als der Mob sich dem Höhlenkomplex näherte, durch den der Pfad führte witterte Raze etwas seltsamen, aber er ignorierte es und rannte weiter. Als er in der Höhle ankam sah er dunkle Schemen an der Wand und begann sich zu fürchten und malte sich schreckliche Dinge aus, die dort wohl auf ihn lauerten. Beschämt, solche Gedanken zu haben schüttelte Raze den Kopf und sprintete weiter. Doch was er da sah entsprach nicht nur seiner Fantasie und dies musste Raze nun selbst herausfinden, als Vampire die Verfolgung seiner Kameraden aufnahmen. Und er blieb nicht verschont, denn niemand anderes als Soren, von dem Lucian nur schlechtes erzählt hatte, stand vor ihm. Raze versuchte zu fliehen, aber es gelang ihm nicht. Er wurde von Sorens Jagdhunden kurz nach dem Erreichen des Höhleneingangs niedergerissen und dachte schon es sei um ihn geschehen, als Soren die Hunde zurückpfiff. Er dankte dem Mond für diese Begebenheit und richtete sich auf. Soren entrollte gerade seine Peitschen und Raze ahnte schon, dass er sie nun gleich zu spüren bekommen würde. Raze sprang Soren voller Verzweiflung an, aber Soren riss ihn aus der Luft und peitschte den kleinen Werwolf aus. Raze dachte es wäre um ihn geschehen, als er sah wie ein nichtsahnender Mensch auf die Lichtung schritt. Die Hunde und Soren waren abgelenkt und Raze hetzte in Richtung Lager davon. In Gedanken bedankte er sich bei dem armen Menschen und trauerte sogar ein kleines bisschen um ihn. Raze rannte getrieben von Soren auf das Lager und somit auf Lucian zu. Er erlangte ungeahnte Schnelligkeit durch das Adrenalin und den verzweifelten Wunsch Schutz zu suchen. Schließlich stoppte er vor Lucian im Lager und brachte nur einen unzusammenhängenden Satz zu Stande: „Er ist hier… wurde von den anderen getrennt… er fand mich… Soren…!“ Raze sah das verblüffte Gesicht von Lucian, dass langsam zu einer Grimasse des Hasses wurde, vor seinen Augen, bis er ohnmächtig zusammenbrach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)