Einmal Zukunft und zurück von Schreiberling (Pairing: S & J (andere angedeutet)) ================================================================================ Kapitel 6: Hacker ----------------- Hallo liebe Leute, hier ist das nächste Kapitel und weil ihr sicher alle schon sehr gespannt seid, sag ich jetzt nix weiter außer wieder viel Spaß. Und hoffentlich gefällt es euch. Eure Schreiberling in Action. -------------------------------------------------------------------------------- Während Jono immer noch in den Armen seines widergekehrten Vaters lag, fühlte sich dieser etwas mit der Situation überfordert. Hilfesuchend sah Seto zu seinem Bruder, der nur mit den Schultern zuckte und ebenso ratlos aussah. "Ehe du mir die Schuld gibst, das Rumschnüffeln hat er nicht von mir gelernt, dass das klar ist.", setzte Mokuba leise hinzu. "Du solltest ihm aber reinen Wein einschenken. Schließlich kannst du nicht ewig bleiben und wir wissen nicht, was aus dir geworden ist." Mokuba verstummte, als Jono fragend den Kopf hob. Blaue Augen, die plötzlich einen unschuldigen Hundeblick erster Güte aufwiesen, sahen Seto vertrauensvoll an. In diesem Moment erinnerte ihn Jono mehr an Joey als er sich selbst eingestehen wollte. Er seufzte leise und löste sich langsam von Jono. Dann sah er sich suchend um und platzierte Jono dann in einen der Stühle neben ihm. Jono verwirrte das sehr. Sein Vater war normalerweise immer souverän und selbstsicher, ließ sich nie anmerken, wenn ihn was bedrückte. Dieser hier jedoch schien offen sichtlich mit seinem Latein am Ende. "Hör mal...Jono." Beinahe hätte er mein Sohn gesagt, verkniff es sich aber im letzten Moment. "Es ist nicht so, wie du vielleicht denkst..." "Und wie ist es dann?! Wo warst du die ganze Zeit?! Wir haben immer auf dich gewartet, Subaru und ich! Ich hab ihm alles von dir erzählt und.. und von... WO WARST DU?!" Jono war wieder aufgesprungen und kämpfte mit der Wut und den Tränen, die sich unaufhaltsam ihren Weg zurück in sein Gesicht suchten. Mokuba versuchte ihn zu beschwichtigen. "Jetzt hör dir doch erst mal an, was er zu sagen hat." "Nein! Ich will es jetzt wissen!", herausfordernd sah er Seto in die Augen. Dieser wurde so nur noch unruhiger. Er fühlte sich in die Enge getrieben und er hasste dieses Gefühl. Ein Seto Kaiba ließ sich von nichts und niemandem aus der Fassungen bringen und...Bla bla bla etc pp. Doch ein Teil von ihm - der wesentlich mehr Vernunft an den Tag legte - vertrat die Meinung, dass es völlig in Ordnung war, die Nerven zu verlieren, wenn man 1. plötzlich in der Zukunft landete 2. erstaunlicherweise überlebte und nicht von echten Monstern gegrillt wurde 3. zwei Söhne hatte und 4. das von keinem geringerem als Joseph Jay Wheeler. Jetzt wäre es Zeit einfach mal kurz in Ohnmacht zu fallen und das so elegant wie möglich, schließlich war sein Sohn anwesend und man wollte doch ein gutes Beispiel abgeben... Seto ignorierte die letzte Information gekonnt und schüttelte den Kopf um die dämlichen, total wirren Gedanken los zu werden. Es gab keinen Grund plötzlich überzuschnappen. Er hatte etwas vor und es galt sich nun allein auf sein Ziel zu konzentrieren. Erste Mission: Jono alles erklären. Status: Nicht einfach, aber machbar. Missionsstart: Sofort! "Hinsetzten und zwar auf der Stelle!" Der strenge Unternehmerton schlug wie ein Blitz bei seinem Sohn ein und Jono setzte sich mit offenem Mund hin, während Seto sich kerzengerade vor ihn stellte um sich kurz zu sammeln und gleichzeitig zu verhindern, dass Jono wieder aufsprang und rumschrie. Dazu musste er den Kleinen etwas einschüchtern. Das ging nicht anders. "Also.... Zu deiner Frage: Ich hab keine Ahnung, wo ich war." Jono wollte schon wieder dazwischenplatzten, aber Seto sprach einfach weiter ohne seinen Protest zu beachten. Seine gewohnt geschäftsmännische Seite, mit der er sich wesentlich wohler fühlte, kam zum Vorschein und gab ihm genug Ruhe um die nächsten Worte zu formen. "Es ist so. Ich bin Seto Kaiba. Allerdings bin ich 18, hab keine Ahnung von dem was mit mir in dieser Zeit passiert ist, weil mich jemand mit einer alten Schriftrolle hergeschickt hat. Ich komme aus der Zeit, wo wir alle, damit meine ich deine Mut.. äh Vat.. äh Joey, Yugi, und den Rest von dem Kindergar..." Mokuba winkte schnell ab. "... ich meine, den Rest der Clique noch zur Schule gegangen sind." Seto holte Luft. Mann, war das schwer etwas so verwirrendes in Worte zu fassen und dann noch überlegen zu müssen, welche Worte man benutzten konnte ohne Jono zu verraten, dass er nicht gerade mit den anderen super befreundet war. Davon hatte Moki sicher nichts erzählt. Jono hatte zwar alles gehört, glaubte aber kein Wort. Er stand auf und schien vor Wut und Enttäuschung zu kochen. "Und den Quatsch soll ich glauben?! WENN IHR MIR NICHT DIE WAHRHEIT SAGEN WOLLT, DANN SOLLTE ICH WOHL BESSER GEHEN!" Mokuba und Seto wechselten einen kurzen Blick und dann packten sie Jono links und rechts an der Schulter und hielten ihn fest. "LASST MICH! LASST MICH LOS! ICH GLAUB EUCH KEIN WORT...." Seto sah Mokuba fragend an und stöhnte dann: "Die Gefühlsausbrüche hat er von dem Köter, oder?" Jono hielt mitten im Schreien inne und starrte Seto aus offenem Mund an. "Was hast du gesagt?! "Was meinst du? Dass du das Temperament eines Vulkans geerbt hast?" "Nein, das danach. Du sagtest Köter..." Seto schlug sich innerlich gegen die Stirn. Das war ihm nur so rausgerutscht. Aber warum interessierte sich Jono dafür? "Ja, ist mir so..." "Es ist dein Ernst gewesen. Nicht? Du bist echt nicht Pa, oder?" Mokuba sah Jono fragend an. "Wieso plötzlich die Einsicht?" Jono wurde losgelassen und fing an zu erklären. "Ma hat mir erzählt, dass Pa ihn früher immer Spitznamen mit Hunden drin gegeben hat. Pinscher, Köter, etc. Da ist mir dann klar geworden, dass du die Wahrheit gesagt hast." "Das hat er dir echt erzählt.", stöhnte Seto auf und musste daran denken, was für einen schlechten Eindruck, das auf die Beziehung warf. Außerdem... Ma? Nannte der Junge Joey echt so? War ja... mmm.... gewöhnungsbedrüftig... Moki fing an, breit zu grinsen. Seto fand das gar nicht zum Lachen und warf seinem Bruder einen strafenden Blick zu. Dieser ließ sich davon nicht beeindrucken. Zwischen ihnen hatte sich absolut nichts geändert. Egal ob Zukunft, Gegenwart, Vergangenheit, Parallelwelt oder sonstige Gefilde, sie waren immer sie selbst und in diesem Moment ging ihm Moki mit seinem Gegrinse auf die Nerven. "Möchte mal wissen was daran so witzig ist. Das gilt auch für dich Missi, komm da raus und zwar gleich, sonst komm ich zu dir!" Seto drehte sich mit schwung um und starrte wütend in die Schatten in der Nähe des Eingangs. Ein junges Mädchen ungefähr in Jonos Alter tauchte plötzlich auf und hatte einen sanften Rotton um die Nase vor Verlegenheit ertappt worden zu sein. Angesichts seiner Angebeteten hielt Jono es für besser sich noch mal übers Gesicht zu wischen und auch die letzten verräterischen Tränenspuren wegzukriegen, während Mokuba nicht überrascht war die junge Dame zu sehen. Überall wo Jono war, war auch sie in letzter Zeit nicht weit. Seto hob misstrauisch eine Braue. Er mochte es nicht sonderlich belauscht zu werden. Wer immer dieses Mädchen war, sie hatte sich seiner Meinung nach zu weit aus dem Fenster gelehnt. Und sie schien seinen Sohn anzumachen. Er war sich noch nicht sicher, ob er so was zulassen konnte. "Wer bist du und was willst du hier? Und was noch wichtiger ist, wie viel hast du mitgehört?", setzte Seto sofort an. Jono unterbrach ihn, indem er dem Mädchen entgegenging. "Vicky! Was machst du denn hier? Ich hab doch gesagt, dass du nicht mitkommen sollst." Angesprochene Person war null einsichtig und schob trotzig das hübsche Kinn vor. Ihre blonden Locken fielen ihr dabei ins Gesicht und mit einer schnellen Handbewegung, die Ärger verriet, sah sie Jono an. "Ich wollte nur sicher gehen, dass mit dir alles in Ordnung ist. Was dagegen?" "Nein." "Ja!" Jono sah seinen Vater überrascht an. Er hatte was gegen seine Freundin. Alptraum! "Ich habe grundsätzlich etwas dagegen, wenn sich Fremde in Familienangelegenheiten mischen, die sie nichts angehen." Er musterte die junge Dame kritisch und seine Augen streiften dabei jede Linie in ihrem Gesicht. Danach gab es für ihn keine Zweifel mehr. "Du gehörst zu Mai. Stimmt's ?" Sie nickte überrascht. "Mai ist meine Mutter. Woher wissen sie das?" "Du benimmst dich genau wie sie. Es ist nicht zu übersehen. Es gibt kaum jemand, der so eine penetrant selbstbewusste Art hat." Seto hatte dies ohne groß nachzudenken gesagt und schüttelte gleich darauf über sich selbst den Kopf. Die Reaktionen auf seine voreilige Bemerkung vielen sehr unterschiedlich aus. "SETO!" "PA!" "WAS?!" Seto ignorierte alle drei und ließ sich auf den Stuhl vor dem Computer fallen. Ihm war gerade etwas eingefallen. Wenn der Computer noch funktionierte, dann waren seine Programme sicher auch noch drauf und das wiederum hieß.... Hinter ihm wurde gezetert ohne Ende. "Hast du gehört was er über meine Mutter gesagt hat? Willst du zulassen, dass er so mit mir redet?! Sag ihm er soll sich gefälligst entschuldigen!" Mokuba belustigte Vickys Getue. Endlich zeigte sie Jono gegenüber ihr wahres Gesicht. Dieser schien über die zickige Art seiner Freundin zu geschockt um was zu sagen. Während Vicky weiter auf Jono einredete, achtete Mokuba auf Seto. Dieser war völlig auf seine Arbeit konzentriert und ließ die Finger über die Tastatur fliegen, dass man die Griffe nur noch schemenhaft wahrnehmen konnte. Zwischen drin gab er dem Computer Anweisungen per Codes ein, die er ebenso eilig eintippte. "Was tust du da?", wollte Mokuba wissen, der sich inzwischen hinter Seto gestellt hatte um ihm über die Schulter zu sehen. Im Hintergrund lief das "Zickendrama Teil 2". "Jono, wieso tust du nichts? Magst du mich jetzt nicht mehr? Bin ich nicht mehr gut genug für dich?" Gleich kullern falsche Tränen, war alles was Mokuba dachte, während er sich wieder Seto zuwandte. Dieser hatte kurz inne gehalten und war dabei sich nachdenklich das Kinn zu reiben. "Was passiert jetzt?", warf Mokuba gespannt ein, der keine Vorstellung davon hatte, was sein Bruder da eigentlich trieb. "Jetzt warten wir.", murmelte dieser und sah weiterhin auf den Bildschirm vor sich. Mokuba folgte seinem Blick und konnte einen Ladebalken erkennen, der 15% anzeigte. Da stand aber nicht, was Seto gerade hochladen wollte. Hinter ihnen waren erst ein Klatschen und dann schnelle Schritte zu hören und beide Kaiba Brüder drehten die Köpfe. Jono stand allein da. Seine rechte Wange wies einen schicken roten Abdruck in Form einer Hand auf. "Ich wollte eigentlich nichts nachhaltig verändern oder so...", kam es leise und in reumütigem Ton von Seto, während er seinem Sohn einen entschuldigenden Blick zuwarf. Dieser kam auf sie zu und winkte ab. "Halb so wild. Mir ist nie aufgefallen was für eine Zicke sie sein kann, wenn es nicht nach ihrem Kopf geht.", meinte Jono grinsend und setzte sich neben seinen Vater. Irgendwie hatte er gerade das überschwängliche Gefühl sich von einer großen Last befreit zu haben. Wie hatte er sich nur so in Vicky täuschen können? Aber es hätte ihm klar sein müssen, als Subaru damals gesagt hatte, ich find sie doof. Er hatte mit seinem Bruder stundenlang geschimpft bis dieser in Tränen ausgebrochen war und beim Wegrennen geschrieen hatte: "UND SIE IST TROTZDEM DOOF!" Schnell kehrte er mit seinen Gedanken wieder zu seinem Vater und Onkel zurück und blickte neugierig auf den Ladebalken, der nun 60 % zeigte und langsamer wurde. Seto tippte unruhig mit den Fingern auf das Computerpult, immer noch das Kinn in die Hand gestützt. Er gab keine Antwort und sah starr geradeaus immer die Anzeige im Auge. Die anderen beiden taten es ihm nach und so schritt der Balken im Schneckentempo weiter voran. "70%" Mokuba "75" Jono Jono und Mokuba wechselten sich mit vorlesen ab, während Seto versuchte ruhig zu bleiben. Der Ladebalken war schon nervig genug, die beiden machten ihn nur noch zusätzlich nervös. Er hasste es zu warten, das wusste sein Bruder doch, warum machte er ihn dann auch noch mit dem Vorlesen der Zahlen verrückt? "80%" Mokuba "85" Jono Bei 95 platze ihm dann entgültig der Kragen. Er knallte mit der Hand auf das Pult und fauchte wütend. "Könnt ihr nicht mal ruhe geben, das macht einen ja wahnsinnig!" Als er die entsetzten Gesichter sah, fragte er sich ob er es übertrieben hatte, bis ihm auffiel, dass nicht er der Grund für die plötzliche Stille war, sondern der Computerbildschirm. Verwirrt drehte er sich diesem wieder zu und sah nur einen grauen Hintergrund. Der Balken war weg und es war nichts zu sehen außer grau. Grau, dachte er verwirrt. Normalerweise hatte ein Bildschirm eine andere Farbe. Selbst wenn er abgestürzt war. Das gab den Ausschlag anzunehmen, dass sein Plan aufgegangen war. Die Èinstellungen waren nur falsch. Jono und Mokuba sahen ihn verwirrt an und warteten auf eine passende Erklärung. Schließlich waren sie fest davon überzeugt, dass Seto sein eigenes Vorhaben zum Platzen gebracht hatte bzw. er hatte den Computer zu sehr erschüttert. Seto ließ sie warten, indem er einfach weitertippte. Er hatte es jetzt sehr eilig. Schließlich konnte er nicht genau sagen, wie lange das Bild hielt und jemand ihr Eingreifen vielleicht schon bemerkt hatte. Mit ein paar kurz eingegebenen Parametern wurde etwas neues sichtbar und ein erstauntes AH ging hinter ihm los. Jetzt war das KC Gebäude deutlich sichtbar. Zuvor hatte das Bild die Fassade in nächster Nähe gezeigt. "Ich hab mich mit Erfolg in den KC Satelliten gehackt. Er ist immer noch intakt. Eigentlich logisch. Ich denke nicht, dass die Garde ihre Monster dorthin schicken kann." Selbstzufrieden lehnte Seto sich in seinem Stuhl zurück. Nun ergaben sich gewisse Vorteile gegenüber dem Feind und er hatte vor diese auch zu nutzen. Er war wieder in seinem Element. Gegner erkennen, Gegner analysieren, Gegner platt machen. Ein teuflisches Grinsen schlich sich auf seine Züge und gab ihm das Aussehen eines Dreijährigen, der gerade die Filzstifte entdeckt hatte und mit ihnen beabsichtigte in nächster Zeit die Zimmertapete neu zu gestalten. Und Seto wäre in diesem Fall ein sehr kreativer Sprössling gewesen. Mokuba mochte diesen Ausdruck normalerweise nicht, weil er bedeutete, dass jemand sehr zu leiden hatte, aber in diesem Fall, war er gern bereit eine Ausnahme zu machen. Jono störte sich nicht an der Schadenfreude seines Vaters. Er war einfach froh ihn wieder bei sich zu haben, auch wenn er nicht so ganz sein Vater war und nun etwas ziemlich delikates anstellen wollte. Dieser Seto reichte erst mal als Ersatz. Mit etwas Glück bekam er mit seiner Hilfe, den Vater zurück, den er so sehr vermisste. "Was willst du jetzt mit dem Bild machen?", fragte Jono und zeigte auf den Bildschirm. "Ach damit. Nichts. Aber mit dem Satellit sind noch ganz andere Dinge möglich und da so lange nichts mehr in dieser Hinsicht passiert ist, wird wohl keiner damit rechnen..." Seto verfiel in kreatives Schweigen und ließ sich seinen Plan weiter durch den Kopf gehen. "Womit rechnen? Onkel, was meint er? Ich versteh gar nichts.." Jono erwartete eine Erklärung und Mokuba rückte auch sofort damit raus. Er hatte längst begriffen, was Seto meinte. "Dein.. Ich meine, Seto hat vor sich über den Satellit in den Hauptrechner des Gardehauptquartiers einzuhacken. Vielleicht finden wir so endlich raus, wer die Fäden zieht. Dann haben wir eine reelle Chance sie mit Setos Deck und unseren Karten zu schlagen." "Heißt das, wir vertreiben sie?", wollte Jono begeistert wissen. Doch ehe Mokuba weiterreden konnte, unterbrach Seto seinen Überschwang. "Es ist nicht gesagt, dass es klappt. Wenn man uns entdeckt bevor ich in den Rechner komme, ist alles umsonst. Dann gibt es keine zweite Chance, weil man sicher Leute herschickt, die uns fertig machen sollen." "Oh.", war alles was Jono aufgrund der Enttäuschung rausbrachte. Das eben hatte ihm wesentlich mehr Hoffnung gemacht. "Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass es funktioniert.", warf Mokuba ein, der den Pessimismus seines Bruders nur zu gut kannte. Wenn Seto schon die negativsten Seiten aufzählte, konnte es nur besser werden. Eine dumme Angewohnheit von Seto war es immer das schlimmste Anzunehmen um sich später mehr über seinen Erfolg auslassen zu können und weil er es mochte andere - vor allem Pressefuzzies - zu täuschen. Seto hatte inzwischen den Zugangscode für den Hauptrechner eingegeben. Es war sein alter Code und sowohl er als auch Mokuba bezweifelten, dass er noch gültig war. Aber vielleicht löste der Versuch zumindest keinen Sicherheitsalarm aus. Als aber plötzlich Zugriff Akzeptiert in großen Lettern am Bildschirm stand, waren alle völlig baff. Mokuba starrte Seto mit offenem Mund an. "Wie hast du das gemacht?" Seto zuckte mit den Schultern. "Ich hab nur meinen Standartcode eingegeben. Ich dachte eigentlich jemand hätte irgendeine Sicherheitsschranke installiert, aber sieht ganz so aus als hätte niemand mit einem Hackerversuch gerechnet." Während Seto darüber nachdachte wie merkwürdig das war, sprang Jono vom Stuhl und hibbelte aufgeregt hin und her. Auch so eine dumme Angewohnheit, die er wohl von Joey haben musste, stellte Seto augenrollend fest. "Das ist doch klasse! Jetzt können wir alle Infos kriegen, die wir wollen!" Seto wurde in seinen Gedankengängen unterbrochen, als Jono sich ihm an den Hals warf und ihn fest drückte. "Du bist der allerschlauste!", schwor er und kuschelte sich an Seto. Dieser erwiderte etwas rot im Gesicht die Umarmung und spürte, dass ihm diese dauernde Schmuserei doch etwas peinlich war. Er drückte Jono sanft von sich weg und bad ihn sich wieder zu setzten, weil es noch nicht überstanden war. Irgendetwas stimmte da nicht. Es war so, als hätten sie nicht mehr mit einem Eingriff seinerseits gerechnet und das konnte doch wiederum nur bedeuten, dass die Garde etwas über sein Verschwinden wusste. Waren sie sogar dafür verantwortlich? War er vielleicht dort irgendwo in seiner ehemaligen Firma gefangen und hoffte auf Rettung? Wenn es so war, was gingen ihm dann all die Jahre für Gedanken durch den Kopf? Dachte er an Jono und Subaru oder hatte er sie vergessen? Seto lief plötzlich ein eisiger Schauer über den Rücken. Wo waren denn diese Gedanken auf einmal hergekommen? Das Bild von seinem älteren Ich in einer dunklen Abstellkammer der KC verblasste langsam und machte der Realität Platz. Alles Unsinn, schallt er sich. Es ging seinem Ich sicher bestens und außerdem hätte er doch starke Monster gehabt um sich zu verteidigen. Die Frage war nur, ob er auch einen Gürtel gehabt hatte um die Monster zu rufen..., meinte ein inneres Stimmchen gehässig. Schluss! Er musste mit dem Unsinn aufhören. Es brachte nichts über solche Dinge nachzudenken. Was- wäre- wenn- Fragen brachten ihn jetzt nicht weiter. Immer eins nach dem andern. Nun hieß es erst Infos sammeln. Er gab den nächsten Sicherheitscode ein und wartete. Mokuba und Jono beobachteten alles mit wachsender Ungeduld. Wieder kamen sie problemlos eine Stufe weiter. Seto gab den nächsten und auch den übernächsten Code ein und kam schließlich zu einer Stelle, die er in seiner Zeit erst kürzlich eingerichtet hatte. Es ging dabei um Hackerversuche von außen. Der Computer seiner Firma war nun dabei einen Systemcheck durchzuführen, der ihm anzeigen konnte, ob jemand von innerhalb der Firma Zugriff wollte oder von außerhalb. Eine Ausnahme hatte Seto jedoch eingestellt und das war sein Computer von zu Hause. Die Frage war nur ob es klappte und er den Computer annahm, denn als er weggegangen war, hatte das System noch Macken gehabt und es hatte nicht funktioniert. Er knetete nervös seine Finger und wartete. 5 Minuten dauerte der Check und nun war eine vergangen. 4 Minuten. Noch drei. Mokuba hatte die Hände fest um die Rückenlehne von Setos Stuhl gekrallt und verlagerte sein Gewicht permanent von einem Fuß auf den anderen. Noch 2. Die Luft im Raum schien vor Anspannung zu knistern und die Anwesenden hielten es kaum mehr aus. 1 Minute. Nun würde sich zeigen, ob das Programm noch repariert worden war. Hatte es wieder irgendwelche Stümper gegeben oder ordentliche Arbeit? Doch da... < Willkommen. Bitte geben sie ihren Namen und das Passwort ein. > Seto tat wie geheißen und wusste nur zu gut, dass nun noch alles schief gehen konnte. Schließlich konnte er immer noch rausfliegen, weil der Computer das Passwort und den Namen durchcheckte und ihn als Gefahr einstufte. Also gab er seinen Namen ein, den er mit Whitedragon gespeichert hatte und sein Passwort. Auf dieses Passwort wäre in seiner Gegenwart keiner gekommen, denn es lautete auf Doggy. Aber in dieser Zeit war daran absolut nichts mehr geheim, stellte er für sich selbst grummelnd fest. Memo an mich selbst: Passwort ändern, sobald ich Heim komme. < Zugriff gestattet. Lade Profil. Gespeicherte Daten werden aktualisiert.> "Wir sind drin.", flüsterte Jono total begeistert und Stolz schwang in seinen Worten mit, der eindeutig seinem Vater galt. Seto konzentrierte sich weiterhin auf das was er tat. Er musste sich trotz soviel Dusel vorsichtig im System bewegen. Nun wollte er erst mal die Kameras checken. Dazu öffnete er das Programm und gab - mit Mokubas Wissen - das heutige Datum ein. Aber auf dem Bildschirm sah man erst nur Schnee -Störbild- und Rauschen war zu hören. Mist, das war wohl nichts. Entweder hatte wer die Kameras in seinem Büro abgeschaltet oder zerstört. Dafür konnte man aber die Gänge aufrufen. Dort hielten sich eine ganze Batallion von Gardeleuten auf, die patrouillierten. Doch damit konnte sie erst mal nichts anfangen. Er musste irgendwie den Chef zu sehen kriegen und dafür musste er die Kameras in seinem Büro - sofern sie noch funktionierten - einschalten. Keine leichte Aufgabe, aber nicht unmöglich. Mit ein paar Kopfdrücken hatte er was er wollte. Sein alter Schreibtischstuhl kam in Sicht und enttäuscht mussten sie feststellen, dass er völlig leer war. Doch da... Am Rand bewegte sich etwas. Würden sie nun gleich den Chef der Garde sehen? Gespannt starrten alle auf den Bildschirm. ------------------------------------------------------------------------------ Ätsch. Hier hör ich auf und ich hoffe, ihr seid nicht zu sauer, weil ich unterbreche. Aber die Spannung muss doch erhalten bleiben. Also bis zum nächsten Streich und ich verspreche, dass er noch etwas länger wird, als dieser. Und denkt dran. Fortsetzung folgt! Ach ja, ich wollte noch allen Kommischreibern herzlich danken, dass ihr mich unterstützt. Ich schick euch antworten auf Fragen etc per ENS. Also mal drauf achten. LG, eure Schreiberling Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)