Liebe Auf Ganymed von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Es war drückend heiß da die kleine Behausung nur winzigeFenster besaß, die sich nicht öffnen ließen. Aber durch die die Sonne den ganzen Tag hinein schien. Joan nahm das Wasser dankbar an. Das Essen probierte Sie vorsichtig Es schmeckte hervorragend und sie aß alles auf. Sie hatte schließlich den halben Tag nichts gegessen. Aisleen hatte Joan frische Kleidung gebracht. Sie bestand aus einem knielangem, cremefarbenem Kleid und einem paar weicher Schuhe aus Ziegenleder. Joan lies sich von der jungen Frau helfen. Als sie fertig umgezogen war ging Aisleen zur Tür hinaus und bedeutete Joan ihr zu folgen. Sie wurde von zwei Männern flankiert, hatte also keine Chance zu entkommen. “Hab keine Angst,“ erwiderte Aisleen ohne sich umzudrehen und ging weiter. "Wo bringt ihr mich hin ?” fragte Joan nervös, erhielt jedoch keine Antwort. Curtis hatte die kleine Hütte im Auge behalten. Sein Verdacht bestätigte sich als die junge Frau hinaus trat und Joan ihr folgte. Er beobachtete, wie die jungen Frauen zu einem größerem Gebäude in der Mitte des Dorfes gebracht wurde. Die Tür wurde geöffnet und Joan trat ein. Ihre Begleiter warteten draußen. Als sie ihr Ziel erreicht hatten, hielt Aisleen die Tür auf und schob Joan hinein. Joan sah sich um und entdeckte einen Mann mittleren Alters, der auf einem Kissen in einer schattigen Ecke des Hauses saß. “Komm näher, mein Kind," begrüßte er Joan, "Bitte setzt dich.” Joan tat, was er sagte und wartete schweigend ab. “Ich bin Ansgar, der Anführer des Stammes. Das hier muss alles erschreckend sein für dich. Doch ich garantiere dir, dass dir nicht geschieht solange du den Regeln folgst und keinen Fluchtversuch unternimmst, fuhr er fort. “Dann bin ich also eure Gefangene ?” entfuhr es Joan, “Was habe ich denn getan, dass ihr mich entführt und in dieser winzigen Hütte einsperrt?“ Ansgar hob beschwichtigend die Hände.”Bitte, du bist keine Gefangene. Mit der Zeit wirst du dich hier einleben und einem Mann deiner Wahl zur Frau gegeben werden.” Joan dachte sie hätte sich verhört. Einen völlig fremden Mann heiraten? Sie musste hier schleunigst verschwinden. Als hätte Ansgar ihre Gedanken gelesen warnte er. ”Eine Flucht ist unmöglich. Du würdest von unseren Hunden aufgespürt und wieder gefangen werden. Dann würden du und Aisleen, die für dich zuständig ist, bestraft werden. Das erscheint dir vielleicht barbarisch. Es ist aber die einzige Möglichkeit unseren Stamm zu erhalten.” Die Tür öffnete sich wieder. Aisleen stand in der Tür, blickte den Mann fragend an und auf sein Nicken hin trat sie ein. “Meine Tochter kennst du bereits," sagte Ansgar, "Ich möchte sie ungern bestrafen!” Er lehnte sich zurück und Aisleen führte Joan wieder zurück zu ihrer Unterkunft. “Soll ich hier etwa wohnen?“ fragte Joan, "Hier ist ja nicht einmal ein Bett.” “Hier ist wirst du auch nicht bleiben," erwiderte Aisleen, "Für dich wird etwas entsprechendes hergerichtet.” Daraufhin ließ sie Joan wieder allein. Curtis wusste, dass er nicht einfach so ins Dorf hineinmarschieren konnte. Er musste warten bis es Nacht war, vielleicht ergab sich dann eine Chance für ihn Joan zu befreien. Als die Dämmerung hereinbrach, versammelten sich einige Männer auf dem Platz in der Mitte des Dorfes. Sie hatten große, aggressiv wirkende Hunde dabei, die sie an ledernen Leinen mit sich führten. Curtis konnte nicht verstehen was sie sagten und näher schleichen konnte er auch nicht, da die Hunde ihn wittern konnten. Er hoffte das sich der Wind nicht drehte. Einige Minuten später teilten sich die Männer in 3 gleichgroße Gruppen auf. Wobei jeder der Gruppen zwei der monströsen Hunde mitnahm. Joan war bei einer schwangeren Frau untergekommen. Wie sich herausstellte, war ihr Mann vor einigen Monaten bei der Jagd auf Felsbären schwer verwundet worden und nach Tagen seinen Verletzungen erlegen. Mairi` hatte seitdem alleine gelebt und war froh endlich Hilfe zu haben. Sie hatte Joan ein Zimmer gegeben und wuselte inzwischen wieder im Haus herum um das Abendessen zuzubereiten. Ihre kleine Tochter starrte Joan währenddessen neugierig an, aber traute sich nicht zu ihr zu gehen. Als Joan den Blick des Mädchens erwiderte und es anlächelte rannte dieses zu ihrer Mutter und versteckte sich hinter derem Rock. Von dort aus beobachtete sie Joan weiter. Joan tat so als hätte sie sich mit ihrer aussichtslosen Situation abgefunden und half der Frau wo sie konnte. “Sie kennt keine fremden Menschen,” meinte Mairi` entschuldigend, “Ich komme seit Ulrecs Tod kaum noch raus. Meistens kommen meine Freunde zu Besuch. Sie sind die einzigen Leute, die Jocelin kennt.” Joan tat die Frau leid. Es musste schrecklich sein den ganzen Tag im Haus zu tun zu haben und nicht unter Menschen zu kommen. “Mir scheint, dass hier keine alten Menschen leben,” platze es aus Joan heraus. “So ist es," antwortete Mairi` betrübt. “Vor vielen Jahren wurde unser Dorf überfallen. Bis auf vier waren alle Männer auf der Jagd. Uns stand ein harter Winter bevor. In der Nacht kamen Fremde und brandschatzten das Dorf. Meine Mutter befahl mir mich mit den anderen Kindern zu verstecken. Die Fremden haben alle getötet, die sie fanden.” Im Mairi`s Augen hatte des nackte Entsetzen gestanden als sie den Überfall auf das Dorf geschildert hatte und so mochte Joan nicht weiterfragen. “Mairi` ich…,” begann Joan wurde jedoch von der Angesprochenen unterbrochen. ”Ist schon in Ordnung. Wir haben es inzwischen mehr oder weniger verkraftet. Lass uns nicht mehr darüber reden?” “Ja,” erwiderte Joan niedergeschlagen. Curtis hatte gesehen, dass man Joan in ein Haus gebracht hatte, das am Rande der Dorfmitte lag. Es war riskant jetzt, da die Männer mit den Hunden unterwegs waren durch das Dorf zu schleichen. Aber er musste es wagen. Wenn Joan etwas geschehen würde, würde er sich das niemals verzeihen können. Er hatte sich inzwischen bis auf etwa 30 Meter an das Haus herangeschlichen und war hinter einer Hausecke in Deckung gegangen. Als neben ihm eine Seitentür aufging. Curtis hielt den Atem an und seine Muskeln spannten sich. Doch der Mann, der heraustrat bemerkte ihn nicht. Curtis wartete bis der Mann in der Dunkelheit verschwunden war und lief, jede Deckung ausnutzend, weiter. Endlich war er an dem Haus angelangt und spähte vorsichtig durch ein Fenster. Joan und die ihm unbekannte junge Frau hatten dem Fenster dem Rücken zugedreht und Future konnte sich nicht bemerkbar machen ohne dass die Unbekannte ihn sah. Joan wurde wirklich gut bewacht. Ohne Deckung war die Aktion höchst gefährlich und er zog sich im Schatten des Hauses zurück. Am Kerzenschein der durch das Fenster fiel, konnte er erkennen wenn jemand den Raum verließ. “Ich bringe Jocelin ins Bett,“ brach Mairi` die Stille. Sie streckte die Hand aus, die das kleinem Mädchen ergriff und ging mit ihr in ein angrenzendes Zimmer. Auf diesen Moment hatte Curtis gewartet. Die Unbekannte verließ den Raum und Joan war allein. Da das Fenster offen war, musste er nur ein leises Geräusch machen den Joan hatte ein gutes Gehör. “Joan!” flüsterte er. Die Angesprochene hatte sofort erkannt, wer sie gerufen hatte und war zum Fenster gegangen. “Curtis?!?” hätte sie beinahe geschrien. Besann sich aber darauf, das Mairi´ im Nebenzimmer war. “Ich habe nicht viel Zeit. Mairi` kommt gleich zurück.“ "Ich hole dich heraus,” versprach Curtis, doch genau in diesem Augenblick kam die junge Witwe schon zurück. “Mit wem redest du da?” fragte sie Joan. Ohne auf eine Antworten zu warten trat sie ans Fenster und sah hinaus. Curtis hatte sich wieder in den Schatten zurückgezogen so das sie ihn nicht sah. “War wohl nur Einbildung,” sagte Mairi` mehr zu sich selbst als zu Joan, ”Wir sollten schlafen gehen.” Die beiden räumten die Küche auf und gingen in ihre Zimmer. In ihrem angekommen stellte Joan die Kerze ab und ging an das Fenster. Mairi´ hatte bereits das Licht gelöscht. So war es einfach für Curtis Joans Zimmer zu finden. Curtis schlich zu ihrem Fenster. Sie versuchte es zu öffnen, aber man hatte den Griff entfernt so das sie nicht fliehen konnte. So blieb nur noch die Haustür als Weg nach draußen. Joan hoffte, dass ihre “Gastgeberin” schon schlief. Sie schirmte die Kerze mit der Hand ab und schlich so leise es ging zur Zimmertür. Diese öffnete sie schnell um ein Knarren zu vermeiden und schloss sie ebenso schnell wieder. Dann lief sie leise durch die Küche. Sie hatte fast die Tür erreicht als eine der Holzdiele laut knarrte. Joan löschte die Kerze und rannte die letzten Schritte zur Tür. Sie tastete die Tür ab um den Riegel zu finden mit der die Tür verschlossen war. Endlich, sie hatte ihn gefunden. Joan zerrte den Riegel hoch, doch dieser bewegte sich nur schwerfällig. Nach einer Ewigkeit, so schien es Joan, hatte sie den Riegel zurückgeschoben und riss die Haustür auf. “Curtis!” Joan lief auf ihn zu, umarmte ihn und hätte ihn dadurch fast zu Boden gerissen. Future zog sie an sich, ”Alles in Ordnung?” Joan nickte. Lautes Hundegebell ließ sie auseinander fahren. “Schnell, hier entlang,” Curtis zog Joan hinter sich her. Sie liefen so schnell sie konnten, doch das Gebell der rieseigen Hunde wurde immer lauter. Schließlich hatten die Tiere die Flüchtenden eingeholt. Curtis stellte die Protonenpistolen auf "betäuben" und schoß auf die Hunde, doch nichts geschah. Er überprüfte noch einmal die Einstellung. Sie standen auf Betäubung. Inzwischen waren auch die Hundeführer bei ihren Hunden angelangt. Joan und Curtis versuchten sich zu wehren. Sie wurden jedoch von den Männern überwältigt. Ihnen wurden die Arme hinter dem Rücken zusammengebunden und man führte sie ins Dorf zurück. Joan wurde zurück zu Mairi´ zurückgebracht. Diese schloss wortlos die Tür nachdem die Männer mit Curtis verschwunden waren. Ansgars Rückblick: Sie hatten diesmal genug Wild erlegt um diesen Winter zu überstehen. Erek war zurück geritten um einen Schlitten zu holen. Ungeduldig schaute Ansgar in die Richtung in die er verschwunden war. Der junge Anführer sehnte sich nach einem warmen Platz vorm Kamin und nach Frieda, seiner Frau. Er konnte es kaum erwarten nach Hause zu kommen. Denn sie war hochschwanger und sein Kind konnte jeden Moment zur Welt kommen. “Ansgar! Sieh nur das Signalfeuer!” der Angesprochen sah in die Richtung die ihm gewiesen wurde. “Frieda!” Er sprang auf sein Pferd und preschte los. Seine Männer folgten ihm. Er hoffte, dass nichts schlimmes passiert sei. Das Feuer wurde nur in Notfällen entzündet. Vor sich konnte Ansgar einen Schemen sehen. Es war sich um Erek. Er lag blutüberströmt im Schnee und rührte sich nicht mehr. Panik und Wut machten sich in Ansgar breit. Die riesige Wunde im Hinterkopf bewies, dass man seinen Freund hinterhältig den Schädel eingeschlagen hatte. Sie ritten weiter. Man würde dem Mann die letzte Ehre erweisen, wenn das Dorf in Sicherheit war. Im Augenblick mussten die Umhänge zweier Männer und ein paar Tannenzweige reichen um wilde Tiere abzuhalten. Nur noch einen Hügel und sie hatten Jonstayn erreicht. Der Anblick, der sich ihnen bot war grauenhaft. Ausnahmslos alle Häuser brannten, das Schreien der Verletzten und Sterbenden war noch auf dem Hügel zu hören. Ein Teil der Männer versuchte zu retten was zu retten war. Der andere Teil suchte die Kinder, da unter den Toten und verletzten kein einziges Kind zu finden war. Man fand sie später in einer Höhle, in die sie der alte Jonas geführt hatte. Er berichtete Ansgar, dass sie angegriffen wurden kaum nachdem er mit den Jägern weg geritten war. Jonas hatte versucht mit den Kriegern, die im Dorf geblieben waren den Angriff abzuwehren. Doch die Übermacht der Angreifer war zu groß als das sie sie auf halten hätte können. Ansgar war verzweifelt. Man hatte ihm mitgeteilt, dass seine Frau tot war. Er saß auf einem Felsen und versuchte, das Geschehene zu verarbeiten. Erschrocken duch ein klopfen fuhr Ansgar hoch. Noch Jahre nach dem Angriff auf Jonstayn verfolgten ihn die Schrecken in seine Träumen. Es klopfte wieder. Rasch zog Ansgar sich etwas über und öffnete die Tür. Vor der Tür stand Hilger, der Hundeführer, hinter ihm standen zwei Männer die einen Fremden flankierten. Ansgar war sofort hellwach. ”Was hat das zu bedeuten?” “Wir haben ihn mit der Frau gefunden, die heute zu uns gebracht wurde. Sie wollten fliehen.” Ansgar trat zur Seite und gab ihnen damit zu verstehen den Fremden hineinzubringen. Danach verließen die Jäger das Haus wieder. Der Stammesführer wandte sich Curtis zu. ”Warum wollten Sie die Frau entführen? Sie gehört nun zu uns.” “Das könnte ich Sie auch fragen," war die knappe Antwort, "Joan gehört mehr zu mir als zu ihnen.“ Curtis versuchte, seine Wut zu unterdrücken, was aber in Anbetracht der Dreistigkeit dieses Menschen schwer fiel. “Ich schulde niemandem eine Erklärung.” Ansgar hatte sich Curtis gegenüber niedergelassen. “Aber ich will es versuchen. Vielleicht können Sie unsere Beweggründe dann besser verstehen." So erzählte er vom Überfall auf das Dorf. “Es lebten also nur noch die Kinder und die Männer, die auf der jagt waren. Einige wenige haben den Angriff überlebt, doch ohne Nachwuchs ist unser Stamm dazu verdammt zu sterben,” schloss Ansgar seine Erklärung. “Warum verbünden sie sich nicht mit den Gräuel? Sie haben schließlich schon einige von ihnen in ihre Gesellschaft eingegliedert?” Curtis` Frage erschien logisch. “Ich trage große Verantwortung und ich will es nicht noch einmal riskieren, dass uns etwas derart schlimmes geschieht." Ansgar war aufgestanden und lief durch den Raum. Langsam begann alles einen Sinn zu ergeben. Die Entführungen der Frauen, das barsche Verhalten bei den Verhandlungen, alles beruhte auf dem zerstörten Dorf. Curtis verstand jetzt zwar die Beweggründe, aber er konnte sie nicht gut heißen. Er wollte auch nicht verraten, dass die Gräuel friedfertig waren. Es wäre möglich das die Tyloaner das Dorf dann einfach über fallen würden. “Sie haben mir erzählt, sie hätten einen Boten geschickt?” Curtis sah Ansgar fragend an. “Das stimmt," erwiderte dieser, "Er wurde auf dem Weg hierhin von einem Felsbären schwer verwundet. Aisleen hat ihn gesund gepflegt und seitdem lebt er hier.” “Hier scheinen schon viele Gräuel zu leben," vermutete Curtis, "Meinen Sie nicht, dass die Angehörigen ein Recht haben ihre Verwandten zu sehen?” “Ich habe mir schon über vieles Gedanken gemacht. Es wäre ratsam, jetzt zu schlafen. Morgen liegt ein langer Tag vor uns.” Curtis mußte bei den Wachen im Wachturm schlafen. Er musste sich irgendetwas einfallen lassen um Joan und sich heil aus dieser Angelegenheit heraus zu bringen. An Flucht war gar nicht erst zu denken, denn einer riesige Hunde des Mannes lag direkt vor der Tür. Joan lag im Bett und versuchte zu schlafen. Sie war heilfroh gewesen als Sie das Haus verlassen hatte und Curtis gegenüber stand. Sie hatte fest damit gerechnet zu entkommen. Sie war verzweifelt. Ezella saß im Federal Office Building und ging die Akten durch. Joan hatte ihm ein Teil ihres Berichtes geschickt, den er jetzt las. Plötzlich wurde die Stille des Büros durch das Piepsen des Televisors gestört. Ezella war überrascht. Sein Gegenüber war Professor Simon. Er berichtete von dem Ionensturm über Ganymed und davon dass Joan und Curtis dort geblieben waren. “Der Sturm zog schneller vorbei als angenommen. Wir haben versucht sie zu erreichen, was uns aber nicht gelungen ist. Als wir in Hotel nachfragten, sagte man uns: Sie hätten einen Ausflug in die Berge unternommen. Von dem nicht zurückgekehrt seien,” beendete Simon den Bericht. Ezella begann sich Sorgen zu machen. Vielleicht hatte Captain Future Recht behalten und Joan war etwas geschehen. Wäre dies der Fall, würde Ezella sich das nie verzeihen können. ”Wir müssen sie suchen! Ich werde mich auf den Weg nach Ganymed machen." Curtis hatte die ganze Nacht über die Situation, in der sie sich befanden, nachgedacht. Er musste dem Stammesführer klarmachen, dass Joan nicht hier bleiben konnte und das er sie notfalls mit Gewalt hier rausholen würde. Nachdem Veleif, der Besitzer des Hundes, aufgestanden war bat Curtis diesen, ihn zu Ansgar zu bringen, weil er mit ihm reden müsse. Ansgar schien nicht überrascht seinen “Gast “ zu sehen und bat ihn sich zu setzen. ”Was hast du mir zu sagen?” “Ich bitte euch, Joan und mich gehen zu lassen. Man wird sicher schon nach uns suchen.” Curtis versuchte auf einen Kampf zu verzichten. “Das geht nicht! Wir müssen für den Fortbesttand unseres Stammes sorgen. Wenn ich diese Frau laufen lasse, werden auch die anderen Neulinge versuchen zu fliehen.” Ansgar zeigte wenig Verständnis für Futures Anliegen. Fast schien es so als sei in dieser Sache das letzte Wort bereits gefallen. Curtis erhob sich und sagte: ”So leicht gebe ich nicht auf. Ich liebe diese Frau, sie bedeutet mir mehr als mein Leben. Entweder geht sie mit mir oder sie stirbt bei dem Versuch.” “Nun, das macht die Sache natürlich etwas komplizierter. Doch ich bin kein Unmensch." Ansgar hatte sich ebenfalls erhoben und war zur Tür gegangen. "Wenn du Dijeleon im Schwertkampf besiegst, dürft ihr beide gehen. Verlierst du, wird die Frau mit deinem Gegner verheiratet. Das Duell soll heute Abend beginnen. Lass dir von Veleif dein Schwert geben und bereite dich so gut es geht darauf vor." In Mairi`s Haus ging Joan dem Tagesablauf nach. Die Witwe hatte ihr inzwischen verziehen, dass sie fliehen wollte. “Du musst diesen Mann sehr lieben, wenn du versuchst nachts mit ihm den Wald zu durchqueren. Nach Sonnenuntergang streunen die Felsbären an der Oberfläche herum. Es ist dein Todesurteil, wenn du einem von ihnen allein begegnest. Und der Mann muss dich sehr lieben, dass er gegen Dijeleon antritt. Er ist unser bester Schwertkämpfer." “Wie bitte?!?” Joan konnte nicht glauben, dass Curtis so etwas Wahnsinniges machen würde. “Hab keine Angst. Es geht nicht bis zum Tod, dass wurde schon vor langer Zeit verboten. Sieger ist, wer den Gegner zweimal hintereinander das Schwert aus der Hand schlägt oder zu Fall bringt.” Mairi` bemühte sich Joan zu beruhigen, was ihr nicht so recht gelang. Die junge Frau erledigte ihre Arbeiten, verfolgte aber andere Gedanken. Die Zeit bis zur Dämmerung kam Joan unendlich lange vor. Die Kontrarenten waren mit langen Hosen und Kettenhemden bekleidet. Joan erkannte Curtis aus der Ferne an seinen roten Haaren. Dijeleon hingegen hatte aschblonde Haare. Von der Größe her glichen sich die Gegner. Den Tag hatte Curtis mit Schwertübungen verbracht, wie Ansgar ihm geraten hatte. Durch die einzigartige Technologie des Schwertes hatte er keine Mühe die kompliziertesten Schläge auszuführen. Er hoffte, dass dies genügen würde um seinen Gegner zu besiegen. Curtis und Dijeleon standen sich auf dem Dorfplatz gegenüber. Veleif erklärte ihnen die Regeln. "Wer seinen Gegner zweimal zu Fall bringt oder ihm das Schwert aus der Hand schlägt, hat gewonnen. Kämpft fair!” Mit einem Trommelschlag wurde das Duell eröffnet. Die Duellanten umkreisten einander und griffen probeweise an, um die Stärken und Schwächen des Gegners auszumachen. Doch nach kurzer Zeit war das Spiel vorbei und der Kampf begann. Curtis parierte den ersten Angriff seines Gegners und versuchte in seiner Deckung eine Lücke zu finden. Future konnte gerade noch einem Schwerthieb ausweichen der auf seinen Schwertarm zielte. Er musste zugeben, dass Dijeleon ein hervorragender Kämpfer war, dessen Deckung nur wenige Lücken hatte, dafür aber um so mehr zum Angriff überging. Curtis bewegte sich wie ein Tänzer, tauchte unter den Hieben weg oder ließ sie von seiner Klinge abgleiten um gleich darauf zum Gegenschlag auszuholen. Doch seine Angriffe wehrte Dijeleon mit dem Schild ab oder parierte sie mit dem Schwert. Anders als sein Gegner hatte Curtis auf ein Schild verzichtet um mehr Bewegungsfreiheit zu haben. Er wich einem weiterem Angriff aus, vollführte eine Drehung und versetzte dem Schild einem Tritt, der es zur Seite stieß. Durch die Wucht des Trittes geriet Dijeleon aus dem Gleichgewicht und fiel zu Boden. Ein Trommelschlag kündigte das Ende der ersten Runde an. Als beide Kämpfer wieder ihre Positionen eingenommen hatten, erklang ein weiterer Trommelschlag. Dijeleons Attacken wurden schneller und Curtis hatte Mühe sie abzuwehren. Mit ungestümen Schwerthieben versuchte Futures Gegner ihn zu entwaffnen. Mit einem wuchtigem Schlag zielte Dijeleon auf Curtis´ Schwertarm und entwaffnete ihn mit einer schnellen Drehung. Wieder erklangen Trommelschlag. Curtis hob sein Schwert auf und ging wieder in die Ausgangsposition. Das Duell wurde weitergeführt. Die Angriffe des Kriegers wurden langsamer und immer öfter gab es Lücken in seiner Deckung. Curtis nutze eine dieser Lücken und griff an. Ein Rückhandhieb riss seinem Gegner das Schwert aus der Hand als dieser Versuchte den Hieb abzuwehren. Dabei drehte er sich um die eigene Achse und fiel zu Boden. Der nächste Trommelschlag beendete den Kampf und das Publikum klatschte. Ansgar kam aus der Menge des Publikums: ”Wirklich, ein sehr guter Kampf den ihr uns geliefert habt. Lasst uns Essen. Morgen dürft ihr das Dorf verlassen. Ich halte mein Wort. Da die Tyloaner seit ihrer Flucht kein Feste oder Schaukämpfe mehr gehabt hatten war ein festliches Essen auf dem Dorfplatz hergerichtet worden. Curtis wäre am liebsten sofort zu Joan gelaufen, doch wurde von Ansgar in Beschlag genommen. Dijeleon zeigte sich als guter Verlierer und gratulierte Curtis zu seinem Sieg. “Ihr seid euch sicher, dass ihr nicht bleiben wollt?” Bedauern schwang in Ansgars Stimme. “Nein. Wir gehören nicht hier her,” sagte Curtis bestimmt. “Wirklich sehr bedauerlich. Ihr seid ein guter Kämpfer und wir müssen unser Dorf verteidigen können.” “Mir scheint, die Gräuel bauen solide Häuser. Denkt doch noch einmal über ein Abkommen nach.” “Ich werde darüber mit meinen Stamm reden.” Curtis wusste, dass er mehr nicht erwarten durfte. Die Tyloaner waren anscheinend sehr trinkfest, denn sie tranken das schwere, metähnliche Getränk als wäre es Wasser, ohne auch nur angetrunken zu wirken. Curtis hingegen nippte nur vorsichtig an dem Getränk, auch wenn es wirklich köstlich war. Es wurde bis spät in die Nacht gefeiert. Nach und nach machten sich die Bewohner auf den Weg zu ihren Hütten. Auch Curtis wollte sich schlafen legen als er Joans Schrei hörte: ”Curtis!” Sie rannte zu ihm und warf sich ihm in die Arme. “Ich hatte solche Angst um dich. Tu mir sowas nie wieder an!” Joan legte ihren Kopf auf Curtis` Brust und genoss den Moment der absoluten Stille. Curtis hatte seine Arme um Joan geschlungen und eng aneinander geschmiegt standen sie einfach nur da. Nach geraumer Zeit brach Future die Stille: ”Wir können morgen gehen, Joan.” Curtis begleitete Joan zu Mairi`s Haus, den Ganzen Weg dorthin hatte er die Junge Frau im Arm gehalten. “Gute Nacht.” Er zog die übberaschte Agentin an sich und küsste sie zärtlich. Dann drehte er sich wortlos um und ging zu dem Haus in dem er untergebracht war. Ezella und der Rest der Future -Crew waren inzwischen auf dem Ganymed eingetroffen. Sie befragten die Angestellten des Hotels und auch den Geschäftsbesitzer in dem sich das Paar die Bergsteigeraurüstung gekauft hatte. Die Pferde, die sie gemietet hatten waren zu ihrem Stall zurück gekehrt. Von Joan und Curtis fehlte aber jedoch jede Spur. Der Besitzer des Geschäfts zeichnete ihnen in einer Karte die Route ein, die er auch den beiden empfohlen hatte. Joan hatte die halbe Nacht wach gelegen und dachte über Curtis´ Verhalten nach. Sie konnte noch immer seine Lippen auf ihren spüren. Sie war sich aber nicht sicher was das zu bedeuten hatte. Würde er morgen wieder so reserviert und abweisend wie immer sein? Joan beschloss am nächsten Tag in die Offensive zu gehen. Auch Curtis beschloss seine Gefühle nicht länger zu verstecken. Aber erst einmal mussten sie zurück zum Hotel. Er stand früh aufund frühstückte. Als die Sonne aufging, verabschiedeten sich Joan und Curtis von den Tyloanern. Curtis hatte Joan erzählt, dass er das Pferd mit dem er sie gesucht hatte auf der Lichtung gelassen hatte. Das Tier hatte so lange auf der Lichtung gewartet. Sie sattelten das Pferd und ritten zum Dorf der Gräuel zurück. Joan wollte Curtis endlich sagen was sie fühlte, aber traute sich nicht so recht. Sie hatte es während des Rittes versucht, aber kein Wort herausgebracht. Endlich hatten sie das Dorf erreicht. Curtis gab Laslo den Hengst zurück und ging dann mit Joan zu Melta. Sie berichteten was ihnen widerfahren war. ”Ansgar überlegt noch mal mit den Verhandlungen anzufangen,” beendete Future den Bericht. “Das wäre sehr schön. Ich möchte endlich meine Tochter wieder sehen.” In Meltas Augen hatte sich ein Hoffnungsschimmer gezeigt. “Wir haben übrigens ein Weg in die Welt der Menschen gefunden. Ihr müsst den Weg, den ihr gekommen seid zurückgehen und diesen Stein in eine Vertiefung vor dem Portal einlassen. Am besten geht ihr sofort. Ich weiß nicht wie lange der Stein die auf ihn übertragenen Kräfte behält.” Joan und Curtis bedankten sich bei den Gräuel für die Unterkunft und für all die Hilfe, die sie bekommen hatten. Sie packten ihre Habseligkeiten ein und machten sich auf den Weg. Die Höhle, die in die Gänge führte, war schnell gefunden. Auch der Tunnel zum See mit der Brücke hatte das Paar schnell erreicht. Als sie hinter sich das Scharren der Krallen eines Felsbären hörten. Das Tier war riesig, doch das war die einzige Gemeinsamkeit mit Bären. Der Körper war von Faustgroßen Schuppen übersät, die Krallen waren etwa einen halben Meter lang und die Hauer des Tieres blitzten gefährlich im Licht der Taschenlampen. Curtis hatte sich vor Joan gestellt um ihr eine Fluchtmöglichkeit zu bieten. Sie liefen langsam rückwärts über die Brücke. Das Wesen folgte ihnen bis zum Brückenfuss und lief dann nervös am Ufer hin und her. Anscheinend hatte es vor Wasser Angst. So schnell sie konnten liefen Curtis und Joan den Tunnel entlang und kamen zu dem Stollen durch den Sie kriechen mussten. Sie gelangten an die Wand durch die sie in das Tunnellabyrinth geraten waren und suchten die umliegenden Wände nach einer Einfassung ab. Endlich hatte Joan sie gefunden und sie setzten den Stein ein. Die Wand war immer noch da. Verzweifelt wollte Joan gegen die Wand treten doch der Schwung beförderte sie hindurch. Curtis steckte seine Hand durch die Wand. Anscheinend war sie durch den Stein durchlässig geworden. Curtis trat hindurch. Joan war inzwischen aufgestanden. Gemeinsam stiegen sie den Berg hinunter. Das Seil das sie zum Aufstieg benutzt hatten war verschwunden. Also mussten sie ohne Schutz den Abstieg wagen. Sie hatten fast den Fuß des Berges erreicht als Joan den Halt verlor. Sie rutsche ein Stück konnte sich aber festhalten. Future kletterte an sie heran und wollte sie hochziehen. Doch bevor er Joan erreichte verlor sie ein weiteres mal den Halt und fiel in die Tiefe. Sie schlug auf dem Boden auf und blieb bewustlos liegen. “Joan” Curtis rutschte mehr den Rest des Abhangs herunter als das er kletterte. Unten angekommen überprüfte er Joans Lebenszeichen. Ihr Herz schlug gleichmäßig doch sie war nicht ansprechbar. Er wagte nicht sie zu bewegen. Also benachrichtigte er einem Krankentransport. Es kann Curtis vor wie eine Ewigkeit bis der Rettungsgleiter endlich eintraf. Im Krankenhaus warteten Ezella und der Rest der Crew bereits. Curtis berichte ihnen was passiert war. Dabei tiegerte er ruhelos im Wartesaal umher. Die Ärzte untersuchten Joan. Es stellte sich heraus, dass sie keine inneren Blutungen hatte, jedoch einen gebrochen Arm und eine schwere Gehirnerschütterung hatte sie davon getragen hatte. Ihre Freunde durften kurz zu ihr. Es schnürte Curtis das Herz zu, Joan so zu sehen. Sie wirkte sehr verletzlich. Nach einigen Minuten bat die Krankenschwester sie zu gehen, da die Patientin viel Ruhe brauchte. Curtis bat noch darum ein paar Minuten bleiben zu dürfen, was die Schwester nur missbilligend erlaubte. Curtis setzte sich ans Bett und begann zu reden. ”Joan, ich weiß nicht ob du das hörst, aber ich liebe dich. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen." Er küsste Joan auf die Stirn und ging zur Tür. Dort drehte er sich noch mal um und blickte zurück. Joan hatte die Augen aufgeschlagen und lächelte ihn schwach an. ENDE _____________________________________________________________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)