Disorder Heaven von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 25: Kapitel 26 ---------------------- Reita strich mit den Fingerspitzen über das zerknitterte Laken. Er fröstelte, zog die Decke über seinen erschaudernden Körper und weigerte sich die Lider zu heben um sich der tatsächlichen Uhrzeit bewusst zu werden. Was war überhaupt am Vorabend geschehen? Er hatte sich mit Aoi in die Haare gekriegt, war dann mit Bebe ins Hotel gefahren...War mit Bebe ins ... Hotel ge... BEBE! Reita schreckte hoch und riss die Augen auf. Das Bett war leer, wo war sie?! Er rieb sich über die Stirn, strich ein paar nervtötende Strähnen aus seinem Gesicht und schaute sich um. Hatte er das Ganze etwa nur geträumt? Wenn ja, wünschte er sich nichts sehnlicher, als diesen Traum zu speichern und ihn jederzeit wieder aufrufen zu können. Reita ließ sich wieder in die Kissen sinken. Wann genau hatten sie es geschafft wieder aufs Bett zu krabbeln? Zumindest hoffte er inständig, dass ihn nicht Bebe ins Bett gehievt hatte. So etwas würde ihr Rücken nie überleben. Reita schüttelte den Gedanken ab. Nackt – etwas ungewöhnlich, aber er war es tatsächlich –tapste Reita in Richtung Bad. Nach gezielter Fehlberechnung bezüglich dem Anheben des rechten Beines, um die Stufe zu überwinden, stolperte der Bassist und legte sich professionell auf die Fresse. Guten Morgen Kachelmaus. Mit einem genervten Seufzen schwang sich Reita wieder auf die Beine und riskierte tatsächlich erst einmal einen Blick in den Spiegel, von dem er meinte ein leises Kichern zu vernehmen. Jetzt lachte ihn schon ein dämlicher Spiegel mit kaputter Glühbirne aus. Gut, Reita musste sich wohl oder übel eingestehen, dass sein Auftreten keinesfalls augenschmeichelnd oder gemütserhellend wirkte. Plötzlich auftretende Grippesymptome wären in dieser Sekunde wohl wesentlich angenehmer gewesen. Dabei erinnerte sich Reita daran keinen Schluck Alkohol angerührt zu haben und erwartete daher auch etwas annehmbarer auszusehen. Von wegen. Seine Augen klein und kleiner, die Haut blass und nach Feuchtigkeit dürstend, die Lippen spröde und rissig. „Kein Wunder, dass Bebe abgehauen ist,“ murrte Reita und griff zur Zahnbürste, „ich seh aus wie Gackt“ Der Bassist machte sich sofort daran, diese Mängel zu beheben und glitt mit frisch geputzten Zähnen unter die Dusche. Im Turbowaschgang mit nicht sehr sparsamen neunzig Grad heißem Wasser, dank der defekten Dusche, konnte Reita sicher sein auch den hartnäckigsten Fleckenzwerg in den Selbstmord getrieben zu haben. Er sprang aus der Kabine, rutschte quer durch den Raum, blieb an der Türklinke hängen, verlor das Gleichgewicht, drückte die Türklinke runter und landete direkt vor den Füßen des hübschen Zimmermädchens, das gerade frische Handtücher vorbeibringen wollte. Mit einem Schrei und hochrotem Kopf flüchtete die junge Frau aus dem Zimmer, nachdem sie den Bassisten unter den blütenweißen Handtüchern begraben hatte. Reita seufzte und befreite sich vom störenden Stoff im Gesicht – dabei sollte er es von seinem Band gewohnt sein. Aber gut, ein Handtuch war dann wohl doch nicht so praktisch wie ein Nasentanga. Er stand auf und begab sich zum Kleiderschrank. Fein säuberlich hingen dort seine wunderbaren Klamotten. Jeans und Tanktop. Ja, er war ein einfacher Kerl, der gerne mal mit seinen starken Oberarmen angab. Schnell die Klamotten ausgesucht und angezogen, den Fön entwirrt und eingesteckt und während dem stylischen Haartrocknen noch einmal kurz überlegt, wo genau er nach Bebe suchen konnte. Sein Blick wanderte zum Spiegel. Jetzt sah er doch wesentlich annehmbarer aus. Reita zupfte noch einmal an der Jeans für die er sich entschieden hatte, ließ seinen Blick prüfend über das schwarze Top unter dem weitem, aufgeknöpftem Hemd gleiten. Er krempelte die Ärmel etwas hoch und suchte dann nach seiner Sonnenbrille. Die blonden Haare fielen über sein Gesicht. Man hätte ihn kaum wiedererkannt. Er steckte noch schnell sein Handy ein und verließ das Hotelzimmer. Reita hatte eigentlich gar keine Ahnung wo er suchen sollte. Er versuchte einfach sein Glück und begab sich zur Halle in der sie ihr letztes Konzert geben sollten. Gedankenverloren zog er sein Handy hervor und ... spielte Sudoku. Natürlich scheiterte er wieder kläglich und die dazugehörige Musik ging ihm so dermaßen auf die Nüsse, dass er am liebsten dem ganzen Handy einen Crashkurs im Fliegen spendiert hätte. Doch noch bevor er das Autofenster runterkurbeln konnte schaltete sich sein Kleinhirn ein und erinnerte ihn daran den Ton auszumachen, das Spiel zu löschen und sein Handy wieder in die Hosentasche zu schieben. Welch Erleichterung. Reita blickte aus dem Fenster und amüsierte sich über die hetzenden Großstadtjunkies, die sich als Hausfrauen tarnten und mit riesigen Plastiktüten von A nach B hetzten, nur damit der liebe Herr Göttergatte, der sich nach den ersten zwei Monaten Ehe in eine Art böser Zwilling von Schweinchen Babe verwandelt hatte und drohte sogar den Putz von den Wänden zu fressen, wenn nicht rechtzeitig etwas auf dem Tisch stand und appetitlicher aussah als die Raufasertapete im Wohnzimmer. Aber natürlich gab es da auch noch die Version „ausgehungerte Profitschlampe im Männerbusiness“ der die Frau täglich dazu verdonnerte ihm – dem größten Pascha im ... Haus – DAS Menü zu servieren, das es sich leisten konnte auf dem besten, nein feinsten Porzellanteller zu dampfen, ehe es gierig verschlungen wurde, ohne seiner Einzigartigkeit gewürdigt zu werden. Nur damit die Köchin dann, nach erfolgreich erledigter Mission gleich danach ebenfalls auf dem Teller landete und im Drei-Minuten-Pflichtprogramm einen oskarreifen Orgasmus vorspielen durfte, bevor der Herr wieder ans Geldzählen dachte und sich in sein Arbeitszimmer verkroch. Natürlich immer noch der Meinung er sei der beste Stecher Asiens. Reita durchfuhr ein Frösteln. Wieso beschäftigte er sich eigentlich ausgerechnet jetzt damit? Er hatte besseres zu tun als sich alle möglichen Versionen der japanischen Geschäfts(männer)welt vor Augen zu führen. Och tatsächlich, da war doch noch ein Exemplar der äußerst seltenen Gattung „Reicher Geschäftsheini mit Hosenträgersyndrom“. Die Ausführung des ultimativen Manager Deluxe 2000. Die Multifunktionsmaschine im Bereich „Leben“. Er ist nicht nur ein überaus funktionierender Taschenrechner mit Vorschulniveau, nein er ist sogar ein überaus breit gefächerter Organizer mit eingeplanter Fruchtbarkeitsskala der frisch geangelten Fachfrau für Kinder und Küchenplanung. Die Weltsensation, wenn es ums Bewahren der menschlichen Rasse geht. Nicht nur, dass er perfekt sein Berufsleben durchplant, die Aufgaben perfekt meistert und ein Gott im Bereich der Kommunikation und Verknüpfung komplizierter Abläufe in jeglichen Geschäftssituationen ist – er ist auch ein Sparfuchs. Oh ja! Dieses reinrassige Prachtexemplar lebt nach der Devise „Ein Schuss, ein Treffer“. Hier geht nichts verloren, jeder Tropfen wird gezielt angewendet und sorgt für ein blütenreines Ergebnis, nach neun Monaten perfekter Reifezeit. Reita schüttelte den Kopf. Er wollte nie so werden. Nur leider beschlich ihn das Gefühl, dass diese Kerle das auch nicht geplant hatten. Und wenn das in den Genen lag? War das etwa eine Art Gendefekt, das an jeden männlichen Nachfahren vererbt wurde? Reita zupfte an seinem Hemd. Was hatte er wohl geerbt? Würde er auch so werden wie sein Vater? Reita ballte die Fäuste. Das Taxi hielt. Sie standen vor der Halle. Er kramte schnell etwas Geld aus der Tasche und sprang auf die Straße. Überglücklich über die 20.000 Yen Trinkgeld, die Reita irgendwann mit Sicherheit vermissen würde, hetzte der Taxifahrer davon. Der Bassist betrat die Halle. Hektik und Stress erfüllten das Gebäude. Hier und da war einmal ein leises Jaulen zu vernehmen, wenn mal wieder ein Werkzeug – vorzugsweise ein Hammer – die Bekanntschaft mit dem großen Zeh machte oder sich die einsame Stirn nach etwas Zärtlichkeit sehnte und sich an den nächstbesten, hängenden Balken ranmachte. Wie in so vielen Beziehungen erntete man auch hier nichts weiter als eine schmerzhafte Beule. Klirr. Reita schnellte herum. Hinter ihm stand Bebe und kniete sich gerade zu den Scherben, die sich gerade gemütlich auf dem Boden breit machten. Man hätte meinen können sie wollten sich unter den Scheinwerfern sonnen, so schön verteilt waren sie. „Was suchst du hier?“ hörte er Bebe sagen, während sie mit dem Fuß versuchte die Funktion eines Besens nachzuahmen. „Dich“ erwiderte Reita und packte sie etwas schroff am Arm. Er zog sie hinter sich her, während sie bellte, knurrte, kratzte und versuchte nach ihm zu treten, obwohl sie wusste, dass es sie nur zum Stolpern bringen würde. Genervt vom ewigen Gezeter und dem höflich gezwungenem Desinteresse der Anwesenden, zerrte Reita seinen Pitt Bull in graziler Frauengestalt, durch die nächstbeste Tür, die weder verschlossen, noch aus Glas war. In diesem Fall hatte er sogar Glück und konnte absperren. Was der Bassist natürlich auch gleich tat. „Das ist nicht lustig, Reita“ beschwerte sich Bebe um schon einmal warm zu laufen. „Wie du siehst lache ich auch nicht“ konterte er und fing ihren Blick ein, „Wieso bist du abgehauen?“ „Ich bin nicht abgehauen“ „Wieso lag ich dann allein im Bett?“ „Normalsterbliche müssen sich eben an ihre Vorgesetzten halten und springen, wenn sie rufen! Muss ich mich etwa entschuldigen, weil ich meiner Arbeit nachgehe?“ schnaubte Bebe und trat ihm unsanft gegen das Schienbein. „Itai!“ jaulte Reita und schüttelte den Schmerz ab, „Deswegen musst du nicht gleich grob werden“ „GROB WERDEN?!“ Reita schreckte zurück. Ihm war irgendwie danach panisch die Tür aufzureißen und heulend rauszurennen um gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz laut nach seiner Mama zu rufen. Auch wenn er bezweifelte, dass sie sich mit Bebe anlegen würde. „Hast du eigentlich eine Idee wie warm es in einem langärmligen Shirt, einer gammligen Jeans und einem Halstuch ist, wenn man den ganzen Tag unter fetten Scheinwerfern arbeitet?“ Reita verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich glaube, ich habe eine wage Vorstellung davon“ „Sehr witzig“ „Wieso bist du heute eigentlich so zickig?“ Er packte sie am Halstuch und zog sie an sich, „Etwa mit dem falschen Fuß aufgestanden?“ „Wohl eher im falschen Bett“ „Kein anderes wäre besser gewesen“ flüsterte er ihr ins Ohr. Reita legte seine Arme um ihre Hüfte und zog sie noch näher an sich. Er konnte die Wärme ihres Körpers spüren, die durch den Stoff an seinen Körper drang. „Ich sollte dich wegen Vergewaltigung anzeigen“ knurrte Bebe. Der Bassist lachte auf und löste den Knoten ihres Halstuchs. „Ich kann mich nicht daran erinnern dich zu etwas gezwungen zu haben“ Er betrachtete die dunklen Flecken auf ihrer Haut, die jedem signalisierten wem sie gehörte. „Du hast mich dazu gebracht mich in dich zu verlieben, nur damit du dann haben konntest was du wolltest“ Reita hob ihr Kinn an und schaute ihr in die Augen. Sie meinte das anscheinend wirklich ernst. Er schüttelte den Kopf und ließ Bebe los, dann lehnte sich der Bassist an die Tür und ließ sich daran runterrutschen. „Reita?“ fragte Bebe schließlich zögerlich. „Lass mich nachdenken“ nuschelte er. „Wieso willst du nachdenken?“ „Weil ich etwas nicht kapiere“ „Kann man dir helfen?“ „Meintest du das gerade ernst?“ Reita hob seinen Blick. „Öhm...ich denke?“ murmelte sie etwas unsicher. „Und warum?“ Bebe hob eine Augenbraue. „Reita... solltest du dich irgendwann dazu entschließen den Bass an den Nagel zu hängen um Psychiater zu werden....LASS ES“ Ein Lächeln zierte seine Lippen. Reita streckte einen Arm aus und zog die junge Frau zu sich. Bebe kniete neben ihm, hielt seine Hand fest und senkte den Blick. „Na, wie fühlst du dich jetzt?“ Sein Flüstern schwebte geradezu durch den Raum, während er mit ihren Fingern spielte. „Das hat einfach keine Zukunft“ „Hör auf dir das ständig einzureden“ Sie legte ihre Arme um seinen Nacken, drückte ihr Gesicht in die warme Halsbeuge. „Gomen ne“ „Also hörst du jetzt auf es dir einzureden?“ Reita strich mit den Fingerspitzen über ihren Rücken. „Das hab ich nie gesagt“ „Ich werde dich zum schweigen bringen“ „Dann werde ich es weiter denken“ „Du machst mich fertig“ seufzte Reita. Bebe lächelte sanft und hob ihren Kopf. Sie musterte seine weichen Gesichtszüge und strich mit dem Daumen sanft über seine Lippen. Reita hielt ihre Hand fest und küsste jede einzelne Fingerspitze, ohne dabei den Blick von ihr abzuwenden. „Wieso tust du das“ Bebe setzte sich neben ihn und zog die Hand zurück, „Du willst mich doch nur wieder rumkriegen, aber ich werde das nicht noch einmal zulassen. Mein Entschluss steht fest“ „In Ordnung“ lächelte Reita. Bebe hob eine Augenbraue. Wie? Was sollte das heißen „In Ordnung?“?! Und sie dachte er würde tatsächlich kämpfen. PAH! MÄNNER! Sind doch alle gleich. „Na was denkst du jetzt?“ „Ano“ Bebe kratzte sich am Hinterkopf, „Also.. ich find es gut, dass du mich nicht weiter damit nervst“ Reita rollte mit den Augen. Er drehte sich zu ihr um und verschloss ihren Mund mit seinem. Seine Zunge fuhr über ihre Unterlippe, während er mit einer Hand über ihren Arm strich. Bebe erwiderte seinen Kuss und lehnte sich gegen seine Brust. „Bitte bleib bei mir“ hauchte er sanft auf ihre Lippen und lehnte seine Stirn an ihre. Uruha führte sich eine Hand an den Kopf und gab ein gequältes Stöhnen von sich. Sein Kopf fühlte sich an wie der Treffpunkt tollwütiger Presslufthammer. Er rollte sich auf die Seite und versuchte die Zahlen auf dem Wecker zu entziffern. 15.03 Uhr. Hatte er so lange geschlafen? Und wo war er überhaupt? Uruha legte sich wieder auf den Rücken und starrte zur Decke. Zwanghaft versuchte er sich an die Ereignisse des Vorabends zu erinnern, doch es wollte ihm einfach nicht gelingen. „Na, gut geschlafen?“ fragte eine dröhnende Stimme aus der Tür. Uruha drehte den Kopf zur Seite. „Kai?“ „Schlampe“ seufzte Ruki, „Du kannst dich wohl nicht entscheiden, hm?“ „Ruki?“ „Der Kandidat hat hundert Punkte. Idiot“ Er näherte sich dem Bett und setzte sich auf die Kante, „Ich hab dir n Aspirin rausgesucht. Du hast sicherlich Kopfschmerzen“ „Und wie“ „Geschieht dir recht“ Uruha seufzte. Ruki hatte noch nie sonderlich viel davon gehalten taktvoll mit anderen Menschen umzugehen. Wozu auch. Schließlich hatte der Fronter ja recht. Uruha setzte sich auf und nahm das Glas entgegen, das ihm gereicht wurde. Während er das eklige Gesöff runterwürgte und sich darauf konzentrierte es bei sich zu halten, fing Ruki an ihm schon einmal Vorwürfe an den Kopf zu knallen. „Was hab ich denn gemacht?“ Uruha blinzelte den Fronter fragend an. „Ach stimmt ja ...deine alkoholische Amnesie“ „ARGH! Jetzt tu nicht so, als wär ich der einzige Säufer auf Erden!“ „DIE ANDEREN SÄUFER SIND MIR EGAL!“ Uruha zuckte zusammen. Er spürte, wie Ruki vor Wut zitterte. Der Fronter hatte die Hände zu Fäusten geballt und ließ sich die Haare ins Gesicht fallen. Natürlich. Ruki wusste wie er jemandem in Sekunden ein schlechtes Gewissen machen konnte. Uruha rückte näher, kniete sich hinter den Fronter und legte seine Arme um den zitternden Körper. „Uruha“ Rukis Stimme klang heiser. „Hai?“ „Du stinkst! Geh duschen!“ DROP! Ruki stand auf und verließ das Zimmer. Uruha rollte mit den Augen und schnupperte an seinem Shirt. Kamisama! Ruki hatte ja so was von recht! Der Gitarrist rappelte sich auf und schlüpfte unter die Dusche. Ruki saß in seinem Arbeitszimmer und betrachtete gerade die Fotos vom neuen Fotoshoting, die ihm per E-Mail zugeschickt wurden. Er legte einen neuen Ordner an und verschob die Bilder, die ihm gefielen. Sein Gesicht würde schon wieder böse vom Cover einer der vielen bunten Zeitschriften schauen und von Teeniegirls angequiekt werden. Wenn doch nur alles so einfach wäre. Menschen kann man ja so schnell glücklich machen. Dabei hatte Ruki eigentlich geplant böse zu wirken. Sollte er wohl noch üben. „Na, worüber denkst du nach?“ hauchte ihm Uruha ins Ohr und umarmte ihn von hinten. Die Haare des Gitarristen waren noch nass und tropften auf Rukis Shirt. „Ich sehe mal wieder so verdammt geil aus“ erwiderte er mit einem gespielten Augenrollen. „Da hast du recht“ Uruha beugte sich vor und leckte an seinem Ohrläppchen, ehe er Rukis Hals hinabwanderte. Seine Lippen liebkosten die warme Haut. Er spürte das sanfte Schaudern des Fronters, wie er zögernd die Finger in Uruhas nasses Haar vergrub und ihn näher an sich zog. Verlangend drängte Ruki seine Zunge zwischen Uruhas Lippen, strich über dessen Zunge und verwickelte diese in einen heißen Kuss, während seine Hände nicht anders konnten, als diesen Körper in Besitz zu nehmen, der ihn so sehr erregte. Der Gitarrist griff nach Rukis Handgelenken und saugte genüsslich an seiner Zunge, ehe er sich atemlos aus dem Kuss löste. Seine Augen tasteten das gerötete Gesicht des Fronters ab, die roten, geschwollenen Lippen machten ihn hungrig auf mehr. Uruha beugte sich wieder etwas über den leicht geöffneten Mund seines Gegenübers. „Vergiss nicht, was du für eine Rolle spielst“ „Wenn du jetzt meinst, du könntest mich zum Vollzeit-Uke machen, dann hast du dich tierisch geschnitten!“ erwiderte Ruki und riss plötzlich die Augen auf, „WIESO BIST DU NACKT?!“ „Ich dusche selten angezogen“ „DU DUSCHT GERADE NICHT!“ „Könntest du bitte aufhören meinen Schwanz anzustarren“ seufzte Uruha und strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Augenblicklich wandelte sich Rukis perfekter Teint in ein saftiges Rot, das jede Tomate vor Neid erblassen ließ. Er wandte sich von Uruha ab und versuchte an seiner Mail weiterzutippen, die er zuvor völlig vergessen hatte. „Mit freundlichen Stängeln, Ruki?“ Der Gitarrist prustete los, „Ich glaub ich will auch eine Mail von dir“ Ein leises Knurren erfüllte den Raum. Mit einem Klick löschte Ruki die gesamte Seite und schaltete den PC aus. Er brauchte Ruhe zum Schreiben, so ging das einfach nicht. „Jetzt sei doch nicht gleich beleidigt“ flüsterte Uruha und leckte ihm über die Lippen, „Ich will dich doch nur ärgern“ „Deswegen tanzt du nackt vor mir rum?“ Ruki zwickte ihm in die Seite und stand auf, „Los zieh dich an, du erkältest dich noch“ Aber Uruha dachte nicht daran sich anzuziehen. Als der Fronter an ihm vorbeigehen wollte, zog er ihn kurzerhand an sich und legte sein Kinn auf Rukis Kopf. „Uruha, lass mich gehen“ bat Ruki und lehnte seine Stirn an die nackte Brust. „Ich will dich aber nicht gehen lassen. Wir waren schon viel zu lange getrennt“ Ruki drehte den Kopf zur Seite und seufzte leise. „Es tut einfach weh daran zu denken, dass du mit...Kai...“ „Du hattest doch auch etwas mit Sayaka“ erwiderte Uruha und hob sein Kinn an, „Aber das ist unwichtig, weil nur wir beide zusammen gehören“ Ruki rollte mit den Augen. So viel Geschnulze würde ja sogar ihn erweichen. Er streckte sich ein wenig und strich mit seinen Lippen über Uruhas Kinn, wanderte hinauf an seine Wange. „Du gehörst nur mir“ flüsterte Ruki leise und versank mit ihm in einem sanften Kuss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)