Disorder Heaven von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Kapitel 4 Nächster Tag, nächstes Shoting, nächste Location. Selbe Band, selbe Stylisten, andere Diskussionen. „Ihr seht müde aus“ meinte Uruha und betrachtete die beiden Frauen im Spiegel. „Wir haben die ganze Nacht damit verbracht ein paar Möbel in unsere neue Wohnung zu verfrachten“ erklärte Sammy. „Wir können euch ja helfen, wenn wir hier fertig sind“ schlug Kai, wie immer grinsend, vor. „Nett von euch, aber wir schaffen das auch...“ „Bitte helft uns“ unterbrach Bebe ihre Freundin und hielt ihr den Mund zu. „Sofort nachdem wir die Fotos angeschaut haben“ meinte Ruki. „Du solltest vielleicht andere Schuhe anziehen“ räusperte sich Reita, „Mit Plateausohlen transportiert es sich schlecht“ „Ach was, damit kann ich sogar...“ „Ruki!“ mahnte Uruha. „Ist ja gut“ brummelte der Sänger und griff zu seinen flachen Schuhen. Bebe kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. Wieso dachte sie bei diesem Anblick nur an eine frustrierte Hausfrau auf Männersuche, die ihren pubertierenden Sohn erziehen wollte? „Verflixt! Schon wieder eine Laufmasche!“ Uruha blies sich genervt eine Strähne aus dem Gesicht, „Also gut, ich zieh mich um und du bindest dir gefälligst die Schnürsenkel, klar?“ Ruki blickte ihn schief an. Was kam als nächstes? Sollte er sich warm anziehen, damit seine Nieren nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden oder vielleicht nicht zu lange mit dem Handy rumhantieren, weil die Strahlung so schädlich war? Ruki hatte das Gefühl, dass der Gitarrist seine Rolle ein wenig zu ernst nahm. „Du hast doch empfindliche Nieren, oder nicht?“ „Uruha, ... zieh dich um!“ erwiderte Ruki und zeigte auf die Kabine. Nachdem auch Uruha es geschafft hatte sich eine (ganze) Hose anzuziehen und die Mädels einigermaßen das Chaos beseitigt hatten, das Ruki veranstaltete, weil Aoi und Reita ihn geärgert hatten, fuhren sie zur WG. Bebe schloss die Tür auf und wollte eigentlich erst nachschauen, was dort alles im Flur rumlag. Kaum hatte die junge Frau einen Fuß in die Wohnung gesetzt, wurde sie fast von Aoi und Reita überrannt, die beide mit einem breiten Grinsen über die Kartons sprangen. „Aah! Reita pass...“ Sammy zuckte zusammen, als der Bassist über eine kleinere Schachtel hinter dem Koffer stolperte und auf den Boden fiel. Irgendwie hatte er es auch noch geschafft den Koffer umzustoßen, der kurz nach dem Aufprall seinen gesamten Inhalt preisgab. Kai lachte auf. „Volltreffer Reita! Die Unterwäsche wurde entdeckt“ „Mission erfüllt“ hustete der Bassist und stand auf. Sammy sammelte mit hochrotem Kopf alles auf und schleifte den Koffer hinter sich her. Und als sie sich sicher war, dass es nicht schlimmer kommen konnte, hielt ihr Aoi mit einem breiten Grinsen einen String hin. „Sammy bleib höflich“ bat Bebe die junge Frau. „Ich bin höflich“ knurrte ihre Freundin und entriss Aoi den String. Sie verschwand mit der Wäsche im Schlafzimmer und trat die Tür hinter sich zu. Bebe zuckte zusammen und räusperte sich unsicher. „Ich glaube, die ist sauer“ lächelte Kai leicht eingeschüchtert. „Ach was,“ sie winkte ab, „wäre sie sauer, hätte sie ihn gebissen“ Bei diesem Satz ließ Reita aus versehen den Hammer fallen, den er gerade erst aus der Werkzeugkiste geholt hatte. Kaum eine Sekunde später hüpfte Uruha im Dreieck und hielt sich mit Tränen in den Augen seinen Fuß. Dabei wiederum musste es passieren, dass der Gitarrist Ruki auf die Zehen trat. Dieser – völlig überrumpelt – stolperte über die Kiste, die hinter ihm stand und nicht nur, dass er seinen Schmerz ertragen musste, nein, er fiel auch noch auf Aois frisch pedikürte Füße und liebkoste sie mit seinen Lippen. (Igitt O.o) Kai prustete los und verkroch sich in der Küche, während Bebe versuchte irgendwie allen zu helfen. Natürlich war sie damit nicht sonderlich erfolgreich, denn ein hüpfender Uruha und ein spuckender Ruki brauchten verschiedene Behandlungsmethoden. Reita räusperte sich. „Hoppla“ Bebe schob den Bassisten ganz weit weg vom Werkzeugkasten. Er hatte eben bewiesen, dass das nichts gutes bedeuten würde, wenn er in der Nähe vom Werkzeug war. Reita sollte sich lieber ums Streichen des Wohnzimmers kümmern. Er zog den Pinsel aus der weißen Farbe und betrachtete ihn kurz. Sein Blick fiel abwechselnd auf den tropfenden Pinsel und Bebe, bis er ihr schließlich einen Strich, quer über die Nase verpasste. „Das nenn ich Partnerlook“ grinste Reita und steckte den Pinsel wieder in die Farbe. Nachdem sich Bebe vom Schock erholt hatte, griff sie nach der ‚Tatwaffe’ und hielt sie ihm vors Gesicht. Er glaubte doch wohl nicht, sie würde ihn so einfach davonkommen lassen! Bebe war vielleicht im Beruf lieb und nett, aber wenn man ihr Gesicht so schändlich beschmutzte, war sie schlimmer als Catwoman! Vielleicht hätte sie das nicht laut sagen sollen, denn Reita kugelte sich vor lachen. Bebe lächelte und strich sich eine Strähne hinters Ohr. „Das solltest du öfter machen“ Der Bassist hörte wie auf Knopfdruck auf zu lachen und schaute sie an. „Leute mit Farbe beschmieren?“ „Nein! (T.T)“ stöhnte Bebe halb verzweifelt, „Lachen“ „Dann wäre mein Image futsch“ erwiderte Reita mit seiner typischen Kälte. „Mach dir doch einfach n neues“ „Es hat einen Grund, wieso ich ein Nasenband trage“ „Ja, Kai hat oft genug erwähnt, dass du eine hässliche Nase hast“ nickte Bebe verständnisvoll. „Grrrr.... Kai“ Reita verschränkte eingeschnappt die Arme vor der Brust, „Glaub doch nicht diesem Giftmischer. Ich hab eine süße Nase, klar?!“ „Süß?“ wiederholte sie und hob eine Augenbraue. „Du weißt was ich meine“ brummte der Bassist und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Bebe räusperte sich und zog ihn von der frischen Farbe weg. Der Abdruck seines Rückens war zwar schmeichelhaft, aber er hätte auch anderweitig sein Zeichen hinterlassen können. Reita seufzte. „Großartig“ „Scheinst nicht sehr konzentriert zu sein“ meinte Ruki und trat zögernd in den Raum, „Kaum sind Frauen in der Nähe, kannst du keinen klaren Gedanken mehr fassen“ Reita wuschelte Bebe in den Haaren rum und sagte ihr sie könne gehen. Er wollte keine Zeugen haben, wenn er Ruki grün und blau schlug. „Dann muss man aber wieder mein Make-up anpassen“ lachte der Kleine. „Ich...“ Bebe schaute abwechselnd die beiden an, „wasch mir mal die Farbe aus dem Gesicht“ Währenddessen standen Aoi und Uruha ein wenig planlos im Arbeitszimmer der Frauen und durchforsteten die CD’s. Eine große, chaotische Ansammlung an verschiedenen Liedern, die sich die Frauen gerne anhörten. Uruha entdeckte eine nicht beschriftete CD und schob sie sofort in die Anlage. Seine Augen weiteten sich, als er den Anfang von „Nausea & Shudder“ vernahm. „Ihr habt unser Chaos entdeckt. Sehr schön“ lächelte Sammy und trat ein. „Das ist aber nicht sehr nett“ meinte Uruha. „Was?“ „Unsere CD nicht beschriften“ grinste der Gitarrist. „Ups“ Sammy kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Wir sollten anfangen“ unterbrach Aoi die Zwei. Sein Kumpel ging auch die Seite und ließ Sammy vorbei. Es sollten zwei Bücherregale, ein Couchtisch und eine Vitrine aufgebaut werden. Außerdem musste auch noch die Couch reingetragen und der PC..... „Stopp! Stopp! Stopp!“ Uruha hielt sich den Kopf, „Überfordere uns doch nicht so“ Aoi kniete sich vor einen Haufen Bretter, die am Ende ein Bücherregal darstellen sollten. Er suchte die Schrauben zusammen und versuchte herauszufinden, welches Teil zu welchem gehörte. „Hast du jemals so was zusammengebaut?“ schmunzelte Sammy. „Ich direkt nicht,“ antwortete er hoch konzentriert, „aber ich habe meinem Vater oft dabei zugeschaut“ „Wer hat Lust auf einen Snack?“ grinste Kai und stellte sich wie ein professioneller Kellner mit dem Tablett vor die Drei. Uruha hob eine Augenbraue. Kaum war Kai in der Nähe einer Küche, musste er etwas zubereiten. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte man denken könnten, dass Kai den falschen Beruf gewählt hatte. „Ist das ein Bücherregal?“ fragte der Drummer und drückte Uruha das Tablett in die Hand. Er kniete sich Aoi gegenüber und fing in Sekundenschnelle an alles zusammenzufügen. Kai drückte dem Gitarristen die kleineren Bretter in die Hand, während er die ganzen Schrauben platzierte und schließlich alles innerhalb einer Viertelstunde zusammenbaute. Zufrieden betrachtete er sein Werk und strahlte bis über beide Ohren. „Machst du das öfter?“ fragte Aoi erstaunt. Er fuhr sich durch die schwarzen Haare und schaute das Bücherregal an. Wie konnte man so was so schnell zusammenbauen? Und das auch noch ohne Anweisungen. „Ich habe meine ganzen Möbel alleine zusammengebaut, als ich ausgezogen bin. Und bei meinem Umzug hier her genauso“ erklärte Kai und nahm Uruha wieder das Tablett ab, „Mein Vater hat mir schon früh beigebracht mich allein um solche Dinge zu kümmern“ Sammy nickte dankbar und stellte sich neben das Regal. „Uruha, hilfst du mir bitte es....“ Aoi zog sie auf die Seite. „Lass lieber uns das machen“ Die beiden Gitarristen stellten das Regal an die Wand und während sich Sammy um die Bücher kümmerte, fingen sie gleich mit dem anderen Regal an. Nach den letzten paar Anweisungen schaute sich Kai um und verteilte dann seine Snacks bei den anderen. „Uruha, pass mit dem Brett aaaaaa....“ Aoi duckte sich. Sein Kumpel hantierte etwas zu schwungvoll mit den Brettern rum. Aoi war circa alle zwei Minuten, wenige Zentimeter von einer Beule entfernt. Auch wenn sich der Gitarrist gut und schnell bewegte, verlor er diesmal das Gleichgewicht und fiel ziemlich unelegant auf sein Hinterteil. Als sich Sammy näherte um ihm aufzuhelfen war plötzlich nur noch ein dumpfer Ton zu hören und sie fiel ebenfalls auf den Boden. Allerdings leuchtete ihre Stirn in einem matten Rot. „Ach du heilige Sch-... achtel“ stieß Uruha hervor und legte das Brett auf die Seite. Er kniete sich sofort neben die junge Frau, während Aoi in die Küche sprang und Eis suchte. Dabei verteilte er zwar mehr auf dem Boden als in den dafür vorgesehenen Beutel, aber er schaffte es dennoch genug zusammenzukriegen um es Sammy an die Stirn zu setzen. Während er die junge Frau stützte, krabbelte Uruha auf die andere Seite und wedelte mit der Hand vor ihren Augen rum. „Was wird das? Soll ich da jetzt reinbeißen?“ murrte sie. „Und wie soll ich dann Gitarre spielen?“ lächelte Uruha und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Weißt du noch wie du heißt?“ schaltete sich Aoi ein. „Takashima Kouyou“ erwiderte er, „Wieso?“ „Ich meinte Sammy“ knurrte sein Freund. Sammy blickte beide an. Sie griff zum Eisbeutel wobei sie aus Versehen Aois Finger streifte. Beide blickten sich gleichzeitig an und ließen den Eisbeutel los. Unglücklicherweise fand dieser direkt darauf seinen Weg zwischen Sammys Beine. „Argh! Kalt, kalt, kalt!!“ Sie sprang auf und fasste sich an die Stirn. Das war genug. Es war vielleicht sicherer, wenn sie sich um etwas anderes kümmerte. Am besten ein anderes Zimmer, ganz weit weg von den Jungs. Und als erstes erholte sie sich vom Volltreffer, den Uruha gelandet hatte. „Jetzt versteh ich, wieso du noch solo bist“ grinste Aoi als die Tür hinter Sammy ins Schloss fiel. „Du wirst lachen,“ Uruha klopfte ihm auf die Schulter, „das selbe wollte ich gerade zu dir sagen“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)