Zorro und Corneja von Mir_Rage (Sister, where are you?) ================================================================================ Kapitel 15: Kampf ----------------- Die Explosion hatte das Haupttor aus den Angeln gehoben. Einem wütenden Schwarm Hornissen sammelten sich die Soldaten im Hof. Zwischen ihnen rannte Gonzalez, der in der ganzen Aufregung seine Jacke offen und die Hose nur halb anhatte. „So eine Unverschämtheit, mitten in der Nacht! Wie soll man denn da einer seine verdiente Ruhe finden!“ schimpfte er und hüpfte von einem Bein zum anderen um endlich die Stiefel an der richtigen Stelle zu haben. Oberst Jekyll versuchte in dem Durcheinander den Überblick zu behalten und rief ständig Befehle um die konfuse Meute zu ordnen. „Ein Suchtrupp nach draußen! Sichert die anderen Eingänge! Besetzt die Wach-türme. Die Fackeln an! Macht endlich Licht! Und das ganze nicht wie Marktweiber beim Schlussverkauf! Mehr Ordnung in den Reihen, wenn ich bitten darf!“ „Wenn das wieder Zorro ist, bin ich heute aber wirklich sauer!“ wetterte Gonzalez weiter und lief ins Haupthaus „ Kann der sich nicht einmal raushalten!“ „Kann er nicht! Guten Abend, Gonzalez!“ Eine Klinge stand quer vor dem dicken Hals des Sergeant. Zorro lehnte ruhig an der Wand. „Verflucht! Was willst du schon wieder!“ zischte Gonzalez. „Nicht viel, nur eine Frage, mein Guter. Wo ist die Seniora Garcia? Ich denke, du weißt das, nicht wahr!“ „So weit ich weiß ist sie oben im Büro des Kommandanten. Er wollte sie noch mal verhören. Was hast du eigentlich mit den Zigeunern zu schaffen? Das Pack geht dich doch gar nichts an!“ „Sobald die Gerechtigkeit verletzt wird, geht es mich etwas an. Und jetzt...gute Nacht mein Guter. Träum’ schön!“ „Was hast du...“ Rumms! Da traf Gonzalez auch schon ein harter Schlag von hinten und er fiel der Länge nach auf den Boden. „Oh Mann! Der Besen ist hinüber. Ich wusste gar nicht das Gonzalez so einen Holzschädel hat!“ Der kleine Zorro betrachtete den abgebrochen Stiel in seiner Hand. „Ich hoffe, du hast nicht zu doll zu geschlagen.“ meinte Zorro noch, dann eilten beide den Gang hinunter. Eine weitere Detonation erschütterte das Gebäude. „Sind die übergeschnappt? So bringen sie noch jemanden um.“ „Nein, die Sprengladungen sind gerade so groß wie nötig. Groß, aber nicht groß genug um wirklich Schaden anzurichten. Trotzdem halt die Augen auf. Ich will nicht in eine hineingeraten.“ „Was genau haben die beiden nur vor.“ „Ich weiß nicht, noch nicht!“ „Da oben! Da seht doch! Der Zorro!“ brüllte einer der Soldaten und die Blicke richteten sich gen Himmel. Cuervo spurtet über die kleinen Dächer des Küchengebäudes und lenkte so die Aufmerksamkeit auf sich. Im nächsten Augenblick donnerten auch schon die ersten Gewehrsalven los. Die gefangenen Zigeuner beobachteten gebannt das Spektakel. „Das ist nicht euer Zorro! Das ist „El hazor“! Er ist von den Toten auferstanden um uns zu befreien.“ rief einer der Alten und Beifall wurde unter dem fahrenden Volk laut. „Haltet endlich die Backen oder ich schneid euch ein zweites Maul!“ fluchte Gabriel zornig und schlug mit seinem Säbel gegen den Pferch. „Aber, aber, das sind wahrlich keine guten Manieren für einen Ehrenmann!“ tadelte da eine laute Stimme von oben herab. Ein Schatten fiel direkt vom Himmel vor Gabriels Füßen. Wirbelnd fuhr der herum und schlug dem verdutzten Leutnant den Boden unter den Füßen weg. „Mistkerl, verfluchter! Dich werd’ ich...“ Die vorgehaltene Klinge aber ließ Gabriel sofort verstummen. Der Schatten mit der roten Maske schüttelte tadelnd den Kopf. „Tsetsetse! Was für eine miserable Deckung. Sie sollten besser acht geben, Leutnant! Über die eigenen Füße zu stolpern kann im ungünstigsten Fall böse enden.“ spottete der Schatten. „Zorro, eines Tages da werde ich...“ knurrte Gabriel „Zorro? Machen sie ihre Äuglein auf, Leutnant. Ich bin nicht Zorro! Man nennt mich Rote Corneja, den Fluch aller Übeltäter! Und ich kann es gar nicht leiden, wenn man Gottes Gesetze mit Füßen tritt oder sie zu seinen Gunsten zurecht biegt.“ „Du verfluchter...“ Die Klingenspitze kam drohend nahe an Gabriel’ s Kinn. „Nana, nicht doch! Sehen sie es mal als ausgleichende Gerechtigkeit. Sonst verbreiten sie Angst und Schrecken, heute ist Rollentausch angesagt.“ feigste Corneja mit teuflischer Schadenfreude. Mit einem unglaublichen Sprung hob der Schatten vom Boden ab, wirbelte durch die Luft und landete auf dem Wehrgang. „Hinter her, ihr Schlafmützen. Lasst diesen Teufel nicht entwischen! Wenn ich den erwische...“ fluchte Gabriel und hastet hinter der Menge her .die Corneja folgte. Weg von den Gefangenen Darauf hatte Cuervo aber nur gewartet. Mittlerweile war er zurückgekommen und öffnete nun den Verschlag. „El hazor, bist du es wirklich?“ „Wie gut das du kommst!“ „Wer ist jener, der sich Corneja nennt?“ Er hob die Hände und die Menge verstummte. „Ich bin El Cuervo. El hazor hat euch seine Erben geschickt. Und jetzt lauft, trödelt nicht und verlasst so schnell ihr könnt die Stadt, die Wagen sind unbewacht. Die restlichen werden bald zu euch stoßen! Beeilt euch!“ Die Zigeuner rannten so schnell sie konnten durch das offne Haupttor, das verlassen da stand. Cuervo wartete. Schon bald kamen die ersten des Suchtrupps mit Oberst Jekyll an der Spitze zurück. Grinsend machte er eine Verbeugung und sprang mit der gleichen Leichtigkeit auf die Dächer wie zu vor Corneja. „Fangt ihn ein! Los Beeilung!“ befahl Jekyll und die Soldaten folgten ihm in die andere Richtung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)