Back through the time von abgemeldet (Tom/Harry, Zeitreise) ================================================================================ Kapitel 4: ein neuer Zauberstab ------------------------------- Back through the time Hey Leuts! Tut mir wirklich leid, dass es soooo lange gedauert hat… *seufz* aber ich bin jetzt auf ner höheren Schule und muss das erste Mal etwas für die Schule tun… Überhaupt ist die Schule im Moment ein bisschen stressig… Und dann hatte ich auch noch Probleme mit diesem Kapitel… Vielleicht merkt man das beim lesen… ich glaube, das Kap ist anders, als es die bisherigen waren, aber es ist sehr wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte. Also lest es bitte zu Ende, ja? *dackelaugen mach* Reviewantworten gibt’s am Ende des Kaps! Viel Spass! Kapitel 4: ein neuer Zauberstab Vor einem kleinen Häuschen ganz in der Nähe des tropfenden Kessels blieben sie sehen. Harry besah sich neugierig das Haus und den verwilderten Vorgarten. Es herrschte ein ganz schönes Chaos hier. Als Valerin klingelte hörten die fünf Slytherins Gepolter und Gefluche, als sei der Besitzer die Treppe heruntergefallen. Als sich die Tür öffnete sah Harry einen Augenblick lang einen grossen Mann, dessen braune Haare ihm in einem wilden Gewirr in die Augen hingen, bevor dieser Mann sich laut lachend auf Valerin stürzte und ihn durchknuddelte. „Bruderherz! Du kommst mich auch mal wieder besuchen? Ist ja schon ewig her, seit ich doch das letzte Mal gesehen habe!“, lachte er. Valerin liess die Knuddelattacke schweigend über sich ergehen, bis sein Bruder auch die anderen Besucher bemerkte. „Und Voldi und die Gang hast du auch gleich mitgebracht!“, rief er fröhlich und zwinkerte Tom zu, der sich einen Moment lach versteift hatte. Auch Valerin, Simon und Carey zuckten geschockt zusammen, und warfen nervöse Blicke auf Harry. Dieser bemerkte die Blicke natürlich, hielt es aber für besser, so zu tun, als ob er nichts mitgekriegt hätte. „Ein Neuer? Wer bist du denn?“, fragte der ältere Zabini stirnrunzelnd. „Harry Adava, und du?“ Da der Ältere ihn duzte, nahm sich Harry das gleiche Recht. Harry wurde von oben bis unten gemustert. Dann lachte der Braunhaarige plötzlich fröhlich auf. „Xaver Zabini mein Name! Du bist eine echt interessante Erscheinung, weißt du das? Mit den Haaren, den Klamotten und dem Raben… fehlen noch ein Paar schwarze Flügel und Hörner und du könntest als Satan höchstpersönlich durchgehen! Und dann dein Name! Wirklich sehr interessant!“ Harry hob, genau wie seine Freunde, eine Augenbraue in die Höhe. Hatte Xaver seinen Nachnamen durchschaut? Als er an den vorhergehenden Satz dache, musste er lächeln. Welch Ironie… Er war der Held der weissen Seite, die Personifikation des Lichtes in der Zaubererwelt. Und dann verglich man ihn mit dem Herrscher der Hölle… „Danke, denke ich“, antwortete Harry nach kurzem nachdenken. Xaver nickte ihm freundlich zu und wandte sich dann wieder seinem kleinen Bruder zu. „Was führt dich zu mir, Bruderherz?“ „Wenn ich ehrlich sein soll… Harry“, grinste Valerin. Die Verwirrung stand dem Älteren deutlich ins Gesicht geschrieben, als er auf eine genauere Erklärung wartete. „Er ist gestern wie aus heiterem Himmel in Hogwarts aufgetaucht. Der Direx hat gesagt, dass er ein Austauschschüler aus Amerika ist. Aber er hatte weder seinen Zauberstab noch Klamotten oder sonst irgendwas dabei. Mit dem Lernstoff ist er uns weit voraus, er konnte Sprüche, mit denen sogar Tom Mühe hatte, mühelos ausführen, obwohl man aus den verschiedensten Quellen hört, dass die Lehrmethoden der amerikanischen Schulen nicht so effizient sind, wie hier in England, und wir im Moment mit dem Unterrichtsstoff weit voraus sind. Weil sich so viele Geheimnisse um ihn ranken haben wir gedacht, dass wir ihn mal hier vorbeibringen könnten“, erklärte Valerin. Harry hatte der Erklärung gelauscht und fragte Valerin jetzt interessiert: „Du denkst also, ich komme nicht aus Amerika?“ „Genau! Und nicht nur ich!“, grinste der Zabini und zeigte in die Richtung ihrer Hauskameraden, die auf Harrys fragenden Blick hin bestätigend nickten. „Nun, das macht dich nur noch interessanter, was, Harry?“, fragte Xaver. „Wie wär’s mit einem kleinen Duell?“ Harry hob fragend die Augenbrauen. Ein Duell? Was sollte das denn? „Von mir aus gerne, aber wie Valerin eben schon erklärt hat, habe ich meinen Zauberstab zu Hause vergessen“, antwortete Harry. Xaver wackelte tadelnd mit seinem Zeigefinger. „Nana! Ich weiss, dass da etwas weitaus Grösseres dahinter steht. Aber ich denke, dass du dir einen leihen kannst, oder?“ Valerin nickte und zückte seinen Zauberstab, um ihn Harry zu reichen. Der Schwarzhaarige drehte sich jedoch um und sah Tom bittend an. „Kann ich deinen haben, Riddle? Den kenn ich schon…“ Tom, der sich über die seltsame Anrede wunderte, alle Anderen nannte Harry schliesslich auch beim Vornamen, sah ihn berechnend an. Dann holte er langsam das gewünschte Objekt aus der Tasche. „Wehe du zerbrichst ihn!“, drohte er, bevor er den Stab Harry in die Hand drückte. Harry sah ihn für einen kurzen Moment lang einfach nur an. Er hatte das seltsame Gefühl, dass etwas zwischen ihnen stand. Etwas, dass bei den Anderen nicht vorhanden war. Er wusste nicht genau was es war, eine Wand? Oder doch eher eine Brücke? Harry war sich nicht sicher. Aber er nahm sich fest vor, es herauszufinden. Dann drehte sich der Grünäugige um und das Gefühl verschwand. „Ein Duell?“, fragte er in einem harten Ton, bei dem alle Anwesenden ihn verwirrt ansahen, da sie ihn noch nie so gehört hatten. „Was für eines? Bloss Zauber oder alle Tricks? Mit oder ohne schwarze Magie?“ Bei diesen Worten horchte Xaver auf. „Du beherrscht die dunklen Künste?“, fragte er interessiert. „Vielleicht“, antworte Harry und lächelte ihn geheimnisvoll an. „Was jetzt?“ Xaver überlegte kurz und antwortete dann langsam: „Nur weisse Magie, aber alle Tricks?“ Während Harry nickte und seine sonst warmen und freundlichen Augen hart, kalt und undurchschaubar wurden, horchte Valerin auf. Nur weisse Magie? Was sollte das denn? Er kannte die Angewohnheit seines Bruders, seine Kunden mit einem Duell zu teste, aber er hatte bisher immer vorgeschlagen auch schwarze Magie zu nutzen. Warum war das diesmal anders? Warum war sein Bruder vorsichtiger? Noch immer nachdenklich folgte der jüngere Zabini seinem Bruder, der ihn und seine Freunde in den kleinen Garten führte. Harry und Xaver stellten sich in der Mitte der Rasenfläche auf und verbeugten sich voreinander. Carey hatte den Job des Schiedsrichters übernommen und zählte langsam rückwärts. „Drei… zwei… eins… LOS!“ Harry duckte sich unter Xavers erstem Fluch weg und ging, den Zauberstab drohend auf den Zabini gerichtet, in eine Abwehrposition, jederzeit bereit, zur Seite zu springen oder selbst anzugreifen, und beäugte vorsichtig seinen Gegner. Dieser schickte gerade wieder einen Fluch in Harrys Richtung. Der-Junge-der-lebt wich auch diesem Fluch geschickt aus und feuerte nun seinerseits diverse Zauber und Flüche auf den Braunhaarigen. Der Zabini hatte seine Mühe damit, Harrys Zauber abzublocken. Vor allem, da sie von allen Seiten zu kommen schienen. Er beschäftigte sich sosehr mit seiner Abwehr, das er nicht bemerkte, dass Harry immer mehr zu ihm aufschloss. Erst als ein Schatten auf seine Augen fiel, bemerkte er den schwarzhaarigen Zauberer, der zwei Schritte vor ihm stand und ihm kalt anlächelte. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er in die smaragdgrünen Seelenspiegel seines Gegenübers blickte, und darin nichts fand. Nichts, keine Emotionen spiegelten sich in diesen Augen. Nur Kälte war darin zu finden. Kälte, und eine Leere, die alles zu verschlingen schien. Harry nahm di Chance wahr, als der Ältere vor Schock wie versteinert dastand, und trat gezielt nach Xavers Hand. Dieser riss die Hand reflexartig zurück und liess dabei seinen Zauberstab fallen. Harry hob ihn auf und grinste triumphierend. Ein lautes Klatschen riss die beiden Duellanten schliesslich aus ihrer Starre. Harry drehte sich zu seinen Freunden um und lächelte sie fröhlich an. Dann drückte er Xaver seinen Zauberstab in die Hand und ging zu Riddle, um diesen ebenfalls wieder mit seinem Stab zu vereinen. Auf halbem Weg hörte er jedoch ein Murmeln hinter seinem Rücken, sprang reflexartig zur Seite, rollte sich am Boden ab und hob den Zauberstab. Er sah gerade noch einen leuchtend roten Blitz über die Stelle rasen, wo er eben noch gestanden hatte. Dann drehte er sich gemächlich zu seinem Angreifer um und musterte ihn mit verengten Augen. „Ein ehrvoller Duellant greift seinen Gegner nie an, wenn er diesem nicht in die Augen sieht. So was nennt man feige!“, zischte er kalt, drehte dem Zabini dann endgültig den Rücken zu und ging zu seinen Freunden. Er war sich der Blicke, die ihn löcherten, durchaus bewusst, als er Tom seinen Zauberstab mit einem „Danke!“ zurückgab und sich neben ihn stellte. Um die Stille, die sich auftat, zu durchbrechen, seufzte er schliesslich und fragte laut: „Wieso sollte ich mich duellieren? Und warum, zum Henker starrt ihr mich so an?“ Xaver räusperte sich und antwortete: „Wo hast du gelernt dich so zu duellieren? Ich wusste, dass du stark bist, das habe ich von Anfang an gespürt, und deshalb habe ich auch vorgeschlagen keine schwarze Magie zu verwenden. Aber trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass du mich besiegst. Das hat schon lange niemand mehr geschafft!“ Harry schüttelte den Kopf, sodass sein Rabe, der immer noch auf seiner Schulter sass, verärgert mit dem Schnabel klackerte. „Ich kann, will und werde euch nicht sagen woher ich das kann. Ihr habt gesehen, dass ich es kann, das ist schon schlimm genug. Ich hätte euch das nicht zeigen dürfen. Aber ich vergesse leicht meine Umgebung, wenn ich mich duelliere“, sagte Harry leise, und seine Augen schimmerten traurig. „Warum kannst du es nicht sagen? Du hast mir damals nicht erklärt, was du gegen die Kerker hast und jetzt kannst du nicht sagen, wo du gelernt hast, dich zu duellieren. Vertraust du uns nicht?“, fragte der zukünftige dunkle Lord mit gehobenen Brauen. „Wieso sollte ich euch vertrauen? Ich kenne euch noch nicht mal einen Tag lang! Und ausserdem habt ihr mir eure Geheimnisse doch auch nicht anvertraut, nicht wahr, Voldemort?“, antwortete Harry völlig ruhig und ignorierte die erschrockenen Blicke seiner Freunde. „Warum sollte ich mich mit dir duellieren?“, fragte er Xaver dann ruhig. „Ich wollte herausfinden wie stark du bist, und prüfen ob… „Hier wurde der Zabini von einem wütenden Tom Riddle unterbrochen, der Harry zu sich herumriss und ihn anzischte. „Woher kennst du diesen Namen?“, wollte er wissen und Harry bildete sich ein, eine leichte Panik in seiner Stimme zu hören. „Welchen? Voldemort? Das verrat’ ich dir nicht!“, grinste Harry, drehte seinen Kopf zu Xaver und sah ihn erwartungsvoll an. „Ähm ja… ich wollte prüfen, ob du würdig bist einen meiner Zauberstäbe zu benutzen“, erklärte dieser langsam, verwirrt über die Szene zwischen Tom und Harry. Harry drehte sich überrascht und neugierig ganz zu dem älteren Zabini um und ignorierte Tom, der zischelnd vor sich hinfluchte, gekonnt. „Du machst Zauberstäbe?“, fragte er interessiert. Der Braunhaarige nickte und führte die kleine Gruppe, von denen drei nicht wusste, was sie denken sollten, einer immer noch wild fluchte und der fünfte sich neugierig umsah, in sein Arbeitszimmer. Harrys smaragdfarbene Seelenspiegel fingen begeistert zu funkeln an, als er ins Zimmer trat und sowohl einige Stäbe, als auch die ‚Zutaten’ für neue Arbeiten sah. Die schon fertigen Stäbe waren auf einem schwarzen Samttuch ausgelegt. Harry spürte instinktiv, dass sie anders waren als sein eigener Stab, der ja leider in der Zukunft geblieben war. Sie sahen eigentlich ganz normal aus, wenn man von der kleinen Gravur, die eine Schlange, die sich um eine Feder wand, zeigte, am oberen Ende mal absah. Und doch war Harry überzeugt, dass sie anders waren, als sein oder Toms Stab. Anders als alle, die er bisher gesehen hatte. Fasziniert sah er eine ganze Weile auf die Stäbe, bevor er die Zutaten neugierig musterte. Er hatte gewusst, dass für Zauberstäbe Phönixfedern, Einhornhaare und Drachenherzfasern verwendet wurden. Aber hier lagen nicht nur diese drei magischen Zutaten, nein, Harry sah auch noch einige Fläschchen mit verschiedenen Pulvern und Flüssigkeiten, sowie einige, sorgfältig beschriftete, Schälchen, in denen Schlangenhäute und Alraunenwurzeln, die Harry schon aus Zaubertränke kannte, wie auch Nifflerhaare zu finden waren. „Fertig mit der Musterung?“, fragte Xaver lächelnd. „Wofür brauchst du das ganze Zeugs?“, fragte Harry neugierig. „Ich mache damit Zauberstäbe. Nur sind meine Stäbe etwas mehr auf den Benutzer abgestimmt, als zum Beispiel die von Olivander“, erklärte Xaver. Harry runzelte die Stirn. Er hatte gedacht der Zauberstab suche sich den Zauberer…? Als er seine Bedenken äusserte, bestätigte Xaver die Aussage, die Olivander in Harrys Zeit gemacht hatte. „Wie passt du die Zauberstäbe dann an den Benutzer an?“, fragte Harry verwirrt. „Es ist nicht leicht, das stimmt. Aber es ist nicht unmöglich. Wenn es allerdings nach drei Versuchen noch immer nicht geklappt hat, kann der Kunde noch die Zauberstäbe aus meinem Lager“, Xaver zeigte auf das Samttuch, „ausprobieren, und wenn das auch nicht funktioniert muss er wohl oder übel doch zu Olivander oder einem Anderen.“ Harry nickte zum Zeichen, dass er die indirekte Warnung verstanden hatte. „Wie gesagt, es ist nicht leicht“, fuhr Xaver fort. „Die Zutaten auf dem Tisch stehen für die Eigenschaften, die ein Zauberer haben kann. Die ‚Hauptzutat’ übernehme ich meist vom alten Stab des Kunden, da sie die Hauptcharakterzüge des Betroffenen ziemlich genau widerspiegeln. Ich benutze nur drei Hölzer, Palmen-, Wieden- und Tannenholz. Damit kann ich am besten arbeiten. Der Rest der Zutaten wird sorgfältig ausgewählt und beigefügt.“ Harry fand das Ganze sehr interessant. Er hatte noch nie von solch einer Möglichkeit gehört oder gelesen. Und trotzdem… Fleur hatte schliesslich ein Veelahaar in ihrem Stab gehabt… wieso sollte das dann nicht auch funktionieren? Einen Versuch war es wert! „Mein alter Stab war aus Stechpalme und Phönixfeder“, erzählte Harry. „Stechpalme? Ich würde dir eher Tannenholz empfehlen. Das ist am anpassungsfähigsten. Bei deiner Stabführung denke ich, dass es hilfreich sein könnte“, schlug der Stabmacher vor. Harry zuckte nur mit den Schultern. Er wusste so gut wie nichts über solche Dinge. Der Braunhaarige zog ein Stück Holz aus einem Regal und hielt Harry dann den Korb mit den Phönixfedern unter die Nase. Harry wühlte, auf die Aufforderung des Älteren hin, in dem Korb herum und zog die Feder, die ihm am besten gefiel heraus. Ein einziger goldener Punkt prangte an der Spitze der kurzen, dunkelroten Feder. Der Stabmacher nahm ihm die Feder ab, legte sie neben den Holzblock auf den Tisch. „Jetzt brauch ich mal kurz eure Hilfe. Was sind Harrys Eigenschaften?“, fragte er die ganze Gruppe. „Stur, stark und mysteriös ist mal sicher!“, grinste Carey sofort und erntete das Lachen der Anderen. Fröhlich suchte Xaver die Zutaten für diese Eigenschaften während Harry nachdachte. Wie würde er sich selbst beschreiben… war gar nicht so einfach… Gryffindor stand für Mut… war er mutig? Ihm fiel Hermine ein, die in immer zur Vorsicht gemahnt hatte. Selten hatte er auf sie gehört, war stets auf die gefährlichen Abenteuer eingegangen. Und Harry war auch klar, dass er neugierig war. Oft wurde ihm gesagt, dass seine Neugier ihn eines Tages ins Grab bringen würde. Harry ging in Gedanken durch, was seine anderen Freunde über ihn sagen würden. Neville würde sagen, dass Harry immer freundlich und gutherzig war, ihm immer geholfen hatte. Und Ron hatte ihm vor einem Quidditchspiel, als er sich mal wieder mit Malfoy gestritten hatte, gesagt, dass Harry der bessere und vor allem furchtlosere Flieger sei. Harry seufzte und dachte an das letzte Jahr zurück. Wie oft hatte er zusammen mit seinen Freunden im Gemeinschaftsraum gesessen und hatte einfach nur mit ihnen geredet? Aber eigentlich stimmte das nicht ganz, musste Harry sich eingestehen. Eigentlich hatten immer nur Ron und Hermine geredet. Er war meistens nur daneben gesessen und hatte ihnen zugehört. Harry erinnerte sich an ein Gespräch im letzten Winter, kurz vor Weihnachten. Sie hatten sich die guten Sessel vor dem Kamin gesichert. Als sie schliesslich alleine im Gemeinschaftsraum waren, hatten Ron und Hermine ihm vorgeworfen, dass er sich gar nicht mehr für sie interessiere. Er hatte das natürlich abgestritten, ihnen erklärt, dass er sich sehr wohl noch für sie interessiere, nur einfach nicht reden wolle. Daraufhin war das braunhaarige Mädchen in Tränen ausgebrochen und hatte geschluchzt, dass sie den alten Harry wieder haben wolle, den Harry, den sie vor Sirius Tod gekannt hatte. Dann war sie heulend im Mädchenschlafsaal verschwunden. Ron hatte nur noch gemeint, dass er Hermine zustimmen würde, und hatte ihn dann alleine gelassen. Es stimmte schon, Harry hatte sich nach Sirius Tod verändert. Erst hatte er alles und jeden angeschrieen, aber mit der Zeit fehlte ihm einfach die Kraft dazu. Er hatte sich immer mehr zurückgezogen, hatte nur noch sehr selten mit jemandem geredet, seinen ganzen Schmerz in sich hineingefressen. Die einzige Zeit, in der er sich ein kleines Bisschen gehen liess, waren die Übungsstunden mit Dumbledore. Er duellierte sich mit dem alten Zauberer, übte verbissen, um gegen Voldemort gewinnen zu können. Voldemort, der seine Eltern ermordet hatte. Der auch an Sirius Tod schuld war. An jenem Winterabend hatte Harry noch lange im Gemeinschaftsraum gesessen und nachgedacht. Nachgedacht über Leben und Tod. Er war zu dem Schluss gekommen, dass er nicht mehr der Selbe sein konnte wie vor dem Tod seines Paten. Aber wenn seine Freunde es wünschten würde er wieder fröhlich sein. Seit jenem Abend trug er eine Maske. Eine Maske, die Fröhlichkeit und Naivität widerspiegelte. Als Harry langsam wieder in die Realität zurückkehrte diskutierten seine Freunde immer noch über seine Charaktereigenschaften. „Habt ihr noch etwas herausgefunden?“, fragte Harry neugierig. Seine Freunde verneinten und Harry musste lächeln. Sie kannten ihn halt wirklich erst einen einzigen Tag lang. „Also Harry, da wir nix wissen, musst du uns eben deine Charakterzüge verraten“, sagte Xaver und grinste den Schwarzhaarigen erwartungsvoll an. „Was findest du für einen mutigen, neugierigen, zurückhaltenden, freundlichen und gutherzigen Slytherin ohne Furcht und mit Helferkomplex, der sich sehr gerne duelliert?“, fragte Harry und beobachtete aufmerksam, wie sich Verblüffung in den Gesichtern seiner Freunde breit machte. „Wiederhole das, aber langsamer, ja?“, forderte Xaver ihn auf. Während Harry seine Liste nochmals durchging, wurde er von Tom und auch den Anderen genaustens gemustert. Tom fragte sich, wie Harry sich diese Liste zusammengesetzt hatte. Er wusste aus Erfahrung, dass es nicht leicht war, den eigenen Charakter zu beschreiben. Und er fragte sich auch, wie Harry in Slytherin hatte landen können. Er hatte vorhin keine Eigenschaft genannt, die ihn hätte nach Slytherin bringen können. Aber wahrscheinlich hatte er sich deshalb absichtlich mit Slytherin bezeichnet. Bevor Tom noch länger über dieses Thema nachdenken konnte, wurde seine Aufmerksamkeit von Xaver beschlagnahmt. „Also, wenn der Stab funktioniert hast du meinen vollen Respekt, Harry Adava!“, rief der Stabmacher aus. „Warum denn?“, fragte Harry verwirrt. „Die Zutaten auf dem Tisch lassen sich eigentlich in zwei Gruppen einteilen. In diesen Gruppen harmoniert alles perfekt, aber die beiden Gruppen sind die genauen Gegenteile von einander“, erklärte Xaver. „Zum Beispiel Phönixtränen für deine Hilfsbereitschaft und Schlangengift für Listigkeit. Wenn diese beiden Dinge sich mischen lösen sie sich gegenseitig auf.“ „Das heisst also, dass es unmöglich ist?“, fragte Harry seufzend, aber der Stabmacher schüttelte den Kopf. „Es ist möglich, nur sehr, sehr schwierig. Wartet kurz hier!“ Er verliess das Zimmer und kam kurz darauf mit einem rabenschwarzen Kasten in den Händen zurück. Er stellte den Kasten auf dem Tisch ab und wandte sich dann wieder an die Slytherins, die gespannt zuhörten. „Ich hab erst drei Stäbe auf diese Art und Weise hergestellt. Und von diesen dreien funktioniert nur ein einziger“, erzählte er. Harry nickte zum Zeichen, dass er es versuchen wollte. Daraufhin öffnete Xaver den Kasten und gab den Blick auf drei Zauberstäbe frei. Um diese drei Stäbe hatten sich, wie es schien, bunt schillernde Fäden geschlungen. „Die farbigen Stränge sind die verschiedenen Zutaten“, erklärte Xaver, „sie werden durch ein Ritual mit einer Schutzhülle umgeben und wickeln sich um den Stab. Das Muster ist vom Benutzer abhängig. Sobald der richtige Zauberer den Stab berührt verformt sic das Muster. Je verschlungener es ist, desto stärker ist der Zauberer oder die Hexe.“ Harry nickte und blickte Xaver fragend an. „Was muss ich tun?“ „Während des Rituals könnt ihr mir nicht helfen“, verneinte Xaver, „aber das Ritual verbraucht viel Kraft. Deshalb wäre ich froh, wenn ihr mich nachher ein wenig stützen könntet.“ Die kleine Gruppe nickte zustimmend und sah Xaver beim Vorbereiten der Zutaten zu. Der Ältere hatte einen kleinen, quadratischen Tisch geholt und legte in dessen Mitte den Tannenholzblock. Angrenzend an die obere Seite des Blockes legte er die Phönixfeder. An die untere Seite des Holzes stellte er drei Phiolen mit verschiedenfarbigen Flüssigkeiten. Dazu legte er ein einzelnes, langes, weisses Haar. Auf die linke Seite stellte der Stabmacher drei Pulverschälchen und auf die rechte Seite einige andere Dinge. „Wenn ihr zusehen wollt, solltet ihr auf die andere Seite des Tisches stehen“, wies Xaver sie an. Dann entzündete er einige Kerzen und verteilte sie kreisförmig auf dem Boden um den Tisch. Harry beobachtete, wie auch seine Freunde, wie der Ältere die letzte Kerze platzierte, sich vor den Tisch stellte und seine Hände über das Kreuz aus Zutaten hielt. Harry wurde furchtbar nervös. Er machte sich Sorgen, wusste nicht ob das Ritual gefährlich war, oder ob der Stab schlussendlich überhaupt funktionieren würde. Vor Anspannung verknotete Harry seine Finger, verlagerte sein Gewicht von einem Fuss auf den Anderen und wiegte seinen Körper unruhig hin und her. Tom hatte während der ganzen Vorbereitungszeit sowohl den Stabmacher, als auch seinen neuen Hauskameraden beobachtet. Als er jetzt sah, wie nervös dieser war, gab er Carey ein Zeichen. Die beiden schwarzhaarigen Slytherins stellten sich rechts und links neben Harry und nahmen je eine Hand des eingemitteten Zauberers um diesen zu beruhigen. Xaver begann leise Sprüche aufzusagen und das Zutatenkreuz leuchtete hell auf. Der Holzblock erhob sich in die Luft und formte sich dort zu einem schlichten Zauberstab. Als das Holz die richtige Form angenommen hatte, verblasste das Licht und Xaver beendete seine Sprüche. Harry beobachtete mit grossen Augen, wie Xaver die Phönixfeder aufnahm. „Die Feder des Phönix, als Kern für Mut“, mit diesen Worten flog die Feder aus Xavers Hand und durch das Holz des Stabes hindurch, bis sie vollkommen darin verschwunden war. Der Stab glühte rot auf und versprühte einige goldene Funken. Tom runzelte die Stirn. Rot und gold, das waren die Farben von Gryffindor. Was hatte das wohl zu bedeuten? Allerdings kam Tom nicht dazu, sich weitere Gedanken zu machen, denn Harry begann vor Aufregung zu zittern, als Valerins Bruder sich dem rechten Arm des Kreuzes zuwandte. Xaver entnahm einer Schale drei kurze, borstige Haare und hielt sie vor den Stab. „Nifflerhaare für die Neugier“, sagte Xaver, und die Haare schwebten wie zuvor schon die Phönixfeder auf den Stab zu und verschmolzen mit ihm. Fast sofort glühte der Stab abwechselnd rot, grün und blau auf, während silberne Funken aus der Spitze sprühten. Gleichzeitig veränderte der Stab seine Grösse, wurde kleiner. „Eine Adlerkralle für Furchtlosigkeit“, sagte Xaver gerade. Harrys Anspannung nahm noch mehr zu und Carey und Tom verstärkten den Druck ihrer Hände, als die Kralle auf den Stab zuflog und eine Spirale ins Holz ritzte. Dann schrumpfte sie und verschwand im innern des Stabes. Wieder leuchtete der Stab rot auf. Als Harry sich dieses Leuchten genauer ansah wurde er immer ruhiger. Er hörte auf zu zittern, seine Nervosität nahm ab. Und dann hörte er eine Stimme. Er konnte nicht sagen ob sie männlich oder weiblich war, und wusste zunächst auch nicht, woher sie kam, aber sie hab ihm Geborgenheit. Sie legte sich um seine Seele, wob einen schützenden Panzer um sein Innerstes. Und dann sagte sie ihm, was er zu tun hatte. Mit sanftem, rauem Tom sprach die Stimme zu ihm. Nein, zu ihm war nicht der richtige Ausdruck. Sie war in ihm drin, berührte mit ihren Worten seine Seele. Harry wusste instinktiv, dass sie ihm nur helfen wollte. Also vertraute er ihr und führte ihre Instruktionen aus. Er löste seine Hände aus denen seiner Freunde und trat durch den Kerzenkreis an den Tisch. Langsam hob er eine Hand und berührte mit den Fingerspitzen leicht den schwebenden Stab. Schlagartig erstrahlte der Stab in einem eisblauen Licht, dass jedoch gleichzeitig mit der kurzen Berührung Harrys endete. Dasselbe geschah mit den Zutaten, die Harry jetzt nacheinander kurz berührte. Dann wandte sich Harry Xaver zu, der ihn schon seit er durch den Kerzenkreis getreten war erstaunt ansah und jede Bewegung interessiert beobachtete. Harry murmelte ein fremdartig klingendes Wort und berührte Xaver dann leicht an der Stirn. Der Stabmacher leuchtete ebenso wie die Zutaten kurz auf, bis Harry die Berührung beendete. Der Smaragdäugige Zauberer legte daraufhin beide Hände auf dem Tisch ab. „Weiter!“, flüsterte er, seine Stimme war jedoch nicht seine eigene. Sie war tiefer und rauer und schien nicht verklingen zu wollen. Xaver nickte benommen. Er wusste nicht was dieser Junge getan hatte, aber er war sich sicher, dass er so etwas nie wieder erleben würde. Normalerweise konnte niemand den Kerzenkreis durchbrechen, aber Harry hatte ihn ohne Probleme passiert. Und die Nummer mit den Zutaten… der Stabmacher hatte nicht die geringste Ahnung, was das zu bedeuten hatte. Er wusste nur, dass, als Harry ihn berührt hatte, pure Energie durch seinen Körper geflossen war. Es hatte sich angefühlt, als stünde er unter Strom. Langsam nahm er die nächste Zutat in die Hand. Sobald er sie berührte leuchtete sie schwach eisblau auf. „Eine Pfauenfeder steht für Zurückhaltung“, sagte er und liess die Feder los. Sie flog um den Stab herum, der sich ein ganzes Stück verlängerte, bevor sie schrumpfte und mit dem Stab verschmolz. Der Stab leuchtete grün auf und sprühte eisblaue Funken. Xaver wartete darauf, dass der Stab ihm ein wenig seiner Energie abzapfte, aber nichts dergleichen geschah. Da der Stab aber trotzdem aufleuchtete, tat er es mit einem Schulterzucken ab. Er konnte sich auch später noch darüber Gedanken machen. Tom hatte alles genaustens beobachtet. Er hatte gemerkt, dass Harry plötzlich ruhiger geworden war, aber als Harry sich löste und durch den Kerzenkreis trat war Tom schon überrascht. Vor allem, da Tom genau wusste, dass eigentlich keiner den Kreis hätte durchbrechen können dürfen. Tom hatte sich über Zauberstabbauerei und Zauberstäbe im allgemeinen gut informiert, da er der Meinung war, dass man wissen sollte, woraus die Dinge, die man benutzte, gemacht waren. Aber in all den Büchern hatte nichts darüber gestanden, dass es je jemandem gelungen war, den Kerzenkreis zu durchbrechen. Auch über dieses blaue Licht hatte er nie auch nur ein Wort gelesen. Das blaue Licht… Tom fragte sich, was es damit auf sich hatte. Er hatte gesehen, wie Xaver sich immer mehr erschöpfte. Mit jedem Wort entzog ihm der Stab ein klein wenig Energie. Tom war der müde Ausdruck auf dem Gesicht des Stabmachers nicht entgangen. Aber als Harry ihn berührte, da verschwand dieser Zug aus Xavers Gesicht. Bei seinen nächsten Worten passierte… nichts. Tom sah, dass Xaver keine Energie abgezogen wurde, das Ritual jedoch weiterging. Er hatte auch das kurze Schaudern Harrys registriert und dachte schnell einen Gedanken durch. Konnte es sein, dass… Harry war erschrocken zusammengezuckt, als er ein feines Zupfen an seiner Seele gefühlt hatte. Die schöne Stimme beruhigte ihn jedoch rasch wieder und erklärte ihm, was genau passiert war. Harry entspannte sich und sah dem Stabmacher zu, der sich gerade dem linken Arm des Zutatenkreuzes widmete. „Für Freundlichkeit und ein gutes Herz steht Feenflügelstaub“, intonierte Xaver und hob eine Schale mit einem schillernden Pulver hoch. Dieses erhob sich aus der Schale und verteilte sich rund um den Stab. Langsam legte es sich auf das Holz, das im Kerzenlicht leicht silbern bis eisblau schimmerte, liess nur die Kerbe der Adlerkralle frei, die nun fast schwarz hervorstach. Dann leuchtete der Stab gelb auf und versprühte wiederum eisblaue Funken. Und wieder spürte Harry das Zupfen an seinem Geist. Er wusste, dass es ihm ein Stück seiner Energie nehmen würde, aber wenn er es nicht zuliess konnte das Ritual nicht weitergeführt werden. Also öffnete er seine innerlichen Barrieren und wartete auf das unangenehme Gefühl. Sein Körper wurde kalt und ihm war, als würde ein Geist durch ihn hindurch fliegen. Und dann spürte er ein Ziepen, das ihm anzeigte, dass er sich wieder ein Bisschen mehr erschöpfte, ohne dass er sich bewegte. Harry schüttelte den Kopf, um die Kälte zu vertreiben, und konzentrierte sich wieder auf Xaver. „Drachenschuppenpulver für die Stärke!“ Das blutrote Pulver aus der Schale in Xavers Händen erhob sich in die Luft und wirbelte um den Stab. Dieser verlängerte sich wieder ein Stück. Dann verdichtete sich das Pulver am unteren Ende des Stabes. Langsam bildete sich ein schlanker, nachtschwarzer Griff, der sich nahtlos an den Stab anpasste. „Für die kämpferische Ader das Pulver der Rinde einer peitschenden Weide!“, rief Xaver. Das Pulver war braun und flog in einer schnurgeraden Linie auf den Stab zu, in dem es Verschwand. Der Stab wurde noch ein Stück länger und sah auf ein Mal ziemlich elastisch aus. Harry keuchte leise auf, da wieder ein Teil seiner Energie aus seinem Körper gezogen wurde, al der Stab rot und grün aufleuchtete. Er mochte dieses Gefühl absolut nicht, und er spürte, dass er immer müder wurde. Aber er spürte auch, dass die Kraft, die sich um sein innerstes gelegt hatte, als er die Stimme zu ersten Mal gehört hatte, vor einigem bewahrte. Wahrscheinlich wäre er ohne sie schon längst zusammengeklappt. Xaver wandte sich nun dem unteren Teil des Kreuzes zu. Er hob ein Fläschchen mit einer milchigen Flüssigkeit hoch und entkorkte es. „Schlangengift für die Listigkeit!“, rief er. Das Gift floss langsam aus der Flasche und bildete einen hellgrünen Faden, der sich langsam in einer engen Spirale um den Stab wickelte. Als der Faden kurz vor der Mitte des Stabes stoppte und aufleuchtete spürte Harry einen heftigen Ruck an seinen Energiereserven. Erschrocken keuchte er auf, fing sich aber gleich wieder und liess sich seine Erschöpfung nicht ansehen. „Der Saft eines Alraunenblattes für die Sturheit!“, intonierte Xaver und entkorkte ein weiteres Fläschchen. Träge floss die Flüssigkeit aus der Phiole und bildete einen hellblauen Faden, der sich ebenfalls um den Stab wickelte, jedoch in der entgegen gesetzten Richtung des grünen Fadens. Der Faden leuchtete rot und grün auf und Harry verspürte wiederum ein heftiges Ziehen an seiner Kraft. Er keuchte auf, ging leicht in die Knie und hoffte, dass er dieses Ritual heil überstehen würde. Wieder meldete sich die Stimme in seinem Inneren, die ihm gut zuredete und ihm Mut machte. „Phönixtränen, Symbol für Hilfsbereitschaft!“, sagte Xaver und hielt die letzte Phiole in die Höhe, aus der sich ein durchsichtig glitzernder Faden schlängelte. Als die Schnur aus Phönixtränen beim Stab ankam, bildete sie eine gerade Linie vom Griff bis zur Mitte des Stabes. Harry fiel auf die Knie, als der Zauberstab rot aufleuchtete und ihm wieder einen Teil seiner Energie entzog. Leise hörte er die Rufe seiner Freunde, verstand ihre Fragen jedoch nicht. Aus den Augenwinkeln sah Harry, wie der Stabmacher das silberne Haar aufhob. „Das Haar aus der Mähne eines Einhorns, um das Mysteriöse und Geheimnisvolle zu symbolisieren“, sagte Xaver. Das Haar zuckte und formte langsam ein Knäuel. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis das Knäuel zum unteren Ende des Griffs geschwebt war. Und noch langsamer schlangen sich beide Enden des langen Haares in einem komplizierten Muster um den Griff. Als sie dann endlich zur Ruhe kamen, leuchtete der Stab in einem strahlenden grün auf. Die Luft in seiner Umgebung schien zu pulsieren. All diese Eindrücke nahm Harry nur sehr kurz wahr, bevor ein Ruck durch seinen Körper lief. Er fühlte sich auf ein Mal völlig leer. „Scheisse!“, keuchte er, dann brach er zusammen. Der Rabe, der noch immer auf seiner Schulter gesessen hatte, kreischte auf und flog auf ein Gestell in der Nähe. „Harry!“, schrieen die vier Slytherins auf und versuchten zu ihrem Freund zu gelangen. Sie liefen auf den bewusstlosen Jungen zu, prallten jedoch noch vor dem Tisch an einer unsichtbaren Mauer ab. Wütend und besorgt um ihren neuen Freund versuchten sie das Hindernis zu durchbrechen, aber egal was sie taten, der Wall gab nicht nach. „Scheisse!“, schrie Carey und schlug mit den Fäusten auf die Mauer ein. Xaver hatte die Augen entsetzt aufgerissen, als er sah, wie Harry zu Boden sackte. Jedoch war ihm bewusst, dass er die Zeremonie beenden musste, bevor er dem Jüngeren zu Hilfe eilte, sonst hätte Harry seine Energie völlig umsonst verloren. Also rezitierte er langsam die Sprüche, um dem Zauberstab seine eigentliche Macht zu verleihen. Seine Augen waren aber dennoch die ganze Zeit an Harry geheftet. Als er den letzten Spruch beendet hatte, leuchtete der Stab in einem so grellen Licht auf, dass sich alle die Hände vor die Augen hielten, um das Licht auszusperren. Als das Licht langsam verblasste, fiel auch die Mauer vor den besorgten Slytherins in sich zusammen. Noch bevor Xaver um den Tisch geeilt war, standen Tom und Carey schon neben dem Bewusstlosen. „Harry!“, rief Carey und rüttelte an dem Körper des Schwarzhaarigen. Der bewegte sich nicht. „Wach auf, Adava!“, rief auch Tom. Auch Valerin und Simon standen mittlerweile neben Harry und blickten besorgt auf ihn hinab, während Xaver aus dem Raum eilte. Die Vier kamen kaum dazu, sich fragende Blicke zuzuwerfen, als der Stabmacher mit einem Glas Wasser in der Hand schon wieder zurückkam. „Lasst mich mal durch!“, wies der Zabini Harrys Freunde an, trat zu dem Bewusstlosen und schüttete ihm das Wasser ins Gesicht. Leise stöhnend schüttelte sich Harry und öffnete langsam seine Augen. „Was ist los?“, fragte er und sah verpeilt zu seinen Freunden hoch. „Du bist ohnmächtig geworden“, erklärte Tom kurz. Carey stiess Tom seinen Ellbogen in die Seite und grinste Harry breit an. „Was der unsensible Idiot vergessen hat zu sagen, ist, dass 1. wir uns alle um dich gesorgt haben, und 2. er an erster Stelle war um dir zu Hilfe zu eilen.“ Harry lächelte leicht und versuchte sich aufzurappeln, woran er jedoch kläglich scheiterte. „Hätte nie gedacht, dass der grosse Voldemort mal einem Po… einem Neuen, den er kaum kennt, helfen würde. „Was denkst du bloss von mir?“, fragte Tom mit gespielt beleidigter Stimme, als er Harry eine Hand reichte und ihm beim aufstehen half. „Naja… ich dachte, dass du ein eingebildeter Idiot wärst“, grinste Harry und erntete ein Lachen von den anderen Zauberern im Raum. „Dann musst du deine Meinung über mich wohl revidieren, Adava“, sagte Tom trocken. „Ja, sieht so aus!“, lächelte Harry und setzte sich auf einen Stuhl. Bevor ich’s vergesse, Harry“, mischte sich Xaver jetzt ein, „Dein Zauberstab ist fertig!“ Stolz hielt er eine schmale, mit schwarzem Samt ausgeschlagene Schachtel hoch. „Ich hab ihn nicht berührt. Nimm ihn, es ist deiner!“ Der Junge mit den schönen, smaragdgrünen Augen betrachtete nachdenklich den Zauberstab, während er mit einer Hand seinen Raben, der gerade wieder auf seiner Schulter platz nahm, begrüsste, indem er ihm durchs Gefieder strich. „Das war nicht normal, oder?“, fragte Harry ohne aufzusehen. „Dass du durch den Kerzenkreis treten konntest? Und dass du aktiv am Ritual teilgenommen hast? Nein, das war alles andere als normal!“, stellte Xaver fest. „Wie hast du das eigentlich gemacht?“, fragte Valerin neugierig. „Ich meine, wir konnten den Kreis nicht durchbrechen, als wir dir zu Hilfe eilen wollten.“ Harry sah auf und runzelte die Stirn. „Ich weiss es nicht. Ich hatte einfach plötzlich das Gefühl, dass ich das tun musste“, erklärte Harry. Er wollte noch nichts von der Stimme in seinem Geist sprechen, denn noch war er sich nicht sicher, wer oder was sie überhaupt war. „Das Gefühl? Du verschweigst uns nicht zufällig irgendeine Kleinigkeit?“, fragte Tom nach. Harry schüttelte nur den Kopf. „Dann müssen wir da unbedingt mal nachforschen“, warf Simon ein. Carey nickte dazu. „Aber nicht jetzt. Harry, wie wär’s, wenn du jetzt mal den Stab nehmen würdest? Bevor Xavers Arme von der scheren Last noch abfallen.“ Harry lachte und nickte dann. Vorsichtig griff er nach dem Zauberstab und hielt ihn vor sich. Erst geschah nichts. Xaver wollte schon murren, dass die ganze Mühe umsonst gewesen sei, als die Luft leicht zu flimmern begann. Ein leises Trommeln durchflutete den Raum. Die Kerzen, die mit der Beendigung des Rituals erloschen waren, entflammten erneut und flackerten im nicht vorhandenen Wind. Die Luft um Harry schien lebendig, umkreiste den jungen Zauberer. Ganz langsam verfärbte sich die Luft bläulich, floss um Harry, den Raben auf seiner Schulter und den Stab wie Wasser. Der Rabe kreischte laut und die Fäden auf dem Stab begannen sich zu bewegen. Erst träge, dann immer schneller und schneller bewegten sie sich, verknüpften sich miteinander und drehten sich um sich selbst und kamen der Spitze des Stabes immer näher. Mit einem letzten, lauten Trommelschlag endete der Spuk. Die Trommeln verstummten, die Kerzen erloschen und alle sechs Personen im Raum starrten auf Harrys Zauberstab. Die Flüssigkeisfäden bildete ein kompliziertes Muster und liefen in der Spitze des Stabes zusammen. Alle konnten die Macht, die von dem Stab ausging, deutlich fühlen. Dann lachte Harry begeistert auf. „Einfach genial! Der Stab ist toll!“, grinste er, wedelte den Stab kurz hin und her und liess dann sechs Flaschen Butterbier erscheinen. „Auf Harrys neuen Zauberstab!“, rief Simon und schnappte sich eine Flasche. „Möge er ihm zu vielen Untaten verhelfen!“, grinste Carey, nahm sich ebenfalls eine Flasche und prostete allen zu. Tbc So, das war’s… Ist das Kap in Ordnung? *sich da nicht so sicher is* Ich freu mich natürlich immer über Reviews!! *alle Reviewer mal durchknuddl* Ihr seid grosse Klasse!! Knuddls, Mitsu Kammpantworten: @Trini-chan07: Ja, ich auch! =) Klar bekommt Tom demnächst noch mehr Aufmerksamkeit und klar kommen auch noch viiiiiele Kaps =) Danke für die Kommi! P.S.: Und, was hältst du von Xaver? @Lost_in_dark: Jaja... =P freu mich,dass es dir gefällt! @Itachi_kun: Danke!! @Sonnenblume6: Ich hab weitergeschrieben XP freut mich dass es dir gefällt! @Tanja74: Wird gemacht =) Ich lass die armen leser nicht hängen, hatte nur familiären und schulischen Stress, Sorry! Hosted by Animexx e.V. 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