Dämonenliebe von Chery (Sesshomaru x Chery) ================================================================================ Kapitel 1: Ein seltsames Mädchen -------------------------------- Das ist meine erste FF und ich hoffe, dass sie euch gefallen wird!!! Ich werde mich bemühen die neuen Kapitel schnell hoch zu laden! Würd mich über Kommis sehr freuen!!! So ... dann will ich euch nicht länger vom Lesen abhalten! Viel Spaß noch!!! Ciao Chery ---------------------------------------------------------------------------------- Ein lautes Brüllen drang durch den Wald und im Dämmerlicht, das die eben untergegangene Sonne hinterlassen hatte, sah man wie ein paar Bäume umstürzten und die Lichtung in der Mitte des Waldes noch größer wurde. Nur mit einem verzweifelten Satz konnte sich Chery in Sicherheit bringen bevor ein weiterer Baum das Zeitliche segnete. *ihr wollt wissen, wer Chery ist? Das will ich euch gerne verraten … sie ist ein Hunde-Katzen-Hanyou! Klingt das verwirrend? Hunde-Katzen-Hanyou bedeutet, dass sie 50% Menschenblut 25% Hundeyoukaiblut und 25% Katzenyoukaibblut hat. Ihr werdet später noch mehr über Chery erfahren, doch nun zurück zu diesem „bäumevernichtenden“ Ungeheuer* >Verdammt, warum musste die Sonne auch ausgerechnet jetzt untergehen??? Das darf doch nicht wahr sein< dachte sich Chery bevor sie einem weiteren Angriff des Dämons nur knapp entkam. *wie ihr vielleicht wisst verwandeln sich alle Hanyou einmal im Monat von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang in einen normalen Menschen, und bei Chery war das dummerweise ausgerechnet in dieser Nacht der Fall* >Wie soll ich als Mensch und noch dazu ohne nutzbare Waffen diesen Dämon schlagen?< Obwohl sie ein Schwert trug rührte sie dieses nicht an, da sie genau wusste, dass sie es als Mensch nicht benutzen konnte. Chery schrie laut auf, als die Klaue des Dämons ihr Bein streifte und eine tiefe Wunde hineinschlug. Verzweifelt sah sie sich nach einem Ausweg um, da sie nun auch nicht mehr gut ausweichen konnte. >Hätte ich meine Dämonenkräfte wäre es ein leichtes für mich ihn zum besiegen< Kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht, startete das Monster einen weiteren Angriff. Chery wusste, dass sie es in ihrer Verfassung niemals schaffen würde dem Angriff auszuweichen und so hielt sie die Arme vors Gesicht und wartete auf den Schmerz. Doch er kam nicht! Langsam nahm sie die Hände hinunter und bemerkte, dass der Dämon gar nicht mehr sie anblickte, sondern auf einen Punkt am anderen Ende der Lichtung starrte. Nun drehte sich auch Chery um und erblickte zu ihrer Überraschung ein paar Gestalten, die aus dem Wald getreten waren. Einer dieser Gestalten war ein Mann mit langen weißen Haaren, einer Rüstung und einem Halbmond auf der Stirn. Dazu kamen noch eine rote Linienführung auf seinem Gesicht und die Tatsache, dass er zwei Schwerter an der Seite trug. Chery erkannte sofort, dass er ein Dämon war! Auch den kleinen grünen Gnom an seiner Seite identifizierte Chery als Dämon, genauer gesagt als Krötendämon. Sie bezweifelte zwar, dass sie von diesen Youkais Hilfe zu erwarten hatte, doch ihr entging nicht, dass die dritte Person ein kleines Menschenmädchen war, das sich ängstlich an das Bein des Mannes klammerte. Mit großen Augen sah sie zu ihrem Begleiter auf und fragte bittend: „Könnt Ihr ihr nicht helfen Sesshomaru-sama? Ich will nicht, dass der Dämon sie tötet!“ Als Chery diese Bitte hörte schöpfte sie neue Hoffnung und rappelte sich auf. Wenn Chery gewusst hätte, was für eine Einstellung Sesshomaru gegenüber Menschen hat, wäre sie wahrlich lebensmüde, wenn sie trotzdem freiwillig zu ihm gehen würde. Mehr stolpernd als laufend kam Chery auf diesen Typen zu. *wie hatte ihn das Mädchen doch gleich genannt … Sesshomaru?* Chery kam also langsam auf die Gruppe, mit Sesshomaru als Anführer, zu. Mit schmalen gold-gelben Augen sah Sesshomaru ihr entgegen. >Was soll das jetzt? Wieso kommt dieses Menschenweib hier her? Sie erwartet doch nicht wirklich, dass ich ihr helfe, oder?< Doch dann dachte er daran, dass Rin, das kleine Mädchen, ihn gebeten hat, diesen Dämon zu erledigen. Und auch wenn Rin ihre Bitte nicht ganz so formuliert hatte, lief es doch auf das gleiche hinaus. Als das Menschenmädchen noch einmal bittend zu ihm aufsah erbarmte er sich und eilte Chery zu Hilfe. Diese hatte die kleine Gruppe mittlerweile erreicht, als Sesshomaru an ihr vorbei eilte und den Dämon angriff. Doch dieser hatte den neuen Gegner bereits bemerkt und teilte sich plötzlich in zwei Dämonen auf. Als sich Chery keuchend an einen Baum lehnte, hatte es Sesshomaru bereits mit mehr als zehn Gegnern zu tun. Fasziniert beobachtete sie, wie Sesshomaru mit seinem Schwert Toukijin einen Dämon nach dem anderen tötete. Chery konzentrierte sich so sehr auf den Kampf, dass sie gar nicht bemerkte, wie sich einer der Doppelgänger hinter sie schlich und nun Rin und sie angriff. Mit einem Aufschrei versuchte Jaken, der Krötendämon, den mächtigen Gegner mit seinem Kopfstab abzuwehren, wurde aber einfach zur Seite geschleudert. Da Sesshomaru im Augenblick beschäftigt war und den Mädchen nicht helfen konnte mobilisierte Chery ihre letzten Kräfte und warf sich zur Seite. Rin zog sie bei dieser Aktion einfach mit. Hart prallten Rin und Chery am Boden auf und rollten noch einige Meter weiter. Ein stechender Schmerz durchzuckte Cherys Bein und sie schrie laut auf. Sie sah gerade noch, wie Sesshomaru den letzten Dämon tötete und dann auf sie zukam, als ihr schwarz vor Augen wurde und sie das Bewusstsein verlor. Mit langsamen Schritten näherte sich Sesshomaru den Menschen und nickte Rin zu, die ihm entgegenlief. Danach betrachtete er die ohnmächtige Chery. >Warum ist diese Weib zu mir gekommen, als sie in Gefahr war? Hätte Rin mich nicht darum geben, wäre es mir nicht einmal im Traum eingefallen ihr zu helfen … einem schwachen Menschen< Jetzt erst bemerkte er das Schwert, das Chery an der Seite trug. >Das ist doch ein Dämonenschwert … was macht ein Mensch, und noch dazu ein Weib mit so einem Schwert? Was macht sie überhaupt in diesem Wald? Verdammt, was denk’ ich denn da … wieso mache ich mir Gedanken um dieses schwache Mädchen?< „Sesshomaru-sama?“ Rin zupfte an dem Ärmel seines Kimonos. „Wird sie wieder gesund? Kann sie mit uns kommen??? Sie hat mir geholfen, ich muss mich noch bei ihr bedanken!“ Man sah dem Youkai an, dass dieser von der Idee einem weiteren Menschen zu erlauben ihn zu begleiten *als ob Chery ihn darum gebeten hätte* nicht sonderlich begeistert war. Andererseits hatte dieses Mädchen, das sich für einen Menschen so untypisch verhalten hatte, ihn neugierig gemacht. „Kommt gar nicht in Frage, wir können nicht auf noch einen Menschen aufpassen“, empörte sich Jaken und sah seinen Meister zustimmungsheischend an. Dieser beachtete den Gnom jedoch gar nicht weiter, beugte sich hinab und nahm Chery auf den Arm. In solchen Momenten war er froh, dass er seinen linken Arm bereits wieder erlangt hatte, denn mit nur einer Gliedmasse wäre es doch etwas schwer gewesen Chery zu tragen und ihr gleichzeitig noch ihr Schwert abzunehmen, das ihn beim Tragen doch etwas störte. Schweigend drehte er sich um und verschwand im Wald. Rin folgte ihm gehorsam und Jaken rannte nach den Worten „Meister Sesshomaru, wartet auf mich“ hinter den beiden her. Aber erst nachdem er den Schock überwunden hatte, dass sich sein Meister um ein Menschenweib kümmerte. Als Chery die Augen öffnete bemerkte sie sofort, dass sie nicht mehr auf der Lichtung im Wald war. Anstatt einem Nachthimmel erblickte sie das graue Gestein einer kleinen Höhle. Sie wollte sich gerade aufsetzten, als sie schon wieder einen ziehenden Schmerz im Bein spürte. Deutlich vorsichtiger als vorhin richtete sie sich auf und sah, dass jemand ihren Fuß verbunden hatte. >Hat mich dieser Youkai von vorhin mitgenommen? Er muss es gewesen sein, wer sonst hätte mich verarztet ...< Neben ihr schliefen Rin und Jaken, doch Sesshomaru war nirgends zu sehen. Vorsichtig stand Chery auf und ging langsam auf den Höhleneingang zu. Sie sah nach Osten, wo bereits ein leichter heller Schimmer zu sehen war, doch ohne das Mondlicht hätte man noch immer nicht viel sehen können. >Bald geht die Sonne auf! Dann werde ich wieder ein Hanyou sein und diese blöde Wunde verheilt schneller< Vor der Höhle floss ein kleiner Bach vorbei und Chery wollte gerade daraus trinken, als sie sich beobachtet fühlte. Sie drehte sich um und sah Sesshomaru, der an einem Baum lehnte und sie mit seinen gold-gelben Augen musterte. „Leg dich wieder in die Höhle, Menschenweib!“, kam es kühl von ihm. Wenn nicht genau in diesem Moment der Mond hinter einer kleinen Wolkendecke hervor getreten wäre, hätte es Chery einige Mühen bereitet Sesshomaru überhaupt zu erkennen. Doch bei diesem Anblick verschlug es ihr erstmal die Sprache, denn wie der Youkai so vom Mond angestrahlt wurde, sah er einfach umwerfend aus. *schmacht* >Ruhig bleiben Chery! Lass dich nicht von ihm provozieren! In deiner Verfassung kannst du nicht gegen ihn gewinnen< Betont freundlich sah Chery den Youkai an und ging langsam auf ihn zu. „Du heißt Sesshomaru, oder? Ich wollte mich bei dir bedanken, dass du mir geholfen hast!“ Lange Zeit herrschte Schwiegen und Chery hatte die Hoffnung auf eine Antwort schon fast aufgegeben als der Youkai doch noch reagierte. „Sesshomaru-sama“ „Wie?“ Verwirrt blickte Chery zu dem sitzenden Sesshomaru hinab. „Für dich heißt es Sesshomaru-sama, und ich habe dich sicher nicht aus reiner Freundlichkeit und Nächstenliebe gerettet!“ „Wieso sollte ich dich so höflich ansprechen? Ich bin dir nichts schuldig! Du hast mich gerettet und ich das kleine Mädchen, das mit dir reist. Wir sind quitt!!!“ Sesshomarus Augen verengten sich augenblicklich zu Schlitzen und er stand auf. Wie konnte dieses Menschenweib es nur wagen so mit ihm zu reden? Als er nun vor ihr stand bemerkte Chery die drei Schwerter, die Sesshomaru an der Seite trug. „Hey, was soll das??? Was machst du mit meinem Schwert? Gib es sofort wieder her!" Chery wollte nach ihrem Schwert greifen, als der Youkai sie an ihrer Kehle packte und sie an einen Baum presste. Ein überraschter Aufschrei entfuhr Chery und sie griff mit beiden Händen an Sesshomarus Handgelenk, um ihn dazu zu bringen sie los zu lassen. Dieser schaute sie jedoch nur verächtlich an und verstärkte den Druck um ihren Hals. „Wieso tust du das? Was soll das?“, keuchte Chery, da ihr langsam die Luft ausging. „Von einem schwachen Menschen, wie du einer bist, muss ich mir doch nichts gefallen lassen. Und rechtfertigen muss ich mich erst recht nicht!“ „Und wenn ich ein Dämon wäre … würdest du mich dann loslassen?“ „Du bist aber kein Dämon, sondern nur ein schwaches Menschweib!“ Chery grinste ihn darauf an und sagte geheimnisvoll: „Noch nicht!“ Der Youkai sah sie verwirrt an … als gerade die Sonne aufging. Kapitel 2: Der erste Tag ------------------------ So, hier ist das zweite Kapitel meiner FF! Sorry, dass es so lange gedauert hat und dass das Kapitel so kurz ist, aber ich hatte in letzter Zeit einfach keinen richtige Antrieb zum Schreiben! Ich versprech' euch, dass das nächste Kapi länger sein wird!!! Dass es aber dieses Mal schneller online sein wird versprech ich dann doch lieber net *man soll ja schließlich nichts versprechen, dass man dann vielleicht doch net halten kann* aber ich werd' mich bemühen! Von den Kommentaren war ich echt gerührt ... hab net einmal ein einziges erwartet ... und dann gleich acht *schon Tränen in den Augen hab* Na dann will euch mal nicht länger vom Lesen abhalten! Viel Spaß noch und hinterlasst mir bitte wieder ein paar Kommis ... Danke im Vorraus Ciao Chery --------------------------------------------------------------------------------- Sofort als die ersten Sonnestrahlen die Menschenfrau trafen, wurde sie in ein gleißendes Licht gehüllt und sowohl ihr Aussehen, als auch ihre Aura änderten sich. Überrascht ließ Sesshomaru Chery los und betrachtete sie genau. Diese hatte nun Krallen und Fangzähne wie alle Dämonen und ihre schwarzen Haare waren nun um einiges länger, genauer gesagt gingen sie ihr nun bis zum Allerwertesten. Doch was am Verwirrendsten war, war die Tatsache, dass sich auch die Klamotten verändert hatten, die Chery trug! Waren es zuvor noch die Kleider einer normalen Menschenfrau gewesen, ein zu der Zeit üblicher Kimono, trug der Hanyou nun eine dunkelviolette lockere Hose und ein bauchfreies Top mit langen Ärmeln. Die langen Haare umwehten sie sanft im Morgenwind und dies ließ sie noch schöner aussehen, als sie eh schon war. Fassungslos starrte Sesshomaru Chery an … ein Hanyou, das hatte er am wenigsten erwartet! Doch je länger er nachdachte, desto klarer wurde alles. Ihr merkwürdiges Verhalten … dass sie keine Angst vor Youkais hatte und die Tatsache, dass er sie in einem Dämonenwald getroffen hatte. Sesshomaru verfluchte sich innerlich, dass er nicht schon längst daran gedacht hatte. Plötzlich bemerkte er wie Chery ihn amüsiert angrinste. Empört über ihre Frechheit und wütend auf sich selbst, sie so lange angestarrt zu haben, nahm sein Gesicht wieder den kühlen und ausdruckslosen Ausdruck an. Erneut packte der Youkai-Lord das Hanyou-Mädchen am Hals und drückte sie gegen einen Baum. Sesshomaru bemerkte, dass ihre Gegenwehr nun stärker war, da sie jetzt dämonische Kräfte hatte, doch war sie nicht stark genug um gegen ihn zu bestehen. Diese Erkenntnis hatte auch Chery, doch sie versuchte weiterhin Sesshomarus Hand weg zu drücken. Dieser dachte sich, dass er alle Geheimnisse dieses seltsamen Mädchens gelöst und nun keine Verwendung mehr für sie hatte. >Sie hat mich zum Narren gehalten! Dafür muss sie büßen!< Gedacht und getan! Sesshomaru verstärkte den Druck um Cherys Kehle, so dass sie nun langsam ersticken würde. Als auch Chery erkannte, worauf das hinauslaufen würde, keuchte sie verzweifelt: „Du willst mich doch nicht wirklich umbringen, oder? Ich könnte dir nützlich sein … ich könnte dir helfen!“ Misstrauisch sah Sesshomaru dem Mädchen in die Augen und fragte kühl: „Wobei könnest du mir wohl helfen? Auch als Hanyou bist du schwach!“ Die Wörter ‚Hanyou’ und ‚schwach’ sprach er dabei besonders verächtlich aus. >Schnell Chery … denk dir was aus … der meint es ernst!< „Ich könnte auf das kleine Mädchen aufpassen und sie lehren, was sie wissen muss.“ Nach diesen Worten blickte Sesshomaru nachdenklich in Cherys Gesicht, das mittlerweile blau anlief. >Sie hat Recht … sie wäre vermutlich besser dafür geeignet auf Rin aufzupassen als Jaken. Außerdem scheint Rin sie zu mögen … sie hat mich doch gefragt, ob dieser Hanyou mit uns reisen kann. Und wenn sie eine Last wird kann ich sie immer noch beseitigen!< Nach einer Weile ließ er Chery los und drehte sich um. „Einverstanden! Du wirst mit uns kommen!“ Fassungslos starrte Chery ihn an. Sie hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass er sich darauf einlassen würde. Plötzlich fielen ihr ihre guten Manieren wieder ein und sie rief hastig: „Ich danke dir Sesshomaru!“ „Sesshomaru-SAMA … wie ist dein Name?“ „Chery“ „Also gut, Chery. Geh wieder schlafen! Wir bleiben heute hier … außerdem musst du deine Verletzung auskurieren, wenn du mit uns reisen sollst.“ Verlegen besah sich die Schwarzhaarige den Verband an ihrem Bein. Die Wunde hatte sie doch wirklich vergessen! Sie bedankte sich noch einmal und ging langsam in die kleine Höhle zurück. Dort legte sie sich neben Rin und war kurze Zeit später eingeschlafen. Chery schlief so fest, dass sie nicht bemerkte, wie Sesshomaru die Höhle betrat und sie eingehend musterte. Plötzlich fiel ihm ihr Geruch auf und er runzelte die Stirn … was er allerdings nur dann tat, wenn es niemand sehen konnte. Den Geruch des Hundedämons an ihr erkannte er natürlich sofort … doch was er komisch fand, war der Geruch des Katzendämons, den er an ihr roch. Das war doch ziemlich ungewöhnlich und er beschloss sie zu fragen, wenn sie wieder wach war … jetzt würde er sie schlafen lassen. Der Youkai warf noch einen letzten Blick auf die schlafenden Gestalten und verließ dann die Höhle. Ungefähr zwei Stunden später wurde Chery durch lautes Geschrei geweckt. Schnell schlug sie die Augen auf und setzte sich auf. Jaken, der vor ihr stand, blickte sie entsetzt an und griff nach seinem Kopfstab um sich notfalls verteidigen zu können. Da er Chery bisher nur als Menschen gesehen hatte und nicht wusste, dass sie ein Hanyou war, war er mehr als nur erschrocken gewesen, als er diese ‚Fremde’ schlafend neben ihm vorgefunden hatte. Auch Rin war durch Jakens Geschrei aufgewacht und blinzelte Chery müde an. Doch dann erinnerte sie sich an das Geschehene und strahlte ihr Gegenüber glücklich an. Da Rin etwas übermüdet war bemerkte sie Cherys verändertes Aussehen gar nicht, als sie ihr um den Hals fiel und sich überschwänglich für ihre Rettung bedankte. Währenddessen hielt Jaken noch immer seinen Kopfstab schützend vor sich und blickte verwirrt auf die beiden Mädchen. Plötzlich hörte er Schritte und sah zum Höhleneingang. „Meister Sesshomaru, schön, dass ihr wieder da seid! Diese freche Dämonin hat es gewagt hier in 'eure' Höhle zu kommen … ihr werdet sie jetzt doch sicher bestrafen, oder?“ Bevor der Youkai jedoch antworten konnte *was er vermutlich sowieso nicht vorgehabt hatte* fuhr Chery den kleinen grünen Gnom an. „Na hör mal! Ihr habt mich in der Nacht doch selbst hierher gebracht! Was keifst du hier dann herum, wenn du doch genau weißt, was passiert ist?“ Der Angesprochene erbleichte sichtlich und langsam dämmerte ihm, was mit dem Mädchen los was, das in der letzten Nacht ein Mensch und nun ein Dämon war. Er wollte gerade etwas erwidern, als Rin losschnatterte. „Hallo, ich bin Rin und das sind Sesshomaru-sama und Jaken-sama. Wie heißt ihr?“ „Mein Name ist Chery …“, konnte Chery gerade noch sagen, als sie von Rin unterbrochen wurde. „Ich danke euch, Chery-sama! Ihr habt mich gerettet! Kommt ihr mit uns? Werdet ihr uns begleiten?“ Hoffnungsvoll sah das kleine Mädchen den Hanyou an. >Wenn die Kleine immer so gesprächig ist, dann ist sie das genaue Gegenteil von Sesshomaru. Warum reist ein kleines Menschmädchen überhaupt mit Dämonen umher? Ich werd’ sie später mal fragen< „Ich grüße dich Rin … du kannst das ‚sama’ ruhig weglassen. Und ja ich werde mit euch reisen. Von jetzt an werde ich dir alles beibringen, was ich weiß!“ Rin wollte gerade wieder losjubeln, als sie von Jaken unterbrochen wurde. Dieser starrte erst Chery und dann Sesshomaru fassungslos und entsetzt an. „Sesshomaru-sama, wollt ihr diesem Halbblut wirklich erlauben uns zu begleiten?“ „Zweifelst du an meinen Entscheidungen, Jaken?“ Scharf sah der Youkai-Lord den Krötendämon an. „Natürlich nicht! Es steht mir nicht zu euch zu kritisieren. Verzeiht meine Frechheit, es wird nie wieder vorkommen …“ Das ging noch eine Weile so weiter, bis sich Rin wieder einschaltete. Fragend sah sie Chery an. „Was ist denn ein „Halbblut“?“ >Häh … wie kann sie mit zwei Dämonen reisen, aber nicht wissen, was ein Halbblut ist? Ich glaub' ich muss ihr ne’ Menge beibringen!< Zu Rin gewandt erklärte sie: „Ein Halbblut ist jemand wie ich es bin! Ich erklär’ es dir … ähm … ich bin kein vollwertiger Dämon … wie Sesshomaru *bei diesen Worten blickte sie Sesshomaru an* … ich bin nur zur Hälfte ein Dämon, doch meine andere Hälfte ist menschlich. Verstehst du?“ Rin nickte nur langsam und fragte sich, wie es wohl wäre, wenn sie zur Hälfte ein Dämon wäre. Als ihr Magen knurrte sah sie zu Sesshomaru auf. Dieser nickte ihr zu, ging dann aus der Höhle und verschwand im Wald. Chery sah ihm nach bis Rin an ihrem Ärmel zog. „Wundere dich nicht. Sesshomaru-sama geht oft einfach weg und kommt erst irgendwann mal zurück. Aber wenn ich Hilfe brauche, dann ist er sofort da! Ich geh’ was zum Essen suchen, kommst du mit?“ Chery nickte Rin zu und sie gingen gemeinsam in den Wald. Wenige Zeit später kamen sie mit ein paar Fischen, Kräutern und einer Hand voll Beeren zurück. Die beiden Mädchen machten ein Feuer und Chery zeigte Rin, wie man die Fische richtig würzte. Die Beeren teilten sie auf und als das Essen fertig war kam auch Jaken aus der Höhle, der die ganze Zeit geschmollt hatte. Den Rest des Tages verbrachten sie damit zu reden. Rin erzählte Chery wie sie Sesshomaru kennen gelernt hatte und wie gern sie bei ihm war, und auch Jaken erzählte seine erste Begegnung mit Sesshomaru. Doch das tat er erst, nachdem sowohl Rin als auch Chery ihn ausdrücklich darum gebeten hatte. Es wunderte Chery sehr, dass Sesshomaru Rin mit seinem Schwert Tensaiga wieder zum Leben erweckt hatte. Man sah es dem Mädchen nicht an, dass sie von Wölfen angegriffen und sogar getötet worden war. Allerdings verstand Chery den Youkai, denn Rin war einfach zu süß! Doch das interessierte Sesshomaru vermutlich nicht wirklich! Außerdem hatte Rin ihm kurz vor ihrem Tod geholfen. Nicht jedes kleine Menschenmädchen würde einem wildfremden Dämon, den es irgendwo im Wald gefunden hat, helfen. Doch Rin hatte ihm Essen und Trinken gebracht. Sesshomaru hatte zwar nichts davon angerührt, doch die Geste ist entscheidend! Auch Jaken war von Sesshomaru gerettet worden und hatte ihn daraufhin gebeten, ihn begleiten zu dürfen. Seinen Kopfstab hatte er ebenfalls von Sesshomaru erhalten, da er sich sonst, im Falle eines Angriffs, nicht hätte wehren können. „Sag mal, Jaken …“, fragend sah Chery ihn an. „Sesshomarus Benehmen nach zu urteilen ist er sehr mächtig. Ist er ein Youkai-Lord?“ „Meister Sesshomaru ist der Herr der westlichen Länder und der stärkste Kämpfer den es gibt! Es gibt keinen der ihn schlagen kann und alle verehren meinen Meister!“, schwärmte Jaken. Er schien überglücklich zu sein, einem so mächtigen Dämon dienen zu dürfen, und dass, obwohl er, bevor er mit Sesshomaru reiste, der König der Krötendämonen gewesen war. Chery fiel es in der Zwischenzeit wie Schuppen von den Augen. >Natürlich … wieso hab’ ich nicht gleich daran gedacht? Der mächtige Hundeyoukai Sesshomaru, aus dem Clan der westlichen Hundedämonen. Sohn von Inu no Taishou und Herr der westlichen Länder< Sie hatte bereits von ihm gehört … von seiner Stärke, aber auch von der Tatsache, dass er angeblich alle Menschen hasst … was bei Dämonen zugegebenermaßen ziemlich oft vorkam! Aber das ergab doch keinen Sinn!!! Schließlich war sie, Chery, in der vergangenen Nacht ein Mensch gewesen und auch Rin war eindeutig menschlich. Nachdem Chery noch eine Zeit lang gerätselt hatte, warum Sesshomaru, entgegen seinen Prinzipien, Menschen geholfen hatte, gab sie es auf und sah ein, dass sie auf diese Frage wohl nie eine Antwort bekommen wird. Plötzlich fiel ihr wieder ein, dass Sesshomaru ja noch immer ihr Schwert hatte und sie beschloss, leicht verärgert, es sich zurück zu holen, sobald der Youkai wieder auftaucht. Doch dazu kam sie an diesem Tag nicht mehr! Es war schon später Nachmittag und es wurde langsam immer kühler. Vorsichtig trugen Rin und Chery ein paar brennende Holzscheite in die Höhle und verlegten so das Feuer in den ‚Raum’. Als die Sonne unterging begann Rin zu gähnen und kletterte auf Cherys Schoß. Es dauerte nicht lange bis sie in deren Armen eingeschlafen war und nach kurzer Zeit steckte Rin Chery an und auch diese sank in die Traumwelt hinab. Beide schliefen so fest, dass sie nicht bemerkten, wie Sesshomaru die Höhle mitten in der Nacht betrat und die beiden Mädchen, die sich eng aneinander schmiegten, betrachtete. Das Feuer war schon längst ausgegangen und in dieser Nacht war es ungewöhnlich kalt. Der Youkai sah, dass Rin zitterte und nahm sein Fell von der Schulter, um es Rin um ihre zu legen. Er wollte schließlich nicht, dass sich das Menschenmädchen erkältet und er so gezwungen wäre, noch einen weiteren Tag an diesem Ort zu verbringen. Gerade wollte Sesshomaru Rin das Fell umlegen, als er stockte. Da Chery Rin auf dem Schoß und die Arme um das Mädchen geschlungen hatte, war es ihm nicht möglich nur Rin allein das Fell zu geben. Er überlegte noch kurz, bevor er zögernd das Fell um Rin und Chery (!) legte. Der Hanyou seufze im Schlaf und zog das Fell fester um sich. Kapitel 3: Streitereien, Flucht und ein unerwarteter Kuss --------------------------------------------------------- Hi alle zusammen! Da bin ich mal wieder und nerve euch mit einem weiteren Kapitel meiner FF. Hab' mich diese Mal echt beeilt es schneller online zu stellen, hab' es aber leider nicht ganz geschafft. Gomen! Aber dafür ist dieses Kapi zur Entschuldigung etwas länger geworden. Hab' mich wie immer über die Kommis gefreut, habe aber auf mehr gehofft. Wer also dieses Kapitel liest und beim zweiten kein Kommentar hinterlassen hat, den fordere ich hiermit auf dies sofort nach zu holen *natürlich nur wenn ihr wollt, ich will schließlich niemanden zwingen*!!! Viel Spaß noch beim Lesen! ----------------------------------------------------------------------------------- Einige Stunden später ging die Sonne auf und die ersten Sonnenstrahlen, die durch den Höhleneingang schienen, kitzelten Chery im Gesicht. Unwillig schlug sie die Augen auf, um sie gleich darauf geblendet wieder zu schließen. Gerade als sie beschloss, dass sie es sich leisten konnte noch eine Weile zu schlafen, spürte sie etwas warmes und weiches, das ihren Körper umhüllte. Als sie das Gewicht auf ihrem Schoß bemerkte und sie den ruhigen Atem eines schlafenden Menschen hörte, fiel ihr wieder ein, dass Rin in der Nacht bei ihr geschlafen hatte. Dies war nun geklärt, aber wo kam auf einmal dieses flauschige Etwas her? Chery sah ein, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war und öffnete langsam, um nicht wieder geblendet zu werden, ihre Augen. Nun sah sie, dass es eine Art Fell war, das da um ihre Schultern lag. Vorsichtig schob sie Rin von ihrem Schoß und betrachtete das Fell eingehend. Irgendwann hatte sie das doch schon einmal gesehen, nur wo? Chery wollte partout nicht einfallen bei wem sie dieses weiße, weiche und flauschige Fell gesehen hatte. Sie beließ es dabei und schlang sich das Fell, mehr aus Spaß, noch einmal um die Schultern. Chery lächelte, da sie so ein Ding niemals freiwillig länger mit sich herum getragen hätte. Ist halt nicht jedermanns Geschmack. *wenn sie sich nur erinnern würde wer so einen Geschmack hat* Ohne Sesshomaru zu bemerken, der sich nur wenige Meter neben ihr hingesetzt hatte und nun an der Höhlenwand lehnte, legte Chery das Fell auf den Boden und ging leise, um Rin nicht aufzuwecken, aus der Höhle hinaus. Am Ufer eines kleinen Baches ließ sie sich nieder und löste langsam den Verband um ihren Fuß. Eingehend betrachtete sich Chery und stellte zufrieden fest, dass die Wunde bereits verheilt war. Es war schon praktisch zum Teil ein Dämon zu sein, da in so einem Fall Wunden schneller verheilten, als bei Menschen. Nachdem sie sich ein wenig im Bach gewaschen hatte ging sie zur Höhle zurück … und blieb wie erstarrt am Eingang stehen. Schlagartig fiel ihr wieder ein, wo sie das Fell von vorhin schon einmal gesehen hatte … nämlich da, wo es sich nun befand! Sesshomaru hatte das Fell vom Boden aufgehoben und es wieder um seine rechte Schulter gelegt. Nun saß er mit geschlossenen Augen am Höhlenboden und es sah so aus, als würde er schlafen, was aber nicht der Fall war. Als Chery zu ihm trat und ein Ende des Fells in die Hand nahm, um sicher zu gehen, dass es wirklich dasselbe war wie vorhin, schlug der Youkai-Lord die Augen auf und sah den Hanyou kühl an. Das Mädchen ließ das Fell augenblicklich los und trat erschrocken ein paar Schritte zurück, da sie ja angenommen hatte, Sesshomaru würde schlafen. Jedoch konnte sie ihren Blick nicht abwenden. Leicht stotternd und reichlich irritiert wandte sie sich nun direkt an Sesshomaru. „W … warum hast du mir … dieses Fell umgelegt?“ Lange Zeit herrschte Schweigen, bis der Youkai ihr schließlich doch noch mit gleichgültiger Stimme antwortete. „Es war für Rin bestimmt, aber da du sie auf dem Schoß hattest konnte ich es nicht nur ihr geben. Bilde dir nicht ein, dass ich mich um dich sorge!“ Damit schien das „Gespräch“ beendet, denn Sesshomaru stand auf und verließ, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, die Höhle und ließ eine verdutzt drein schauende Chery zurück. Diese ließ sich Sesshomarus Worte noch einmal durch den Kopf gehen. >Das Fell war also gar nicht für mich … und ich Dummkopf wollte mich noch bei ihm bedanken! Er macht mich noch wahnsinnig mit seiner arroganten Art … er kann doch nicht einfach mitten im Gespräch gehen! Ob er nun ein mächtiger Youkai-Lord ist oder nicht, das lass ich mir nicht bieten!!!< Mit schnellen Schritten eilte Chery Sesshomaru hinterher, der aber bereits im Wald verschwunden war. Davon ließ sich das Mädchen aber nicht beirren. Sie hielt ihre Nase in den Wind und verfolgte Sesshomarus Geruch. Dies ging zum Glück sehr leicht, da sowohl Katzen- als auch Hundedämonen einen sehr guten Geruchssinn hatten. Als Sesshomaru gerade eine kleine Lichtung betrat holte Chery ihn ein und stellte sich mit ausgebreiteten Armen vor ihn hin. Unbeeindruckt änderte der Youkai die Richtung und ging an ihr vorbei. Erst nachdem er schon einige Meter entfernt war, reagierte Chery und drehte sich zu ihm um. „Hey, jetzt warte doch mal! Du kannst doch nicht einfach abhauen, während ich versuche mit dir zu reden!“ Sesshomaru, der nun doch stehen geblieben war und sich zu Chery umgedreht hatte, blickte sie kalt an, erwiderte aber nichts. „Also … warum bist du immer so abweisend? Ich will mich doch nur mit dir unterhalten. Wenn man was zu dir sagt ist es so, als würde man mit einem Stein reden … absolut keine Reaktion! Kannst du überhaupt so was, wie Gefühle zeigen?“ Der Angesprochene hatte natürlich nicht vor Cherys Fragen zu beantworten. Er und Gefühle zeigen? Allein die Frage war schon eine Beleidigung! „Geh wieder zurück zur Höhle und bleib dort!“, wies er Chery an. Dieser reichte es jetzt endgültig! Mit wütenden Schritten ging sie auf Sesshomaru zu und baute sich vor ihm auf, wobei sie aber noch immer ein gutes Stück kleiner war als er. „Du kannst mir doch nicht sagen was ich zu tun habe! Ich lasse mir von dir nichts befehlen, kapierst du das endlich? Ich gehöre dir nicht, also muss ich dir auch nicht gehorchen! …“ Während Chery Sesshomaru weiter anschrie geschah etwas Eigenartiges … das Oberteil, das Chery trug, begann sich zu verfärben! Zuerst war es leicht rötlich bis es immer dunkler wurde und letztendlich blutrot war … nun war Chery wirklich wütend! Sesshomaru zeigte wie immer keine Reaktion und hörte Chery auch kaum zu. Es konnte ihm doch egal sein, wenn diesem Weib etwas nicht passte. Doch was ihn irritierte war das, was mit ihrer Kleidung geschehen war … das war nun doch etwas ungewöhnlich und er beschloss dem demnächst auf den Grund zu gehen. Chery hatte es inzwischen satt eine „Statue“ anzuschreien. Sie machte eine wegwerfende Handbewegung und meine frustriert: „Mir reicht’s jetzt endgültig! Ich hau’ ab!“ Sofort wollte das Mädchen das Gesagte in die Tat umsetzten! Mit schnellen Schritten lief sie von der Lichtung und entfernte sich so noch weiter vom Lagerplatz. „Und erwarte nicht, dass ich zurück komme … mit einem so arroganten Dämon wie dir will ich nichts zu tun haben“, rief sie Sesshomaru im Vorbeilaufen noch zu. Das ging Sesshomaru nun doch gegen den Strich. Niemand durfte es wagen, so mit ihm zu reden! Außerdem hatte er bereits beschlossen Chery als Aufpasserin für Rin mit zu nehmen, da konnte er sie jetzt ja schlecht entkommen lassen. Rasch eilte er Chery hinterher, die allerdings schon einen gewissen Vorsprung hatte. Als Chery bemerke, dass Sesshomaru sie verfolgte, versuchte sie ihrerseits noch schneller zu laufen, was aber anhand der Bäume, die hier überall standen, schlecht ging. Doch dann sah sie, wie sich das Dickicht vor ihr lichtete und hätte vor Freude am liebsten laut gejubelt. Endlich schien ihr das Glück wieder hold zu sein! Kurz darauf raste sie ihn vollem Tempo auf eine weitere Lichtung, in deren Mitte sich ein großer See befand. Das dunkle Wasser glitzerte wunderschön und hätte zum Träumen eingeladen, wenn da nicht ein gewisser Youkai wäre, der Chery noch immer zu fangen versuchte. Da nun auch er keine lästigen Bäume mehr im Weg hatte, legte er an Tempo zu und der Abstand zwischen den beiden wurde immer geringer. Endlich hatte Sesshomaru die Ausreißerin eingeholt und packte sie mit der Hand am Arm. Diese wirbelte herum, um sich mit einem Ruck loszureißen, verlor bei dieser Aktion aber das Gleichgewicht. Die letzten paar Meter waren sie direkt am Seeufer entlang gerannt und so kam es, wie es kommen musste … Chery fiel rückwärts in den See hinein. Zuvor hatte sie jedoch noch reflexartig nach Halt gesucht und hatte nun ihrerseits mit der Hand nach Sesshomarus Arm gegriffen … und so stürzten beide gemeinsam ins Wasser. Das Seeufer war an dieser Stelle sehr steil, daher fielen Chery und Sesshomaru auch ein paar Meter unter Wasser, bis sie zum Stillstand kamen. Chery wollte natürlich sofort wieder an die Wasseroberfläche schwimmen, doch wurde sie von Sesshomaru zurückgehalten. Dieser hatte nicht vor dem Hanyou die Flucht und das unfreiwillige Bad durchgehen zu lassen … von den Beschimpfungen ganz zu schweigen. Unter Wasser wurde der See durch eine Felswand abgegrenzt und an dieser hielt sich der Youkai-Lord jetzt mit einer Hand fest, sodass Chery und er nicht zur Wasseroberfläche trieben. Mit der anderen Hand packte er Chery wieder einmal an der Kehle. Der Hanyou versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, doch das gelang ihm unter Wasser nicht wirklich! Wenn Sesshomaru Chery nun nicht bald los lassen würde, würde diese sowohl ersticken als auch ertrinken. Das Ergebnis wäre aber gleich … sie wäre tot! Als der Luftmangel fast unerträglich wurde, bekam Chery langsam Panik. Schließlich hatte sie keine andere Wahl mehr! Sesshomaru merkte, wie sie ihre Gegenwehr aufgab und spürte kurz darauf ihre Hände auf seinen Schultern. Als er mitbekam, dass sich Chery näher zu ihm ziehen wollte, hielt er mit seinem Arm nicht(!) dagegen, da er neugierig war, was sie nun vorhatte. Der Youkai hatte seine Hand noch immer an Cherys Kehle, als diese ihm immer näher kam … und ihm schließlich einen herzhaften Kuss auf die Lippen drückte!!! Überrascht riss Sesshomaru die Augen auf. Noch nie hatte es eine Frau gewagt ihm gegenüber dermaßen frech zu sein! Er war über 900 Jahre alt … natürlich hatte er in seinem Leben schon die ein oder andere Nacht mit einer Frau verbracht, doch die meisten Youkai hatten Angst vor ihm. *auf eine Menschenfrau würde er sich natürlich nie einlassen* Niemals hatte es eine Youkai-Dame gewagt ihn ohne seine ausdrückliche Erlaubnis zu küssen … dass es nun ausgerechnet ein Hanyou tat, überraschte ihn schon sehr. Seine Überraschung ging sogar so weit, dass er den Druck um Cherys Hals langsam löste. Das Mädchen spürte das sofort und als der richtige Zeitpunkt gekommen war, löste sie ihre Lippen von Sesshomarus und schwamm so schnell sie nur konnte zur Wasseroberfläche. Sesshomaru starrte hingegen auf die nunmehr leere Stelle, an der sich Chery eben noch befunden hatte. Langsam dämmerte ihm, dass der Kuss nur eine Art Ablenkungsmanöver gewesen war, auf dass sie sich seinem Griff entwinden konnte. Er erbebte vor Zorn … sie hatte ihn zum Narren gehalten … ihn verarscht! Der Youkai beschloss ihr eine Lektion zu erteilen, die sie so bald nicht wieder vergessen würde. Als auch er endlich die Oberfläche durchbrach sah er, dass sich Chery nur ein kleines Stück aus dem Wasser gezogen hatte und nun, nach Luft schnappend, mit dem Oberkörper am Seeufer lag. Diese sah auf, als sie hörte, wie sich Sesshomaru neben ihr aus dem Wasser zog und aufstand. Der Youkai-Lord blickte lange schweigend auf das Mädchen hinab, das da klitschnass und noch immer halb im Wasser vor ihm lag. Deutlich konnte er die Angst in ihren Augen erkennen. Angst davor er würde sie zur Rechenschaft ziehen, für das, was sie getan hat … Angst er würde sie nun endgültig töten! Chery wusste, dass sie ihn nicht hätte küssen dürfen … doch was hätte sie sonst tun sollen? Hätte sie sich mit ihrem Schicksal abfinden sollen … einfach aufhören sollen sich zu wehren? Hätte sie zulassen sollen, dass er sie tötet? Nein … dazu hing sie zu sehr an ihrem Leben! Sie hatte keine andere Wahl gehabt! Nach einer Weile zog sich Chery endgütig aus dem Wasser und stellte sich mit hängendem Kopf und hängenden Schultern vor Sesshomaru hin. Überzeugt nun endgültig mit dem Leben abschließen zu müssen, erinnerte sich Chery an ihr erstes Zusammentreffen mit Sesshomaru. Sie hatte damals gesehen, wie schnell der Youkai die fremden Dämonen erledigt hatte … sie wusste, dass sie keine Chance gegen ihn hatte. Wenn er ihren Tod wollte, würde sie sich nicht mehr wehren!!! Sesshomaru betrachtete das Mädchen währenddessen eingehend. Er konnte Cherys Angst förmlich riechen. Vermutlich ahnte sie, was er vorgehabt hatte, doch mittlerweile war er sich nicht mehr so sicher, ob er Chery wirklich töten sollte. Rin würde sie sicher vermissen und traurig sein, und das mochte er überhaupt nicht … außerdem bezweifelte er, dass sie sich seinen Befehlen noch einmal widersetzen würde. Schließlich drehte sich der Youkai-Lord um und wandte sich an den Hanyou. „Du gehst zurück zum Lagerplatz und wartest dort auf mich … und von jetzt an wirst du mir gehorchen, hast du verstanden?“ Auf diese Worte hin riss Chery ihren Kopf regelrecht in die Höhe und starrte Sesshomaru fassungslos an. Sprachlos war sie nur noch in der Lage langsam zu nicken, und obwohl Sesshomaru das nicht sehen konnte, da er ja mit dem Rücken zu ihr stand, schien er zu ahnen, dass sie ihm ihre Zustimmung mitteilen wollte. Nach ein paar weiteren Augenblicken wies er Chery erneut an zum Lagerplatz zu gehen, um anschließend mit schnellen Schritten im Wald zu verschwinden. Chery sah ihm noch lange nach, auch nachdem er schon längst nicht mehr zu sehen war, ehe sie sich umwandte um Sesshomarus Befehl zu befolgen. Als sie nun langsam durch den Wald ging hatte sie genügend Zeit um noch einmal über alles genau nachdenken zu können. Sie konnte noch immer nicht glauben, dass der Youkai sie nicht getötet hatte. Schließlich bekam ihr Gesicht einen verträumten Ausdruck und sie dachte an die Augenblicke unter Wasser zurück, an denen sich Sesshomarus und ihre Lippen berührt hatten. >Auch wenn es mich fast das Leben gekostet hat … es war wunderbar!!! Sesshomaru hat so weiche Lippen und … häh?!? Was denk’ ich denn da? Hör’ sofort auf damit Mädchen … du wirst noch verrückt! Außerdem macht er sich sicher keine Gedanken darüber! Ich bin so blöd! Von nun an wird er unausstehlich sein … gut … er war ja nie sonderlich freundlich … aber jetzt wird er mir das Leben zur Hölle machen! Ich sollte wirklich aufhören mir Sorgen zu machen … es ist eh schon zu spät um noch etwas daran ändern zu können!< Während Chery immer wieder dem Kopf beutelte um Sesshomarus Bild aus diesem zu vertreiben, spazierte Sesshomaru in einem anderen Teil des Waldes langsam umher. Chery hatte sich geirrt … der Youkai-Lord machte sich durchaus Gedanken über das eben Geschehene. >Wie konnte sie es nur wagen mich zu küssen? Noch nie war jemand mir gegenüber so unverschämt! Sie verdient es gar nicht zu leben … wieso habe ich sie überhaupt am Leben gelassen? Ich hätte sie bestrafen müssen … aber irgendwie konnte ich es einfach nicht. Sie hat vor Angst sogar gezittert … ha … schwächlicher Hanyou! Aber … wieso konnte ich diesen Anblick nicht ertragen? Warum wollte ich zu ihr gehen … sie trösten und ihr versichern, dass ich ihr nichts tun werde? Was ist das für ein Gefühl in mir? Ist das Schwäche?!? Nein … das kann nicht sein!!! Aber was ist es dann? Zuneigung??? Zu einem Hanyou? Mach dich doch nicht lächerlich! Das war nur eine Laune! Außerdem hätte ich meine Aufpasserin für Rin verloren … aber wenn so was noch mal passiert … dann stirbt sie!!!< In genau dem gleichen Augenblick nahm sich Chery vor, Sesshomaru von nun an zu gehorchen und keinen Ärger mehr zu machen. Als sie zum kleinen Bach kam, an dem sich die Höhle befand, sah sie, dass sowohl Jaken als auch Rin bereits wach waren und vor der Höhle in der Wiese saßen. Rin bemerkte Chery sofort und wollte gleich zu ihr rennen, um ihr einen guten Morgen zu wünschen, doch bevor Rin Chery umarmen konnte, hielt diese sie zurück. Daraufhin starrte das Menschenmädchen den Hanyou verwirrt an. Erst jetzt fiel ihr auf, dass Cherys Klamotten und ihre Haare noch immer ziemlich nass waren und tropften. „Warum bist du denn so nass? Was hast du im Wald gemacht? Weißt du wo Sesshomaru-sama ist?“ Gerade als Chery antworten wollte schaltete sich Jaken ein und fuhr Rin tadelnd an. „Als ob Sesshomaru-sama einem schwachen Hanyou sagen würde, wo er hin geht … das ist doch lächerlich! Wenn er nicht einmal mir, seinem treuen Diener, Bescheid sagt, dann ganz bestimmt nicht ihr!“ Anklagend wies er dabei auf Chery und fuchtelte mit seinem Kopfstab vor ihrem Gesicht herum. Schließlich wurde es Chery zu bunt! Sie packte den Stab und warf ihn quer über die Wiese. Doch anscheinend hatte Chery an diesem Tag nur Pech, denn während Jaken einen empörten Schrei ausstieß, trat Sesshomaru auf die Lichtung … und zwar genau in die Flugbahn des Kopfstabes! Entsetzt musste Chery zusehen, wie das Wurfgeschoß Sesshomaru immer näher kann … bis dieser den Stab geschickt mit einer Hand auffing. Skeptisch betrachtete der Youkai das Objekt in seiner Hand, ehe er den Blick wandte und zu den anderen sah. Rin hatte die Augen zugekniffen, da sie nicht hatte mit ansehen wollen, wie der Kopfstab Sesshomaru getroffen hätte. Jaken sah man den Schrecken deutlich an, den er eben erlitten hatte. Schließlich war es seine Waffe gewesen, die seinem Meister beinahe eine hübsche Beule zugefügt hätte. Chery war neben den beiden auf die Knie gesunken. Sie hatte sich doch vorgenommen keinen Ärger mehr zu machen … und nun bewarf sie den Youkai mit dem Stab seines Dieners … konnte es noch schlimmer kommen? Gut … es war ein Unfall gewesen, aber das interessierte diesen vermutlich überhaupt nicht! Der Lord kam nun langsam auf die kleine Gruppe zu und warf Jaken den Kopfstab entgegen. Der Krötendämon fing ihn reichlich ungeschickt auf und verlor dabei das Gleichgewicht, sodass er nach hinten fiel und mit viel Gezappel wieder aufzustehen versuchte. Chery konnte sich bei diesem Anblick ein leises Kichern nicht verkneifen und jetzt schlug auch Rin wieder die Augen auf. Als auch sie Jaken ansah brach sie in schallendes Gelächter aus und kullerte auf dem Boden herum. Nachdem sich das Mädchen wieder beruhigt hatte und Jaken wieder aufrecht stand, überzeugten sich die beiden, dass ihrem Herrn auch wirklich nichts passiert war. Dieser reagierte nicht auf die Frage, wieso auch er völlig nass war und gab den Befehl zum Aufbruch. Auch Chery erhob sich wieder und wurde von Sesshomaru sogleich ausgiebig gemustert. Als sie selbst an sich herunter sah, bemerkte sie, dass ihre nasse Kleidung an ihrem Körper klebte und auch etwas durchsichtig wirkte. Natürlich konnte man nicht wirklich durchsehen, aber zumindest konnte man leicht erahnen wie es darunter aussah. Cherys Gesicht machte augenblicklich einer Tomate ernsthafte Konkurrenz und sie drehte sich schnell von Sesshomaru weg. Dieser drehte sich nach einer Weile auch wieder um und ging voran. Jaken und Rin folgten Sesshomaru ohne eine weitere Aufforderung und auch Chery versuchte den Anschluss zu ihrem Führer nicht zu verlieren. ----------------------------------------------------------------------------------- So ... das wars mal wieder, aber diese Mal gibt es ein Nachwort! Wenn ich mir das Kapitel so anschaue mag ich es eigentlich ganz gern, nur die Sache mit Cherys Kleidung hat mich im Nachhinein etwas gestört! An alle, denen diese Idee auch nicht gefällt ... keine Sorge, Chery hat diese Klamotten nicht lange. Bitte hinterlasse mir Kommis! *ich freu mich über jedes einzelne* DANKE!!! Bis zum nächsten Mal Ciao Chery Kapitel 4: Ein paar Geheimnisse weniger --------------------------------------- Hi an alle! Sorry, dass ich mir so viel Zeit gelassen hab' und dieses Kapi so spät kommt! *gomen nasai* Aber zur Entschädigung ist es noch länger als das Letzte *meine Kapitel werden immer länger ... wenn ich mir da das Erste anschau' kommt es mir richtig mikrig vor* *gg* In diesem Kapi erfahrt ihr endlich etwas über Cherys Vergangenheit und auch Sesshomarus Gefühle spielen manchmal ziemlich verrückt! Aber ich will euch nicht die ganze Spannung nehmen. Viel Spaß beim Lesen und hiterlasst mir bitte wieder Kommentare! Und bevor ich's vergess' ... vielen Dank für die ganzen lieben Kommis!!! Ciao Chery --------------------------------------------------------------------------------- Im Wald war es sehr ruhig. Es schien, als ob alle Dämonen, wie auch alle Tiere verschwunden wären … als ob sie geahnt hätten, wer da gleich durch ihre Heimat spazieren wird. Als Chery das bemerkte dachte sie resigniert, >Sesshomaru scheint in diesem Wald schon ziemlich bekannt zu sein. Sobald sie ihn sehen verschwinden alle Lebewesen sofort in einem Versteck. Ich bezweifle zwar, dass Sesshomaru sie deshalb nicht finden könnte, aber der interessiert sich ja sowieso nicht für seine Umwelt!< Abgesehen von einigen Pausen waren sie nun schon fast den ganzen Tag unterwegs und mittlerweile wurde Chery ziemlich fad. Auch Rin wurde langweilig und so beschloss das Menschenmädchen die Unterhaltung vom Vortag weiter zu führen. Jaken und Rin hatten Chery von der jeweiligen Vergangenheit erzählt, doch hatten die beiden nichts über Chery selbst erfahren. „Du, Chery? Kann ich dich mal was fragen?“ Als der Hanyou sich zu ihre umwandte sprach Rin auch sofort weiter. „Du hast doch gestern gesagt, dass du ein Halbblut bist … halb Dämon, halb Mensch. Wie geht denn das? Was waren deine Eltern ... Dämonen oder Menschen?“ Chery lächelte Rin an und versuchte eine möglichst einfache Antwort auf Rins Frage zu finden. „Weißt du, Rin … wie soll ich das jetzt erklären … ein Halbblut, oder auch ein Halbdämon, hat normalerweise einen Dämon und einen Menschen als Elternteil. Daher gibt es auch so wenige. Die meisten Dämonen verabscheuen Menschen, und die fürchten sich wiederum von den Dämonen, was du aber sicher weißt. Aber bei mir ist das alles etwas anders!“ „Wieso anders?“ „Ich hab weder einen Dämon noch einen Menschen als Elternteil“ „Und was dann?“ „Meine Eltern waren beide Halbdämonen!“ „Aber hast du nicht gesagt, dass es nur sehr wenige gibt?“ „Schon, aber genau deshalb halten die paar, die es gibt, zusammen. Mein Vater hat meiner Mutter geholfen, als sie von fremden Youkais angegriffen wurde. Von dem Zeitpunkt an waren sie unzertrennlich und halfen sich gegenseitig. Irgendwann haben sie sich ineinander verliebt und wurden Gefährten.“ Rin senkte den Blick und dachte über das nach, was Chery eben gesagt hatte. Sesshomaru hatte sich zwar die ganze Zeit nicht umgedreht, aber dennoch aufmerksam zugehört. Endlich erfuhr er mehr über Cherys Herkunft, und das Beste war, dass er sie nicht einmal selbst fragen musste. Sonst hätte man ja den Eindruck bekommen können, er würde sich für dieses Mädchen interessieren, und das wollte er wirklich nicht! Auch Jaken hatte den beiden Mädchen genau zugehört und sah nun etwas skeptisch drein. Es passt ihm überhaupt nicht, dass Chery die kleine Gruppe begleitete. In der Zwischenzeit war Rin eine weitere Frage eingefallen, die sie Chery auch sofort stellte. „Was für eine Art Dämon bist du überhaupt?“ Der Hanyou grinste breit und meinte: „Na ja … abgesehen von meinen Eltern bin ich sowieso ein seltener Mischling. Mein Vater war zur einen Hälfte ein Mensch und zur anderen ein Katzendämon … und meine Mutter war halb Mensch, halb Hundedämon. Ich bin also ein Hunde-Katzen-Hanyou!!!“ Nach diesen Worten starrte Jaken Chery völlig entsetzt an. „D … d … da … das … das kann doch gar nicht sein!!! Du kannst nicht zum Teil derselben edlen Dämonenrasse angehören wie Sesshomaru-sama. Das ist eine Lüge! Du bist kein Hundedämon! Sag die Wahrheit und tisch’ uns keine Lügen auf!“ „Das war keine Lüge! Und übrigens bin ich nur zu einem Viertel ein Hundedämon, während Sesshomaru ein vollwertiger Hundeyoukai ist.“ „Nenne meinen Meister gefälligst Sesshomaru-SAMA, verstanden?“ „Das ist doch jetzt völlig egal! Wenn du genauer auf deine Reisegefährten achten würdest, dann hättest du den Hundedämon an mir deutlich riechen können. Wage es also nie wieder mich als Lügnerin zu bezeichnen, klar?!?“ Während diesem Streitgespräch geschah dasselbe Phänomen, das etwas früher am Tag schon einmal passiert war. Cherys Oberteil, das nach dem unfreiwilligen Bad wieder seine normale Farbe angenommen hatte, verfärbte sich abermals und wurde wieder blutrot. Als Jaken das bemerkte, stoppte er mitten im Satz und starrte Chery nur entsetzt an. Rin stieß erschrocken einen kurzen Schrei aus, deutete mit zitternder Hand auf ihre Freundin und meinte stotternd: „Che … Chery … du … du … du blutest! Deine Kleidung ist schon völlig rot!“ Abrupt blieb nun auch Sesshomaru, der schon ein gutes Stück voraus gelaufen war, stehen und drehte sich zu seinen Reisegefährten um. Was er da sah, bestätigte seine Vermutung. Cherys Kleidung hatte sich erneut verfärbt. Mit langsamen Schritten ging er wieder zu den anderen zurück, ohne dass diese von ihm Kenntnis nahmen. Chery war nach Rins Worten doch etwas erschrocken und besah sich eingehend. Als sie jedoch sah, was das Menschenmädchen gemeint hatte, atmete sie erleichtert auf und lächelte Rin an. Diese hatte bereits Tränen in den Augen, da sie dachte, Chery wäre schwer verletzt und bräuchte dringend Hilfe. Sie wandte sich Sesshomaru zu, der eben wieder bei der Truppe angekommen war, und sah ihn flehend an. „Sesshomaru-sama, Chery ist verletzt! Könnt Ihr nicht irgendetwas tun, dass sie wieder heil wird? BITTE!!!“ Mit ihren großen rehbraunen Augen blickte sie zu ihm auf und ihr Anblick war einfach herzerweichend … doch auf Sesshomaru hatte dies wie üblich keinerlei Wirkung. >Nach der Aktion von heute Morgen würde er mich sicher nicht retten … selbst wenn ich in Gefahr wäre!< Resigniert seufzte Chery auf, doch ehe Rin Sesshomaru noch einmal anflehen konnte, machte sie sich daran das ganze aufzuklären. Der Hanyou kniete sich neben Rin, packte sie an den Schultern und drehte sie zu sich her. Dass sich Rin solche Sorgen um sie machte, rührte Chery schon etwas. „Hör mal, Rin … es ist alles in Ordnung! Ich bin nicht verletzt! Mir geht es gut!!!“ „Aber … aber wieso ist dann deine Kleidung ganz rot? Das versteh’ ich nicht!!!“ Chery sah noch einmal an sich hinab und da sie nun nicht mehr wütend auf Jaken war, nahm ihr Oberteil langsam aber sicher wieder seine normale Farbe an. Als Rin das sah, wirkte sie noch verwirrter, während Jaken die ganze Zeit kein Wort herausgebracht hatte und sich auch nicht bewegt hatte. Sesshomaru sah zu den beiden Mädchen hinab und wollte Chery schon dazu auffordern *soll heißen: befehlen* das ganze zu erklären, doch das erledigte sich, als Rin das für ihn übernahm. *natürlich in einem weitaus freundlicheren Ton* „Wie kann deine Kleidung auf einmal rot werden, ohne, dass du verletzt bist?“ „Es ist nicht so einfach das zu erklären … aber ich versuch’s! Meine Kleidung ist, wenn du so sagen willst, magisch. Sie ist mit meinem Körper verbunden. Wenn ich starke Gefühlsreaktionen habe … also wenn ich zum Beispiel sehr glücklich, sehr wütend oder sehr traurig bin, dann ändert sich die Farbe von diesem Oberteil.“ Dabei deutete sie auf sich selbst. „Gibt es mehrere Farben? Wenn ja … welche Farbe bedeutet was?“ Rin schien wirklich interessiert zu sein und sah Chery gebannt und neugierig an. Auch Sesshomaru war interessiert. Woher hatte ein Hanyou so eine Kleidung? Chery hatte anscheinend doch mehr Geheimnisse als er gedacht hatte … doch er würde sie lösen! „Jede Farbe hat eine andere Bedeutung! Die Farbe Rot bedeutet, dass ich wütend bin. Blau ist die Farbe der Trauer und Grün ist die Farbe der Freude. Es gibt noch andere Farben, aber es wäre zu kompliziert, die jetzt alle zu erklären! Hast du das jetzt verstanden?“ „Nicht wirklich! Aber du hast doch gesagt, dass es nicht so einfach zu erklären ist. Solange es dir gut geht, ist doch alles in Ordnung!“ Rin lächelte Chery an, die nun wieder aufstand, ganz froh darüber so ein kompliziertes Thema nicht noch einmal erklären zu müssen. Sie konnte sich gut vorstellen, dass das für das kleine Mädchen zu hoch war. Als sie sich umdrehte blickte Chery direkt auf eine Rüstung mit scharfen Metalldornen und erschrak heftig. Der Hanyou hatte nicht bemerkt, dass Sesshomaru so nahe zu Rin und ihr getreten war und war doch ziemlich erstaunt, dass der Youkai praktisch „gelauscht“ hatte. >Er war doch schon weit voraus … warum ist er dann zurückgekommen? Interessiert er sich vielleicht doch für mich? Kann es sein, dass er mehr über mich wissen will? Oder wollte er uns einfach nur zur Eile antreiben? Aber warum hat er dann nichts gesagt?< Lange Zeit sagte niemand auch nur ein Wort und Chery drohte in diesen goldenen Augen zu versinken, doch Sesshomarus Frage, die nun kam, brachte sie doch etwas aus dem Konzept. „Wer bist du???“ „WIE … du … du weißt doch wer ich bin! Was soll diese Frage?“ „Ich habe noch nie von einem Hanyou gehört, der nicht das „Ergebnis“ von einer Verbindung eines Dämon mit einem Menschen ist … aber gut … das kann durchaus sein. Aber wie kommt jemand wie du zu so einer seltenen und vermutlich auch wertvollen Kleidung? Also … wer bist du wirklich?“ Chery fühlte sich nun irgendwie ertappt und lächelte nervös. >Verdammt … ich hätte nicht so viel erzählen sollen! Das bringt ihn nur auf falsche Gedanken! Wie soll ich da nur wieder herauskommen?< Stotternd versuchte sich der Hanyou aus der Affäre zu ziehen. „Das ich diese Kleidung bekommen habe … das war … nun … äh … na ja … das war Zufall! Ja genau … das war reiner Zufall! Ich hab’ mal einem Händler geholfen und der hat mich dann aus Dankbarkeit etwas aus seiner Ware aussuchen lassen. Wahrscheinlich wusste er selbst nicht genau, wie viel das Gewandt wert ist! Du siehst, das hat nichts zu bedeuten. Kein Grund gleich misstrauisch zu werden!“ >Warum ist sie jetzt so nervös? Sie verheimlicht mir etwas … das kann ich ganz genau spüren. Es muss etwas mit ihrer Herkunft zu tun haben … aber was ist es? Freiwillig sagt sie es mir bestimmt nicht. Aber ich werde sie schon noch dazu bringen, mir alles zu erzählen! Niemand verschweigt mir ungestraft etwas!!!< „Ähm … Sesshomaru? Wol … wollen wir nicht weitergehen? Wir haben doch sowieso schon viel zu viel Zeit verloren!“ Rasch ging Chery an Sesshomaru vorbei und war heilfroh, dass der Youkai sie nicht aufgehalten und zu einem Kreuzverhör gezwungen hatte. >Das ist ja grad noch mal gut gegangen. Hoffentlich fragt er mich nicht noch mal so etwas! Ich bin ganz schön ins Schwitzen geraten! Ich hatte keine Ahnung, was ich ihm antworten sollte! Ich kann Sesshomaru dich nicht erzählen, dass mein Bruder der Herr der nördlichen Länder ist!!! Er würde mir sowieso nicht glauben, dass ein Hanyou die Herrschaft über ein so großes Gebiet haben kann … und dass vollwertigen Dämonen ihn als ihren Herrn akzeptieren. Wenn ich Sesshomaru das sagen würde, dann würde er mich eher auslachen, als mir zu glauben. Gut … lachen würde er vermutlich nicht … aber er würde mich für völlig bescheuert halten und mir von da an kein Wort mehr glauben, das ich sage! Es ist gut, so wie es ist!!! Ich muss nur aufpassen, dass ich mich nicht verplappere, wenn Rin mich wieder was fragt!< Inmitten ihrer Grübeleien war Chery immer langsamer geworden, sodass Sesshomaru, der sich kurz nach Chery wieder in Bewegung gesetzt hatte, wieder schweigsam, kühl und stolz vor ihr ging. Rin, die an Cherys Seite ging, sah sie eigenartig an. Sie konnte nicht verstehen, warum es ihre Freundin plötzlich so eilig hatte. Jaken grummelte mies gelaunt vor sich hin. Es passte ihm einfach nicht, dass sich Sesshomaru für Cherys Herkunft interessierte. Der Krötendämon hatte sich vorhin, als Chery Rin die Sache mit ihrer Kleidung erklärt hatte, schon auf eine gewaltige Standpauke gefreut, die sein Meister dem Hanyou hätte geben sollen, da dieser die Gruppe aufgehalten hatte. Doch, entgegen seinen Erwartungen, hatte Sesshomaru dem Mädchen aufmerksam zugehört, anstatt es zurecht zu weisen. >Wieso muss sie auch unbedingt mitkommen? Es ist schon schlimm genug, dass Rin uns begleitet … ein Mensch … und dann auch noch ein Hanyou. Dass Sesshomaru-sama Halbdämonen nicht ausstehen kann, ist doch durch seinen nervigen Halbbruder InuYasha eindeutig bewiesen! Wieso gibt er sich dann mir Chery ab? Das versteh’ ich nicht!!! Er will sie doch nicht etwa zu einer seiner Dienerinnen machen, oder? Aber was wird dann aus mir … seinem treuesten Diener und Gefährten? Das darf nicht sein!!! Nein … nein … nein … NEIN!!!< Sich seine imaginären Haare raufend, schüttelte er immer wieder verzweifelt den Kopf und rannte wie wild im Kreis herum. Für diese Aktion erntete er von seinen weiblichen Reisegefährten nur schiefe Blicke und hin und wieder war ein leises Glucksen zu hören, da die beiden sich ernsthaft bemühen mussten, um nicht lauthals loszulachen! Als Jaken dies hörte blieb er abrupt stehen und sah Chery finster an. Er hätte es schließlich niemals gewagt, etwas gegen Rin zu sagen, da er in diesem Falle eine heftige Abreibung von Sesshomaru zu erwarten hätte. Vermutlich hätte Jaken Chery eine heftige Szene gemacht, wenn das ganz nicht durch einen Fußtritt von Sesshomaru, der den Gnom wieder etliche Meter den Weg zurück fliegen ließ, vorzeitig beendet worden wäre. „Autsch … warum immer ich???“ „Hast du was gesagt, Jaken?!“ Die kühle Stimme seines Herrn ließ Jaken erstarren und erst nach einigen Sekunden fasste er genügend Mut um sich umzudrehen … nur um dann feststellen zu müssen, dass sich die anderen bereits wieder auf den Weg gemacht hatten und nun schon fast außer Sichtweite waren. So schnell ihn seine kurzen Beine trugen rannte Jaken ihnen nach und kam schließlich schnaufend neben Chery an, die ihn amüsiert angrinste. „Respekt, Jaken! Ich hätte nicht gedacht, dass du so schön fliegen kannst. Du brauchst anscheinend nur den richtigen Anstoß, oder?!“ Irritiert blieb der Angesprochene stehen und bis er endlich registriert hatte, dass Chery auf Sesshomarus Fußtritt angespielt hatte, lag er nun schon zum zweiten Mal ein gutes Stück zurück. Als er endlich wieder zu der kleinen Gruppe aufgeschlossen hatte, ging er schmollend neben Rin und sagte eine ganze Weile kein Wort mehr. „Duuu … Chery?“ Wieder war es Rin, die das Schweigen brach und wiederum lauschten ihre Gefährten ihren Fragen. Sesshomaru hoffte natürlich Chery würde sich verplappern und ihm endlich ihr Geheimnis verraten. „Hm?“ Fragend sah der Hanyou das Menschenmädchen an. „Was ist denn mit deinen Eltern jetzt?“ Schlagartig verstand Rin die Sache mit den Farben, denn als Chery nun leise und traurig die Worte ‚Sie starben vor ca. 300 Jahren’ flüsterte, verfinsterte sich ihr Gesichtsausdruck und ihre Kleidung wurde tief-blau. „Oh … das tut mir leid!“ Als Chery bemerkte, dass Rin das wirklich zu bedrücken schien, winkte sie schnell ab und versuchte das Mädchen möglichst freundlich anzugrinsen. „Ist schon gut! Ich hab’ zwar meine Eltern verloren, aber ich war danach wenigstens nicht ganz allein, so wie du es gewesen bist, als deine Eltern starben! Für dich muss das doch die Hölle auf Erden gewesen sein, als du plötzlich niemanden mehr hattest. Ich habe ja schließlich noch meinen großen Bruder! Nach dem Tod unserer Eltern kümmerte er sich um mich … und außerdem waren da noch einige Freunde der Familie, die uns geholfen haben. Ich war also nie allein!!!“ „Wie sind sie denn getötet worden? Oder willst du nicht darüber reden?“ „Nein, nein … schon gut! Ein Dämon namens Argon war schon viele Jahre ein Feind meiner Eltern. Lange haben sie ihn erfolgreich bekämpfen können, aber vor 300 Jahren haben sie sich geopfert um meinen Bruder und mich zu retten!“ „Und wo ist dein Bruder jetzt?“ „Er ist noch in unserer Heimat. Er hat da noch einige … Dinge … zu erledigen. Aber wenn ich Hilfe bräuchte, dann würde er sofort kommen und mir helfen! Da bin ich mir sicher! Und umgekehrt ist es ganz genau so!“ >Einen Bruder?! Wenn er ihr wirklich immer helfen würde, dann wäre er in jener Nacht, als ich sie retten musste, zur Stelle gewesen. Da sieht man wieder einmal, dass man sich auf niemanden außer sich selbst verlassen kann … und schon gar nicht auf Geschwister! Das sieht man ja an meinem missratenen Bruder am besten … ich werden seine Hilfe zwar nie brauchen … aber beim Kampf gegen die Panterdämonen vor einigen Jahren hatte ich doch zumindest mit seiner Anwesenheit gerechnet. Aber er hatte ja nichts Besseres zu tun, als sich von einer Miko an einen Baum bannen zu lassen! Hm… wenn wir Cherys Bruder begegnen würden, würde ich alles über sie erfahren! Moment mal … warum bin ich so versessen darauf, alles über Chery zu wissen? Sie ist nur ein schwacher Hanyou! Ich sollte mir keine Gedanken über sie machen! Und ihren Bruder werden wir ganz sicher nicht suchen … ich weiß gar nicht wie ich auf diese bescheuerte Idee gekommen bin!< „Von wo genau kommst du überhaupt her?“ Sesshomarus Gedankengänge wurden wieder durch eine Frage von Rin unterbrochen. „Wo ich herkomme?! Nun ja … äh … ich komme von weit weg!“, antwortete Chery ausweichend. „Und wo genau ist weit weg?“ >Warum muss die kleine nur immer so neugierig sein? Ich schnall das nicht! Sie bringt mich noch in Teufels Küche! Ich muss aufpassen was ich sage!< „Ich … also … ich bin in den nördlichen Ländern geboren!“ >Hoffentlich reicht ihr das jetzt als Antwort! Bitte … bitte!!!< „WAAAS??? Die nördlichen Länder! Ist das dein Ernst?“ Jaken hatte die ganze Zeit über kein Wort gesprochen, doch nun starrte er Chery regelrecht entsetzt an. „Natürlich ist das mein Ernst! Was hätte ich für einen Grund euch anzulügen? Wieso reagierst du bitte so geschockt, nur weil ich sagen, dass ich aus den nördlichen Ländern komme?“ „Na ja … über die nördlichen Länder ist so gut wie nichts bekannt. Es heißt nur, dass die Dämonen dort um einiges stärker sein sollen, als sonst wo! Das soll natürlich nicht heißen, dass sie stärker sind als Ihr, Sesshomaru-sama! Das habe ich damit ganz sicher nicht gemeint! … Aber … es heißt auch, dass fast keiner, der je die nördlichen Länder betreten hat, zurückgekommen ist. Außerdem sollen die Grenzen streng bewacht werden! Wie also hast gerade DU es geschafft von dort weg zu kommen?“ „Äh … die … die Grenzen werden nicht so gut bewacht, wie du vielleicht denkst! Ich hab’ einfach abgewartet, bis ein Wächter eingeschlafen war und bin dann so schnell ich konnte abgehauen! Tja … so war das!“ „Du lügst!!!“ Erschrocken sah Chery auf, als sie die kühle Stimme Sesshomarus hörte. Sie hatte sich so darauf konzentriert sich eine plausible Antwort einfallen zu lassen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie Sesshomaru zu ihr getreten und sie eingehend betrachtet hatte. „Meine Güte! Musst du mich immer so erschrecken? Außerdem … was meinst du damit … ich lüge?! Das kannst du doch gar nicht wissen!“ „Man sieht dir an, dass du lügst! Ich kann es in deinen Augen lesen!“ „Na toll … dann bin ich ein offenes Buch für dich, oder was? Gut, ich gebe zu, ich habe gelogen! Einer der Wächter ist ein alter Freund von mir … und er war so freundlich mich passieren zu lassen! Bist du jetzt zufrieden?“ Trotzig verschränkte Chery die Arme vor der Brust und sah Sesshomaru herausfordernd an. Dieser suchte in ihren Augen einen Hinweis auf eine weitere Lüge, doch dieses Mal schien sie die Wahrheit zu sagen. Allerdings brachte ihn Cherys Antwort auch gleich auf eine neue Frage, die er dem Mädchen auch sogleich stellte. „Die Wächter von Landesgrenzen pflegen doch normalerweise keinen besonders vertrauten Umgang mit Bürgerlichen, oder?! Du verschweigst mir noch immer etwas!“ >Verdammt!!! Warum kann ich nicht einmal meine Klappe halten?!? Ich bring` mich selbst immer in so verdammt blöde Situationen! Ich will nicht mehr!!! Kann mir nicht irgendwer helfen? HILFE!!!< „Du glaubst also noch immer, dass ich dir etwas verheimliche?! Du bist viel zu misstrauisch! Du könntest mir ruhig mal vertrauen!“ >Bitte lass ihn nicht weiterfragen!!! Ich hab` doch keine Ahnung, was ich ihm antworten sollte. Langsam komme ich mir wirklich so vor, wie ein hilfloses Tier, das von seinem Jäger in die Enge getrieben wurde!< „Versuch` erst gar nicht dich herauszureden oder mich abzulenken! Beantworte mir lieber die Frage, wie es dazu kommt, dass du einen Wächter eines Lords zu deinen Bekannten zählen kannst!“ „Ja, also … das ist nicht so leicht zu erklären … wo soll ich anfangen? Ich kenne diesen Wächter, weil…“ Chery stoppte! Als ob ihre Bitte von vorhin erhört worden wäre drangen mehrere wütende und aggressive Knurrgeräusche an ihr Ohr und wenige Augenblicke später griffen acht undefinierbare Dämonen die kleine Gruppe an. Rin, der es zu langweilig geworden war dem Gespräch der Älteren zu lauschen, stand in einigen Metern Entfernung und hatte bis eben noch ein paar Blumen am Waldrand gepflückt. Nun schrie sie ängstlich auf, als einer der Dämonen auf sie zu kam und Anstalten machte einen Angriff zu starten. Sesshomaru hatte die Dämonen schon seit Längerem gespürt, doch hatte er nicht erwartete, dass sie tatsächlich so dämlich waren ihn anzugreifen. Verärgert über die Störung stellte er sich schützend vor Rin und erledigte den Gegner ohne mit der Wimper zu zucken mit seiner Giftpeitsche, während Chery zu dem Mädchen rannte und es auf den Arm nahm. Jaken, der sich bei Sesshomarus Verhör von Chery ebenfalls ein wenig zurückgezogen hatte, lief schreiend vor einem weiteren Feind davon und als er über einen Stein feil und stolperte, hielt er seinen Kopfstab über sich und feuerte einen Feuerstrahl blindlings auf seinen Gegner. Dieser reagierte gerade noch schnell genug um nicht geröstet zu werden, aber trotzdem verbrannte er sich an der linken Seite. Den Schmerz laut herausbrüllend flog er wie wild umher, bevor er plötzlich stoppte. Mit blutroten Augen, die vor Wut brannten, wandte er sich Jaken zu, der leichenblass wurde und sich eilig hinter Chery verschanzte. Der Dämon raste auf ihn zu, fest entschlossen seinem Peiniger eine Lektion zu erteilen. Dass Chery zwischen ihm und Jaken stand schien ihn nicht die Bohne zu interessieren. Chery, die noch immer Rin auf dem Arm hatte und so nicht aktiv am Kampf teilnehmen konnte, war kurze Zeit abgelenkt, da sie sich um Sesshomaru Sorgen macht, der sich gegen mehrere Gegner gleichzeitig zur Wehr setzten musste. Chery bemerkte den rachesüchtigen Dämon erst spät … zu spät, um noch ausweichen zu können … drückte Rin an sich, beugte sich schützend über sie und presste die Augen fest zusammen. Das alles erinnerte Chery schon sehr an ihre erste Begegnung mit Sesshomaru und den anderen und sie hoffte inständig, dass dieser Angriff genau so ausgehen würde, wie damals. Und tatsächlich schien sie einen sehr guten Schutzengel zu haben, denn als sie, nachdem sie einen dumpfen Aufschlag gehört hatte, aufsah, sah Chery den Dämon zweigeteilt vor sich auf dem Boden liegen, während Sesshomaru mit seinem Schwert in der Hand vor den Geschlagenen stand und die übrig - gebliebenen Feinde ihr Heil in der Flucht suchten. Ohne den Blick von dem toten Dämon wenden zu können, ließ Chery Rin auf den Boden, die sich sofort überschwänglich bei Sesshomaru für ihre Rettung bedankte. Dieser sah das Mädchen jedoch nur kurz an und wandte sich, nachdem er Chery eine Weile beobachtete hatte, ohne ein Wort um. Gefolgt von einem kleinen Gnom, der sich wieder von seinem Schock erholt hatte, einer, über das ganze Gesicht strahlende Rin und einer, etwas neben sich stehenden Chery. „Das kann doch nicht wahr sein! Du bist so ein … ein … argh! Für so was wie dich gibt es noch gar keine Bezeichnung! Das ist doch die Höhe! Einfach unglaublich!!! …“ Bereits seit einer geschlagenen halben Stunde blies Chery Sesshomaru nun schon den Marsch. Dieser machte sich, vor ihn auf dem Boden sitzend und an einem Baum lehnend, nicht einmal die Mühe sein Gegenüber anzusehen. Nach dem Kampf war die Gruppe noch bis Sonnenuntergang weiter gereist und hatte dann auf einer Lichtung ihr Nachtlager aufgeschlagen und ein Feuer angezündet, auf dem nun einige Fische brieten und bald fertig sein würden. Sesshomaru hatte, kurz nachdem sie sich nieder gelassen hatten, Chery anhand des Kampfes als Beispiel sehr deutlich gemacht, dass sie schwach war und er sie nicht noch einmal retten würde. Das Ergebnis war nun, dass Chery ihm eine gewaltige Standpauke erteilt hatte und sich noch immer nicht richtig beruhigt hatte. „Warum behauptest du immer ich sei schwach? Du hast mich doch noch nie richtig kämpfen sehen. Bilde dir nicht vorschnell eine Meinung über andere!“ Eine halbe Stunde schreien hatte Chery schon etwas erschöpft und so langsam gingen ihr auch die Argumente aus. Aber am Meisten störte sie, dass Sesshomaru gar nicht reagierte und nur schweigend dasaß. Als sie kurz eine Pause machte und nach Luft schnappen musste, sah Sesshomaru auf und musterte das Mädchen, das schwer atmend vor ihm stand, verächtlich. Mit den Worten ‚Und du bist doch schwach!’ stand er auf und blickte Chery herausfordernd an. Dieser verschlug es erstmal die Sprache und auf die Schnelle fiel ihr auch nichts Passendes ein, was sie hätte erwidern können. Erst als ihr Blick auf Sesshomarus Schwerter fiel, neben denen auch noch ihr eigenes hing, hatte sie eine Art ‚Geistesblitz’. „Das du mir bei diesem Kampf helfen musstest ist aber auch zum Teil deine eigene Schuld!“ Sesshomarus Gesicht hatte nun einen etwas skeptischen Ausdruck angenommen. „Warum sollte es meine Schuld sein, wenn du zu schwach bist, dich selbst zu verteidigen?“ Chery grinste hämisch. „Wenn du mir mein Schwert gleich zurückgegeben hättest, hätte ich besser kämpfen können!!!“ Siegessicher stemmte sie die Hände gegen die Hüfte und nun sah SIE den Youkai herausfordernd in die Augen, die überrascht aufblitzten. Sesshomaru gab es nur sehr ungern zu, aber Chery hatte wohl Recht. Mit einem Schwert hätte sie dem Angriff etwas entgegen setzten können, ohne Rin in Gefahr zu bringen. Dazu kam noch, dass das Schwert, das er Chery abgenommen hatte, ein Dämonenschwert war und so konnte man mit ihm einen Feind töten, der einige Meter weg war. >Wenn sie jetzt glaubt ich gebe ihr ihr Schwert zurück, dann ist sie noch dümmer als ich dachte. Schließlich würde es ja so aussehen, als würde ich klein beigeben und das tue ich bestimmt nicht! Wenn sie so stark ist, wie sie behauptet, dann müsste sie sich auch ohne eine Waffe gut wehren können! Und das ist ja bekanntlich nicht der Fall! Wenn sie keinen Ärger mehr macht, bekommt sie ihr Schwert VIELLEICHT zurück … aber sicher nicht jetzt!< Chery stand noch immer grinsend vor ihm und ließ sich durch sein Schweigen nicht beirren. Doch als er nach gut fünf Minuten noch immer nichts gesagt hatte, legte sie den Kopf schief und wedelte mit ihrer Hand vor seinem Gesicht herum. „Ähm … Sesshomaru? Hallo? Jemand zu Hause? Kannst du mich hören?“ „Ein Schwert macht aus einem schlechten Kämpfer keinen Besseren, wenn dieser nicht mit der Waffe umgehen kann! Und ich bezweifle, dass du das kannst!“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ Chery zurück, die ihre Hand langsam wieder senkte und sich vorkam, wie bestellt und nicht abgeholt. „Aaaargh … das darf doch nicht wahr sein! Dieser … dieser … dieser … VOLLIDIOT!!! So was kann er doch nicht mit mir machen! Ich lass mich von diesem arroganten Kotzbrocken nicht verarschen! Der kann was erleben … ich bring’ ihn um!!!“ Wütend stampfte Chery auf und wollte Sesshomaru schon folgen, als ihr Jaken den Weg versperrte. „Du wirst gar nichts tun! Lass meinen Meister gefälligst in Ruhe!“ „Misch’ du dich da nicht ein! Das ist eine Sache zwischen Sesshomaru und mir!“ „Für dich immer noch Sesshomaru-sama!“ „Das ist doch jetzt völlig egal! Warum willst du mich überhaupt aufhalten? Glaubst du, dass sich Sesshomaru nicht allein gegen mich verteidigen könnte? Du hast anscheinend überhaupt kein Vertrauen zu ihm, oder was?!“ „Argh … du lenkst von Thema ab! Darum geht es doch gar nicht! Sesshomaru-sama, Meister … hört ihr mich? Dieses Weib hat es gewagt euch zu beleidigen! Kommt doch zurück und bestraft sie dafür! SESSHOMARU-SAMA!!!“ „Jetzt hör’ auf hier so herum zu schreien! Sesshomaru ist irgendwo im Wald und hört dich nicht!“ „Nein! Mein Meister würde mich, seinen treuesten Diener, nie mit so jemandem wie dir alleine lassen! Sesshomaru-sama, wo seid ihr?“ „Mir reicht’s jetzt langsam! Halt die Klappe und HAU AB!!!“ Mit einem heftigen Fußtritt beförderte Chery Jaken über die gesamte Lichtung, bis er schließlich auf dem Boden aufschlug, ein paar Meter weiter rollte und dann benommen und halb ohnmächtig liegen blieb. *bei solchen Szenen müsst ihr euch immer dazu denken, wie sich Cherys Kleidung verfärbt! Ich werd’ das nicht immer beschreiben, da ich sonst immer das gleiche schreiben müsste* „Autsch … warum immer ich? Das ist unfair!!!“, kam es recht undeutlich aus dem ‚Mund’ des Krötendämons, da er gerade den Boden küsste. „Geschieht dir ganz recht! Warum musst du dich mir auch in den Weg stellen? Und dann beklagst du dich auch noch … tse … wäre ja noch schöner, wenn ich mich bei dir auch noch entschuldigen sollte. Aber vergiss’ es! Das tue ich bestimmt nicht! Komm, Rin … wir gehen was zu essen suchen!“ „Hai!“ Gehorsam kam Rin, die sich bei Cherys Wutausbruch ängstlich etwas zurückgezogen hatte, auf ihre Freundin zu. Zuvor hatte sie es nicht gewagt zu dem älteren Mädchen zu gehen, da sie Angst gehabt hatte, dieses würde sie auch anschreien. *als ob Chery Rin jemals so behandelt hätte wie Jaken* Deshalb war sie Cherys Befehl auch sofort nachgekommen und trottete nun schweigsam neben ihr her, während Chery ihre restliche Wut an ein paar Wurzeln ausließ, die ihren Weg säumten. Auf keinen Fall wollte das Menschenmädchen riskieren, dass Chery auf sie böse ist und nicht mehr mit ihr spricht. Schließlich war die junge Frau seit langen das erste weibliche Wesen mit dem sich Rin in Ruhe unterhalten konnte. Denn so gern sie auch mit Sesshomaru und Jaken reiste … ab und zu brauchte sie jemanden der sie tröstete, wenn sie traurig war, der mit ihr sprach und der sie vor allem an ihre eigene Mutter erinnerte. Und das tat Chery! Natürlich war Rin klar, dass Chery ihre Mutter nie ersetzen konnte, doch bei dem Kampf vorhin hatte sie sich in Cherys Armen beschützt und geborgen gefühlt. >Hoffentlich ist Chery nicht mehr wütend! Ich will nicht, dass sie gehen muss, denn wenn sie ihre Drohung wahr machen und Meister Sesshomaru angreifen sollte, dann würde sie doch sicher verlieren. Niemand hat gegen Sesshomaru-sama eine Chance! Er würde sie nur schlagen! Nein … das darf ich nicht zulassen! Nicht jetzt … wo ich doch endlich wieder so etwas wie eine richtige Familie habe!< „Du, Chery?“ Mit einem geknurrten ‚WAS’ drehte sich die Angesprochene auch sofort zu dem Mädchen um, doch als sie den ängstlichen und verschreckten Gesichtsausdruck Rins sah, bekam ihr eigenes Gesicht sofort einen sanften und entschuldigenden Ausdruck. „Tut mir Leid, Rin! Ich wollte dich nicht so anfahren! Also … was wolltest du?“ Die Kleine hatte sich bei Cherys sanftem Tonfall sofort wieder beruhigt und stellte nun die Frage, die ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte. „Du willst Sesshomaru-sama dich nicht wirklich umbringen, oder?“ „Hä … wie kommst du denn auf die Idee?“ „Na, du hast es doch vorhin gesagt!“ Völlig perplex starrte Chery das Mädchen an. >Hab ich das wirklich gesagt? Komisch … das muss mir so rausgerutscht sein! Gut … er bringt mich immer auf die Palme … aber umbringen? Nein!!! Das könnte ich nicht! Allein schon, weil er viel stärker ist als ich … aber … ich will es auch gar nicht! Das versteh’ wer will … ich tu’s nicht! Erst macht er mich immer so wütend und dann … dann rettet er mich! Ich kann ihm einfach nicht lange böse sein! Ob das was mit dem Kuss zu tun hat? Was ist das für ein Gefühl? Es ist noch zum Verrückt-werden. Einerseits hasse ich ihn manchmal regelrecht … aber andererseits fühle ich mich in seiner Nähe so sicher und geborgen! Ich versteh’ mich selbst nicht mehr!< „Hör mal, Rin. Das habe ich doch nicht so gemeint! Das war nur so dahin gesagt!“ „Wirklich? Dann willst du Meister Sesshomaru also nichts tun? Da bin ich aber froh!“ Glücklich strahlte Rin Chery an, die aufgrund dieser Reaktion ebenfalls lächelte. In diesem Moment änderte der Wind etwas seine Richtung und Chery stieg ein vertrauter Geruch in die Nase. „Komm, Rin! Hier in der Nähe gibt es eine heiße Quelle. Lass und Baden gehen!“ „Au ja!“ >Endlich mal wieder ein Bad. Den Sturz in den See heute Morgen kann man ja nicht wirklich als ‚Bad’ ansehen. Den ganzen Tag war in diesen nassen Klamotten. Jetzt sind sie zwar wieder trocken, aber trotzdem ist mir kalt. Außerdem brauch’ ich dieses Mal nicht darauf zu achten, ob ein Dämon in der Nähe ist, oder nicht! Wenn uns jemand angreift, schreie ich einfach und dann kommt Sesshomaru und rettet uns! Es ist schon praktisch einen Beschützer zu haben!< *dass Sesshomaru sie in so einem Fall nackt sehen würde kam ihr natürlich nicht in den Sinn … typisch* Bei der Quelle angekommen zog Rin schnell ihren Kimono aus und sprang jubelnd in das Wasser. Chery, die Rins Aktion belächelt hatte, ließ ihre Sachen ebenfalls langsam zu Boden gleiten und stieg dann mit einem wohligen und zufriedenen Seufzer ins warme Nass. >Egal was war … das war es allemal wert!<, waren Cherys letzten Gedanken, bevor sie die Augen schloss und es einfach nur genoss sich mal entspannen zu können. Kapitel 5: Peinliche Zwischenfälle und große Gefühle ---------------------------------------------------- Hey, meine Süßen! Da bin ich wieder mal und nerv' euch mit 'nem neuen Kaptiel meiner FF! Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber ich war die letzten drei Schulwochen in Amerika zum Schüleraustausch und in den Ferien hatte ich auch keine Zeit das Kapitel online zu stellen! Trotzdem bitte ich euch hiermit herzlich um Vergebung *zerknirscht schau* Langsam werden Sesshomarus Gefühle für Chery immer stärker, wobei mir hier auffällt, dass das ganz eh schon ganz schön schnell vorangeht! Wollte eigentlich nicht, dass sich die Geschichte so rasant entwickelt, aber meine Charas wollten nicht weiter warten! Ich werde von meine eigenen Charakteren unterdrückt *heul*! Na ja ... sind ja eigentlich nicht meine eigenen, außer Chery! Wie auch immer ... ich hoffe ihr habt Spaß mit diesem Kaptiel und hiterlast mir wieder Kommis! *euch bittend anschau* Im Übrigen ... danke für die Kommis bei dem letzten Pitel! Ciao Chery --------------------------------------------------------------------------------- Peinliche Zwischenfälle und große Gefühle ~~~ Rasend schnell glitt die Landschaft unter ihr vorbei. Wälder, Wiesen und sogar ganze Berge ließ sie in sekundenschnelle zurück. Chery hatte das Gefühl als würde sie schweben und bei genauerer Betrachtung bemerkte sei, dass sie tatsächlich keinen Boden unter den Füßen hatte. Es hätte sie beunruhigen müssen, denn schließlich war sie keiner der Dämonen, die die Fähigkeit hatten zu fliegen ... aber stattdessen war sie völlig ruhig, so als ob sie wüsste, dass ihr keine Gefahr drohe. Chery spürte, dass neben ihr noch eine Person war, die mit ihr sprach, doch sie konnte weder den Kopf drehen um ihren Begleiter erkennen zu können, noch verstand sie die Worte, die dieser sprach. Es war, als ob sie keine Kontrolle mehr über ihren Körper hatte ... sie könnte nur als unbeteiligter Zuschauer agieren. Anstatt noch weiter zu versuchen ihrem Körper ihren Willen aufzuzwingen, konzentrierte sie sich darauf die Wörter ihres Führers zu verstehen. Und tatsächlich wurde bald aus dem unverständlichen Gemurmel grammatisch richtige Sätze. Doch auch wenn Chery nun die einzelnen Wörter verstand, so verstand sie nicht den Sinn des Gespräches. Es ging um ein Schloss auf das sie gebracht werden sollte und um die Vernichtung einiger Dämonen. An sich ein fast normales Gespräch unter Dämonen, doch als Chery erfuhr, dass sie auch Menschen töten sollte drehte sich ihr Kopf fast automatisch zur Seite und sie sah ihr Gegenüber mit empörten Blicken an. Wenn es Chery möglich gewesen wäre hätte sie nun die Augen überrascht aufgerissen, denn neben ihr flog ein weißer Pavian durch die Luft! Erst bei genauerer Betrachtung realisierte Chery, dass das Pavian-Fell nur eine Art Maskierung war und sich darunter ein Mann versteckt hielt. Auch ohne, dass sie ihren Körper bewegen musste, bemerkte sie, dass dieser Mann ebenfalls ein Hanyou war. Dieser sprach noch immer mit ihr und langsam wurde Chery klar, worum es ging! Sie sollte für diesen Fremden einige seiner Feinde töten. Damit hatte Chery auch gar kein Problem ... erst recht nicht, da sie für diese Tat stattlich belohnt wurde, doch was ihr nicht passte war, dass unter diesen Wesen auch einige Menschen waren. Der ‚Pavian’ lachte bei ihrem skeptischen Gesichtsausdruck nur kurz und grinste hinterhältig. „Du kannst mein Angebot gar nicht ablehnen, denn ich habe etwas, dass du gern besitzen würdest! Du weißt was ich meine, oder, Chery?“ Cherys Lippen pressten sich zusammen, ohne, dass sie etwas dagegen hätte tun können. Wütend funkelte sie ihr Gegenüber an, ohne den Grund zu kennen, warum sie wütend war. Was meinte dieser ‚Affe’ bloß? Wovon redete er? Hatte er etwas, das Chery unbedingt habe wollte, oder hatte er ihr etwas gestohlen und sie wollte es zurück haben? Aber warum kam ihr diese Situation nur so verdammt bekannt vor? Eine Art ‚Ziehen’ überkam sie. Nicht körperlich, sondern so als ob jemand ihre Seele von ihrem Körper wegholen wollte. Da es aber nicht sonderlich stark war, ignorierte es Chery gekonnt. Noch einmal besah sie sich die Landschaft, über die sie gerade flogen. Warum hatte sie das Gefühl, dass sie sich an diese Gegend erinnern sollte? Und auch ihr Begleiter kam ihr ziemlich bekannt vor! Woher nur? Was hatte sie mit diesem fremden Hanyou zu tun? War er ihr Feind? Wohl kaum ... denn sonst würde er sie nicht um Hilfe bitten und sie würde nicht so ruhig neben ihm bleiben! Wer war er dann? Ein Bekannter ... ein guter Freund ... oder sogar ein Verwandter? Chery wusste es nicht! Krampfhaft versuchte sie sich an den Namen der Person zu erinnern, aber er wollte er ihr partout nicht einfallen. Schon wieder dieses Ziehen! Langsam wurde es echt nervig. Chery bemerkte, wie sich ihr Geist langsam aber sicher von ihrem Körper löste. Was war denn nun schon wieder los? Was sollte DAS jetzt??? Nachdem sie kurz versucht hatte sich zu wehren gab sie es auf und sah ein, dass sie nichts tun konnte. Erneut wandte sie sich ihrem Begleiter zu, der sie nun schon eine ganze Weile aufmerksam beobachtet hatte. Chery durchforstete ihr Gedächtnis auf der Suche nach einem Namen, der zu dieser Person gehören könnte. Sein Name ... der Name ihres Begleiters ... er lautete ... Das Gefühl als würde man ihre Seele aufsaugen wurde beinahe unerträglich, bis schließlich... ~~~ Mit einem lauten Schrei fuhr Chery in die Höhe und sah sich hektisch um. Keine Landschaft, über die sie flog, kein unbeweglicher Körper mehr und vor allem ... kein Mann in einem Affenkostüm! Stattdessen blickte sie in wunderschöne goldene Augen, deren Besitzer neben ihr hockte, die Hand leicht erhoben und einen undefinierbaren Ausdruck auf dem Gesicht. Irritiert starrte Chery ihn an. Wo kam Sesshomaru auf einmal her? Wo war der Fremde? Und vor allem ... wo war sie??? Noch immer verwirrt sah sich die junge Frau um und nur sehr langsam verstand sie die ganze Situation. Sie saß noch immer in der heißen Quelle, in der sie mit Rin gebadet hatte. Das Ganze war also nur ein Traum gewesen! Aber warum ließ es Chery dann nicht los? Warum musste sie noch weiter darüber nachdenken? Fast automatisch legte Chery eine Hand an ihre Wange, als sie dort ein ‚Brennen’ fühlte. Unwillkürlich zuckte sie zusammen, denn sofort, als ihre Hand die weicht Haut berührt hatte, durchzog ein doch recht heftiger Schmerz diese Stelle und trieb ihr die Tränen in die Augen. Nun erinnerte sie sich, was sie als erstes gesehen hatte, nachdem sie aufgewacht war. Sesshomaru, der vor ihr hockte, sie eigenartig ansah und ... eine Hand erhoben hatte. Vorwurfsvoll sah Chery Sesshomaru an. Dieser wirkte jedoch nur wie die Unschuld in Person. Kein um-Verzeihung-heischender Blick, keine Spur von Reue, ja noch nicht einmal ein Funken schlechten Gewissens. Einzig und allein eine Augenbraue zuckte kurz, als sich Chery noch einmal über die schmerzende Backe strich. >Das gibt’s doch nicht! Dieser Vollidiot hat es gewagt mich zu schlagen! Warum konnte er mich nicht normal wecken? So wie es alle anderen auch getan hätten. Aber nein ... Mister ‚Schweigsam’ muss gleich brutal und handgreiflich werden! Warum hätte mich nicht ein netter und freundlicher Dämon retten können? Der mich so akzeptiert, wie ich bin ... der auf meine Gefühle eingeht und sie versteht? Der gut aussieht und ... ok ... Sesshomarus Aussehen könnte er schon haben! Ich meine ... er sieht schon klasse aus! Fast schon göttlich! Moment mal ... bin ich gerade ins Schwärmen geraten? Von diesem arroganten Kotzbrocken? HALLO ... bist du komplett verrückt, Chery? Er hat dich gerade geschlagen! Hat dich beschimpft und erniedrigt! Wie kannst du nur?< Wut stieg in Chery auf. Noch mal würde sie sich nicht von Sesshomaru unterkriegen lassen! „Kannst du mir mal verraten, warum du mich geschlagen hast? Du hättest mich auch normal aufwecken können! Da wäre absolut nichts dabei gewesen! Du könntest ruhig mal ein bisschen freundlicher sein!“ Ein Zeit lang herrschte schweigen und es wirkte so, als ob Sesshomaru erst nach einer guten Antwort suchen musste. Chery grinste, zufrieden den ‚ach so stolzen’ Youkai in eine Situation mit akuter Erklärungsnot gebracht zu haben! Doch dann wurden ihre Hoffnungen zunichte gemacht und Chery konnte bei Sesshomarus Antwort diesen nur ungläubig anstarren! „Durch normales Rütteln bist du nicht aufgewacht und außerdem hast du gar keinen Grund dich zu beschweren! Ich hätte noch viel fester zuschlagen können! Also reg’ dich ab und komm endlich wieder zurück zum Lagerplatz! Aber zieh’ dir vorher noch was an!!!“ Mit diesen Worten drehte er sich wieder um und machte sich auf den Weg zu dem Ort, an den er Chery eben geschickt hatte. Die Zurückgelassene sah nur irritiert an sich herab, um im nächsten Augenblick knallrot anzulaufen und sich zu wünschen gestorben zu sein. Warum hatte sie nicht besser mitdenken können? Sie saß noch immer in der heißen Quelle ... da war es doch nur logisch, dass sie nackt war!!! So schnell sie konnte tauchte Chery bis zum Hals unter, doch nun war es eh schon zu spät. Sesshomaru war längst im Wald verschwunden und Chery war allein auf der Lichtung. Allein? Nein, Chery war nicht ganz allein! Rin stand in einigen Metern Entfernung und beobachtete Chery, die noch immer hochrot war. „Was ist denn los mit dir, Chery? Warum bist du denn so rot? Ist dir zu heiß?“ Chery seufzte resigniert auf. >Oh, Rin ... so was verstehst du noch nicht!< „Sag mal, Rin ... wo kam Sesshomaru eigentlich her?“ „Na ja ... du bist eingeschlafen und als es schon so spät war wollte ich dich aufwecken, aber ich hab’s nicht geschafft. Ich hab’ mir solche Sorgen gemacht und da bin ich zum Lagerplatz gelaufen und hab’ Sesshomaru-sama geholt. Er hat es auch nicht geschafft dich normal zu wecken. Dann hat er gesagt ich soll mich umdrehen und mir die Ohren zuhalten. Als ich mich dann wieder zurückgedreht hab’, warst du schon wach! Bist du mir böse, weil ich Meister Sesshomaru geholt habe?“ „Nein, nein, Rin! Ich bin dir nicht böse!“ >Du konntest schließlich nicht wissen, dass Sesshomaru mich SO nicht sehen soll. Warum muss so was aus ausgerechnet immer mir passieren?!? Na zum Glück bin ich ja in der Quelle gesessen und so hat Sesshomaru mich nur zur Hälfte gesehen. Gott sei Dank war Rin in der Nähe! Wer weiß, was Sesshomaru sonst gemacht hätte! Zutrauen würd’ ich es ihm ja. Der würde sicher alles zustande bringen, nur um sich bei mir für den Kuss zu rächen, den ich ihm verpasst hab’. Aber Moment mal ... Sesshomaru hätte Rin auch einfach sagen können, sie solle zum Lagerplatz zurückgehen. Rin hätte das sicher sofort gemacht und Sesshomaru hätte diese Situation ausnutzen können! Aber er hat es nicht getan! Was soll mir das jetzt sagen? Will Sesshomaru mir damit vielleicht sagen, dass er mir nicht mehr böse ist und ich mir keine Sorgen machen soll? Oder will er mich einfach nur in Sicherheit wiegen und dann zuschlagen wenn ich es am Wenigsten erwarte? Argh ... es ist zum Verrückt - werden!!! Ich werd’ einfach nicht schlau aus ihm! Er tut Dinge, bei denen ich keine Ahnung hab’ was sie sollen. Und dann muss er immer Recht haben! Wieso kann er nicht einfach mal nachgeben? Aber Moment mal ... wer so gut aussieht, muss ein Gott sein und Götter haben immer Recht! So einfach ist das! Verdammt noch mal ... was denk’ ich da eigentlich? Ich sollte schleunigst abhauen und allein weiter reisen! Sesshomarus Anwesenheit tut mir alles andere als gut. Aber er hat ja noch mein Schwert und Rin will ich auch nicht verlassen. Ich fürchte ich hab’ keine andere Wahl! Ich muss wohl oder übel noch ein wenig durchhalten! Und wenn er mich nicht grad beleidigt, oder versucht mich zu erniedrigen, dann kann man es ja ganz gut bei ihm aushalten!< Während ihrer Grübeleien war Chery langsam aus der Quelle gestiegen und hatte sich wieder angezogen. Sofort wurde ihre Kleidung die erst vor ein paar Stunden getrocknet war, wieder etwas nass, aber Chery kümmerte sich nicht darum, da sie sich am Lagerplatz sowieso vor das Feuer setzen würde und dann würde ihr Gewand auch bald wieder trocken sein! Die ganze Zeit, die Rin und Chery zurück zu ihren Gefährten brauchten, erzählte das Menschenmädchen aufgeregt wie sehr ihr das Bad gefallen hatte und wie angenehm es gewesen war. Außerdem bat sie ihre Freundin auch gleich, bald wieder so was mit ihr zu machen, da sie während der Zeit, bei der sie nur mit Sesshomaru und Jaken unterwegs gewesen war, nur sehr selten die Gelegenheit gehabt hatte in eine heiße Quelle zu steigen. Allein war es ihr zu unheimlich und ihre Begleiter hatte sie schlecht fragen können, ob sie mitkommen. Dies war ein weiterer Grund, aus dem sich das Menschenmädchen freute, dass Chery die kleine Gruppe begleitete. Mit ihr konnte sie viele Dinge tun, zu denen sie früher keine Möglichkeit gehabt hatte. ~Zeitsprung zu Sesshomaru, nachdem er die Quelle hinter sich gelassen hatte~ >Was war gerade mit mir los? Ich hab’ mich gar nicht richtig darauf konzentrieren können Chery aufzuwecken. Warum muss sie auch so verdammt aufreizend in der Quelle liegen? Sie sieht wirklich nicht schlecht aus ... für einen Hanyou natürlich! Dass ich sie hübsch finde hat aber gar nichts zu bedeuten! Ich will nichts von Chery ... wäre ja auch lächerlich, wenn ich, als mächtiger Youkai-Lord, mich zu einem Hanyou herablasse! Wie würde das denn aussehen?! Obwohl es mir ziemlich egal sein kann, wie andere darüber denken! Und es ist mir auch egal ... völlig egal ... genau so wie Chery! Ob sie schon viele Freunde hatte? Auch wenn sie nur ein schwächliches Halbblut ist ... es wird doch sicher den ein oder anderen Dämon gegeben haben, der sich ihrer angenommen hat ... vor allem bei dem Aussehen! Bleibt nur die Frage, ob Chery bei so was immer freiwillig mitgemacht hat. Es kann leicht sein, dass jemand sie ausgenutzt hat! Oh, wenn ich so jemanden erwische, dann hat sein letztes Stündlein geschlagen! Das gibt’s doch nicht ... jetzt mach ich mir schon wieder Gedanken um dieses Weib! Ihre Gegenwart tut mir gar nicht gut! Ich bin schon viel zu weich geworden! Von jetzt an lasse ich mir von niemandem mehr etwas gefallen ... auch nicht von Chery!!!< Sesshomaru hatte keine Ahnung, dass Cherys Gedanken in eine ganz ähnliche Richtung gingen, als er am Lagerplatz ankam und die Fische, die mittlerweile schon ziemlich schwarz waren, vom Feuer nahm. Normalerweise hätte er Jaken befohlen dies zu machen, doch der Krötendämon war kurz zuvor von Sesshomaru auf Feuerholz-Suche geschickt worden und würde sicher noch eine ganze Weile abwesend sein, denn selbst wenn er bereits genügend Holz beisammen hätte, würde er auf dem Rückweg wieder eine ganze Menge verlieren und dies dann wieder aufsammeln müssen. Über die Schusseligkeit seines Dieners den Kopf schüttelnd, bemerkte Sesshomaru nur am Rande, wie Chery und Rin zum Nachlager kamen und sofort damit begannen die Fische mit den wenigen Kräutern, die man in diesem Wald finden konnte, zu würzen. Als sie damit fertig waren kam Chery mit einem der Fische, die sie auf große Blätter gelegt hatte, zu Sesshomaru und stellte sich vor ihn hin, während Rin bereits damit begonnen hatte zu essen. Der Youkai, der wieder einmal auf dem Boden saß und sich an einem Baumstamm angelehnt hatte, sah schweigend zu ihr auf. „Hier, für dich! Du musst doch schließlich auch mal was essen!“ Mit diesen Worten hielt sie Sesshomaru das Essen hin, doch dieser machte keinerlei Anstalten die Gabe zu nehmen. Daraufhin legte Chery den Kopf schief und sah den Youkai abwartend an, während sie den Fisch noch ein Stück näher zu seinem Gesicht hielt, damit dieser den Geruch besser wahrnehmen und doch noch Hunger bekommen könne. Allerdings ignorierte ihr Gegenüber sie gekonnt und schloss wieder die Augen. Etwas perplex schüttelte Chery den Kopf, zuckte mit den Schultern und ging wieder zurück zu Rin. Sesshomaru atmete erleichtert auf, in dem Glauben Chery hätte aufgegeben und würde ihn von nun an in Ruhe lassen. Doch da kannte er Chery schlecht! Er bemerkte wie der Hanyou zu dem Menschenmädchen etwas sagte, achtete aber nicht weiter darauf und versuchte sich zu entspannen. Doch wenige Augenblicke später hörte er Schritte und als er erneut aufsah, sah er Chery, die nun sogar mit zweit ‚Tellern’ auf ihn zukam und einen der Fische links neben ihm ablegte. Danach begab sie sich auf seine rechte Seite und setzte sich neben ihn auf den Boden. Man merkte Chery nichts von dem Ärger auf Sesshomaru, der sie nach der Sache mit der Quelle ergriffen hatte, an, als sie nach einem beinahe fröhlichen ‚Guten Appetit’ zu essen begann. Doch bereits nach kurzer Zeit registrierte die Schwarzhaarige, dass der Mann neben ihr das Essen noch gar nicht angerührt hatte und sie nur still ansah. „Willst du nicht auch mal was essen? Ich hab bis jetzt noch nie gesehen, wie du was zu dir genommen hast! Außerdem macht es mich nervös, wenn du mich die ganze Zeit beobachtest!“ „Ich nehme keine Menschennahrung zu mir!“, war Sesshomarus einziges Kommentar dazu. „Menschennahrung? Fisch kann doch jeder essen. Außerdem ... sieh dir Jaken an! Der ist doch auch ein Dämon und er hat kein Problem damit den Fisch zu essen!“ Während sie das sagte deutete sie auf den Krötendämon, der eben erst zurückgekommen war und gerade dabei war die Nahrung in sich hinein zu stopfen, als ginge es um sein Leben. „Jaken würde ALLES essen, was man ihm vorsetzt! Du willst mich doch nicht allen Ernstes mit ihm gleichsetzen, oder? Das fasse ich als Beleidigung auf!“ Verhalten kicherte Chery und konnte nur mit Mühe ein lautes Lachen zurückhalten, als sie Sesshomarus Meinung von seinem Diener hörte. „So gesehen hast du Recht! Tut mir Leid! Ich wollte doch nur, dass du was isst! Ich weiß zwar nicht wie lange genau du schon nichts mehr gegessen hast, aber zu langes Fasten ist ungesund, auch wenn du ein Dämon bist und dadurch weniger brauchst!“ Nun wandte sich Chery wieder ihrem Fisch zu und konnte nur hoffen, dass sich Sesshomaru ihren Rat zu Herzen genommen hatte. Doch wie nicht anders zu erwarten, hörte Sesshomaru nicht auf sie und ließ den Fisch Fisch sein. Chery seufzte resigniert auf, wusste aber, dass es nur Ärger geben würde, wenn sie weiterhin versuchen würde den sturen Youkai umzustimmen. Also beließ sie es, um der Frieden-Willen dabei. Nachdem sie fertig gespeist hatte legte sie das Blatt neben sich ab und streckte sich erste einmal gründlich, wobei sie gewisse Ähnlichkeit mit einer Katze hatte. Nach einem lang gezogenen Gähnen machte es sich Chery so bequem wie möglich, lehnte sich neben Sesshomaru an den Baumstamm und schloss entspannt die Augen. Innerhalb weniger Augenblicke war sie eingeschlafen und Sesshomaru hörte nur noch ihre ruhigen und gleichmäßigen Atemzüge. Mit einem Blick zum Feuer vergewisserte er sich, dass Rin und Jaken ebenfalls schliefen, ehe er Chery eingehend betrachtete. Wie sie so neben ihm saß, die Hände leicht gefaltet und ich Gesicht zu Sesshomaru gewand, sah sie richtig süß aus. Ihre Gesichtszüge waren entspannt und ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen. Ohne zu wissen warum überkam Sesshomaru auf einmal das heftige Verlangen diese Lippen noch einmal zu küssen und Chery auf diese Weise einen zweiten Kuss zu stehlen. Denn auch wenn er es nur ungern zugeben würde, hatte er es genossen Cherys Lippen auf den Seinen zu spüren. Sie fühlten sich genau so weich und sanft an, wie sie verführerisch aussahen! Erschrocken über seine eigenen Gedanken wandte sich Sesshomaru schnell von Chery ab und sein Blick fiel auf den, inzwischen kalt gewordenen Fisch, der noch immer neben ihm lag. Seine Gedanken schweiften nun zu dem kurzen Gespräch von vorhin ab. Chery hatte ihn unbedingt dazu bringen wollen etwas zu essen. Sie hatte gemeint, es wäre ungesund zu lange nicht zu essen. Schon lange hatte sich niemand mehr um seine Gesundheit Sorgen gemacht. Er kannte Chery doch erst seit etwas mehr als zwei Tagen ... warum also machte sie sich Gedanken darüber, wie es ihm geht? Gerührt von Cherys Bemühen ihn zum Essen zu bewegen, griff er zögernd zu dem Fisch. Es konnte ja nichts schaden, wenn er einmal eine Ausnahme machen würde! Sich über sich selbst wundernd begann er zu essen und bemerkte anerkennend, dass Chery den Fisch ausgezeichnet zubereitet hatte. Nach einiger Zeit legte er das, nunmehr leere Blatt genauso, wie Chery es getan hatte, neben sich und nur einen Augenaufschlag später seufze Chery zufrieden auf, so als wüsste sie, dass ihre Bemühungen schlussendlich nicht ganz umsonst gewesen waren. Mit einem letzten Blick auf die schlafende Chery und dem erneuten Eingeständnis für sich selbst, dass das Mädchen neben ihm wirklich ziemlich niedlich war, schloss Sesshomaru die Augen, nur um sie Sekunden später überrascht wieder aufzureißen, da Chery näher zu ihm gerückt war und sich nun an ihn kuschelte. Jetzt begann sie sogar leise zu schnurren, was Sesshomaru die Stirn runzeln ließ. Er wusste zwar, dass sie zum Teil ein Katzendämon war, aber trotzdem hätte er nicht gedacht, dass sie zum Schurren beginnen würde, nur weil sie ihn neben sich spürte. Nun war Sesshomaru doch etwas verlegen, da dies ein Zeichen dafür war, dass sich Chery bei ihm wohl fühlte. Leicht rot um die Nase fragte sich Sesshomaru ernsthaft warum er die Schwarzhaarige nicht einfach von sich stieß. Kräftig genug wäre er allemal, doch aus einem, für ihn unerfindlichen Grund wollte er keineswegs, dass sich Chery von ihm entfernte. Er fühlte sich äußerst wohl in ihrer Nähe und so schloss er, noch immer grübelnd, zum letzten Mal für diesen Tag die Augen, während Chery noch einmal zufrieden aufseufzte und sich noch näher an Sesshomaru schmiegte. Als Chery erwachte öffnete sie gar nicht erst ihre Augen und kuschelte sich eng an die Wärmequelle neben ihr. Ihr Kopf ruhte inmitten eines weichen Fells und die ganze Position, in der sie sich befand war ziemlich bequem und angenehm. Ihre Hände umfassten fast automatisch einen schmale Arm und ihre ... halt mal! Noch mal von vorne! Ihr Kopf in einem Fell ... ihre Hände um einen fremden Arm?! Augenblicklich versteifte sie sich und machte so Sesshomaru darauf aufmerksam, dass sie nicht mehr schlief. Zögernd öffnete das Mädchen die Augen und als Sesshomaru weißes Fell ihr gesamtes Blickfeld ausfüllte, schnellte es sofort von diesem, dem Fell, und seinem Besitzer weg. Als sie ihren, beinahe entsetztem Blick zu dem Youkai wandte und seinen eigenartigen und teilweise auch bösen Gesichtsausdruck sah, erwartete sie schon eine heftige Standpauke von wegen ‚Wie konntest du es wagen mich zu berühren?’ und ‚Wag’ es nie wieder mir zu nahe zu kommen!’. Doch nichts dergleichen! Sesshomaru stand einfach auf, gab den Befehl zum Aufbruch und weckte Jaken und Rin, den Gnom mit einem Fußtritt und das Mädchen mit leichtem Rütteln, auf. Was Chery allerdings nicht wusste, war, dass Sesshomaru keineswegs böse war, weil sie ihm zu nahe gekommen war, sondern weil es ihm gar nicht gepasst hatte, dass sich Chery von ihm entfernt hatte. Im Laufe der Nacht hatte er nämlich genügend Zeit gehabt über alles nachzudenken und hatte eingesehen, dass ihm Cherys Anwesenheit alles andere als missfiel. Jaken und Rin waren bereits zum Aufbruch bereit und auch Chery, bei der es eine Weil gedauert hatte, bis Sesshomarus Befehl zu ihrem Gehirn vorgedrungen war, kam nun zu den Wartenden. Der Youkai-Lord schickte allerdings den Krötendämon und das Menschenmädchen vor und hatte für Chery nur einen abwartenden Blick übrig. Diese verstand aber nicht was er von ihr erwartete und sah ihm fragen in die Augen. „Hast du nicht was vergessen?“ Nun war Chery noch verwirrter. „Was soll ich denn vergessen haben? Ich hab’ doch nichts!“ Auf diesen Kommentar hin ließ Sesshomaru seinen Blick zurück zu dem Baum und damit zu ihrem Schlafplatz schweifen. Als Chery, die noch immer keine Peilung hatte, ihren Blick ebenfalls zu dem Baum wandte, entdeckte sie ein kleines Stück neben ihrem eigenen ein zweites leeres Blatt, auf dem sie Sesshomaru gestern den Fisch gebracht hatte und dazwischen, genauer gesagt auf dem Platz an dem der Youkai gesessen hatte, lag ein unscheinbar aussehendes Schwert, das ihr nur all zu bekannt vorkam. Sofort begann Chery zu strahlen und machte der Sonne somit ernsthafte Konkurrenz. Mit schnellen Schritten ging sie wieder zum Baum und nahm das Schwert an sich. Danach betrachtete sie den leeren ‚Teller’ und freute sich noch mehr, als sie sah, dass wirklich nichts mehr übrig war. Sesshomaru hatte sich also doch noch dazu durchgerungen ‚Menschennahrung’ zu sich zu nehmen. Ob das deswegen geschehen war, weil sie ihn darum gebeten hatte? Vermutlich schon, denn sonst hätte Sesshomaru sich sicher nicht zu so etwas herabgelassen. Dies stimmte Chery gleich noch fröhlicher, als sie eh schon war. Als Sesshomaru Cherys strahlenden Gesichtsausdruck gesehen hatte, hatte sein Herz automatisch angefangen schneller zu schlagen und er hatte ernsthafte Probleme damit gehabt zu atmen. Was war nur los mit ihm? Nicht nur, dass er mittlerweile anfing auf Chery zu hören ... jetzt hatte er ihr sogar noch ihr Schwert zurückgegeben! Das war doch nicht mehr normal! Er, der einen Ruf als kalter, mächtiger und vor allem völlig gefühlsloser Youkai-Lord hatte, wurde bei einem weiblichen Hanyou schwach! Noch einmal beschleunigte sich sein Herzschlag, als besagter Hanyou, noch immer glücklich und selig lächelnd, direkt auf ihn zukam. Doch irgendetwas stimmte ganz und gar nicht! Irritiert sah Sesshomaru Chery entgegen. Deren Gesichtsausdruck wandelte sich bereits zum zweiten Mal an diesem Tag in einen etwas Verwirrten. „Was ist den los? Hab’ ich etwa noch was vergessen?“ Erneut ließ sie ihren Blick zum Schlafplatz schweifen, doch außer den beiden Blättern lag dort nichts mehr. Also wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder Sesshomaru zu, der noch immer ziemlich verwirrt schien. „Wo hast du dein Schwert?“ Nun war es an Chery ihn irritiert anzusehen. „Ich hab’ es doch eh bei mir! Was soll diese Frage?“ Der Youkai sah an Cherys Hüfte, an der das Schwert doch normalerweise hängen sollte ... doch da war nichts! Und auf dem Rücken, wie es manche taten, trug sie auch keine Waffe. „Und wo genau hast du es?“, fragte er sein Gegenüber und an seinem Tonfall konnte man hören, dass er dachte, Chery wäre nicht mehr ganz dicht! Mit den Worten ‚Na hier!’ deutete Chery auf ihre Kette, die Sesshomaru zuvor noch nie aufgefallen war. *was daran liegen könnte, dass Chery bis eben noch keine Kette getragen hatte* Neugierig besah er sich das Schmuckstück genauer. Besonders die kleine, aber sehr kunstvolle Abbildung eines Schwertes, die den Anhänger bildete. Wenn man genau hinsah konnte man merkwürdige Schriftzeichen erkennen, die in das Metall eingeritzt waren. Die Kette hatte genau die richtige Länge und das Schwert betonte Cherys, doch recht stattliche Oberweite auf eine aufreizende, aber doch schlichte Art und Weise. Erst nach einer Weile bemerkte der Youkai, dass er Chery ungewollter Weise die ganze Zeit auf ihre Brüste gestarrt hatte und schnell ließ er deinen Blick wieder zu Cherys Gesicht schweifen, das bereits einen deutlich sichtbaren Rot-Ton angenommen hatte. Peinlich berührt ging die junge Frau nun an Sesshomaru vorbei und versuchte angestrengt ihren Herzschlag zu beruhigen und sich darauf zu konzentrieren Rin und Jaken wieder einzuholen. Ohne noch einmal zu Sesshomaru zurück zu sehen, der noch immer wie erstarrt am gleichen Fleck stand, verschwand Chery von der Richtung in den abgrenzenden Wald. Auch der, ach so gefühlskalte Youkai-Lord folgte Chery, nachdem sich auch seine Gesichtsfarbe normalisiert und er noch einen prüfenden Blick auf den verlassenen Lagerplatz geworfen hatte. Es dauerte nicht lange, bis die kleine Gruppe wieder beisammen war und alle schweigsam nebeneinander hergingen. Niemand achtete so richtig auf den Weg vor ihnen, denn jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Rin wunderte sich, warum ihre Freundin so still war. Von Jaken und Sesshomaru war sie das schließlich schon gewohnt, wobei der Krötendämon manchmal doch recht gesprächig sein konnte! Jaken vertrieb sich seine Zeit damit, sich alle möglichen Gründe auszudenken, warum sein Herr ihn und Rin vorgeschickt und so quasi darum gebeten hatte mit Chery allein zu sein. Dabei steigerte er sich allerdings so sehr hinein, dass diese Gründe immer absurder und unglaubwürdiger wurden. Bilder von Sesshomaru und Chery, die allein auf der Lichtung standen erschienen vor seinem inneren Auge. Zuerst sah man die beiden, wie sie nur etwas beredeten, dann kamen sie sich immer näher, bis die ganze Situation in einer wilden Kussszene endete. Beinage entsetzt starrte er Chery an und fragte sich, ob dies wohl wirklich wahr sein konnte. Chery fragte sich ernsthaft, was sie nun von Sesshomaru halten solle, da dieser sie am Vortag bereits in der Quelle halb nackt gesehen hatte und seine Blicke gerade eben auch an einer, doch ziemlich privaten Stelle gehabt hatte. Und Sesshomaru selbst ... tja, der wunderte sich noch immer über seine eigenen Reaktionen! Er hatte Chery schließlich bereits zum zweiten Mal sozusagen bespannt. In der Quelle hatte er nichts dafür gekonnt, da hatte er nur helfen wollen, doch wie er das eben erklären könnte fiel ihm nicht ein. Für ihn war klar, dass er dabei keinerlei Hintergedanken gehabt und sich nur die Kette angesehen hatte, doch ob Chery das auch so verstanden hatte wusste er nicht. Obwohl er sich innerlich noch immer dagegen stäubte, konnte er nicht umhin sich selbst zuzugeben, dass er in Chery mittlerweite ein wenig mehr sah, als nur eine Reisegefährtin oder ein Kindermädchen. In welche Richtung genau seine Gefühle für das Mädchen gingen wusste er nicht *oder er wollte es sich nicht eingestehen* doch eines war klar ... er würde Chery beschützen und jeden zur Rechenschaft ziehen, der ihr etwas antun wollte! ----------------------------------------------------------------------------------- Heute nerv' ich euch auch noch mit einem Nachwort! Aber keine Sorge, es ist nicht lange! Mir ist nur aufgefallen, dass ich bei meiner FF eigentlich hauptsächlich auf die Gefühle von Sesshomaru eingehe und Cherys dabei ziemlich außer Acht lasse! Wollte nur wissen, ob ich so weiter machen soll, oder ob ich auch Chery mehr mit einbringen soll! Gebt mir bitte bescheid und hinterlasst viele Kommis!!! Ciao Chery Kapitel 6: Ein Verehrer, neue Kleidung und eine stürmische Nacht ---------------------------------------------------------------- Hallo meine Lieben! Ich hab' mich dieses Mal echt beeilt mit dem neuen Kapitel, da es wirklich eine ziemlich lange Wartezeit gegeben hat beim Letzten Mal! ALso ist diese Kapi hier etwas länger und ich hoffe auch schnell genug online! Als kleine Entschuldigung sozusagen!!! Hoffe ihr seid mir nicht meh böse und vielen, viele Dank für die ganezn lieben Kommis *gerührt sei* Also dann mal viel Spaß beim Lesen und ich hoff' ich krieg auch für dieses Kaptiel ein paar Kommis *hofnungsvoll schau* Ciao Chery --------------------------------------------------------------------------------- Ein Verehrer, neue Kleidung und eine stürmische Nacht Im Laufe des Tages war der Himmel immer weiter zugezogen und schwarze Regenwolken verdeckten die Sonne. Noch war die kleine Reisegruppe vom Regen verschont geblieben, doch nun begannen große, schwere Tropfen auf die Freunde zu fallen. Es war bereits später Nachmittag, doch Sesshomaru führte die Anderen noch immer durch diesen, schier endlosen Wald. Etwas Gutes hatte dies allerdings ... durch die vielen Bäume waren die Freunde zumindest zum Teil vor dem Regen geschützt. Trotzdem waren ausnahmslos alle eine halbe Stunde später völlig durchnässt und vor allem Rin wurde langsam kalt und sie begann zu zittern. Besorgt blickte Chery auf das kleine Mädchen hinab und fragte sich, wie lange sie Sesshomaru noch durch den Regen laufen lassen würde, bis sie endlich einen Unterstand suchen würden. Gerade als Chery ihren Führer darauf ansprechen wollte sah sie, wie sich das Dickicht vor ihr lichtete und Sekunden später verließen sie den Wald. Augenblicklich prasselte der Regen noch heftiger auf die kleine Gruppe hinab und als die junge Frau den Weg entlang blickte, bemerkte sie, dass er bereits nach wenigen Metern, nachdem er sich geteilt hatte, wieder zurück in den Wald führte, worüber sie mehr als froh war. Allerdings schien Sesshomaru anderer Meinung zu sein, denn er schlug den abgezweigten Weg ein, sodass sie sich nun vom Wald entfernten! Etwas irritiert blieb Chery kurz stehen und rannte, nach einem letzten Blick zu den schützenden Bäumen, nach vorne zu Sesshomaru und ging neben ihm her. „Hey, Sesshomaru! Kannst du mir mal verraten warum wir aus dem Wald raus sind? Da drinnen waren wir zumindest etwas geschützt!“ Ohne sie anzusehen meinte Sesshomaru aber nur in einem, etwas abfälligen Tonfall: „Ist dir etwa kalt, Weib?“ Chery zog eine Schnute und gab, leicht beleidigt ihre Antwort. „Nenn mich nicht so! Ich habe einen Namen und du weißt auch ganz genau, wie der lautet! Aber um deine Frage zu beantworten ... nein, mir ist nicht kalt! Aber Rin! Ich mach’ mir Sorgen um sie und das solltest du auch! Ich will nicht, dass sie sich erkältet!“ Jetzt sah Sesshomaru doch mit einem besorgten Blick zu dem kleinen Mädchen, das mit hängendem Kopf wenige Meter hinter den beiden ging und die Arme und sich geschlungen hatte. Doch bereits nach wenigen Augenblicken wandte er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Weg vor ihm. Erst als Chery dachte, dass sie keine Antwort mehr bekommen würde, sagte der Youkai so gefühlskalt wie möglich: „Dieser Weg führt zu einem kleinen Dorf. Dort werden wir über Nacht bleiben!“ Nach dieser Aussage schien Chery doch etwas skeptisch. „Ein Menschendorf?! Die Bewohner tun mir jetzt schon leid!“ Da sie von Sesshomaru nicht noch mehr Auskünfte über ihren Schlafplatz erfahren würde, blieb Chery stehen um mit Rin auf die gleiche Höhe zu kommen und ihr die freudige Nachricht zu überbringen, dass sie bald einen sicheren und vor allem trockenen Platz erreichen würden. Die Freude auf dem Gesicht des Mädchens wurde jedoch durch einen panischen Ausdruck ersetzt, als ein greller Blitz den Himmel erhellte und nur wenige Sekunden später ein lautes Donnergrollen zu hören war. Der Wind hatte immer mehr zugenommen und trieb den Gefährten den Regen ins Gesicht, sodass die beiden Kleinsten ernsthafte Schwierigkeiten hatten überhaupt vorwärts zu kommen. Aus diesem Grund nahm Chery Rin nun auf den Arm, hielt sie mit einer Hand fest und packte mit der anderen Hand die Spitze des Kopfstabes, an dessen anderes Ende sich Jaken klammerte. Sich schützend über das Mädchen beugend und Jaken hinter sich her ziehend beschleunigte Chery ihre Schritte und bemühte sich neben Sesshomaru zu kommen um in dessen Windschatten gehen zu können, da der Wind die Richtung geändert hatte und nun von der Seite kam. Den Krötendämon zog sie mit Hilfe des Kopfstabes neben sich, sodass dieser in ihrem eigenen Windschatten gehen konnte. Überrascht sah der Gnom auf und als er Cherys freundliches und zugleich aufmunterndes Lächeln sah, nickte er ihr dankbar zu. In diesem Moment änderte er seine Meinung über Chery ein klein wenig. >Sesshomaru-sama hätte mir sicher nicht geholfen! Rin vielleicht, aber mir nicht! Anscheinend ist Chery gar nicht so übel, wie ich gedacht habe. Ich sollte ihr eine Chance geben! Keine große Chance … nur eine kleine … eine klitzekleine! Aber immerhin ist es eine Chance mein Vertrauen zu gewinnen. Ob sie sie ergreift ist ihre Sache, aber noch mehr entgegenkommen werd’ ich ihr sicher nicht!< Gerade als Jaken dies beschlossen hatte kam das Dorf in Sicht und sowohl Chery als auch Rin atmeten erleichtert auf bei dem Gedanken an einen trockenen Platz für die Nacht, doch zumindest das ältere der beiden Mädchen schien etwas skeptisch zu sein. Schließlich war es für Menschen nicht gerade normal, dass Dämonen in ihr Dorf kamen und um einen Schlafplatz baten. Gut … Sesshomaru würde garantiert nicht bitten, sondern sich einfach nehmen, was er wollte, doch Chery war sich nicht sicher, ob sie ruhig schlafen könnte, wenn die Dorfbewohner jederzeit zu den Waffen greifen könnten! Nun betraten die Gefährten das Dorf und gingen auf der so genannten Hauptstraße weiter. Nirgends waren Menschen zu sehen und die Gegend wirkte wie ausgestorben. Ob die Menschen nun vor den Dämonen, die gerade den kleinen Dorfplatz betraten, oder vor dem immer noch heftigen Gewitter in ihre Häuser geflüchtet waren konnte man nicht einwandfrei sagen. Zielstrebig führte Sesshomaru die Anderen durch das Dorf und hielt auf das größte der Häuser zu. Aus Erfahrung wusste Chery, dass dies das Haus des Dorfältesten und seiner Familie sein musste. Kurz bevor sie die Hütte erreichten bog Jaken, auf einen Wink von Sesshomaru hin, ab und verschwand in Richtung der Ställe. Chery sah ihm verwundert hinterher, beeilte sich dann aber doch wieder zu Sesshomaru aufzuschließen, der gerade in diesem Moment in das Haus eintrat. Von anklopfen hatte er anscheinend noch nie was gehört und Chery fand es extrem unhöflich von ihm einfach so einzutreten, doch was hätte sie auch dagegen unternehmen können? Nichts! Trotzdem war ihr etwas mulmig, als sie hinter Sesshomaru das Haus betrat und drinnen Rin wieder auf den Boden ließ. Im Inneren war es angenehm warm und vor allem trocken. Es befanden sich drei Leute im Raum, die überrascht aufsahen, als die Gruppe eintrat, und dann erschrocken aufstanden, als sie erkannten, dass zwei der drei Besucher Dämonen waren. Den älteren Mann identifizierte Chery als den Dorfältesten und die Alte neben ihm war vermutlich seine Frau. Im hinteren Teil des Raumes saß am Lagerfeuer ein Junge von etwa 17 Jahren, der der Enkel des alten Ehepaares sein könnte, da er ihnen doch ein wenig ähnlich sah. Er hatte kurze dunkelbraune Haare und blaue Augen, die Sesshomaru misstrauisch musterten und dann zu leuchten begannen, als sie Chery erblickten. Rin schien er gar nicht bemerkt zu haben, als er sich wieder setzte und den Hanyou unverhohlen anstarrte. Auch die alte Frau setzte sich wieder und begann zu kochen, während der Dorfälteste auf die Gefährten zutrat. Chery war überrascht, dass die Bewohner des Hauses gar nichts gegen den unangemeldeten Besuch zu unternehmen gedachten und einfach wieder ihrer Arbeit nachgingen. War es hier etwa normal, dass Dämonen in ein Menschendorf kamen um dort zu übernachten, oder was? Erneut sah sich Chery in der Hütte um und bemerkte nun auch den jungen Mann weiter hinten, der sie noch immer sehr genau betrachtete. Das Mädchen fühlte sich unter seinen Blicken alles andere als wohl und trat eiligst neben Sesshomaru, bei dem der ältere Herr stand. Währenddessen ging Rin weiter in das Haus hinein, ließ sich nahe dem Feuer nieder und streckte die Hände zur Wärmequelle hin. „Wir hätten Euch eher zurück erwartet, mein Herr! Ich hoffe Ihr konnten Eure Angelegenheiten regeln! Bitte setzt Euch … es ist uns eine Ehre Euch bewirten zu dürfen. Und Eure reizende Begleitung ist uns natürlich auch stets willkommen!“ Nach diesen Worten nickte der Dorfälteste Chery und Rin freundlich zu. Der Hanyou war allerdings etwas verwirrt. Kannten diese Menschen Sesshomaru etwa? Und wenn ja … was hatte der Youkai mit ihnen zu tun? Chery kannte die Antwort nicht, doch sie beschloss sich bei den beiden Leuten zu erkunden! „Habt ihr euch gut um ihn gekümmert?“, erkundete sich Sesshomaru in kaltem Ton, wobei Chery keine Ahnung hatte, wen der Youkai mit ‚ihn’ meinte. Vielleicht hatte es damit zu tun, dass Jaken vorhin zu den Ställen gegangen war. Hatte Sesshomaru etwas ein Pferd oder ähnliches, das er hier im Menschendorf gelassen hatte? „Natürlich! Wir haben alles so getan, wie Ihr es uns gesagt habt! Ihr werdet zufrieden sein! Aber bitte … setzt Euch doch ans Feuer! Wenn Ihr mir die Bemerkung erlaubt … Eurer Begleitung schein etwas kalt zu sein!“ Mit einem freundlichen Lächeln nickte der Dorfälteste Chery zu und deutete mit einer ausschweifenden Handbewegung zum Feuer. Durch seine Worte wurde Chery sich der Kälte und ihrer nassen Kleidung erst bewusst, trat langsam, nach einem dankbaren Nicken, zum Feuer und ließ sich neben Rin auf den Boden gleiten. Ihre ‚Taten’ wurden von zwei, sehr unterschiedlichen Augenpaaren mitverfolgt, die jede ihrer Bewegungen in sich aufnahmen. Einerseits waren es die Augen von Sesshomaru, der sich ebenfalls zu ihnen gesellte, andererseits waren es die des jungen Mannes, der seine guten Manieren noch immer nicht zurückbekommen hatte und Chery noch immer unverwandt anstarrte. Als der Dorfälteste mitbekam, dass es dem Hanyou unangenehm war so beobachtet zu werden, wies er seinen Enkel an in das Nebenzimmer zu gehen und etwas zum Abtrocknen zu holen. Als der Geschickte murrend aus dem Raum verschwand atmete Chery erleichtert auf und entspannte sich merklich. „Bitte entschuldigt meinen Enkel! Er vergisst von Zeit zu Zeit seine gute Erziehung ... besonders in Gegenwart einer schönen Frau!“ *erinnert uns das nicht an jemanden?! An einen gewissen Mönch denk’ ^^* Chery winkte ab, rutschte aber dann doch ein Stück näher zu Sesshomaru, als ihr ‚Verehrer’ wieder in den Raum kam. Dankend nahm sie ein Tuch zum Abtrocknen entgegen, das er ihr, nachdem er Rin auch eines gegeben hatte und Sesshomaru zumindest eines angeboten hatte, entgegen hielt, an sich. Dabei berührten sich ‚wie zufällig’ ihre Hände und der junge Mann hielt das Tuch länger fest als notwendig, ehe er losließ und Chery ihre Hand zurückziehen konnte. Leicht rot um die Nasenspitze begann Chery sich abzutrocknen, was allerdings ziemlich aussichtslos war, da sowohl ihre Kleidung, als auch ihre Haare vor Wasser regelrecht trieften. Sesshomaru hatte die ganze Situation still beobachtet und wirkte nach außen hin so ruhig und kalt wie immer, doch in Wahrheit hatte er ein warnendes Knurren ernsthaft unterdrücken müssen. Beinahe hätte er erleichtert aufgeatmet, als der ‚Menschenjunge’ endlich aufgehört hatte ‚seine’ Chery zu berühren. Erst als der Störenfried wieder durch das Feuer von dem Hanyou getrennt war, wandte er den Blick wieder der Wärmequelle zu. Währendessen versuchte Chery verzweifelt ihre Gesichtsfarbe wieder unter Kontrolle zu bringen. >Das gibt’s doch nicht! Ich bin jetzt nicht wirklich rot geworden, oder? Doch ... ich glüh’ ja richtig! Verdammt, was soll das? Wieso bin ich jetzt rot? Nur wegen dieser kurzen Berührung? Wobei ... das war es gar nicht, was mich so gestört hat. Ich meine ... ich hab’ es nicht genossen, oder so, aber was mich wirklich gestört hat, war, dass Sesshomaru es gesehen hat! Aber warum ist das so? Das kann mir doch völlig egal sein! Sesshomaru hat ja schließlich auch nichts unternommen! Er hat doch sicher mitbekommen, dass es mir unangenehm war, aber er hat kein Wort gesagt! Und warum bin ich deswegen so enttäuscht von ihm?< Unwillkürlich legte sich ein trauriger Ausdruck auf ihr, sonst so fröhliches Gesicht, der Sesshomaru, der sie noch immer aus den Augenwinkeln heraus beobachtete, dann doch etwas stutzig machte. >Was hat sie denn jetzt? Warum ist sie so traurig? Doch nicht etwa, weil … nein! Sie ist ganz bestimmt nicht so niedergeschlagen, weil dieser Mensch sich zurückgezogen hat … oder etwa doch? Was ist, wenn es ihr gefallen hat, so berührt zu werden? Kann das sein? Oder was ist, wenn es ihr doch unbehaglich war und sie ist nun traurig, weil ich nichts gesagt habe?< >Wie konnte ich nur erwarten, dass Sesshomaru was sagt und mir hilft?< >Hat Chery etwa erwartet, dass ich ihr helfe? Einem Hanyou? Soweit kommt’s noch!< >Er hält mich doch sowieso nur für einen schwachen Hanyou! Ich bin es seiner Ansicht nach wahrscheinlich gar nicht wert, dass man mir hilft!< >Wieso sollte ich mir die Mühe machen so jemandem zu helfen? Trotzdem … ich habe irgendwie das Gefühl sie im Stich gelassen zu haben!< >Von jetzt an rede ich kein Wort mehr mit ihm! Dann wird es sehen was er davon hat mich in so einer Situation allein zu lassen!< >Jetzt ist sie vermutlich stink wütend auf mich und wird mich nicht mehr beachten! Als ob mir das was ausmachen würde!< >Wobei ihm das vermutlich sowieso egal ist! Aber ich werde auf gar keinen Fall klein beigeben und so tun, als wäre nichts!< >Sie kann mich soviel ignorieren, wie sie will! Ich entschuldige mich sicher nicht … wofür auch!< >Von diesem arroganten Youkai lass’ ich mich sicher nicht unterkriegen!< >Ich werde nicht weich werden! Ganz egal, was passiert!< >Nein … ganz sicher nicht!< >Auf gar keinen Fall!< (beide) >NEIN!!!< „Hier, für Euch, Mylady!“ So plötzlich aus ihren Gedanken gerissen, sahen sowohl Sesshomaru als auch Chery verwundert auf und das Mädchen brauchte eine ganze Weile, bis sie realisiert hatte, dass der Dorfälteste sie angesprochen hatte. Nun stand er hinter den beiden und hielt Chery ein Stück Stoff entgegen, das diese nach kurzer Zeit als trockene Kleidung identifizierte. „Ich habe mir erlaubt für Euch trockene Kleidung zu besorgen. Für das kleine Mädchen habe ich auch etwas … nur bei Euch, mein Herr, war ich mir nicht ganz sicher.“ Sesshomaru rümpfte allein bei dem Gedanken daran, dass er Menschenkleidung anziehen könnte, ein wenig die Nase, was den alten Mann doch etwas aus der Bahn warf, da er annahm, Sesshomaru wäre wütend, weil er für ihn kleine Kleidung hatte. Schnell winkte Chery beruhigend ab und sagte in scherzhaftem Ton: „Nur keine Panik! Sesshomaru hätte sowieso keine Kleidung von euch angezogen … lasst euch nur nicht aus der Ruhe ringen!“ Angesichts dessen, dass Chery doch recht respektlos über Sesshomaru gesprochen hatte, sahen die drei Dorfbewohner erstaunt auf. „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du meine Meister gefälligst mit Sesshomaru-SAMA ansprechen sollst?!“, kam es auch prompt patzig von der Tür, durch die gerade Jaken eintrat und Chery mit Blicken regelrecht aufspießte. „Und wie oft soll ich dir noch sagen, dass es mir egal ist, was du meinst? Wo kommst du überhaupt her? Es was so schön ruhig ohne dich!“ Der Krötendämon schnaubte nur beleidigt, stapfte heran und ließ sich demonstrativ zwischen Sesshomaru und Chery auf den Boden sinken. Dass er dabei so nahe bei seinem Meister saß, dass er ihn dabei berührte, merkte er erst, als dieser ein leises Knurren ausstieß und ihn warnend ansah. So schnell er konnte sprang Jaken auf und brachte sich auf der anderen Seite des Feuers in Sicherheit. Von seiner Selbstsicherheit was nicht mehr viel geblieben, allerdings reichte es noch um Chery, die ihn grinsend ansah, mit warnenden Blicken zu betrachten. Diese stand nun auf und nahm die Kleidung, die ihr der Dorfälteste noch immer entgegen hielt, an sich. Danach sah sie sich peinlich berührt um, da sich die junge Frau nicht sicher war, wo sie sich umziehen konnte. Dass sie sich nicht vor diesem alten Ehepaar, ihrem aufdringlichen Enkel, Jaken und vor allem Sesshomaru ausziehen würde, stand für sie eindeutig fest. Rin hatte bereits einen trockenen Kimono an. Wo sie sich umgezogen hatte, hatte Chery aber leider nicht mitbekommen. Die alte Frau, die die Zwickmühle bemerkte, in der Chery steckte, erhob sich langsam und bat Chery ihr zu folgen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren führte sie den Hanyou in einen weiteren Raum, wo das Mädchen sich umziehen konnte. Nachdem dieses ihr dankbar zugenickt hatte, wandte sie sich um und machte sich wieder daran das Abendessen vorzubereiten. Ihren Enkel, der mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck auf die geschlossene Tür zum Nebenraum sah, bedachte die alte Frau vorher allerdings noch mit einem tadelnden Blick. Der junge Mann wäre Chery zu gerne gefolgt, wurde aber von den Blicken seiner Großmutter zurückgehalten. Sesshomaru, der dank seinem guten Gehör alles mitbekam, was im Nebenraum passierte, versuchte krampfhaft sich abzulenken, denn als er das leise Klatschen vernahm, das ertönte, als Cherys nasse Klamotten zu Boden fielen, musste er sich sehr zusammen nehmen, um nicht zu seiner Begleitung in den Raum zu stürmen. Auch Chery vernahm alles, was im Hauptraum geschah, was im Moment aber nicht sehr viel war, da alle still herumsaßen und ihren eigenen Gedanken nachgingen. Gerade zog sie sich das trockene Oberteil an, als der Dorfälteste beschloss die drückende Stimmung zu vertreiben. „Wenn Ihr mir die Frage erlaubt, mein Herr … als Ihr uns das letzte Mal die Ehre erwiesen habt, ward Ihr nur in Begleitung Eures Reittieres und Eures Dieners. Habt Ihr Euch nur auf den Weg gemacht, um Eure Gefährtin und Eure Tochter abzuholen?“ Das hatte gesessen! Mit einem lauten ‚WIE BITTE?!?’ stürmte Chery mit hochrotem Kopf aus dem Nebenraum, der sich als kleines Schlafzimmer erwiesen hatte, und starrte den Dorfältesten beinahe geschockt an. Damit zog sie alle Aufmerksamkeit auf sich, was Sesshomaru mehr als recht was, denn auch ihn hatte diese Frage nicht ganz kalt gelassen. Ohne, dass er etwas dagegen tun konnte erschienen vor seinem inneren Auge Bilder von ihm selbst und Chery, in einer fernen Zukunft, aber glücklich und vor allem zusammen. Unbemerkt von den anderen schüttelte er den Kopf um diese lästigen Hirngespinste zu vertreiben. Währenddessen versuchte Chery stotternd dieses Missverständnis zu beseitigen, bevor noch weitere Spekulationen auftauchten. „Wir sind keine ... ich bin doch nicht ... das stimmt nicht ... sehen wir wirklich so aus?“ Doch etwas neugierig hatte sie die letzte Frage gestellt und handelte sich so einen irritierten Blick von ihren Reisegefährten ein. Besonders Sesshomaru war mit dieser Frage nicht ganz einverstanden. >Was soll das denn jetzt? Das hat doch gar nicht mir dem Thema zu tun! Wir sind keine Gefährten ... da ist es doch völlig egal, ob wir so aussehen. Wobei ... ist es wirklich so? Machen wir den Eindruck als wären wir Gefährten ... als würden wir uns lieben? Unsinn! Wie lieben uns nicht, also können wir auch nicht den Eindruck erwecken, dass wir es tun!< Bevor die Menschen Cherys Frage beantworten konnten sprach Sesshomaru ein Machtwort und brachte mit seinen Worten Cherys Verehrer zu einem erleichterten Aufseufzen. „Wir waren bei meinem letzten Besuch keine Gefährten, wir sind es jetzt nicht und wir werden es auch nie sein!!!“ Aufgrund der Schärfe, die bei diesen Worten in Sesshomarus Stimme lag, erntete er einen schrägen Blick von Chery. Es stimmte zwar, aber hatte er das wirklich so endgültig sagen müssen? Nicht, dass sie sich wünschen würde, dass da doch noch eine Chance für eine gemeinsame Zukunft bestand. So etwas würde Chery doch nie wagen ... allerdings hatte Sesshomarus Stimme auch einen undefinierbaren Unterton inne gehabt, was Chery stutzig machte. Doch ehe sie etwas erwidern konnte, brachte ein unterdrücktes Lachen Cherys Aufmerksamkeit auf den Krötendämon am Feuer, der sich ernsthaft zurückhalten musste um nicht laut los zu lachen, was allerdings vergebens war. Vor allem der, teils verwirrte, teils verärgerte Blick, den Chery ihm zuwarf, ließ ihn vollends die Kontrolle verlieren und in schallendes Gelächter ausbrechen. In seinen Augen hatte es so ausgesehen, als ob sich Chery ernsthafte Chancen bei Sesshomaru ausgerechnet und auch erhofft, und nun von seinem Herrn einen Korb bekommen hatte. Er hatte sich zwar vorgenommen dem Hanyou eine Chance auf seine Freundschaft zu geben und seine Meinung über das Mädchen vielleicht zu ändern, allerdings tat das an der Tatsache, dass ihn Cherys ‚Abfuhr’ sehr amüsierte keinen Abbruch. Als die Schwarzhaarige ihn in einer Lachpause scharf ansah und zischend fragte, was denn bitte so lustig sei, war er fast wieder soweit an einem Erstickungstod zu sterben. Vor diesem rettete ihn erstaunlicherweise Sesshomaru, dem das ständige Lachen langsam auf die Nerven ging und er so den Krötendämon einfach mit ein paar scharfen Worten zum Schweigen brachte. Allerdings konnte sich der Gnom dann und wann ein leises Kichern nicht verkneifen, weshalb er von allen Anwesenden immer wieder erstaunte Blicke zugeworfen bekam, da außer ihm niemand wusste, was an dieser Situation denn so komisch gewesen sein sollte. Chery setzte sich in der Zwischenzeit wieder neben Sesshomaru an das Feuer, der sich auch endlich die Zeit nahm seine Begleitung genauer zu betrachten. Anstatt der lockeren Hose trug sie nun einen schlichten, langen und braunen Rock, wie ihn eine normale Dorfbewohnerin tragen würde. Das magische Oberteil hatte sie gegen ein, nicht minder schönes Teil, getauscht, das hauptsächlich in den Farben Rot und Gelb gehalten war. Sesshomaru musste zugeben, dass Chery zumindest die Kleidung oben herum sehr gut stand und auch wenn dieses Oberteil nicht so einen weiten Ausschnitt hatte, wie ihr Altes, machte sich die Kette mit dem Schwert sehr gut zwischen ihren verdeckten Brüsten. Als er realisierte, dass er Chery schon wieder angestarrt hatte, wandte er schnell den Blick ab, ganz im Gegensatz zu dem Menschenjungen. Erst als die alte Frau mit dem Essen ans Feuer trat lenkte sich seine Aufmerksamkeit auf eben diese Nahrung. Rin, die die ganze Zeit kein Wort gesagt und sich nur am Feuer aufgewärmt hatte, nahm das, ihr angebotene Essen, mit einem Jubelschrei entgegen. Jaken tat es ohne ein Wort zu sagen und Chery war die einzige, die sich bedankte und auch etwas gesitteter, als ihre Reisegefährten, zu essen begann. Sesshomaru hatte die Nahrung nur mit einem abwertenden Blick betrachtet, woraufhin die Frau des Dorfältesten den Teller schnell wieder wegnahm. Eine ganze Weile war die Luft nur erfüllt von dem leisen Klappern der Essstäbchen und den typischen Essgeräuschen, die in diesem Fall vor allem von Jaken ausgingen. Dafür erhielt er von der alten Frau den ein oder anderen tadelnden Blick, allerdings wurde während dem Essen kein Wort gesprochen. Erst als alle fertig waren, begann Rin lautstark ihre Meinung über das, liebevoll zubereitete Essen kund zu tun und dabei warf sie mir Komplimenten nur so um sich, was bei den Menschen ein gutmütiges Lächeln erzeugte. Chery stimmte dem zu und streckte sich erste einmal katzenhaft. Als Rin lautstark zu gähnen begann erhob sich der Dorfälteste und sah auffordernd in die Runde. „Es ist schon spät. Ich denke es wäre das Beste, wenn wir erst einmal alle schlafen gehen! Ich wünsche eine geruhsame Nacht und hoffe, dass die ihren Aufenthalt bei uns genießen!“ *hört sich an, wie so ein Spruch an eine Hotelrezeption … sorry, aber mir ist nichts Besseres eingefallen* Auch die Alte erhob sich und meinte nach einer tiefen Verbeugung: „Ich wünsche ebenfalls eine angenehme Nacht! Tasha, führst du unsere Gäste bitte zu ihrem Zimmer?“ Als sie von ihrem Enkel, dessen Namen Chery und die andern nun endlich wussten, ein zustimmendes Nicken erhalten hatte, fügte sie noch, in einem entschuldigenden Tonfall, hinzu: „Für Gäste haben wir leider nur ein Zimmer frei! Es tut mir leid, dass wir Euch nicht mehr bieten können!“ Erneut verbeugte sie sich, soweit sie nur konnte, doch Chery winkte beruhigend ab und meinte nur: „Das macht doch nichts! Ehrlich! Wir haben absolut kein Problem damit in einem Raum zu schlafen! Macht euch unseretwegen bloß keine Umstände! Ebenfalls eine gute Nacht und bis morgen!“ Nach einer dritten dun letzten Verbeugung wandte sich die Frau, deutlich erleichtert um und folgte ihrem Mann, der schon vorausgegangen war, in ihr gemeinsames Schlafzimmer. Auch der junge Mann, Tasha, erhob sich und bat Chery und die andern, aber hauptsächlich Chery, ihm zu folgen. Die Schwarzhaarige ging noch schnell zu Rin, die inzwischen vor dem Feuer eingeschlafen war, und nahm sie auf den Arm, ohne, dass das Mädchen erwachte. Als sie wieder bei den anderen angekommen war, setzte sich Tasha auch sofort in Bewegung und führte die Reisegefährten zielstrebig durch das kleine Haus. Von dem kurzen Gang, den sie gerade entlang gingen, zweigten nur zwei Türen ab und vor einer dieser typischen Schiebtüren blieb der junge Mann stehen und öffnete sie, um dann beiseite zu treten und die Freunde eintreten zu lassen. Allen voran war Jaken, gefolgt von Sesshomaru, während Chery mit Rin noch im Türrahmen stehen blieb und sich erste einmal umsah. Der Raum, den man ihnen zur Verfügung gestellt hatte, war ziemlich klein, um nicht zu sagen winzig ... zumindest für vier Personen. Es wunderte Chery sehr, wie die Bewohner dieses Hauses es geschafft hatten drei Futons in den Raum zu quetschen und dabei noch genügend Platz zum Gehen übrig zu lassen. Moment mal ... drei Futons? Sie waren vier Leute, es gab aber nur drei Schlafplätze. Als hätte Tasha ihre Gedanken gelesen, erhob er nun seine Stimme. „Wie ihr seht, ist nur genug Platz für drei Futons gewesen. Zwei von euch werden sich einen teilen müssen! Aber ... wenn euch der Raum zu klein ist, dann kannst du natürlich gerne mit in meinem Zimmer schlafen!“ Freundlich, wie er Chery bei diesen Worten anlächelte könnte man meinen, er würde kein Wässerchen trüben und überhaupt keine Hintergedanken haben, doch Chery traute dem Frieden nicht ganz. Außerdem war es ihr nicht ganz geheuer, wenn sie daran dachte mit dem Jungen, der seine Zuneigung zu ihr so deutlich zeigte, allein in einem Raum zu sein. Deshalb lächelte sie ihn nun auch freundlich, aber bestimmt an und meinte dazu nur: „Danke, aber ich bleibe lieber bei meinen Freunden!“ Seinen enttäuschten Gesichtsausdruck konnte Tasha nicht ganz verbergen, als er versuchte die Schwarzhaarige doch noch zu überreden. „Aber es ist doch viel zu eng hier! Dieser Raum ist ja eigentlich nicht für vier Personen gedacht gewesen. Komm doch einfach mit mir! Ich tu’ dir schon nichts!“ >Ja klar ... wer’s glaubt wird selig!<, dachte Chery nur, als sie sich einen Schritt von dem Jungen fortbewegte, der allerdings sofort wieder näher kam. Dies ging so lange gut, bis Chery mit dem Rücken an den Türrahmen stieß und nicht mehr ausweichen konnte. Unbewusst drückte sie Rin ein wenig näher an sich und warf Sesshomaru, der alles misstrauisch beobachtet hatte, einen Blick zu, der soviel heißen sollte, wie: ‚Jetzt hilf mit doch endlich mal!’ Der Youkai drehte sich allerdings nur desinteressiert um, ganz nach dem Motto: ‚Das ist dein Kram! Regle das gefälligst selbst!’ Tja ... Chery und Sesshomaru verstanden sich auch ohne Worte! Was man dem Silberhaarigen aber nicht anmerkte, war, dass ihm das ganz ziemlich gegen den Strich ging. Ob der Unverschämtheit des Menschen war er schon sehr sauer, denn auch wenn er es sich mittlerweile selbst eingestand, dass er in Chery mehr sah, als in einem ‚Kindermädchen’ oder in einer ‚Reisegefährtin’, hätte er seine Gefühle nie so offen gezeigt und Chery gebeten bei ihm zu schlafen. Außerdem war er der Meinung, dass Chery Tasha ruhig ganz hätte abweisen können und nicht so eine fadenscheinige Ausrede erfinden, die sie dem Jungen nun auch präsentierte. „Ich weiß dein Angebot zu schätzen, wirklich! Aber ... ich will Rin nicht allein lassen! Es gewittert immer noch und wenn sie in der Nacht aufwacht und Angst hat, dann will ich bei ihr sein. Tut mir ehrlich leid!“ Skeptisch sah Tasha Chery an, die sich nun von ihm abwandte und langsam ins Zimmer trat. Man merkte ihm an, dass er dem Mädchen kein Wort glaubte, vor allem, da sie diese Antwort zuerst nur zögernd und mit einem gewissen Unterton in der Stimme gegeben hatte. Doch er verstand auch, dass Chery nur abblocken würde, wenn er sie weiter bedrängen würde. Also fügte er sich seufzend seinem Schicksal und wünschte den Freunden noch eine angenehme Nacht, ehe er sich ebenfalls auf sein Zimmer begab, das sich direkt gegenüber dem Gästezimmer befand. Kurz hörte er noch, wie sein Gruß erwidert wurde, ehe er die Tür schloss und sich, noch immer seufzend für die Nacht fertig machte. Im Zimmer der Gäste hatte Chery in der Zwischenzeit Rin vorsichtig auf einen der Futons abgelegt und sich neben ihr niedergelassen. Jaken beanspruchte die zweite Schlafstätte für sich und Chery erwartete schon, dass sich Sesshomaru den dritten Futon unter den Nagel reißen würden, doch dieser machte keinerlei Anstalten auf einer menschlichen Schlafstätte zu übernachten. Stattdessen setzte er sich gegenüber von seinen weibliche Reisegefährten auf den Boden und zwar so, dass er die beiden Mädchen direkt ansehen konnte. Während er sich entspannt an die Wand lehnte, realisierte Chery, dass Sesshomaru anscheinend nicht die Absichte hatte den letzten Futon zu gebrauchen und entfernte sich von Rin, um sich alleine hin zu legen. Es wäre zu zweit doch etwas eng geworden und wenn ein gewisser Youkai-Lord zu stolz war um sich auf einen Schlafplatz zu legen, auf dem zuvor schon Menschen gelegen hatten, dann konnte ihr das nur recht sein. Mit einem letzten prüfenden Blick auf Rin legte sie sich endgültig hin und murmelte nur noch ein ‚Gute Nacht’ bevor sie die Augen schloss und sich vom Plätschern der Regentropfen langsam ins Traumland wiegen ließ. Allerdings hatte nur noch Sesshomaru ihre letzten Worte gehört, da alle anderen schon längst schliefen. Doch eben dieser hatte Chery bis sie endlich eingeschlafen war genau beobachtet und erst nachdem er sich sicher war, dass sie tief und fest schlief, wagte er es sich selbst endgültig zu entspannen und die Augen zu schließen. Er wusste, dass er in einem Menschenhaus unmöglich schlafen konnte, doch zumindest ausruhen wollte er sich. Sie würden am nächsten Tag schließlich wieder aufbrechen und das nicht nur um möglichst schnell weiter zu kommen, sondern auch um endlich von diesem aufdringlichen Jungen wegzukommen, der schon die ganze Zeit um Chery herumgeschwirrte. Rasende Eifersucht hatte sich mit der Wut vermischt, die er auf den Menschen, aber auch auf Chery hatte, da diese ihn nicht endgültig abgewiesen und stattdessen auf fadenscheinige Ausreden zurückgegriffen hatte. Er versuchte sich selbst klar zu machen, dass das Mädchen dies nur aus Rücksicht getan hatte, was ja auch tatsächlich der Fall war, aber trotzdem konnte er nicht umhin sich verraten zu fühlen. Als Tasha Chery bedrängt hatte und sie dazu überreden wollte mit ihm in sein Zimmer zu kommen wäre er am liebsten dazwischen gegangen und hätte den Jungen sehr gerne zurechtgewiesen. Aber warum war das so? Er hatte doch vorhin am Feuer noch selbst gesagt, dass sie keine Gefährten waren, und nun wollte er Chery um jeden Preis beschützen und für sich allein haben. Grübelnd, was für ein Gefühlschaos Chery ihm bereitet hatte, sah er ein letztes Mal auf das entspannte Gesicht des Hanyous und ließ sich von den ruhigen und gleichmäßigen Atemzügen des Mädchens in eine Ebene führen, die zwischen Wachen und Schlafen lag, während der Wind mal schwächer und mal stärker um das Haus blies. Donnergrollen rollte durch die Gänge des Hauses und im selbst Augenblick richtete sich Chery ruckartig auf und sah zu Tür, die in den Garten führte. Nach dem vorhergegangenen Blitz war es dahinter wieder stockfinster geworden. Ohne sich zu rühren starrte Chery in die Dunkelheit, doch als wenige Augenblicke später ein weiterer Blitz alles erhellte und kurz darauf ein lauter Donner zu hören war, zuckte Chery merklich zusammen. Verunsichert und auch etwas ängstlich sah sich das Mädchen im Zimmer um. Leise stand die Schwarzhaarige auf und stieg über Rin und Jaken hinweg, die direkt neben ihr lagen und friedlich schliefen. >Wie können die bei so einem Wetter nur so ruhig schlafen? Das versteh’ ich echt nicht! Die beiden müssen wirklich einen guten Schlaf haben!< Lächelnd schüttelte Chery den Kopf, bevor sie unsicher vor Sesshomaru trat, der ein paar Meter von seinen Begleitern entfernt saß und nun die Augen aufschlug. „Ähm ... Sesshomaru ... darf ich dich um was bitten?“ Der Angesprochene blickte zu ihr auf, erwiderte aber nichts. „Ja, also ... ich ... ich mag Gewitter nicht! Kann ... kann ich hier bei dir schlafen?“ Erstaunt riss Sesshomaru die Augen auf. Hatte er sich verhört, oder hatte Chery ihn eben wirklich gebeten bei ihm schlafen zu dürfen? Er besah sich das Mädchen vor ihm genauer und bemerkte nun auch, dass dieses zitterte. Chery schien wirklich Angst zu haben. Kurze Zeit sprach keiner ein Wort und der Hanyou sah Sesshomaru teils hoffnungsvoll, teils verlegen an. Es war nun wirklich nicht Cherys Art jemanden um so etwas zu bitten. Sie hatte Sesshomaru eine ihrer Schwächen preisgegeben, doch als sie nach einem lauten Krachen erschrocken die Augen zusammen kniff, war ihre alles egal. Als Sesshomaru das sah, griff er automatisch nach Cherys Arm und zog sie zu sich auf den Boden. Beschützend legte er die Arme um das zitternde Mädchen und drückte sie fest an sich. Obwohl sich Cherys ganzer Körper bei dieser Aktion versteifte, klammerte sie sich ängstlich an ihren Beschützer. Nachdem auch dieser Donner wieder verklungen war, bemerkte Chery erst in welcher Situation, oder besser gesagt, in welcher Position sie sich befand. Sesshomaru hatte sie so zu sich gezogen, dass sie zwischen seinen Beinen auf dem Boden saß und ihr Oberkörper an seiner Brust lehnte. Vor lauter Angst hatte sie auch noch ihre Hände in Sesshomarus weißen Kimono gekrallt. Sie konnte von Glück reden, dass der Youkai seine Rüstung für die Nacht abgelegt hatte, denn sonst hätte sich die Schwarzhaarige gar noch selbst aufgespießt. Sofort wurde Chery hochrot und wollte sich wieder von dem Lord entfernen, doch dieser hielt sie mit eisernem Griff fest. Nach weiteren vergeblichen Befreiungsversuchen seitens Chery gab diese schließlich auf, nicht zuletzt deswegen, weil es doch recht angenehm war Sesshomaru so nahe bei sich zu spüren und dieser sowieso nicht die geringsten Anstalten machte, sie in nächster Zeit wieder loszulassen. Noch immer etwas verspannt ließ Chery ihren Kopf auf Sesshomarus breite Brust sinken und nach einer Weile begann sie, wie in Trance, fast andächtig über die festen Bauchmuskel zu streichen. Auch dem Oberkörper ihres Beschützers ließ sie die gleiche Behandlung zuteil werden und ihre Gesichtsfarbe wurde noch eine Nuance röter, als sie sich das, was sie unter ihren Fingern fühlte, bildlich vorstellte. Das musste wahrlich ein Bild für die Götter sein! Das Gewitter war längst in Vergessenheit geraten und Chery entspannte sich immer mehr, während Sesshomaru noch immer keine Ahnung hatte, wie er auf Cherys ‚Streicheleinheiten’ reagieren sollte. In diesem Moment hob Chery ihren Kopf von ihrem ‚Polster’ und sah zu Sesshomaru auf. Minutenlang sagte keiner ein Wort und die beiden sahen nur fasziniert und gefesselt in die Augen des anderen. Chery drohte in diesen goldenen Seelenspiegeln zu versinken und ihrem Gegenüber ging es kein Stück besser. Der Verstand der Schwarzhaarigen setzte aus und sie richtete sich ein Stück auf, nur um sich dann mit ihrem Gesicht dem Sesshomarus zu nähern. Dieser war zwar im ersten Moment etwas überrascht, doch schließlich kam er Chery mit seinem eigenen Gesicht entgegen. Sie waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt, als Chery ihre strahlenden Augen hinter den Lidern versteckte, indem sie selbige schloss. Auch Sesshomarus Augen waren nur noch einen Spalt offen und er konnte Cherys warmen Atem schon spüren, als er seine Arme noch fester um das Mädchen schloss und sie etwas zu sich hinaufzog, um die letzten Millimeter zu überbrücken. --------------------------------------------------------------------------------- Ich hab' mich echt bemüht Cherys Gefühle mehr einzubringen, da mir viele in den Kommis gesagt haben, dass es besser wäre, aber da ich dieses Kapitel schon fertig hatte und ich nicht mehr sehr viel ändern wollte ist es noch nicht sehr durchgekommen! Ich hoffe ihr seid trotzden zufrieden! Bis bald und hiterlasst mir bitte Kommis! Ciao Chery Kapitel 7: Streit ----------------- Hallo meine Lieben! Ich habs' geschafft und das nächste Kaptiel in (für mich) Rekordzeit fertig zu stellen! War zwar zum Teil eh schon fertig, aber trotzdem... Beim letzetn Kapitel hab' ich vergessen zu erwähnen, dass ich damals seit ziemlich genau einem Jahr an dieser FF geschrieben habe! Für mich war es also quasi ein Jubiläum und ich hab' mich riesig gefreut, da ich so viele liebe Kommis bekommen habe! Danke an alle!!! Ich hoffe ihr ward mir nicht all zu böse, dass ich an genau so einer Stelle aufgehört habe, doch ich konnte nicht anders *gg*. Tja ... mir fällt nichts mehr ein zum Schreiben und ich will euch auch nicht länger vom Lesen abhalten! WICHTIG: Das Nachwort dieses mal bitte unbedingt lesen! Gibt was wichtiges zu verkünden! Also bis bald Ciao Cehry --------------------------------------------------------------------------------- Streit Resigniert seufzte Chery auf und half der Frau des Dorfältesten mit halb-offenen Augen das Frühstück zuzubereiten. Sie war völlig übermüdet und dementsprechend gelaunt. Dank dem Gewitter war sie in der Nacht ja aufgewacht und wenn sie einmal mitten in der Nacht wach wurde, dann konnte sie nur sehr schwer wieder einschlafen ... und ganz besonders in dieser speziellen Nacht. Beim Gedanken an die Ereignisse, die sich in der Finsternis des Gästezimmers zugetragen hatten wurde sie leicht rot und versuchte sich schnell abzulenken. Das ging allerdings ziemlich schlecht, da der Grund, warum sie sich ablenken wollte genau neben ihr saß und sie akribisch genau beobachtete. Denn Sesshomaru, der Grund ihrer schlaflosen Nächte, oder in diesem Fall der schlaflosen Nacht, saß neben dem Feuer und beobachtete sie beim Arbeiten. Was Chery allerdings am Meisten störte, war, dass Sesshomaru so tat, als ob in der Nacht überhaupt nichts geschehen war. Das konnte ihm doch nicht völlig egal sein! Sie selbst war schon den ganzen Morgen am Überlegen, wie sie das Geschehene ungeschehen machen könnte und gelangte nur immer wieder zu der Erkenntnis, dass dies nicht ging. Sowohl Sesshomaru als auch Mihiko waren Cherys seltsames Verhalten aufgefallen und so erkundigte sich die alte Frau erst einmal, ob es Chery gut ginge. Die Schwarzhaarige winkte jedoch nur beruhigend ab und meinte, dass sie etwas wenig geschlafen habe, was letztendlich ja auch der Fall war. Bei diesen Worten linste sie unauffällig zu Sesshomaru, doch als sie dessen fragenden Gesichtsausdruck sah, bekam ihr Gesicht einen ungläubigen Ausdruck. Er konnte doch nicht alles vergessen haben! Sie hatte in seinen Augen gesehen, dass auch er starke Gefühle gehabt hatte. Das konnte er doch nicht so einfach ignorieren! Verwirrt darüber, ob irgendetwas in der Nacht geschehen war, dass Sesshomaru das Ganze vergessen lassen hatte, ließ sie die Ereignisse revue passieren. ***Flashback*** Fester schlossen sich Sesshomarus Arme um Cherys Hüfte und zogen sie damit näher zu ihrem Besitzer heran. Der warme Atem des Youkais verursachte ein angenehmes Prickeln auf ihrer Haut und einen Augenblick später fragte sich Chery ernsthaft, was sie da eigentlich tat, doch dann verlor sie sich in dem angenehmen Gefühl. In freudiger Erwartung kamen sich Sesshomaru und Chery immer näher und erwartete schon einen gefühlvoll und zugleich feurigen Kuss ... doch plötzlich ging alles drunter und drüber. Nur einen Millimeter waren ihre Lippen voneinander entfernt, als das Gewitter, das für die beiden schon längst in den Hintergrund gerückt war, beschloss sich wieder bemerkbar zu machen, empört darüber so ignoriert zu werden. Dies tat es durch einen gleißenden Blitz, der Rin erschrocken auffahren ließ, und keine Sekunde später schrie sie, erschrocken über den lauten Donner, laut auf. Durch diese Tat riss sie Chery und Sesshomaru aus ihrer Trance und jetzt erst realisierten beide, was sie da im Begriff waren zu tun. Mit hochrotem Kopf schossen ihre Gesichter voneinander und sie wagten es nicht dem anderen in die Augen zu sehen. Erst ein leises Schluchzen ließ Chery aufsehen und sie entdeckte Rin, die zusammengekauert auf dem Boden lag und vor Angst zitterte. Schnell löste sie sich aus Sesshomarus Armen, in denen sie immer noch lag. Darüber waren der Youkai und auch sie selbst Sekunden später auch ziemlich froh, als Tasha, aufgeschreckt durch Rins lauten Schrei, ins Zimmer stürmte und gehetzt fragte, was denn los sei. Durch dessen laute Stimme schreckte Rin noch mehr zusammen, was zur Folge hatte, dass Chery ihn böse ansah und ihm deutete leise zu sein. Danach ging sie langsam auf Rin zu und ließ sich neben ihr auf den Boden sinken. Als sie ihre Hand auf Rins Schulter legte wimmerte das kleine Mädchen vor Angst. Sie war es nicht gewohnt, dass man versuchte sie auf diese Weise zu trösten, denn als sie nur mit Sesshomaru und Jaken gereist war, war sie mit ihrer Angst immer allein gewesen und hatte sich zusammenreißen müssen. Durch Cherys ständige Anwesenheit in den letzten Tagen hatte sich diese ‚Disziplin’ verflüchtigt. „Hey, Rin! Ich bin’s doch nur. Beruhige dich! Ich bin ja bei dir! Ich pass’ auf dich auf!“ Bei dem sanften Klang von Cherys Stimme sah Rin ein wenig auf und als sie das ältere Mädchen erblickte, schmiss sie sich in die Arme ihrer Freundin und weinte hemmungslos los. Chery legte ihre Arme fester um das schluchzende Kind und strich ihr beruhigend über den Rücken, während sie ihr leise Wörter ins Ohr flüsterte. Diese Handlungen zeigten nach einer Weile auch Wirkung und Rin wurde merklich ruhiger. Sesshomaru und Tasha hatten die Situation nur ruhig und auch etwas ungläubig beobachtet. Denn schließlich hatten beide gedacht, dass Chery nur gesagt hatte, dass sie bei Rin bleiben wollte, falls diese Angst bekommen sollte, damit sie nicht bei Tasha schlafen musste und eine Ausrede hatte. Dass so etwas tatsächlich passieren konnte hätten beide nicht im Traum gedacht und waren nun dementsprechend überrascht. Doch langsam bereitete sich Freude in Tasha aus, denn so wie er dies sah, hatte Chery wirklich abgelehnt bei ihm zu schlafen, weil sie sich Sorgen um Rin gemacht hatte, und das bedeutete wiederum, dass sie in einer anderen Situation zugesagt hätte und er sich nun doch noch Hoffnungen machen durfte. Diese Tatsache ließ ein seliges Lächeln auf seinen Lippen erscheinen, das Sesshomaru, der nicht nur Chery und Rin, sondern auch den Menschenjungen neben ihm genau beobachtete, stutzig werden ließ. Natürlich fragte er sich sofort, was dieses Lächeln nun bedeuten könnte. Klar … das Bild vor seinen Augen, wie Chery Rin im Arm hielt und sanft wiegte, hatte so etwas Friedliches an sich, dass man schon zum Träumen kommen könnte. Doch irgendwie glaubte er nicht, dass das alles war. Rin war in der Zwischenzeit in Cherys Armen eingeschlafen und wurde von ihrer Freundin auch gleich wieder neben Jaken, der von der ganzen Aufregung nichts mitbekommen hatte, gelegt und zugedeckt. Danach ging Chery wieder zu Sesshomaru und Tasha, die sie fragend ansahen, denn sie konnten nicht verstehen, wie das kleine Mädchen jetzt wieder so ruhig schlafen konnte. *tse … Männer* „Das viele Weinen hat sie müde gemacht. Morgen ist sie wieder wie sonst!“, erklärte der Hanyou daraufhin in leisem Tonfall. Da nickten ihre Gegenüber verstehend und Tasha kam auch sofort eine Idee. „Da das Mädchen ja jetzt schläft könntest du doch nun mit zu mir kommen! Wenn du hier bleibst machst du dir doch nur Sorgen und kommst nicht zum Schlafen“, bot Tasha an und im selben Moment ging Sesshomaru auf, was den Jungen vorhin so selig lächeln lassen hatte. Er errechnete sich noch immer Chancen bei Chery, besonders nachdem er registriert hatte, dass Cherys Aussage von vorhin doch keine billige Ausrede gewesen war. Sesshomaru musste zugeben, dass er Chery Unrecht getan hatte, doch zugleich stieg in ihm eine ungeheure Wut auf, denn jetzt sah er dir Situation genau so, wie Tasha sie sah. Diese Wut steigerte sich noch mehr, als Chery Tasha noch einmal zurückwies und sich dabei wieder auf Rin bezog. „Ich weiß dein Angebot wirklich zu schätzen, aber bei vielen Kindern ist es so, dass sie, wenn sie einmal wach waren nicht sehr gut schlafen und noch einmal aufwachen. Ich bleib’ lieber hier!“ Das war nun eindeutig zu viel für Sesshomaru. Mit einer gespielten Milde in der Stimme meinte er nur: „Geh’ ruhig mit ihm. Ich passe schon auf Rin auf. Das hab’ ich schließlich auch in der Zeit gemacht, in der du noch nicht mit uns gereist bist!“ Perplex starrte Chery den Youkai an. Sie konnte es nicht fassen, dass sich Sesshomaru ausgerechnet auf Tashas Seite schlug. Bemerkte er etwa nicht, dass Chery Tasha nicht nur aus Sorge um Rin ablehnte, sonder auch, weil sie nicht mit dem Jungen allein sein wollte? Nein, das tat er nicht! Denn als Tasha daraufhin meinte, dass dann eh alles in Ordnung sei und sie nun gehen konnten, nickte der stolze Lord nur und kümmerte sich nicht um Cherys fast verletzt wirkenden Blick. Als Chery merkte, dass sie einer Nacht in Tashas Zimmer nichts mehr entgegen setzten konnte, seufzte sie resigniert auf und meinte zu dem Jungen, dass er schon mal vorgehen solle und sie gleich nachkommen werde. Zuerst warf der Angesprochene Chery einen zweifelnden Blick zu, so als ob er sich nicht sicher wäre, ob das Mädchen auch wirklich nachkommen werde, doch dann beschloss er ihr zu vertrauen, verließ das Zimmer und ging in jenes Gegenüber. Nachdem sich die Tür hinter Tasha geschlossen hatte, drehte sich Chery zu Sesshomaru um und sah ihn anklagend an. Dieser hingegen starrte nur ruhig zurück und war sich keiner Schuld bewusst, denn schließlich war es immer noch der festen Annahme, dass Chery an dem Jüngeren interessiert sei, da sie ihn nicht endgültig abgewiesen hatte. Dass sich Chery und er nur kurz zuvor fast geküsst hätten, bedachte er dabei gar nicht und hatte es für den Moment sogar vergessen, oder besser gesagt: verdrängt. „Warum hast du das gesagt?“ Zischend klang Cherys Stimme im ruhigen Raum, sodass Sesshomaru unmerklich zusammengezuckte. So wütend hatte er Chery noch nie erlebt. Nicht einmal als er sie ‚schwach’ genannt hatte. (siehe Kapitel 4) Damals hatte sie ihn angeschrieen und auch beschimpft, doch nie hatte eine solche Härte in ihrer Stimme gelegen, wie jetzt. Etwas irritiert sah er Chery nun direkt in die Augen und während in seinem Inneren alles tobte versuchte er in den violetten Seelenspiegeln zu lesen. „Du magst ihn doch! Warum hast du dann was dagegen bei ihm zu schlafen?“ „Ja, ich mag ihn! Aber nicht so, dass ich gleich die Nacht mit ihm allein in einem Raum sein will. Du hast doch genau gesehen welche Blicke er mit schon den ganzen Abend zugeworfen hat. Wer weiß, was der noch alle vorhat?!“ “Herr Gott, du bist ein Halbdämon! Gegen einen einzelnen Menschen wirst du dich doch wohl wehren können, oder?“ “Ich will ihn aber nicht verletzten! Außerdem stimmt es, was ich gesagt habe. Ich möchte hier bleiben und auf Rin aufpassen. Und jetzt sag nicht, dass du das auch kannst! Wo warst du denn, als sie vorhin aufgewacht ist und Angst hatte? Du bist blöd in der Weltgeschichte herumgestanden und hast nichts gemacht!“ Chery hatte sich mittlerweile in Rage geredet und war immer lauter geworden, sodass Tasha sie im Nebenzimmer hören konnte und sich ziemlich wunderte, was Chery da veranstaltete. Doch als sich Rin unruhig bewegte senkte der Hanyou die Stimme ein wenig, um das kleine Mädchen nicht zu wecken. Sesshomarus Augen verengten sich hingegen zu Schlitzen und ebenso wütend, wie das Mädchen vor ihm, zischte er: „Wage es nicht so mit mir zu sprechen, Weib! Geh’ mir aus den Augen und bleib’ am besten gleich für immer weg. Verschwinde zu deinem heißgeliebten Menschen!“ „Argh … wie oft muss ich es dir noch sagen? Ich_Will_Nicht_Zu_Ihm!!!“ „Und warum hast du ihm das nicht dann nicht einfach gesagt und ihn endgültig abgewiesen? Dann würde er dich jetzt in Ruhe lassen!“ Nur wenige Zentimeter trennten ihre Körper und Chery baute sich, rot vor Zorn, vor Sesshomaru auf. „Ich wollte seine Gefühle nicht verletzten, du Idiot!“ Nun wirbelte Chery herum und stürmte zur Tür. Noch im Gehen warf sie dem Lord einige Wörter an den Kopf, die den Angesprochenen erschrocken aufsehen ließen. „Aber das verstehst du ja nicht! Denn DU HAST JA KEINE GEFÜHLE!!!“ Als sie die letzten Worte geschrieen hatte, hatte Chery bereits die Tür erreicht und sich umgedreht. Der Ausdruck in Cherys Augen ließ Sesshomaru den Atem stocken und die Tränen, die über Cherys Wangen liefen, taten ihr Übriges. Als Sesshomaru auch nach einer Weile nichts erwiderte, drehte sich das Mädchen um, verschwand aus dem Raum und knallte die Schiebetür hinter sich zu. Während Sesshomaru drinnen noch immer wie versteinert da stand, lehnte sich Chery auf der anderen Seite der Tür gegen diese und ließ sich langsam an ihr zu Boden gleiten. Nie hätte sie gedacht, dass der Youkai ihr so wenig vertraute und er ernsthaft glaubte, dass sie etwas von Tasha wollte. Dabei hätten sie sich doch kurz zuvor fast geküsst. War ihm das alles völlig egal? Oder wollte er sie nur zu Tasha abschieben, damit er sich nicht weiter um ihn kümmern musste. Völlig mit den Nerven am Ende schlang sie ihre Arme um die angezogenen Beine und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sesshomaru, der Cherys Schluchzer hören konnte, versetzte es einen Stich ins Herz und augenblicklich meldete sich sein schlechtes Gewissen, von dem er bis eben nicht einmal gewusst hatte, dass er es hatte. War er etwa zu streng zu Chery gewesen? Die lauten Schluchzer, die von der anderen Seite der Tür zu hören waren, beantworteten seine Frage. Sofort wollte er zu Chery gehen und sie beruhigen und ihr sagen, dass es er nicht so gemeint habe, doch zwei Dinge hielten ihn zurück. Auf der einen Seite war es sein verdammter Stolz, der es ihm verbot weich zu werden und auf der anderen Seite war es das Geräusch einer sich öffnenden Tür. Nicht nur Sesshomaru, sondern auch Tasha hatte Chery weinen hören und fragte sich natürlich was denn los was. Als er das Mädchen am Flur am Boden sitzen und schluchzen sah, trat er sofort neben es und kniete sich ebenfalls auf den Boden. Dass es Chery anscheinend wirklich schlecht ging versetzte ihm einen Stich ins Herz. Er konnte es nicht ertragen die Schwarzhaarige so leiden zu sehen, denn er hatte wie wirklich sehr gern. Es war nicht nur eine kleinere Schwärmerei, wie er sie manchmal für ein Mädchen des Dorfes hatte. Chery hatte ihn von Anfang an fasziniert und das nicht nur wegen ihrem Aussehen. Er hatte noch nie ein Mädchen getroffen, das mit Dämonen reiste und es wagte diesen auch zu widersprechen, wie es Chery vor allem bei Jaken getan hatte. Diese Tatsache allein hatte schon gereicht um Chery für Tasha interessant zu machen, doch als er dann auch sehen durfte, dass Chery freundlich und einfühlsam war, und nicht kalt und unfreundlich, wie ihre männlichen Begleiter, war es völlig um ihn geschehen gewesen. Er hatte sich Hals über Kopf in die junge Frau verliebt ... verknallt ... war in sie verschossen! Es gab viele Ausdrücke für die Gefühle, die er empfand, doch eines wusste er genau: sie waren aufrichtig! Doch Tasha war kein einfältiger und unwissender Dorfjunge. Er hatte einen scharfen Verstand und dank diesem wusste er auch, dass es keine Chance auf eine gemeinsame Zukunft für Chery und ihn gab. Kurz zuvor hatte er sich schon noch Hoffnungen gemacht, doch nachdem er sich das Ganze noch einmal genau durchgedacht hatte, hatte er eingesehen, dass seine Liebe eine Einbahnstraße war. Chery würde am nächsten Tag wieder mit Sesshomaru und den anderen weiter reisen und die Chance, dass er sie jemals wieder sehen würde, war sehr gering. Und Tasha war sich auch sicher, dass seine Angebetete, wenn er sie bitten würde zu bleiben, ablehnen würde, da sie sich nie von Rin trennen würde. Auch wenn Tasha die kleine Gruppe erst seit wenigen Stunden kannte war ihm mittlerweile klar geworden, dass die Schwarzhaarige das kleine Menschenmädchen liebte, als wäre sie ihre eigene Tochter. Auch schien es ihm so als habe Chery gewisse Gefühle für einen kaltherzigen und stolzen Dämonen-Lord namens Sesshomaru. Es gab ja auch den Spruch: wenn du jemanden wirklich liebst, musst du ihn gehen lassen! So konnte er sich nur damit abfinden nie mit Chery in seinen Armen aufwachen zu können und versuchen ihr ein guter Freund zu sein. Und um diesem Vorsatz gerecht zu werden legte er nun sanft seine Arme um das, von heftigen Schluchzern geschüttelte Mädchen, fuhr ihr beruhigend über den Rücken und flüsterte ihr tröstende Worte ins Ohr, so wie Chery es vorhin bei Rin getan hatte. Tasha wollte gar nicht wissen, was denn der Grund was, dass Chery heulend, wie ein Schlosshund, am Gang saß. Wenn sie es ihm sagen wollte würde sie es ihm schon von sich aus erzählen. Er wollte einfach nur bei ihr sein und ihr mit seiner Nähe helfen. Ihr klar machen, dass sie nicht allein war und dafür war ihm Cherys sehr dankbar. Tatsächlich schien es nach einer Weile zu helfen, denn anfangs hatte sich Chery noch an ihn gedrückt und ihren Tränen freien Lauf gelassen. Doch jetzt beruhigte sie sich und die Salzflüssigkeit, auch als Tränen bekannt, trocknete auf ihren Wangen. Auch als das Mädchen ganz aufgehört hatte zu weinen behielt er es noch in seinen Armen und Chery schien auch nicht wirklich was dagegen zu haben, denn sie seufzte nur einmal auf und kuschelte sich an Tasha, einfach nur froh jetzt nicht allein sein zu müssen. Auch Sesshomaru hatte natürlich mitbekommen, dass sich Chery beruhigt hatte, was ihn doch ziemlich erleichterte. Er wusste noch immer nicht genau, was denn nun der Grund für Cherys geistigen Zusammenbruch war, doch er vermutete, dass es sein mangelndes Vertrauen zu dem Mädchen gewesen war, das zu dem Gefühlsausbruch geführt hatte. Natürlich war er froh, dass sich die Schwarzhaarige wieder einigermaßen gefangen hatte, doch ihm war nicht entgangen, dass es Tasha gewesen war, der dies zu verantworten hatte und diese Tatsache sorgte dafür, dass sich sein Herz schmerzhaft zusammenkrampfte. Er wollte derjenige sein, der Chery tröstete, wenn sie traurig war, der an ihrer Seite war und sie beschützte. Wäre da nicht die Angst davor einmal nachzugeben wäre er jetzt der, der Chery in seinen Armen hielt und sie sanft an sich drückte, und das hätte ihm bei Gott keineswegs missfallen. Er erinnerte sich zurück, an vor wenige Stunden, wo sich all diese Wünsche für kurze Zeit erfüllt hatten. Er hatte Chery im Arm gehalten, als diese Angst vor dem Gewitter gehabt hatte, hatte sie getröstet und war fest entschlossen, sie vor allen Gefahren zu beschützen. Doch alles was geblieben war, war Kälte. Kälte, die auf die Wärme des Körpers des Hanyous nur noch deutlicher zu spüren war. Hätte Sesshomaru der Schwarzhaarigen doch nur mehr vertraut! Dann wäre sie jetzt noch bei ihm im Zimmer und sie hätten vielleicht sogar dort weitergemacht, wo sie von Rin unterbrochen worden waren. Beim Gedanken daran zog sich ein feiner roter Schimmer über Sesshomarus Wangen, der jedoch sofort wieder verschwand, als der Youkai hören konnte, wie Chery und Tasha sich im Flur erhoben und das Mädchen leise ein ‚Danke!’ flüsterte, das er fast nicht mehr hören konnte. Anschließend folgte die Schwarzhaarige dem Menschenjungen wortlos in dessen Raum, wo sich die Beiden noch immer schweigend hinlegten. Sesshomaru war klar, dass er Chery Tasha selbst in die Arme getrieben hatte und er nun nichts mehr daran ändern konnte. Denn wenn er nun zu den Beiden in den Nebenraum stürmen würde, würde er alles nur noch schlimmer machen, als es eh schon war. Also seufzte er nur einmal leise auf und ließ sich dann wieder auf den Boden nieder, um zumindest noch ein wenig Ruhe in dieser Nacht zu bekommen. Doch im Gegensatz zu dem Youkai, der es einfach nicht schaffte sich zu entspannen, schliefen im Nebenraum zwei Gestalten eng aneinander gekuschelt und Tasha, der mehr als nur froh war, als Chery von selbst in seine Arme gekommen war, schloss eben diese im Schlaf noch fester um das Mädchen und lächelte selig. So sollte sich zumindest einer seiner Wünsche erfüllen, denn er erwachte am nächsten Tag mit Chery in seinen Armen. ***Flashback end*** *Chery erinnert sich natürlich nur an die Dinge, die sie selbst erlebt hat und an ihre eigenen Gefühle! Alles andere ist Fan-Service* *gg* Als Chery das Ganze noch einmal durchdachte, ging ihr auf, dass es tatsächlich einige Dinge gab, die Sesshomaru wohl lieber vergessen und nicht darüber reden wollen würde. Ob er allerdings verunsichert wegen dem ‚Fast-Kuss’, oder noch immer wütend auf Chery war, konnte sie nicht erahnen. Im Nachhinein war es Chery selbst ein wenig peinlich. Sie wusste sie hatte überreagiert, doch die ganze Situation hatte sie an ein Ereignis ihrer Kindheit erinnert, an das sie nicht unbedingt gerne zurückdachte. Auch damals hatte man ihre nicht vertraut und ihr Sachen vorgeworfen, die sie sehr verletzt hatten. Der Gedanke daran hatte dann am Vortag zu diesem Gefühlsausbruch geführt. *vielleicht erklär’ ich in einem späteren Kapitel, worum es da gegangen ist! Muss mir noch was ausdenken* Erneut seufzte Chery resigniert auf, doch als Tasha, noch ein wenig verschlafen ins Zimmer trat, lächelte sie ihm freundlich entgegen, was der Junge erwiderte. Die Frau des Dorfältesten sah etwas skeptisch auf ihren Enkel, denn schließlich hatte dieser am Vortag keinen Hehl aus seinem Interesse für Chery gemacht, und nun sah es so aus, als wären die beiden zumindest gute Freunde, denn der Junge ließ sich neben der Schwarzhaarigen nieder und die beiden begannen ein Gespräch. War etwa in der Nacht etwas passiert, von dem ihr Mann und sie nichts mitbekommen hatten? Auch Sesshomaru besah sich diese Vertrautheit zwischen den Beiden mit einer gewissen Skepsis und wenn er ehrlich war wurmte es ihn sehr. Er war noch lange aufgeblieben und hatte nachgedacht und unbewusst hatte er sich auch bewusst wach gehalten um sofort eingreifen zu können, wenn Tasha irgendetwas gegen Cherys Willen versucht hätte. Doch nichts dergleichen war geschehen und durch die Ereignisse in der Nacht hatte sich anscheinend eine gute Freundschaft zwischen dem Menschen und seiner Begleiterin entwickelt. Er störte ihn, dass er nicht wusste worauf sich diese Freundschaft entwickelt hatte. Vielleicht hatte dieser Junge Chery in der Dunkelheit des Zimmers einen Kuss gestohlen und ihr hatte es gefallen. Das wäre eine Erklärung warum sie heute so guter Dinge war. Oder verstanden sie sich einfach nur deshalb so gut, weil Tasha sie am Vortag getröstet hatte? Wäre da nicht seine gute Selbstbeherrschung gewesen hätte sich der Youkai-Lord die Haare gerauft. Das war doch zum Verrückt werden! Plötzlich tauschte völlig unerwartet Cherys Gesicht vor seinem Eigenen auf. Das Mädchen hatte sich zum ihn gesellt und nachdem er nach einiger Zeit noch immer nicht reagiert hatte, hatte sie sich ein wenig zur Seite und nach vorne gebeugt, um ihm in die Augen sehen zu könne. In seiner ganzen Grübelei hatte der Youkai nichts davon mitbekommen und war nun dementsprechend überrascht. „Stimmt was nicht? Du siehst so nachdenklich aus. Mehr noch als sonst!“ Fragend und auch etwas besorgt versuchte Chery in Sesshomarus Augen zu lesen und versank dabei fast in den goldenen Seelenspiegeln. Doch bevor sie, so wie in der Nacht zuvor in eine Art Trance fallen konnte, wandte sich der Lord an und brach so den Blickkontakt. Mit dem Blick starr auf das Feuer gerichtet meinte er in kaltem Tonfall: „Als ob du das nicht wüsstest!“ Perplex sah Chery Sesshomaru an. Okay … er war definitiv noch wütend. Chery selbst war zu dem Entschluss gekommen, dass es das Beste war, wenn sie sich Sesshomaru gegenüber ganz normal verhielt. Sie hatte gehofft der Youkai würde darauf eingehen und auch normal, was für ihn normal war, antworten, doch da war der Lord anscheinend nicht ganz einverstanden damit. „Man wird ja noch fragen dürfen!“, gab sie etwas beleidigt zurück und wandte sich ebenfalls ab. Tasha betrachtete die ganze Szene etwas irritiert. Natürlich hatte er mitbekommen, dass sich Chery und Sesshomaru gestritten hatten, doch das Mädchen hatte sich standhaft geweigert ihm zu sagen, worum es in diesem Streit gegangen war. Er hatte zwar die Vermutung, dass er nicht ganz unschuldig war, doch auch wenn er es nur ungern zugab … er war nicht sehr unglücklich über den jetzigen Zustand. Er hatte eingesehen, dass die Chance für einen gemeinsame Zukunft von Chery und ihm sehr gering, bis fast gar nicht vorhanden war, doch ganz aufgeben konnte er sie nicht. Und genau deshalb beschloss er nun die Zeit, die ihm mit Chery noch blieb zu nutzen. „Hey, Chery?!“ Aus ihren Gedanken gerissen sah die Angesprochene auf und blickte den Jungen fragend an. „Vor einigen Tagen sind ein paar fahrende Händler mit ihnen Waren in unserem Dorf angekommen. Sie lagern jetzt am Waldrand. Ich muss noch was bei ihnen besorgen und wollte dich ragen, ob du nicht mitkommen willst!“ „Fahrende Händler?! Klar ich mit! Das trifft sich sogar sehr gut, ich muss sowieso was kaufen.“ Strahlend sah Tasha Chery an. Er freut sich schon auf die Gesichter seiner Freunde, wenn er mit Chery zusammen durch das Dorf gehen würde. >Gott, werden die neidisch sein! Ich hab’ manchmal schon ein Glück!< „Dann sollten wir am Besten gleich gehen. Es ist zwar nicht weit, aber auf dem Weg dahin könnte ich dir noch was Schönes zeigen. Wir haben hier in der Nähe einen kleinen See und der ist besonders am Vormittag wunderschön. Komm schon … das wird die gefallen!“ Lächelnd stand Chery auf, entzückt über die Begeisterung Tashas. Doch gerade als die Beiden das Haus verlassen wollten erhob Jaken seine Stimme. „Du bleibst gefälligst hier! Entweder das, oder wir lassen dich hier zurück und reisen alleine weiter! Denn mein Meister Sesshomaru wird sich sicher nicht dazu herablassen auf einen schwächlichen Hanyou wie sich zu warten. Da hab’ ich doch recht, oder Sesshomaru-sama?“ Ohne auf Sesshomaru Antwort zu warten, die vermutlich sowieso nicht gekommen wäre, machte Chery eine wegwerfende Handbewegung und meinte nur: „Es ist ja wohl nicht so schlimm, wenn wir ein, zwei Stunden später abreisen, oder? Wir haben es nicht eilig und ein wenig Ruhe würde vor allem Rin nicht schaden. Also reg’ dich nicht künstlich auf, sondern lass’ mir den Spaß. Kannst’ ja mitkommen, wenn du willst!“ Hämisch grinst das Mädchen Jaken an. Sie wusste genau, dass der Gnom nicht mitkommen würde und anscheinend fielen ihm auch keine Argumente mehr ein, um Chery den Marsch zu blasen. Deshalb versuchter er es auf eine andere Art und Weise. „Du hast noch nicht mal Geld. Wie willst du da was kaufen?“ „Klar hab’ ich Geld, aber da ich nun mal nicht bestohlen werden will, hab’ ich es an einer Stelle, an der man es nicht erwartet!“ Verführerisch sah Chery Jaken an und als dieser verstand auf was sie heraus wollte lief er knallrot an. Besonders als Chery den Ausschnitt ihres geliehenen Oberteils, das sie noch nicht umgetauscht hatte, im Gegenteil zu dem Rock, den sie jetzt nicht mehr trug, ein wenig nach unten schob um ihre Aussage zu verdeutlichen war es um seine Beherrschung geschehen und um nicht vor den anderen noch röter zu werden drehte er sich schnell weg. Zufrieden mit sich drehte sich auch die junge Frau wieder zu Tasha um und ging auf ihn zu. Als er sie fragend ansah lächelte sie ihn an und meinte in fröhlichem Tonfall: „Komm, gehen wir!“ Ohne noch ein Wort zu verlieren traten sie durch die Türe, doch Chery spürte genau die wütenden Blickte Jakens, der es nicht fassen konnte im ‚Wortduell’ gegen Chery verloren zu haben und sich auch noch so blamiert zu haben, und die irritierten Blicke von Rin, die nicht ganz verstand, warum Jaken so wütend auf ihre Freundin war. Außerdem spürte sie, dass sie noch ein drittes Augenpaar verfolgte, und dass das nicht etwa das eines Menschen war. Erst, als sich die Tür wieder schloss und sie so Sesshomarus stechenden Blicken entkam, die ihr einen eiseigen Schauer über den Rücken fahren haben lassen, atmete sie erleichtert auf und wandte ihr Gesicht der Morgensonne zu. Nachdem sie sich eine Weile bescheinen lassen hatte, wandte sich die Schwarzhaarige Tasha zu, der sie verträumt ansah. Als auch er sich von ihrem engelsgleichen Anblick losgerissen hatte gingen beide schweigend und friedlich nebeneinander ins Dorf. -------------------------------------------------------------------------------- STOPP! BITTE LESEN!!! Ich freu mich verkünden zu können, dass meine FF die 50 Kommi-Grenze bald erreicht hat und zur Feier des Tages hat der/diejenige, der/die den 51. Kommi schreibt einen extra Wunsch frei! (nivana hat schon den 50. Kommi belegt, weil sie früher über diesen Wunsch bescheid wusste und ich will euch gegenüber nicht unfair sein und somit gibt es zwei Gewinner!) Dieser Leser darf sich nämlich was wünschen! Entweder könnte es eine bestimte Situaion sein, oder einen Person, die in der FF vorkommen soll! Bedingung: Meine eigenen Pläne dürfen dadruch nicht völlig durcheinander kommen! Der/diejenige kann sich von mir aus auch 'ne One-Shot wünschen! *muss nicht zu InuYasha sein!* Ihr seht ... ich freu mich über jeden Kommi und will mich dafür auch bedanken! Nochmals vielen Dank für die süßen Kommis! Ciao Chery Kapitel 8: Der Begründer des Heiratsantrages und seine Freunde -------------------------------------------------------------- Hey ihr Lieben! Sorry, dass ich euch mal wieder so lange hab' warten lassen! *gomen nasai* *sich schäm* Eure Kommis waren spitze und ich freu' mich echt, wenn ich seh, dass ich so viele Leser hab'! DANKE an euch alle! Heute weiß ich nicht so viel zu schreiben, also lass ich es lieber und wünsch' euch noch viel Spaß beim Lesen! Ciao Chery --------------------------------------------------------------------------------- Der Begründer des Heiratsantrages und seine Freunde Auf den Straßen des Dorfes herrschte, trotz der frühen Stunde reges Treiben. Frauen begaben sich, ebenso wie ein Teil der Männer, auf die Felder, während eine kleine Gruppe von jungen Männern das Dorf verließ um auf die Jagd zu gehen. Kinder tollten vergnügt herum und alles in allem machte dieses Dorf einen sehr friedlichen Eindruck. Niemand schien die Ankunft von Chery und den anderen in der Nacht bemerkt zu haben, denn viele drehten sich irritiert zu dem Hanyou und Tasha um, als diese durch das Dorf gingen. Chery bemühte sich bewusste ihre dämonischen Merkmale zu verstecken, z.B.: indem sie ihre Harre absichtlich so legte, dass sie ihre spitzen Ohren verdeckten, und so wirkte sie auf die Dorfbewohner nur wie eine exotische Schönheit. Dies war vermutlich auch der Grund, warum sich einige Jugendliche um Tasha und sie scharrten und während drei Mädchen, von etwa 14 – 16 Jahren, mit Chery ein Gespräch anfingen, zogen fünf Jungs desselben Alters Tasha zur Seite. Den Mädchen hörte Chery nur mit halbem Ohr zu, als diese sie ausfragten, wie sie es schaffte ihre Haare so glänzend und lange zu bekommen, oder ob sie vielleicht einen Geheimtipp habe, um ihre Figur zu bekommen. Stattdessen konzentrierte sich Chery mehr auf die Fragen, mit denen Tasha bestürmt wurde. Angefangen von ‚Wer ist sie?’, über ‚Hat sie einen Freund?’ bis zu ‚Hast du schon mit ihr geschlafen?’ waren so ziemlich alle Fragen vorhanden. Während Chery bei einige Fragen fast der Gesichtsausdruck entgleiste, konnte Tasha nur schwer an sich halten, um nicht laut los zu lachen, denn dies war exakt die Reaktion, die er erwartet hatte. Als er aber nicht auf die Fragen seiner Freunde antwortete, fühlten sich diese in der Annahme, dass Tasha was mit Chery hatte, bestätigt. Doch als daraufhin die Fragen immer extremer und intimer wurden, von wegen ‚Wie oft habt ihr es getan?’, ‚War es heiß?’, oder, ‚Hast du es geschafft sie zufrieden zu stellen?’, platze selbst dem sonst so ruhigen Jungen der Kragen. „Jetzt aber halt mal … ich hab’ nie behauptet, dass ich mit ihr geschlafen habe. Chery ist gestern mit ihren Begleitern während des Gewitters hier angekommen und hat bei uns übernachtet. Aber es ist nichts passiert und wenn dann könnte ich jetzt sicher nicht hier sein und mit euch darüber streiten!“ „Du meinst, du würdest nicht, oder?“, fragend und auch etwas verärgert darüber, dass Tasha ihm etwas verheimlichen würde, sah einer der Jungen Cherys Bekannten an. „Nein, nein … ich könnte wirklich nicht.“ Skeptisch sahen seine Freunde ihn an. „Und warum bitte nicht? Du suchst doch nur nach einer Ausrede!“ „Ihr könnt mir ruhig glauben. Einer ihrer Begleiter hätte mich heute Morgen wohl umgebracht, wenn ich sie in der Nacht bedrängt hätte. Er will es zwar nicht zugeben, aber ich glaube, dass er doch ein bisschen mehr für Chery empfindet!“ „WAS???“ Obwohl Tasha sich bemüht hatte möglichst leise zu sprechen, hatte er Cherys Gehör gründlichst unterschätzt, denn die Schwarzhaarige hatte jedes einzelne Wort vernommen. „Du meinst doch nicht etwa Sesshomaru, oder? Der und Gefühle für mich haben? Du spinnst doch … so wie er mich immer behandelt, hält er mich höchstens für seine Dienerin, oder so!“ Perplex starrten Tashas Freunde Chery an und wunderten sich, wie sie alles hatte hören können. Tasha selbst lächelte nur wissend. Wenn Chery wirklich der Meinung wäre, dass Sesshomaru nichts für sie empfindet, und sie auch nichts für ihn, dann hätte sie dieses Thema ziemlich kalt lassen müssen. Das Mädchen hatte ihm mir seinem Verhalten quasi bestätigt, dass er mit seiner Vermutung recht hatte. „Du hast echt ne Schraube locker … und hör’ auch so dämlich zu grinsen!“ Tashas Grinsen wurde noch eine Spur breiter und er entgegnete hämisch: „Wie kommst du eigentlich darauf, dass ich Sesshomaru meine? Ich hab’ seinen Namen gar nicht erwähnt.“ „Also wenn du jetzt ernsthaft Jaken gemeint hast, dann bin ich aber echt beleidigt auch dich!“ Schmollend zog Chery eine Schnute und erhielt dafür von den fünf fremden Jungs einen träumerischen Blick. Doch plötzlich stutze einer der Jungen, als er sich Cherys Worte noch einmal ins Gedächtnis rief. „Sag mal … du reist doch nicht wirklich allein mit zwei Männern durchs Land, oder? Das ist doch gefährlich. Was ist, wenn sie über dich herfallen? Da kannst du dich doch sicher nicht wehren!“ Zustimmend nickten die anderen Jugendlichen, mit Ausnahme von Tasha, und wieder hatte es Chery geschafft alle so zu verzaubern, sodass sie sich sofort Sorgen um sie machten. Beruhigend winkte Chery ab und versuchte Tashas Freunden klar zu machen, dass ihr keine Gefahr drohte. „Ihr braucht euch wirklich keine Sorgen um mich zu machen. Erstens bin ich mir sicher, dass keiner der beiden jemals über mich herfallen würde, zweitens reist auch noch ein kleines Mädchen mit uns und drittens würde ich Jaken sowieso nicht als Mann bezeichnen, sondern eher als kleinen grünen Giftzwerg, der eh nicht gegen mich ankommen würde.“ Als sie in die fragenden Gesichter der Menschen blickte musste die Schwarzhaarige schmunzeln und fügte noch erklärend hinzu: „Er ist etwa so groß *ihre Hand etwa in Kniehöhe haltend*, grün und seines Zeichens ein Krötendämon.“ „… Ein Dämon?“ Bestätigend nickte Chery, doch gleich darauf erwies es sich als großer Fehler, dass sie so gesprächig war, denn das Mädchen hatte vergessen, wie die Einstellung der meisten Menschen Dämonen gegenüber war. In den Gesichtern der Jungen und Mädchen spiegelten sich Unglauben, Zorn und purer Hass. „Ihr habt allen ernstes einen Dämon bei euch übernachten lassen, Tasha?“ „Was hat sich der Dorfälteste nur dabei gedacht?“ „Diese Bestie gehört aus dem Dorf gejagt oder am Besten gleich getötet!“ Lautstark taten die Jugendlichen ihre Meinung kund, während sie noch immer durch das Dorf gingen. „Jetzt aber mal halblang. Man vertreibt keinen Dämonenlord und seine Begleiter, oder greift ihn an, wenn er zu einem kommt. Lasst meinen Großvater da aus dem Spiel. Er hat völlig richtig gehandelt.“ „Du willst doch nicht wirklich sagen, dass dieser Krötendämon ein Dämonenlord ist, oder? Das ist doch lächerlich … davon hab’ ich ja noch nie was gehört!“ Fast schon verächtlich waren diese Worte gesprochen worden und Chery zuckte bei diesem Tonfall leicht zusammen. Wieder einmal wurde ihr nur all zu deutlich gezeigt, dass die Menschen über Dämonen urteilten, obwohl sie sie gar nicht kannten. Gut … ein großer Teil der Youkai war schon so, wie die Menschen dachten, dass sie es waren … grausam und brutal … doch man konnte dadurch nicht auf die Allgemeinheit schließen. Chery kannte eine Menge Dämonen, die den Menschen friedlich gesinnt waren. Ihre Halbcousinen und Cousins (alles vollwertige Dämonen) waren ein gutes Beispiel dafür, denn keiner untern ihnen würde einfach nur aus Jux einen Menschen töten. Während sich Chery innerlich selbst beschimpfte so viel erzählt zu haben *war doch gar nicht so viel* schüttelte Tasha auf die Frage seines Freundes nur den Kopf. „Ich meinte doch nicht diesen Jaken, sondern Sesshomaru, Cherys zweiten Begleiter, von dem ich sagte, dass ich glaube, dass er in Chery verschossen ist …“ „Was er nicht ist!“, warf die Schwarzhaarige ein, doch Tasha fuhr unbeeindruckt fort: „Er ist der Dämonenlord und bevor ihr fragt … nein, er ist kein Krötendämon, sondern ein … ein … sag’ mal, Chery, was genau ist er eigentlich?“ Etwas eingeschüchtert, da sie auf einmal alle ansahen, erwiderte sie nur leise: „Ein Inu-Youkai … ein Hundedämon.“ Misstrauisch blickten Tashas Freunde zwischen eben diesem und Chery hin und her, woraufhin das Mädchen etwas näher an ihren Freund heranrückte, der neben ihr ging, und sich leicht in seinen Arm krallte. Sie mochte es ganz und gar nicht, wenn man sie mit so unverhohlenem Misstrauen anstarrte. Als ihre ‚Belagerer’ diese Reaktion sahen, gingen sie sofort der Annahme, dass sie Chery Angst eingejagt hatten und wandten etwas beschämt die Blicke ab. Eine Zeit lang herrschte eine unangenehme Stimmung, bis eines der Mädchen versuchte die Stimmung wieder etwas anzuheben. „Und was hast du jetzt mit deiner ‚Nicht-Freundin’ noch vor?“ Leises Gekicher folgte auf diese Bezeichnung Cherys, woraufhin diese leicht rot anlief. Tasha schmunzelte nur darüber und begann mit einem: „Ich wollte ihr den See zeigen“, wofür er einige seltsame Blicke erhielt, und endete mit: „und dann wollen wir noch zu den Händlern.“ „Der See, eh …“ Grinsend sahen sich die Menschen an, was Chery nicht ganz verstand. Unter den Dorfbewohner gab es viele Paare, die sich an diesem See die Liebe gestanden gaben und es war schon fast zu einer Tradition geworden, dass sich ein Liebespaar gemeinsam dorthin begab. Obwohl Tasha gar nichts in der Art versuchen wollte, und er den anderen ja schon gesagt hatte, dass zwischen Chery und ihm nichts war, lagen die Vermutungen seiner Freunde klar auf der Hand. Deshalb grinsten sie Tasha noch einmal verschwörerisch an, woraufhin dieser die Augen überdrehte. Mit einem fast schon spöttischen ‚Na da wollen wir nicht weiter stören! Mach’s gut, Chery. Vielleicht treffen wir uns noch mal wieder. Und … bleibt ja anständig, okay?’, rannten sie davon und ließen eine sehr verwirrte Chery zurück, die sich noch immer an Tashas Arm klammerte, was aber keinen der beiden wirklich zu stören schien. „Nimm’ sie nicht ernst! Die treiben ständig irgendwelchen Schabernack.“ Nicht ganz überzeugt sah Chery ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Und was hat das Ganze mit dem See zu tun? Als du ihnen erzählt hast, dass wir dorthin wollen haben sie ja erst damit angefangen.“ Um eine Antwort verlegen blickte der Angesprochene zur Seite. Er befürchtete, wenn er Chery die Geschichte des Sees bereits hier und jetzt erzählen würde, dass das Mädchen nicht mehr mit ihm dorthin gehen würde. „Das erzähl’ ich dir, wenn wir dort sind, in Ordnung? Es ist eh nicht mehr weit.“ Zufrieden, dass sie bald die Antwort auf ihre Frage bekommen wird nickte die Schwarzhaarige und just in diesem Moment erreichten sie den Dorfrand. Tasha führte sie auf einem kleinen Pfad durch den Wald und Chery genoss sichtlich die friedliche Stimmung, die zwischen ihnen und in ihrer ganzen Umgebung herrschte. Es dauerte nicht lange, bis sich das Dicklicht vor ihnen lichtete und als Chery auf die große Lichtung trat stockte ihr der Atem. Wie in Trance ließ sie Tashas Arm los und lief staunend an das Ufer des Sees, von dem ihr Begleiter mit seinen Freunden vorhin gesprochen hatte. Das Licht der Vormittagssonne, das vereinzelt durch die Baumwipfel schien, brach sich in der glatten Oberfläche und erzeugte ein prächtiges Farbenspiel, das Chery nur mit glänzenden Augen und offenem Mund betrachten konnte. Langsam drehte sie sich wieder zu Tasha um, der hinter sie getreten war, und ihre Augen leuchteten vor Begeisterung. „Das … das … das ist wunderschön! Wie heißt der See?“ „Seinen richtigen Namen kann ich nicht aussprechen, da er in einer fremden Sprache ist, aber übersetzt bedeutet er so viel wie ‚Schicksalssee’. Es heißt, dass sich vor vielen Jahren die Prinzessin und er Prinz zweier verfeindeter Reiche hier getroffen haben, weil sie dem Krieg der Länder endgültig ein Ende setzten wollten. Sie verliebten sich auf den ersten Blick ineinander, doch sie wussten, dass ihre Liebe, wenn sie es nicht schaffen sollten die Könige zum Frieden zu bewegen, zum Scheitern verurteilt war. Nach einigen vergeblichen Versuchen brachten sie ihre Väter hierher, an diesen See, an dem sie sich das erste Mal getroffen hatten. Auch die Könige waren von der Schönheit dieses Ortes überwältigt und gemeinsam gelang es den beiden Verliebten die Herrscher davon zu überzeugen, dass es in ihren Reichen noch mehr solcher Plätze geben muss, und dass sie durch einen Krieg alle zerstören könnten. Der See wird Schicksalssee genannt, weil sich hier das Schicksal zweier Länder, die daraufhin tatsächlich Frieden schlossen, wie auch das Schicksal des Prinzen und der Prinzessin erfüllten. Die beiden ließen sich hier vermählen und das ist auch der Grund, warum alle Liebespaare des Dorfes hierher kommen und sich ewige Liebe schwören. Deshalb haben meine Freunde vorhin auch so blöd geredet, als ich ihnen gesagt habe, dass ich mit dir hierher will.“ *sorry, wenn ich jetzt ein wenig zu kitschig geworden bin, aber ich konnte nicht anders* Träumerisch hatte Chery Tashas sanfter Stimme gelauscht und nun wurde ihr auch einiges klar. Es war aber auch eine schöne Vorstellung, hier, an diesem wunderschönen Ort, von seinem Liebsten ewige Liebe geschworen zu bekommen. Unwillkürlich erschien Sesshomarus Bild vor ihrem geistigen Auge, woraufhin sie leicht errötete und den Kopf schüttelte, um den Anblick des Lords zu vertreiben. Was war denn nun los? Warum zum Teufel sah sie jetzt Sesshomaru vor sich? Um sich abzulenken sah sie noch einmal zur Wasseroberfläche und beobachtete fasziniert das Farbenspiel. Was weder sie noch Tasha wussten, war, dass sich der Youkai, an den Chery eben noch gedacht hatte, ganz in ihrer Nähe befand und die beiden beobachtete. Kurz nachdem seine Begleiterin mit dem Menschenjungen in das Dorf gegangen war, war Sesshomaru ihrem Beispiel gefolgt und hatte ebenfalls die Hütte verlassen. Jaken hatte auf seine Frage, wohin er denn ginge, nur Schweigen und tödliche Blicke bekommen. Ich meine … Sesshomaru hätte doch nicht einfach so sagen können, dass er sich Sorgen um Chery machte, dass es ihn nervös machte, wenn sie mit Tasha alleine war, und dass ihn besonders die Sachte mit dem See skeptisch machte. Das waren zwar genau die Gründe gewesen, warum er den beiden hinterher geeilt war, doch so etwas vor seinem Diener zuzugeben … unvorstellbar! Er war natürlich nicht, wie die zwei Verfolgten, mitten durch das Dorf gewandert, sondern hatte alles von einem Hügel am Dorfrand beobachtet, und was er gesehen hatte, hatte ihm alles andere als gefallen. Er hatte zwar nicht verstehen können, worüber die Menschen *Tashas Freunde* mit Chery geredet hatten, doch an ihrem wechselnden Minenspiel hatte er erkennen können, dass ein völlig falsches Thema angeschnitten worden war. Als sich Chery dann auch noch an Tashas Arm geklammert hatte, hatte nicht mehr viel gefehlt und er wäre fast ins Dorf hinunter gestürmt um dem Mädchen beizustehen und es zu beschützen. Er hatte sich gerade noch so zurückhalten können. Auch als Tashas Freunde verschwunden waren und dieser Chery in den Wald geführt hatte, war er den beiden gefolgt und so stand er nun, versteckt hinter ein paar Bäumen, am Rande der Lichtung und betrachtete sprachlos die schmale Gestalt Cherys am Ufer. Selbst auf diese Entfernung konnte er erkennen, dass sich in den Augen der Schwarzhaarigen das Farbenspiel des Sees spiegelte. Es würde ihn nicht wundern, wenn ihr auf einmal weiße Flügel wachsen und sie davon fliegen würde. Innerlich wunderte es ihn sehr, dass Chery ihn noch nicht bemerkt hatte, doch anscheinend hatte sie im Moment ganz andere Dinge im Kopf als ihn. *wenn er wüsste* *gg* Als er Tashas Erzählung über diesen See gelauscht hatte *ja … er hat zugehört! So was kann er auch* war er nun noch froher den zweien gefolgt zu sein, doch entgegen seinen Vermutungen verschwanden Chery und Tasha nach einer Weile wieder von der Lichtung, ohne, dass der Junge etwas bei der Schwarzhaarigen versucht hatte. Doch trotz dieser Tatsache war er nicht bereit deine Begleiterin Tasha völlig anzuvertrauen und so ging er ihnen auch noch nach, als diese zu den Händlern aufbrachen. Schon von weitem konnte man die Mensche hören, die gerade bei den Wägen der fahrenden Händler waren. Als diese in Cherys Sichtfeld kamen blieb sie einen Moment stehen und ließ den Anblick auf sich wirken. Es waren insgesamt sechs Wägen, von denen bei drei Lebensmittel verkauft wurden. Einer der Händler hatte sich auf Gemüse spezialisiert, der andere auf Fleisch, sowohl Wild als auch Fisch, und der Dritte verkaufte Gewürze und Heilkräuter. Dann gab es noch einen Händler, der Kleidung anbot und an dem Wagen daneben wurde (hauptsächlich billiger) Schmuck, aber auch Werkzeuge angeboten. Der letzte Wagen stand etwas abseits und nur selten verirrte sich einer der Dorfbewohner dorthin. Chery konnte auch nicht wirklich erkennen, was dort verkauft wurde, denn vor dem Wagen saß eine alte Frau auf einer Decke auf dem Boden und sah nur auf, wenn jemand auf sie zukam. Doch die Schwarzhaarige achtete nicht länger darauf, sondern ging zu Tasha, der bereits an den ersten Wagen getreten war und die Waren betrachtete. Auf einer kleinen Ablagefläche stapelten sich viele Arten von Gewürzen, die Chery zum Teil völlig unbekannt waren und von dem Geruch, den die vielen Kräuter verströmten wurde ich beinahe schwindelig. Für die Mischung an Gerüchen war ihre Nase viel zu fein. Das war auch der Grund, warum sie schnell weiter ging und auch dem Wagen mit den Fleischwaren, der daneben stand, schenkte sie nur wenig Aufmerksamkeit. Erst die Schmuckstücke, die der dritte Händler anbot, betrachtete sie ein wenig genauer. Zwischen vielen einfachen Ketten, die einen hölzernen Anhänger besaßen, erblickte Chery eine einzelne Perlenkette, die sich vermutlich nur Adelige leisten konnten und auch einige Muschelarmbänder waren vorhanden. Auf einmal zog ein, an sich sehr schlicht aussehender Ring die Aufmerksamkeit des Hanyous auf sich. Prunkvollere Ringe und Ketten außer Acht lassend griff sie zielstrebig nach dem Ring und betrachtete ihn genau. Tasha, der seine Einkäufe, die er zu erledigen gehabt hatte, bereits hinter sich gebracht hatte, trat neben sie und betrachtete interessiert was sich Chery denn ausgesucht hatte. Der Ring war aus deinem Metall, das Silber sehr ähnlich war und es waren seltsame Schriftzeichen in seine Oberfläche eingeritzt, die denen auf Cherys Kettenanhänger sehr ähnlich sahen. Mittlerweile war auch der Händler auf die beiden aufmerksam geworden und kam sofort auf sie zu. „Ihr habt Euch da wirklich ein außergewöhnliches Stück ausgesucht, meine Dame. Ich habe auf meinen Reisen viele Leute gefragt, doch niemand konnte mir sagen, aus welchem Metall es gemacht ist, noch konnten sie mir sagen, was diese Schriftzeichen zu bedeuten haben. Ich mache Euch einen Sonderpreis, wenn Sie mir sagen können, was hier steht.“ Chery zog eine Augenbraue hoch und sah den Händler vergnügt an. „Wirklich?“ „So wahr ich hier stehe. Ich gebe Euch mein Wort!“ Cherys Grinsen wurde immer breiter und langsam wurde dem Mann etwas mulmig. War es wirklich eine gute Idee gewesen dieses Angebot auszusprechen? Nein, war es nicht, wie sich nun auch herausstellte! „Wie sind wer wir sind, weil wir nicht versucht haben anders zu sein!“ Dem Händler entglitten die Gesichtszüge und auch Tasha sah Chery verwirrt an. „Woher kannst du das denn lesen?“ „Nun ja … vor langer Zeit war das die Sprache, die man in meiner Heimat gesprochen hat. Als Kind musste ich dieses Sprache sprechen, lesen und schreiben lernen. Jeder in meiner Familie trägt so einen Ring, nur die Schriftzeichen bedeuten bei jedem etwas anderes. Dieser Ring hat einmal mir gehört, aber ich habe ihn verloren, kurz nachdem ich von zu Hause weggegangen bin.“ „Dieser Ring hat einmal dir gehört?“ Nun war Tasha noch erstaunter. Es grenzte an ein Wunder, dass Chery in einem so großen Land ein verlorenes Schmuckstück bei einem fahrenden Händler wieder fand. Als der Junge Cherys sanften Blick bemerkte, mit dem sie den Ring betrachtete, fasste er einen Entschluss. Er zog den Händler ein wenig zur Seite und erkundigte sich nach dem Preis. Nachdem sie ein wenig gehandelt hatten und Tasha auch das Angebot des Mannes von vorhin miteinbezogen hatte, überreichte der Junge dem Händler den gewünschten Preis in Münzen und ging dann wieder zu Chery, die von all dem nichts mitbekommen hatte. Vorsichtig nahm er der jungen Frau den Ring aus der Hand und wollte ihn ihr auf den Ringfinger stecken, doch diese zog ihre Hand zurück und sah Tasha verwirrt an. „Er gehört wieder dir! Ich schenke ihn dir … dann wirst du dich immer an mich erinnern!“ „Aber … aber das kann ich nicht annehmen! Ich werde mich auch ohne den Ring an dich erinnern!“ Entschlossen schüttelte sie den Kopf, doch Tasha war genauso entschlossen ihn den Ring zu geben. Deshalb kniete er sich nun vor ihr auf den Boden, legte die Hand, in der er den Ring hielt, flach aufs Herz und streckte ihr die andere Hand entgegen. Möglichst ernst und mit feierlichem Tonfall sagte er: „Wir kennen uns noch nicht sehr lange, doch ich muss dir eine ernsthafte Frage stellen. Ich, Tasha aus dem Menschendorf, will dich, Chery aus der Ferne, fragen: Darf ich dir diesen Ring schenken?“ War Chery am Anfang noch etwas überrascht und fast schon geschockt gewesen, so konnte sie sich jetzt fast nicht mehr zurück halten und lachte beinahe laut los. Auch der Händler, der nach diesem misslungenen Geschäft, man bedenke die Ermäßigung, nicht sehr erfreut gewesen war, konnte ein kleines Schmunzeln nicht verhindern. Weder die beiden Amüsierten noch Tasha, der krampfhaft versuchte ernst zu bleiben, ahnten, dass diese Art der Frage einmal die gebräuchlichste Art eines Heiratsantrages werden wird. Wenn so etwas schon damals üblich gewesen wäre, dann wäre Sesshomaru, der noch immer alles genau beobachtete sicherlich dazwischen gegangen. So allerdings blieb er nur, äußerlich ruhig und innerlich brennend vor Eifersucht, am Waldrand stehen. Als Chery jedoch auf Tashas Spiel einging und ihm, keck lächelnd, ihre Hand hinhielt, woraufhin der Junge ihr mit einem charmanten Lächeln den Ring ansteckte, hielt ihn nichts mehr. So schnell, dass die Menschen nichts mitbekamen, eilte er zu Tasha, der mittlerweile zwar aufgestanden war, aber immer noch Cherys Hand hielt, und Chery, die er am Arm zurückzog, sodass sie nach hinten und direkt in seine Arme stolperte. Diese schloss er auch sofort um das perplexe Mädchen und umarmte es so von hinten. Mit stechenden Blicken spießte er den überraschten Tasha fast auf, während sich die Schwarzhaarige in seinen Armen ein wenig drehte und ihn fragend ansah. „Sesshomaru!?! Was machst du denn hier?“ --------------------------------------------------------------------------------- Vielen Dank für eure Treue und ich hoff' ihr schreibt mir auch wieder fleißig Kommis *g* Ciao Chery Kapitel 9: Schicksal -------------------- Hallo meine Süßen! Ich weiß ... wirklich viel schneller war dieses Kapitel auch nicht da! Ich muss gleich mal zu Anfang sagen ... ich hab' mir mit dem Kapi manchmal echt schwer getan. Ich konnte ab und zu einfach nicht mehr weiter schreiben und deshalb kann ich keine Garantie abgeben, dass es auch gut geworden ist. Hoffe ihr hinterlasst mir trotzdem ein Kommi und auch vielen Dank an all die Lieben, die mir bei dem letzten Kapi ein Feadback gegeben haben. Viel Spaß beim Lesen Ciao Chery --------------------------------------------------------------------------------- Schicksal Als Sesshomaru die Frage Cherys hörte sah er zu ihr hinab und erst jetzt bemerkte er seine Kurzschlussreaktion. So schnell wie möglich entließ er das Mädchen aus seiner Umklammerung, das sich sofort einige Schritte entfernte und sich dann ganz zu ihm umdrehte. Nach einem 10-Sekunden-Blickkampf wandte sich der Youkai ab und betrachtete mit gespieltem Interesse die Schmuckstücke. Ihm fiel beim besten Willen nicht ein, wie er sein Verhalten erklären sollte, ohne sich völlig bloß zu stellen. Also lautete die Devise: Ignorieren und so tun, als ob man nichts gehört hätte! Während der Händler ihn nur verängstigt anstarrte, da man ihm die dämonische Herkunft doch sehr deutlich ansah, war Chery zuerst einfach nur verblüfft. Doch schon bald wurde sie etwas wütend darüber, so ignoriert zu werden und wollte ihm die Leviten lesen, wurde jedoch von Tasha zurückgehalten. Dieser schüttelte nur bestimmt den Kopf und lächelte die Schwarzhaarige zugleich sanft an. Um sich und ihrem Freund nicht den Tag zu verderben beließ sie es dabei und nuschelte nur: „Kommt mit!“ Dieses Mal war es der Youkai, der Chery verwirrt und überrascht ansah, doch dann zuckte er nur innerlich mit den Schultern und folgte dem Hanyou, der bereits die Waren des nächsten Wagens bestaunte. Während Sesshomaru hinter die Schwarzhaarige trat und auch einen Blick auf die Gewänder, die hier angeboten wurden, warf, besah sich Tasha das Ganze nur schmunzelnd. Er hatte da schon so eine gewisse Ahnung, warum der Youkai hier bei den Händlern aufgetaucht war. Vielleicht konnte er seiner Freundin etwas helfen und die ‚Beziehung’ zwischen dem Lord und ihr ein wenig vorantreiben?! Wobei … nein, doch eher nicht! Das sollten die beiden schon alleine schaffen, denn sonst würde das Ganze eh nicht lange halten. Dies entschlossen trat er zu den Reisegefährten und sah, genauso wie Sesshomaru, Chery dabei zu, wie sie immer wieder eine Kleidungsstück zur Hand nahm, es genau betrachtete und es dann wieder zurücklegte. Trotz seiner Vorsätze sprach Tasha, als er sicher war, dass Chery abgelenkt war und nicht zuhörte, den Lord, der neben ihm stand, an. „Sesshomaru-sama? Ihr seid uns doch schon gefolgt, seid Chery und ich das Haus verlassen haben. Habe ich recht?“ Bemüht sich seine Verwunderung nicht all zu sehr anmerken zu lassen sah der Angesprochene Tasha an. Er hätte nicht gedacht, dass der Junge etwas hätte bemerken können. Das hätte er eher Chery zugetraut … wenn überhaupt. Da sich Sesshomaru allerdings nicht vor Tasha rechtfertigen wollte meinte er nur ausweichend: „Wieso sollte ich einem mickrigen Menschen, wie dir darauf antworten?“ Verschmitzt grinste der Angesprochene den Youkai an und ließ sich nicht von dessen kühlen Miene abschrecken. „Nun … Chery ist meine Freundin und ich interessiere mich dafür, wenn uns, und insbesondere sie, jemand verfolgt!“ Nun hatte er Sesshomarus volle Aufmerksamkeit. Freundin?!? Freundin im Sinne von fester Freundin, oder Freundin im Sinne von ‚Ich-erzähl-ihr-alles-und-wir-sind-unzertrennlich’ Freundin? So, wie Tasha im Moment grinste könnten es beide Möglichkeiten sein. Aber Sesshomaru wäre nicht Sesshomaru gewesen, wenn er der Sache nicht nachgegangen wäre. „Und was, wenn Chery gar nicht deine Freundin sein will? Wir reisen heute noch ab, da hat das sowieso keinen Sinn!“ „Oh, vielleicht habe ich sie ja schon längst dazu überredet hier bei mir zu bleiben und sie hat sich nur noch nicht getraut es Euch zu sagen.“ Tasha war schon klar, dass er sich im Moment auf ziemlich dünnem Eis bewegte, aber wenn er den Lord dazu bringen könnte wütend zu werden und dann in seiner Wut etwas Unüberlegtes zu tun, dann wäre Chery vielleicht geholfen. Es wäre doch möglich, dass Sesshomaru das ein oder andere rausrutschen würde, was er dem Mädchen gegenüber nie gesagt hätte. Ein gewisses Risiko bestand immer. Tashas letzter Satz hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Sesshomaru war nahe daran die Beherrschung zu verlieren. Da sah man mal wieder, wie ihn die (vielleicht) Liebe verändert hatte. Er war doch früher stets beherrscht und eiskalt gewesen und nun wurde er allein bei der Vorstellung, dass ihm jemand Chery wegnehmen könnte wie rasend. Dabei war es doch nicht einmal sicher, ob der Menschenjunge überhaupt die Wahrheit gesagt hatte. Um genau das herauszufinden drehte er sich nun ganz zu dem Jungen um und sah ihm mit eisigem Blick warnend und zugleich forschend in die Augen. Unter diesen stechenden Blicken wurde sogar dem sonst so tapferen Tasha etwa mulmig und genau diese Unsicherheit sah auch Sesshomaru. Wenn der Junge die Wahrheit gesagt hätte, dann wäre er nicht so schnell unsicher geworden. Dann hätten ihm solche forschenden Blicke nichts ausgemacht. So dachte der Lord zumindest. Allerdings übersah er, dass jedem bei diesen stechenden Blicken ein kalter Schauer über den Rücken laufen würde, egal ob derjenige nun gelogen hat, oder nicht. Da sich Sesshomaru in seiner Annahme bestätigt fühlte konzentrierte er sich nicht mehr so darauf Tasha einschüchtern zu wollen und der Junge wurde wieder etwas mutiger. Gerade wollte er den Lord erneut fragen, ob er Chery und ihm nun bereits von der Hütte aus gefolgt war, oder nicht, obwohl er es sich schon denken konnte, doch dann erschien eben die, um die es insgeheim die ganze Zeit ging, neben den beiden. „Was macht ihr denn die ganze Zeit? Schaut euch doch auch mal die schönen Gewänder an, in die könnte man sich echt hineinlegen, so weich sind manche!“ Glücklich seufzend drehte sie sich noch einmal zu dem Wagen um und betrachtete erneut träumerisch die Waren. Die meisten davon waren für einfache Dorfbewohner gemacht und einige waren sogar nur für harte Arbeiten gedacht, aber unter alle diesen groben Stoffen leuchteten wenige Stücke hervor, die aus feinerem Stoff gemacht waren. Als Sesshomaru und Tasha ihre Überraschung, weil Chery sie so plötzlich unterbrochen hatte, überwunden hatten, setzte letzterer wieder ein charmantes Lächeln auf und bot ihr auch sofort an: „Wenn dir was gefällt, dann sag’ ruhig. Ich kauf’ es dir! Wie es sich für einen ‚Freund’ gehört.“ Bei dem ‚Freund’ zuckte Sesshomaru unmerklich zusammen, doch atmete er zugleich erleichtert auf, als Chery dankend ablehnte. „Du hast mir schon genug geschenkt. Mein Ring reicht mir da völlig … mehr kann ich wirklich nicht von dir verlangen! An ihm solltest du dir mal ein Beispiel nehmen, Sesshomaru! Er weiß wenigstens, wie man mit Frauen umgehen muss!“ Von Tasha erhielt sie für diesen Satz ein leises Kichern, doch bei Sesshomaru ging ein weiterer Teil seiner Selbstbeherrschung dahin. Also sagte er einfach das Erstbeste, was ihm gerade einfiel: „Ich muss mir von niemandem ein Beispiel nehmen und schon gar nicht von so einem schwachen Menschen!“ Tja, er hatte nicht all zu blöd vor Chery dastehen wollen, doch leider reagierte diese nicht besonders erfreut darauf, dass man ihren Freund beleidigte. Die Schwarzhaarige kannte Sesshomarus Art zwar schon, doch an so etwas konnte sie sich einfach nicht gewöhnen. Doch bevor sie Sesshomaru gehörig den Marsch blasen konnte sprach Tasha sie unverwandt an. „Sag mal … was hast du da eigentlich?“ Dabei zeigte er auf den kleinen Beutel, den Chery in der Hand hielt und der ihm eben erst aufgefallen war. Auch Sesshomaru wandte seine Aufmerksamkeit eben diesem Beutel zu, und auch wenn er es nicht zugeben würde, er war Tasha doch ein wenig dankbar, dass dieser Chery abgelenkt hatte. Dem Lord war sehr wohl aufgefallen, dass das Mädchen wütend geworden war und auf eine Standpauke von ihr konnte er wahrlich verzichten. Vor diesen ganzen Menschen, die nach wie vor bei den Händlern waren, und vor allem vor Tasha wollte er sich nicht von ihrer gemeinsamen Freundin belehren lassen. „Das?! Na ich wollte mir auch mal wieder was gönnen und diese Teil hat mir einfach zu gut gefallen, als dass ich nein hätte sagen können!“ Mit diesen Sätzen hatte sie ihre Begleiter nur noch neugieriger gemacht. „Nun zeigt doch mal her“, forderte Tasha sie auch prompt auf. Doch Chery versteckte den Beutel nur hinter ihrem Rücken und ließ in spielerischem Tonfall verlauten: „Das bekommt ihr noch früh genug zu sehen! Jetzt zeig’ ich es euch jedenfalls nicht!“ „Ach komm schon! Ich bin mir sicher, dass Sesshomaru-sama auch gerne sehen würde, was du gekauft hast.“ Nachdenklich sah die Schwarzhaarige zwischen den beiden Männern hin und her, wobei sie den Youkai eindeutig länger beobachtete, als Tasha. War Sesshomaru tatsächlich so neugierig, wie der Junge behauptete, oder interessierte es ihn wieder einmal kein bisschen? >Tse … als ob sich der dafür interessieren würde, was ich mir kaufe. Dem ist seine Umwelt doch so was von egal! Ich muss sowieso verrückt gewesen sein, als ich mich gefragt hab’, ob Sesshomaru das Oberteil, das ich mir gekauft hab’, gefallen würde. Ich meine … selbst wenn, er würde es mir ja eh nicht sagen. Als ob der jemals so was, wie ‚das steht dir’ sagen würde. Lächerlich!< Missmutig schüttelte sie den Kopf und antwortete etwas verspätet auf Tashas Aufforderung: „Ich zeig’ es euch trotzdem nicht! Später vielleicht … wenn wir wieder bei dir zu Hause sind. Aber nur vielleicht.“ Sowohl Tasha, als auch Sesshomaru fragten sich, was Chery denn bitte gekauft hatte, dass sie sich so vehement dagegen wehrte es ihnen zu zeigen. Doch lange überlegen konnten sie nicht, da sich der Hanyou bereits dem nächsten Wagen zugewandt hatte. Die verschiedenen Gemüsearten, die hier angeboten wurden interessierten sie allerdings nicht besonders. Außerdem fragte sie sich schon die ganze Zeit, was es mit dem letzten Wagen, der etwas abseits stand auf sich hatte. Nur selten verirrte sich ein Dorfbewohner dorthin und wenn man doch einmal jemanden mit der alten Frau, die noch immer vor dem Wagen saß, reden sah, dann blieb derjenige nicht lange. Neugierig ging das Mädchen näher zu dem Karren, bis Tasha sie auf einmal am Arm packte und sie zurück hielt. „Hey … was soll das?“ Mit einem seltsamen Gesichtsausdruck schüttelte der Menschenjunge den Kopf und meinte leise: „Geh’ da besser nicht hin!“ „Aber wieso denn nicht? Was wird da eigentlich verkauft? Da sitzt doch immer nur diese alte Frau.“ Skeptisch sah Chery zwischen Tasha und dem Wagen hin und her und auch Sesshomaru wunderte sich ein wenig, warum der Junge nicht zulassen wollte, dass ihre Begleiterin dorthin ging. „Es ist so … bei fahrenden Händlern reisen ob Wahrsager und solche Leute mit. Denen kann man nicht trauen! Diese Frau behauptet von sich, dass sie die Zukunft vorhersagen kann. Glaub’ ihr ja kein Wort!“ Skeptisch sah Chery ihren Freund an. „Aber ich dachte, dass der Rat von solchen Wahrsagern eigentlich ganz gerne angenommen wird, und dass sie manchmal sogar verehrt werden. Hab’ ich da was falsch verstanden, oder was?“ „Nein, das nicht … aber ich glaube nun mal nicht an solchen Firlefanz. Das sind doch alles nur Lügner!“ Fast angeekelt verzog Tasha das Gesicht und warf einen misstrauischen Blick zu der alten Frau. Chery sah das Ganze nicht so eng und war eher gespannt, was die alte Dame zu sagen hatte. „Ach bitte, ich will wissen, ob die wirklich behauptet in die Zukunft sehen zu können! Lass und hingehen … wir müssen ihr ja kein Wort glauben. Kommt schon!“ Mit einem erstklasse Hundeblick, dem weder Tasha noch Sesshomaru, der für Wahrsagerein noch weniger übrig hatte, als Tasha, widerstehen konnten. Seufzend gab sich Tasha geschlagen, schränkte aber auch sofort ein: „Aber wir bleiben nicht lange. Und vor allem tun wir uns keinen Quatsch über die Zukunft an, okay?“ Glücklich ihren Willen wenigstens zum Teil durchgesetzt zu haben strahlte das Mädchen ihre Begleiter an und besonders dem Lord wurde dabei ein wenig warm. >Warum bitte muss ich mir jetzt so was antun? Ich sollte einfach wieder verschwinden. Chery kann sich eh selbst wehren, wenn was ist und ich muss mir nicht so einen Blödsinn anhören. Aber … dann wäre sie wieder mit diesem Tasha alleine. Ist das wirklich gut? Na ich weiß nicht. Dem würde ich alles zutrauen!< Das Misstrauen Tasha gegenüber überzeugte Sesshomaru doch noch bei den beiden zu bleiben und so ging er nun hinter dem Menschen und ihrer gemeinsamen Freundin zu dem Wagen, der etwas abseits stand. In einigen Metern Entfernung blieben sie stehen und sahen sich noch einmal genau um. Die Frau saß auf einer Art Decke und um sie herum standen verschiedene Behälter. Was in diesen Behältnissen war konnte man nicht erkennen, aber zumindest Sesshomaru und Chery konnten anhand ihres gutes Geruchsinnes erahnen, was es war, und sie konnten getrost darauf verzichten das Gerochene auch noch zu sehen. Obwohl sie sich bemüht hatten leise zu sein, sah die Alte nun auf, als ob sie geahnt hätte, dass sie neue Kunden hatte. Aus unergründlichen dunklen Augen musterte sie die zusammen gewürfelte Gruppe und fast ein wenig amüsiert zog sie die Mundwinkel ein Stück hoch. Sie wirkte auf Chery eigentlich doch sehr sympathisch und ganz nachvollziehen konnte sie Tashas Meinung nicht. „Setzt euch doch! Was wollt ihr wissen? Etwas über eure Zukunft? Eine gute Zeit für die Jagd, oder willst du *auf Chery zeig* wissen, wer von diesen beiden Herren der Richtige für dich ist?“ Tasha konnte es nicht lassen leise zu kichern, als Chery bei dieser Bemerkung ein wenig rot um die Nase wurde. Allerdings war er etwas enttäuscht, dass Sesshomaru, zumindest nach außen hin, völlig ruhig blieb. Für sich selbst beschloss der Youkai in diesem Moment aber, Chery so schnell wie möglich von hier weg zu bringen. Diese ‚Hexe’ brachte sie nur auf falsche Gedanken. Zu seiner Erleichterung winkte Chery ab und sagte etwas verlegen: „Danke, aber das will ich zumindest so auf keinen Fall erfahren. Das bestimm ich lieber selber.“ Auch wenn die Schwarzhaarige von der Wahrsagerin einen Tipp bekommen hätte, hätte sie ihr nicht geglaubt. Was das anging war sie, wie Tasha, etwas skeptisch. Aber ein wenig austesten konnte sie die Frau doch, oder? Sie würde sie ja eh bezahlen und musste ihr aber kein Wort glauben. „Vielleicht … könnten Sie mir ein bisschen etwas über meine Zukunft sagen!?“ „Aber Chery …“ Tasha wollte sofort widersprechen, aber ein bettelnder Blick Cherys hielt ihn zurück. Grummelnd setzte er sich ein Stück hinter das Mädchen auf den Boden, das sich bereits niedergelassen hatte. Auch Sesshomaru ließ sich etwas hinter Chery auf dem Boden nieder und wartete einfach mal ab, wie weit der Hanyou gehen wollte. Er hatte bereits an Cherys Mienenspiel erkannt, dass sie das Ganze nicht wirklich ernst nahm, sondern eher nur ihren Spaß haben wollte. „Gibt es etwas bestimmtes, was du wissen willst?“ Die Angesprochene gab vor angestrengt nachzudenken, nur um dann zu sagen: „Nein, nicht wirklich. Vielleicht etwas in näherer Zukunft, irgendetwas, das bald einmal passieren wird.“ Die Wahrsagerin wunderte sich nun doch etwas, warum Chery zu ihr kam, wenn sie nicht einmal genau wusste, was sie wissen wollte, aber Geschäft war Geschäft und das ließ sie sich sicher nicht entgehen. „Also gut, wie du willst“ Mit faltigen Händen öffnete sie einen der Beutel, die neben ihr lagen und holte eine Hand voll Steine, Knochen und auch verschiedene andere Dinge heraus. Mit der Zeit hatte sie gelernt, dass die Leute ihr eher glaubten, wenn ihre Wahrsagerei mehr Bezug zu der Person selbst hatte. Deshalb forderte sie Chery nun auch auf ihre Hände auszustrecken. Als das Mädchen dies auch getan hatte legte sie die Dinge, die sie noch in ihrer Hand hielt, in Cherys und schloss ihre eigenen Finger um die des Mädchens. Nun begann die Alte mit ihren Händen die des Hanyous zu schütteln und so wirbelten auch die Steine und Knochen in der Höhle, die Cherys Hände bildeten, umher. Dazu murmelte sie etwas, was die Schwarzhaarige beim besten Willen nicht verstehen konnte. Ein kurzer Blick zu Tasha sagte ihr, dass er dem Ganzen noch immer sehr skeptisch gegenüber war, denn er beobachtete die beiden Frauen mit Argusaugen, um ja eingreifen zu können, wenn irgendetwas mit der Jüngeren der beiden sein sollte. Auch Sesshomaru besah sich die Szene vor ihm genau, wenn auch nicht ganz so auffällig, wie der Menschenjunge. Auch er war nicht ganz damit einverstanden, dass Chery sich auf so etwas einließ und auch, dass er nicht verstand, was die Alte da murmelte, ging ihm ziemlich gegen den Strich. Plötzlich zog eben diese Cherys Hände mit einem Ruck auseinander und lenkte somit auch deren Aufmerksamkeit wieder auf sich. Als sie die Hände des Mädchens los ließ, das diese auch sofort wieder zurückzog, betrachtete sie genau, die Formation, in die die verschiedenen Steine gefallen waren. Eine Zeit lang sagte keiner ein Wort und die drei Freunde sahen der Wahrsagerin zu, wie diese ihre Finger immer wieder über ihre Hilfsmittel gleiten ließ, ohne diese auch nur zu ein bisschen zu berühren. Die Augenbrauen zusammen ziehend schien sie angestrengt nach zu denken, bis sie schließlich ruckartig zu Chery aufsah und ihr mit einem unergründlichen Blick tief in die Augen. Dieser wurde ein wenig unwohl und so fragte sie sogleich etwas nervös: „Was denn? Haben Sie was herausgefunden?“ Tasha, der Cherys Unwohlsein sehr wohl bemerkt hatte, legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter und erntete dafür von der Schwarzhaarigen einen dankbaren Blick. „Du wirst sehr bald jemandem begegnen.“ Diese Worte ließen Chery ihre Aufmerksamkeit wieder der alten Dame zuwenden. „Ich werde jemandem begegnen? Das ist aber nicht sehr genau. Ich reise durch das Land, da ist es doch klar, dass ich auch mal Fremden begegne, oder?“ Leicht lächelte die Frau, wurde allerdings sofort wieder ernst. „Das schon, aber dieser jemand hat etwas mit deiner Vergangenheit zu tun. Längst Vergessenes wird wieder aufkommen. Ich kann dich beruhigen … du wirst dich über diese Begegnung freuen, doch wird dich deine Vergangenheit wieder einholen. Der Freund, den du treffen wirst, wird eine schlechte Nachricht zu überbringen haben. Ab da wird alles anders für dich werden … das ist dein Schicksal!“ Verunsichert sah Chery die Frau an, die nun gar nicht mehr so sympathisch wirkte, wie anfangs. Eher machte sie dem Mädchen nun etwas Angst. Sie hatte diese Worte so ernst ausgesprochen, dass Chery fast dazu verleitet war ihr zu glauben. Ihre Vergangenheit würde sie wieder einholen?!? Das klang für Chery alles andere als reizvoll. Es gab da gewisse Dinge, an die sie nicht erinnert werden wollte. Musste sie sich jetzt vielleicht ihren Ängsten stellen? Allein der Gedanke daran ließ ihr einen Schauer über den Rücken laufen. Doch bevor sie noch weiter darüber nachdenken konnte wurde sie plötzlich am Arm gepackt und hochgezogen. Verwundert blickte sie in Sesshomarus Augen, die sie genau musterten. Bildete sie sich das nur ein, oder war ein kleiner Schimmer Sorge in den goldenen Seelenspiegeln zu erkennen. Gerne wäre sie noch länger in diesem faszinierenden Gold-Gelb versunken, doch dann wandte sich der Besitzer dieser Augen um und ging mit schnellen Schritten los. Da Sesshomaru Chery noch immer am Arm festhielt zog er sie nun automatisch mit sich und das Mädchen geriet leicht ins Straucheln, da sie nicht damit gerechnet hatte. Gerade noch so konnte sie verhindern, dass sie den Boden küsste und stolperte noch immer etwas perplex hinter dem Lord her. „Hey, Sesshomaru … was soll das? Lass mich los!“ Ihr halbherziger Versuch sich loszureißen half nicht sehr viel und auf ihre Aufforderung bekam sie nur ein kühles: „Wir gehen!“, zurück. Kurz bevor sie den Wald erreichten, in den der Youkai sie zog, wandte sich Chery noch kurz zu Tasha um, der noch immer verwirrt bei dem alten Karren saß, und rief ihm zu, dass er für sie die Wahrsagerin bezahlen solle. Sie würde ihm das Geld später wieder zurückgeben. Weder die leise Antwort des Jungen, noch das seltsame Lächeln der alten Frau bekam sie mehr mit, da sie in diesem Moment mit ihrem ‚Führer’ in den Wald eintrat und ihr somit die Bäume die Sicht versperrten. „Was ist denn auf einmal mit dir los? So schlimm war das doch auch wieder nicht, oder? Jetzt lass mich bitte endlich los, du tust mir langsam weh.“ Nun schon etwas entschlossener wandte sie der Hanyou wieder Sesshomaru zu. Dieser lockerte seinen Griff zwar ein wenig, behielt seine Hand aber noch immer auf Cherys Arm. Leise seufzend beschleunigte diese ihre Schritte ein wenig und ging nun auf gleicher Höhe mit Sesshomaru auf dem kleinen Waldweg. Auch wenn der Lord seine Hand nicht in auf ihrer eigenen, sondern nur auf ihrem Arm hatte, wurde ihr bei diesem Kontakt doch ein wenig warm. Sie war es nun mal von Sesshomaru nicht gewohnt, dass er sie einfach so mal anfasste. >Was hat er denn vor? Wo bringt er mich hin? Und vor allem, warum hat er mich so plötzlich von dort weggezerrt? Hat er vielleicht mitbekommen, dass ich mich nicht gut gefühlt habe? Ich weiß ja selbst nicht, was mit mir los war. Da sag’ ich zuerst noch selbst, dass ich an Wahrsagerein normalerweise nicht glaube und dann lass’ ich mich auch noch so verunsichern. Manchmal versteh’ ich mich echt nicht mehr. Im Grunde kann ich Sesshomaru dankbar sein, dass er mich von dort weggeholt hat!< Während ihrer Grübeleien hatte Chery ihren Widerstand gegen die, anfangs etwas grobe Behandlung Sesshomaru aufgegeben und den Kopf leicht gesenkt. Unbewusst verließ sie sich darauf, dass der Youkai auf sie aufpassen würde. Der Lord, den Cherys Schweigen verwundert hatte sah nun auch einmal zu dem Mädchen hinab und sofort fragte er sich, was sie denn nun wieder hatte. >Sie wird doch nicht wirklich glauben, was die Alte da erzählt hat, oder? So blöd ist doch nicht einmal sie! Nein, sie ist alles andere als blöd … aber warum hat sie sich dann so verunsichern lassen? Ich hoffe mal, sie beruhigt sich schnell wieder!< Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her und nur ihre Hände, beziehungsweise eine Hand und ein Arm, stellten den Kontakt zwischen ihren Körpern her. Beide waren in ihren eigenen Gedanken versunken und so merkte der Lord erst, als er eine leichte Briese spürte, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Mit einem leichten Ruck an Cherys Arm brachte er das Mädchen zum Stehen bleiben. Verwundert sah die Schwarzhaarige zu Sesshomaru auf, doch der nickte nur mit seinem Kopf in eine andere Richtung uns sah dann auch dorthin. Chery folgte seinem Blick und zog sofort darauf leicht die Luft ein. Sie hätte nicht erwartet, dass der Lord sie ausgerechnet hierhin bringen würde. ‚Das ist dein Schicksal!’ Die Worte der Wahrsagerin hallten in ihrem Kopf wieder und Chery musste leicht lächeln. Es war schon fast ironisch, dass Sesshomaru sie nun ausgerechnet an den Schicksalssee geführt hatte. Sie fragte erst gar nicht nach, woher der Youkai diesen Ort kannte, vor allem, da sie es sich bereits denken konnte, und Sesshomaru in Verlegenheit bringen wollte sie jetzt auch nicht. Vorsichtig löste sie mit einer Hand die Sesshomarus und dieses Mal entließ sie der Youkai auch wirklich aus seinem Griff. Mit langsamen Schritten trat Chery ans Seeufer, schloss die Augen und genoss den sanften Wind, der ein wenig mit ihren Haaren spielte. Um die friedlich Atmosphäre nicht zu stören trat ihr Begleiter betont leise neben sie. Sein Blick galt allerdings eher dem Mädchen neben ihm, als der Landschaft. Wieder einmal bezauberte Chery ihn mit ihrer Schönheit, obwohl sie im Moment nichts weiter tat, als mit geschlossenen Augen dazustehen. Nach einer Weile bemerkte die Schwarzhaarige die Blicke des Youkais und sie öffnete sie Augen wieder. Verwundert über dessen sehnsüchtigen Blick legte sie ihren Kopf ein wenig schief, was zur Folge hatte, dass ihr ein paar Strähnen ihres pechschwarzen Haares ins Gesicht fielen. Bevor sie aber selbst die Hand heben konnte, tat dies ihr Gegenüber und ließ Chery damit in ihrer Bewegung einfrieren. Die Stirn des Mädchens mit einem Finger nur hauchzart streifend, strich Sesshomaru die Strähne hinter Cherys Ohr und hatte somit wieder freie Sicht in ihre violetten Augen, die ihn nun regelrecht anstrahlten. Im Nachhinein konnte keiner der beiden sagen, woran es gelegen war. Vielleicht an der friedlichen Atmosphäre, oder auch einfach nur daran, dass sie sich beide nach etwas sehnten, dass sie ihrer Meinung nach nur schwer bekommen konnten. Auf alle Fälle zog Sesshomaru Chery mit einem Arm sanft zu sich und das Mädchen kam dieser stummen Aufforderung sofort nach. Mit seiner freien Hand hob der Lord das Kinn der Schwarzhaarigen ein wenig an und legte auch sofort sanft seine Lippen auf ihre. Kein überraschtes Augenaufreißen, und auch kein erschrockenes Zusammenzucken war die Folge. Stattdessen lehnte sich Chery ein wenig an ihn, schloss langsam ihre Augen und ließ sich völlig in den Kuss fallen, der ebenso unschuldig und vorsichtig blieb, wie er angefangen hatte. Bereits kurze Zeit später lösten sie sich wieder voneinander und sahen sich lange einfach nur in die Augen, bis Chery den Blickkontakt unterbrach und ihren Kopf so gut sie konnte in Sesshomarus Halsbeuge vergrub. Die Rüstung, die der Youkai trug schien sie nicht im Geringsten zu stören. Erst als Sesshomaru die Arme um sie legte und sie näher zu sich ziehen wollte, hielt sie dagegen, denn die Metalldornen der Rüstung drückten unangenehm gegen ihren Oberkörper. Sie sah nun wieder auf und blickte dem Lord fast ein wenig prüfend in die Augen. „Sag mal … hast du mich nur deswegen hierher gebracht?“ Perplex starrte der Angesprochene sie an, bis ihm auffiel, dass ihr Blick ebenso sanft und liebevoll, wie schelmisch war. Leicht zog der die Mundwinkel nach oben, als er antwortete: „Fällt dir ein besserer Grund ein?“ Nun war es an Chery leicht zu lachen. „Nein, natürlich nicht!“ Noch einmal strich sie leicht mit ihren Lippen über die des Youkais, löste sich aber wieder bevor dieser die Zärtlichkeit erwidern konnte. Vorsichtig nahm sie die etwas größere Hand Sesshomarus in ihre eigene, verschränkte ihr Finger miteinander und zog ihn langsam vorwärts. „Lass uns gehen!“ Seite an Seite gingen sie nun aneinandergeschmiegt mit langsamen Schritten von der Lichtung, bevor sie, einen letzten Blick auf den See werfend, im Dickicht verschwanden. Schicksal … warum eigentlich nicht? Ja, das konnte Schicksal sein! --------------------------------------------------------------------------------- Das könnte eigentlich ein gutes Ende für die FF sein, aber keine Sorge ... es geht noch weiter! Ich muss hier aber sagen, dass Chery und Sesshomaru in den nächsten Kapitel nicht die ganze Zeit kuscheln und schmusen werden. Das würde mir selbst ein bisschen zu schnell gehen und eigentlich war dieser Kuss auch noch nicht wirklich hier geplant gewesen. Lasst euch einfach überraschen! Bitte schreibt mir Kommis! Ciao Chery P.s.: das nächste Kapitel wird ein Wunschkapitel werden. Falls ihr euch noch erinnert ... die, die den 50. bzw. 51 Kommi hinterlassen haben konnten einen Wunsch abgeben. Kapitel 10: Traumhaft schön --------------------------- Nihao meine Süßen! Dieses Mal ist es hoffentlich schnell genug gewesen, mit dem neuen Kapitel oder? *g* Das Kapi ist das Wunschkapitel eine Lesein für den 50.Kommi! Und zugleich ist heute auch der Jahrestag meiner FF!!! Also sag' ich nur noch ... vielen Dank für die lieben Kommis und viel Spaß beim Lesen! Ciao Chery --------------------------------------------------------------------------------- Traumhaft schön Verwirrt sah sich Sesshomaru um. Irgendwo her kannte er diesen Ort. Dieser See … er kam ihm so bekannt vor und so weit er noch wusste verband er schöne Erinnerungen mit diesem Ort. Um seinem Gedächtnis ein wenig auf die Sprünge zu helfen sah er sich noch einmal genauer um. Nun fiel ihm auch die Gestalt, die am Seeufer stand ins Auge und besonders die langen schwarzen Haare, die die Person umschmeichelten erregten seine Aufmerksamkeit. Der Schatten der Gestalt wirkte beinahe unheimlich, denn man bekam den Eindruck, als würde die Person in Flammen stehen, was aber in Wirklichkeit nur die Haarpracht war, die vom Wind verweht wurde. Der Youkai ließ den Schatten Schatten sein und ging mit langsamen Schritten auf das Mädchen, wie er mittlerweile erkannt hatte, zu. Je näher er kam umso mehr erinnerte er sich, wo genau sie sich befanden. Es war der See, den Tasha Chery, die jetzt mit dem Rücken vor ihm stand, am Vormittag gezeigt hatte, und an dem sie sich nur Stunden zuvor den ersten ‚richtigen’ Kuss gegeben hatten. *den Kuss aus Kapitel 3 kann man da nicht wirklich mitzählen* Leise, um nicht auf sich aufmerksam zu machen, ging er zu seiner ‚Fast - Freundin’ und legte seine Arme sanft um sie. Er spürte, wie sie ein wenig zusammen zuckte, sich dann aber wieder entspannte. Nachdem sie eine Weile nur die Nähe des anderen genossen hatten drehte sich Chery ein Stück zu ihm sah ihn mit einem sehnsüchtigen Ausdruck in den Augen an. Chery wusste nicht, warum sie auf einmal solche Sehnsucht nach Sesshomaru hatte, obwohl dieser direkt hinter ihr stand und sie auch noch in seinen Armen hielt. Auch sie war verwirrt gewesen, als sie bemerkt hatte, dass sie sich bei dem See befand und keine Ahnung hatte, wie sie dorthin gekommen war. Als dann auf einmal Sesshomaru hinter sie getreten war und sie umarmt hatte, war sie doch ein wenig erschrocken gewesen, doch die angenehmen Erinnerungen, die sie mit dem Youkai und diesem Ort verband, ließen sie sich wieder beruhigen. Eine Zeit lang hatte sie einfach nur die Nähe zu Sesshomaru genossen, doch dann war eben diese Sehnsucht in ihr aufstiegen. Auch in seinen Augen konnte sie dieses Gefühl erkennen, doch da war noch etwas anderes, das ihr angenehme Schauer über den Rücken laufen ließ. Irgendetwas zwischen Liebe und Leidenschaft war es wohl. Ohne auch nur ein Wort gesagt zu haben drehte sie sich ganz in seinen Armen um und legte ihre eigenen locker in seinen Nacken. Chery wollte Sesshomaru ermutigen und ergriff absichtlich nicht von sich aus die Initiative. Dieser ließ sich auch nicht lange bitten. Sanft und mit wenig Druck zog er Chery näher zu sich heran und in dem Augenblick, in den sich ihre Lippen berührten schloss das Mädchen die Augen. Liebevoll betrachtete Sesshomaru während ihres Kusses das entspannte Gesicht Cherys. Die Augen, die sie am Anfang geschlossen hatte, öffnete sie nun wieder und die Freude, die er in ihnen lesen konnte ließ ihn fast vergessen, dass sie sich noch immer küssten. Da Chery ihn zuvor schon ermutigt hatte, worüber er übrigens ziemlich erstaunt gewesen war, ging er nun auch noch einen Schritt weiter und strich vorsichtig mit seiner Zunge über die Lippen Cherys, woraufhin ihm sofort Einlass gegeben wurde. Er hörte Chery leise aufseufzen, als er mit seiner Zunge ihre Mundhöhle erkundigte und danach zu ihren Zahnreihen überging. Doch schon bald ließ sich Chery das nicht mehr gefallen nur so unbeteiligt da zu stehen und wurde nun wieder ein wenig zu der Kratzbürste, in die sich Sesshomaru so verliebt hatte. >Oh nein, mein Lieber! So haben wir nicht gewettet!< Klar … Chery genoss es von Sesshomaru so verwöhnt zu werden, doch wo blieb dann der Spaß. Das Zungenduell, zu dem sie den Lord nun herausforderte war zwar von Anfang an für sie verloren, doch sie genoss es sichtlich mit dem Youkai zu spielen und ihn mit ihrer geschickten Zunge fast in den Wahnsinn zu treiben. Schon längst dachte sie nicht mehr daran, warum sie eigentlich hier war und wie sie hierher gekommen war. Alles was nun zählte, war Sesshomaru, der nun seine Hände, die bis jetzt nur auf ihrem Rücken gelegen waren, langsam unter ihr Oberteil schob und sanft über die darunter liegende Haut strich. Wenn er zuvor noch in gewissem Maße die Kontrolle über seinen Körper gehabt hatte, dann war diese nun, als er die weiche Haut seiner Liebsten unter seinen Fingern fühlte, mit einem Schlag verschwunden. Fast schon grob schob er ihr Gewand weiter in die Höhe und zog es ihr dann auch gleich über den Kopf. Den fragenden Blick, mit dem er nun betrachtet wurde, belächelte er nur und auch den überraschten Aufschrei, als er das Mädchen hochhob und sanft in die Wiese, die ein paar Meter weiter wuchs, legte, beachtete er nicht. Mit leuchtenden Augen betrachtete er die Schönheit, die sich im Gras räkelte, woraufhin diese etwas beschämt den Blick abwandte. Schon immer war es ihr unangenehm gewesen, wenn man sie genau betrachtet hatte, obwohl sie genau wusste, was für eine Wirkung ihr Körper meistens auf Männer hatte. Vielleicht auch gerade deswegen … aber auch egal. Dieser Meinung war sie zumindest, als sie Sesshomarus warmen Atem an ihrem Hals spürte und nur kurz danach hauchte er ihr mit rauer Stimme etwas ins Ohr. „Warum so schüchtern? Viele würden dich um diesen Körper beneiden! Du weiß gar nicht, wie schön du eigentlich bist!“ Dieser Worte jagten ihr Schauer über den Rücken und überrascht keuchte sie auf, als sie die Lippen des Youkais an ihrem Hals spürte. Sich völlig auf diesen Körperteil konzentrierend schloss Chery die Augen und stöhnte leise auf, als ihr Geliebter ihr sanft in den Hals biss, nur um die wunde Stelle danach sanft mit der Zunge zu umschmeicheln und leicht zu saugen. Sie wusste er hatte sie nun gekennzeichnet und quasi als Eigentum markiert, doch eigenartigerweise machte es ihr nicht das Geringste aus. So in ihren Gedanken und Gefühlen gefesselt bekam das Mädchen nicht mir, wie Sesshomaru von ihrem Hals anließ, und zog scharf die Luft ein und schloss angespannt die Augen, als sie kühle Hände an ihren Brüsten spürte. Sesshomaru, der diese Reaktion des Hanyous bemerkt hatte hielt inne und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. Gefiel es dem Mädchen etwa nicht, war er zu weit gegangen, oder warum spannte sie sich nun so völlig an? „Deine Hände … sie sind kalt!“ Erleichtert atmete der Lord auf. Einen Moment hatte er wirklich gedacht er müsse aufhören. Wäre doch schade gewesen! Erneut beugte er sich zu Chery hinab und hauchte ihr ein ‚Dann tu doch was dagegen’ ins Ohr. Noch einmal zog sie bei dieser Aktion die Luft ein, doch dann öffnete sie die Augen wieder und grinste ihn schelmisch an. „Du hast es so gewollt … also beklag dich dann später nicht!“ Während Sesshomaru wieder von ihrem Oberkörper abließ legte sie ihre Hände auf den ihres Gegenübers und drückte sanft dagegen. Obwohl sie genau wusste, dass der Youkai sie leicht daran hätte hindern könne, ließ er zu, dass sie ihn neben sich ins Gras drückte und sich dann auf seine Hüfte setzte. Bei dieser Aktion war es nun an dem Lord die Luft einzuziehen, denn Chery hatte sich bewusst genau auf ‚diese’ Stelle gesetzt. Noch einmal grinste sie ihn an und begann dann quälend langsam Sesshomaru von dem Oberteil seines Kimonos zu befreien. Jedes Stück freigelegter Haut bedachte sie mit sanften Küssen und trieb Sesshomaru damit fast in den Wahnsinn, wie sie an seinen gequält geschlossenen Augen sehen konnten. Nach einer Weile wurde der Silberhaarige allerdings ungeduldig und mit wenigen Handgriffen hatte er Chery geholfen und sich selbst vom oberen Teil des Kimonos befreit. Seine Ungeduldigkeit brachte Chery leise zum Lachen bevor sie sich endlich erbarmte und den Lord nach Strich und Faden verwöhnte. Die heißen Lippen und die geschickte Zunge Cherys, die über seinen Oberkörper wanderten und auch vor den Brutwarzen nicht halt machten, ließen Sesshomaru unterdrückt aufstöhnen. Er hätte nie gedacht, dass Chery so gut wäre, doch was erwartete man auch von einer Frau, wie dieser. Bei ihrem Aussehen hatte sie auf diesem Gebiet wohl doch etwas mehr Erfahrung, und diese kam nun den Lord zugute. Doch auch wenn ihm diese Behandlungen Cherys noch so gefielen, er wollte sie schon dafür belohnen. Aus diesem Grund fasste er sie nun auch an den Oberarmen und drehte sie so, dass er nun wieder über ihr kniete. Allerdings ließ er sich nicht ganz auf ihr nieder, da er befürchtete er wäre ihr zu schwer. Nur hauchzart legte er seine Hände, die tatsächlich wärmer geworden waren, auf den flachen Bauch des Mädchens, das zufrieden aufseufzte. Langsam strich er zu den Seiten der Schwarzhaarigen und fuhr immer weiter hinauf. Als er dieses Mal die Hände auf die Brüste Cherys legte und diese sanft massierte und knetete, zog sie nicht die Luft ein, sondern stöhnte leise auf. Es gefiel ihr sichtlich und auch, als der eine der Brustwarzen mit den Lippen umschloss schien sie nicht das Geringste dagegen zu haben. Sesshomarus warme und feuchte Lippen um ihre Brustwarzen zu spüren war für Chery ein berauschendes Gefühl. So wie alles, was der Lord mit ihr anstellte. Unterdrückt keuchte sie auf, als der Youkai nun auch noch zu saugen begann und zusätzlich auch noch die andere Brust, an der er gerade nicht beschäftigt war, mit einer Hand sanft zu knetete. Nach einem zufriedenen Seufzen folgte erst einmal ein unwilliges Knurren, als Sesshomaru auf einmal von ihr abließ und sein Gesicht wieder in Augenhöhe mit ihrem brachte. Ungeduldig sah sie ihn mit leicht verschleierten und verklärten Augen an, was Sesshomaru dazu brachte leicht die Mundwinkel nach oben zu ziehen und ihr dann leichte Küsse an den Hals zu hauchen. „Warum denn … so ungeduldig? … Du bekommst schon noch … was du willst!“ Mit kleinen Pausen, in denen Küsse auf Hals, Schulter und Schlüsselbein verteilt wurden, murmelte der Youkai diese Worte mit erotischer Stimme an die Haut Cherys, was ihr einen leichten Schauer über den Rücken jagte und sie erzittern ließ. Zufrieden über diese Reaktion blickte Sesshomaru seiner Geliebten wieder ins Gesicht. Das Mädchen war ihm völlig verfallen, doch die Frau, in die er sich verliebt hatte, war nicht so brav und folgsam, wie Chery im Moment. Deshalb ließ er auch kurz von ihr ab und musterte ihren Körper, so weit er ihn sehen konnte, genau. Damit wollte er Chery die Gelegenheit geben auch die Initiative zu ergreifen. So sehr er den Hanyou auch mochte, er wollte schon ein wenig zurückbekommen. Und seine Rechnung ging auch auf, als Chery die kleine Atempause nutzte und leicht eine ihrer Hände hob. Angefangen vom Hals des Youkais, über die muskulöse Brust, bei der sie es sich nicht nehmen ließ die einzelnen Muskeln nachzufahren, bis sie schließlich beim Hosenbund ankam. Sesshomaru erschauderte, als sie nur hauchzart knapp über dem Bund des Unterteils des Kimonos entlang strich, aber allem Anschein nicht die Absicht hatte weiter zu gehen. Nun war es an ihm ungeduldig zu knurren. Auf dieses Zeichen hatte Chery nur gewartet. Sie wollte, dass Sesshomaru ihr zeigte, wie ungeduldig er war, und dass sie weiter machen konnte. Während eine ihrer Hände zu dem Rücken des Youkais fuhr und dann den Steiß, bis unter die Hose verfolgte, wanderte die andere Hand an Sesshomarus Seite unter das Kleidungsstück. Quälend langsam strich eben diese Hand näher zu Mitte, bis sie nur Millimeter über der, nur deutlich erkennbaren Erregung ihren Weg fortsetzte. Ein Lächeln schlich sich auf Cherys Lippen, als Sesshomaru einen Ton von sich gab, der eine Mischung aus einem unterdrückten Stöhnen und einem unwilligen Knurren war. Unwillig deshalb, weil seine Geliebte kein Erbarmen mit ihm hatte und seine Erregung absichtlich verfehlte. Diese amüsierte sich königlich darüber dem stolzen Lord so unter Kontrolle zu haben. Doch auch sie selbst wurde immer erregter und so beschloss sie endgültig das Spielen bleiben zu lassen. Während der Youkai über ihr sichtlich angestrengt versuchte seine Atmung wieder ein wenig zu verlangsamen, machte Chery diese Versuche sogleich wieder zunichte, als sie nur mit zwei Fingern Sesshomaru Haut entlang glitt und schließlich dessen harten Schaft nur hauchzart bis zum Ende nachfuhr. Nun konnte sich Sesshomaru weder ein überraschtes Keuchen, noch ein zufriedenes Stöhnen verkneifen. Als er noch mehr Finger Cherys an seiner Erregung spürte, und diese nun auch ein wenig fester dagegen tippten, entglitt ihm der Rest seiner Selbstbeherrschung. Ruppig und fast ein wenig grob legte er seine Hände an Cherys schmale Hüfte und streifte der Schwarzhaarigen in einer einzigen Bewegung ihre Hose ab. Er konnte nicht erkennen, ob das Mädchen noch etwas anderes angehabt hatte, denn wenn, dann hatte er es ihm zugleich mit entwendet. Da der Youkai, um Chery ganz von der Hose zu befreien ein wenig zurückrutschen musste, verschwanden die Hände des Hanyous aus seiner eigenen Hose. Diese Gelegenheit nutzte der Lord um sich auch ebenfalls endgültig zu entkleiden, nicht nur, weil er langsam mal zur Sache kommen wollte, sondern auch, weil ihm das Kleidungsstück ein wenig zu eng geworden war. Endlich befreit sah er wieder zu Chery und bemerkte nun auch ihren musternden und zugleich lüsternen Blick. Sogleich tat es Sesshomaru seiner Geliebten gleich und betrachtete alle Einzelheiten ihres Körpers. Von den sinnlichen Lippen, die ein Stück geöffnet waren, über den schlanken Hals, den er bereits markiert hatte, weiters über die festen Brüste Cherys, die von den harten Brustwarzen verschönert wurden, bis hin zu ihrem Unterkörper, der seinen Blicken bis jetzt verborgen gewesen war. Wieder über ihr kniend verteilte er zuerst nur sanfte Küsse auf Gesicht, Hals und Oberkörper. Dann wanderte er tiefer und drückte zugleich leicht Cherys Beine ein wenig auseinander, damit er sich dazwischen niederlassen konnte. Mit einem letzen Blick auf das entspannte Gesicht Cherys, die vor Vorfreude die Augen geschlossen hatte, senkte er seinen Kopf und kostete von dem einzigartigen Geschmack der Schwarzhaarigen. Chery riss die Augen auf, als sie Sesshomarus Zunge an ihrer intimsten Stelle spürte und vergrub stöhnend ihre Finger in dem Gras unter ihr, wobei sie immer wieder kleine Büschel ausriss. Mit einem lauten Aufschrei legte sie ihren Kopf in den Nacken und verdrehte die Augen vor Entzückung und Erregung. Hatte es sich also doch gelohnt den Youkai hinzuhalten und zuerst nur mit ihm zu spielen, denn nun war er so ungeduldig geworden, dass er gar nicht daran dachte mit Chery das gleiche zu tun. Immer weiter verwöhnte die Zunge Sesshomarus das Mädchen, das mittlerweile nicht mehr wusste, wo oben und wo unten war, und bereits unkontrolliert den Kopf hin und her warf. Doch so sehr ihr diese Berührungen auch gefielen, sie wollte sich nicht völlig unterwerfen und dem Lord so ausgesetzt sein. Darum löste sie ihre Hände auch wieder aus dem Gras und legte sie an die Oberarme des Youkais. Mit sanftem Druck zog sie ihn wieder zu sich hoch und noch während die beiden ein leidenschaftliches Zungenduell bestritten brachte sich die Schwarzhaarige über dem Lord in Position, nachdem sie Sesshomaru und sich selbst gedreht hatte. Überrascht auf einmal wieder unter Chery zu liegen öffnete Sesshomaru wieder die Augen, die er während des Kusses geschlossen hatte. Noch immer hatte er den berauschenden Geschmack des Mädchens auf der Zunge, der ihn immer weiter in Ekstase getrieben hatte. Den Kuss endgültig unterbrechend setzte sich seine Gespielin ein wenig auf und rutschte auch etwas abwärts. Nun war es an Sesshomaru seinen Kopf keuchend in den Nacken zu werfen, denn die Kehrseite Cherys drückte quälend gegen seine Erregung. Leicht spürte er die Zunge der Schwarzhaarigen an seinem Hals, während sie mit, vor Erregung zitternder Stimme etwas in sein Ohr hauchte. „Du hast dir eine sehr dominante Frau als Gespielin ausgesucht! Beschwer’ dich nachher ja nicht!“ Überrascht und irritiert sah Sesshomaru wieder auf und erblickte Chery in ihrer ganzen Schönheit, wie sie sich mit den Händen auf seinen Bauch stütze, den Unterleib anhob und ihn dann mit einem Mal ganz in sich aufnahm. Erregt stöhnte der Lord auf, als sein pochendes Glied auf einmal von der warmen Enge Cherys umgeben war. Angespannt versuchte Chery ihre Atmung wieder zu verlangsamen, genoss aber gleichzeitig das Gefühl so von Sesshomaru ausgefüllt zu sein. Nachdem sie kurz in dieser Position verharrt war, um sowohl sich selbst, als auch dem Lord die Gelegenheit zu geben sich an dieses berauschende Gefühl zu gewöhnen, erhob sie sich wieder ein Stück, bis die Erregung des Youkais fast wieder aus ihr heraus geglitten war. Langsam nahm Chery einen gleichmäßigen Rhythmus auf, den Sesshomaru immer wieder unterbrach, indem er sich dem Mädchen entgegen drängte. Mit dem Wissen, dass es den Youkai schier in den Wahnsinn treiben würde, spannte die Schwarzhaarig die Muskeln in ihrem Unterleid im gemeinsamen Rhythmus immer wieder an und engte so die harte Erregung ihres Freundes weiter ein. Das quittierte dieser mit lautem Aufstöhnen, während er versuchte Chery härter und schneller auf sich zu drücken. Ihr Rhythmus steigerte sich immer mehr, bis Sesshomaru es nicht mehr aushielt so unbeweglich unter Chery zu liegen. Mit einem Ruck richtete er sich auf, und verwickelte die Schwarzhaarige sofort in einen leidenschaftlichen Kuss, der aber nicht all zu lange anhielt, da beide bereits nach Atem rangen. Nachdem sie ihre anfängliche Überraschung überwunden hatte schlang Chery nun ihre Beine um Sesshomaru und drückte ihren Körper noch näher an ihn und nahm ihn so noch tiefer in sich auf. Immer wieder stöhnte der Lord auf, besonders als er noch tiefer in die enge Öffnung Cherys gezogen wurde. Immer wieder und immer härter stieß er so gut es ging in den sündigen Köper auf ihm. Weder er selbst, noch seine Gespielin konnten ihre Leidenschaft unter Kontrolle halten. Um Chery noch mehr Befriedigung zu bereiten senkte er seinen Kopf ein Stück und nahm eine der Brustwarzen des Mädchens in den Mund. Nun trafen die Stöße in den Körper Cherys, ihre regelmäßigen Anspannungen im Unterleib und die Sauger an ihren Brustwarzen immer wieder zusammen. In Ekstase drückte sich Chery den Lippen des Youkais so weit es ging entgegen, was den Youkai dazu ermutigte nun auch die zweite Brust mit einer seiner Hände zu kneten. Die andere Hand brauchte er um Chery nahe an seinen Körper zu pressen und mit eben dieser fuhr er nun zu ihrem Gesäß, begann auch dieses zu kneten und erhöhte gleichzeitig weiter den Takt seiner Stöße. Je länger diese Taten andauerten, desto näher kam er an den Höhepunkt und unterstützt wurde er noch durch die Laute, die seine Geliebte von sich gab. Ihr abgehacktes Stöhnen und auch die, teils doch recht lauten Schreie jagten ihm Schauer über den Körper und er spürte, dass weder Chery noch er noch lange durchhalten würden. Darum bemühte er sich die Verzückung, die sie beide verspürten noch ein letztes Mal zu erhöhen und stieß nun so hart er konnte in die Enge, die ihn freudig empfang. Das laute Stöhnen beider, als sie gemeinsam die heiß ersehnte Erlösung fanden, wurde schließlich durch einen weiteren Kuss gedämpft. Noch ein, zwei Mal stieß der Lord leichter in Cherys Körper, bis er sich erschöpft mit dem Mädchen in seinen Armen nach hinten ins Gras fallen ließ. Nach Atem ringend schmiegte sich Chery näher an den Lord, der sich zuerst aus ihr heraus gleiten ließ und dann die Arme fester um sie schloss. Die Schwarzhaarige konnte nicht sagen, ob Sesshomaru ein besonders leidenschaftlicher, besonders sanfter oder romantischer Liebhaber war. Er war … er war … er war einfach Sesshomaru. Man konnte ihn nicht so einfach beschreiben. Eine ganze Weile konnte man nicht mehr hören, als das erschöpfte Atmen der beiden Liebenden, das unter dem Rauschen des Windes, das die beiden jetzt erst wieder wahrnahmen, fast unterging. Die friedliche Stimmung genießend und vollends glücklich strich Sesshomaru sanft über Cherys Rücken und erhielt von ihr die gleiche Zärtlichkeit an seiner Brust, während das Mädchen vor Wohlwollen zu schnurren begann. „Hey?!“ Träge hob Chery den Kopf und sah Sesshomaru fragend in die Augen. Der jedoch sah sie mit dem gleichen Blick an und beide waren sich sicher, dass der jeweils andere dieses kleine Wort ausgesprochen hatte. „Willst du nicht langsam mal aufwachen?“ Die Augen beider weiteten sich. Nun teilte sich das erste Mal ihr gemeinsamer Traum. Chery sah Sesshomarus Gesicht vor sich, wie er sie anlächelte, und bei Sesshomaru war es dasselbe nur mit Chery. Die Bilder vor den Augen der beiden verschwammen langsam und eine Dunkelheit umhüllte sie, in der sie aber immer noch die Anwesenheit des anderen spüren konnten. ~~~ Ruckartig riss Chery die Augen auf und starrte in die Dunkelheit der Hütte. Langsam richtete sie sich auf und noch langsamer registrierte sie, wo sie überhaupt war. Nur zögernd wandte die Schwarzhaarige ihren Blick Sesshomaru zu, der einige Meter entfernt an der Wand lehnte. Als ihr Blick von bernsteinfarbenen Augen erwidert wurde stockte sie sofort in ihrer Bewegung. Sich gegenseitig in die Augen schauend nahm die Gesichtsfarbe beider immer mehr zu, bis sie schließlich gleichzeitig in eine andere Richtung schauten. Ohne es zu wagen noch einmal zu dem Lord zu blicken legte sich Chery wieder hin und auch der Youkai versuchte wieder sich zu entspannen. Noch einmal dachten beide an den Traum, den sie geteilt hatten und in dem sie verbunden gewesen warnen, und fragten sich, ob sie den Gefühlen, die sie gehabt hatten wirklich trauen konnten. Schließlich hieß es nicht umsonst, dass man in Träumen Sehnsüchte, Wünsche, aber auch Ängste, die man am Tag hatte, ausleben konnte. Aber beide waren sich in dem einige, dass sie diese Gefühle unbedingt noch einmal erleben wollten. --------------------------------------------------------------------------------- Zu meiner Verteidigung: das war mein erster Lemon, also bitte nicht zu streng mit mir sein! Hoffe es hat euch gefallen und ihr hinterlasse mir wieder felißig Kommis! Ciao Chery Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)