Dämonenliebe von Chery (Sesshomaru x Chery) ================================================================================ Kapitel 6: Ein Verehrer, neue Kleidung und eine stürmische Nacht ---------------------------------------------------------------- Hallo meine Lieben! Ich hab' mich dieses Mal echt beeilt mit dem neuen Kapitel, da es wirklich eine ziemlich lange Wartezeit gegeben hat beim Letzten Mal! ALso ist diese Kapi hier etwas länger und ich hoffe auch schnell genug online! Als kleine Entschuldigung sozusagen!!! Hoffe ihr seid mir nicht meh böse und vielen, viele Dank für die ganezn lieben Kommis *gerührt sei* Also dann mal viel Spaß beim Lesen und ich hoff' ich krieg auch für dieses Kaptiel ein paar Kommis *hofnungsvoll schau* Ciao Chery --------------------------------------------------------------------------------- Ein Verehrer, neue Kleidung und eine stürmische Nacht Im Laufe des Tages war der Himmel immer weiter zugezogen und schwarze Regenwolken verdeckten die Sonne. Noch war die kleine Reisegruppe vom Regen verschont geblieben, doch nun begannen große, schwere Tropfen auf die Freunde zu fallen. Es war bereits später Nachmittag, doch Sesshomaru führte die Anderen noch immer durch diesen, schier endlosen Wald. Etwas Gutes hatte dies allerdings ... durch die vielen Bäume waren die Freunde zumindest zum Teil vor dem Regen geschützt. Trotzdem waren ausnahmslos alle eine halbe Stunde später völlig durchnässt und vor allem Rin wurde langsam kalt und sie begann zu zittern. Besorgt blickte Chery auf das kleine Mädchen hinab und fragte sich, wie lange sie Sesshomaru noch durch den Regen laufen lassen würde, bis sie endlich einen Unterstand suchen würden. Gerade als Chery ihren Führer darauf ansprechen wollte sah sie, wie sich das Dickicht vor ihr lichtete und Sekunden später verließen sie den Wald. Augenblicklich prasselte der Regen noch heftiger auf die kleine Gruppe hinab und als die junge Frau den Weg entlang blickte, bemerkte sie, dass er bereits nach wenigen Metern, nachdem er sich geteilt hatte, wieder zurück in den Wald führte, worüber sie mehr als froh war. Allerdings schien Sesshomaru anderer Meinung zu sein, denn er schlug den abgezweigten Weg ein, sodass sie sich nun vom Wald entfernten! Etwas irritiert blieb Chery kurz stehen und rannte, nach einem letzten Blick zu den schützenden Bäumen, nach vorne zu Sesshomaru und ging neben ihm her. „Hey, Sesshomaru! Kannst du mir mal verraten warum wir aus dem Wald raus sind? Da drinnen waren wir zumindest etwas geschützt!“ Ohne sie anzusehen meinte Sesshomaru aber nur in einem, etwas abfälligen Tonfall: „Ist dir etwa kalt, Weib?“ Chery zog eine Schnute und gab, leicht beleidigt ihre Antwort. „Nenn mich nicht so! Ich habe einen Namen und du weißt auch ganz genau, wie der lautet! Aber um deine Frage zu beantworten ... nein, mir ist nicht kalt! Aber Rin! Ich mach’ mir Sorgen um sie und das solltest du auch! Ich will nicht, dass sie sich erkältet!“ Jetzt sah Sesshomaru doch mit einem besorgten Blick zu dem kleinen Mädchen, das mit hängendem Kopf wenige Meter hinter den beiden ging und die Arme und sich geschlungen hatte. Doch bereits nach wenigen Augenblicken wandte er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Weg vor ihm. Erst als Chery dachte, dass sie keine Antwort mehr bekommen würde, sagte der Youkai so gefühlskalt wie möglich: „Dieser Weg führt zu einem kleinen Dorf. Dort werden wir über Nacht bleiben!“ Nach dieser Aussage schien Chery doch etwas skeptisch. „Ein Menschendorf?! Die Bewohner tun mir jetzt schon leid!“ Da sie von Sesshomaru nicht noch mehr Auskünfte über ihren Schlafplatz erfahren würde, blieb Chery stehen um mit Rin auf die gleiche Höhe zu kommen und ihr die freudige Nachricht zu überbringen, dass sie bald einen sicheren und vor allem trockenen Platz erreichen würden. Die Freude auf dem Gesicht des Mädchens wurde jedoch durch einen panischen Ausdruck ersetzt, als ein greller Blitz den Himmel erhellte und nur wenige Sekunden später ein lautes Donnergrollen zu hören war. Der Wind hatte immer mehr zugenommen und trieb den Gefährten den Regen ins Gesicht, sodass die beiden Kleinsten ernsthafte Schwierigkeiten hatten überhaupt vorwärts zu kommen. Aus diesem Grund nahm Chery Rin nun auf den Arm, hielt sie mit einer Hand fest und packte mit der anderen Hand die Spitze des Kopfstabes, an dessen anderes Ende sich Jaken klammerte. Sich schützend über das Mädchen beugend und Jaken hinter sich her ziehend beschleunigte Chery ihre Schritte und bemühte sich neben Sesshomaru zu kommen um in dessen Windschatten gehen zu können, da der Wind die Richtung geändert hatte und nun von der Seite kam. Den Krötendämon zog sie mit Hilfe des Kopfstabes neben sich, sodass dieser in ihrem eigenen Windschatten gehen konnte. Überrascht sah der Gnom auf und als er Cherys freundliches und zugleich aufmunterndes Lächeln sah, nickte er ihr dankbar zu. In diesem Moment änderte er seine Meinung über Chery ein klein wenig. >Sesshomaru-sama hätte mir sicher nicht geholfen! Rin vielleicht, aber mir nicht! Anscheinend ist Chery gar nicht so übel, wie ich gedacht habe. Ich sollte ihr eine Chance geben! Keine große Chance … nur eine kleine … eine klitzekleine! Aber immerhin ist es eine Chance mein Vertrauen zu gewinnen. Ob sie sie ergreift ist ihre Sache, aber noch mehr entgegenkommen werd’ ich ihr sicher nicht!< Gerade als Jaken dies beschlossen hatte kam das Dorf in Sicht und sowohl Chery als auch Rin atmeten erleichtert auf bei dem Gedanken an einen trockenen Platz für die Nacht, doch zumindest das ältere der beiden Mädchen schien etwas skeptisch zu sein. Schließlich war es für Menschen nicht gerade normal, dass Dämonen in ihr Dorf kamen und um einen Schlafplatz baten. Gut … Sesshomaru würde garantiert nicht bitten, sondern sich einfach nehmen, was er wollte, doch Chery war sich nicht sicher, ob sie ruhig schlafen könnte, wenn die Dorfbewohner jederzeit zu den Waffen greifen könnten! Nun betraten die Gefährten das Dorf und gingen auf der so genannten Hauptstraße weiter. Nirgends waren Menschen zu sehen und die Gegend wirkte wie ausgestorben. Ob die Menschen nun vor den Dämonen, die gerade den kleinen Dorfplatz betraten, oder vor dem immer noch heftigen Gewitter in ihre Häuser geflüchtet waren konnte man nicht einwandfrei sagen. Zielstrebig führte Sesshomaru die Anderen durch das Dorf und hielt auf das größte der Häuser zu. Aus Erfahrung wusste Chery, dass dies das Haus des Dorfältesten und seiner Familie sein musste. Kurz bevor sie die Hütte erreichten bog Jaken, auf einen Wink von Sesshomaru hin, ab und verschwand in Richtung der Ställe. Chery sah ihm verwundert hinterher, beeilte sich dann aber doch wieder zu Sesshomaru aufzuschließen, der gerade in diesem Moment in das Haus eintrat. Von anklopfen hatte er anscheinend noch nie was gehört und Chery fand es extrem unhöflich von ihm einfach so einzutreten, doch was hätte sie auch dagegen unternehmen können? Nichts! Trotzdem war ihr etwas mulmig, als sie hinter Sesshomaru das Haus betrat und drinnen Rin wieder auf den Boden ließ. Im Inneren war es angenehm warm und vor allem trocken. Es befanden sich drei Leute im Raum, die überrascht aufsahen, als die Gruppe eintrat, und dann erschrocken aufstanden, als sie erkannten, dass zwei der drei Besucher Dämonen waren. Den älteren Mann identifizierte Chery als den Dorfältesten und die Alte neben ihm war vermutlich seine Frau. Im hinteren Teil des Raumes saß am Lagerfeuer ein Junge von etwa 17 Jahren, der der Enkel des alten Ehepaares sein könnte, da er ihnen doch ein wenig ähnlich sah. Er hatte kurze dunkelbraune Haare und blaue Augen, die Sesshomaru misstrauisch musterten und dann zu leuchten begannen, als sie Chery erblickten. Rin schien er gar nicht bemerkt zu haben, als er sich wieder setzte und den Hanyou unverhohlen anstarrte. Auch die alte Frau setzte sich wieder und begann zu kochen, während der Dorfälteste auf die Gefährten zutrat. Chery war überrascht, dass die Bewohner des Hauses gar nichts gegen den unangemeldeten Besuch zu unternehmen gedachten und einfach wieder ihrer Arbeit nachgingen. War es hier etwa normal, dass Dämonen in ein Menschendorf kamen um dort zu übernachten, oder was? Erneut sah sich Chery in der Hütte um und bemerkte nun auch den jungen Mann weiter hinten, der sie noch immer sehr genau betrachtete. Das Mädchen fühlte sich unter seinen Blicken alles andere als wohl und trat eiligst neben Sesshomaru, bei dem der ältere Herr stand. Währenddessen ging Rin weiter in das Haus hinein, ließ sich nahe dem Feuer nieder und streckte die Hände zur Wärmequelle hin. „Wir hätten Euch eher zurück erwartet, mein Herr! Ich hoffe Ihr konnten Eure Angelegenheiten regeln! Bitte setzt Euch … es ist uns eine Ehre Euch bewirten zu dürfen. Und Eure reizende Begleitung ist uns natürlich auch stets willkommen!“ Nach diesen Worten nickte der Dorfälteste Chery und Rin freundlich zu. Der Hanyou war allerdings etwas verwirrt. Kannten diese Menschen Sesshomaru etwa? Und wenn ja … was hatte der Youkai mit ihnen zu tun? Chery kannte die Antwort nicht, doch sie beschloss sich bei den beiden Leuten zu erkunden! „Habt ihr euch gut um ihn gekümmert?“, erkundete sich Sesshomaru in kaltem Ton, wobei Chery keine Ahnung hatte, wen der Youkai mit ‚ihn’ meinte. Vielleicht hatte es damit zu tun, dass Jaken vorhin zu den Ställen gegangen war. Hatte Sesshomaru etwas ein Pferd oder ähnliches, das er hier im Menschendorf gelassen hatte? „Natürlich! Wir haben alles so getan, wie Ihr es uns gesagt habt! Ihr werdet zufrieden sein! Aber bitte … setzt Euch doch ans Feuer! Wenn Ihr mir die Bemerkung erlaubt … Eurer Begleitung schein etwas kalt zu sein!“ Mit einem freundlichen Lächeln nickte der Dorfälteste Chery zu und deutete mit einer ausschweifenden Handbewegung zum Feuer. Durch seine Worte wurde Chery sich der Kälte und ihrer nassen Kleidung erst bewusst, trat langsam, nach einem dankbaren Nicken, zum Feuer und ließ sich neben Rin auf den Boden gleiten. Ihre ‚Taten’ wurden von zwei, sehr unterschiedlichen Augenpaaren mitverfolgt, die jede ihrer Bewegungen in sich aufnahmen. Einerseits waren es die Augen von Sesshomaru, der sich ebenfalls zu ihnen gesellte, andererseits waren es die des jungen Mannes, der seine guten Manieren noch immer nicht zurückbekommen hatte und Chery noch immer unverwandt anstarrte. Als der Dorfälteste mitbekam, dass es dem Hanyou unangenehm war so beobachtet zu werden, wies er seinen Enkel an in das Nebenzimmer zu gehen und etwas zum Abtrocknen zu holen. Als der Geschickte murrend aus dem Raum verschwand atmete Chery erleichtert auf und entspannte sich merklich. „Bitte entschuldigt meinen Enkel! Er vergisst von Zeit zu Zeit seine gute Erziehung ... besonders in Gegenwart einer schönen Frau!“ *erinnert uns das nicht an jemanden?! An einen gewissen Mönch denk’ ^^* Chery winkte ab, rutschte aber dann doch ein Stück näher zu Sesshomaru, als ihr ‚Verehrer’ wieder in den Raum kam. Dankend nahm sie ein Tuch zum Abtrocknen entgegen, das er ihr, nachdem er Rin auch eines gegeben hatte und Sesshomaru zumindest eines angeboten hatte, entgegen hielt, an sich. Dabei berührten sich ‚wie zufällig’ ihre Hände und der junge Mann hielt das Tuch länger fest als notwendig, ehe er losließ und Chery ihre Hand zurückziehen konnte. Leicht rot um die Nasenspitze begann Chery sich abzutrocknen, was allerdings ziemlich aussichtslos war, da sowohl ihre Kleidung, als auch ihre Haare vor Wasser regelrecht trieften. Sesshomaru hatte die ganze Situation still beobachtet und wirkte nach außen hin so ruhig und kalt wie immer, doch in Wahrheit hatte er ein warnendes Knurren ernsthaft unterdrücken müssen. Beinahe hätte er erleichtert aufgeatmet, als der ‚Menschenjunge’ endlich aufgehört hatte ‚seine’ Chery zu berühren. Erst als der Störenfried wieder durch das Feuer von dem Hanyou getrennt war, wandte er den Blick wieder der Wärmequelle zu. Währendessen versuchte Chery verzweifelt ihre Gesichtsfarbe wieder unter Kontrolle zu bringen. >Das gibt’s doch nicht! Ich bin jetzt nicht wirklich rot geworden, oder? Doch ... ich glüh’ ja richtig! Verdammt, was soll das? Wieso bin ich jetzt rot? Nur wegen dieser kurzen Berührung? Wobei ... das war es gar nicht, was mich so gestört hat. Ich meine ... ich hab’ es nicht genossen, oder so, aber was mich wirklich gestört hat, war, dass Sesshomaru es gesehen hat! Aber warum ist das so? Das kann mir doch völlig egal sein! Sesshomaru hat ja schließlich auch nichts unternommen! Er hat doch sicher mitbekommen, dass es mir unangenehm war, aber er hat kein Wort gesagt! Und warum bin ich deswegen so enttäuscht von ihm?< Unwillkürlich legte sich ein trauriger Ausdruck auf ihr, sonst so fröhliches Gesicht, der Sesshomaru, der sie noch immer aus den Augenwinkeln heraus beobachtete, dann doch etwas stutzig machte. >Was hat sie denn jetzt? Warum ist sie so traurig? Doch nicht etwa, weil … nein! Sie ist ganz bestimmt nicht so niedergeschlagen, weil dieser Mensch sich zurückgezogen hat … oder etwa doch? Was ist, wenn es ihr gefallen hat, so berührt zu werden? Kann das sein? Oder was ist, wenn es ihr doch unbehaglich war und sie ist nun traurig, weil ich nichts gesagt habe?< >Wie konnte ich nur erwarten, dass Sesshomaru was sagt und mir hilft?< >Hat Chery etwa erwartet, dass ich ihr helfe? Einem Hanyou? Soweit kommt’s noch!< >Er hält mich doch sowieso nur für einen schwachen Hanyou! Ich bin es seiner Ansicht nach wahrscheinlich gar nicht wert, dass man mir hilft!< >Wieso sollte ich mir die Mühe machen so jemandem zu helfen? Trotzdem … ich habe irgendwie das Gefühl sie im Stich gelassen zu haben!< >Von jetzt an rede ich kein Wort mehr mit ihm! Dann wird es sehen was er davon hat mich in so einer Situation allein zu lassen!< >Jetzt ist sie vermutlich stink wütend auf mich und wird mich nicht mehr beachten! Als ob mir das was ausmachen würde!< >Wobei ihm das vermutlich sowieso egal ist! Aber ich werde auf gar keinen Fall klein beigeben und so tun, als wäre nichts!< >Sie kann mich soviel ignorieren, wie sie will! Ich entschuldige mich sicher nicht … wofür auch!< >Von diesem arroganten Youkai lass’ ich mich sicher nicht unterkriegen!< >Ich werde nicht weich werden! Ganz egal, was passiert!< >Nein … ganz sicher nicht!< >Auf gar keinen Fall!< (beide) >NEIN!!!< „Hier, für Euch, Mylady!“ So plötzlich aus ihren Gedanken gerissen, sahen sowohl Sesshomaru als auch Chery verwundert auf und das Mädchen brauchte eine ganze Weile, bis sie realisiert hatte, dass der Dorfälteste sie angesprochen hatte. Nun stand er hinter den beiden und hielt Chery ein Stück Stoff entgegen, das diese nach kurzer Zeit als trockene Kleidung identifizierte. „Ich habe mir erlaubt für Euch trockene Kleidung zu besorgen. Für das kleine Mädchen habe ich auch etwas … nur bei Euch, mein Herr, war ich mir nicht ganz sicher.“ Sesshomaru rümpfte allein bei dem Gedanken daran, dass er Menschenkleidung anziehen könnte, ein wenig die Nase, was den alten Mann doch etwas aus der Bahn warf, da er annahm, Sesshomaru wäre wütend, weil er für ihn kleine Kleidung hatte. Schnell winkte Chery beruhigend ab und sagte in scherzhaftem Ton: „Nur keine Panik! Sesshomaru hätte sowieso keine Kleidung von euch angezogen … lasst euch nur nicht aus der Ruhe ringen!“ Angesichts dessen, dass Chery doch recht respektlos über Sesshomaru gesprochen hatte, sahen die drei Dorfbewohner erstaunt auf. „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du meine Meister gefälligst mit Sesshomaru-SAMA ansprechen sollst?!“, kam es auch prompt patzig von der Tür, durch die gerade Jaken eintrat und Chery mit Blicken regelrecht aufspießte. „Und wie oft soll ich dir noch sagen, dass es mir egal ist, was du meinst? Wo kommst du überhaupt her? Es was so schön ruhig ohne dich!“ Der Krötendämon schnaubte nur beleidigt, stapfte heran und ließ sich demonstrativ zwischen Sesshomaru und Chery auf den Boden sinken. Dass er dabei so nahe bei seinem Meister saß, dass er ihn dabei berührte, merkte er erst, als dieser ein leises Knurren ausstieß und ihn warnend ansah. So schnell er konnte sprang Jaken auf und brachte sich auf der anderen Seite des Feuers in Sicherheit. Von seiner Selbstsicherheit was nicht mehr viel geblieben, allerdings reichte es noch um Chery, die ihn grinsend ansah, mit warnenden Blicken zu betrachten. Diese stand nun auf und nahm die Kleidung, die ihr der Dorfälteste noch immer entgegen hielt, an sich. Danach sah sie sich peinlich berührt um, da sich die junge Frau nicht sicher war, wo sie sich umziehen konnte. Dass sie sich nicht vor diesem alten Ehepaar, ihrem aufdringlichen Enkel, Jaken und vor allem Sesshomaru ausziehen würde, stand für sie eindeutig fest. Rin hatte bereits einen trockenen Kimono an. Wo sie sich umgezogen hatte, hatte Chery aber leider nicht mitbekommen. Die alte Frau, die die Zwickmühle bemerkte, in der Chery steckte, erhob sich langsam und bat Chery ihr zu folgen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren führte sie den Hanyou in einen weiteren Raum, wo das Mädchen sich umziehen konnte. Nachdem dieses ihr dankbar zugenickt hatte, wandte sie sich um und machte sich wieder daran das Abendessen vorzubereiten. Ihren Enkel, der mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck auf die geschlossene Tür zum Nebenraum sah, bedachte die alte Frau vorher allerdings noch mit einem tadelnden Blick. Der junge Mann wäre Chery zu gerne gefolgt, wurde aber von den Blicken seiner Großmutter zurückgehalten. Sesshomaru, der dank seinem guten Gehör alles mitbekam, was im Nebenraum passierte, versuchte krampfhaft sich abzulenken, denn als er das leise Klatschen vernahm, das ertönte, als Cherys nasse Klamotten zu Boden fielen, musste er sich sehr zusammen nehmen, um nicht zu seiner Begleitung in den Raum zu stürmen. Auch Chery vernahm alles, was im Hauptraum geschah, was im Moment aber nicht sehr viel war, da alle still herumsaßen und ihren eigenen Gedanken nachgingen. Gerade zog sie sich das trockene Oberteil an, als der Dorfälteste beschloss die drückende Stimmung zu vertreiben. „Wenn Ihr mir die Frage erlaubt, mein Herr … als Ihr uns das letzte Mal die Ehre erwiesen habt, ward Ihr nur in Begleitung Eures Reittieres und Eures Dieners. Habt Ihr Euch nur auf den Weg gemacht, um Eure Gefährtin und Eure Tochter abzuholen?“ Das hatte gesessen! Mit einem lauten ‚WIE BITTE?!?’ stürmte Chery mit hochrotem Kopf aus dem Nebenraum, der sich als kleines Schlafzimmer erwiesen hatte, und starrte den Dorfältesten beinahe geschockt an. Damit zog sie alle Aufmerksamkeit auf sich, was Sesshomaru mehr als recht was, denn auch ihn hatte diese Frage nicht ganz kalt gelassen. Ohne, dass er etwas dagegen tun konnte erschienen vor seinem inneren Auge Bilder von ihm selbst und Chery, in einer fernen Zukunft, aber glücklich und vor allem zusammen. Unbemerkt von den anderen schüttelte er den Kopf um diese lästigen Hirngespinste zu vertreiben. Währenddessen versuchte Chery stotternd dieses Missverständnis zu beseitigen, bevor noch weitere Spekulationen auftauchten. „Wir sind keine ... ich bin doch nicht ... das stimmt nicht ... sehen wir wirklich so aus?“ Doch etwas neugierig hatte sie die letzte Frage gestellt und handelte sich so einen irritierten Blick von ihren Reisegefährten ein. Besonders Sesshomaru war mit dieser Frage nicht ganz einverstanden. >Was soll das denn jetzt? Das hat doch gar nicht mir dem Thema zu tun! Wir sind keine Gefährten ... da ist es doch völlig egal, ob wir so aussehen. Wobei ... ist es wirklich so? Machen wir den Eindruck als wären wir Gefährten ... als würden wir uns lieben? Unsinn! Wie lieben uns nicht, also können wir auch nicht den Eindruck erwecken, dass wir es tun!< Bevor die Menschen Cherys Frage beantworten konnten sprach Sesshomaru ein Machtwort und brachte mit seinen Worten Cherys Verehrer zu einem erleichterten Aufseufzen. „Wir waren bei meinem letzten Besuch keine Gefährten, wir sind es jetzt nicht und wir werden es auch nie sein!!!“ Aufgrund der Schärfe, die bei diesen Worten in Sesshomarus Stimme lag, erntete er einen schrägen Blick von Chery. Es stimmte zwar, aber hatte er das wirklich so endgültig sagen müssen? Nicht, dass sie sich wünschen würde, dass da doch noch eine Chance für eine gemeinsame Zukunft bestand. So etwas würde Chery doch nie wagen ... allerdings hatte Sesshomarus Stimme auch einen undefinierbaren Unterton inne gehabt, was Chery stutzig machte. Doch ehe sie etwas erwidern konnte, brachte ein unterdrücktes Lachen Cherys Aufmerksamkeit auf den Krötendämon am Feuer, der sich ernsthaft zurückhalten musste um nicht laut los zu lachen, was allerdings vergebens war. Vor allem der, teils verwirrte, teils verärgerte Blick, den Chery ihm zuwarf, ließ ihn vollends die Kontrolle verlieren und in schallendes Gelächter ausbrechen. In seinen Augen hatte es so ausgesehen, als ob sich Chery ernsthafte Chancen bei Sesshomaru ausgerechnet und auch erhofft, und nun von seinem Herrn einen Korb bekommen hatte. Er hatte sich zwar vorgenommen dem Hanyou eine Chance auf seine Freundschaft zu geben und seine Meinung über das Mädchen vielleicht zu ändern, allerdings tat das an der Tatsache, dass ihn Cherys ‚Abfuhr’ sehr amüsierte keinen Abbruch. Als die Schwarzhaarige ihn in einer Lachpause scharf ansah und zischend fragte, was denn bitte so lustig sei, war er fast wieder soweit an einem Erstickungstod zu sterben. Vor diesem rettete ihn erstaunlicherweise Sesshomaru, dem das ständige Lachen langsam auf die Nerven ging und er so den Krötendämon einfach mit ein paar scharfen Worten zum Schweigen brachte. Allerdings konnte sich der Gnom dann und wann ein leises Kichern nicht verkneifen, weshalb er von allen Anwesenden immer wieder erstaunte Blicke zugeworfen bekam, da außer ihm niemand wusste, was an dieser Situation denn so komisch gewesen sein sollte. Chery setzte sich in der Zwischenzeit wieder neben Sesshomaru an das Feuer, der sich auch endlich die Zeit nahm seine Begleitung genauer zu betrachten. Anstatt der lockeren Hose trug sie nun einen schlichten, langen und braunen Rock, wie ihn eine normale Dorfbewohnerin tragen würde. Das magische Oberteil hatte sie gegen ein, nicht minder schönes Teil, getauscht, das hauptsächlich in den Farben Rot und Gelb gehalten war. Sesshomaru musste zugeben, dass Chery zumindest die Kleidung oben herum sehr gut stand und auch wenn dieses Oberteil nicht so einen weiten Ausschnitt hatte, wie ihr Altes, machte sich die Kette mit dem Schwert sehr gut zwischen ihren verdeckten Brüsten. Als er realisierte, dass er Chery schon wieder angestarrt hatte, wandte er schnell den Blick ab, ganz im Gegensatz zu dem Menschenjungen. Erst als die alte Frau mit dem Essen ans Feuer trat lenkte sich seine Aufmerksamkeit auf eben diese Nahrung. Rin, die die ganze Zeit kein Wort gesagt und sich nur am Feuer aufgewärmt hatte, nahm das, ihr angebotene Essen, mit einem Jubelschrei entgegen. Jaken tat es ohne ein Wort zu sagen und Chery war die einzige, die sich bedankte und auch etwas gesitteter, als ihre Reisegefährten, zu essen begann. Sesshomaru hatte die Nahrung nur mit einem abwertenden Blick betrachtet, woraufhin die Frau des Dorfältesten den Teller schnell wieder wegnahm. Eine ganze Weile war die Luft nur erfüllt von dem leisen Klappern der Essstäbchen und den typischen Essgeräuschen, die in diesem Fall vor allem von Jaken ausgingen. Dafür erhielt er von der alten Frau den ein oder anderen tadelnden Blick, allerdings wurde während dem Essen kein Wort gesprochen. Erst als alle fertig waren, begann Rin lautstark ihre Meinung über das, liebevoll zubereitete Essen kund zu tun und dabei warf sie mir Komplimenten nur so um sich, was bei den Menschen ein gutmütiges Lächeln erzeugte. Chery stimmte dem zu und streckte sich erste einmal katzenhaft. Als Rin lautstark zu gähnen begann erhob sich der Dorfälteste und sah auffordernd in die Runde. „Es ist schon spät. Ich denke es wäre das Beste, wenn wir erst einmal alle schlafen gehen! Ich wünsche eine geruhsame Nacht und hoffe, dass die ihren Aufenthalt bei uns genießen!“ *hört sich an, wie so ein Spruch an eine Hotelrezeption … sorry, aber mir ist nichts Besseres eingefallen* Auch die Alte erhob sich und meinte nach einer tiefen Verbeugung: „Ich wünsche ebenfalls eine angenehme Nacht! Tasha, führst du unsere Gäste bitte zu ihrem Zimmer?“ Als sie von ihrem Enkel, dessen Namen Chery und die andern nun endlich wussten, ein zustimmendes Nicken erhalten hatte, fügte sie noch, in einem entschuldigenden Tonfall, hinzu: „Für Gäste haben wir leider nur ein Zimmer frei! Es tut mir leid, dass wir Euch nicht mehr bieten können!“ Erneut verbeugte sie sich, soweit sie nur konnte, doch Chery winkte beruhigend ab und meinte nur: „Das macht doch nichts! Ehrlich! Wir haben absolut kein Problem damit in einem Raum zu schlafen! Macht euch unseretwegen bloß keine Umstände! Ebenfalls eine gute Nacht und bis morgen!“ Nach einer dritten dun letzten Verbeugung wandte sich die Frau, deutlich erleichtert um und folgte ihrem Mann, der schon vorausgegangen war, in ihr gemeinsames Schlafzimmer. Auch der junge Mann, Tasha, erhob sich und bat Chery und die andern, aber hauptsächlich Chery, ihm zu folgen. Die Schwarzhaarige ging noch schnell zu Rin, die inzwischen vor dem Feuer eingeschlafen war, und nahm sie auf den Arm, ohne, dass das Mädchen erwachte. Als sie wieder bei den anderen angekommen war, setzte sich Tasha auch sofort in Bewegung und führte die Reisegefährten zielstrebig durch das kleine Haus. Von dem kurzen Gang, den sie gerade entlang gingen, zweigten nur zwei Türen ab und vor einer dieser typischen Schiebtüren blieb der junge Mann stehen und öffnete sie, um dann beiseite zu treten und die Freunde eintreten zu lassen. Allen voran war Jaken, gefolgt von Sesshomaru, während Chery mit Rin noch im Türrahmen stehen blieb und sich erste einmal umsah. Der Raum, den man ihnen zur Verfügung gestellt hatte, war ziemlich klein, um nicht zu sagen winzig ... zumindest für vier Personen. Es wunderte Chery sehr, wie die Bewohner dieses Hauses es geschafft hatten drei Futons in den Raum zu quetschen und dabei noch genügend Platz zum Gehen übrig zu lassen. Moment mal ... drei Futons? Sie waren vier Leute, es gab aber nur drei Schlafplätze. Als hätte Tasha ihre Gedanken gelesen, erhob er nun seine Stimme. „Wie ihr seht, ist nur genug Platz für drei Futons gewesen. Zwei von euch werden sich einen teilen müssen! Aber ... wenn euch der Raum zu klein ist, dann kannst du natürlich gerne mit in meinem Zimmer schlafen!“ Freundlich, wie er Chery bei diesen Worten anlächelte könnte man meinen, er würde kein Wässerchen trüben und überhaupt keine Hintergedanken haben, doch Chery traute dem Frieden nicht ganz. Außerdem war es ihr nicht ganz geheuer, wenn sie daran dachte mit dem Jungen, der seine Zuneigung zu ihr so deutlich zeigte, allein in einem Raum zu sein. Deshalb lächelte sie ihn nun auch freundlich, aber bestimmt an und meinte dazu nur: „Danke, aber ich bleibe lieber bei meinen Freunden!“ Seinen enttäuschten Gesichtsausdruck konnte Tasha nicht ganz verbergen, als er versuchte die Schwarzhaarige doch noch zu überreden. „Aber es ist doch viel zu eng hier! Dieser Raum ist ja eigentlich nicht für vier Personen gedacht gewesen. Komm doch einfach mit mir! Ich tu’ dir schon nichts!“ >Ja klar ... wer’s glaubt wird selig!<, dachte Chery nur, als sie sich einen Schritt von dem Jungen fortbewegte, der allerdings sofort wieder näher kam. Dies ging so lange gut, bis Chery mit dem Rücken an den Türrahmen stieß und nicht mehr ausweichen konnte. Unbewusst drückte sie Rin ein wenig näher an sich und warf Sesshomaru, der alles misstrauisch beobachtet hatte, einen Blick zu, der soviel heißen sollte, wie: ‚Jetzt hilf mit doch endlich mal!’ Der Youkai drehte sich allerdings nur desinteressiert um, ganz nach dem Motto: ‚Das ist dein Kram! Regle das gefälligst selbst!’ Tja ... Chery und Sesshomaru verstanden sich auch ohne Worte! Was man dem Silberhaarigen aber nicht anmerkte, war, dass ihm das ganz ziemlich gegen den Strich ging. Ob der Unverschämtheit des Menschen war er schon sehr sauer, denn auch wenn er es sich mittlerweile selbst eingestand, dass er in Chery mehr sah, als in einem ‚Kindermädchen’ oder in einer ‚Reisegefährtin’, hätte er seine Gefühle nie so offen gezeigt und Chery gebeten bei ihm zu schlafen. Außerdem war er der Meinung, dass Chery Tasha ruhig ganz hätte abweisen können und nicht so eine fadenscheinige Ausrede erfinden, die sie dem Jungen nun auch präsentierte. „Ich weiß dein Angebot zu schätzen, wirklich! Aber ... ich will Rin nicht allein lassen! Es gewittert immer noch und wenn sie in der Nacht aufwacht und Angst hat, dann will ich bei ihr sein. Tut mir ehrlich leid!“ Skeptisch sah Tasha Chery an, die sich nun von ihm abwandte und langsam ins Zimmer trat. Man merkte ihm an, dass er dem Mädchen kein Wort glaubte, vor allem, da sie diese Antwort zuerst nur zögernd und mit einem gewissen Unterton in der Stimme gegeben hatte. Doch er verstand auch, dass Chery nur abblocken würde, wenn er sie weiter bedrängen würde. Also fügte er sich seufzend seinem Schicksal und wünschte den Freunden noch eine angenehme Nacht, ehe er sich ebenfalls auf sein Zimmer begab, das sich direkt gegenüber dem Gästezimmer befand. Kurz hörte er noch, wie sein Gruß erwidert wurde, ehe er die Tür schloss und sich, noch immer seufzend für die Nacht fertig machte. Im Zimmer der Gäste hatte Chery in der Zwischenzeit Rin vorsichtig auf einen der Futons abgelegt und sich neben ihr niedergelassen. Jaken beanspruchte die zweite Schlafstätte für sich und Chery erwartete schon, dass sich Sesshomaru den dritten Futon unter den Nagel reißen würden, doch dieser machte keinerlei Anstalten auf einer menschlichen Schlafstätte zu übernachten. Stattdessen setzte er sich gegenüber von seinen weibliche Reisegefährten auf den Boden und zwar so, dass er die beiden Mädchen direkt ansehen konnte. Während er sich entspannt an die Wand lehnte, realisierte Chery, dass Sesshomaru anscheinend nicht die Absichte hatte den letzten Futon zu gebrauchen und entfernte sich von Rin, um sich alleine hin zu legen. Es wäre zu zweit doch etwas eng geworden und wenn ein gewisser Youkai-Lord zu stolz war um sich auf einen Schlafplatz zu legen, auf dem zuvor schon Menschen gelegen hatten, dann konnte ihr das nur recht sein. Mit einem letzten prüfenden Blick auf Rin legte sie sich endgültig hin und murmelte nur noch ein ‚Gute Nacht’ bevor sie die Augen schloss und sich vom Plätschern der Regentropfen langsam ins Traumland wiegen ließ. Allerdings hatte nur noch Sesshomaru ihre letzten Worte gehört, da alle anderen schon längst schliefen. Doch eben dieser hatte Chery bis sie endlich eingeschlafen war genau beobachtet und erst nachdem er sich sicher war, dass sie tief und fest schlief, wagte er es sich selbst endgültig zu entspannen und die Augen zu schließen. Er wusste, dass er in einem Menschenhaus unmöglich schlafen konnte, doch zumindest ausruhen wollte er sich. Sie würden am nächsten Tag schließlich wieder aufbrechen und das nicht nur um möglichst schnell weiter zu kommen, sondern auch um endlich von diesem aufdringlichen Jungen wegzukommen, der schon die ganze Zeit um Chery herumgeschwirrte. Rasende Eifersucht hatte sich mit der Wut vermischt, die er auf den Menschen, aber auch auf Chery hatte, da diese ihn nicht endgültig abgewiesen und stattdessen auf fadenscheinige Ausreden zurückgegriffen hatte. Er versuchte sich selbst klar zu machen, dass das Mädchen dies nur aus Rücksicht getan hatte, was ja auch tatsächlich der Fall war, aber trotzdem konnte er nicht umhin sich verraten zu fühlen. Als Tasha Chery bedrängt hatte und sie dazu überreden wollte mit ihm in sein Zimmer zu kommen wäre er am liebsten dazwischen gegangen und hätte den Jungen sehr gerne zurechtgewiesen. Aber warum war das so? Er hatte doch vorhin am Feuer noch selbst gesagt, dass sie keine Gefährten waren, und nun wollte er Chery um jeden Preis beschützen und für sich allein haben. Grübelnd, was für ein Gefühlschaos Chery ihm bereitet hatte, sah er ein letztes Mal auf das entspannte Gesicht des Hanyous und ließ sich von den ruhigen und gleichmäßigen Atemzügen des Mädchens in eine Ebene führen, die zwischen Wachen und Schlafen lag, während der Wind mal schwächer und mal stärker um das Haus blies. Donnergrollen rollte durch die Gänge des Hauses und im selbst Augenblick richtete sich Chery ruckartig auf und sah zu Tür, die in den Garten führte. Nach dem vorhergegangenen Blitz war es dahinter wieder stockfinster geworden. Ohne sich zu rühren starrte Chery in die Dunkelheit, doch als wenige Augenblicke später ein weiterer Blitz alles erhellte und kurz darauf ein lauter Donner zu hören war, zuckte Chery merklich zusammen. Verunsichert und auch etwas ängstlich sah sich das Mädchen im Zimmer um. Leise stand die Schwarzhaarige auf und stieg über Rin und Jaken hinweg, die direkt neben ihr lagen und friedlich schliefen. >Wie können die bei so einem Wetter nur so ruhig schlafen? Das versteh’ ich echt nicht! Die beiden müssen wirklich einen guten Schlaf haben!< Lächelnd schüttelte Chery den Kopf, bevor sie unsicher vor Sesshomaru trat, der ein paar Meter von seinen Begleitern entfernt saß und nun die Augen aufschlug. „Ähm ... Sesshomaru ... darf ich dich um was bitten?“ Der Angesprochene blickte zu ihr auf, erwiderte aber nichts. „Ja, also ... ich ... ich mag Gewitter nicht! Kann ... kann ich hier bei dir schlafen?“ Erstaunt riss Sesshomaru die Augen auf. Hatte er sich verhört, oder hatte Chery ihn eben wirklich gebeten bei ihm schlafen zu dürfen? Er besah sich das Mädchen vor ihm genauer und bemerkte nun auch, dass dieses zitterte. Chery schien wirklich Angst zu haben. Kurze Zeit sprach keiner ein Wort und der Hanyou sah Sesshomaru teils hoffnungsvoll, teils verlegen an. Es war nun wirklich nicht Cherys Art jemanden um so etwas zu bitten. Sie hatte Sesshomaru eine ihrer Schwächen preisgegeben, doch als sie nach einem lauten Krachen erschrocken die Augen zusammen kniff, war ihre alles egal. Als Sesshomaru das sah, griff er automatisch nach Cherys Arm und zog sie zu sich auf den Boden. Beschützend legte er die Arme um das zitternde Mädchen und drückte sie fest an sich. Obwohl sich Cherys ganzer Körper bei dieser Aktion versteifte, klammerte sie sich ängstlich an ihren Beschützer. Nachdem auch dieser Donner wieder verklungen war, bemerkte Chery erst in welcher Situation, oder besser gesagt, in welcher Position sie sich befand. Sesshomaru hatte sie so zu sich gezogen, dass sie zwischen seinen Beinen auf dem Boden saß und ihr Oberkörper an seiner Brust lehnte. Vor lauter Angst hatte sie auch noch ihre Hände in Sesshomarus weißen Kimono gekrallt. Sie konnte von Glück reden, dass der Youkai seine Rüstung für die Nacht abgelegt hatte, denn sonst hätte sich die Schwarzhaarige gar noch selbst aufgespießt. Sofort wurde Chery hochrot und wollte sich wieder von dem Lord entfernen, doch dieser hielt sie mit eisernem Griff fest. Nach weiteren vergeblichen Befreiungsversuchen seitens Chery gab diese schließlich auf, nicht zuletzt deswegen, weil es doch recht angenehm war Sesshomaru so nahe bei sich zu spüren und dieser sowieso nicht die geringsten Anstalten machte, sie in nächster Zeit wieder loszulassen. Noch immer etwas verspannt ließ Chery ihren Kopf auf Sesshomarus breite Brust sinken und nach einer Weile begann sie, wie in Trance, fast andächtig über die festen Bauchmuskel zu streichen. Auch dem Oberkörper ihres Beschützers ließ sie die gleiche Behandlung zuteil werden und ihre Gesichtsfarbe wurde noch eine Nuance röter, als sie sich das, was sie unter ihren Fingern fühlte, bildlich vorstellte. Das musste wahrlich ein Bild für die Götter sein! Das Gewitter war längst in Vergessenheit geraten und Chery entspannte sich immer mehr, während Sesshomaru noch immer keine Ahnung hatte, wie er auf Cherys ‚Streicheleinheiten’ reagieren sollte. In diesem Moment hob Chery ihren Kopf von ihrem ‚Polster’ und sah zu Sesshomaru auf. Minutenlang sagte keiner ein Wort und die beiden sahen nur fasziniert und gefesselt in die Augen des anderen. Chery drohte in diesen goldenen Seelenspiegeln zu versinken und ihrem Gegenüber ging es kein Stück besser. Der Verstand der Schwarzhaarigen setzte aus und sie richtete sich ein Stück auf, nur um sich dann mit ihrem Gesicht dem Sesshomarus zu nähern. Dieser war zwar im ersten Moment etwas überrascht, doch schließlich kam er Chery mit seinem eigenen Gesicht entgegen. Sie waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt, als Chery ihre strahlenden Augen hinter den Lidern versteckte, indem sie selbige schloss. Auch Sesshomarus Augen waren nur noch einen Spalt offen und er konnte Cherys warmen Atem schon spüren, als er seine Arme noch fester um das Mädchen schloss und sie etwas zu sich hinaufzog, um die letzten Millimeter zu überbrücken. --------------------------------------------------------------------------------- Ich hab' mich echt bemüht Cherys Gefühle mehr einzubringen, da mir viele in den Kommis gesagt haben, dass es besser wäre, aber da ich dieses Kapitel schon fertig hatte und ich nicht mehr sehr viel ändern wollte ist es noch nicht sehr durchgekommen! Ich hoffe ihr seid trotzden zufrieden! Bis bald und hiterlasst mir bitte Kommis! Ciao Chery Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)