Wandel der Zeit von abgemeldet (HP/LV) ================================================================================ Kapitel 2: Der Phönix --------------------- @Alle Ich hab mich über jedes einzelte eurer Kommis so gefreut, das ich gleich Weiterschreiben musste. Da ich aber ziemlich launisch sein kann weiß ich nicht wann ich Hochlade. Ich hatte vor zirka jede Woche Hochzuladen. Kann aber auch vorkommen das ich was länger brauche also bitte nicht böse sein *duck* @kithara Wüsstest du welche Geschichte genau das ist in der Harry zurückreist? Würde mich interessieren, da ich nichts in der Art gefunden hatte. @xNuitx Alles hat was zu bedeuten, außer die Kleinigkeiten, bei denen ich vergesse worauf ich hinaus wollte und in meinem Chaos das Blatt nicht mehr finde auf das ich es geschmiert hab. @dark Riddle Das mit der Phiole ist so eine Sache. Schön das sie dir überhaupt aufgefallen ist. @Israfiel Ich hab den Plot auch noch nicht gefunden weshalb es mich in den Fingerspitzen gejuckt hat so was zu schreiben. @tom-harry Und hier ist das nächste Kappi. @Destany Leider gibt’s nur so wenig Storys mit ihnen… *flenn* @silbernewolfsfrau War mir selbst nicht mehr sicher ob es gesagt wird… Aber nein es steht nicht drin ob Voldemort in Harrys Zeit noch lebt. Bliebt nur das Logische denken übrig... @black cat Wäre doch schade wenn Harry ihn die ganze Zukunft verraten würde… 2. Der Phönix „Professor?“, fragte ein Junge, um die vierzehn Jahre, die grimmig aussehende Professorin, die an der Eingangstüre stand. „Ja bitte?“ „Ich und noch ein paar andere gehören zu denen, die vor dem Krieg aus Frankreich geflohen sind. Aber wir haben gehört, dass die Erstklässler hier in Häuser eingeteilt werden, wo sollen wir hin, damit wir eingeteilt werden?“ „Ach, gut, dass Sie mich daran erinnern. Bleiben Sie einfach in der Vorhalle, Sie werden dann mit den Erstklässlern reingehen. Hier…“, die Professorin zauberte ein Pergamentblatt hervor. „…habe ich eine Namensliste. Sagen Sie doch bitte allen Kriegsflüchtlingen, dass sie schauen sollen, ob ihr Name darauf steht. In diesen Wirren geht schon mal was verloren“, meinte die alte Hexe zerstreut. Harry hatte diesem Gespräch gelauscht und stelle sich nun zu den kriegsflüchtigen Jugendlichen. Als der Junge mit der Liste vorbei kam, stand sein Name natürlich nicht mit darauf und während er nach seinen Namen suchte, löschte er noch einen anderen, nicht abgehakten Namen. So stand er am Ende mit einem zirka dreizehnjährigen Mädchen vor der alten Professorin, welche ihre Fahrkarte und die Schulbescheinigung sehen wollte. Harry drückte ihr die gefälschten Papiere in die Hand und wartete, bis sie endlich seinen Namen aufschrieb. Als er und das Mädchen letztendlich in die große Halle durften, waren die Erstklässler schon fast alle eingeteilt. Die Halle selbst unterschied sich kaum von der Großen Halle in seiner Zeit. Nur dass auf Dumbledores Platz nun ein kleiner kahlköpfiger Mann saß, den Harry als Professor Dippet erkannte. Neben ihm saß ein Dumbledore mit kastanienbraunem Haar. Harry schluckte kurz. Er hatte sich zu sehr an den alten Dumbledore gewöhnt. Den, den er nie wieder sehen würde. Harry achtete erst jetzt auf die Erstklässler, die aufgerufen wurden und bekam gerade noch mit, wie Antonin Dolohow zu einem Slytherin gemacht wurde. Als alle Erstklässler verteilt waren, stand Professor Dippet auf. „Nun möchten wir noch weitere neue Schüler in unseren Reihen willkommen heißen. Sie sind vor den Kriegswirren aus anderen Teilen Europas geflohen und wir sind froh, sie nun im geschützten Hogwarts aufnehmen zu können. Fahren Sie nun mit der Einweihungszeremonie fort, Professor Merrythought.“ Dippet setzte sich wieder und verhaltener Beifall brandete auf. Die alte Professorin, wie er jetzt wusste, die momentane Lehrerin für Verteidigung gegen die Dunklen Künste, kramte nun die zweite Rolle hervor und begann, die Namen vorzulesen. Der letzte Name auf der Liste war: „Darian Otis.“ Nervös trat Harry vor. Jetzt hing alles vom Sprechenden Hut ab, ob es wirklich so funktionieren würde, wie er es sich zu Recht gelegt hatte. „Nun gut, was machen wir mit dir?“, hörte Harry die piepsige Stimme des Hutes. „Ich will nach Slytherin.“, dachte Harry angestrengt. „Nach Slytherin willst du also. Ja, da passt du sehr gut hin, doch Gryffindor entspricht dir mehr. Ja, Gryffindor ist deine Heimat.“ „Nein. Ich muss nach Slytherin. Das ist mein ausdrücklicher Wunsch. Meine Entscheidung. Musst du nicht auf die Entscheidungen all derer eingehen die du in Häuser einteilst?“ „Du bist sehr stur, noch eine Eigenschaft die dich nach Gryffindor führen würde ebenso wie dein Mut mich so herauszufordern, doch du hast Recht und es ist deine Entscheidung doch könnte dich der Weg den du durch Slytherin beschreiten wirst sehr in die Irre führen. Bedenke.“ „Da gibt es nichts zu bedenken. Schicke mich nach Slytherin!“, beharrte Harry. „Nun, du scheinst deine Zweifel an dieser Zukunft zu hegen doch es ist die Entscheidung deines Geistes. Doch sei gewarnt junger Gryffindor, du beschreitest diesen Weg zu spät und an diesem Punkt kann er dir nichts weiter als Zerstörung bringen. So geh, mit meiner Warnung, geh nach SLYTHERIN.“ Das letzte Wort hatte der Hut laut ausgerufen. Mit leicht mulmigem Gefühl ging Harry unter Applaus zum Slytherintisch. Er wollte sich gerade setzen, als er einen Wink von weiter hinten bemerkte. Die Geste kam von Tom Riddle, welcher nun die anderen anwies, Platz für ihn zu machen. „Willkommen in Slytherin. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen, Darian Otis“, sagte Riddle, als Harry sich neben ihn setzte und hielt ihm die Hand entgegen. Harry schlug ein. „Freut mich auch, Tom Vorlost Riddle.“ „Weißt du eigentlich über jeden so viel wie über mich?“, fragte Riddle belustigt. „Nein, nur über dich.“ „Tom, wo wird der Neue eigentlich schlafen? In unserem Schlafsaal sind keine Betten mehr frei“, fragte Lestrange sogleich und lenkte damit Toms Aufmerksamkeit von Harry ab. „Der Raum wird automatisch vergrößert, sodass noch ein Bett reinpasst“, sagte Riddle kurz angebunden als auch schon das Essen auf den Tischen erschien. 'Entweder ist die Rede, die Dumbledore immer hält, eine eigene Erfindung oder ich habe die von Dippet gerade verpasst', dachte sich Harry, als er Essen auf seinen Teller lud. Während des Essens kam Harry nicht dazu ein Gespräch mit Voldemort anzufangen, da dieser von allen Seiten in Beschlag genommen wurde. Alle eiferten um seine Gunst, außer einem. „Warum bemühst du dich nicht um die Aufmerksamkeit eures Lords?“, fragte Harry an Black gewandt. Der Junge sah von seinem Essen auf. „Ach weißt du, irgendwann wird es langweilig. Er weiß, er kann auf mich zählen, wenn irgendwas ist.“ „Ziemlich bescheiden von dir.“ Black zuckte nur mit den Schultern. „Ich bin übrigens Seyfert Black. Nenn mich Sey.“ „Danke. Du weißt, wie ich heiße, nenn mich einfach Darian.“ „Okay, darf ich dich was fragen?“ „Tu dir keinen Zwang an.“ „Woher weißt du, wie wir Tom alle nennen? Ich hab dich vorhin gehört.“ „Das“, lächelte Harry, „bleibt vorerst mein Geheimnis.“ Kaum war das Essen beendet und die letzten Nachtischreste verschwunden, wünschte der Direktor ihnen allen noch eine gute Nacht und entließ sie somit aus der Halle. „Du brauchst nicht mit den Erstklässlern gehen. Ich werde dir alles zeigen“, sagte Riddle und deutete dabei auf die Vertrauensschüler von Slytherin, die gerade die Erstklässler zusammen riefen. „Gerne, wenn mich deine Anhängsel dafür nicht verfluchen.“ „Ich bin mir sicher, dass sie es nicht tun werden“, sagte er und warf Lestrange einen scharfen Blick zu. Die Gruppe um Tom Riddle machte sich, an den Schülern vorbei, auf den Weg in die Kerker. Was Harry sofort auffiel war, dass alle ihnen Platz zu machen schienen in diesem Gedrängel. „Außerdem würde es eher ihnen schlecht bekommen, wenn sie dich angreifen würden, als dir, oder?“, sagte der junge Voldemort berechnend. „Da könntest du durchaus Recht haben“, grinste Harry und übersprang dabei automatisch eine falsche Treppenstufe. „Also was sollte ich nun über Hogwarts wissen?“, fragte Harry scheinheilig. „Vielleicht erst mal, das wir Slytherins die Ausgestoßenen in der Schule sind. Im übertragenen Sinne natürlich. Die anderen Häuser grenzen uns immer etwas aus. Besonders die Gryffindors haben was gegen uns. Frag mich nicht, woran es liegt“, lächelte Riddle. „Nimm dich also besser vor ihnen in Acht“, fügte Sey hinzu. „Außerdem pass auf, wo du langgehst. Es gibt hier Türen, die nur vorgeben, welche zu sein und Wände, die wirklich Türen sind. Des Weiteren wirst du dich daran gewöhnen müssen, dass die Treppen liebend gerne die Richtung wechseln und manche Stufen einfach keine Lust mehr haben welche zu sein, sodass du durch sie hindurch trittst.“ „Sey will dir nur Angst machen. Ich bin sicher, du wirst dich hier zurechtfinden, schließlich hast du einen sehr guten Riecher, was falsche Stufen angeht“, fügte Riddle lächelnd hinzu. „Wenn du es sagst, muss es wohl so sein.“ Sie hielten nach einiger Zeit vor einer kahlen, feuchten Steinwand. „Schlangenkinder“, sagte Riddle und die versteckte Tür glitt auf. „Du solltest dir das Passwort merken“, sagte Lestrange gehässig, während sie in den Gemeinschaftsraum der Slytherins traten. Er sah genauso aus wie er auch in über fünfzig Jahren aussehen würde. Ein lang gezogenes Verlies mit einem reich verziertem Kaminsims und vielen kleinen Sitzgruppen. „Der rechte Gang führt zu den Jungenschlafsälen, der linke zu denen der Mädchen. Es ist uns nicht erlaubt, die Mädchenschlafsäle zu betreten“, erklärte Riddle und zeigte auf zwei Korridore, die von grünen Lampen erleuchtet wurden. „Lass mich raten, die Mädchen dürfen aber in die Jungenschlafsäle, weil die Gründer sie für vertrauenswürdiger halten.“ „Da hast du Recht“, grinste der junge Lord. „Welch eine Schmach“, seufzte Harry theatralisch, schlug den Handrücken gegen die Stirn und erntete dafür allgemeine Erheiterung. „Das ist unser Schlafsaal“, sagte Nott und öffnete eine der hintersten Türen. Sechs Himmelbetten standen in dem kreisrunden Raum, und vor fünf standen schon Koffer. „Dein Gepäck wurde wohl noch nicht gebracht“, stellte Sey nachdenklich fest. „Nein, ich hab meins bei mir“, erwiderte Harry und zauberte mit einem Wink seines Zauberstabes seinen großen Schrankkoffer hervor. „Paranoid?“, fragte Lestrange höhnisch. „Ja“, erwiderte Harry schlicht und hob über sieben Zauberbanne auf, die auf dem Koffer lagen. „Definitiv paranoid!“, lachte Sey. Riddle hatte nicht viel gesprochen, seit sie den Gemeinschaftsraum verlassen hatten, und er sagte auch nicht mehr viel an diesem Abend, da es bereits spät war und sie zu Bett gingen. Nachdenklich saß Harry auf seinem Bett und hatte die Vorhänge zugezogen. Er konnte nicht schlafen. „Es wird schon nicht schaden, außerdem brauche ich etwas Zeit zum nachdenken“, flüsterte Harry leise und zog eine kleine Phiole heraus, die er in einem Zug leerte. o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o Als die anderen am Morgen aufwachten, saß Harry angezogen auf seinem Bett und las im Zaubertrankbuch ihres Jahrgangs. Die Bücher, die er brauchte, hatte er bereits alle in seiner Zeit besorgt. „Du bist wohl ein ziemlicher Frühaufsteher“, gähnte Riddle als er aufstand und Richtung Bad schlurfte. Nach und nach wachten nun auch ihre anderen Zimmergenossen auf. „Bist du gut in Zaubertränke?“, fragte Riddle, als sie sich zusammen mit Avery, Nott, Lestrange und Sey auf den Weg in die große Halle machten. „Nicht wirklich. Es ist eins meiner schlechtesten Fächer. Aber keiner ist halt perfekt“, lächelte Harry gequält. „Tom ist in allen Fächern gut“, kam es von Lestrange wie aus der Pistole geschossen. „Hätte ich mich vielleicht lieber auf alle normal Sterblichen beziehen sollen?“, fragte Harry süffisant. „Ein Gott bin ich nun wirklich nicht“, lachte Riddle. „Dann vielleicht eher ein Halbgott?“, lächelte Harry anzüglich. Riddle grummelte daraufhin irgendwas Leises vor sich hin und errötete leicht. „Wow!“, rief Sey aus und schlug Harry mit der Hand auf die Schulter. „Das ist das erste Mal, dass ich Voldemort verlegen erlebe.“ „Du sollst ihn doch nicht so nennen wenn Fremde dabei sind“, fauchte Lestrange Sey an. „Schon gut“, brummte Riddle, „Er weiß es sowieso.“ „Wirklich?“, zog Nott interessiert eine Augenbraue hoch. „Woher denn?“, wandte er sich an Harry. „Ich weiß es einfach. Tom Vorlost Riddle mit dem Anagramm Lord Voldemort.“ Nott sah ihn ehrfürchtig an. „Was ich mich frage ist, warum du so viel über mich weißt“, sagte Riddle lauernd. „Du faszinierst mich eben“, erwiderte Harry leichthin. „Danke für die Blumen“, brummte Riddle nun. „Nein, wirklich“, Harry hielt ihn an der Hand zurück und drehte ihn zu sich um. „Du faszinierst mich. Wie du es schaffst, alles zu bekommen was du willst. Ich weiß viel über dich, sehr viel und doch hast du mich überrascht als wir uns trafen. Du bist etwas besonderes, Voldemort.“ Beide sahen sich wie hypnotisiert in die Augen. Harry hatte das Gefühl sich zu verlieren und bemerkte gar nicht, wie sich langsam sein Herzschlag etwas erhöhte. „Wir sollten weiter, sonst bekommen wir nichts mehr vom Frühstück ab“, meinte Avery, als die beiden sich seiner Meinung nach lang genug angestarrt hatten. „Na, wieder einen Volldeppen für deine Bande gefunden?“, hörte Harry jemanden höhnisch rufen, als sie die Eingangshalle betraten. Alle um ihn herum drehten sich um, so auch Harry. Hinter ihnen kam ein Junge die Treppe runter. Er trug ein Gryffindorwappen und ein Vertrauensschülerabzeichen. „Wirklich Moody, werden dir deine Kindereien nicht auch langsam zu blöd?“, fragte Riddle lässig an den Vertrauensschüler gewandt. „Ich wollte euren Neuen nur vor euch missratenen Schwarzmagiern warnen“, sagte der Junge und stolzierte die Treppe herunter. „Danke für die Warnung, Alastor Moody. Aber ich bin sicher, selbst auf mich aufpassen zu können“, sagte Harry kühl. Der junge Moody musterte Harry von oben bis unten und rauschte dann an ihnen vorbei. „Achte gar nicht auf den, das ist so ein Idiot aus Gryffindor. Er versucht schon immer, alle gegen mich aufzuhetzen“, seufzte Riddle. „Erfolglos natürlich“, lächelte Harry verbindlich. „Natürlich“, lächelte nun auch Voldemort. Geradezu königlich stolzierten sie in die Halle und Harry hatte das Gefühl, dass für einen Moment der Lärm etwas abnahm. o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o „Mister Otis?“, hörte Harry jemanden fragen, reagierte aber erst, als Sey neben ihn ihm mit dem Ellenbogen in die Seite stieß. „Ja bitte?“, fragte er verwirrt und sah auf. Direkt vor ihm stand die junge Ausgabe von Horace Slughorn, die er im Denkarium gesehen hatte. „Entschuldigen Sie meine Unaufmerksamkeit, Professor Slughorn.“ Der Zaubertrankprofessor machte nur eine wegwerfende Handbewegung. „Ich bin hier, um Sie zu fragen, welche Fächer Sie belegen werden, damit ich Ihnen Ihren Stundenplan anfertigen kann. Sie wissen doch sicher, dass ich Ihr Hauslehrer bin oder?“ „Natürlich, Professor. Sie unterrichten Zaubertränke, nicht wahr?“, fragte Harry scheinheilig. „Ja, ja das tue ich“, sagte der junge Professor und schien höchst erfreut. „Nun sagen Sie doch, für welche Fächer darf ich Sie eintragen?“ „Ich werde Verwandlung, Zauberkunst, Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Kräuterkunde und natürlich auch Zaubertränke belegen, Professor.“ „Ausgezeichnet. Hier haben Sie Ihren Stundenplan“, sagte Slughorn, tippte einmal auf ein Stück Pergament, welches sich sofort mit Schrift füllte, und reichte es ihm. Harry wartete noch, bis der Lehrer zum nächsten Schüler gegangen war, ehe er einen Blick auf seinen Stundenplan warf. „Als erstes Verteidigung gegen die Dunklen Künste“, las er nachdenklich. „Dann hast du zusammen mit mir Unterricht. Die Professorin heißt Merrythought, oder weißt du das auch schon?“, fragte Riddle lächelnd. „Ja, ich weiß es schon“, grinste Harry. „Willst du uns nicht deinen neuen Freund vorstellen, Tom?“, fragte ein Mädchen, als sie vor dem Klassensaal standen. „Das ist Darian Otis“, stellte Riddle höflich vor, „und das, Darian, ist Nathalia Parkinson. Ihr jüngerer Bruder wurde gerade eingeschult.“ „Freut mich dich kennen zu lernen, Nathalia“, lächelte Harry. „Das ist meine Freundin, Ismaria Mulciber“, sagte das Mädchen und deutete auf eine blonde Schönheit neben sich. „Wir sind auch in Slytherin und dein Jahrgang. Aber wir müssen jetzt leider zu Wahrsagen gehen.“ Die Mädchen gingen weg, dicht gefolgt von Avery, der auch Wahrsagen hatte. „Willkommen in einem neuen Unterrichtsjahr. Ich hoffe, Sie haben nicht alles vergessen. Wir werden uns die nächste Woche mit dem Patronus-Zauber beschäftigen, der eigentlich Stoff des letzten Jahres war, bevor wir uns den ungesagten Zaubern zuwenden werden, dessen Studium die meiste Zeit dieses Jahres in Anspruch nehmen wird. Dieses Jahr ist Ihr UTZ-Jahr, daher erwarte ich von Ihnen unübertreffliche Leistungen.“ Die alte Professor Merrythought blickte einmal jeden Schüler an, um zu sehen, ob ihre Worte auch zur Kenntnis genommen worden waren, bevor sie mit einem Schwung ihres Zauberstabs das Thema der heutigen Stunde an die Tafel hexte. „Nun gut. Wer kann mir etwas über den Patronus-Zauber sagen und wozu er gut ist?“ Harry sah wie ein paar Hände gehoben wurden, darunter die von Riddle. Harry selbst meldete sich nicht. „Mister Otis, da Sie neu in unserer Klasse sind, können Sie uns doch sicher erklären, was es mit diesem Zauber auf sich hat“, sagte die alte Hexe und sah ihn eindringlich an. Harry seufzte innerlich. „Der Patronus-Zauber ist die einzige Verteidigung gegen einen Dementor. Ein Wesen, welches alles Glück aus einen heraussaugt und sich davon ernährt. Der Patronus besteht aus diesen Glücksgefühlen, damit sich das Wesen von ihm ernährt und nicht vom Zaubernden. Richtig angewendet hat der Patronus die Gestalt eines Tieres und vertreibt den angreifenden Dementor. Soll ich auch noch die Herangehensweise an diesen Zauber erläutern, Professor?“, fragte Harry leicht gelangweit. Er hatte diesen Zauber zu oft in der DA erklärt. „Ich bitte Sie darum, Mister Otis.“ „Das Wichtigste bei diesem Zauber ist, dass man an etwas Glückliches denkt, während man die Zauberformel, Expecto Patronum, spricht. Am besten sein glücklichstes Erlebnis. Dies ist zwar einfach, wenn man in einem hell erleuchteten Klassensaal steht, doch weitaus schwieriger, wenn man einem Dementor gegenüber steht und dieser deine glücklichen Gefühle aus dir herauszuziehen beginnt.“ „Gut und präzise erklärt. Fünf Punkte für Slytherin“, nickte ihm die Professorin erfreut zu. „Dem bleibt mir nichts mehr hinzuzufügen. Sie werden diesen Zauber ab jetzt üben. Er gehört zur höheren Magie und ich bin sicher, dass nicht viele von Ihnen in der Lage sein werden, ihn anzuwenden. Da Sie so viel über den Zauber wissen, kann ich davon ausgehen, dass Sie ihn schon auf Ihrer alten Schule gelernt haben, Mister Otis?“, fragte die Professorin an Harry gewandt. „Ja, das habe ich, Professor. Ich habe meinen damaligen Lehrer darum gebeten, ihn mir beizubringen, da man seine Ängste zu bekämpfen wissen muss.“ Professor Merrythought nickte ihm zu. „Ich möchte nicht forsch erscheinen, aber darf ich fragen welche Gestalt ihr Patronus hervorbringt?“ „Es war ein Hirsch. Doch vor einem Jahr hat er leider seine Gestalt gewechselt. Er…“ „Ein Patronus ändert seine Gestalt nicht“, unterbrach ihn die alte Professorin. „Doch, Professor. Wenn der Zauberer einen großen Schock erleidet, ist es möglich das sich die Gestalt ändert.“ „Oh“, die Professorin sah etwas betroffen aus. „Wäre es Ihnen möglich, Ihren Patronus einmal vorzuführen, damit Ihre Klassenkameraden eine Vorstellung davon haben?“ „Natürlich, Professor Merrythought“, sagte Harry brav und stand auf. „Expecto Patronum“, wisperte er kaum vernehmlich und aus der Spitze seines Zauberstabs brach ein großes, geflügeltes Wesen. Ein silberner Phönix. Er schwebte einmal durch den gesamten Raum und alle Blicke folgten dem wunderschönen Geschöpf. Es stieß einen einzigen silberhellen Ton aus und begann sich aufzulösen. „Wunderbar, wirklich wunderbar“, sagte die Professorin gerührt. „Zehn Punkte für Slytherin. Nun machen Sie sich alle an die Arbeit“ Allgemeines Tischerücken war danach zu vernehmen und die Schüler begannen, den Zauber zu murmeln. Bei kaum einem trat auch nur silberner Dunst aus. „Warum machst du nicht mit?“, fragte Harry Riddle, der noch immer auf seinem Platz saß und nachzudenken schien. „Mir fällt keine passende Erinnerung ein“, lächelte Tom traurig. Harry sah ihn nachdenklich an. „Wie wäre es mit dem Moment, an dem du erfahren hast, dass du ein Zauberer bist. Damals warst du doch sicher glücklich.“ Riddle sah ihn einen Moment lang verdutzt an, dann lächelte er. „Du weißt wirklich alles, oder?“ „Nicht wirklich“, antwortete Harry und trat zurück, damit Voldemort aufstehen und zu den anderen gehen konnte. Harry beobachtete ihn, wie er angestrengt versuchte, einen Patronus zu erschaffen. Und wirklich, gleich beim ersten Versuch quoll dicker, silberner Dunst aus seinem Zauberstab hervor. Lächelnd betrachtete Harry den Jungen, der einmal der Schrecken der Zaubererwelt sein würde, jetzt aber begeistert an einem Zauber arbeitete. „Wohin musst du jetzt? Ich habe Arithmantik“, sagte Riddle zu Harry, als sie die große Halle nach dem Mittagessen verließen. „Ich hab jetzt Verwandlung bei Professor Dumbledore.“ „Na dann viel Spaß. Ich mag Dumbledore nicht. Er scheint immer alles zu wissen.“ „Das tue ich auch“, lachte Harry. „Bei dir ist es nicht so schlimm, aber er scheint mich nicht zu mögen.“ „Dann sollte ich mich wohl vor ihm in Acht nehmen. Dumbledore weiß nichts über mich und ich bin in Okklumentik gut genug, so dass er auch nie etwas erfahren wird, was er nicht wissen soll“, sagte Harry verschmitzt. „Kannst du auch Legilimentik?“, fragte Riddle interessiert. „Nicht sehr gut. Die meiste Zeit habe ich damit verbracht meine Okklumentikkünste zu verbessern. Ich beherrsche nur die Grundlagen der Legilimentik. Aber es ist ein interessantes Gebiet und lohnt der Mühen.“ Harrys erste Stunde in Verwandlung mit seinem ehemaligen – oder zukünftigen? – Mentor verlief recht ereignislos. Der Lehrer schien ihn nicht weiter zu beobachten, was dem Zeitreisenden nur Recht war. Beim Abendessen traf er dann auch wieder auf Riddle, der zusammen mit Nathalia, Ismaria, Sey, Nott und Lestrange am Tisch saß. Noch ein paar Jungen aus den unteren Klassen hingen förmlich an seinen Lippen. Recht schön geschwungene Lippen, wie Harry nicht umhin konnte festzustellen. Als sie Harry sahen, wurde ihm wie selbstverständlich neben Voldemort Platz gemacht. „Ich treffe mich heute Abend mit ein paar Freunden, kommst du mit?“, wurde Harry gefragt. „Gerne. Wo trefft ihr euch denn?“, fragte er neugierig. „Ich hätte nicht gedacht, das noch erleben zu können! Etwas, was du nicht weißt!“, rief Voldemort lachend aus. „Na danke, ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht allwissend bin“, schmollte Harry. Harry ging mit Riddle und dessen kleiner Gruppe durch einen der langen Korridore. Sie wollten Toms Freunde treffen, wie dieser es ausgedrückt hatte. Lestrange zeterte die ganze Zeit vor sich hin. „Du kannst ihn doch nicht wirklich mitnehmen!? Wir kennen ihn gerade mal einen Tag und du schleppst ihn schon mit.“ „Raphael. Hör auf. Ich habe deine Eifersuchtsszenen langsam satt!“, knurrte Voldemort Lestrange an. Doch dieser verlegte sich nur darauf, jetzt Sey mit seinem Gejammer auf die Nerven zu fallen, bis dieser ihn an Avery weitergab. Harry ging ziemlich amüsiert an der Spitze der Gruppe, direkt neben Riddle. In der Mitte eines Ganges im vierten Stock hielten sie plötzlich an und Nott ging auf eine Seitenwand zu. Dort hing ein riesiges Gemälde, auf dem die Wappentiere der vier Häuser abgebildet waren. Nott zog seinen Zauberstab und tippte zweimal gegen das Bild. Sofort verschwand die Leinwand und es bildete sich ein großer Durchgang, der in einen weiteren Gang führte. „Willkommen im Gemeinschaftsraum von Hogwarts!“, sagte Riddle enthusiastisch, als sie am Ende des Ganges ankamen. Es offenbarte sich ihnen ein Raum, der so groß war wie der Gemeinschaftsraum von Slytherin. Überall standen Sofas und Tische. Oder es lagen einfach nur viele große Kissen und Decken auf weichen Teppichen verstreut. Alles so bunt durchgemischt, dass es nicht möglich war zu sagen, welche Farbe dominierte. Verteilt auf den Raum saßen zirka siebzehn Schüler und Schülerinnen aus allen Häusern. Harry sah einen Gryffindor-Viertklässler, der mit einer Slytherin Schach spielte und weiter hinten saßen zwei Ravenclaws mit einem Hufflepuff über einen Aufsatz gebeugt. Als sie eintraten, drehten sich alle zu ihnen um. „Hallo Voldemort“, rief ein Mädchen aus Hufflepuff und kam auf sie zu. Harry erkannte sie als Susan Moon, die zweite Schulsprecherin von Hogwarts. „Guten ersten Tag gehabt, Susan?“, erwiderte Riddle freundlich. „Ja, vielen Dank“, strahlte das Mädchen. „Ich müsste dich aber noch wegen einer Unannehmlichkeit belästigen. Ich hoffe, du verzeihst es mir, Voldemort.“ „Natürlich tue ich das. Komm, lass uns dort rüber gehen.“ Damit verschwanden die beiden auf die andere Seite des Raumes. „Wo sind wir hier, Sey?“, fragte Harry erstaunt. Er hatte diesen Raum noch nie gesehen. Weder in dieser noch in seiner Zeit. „Nach allem was Voldemort erzählt hat, haben die Gründer diesen Raum erbaut, damit sich hier die Schüler aller Häuser treffen können und nicht so voneinander abgeschottet werden. Dieser Raum ist immer offen, doch ging es irgendwie in der Geschichte verloren, dass er je existiert hat. Frag mich nicht, wie Voldemort herausgefunden hat, dass es ihn gibt oder wo er ist, aber da Voldemort… sagen wir mal viele inspiriert, haben wir beschlossen, dass wir uns hier immer treffen, Nachrichten austauschen und wenn jemand von uns Hilfe braucht, wird ihm hier geholfen. Hier sind Schüler aus allen Häusern vertreten, und du wirst nicht glauben, zu was wir alles gemeinsam in der Lage sind.“ Harry sah sich nur weiter fasziniert um. Selbst in seiner Zeit, in der der Hut zu Frieden und Gemeinschaft unter den Häusern aufrief, hatten sie es nicht geschafft. Und nun war er in der Vergangenheit und sah wie der zukünftige Tyrann der Zaubererwelt die Häuser vereinigte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)