Ist es nicht mein Leben? von RallyVincento ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Gibt es diesen Moment, diesen vollkommenden Moment? Wo alles so einfach erscheint? Wo die Welt sich aufhört zu drehen und einfach still steht? Wenn ja dann will ich diesen Moment auch erfahren, nur für einen kurzen Augenblick... Nur für einen Wimpernschlag. Doch das einzige was ich fühle ist der Schmerz der mir das Herz zerreißt, das Gefühl das mir die Sinne raubt und mich wieder in den Abgrund stürzen lässt. Dieses Gefühl der Einsamkeit, der Unverständnis... mein Herz ist so kalt und ich habe alle tränen schon vergossen. Was mir noch bleibt sind die Erinnerungen einer besseren Zeit, einer Zeit, wo ich dachte ich würde Leben und doch war ich schon tot. Und jetzt wo ich lebe, da habe ich das Gefühl das der Tod mir als einziger wohlgesonnen ist. Ich lebe in einer Welt die mich nicht versteht, die mich für töricht hält. Vielleicht hat sie ja recht, vielleicht haben alle recht. Doch ist es dann nicht auch mein Problem, ist denn der Gedanke an eine andere Welt zu lächerlich. Das man jedes Wort von mir stets nur belächelt? Manchmal, wenn ich in den Spiegel sehe dann sehe ich nicht mich, sondern den Schatten jener die mich in eine Form pressen wollen, die mich zu einem Mitglied dieser Gesellschaft machen möchten. ‚Mitglied der Gesellschaft’ was für ein Wort, wie eine Bedrohung kommt es mir vor. Ein Strand mit tausend Sandkörnern und jedes sieht aus wie das andere... ist es so falsch so nicht leben zu wollen? Ich will nicht einfach in einer Masse verschwinden, möchte das man mich sieht, das ich ein Individuum bleibe. Ich will vorhanden sein und nicht in einer Gruppe untergehen. Man soll mich sehen, soll mich hören. Das Gefühl in einem Raum voller Menschen zu sein und doch nicht gesehen und gehört zu werden ist so schrecklich, schlimmer kann der tot nicht sein. Denn wenn man stirbt dann wird man gesehen, man spricht von einem, man erzählt sich Geschichten, Menschen die einen sonst nur belächelt haben, sagen das sie einen lieben... Warum bekommt man all diese Liebe und Akzeptanz erst wenn man tot ist? Ist es so schwer ein nettes Wort zu sagen? Ist es so schwer nur einmal zu lächeln, nur einmal zu sagen das man sich nicht zu ändern braucht? Das ich erst dann wirklich geliebt werde wenn ich sterbe, will ich nicht akzeptieren, ich will das man mich jetzt liebt, mir jetzt vertraut, meine Träume respektiert. Jetzt in diesem Moment will ich geliebt werden, will mich nicht mehr vor anderen rechtfertigen müssen nur weil ich anders bin. Ich habe nicht darum gebeten jetzt zu leben, man zwang mich dazu, also warum akzeptiert mich dann keiner? Wenn ich schon lebe ohne das man mich fragte, wen ich schon Schmerz empfinde, obwohl ich nicht will, warum last ihr mich dann nicht endlich zufrieden? Vielleicht ist es ja egoistisch aber ich möchte mein eigenes Leben leben, möchte mir selbst treu bleiben, möchte mich selbst morgens im Spiegel sehen und keinen Menschen den ich nicht kenne. Bin ich egoistisch, weil ich all das möchte? Weil ich nur an mein eigenes leben denke? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)