Wenn in der Nacht die Schatten tanzen von oOKarasu-chanOo ((und deine Seele lautlos schreit)) ================================================================================ Kapitel 1: ein neuer Anfang? ---------------------------- Wenn in der Nacht die Schatten tanzen ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ " .. ganz egal, wo du auch bist ... .. ich finde dich ..." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Er rieb sich müde die Augen und blinzelte ein paar Mal bevor er die Decke zurückschlug um aufzustehen. Sein Radiowecker zeigte "6:05" an und erinnerte ihn daran, dass heute alles neu beginnen würde. Ein neues Zuhause, eine neue Schule ... vielleicht sogar neues Glück ? Er war gerade erst in diese Gegend gezogen. Mitten ins Nirgendwo. Deshalb waren seine Sachen noch immer nicht alle ausgepackt, weshalb er auch länger als sonst brauchte um sich anzuziehen um sich dann sofort auf den Weg zur Bushaltestelle zu machen damit er nicht am ersten Tag schon zu spät in seiner neuen Schule ankommen würde. Erinnerungen an ähnliche Situationen erwachten in ihm, denn dies war nicht der erste Umzug den er erlebte. Um seinen Kopf wieder klar zu bekommen schüttelte er ihn kurz und stellte sich an eine Ecke der Haltestelle. Obwohl Haltestelle wohl nicht der treffenste Begriff gewesen wäre. Die aufmerksamen Blicke der anderen lenkten ihn zu dem ab, denn er befand sich in diesem Moment unter genauer Beobachtung. Nach endlos scheinender Zeit fuhr endlich der Bus vor und einer nach dem anderen stieg ein. Er bezahlte und schaute sich dann nach einem Platz um, der im hinteren Teil des Busses lag. Das die Fahrt so lange gedauert hatte, hätte er nicht gedacht. Das konnte ja noch heiter werden in den nächsten zwei Jahren, wenn sein Stundenplan noch mehr Stunden täglich vorzuweisen hatte. Wenn er dann noch die Busfahrt von fast 50 Minuten dazu rechnete fragte er sich wirklich ob er jemals genügend Zeit haben würde um all seine Aufgaben erledigen zu können und sich auch noch auf den Unterricht für den nächsten Tag vorzubereiten. Die Bustüren öffneten sich und die Traube der Schüler stob auseinander als sie die warme Umgebung verlassen hatten und machte sich schnellst möglich auf den Weg in die Schule. Da er keine Ahnung hatte wo genau der Weg lang führte beschloss er der Masse zu folgen, denn diese würde ihn sicherlich an sein Ziel bringen. Nach nicht einmal zehn Minuten stand er vor einem riesigen Gebäude, das sowohl aus moderner Architektur wie auch aus gelben Klinkersteinen bestand. Zuerst einmal musste er den Eingang in diesen 'Klotz' finden und ein Raumplan wäre ebenso angebracht.. Glückerweise stand er keine drei Minuten später im Foyer des Altbaus und suchte auf einer langen Liste, eine zweistellige Zahl gefolgt von einem Großbuchstaben. Seine Klasse bzw. sein Kurs, denn der ehemalige Klassenverband bestand in der Oberstufe nicht mehr. Seine Augen glitten über das Papier und fanden schließlich die "magische" Zeichenkombination: 11B Laut diesem Plan hatte er jetzt Mathematik, was keineswegs unangenehm war, doch wusste er absolut nicht wo er den besagten Raum finden sollte. Nachdem er ganze Weile ziellos umherr geirrt war, sprach er einen Mann an der vermutlich der Hausmeister sein musste, der ihm auch sogleich erklärte wo er wann, welche der Treppen wie weit hinauf müsste um dann links oder rechts abzubiegen. ~~~~~~~~~~~ Der Tag begann schon mal wunderbar. Nachdem er also endlich seinen Raum gefunden hatte, klopfte er und trat nach einem kurzen Moment ein, sechzehn Augenpaare richteten sich augenblicklich auf ihn. Er blieb zögernd in der Tür stehen und wartete darauf das die Lehrkraft ihm bedeutete, mit seiner Vorstellung zu beginnen was dieser auch sofort in Angriff nahm: "Ah wie ich sehe sind Sie eingetroffen. Gut, nun dann stellen Sie sich doch kurz vor und setzen sich am besten auf diesen Platz hier." , meinte seine zukünftige Mathelehrerin und tippte dabei auf einen Tisch in der vorletzten Reihe, der gänzlich unbesetzt war. Er nickte zum Zeichen das er verstanden hatte ,,Hallo."- ,, Ich bin Koichi Kimura und seit ein paar Tagen in diese Gegend gezogen. Ich freue mich euch kennen zu lernen!", damit nickte er allen kurz zu und nahm dann an dem ihm zugewiesenen Tisch platz. Die Stunde konnte also endlich beginnen, er nahm sein Schreibzeug zur Hand und notierte sich das wichtigste in seinem Heft. Er ließ seinen Blick immer wieder durch den Kurs gleiten um sich die neuen Gesichter einzuprägen und gleichzeitig deren Besitzer einzuschätzen. Nachdem er sich geschlagene 90 Minuten mit Zahlenfolgen beschäftigt hatte, freute er sich auf die Pause. Es klingelte und alle sprangen auf, glücklich darüber auch diese zwei Stunden hinter sich gebracht zu haben und strömten in kleinen Grüppchen aus dem Raum und den Gang entlang. Er blieb absichtlich etwas zurück um sich das neue Gebäude etwas näher an zu sehen betrat ebenfalls den selben Gang wie seine Kursmitglieder zuvor und sah sich der vermutlich gesamten 11. und 12. Jahrgangsstufe gegenüber die sich in Gruppen um verschiedene Tische versammelt hatte und sich lachend und erzählend eine Auszeit vom Stress des Unterrichts gönnten. Was hatte er doch gleich noch? Ach ja wieder eine Doppelstunde, diesmal jedoch Englisch eines seiner Leistungskurse. Als das erneute Läuten die Pause beendete stieg er die Stufen in die nächst höhere Etage hinauf in der sein Englischraum zu finden war. Auch hier kam er nicht drumherum sich vor zu stellen, nachdem dies allerdings erledigt war konzentrierte er sich auf den neuen Lehrer. Heute schien wieder einmal Textarbeit angesagt zu sein und er vernahm das synchrone Aufstöhnen des Kurses, das diese Art des Unterrichts genauso wenig mochte wie er selbst. Vor allem da ihm dieses Thema so interessant es vielleicht sein konnte in diesem Zusammenhang gar nicht behagte. Es handelte sich hierbei um: Environment und in keinem der Englischkurse, egal ob 11. oder 12. Klassenstufe war dies ein beliebtes Thema, dass es dennoch zu durchforsten galt. Endlich war auch dieser Unterricht vorrüber und er musste feststellen das er nun nach Hause gehen konnte, da seine gewählte Fächerkombination ihm an diesem Tag keinen weiteren Kurs bescherte. Der Tag war sehr schnell vergangen und ehe er es sich versah stand er erneut vor seinem Zuhause. Und er hoffte wirklich das es das für ihn werden würde im Gegensatz zu all den anderen Orten an denen er gelebt hatte. Außerdem hatte er heute eine Menge neuer Leute getroffen, wenn er allein schon an die sechzehn Gesichter seines Kurses dachte.. Er streckte sich. Endlich ausruhen, dass war das einzige was er jetzt wollte und ein paar Minuten später hörte man Musik, die aus seinem Zimmer drang. Zufrieden schloss er die Augen bis er ein stetiges Knurren vernahm das sein Magen von sich gab, denn seit dem Morgen hatte er nichts mehr gegessen. Er sprang die Treppe mehr hinunter als das er ging während die Musik weiterhin laut aus dem oberen Geschoss dröhnte. Was konnte er sich zu essen machen? Gezielt durchsuchte er die Gefriertruhe um sich eine der dort aufbewahrten Pizzen zu angeln und diese dann in den Ofen zu schieben und diesen anzustellen dann suchte er in den noch nicht fertig eingerichteten Schränken nach Geschirr und Besteck. Eine halbe Stunde später und um ein halbes Kilo schwerer machte er sich erneut auf den Weg in sein Zimmer, öffnete die Tür mit dem Ellenbogen und schloss sie gleich darauf mit seinem Fuss. Sein Blick glitt aus dem Fenster und über die Landschaft. Es hatte begonnen zu regnen, doch störte ihn dies nicht weiter, denn er war im Warmen und Trocknen außerdem war es nicht so, dass er dieses Wetter nicht mochte. Keineswegs! Auf gewisse Art und Weise gefiel es ihm sogar. Sich in einen Sessel sinken lassend betrachtete er weiterhin die Tropfen, die sich ihren Weg über das Dachfenster suchten. Sie bildeten kleine Flüsse, verbanden sich so mit anderen Tropfen und wurden dann durch wieder andere ersetzt. Zufrieden stand er auf. Er war satt und wurde langsam schläfrig und da er für den morgigen Tag keinerlei Aufgaben erhalten hatte gönnte er es sich seine Stereoanlage einzuschalten und sich wieder in seinen Lieblingssessel fallen zu lassen. Zuvor hatte er seine Lieblings CD heraus gesucht, die noch in einem der vielen Umzugskartons gelegen hatte. Obwohl sie schon fünf Jahre alt war hörte er sie immer und immer wieder. Vor allem ein Lied hatte es ihm angetan, er fühlte sich auf eine Art und Weise mit dem dortigen 'Ich' verbunden, dass es schon fast beängstigend war. Auch diesmal konnte er sich darin verlieren... ,, .. du fliegst aus der Dunkelheit ... " Leise summte er die Melodie des Liedes mit und starrte weiterhin auf die regennassen Scheiben... ,, .. with broken wings ... " ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ " .. die Herzen schlagen .. .. im gleichen Takt .. " ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Noch immer lehnte er in seinem Sessel und starrte in die Ferne obwohl nur noch vereinzelte Tropfen auf die Scheibe trafen. Die Dämmerung setzte ein und er beschloss die verbleibende Zeit des Tages zu nutzen um die restlichen Umzugskartons auszuräumen. Seine Mutter würde heute sicherlich später von ihrer neuen Arbeit heimkehren. Als er das nächste Mal auf die Uhr blickte war es bereits dunkel geworden und Lust wirklich alle Kartons auszupacken hatte er nun nicht mehr. Sich im Wohnzimmer umblickend überlegte er wie er die restlichen Stunden sinnvoll nutzen konnte, denn um ins Bett zu gehen war es seiner Meinung nach noch zu früh. Vom unteren Treppenansatz her erklang ein leises Winseln und nahm ihm so die Entscheidung ab. Es war zwar bereits Nacht doch hatte der Regen aufgehört und außerdem konnte so, dass nun bellende Fellknäuel beruhigt werden und er nebenbei den Ort etwas besser kennenlernen. So machte er sich also auf den Weg durch das in der Dunkelheit liegende Dorf, nachdem er Kuroi dazu brachte soweit still zuhalten das er ihm das Halsband anlegen konnte. Die Straßen glänzten im Schein der Laternen und irgendwo hörte man das Bellen eines weiteren Hundes, woraufhin Kuroi beide Ohren aufstellte und gespannt zu lauschen schien. Kaum eine halbe Stunde später hatte er das Dorf einmal umrundet und beschloss wieder nach Hause zurück zu laufen. Viel hatte er trotz der Laternen nicht erkennen können, viele Fenster waren vom blauen Licht der Fernsehapparate beleuchtet und zerschnitten so die Dunkelheit. Er kramte in seiner Tasche nach dem Haustürschlüssel und schloss dann auf um Kuroi vor zu lassen. Der Nachteil eines solchen Wetters war, das er den Hund nun von oben bis unten säubern musste um zu verhindern das man auch nach einer halben Stunde jeden Gang des Tieres nachvollziehen konnte. So also bedeutete er ihm brav am Fuße der Treppe zu warten bis er mit einem Handtuch bewaffnet wieder erschien. Nachdem auch der Hund wieder trockene Pfoten hatte verschwand er in seinem Zimmer, ließ jedoch die Tür offen um Kuroi die Möglichkeit zu bieten ihm Gesellschaft zu leisten und um zu hören wann seine Mutter heimkehren würde. Gerade hatte er es sich in seinem Sessel bequem gemacht als es an der Tür leicht kratzte und kurz darauf ein schwarzer Hundekopf durch den Türspalt lugte. ,, Komm rein Großer, das Bett ist noch frei!" , meinte er kurz darauf und schon tapste das riesige Tier in den Raum und mit einem weiteren Satz hatte es sich auf dem Bett breit gemacht und dort zusammen gerollt. Seine Mutter begrüßte es eigentlich nicht wenn Kuroi auf seinem Bett lag, doch konnte er seinem Freund diesen Wunsch nicht abschlagen. Kurze Zeit später hörte er wie unten Schlüssel klapperten und sofort sprang Kuroi auf und rannte die Treppe hinunter um ein weiteres Familienmitglied zu begrüßen. Koichi folgte dem Beispiel seines tierischen Freundes und stieg die Stufen hinunter um seine Mutter zu begrüßen. ,, Guten Abend Mama." , meinte er lächelnd und lehnte dabei im Türrahmen während er mit der anderen Hand Kuroi den Kopf kraulte. ,, Hallo mein Junge.", sie umarmte ihn kurz und sah ihn dann prüfend an. ,, Hast du schon etwas gegessen?" ,, Ja, hab mir vorhin was gemacht, wie war die Arbeit?", er nahm ihr eine der Einkaufstüten ab und stieg vor ihr die Treppe hinauf. ,, Ach stressig für den ersten Tag, aber ich denke ich werde mich dort wohlfühlen.", sie lächelte ihren Sohn an und startete dann ein Gegenverhör, wie der Tag verlaufen wäre, wie ihm die neue Schule gefiele und ob er schon Freunde gefunden habe. ,,Ganz ok und die Schule ist auch in Ordnung.", er wandte sich um um das Eingekaufte in den Kühlschrank einzuräumen. ,, Ahja und sind deine Klassenkameraden nett?", er hatte gehofft das er darauf nicht antworten musste. ,, Naja .. ich habe keine Ahnung ich habe nicht wirklich mit einem von ihnen geredet heute.", er lächelte entschuldigend. ,,Hm na das wird schon, das bin ich mir sicher!", erklärte seine Mutter daraufhin und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. ,, Ja.. bestimmt", er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, dass er keinesfalls so optimistisch dachte, lächelte jedoch ebenso. ,, Ich glaube ich gehe dann ins Bett...muss ja morgen wieder früh aufstehen." Seine Mutter blickte ihn besorgt an, sagte jedoch nichts und nickte lediglich ,,Dann gute Nacht mein Sohn.", sie schritt auf ihn zu und drückte ihm noch einen Gute-Nacht-Kuss auf die Wange bevor sie sich etwas zu essen nahm und damit im Wohnzimmer verschwand. Koichi ging langsam die Treppe zu seinem Zimmer hinauf, gefolgt von Kuroi der seinem Herrchen nicht von der Seite wich. Er suchte sich sein Lieblings T-shirt heraus und legte gleich darauf die Sachen für den kommenden Tag dazu, so würde er am Morgen mehr Zeit zum frühstücken haben und vielleicht sogar eine Runde mit Kuroi laufen können. Ein letztes Mal schritt er die Stufen hinunter um im Bad zu verschwinden, sein Begleiter lag wie schon zuvor oben auf dem Bett und wartete auf ihn. Schnell putzte er sich die Zähne und mit einem letzten "Gute Nacht Mama." verschwand er in seinem Zimmer. Erst jetzt bemerkte er das er wirklich müde war, er schlug die Bettdecke zurück nachdem er Kuroi dazu brachte von seinem Bett zu steigen und legte sich auf die weiche Matratze. Ein letztes Mal kraulte er seinen Freund, der es sich vor dem Bett bequem gemacht hatte, die Ohren bevor er das Licht löschte. Keine fünf Minuten später war er auch schon eingeschlafen. Kapitel 2: Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall ------------------------------------------------- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ".. und ich werde die Gedanken .. an dich weitertragen ... " ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Verschlafen öffnete er die Augen und blickte sich suchend nach seinem Wecker um. Es war gerade einmal 5.07 Uhr er könnte also eigentlich noch gut eine Stunde schlafen und doch beschloss er aufzustehen. Kuroi hatte das Erwachen seines Herrchens mitbekommen und blickte diesen nun fragend an als wolle er sagen: ,,Du willst doch nicht jetzt schon aufstehen oder?", merkte jedoch das es zwecklos war und wandte sich ab um seinen riesigen Kopf auf die Vorderpfoten zu legen und weiterhin vor sich hin zudösen. Koichi lächelte ob seines Freundes, schlug dann die Decke zurück schnappte sich seine schon vorbereiteten Sachen und ging die Treppe hinunter ins Bad. Angezogen betrat er die Küche und machte sich ersteinmal eine Tasse Tee um bereitete gleichzeitig das Frühstück für sich, seine Mutter die später aufstehen würde und Kuroi vor. Da es in der vergangenen Nacht wieder begonnen hatte zu regnen glänzten die noch feuchten Gräser im Licht der gerade aufgehenden Sonne. Ein schöner Morgen, dachte er sich und begann zu frühstücken. Nach einigen Minuten vernahm er ein leises Tapsen das von der Treppe herrührte. Kuroi schritt bedächtig und sich immer wieder streckend und gähnend zu seinem Herrchen um vor diesem auf den Hinterpfoten zu sitzen zu kommen und ihn hungrig anzusehen. ,,Na mein Großer, du scheinst Hunger zu haben.", meinte er mit einem Lachen und nahm sich eine der Hundefutterbüchsen um sie mit dem Dosenöffner ihres Deckels zu entledigen. Kuroi war sofort neben ihm als ihn der Duft seines Frühstückes zu erreichen schien und schon kurze Zeit später stand er über seinem Napf gebeugt und wedelte dankbar mit seiner Rute. Koichi wartete bis sein Freund fertig war und legte ihm dann wie am Tag zuvor das gewohnte Halsband um und verließ das Haus. Nebel schwebte über dem in der Nähe liegenden See und auch vereinzelte Bergkuppen waren darin eingehüllt. Nun konnte er sich dieses Dorf auch bei Tageslicht näher betrachten und lief mehrmals um den Ort, bis er beschloss heim zu kehren um in die Schule zu fahren. Nachdem er Kuroi verabschiedet hatte und sich seine Schulsachen geschnappt hatte lief er zur Bushaltestelle, diesmal jedoch wurde er nicht so eingehend betrachtet wie noch am Tag zuvor. Dann fuhr auch der Bus schon vor und er stieg mit den anderen ein und setzte sich auf den selben Platz wie gestern. Da er nichts zutun hatte kramte er in seinem Rucksack nach seinem Discman. Mehrere Dörfer hatten sie schon hinter sich gebracht als der Bus erneut in einem Dorf hielt um die Schulkinder abzuholen, stand plötzlich ein fremder Junge vor ihm. Er musste in seinem Alter sein. ,,Sag mal was machst du auf meinem Platz?", er blickte Koichi feindselig an und wartete auf eine Antwort. ,,Dein Platz? Ich sehe hier keinerlei Reservierungskärtchen, du etwa?", er blickte den anderen emotionslos an und wandte sich dann erneut seinem Discman zu. ,,Ganz schön große Klappe für einen Neuen, und vor allem für ein Schlitzauge!" , konterte der andere hinterhältig grinsend und die gesamten hinteren Reihen schienen sich dieser Meinung an zu schließen. Ob aus Freundschaft oder aus Angst konnte er nicht sagen. ,,Nur zu deiner Information 'Schlitzauge' ist der allgemeine Begriff für chinesische Staatsbürger, falls du Formenblind sein solltest meine Augen sind mandelförmig.", der andere schien leicht verwirrt versteckte diese Emotion jedoch hinter einer Maske aus hasserfüllten Blicken, bevor er sich jedoch umwandte zischte er Koichi zu. ,,Pass nur auf das du dich nicht zu weit hinaus wagst, sonst fällst du verdammt tief!". Damit schien die Audienz beendet und der andere wandte sich gänzlich ab nicht jedoch ohne Koichi hin und wieder mit hasserfüllten Blicken zu bedenken. Ihm war das egal, er drehte seinen Discman auf und ignorierte seine Umgebung völlig bis er aussteigen musste. Und selbst dann schaltete er ihn nicht ab, denn diese sympathische Person schien auf dieselbe Schule wie er zu gehen. Ein Seufzen entrang sich seinen Lippen und er machte sich auf den Weg zu seiner Schule. Am Eingang traf er besagte Person, in mitten einer Menge von Leuten stehend wieder schritt jedoch an ihnen vorbei ohne sich etwas aus ihren Beleidigungen zu machen. Das konnte ja noch heiter werden. Er begab sich zu seinem Kurs und dachte den gesamten Unterricht nicht mehr an den Vorfall im Bus und zu Beginn der Schule, da er auch in den Pausen auf keinen der jenigen traf. Erst als er Richtung Busbahnhof laufen wollte wurde er von einer Gruppe von fünf Jungen, alle in seinem Alter aufgehalten unter diesen befand sich auch der Junge vom Morgen. ,,Na Schlitzauge so ganz allein?", der andere lächelte hinterlistig und blickte dann in die Gesichter seiner Freunde. Diese nickten ihm zu und schon schloss sich der Kreis immer enger um Koichi und langsam verschwand der Mut und das Gefühl der Überlegenheit das er am Morgen noch verspürt hatte. Er hatte Angst, Angst vor dem was diese fünf mit ihm vorhatten, doch bevor er diesen Gedanken beenden konnte, traf ihn ein harter Schlag in die Magengrube und er sackte keuchend zusammen. Er krümmte sich vor Schmerzen und nahm das triumphierend lachende Gesicht über sich undeutlich wahr. ,, Ich hab dir doch gesagt, du sollst dich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.. tja wer nicht hören will muss fühlen.", dies schien das Startzeichen für die restlichen vier zu sein und schon prasselten Schläge und Tritte auf ihn ein. Koichi rollte sich immer mehr zusammen und versuchte seinen Kopf zu schützen, denn ausweichen konnte er den Attacken kaum. Nach einer schier endlos erscheinenden Zeit ließen sie von ihm ab und verschwanden ohne sich noch einmal um zu drehen. Vorsichtig öffnete er ein Auge und blickte sich um, er war allein. Erleichtert atmete er ein oder versuchte es zumindest denn ein stechender Schmerz in seiner Brust ließ ihn inne halten. Auf allen vieren kriechend versuchte er zu einer Laterne zu gelangen um wenigstens wieder in eine senkrechte Position zu kommen. Er umfasste das kalte Material und zog sich langsam aber stetig an der selben hinauf. Sein Kopf schmerzte fürchterlich und einige seiner Rippen waren sicherlich gebrochen, und auch sein Bein schien etwas abgekommen zu haben doch konnte er sich immerhin bewegen auch wenn es unter Schmerzen von statten ging. Er blickte in den Himmel und sah nichts als eine graue Wolkendecke und es dauerte auch nicht lang, dann fielen die ersten Tropfen. Irgendwo musste er sich doch unterstellen können, wie er dann nach Hause kam ohne all zu große Schmerzen zu haben, daran wollte er im Moment gar nicht denken. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ " .. Flieg um dich Welt .. .. du triffst mich immer irgendwo .." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Er hatte sich gerade so vor dem Regen retten können und wischte sich ein paar Tropfen von seinem Gesicht. Als er seine Hände betrachtete, wischte er erneut über seine Stirn und bemerkte das er eine Platzwunde hatte und auch sonst hatte sein Gesicht einiges abgekommen. ,,Verdammter Mist.", er suchte in seinen Sachen nach einem Taschentuch wurde jedoch nicht fündig. Außerdem wurde ihm langsam kalt und das Wetter versprach keineswegs besser zu werden. Nur wie konnte er nach Hause kommen. Er traute sich nicht in einen Bus zu steigen. Nicht so wie er aussah und seine Mutter anrufen war ebenso unmöglich. Zum einen musste sie bis spät Abends arbeiten und zum anderen war er kein kleines Kind mehr das von seiner Mutter betüdelt werden musste. Doch auch Laufen schied aus, denn es waren immerhin an die 15 Kilometer die zwischen ihm und seinem zu Hause lagen. Was hätte er darum gegeben ein Moped oder gar ein Auto zu haben, dann wäre das Problem gelöst. Ein Auto. Ihm kam der Gedanke das er sich ein Taxi nehmen könnte, dann wäre er zumindest nur einem Augenpaar ausgesetzt. Langsam versuchte er sich an der hinter ihm liegenden Wand abzustützen und schlug dann erneut den Weg in Richtung Busbahnhof ein, denn dort befand sich auch die Taxihaltestelle. Er blickte sich kurz um, sah jedoch niemanden der auf einen Bus wartete außer die Fahrer der Taxen. Er schritt langsam und ein wenig schwankend in deren Richtung und blieb dann vor einem der Wagen stehen. Überrascht wurde er gemustert, dann besann sich der Fahrer jedoch und ging um den Wagen herum um ihm die Tür aufzuhalten und diese dann zu schließen. Nachdem er dem Taxifahrer den Namen seines Wohnortes genannt hatte verfiel er in Schweigen und brach dieses erst als er fragte, wie hoch denn der Preis sei. Der Fahrer nannte eine Summe und wandte sich dann Koichi zu, sicher um zu fragen was denn geschehen sei, doch hatte dieser schon das Geld gezückt und stieg mit einem ,, Stimmt so." aus um den letzten Weg bis zu ihrer Haustür hinter sich zu bringen. Das Taxi fuhr an und schon ein paar Minuten später war auch das Motorengeräusch verstummt. In den Taschen kramend holte er den Haustürschlüssel hervor, schloss auf und betrat mit einem erleichterten Seufzen die Kühle des Hausflurs. Als er mühsam die Schuhe von seinen Füßen gestriffen hatte schritt er langsamer als sonst die Stufen hinauf. In dieser Etage herrschte vollkommene Stille, weiter die Treppe hinauf gelangte er endlich zu seinem Zimmer dort lag wie vermutet Kuroi und sprang sogleich auf als er sein Herrchen erblickte. Doch leider wurde aus der freudigen Begrüßung nichts, denn Koichi sackte zusammen und auch das leise Winseln seines Freundes, das immer mehr zu einem Bellen anstieg konnte ihn nicht daran hindern in die Schwärze hinüber zu gleiten. Als er aufwachte lag er in seinem Bett, neben ihm jedoch saß eine ihm völlig fremde Person, die ihn distanziert betrachtete. ,,Bist du endlich aufgewacht.", der andere stand auf und reichte ihm ein Glas Wasser welches Koichi dankend annahm. Er wollte sich aufrichten um besser trinken zu können, wurde aber von einem schmerzendem Stich daran gehindert und sank zurück in die Kissen. Der andere schien zu bemerken das er nicht im Stande war sich auch nur irgendwie zu bewegen und stützte ihn soweit, dass er kleine Schlucke zu sich nehmen konnte, zeigte jedoch auch hier keine Emotion. Nachdem sie sich eine ganze Weile angeschwiegen hatten siegte Koichis Neugier ,, Wer bist du?" Sein Gegenüber schien zu überlegen was er sagen sollte antwortete dann jedoch ,, Matthias." , keine weitere Erklärung wer er war nur der Name. ,, Aha .. und was machst du hier wenn ich das fragen darf? Ich mein es ist nicht grad normal das man aufwacht und irgendein Fremder sitzt neben einem und alles was er sagt ist: ,,Matthias.". " Der Angesprochene musterte ihn eingehend. ,, Nun wäre dieser Fremde nicht da gewesen würdest du wahrscheinlich immer noch da unten liegen.", er deutete auf den Fußboden und blickte dann erneut zu Koichi ,,Außerdem hat dein Köter gekläfft das man Kopfschmerzen bekommen hat und das ist ja nun auch nicht gerade normal. Also schickte mich meine ach so besorgte Großmutter hier her um sicher zugehen das alles in Ordnung ist. Und ich habe da sicher keine Lust drauf gehabt!" ,, Scheinst es aber zu lieben das man dir sagt was du tun sollst und immer brav folgst.", erwiderte Koichi sarkastisch bekam jedoch die Bewegung des anderen nicht mit. Dieser hatte sich blitz schnell über ihn gebeugt und Koichis Arme auf die Matratze gedrückt. Koichi blickte erschreckt zu seinem Gegenüber auf und wimmerte leise vor Schmerz. ,,Ach wie ruhig der Herr plötzlich ist, so gar keine große Klappe mehr.", kam es ebenso sarkastisch von Matthias zurück. Koichi bis sich auf die Lippen um nicht noch lauter zu werden, doch schmerzten seine gepeinigten Arme höllisch, da auch sie am Nachmittag einiges abbekommen hatten. ,, Kein Wunder das Reik dir eine Abreibung verpasst hat, hätte jeder andere auch gemacht.", folgte wiederum im sarkastischen Ton. ,,Hier mag man es nicht, wenn Neue denken sie wissen alles besser und wenn du hier leben willst, dann solltest du dich lieber anpassen." Koichi blickte wütend zu dem anderen auf ,, Vergiss es, auf die Niveauebene hab ich keine Lust also pass ich mich der auch nicht an!", konterte er wütend.,, Dir wird deine große Klappe noch vergehen, glaub mir." Matthias ließ von ihm ab und verschwand aus dem Zimmer und dann aus der Wohnung. Auch ließ er einen verwirrten Koichi zurück, der eine geschlagene halbe Stunde die gegenüberliegende Wand anstarrte. Dann rappelte er sich auf, alles schien zu schmerzen. Von seinen Armen angefangen, über die Rippen bis hin zu den Beinen und seinem Kopf gab es keinen Flecken der nicht schmerzte. Er hatte es gerade geschafft sich aufzurichten als er auch schon gefährlich schwankte und sich haltsuchend an die Türklinke klammerte, auch wenn das nicht allzu viel zu nützen schien. Langsam schaffte er es hinunter in die Küche zu gelangen und sich dort eine Tasse Tee zu machen, während dieser ziehen konnte raffte er sich auf und gelangte schließlich in das kleine Badezimmer. Er wollte sich nur etwas Wasser ins Gesicht spritzen als sein Blick den seines Spiegelbildes traf. Schrecklich war noch untertrieben, seine Wangen waren von Kratzern übersäht und die Platzwunde sah auch nicht viel besser aus, sie hatte lediglich aufgehört zu bluten, ebenso waren überall blaue Flecke verteilt. Und so sollte er morgen tatsächlich zur Schule müssen. Er dachte mit Grauen daran, bis ihm einfiel, das morgen Samstag war und er somit nicht zur Schule brauchte. Wenigstens etwas blieb ihm erspart, wenn auch nicht die Schmerzen. Kapitel 3: Matthias ------------------- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ " .. Alles was zählt .. .. hast du doch selbst in der Hand .." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Keuchend kämpfte er sich die Treppe hinauf um atemlos in seinem Zimmer anzukommen. Dort ließ er sich auf sein Bett fallen und bemerkte erst jetzt das Kuroi nirgends zu sehen war. Wo konnte sein ständiger Begleiter nur sein? ,, Kuroi? Wo bist du?" , er erhielt keine Antwort auf seine Frage. Doch hörte er ein stetiges Kratzen. Das musste von der Haustür kommen, erneut erhob er sich und musste sich dreimal auf dem Weg nach unten auf die Stufen sinken lassen um nicht das Bewusstsein zu verlieren. Endlich war er unten angekommen und wollte gerade die Tür öffnen, als er sich erneut Matthias gegenüber sah. ,, Du schon wieder?", brachte er abweisend und keuchend hervor. Der andere ignorierte ihn jedoch völlig und kraulte Kuroi hinter den Ohren. Kuroi brachte die kurze Entfernung zwischen sich und seinem Herrchen hinter sich und winselte dann um sicher zu gehen das mit Koichi auch alles in Ordnung war. Dieser würdigte den Fremden keines Blickes und drehte sich schwerfällig um, um erneut die Treppen zu erklimmen. Und schon nach den ersten fünf Stufen saß er wieder an die Wand gelehnt da und versuchte nicht ohnmächtig zu werden. ,, Kuroi.." , war das einzige was er sagen konnte und schon war der Hund bei ihm und leckte ihm freudig über das Gesicht, er musste lächeln und blickte auf - direkt in Matthias Gesicht. Dieser stand abwartend da, sagte nichts und tat nichts beobachtete Koichi nur, dann schüttelte er den Kopf und verschwand, die Tür hinter sich schließend. Ein verwirrter Blick folgte ihm bis er nicht mehr zu sehen war. ,, Kuroi .. was will der bloß?", doch der Hund schien darauf auch keine Antwort zu wissen denn er stupste Koichi mit seinem Kopf an um ihn dazu zu bewegen wieder in sein Zimmer zu gelangen. Endlich dort angekommen fiel er sofort ins Bett und erlaubte sogar diesem großen Fellknäuel sich neben ihn zu legen, was Kuroi auch liebend gern tat. Zu müde um sich weitere Gedanken zu machen schlief er an seinen besten Freund gekuschelt ein und bekam so auch nicht mit wie seine Mutter, nachdem sie heimgekehrt war einen Blick in sein Zimmer warf. Da sie ihren Sohn jedoch nicht wecken wollte, beließ sie es dabei ihn erneut mit der Decke zuzudecken, die er im Schlaf von sich getreten hatte statt Kuroi von dessen Bett zu verscheuchen. Er erwachte als es schon auf Mittag zu ging und streckte sich ausgiebig hielt jedoch inne da ihn die Verletzungen immer noch schmerzten. Als er sich aufsetzte merkte er wie alles begann sich zu drehen und schnell legte er sich wieder hin. Nirgends konnte er seinen Freund entdecken, erst das winseln ließ ihn am fuße der Treppe erahnen. Richtig, er ging normalerweise immer mit Kuroi spazieren, wenn er aufgewacht war. Doch wie sollte er das heute bewerkstelligen. Ungern wollte er ihn vernachlässigen doch sprachen seine Schmerzen eine andere Sprache. Das Winseln hatte sich wie so oft zu einem Bellen erhoben, was seinem Kopf keinesfalls gut tat, denn er schloss gequält die Augen und war schon wieder fast eingeschlafen als ihn jemand ansprach. ,, Du scheinst es auch nie zu schaffen das er ", der andere zeigte auf Kuroi ,, aufhört zu bellen oder?" Er wusste genau wer dort in seinem Zimmer stand und er wusste auch das er nicht mehr als eine Boxershorts an hatte. Und schon stieg die gewohnte Wut in ihm auf, er schloss jedoch die Augen und zischte zwischen zusammen gebissenen Zähnen ,, Er will nun mal spazieren gehen oder ist das Tieren neuerdings verboten!?", der andere schien wie immer keine Notiz von seinem Ton zu nehmen und bemerkte nur ,, Das nicht, nur sollte man ihm diesen Wunsch dann auch erfüllen oder meinst du nicht das er enttäuscht ist, wenn du ihm das versprichst und es dann nicht hältst?" Langsam wurde es ihm zu bunt, der Typ hatte keinerlei Recht ihn dermaßen zu Recht zu weisen ,, Das geht dich gar nichts an, klar!", doch auch dieser Kommentar blieb nicht unbeantwortet ,,Oh doch ich denke schon, immer hin vermietet meine Großmutter diese Wohnung und wenn dein Hund dann so einen Krach macht..." , es klang nebensächlich und doch hörte man den triumphalen Unterton heraus. ,, Na dann gib mir eine Schubkarre und ich spanne ihn davor, damit er Ruhe gibt.." , meinte Koichi immer noch abgewandt. ,,Weshalb denn? Du willst doch nicht sagen, das du wegen dem bisschen von gestern nicht mehr laufen kannst? Wie willst du dann erst die nächsten Male überstehen?" , anwortete Matthias spöttisch woraufhin Koichi zusammen zuckte. Nächsten Male. Stimmt wie hatte er so blind sein können, dieser Reik würde sich bei der Wiederherstellung seiner verletzten Autorität sicherlich nicht mit ein paar Schlägen und Tritten zufrieden geben. Er war bleich geworden so fern das überhaupt zu erkennen war unter all den blau und violett schimmernden Flecken. Auch Matthias hatte bemerkt das etwas mit diesem Jungen nicht stimmte. ,, Kannst du laufen oder nicht?", stellte er die nun entscheidende Frage und blickte gespannt zu Koichi. Obwohl er dies nie vor einem Fremden hätte zugeben wollen, schon gar nicht vor diesem Matthias antwortete er ihm. ,, Nein kann ich nicht .. ich kann nicht mal stehen .." , schloss er immer leiser werdend und blickte aus dem Fenster. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ " .. glaub mir das bleibt immer so .. " ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Er war immer leiser geworden, denn es war mehr als unangenehm diesem Fremden zu sagen, was er sowieso schon wusste. ,, Hört dein Hund nur auf dich?", riss ihn er andere aus den Gedanken und ohne es zu merken antwortete er ihm auch schon. ,,Nein nicht unbedingt." ,,Nun dann werde ich mit ihm jetzt spazieren gehen, wenn du nichts dagegen hast?", meinte Matthias daraufhin und stand auf um sich an Kuroi zu wenden, dieser blickte verwirrt zwischen seinem Herrchen und Matthias hin und her. Ersterer machte ein ähnliches Gesicht und versuchte sich aufzusetzen, hielt jedoch sofort inne da seine Rippen ihm jegliche Belastung übelnahmen. ,,Du willst mit ihm spazieren gehen?" ,,Sicher warum nicht, sieht ja nicht so aus, als wenn du dazu in der Lage wärst.", folgte die leicht spöttische Antwort woraufhin Koichi sich Zähne zusammenbeißend versuchte aufzurichten. ,,Soweit kommt es noch.", er schnaufte abwertend und stützte sich nun am Bettrand ab um in die Senkrechte zu gelangen. Matthias stand immer noch im Türrahmen und betrachtete Koichis Versuche, konnte sich jedoch ein Kopfschütteln nicht verkneifen. ,,Was soll das werden, wenn's fertig ist?" ,,Sieht man doch oder! Ich versuche aufzustehen was sonst." , Koichi musste stark an sich halten um Matthias nicht mit Worten zu beschimpfen, da er seine gesamte Konzentration aufbringen musste um nicht erneut in die Knie zu sinken. ,,Also, meiner Meinung nach solltest du das lassen. Ich weiß ja nicht wem du hier etwas beweisen willst..", fasste Matthias seine Gedanken nun in Worte und sah abwartend zu seinem Gegenüber, der seine Versuche dennoch nicht aufgab und gleich darauf die Konsequenzen zu spüren bekam. Erneut lag er auf dem Fußboden genau vor Matthias Füßen und blickte zu diesem auf, der andere verzog keine Miene und schenkte Koichi einen herablassenden Blick. ,, Dir scheint es ja Spaß zu machen vor mir zu kriechen, was?", ein Grinsen hatte sich in seine Worte geschlichen und er verschränkte die Arme, tat jedoch nichts um Koichi zu helfen. Dieser krabbelte so gut es ging zurück zu seinem Bett und zog sich daran hoch um darauf zu sitzen zu kommen bedachte Matthias während dessen mit einem Blick der eindeutig zeigte was sein Besitzer von ihm hielt. Matthias ließ das jedoch kalt und beugte sich zu Koichi um genau in dessen Augen zu blicken. ,, Was ist nun, soll ich deinen Hund spazieren führen oder nicht?", der Dunkelhaarige blickte dem anderen gebannt ins Gesicht und brachte kein Wort heraus, nickte dann jedoch kaum merklich mit dem Kopf. ,,Wie soll ich das jetzt deuten? Ja? Das ich mit ihm gehen soll?", ein weiteres Nicken bestätigte diese Aussage und schon erhob sich Matthias um Kuroi zu sich zu rufen, der freudig angesprungen kam und sich neben ihn auf die Hinterpfoten setzte. Er wollte gerade aus dem Raum verschwinden als er von einer Stimme zurück gehalten wurde. ,,Warte! Das Halsband und die Leine sind hier an der Tür.", er betrachtete kurz sein Gegenüber griff dann zu dem Haken an dem sich besagte Dinge befanden und verließ dann entgültig das Zimmer. Koichi blieb allein zurück. Immer noch starrte er auf die Stelle an der bis eben noch Matthias gestanden hatte. Was sollte er von diesem fremden Jungen halten, einerseits hatte er ihm nun schon so oft geholfen andererseits hatte er die Distanz zwischen ihnen nicht überschritten und auch seine Worte waren zu meist spöttisch und herablassend. Dieser Junge war wahrlich ein Buch mit sieben Siegeln. In dem jede Seite einzigartig und vollkommen anders als die vorhergehenden war. Langsam stellte er die Füße abermals auf den Boden um sich ebenso langsam aufzurechten, haltsuchend blickte er sich um und umfasste kurzerhand die Stuhllehne vor sich, von hier aus gelangte er zur Tür und dann den Flur entlang zur Treppe. Nachdem er es geschafft hatte die beiden Etagen hinter sich zu bringen, öffnete er die Tür und schritt hinaus in den Nachmittag. Die Sonne brannte noch nicht allzu heiß, da es erst Mitte April war. Er hielt Ausschau nach seinem besten Freund und diesem fremden Jungen, konnte aber weder den einen noch den anderen irgendwo ausmachen. Zehn Minuten verharrte er so, beschloss dann jedoch das es nichts bringen würde noch länger hier draußen zu bleiben, wo er es sowieso schon schwer hatte überhaupt laufen bzw. stehen zu können. Gerade wollte er in der Kühle des Hauses verschwinden als er hinter sich ein aufgeregtes Bellen vernahm. Das konnte nur Kuroi sein, er wandte sich den beiden Ankömmlingen zu und blickte direkt in Matthias verärgertes Gesicht. ,,Sag mal was machst du hier? Nicht laufen können aber dekorativ in der Gegend rum stehen!" ,, Ich kann immer noch selbst entscheiden was ich mache und was nicht, klar! Und wenn ich eben Lust hab auf zu stehen dann tue ich das auch!" , konterte Koichi diese kritische Betrachtung seiner Selbst. ,, Wenn du meinst.", Matthias hob abwehrend die Hände ,, dann komm aber das nächste Mal nicht zu mir um dich auszuheulen!", damit schien das Gespräch beendet. Er wandte sich ab und ließ die Leine vor Koichis Füße fallen. Dann schritt er mit erhobenem Kopf in Richtung des Nachbarhauses davon, er blickte kein einziges Mal zurück. Kapitel 4: Was der neue Morgen bringt ------------------------------------- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ " .. wie ein unsichtbares Band .. .. das uns vereint .. .. und zeigt: Wir sind für immer frei! .." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Koichi blickte Matthias nach bis dieser im gegenüberliegenden Haus verschwunden war, Kuroi strich leise winselnd um ihn herum und erst nachdem Minuten vergangen waren blickte er zu Boden und entdeckte die Leine. Nach einigen Problemen diese aufzunehmen ohne beim Aufrichten erneut in die Knie zu sinken, schritt er mit langsamen Schritten zurück ins Haus. Gerade noch rechtzeitig wie er feststellte, denn kaum hatte er die Tür geschlossen und war mehr schlecht als recht die Treppe hinauf gelangt, als das Telefon läutete. ,, Higurashi, Koichi?" ,, Ja ist ok." ,, Nein ich brauche nichts, also bis dann Mama." , er legte auf und blickte etwas nervös den Hörer auf. Seine Mutter hatte ihm gerade mitgeteilt das sie aufgrund der vielen Arbeit bei einer Arbeitskollegin wohnen würde, die gleich in der Nähe der Firma ihre Wohnung hatte. So konnte sie bis spät arbeiten und den Arbeitsberg effizient abarbeiten. Ihm sollte es recht sein, er war nicht davon abhängig ob seine Mutter zu Hause war oder nicht, auch in ihrer alten Stadt war er oft tagelang allein gewesen und er hatte sich mit der Zeit daran gewöhnt. Von dem doch zugegebenermaßen aufregenden Tag geschwächt, beschloss er sofort ins Bett zu gehen. Kuroi machte es sich wie so oft vor seinem Bett bequem und wich die gesamte Nacht nicht von der Seite seines Herrchens während dieser immer tiefer ins Land der Träume eindrang. Lautes Vogelgezwitscher lies ihn seine Augen öffnen und er blickte sich etwas orientierungslos um, um seinen Blick dann auf den noch immer vor seinem Bett liegenden Kuroi zu lenken. Dann schlug er die Decke zurück und schwang beide Beine über die Bettkante, darauf achtend seinen großen Freund nicht zu stören. Auf Zehenspitzen schlich er die Treppe hinunter in die Küche um ersteinmal Wasser in den Wasserkocher zu füllen und diesen gleich darauf anzuschalten. Er würde ersteinmal ganz gemütlich und in Ruhe frühstücken und dann vielleicht einen Spaziergang mit Kuroi machen, wobei er keineswegs vergaß das die Schule ebenfalls ihre Pflichten von ihm abverlangte. Doch würde er diesen zu einem späteren Zeitpunkt nachgehen. Gerade hatte sich der Wasserkocher automatisch ausgeschaltet, als er sich eine große Tasse aus dem Schrank nahm und aus einem weiteren direkt daneben das Cappuccinopulver fischte. Er schaufelte mit einem Teelöffel großzügig vier Portionen in seine Tasse und goss dann, während er das Umrühren nicht unterließ, das kochend heiße Wasser dazu. Schon stieg ihm schokoladiger Duft in die Nase und schnell waren einige mit Nutella bestrichene Brotscheiben hinzugekommen. Das alles trug er auf einem Tablett ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an. Es lief jedoch keine interessante Sendung die ihm zusagte, so dass er schon kurze Zeit, nachdem er die Brote verspeist hatte und auch der Cappuccino verschwunden war den Flimmerkasten ausstellte, den Tisch abräumte und an der Treppe nach oben, stehen bleibend nach Kuroi rief. Er würde endlich selbst wieder mit seinem Freund einen Spaziergang machen, denn er fühlte sich bei weitem besser als noch die letzten Tage. Den Gedanken an den morgigen Schultag und daran was ihn erwarten würde, verdrängte er gekonnt und machte sich zehn Minuten später auf den Weg nach draußen um dich frische Morgenluft zu genießen. Kaum jedoch hatte er das Haus verlassen traf er auf die Person der er im Moment am wenigsten begegnen wollte. Vor ihm stand sein heiß geliebter Nachbar, der ihm in den letzten Tagen derartig tatkräftig unter die Arme gegriffen hatte, dass er sich vorkam wie ein Kleinkind dem man nicht einmal zu traute einen Schritt allein zu unternehmen ohne befürchten zu müssen, dass er sich wahrscheinlich das Genick brach. Dem entsprechend begrüßte er sein Gegenüber auch ,,Was willst du schon wieder von mir?" ,, Wer sagt denn, dass ich etwas von dir will? Ist es nicht erlaubt das ich hier entlang spaziere?", sprach sein Gegenüber gelassen und ließ Koichi keinen Moment aus den Augen. Er hatte keine Lust, sich erneut einer Diskussion auszusetzen und ging ohne Matthias eines weiteren Blickes zu würdigen an diesem vorüber, Kuroi immer an seiner Seite wissend. Endlich war sein Nachbar aus seinem Blickfeld verschwunden, so dass er ersteinmal erleichtert aufatmete um sich dann vollständig seinem treuen Gefährten zu widmen. Er rannte aus dem Dorf hinaus, ließ auch die letzten Häuser hinter sich und fühlte sich zum ersten Mal seitdem er hierher gezogen war, frei. Kuroi stimmte in dieser Hinsicht mit seinem Herrchen überein und tollte mit diesem zusammen über die Wiesen, die um das Dorf verstreut zwischen Äckern lagen, bis sie schließlich beide sichtlich erschöpft kehrt machten um zum Dorf zurück zu kehren. Kuroi sprang aufgeregt bellend um Koichi herum und verlangte danach, dass dieser ihm einen Stock so weit als möglich werfen solle, so in ihr Spiel vertieft bemerkten sich nicht wie die Zeit verstrich und schon ging es auf Mittag zu als sie erneut vor ihrer Haustür standen, beide außer Atem aber sichtlich glücklich mit dem Spaß den sie gehabt hatten. Koichi kramte kurz in seiner Hosentasche um dann einen silbrig-glänzenden Schlüssel zum Vorschein zu bringen und damit die Tür zu öffnen, gerade wandte er sich um, um die Tür zu schließen, als er dem grünen Augenpaar gewahr wurde das auf ihn und seinen Freund gerichtet war, dem er jedoch nur einen kühlen Blick zukommen ließ, bevor er gänzlich im Haus verschwand. Er stieg die Treppe nach oben, nachdem er sich seiner Schuhe entledigt hatte und Kuroi seines Halsbandes. Langsam aber sicher machte sich sein Magen bemerkbar und er beschloss, sich und seinen riesigen Gefährten mit etwas leckerem zu verwöhnen. Zu erst war Kuroi an der Reihe, da sein Mahl schneller zubereitet war als sein eigenes. Als dieser nun fröhlich schmatzend und kauend vor seinem Napf thronte machte Koichi sich daran sich eine selbstgemachte Pizza zu bereiten. Nachdem er diese verspeist hatte und auch der Abwasch erledigt war, machte er sich auf in sein Zimmer denn seine Hausaufgaben machten sich leider nicht von selbst. Zu erst musste er nachsehen welche Fächer für den morgigen Tag anstanden, auch wenn er, wenn es nach seinem Gefühl ginge gar nicht zur Schule gegangen wäre, doch konnte er dies nun nicht mehr ändern. Einmal seinen Mund zu weit aufgerissen, hatte genügt um sich für den Rest seiner Schulzeit einen Platz zu sichern. Einen Platz als Opfer dieser "netten, wohlerzogenen Jungen". ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "... mein platz ist und bleibt bei den suffer souls einsamkeit ist nicht mein wunsch nein doch diese einsamkeit bedeutet freiheit für mich ..." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sein Wecker klingelte schrill und verschlafen tastete er nach der Lärmquelle. Erst nach einigen Minuten hatte er sie ausfindig gemacht und um sie auszuschalten musste er wohl oder übel aufstehen. Schulterzuckend und resigniert seufzend erhob er sich und tapste verschlafen die Treppe nach unten in Richtung Badezimmer. Nach einer gründlichen Wäsche, bei der selbst der beste Morgenmuffel wach geworden wäre und einem schnellen Frühstück, dem Spaziergang mit Kuroi und dem Packen seiner Schultasche für den heutigen Tag machte er sich schnellstens auf den Weg zur Bushaltestelle. Dort warteten heute lediglich er und - wie konnte es anders sein - sein Nachbar auf den Schülertransport. Im ersten Moment war er erstaunt über diese Tatsache doch sogleich fiel ihm ein wie eine Gruppe Schüler aus den unteren Klassen sich darüber beklagt hatten, dass die hiesigen Realschüler erneut einen freien Tag verbringen durften während sie - die Gymnasiasten sich hinter eine Schulbank klemmen mussten und einer Lehrkraft folgen sollten, so dass ihnen die Köpfe qualmten. Immer wieder warf er seinem Gegenüber verstohlene Blicke zu, am ersten Tag den er hier eingestiegen war, war ihm der andere gar nicht aufgefallen. Vielleicht war er auch krank gewesen, was durchaus ein möglicher Grund für dessen Abwesenheit hätte sein können. Gerade schüttelte er den Kopf und schalt sich selbst einen Narren, dass er überhaupt einen einzigen Gedanken an diese Person verschwendete als auch schon der Bus vorfuhr. Sie stiegen nacheinander ein und er ließ es sich nicht nehmen, sich erneut auf den Platz in der vorletzten Reihe zu setzen, sein Nachbar nahm im mittleren Teil des Busses platz, rutschte bis ans Fenster und kramte gleich darauf in seiner Schultasche um einen Discman hervor zu holen und die Welt um ihn herum auszusperren. Koichi beobachte den anderen genauestens, dieser schien sich in seiner Musik vollkommen zu verlieren, denn egal ob sich jemand neben ihn setzte oder sonst irgendwie bewegte, er schien es gar nicht mitzubekommen starrte lediglich aus dem Fenster nach draußen. Nach mehreren kleineren Orten in denen sie gehalten hatten, obwohl dort kaum die Hälfte der sonstigen Schüler einstieg gelangten sie zu dem Ort vor dem sich Koichi insgeheim doch gefürchtet hatte. Am liebsten hätte er sich nach vorn gesetzt, er bereute seine Entscheidung sich erneut einer Diskussion mit dieser Gruppe ausgeliefert zu haben. Doch nun war es zu spät, würde er jetzt nach vorne gehen würde jeder merken das er Angst hatte, es blieb ihm also nichts übrig als hier sitzen zu bleiben und der Dinge zu verharren, die da kommen mochten. Er blickte aus dem Fenster und hatte nicht einmal suchen müssen, seine "Freunde" hatten sich in einer riesigen Traube vor dem Bus versammelt. Und im vorderen Teil war schon kaum noch Platz um sich zu setzen geschweige denn um zu stehen, allein im hinteren Teil waren die Plätze freigelassen worden. Anscheinend wussten alle anderen, dass diese Plätze auf keinen Fall besetzt werden durften wollte man wieder heil nach Hause gelangen. Vor allem bei den Kleineren hatte diese Taktik gewirkt, denn sie hielten sich stets in Nähe des Busfahrers auf, der ihnen so ein gewisses Maß an Schutz bot. Eigentlich hätte der Bus durch die fehlenden Realschüler leer sein müssen, doch schien sein Dorf das einzige zu sein in dem es von Realschülern nur so wimmelte, im Großen und Ganzen änderte das Fehlen dieser nichts an der Platzkapazität des Busses. Der Bus hielt auf dem für ihn vorgesehenen Platz, öffnete die Türen und schon drängten Schüler aller Klassenstufen herein, schubsten sich gegenseitig um als erstes einen noch freien Platz zu ergattern. Langsam wurde ihm doch etwas mulmig zu Mute, noch ein paar Sekunden und er wäre wieder das Ziel aller Angriffe hinzu kam das er nicht einmal wirklicher Europäer war. Dadurch das sein Vater Japaner gewesen war hatte er dementsprechend eine Vielzahl dieser Gene in sich. Er seufzte leise und blickte nach oben, sein Herz schlug merklich schneller als er bemerkte das sich genau vor ihm eine Gestalt aufgebaut hatte. Er versuchte noch weiter nach oben zu Blicken und erstarrte. ,, Du.." ,, Quatsch nicht, mach Platz und zieh dir das über!" , ihm wurde ein Sweater entgegen geworfen und mit fahrigen Bewegungen zog er sich diesen über. Die Person hatte neben ihm Platz genommen und reichte ihm nun einen Ohrstöpsel seines Discmans, verwundert blickte Koichi sein Gegenüber an. ,, Starr nicht so, nimm schon und setz die Kapuze auf!", ohne zu fragen was das ganze eigentlich sollte folgte er den Aufforderungen. Keine Minute zu früh denn schon kamen circa sieben Jungen in ihre Richtung gelaufen und blickten sich suchend um. Als sie ihr vermeintliches Ziel - ihn nicht ausmachen konnten, erklang ein enttäuschtes Raunen und einer meinte spöttisch ,, Hat wohl die Hosen voll der kleine Japse, nachdem was wir Freitag mit ihm gemacht haben! Na ja so ein Weichei, fängt an zu flennen am besten er hätte noch nach Mami gebrüllt!", er fing an zu lachen und die anderen stimmten mit ein. Koichi wollte aufspringen und sich verteidigen als er merkte das sein Gegenüber ihn festhielt und anfunkelte, während er ihm zwischen zusammengebissenen Zähnen zu zischte ,,Bleib verdammt noch mal ruhig sitzen und keinen Mucks, kapiert!", Koichi wollte protestieren kam jedoch nicht weit da sein Nachbar seine Hand genommen hatte, dies jedoch keineswegs sanft tat und fester zudrückte. Koichi konnte ein leises Wimmern gerade so unterdrücken, denn seine Hand wurde wie in einem Schraubstock zusammen gepresst und auch seine Augen wurden zunehmend merkwürdig feuchter. Nein er konnte hier doch nicht anfangen zu weinen, auch wenn ihm der Schmerz die Tränen in die Augen trieb. Nachdem sie in der Stadt angekommen waren und sich die Menge auflöste warteten beide bis alle anderen ausgestiegen waren. Der anderen ließ seine Hand los und stand ohne ihn eines Blickes zu würdigen auf und verließ den Bus. Koichi selbst folgte nicht gleich, hatte er doch noch immer mit seiner pochenden Hand zu tun. Deshalb bemerkte er zu nächst auch die Worte des Busfahrers nicht, der ihn darauf hinwies das hier Entstation war und er aussteigen solle. Als auch er das Gefährt verlassen hatte bemerkte er, dass Matthias auf ihn gewartet hatte und ihm entgegen blickte. Doch Koichi kümmerte dies keinesfalls, ohne sein Gegenüber anzublicken schritt er an ihm vorüber und hielt sich die schmerzende Linke an den Bauch gepresst. Wegen diesem Arsch konnte er heute wahrscheinlich nicht mitschreiben, denn er hatte das dumpfe Gefühl seine Hand schien gebrochen zu sein. Weit jedoch kam er nicht, denn er wurde an der Schulter festgehalten und so am weitergehen gehindert ,, Was willst du verdammt noch mal? Nimm deinen Pfoten von mir!", er funkelte Matthias wütend an und versuchte sich los zu machen. Dieser jedoch sah nicht so aus als würde er ihn gehen lassen. ,, Zum einen solltest du dich bedanken, das ich dir deinen hübschen Kopf gerettet habe und außerdem heißt es 'deinE' Pfoten und nicht 'deineN'." , Koichi schnaufte wütend. Das konnte doch nicht sein, er brach ihm fast die Hand und dafür sollte er sich auch noch bedanken. ,, Bedanken? Wofür denn? Das du mir die Hand fast gebrochen hast wenn sie's nicht sogar schon ist!" , Matthias hob spöttisch eine Augenbraue nach oben. ,, Hand gebrochen ja sicher, wer's glaubt!" , doch ganz sicher war er sich nicht, er wusste selbst das er viel Kraft hatte vor allem auch in den Händen von daher war es nicht unmöglich. Es gab nur eine Möglichkeit das herauszufinden. ,, Darf ich?" , Koichi blickte verwirrt auf und fragte sich, was Matthias damit meinte vor allem da dessen Stimme einen anderen Klang als zuvor angenommen hatte. Doch er musste sich nicht fragen was dieser nun fragte zu dürfen als auch schon ein ,, deine Hand.", folgte. Koichi streckte ihm seine Linke hin und wartete ab. Er nahm die ihm entgegengestreckte Hand und hielt sie ungewohnt sanft in der seinen. Er seufzte. Seine Kraft hatte wohl doch zu stark gewirkt, denn die Hand war bereits an einigen Stellen blau. Er hatte nicht vorgehabt seinem Gegenüber weh zutun er wollte ihn eigentlich eher beschützen. ,, Hm sieht so aus .. als wenn du Recht gehabt hast.. am besten wir bringen dich zu einem Arzt." , der Angesprochene schnaubte. ,, Danke das schaffe ich auch allein!", und schon war er voran geschritten. Matthias jedoch dachte nicht daran den Halbjapaner aus den Augen zu lassen und rannte ihm kurzer Hand hinterher ,, Halt! Hey du hast doch keine Ahnung wo hier überhaupt ein Arzt ist! Also bringe ich dich hin!" Grummelnd musste sich Koichi eingestehen das sein Nachbar recht hatte und so fügte er sich und ließ sich durch die ihm noch fremde Stadt führen. Endlich hatten sie den gesuchten Arzt erreicht. Nach fast einer Stunde, in der sie warten mussten bis sie endlich aufgerufen wurden und einer schmerzhaften Untersuchung seiner Hand konnte er, mit einem Gipsverband ausgestattet wieder von dannen ziehen. Kapitel 5: Unangenehmes Widersehen ---------------------------------- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "... was ist nur mit mir los ? ich fühle mich als wenn mein seele über nacht zerissen worden wäre als stände ich neben mir. ich hasse mich selbst ..." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sie ließen die Arztpraxis hinter sich und schritten nun durch sanften Nieselregen, der eingesetzt hatte als sie noch in der Praxis gewesen waren. Schweigen hatte sich zwischen ihnen ausgebreitet, denn jeder hing seinen Gedanken nach. ,,Kannst heute nicht mehr zur Schule denke ich, oder?", Koichi blickte nicht zu seinem Gegenüber sondern setzte seinen Weg fort warf jedoch eine Antwort ein ,,Wenn's nur heute ist bin ich ja froh, aber ich glaube eher das ich einige Wochen nicht werde mitschreiben können...", seine Stimme war immer leiser geworden. Er würde weit hinter den anderen zurück bleiben, wenn er nicht in die Schule konnte. Auch wenn er im Unterricht sein konnte so konnte er doch nichts mitschreiben und auf die Mitschrift anderer vertraute er nicht, schien ihm das dort notierte doch nicht genug, als das er damit hätte lernen können. Ein weiteres Problem war - beim wem sollte er sich diese Mitschriften denn besorgen. Er hatte bisher keine Freunde gefunden. In Gedanken versunken erreichten sie den Busbahnhof an dem sie vor einigen Stunden ausgestiegen waren. Der Regen nahm den ganzen Weg zu und so war es nicht verwunderlich das Koichi seine lädierte Hand unter seinem Shirt vor der Nässe schützen wollte, was ihm allerdings nicht sehr gut gelang. Matthias beobachtete während dessen sein Gegenüber und beglückwünschte sich zu seiner Tat. Warum musste er auch immer wieder vergessen das er nun einmal Kraft hatte und diese ohne es zu merken auch benutzte. Er seufzte auf, steckte nun seinerseits die Hände in die schützenden warmen Taschen seiner Jacke und ließ den Blick über die Gestalt des Halbjapaners schweifen, der mit gesenktem Kopf gen Unterstand lief. Auch wenn es nicht sehr warm war so war es immerhin trockener als zu vor. Wann kam eigentlich ihr nächster Bus? Auch wenn er länger hier lebte als sein neuer Nachbar so hatte er die Busfahrzeiten immer noch nicht verinnerlicht, was auch kein Wunder war da er sonst von seiner Oma mit in die Stadt genommen wurde, da diese jedoch mit ihrem Pastor auf einer dieser Seniorenreisen unterwegs war, war er wohl oder übel auf sich allein gestellt. Was ihm so auch keine weiteren Schwierigkeiten bereitete, doch war das Warten auf den Bus und die lange Fahrt von immerhin fast einer Stunde ermüdend und öde. Er blickte zur Uhr und stellte fest das es schon halb Elf war. ,, Ich schau mal nach wann unser nächster Bus fährt.", mit diesen Worten wandte er sich ab und bog um die Ecke des kleinen Fahrkartenschalters um den Abfahrtsplan zu studieren. Koichi währenddessen blickte starr in die Gegend und registrierte seine Umgebung somit kaum, vernahm jedoch die Auskunft das Matthias nach den Abfahrtszeiten des Busses schauen wollte. Dies war ihm nur Recht, er wollte lediglich seine Ruhe und diese kleine Verschnaufpause tat wirklich gut. Außerdem stand er nun etwas abseits, so dass man ihn durch das Fenster des Schalters nicht erblicken konnte. Um diese Uhrzeit waren keine weiteren Fahrgäste am Bahnhof so das er allein in der Gegend stand bis er eine Gruppe von mehreren Personen erblickte, die in seine Richtung kamen. Als diese nur noch wenige Meter von ihm entfernt waren, sog er scharf die Luft ein. Gerade diese Gruppe hatte noch zu seinem Glück gefehlt. Hektisch blickte er sich nach seinem - ja was war der andere eigentlich für ihn ? Als Freund konnte man ihn wahrlich nicht bezeichnen - nach seinem Schulkamerad um konnte diesen jedoch nirgends aus machen. Warum er sich von diesem Hilfe erhoffte wusste er auch nicht zu sagen, dennoch würde er sich nicht ganz so hilflos fühlen. ,,Wo ist der Arsch, wenn man ihn wirklich braucht..", ohne auch nur einen Laut von sich zu geben stand er stocksteif da und verharrte, der Gruppe entgegenblickend. Kaum hatte er gedacht sie hätten ihn vielleicht gar nicht bemerkt, als er auch schon angesprochen wurde. ,, Ach schau her wen haben wir denn hier? Der Hosenscheißer von letztens!", der Anführer der Gruppe deutete seinen Kumpanen an ihm zu folgen und erneut wurde Koichi eingekesselt, sein Herz schlug ihm bis zum Hals und immer noch war Matthias nicht auffindbar. / Blöder Arsch ../ ,, Du traust dich also noch hierher, das hat dir wohl noch nicht genug zu denken gegeben, was?", der Redner kam immer näher auf Koichi zu und sein Blick fiel auf das hoch gehobene Shirt unter dem sich immer noch die verletzte Hand befand. ,, Was soll das denn werden, wenn’s fertig ist? Brauchst du's schon so nötig das du dich auf der Straße streicheln musst?", eine Augenbraue wurde spöttisch nach oben gezogen und Gelächter folgte diesen Worten. Koichis Wut wurde immer weiter angeheizt so das er es vollkommen vergaß, das er gegen diese Gruppe keinerlei Chancen hatte. ,,Ich nicht aber du scheinst es verdammt nötig zu haben!", er hob herausfordernd den Kopf und funkelte den Kleineren an, was dieser natürlich nicht auf sich ruhen ließ. ,, Du hast tatsächlich nichts gelernt.. tz tz schade, schade, schade..", in diesem Moment hatte er den Verband erkannt und grinste hämischer denn je. Mit einem schnellen Ruck packte er Koichis Linke und zog sie unter dem Shirt hervor, was diesen aufjaulen ließ schmerzte seine gebrochene Hand doch trotz des Gipses immer noch. ,, So so eine gebrochene Hand.. armer Junge hast du nicht aufgepasst, nicht wahr?", gleichzeitig zu diesen Worten drückte er erneut Koichis Hand zusammen, ohne das dieser etwas dagegen ausrichten konnte. Er hatte sich genauestens informiert wann nun der nächste Bus in ihre Richtung ging und kehrte somit um, um zu Koichi zurück zu kehren, als er um die Ecke des Fahrkartenschalters bog erblickte er die selbe Gruppe Jungen die seinem Nachbarn schon vor einigen Tagen zugesetzt hatte, was ihm allerdings erst jetzt auffiel war, das die verletzte Hand sich in der des anderen befand und dieser scheinbar kräftig zu drückte, was den Halbjapaner ein Wimmern entweichen ließ. Weg konnte er nicht, denn einige andere hatten ihn so eingekesselt, dass Flucht unmöglich war ohne großartig darüber nach zu denken schritt er auf die Menschenansammlung zu während er das Wort an den augenscheinlichen Anführer richtete. ,, Es wäre sehr nett, wenn du deine Hände bei dir lassen könntest, Kleiner." Koichi öffnete die Augen und erblickte zu seinem erstaunen Matthias, der keine zwei Meter von ihm und der Gruppe entfernt stand und das Wort an seinen Peiniger gerichtet hatte. Dieser sprang auch gleich auf die Herausforderung an. ,, Willst du dich etwa mit mir anlegen ?!" , ,,Wie käme ich denn auf so eine hirnlose Idee? Ich habe mich denke ich deutlich ausgedrückt und ich habe keinesfalls vor noch einmal zu wiederholen was ich sagte.", ruhig stand er nun vor dem um einen Kopf kleineren und blickte ihn emotionslos an. ,, Wird’s bald oder muss ich nach helfen, ich denke schon das dein Wissenshorizont soweit ausreicht um meine Worte verstanden zu haben." Leicht perplex starrte der Anführer dem Älteren entgegen, knirschte mit den Zähnen schien jedoch vor erst von Koichi abzulassen, drückte jedoch dessen Linke noch einmal kräftig was diesen zum schreien brachte und ihm so die Tränen in die Augen schossen. Kaum hatte die Gruppe kehrt gemacht als Koichi an einer Wand lehnend nach unten sank und sich die nun noch mehr gefolterte Hand hielt, während er sich auf die Lippen biss um keinen Laut von sich zu geben. Matthias atmete aus und blickte dann zu seinem Gegenüber der zusammen gekauert auf dem Boden saß, die Augen geschlossen, die Lippen zusammengepresst und sich die Linke haltend. Er schritt auf ihn zu und ging dann vor ihm in die Hocke. ,, Zeig mal her.", sprach er das wimmernde Bündel vor sich leise an. Koichi blickte mit feuchten Augen nur für einen kurzen Augenblick zu seinem Gegenüber, zu peinlich war ihm die ganze Situation. Gerade das wollte er am wenigsten vor diesem Typen zeigen. Er wusste selbst das er in solchen Situationen am verletzlichsten war, reichte jedoch die gebrochene Hand vor. Matthias nahm sie vorsichtig und strich langsam beinahe sanft darüber und ließ den kleineren dabei nicht aus den Augen. ,, Tut höllisch weh, was?", eigentlich wollte Koichi ihm einen Satz entgegen schleudern alá ,,Komm ich brech dir deine Hand mal, dann weißt du WIE weh es tut." - konnte jedoch kein Wort hervor bringen, zu angenehm waren die streichelnden Finger auf seiner Hand. Er wollte nur noch nach Hause, sich dort in sein Bett kuscheln und nie mehr hinaus müssen. Sich einfach nur verkriechen wollen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "... warum hassen sie mich jetzt? habe ich nicht ein recht darauf meiner seele etwas ruhe zu gönnen mich wieder zufinden das gleichgewicht wieder zu erlangen ..." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nach endlos scheinender Zeit fuhr der Bus vor und beide stiegen ein, wobei Matthias eine Fahrkarte für seinen Nachbarn löste. Wenigstens etwas das er tun konnte, nachdem er dem anderen die Hand gebrochen hatte. Sie suchten sich einen Platz der relativ nah an der Tür lag. Koichi hatte innen Platz genommen, Matthias außen. Die gesamte Fahrt über schwiegen sie sich an und jeder hing seinen Gedanken nach, Koichi mehr als sein Gegenüber. Dieser starrte rigoros aus dem Fenster während der Europäer ihm hin und wieder einen besorgten Blick zu warf. Nach fast einer Stunde waren sie endlich angekommen und stiegen aus dem Bus aus, noch immer sagte keiner ein Wort bis sie schließlich an ihrem jeweiligen zu Hause ankamen. Matthias wusste nicht recht wie er sich nun verhalten sollte. Einerseits würde er den anderen nicht gern allein lassen wollen, wusste er doch nicht in wie weit er gesundheitlich betroffen war, so dass die Gefahr bestand, dass ihm etwas zu stoßen könnte. Andererseits - würde er sich dem anderen nicht aufdrängen? Wenn er genau das tat was er für richtig hielt. Koichi war während dessen schon in Richtung seines zu Hauses gegangen. Gerade wollte er nach dem Haustürschlüssel kramen als Matthias ihn zurückrief ,, Warte! Ich helf' dir!", verwundert drehte sich Koichi zu seinem Nachbarn um. Nickte dann jedoch erleichtert, denn es war schwierig, die Eingangstür allein mit einer Hand zu öffnen, da man sie bevor man sie öffnen konnte, ein Stück zu sich heran ziehen musste. ,, Danke." Matthias hatte die Tür geöffnet und wartete nun darauf das Koichi die Wohnung betrat, doch mit einem leise zugefügten 'Danke' seines Gegenübers hatte er nicht gerechnet, so dass er verwirrt und überrascht drein blickte und sich ein Lächeln auf seine Lippen stahl. Und ihm fiel eines auf, wann hatte er das letzte Mal gelächelt? Es musste eine Ewigkeit gewesen sein. Ja eine Ewigkeit, damals .. bevor es passiert war. Er schüttelte den Kopf um diese Gedanken zu verdrängen und wandte sich dann Koichi zu. Dieser schien bemerkt zu haben, dass Matthias einen Moment lang etwas bedrückendes in seinem Geiste gesehen hatte, denn dessen Mimik verriet ihn. Koichi ging voran, die Stufen hinauf und lotste seinen Nachbarn somit in sein eigenes Zimmer. Dort schritt er sogleich zu seinem Kleiderschrank um sich etwas bequemeres über zu ziehen. Nachdem er gut eine viertel Stunde im Schrank gewühlt hatte, zog er zufrieden ein schwarzes Shirt heraus und eine ebenso bequeme schwarze Hose. Gerade wollte er zurück zu seinem Bett laufen als ihm die Anwesenheit des anderen schlagartig wieder bewusst wurde. Dieser lehnte nicht, wie zuvor lässig am Türrahmen, sondern stand unsicher noch immer im Flur. Einerseits wollte er sich nicht vor Matthias aus- bzw. umziehen andererseits kam er mit der gebrochenen Hand sicher nicht weit. Schon sein jetziges Oberteil würde ihm Probleme bereiten, resigniert seufzte er und wollte grade ansetzen den anderen zu fragen als dieser im zuvor kam. ,,Soll ich kurz raus gehen?" ,,Nein ist schon okay, außerdem könnte ich Hilfe gebrauchen..", erleichtert trat Matthias vor und blickte Koichi fragend an. Dann stellte er sich genau vor diesen und nahm, entgegen des vorherigen Ereignisses sanft dessen verletzte Linke und schob sie zurück in den Ärmel des Shirts, wobei er diesen gleichmäßig und darauf bedacht die Hand nicht zu berühren zu sich zog. Den zweiten Arm konnte Koichi ohne Probleme aus dem Ärmel befreien, nachdem das Shirt über dessen Schulter nach oben gerutscht war. Dann half Matthias ihm es über den Kopf zu ziehen. Kaum berührte die Luft seine Haut, verspürte er ein seltsames Kribbeln und eine Gänsehaut breitete sich auf seinem Oberkörper aus. Matthias musste erneut gegen seines Willen Lächeln. ,,Kann es sein das dir kalt ist?", Koichi brummte nur etwas unverständliches und versucht allein das zweite Oberteil anzubekommen, doch war er auch hier auf die Hilfe seines Gegenübers angewiesen. Gerade waren sie fertig geworden als man auf der Treppe ein Geräusch vernahm und keine Sekunde später tapste Kuroi freudig herein, blickte beide kurz an und schnüffelte an ihnen um sich dann in einer Ecke des Zimmers zusammen zu rollen und vor sich hin zu dösen. Endlich hatte er ein neues Oberteil an und auch einen frische Hose, die er ohne weitere Hilfe angezogen hatte. Unschlüssig stand Matthias Koichi gegenüber. ,,Und was machen wir jetzt?", fragte er deshalb und da die bestehende Stille unangenehm zu werden drohte. ,,Hm ich glaube etwas zu essen wäre nicht übel ...", und wie zur Antwort knurrte sein Magen auch schon. Koichi ging voran in Richtung Küche ,, Auf was hast du denn Hunger?", wandte er sich unsicher an sein Gegenüber. ,,Hm das was es gibt, würde ich sagen." ,,Okay", lächelnd kramte Koichi in sämtlichen Schränken und durchstöberte letztendlich auch noch den Kühlschrank. Während er selbst ein einfaches, jedoch leckeres Mahl zubereitete und Matthias nebenbei erklärte, wo sich das Geschirr befand, da dieser nicht untätig am Rande stehen wollte bemerkte keiner der beiden, wie die Zeit vergangen war ohne, dass sie sich gestritten hatten. Satt und zufrieden lehnten sie sich später mit vollen Bäuchen zurück und Matthias brach erneut als Erster die Stille. ,,Das war wirklich gut, hätte nicht gedacht, dass du kochen kannst!", grinsend blickte er seinen Nachbarn an. ,,Danke schön, aber ich war so oft allein, da ist es ganz praktisch, wenn man sich selbst versorgen kann!" Matthias nickte zustimmend, erhob sich dann um das benutzte Geschirr in die Küche zurück zu bringen, doch Koichi hielt ihn davon ab. ,, Ist wirklich nett von dir, aber ...", weiter kam er nicht, denn Matthias war zum ihm getreten und blickte ihn warnend an. ,,Es ist absolut keine Mühe für mich und außerdem kannst du mit deiner Hand sowieso nicht viel anfangen, also lass mich das machen!", verwirrt und ein wenig beschämt blickte er zu dem Blonden. Nachdem dieser alle Reste ihrer Mahlzeit beseitigt hatte, verabschiedete er sich. ,, Wir sehen uns dann Morgen, denke ich?", Koichi nickte. Soll ich ihn fragen ob ich seine Mitschrift haben kann ... aber dann muss er ja immer mitschreiben, was er normalerweise nicht immer tut. < Matthias war schon fast aus der Tür ,, M ..Matthias?", doch er wandte sich beim Klang seines Namens fragend um. ,,Ja, was ist?" ,,Ehm .. also .. kann ich vielleicht deine Mitschrift der Stunden haben? ... Auch wenn ich dennoch zur Schule gehe?", ein Lächeln stahl sich bei diesen Worten auf die Lippen des Deutschen ,,Klar kein Problem, wir sehen uns dann also Morgen!", Schon machte er ein paar Schritte und auch Koichi wandte sich grinsend und mit einem fast geflüsterten ,,Danke" um, wurde jedoch durch die Stimme seines Klassenkameraden veranlasst, sich noch einmal umzuwenden ,,Ach ja, meine Freunde nennen mich Matt.", er zwinkerte ihm kurz zu und verschwand dann in Richtung seines Zuhauses. Warum hast du das jetzt gesagt? Freunde? Welche Freunde denn? < Kapitel 6: der Wind hat sich gedreht ------------------------------------ Der Japaner konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und hüpfte mehr, als das er ging zurück ins Haus, seine gute Laune sollte den restlichen Abend so bleiben bis ... E rannte zum Telefon und hob ab. ,,Higurashi, Koichi hier?" ,,Ja ist sie. Nein! ..." ,,Wann?" ,,In Ordnung ...", er legte auf und blickte starr gerade aus. Minuten waren vergangen, ehe er sich zum ersten Mal bewegte und somit begann erneut zu denken. Noch ehe er begriff was er eigentlich tat, war er aus dem Haus gerannt, wischte sich immer wieder Tränen von den Wangen und kam trotz der kurzen Strecke atemlos vor der Tür des anderen Hauses an. Wie spät mochte es sein? Er hatte keine Ahnung, doch er traute sich zunächst nicht zu klingeln. Weiterhin unschlüssig stand er draußen und begann zu frösteln, ehe er sich dazu durchrang zu klingeln. Keine zwei Minuten verstrichen, bis im Haus das Licht anging und jemand die Treppen herunter kam. >Wer zum Teufel klingelt um Halb Zwei Uhr Morgens an unserer Tür ... <, knurrend lugte er durch den Spion Koichi, was zum ... <, er öffnete die Tür und stand einem verweinten, aufgelösten Japaner gegenüber. ,,Was ist passiert?" ,,Meine Mum ist ...", weiter konnte er nicht sprechen, denn erneut schüttelte ihn ein Weinkrampf. Besorgt blickte Matthias sein Gegenüber an, zog ihn kurzer Hand ins Haus, schloss die Tür und führte ihn in sein Zimmer. Etwas wirklich erschreckendes musste geschehen sein, wenn der Japaner der Art aufgelöst war. Ihn auf seinem Bett sitzen lassend, meinte er ,,Bleib ganz ruhig sitzen, bin gleich wieder da. Ich mach uns erst mal einen Tee!", damit verschwand er auch schon und das einzige was (Koichi) er vernahm war Geschirrgeklapper und das Kochen des Wassers. Es waren gerade einmal 10 Minuten vergangen, schon stand Matthias mit zwei dampfenden Tassen vor ihm und reichte eine davon auch schon weiter ,,Vorsicht heiß!", doch Koichi schien ihn gar nicht zu bemerken, zu tief war er in Gedanken versunken. >Was ist bloß passiert?<, doch auch wenn es mehr als nur neugierig war, so wusste er ebenso, dass es keinerlei Sinn hatte den apathisch vor sich hin starrenden Jungen zu zwingen, zu sagen was passiert war. Nachdem sie eine Weile so da gesessen waren, brach der Deutsche erneut das Schweigen. ,,Willst du noch was vom Tee?", Als sein Gegenüber nach dem dritten wiederholen, der Frage noch immer nicht antwortete ging Matthias zu ihm und legte Koichi vorsichtig die Hand au die Schulter. Dieser zuckte zusammen und blinzelte verwirrt. Da er jedoch keinerlei Anzeichen von Widerstand zeigte, setzte Matthias sich hinter ihn und zog ihn kurzer Hand in eine Umarmung. Kaum spürte Koichi die fremden Arme, die ihm im Moment Schutz boten, als er sich auch schon in genau jene sinken ließ. Er konnte die Tränen kaum zurück halten, denn immer mehr bröckelte seine in den letzten Minuten, mühsam aufgebaute Fassade. Sich in das T-Shirt des anderen krallend schluchzte er immer heftiger und wurde erneut von Weinkrämpfen geschüttelt. Sein Shirt war nun schon so feucht, das man meinen könnte er sei Minuten lang durch den Nieselregen gerannt. Langsam ebbten die Schluchzer jedoch ab, doch Koichi ließ das Shirt noch immer nicht los. Denn es war sein Anker in diesem Chaos, dass sein Leben im Moment darstellte. Matthias hatte den Japaner schon einige Zeit zu sich gewendet, so dass er diesem nun beruhigend über den Rücken streicheln konnte. Mit leiser, beinahe sanfter Stimme fragte er schließlich ,,Was ist passiert, Koichi?" - wieder keine Antwort, doch ein, sich umso mehr an ihn pressender Körper. Langsam wanderte Matthias`Hand zum Nacken seines Gastes und begann dort, in leichten Kreisen zu kraulen. Das Kraulen schien immerhin eine Wirkung zu erreichen - der Japaner entspannte sich zunehmend. Langsam löste er sich von seinem Gegenüber und blickte diesem ins Gesicht. ,,Hast du auch schon einmal etwas verloren, was dir wichtig war ... ?", die Worte brauchten einen Moment um realisiert zu werden. ,,Wann?" ,,Gestern Abend ... Mamas Kollegin hat angerufen ... ", Matthias brauchte nicht lange zu überlegen, was geschehen war. Sofort zog er den Japaner an sich heran. ,,Und dein Vater was ist mit ihm?" ,,Keine Ahnung ... Mama hat nie viel über ihn geredet und ich kann mich nicht mehr an ihn erinnern ..." ,,Kannst du nicht zu ihm? Oder ist er noch in Japan?", Koichi ließ es verbittertes Lachen hören und schüttelte den Kopf. ,,Nicht in Japan und auch sonst nirgends, als unter der Erde! Er hat sich, als ich zwei Monate war, den "goldenen Schuss" gesetzt, er war wohl überfordert mit seinem Leben ..." ,,Und dann?" ,,Dann sind Mama und ich umgezogen und letztendlich hievgelandet - und jetzt ... jetzt ist sie ...", weiter kam er nicht denn erneut bahnten sich Tränen ihren Weg über seine Wangen. Matthias hingegen war leicht geschockt um es untertrieben auszudrücken und eigentlich hatte er sich selbst geschworen, nie wieder jemanden an sich ran zu lassen, geschweige denn einem Anderen zu nah zu kommen. Hastig verdrängte er diesen Gedanken und widmete sich wieder dem Hier und Jetzt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ,,Psst Kleiner es wird alles wieder gut, ich verspreche es dir!", während der weiterhin beruhigend über dessen Rücken strich. >> 1. Seit wann nenn ich ihn 'Kleiner' 2. Seine Mutter ist tot und du Idiot sagst ihm es wird alles wieder gut ... 3. Ich Arsch verspreche Dinge, die ich niemals halten kann und niemals halten konnte. 4. wie war das gerade mit dem "Leute an sich ran lassen ..."? <<, er seufzte, was keinesfalls unbemerkt blieb, als ihn eine leise Stimme fragte. ,,Alles okay mit dir?", er nickte nur und lächelte beruhigend. ,,Klar mir geht’s gut! Ahm .. möchtest du noch Tee? ,,Nein .. danke ... ich bin nur so müde ...", verschlafen rieb er sich die Augen und blickte Matthias fragend an. ,,Hm okay .. kannst hier schlafen! Ahm warte mal kurz!", damit verließ er sein Zimmer. Kurze Zeit später hatte er ein T- Shirt und Boxershorts in der Hand, er ging zu Koichi reichte ihm die Sachen und hielt gleichzeitig darauf seine Hand in dessen Richtung. Der Japaner blickte leicht verwirrt auf. ,,Komm mit ich will dir das Bad zeigen!", woraufhin er die Hand des Anderen nahm und diesen hinter sich her, aus dem Zimmer und den Gang entlang zog. ,,Also WC ist hier gleich daneben ... und ich bring dir noch eine Zahnbürste und ein Handtuch!", ein weiteres Mal verschwand er und kehrte mit eben diesen Dingen zurück. Dann ließ der Japaner allein ,,Ich bin in meinem Zimmer ...". Er lehnte dich Tür so weit an, das noch genug Licht durch den Spalt fiel um Koichi den Weg zu weisen. >> Was mach ich nun mit ihm? Immer kann er ja nicht hier sein ... und was wird aus der Wohnung? Wenn seine Mutter nicht mehr da ist ... müsste er ja ausziehen ... Volljährig ist er auch noch nicht ...<< Die Tür öffnete sich und der Japaner trat ein, das Shirt war ihm um ein oder zwei Nummern zu groß und die Shorts betonten seine sowieso schon schlanken Beine umso mehr. Er setzte sich langsam auf das Bett und zog sofort die Knie an, schlang die Arme darum und betrachtete Matthias eingehend. ,,Und wo schläfst du, wenn ...? ,,Ach ich schlaf auf der Couch, das geht schon!" ,,Wenn was ist ruf einfach, ich bin da! Also dann versuch zu schlafen!, damit verschwand er und ließ Koichi mit seinen Gedanken allein. Gerade hatte er geglaubt, er könne beruhigt schlafen, bis sein Traum begann. Nur das er nicht von schönen Dingen träumen konnte, es tauchten immer wieder Szenen auf, die er wahrscheinlich in Filmen gesehen hatte, die er jedoch gar nicht gebrauchen konnte. Menschen die durch Autounfälle starben, die von Brücken springen wollten - Menschen die nicht mehr auf dieser Welt weilten. Schwitzend schreckte er auf und versuchte seinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Er zog die Beine an, die Knie bis fast unter sein Kinn und rollte sich embryonal zusammen. Einige Minuten vergingen und er lag noch immer so da, ohne erneut einschlafen zu können. Er konnte in der Dunkelheit, die ihn umgab, nichts erkennen und doch wollte er nicht allein hier bleiben. Kurzer Hand schlug er die Decke zurück, schwang seine Beine aus dem Bett und ertastete den Fußboden. Dann erinnerte er sich an die Nachttischlampe, die sich irgendwo rechts von ihm befinden musste. Nachdem er umher tastete, fand er deren Schalter und sofort durchbrach ein warmer Lichtschein die Dunkelheit. Kaum hatte er den Weg zur Tür problemlos zurück gelegt als er auch schon im Flur stand, der im Gegensatz zum Zimmer immer noch in völliger Finsternis lag. >> Vielleicht geht es ja auch so, wenn ich die Tür offen lasse ... << Langsam suchte er sich seinen Weg zur Treppe, doch musste er sich eingestehen, dass er keinen blassen Schimmer hatte, wo sich das Wohnzimmer befinden sollte, denn er nahm an, dass Matthias dort liegen würde. Auf die Idee, dass ein weiteres Zimmer mit einer Couch ausgestattet sein könnte, kam er nicht. Gerade wollte er den Fuß auf die oberste Stufe der Treppe stellen, als die Zimmertür zu fiel ihn in Dunkelheit zurück ließ. Er hasste Dunkelheit, schon als kleiner Junge konnte er die Dunkelheit nicht willkommen heißen, sie machte ihm Angst. Deshalb hatte er auch stets eine Nachtleuchte in seinem Zimmer. Sicher war es logisch, das in der Finsternis nichts lauerte und doch konnte er sich eines unbehaglichen Gefühles nicht erwehren. Zunehmend fühlte er sich allein und war schier gelähmt, so dass er auf der Treppe zusammensackte und die Knie an sich zog, die Arme darum schlang und versuchte seine aufsteigende Panik und Hilflosigkeit zu unterdrücken, was ihm allerdings kaum gelang. Die Hände auf die Ohren pressend, wimmerte er leise und schon rannen Tränen über seine Wangen und benetzten sein Shirt. Gerade war er in einem einigermaßen tiefen Schlaf gefallen, als er ein Geräusch von oben vernahm. Verschlafen rieb er sich die Augen und kroch dann unter seiner Decke hervor, schlüpfte in seine Pantoffeln und schlurfte zügigen Schrittes in Richtung Treppe. Dort angekommen nahm er nur, die in Finsternis liegende Treppe wahr. Doch dann ganz leise auch, ein Geräusch, dass wie das Wimmern eines kleines Welpen klang. ,, Hallo?“, er erhielt keine Antwort und schaltete das Licht an um nachsehen zu können, Wer oder Was, dass Geräusch verursachte. ,, Oh nein ... Koichi! Alles okay?“, er rannte die letzten Stufen nach oben, ging vor dem sitzenden Japaner in die Knie und zog das zitternde und wimmernde Bündel in seine Arme. ,, Hey Kleiner ... psst es ist alles gut, komm her!“, er zog sein Gegenüber näher an sich heran und griff dann um ihn herum, um ihn zu drehen und auf seine Arme nehmen zu können. Mit dieser zusätzlichen Last war es zunächst schwer, das Gleichgewicht zu halten, doch hatte er es nach kurzer Zeit soweit unter Kontrolle, dass er Koichi in sein Zimmer zurückbringen konnte, ihn erneut auf seinem Bett niederließ und war gerade dabei den Raum erneut zu verlassen um sich seine Decke von der Couch zu holen und das Licht zu löschen, als er an der Hand gepackt wurde und zwei (braune) Augen blickten ihn ängstlich an und eine nicht weniger ängstliche Stimme fragte: ,, Lass mich nicht allein! Bitte! Ich hab Angst ..“, woraufhin der Deutsche erneut vor dem Japaner in die Hocke ging und ihn beruhigend anblickte. ,, Ich lass dich nicht' allein, ja? Aber ich muss meine Decke noch von der Couch holen und das Licht ausmachen, in Ordnung? Also warte ein bisschen, dann bin ich gleich wieder da!“, damit verschwand Matthias und ließ Koichi allein zurück, der sich sofort unter der Decke zusammenrollte und gebannt auf das Licht, das die kleine Lampe um sich warf starrte. Nach kurzer Zeit tauchte Matthias erneut auf und schloss die Tür hinter sich, schritt zum Bett und suchte nach Koichis Schopf, den er nicht sofort hatte aus machen können. Dann beugte er sich über diesen ,, Hey Kleiner! Rutscht du mal ein Stück rüber?“, kaum hatte er ausgesprochen, als ein (braunes) Augenpaar unter der Decke vorlugte und schließlich nickte der Japaner. Matthias hob dir Bettdecke etwas an und kroch darunter, die andere breitete er über ihnen aus, kaum jedoch lag er im Bett als sich ein zierlicher Körper an ihn presste und sich regelrecht an ihn klammerte. Er drehte sich zu seinem Gegenüber und legte seinen Arm um den zerbrechlichen Körper und strich ihm beruhigend über den Rücken. ,, Hast du Angst im Dunkeln?“, ein kurzes Nicken folgte als Antwort und keine 5 Minuten später war der Japaner vollkommen entspannt und schlief an Matthias' Seite. Dieser beobachtete den Schwarzhaarigen und strich ihm federleicht über die Wangen, während sich ein Lächeln auf seine Lippen stahl, wofür er sich zum ersten Mal seit damals nicht selbst kritisierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)