Kakkoii von abgemeldet (zu viele hübsche Jungs) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Halloechen, so, das was ihr da unten lesen koennt, ist das Resultat, wenn Furu und charia seit Monaten dem direkten Einfluss von Johnnys Entertainment ausgesetzt sind. Es ist eine Sucht, mehr kann ich dazu nicht sagen.*lol* Also, wir haben die Jungs von KAT-TUN, NEWS und dann noch Takki und Tsubasa unter uns aufgeteilt und schreiben aus ihren Perspektiven. Zumindest ist das so geplant.... *nuschel* mal sehen, was dabei rauskommt.^^ Furu hat dieses Mal angefangen (natuerlich mit Jin, was denn sonst^^) und danach ich (*hust* natuerlich mit Tat-chan, was denn sonst^^) Wir hoffen jedenfalls, es gefaellt irgendwem und bitten ganz lieb um Kommis! *bambi-blick aufsetz* „sprechen“ /denken/ ********************* Szenen- und Personenwechsel ~~*~~ Autorenwechsel KAKKOII – zu viele huebsche Jungs Kapitel 1: Akanishi wischte sich erschoepft mit dem Handruecken ueber die schweissnasse Stirn. Ein Umzug war schon ne verdammt anstrengende Sache. Aber endlich war alles in Kisten verstaut. Die Moebelpacker trugen Kiste um Kiste aus dem kleinen Appartement, in dem Jin bis heute gelebt hatte. Die einfachen Moebel verschwanden und schon einige Stunden spaeter waren die kleinen Raeume weiss und leer. Akanishi schritt ein letztes Mal durch die stille Wohnung, fuehlte sich fast schon etwas wehmuehtig. /Es ist beinahe so, als verliere man einen guten Freund./ Ein letztes Mal ueberpruefte er, ob alle Fenster geschlossen, alle Wasserhaehne abgedreht, das Gas und der Strom ausgeschaltet und keine Sachen liegen geblieben waren. „Sayonara!“ murmelte der junge Mann als er schliesslich in seinem Genkan (Eingangsbereich) in seine Schuhe schluepfte, dann rausging und absperrte. Der Verwalter des Wohnblocks war noch nicht da. Skeptisch sah Jin auf sein Handy, er hasste es, wenn er auf jemanden warten musste. Sein Blick verdunkelte sich. Einer der Moebelpacker kam zu ihm und erklaerte ihm, dass sie danach noch zu einem anderen Auftrag mussten, es also teuer fuer ihn werden wuerde, wenn sie nicht bald losfuhren. Er war hoeflich und Jin nickte verstehend, waehrend er die anderen muskelbepackten Maenner beobachtete, die sich fuer eine kleine Pause vor dem kleinen Laster zusammengefunden hatten. „Fahren Sie bitte schon vor! Ein Freund wird Sie erwarten!“ erklaerte Jin schliesslich gelassen. Die Maenner nickten. Immer noch schmollend zog Akanishi sein Mobiltelefon erneut hervor und waehlte Yamashita Tomohisas Nummer. Sein bester Freund wohnte schon seit einer Weile in genau dem Haus, in dem auch seine neue Wohnung lag. Er selbst hatte das Appartement noch nicht gesehen, aber er hoffte, dass seine Wohnung genauso oder wenigstens aehnlich wie die von Yamapi war. Eben jener wuerde sich darum kuemmern, dass seine Sachen in die Wohnung gebracht wurden. Nach dem Telefonat mit Yamashita liess sich Jin auf dem Treppenaufgang nieder, den er nie wieder hinaufgehen wuerde. In der Tasche seiner Jeansjacke kramte er nach seinen Zigaretten. Er wusste natuerlich, dass Rauchen eine schlechte Angewohnheit war, aber ihm war langweilig. Nachdem er auch sein Feuerzeug gefunden hatte, steckte er sich eine Zigarette zwischen die Lippen und zuendete sie an. Die Sonne schien ihm ins Gesicht und er schloss die Augen, rauchte seine Zigarette und blinzelte erst, als sich ihm jemand in die Sonne stellte. /Na endlich! Wurde ja auch langsam Zeit!/ Jin verzog den Mund leicht schmollend. Der gerade eingetroffene, leicht untersetzte Mittvierziger redete hastig auf Jin ein. In der hoeflichsten Sprache, die er zu bieten hatte, entschuldigte er sich fuer die Verspaetung. Fast schon mitleidig blickte Jin dem Mann ins Gesicht. Wahrscheinlich fuehrte der Typ ein Leben, wie es langweiliger nicht ging. Er ueberreichte die Schluessel, einige Papiere wurden ausgepackt und Jin zog seinen Hanko (Namensstempel, die in Japan statt Unterschriften verwendet werden) hervor. Er las keinen der Zettel besonders aufmerksam. Wahrscheinlich wuerden ihm die gewissenhafteren Leute in KAT-TUN deswegen wieder eine Predigt halten, aber Jin fand es albern, ewig lange ueber Zetteln zu brueten, die letzten Endes doch langweiliger Standard waren. Da reichte es auch, wenn man sie ueberflog. Nachdem sie fertig waren, winkte sich Jin das naechstbeste Taxi heran und nannte dem Fahrer seine neue Adresse. Gespannt schaute er aus dem Fenster und seine Spannung wuchs, je naeher sie kamen. Jin kannte sich in Shibuya, wo das grosse Appartementhaus lag, das „Johnnys Entertainment“ gekauft hatte, gut aus. Circa eine Viertelstunde spaeter hielt der Wagen vor einem hohen, relativ schmalen Gebaeude. Jin war schon oefter dort gewesen, um seinen besten Freund zu besuchen, aber da Yamapi einer der ersten Bewohner gewesen war, wurde noch an vielen Dingen gearbeitet, als der Ältere das letzte Mal bei ihm zu Besuch gewesen war. Akanishi trat durch die grosse Glastuer, er fuehlte, wie seine Haende leicht zitterten und es liess ihn grinsen. /Ich bin aufgeregt, wie bei einem Date!/ Als er eingetreten war, fiel sein Blick auf die Briefkastenfront. Auf einem der blauen Faecher prangte sein Name und Jin nickte zufrieden. Seine Wohnung befand sich im vierten Stockwerk. /Wer wohl meine Nachbarn sind?/ Nun trat Akanishi in die Eingangshalle, die irgendwie an eine Hotellobby erinnerte. Es gab eine Sitzecke mit bequem aussehenden neuen Sitzmoebeln, zwei Aufzuege und natuerlich einen Treppenaufgang. Jin blickte zu der Sitzecke, wo zwei Personen saßen, die bei seinem Eintreten verstummt waren. Jin erkannte sofort, dass einer der beiden Yamashita Tomohisa war und steuerte auf die Sitzecke zu. „Hey, wie lief es?“ begruesste Akanishi seinen Kumpel locker. „Ohne Probleme!“ erwiderte Yamapi grinsend, fast als ob er dachte: /Was hast du anderes erwartet?/ Dann machte er eine kleine Handbewegung, deutete auf den jungen Mann neben sich und erklaerte: „Erinnerst du dich an Massu?“ Fuer einen Augenblick musterte Jin den Jungen kritisch. Natuerlich wusste er, dass Masuda ein Mitglied von NEWS war. „Er ist einer deiner bedauernswerten Nachbarn!“ fuegte Yamapi hinzu und sein freches Grinsen wuchs weiter an. „Bedauernswert? Wie kannst du so was nur sagen?“ Jin sah schmollend zu seinem Freund. Gespielt beleidigt schob er die Unterlippe vor und machte somit das Schauspiel perfekt. Der Juengste der Drei blickte von Yamashita zu Akanishi und laechelte. „So schlimm wird es sicher nicht sein und wenn doch, dann beschwer ich mich einfach bei Akanishi-san!“ Bestaetigend zu dieser Aussage nickte er. „Ausserdem muss ich mich so wenigstens nicht schuldig fuehlen, wenn ich mal etwas lauter bin!“ Jin nickte. Der Kleine gefiel ihm, er hatte gute Ansichten. „Was auch immer!“ Yamapi zuckte die Schultern leicht. „Lass uns rauffahren oder bist du kein bisschen neugierig?“ Natuerlich kannte Yamashita seinen besten Freund und dessen Mangel an Geduld. Die beiden NEWS-Mitglieder erhoben sich und schon schritt die Gruppe zu den beiden Aufzuegen. Waehrend sie auf die Ankunft eines Lifts warteten, ueberreichte Yamapi Jin grinsend einen Schluesselbund an dem zwei große und eine kleinerer Schluessel, sowie ein gelber Anhaenger mit der Aufschrift 4-B baumelten. Jin betrachtete die Schluessel genauer als sie in den Aufzug stiegen. „Welcher ist fuer unten?“ Yamapi beugte sich zu ihm rueber und deutete dann als Antwort auf den großen Schluessel, dessen Kopf eckig geformt war. Mit unten war nicht nur die Eingangstuer gemeint, sondern auch der Keller des modernen Gebaeudes, in dem sich ein Pool, ein Fitnessraum und ein kleines Tanzstudio befanden. Das Pling und das Stoppen des Gefaehrts liessen Akanishi aufsehen. Das Laempchen, das die Stockwerke anzeigte, hatte bei 4 gestoppt, die Tuer oeffnete sich und Massu trat als Erster aus dem kleinen Raum. Sie standen auf einer Galerie, die das ganze Stockwerk umrandete, so dass man eine Runde drehen konnte, wenn man wollte. Masuda kramte in seiner Tasche nach seinem Schluessel und ging dann nach links, waehrend er sagte: „Ich wohne in 4-A, dann kommt deine Wohnung 4-B und dann 4-C." Akanishi und Yamashita folgten dem Jungen mit den hellgefaerbten Haaren und begleiteten ihn dann bis zu seiner Tuer. Anstelle eines langweiligen Namensschild haftete auf der blauen Tuer ein knallbuntes Schild, das fast schon an ein Graffiti erinnerte. Es passte irgendwie zu dem lockeren Jungen, fand Jin. „Kommst du nicht noch mit?“ fragte Pi und zog erstaunt die Augenbrauen hoch. „Ne, muss noch was tun, ausserdem nachher werd ich noch verdonnert beim Auspacken zu helfen oder so. Ich kenn dich…“ Er grinste und knuffte Yamashita in die Seite, der daraufhin lachte. Nachdem sich die Tuer nach einer Verabschiedung hinter dem Juengeren geschlossen hatte, setzten die beiden anderen ihren Weg fort und standen schließlich vor einer weiteren blauen Tuer, auf der nur 4-B stand. Jin atmete tief ein, dann sah er zu dem Appartement, an dem sie bisher nicht vorbei gekommen waren. „Wer wohnt da?“ Er nickte leicht mit dem Kopf. „Hm… keine Ahnung. Sekunde!“ Yamashita grinste, dann drehte er sich um, lief zu der Wohnung und kam kurze Zeit spaeter wieder zurueck. „Wie ich es mir gedacht hab. Ist die Wohnung von Imai Tsubasa.“ /Was Ueda-kun wohl dazu sagt, wenn er rauskriegt, wer mein neuer Nachbar ist?/ Jin laechelte und steckte dann den Schluessel in das Schloss. Er drehte ihn und die Tuer oeffnete sich. Leicht zoegernd trat er in den Eingang. Yamapi folgte ihm und kurze Zeit spaeter standen sie in der Kueche. Überall standen Kisten im Weg. „Auf geht es!“ Yamashita zog seine Jacke aus und haengte sie an der Badezimmertuer auf. „Was hast du vor?“ Planlos sah ihn Akanishi an. „Dir helfen! Wir sollten anfangen auszupacken. Oder willst du etwa in dem Chaos leben?! Ich hab mir heute extra nichts mehr vorgenommen!“ Einige Stunden lang verbrachten die Beiden damit Kisten zu oeffnen und festzustellen, was sich darin befand. Akanishi hatte auf keine Kiste einen Vermerk bezueglich des Inhalts gemacht. Zu zweit ging es allerdings recht zuegig und schliesslich war das Wohnzimmer fast schon wohnlich. Im Schlafzimmer hatten sie alle Kisten gesammelt, in denen Kleidung oder Ähnliches zu sein schien, Kisten mit Geschirr und Ähnlichem standen in der Kueche. Einige Sachen waren auch schon in den Schraenken und Regalen verstaut, die von den Moebelpackern aufgebaut worden waren. Ploetzlich klingelte es und Jin lief sofort hin, um zu oeffnen. „Ähm… also…“ Vor der Tuer stand ein leicht nervoes aussehender Tsubasa. Er sah Jin nicht ins Gesicht. Fuer ihn war es immer schwer, mit Leuten zu reden, die er nicht so gut kannte. Er kannte Akanishi zwar vom Sehen, sie hatten sich auch schon unterhalten, aber richtig wohl fuehlte er sich mit ihm noch nicht. „Waren wir etwa zu laut?“ Jin gruebelte eigentlich mehr zu sich selbst als dass diese Frage ernsthaft an Imai gerichtet war. Doch dieser laechelte und schaffte es nun endlich, dem Juengeren in die Augen zu sehen. „Ich wollte dir nur ein kleines Geschenk zum Einzug ueberreichen.“ Damit hielt er Jin ein kleines Tablett hin auf dem zwei huebsche Weinglaeser standen. „Oh… vielen Dank!“ Jin war sichtlich ueberrascht, nahm aber das Tablett und war fast schon im Begriff sich zu verbeugen, als ihm einfiel, dass das aufgrund der zerbrechlichen Last nicht ging. „Ist nicht der Rede wert. Ich wusste nicht, ob du so was brauchen kannst, aber nun ja…“ Imai laechelte. Er trank gern Rotwein, daher hielt er Weinglaeser fuer etwas, das man immer gebrauchen konnte. „Und solltest du was brauchen, dann komm einfach vorbei!“ fuegte der Ältere hinzu. „Okay, ich komm sicher irgendwann vorbei.“ Dann verabschiedete sich der Nachbar, Jin stellte die Glaeser ab und kehrte in sein Wohnzimmer zurueck, wo sein bester Freund eingeschlafen auf seinem niedrigen Wohnzimmertisch aufgestuetzt lag. Erschoepft liess sich Jin nieder. Er stupste Yamapi leicht an um ihn zu wecken. „Magst du nicht lieber zu dir gehen? Oder wenigstens mit mir ins Bett?“ Yamapi oeffnete muede die Augen. ~~*~~ Mit einem unhoerbaren Seufzer liess sich Tatsuya auf sein Bett sinken. Sein Blick wanderte durch das fertig eingerichtete Zimmer und die leeren Kartons in der Ecke, deren Auspackungsprozess ihn die letzten Stunden in Atem gehalten hatten. Irgendwie roch das Zimmer immer noch neu und frisch, das war ihm gestern schon aufgefallen, bei seiner ersten Nacht in seinem neuen Zuhause. Sich streckend starrte er an die weisse Decke ueber ihm. Das war ihm alles noch viel zu unpersoenlich, in diesem Zimmer musste noch einiges geschehen, damit er sich richtig wohl fuehlte. Aber das war nur eine Frage der Zeit, heute hatte er einfach den ganzen Tag zum Auspacken und Einraeumen gebraucht. Mehr Sorgen machte ihm, ob er sich generell hier wohl fuehlen wuerde, in diesem Appartementkomplex mit zig anderen Leuten von Johnnys Entertainment. Die Gerauesche ueberall im Haus und auch in der Wohnung ueber ihm zeugten davon, dass hier viele fleissig ihre Moebel hin- und umstellten. Er mochte ja seine Bandkollegen sehr, sie arbeiteten schon so lange zusammen, doch nun wuerde er sie wahrscheinlich wirklich jeden Tag sehen, selbst wenn sie keinen Termin hatten. Ob das tatsaechlich ein gesteigertes Gruppengefuehl schaffen wuerde, wie vom Management angestrebt? /Ich hoffe, es gibt keinen richtig grossen Streit oder so.... Na, zumindest werde ich mir Muehe geben, damit das hier zum Erfolg wird, vielleicht ist es fuer KAT-TUN wirklich nicht schlecht und der Kontakt zu anderen Gruppen koennte auch gut sein./ Entschlossen verscheuchte er das flaue Gefuehl im Magen, das ihn bei diesem Gedanken beschlich. Eine der anderen Bands war NEWS und dazu gehoerte Ryo..... Nach einer ausgiebigen Dusche schluepfte Tatsuya in eine schwarze Hose und einen duennen, weichen Pulli aus grauer Wolle, dessen Ärmel fast ganz bis ueber seine Haende gingen. Daran herumzupfend sah er auf sein Handy. Vier neue E-mails. Alles Antworten auf die Rundmail, die er vor dem Duschen an alle uebrigen von KAT-TUN geschickt hatte. Da sie alle im Umzugsstress steckten und im Moment keine anderen Termine wahrnahmen, hatte er naemlich ueberhaupt keine Ahnung, wie weit die anderen waren und ob sie vielleicht schon hier wohnten. Jins Mail war kurz: „Bin heute erst angekommen und raeum grad mit Yamapi alles aus. Stressig... Wie gefaellts dir? Lass uns morgen fruehstuecken gehen, hab noch nicht eingekauft.“ Tatsuya musste grinsen. War klar, dass Jin noch nicht eingekauft hatte. Aber auch sein eigener Kuelschrank gab noch nicht genug her fuer ein Fruehstueck, nur fuer ein kleines Abendessen jetzt, und deshalb schrieb er eine zustimmende Antwort und setzte den Termin auf 11 Uhr, hoffend, dass er bis dahin nicht irgendwo zum Helfen eingespannt wurde. Yuichi antwortete gleich fuer Koki mit, weil sie zusammen umzogen und einen Laster gemietet hatten. Sie wuerden erst morgen Mittag eintreffen, „wegen gewisser technischer Probleme mit Tanaka-kuns PS2. ^___^ “ Auch das war ziemlich typisch. Wahrscheinlich hatten die beiden solange bei Koki gezockt, dass sie das mit dem Einpacken nicht mehr heute geschafft hatten. Kopfschuettelnd klickte sich Tatsuya zur naechsten Mail. Ungefaehr gleichzeitig mit Koki und Yuichi wuerde auch Junno eintreffen, wenn auch aus einer anderen Richtung kommend. Er war noch seine Familie besuchen gewesen, bevor er umzog. Die letzte Mail. Kazuya klang etwas verzweifelt und hatte einfach nur eine Aneinanderreihung von Missgeschicken und ungluecklichen Zufaellen beschrieben, die dafuer gesorgt hatten, dass er jetzt erst im Taxi sass und hinter seinem Umzugswagen herfuhr. Gegessen hatte er auch noch nicht und ueberhaupt war das ein bloeder Tag, weil er ja jetzt noch ausraeumen musste, wenigstens das Noetigste. Seufzend rieb sich Tatsuya ueber die Augen. Vielleicht haette er die Rundmail doch nicht schreiben sollen, war ja klar gewesen, dass irgendwer Hilfe brauchen konnte. Aber im gleichen Moment schalt er sich fuer diesen Gedanken und tippte eine beruhigende Antwort. Dann wuerde er sich halt hinstellen und ne Kleinigkeit kochen, damit Kazuya was zu essen hatte, wenn er ankam, und dann noch ein bisschen beim Ausraeumen helfen. Ein kleines Bisschen. Nur das Allernoetigste. Wenig eben. Zweieinhalb Stunden später kniete Tatsuya erschoepft in Kazuyas Appartement, das sich im Stockwerk unter seinem befand, und bettete Arme und Kopf auf den niedrigen Tisch. Neben ihm hockte Kazuya, mindestens ebenso erschlagen, und murmelte vor sich hin. „Mhgrm... muede...so’n..Stress, will nich... maaaaaaa-a....kannnich mehr....“ Unwillkuerlich kicherte Tatsuya erstickt in den weichen Pulloverstoff. Kazuya war schon ziemlich fertig gewesen, als er angekommen war, weil eben davor soviel schief gegangen war. Und auch wenn er sich danach beim Abendessen – Misosuppe, Reis und Gemuesekroketten – kurz hatte entspannen koennen, waren sie danach sofort wieder fleissig gewesen und hatten das Wichtigste ausgepackt, damit Kazuya die Nacht und den naechsten Morgen ueberleben konnte. Jetzt stand er nach all der Anstrengung wirklich neben sich. Ploetzlich fuehlte Tatsuya, wie sich der Juengere schwer gegen ihn sinken liess, verlor aus dem glatten Tisch den Halt und rutschte seitlich weg. Kazuya fiel mit einem theatralischen Aechzen auf ihn, rollte von ihm runter und blieb neben ihm auf dem Holzboden liegen. Zuerst wollte Tatsuya sich beschweren, doch dann sah er das komplett erschoepfte Grinsen auf dem schmalen Gesicht neben sich und hielt inne. „Ah, sorry.... Ich bin am Ende, ich kann gar nix mehr.“, erklaerte Kazuya entschuldigend. „Ich will nur noch schlafen....“ Tatsuya nickte verstehend, die bleierne Muedigkeit in seinen eigenen Knochen spuerend. Stoehnend hievte er sich wieder von dem harten Boden hoch und blieb leicht schwankend neben dem Tisch stehen. Mit einem Blick auf die immer noch reglos daliegende Gestalt des anderen sagte er: „Ja, wir sollten echt ins Bett. Morgen trudeln irgendwann auch Taguchi, Nakamaru und Tanaka ein, die wollen sicher, dass wir helfen und ich befuerchte, sie werden da keine Gnade walten lassen. Na komm, einmal aufstehen musst du noch, um in dein Bett zu kriechen. Wenn ich jetzt gehe, bleibst du bestimmt einfach liegen und schlaefst hier und faengst dir mindestens ne dicke Erkaeltung.“ Ein Wimmern war fuer ein paar Augenblicke die einzige Reaktion. Dann, als Tatsuya schon nicht mehr damit gerechnet hatte, regte sich Kazuya. „Tragen....“ nuschelte er und streckte Tatsuya mit einem mitleidheischenden Blick die Haende entgegen. Mit offenem Mund starrte Tatsuya ihn fassungslos an. Dann nahm er sich zusammen. „Baka. Wenn ich dich trage, kommen wir nicht 10 cm weit.“ Mit diesen Worten ergriff er die ausgestreckten Haende, nahm all seine restliche Energie zusammen und zog den Anderen hoch. Kazuya war nicht wirklich eine Hilfe, weil er sich schmollend extra schwer machte, aber irgendwie schaffte es Tatsuya schliesslich, ihn auf seine Fueße zu stellen – natuerlich erst nachdem sie mehrere gefaehrliche Schwankmanoever hinter sich hatten. Etwas genervt, aber viel zu muede, um sich wirklich zu aergern, schleppte Tatsuya den anderen hinter sich her Richtung Schlafzimmer und bugsierte ihn durch die Tuer. Sobald Kazuya sein frisch bezogenes Bett sah, schienen seine Lebensgeister wenigsten fuer einen Moment wieder zu erwachen. Mit einem erstaunlich kraftvollen Sprung warf er sich auf die federnde Matratze und vergrub sich mit einem wohligen Seufzer in den Kissen. Tatsuya hatte gerade noch rechtzeitig Kazuyas Haende losgelassen und betrachtete kopfschuettelnd, wie der die Arme um seine Decke schlang und schon fast eingeschlafen zu sein schien. Grinsend loeschte er das Licht und verabschiedete sich mit einem leisen „Oyasumi nasai.“ Irgendwo aus dem Kissenberg erklang eine undeutliche Erwiderung, wahrscheinlich ein „Oyasumi!“ und vielleicht auch ein „Arigatou!“ Aber sicher war er sich nicht. Die Lampen auf den Fluren gingen automatisch an, wenn er sich unter ihnen bewegte und er hoerte seine Schritte in dem grossen Gebaeude hallen.Auch wenn es zu ihm nur eine Etage hoeher war, nahm er den Aufzug und dankte Gott fuer dieses Wunderwerk der Technik. Als er zu seinem Appartement ging, sah er einen schwachen Lichtschein unter der Tuer rechts von ihm, was zeigte, dass Tackey zu Hause war. Links wohnte eigentlich Tegoshi Yuya von NEWS, aber der schien noch nicht eingezogen zu sein und alles war dunkel. Beim Einzug hatte er sofort nachgeschaut, wer neben ihm wohnte, um gegebenenfalls gewarnt zu sein, aber gegen dieses NEWS-Mitglied hatte er nichts einzuwenden. Sie hatten sich zwar noch nie viel unterhalten, aber Yuya war jedenfalls sympathisch - und was am wichtigsten war: Er war nicht Ryo. Leise schloss er seine Tuer auf und trat in den dunklen Genkan. /Die meisten scheinen morgen anzukommen, das gibt Hochbetrieb dann. Hoffentlich steh ich das durch. Solange ich nicht Taguchis komische Kommode durch die Gegend schleppen muss, die ist bestimmt schwer./ Innerhalb von 5 Minuten hatte er sich bettfertig gemacht, sein Koerper schrie geradezu nach Ruhe. Nachdem er noch den Wecker auf viertel nach 10 gestellt hatte, streckte er sich endlich auf seinem weichen Bett aus. /Endlich ein grosses Bett.... das ist definitiv ein Pluspunkt dieses Umzugs, ich wollte schon immer so ein grosses Bett. Fuehlt sich aber trotzdem noch ziemlich ungewohnt an, irgendwie leer..../ Langsam schlossen sich seine Augen und er schlummerte ein. ************************************************* „TA.NA.KA!“ Entsetzt starrte Yuichi auf das Kabelgewirr, das ihm aus einer dunklen Ecke im Lastwagen von oben entgegenrutschte. Was machte der Kerl denn bloss mit seinen technischen Geraeten, kein Wunder, dass sich die geliebte PS2 staendig nicht an den Fernseher anschließen lassen wollte. Koki ignorierte waehrenddessen aeusserst gekonnt sein Rufen und verschwand wieder in dem braunen Mehrfamilienhaus, in dem sein altes Appartement lag. Mit einem aergerlichen Prusten sprang Yuichi aus dem Lastwagen und verriegelte die Tuer. Es war schon dunkel draussen und deshalb ergab er sich jetzt einfach und ließ die Kabel Kabel sein. Sollte Koki doch selbst gucken, wie er die morgen dann wieder auseinander bekam. Einen Moment lang hatte er eine Vision, in der Koki mit furchterrregendem Blick ueber seiner Playstation hockte und die widerspenstigen Kabel unter andauernden Selbstgespraechen zu entfriemeln versuchte. Doch mit einem Kopfschuetteln verscheuchte er diese Bilder und folgte Koki ins Haus. /Noch eine letzte Nacht nicht umgeben von lauter NEWS- und KAT-TUN-Leuten.../ Kapitel 2: ----------- Furu: Also diesmal uebernehm ich das mit der Einleitung gern. Immerhin ist der erste Teil ja auch wieder von mir... diesmal wird das Kapitel vielleicht etwas laenger. Wir haben so viele Ideen und irgendwie hat man das Problem, dass man alle Charaktere mal einbringen moechte, was bei allzu kurzen Kapiteln ja immer schwer ist. Naja, aber eigentlich werdet ihr euch ja kaum ueber zu lange Kapitel beschweren, oder? *lach und alle mal knuddel* Schreibt uns nen Kommi! *hihi* Baibai! Kapitel 2: Am naechsten Morgen wachte Ueda Tatsuya von lauten Geraeuschen aus der Wohnung, die neben seiner lag, auf. Mit einem verwunderten Blick sah er die weisse Wand an, dann fiel sein Blick auf die Uhr. Es war gerade 9.00 Uhr vorbei. Bis zum Fruehstueck mit Jin hatte er noch zwei Stunden Zeit. Also beschloss er erstmal eine Dusche zu nehmen. Waehrend er sich erhob und sein T-Shirt auszog, sich ein Handtuch aus dem Schrank nahm und ins Bad ging, vernahm er weiterhin Geraeusche aus der Nachbarswohnung. Jemand rueckte Moebel, lief schnellen Schrittes durch die Raeume. Tatsuya entledigte sich seiner restlichen Kleidung, trat in die Dusche seines hellen Badezimmers und stellte das Wasser an, regulierte es dann auf eine fuer ihn angenehme Temperatur. *************** In der Wohnung 3-A, der besagten benachbarten Wohnung von Ueda, waren Tegoshi Yuya, Nishikido Ryo und Masuda Takahisa gerade dabei, Tegoshis Hab und Gut an die richtigen Stellen zu bringen. Yuya besaß erstaunlich viele Moebel, was daran lag, dass seine Mutter Moebel herstellte. So besaß der junge Mann mit den schwarzen Haaren also einen sehr huebschen Tisch, zwei Regale und ein Schraenkchen fuer Fernseher, DVD-Player und aehnliches. Ausserdem hatte er ein Sofa, das mit hellblauem Stoff bespannt war. All seine Moebel passten sehr gut zusammen. Auch in seinem Schlafzimmer, das hellblau gestrichen war, befanden sich viele Moebel. Es gab ein breites Bett, einen Nachttisch, auf dem eine Lampe stand und auf der anderen Seite wuerden sich spaeter sein Schreibtisch und aehnliches befinden. Tegoshi raeumte die Kisten, die von Ryo und Massu in das Appartement getragen wurden, in die passenden Zimmer. „Tego? Hast du was zu trinken? Ich verdurste!“ Masuda versuchte, ein moeglichst leidendes Gesicht zu machen. Yuya grinste, steuerte dann zielstrebig auf eine der Kisten in der Kueche zu und oeffnete sie. Danach zog er drei Zeitungsbaelle hervor. Als er diese oeffnete und die Lagen Zeitungspapier entfernte, kamen Glaeser darunter zum Vorschein. Anschliessend nahm er eine Tuete hervor und zog zwei Flaschen aus dem Plastik. Er hatte Apfelsaft und Tee. So machten sie also eine kleine Pause, tranken und unterhielten sich, wobei Ryo betonte, dass er Tegoshi erstens nur half, weil sie Bandkollegen waren, zweitens er ihm bei seinem Einzug auch geholfen hatte und er drittens die Telefonnummer einer Kommilitonin des Juengeren haben wollte. Yuya nickte. Er nahm Ryo bei solchen Aussagen einfach nicht ernst. Fuer ihn war Nishikido wie ein bellender Hund, der aber weiter nichts tat. Klar konnten seine Haenseleien manchmal nerven, aber in Wirklichkeit war er doch eigentlich ein ganz Netter. *************** Auch Tanaka und Nakamaru starteten ihr Umzugsprojekt. Sie hatten gefruehstueckt und ihre Sachen waren verstaut. Die alten Wohnungsschluessel waren uebergeben, so konnte es endlich losgehen. Beide fuhren mit dem LKW mit, in dem sich auch ihre Sachen befanden Als sie schliesslich vor dem grossen Gebaeude hielten, sprang Koki voller Elan aus dem Wagen. Sein bester Freund folgte ihm weniger enthusiastisch. Er war zwar auch aufgeregt, aber dies zeigte sich nicht so deutlich wie bei dem Juengeren. Sofort nahmen sie den zweiten Lastwagen wahr, der allerdings schon etwas leerer aussah. „Lass uns reingehen und sofort einen Aufzug blockieren. Ich hab keinen Bock, das schwere Zeug bis in den fuenften Stock fuer dich zu schleppen.“ meinte Tanaka und lief sofort auf den Eingang zu. Er ignorierte die Briefkaesten und die Eingangshalle und stapfte sofort zu den Fahrstuehlen. Ungeduldig drueckte er auf die Knoepfe. Es beruhigte ihn schon mal, dass es mehr als einen gab. Nakamaru betrat, beladen mit der ersten Kiste, das Gebaeude. Er sah sich fluechtig um. Kurze Zeit spaeter, als auch der Fahrstuhl eintraf, stand Maru neben Koki und grinste. „Lass uns zuerst alles in deine Wohnung hochbringen!“ meinte Yuichi. Koki nickte und zog den Schluessel hervor, den er erhalten hatte. Seine Wohnung lag im zweiten Stock des grossen Hauses, was ihm nur Recht war. „Je nachdem wie lang das mit dem Ausraeumen dauert, koennen wir ja heute schonmal mit dem Streichen deiner Wohnung anfangen, Maru!“ Sie hatten ausgemacht, dass sie erstmal eine Wohnung streichen wollten, dann die Sachen in die Wohnung stellen und dann die Wohnung des anderen strichen. In der Zeit, wo der Andere dann dort nicht wohnen konnte, blieb er einfach bei seinem besten Freund. Der Lift erreichte den zweiten Stock und beide verliessen das Gefaehrt. Als sie an der Wohnung 2-A vorbeikamen und den Namen Kamenashi Kazuya dort lasen, freute sich Koki. Maru nickte ebenfalls. Kame als Nachbarn zu haben war sicher nicht das Schlechteste. Dann betraten sie schliesslich Kokis Reich. Es gab einen kurzen Rundgang, Tanaka begutachtete die Kuecheneinrichtung und Nakamaru stellte die Kiste in eines der Zimmer. Dann verliessen sie die Wohnung und machten sich auf den Weg um weitere Sachen aus dem Auto zu holen. *************** Shige betrachtete den schlafenden Yamashita Tomohisa. Er saß am Bettrand und blickte einfach auf den Koerper, der sich vor ihm auf den gelben Laken raekelte. Das schwarze Haar hing Yamapi ins Gesicht und Katou Shigeaki konnte einfach nicht anders, als ihm eine Straehne aus der Stirn zu streichen. Yamashitas Haut fuehlte sich heiss unter seinen Fingerspitzen an. Erschrocken ueber die unerwartete Beruehrung oeffnete Tomohisa die Augen. Er blickte seinen Freund fuer einen Moment verwirrt an, entspannte sich aber gleich darauf wieder. „Wie lange bist du schon da?“ fragte er den Juengern grinsend. „Schon ne Weile! Du weißt, dass ich es mag, wie du aussiehst, wenn du schlaefst.“ murmelte Shige schließlich leise. „Du solltest mal ein Foto machen, damit ich das auch mal sehen kann.“ Yamapi grinste, dabei rappelte er sich auf. Der Schwarzhaarige griff mit einer Hand nach Shigeakis Hemd und zog ihn zu sich, nachdem er den beigefarbenen Stoff zu fassen bekam. „Was wird das, wenn du fertig bist?“ fragte Katou und als Yamashita in der Bewegung inne hielt, schien er fast schon zu bereuen, dass er gefragt hat. „Ich will einen Guten-Mogen-Kuss!“antwortete Yamashita grinsend, dann lehnte er sich ein weiteres Stueck vor und nur wenige Sekunden spaeter beruehrten sich ihre Lippen. Wie immer begann ihr Kuss zaertlich und sanft, doch schon schnell wurde es fordernder. Yamashita konnte sich irgendwann einfach nicht mehr zurueckhalten, zog seinen Freund an sich, streichelte ueber den schlanken Koerper des Juengeren. Und Shige wehrte sich nicht, dafuer schien es ihm viel zu gut zu gefallen. Der Kuss, der als sanfter Guten-Morgen-Kuss begonnen hat, ging in eine wilde Knutscherei ueber. Tomohisas Haende wanderten ueber die schmale Brust, ohne hinzusehen oeffnete er die Knoepfe des Hemdes und zerrte es dem Anderen ungeduldig vom Leib. Shige genoss die streichelnden Haende auf seinem Koerper, Yamashita wusste immer genau, wie er ihn beruehren musste. Trotzdem war er etwas ueberrascht als Yamapi ploetzlich das Kuessen unterbrach, ihn umarmte, sich dann so drehte, dass der Juengere unter ihm auf den Laken lag und er ueber ihm kniete. Liebevoll sah Katou zu seinem Freund hoch, raekelte sich weiter gegen die warmen Haende, die sich sanft streichelnd ueber seinen Koerper bewegten. „Hmmmm... Pi~~“ mit diesem leisen Seufzen baeumte sich Shige leicht unter Yamashita auf und legte seine Arme um ihn. Sie begannen sich erneut zu kuessen und der Aeltere keuchte fast schon erstaunt auf, als er fuehlte, dass sich Shiges rechtes Bein zwischen die seinen bewegt hatte und sein Oberschenkel nun gegen seinen eigenen Unterkoerper rieb. Da Yamashita wie so oft nur Shorts beim Schlafen trug, spuerte er die Reibung fast unmittelbar. Ungeduldig fuhr die Hand des Schwarzhaarigen zwischen ihre Koerper, machte sich daran, die stoerende Hose zu oeffnen, was sich allerdings als etwas schwierig erwies. Ohne es wirklich zu merken schmollte Yamapi. „Du bist so niedlich, wenn du schmollst!“ „Niedlich?“ Fragend hob er eine Augenbraue, wollte er doch eigentlich nicht von seinem Freund als niedlich bezeichnet werden. Diese Aussage half ihm nicht dabei, das Gesicht zu veraendern. Im Gegenteil, er wirkte nur noch schmollender und somit irgendwie noch niedlicher. „Sei mir nicht boese, ne?“ Katou setzte ein ernstes Gesicht auf, versuchte so auszusehen, als taete es ihm wirklich leid und das fuehrte zum gewuenschten Erfolg, denn Yamashita laechelte ihn an, beugte sich wieder zu ihm runter und kuesste ihn erneut auf die Lippen. Irgendwann loesten sie diesen Kuss nach Luft schnappend und Yamapi strich verspielt am Rand der Hose entlang. „Wird es immer so zwischen uns bleiben?“ Shigeaki hatte ihm eine Hand auf die Wange gelegt und streichelte nun zaertlich ueber Yamapis Gesicht, waehrend er ihn ernst ansah. „Was meinst du? Gefaellt es dir nicht?“ /Er ist schon die ganze Zeit so seltsam... irgendwas stimmt nicht mit ihm./ „Hm... naja, schon.“ „Aber?“ Es war seine Art, dass er ahnte, dass es ein aber geben musste. Shige war nicht ohne Grund so, wie er im Moment war. Vielleicht hatte er ja genug von ihm. Bei diesem Gedanken zog sich Yamashitas Herz in seiner Brust schmerzend zusammen. Er wollte sich nicht ueber so etwas Gedanken machen muessen. „Naja, es ist nur... warum muessen wir es geheimhalten? Ist es nur Sex fuer dich?“ Yamashita musste schlucken. (charia: Gott noch mal, damit haette Shige jetzt auch noch 5 Minuten warten koennen .....>__<) /Nur Sex?/ Langsam verging ihm echt die Lust. „Nein, aber du hast doch gesagt, dass es kein Problem fuer dich ist, wenn wir es nicht an die grosse Glocke haengen!“ Da war es wieder. Das Schmollen. „Es ist aber auch ein Unterschied zwischen „es nicht an die grosse Glocke haengen“ und „es niemandem sagen“!“ Yamapi legte sich nun neben seinen Freund. „Wuerde es denn einen Unterschied von meinen Gefuehlen her machen, wenn wir es irgendwem sagen wuerden?“ Er verstand nicht, dass Katou so versessen darauf war. Er liebte ihn doch auch, wenn er nicht staendig mit ihm Haendchen hielt. *************** Es war mittlerweile Viertel vor 11 und Tatsuya machte sich fertig. Er hatte beschlossen, dass er bei Jin vorbei gehen wuerde, um ihn abzuholen. Akanishi war sicher noch nicht fertig. Denn so sehr es Jin auch hasste, wenn er auf andere warten musste, so sehr machte es ihm nichts, wenn er wen warten liess. Zumal ihm niemand besonders lange boese war. Nachdem er seine Sachen in eine Tasche gepackt hatte und schliesslich seine Schuhe und eine Jacke angezogen hatte, verliess er die Wohnung. In dem Moment, in dem er aus seiner Wohnung trat, oeffnete sich auch die Wohnungstuer seines neuen Nachbarn. Unweigerlich musste Ueda dorthin sehen, er wollte wenigstens Hallo sagen. „Ich geh dann schonmal runter und hol die naechste Kiste, sonst sind wir ja morgen noch nicht fertig!“ feixte Nishikido, waehrend er die Wohnung von Tegoshi verliess. Dann erblickte er Ueda, der gerade seine Tuer absperrte und die Miene Ryos verfinsterte sich augenblicklich. /Was will der denn hier?... Ach stimmt ja, der wohnt ja da./ „Okay... was Ryo-chan sagt, wird getan, aber guck nicht so angesaeuert, das macht haesslich!“ erklaerte Massu und trat an Ryo vorbei in den Flur. Auch er sah Ueda, winkte und rief: „Guten Morgen!“ Nun trat auch Tegoshi auf den Flur, er nickte Ueda zu, sah dann schuldbewusst zu Boden und erklaerte: „Es tut mir wirklich leid, wenn wir zu laut waren...“ „Ist schon in Ordnung.“ meinte Tatsuya und laechelte dann. „Waer ja noch schoener, wenn du nicht mal deine Moebel aufstellen duerftest, wenn du einziehst!“ sagte Ryo, wandte sich um und ging dann. Die beiden Juengeren NEWS-Mitglieder zuckten die Schultern und sahen sich dann grinsend an. Massu folgte Ryo, der in der Zwischenzeit den Aufzug geholt hatte. „Tegoshi Yuya! Ich hoffe, wir kommen gut miteinander aus! Nenn mich Tego, wenn du magst.“ Yuya war zu Ueda gegangen und hielt ihm die Hand hin, die der Aeltere mit einer eleganten Geste nahm und leicht schuettelte. „Nimm ihn nicht so ernst...“ fuegte er hinzu und laechelte nett. „Er ist immer etwas schroff, meint es aber meist echt nicht so.“ Tatsuya nickte, aber er machte auf Tegoshi keinen besonders ueberzeugten Eindruck. Tatsuya sah auf die Uhr, verabschiedete sich dann von Tegoshi, der ihm gleich vorschlug, irgendwann mal was zusammen zu machen, und dann ging er zum Treppenhaus. Er wollte vermeiden, Ryo im Fahrstuhl zu begegnen. Und ein Stockwerk war ja auch nicht so wild. Kaum eine Minute spaeter stand er vor Akanishis Wohnung und klingelte. Die Wohnungstuer wurde ihm einen Spalt geoeffnet und ein etwas gestresst aussehender Jin blickte ihn an. „Komm rein Tatsuya! Ich bin noch nicht ganz fertig...“ Dieser letzte Satz war relativ unnoetig in Anbetracht der Tatsache, dass Akanishi nur mit Boxershorts bekleidet war. Ueda musste grinsen. Jin eilte in sein Zimmer, kramte in einer Kiste und zog schliesslich eine hellblaue Jeans hervor, gefolgt von einem roten T-Shirt, auf dem „sexy“ in einem weissen Schriftzug abgedruckt war. Er stieg zuerst in seine Hose. „Tut mir leid, dass du warten musst!“ Waehrend Jin ins Bad stuermte, rief er Tatsuya dies zu, der noch immer im Genkan stand und nur abwinkte. Er zog sein Handy hervor und tippte eine Mail an Kamenashi. Ploetzlich klingelte es erneut. „Tat-chan? Kannst du mal aufmachen?“ Ueda verstand Akanishi kaum, da dieser sich gerade die Zaehne putzte und seine Zahnbuerste nicht aus dem Mund genommen hatte. Grinsend nickte der Angesprochene, steckte sein Handy ein und oeffnete die Tuer dann. Vor der Tuer stand Imai Tsubasa. Fuer einen Moment schien der Aeltere verwirrt, fing sich aber gleich wieder, immerhin kannte er Tatsuya. „Ich bin gekommen, weil ich Akanishi-kun fragen wollte, ob er nicht mit mir zusammen fruehstuecken will. Ich dachte mir, es waere eine gute Moeglichkeit ihn besser kennen zu lernen.“ Jin kam nun aus dem Bad und zog eben sein T-Shirt ueber. „Ich bin mit Tatsuya zum Fruehstuecken verabredet, aber der koennte doch vielleicht mitkommen...“ schlug er vor und Imai nickte. „Kein Problem!“ „Aehm... ich hab Kame noch eingeladen... wird das dann nicht etwas zuviel?“ fragte Tatsuya schüchtern dazwischen. „Nein, ich hab genug da! Und Kame ist doch ein guter Freund!“ Tsubasa laechelte ehrlich. „Dann schreib ich ihm noch eine Mail.“ Erneut zog Ueda wieder sein Handy hervor und tippte eine weitere Mail. *************** Dann verließen sie alle drei die Wohnung und gingen nach nebenan zu Imai. Dessen Wohnung wirkte schon viel wohnlicher als die von Jin oder Ueda im Moment noch. Tsubasas Kueche liess erahnen, dass dort jemand wohnte, der gut und gerne kochte. Und auch die anderen Zimmer waren sehr stilvoll und mit vielen individuellen Details eingerichtet. „Setzt euch doch bitte!“ Tsubasa fuehrte sie in sein Wohnzimmer und wies sie an sich um den niedrigen Tisch herum niederzulassen. Es klingelte und Kame traf ein. Eigentlich sollte man meinen, dass er immer noch muede war, aber dem schien nicht so, er war das bluehende Leben. Schliesslich klingelte Tsubasas Telefon. „Ja?“ ... „Milch? Sekunde! Kame, hab ich Milch fuer Tackey?“ Imai bruellte durch die Wohnung und Kazuya, der neben dem Kuehlschrank stand, oeffnete ihn. „Ja~~!“ rief er zurueck. „Ja, ich hab Milch, aber weisst du was? Komm einfach hoch. Du kannst mit uns fruehstucken. Kame, Ueda, Akanishi und ich haben spontan beschlossen, zusammen zu essen." ~~*~~ Mit einem drueckenden Gefuehl im Bauch schloss Shige die Tuer hinter sich. Er haette sich selbst ohrfeigen koennen. /Warum kann ich auch meinen Mund nicht halten.... ich haette einfach einen anderen Zeitpunkt abwarten sollen, um ihn darauf anzusprechen./ Doch er war nicht nur auf sich selbst wuetend, sondern auch auf seinen Freund. Wenn Yamapi mit ihrer Beziehung nicht groß an die Oeffentlichkeit wollte, war das ja absolut zu verstehen, aber dass er es nicht mal ihren besten Freunden sagen wollte, konnte Shige einfach nicht verstehen. Sie haetten sicher kein Problem damit, wenn man es ihnen in einer ruhigen Minute sagte. Langsam ging Shige ueber den Flur in Richtung Treppenhaus. Von unten konnte er Schritte hoeren und er meinte, Ryos Stimme zu erkennen. Innerlich seufzte der schlanke Junge auf. Der Grund, warum er jetzt darauf draengte, dass ihre Beziehung kein komplettes Geheimnis bleiben sollte, war genau das. Sie lebten ab nun mit so vielen Leuten – die meisten davon gute Freunde – in einem Gebaeude, sie konnten es nicht ewig verstecken. Und Shige wollte nicht staendig Angst haben, von irgendwem gesehen zu werden, wenn er zu Yamapi ging... Gedankenverloren stieg er die Treppe hinunter und trat auf die Galerie, auf der auch seine Wohnung lag. Seine Nachbarn schienen immer noch nicht angekommen zu sein, denn auch wenn der Laerm von unten zunahm, hier war es still. Ploetzlich hoerte Shige ein Poltern und ein direkt folgendes gequaeltes Aufjaulen aus dem schaetzungsweise 3. Stock, doch er vermied es, ueber das Gelaender zu sehen, von dem man bis in die Halle unten schauen konnte. Nachdem sein Gespraech mit Yamapi gerade so seltsam und einfach erfolglos verlaufen war, wollte er erstmal niemanden sehen. Seine Tuer mit dem roten Namensschild erschien ihm trotzdem nicht sonderlich einladend, aber das war ab jetzt sein Zuhause und sein Zufluchtsort. Sollte er sich also besser dran gewoehnen. *************** 2 Stockwerke tiefer hielt sich Ryo den Bauch vor Lachen, waehrend Tegoshi schon erschrocken zu Massu gelaufen war, der mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden hockte. „Das tut weh, Nishikido-kun! Hoer auf zu lachen!“ Massu war selten boese auf jemanden, er lachte viel zu gerne, aber das jetzt fand er gemein. Schliesslich war es Ryo gewesen, der eine andere Kiste mitten im Weg hatte stehen lassen, so dass Massu drueber gefallen war, als er gerade Tegoshis Futon durch die Gegend schleppte. Immer noch murrend ergriff Massu Tegoshis ausgestreckte Hand und liess sich hochziehen. Endlich machte Ryo ein gespielt zerknirschtes Gesicht und entschuldigte sich. /Wahrscheinlich sah's echt lustig aus, ich hatte soviel Schwung drauf, dass ich erstmal durchs halbe Zimmer gerutscht bin/ Schon wieder froehlich betrachtete Massu den glatten Holzboden unter sich. Der hatte bestimmt seine Vorteile, aber er fand es gut, dass nur einer der beiden Wohnraeume in jedem Appartement mit Holz ausgelegt war, waehrend der zweite ein Tatamizimmer war. Die letzten Kisten ueberliess er einfach Ryo, sollte der ruhig mal schleppen. Waehrend Tegoshi in der Kueche das restliche Geschirr auspackte, machte sich Massu daran, die CD-Sammlung des anderen in einem der Regale zu verstauen. Waehrend er die CDs grob nach Interpret sortierte, schweifte sein Blick durch das schon so freundlich wirkende Zimmer. /Was fuer ne gute Idee, das Zimmer schon mal streichen zu lassen, habe ich gar nicht dran gedacht. Und dabei mag ich meine ganzen weissen Waende nicht wirklich./ Aber eigentlich hatte er auch keine Lust seine Zimmer fuer das Streichen wieder komplett auszuraeumen, er war ja froh, dass er sich schon etwas eingelebt hatte. Also musste er sich fuer seine Waende etwas anderes einfallen lassen. „Du, Tego, was meinst du, kriegen wir ein paar coole Fotocollagen hin? Muss mein Appartement ein bisschen aufpeppen. Zum Beispiel mit Fotos von unserem Trip nach Kyoto oder so.“ Die Antwort war zuerst ein verraeterisches Klirren und dann Tegoshis bemueht ruhige Stimme. „Hoert sich gut an. Ich hab viele Bilder auf meinem PC, kannst ja nachher mal durchgucken und dir was aussuchen, wenn wir hier fertig sind.“ Gut gelaunt pfiff Massu leise vor sich hin und machte sich an die naechste Kiste. Das einzige was ihn jetzt noch ein bisschen stoerte, war das leise Knurren seines Magens. *************** Leise und nicht wirklich ernst gemeint vor sich her fluchend ging Koki ueber die Gallerie zu den Fahrstuehlen, um eine weitere Kiste von unten zu holen. Yuichi hatte ihn grade zu Tode erschreckt. Fast. Er hatte Kokis PS2 vor sich her getragen, mit einem besorgniserregenden Knaeuel an Kabeln, die herunterhingen, und Koki hatte ihn nur noch mal drauf hingewiesen, welche furchtbaren Qualen ihn erwarteten, wenn er sie fallen lassen sollte. Als Koki sich dann umgewandt hatte, um sein Regal naeher an die Wand zu ruecken, hatte es hinter ihm ein grauenhaftes Poltern gegeben und er hatte sich einen Moment lang vor Angst gar nicht ruehren koennen. Erst auf Yuichis zoegerliches „Ko~chan...“ hatte er sich umgedreht, um die Ausmasse des Schadens in Augenschein zu nehmen. Doch da stand nur ein ihn frech angrinsender Yuichi, der immer noch seine PS2 sicher im Arm hielt. „Arrrgh...“ Koki aergerte sich mehr darueber, dass er sich so hatte reinlegen lassen, als dass Yuichi seinen Schwachpunkt so gewissenlos ausgenutzt hatte. Eigentlich wollte er die Treppen benutzen, aber dann sah er auf der Leuchtanzeige, dass der Fahrstuhl sich gerade von oben naeherte und drueckte schnell den Knopf. Auch ein Koki ist mal faul. Im Lift stand schon Ryo, der Koki ueberrascht zu nickte. „Oh, hey, kann es sein, dass wir ab jetzt Nachbarn sind?“ begruesste Koki den anderen mit einem Handschlag. Ryo nickte. „Das wird sicher unterhaltsam, Kamenashi ist ja auch noch auf unserem Flur.“ meinte er. Koki musste grinsen. „Du, der ist sehr viel ernster als es manchmal scheint. Und wenn er arbeiten will, dann stoert man ihn besser nicht. Aber er ist schon voll in Ordnung, das wird sicher gut laufen mit uns dreien.“ Da oeffnete sich schon die Fahrstuhtuer wieder und sie waren unten angekommen. Bei dem Blick auf den so gut wie leeren Lastwagen, zu dem Ryo stiefelte, wurde Koki fast neidisch. Ihrer war noch bis oben hin voll und natuerlich hatten sie sich vorher geschworen, dass sie das alleine schafften. Wer brauchte denn schon Moebelschlepper! Mit einem gequaelten Grinsen musterte Koki das Innere des Lasters. Er brauchte welche und zwar ganz dringend. *************** Irgendwoher hatte Tsubasa noch genug Stuehle fuer alle seine Gaeste hervorgezaubert und sie sassen um den grossen Tisch herum. Der niedrige Wohnzimmertisch wäre für soviele Leute doch zu klein geworden. Tackey gratulierte sich innerlich noch einmal zu seiner Faehigkeit, zur richtigen Zeit bei Tsubasa anzurufen, er liebte es, bei ihm zu essen, egal was. Vor ihm breitete sich auch ein Fruehstueck aus, das alle seine Erwartungen erfuellte. Froehlich laechelte Tackey vor sich hin. Rechts neben ihm sass Jin, dann Kame und ihm gegenueber Tsubasa, die sich alle drei gerade angeregt unterhielten. Links von ihm sass Ueda, der recht still war und seinen Teller fixierte, um hin und wieder scheue Blicke in Richtung Tsubasa zu werfen. /Stimmt ja, ich erinner mich, dass er nur zu JE gekommen ist, weil er Tsubasa-kun so bewundert./ Tackeys Laecheln wurde noch ein bisschen breiter. Dann lud er sich großzuegig von dem frischen Obstsalat auf seinen Teller und sprach nebenbei Tatsuya an: „Na, hast du dich schon eingelebt?“ Mit einem kleinen Laecheln nickte Tatsuya und schob mit seinen Staebchen den Reis in seiner Schuessel zusammen. „Ja, das klappt schon. Fuehlt sich zwar alles noch fremd an, aber das ist auch die Eingewoehnung.“ Waehrend er mit Tatsuya plauderte, sah Tackey hinueber zu seinem Partner. Tsubasa war immer noch in ein Gespraech mit Kame vertieft, neben dem Jin sich gerade auf die Misosuppe konzentriert. /Und er kann sagen, was er will, Kamenashi-kun mag ihn./ Schon zweimal hatte Tackey Tsubasa darauf angesprochen, ob das KAT-TUN Mitglied vielleicht mehr von ihm wollte, als nur diese tiefe Freundschaft, die sie bis jetzt verband. Tsubasa hatte das dann immer empoert von sich gewiesen, war rot geworden und hatte Tackey Eifersucht vorgeworfen. Unbewusst fing Tackey an zu schmollen. Er war zwar eifersuechtig, aber doch nicht so sehr und schliesslich hatten er und Tsubasa ja auch nichts mehr miteinander. Im Laufe ihrer Zusammenarbeit war allerdings so viel zwischen ihnen passiert, dass sie einfach so eng verbunden waren, dass Tackey fand, er duerfe ruhig ein bisschen eifersuechtg sein. Er war sich jedenfalls sicher, dass die Luft zwischen Tsubasa und Kazuya prickelte, er hatte es im Gefuehl. Auch wenn die beiden es nicht wahrhaben wollten oder sich tatsaechlich noch nicht im Klaren darueber waren. „Aehm...“ Ploetzlich vernahm Tackey Tatsuyas unsichere Stimme. Der Andere sah ihn fragend an und Tackey wurde sich schlagartig bewusst, dass er erstens gar nicht mehr zugehoert und zweitens seinen Schmollmund aufgesetzt hatte. „Ah, sorry,“ er grinste entschuldigend und wandte sich jetzt wieder voll seinem Gespraechspartner zu. „Manchmal geniesse ich einfach das Essen zu sehr. Auf den Koch!“ Lachend hoben auch Kame und Jin ihre Glaeser, gefolgt von Tsubasa, der ein wenig erroetete, und Tatsuya und sie stiessen mit Kaffee und Tee auf einen gelungenen Start in den Tag an. Den Laerm, den die Einziehenden draussen machten, ignorierten alle Anwesenden geflissentlich und stillschweigend. Denn Lust, jetzt irgendwo zum Helfen heranzitiert zu werden, hatte jetzt keiner so richtig. *************** Taguchi Junnoske sprang mit einem großen Satz aus seinem Umzugswagen und streckte sich. Da war er also, angekommen bei seinem neuen Zuhause. Er sah die Fassade hoch, schirmte die Sonne mit einer Hand ab und versuchte die Fenster zu zaehlen. Er war noch nie in dem Gebaeude gewesen und war gespannt, wie und wo er wohnte. Ein anderer Umzugwagen war ihnen eben vom Parkplatz entgegengekommen und ein weiterer stand noch halb beladen rechts von ihnen. Noch hatte Tatsuya nicht auf die Mail geantwortet, die er ihm eben geschrieben hatte, und zu sehen war er auch nicht, deshalb machte sich Junno auf, um den beiden Moebelpackern die Tuer zu oeffnen. So schwer konnte das ja nicht zu finden sein. Als sie die Eingangshalle betraten, entfuhr Junno ein ganz leises: „Wow...“ Durch die offene Gestaltung des Raumes konnte man von unten bis ganz nach oben schauen und die uebereinander gelagerten Galerien erahnen, auf denen sich die Tueren zu allen Appartments befanden. Junno freute sich schon auf seine Aussicht, die vom 5. Stock aus nett sein sollte. Ein kurzes Laueten hinter ihnen liess ihn sich umdrehen und er winkte froehlich Tatsuya zu, der gerade aus dem Fahrstuhl kam. Das heisst, er blieb vorausschauend in der Tuer stehen und hielt sie fuer die schon schwer beladenen Moebelpacker offen. „Sorry, dass es so lang gedauert hat, ich war zum Fruehstueck eingeladen.“ erklaerte Tatsuya entschuldigend und liess die drei Maenner an sich vorbeitreten. Als der Aeltere auf die 5 drueckte und die Tuer sich schloss, hielt ihm Junno ein vorbereitetes Schild unter die Nase. Verbluefft sah der ihn an und las dann leise: „Keine Ahnung, was genau los ist, aber meine Stimme ist weg. War schon beim Arzt, muss jetzt so nen Tee trinken und soll so wenig wie moeglich sprechen.“ Bei Tatsuyas unglaubig-besorgtem Gesichtsausdruck musste Junno lachen, und versuchte den anderen zu beruhigen, indem er seine Hand mit hochgestrecktem Daumen ausstreckte. Mit einem weiteren Zettel teilte er ihm mit:´ „Du musst mir also helfen, ich hab aufgeschrieben, wo was hinsoll, du musst es dann halt sagen. Gomen ne!“ Laechelnd winkte Tatsuya ab. „Schon gut, kein Problem. Sieh nur zu, dass du schnell wieder gesund wirst.“ Mit einem erneuten leisen Laeuten oeffnete sich die Fahrstuhltuer und sie traten auf die Galerie des 5. Stocks. Tatsuya ging zielstrebig links herum auf die auf die gegenueberliegende Tuer zu und zeigte im Vorbeigehen auf die Appartementtuer 5C. „Hier wohnt Nakamaru-kun. Ich glaub da drueben, wohnt jemand von NEWS, aber ich hab noch nicht geguckt.“ Gezwungenermassen schweigend nickte Junno und folgte dem Schwarzhaarigen zu seiner eigenen Tuer und schloss mit etwas Bauchkribbeln auf. Schnell waren die Moebelpacker geschaeftig dabei, die Kisten in die Raeume zu stellen und die naechsten Sachen zu holen. Da sie erstmal darauf warten mussten, dass irgendwelche Moebel bei ihnen ankamen, in die sie auch etwas einraeumen konnten, blieben Junno und Tatsuya ersteinmal an einem der grossen Fenster stehen. Als Junno anfing auf einem neuen Zettel herumzukritzeln, sah Tatsuya ihm ueber die Schulter und las gleich mit. „Wo ich zum Fruehstueck war? Also eigentlich war ich nur mit Jin verabredet, aber dann hat uns Imai-san eingeladen, zu ihm zu kommen und dann sind Kamenashi-kun und Takizawa-san auch noch gekommen.“ berichtete er und erzaehlte einfach ein bisschen von dem leckeren Fruehstueck. Junno hoerte laechelnd zu. /Das hoert sich ja nett an. Hoffentlich klappt das mit der Nachbarschaft hier generell so gut, das waere super. Hm... Ueda-kun scheint's bis jetzt auch gut zu gefallen, war ja auch klar, wenn er doch bei Tsubasa eingeladen war. Aber jetzt glaenzen seine Augen sogar so, wenn er von Tackey erzaehlt.... ich glaub, ihm tut es gut, so unter Menschen zu sein und mit Tackey hat er ja auch einen netten Nachbarn./ Die zurueckkehrenden Moebelpacker rissen sie aus ihrem Gespreach – aeh, rissen Tatsuya aus seinem Monolog – und so verbrachten die beiden die naechsten Stunden mit Auspacken, Aufbauen, Einraeumen und lustiger Zettelkommunikation. Tatsuya hatte schon eine gewisse Routine angenommen, wie Junno schnell bemerkte und es ging alles erfreulich schnell. Anstrengend war es trotzdem. Kapitel 3: ----------- So, da sind wir wieder.^^ Falls das wem auffaellt, dieses Kapitel ist – aeh... etwas laenger geworden. *lol* Ich weiß nicht, wir konnten uns irgendwie beide nicht beherrschen und einige Charaktere haben sich ziemlich eigenstaendig gemacht und viel Platz beansprucht. Auf jeden Fall passiert unserer Meinung nach eine Menge und wir hoffen, dass es euch Spass macht, dieses Kapitel zu lesen! Uebrigens kommen auch wir immer durcheinander, wer wo wohnt. und wir haben einen muehevoll von Furu gemachten Plan dabei beim Schreiben.^^ Sonst wuerde das gar nicht gehen. Sobald wir wieder in Deutschland sind, werden wir uns wen suchen, der den einscannt und ihn dann hochladen, damit ihr dem Ganzen auch besser folgen koennt. Versprochen! *knuddel* Warum es so lange gedauert hat? Weil Mexx das Kapitel zurueckgewiesen hat, weil der Titel in Grossbuchstaben war... >__< Schade, dabei sah das dann mit dem Untertitel doch dann so nett aus. Naja, kann man nichts machen. Ich wusste gar nicht, dass man das nicht darf. Bitte-bitte, schreibt uns einen Kommi! Wie soll es weitergehen? Welche Pairings gefallen?^^ Kapitel 3: Endlich waren das letzte Möbelstück und die letzte Kiste aus dem LKW in Tegoshis Wohnung gebracht. Masuda, Nishikido und Tegoshi waren verschwitzt und total ausgepowert. Ryo blickte auf die Uhr und grinste. „So meine Kleinen! Ich muss los, ich hab heut noch 'n Date und will vorher duschen! Schließlich hab ich noch was Besseres zu tun, als meine Zeit mit euch Beiden zu vergeuden.“ Damit stapfte er in den Genkan und die beiden Jüngeren folgten ihm. „Sei bloß nicht so charmant zu ihr!“ erklärte Takahisa grinsend. „Danke, dass du mir geholfen hast!“ fügte Yuya hinzu und Ryo winkte ab. Er wollte nicht als barmherziger Samariter angesehen werden. „Denk an die Nummer der Kleinen!“ erwiderte er und verließ dann die Wohnung. „Er ist schon ein komischer Vogel.“, meinte Tegoshi kopfschüttelnd. Er ging in die Küche und sah sich um. Masuda folgte ihm und beobachtete ihn fragend. „Was suchst du?“ fragte er schließlich. „Nichts, ich hab nur drüber nachgedacht, ob ich hier schon was kochen kann. Sieht aber eher nicht so aus. Ich hab keine Ahnung, wo was ist, solang es nicht aus Glas oder Porzellan ist.“ Das war nämlich die einzige Kiste, die er beschriftet hatte. „Also werden wir uns wohl was bestellen müssen. Ich lad dich ein, weil du mir geholfen hast. Worauf hast du Lust?“ Tegoshi zückte sein Handy. Sie hatten die Nummern ihrer Lieblingsläden gespeichert. „Pizza!“ rief Massu. “Hauptsache, es ist teuer, ne?” lachte Tegoshi, wählte aber sofort die Nummer vom Pizzadienst. (Pizza ist in Japan unglaublich teuer, besonders vom Lieferdienst. Nur damit ihr euch nicht wundert.^^) Während sie darauf warteten, dass die bestellte Pizza kam, sahen sie sich auf Tegoshis Labtop Bilder an. „Was hältst du von dem?“ fragte Massu und zeigte auf eins der Bilder, die er am liebsten hatte. „Eee? Warum ausgerechnet das?“ Yuya schmollte. Er machte auf diesem Bild so ein doofes Gesicht. Ryo würde ihm nur wieder sagen, dass er aussah wie ein Schweinchen. „Ich find es total niedlich. Außerdem fängt es uns doch so ein, wie wir sind.“ meinte nun Takahisa einlenkend. Yuya sah es sich noch mal an. Eigentlich hatte Massu recht. Die Reise nach Kyoto war damals so lustig gewesen. Mit Massu hatte man einfach immer Spaß, dieser Junge war selbst nach einer durchgemachten Nacht noch in der Lage, allem etwas Positives abzugewinnen. „Ich kann es ja in klein drauf kleben.“ erklärte Masuda und lächelte dann seinen besten Freund an. Tegoshi nickte zufrieden. Dann wählten sie weitere Bilder aus. Welche von Tempeln, welche von sich, die sie gegenseitig gemacht hatten, welche, auf denen sie zu zweit waren, die irgendwelche Leute von ihnen gemacht hatten. Sie kamen zu einem Bild, auf dem Massu neben einer Buddhastatue stand und versuchte den gleichen Gesichtsausdruck zu machen. Tegoshi musste grinsen. Es war einfach niedlich. Er bemerkte nicht, dass der Blick seines Freundes vom Bildschirm des Computers zu ihm gewandert war. Dann klingelte es. Yuya sprang auf. „Du kannst ja schon mal mit dem Ausdrucken anfangen!“ Damit verließ er das Zimmer, um dem Lieferdienst zu öffnen. Während Tegoshi das Essen entgegennahm und bezahlte, stöpselte Masuda fachmännisch den Drucker an, legte Fotopapier ein, das in einer Kiste mit dem Drucker und normalem Papier gewesen war. Er gab den Druckauftrag für die Fotos, dann verließ er Tegoshis Schlafzimmer und nahm ihm in der Küche eine Tüte ab. Schließlich saßen sie gemeinsam im Wohnzimmer auf dem hellblauen Sofa. „Was ist in der Tüte?“ fragte Massu. „Guck doch rein! Der Typ hat gesagt, dass es ein Geschenk ist, weil ich weiterhin bei ihnen bestelle, obwohl ich umgezogen bin.“ entgegnete Yuya und öffnete die große Schachtel, in der eine lecker aussehende Pizza lag. Sie war schon in Stücke geschnitten und als Tegoshi eines der Stücke aus der Schachtel nahm, zog sich der schmelzende Käse in die Länge. Total begeistert betrachtete Yuya das Stück in seiner Hand, ehe er reinbiss und genießend aufseufzte. Massu hatte mittlerweile eine Flasche Rotwein aus der Tüte gezogen und sie auf den Tisch gestellt. Danach hatte er sich ebenfalls ein Stück Pizza genommen, das er nun aß. Als Tegoshi sein erstes Stück aufgegessen hatte, leckte er sich über die Lippen. „Lecker, ne?“ fragte er seinen besten Freund, der ihn nickend ansah. Anschließend leckte sich Tegoshi einen Finger ab, ehe er aufstand und in die Küche ging. Kurze Zeit später kam er mit zwei Gläsern wieder. „Ich hab zwar nicht die passenden Gläser, aber ist ja auch egal, oder?“ meinte er mit einem entschuldigenden Lächeln. Dann öffnete er den Schraubverschluss der Weinflasche und schüttete in die beiden Wassergläser etwas von der roten Flüssigkeit. Eines der Gläser schob er Massu hin, das andere nahm er sich und nippte dran. /Bitter… aber was will man schon erwarten, wenn man ihn umsonst bekommt?/ dachte er und stellte das Glas ab. Dann nahm er sich ein weiteres Stück Pizza. Sie hörten die leisen Geräusche des Druckers aus dem Nebenzimmer. Während Tegoshi kaute, nahm er sich die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Da auf keinem der Programme etwas lief, das ihn interessierte, bzw. das für irgendwen interessant war, schaltete er das Gerät entnervt aus. Masuda hatte in der Zwischenzeit schon ein ganzes Glas Wein getrunken und sich neu eingeschenkt. ~~*~~ Während die beiden Jungs von NEWS in Tegoshis Appartement saßen und sich beim Essen unterhielten, waren auch Taguchi und Ueda soweit fertig, dass Junno in seiner neuen Wohnung wohnen konnte. Zu zweit hatten sie die Kisten geöffnet und auf alle Räume verteilt. Sie hatten schon begonnen, alles in die Schränke und Regale zu räumen. Da beide ordnungsliebend waren, gab es keine Probleme. Junno wusste, dass er die Sachen wiederfinden würde, die Ueda wegräumte. Bei einem Chaoten wie Jin hätte er da Bedenken gehabt. Auch Koki und Maru machten große Fortschritte. Sie hatten schon einige Kisten nach oben befördert. Tanakas Appartement wirkte dadurch total chaotisch. Weder Yuichi noch Koki besaßen sperrige Möbel, was alles etwas einfacher machte. Die einfachen Möbel waren schnell hochgetragen und aufgestellt. „Das ist die letzte Kiste!“ stöhnte Nakamaru und ließ die Kiste, ohne über deren Inhalt nachzudenken, auf den Boden fallen. Koki grinste, ließ sich dann auf seinem Futon nieder, da es im Schlafzimmer der einzige Platz war, wo keine Kisten standen. Yuichi tat es ihm gleich und setzte sich auf seinen eigenen Futon, der neben dem von Tanaka lag. Er ließ sich nach hinten sinken und schloss die Augen. Für einen Moment wollte er nur noch schlafen, ihm war heiß und er wusste, dass ihm morgen wahrscheinlich jeder Knochen wehtun würde. „Ne? Nicht schlafen!“ rief Koki und stieß mit dem Fuß unsanft gegen seinen besten Freund. „Au, sei doch net immer so grob!“ maulte Maru, grinste dann aber und richtete sich wieder auf. „Lass uns hochgehen und mit dem Streichen anfangen.“ erklärte Tanaka und stand auf. Er stieg über Nakamaru hinweg, dann über einige Kisten und griff sich einen Eimer Farbe, der in der Ecke des Raumes stand. Yuichi erhob sich und nahm seinerseits die Pinsel, Rollen und Schwämme, die sie benötigen würden. Mit diesen Utensilien bewaffnet machten sie sich auf den Weg in den fünften Stock, wo sich die Wohnung von Nakamaru befand. Dort angekommen öffnete Koki den Farbeimer, in dem die beigefarbene Flüssigkeit war. Eigentlich mochte Yuichi weiß lieber, doch für die Wände wollte er einfach eine freundliche, wärmere Farbe. Koki schien wirklich Spaß daran zu haben, in der zähflüssigen Masse herumzurühren. Yuichi öffnete das Fenster und die Tür, da er gelesen hatte, man sollte die Farbe nur in gut belüfteten Räumen benutzen. Dann legte er auf dem Boden eine Folie aus und blickte erneut zu Koki. Dieser hatte sich aus einer Seite Zeitungspapier einen Hut gebastelt und diesen aufgesetzt. Maru grinste. Dann nahm Koki mit einer der Schaumstoffrollen Farbe auf und trat an die Wand. Skeptisch sah Nakamaru ihm zu. /Hoffentlich sieht die Wand dann nicht zu fleckig aus, wenn wir fertig sind./ Grinsend zuckte er die Schultern. /Zur Not muss ich eben viele Bilder aufhängen./ Koki begann die Rolle mit gleichmäßigen Bewegungen über die Wand gleiten zu lassen und Nakamaru fand, dass das Ergebnis nicht übel aussah. Also nahm er sich ebenfalls eine der Rollen und ging zu der Wand, die Tanaka gegenüberlag. Da sie beschlossen hatten, dass die Decke weiß bleiben sollte, benötigten sie keine Leiter. „Ne Maru?“ „Hm?“ Nakamaru war auf seine Streicherei konzentriert und wandte sich nicht um, um mit seinem besten Freund zu sprechen. „Guck doch mal?“ meinte Koki nun erneut. Yuichi drehte sich um und sah auf der Wand vor der Koki stand, das Kanji für dessen Namen mit der Farbe gemalt. „Wenn man das später sieht, dann streichst du meine Wohnung neu!“ meinte Nakamaru cool. „Soweit kommt es noch! Die meisten Leute wären froh, wenn sie meine Schrift an der Wand hätten.“ Koki klang fast beleidigt. „Zum Beispiel?“ Maru grinste. „Leute eben!“ Da ihm so auf die Schnelle niemand einfiel, beschloss Koki etwas anderes zu versuchen. Er schnappte sich einen Pinsel, tunkte ihn in die Farbe und ging damit auf seinen besten Freund los. „Wuuuuaaahh…“ Nakamaru verschränkte die Arme vor dem Gesicht, doch es half ihm nicht. Nachdem Koki von ihm abließ, hatte er sowohl auf den Wangen als auch an Stirn und Kinn etwas von der Farbe. „Das passiert, wenn man frech zu Koki ist!“ grinste Tanaka. „Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr!“ seufzte Nakamaru gespielt theatralisch auf. Dann machten sie sich beide wieder an die Arbeit. Nach circa einer Stunde hatten sie den Raum fast fertig. Das Streichen war schneller gegangen als sie gedacht hatten. *************** „Was hältst du davon, wenn wir runter zu mir gehen und ich uns was koche?“ fragte Tatsuya, während er sich noch mal prüfend in Junnos Wohnraum umsah. Der Gefragte nickte begeistert. So machten sich die beiden jungen Männer auf den Weg in den zweiten Stock. Als sie auf den Flur traten und Junno die Türe hinter sich schloss, sahen sie, dass die Tür der Nachbarswohnung offen stand. Neugierig, wie sie waren, beschlossen sie da vorbei zu gehen. Als sie sich der Wohnung 5-C näherten hörten sie Rap und Beatbox. Ueda klopfte an die Tür und trat, ohne auf eine Antwort zu warten, mit einem gemurmelten „O jama shimasu!“ ein. (Das sagt man, wenn man irgendwo reinkommt. Eigentlich heißt es „Ich störe!“, aber man benutzt es mehr so als „Entschuldigen Sie bitte die Störung.“) Nakamaru kam ihnen entgegen. „Kommt rein!“ Er strahlte die beiden fröhlich an und begrüßte sie. „Junno ist dein neuer Nachbar!“ erklärte Ueda schließlich, versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen, als er Nakamarus von Farbe beschmiertes Gesicht erblickte. Junno hingegen war nicht so tapfer, zeigte auf Yuichis Gesicht und grinste breit. Yuichi hatte fast vergessen, dass er Farbe im Gesicht hatte und wollte eben was sagen, als Koki hinzukam und meinte: „Bist du unter die Pantomimen gegangen Taguchi?“ Sofort schüttelte Taguchi energisch den Kopf und Ueda erklärte das Verhalten augenblicklich. Während Yuichi ernsthaft besorgt schien, witzelte Tanaka die ganze Zeit auf Kosten des Erkrankten rum. Doch auch der harmoniesüchtige Taguchi wehrte sich irgendwann und so kam es, dass er Koki fest gegen den Arm boxte. „Au…“ murmelte Koki und rieb sich über die Stelle. „Geschieht dir recht!“ merkte Maru grinsend an. „Hm... habt ihr vielleicht Lust, zu mir zum Essen zu kommen? Junno und ich könnten noch schnell was einkaufen gehen, dann schon mal mit dem Kochen anfangen und wenn ihr hier fertig seid, dann nehmt ihr ne Dusche und kommt nach. Wie wäre das?“ Tatsuya lächelte die Beiden fröhlich an. „Klar! Wir kommen!“ erwiderte Koki schnell, ohne zu Zögern. Yuichi nickte ebenfalls. Immerhin kam es selten genug vor, dass Tatsuya einen zum Essen einlud. *************** Nishikido Ryo saß währenddessen schon mit einem Mädchen in einem Cafe. Das hübsche Mädchen, das ihm gegenüber saß, langweilte ihn gerade mit einer Geschichte über ihr Leben. Sie hatte große Augen, perfekt sitzendes Haar, verhielt sich sehr mädchenhaft. Eigentlich war sie alles, was Ryo sich wünschte, aber seit einiger Zeit klappte es nicht mehr mit den Frauen. Er fand immer irgendwas, das ihn störte und eigentlich wusste er nicht, warum. Nun schwieg das Mädchen und blickte ihn erwartungsvoll an. „Hm?“ /Was war die Frage? Verdammt, ich sollte besser zuhören./ Er lächelte entschuldigend und meinte dann: „Tut mir leid, ich hab nicht richtig zugehört. Bin ziemlich geschafft, weil ich heute einem Freund bei dessen Umzug geholfen habe.“ Das Mädchen nickte leicht. Sie war wirklich nett. „Ich verstehe, so was ist immer sehr ermüdend.“ Sie schien enttäuscht, war sich scheinbar dessen bewusst, dass sich aus diesem Date nichts ergeben würde. Nachdem sie beide ihren Kaffee ausgetrunken hatten, bezahlten sie und verabschiedeten sich anschließend vor dem Kaffee. „Vielleicht rufst du mich ja irgendwann mal an?“ Sie lächelte ihn an. Ryo nickte. „Auf jeden Fall. Es tut mir leid, dass es kein so schönes Date war, Hitomi.“ „Hinano.“ Erklärte sie leicht lächelnd, aber man konnte sehen, dass es ihr nicht gefiel, dass er scheinbar nicht mal ihren Namen wusste. /Das war schlecht./ Die junge Frau wandte sich um und ging weg. Obwohl sie kaum Absatz an den Schuhen hatte, machten sie bei jedem Schritt ein lautes Geräusch. Nishikido seufzte und wandte sich um, um nach Hause zu gehen. Als er das Wohnhaus der Johnnys erreichte, kam ihm Akanishi entgegen. „Yo!“ Jin grinste. „Wohin?“ wollte Ryo wissen. „Ich will irgendwo was trinken gehen!“ erklärte Akanishi. „Allein?“ fragte das Mitglied von NEWS und Jin nickte. Er erklärte, dass all seine Freunde keine Zeit hatten. „Ich könnte mitkommen, hab heute nichts mehr vor. Mein Date lief nicht so besonders!“ Ein schiefes Grinsen zierte das Gesicht von Ryo nun. Vor Jin konnte er sowas gerade noch so zugeben. Jin freute sich begeistert. Er mochte es nicht, wenn er allein trinken musste. Also machte Ryo kehrt und ging mit Akanishi zusammen in einen Izakaya (Ne Art Kneipe.) Als sie an einem niedrigen Tisch in einer kleinen abgetrennten Nische des Lokals saßen und ihre erste Getränkebestellung aufgegeben hatte, fragte Akanishi schließlich: „Was hat denn nicht an ihr gestimmt?“ Ryo zuckte die Schultern. Eigentlich wusste er auch nicht, was ihn an dem Mädchen gestört hatte. „Ihre Schuhe waren mir zu laut!“ entgegnete er. Die Bedienung kam und brachte ihre Bestellungen. Jin hatte sich eine Kaluamilch bestellt. Ryo hingegen trank ein Bier. „Kampai!“ rief Jin fröhlich und hielt Ryo sein Glas entgegen. *************** Masuda und Tegoshi hatten ihre Pizza mittlerweile aufgegessen und Tego entsorgte die große Pappschachtel gerade, während Massu die Bilder aus dem Schlafzimmer holte. Er schwankte schon leicht und war froh, als er wieder auf dem Sofa saß. Er betrachtete jedes Foto genau und breitete sie auf dem Tisch aus. Zwischendurch nippte er immer wieder am Wein. Tegoshi kam wieder aus der Küche und betrachtete seinen Freund, der eingehend jedes Foto anschaute. Dann kramte er in einer Ecke, wo eine Tüte stand. In dieser Tüte hatte er alle Sachen verstaut, die er auf oder in seinem Schreibtisch gehabt hatte. So zog er Scheren, Kleber, Stifte, Perlen, Glitter in verschiedenen Farben, Pappe und ähnliches hervor. Sie wählten einen Bogen roter Pappe aus und dann begannen sie die Bilder zu zerschneiden und auf der Pappe zu verteilen. Massu beugte sich über den Tisch und malte mit einem dicken schwarzen Stift einige Kanji und Hiragana auf das Papier. Am Ende stand da „Mit Tego nach Kyoto!“ Dann schnappte er sich einen silbernen Stift und begann alles zu umranden. Tegoshi malte einen Buddha auf den Karton, fuhr ihn mit Kleber nach und verteilte dann goldenen Glitzerstaub darauf, wenn das trocknete, war das sicher cool. Daneben klebte er das Bild von Massu, der einen Buddha imitierte. Tegoshi schenkte Massu nach, dann sich selbst und stellte fest, dass die Weinflasche schon leer war. Weitere Bilder wurden aufgeklebt. Yuya griff umständlich unter Masudas Arm hindurch, um sich einen Stift zu krallen und seine Signatur „Tegoshi desu“ mit einer kleinen winkenden Hand verziert in die Ecke zu setzen. Als er den Arm Massus berührte, wurde ihm heiß. Für einen Moment war er verwirrt, aber er schob es auf den Alkohol. Als er sich dann über das Plakat beugte, erhaschte er erneut einen Blick auf seinen besten Freund. /Er ist so niedlich, wenn er so konzentriert vor sich hinbastelt./ dachte sich der Dunkelhaarige und musste unweigerlich lächeln. Dann machte er sich daran, sein Werk in der Ecke zu vollenden. Massu richtete sich auf und betrachtete die Collage. Er schnitt nun am Rand entlang, damit es keine spießige gerade Kante mehr war. Die Form, die er dem Karton mit der Schere verlieh, erinnerte eher an eine Wolke oder eine Mangasprechblase. Dann war er zufrieden und grinste. Mittlerweile war der Kleber mit dem Glitzer drauf auch getrocknet und Tegoshi stand auf. Er trat ans Fenster, öffnete es und holte dann die Collage, um das Pulver abzuschütteln. Seine Knie waren zittrig. Er hatte das Gefühl, als drehe sich alles um ihn herum. Schwankend kam er zurück und als er vor dem Sofa stand, gaben seine Beine einfach nach. Er fiel quasi auf den Schoß seines besten Freundes. „Entschuldige…“ murmelte er und blickte Massu einfach in die Augen. Eigentlich wollte er aufstehen, sich wieder neben ihn setzen, andererseits fühlte es sich nicht schlecht an, wo er saß, allerdings sah Masuda das vielleicht anders. Tegoshi war eben dabei aufzustehen, als sich zwei Arme um ihn legten und ihn festhielten. Er konnte Takahisas Wärme durch den Stoff seines dünnen Oberteils spüren. „Wofür entschuldigst du dich?“ fragte der Junge mit den helleren Haaren leise und immer noch sahen sie sich in die Augen. /Das fühlt sich so anders an als sonst. Wir sind uns doch öfter nah, was ist diesmal anders?/ Dann geschah es einfach so. Massu zog ihn näher zu sich und kam ihm immer näher und den Bruchteil einer Sekunde später hatten sich die Lippen seines besten Freundes auf die von Yuya gelegt. /Was genau tun wir hier?/ Die Stimme seiner Vernunft, die Yuya nur leise wahrnahm, riet ihm, sich von seinem besten Freund zu lösen, ihre Freundschaft davor zu bewahren, ein Opfer einer Flasche Wein zu werden. Doch es fühlte sich zu gut an, als dass er es von sich aus beenden konnte. Zögerlich schloss er ebenfalls seine Arme um Masuda, rutschte, während sie sich schüchtern küssten, so, dass sie sich ansehen konnten. Er legte seine Unterarme auf Massus Schultern und fing an, ihn mit der rechten Hand leicht im Nacken zu kraulen. ~~*~~ Nichts von dem ahnend, was die beiden „Kleinen“ gerade trieben, wo er einmal nicht auf sie aufpasste, probierte Ryo gerade eher unwillig Jins Peach-Milk. Das KAT-TUN-Mitglied schien sich vorgenommen haben, heute die ganze Cocktailkarte durchzutrinken, schliesslich war Jin schon beim dritten Getraenk und es war gerade mal frueher Nachmittag. Jin bemerkte Ryos kritischen Blick und zog die Augenbrauen hoch. „Was denn, machst du etwa schon schlapp?“ Der Andere schnaubte empoert. „Das glaubst du ja wohl selbst nicht. Aber ich frag mich, was in dich gefahren ist, Liebeskummer oder was? Du trinkst dich gerade so konsequent in Grund und Boden, das ist ja nicht mit anzusehen.“ Schmollend zog Jin eine Schnute. „Liebeskummer, so ein Quatsch.“, meinte er. „Ich hab einfach Lust zu trinken, manchmal muss das eben sein. Sieh es als Einweihungsparty.“ Dann grinste er auf einmal neckisch. „Und dir ist schon klar, dass das auch schon dein drittes Bier ist?“ Als er Ryo vor sich hingrummeln sah, wollte er sich grad schon innerlich selbst fuer diese Frage gratulieren, doch dann gab es eine Gegenfrage. „Was meintest du eigentlich eben, als du gesagt hast, deine Leute haetten alle keine Zeit? Die ziehen doch auch alle um und haben Grund zum Anstossen.“ Unter dem forschenden Blick fuehlte sich Jin sichtbar unwohl. Wieder begann er zu schmollen und spielte einige Augenblicke mit seinem Strohhalm, bevor er antwortete: „Naja, ich hab Kamenashi-kun angerufen, ob er mit mir was trinken geht. Und der... war ziemlich entsetzt, dass ich ihn das schon um diese Zeit frage und hat gesagt, ich sollte besser auf mich aufpassen und so. Oder wenigstens nicht noch andere Bandmitglieder mit zu so was verleiten.“ Er konnte sehen, wie Ryo sich bemuehte, ein Grinsen zu unterdruecken. Im Grunde wusste er auch gar nicht, wen er mehr verteidigen wollte, sich oder Kazuya. „Lach nicht, er meint das nur gut. Und ich schaetze, ich hab ihn echt in nem bloeden Moment angerufen, gerade mitten beim Auspacken oder so. Ausserdem hat er ja irgendwie recht...“. Seine Stimme verklang im Raum. Bei dem Gedanken an Kazuyas leicht vorwurfsvollen Ton bekam Jin ein schlechtes Gewissen. Doch im naechsten Augenblick wurde er unsanft aus seinem Gruebeln gerissen, denn Ryo schlug – alkoholbedingt etwas fester als noetig – mit der Faust auf den Tisch, streckte ihm sein Glas entgegen und rief: „Na und? Wir stossen jetzt an, auf uns, die einzigen, die wissen, wann und wie man feiert!“ Lachend hob Jin sein Glas und stiess mit ihm an. „Du hast Recht! Lass uns trinken.“ Dann hatte er eine Idee und der Schalk blitzte aus seinen Augen als er unschuldig meinte: „Schliesslich muessen wir dein verungluecktes Date heute wieder wettmachen, also gib dir gefaelligst Muehe mit mir.“ Ryo hatte anscheinend mit so etwas nicht gerechnet und hatte gerade einen tiefen Schluck von seinem Bier genommen, weswegen er jetzt qualvoll hustete. Ein wenig muerrisch sah er sein Gegenueber an, aber gegen so einen Blick hatte Jin ein Zaubermittel. Seinen Bambiblick. Den setzte er zwar sonst ein, um Maedchenherzen hoeher schlagen zu lassen, aber er konnte es ja auch mal bei Ryo versuchen. Deshalb neigte sich Jin leicht vor, stuetze mit einer moeglichst femininen Handbewegung sein Kinn auf seine Hand und schaute Ryo aus grossen, treuherzigen Augen an. Der starrte ihn einen Moment lang bewegungslos an, versteckte sein Gesicht dann, indem er wieder einen Schluck von seinem Bier nahm und versuchte geflissentlich, Jins intensiven, flirtenden Blick zu ignorieren. Jin kicherte froehlich. *************** Mit kritischem Blick musterte Tatsuya ihren Einkaufswagen, den Junno mit einem so froehlichen Gesicht vor sich herschob. Irgendwie sah das noch ziemlich planlos aus, und zwar, weil sie sich nicht entscheiden konnten, was sie am Ende eigentlich kochen wollten. Kurze Zeit hatte er mit dem Gedanken gespielt, einfach fertige Gerichte und Bento mitzunehmen und warmzumachen, aber das ließ sein Stolz nicht zu. Schließlich hatte er gesagt, dass sie kochen wuerden und Yuichi und Koki hatten sich offensichtlich darueber gefreut. Als Junno ihn wegen einem kleinen, ungewollten Seufzer fragend ansah, erklaerte er mit einem schiefen Laecheln: „Ich weiss schon, warum ich immer sage, dass das Maedchen meiner Traeume kochen koennen muesste. Ein Natuertalent bin ich naemlich nicht.“ /Nicht wie Tsubasa-sempai/ dachte Tatsuya dann still bei sich und fuegte hinzu: „Aber ich kann nach Rezept kochen, mir fehlt halt nur die Kreativitaet oder das richtige Feeling, um mir komplett selbst was Leckeres auszudenken. Also muessen wir jetzt festlegen, was wir essen.“ Er selbst mochte gerne Fleischgerichte und wusste, dass Koki damit auch auf jeden Fall gluecklich sein wuerde. Yuichi war kein komplizierter Esser, das wuerde schon gehen. Auf seinen Blick hin zuckte Junno nur die Schultern und malte mit seinen Haenden einen grossen Kreis in die Luft. Grinsend uebersetzte Tatsuya: „Egal was, solange es nur viel ist?“ Strahlend nickte Junno und Tatsuya musste lachen. Dann beschloss er kurzerhand das Menue. „Wir machen was gar nicht Japanisches, ich denke, das ist fuer alle okay. Hm, gut, lass uns Steaks essen. Ich geh in die Fleischabteilung und du holst am besten Gemuese, weisst du, so Auftaugemuese und dazu irgendeine Sauce. Pommes waeren cool, das wird zwar ungesund, aber wir haben ja alle hart gearbeitet heute. Die hole ich dann und noch ein paar Snacks. Getraenke habe ich da, aber vielleicht kannst du noch ein paar Bier einpacken.“ Artig salutierte Junno und machte sich auf in Richtung Gemueseabteilung. Nachdem die Entscheidung getroffen war, ging der Einkauf erfreulich schnell vonstatten und wenig spaeter befanden sich die beiden mit mehreren großen Tueten bepackt auf dem Heimweg. *************** Massus Gefuehle fuhren Achterbahn. /Oh Gott, ich hab’s tatsaechlich getan./ So lange war er schon heimlich in Yuya verliebt und hatte sich nie getraut, etwas zu unternehmen, es ihm zu sagen. Der heutige Tag war einfach zu viel gewesen, Tegoshi war so niedlich und sie waren sich so nah gewesen. Als Yuya vorhin die Pizza gegessen hatte, waere er beinah gestorben, weil es so verboten sexy gewesen war. Und der andere hatte keine Ahnung gehabt, was er mit jedem Blick, jedem Laecheln, jeder unabsichtlichen Beruehrung in ihm anrichtete. Das hier war wie ein Wunder. Im Stillen dankte Massu dem Pizzadienst, der ihnen diese schicksalshafte Flasche Wein geschenkt hatte, durch die alles viel leichter geworden war. Ueber das Gespraech, das sie wohl spaeter nicht umgehen konnten, wollte er sich jetzt keine Gedanken machen. Zu suess schmeckten die Lippen von Yuya auf seinen, zu laut pochte sein Herz. Vorsichtig liess er seine Zunge wandern, um Einlass bittend, aber gleichzeitig besorgt, den anderen zu verschrecken. Als sich der weiche Mund fuer ihn offnete, fuehlte er mit einem Schlag einen ganzen Schwarm Schmetterlinge in seinem Bauch und begann einen intensiven, tiefen Kuss. Sanft strichen seine Haende ueber den warmen Ruecken, erfuehlten den leichten Stoff des T-Shirts, zeichneten die Wirbelsaeule darunter nach. Mit jedem Moment genoss er Tegoshis schuechternes Streicheln in seinem Nacken mehr und konnte spueren, wie er unwillkuerlich eine Gaensehaut bekam. Zoegernd schob er das Shirt ein wenig hoch, gerade genug, um seine Finger auf die nackte, samtweiche Haut zu legen. Noch immer kam keine Gegenwehr, denn Tegoshi schien voellig auf ihren Kuss konzentriert und widmete sich hingebungsvoll dem Spiel ihrer Zungen. Gluecklich seufzte Massu auf und zog seinen Freund noch ein bisschen naeher an sich, immer darauf bedacht, jede Sekunde in sich aufzusaugen. *************** Ryo beendete seinen Monolog mit einem grossen Schluck von seinem Bier. Das wievielte es war, vermochte er inzwischen wirklich nicht mehr zu sagen, aber war sich sicher, dass auch Jin nicht mehr in der Lage war mitzuzaehlen. Gerade hatte er dem KAT-TUN-Mitglied von seinem Leid mit den Frauen geklagt, nachdem dieser ihn immer wieder wegen seinem Date ausgefragt hatte. /Wenn es ihn gelangweilt hat jetzt, dann ist er selber schuld/ dachte Ryo fast trotzig und sah zu seinem Gegenueber, der ziemlich gedankenverloren an seinem Strohhalm nucktelte. /Das heisst, falls er mir ueberhaupt zugehoert hat./ Aber da sah Jin ihn auf einmal an, langte ueber den Tisch und taetschelte ihm die Schulter. „Da scheint ja echt was schief zu laufen. Also wirklich, hab selten jemanden so unzufrieden gesehen, der so viele Dates mit huebschen Maedels hatte.“ Ryo verdrehte die Augen. Mitgefuehl konnte er auch nicht brauchen, das half ihm nicht weiter. Doch auf der anderen Seite wusste er ja selbst nicht, was ihm helfen konnte, und da war es schon mal nett, dass Jin sich das alles anhoerte. Deshalb stuetze er sich jetzt auf den Tisch und sah zu, wie der andere sein Cocktailglas leerte. „Tja, ich weiss auch nicht. Gib mir doch mal ein paar Tipps, bei dir klappts doch sicher besser.“, meinte Ryo halb im Scherz, halb gespannt, was fuer Date-Techniken Jin wohl so auf Lager hatte. Aber der schaute ihn nur grinsend an. „Also, um ganz ehrlich zu sein: Du solltest es mal mit Kerlen versuchen.“ Sein entsetztes Gesicht ignorierend fuhr Jin fort. „Fuer mich klingt das echt so, als waeren es nicht die einzelnen Maedchen, die dich stoeren, sondern irgendetwas Generelles. Und, hey“, wieder klopfte er Ryo vertrauensselig auf die Schulter, „du darfst das einfach alles nicht so eng sehen. Du bist so betont maennlich, das geht ja schon gar nicht mehr, vielleicht steckt du in einer Einbahnstrasse.“ Ryo konnte spueren, wie ihm das Blut in die Wangen stieg. Was redete der denn da bitte?! Wuetend schnaubte er: „Gibt da nur ein kleines Problem, ich bin HETERO und nix anderes. Also vergiss das mit den Kerlen.“ Mit einem einzigen langen Zug leerte er sein Glas und winkte gleich dem Kellner, um ein Neues zu bekommen. Immer noch starrte er Jin finster an, dem das gar nichts auszumachen schien. Er grinste naemlich nur vor sich und murmelte etwas von: „...habsch auch mal gedacht.... wirst schon noch sehen...“ Ryo entschloss sich, Jins Worte zu ignorieren und sich stattdessen lieber mit seinem frischen Bier zu beschaeftigen, das gerade vor ihn gestellt wurde. Da auch Jin einen neuen Cocktail bekam – er war inzwischen bei Cassis-Orange angelangt – hob Ryo wie schon so oft an diesem Abend sein Glas, um mit ihm anzustossen und gleich mal das Thema zu wechseln. „Kampa~ai!“ ************** Vor sich hin summend stand Koki unter der Dusche. Wow, das tat echt gut nach der ganzen harten Arbeit. Wohlig raekelte er sich unter dem warmen Wasserregen und wusch sich langsam den Schaum ab. Aus dem Nebenzimmer konnte er Yuichi horen, wie er Beatbox uebte. An diese im Grunde staendige Gerauschkulisse war Koki inzwischen gewoehnt, schliesslich machte sein bester Freund das einfach bei jeder Gelegenheit und auch dann, wenn sich mal keine bot. Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen stieg Koki schließlich aus der Dusche, trocknete sich schnell ab und schluepfte in seine Boxershorts. Sich das Handtuch wie einen Turban umwickelnd ging er ins Wohnzimmer, wo er im Vorbeigehen Yuichi, der immer noch beatboxte (was ein Wort^^) und ihn nicht mal bemerkt hatte, kraeftig auf den Ruecken schlug. Das folgende Gezeter ueber kuenstlerische Freiheit, Banausentum und den angemessenen Umgang mit Genies wie einem Nakamaru Yuichi schweigend nur mit einem breiten Grinsen quittierend, suchte Koki sich aus den Kisten neue Klamotten zusammen. /Hm, wenn wir schon mal zum Essen eingeladen sind, kann ich ja zur Abwechslung mal was Schickes anziehen./ dachte Koki und zog eine graue Jeans und ein schwarzes Hemd hervor. Auf eine Kappe verzichtete er, legte nur noch eine silberne Kette um und seine Armbanduhr. Da Yuichi, der sich inzwischen beruhigt hatte, schon fertig angezogen war, konnten sie gleich los. Als sie die Treppe zu Uedas Appartement hochliefen, erklaerte Koki: „Mann, was hab ich einen Hunger. Das macht hungriger als jeder Videodreh.“ Marus einzige Antwort war ein gequaeltes Grinsen und Koki legte einfach mal noch einen Schritt zu. An Uedas Tuer hing ein schlichtes silbernes Schild mit seinem Namen, das nur oben rechts mit einer kleinen, eingravierten Gitarre verziert war. /Typisch./ Mit diesem Gedanken betaetigte Koki die Klingel und hoerte kurz darauf Tatsuyas gedaempfte Stimme, die sie hereinbat. Im Genkan schluepften sie beide aus ihren Schuhen und traten durch die Tuer in den hell erleuchteten Wohnraum, aus dem leise Musik klang. Links von ihnen oeffnete sich die weisse Schiebetuer zur Kueche und Tatsuya streckte den Kopf zu ihnen ins Zimmer. „Machts euch bequem, es dauert nur noch ein paar Minuten.“ Bevor er wieder verschwinden konnte, fragte Koki schnell: „Du, was gibt’s denn? Das riecht fantastisch.“ Tatsuya laechelte. „Echt? Hoffentlich schmeckts so, wie es riecht. Wir machen Steak mit Gemuese und Pommes, du isst doch auch gerne Fleisch, ne?“ Nachdem diese Info mit einem „Oh ja, ich bin im Paradies!“ von Koki und einem nicht viel weniger gluecklichem Seufzer von Yuichi quittiert worden war, schloss Tatsuya wieder die Tuer. Wartend setzten sich die beiden auf die niedrige schwarze Couch und schauten sich um. Obwohl man auch diesem Appartement noch anmerkte, dass hier jemand gerade erst eingezogen war, hatte es doch schon viele persoenliche Zuege angenommen. Schmunzelnd sah Koki, wie Yuichi den grossen Plasmafernseher mit einem muerrischen Blick bedachte. In einem Interview hatten sich Maru und Tatsuya mal gegenseitig in Bezug auf ihre Fernsehergroesse zu uebertrumpfen versucht. Entspannt lehnte sich Koki zurueck, liess seinen Blick durchs Zimmer schweifen. Das wuerde sicher ein netter Abend werden. *************** Immer noch hielt Massu Yuya zaertlich umfangen. Irgendwann hatten sie den Kuss geloest, wenn auch aus reinem Atemmangel und seitdem sassen sie einfach schweigend beieinander, aneinandergekuschelt, sich aber nicht anschauend. Keiner von ihnen wollte anfangen zu reden oder sich bewegen und damit vielleicht den Zauber verscheuchen, der sie bis hierhin gefangen hielt. Schwer schluckte Massu. Wenn das jetzt schlecht lief, dann war vielleicht alles kaputt.... Unwillkuerlich draengte er sich naeher an den warmen Koerper auf seinem Schoss und vergrub seinen Kopf an Tegoshis Schulter. Als ploetzlich wieder sanfte Finger begannen, ihn im Nacken zu streicheln, hielt er verbluefft den Atem an. Dann hoerte er Yuyas leise Stimme, die unsicher zitterte. „Massu....“ Sein Herz begann schnell zu klopfen. Tief einatmend schob Massu den anderen soweit von sich, dass er ihm ins Gesicht sehen konnte und suchte die dunklen Augen, die ihn verwirrt, aber nicht abweisend anschauten. Zoegernd begann er zu erklaeren. „Hoer zu, Yuya, ich... ich koennte jetzt sagen: Das war einfach nur der Wein, lass es uns vergessen. Aber – fuer mich war es nicht nur wegen dem Wein und vergessen koennte ich es auch nicht.“ Er merkte selbst, wie sehr seine Stimme bebte und verstummte. Wie konnte er auch all das in Worte fassen, das er fuer den Juengeren fuehlte, unmoeglich. Tegoshis gefluesterte Frage wurde von einem suessen, schuechterenen Laecheln begleitet. „O~okay... heißt das, du... magst mich?“ Seinen Mut zusammennehmend laechelte Massu zurueck. „Ja, ich mag dich. Viel mehr als du dir vorstellen kannst.“ Sanft streichelte er ueber den schmalen Ruecken. „Und ich hoffe, du – kannst das erwidern... Ich meine, ich weiss, ich bin ein Typ und, und wir sind eigentlich gute Freunde....“ Die plötzlich aufsteigenden Traenen unterdrueckend, fuegte er hinzu: „Ich will dich auf keinen Fall verlieren, verstanden? Wenn... du nicht so fuehlst wie ich, dann kann ich das wohl nicht aendern, aber bitte, bleib mein Freund, ja?“ Yuya wich seinem bittenden Blick einen Moment lang aus. Dann nickte er auf einmal und sah hoch. „Ich hab zwar was getrunken und das hier waer vielleicht sonst nicht so passiert...aber ich weiss immer noch, was ich tue und es fuehlte sich richtig an...“ Als die Stimme des anderen verklang, zog Massu ihn an sich. „Heißt das, du gibst mir – oder uns – eine Chance?“ fluesterte er nervoes. Das fast unmerkliche Nicken des Juengeren liess sein Herz einen Purzelbaum schlagen und uebergluecklich schmiegte sich Massu an Yuyas Schulter. Worte waren im Moment ueberfluessig. *************** Lachend sassen sich Jin und Ryo gegenueber, sich beide koestlich ueber ihre Unfaehigkeit Schnick-Schnack-Schnuck zu spielen amuesierend. Ihre Reaktionsfaehigkeit war dermaßen gesunken – versunken in einem Meer aus Bier und Cocktails -, dass immer einer zu langsam war, oder aber die Hand nicht zu etwas formte, das in diesem Spiel ueberhaupt existierte. So kruemmte sich Jin gerade vor Lachen, waehrend Ryo sich vorbeugte und ganz genau inspizierte, was Jins Hand wohl darstellen sollte. „Ein Elefant? Oder...“ Ryos kritische Stimme ließ Jin wieder kichern. Dann wehrte er sich. „Du hast einfach so viel getrunken, dass du nicht mehr richtig gucken kannst. Das ist ein Stein, hab ich gesagt.“ Es kam nicht mal Widerrede von seinem Gegenueber. Jin beobachtete, wie Ryo die Augen schloss und sich nach hinten an die Wand lehnte. Auch er selbst konnte den Alkohol in seinem Blut bei jeder kleinen Bewegung spueren und wusste, dass er langsam aufhoeren sollte, wollte er lebend aus dem Lokal und vielleicht sogar zu seinem Appartement kommen. Ohne Ryo zu fragen, gab er dem Kellner einen Wink und liess die Rechnung bringen. Bevor Ryo richtig realisieren konnte, das sie zahlten, hatte Jin schon sein Portemonnaie gezueckt, wenn auch nur, weil es direkt neben ihm gelegen hatte und bezahlte einfach alles, teilen konnten sie nachher noch. Das war ihm jetzt mal definitiv zu kompliziert. Das Aufstehen gestaltete sich schwieriger, als sie beide gedacht haetten. Ryo hatte es nach mehreren Anlaeufen schliesslich mit Hilfe der Wand hinter ihm geschafft, sich hinzustellen, doch Jin hatte es schon fast aufgegeben, weil ihm jedes Mal die Knie versagten. /Schlaf ich halt hier./ dachte er schon fast trotzig und schmollte unbewusst vor sich hin. Da tippte ihm Ryo, der langsam um den Tisch herumgeschwankt war, etwas unkoordiniert auf die Schulter und fuchtelte mit dem Zeigefinger vor seinem Gesicht herum. „Nich schon wieder, verstanden?“ nuschelte er, „diesen Hundeblick ertrag ich nich.“ Einen Augenblick brauchte Jin, um zu realisieren, was der andere meinte, dann musste er grinsen. Klappte also doch. Dankbar ergriff er die helfend ausgestreckte Hand und zog sich hoch. Da Ryo jedoch auch nicht sooo sicher auf den Beinen war, funktionierte es auch jetzt mit dem Aufstehen nicht auf Anhieb und sie mussten es noch ein paar Mal versuchen. Schliesslich hatte Jin genug Schwung um aufzustehen, konnte seine Bewegung aber eben deshalb nicht schnell genug stoppen und fiel Ryo geradezu um den Hals, so dass dieser unter dem ploetzlichen Gewicht fast wieder zu Boden gegangen waere. Ein paar Augenblicke lang verharrten sie einfach in dieser Position, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Erst als er das Gefuehl hatte, dass seine eigenen Fuesse ihn doch wieder tragen konnten, liess Jin Ryo los. /Nicht schlecht/ schoss es ihm durch den Kopf und er haette sich am liebsten selbst strafend auf die Finger geklopft. /Zuviel getrunken, das steht fest. Also denk gar nicht erst an so was. Du wuerdest ihn hoechstens erfolgreich fuer immer vergraulen, so homophob wie er ist./ Dennoch hakte sich Jin recht schnell bei Ryo ein, denn Alleinegehen schien ihm schon nach wenigen Schritten viel zu gefaehrlich. Da Ryo sich nicht wehrte und der gleichen Meinung zu sein schien, wankten sie Seite an Seite aus dem Lokal, gefolgt von halb amuesierten, halb besorgten Blicken des Wirts. *************** „Itadakimaaaaasu!“ Zufrieden betrachtete Tatsuya, wie seine Gaeste anfingen zu essen. Nachdem er sich von seiner Mutter per Telefon ein paar Tipps hatte geben lassen, hatte er es tatsaechlich geschafft, ein ordentliches Essen auf den Tisch zu bringen. Und ganz offensichtlich war es genau das, was sie alle gebraucht hatten. Koki klopfte ihm auf die Schulter und quetschte zwischen zwei grossen Bissen ein „Umeeee!“ hervor (maennersprachlich fuer: lecker, eigentlich umai). Grinsend stimmte Yuichi ihm zu und lobte besonders das Steak, waehrend Junno ihm nur gluecklich anlaechelte und sich wieder ueber seinen Teller hermachte. Gleich musste Koki die Gelegenheit wieder nutzen, um den Groeßeren zu aergern. „Was denn, Taguchi-kun, willst du nicht auch etwas Nettes sagen, Schweigen ist unhoeflich.“ grinste er breit ueber den Tisch. Mit der leichten Kopfnuss von Yuichi hatte er wohl gerechnet, aber gleichzeitig hatte er auch noch eine von der anderen Seite einstecken muessen. Tatsuya sah ihn boese an. „Lass es sein.“ sagte er betont ruhig. Er hatte sicher keine Lust, den ganzen Abend zuzusehen, wie sich Koki ueber Junno lustigmachte, also machte er das lieber von Anfang an klar. Es schien zu wirken, Tanaka sah ihn etwas bedeppert an und entschuldigte sich bei seinem wehrlosen Opfer, waehrend er sich ueber den Hinterkopf fuhr. Danach konzentrierten sich alle aufs Essen und eine Weile herrschte entspanntes Schweigen, das nur von Kaugeraeuschen und zufriedenen Seufzern unterbrochen wurde. Nach dem Essen blieben sie einfach an dem niedrigen Tisch sitzen und Tatsuya schaltete nebenbei den Fernseher an und holte die Snacks hervor, die er gekauft hatte. „Willst du uns maesten?“, fragte Koki ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. Aber Yuichi griff schon nach einer der Tueten und bot auch Junno etwas an, der gleich mitaß. „Kannst ja selbst entscheiden, ob du was isst, Tanaka.“ Koki zog seinem besten Freund eine Schnute, die Tatsuya zum Grinsen brachte und er fragte neckisch: „Hat dir mein muehevoll zubereitetes Essen etwa nicht geschmeckt, dass du jetzt den Nachtisch ablehnen willst?“ Mit Kokis Reaktion hatte er allerdings nicht gerechnet und stiess vor Schreck fast sein Glas um. Der Juengere laechelte ihn naemlich froehlich an, legte eine Hand auf seinen Oberschenkel und meinte: „Das fiele mir nicht im Traum ein, es war fantastisch. Ich wuerd dich glatt heiraten.“ Die anderen lachten und nach einer kleinen Schrecksekunde stimmte Tatsuya ein. Koki war echt ein Original. Auch wenn es sich eigentlich nicht so anfuehlen sollte, wenn er ihn beruehrte. /Vielleicht sollte ich mich doch irgendwann mal nach einem netten Maedchen umsehen, ich scheine einsamer zu sein als ich selbst merke./ Warum es ihn bis jetzt nie besonders gereizt hatte, sich ueberhaupt nach einer Freundin umzuschauen, konnte er selbst nicht definieren. Doch anscheinend war es langsam an der Zeit, aus dieser Lethargie auszubrechen. *************** Mit einem tiefen Seufzer sank Jin auf den Teppichboden in Ryos Wohnzimmer. Wie waren sie bloss heil hier angekommen? Er durfte eigentlich gar nicht darueber nachdenken, was passiert waere, wenn wer von der Presse sie abgefangen haette, das waeren Skandalbilder geworden. Er selbst jede Laterne mitnehmend, die sich ihm boeswillig in den Weg stellte, Ryo im lauten Streitgespraech mit einer DoCoMo-Handy-Werbeflagge und sie beide stolpernd und wankend Arm in Arm. Als Ryo schliesslich mit unsicheren Fingern seine Tuer aufgeschlossen hatte, war Jin einfach mit reingegangen oder eher –gefallen, den langen Weg zwei Stockwerke weiter wollte er nicht alleine antreten. Und jetzt saß er hier und versuchte, die Karussellfahrt zu stoppen, die alles vor seinen Augen vollfuehrte. Ploetzlich rutschte auch Ryo neben ihm die Wand hinab und blieb aus dem Boden sitzen. Wortlos hielt er ihm eine Flasche Wasser hin, die Jin dankbar annahm. So verharrten sie fuer eine Weile und sassen schweigend beieinander, jeder damit beschaeftigt, mit den Wirkungen des Alkohols klarzukommen. /Ich haette es vielleicht echt etwas langsamer angehen sollen, schliesslich ist jetzt erst ungefaehr die Zeit, zu der man eigentlich losgeht zum Trinken. Anstatt volltrunken nach Hause zu kommen./ Dann schlich sich ein leichtes Grinsen auf sein Gesicht. Der Nachmittag war allerdings einfach super gewesen und bereuen tat er es auch nicht, wenigstens war Ryo mindestens genauso betrunken. Unauffaellig musterte Jin den anderen. Schon immer hatte er ihn auf eine sehr interessante Weise gutaussehend gefunden, hatte aber noch nie Gelegenheit gehabt, ihn solange in Ruhe zu betrachten wie heute. /Eigentlich duerfte ich das gar nicht denken, aber er hat echt was..../ Bis jetzt hatte Jin sich bemueht, jede Beziehung und aehnliches komplett aus seinem beruflichen Leben herauszuhalten, aber die Tatsache, dass sie jetzt alle auf so engem Raum zusammenlebten, stellte ihn vor ein Problem. Er kannte sich selbst viel zu gut, er war schnell einsam und wollte gerne jemanden zum Kuscheln haben. Oder zu mehr. Jin spürte, wie der Alkohol in ihm wirkte und er konnte die Waerme fuehlen, die Ryos Koerper neben ihm ausstrahlte. Bemueht, sich nichts anmerken zu lassen und diese Gedanken zu verdraengen, atmete er tief durch. Auf einmal sank Ryo gegen ihn, anscheinend war er einen Moment lang eingenickt und hatte den Halt verloren. Bevor sich der andere wehren konnte, legte Jin den Arm um ihn und taetschelte seine Schulter, die kleine warnende Stimme in seinem Inneren ignorierend. „Geht’s?“, fragte er mit einem leichten Laecheln und beugte sich etwas tiefer. Gluecklicherweise schien Ryo gar nicht in der Lage zu sein, irgendetwas an dieser Situation seltsam zu finden und brummelte nur etwas Unverstaendliches vor sich hin ohne Anstalten zu machen, sich wieder aufzurichten. Er drehte sich nur etwas, bis er auf Jins Oberschenkel rutschte und ihm von unten ins Gesicht sah. Unter dieser Bewegung verspannte sich Jin unwillkuerlich, denn er konnte den heissen Schauer, der ihm den Ruecken hinablief, nicht einfach ignorieren. Langsam aber sicher verabschiedeten sich alle guten Vorsaetze aus seinem Kopf und er konzentrierte sich nur noch auf den huebschen jungen Mann, der halb auf seinem Schoss lag. Unbewusst leckte er sich ueber die Lippen. Dass Ryo so offensichtlich nicht auf Maenner stand, hielt ihn jetzt nicht mehr auf, auch wenn er es vor ein paar Stunden noch akzeptiert hatte. /Ich schieb es einfach auf den Alkohol.../ dachte Jin bei sich, wissend, dass das wohl eine sehr billige Ausrede sein wuerde. Vorsichtig platzierte er eine Hand auf Ryos Schulter und beugte sich etwas naeher zu ihm hinunter, um sich fuer den netten Tag zu bedanken. *************** Laut lachte Tatsuya ueber den Sketch, den Koki und Maru grade zum Besten gegeben hatten, und klatschte vergnuegt in die Haende. Neben ihm hielt sich Junno den Bauch, vor sich hingiggelnd, weil seine Stimme immer noch nicht viel hergab. Die anderen beiden ließen sich wieder auf ihren Sitzen nieder, sichtlich zufrieden mit ihrer Wirkung auf das vorhandene Publikum. Mit diesem netten Zusammensein konnte er ganz zufrieden sein, dachte Tatsuya bei sich. Das Essen war ihm gelungen und die Stimmung war gut, denn anscheinend hatten seine Worte auf Koki eben erfreulicherweise besser gewirkt als erwartet. Zumindest war Junno von schlimmeren Attacken verschont geblieben und an das normale Maß von Kokis Sticheleien und Witzen waren sie ja alle gewoehnt, es hatte also eher zur Unterhaltung beigetragen. Auch wenn Koki manchmal anstrengend sein konnte, weil er immer so lebhaft war und viel redete, war Tatsuya eigentlich ganz froh, wenn jemand anderes das Gespraech dominierte und er dadurch ohne voellig still zu wirken weniger sagen musste. Neben ihm winkte Junno kurz mit der Hand, um Tatsuya auf sich aufmerksam zu machen. Als er sich zu ihm wandte, bekam er einen Zettel unter die Nase gehalten: „Ich geh langsam mal, da warten noch die ganzen Kleinigkeiten auf mich....“ Verstehend nickte er und bot ihm noch seine Hilfe an, wenn etwas sein sollte, doch Junno schuettelte nur laechelnd den Kopf und stand auf. Yuichi hatte das Geschehen verfolgt und stand auf, das Gesicht unwillig verziehend. „Ja, wir sollten vielleicht auch langsam. Ich will noch mal gucken, ob wir auch keine Ecken beim Streichen vergessen haben und dann muss ich irgendwie Klamotten fuer morgen finden, irgendwo in den Kisten.“ Tatsuya schmunzelte. Das war ganz offensichtlich auch eine Aufforderung an Koki gewesen, der gefaelligst mithelfen sollte, aber er schien Marus Worte komplett zu ignorieren und tat so, als waere er auf dem Sofa eingeschlafen. Als Yuichi begann zu grinsen und sich zu einer In-die-Seite-pieks-und-halbtot-kitzel Attacke bereitmachte, hielt Tatsuya ihn mit einer Handbewegung auf. „Brauchst du ihn echt dafuer?“ fragte er, Kokis fehlende Motivation nach seinen eigenen letzten Tagen voller Umzuege nachvollziehen koennend. Waehrend Junno ihnen ein stummes Winken zur Verabschiedung schickte, ueberlegte Yuichi und entschied, dass Tatsuya eigentlich Recht hatte. Viel war es nicht, er wollte eigentlich einfach nur ein bisschen Ruhe und sich am liebsten ziemlich frueh in seinem Futon verkriechen nach einer weiteren ausgiebigen Dusche. Danach fuehlte er sich jetzt einfach und da war es ganz praktisch, wenn Koki nicht das Bad blockierte oder so. Er nickte Tatsuya zu, bedankte sich fuer das tolle Essen und verließ die Wohnung, nachdem er Kokis Schluessel von der Kommode mitgenommen hatte. Kopfschuettelnd warf Tatsuya einen kurzen Blick auf Koki, dessen Lippen sich beim Zufallen der Tuer zu einem kleinen Grinsen verzogen hatten, der aber immer noch die Augen geschlossen hielt. Dann brachte Ueda die benutzten Glaeser der anderen in die Kueche. Der Berg an Geschirr stimmte ihn nicht grade froehlich, aber das schob er erstmal weit von sich, denn der Abend war das definitiv wert gewesen. Als er ins Wohnzimmer zurueckkam, hatte sich Koki inzwischen lang auf seine Couch gelegt und grinste ihn breit an. „Danke, du hast mich gerettet. Yuichi ist manchmal furchtbar penibel und ich kann jetzt einfach keine Pinsel mehr sehen, besonders wo wir doch morgen anfangen, mein Appartement zu streichen.“ Tatsuya lachte leise auf und meinte nur: „Ich hab mir das mit dem Streichen gleich ganz gespart und jetzt bereue ich es ein bisschen. Aber ich werds wahrscheinlich einfach lassen und mir nur ein bisschen schwarze Farbe kaufen und es – hm... designen. Irgendein Muster oder so, was mir einfaellt.“ Waehrend er das sagte, hielt er Koki fragend ein neues Bier hin und der griff freudig zu. Mit einem zufriedenen Seufzer liess sich Tatsuya auf seinem kleinen Sessel nieder und schaute einen Moment lang gedankenverloren auf Tanakas Socken. Geringelt. Das sah irgendwie mehr nach Yuichi aus, wahrscheinlich hatte Koki in dem ganzen Umzugschaos seine eigenen Struempfe nicht mehr gefunden. Der andere streckte sich wohlig und begann dann, von ihrem Umzug zu erzaehlen und welche Angst er wegen seiner PS2 durchleiden musste. Hin und wieder nickend hoerte Tatsuya ihm einfach zu, es tat gut, sich einfach berieseln zu lassen und Koki brachte ihn auch immer wieder zum Lachen. Er konnte sich das Kabelgewirr bildlich vorstellen, dafuer kannte sogar er Koki gut genug. *************** Auf einmal registrierte Ryo, wie nah Jins Gesicht an seinem war, aber der erschreckende Sinn dieser Erkenntnis ging ihm irgendwie verloren und er starrte konzentriert in die rehbraunen Augen, waehrend er versuchte sich zu erinnern, warum der andere besser weiter weg von ihm sein sollte. Ohne es richtig zu merken, oeffnete er den Mund und fragte: „Du bist also...bi?“ Nicht, dass ihn Jins Aussage eben sehr ueberrascht hatte, das KAT-TUN-Mitglied besass ja offensichtlich so viel Sexappeal, dass er gar nicht wusste, wohin damit. Ryo wollte das nur eigentlich nicht mit sich selbst in Verbindung gebracht wissen. Er und Kerle, bitte? Auch wenn er, jetzt wo er Jin so betrachtete, schon sagen musste, dass es sicherlich verdammt attraktive Typen gab. Bevor er weiter seinen Gedanken nachhaengen konnte, antwortete Jin mit einem Nicken und einem schelmischen Laecheln. „Ja, und es ist nix Schlimmes dabei. Leute, die sich so anstellen wie du, haben nur Angst, mal was auszuprobieren. Du kannst ja gar nicht wissen, ob du etwas magst, wenn du es nicht versuchst.“ Ryo verzog das Gesicht. Erstens klang ihm die warme Stimme viel zu sicher auch nach all dem Alkohol, auch wenn er hoeren konnte, wie Jin sich auf jede Silbe konzentrierte. Und zweitens mochte er es mal ueberhaupt nicht, als Angsthase hingestellt zu werden. Etwas unkoordiniert hob er eine Hand und fuchtelte wieder mit dem Zeigefinger vor Jins Gesicht herum, auch um diesen intensiven Blick von sich zu loesen. „Ich bin nicht feige! Aber... ich weiss es einfach, dass ich nicht auf Maenner stehe, also...“ Seine Stimme verstummte abrupt, als Jin mit einer fuer seinen Geschmack viel zu zaertlichen Bewegung seine Hand einfing und wieder seine braunen Augen auf ihn haftete. Als er das goldene Funkeln darin sah, musste Ryo schlucken. Was hatte ihn nur geritten, sich am helllichten Tag so zu betrinken? Sein Koerper gehorchte ihm nicht mehr in einem Maße, dass seine Reaktionen in irgendeiner Weise schnell genug gewesen waeren. Das Unheil ahnend, als Jin sich noch naeher beugte, versuchte er hilflos sich freizustrampeln, aber das klappte irgendwie ueberhaupt nicht. „Ich finde, das muessen wir testen, ich glaub dir naemlich nicht...“ Die gefluesterten Worte und Jins heisser, alkoholgeschwaengerter Atem an seinem Gesicht liessen Ryo unwillkuerlich erschauern und als sich die warmen Lippen des anderen auf seine senkten, wehrte er sich nicht. Was tat er hier bloss? Aber na schoen, er wuerde das jetzt durchstehen und Jin beweisen, dass er nicht auf Kerle stand. Konsequent oeffnete er seinen Mund ein wenig und gewaehrte Jins vorwitziger Zunge Einlass und liess sich in ein erhitztes Duell ziehen. Mit der eben noch herumfuchtelnden Hand fuhr er zoegernd durch Jins weiche Haare und versuchte, einfach nicht daran zu denken, dass das jetzt gerade kein Maedchen war. /Wenn wir das Geschlecht einfach mal ausser Acht lassen, dann ist er attraktiv, sexy, interessant und lustig, also gar nicht so schlecht. Und er kann gut kuessen.../ Wenige Augenblicke spaeter war Ryos Faehigkeit, noch einen klaren Gedanken zu fassen, gegen Null gesunken. Jins Lippen zogen ihn in einen der intensivsten Kuesse, die er jemals erlebt hatte und sein Gehirn kapitulierte vor dem Herzklopfen, das ihm der feuchte Mund bescherte. Ohne es noch bewusst wahrzunehmen, begann Ryo, Jin im Nacken zu kraulen, waehrend ihr Kuss immer leidenschaftlicher wurde, ihre Zungen miteinander spielten, sich gegenseitig gefangennahmen. Dass Jins Hand langsam ueber seine Brust wanderte, merkte Ryo erst, als sie begann, die Knoepfe seines Hemdes zu oeffnen und da er im Moment nicht bereit war, sich aus diesem atemberaubenden Kuss zu loesen, liess er es geschehen. Die sanften Finger zeichneten heisse Spuren auf seine Haut und er seufzte leicht gegen Jins Lippen. /Es ist gar nicht so schlimm wie ich dachte.../ Der Alkohol und Jins schlanker Koerper so nah bei sich liessen Ryo in diesem Augeblick eine folgenschwere Entscheidung faellen. /Ich probier es aus, vielleicht hat er recht. Versuchen kann ich es ja mal./ Irgendwo in seinem Inneren schrie ein Teil von ihm auf, alles was er bis jetzt verkoerpert hatte lehnte sich gegen diesen Gedanken auf, und er verkrampfte sich. Doch in diesem Moment fand Jins Hand seine Brustwarzen und begann sie zu liebkosen. Unter dieser Beruehrung schmolz jeder Zweifel in Ryo und er beschloss, nicht mehr darueber nachzugruebeln, bis es vorbei war. Er bog den Kopf zurueck und rang nach Atem, als sich seine Lippen endlich befreiten, nur um sofort Jins Geschmack zu vermissen. Heiser knurrte Ryo: „Hoer bloss nicht auf, sonst ueberleg ich’s mir doch noch anders. Und danke Gott, dass ich soviel getrunken habe.“ Fast bereute er seine Worte, weil Jin seine Hand stoppte und ihn angrinste, doch dann beugte sich der Braunhaarige tiefer ueber ihn und ersetzte seine Finger durch seine Zunge. Die feucht-warme Liebkosung raubte Ryo vollends den Aten und er krallte seine Hand in die vollen, leicht lockigen Haare. *************** Mit einem leisen Seufzer loeste er sich von Tegoshi, der so friedlich in seinen Armen eingeschlafen war. Massu bewegte seinen Kopf, merkte, wie verspannt sein Nacken war, aber er hatte keinen Augenblick missen wollen und sich immer weiter an seinen Freund gekuschelt. Sanft strich er Yuya eine vorwitzige Straehne aus dem Gesicht und weckte ihn mit dieser Geste aus seinem Schlummer auf. Verschlafen sah ihn der Juengere an und murmelte etwas leise vor sich hin. Massu laechelte liebevoll. „Ich werd jetzt gehen, wir sollten Beide schlafen. Und – du brauchst ein bisschen Ruhe und willst sicher etwas alleine sein.“ Im Grunde sagte er diese Worte gar nicht gerne, doch er wollte Tegoshi auf keinen Fall bedraengen. Dessen schuechternes Nicken versetzte ihm einen leichten Stich, den er jedoch konsequent ignorierte. Vorsichtig gab er dem Schwarzhaarigen noch einen kleinen Kuss auf die Stirn und ging dann zum Genkan, um in seine Schuhe zu schlafen. Gerade als er sich umdrehen wollte, um Gute Nacht zu sagen, wurde er ploetzlich von hinten umarmt und Yuya vergrub sein Gesicht an seinem Ruecken. „Das ist lieb von dir... aber, aber... ehrlich gesagt haette ich dich am liebsten hier.“ Die suesse Stimme verstummte fuer einen Moment und Massu drehte sich mit hochroten Wangen zu seinem Freund u,m ohne die Umarmung zu unterbrechen. Tegoshis bittender Blick machte ihn komplett sprach- und wehrlos. „Bleibst du hier?“ Auf die leise Frage konnte er zunaechst nur nicken, raeusperte sich dann verlegen und fluesterte: „Nichts lieber als das...“ *************** Spuerend wie der der andere sich unter seinen Zaertlichkeiten entspannte, triumphierte Jin innerlich. Es fuehlte sich fantastisch an bis jetzt und er war sich sicher, dass es das auch weiterhin tun wuerde. Und er hatte auf keinen Fall die Absicht aufzuhoeren, den Teufel wuerde er tun, Ryo jetzt noch entwischen zu lassen. /Ich werde ihn bekehren./ Ein Laecheln lag auf seinen Lippen, als er den Juengeren vorsichtig von seinem Schoss schob, um sich neben ihm auszustrecken und seine Haende ueber den ganzen verlockenden Koerper zu schicken. Erleichtert seufzte er auf, der Druck gegen seine Oberschenkel war zwar sehr anregend, aber fast schon zu viel fuer ihn gewesen. Jin beeilte sich, jeden Flecken Haut mit heissen Kuessen zu bedecken, waehrend er mit erstaunlich geschickten Fingern immer mehr davon freilegte. Sich wieder Ryos Lippen widmend, saugend, leicht beißend, begeistert ueber die Leidenschaft, die ihm entgegengebracht wurde, zog er sich selbst das Oberteil aus und liess es achtlos neben sich fallen. Ein leises Seufzen unter ihm ließ ihn erschauern, er liebte es, seinem Partner solche Laute zu entlocken, und es spornte ihn an, seine Finger den flachen Bauch hinunterwandern zu lassen. Als er begann, Ryos Hose zu oeffnen, krallten sich dessen Finger in seinen Nacken und er sah ihn an. Jin musste schlucken. Dieser Anblick war dermaßen sexy, dass es ihm den Atem verschlug. Ryo sah ihn aus lustverhangenen Augen an, die ihn gar nicht richtig wahrzunehmen schienen und seine Brust hob und senkte sich schnell, was den feinen Schweissfilm darauf zum Glitzern brachte. In ihm zog sich alles zusammen und Jin keuchte leise auf. „Mehr... mach schon....“ Die heiser gefluesterten Worte ueberzeugten Jin, dass er sich nicht mehr zurueckhalten musste. Hastig richtete er sich auf, zog sich erst selbst ganz aus und streifte dann Ryo Hose und Boxershorts ab. Erregt schloss er seine Hand ohne Zoegern um das heisse Glied und begann fest zu pumpen. Im naechsten Augenblick baeumte sich Ryo unter ihm auf, stoehnte gepresst auf und zog Jins Kopf zu sich, um ihn hungrig zu kuessen. Sich bewusst, dass er selbst nicht mehr lange durchhielt und nun sicher, dass es dem Juengeren wohl auch nicht anders ging, tastete Jin blind nach dem Kondom in seiner Hosentasche ohne sich aus dem Kuss zu loesen. Wie gut, dass er es einfach eingesteckt hatte. Und zwar nur, weil es beim Auspacken auf den Boden gefallen war und er sich bloede Sprueche von Yamapi hatte ersparen wollen. Da kam ihm ein Gedanke. Er wollte nicht, dass Ryo das hier spaeter bereute, schliesslich wollte er ihn ‚bekehren’. Da es ihm selbst gefiel, egal wer den aktiven Part hatte, beschloss er, diese Entscheidung Ryo zu ueberlassen. Wie er noch in der Lage war, ueber so etwas nachzudenken, waehrend feuchte Lippen verheissungsvoll an seinen saugten, wusste er selbst nicht. Atemlos loeste er sich fuer einen Moment. „Wie... willst du es?“ Ihm fehlten die richtigen Worte. /Bloss nicht unsicher werden!/ ermahnte er sich still. Ryo sah ihn einen Augenblick verwirrt an, realisierte dann, was er meinte und wurde noch roeter, was bei seinen sowieso vor Erregung geroeteten Wangen kaum noch einen Unterschied machte. Zoegernd nahm er Jins Hand und drueckte sie an sich nach unten, ihm so bedeutend, dass er es ihm ueberstreifen sollte. Augenblicklich ging Jin darauf ein, spuerend, dass Worte fuer den anderen einfach noch zu frueh, zu peinlich gewesen waeren. Nachdem er die pochende Haerte noch einmal kurz mit den Fingern verwoehnte, um Ryo von der Situation abzulenken, streifte er ihm vorsichtig das Kondom ueber. Er konnte fuehlen, wie alleine bei dieser Taetigkeit sein eigener Koerper sich mit diesem unglaublichen Lustgefuehl anfuellte. Wortlos zog er Ryo hoch, kuesste ihn hungrig, draengte seine Zunge zwischen die Zahnreihen und liess sich langsam so zur Seite sinken, dass er den Juengeren ueber sich zog. Als er die Beine oeffnete, glitt der Ryo sofort dazwischen und presst sich an ihn. Unwillkuerlich stoehnte Jin laut auf. Er war im Himmel. Eine Sekunde lang betete er, dass niemand vorbeikam und sie hoerte, doch Ryos tastende Finger schalteten seinen Verstand aus. Erregt bog sich Jin den Fingern entgegen, zeigte, was er wollte und presste den heissen Koerper an sich. Das genuegte ihm nicht, er wollte ihn ganz in sich spueren und zwar schnell. Ryo schien es in seinen Augen zu lesen und ersetzte ohne ein Wort seine Finger durch das, wonach sich Jin so verzehrte, und drang in ihn ein. Stossweiser Atem erfuellte den Raum, als sich die beiden endlich vereinigten, sich leidenschaftlich gegeneinander bewegten. Lustvoll warf Jin den Kopf zurueck und biss sich auf die Unterlippe, um ein allzu lautes Stoehnen in seiner Kehle zu ersticken. In diesem Moment hielt Ryo inne und Jin sah ihn sofort an, die Unsicherheit in seinem Gesicht bemerkend. „Du tust mir nicht weh.“, fluesterte er mit bebender Stimme. Anscheinend hatte er richtig getipppt, denn sofort entspannte sich der andere wieder und nahm seine Stossbewegungen wieder auf, sehr zu Jins Freude. Hart draengte er sich Ryo entgegen, presste seine eigene Erregung an den flachen Bauch und fuehlte sich mit jedem Stoss seinem Hoehepunkt naeherkommend. „Es ist fantastisch...“ presste er hervor, die Wahrheit sagend und gleichzeitig hoffend, dem Juengeren jeden Zweifel zu nehmen. Als er hoerte, wie Ryos Atem immer flacher und schneller wurde, suchte er hungrig wieder seine Lippen. Die Lust liess ihn Sterne sehen und er fuehlte, wie die Hitze wie eine Welle in ihm hochstieg. Keuchend krallte er sich in Ryos Ruecken, baeumte sich ihm entgegen und spuerte, wie der andere in ihm explodierte. Die zuckende Bewegung tief in ihm und die vor Erregung dunkle Stimme, die an seinem Ohr seinen Namen stoehnte, gaben ihm vollends den Rest und Jin kam in einem Sturm der Lust, sich auf die Hand beissend, um einen Schrei zu unterdruecken. ~~*~~ Es war schon spät, aber Yamashita fühlte sich nicht müde. Ihm ging das Gespräch mit Shige nicht mehr aus dem Kopf. Er hatte den ganzen Tag darüber nachgedacht. Er wusste, dass er nicht schlafen konnte, wenn sie das nicht klären konnten. Yamapi hasste es, wenn er mit jemandem im Ungeklärten war, besonders, wenn ihm dieser jemand viel bedeutete. Und das tat Shige nun mal. Also beschloss er zu ihm runter zu gehen. Sein Handy und seine Schlüssel ließ er auf dem Tisch liegen, denn er wollte nicht gestört werden und absperren musste er nicht. Wozu sollte er also seine Schlüssel mitschleppen. Als er seine Wohnung verließ, sah er Koyama, der gerade seine Wohnungstür aufschloss. Sie winkten sich kurz zu, dann lief Tomohisa die Treppe runter und stand kurze Zeit später vor Katous Tür. Sein Herz schlug wie wild. Er war tatsächlich aufgeregt. Dann klingelte er. Einen Moment tat sich nichts. Dann vernahm er leise Geräusche. Die Tür wurde geöffnet. „Hey!“ sagte der Ältere und blickte Shige an. „Hey!“ erwiderte dieser und trat zur Seite. Shige trug bereits einen Pyjama und ging vor Yamapi her ins Wohnzimmer. Die Wohnung des Jüngeren war wie immer ordentlich. Wieder mal fühlte Yamapi, wie unterschiedlich sie vom Wesen her waren. Er selbst mochte es gern etwas ungeordneter. Er dachte kurz darüber nach, ob es nichts Gutes war, wenn man so unterschiedlich war, immerhin erhielt das ja auch eine gewisse Spannung. „Ich wollte mit dir reden, wegen heute morgen…“ begann Yamapi und ließ sich neben seinem Freund nieder. Er nahm seine Hand, doch Shige entzog sich ihm. „Ich hab den ganzen Tag drüber nachgedacht. Vielleicht kann ich mich nicht zu dir bekennen, weil ich nicht sicher bin…“ fügte er hinzu. Er wollte nicht, aber irgendwie klang es falsch. „Du bist dir nicht sicher mit uns?“ fragte Katou nun. „Ich mag dich wirklich sehr… du bedeutest mir mehr als die meisten anderen Menschen…“ meinte Yamapi. Er fühlte sich schlecht. Es tat weh und er wusste nicht, ob er das Richtige tat. „Ich mag dich aber nicht Pi! Ich liebe dich! So ist es immer… ich schein alles viel ernster zu nehmen als alle anderen. Ich hab gedacht, dass wir uns lieben, dass wir es den anderen irgendwann auch sagen könnten. Verstehst du? Ich will mir nicht ständig Gedanken darüber machen, dass mich jemand sieht, wenn ich zu dir gehe oder von dir heimkomme.“ /Liebe? Liebe ich ihn auch?/ fragte sich Yamashita. Er sah Shige ins Gesicht. Es war ein Gesicht, das man eigentlich nur lieben konnte. Er war einfach wunderhübsch, außerdem hatte er einen tollen Charakter… und trotzdem war da dieses Gefühl, dass etwas nicht passte. „Es tut mir leid…“ nuschelte Yamapi und blickte auf den Boden. „Willst du mit mir Schluss machen?“ fragte Shige nachprüfend. „Ich weiss nicht. Vielleicht wär es das Beste? Es wäre doch nicht fair, wenn ich nur mit dir zusammen bliebe, um nicht allein zu sein, das verdienst du nicht.“ Noch immer konnte Yamashita Shige nicht ansehen. „Ich geh wohl besser…“ meinte er dann und erhob sich. Er musste raus, weg von Katou. Kurz sah er ihn an. „Kannst du mich wirklich einfach so verlassen? War es so unbedeutend für dich?“ Shiges Worte versetzten Yamapis Herz einen weiteren Stich. Er fühlte sich, als hätte man ihm die Luft abgeschnürt und er spürte, wie nahe er den Tränen war. /Ist es falsch, versucht mir mein Körper zu sagen, dass ich bei ihm bleiben soll? Aber wenn ich ihn wirklich lieben würde, dann hätte ich es doch schon längst wem gesagt, wenn man sich liebt, dann versteckt man sich doch nicht freiwillig./ „Es war nie unbedeutend. Du solltest mich so gut kennen… Du hast so viel von mir gesehen, mehr als die meisten andern Menschen und ich will dich auch weiterhin als Freund haben, dir alles erzählen können, wissen, wie es dir geht.“ Yamapi fühlte den Kloß in seinem Hals, versuchte das Brennen in seinen Augen zu ignorieren. Shige saß vor ihm auf dem Sofa und sah zu ihm hoch. Wunderschöne Augen glänzend vor Tränen. Wenn sein Freund weinen würde, dann könnte er nicht anders als ihn in die Arme zu schließen. Katou löste in ihm immer irgendwie Beschützerinstinkte aus. Also entschied sich Yamapi, so schnell es ging, zu gehen. Er lief aus dem Zimmer, schnappte sich seine Schuhe und verließ die Wohnung des Jüngeren. Ohne auf seine Umgebung zu achten, lief er barfuß über den Steinboden, die Treppen hoch. Er wollte nur noch weg. Nun liefen ihm Tränen über die Wangen, er wischte sich mit dem Handrücken seiner linken Hand über die Augen. Endlich erreichte er seine Wohnung. Als er eingetreten war, schloss er die Tür, verriegelte sie und rutschte mit dem Rücken an ihr hinunter. Sein Herz tat ihm weh und er wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Hatte er nun alles kaputt gemacht? Warum war es überhaupt so weit gekommen? ~~*~~ Der Knall der Tuer riss Shige aus seiner Erstarrung. Unaufhoerlich rannen ihm Traenen die Wangen herab und er schluchzte leise auf. Er hatte es geahnt.... Dieses Gespraech heute Morgen war wirklich nicht gut gelaufen und es hatte ihn den ganzen Tag belastet. Er liebte Tomohisa wirklich, jedes Bisschen an ihm, doch er wollte keine Beziehung fuehren, die er immer verstecken musste. Waere Yamapi nicht zu ihm gekommen, waere er wohl spaeter noch hoch zu ihm gegangen, um eine aehnliche Unterhaltung zu fuehren. Mit einem aehnlichen Ergebnis. Weh tat es trotzdem und Shige stand wankend auf, nur um sich im Schlafzimmer weinend in seinem Bett zu vergraben. Immer wieder hatte er sich selbst gesagt, dass er nicht gluecklich werden konnte mit einem Freund, der nicht zu ihm stand. „Ich hab's verdient, dass man sich offen um mich kuemmert, ich will auch vor anderen zeigen koennen, zu wem ich gehoere.“, dachte er wieder den Gedanken, den er heute schon so oft gedacht hatte. Und tief in seinem Inneren wusste er, dass es die Wahrheit war, dass es ihn unglueklich gemacht haette, mit Yamapi zusammenzubleiben. Er warf es Tomohisa nicht mal wirklich vor, schließlich hatte dieser einfach nur eine andere Einstellung dazu. Shige wusste, dass er wichtig fuer Yamapi war und er hatte in seinen Augen sehen koennen, dass ihm das eben alles andere als leicht gefallen war. Doch anscheinend sollte es nicht sein, sie unterschieden sich in diesem einen Punkt, der in ihrer jetzigen Situation so existenziell war, dass sie sich gegen die Beziehung entscheiden mussten. Es tat so weh... Minutenlang lag Shige bewegungslos da und erinnerte sich an all die schoenen Momente mit seinem Freund – Exfreund. Langsam versiegten seine Traenen, auch wenn der beissende Schmerz ihn noch nicht los ließ. Schon jetzt konnte er die Einsamkeit in sich hochkriechen fuehlen und er fuerchtete sich vor der bevorstehenden Nacht. „Hoffentlich finde ich jemanden, den ich genauso lieben kann wie Tomohisa und der dann offen zu mir steht.“ Muede strich sich Shige durchs Gesicht, spuerte die trocknenden Traenen unter seinen Fingern. Kapitel 4: ----------- Da sind wir wieder!!!! Nach laaaaaaaanger Pause *hust* Dafür muss ich mich entschuldigen. Bei euch und auch bei Furu.... Es liegt nämlich an mir, dass das mit diesem Teil so furchtbar lange gedauert hat. Ihr glaubt ja gar nicht, wie viel Stress man haben kann.... *seufz* Gomen!!!!! Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel trotzdem und ihr habt uns und unsere Story nicht schon völlig vergessen. Zuerst hat wieder Furu geschrieben und der zweite Teil ist von mir. Viel Spaß! *kommis**kommis**kommis* charia „sprechen“ /denken/ **************** Szenen- und Personenwechsel ~~*~~ Autorenwechsel Tegoshi wachte wie immer schon auf, bevor sein Wecker klingelte. Nicht viel vorher, nur ein paar Minuten. Seit er allein lebte, geschah dies öfter, auch wenn er es eigentlich liebte, lange zu schlafen. Wusste doch jeder, dass Yuya immer und überall schlafen konnte. Sofort beugte er sich zu seinem Wecker und schaltete ihn aus. Erstens weil er das lärmende Geräusch nicht mochte und andererseits, weil er vermeiden wollte, dass Massu wach wurde. Eben jener lag neben Yuya im Bett und kuschelte sich an seinen Freund. Tegoshi lächelte. Er fühlte sich seltsam. Es war, als wäre jetzt etwas da, was vorher gefehlt hatte. Nur dass er es vorher nicht so sehr bemerkt hatte, immerhin konnte man nicht vermissen, was man nicht kannte. Einen Moment lang sah er an die hellblaue Decke. Heute hatte er nicht besonders viel Unterricht. Nur eine Vorlesung und später noch ein Treffen mit seiner Lerngruppe. Yuya stand auf und beschloss, erst mal zu duschen. Danach würde er Frühstück machen. Während der gesamten Zeit bemühte er sich so leise wie möglich zu sein, verzichtete auch darauf beim Duschen laut zu singen. Er wusch sich die Haare und da er noch genug Zeit hatte, ließ er sie an der Luft trocknen. Nachdem er aus der Dusche kam, band er sich ein Handtuch um die Hüfte und ging in sein Schlafzimmer. Er kniete sich vor eine der großen Kisten und begann in dieser nach Klamotten zu suchen. Und scheinbar hatte er Glück, denn er kramte eine Jeans, ein weißes T-Shirt und ein blaues Hemd hervor. So konnten ja auch Shorts und Socken nicht so besonders weit sein. Masuda öffnete die Augen und blickte sich für einen Moment verwirrt in dem Raum um. Dann erblickte er Tegoshi, der nur mit einem Handtuch bekleidet vor einem der Umzugkartons hockte. „Guten Morgen!“ meinte er grinsend und streckte sich ausgiebig dabei. Tegoshi fuhr zusammen. Er hatte nicht erwartet, dass Takahisa wach war und es hatte ihm beinahe einen Herzinfarkt verpasst. „Morgen.“, erwiderte er und drehte sich um. Dann setzte er sein niedlichstes Lächeln auf und erhob sich. Langsam ging der junge Mann zum Bett und setzte sich dann auf den Rand der Matratze. „Entschuldige, dass ich dich geweckt habe…“ murmelte Yuya leise und beugte sich zu Massu rüber. Er legte seine Lippen leicht auf die seines Freundes und küsste ihn sanft. Massu zog ihn in die Arme und ließ seine Hände über die glatte Haut wandern, erwiderte den liebevollen Kuss. **************** Auch Jin erwachte früh am Morgen. Im Gegensatz zu Tegoshi und Masuda hatte er es allerdings eilig. Er quälte sich vom Boden hoch und suchte seine Klamotten zusammen, die überall verstreut lagen. Sein Kopf schmerzte und er nahm sich den Vorsatz, sich nie wieder so zu betrinken. Trotz allem unterdrückte er es, vor Schmerz, Schwindel und aufsteigender Übelkeit aufzustöhnen, denn er wollte Ryo nicht aufwecken. Es war nicht so, dass Jin Angst davor hatte, Nishikido gegenüber zu treten oder etwas bereute, aber er machte sich Gedanken um Ryo und wie dieser reagieren würde. Würde er es akzeptieren können? Immerhin war Ryo nicht unbedingt bekannt für seine Toleranz, was solche Dinge anging. Oder würde er es ganz auf den Alkohol schieben? Jin schrieb dem Alkohol ja zu großem Teil zu, dass es soweit gekommen war, allerdings war Akanishi davon überzeugt, dass Ryo es auch gewollt hatte und es ihm zusätzlich sogar großen Spaß gemacht hatte. Nachdenklich warf Jin einen letzten Blick auf den schlafenden Nishikido, der in diesem Zustand fast schon friedlich aussah. /Vielleicht versucht er nachher, alles zu verdrängen, nur wird ihm das nicht besonders gelingen. Sein Körper hat sich die Berührungen gewünscht… das war fast so wie ein trockener Schwamm, über den man Wasser gießt./ Dann schlich er aus der Wohnung, nachdem er sich halbwegs angezogen hatte. Er war einfach nicht der Typ, der länger bei einem blieb, um zu kuscheln oder zusammen aufzuwachen. Das war auch ein Grund, warum er lieber mit zu dem Anderen ging, so hatte er nicht das Problem, dass er jemanden aus seinem Bett werfen musste, weil er seine Ruhe haben wollte. **************** Shige konnte nicht mehr schlafen. Heute war sein freier Tag. Der einzige Tag, an dem er nicht zur Uni musste und darüber war er im Moment mehr als froh. Ihm war nicht danach, Fragen nach seinem Befinden zu beantworten, die bestimmt kämen, wenn er nur halb so grauenvoll aussah, wie er sich fühlte. Er hatte lange wach in seinem Bett gelegen, doch irgendwann war er aufgestanden und hatte beschlossen, sich zu beschäftigen. Selbst wenn das hieß, dass er seine ohnehin ordentliche Wohnung noch mehr aufräumte. Doch irgendwann hatte er damit nichts mehr zu tun und so beschloss er seinen freien Tag zum Waschtag umzufunktionieren. Mit einem großen Korb voller Wäsche, Waschpulver und Weichspüler machte er sich auf den Weg in den Keller, wo sich auch ein Wäscheraum befand. Es gab zwei moderne Waschmaschinen und zwei ebenso moderne Trockner. Katou kannte sich schon damit aus. Er hatte viele Klamotten und wusch dementsprechend oft. Anfangs hatte er sich etwas angestellt, weil diese Maschinen mit all den Einstellungen und Knöpfen so unterschiedlich von der waren, die er zu Hause benutzt hatte. Leise vor sich hinsummend stopfte er seine Sachen in eine freie Maschine, fügte Waschmittel und Weichspüler hinzu und warf dann Geld in den Münzautomat, ehe er ein geeignetes Programm aussuchte. Seiner Meinung nach war es eine Frechheit, dass sie fürs Waschen bezahlen mussten, andererseits mussten das gewöhnliche Studenten, die in einem Wohnheim lebten, ja auch. Schulterzuckend drückte er den Startknopf und sofort begann sich die Waschtrommel zu bewegen, nur um dann wieder zu stoppen, die Richtung zu ändern, wieder zu stoppen und schließlich Wasser zu ziehen und mit dem eigentlichen Waschen zu beginnen. (Lacht nicht, aber japanische Waschmaschinen sind seltsam…) Als er sich gerade wieder auf den Rückweg gemacht hatte, hörte er Geräusche aus dem Schwimmbad. Ein wenig neugierig, öffnete er die Tür aus Milchglas einen Spalt. Er selbst hatte den Räumen im Keller bis auf den Wäscheraum nicht besonders viel Beachtung geschenkt und auch Yamashita hatte, soweit Shige das wusste, den Pool noch nicht ausprobiert. Von seiner Stelle an der Tür aus konnte er sehen, dass sich eine Person im Wasser befand. Mit langen kräftigen Zügen kraulte die muskulöse Gestalt durch das Wasser. Es musste jemand sein, der öfter schwamm. Zögerlich trat Shige ein und schloss die Tür hinter sich. Der junge Mann im Wasser schien ihn nicht zu bemerken. Er erreichte das Ende seiner Bahn in der Nähe von Katou, der sich nun auf einer der Liegen nieder gelassen hatte. Unter Wasser machte der Schwimmer eine elegante Rolle, stieß sich mit den Füßen ab und glitt unter der Wasseroberfläche einige Meter weit, ehe er zum Luftholen auftauchte. Erst jetzt schien der Mann im Wasser seinen Zuschauer zu bemerken. Er hielt in seiner Bewegung inne, drohte fast zu ertrinken, weil er so überrascht war. „Entschuldige bitte… ich wollte dich nicht bespannen.“ murmelte Katou und konnte ein Rotwerden kaum unterdrücken. Der im Wasser befindliche junge Mann stand nun und schüttelte den Kopf. „Kein Problem… vielleicht gefällt es mir ja bespannt zu werden?“ erklärte er grinsend. Seitdem der Schwimmer nicht mehr in hoher Geschwindigkeit durch den Pool schwamm, hatte Shige erkannt, dass es sich um Takizawa Hideaki handelte. Eben Besagter schwamm nun auf den Rand zu, stemmte sich mit den Händen hoch und kletterte in einer fast schon fließenden Bewegung aus dem Wasser. Shige bewunderte einen Moment unwillkürlich das Spiel von Tackeys Muskeln, wandte dann aber seinen Blick schnell ab. „Gibst du mir mal mein Handtuch?“ fragte der Ältere und ließ sich auf der Liege neben Shige nieder. Katou sah sich um und stellte fest, dass das orangefarbene Badetuch hinter ihm lag. Er griff danach und reichte es an den nassen Tackey weiter. Dieser tupfte sich über das Gesicht, legte es dann neben sich und schloss die Augen. „Und was treibt dich schon so früh in den Keller? Willst du trainieren?“ Tackey öffnete seine Augen nicht, während er mit Katou sprach, so entging ihm, wie dieser ihn musterte. „Ich? Ich wasche Wäsche.“, murmelte Katou mit unglaublicher Ernsthaftigkeit. „Wäsche?“ fragte Tackey nach, wandte den Kopf zu Shige, öffnete die Augen und blickte ihn fragend an. „In aller Herrgottsfrühe?“ fügte er hinzu und blickte nun an Katou vorbei auf die Uhr, die an der Wand angebracht war. Shigeaki nickte. „Hm… entweder du hast noch was vor und all deine Sachen sind schmutzig oder du liebst es deine Wäsche zu waschen, während andere schlafen.“ erklärte Tackey. Er wusste eigentlich, dass es ihn nichts anging, warum das Mitglied von NEWS seine Wäsche zu dieser Zeit und nicht wann anders wusch, allerdings war er schon immer viel zu neugierig. Tsubasa hatte ihm das öfter als einmal vorgehalten. Katou sah weg, fühlte sich in gewisser Weise ertappt. Er wollte nicht darüber reden. Auch Tackey merkte das. Er richtete sich auf, griff umständlich an Shige vorbei und kramte in seinen Sachen. Zur Erstaunung des Jüngeren nahm er sein Handy hervor. „Ich hab deine Nummer nicht und auch nicht deine E-mailadresse!“ erklärte Tackey als er den irritierten Blick des Anderen sah. „Ich hab mein Handy nicht mit und da ich es neu hab, kenn ich meine Nummer noch nicht auswendig.“, murmelte Shige. Tackey seufzte, stand auf und blickte Katou dann abwartend an. „Dann komm ich mit zu dir und du gibst mir dann beides! Dann mach ich auch gleich noch ein nettes Foto. Man kann nie genug Fotos von hübschen Jungs haben!“ Er grinste, nahm seine restlichen Sachen und schritt auf die Tür zu. Ihm schien egal zu sein, dass er nichts als eine Badehose trug und obwohl Shige sicher war, dass Tackey keine Ahnung hatte, wo er wohnte, lief Takizawa zielstrebig los. Das brachte Shige dazu, ihm einfach zu folgen. Scheinbar wurde das nichts mit dem Plan, niemanden sehen und im Selbstmitleid versinken. **************** Junno war gerade dabei, die Reste seines Frühstücks wegzuräumen. Es war schon fast Mittag, aber da er heute nicht wirklich viel vorhatte, kümmerte es ihn nicht. Eigentlich hätte er heute Gesangsunterricht gehabt, aber da er momentan nicht mal in der Lage war zu sprechen, fiel das aus. Wobei er sich heute schon viel besser fühlte. Sein Hals schmerzte nicht und seine Stimme kehrte langsam wieder zurück. Wenn er sich noch etwas schonte, dann würde sie bald nicht mehr dieses Krächzen sein, das sie momentan war. Während er in der Küche sein Geschirr abwusch, hörte er, wie es nebenan bei Nakamaru klingelte. Erstaunt hob er die Schultern. Es läutete noch ein weiteres Mal. Dann vernahm er eine weibliche Stimme. „Maru? Schläfst du etwa noch?“ Die Frau klopfte nun gegen die Haustür. Taguchi öffnete die Tür seines Appartements und sah sich um. Vor der Wohnung seines Freundes stand ein Mädchen. Sie trug einen weißen Sommerhut, an dem eine blassrosa Blume mit ein paar Perlen angenäht war. Passend dazu trug sie ein weißes Shirt und einen schwarzweiß gemusterten Rock, der bis zu den Knien reichte. Etwas unpassend waren die wenig eleganten Sandaletten, die sie dazu trug. Junno ging zu ihr und räusperte sich. „Maru…“ zu mehr war seine Stimme nicht in der Lage. Außerdem blickte ihn die Fremde etwas erstaunt an, wähnte sie sich doch allein auf der Galerie des fünften Stocks. Mit einem kritischen Blick musterte sie Junno, der eine Schürze trug und einen Schwamm in der Hand hielt. Dann grinste sie. „Ja? Was ist mit ihm? Hatte er gestern eine Einweihungsparty und kommt deswegen nicht aus den Federn?“ Junno schüttelte den Kopf, setzte zu einer Erklärung an, wobei ihn seine schwache Stimme behinderte. „Ich bin gut in Scharade! Streng dich nicht so an…“ meinte sie und stellte ihre Tüte, die sie in der rechten Hand gehalten hatte, ab. „Also Yuichi…“ Junno nickte, dabei deutete er nach unten. Wollte ihr klarmachen, dass sich Nakamaru bei seinem besten Freund befand. „Er ist zum Kombini gegangen um sich ein Onigiri zu kaufen?“ mutmaßte das Mädchen. Junno schüttelte den Kopf wild und zeigte mit zwei Fingern. Er wollte zeigen, dass sich Nakamaru bei Koki im 2. Stockwerk befand. „Er kauft zwei?“ Erneut schüttelte Taguchi den Kopf. „Er ist aber nicht hier?“ fragte die junge Frau nun. Junno nickte. „Weißt du, wo er ist?“ Sie sah ihn fast bittend an. Junno nickte und imitierte dann Koki bei einer seiner Raps mit Gestik. Das Mädchen brach in Lachen aus. „Bei Koki… hätte ich mir ja denken können…“ Sie seufzte auf. „Im 2. Stock?“ Junno nickte begeistert, vergaß einen Moment, dass die Fremde eben nicht das schwierigste Rätsel auf Erden gelöst hatte. „Danke!“ Sie lächelte und nickte leicht. Junno fiel auf, dass sie auf eine zurückhaltende Art mädchenhaft war. Sie war einer der Menschen, die Jin wohl wieder als langweilig betitelt hätte. „Bist du auch ein Freund von Yuichi?“ fragte das Mädchen nun. Eigentlich hatte Taguchi erwartet, dass sie sich auf den Weg runter machen würde, um Nakamaru bei Tanaka zu besuchen. Er nickte. Obwohl er keine Ahnung hatte, wer sie war, hatte er nicht das Gefühl, dass er ihr verheimlichen musste, wer er war. Es wunderte ihn etwas, dass sie ihn nicht erkannte, immerhin waren Maru und er in der gleichen Gruppe. „Auch ein Member von KAT-TUN? Du musst mir verzeihen, dass ich mich nicht auskenne, aber ich war ein halbes Jahr im Ausland, in England. Da hab ich wohl noch einiges aufzuholen.“ Junno winkte ab. Für so wichtig hielt er sich nicht. Sie sollte nicht seinetwegen traurig gucken. „Hey… was machst du denn hier?“ erklang plötzlich Nakamarus Stimme. Er war eben aus dem Aufzug getreten. „So begrüßt man heutzutage also seine Freundin?“ lächelte das Mädchen gespielt beleidigt. „Tut mir leid Fumi!“ Maru hatte sie nun erreicht, lächelte ebenfalls. Koki folgte seinem besten Freund, nickte dann dem Mädchen zu und nahm Maru den Schlüssel ab um die Tür aufzusperren. Junno blickte das Mädchen perplex an. Er hatte nicht gewusst, dass Nakamaru eine Freundin hatte. Wie immer fühlte er sich außen vor. „Junno? Das ist Suzuki Fumiko. Fumi, Taguchi Junnosuke.“ stellte Maru die beiden einander vor. „Und warum bist du nun hier?“ Noch immer klang Yuichi etwas unerfreut. „Wenn du dich nicht mehr über meinen Besuch freust, dann frag ich diesen hübschen, schweigsamen Mann, ob er den Kuchen essen will, den ich extra gekauft hab.“ Sie schmollte wieder. „Kuchen?“ Yuichi grinste. „Ja selbst gekauft!“ erwiderte sie. „Und zum Glück war ich so vorausschauend auch ein Stück für Koki mitzubringen.“ „Ich liebe dich dafür!“ erklärte Koki, der nun wieder aus dem Inneren des Appartements auftauchte. „Ich weiß…“ erwiderte sie zwinkernd. „Nichts gegen deine Rechenkünste Schatz, aber mit Junno hast du doch kaum gerechnet, oder?“ meinte Yuichi nun. „Nein, er kann mein Stück essen, ich muss leider los zur Arbeit. Da du ja nicht warst, wo du sein solltest, hab ich keine Zeit mehr.“ Nervös blickte sie auf die Uhr. Junno grinste und während sich Maru und Fumi verliebt verabschiedeten, schnitt Koki Grimassen, scheinbar war ihm das zuviel Pärchen auf einmal. ~~*~~ „Was denn, du bist doch nicht etwas schon satt?“ Gespielt empört stützte Tackey die Hände in die Seiten und baute sich vor Shige auf, der ihn etwas erschrocken ansah. „Ne~ein, natürlich nicht.“, murmelte der Jüngere dann und griff zu einem weiteren Pfannkuchen. Tackey grinste. Er wurde das Gefühl nicht los, dass Shige sich ziemlich überfahren fühlte von ihm, aber beschwert hatte er sich noch nicht. Zufrieden wandte Tackey sich wieder zum Herd, ergriff die Pfanne und ließ den letzten Pfannekuchen auf seinen Teller gleiten. Dann setzte er sich wieder zu Shige, der brav auf seinem Essen herumkaute und ihn hin und wieder scheu anschaute. Wo sie sowieso schon mal in Shiges Wohnung waren, da hatte Tackey auch gleich beschlossen, dass sie doch was essen könnten. Der Gedanke war ihm in erster Linie wegen seines knurrenden Magens – Schwimmen macht so hungrig – gekommen und wegen der wohlgefüllten Vorratsschränke in Katous Wohnung. Seine eigenen boten nicht so viel, das wusste er nur zu gut. Damit er kein schlechtes Gewissen bekam, hatte er sich freiwillig zum Kochen gemeldet. Womit er auch gleich verhindert hatte, dass Shige die Idee irgendwie ablehnen konnte, schließlich weist man einen Sempai bei so was nicht einfach ab. Musternd sah Tackey den Jüngeren an. Er hatte keine Ahnung, was den anderen beschäftigte, aber etwas sagte ihm, dass irgendetwas Shige keine Ruhe ließ und ihn immer wieder traurig vor sich hinstarren ließ. /Dabei ist er doch so niedlich, wenn er mal lächelt./ überlegte Tackey, während er sorgsam Ahornsirup auf seinem Pfannekuchen verteilte. Vielleicht war es das Zusammenleben mit so vielen Leuten von JE, das ihm zuschaffen machte oder noch der Umzug.... Oder etwas ganz anderes. Vorsichtig biss Tackey in sein fertiges Werk und warf einen weiteren Blich auf Shige. Der saß schon wieder so geknickt da.... Ein Lächeln huschte über Tackey Gesicht und er fischte unter dem Tisch unauffällig nach seinem Handy. Eben erst hatte er die Nummer des Jüngeren eingespeichert und tippte jetzt schnell eine kurze Nachricht: „Lächeln!“ Dann ließ er das Handy wieder sinken und widmete sich betont konzentriert seinem Pfannekuchen. Als Shige nach seinem kurz klingelndem Handy kramte, behielt er ihn aus den Augenwinkel im Blick. / Er wird rot! Wie niedlich...../ schmunzelte Tackey in sich hinein und lächelte dann Shige unschuldig an. Gleichzeitig haderte er in Gedanken mit sich selbst. /Was denn Tackey, fängst du jetzt schon in Gedanken an, dich zu wiederholen? Was anderes als niedlich fällt dir wohl nicht ein./ Shige lächelte tatsächlich, erst etwas verlegen und nervös, dann wirklich. Als er sich für seine schlechte Laune entschuldigte, schüttelte Tackey jedoch energisch mit dem Kopf. „So ein Quatsch, jeder ist mal schlecht drauf. Aber ich kann nur nicht daneben sitzen und einfach zugucken. Komm, versuch mal nicht an das zu denken, was dich so deprimiert, heute ist doch noch ein langer Tag, da kann sich viel tun. Kopf hoch!“ Zur Bekräftigung streckte er beide Hände über den Tisch und drehte die Daumen nach oben. Dabei sah er erst die Tropfen Ahornsirup, die an seiner rechten Hand klebten und leckte sie schnell ab. Shige musste lachen und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, weil er seinen Sempai nicht auslachen wollte. Tackey betrachtete das Gigglen befriedigt. /Wie niedlich..../ **************** Mit einem gemurmelten „Itte kima~asu“ (so was wie „Bis nachher!“, Floskel, wenn man seine Wohnung verlässt) trat Tatsuya aus seiner Tür, obwohl er wusste, dass ihm niemand antworten würde. Er versuchte einfach, es sich ein bisschen heimisch zu machen. Schwungvoll schulterte er seine Sporttasche und machte sich auf den Weg zum Boxtraining. Zwar war in diesem Gebäude schon für fast alles gesorgt, wenn es um Fitnesstraining ging, aber einen richtigen Boxring und auch einen Partner zum Trainieren gab es nicht. Also hatte er mit seinem Lehrer einige Termine ausgemacht, an denen er wie früher zum Boxzentrum kam, während er andere Trainingsarten natürlich jetzt hier absolvieren konnte. Irgendwie freute sich Tatsuya, aus dem JE-Haus hinauszukommen. Nicht, dass es ihm schon auf die Nerven ging, dazu hatte bis jetzt alles viel zu gut geklappt und gerade gestern war ein richtig toller Tag gewesen. Ein bisschen musste er grinsen, als er sich daran erinnerte, wie Koki sich mit seiner Hilfe vor weiterem Helfen gedrückt hatte. Das war dann noch ein sehr entspannter Ausklang des langen Tages geworden, Koki konnte ja manchmal doch wirklich unterhaltsam und nicht nur nervtötend sein. Und das Frühstück war ja auch schon so nett gewesen.... /Trotzdem ist es gut, wenn ich mal was anderes sehe, sonst bekomm ich noch einen JE-Überschock./ Vor sich hinsinnierend lief Tatsuya die Treppen hinunter in die Eingangshalle. Dort wollte er nur noch schnell einen Blick in sein Postfach werfen, doch dann erstarrte er plötzlich. Vor der blauen Briefkastenreihe stand Ryo an seinem Fach. Einen Moment lang sein eigenes Pech verwünschend zögerte Tatsuya, als ihm auf einmal auffiel, dass der andere ihn noch nicht einmal wahrgenommen hatte. Stattdessen stand Ryo wie zur Salzsäule erstarrt vor seinem Postfach, den Schlüssel in der Hand, und schien vergessen haben, was er eigentlich damit gewollt hatte. Tatsuya runzelte die Stirn. Es ging ihn ja nichts an, aber Ryo sah richtig fertig aus. Wie er da mit leerem Blick auf sein Namensschild starrte, leichenblass, zerzaust und mit zitternden Händen, konnte einem das schon richtig Angst machen. Bei jedem anderen hätte Tatsuya gefragt, ob alles okay wäre, aber bei Ryo ließ er es lieber bleiben. Doch wenigstens verbiss er sich auch jede Stichelei, das wäre jetzt alles andere als fair gewesen, und ging zur Tür ohne seine Post noch zu checken. Bei einem letzten prüfenden Blick auf Ryo hörte er, wie sich Stimmen im Treppenhaus näherten und beschloss, dass es besser war, wenn sich jemand anders als gerade er selbst um Ryo kümmerte. Aber er würde nach dem Training mal nachhorchen, ob vielleicht was wirklich Ernstes passiert war. Vor der Tür streckte er sich wohlig im Sonnenschein und setzte erstmal seine Sonnenbrille auf. Dann schlenderte er in Richtung Straße, wo zwei Taxis warteten. JE hatte einen speziellen Vertrag mit einem Taxi-Unternehmen, um zu gewährleisten, dass nicht jede Fahrt der Jungs der Öffentlichkeit berichtet wurde, dass sie aber gleichzeitig nicht ständig mit auffälligen Limousinen umherkutschiert werden mussten. Eigentlich wäre Tatsuya ja auch gelaufen, aber dazu waren schon zu viele Menschen unterwegs und auf Groupies hatte er jetzt gar keine Lust. Auf einmal wurde irgendwo ein Fenster aufgerissen. „Heeeey, Ueda-kun!“ hörte er Kokis Stimme von weit oben. Erstaunt drehte er sich um und sah die Hauswand hinauf, bis er Koki an einem Fenster im 5. Stock entdeckte. „Wo willste denn hin?“ wollte Koki wissen, der es inzwischen auf dem Sims bequem gemacht hatte. Innerlich verdrehte Tatsuya ein wenig die Augen, er hielt ja nicht so besonders viel davon, dass er hier seine Pläne über das ganze Gelände brüllte. Aber was half`s, Koki hatte bei so etwas eben weniger Hemmungen. Außerdem war es schon irgendwie lustig, wie sie jetzt alle zusammen wohnten. „Ich geh trainieren!“ rief er hinauf und deutete auf seine Tasche. Koki schüttelte oben nur den Kopf. „Also, wiiiiiiiir essen jetzt Kuchen. Lecker, lecker sahnigen tollen Kuchen! Das ist doch viel besser als Training.“ Demonstrativ hielt er seinen Kuchenteller hoch. „Naja, das ist wohl eine Frage des Standpunkts.“ Tatsuya grinste. Dann setzte er hinzu: „Einige von uns tun halt was für ihre Figur und andere etwas dagegen.“ Lachend winkte er noch mal kurz, drehte sich wieder um und ging zu einem Taxi. Koki konnte manchmal echt eine Naschkatze sein. Als er ins Auto stieg, schallte es auf einmal von oben: „Itterashaaaaaaaaaaaaai!“ („Komm gut wieder zurück“ oder so, ist die normale Antwort auf „Itte kimasu“, was Tatsuya vorhin benutzt hatte) Mit einem Lächeln setzte sich Tasuya hin. Ihm war gar nicht klar gewesen, dass Koki immer noch am Fenster gewesen war. **************** Shige sah auf die schlichte Wanduhr in seinem Wohn- und Esszimmer. Das war ein wirklich ausgedehntes Frühstück geworden, eigentlich schon eher ein Brunch. Dafür, dass er am Anfang gar nicht so begeistert gewesen war, als Tackey einfach vorschlug zusammen zu essen, weil er lieber ein bisschen allein gewesen wäre, war es richtig nett geworden. Vielleicht war es genau richtig gewesen, sonst wäre er doch eh nur in seinem Selbstmitleid versunken. Seufzend richtete Shige sich etwas auf und tätschelte seinen vollen Bauch. Grinsend sah Tackey zu ihm auf und meinte: „Ui, bist du auch so satt?“ Mit einem leisen Lächeln nickte Shige nur und begann, die Teller abzuräumen. Er mochte es nicht, wenn so etwas ewig stehen blieb, wenn es in der Spüle stand, dann sah er es wenigstens nicht. Auf einmal fühlte er sich von zwei starken Händen gepackt, wurde herumgedreht und dann schob Tackey ihn kurzerhand zur Spüle. Bevor Shige noch erstaunt protestieren konnte, deutete Tackey auf die benutzen Küchenutensilien, Teigspritzer und Zutaten. „Gomen ne, dass ich deine Küche in so ein Chaos verwandelt hab. Wir machen das jetzt einfach schnell zusammen, dann ist es weg. Du spülst und ich reich dir die Sachen an. Okay?“ /Was bitte soll ich sagen, wenn er mich so charmant anlächelt????/ fragte sich Shige und nickte dann etwas hilflos. Tackey strahlte ihn an. „Das ist toll, ich hasse Spülen nämlich. Sag mir, wie ich dir sonst helfen kann, aber Spülen ist echt nix für mich.“ Damit begann Tackey, den Tisch abzuräumen, und Shige drehte sich kopfschüttelnd zur Spüle. Als er das Wasser einlaufen ließ und die ersten Teigreste abspülte, merkte er auf einmal, dass er lächelte. Es machte ihm gar nichts aus, dass er hier so zum Spülen verdonnert wurde, wenn er so nett dazu gebracht wurde. Und wenigstens hatte Tackey nicht rumgenörgelt, dass er doch nicht mal so einen Stress machen sollte wegen dem Aufräumen. /Nein, ich lass mich jetzt nicht schon wieder runterziehen, indem ich zuviel an Yamapi denke!/ beschloss Shige und stürzte sich trotzig auf den Abwasch. Nur einige Minuten später war schon alles erledigt und Shige trocknete sich zuletzt noch die eigenen Hände ab. Tackey räumte noch die Teller weg und wandte sich dann mit einem Lächeln zu ihm um. „Du bist ja total schnell beim Spülen, super. Und deine Wohnung ist so aufgeräumt, wie machst du das nur? Ich wünschte auch, dass es bei mir etwas mehr so aussähe, ich krieg irgendwie kein System rein.“ Shige fühlte die Röte in seine Wangen schießen und blickte hastig auf das Handtuch, dass er sorgfältig aufhängte. „Ich bin halt ein ordentlicher Mensch... keine Ahnung, ich mag's nicht so, wenn’s chaotisch ist. Ziemlich spießerhaft also...“ Er selbst konnte den Frust aus seiner Stimme heraushören und hätte sich dafür ohrfeigen können. Aber Tackey wischte diesen unangenehmen Moment hinweg, als er ihm auf die Schulter klopfte und fröhlich erklärte: „Ich find das super hier. Du bist einfach diszipliniert, das ist doch bewundernswert.“ Bei Tackeys Zwinkern musste Shige schlucken. So hatte das eigentlich noch niemand formuliert, auch wenn die anderen NEWS-Leute meistens schon zu schätzen wussten, dass er hin und wieder Ordnung auf ihren Tourneen schaffte oder ähnliches. Eine warme Hand um seine eigene riss ihn aus seinen Gedanken. Tackey zog ihn einfach mit sich und meinte, er würde ihm jetzt seine Wohnung zeigen, dann könnte er ja mal eine Chaosbewertung auf einer Skala von 1 bis 10 abgeben. Unwillkürlich musste Shige kichern. „So schlimm ist es bestimmt gar nicht, Tackey-sempai. Und sonst komm ich halt mal aufräumen, wenn ich dafür noch mal solche Pfannekuchen gemacht bekomme.“ Erschrocken hielt er sich die freie Hand vor den Mund. Was redete er denn nur da? Wie aufdringlich, Tackey hatte ja wohl besseres zu tun als ihm ständig Frühstück zu machen. Doch im nächsten Moment fühlte er sich kurz und stürmisch umarmt und wieder einmal schaute er in Tackeys strahlendes Gesicht. „Das ist ein Deal!“, rief der Ältere sichtlich erfreut und zog Shige weiter. „Dann besteht ja doch noch Hoffnung für mein Reich des Chaos!“ Der Gedanke überfiel Shige ganz plötzlich. /Auch wenn er älter ist als ich, wenn er sich so freut, dann ist er richtig... niedlich./ **************** Eine schwere Hand auf seiner Schulter unterbrach Koki in seinen Gedankengängen. Maru grinste seinem besten Freund unheilvoll ins Gesicht und meinte zuckersüß: „Ich will dich ja nicht stören, aber wenn du dich endlich von deinem Abschied von deinem Liebsten losreißen könntest....“ Mit einem Schlag wurde Koki knallrot. Sofort sprang er von der Fensterbank, ignorierte Junnos unterdrücktes Kichern und giftete Maru an. „Spinner. Sonst noch Probleme? Ich kann meinen Kuchen essen, wo ich will.“ Irgendwie hatte er das Gefühl, selbst sein böser Tonfall nützte überhaupt nichts, Maru streckte ihm nur ungerührt die Zunge raus. /Verdammt, ist doch mein Bier, wo ich hingucke, wenn ich esse./ Vor sich hingrummelnd griff Koki nach seinem Teebecher. Auch wenn er sich selbst nicht erklären konnte, warum er da hocken geblieben war, mit dem Blick einem sich immer weiter entfernenden Taxi folgend. In einem einzigen Zug leerte Koki seinen Tee und stand dann entschlossen auf. „So, Schluss mit Trödeln jetzt. Wir müssen den ganzen Kram nach hier bringen, der immer noch unten steht und dann wird gestrichen.“ Yuichi nickte nur ergeben und stand auch auf. Von hinten schlug Koki Junno auf die Schulter, dass dieser sich beinah an seinem letzten Bissen vom Kuchen verschluckte. „Du hast doch sicher nichts Besseres zu Tun als uns beim Tragen zu helfen, oder Taguchi?“ Nach dieser eher rhetorischen Frage verließ er das Zimmer und ging nach unten zu seinem eigenen Appartement./ Wer Kuchen essen kann, der kann auch tragen helfen./ Ihn beschlich das Gefühl, dass er gerade versuchte, sich selbst von irgendetwas abzulenken, aber er schob die Gedanken beiseite. Rumgrübeln konnte er, wenn dieser Umzug endlich komplett vorbei war. Als Junno und Yuichi Kokis Appartement betraten, drückte Koki beiden kurzerhand die ersten Kisten in die Arme. Einen kleinen Kommentar konnte er sich nicht verkneifen: „Also, deiner Stimme geht’s ja immer noch nicht viel besser.... ist natürlich schlecht, wenn du nicht mal Leute warnen kannst, bevor du mit den Kisten über sie stolperst oder so. Wir könnten dir diese blinkende Weihnachtsmütze von Maru aufsetzen, als Alarmsignal.“ Hätte Junno eine Hand frei gehabt, hätte er Koki sicher einen Vogel gezeigt, so verzog er nur das Gesicht und schleppte die Kartons zum Aufzug. Gemeinsam packten sie den Aufzug voll, dann fuhr Taguchi mit den Sachen nach oben. Als Koki gerade wieder in seiner Tür verschwinden wollte, um die nächsten Sachen schon mal auf den Flur zu schaffen, stellte sich ihm auf einmal Maru in den Weg. Sein ungewohnt ernster Blick ließ Koki erstaunt innehalten. „Muss das sein? Du könntest ruhig mal netter zu ihm sein, er hat dir nichts getan, er hilft uns sogar. Und gerade jetzt kann er sich nicht mal wehren!“ Das klang echt ganz schön angefressen, doch Yuichi ließ Koki nicht mal zwischendurch zu Wort kommen. „Wir wohnen jetzt hier alle zusammen und ihr werdet euch ständig sehen. Das muss funktionieren, sonst ist das schlecht für die Gruppe.“ Koki nickte genervt. „Es war doch nur Spaß...“ Nakamaru schnaubte ungehalten. „Ich glaub nicht, dass Taguchi-kun das auch immer so sieht.“ Auch wenn er wusste, dass der Andere recht hatte, verdrehte Koki die Augen. „Er darf das eben nicht alles so eng sehen.“ „Du bist gemein und das weißt du.“ Nach einem kurzen Zögern setzte Yuichi hinzu. „Ueda-kun fand das gestern auch nicht toll, wie du dich aufgeführt hast und du weißt, er hat Recht damit.“ Einlenkend erklärte Koki: „Schon gut, schon gut, ich werds versuchen. Aber ein bisschen Spaß muss sein.“ Kurzerhand ergriff er einen Stapel Jacken und reichte sie Yuichi. „Hier, die kannst du gleich mitnehmen, wenn du hochgehst.“ Erst dachte Koki, er wäre seinen besten Freund für den Augenblick losgeworden, da Nakamaru den Stapel einfach nahm und dann wieder auf den Flur trat. Doch dann sagte Yuichi über seine Schulter zurück: „Du weißt schon, dass du gerade erst dann nachgegeben hast, als ich von Ueda geredet habe?“ Koki knallte einfach die Tür hinter ihm zu. Kapitel 5: ----------- Kakkoii 5 Da sind wir wieder!!!!!! *trommelwirbel* ^^hat schon wieder länger gedauert, als wir eigentlich geplant hatten... na ja, deshalb geht’s jetzt ohne große Worte gleich zur Sache! Nur noch eins: Vielen, vielen Dank an alle Kommi-schreiber und wir freuen uns auch über Anregungen und Ideen! *knuff* Tsubasa war allein in seiner Wohnung. Er hatte sehr gern Gäste bei sich, aber es strengte auch an. Besonders wenn Leute dabei waren, die so energiegeladen wie Tackey waren. Er liebte Tackey auf eine Art und Weise, die schon seit langem nichts mehr mit Sex oder Verlangen zu tun hatte. Es war, als hätten sie diese Ebene hinter sich gelassen mit ihrer Trennung. Noch immer war Tackey für Tsubasa wichtig, vielleicht sogar noch wichtiger als früher. Wann immer Tackey da war, fühlte sich Imai besser. Doch manchmal brauchte er auch seine eigenen Momente, die, in denen er allein war und sich Zeit für sich nehmen konnte. Mühsam rappelte sich der dunkelhaarige Mann auf und räumte das Geschirr seines Frühstücks, das man eigentlich schon eher Brunch nennen musste, angesichts der fortgeschrittenen Zeit, weg. Er brachte alles in die Küche, räumte es in die Spülmaschine. Dieses Gerät gehörte für ihn in eine gut ausgestattete Küche und es erleichterte alles ungemein. Nachdem er Ordnung geschafft hatte, ging er zurück ins Wohnzimmer. Er nahm einen großen Zeichenblock und eine Box mit Stiften vom Regal und ließ sich vor seinem niedrigen Tisch nieder. Kaum dass er saß, schnappte er sich eine silberne Fernbedienung und schaltete Musik ein. Dann begann er zu zeichnen. Er hatte plötzlich Lust dazu, mal wieder Klamotten zu machen. Es kam nicht von ungefähr, dass Tackey und er immer zusammenpassten, was ihre Kleidung betraf. Und er kannte seinen Partner gut genug um zu wissen, was diesem gut gefiel. Und fast noch besser als Takizawa wusste Imai, was dem anderen stand. Einige Zeit arbeitete er vor sich hin. Es gelang ihm gut, die Vorstellungen in seinem Kopf auf Papier zu bringen und so konnte er wohl am Nachmittag schon damit beginnen, das ein oder andere auszuprobieren. ~~*~~ Währenddessen lotste Tackey gerade ein Stockwerk tiefer Katou Shigeaki durch seine Wohnung, oder besser durch sein „Reich des Chaos“. Der Jüngere lauschte Tackeys Ausführungen über die Ursachen des zwar nicht heillosen, aber dennoch beeindruckenden Durcheinanders mit einem unbewussten leichten Grinsen. Bisher hatte er sich nie großartig Gedanken darum gemacht, wie es wohl bei anderen von JE in den Wohnungen aussah, mal abgesehen von den NEWS-Mitgliedern, wo er schon mal zu Besuch gewesen war. Aber irgendwie war es ganz interessant zu sehen, wie sich jemand in einer Wohnung eingerichtet hatte, die seiner eigenen zimmertechnisch ja so ähnlich war. Man sah, dass Tackey schon etwas länger hier wohnte. Alles wirkte schon wohnlich und auch oder gerade die herumliegenden Klamotten, Zeitschriften, CDs und der als Ablage genutzte Schreibtisch trugen zu dieser Atmosphäre bei. Die Möbel wirkten durch die schlichte Farbgestaltung mit Schwarz und Weiß edel, aber nicht kalt. „Und, was hältst du von meinem Reich?“ Unter Tackeys erwartungsvollem Blick lächelte Shige. „Nicht halb so schlimm, wie ich bei der Beschreibung eben gedacht habe. Ich find's echt gemütlich!“ Tackey schenkte ihm ein schiefes Grinsen und erwiderte: „Man hat mir schon mal gesagt, dass ich zu Übertreibungen neige. Aber na ja, bei dir wirkt es auch gemütlich, nur dass es nicht gleichzeitig chaotisch ist. Und besonders krieg ich in meinen Kleiderschrank kein System.....“ Zögernd öffnete Shige den großen schwarzen Schrank mit der Spiegeltür, auf den Tackey deutete. Irgendwie war ihm immer noch nicht geheuer, wie offen und vertraut Tackey mit ihm redete und ihn in alles einbezog. Doch zum Grübeln kam er nicht. Stattdessen wurde er von einer derartigen Lawine aus Kleidungsstücken begraben, dass er mit einem erschrockenen Laut zu Boden ging. Unwillkürlich fing er an zu husten und kämpfte sich seinen Weg frei, als ihn eine hilfreiche Hand an der Schulter hochzog. Gleich darauf sah er in Tackeys zerknirschtes Gesicht. „Ich hätte dich warnen sollen, aber ich vergesse es selbst jedes Mal und stopf dann einfach immer alles zurück in den Schrank, bis ich die Tür wieder zukriege.“ Shige winkte lächelnd ab. „Kein Problem, ich war einfach... überwältigt.“ Schmunzelnd fügte er hinzu: „Jetzt versteh ich, was du meinst.“ Mit einem kritischen Blick musterte er den Klamottenberg vor seinen Füßen und den Rest im Schrank. Vor seinen inneren Augen erkannte er schon einige Kategorien, in die man Tackeys Kleidung einordnen konnte. Da legte eben dieser auf einmal einen Arm um seine Schultern und meinte treuherzig: „Du erinnerst dich noch an unseren Deal, ja? Bitte-bitte tu irgendwas gegen das Chaos! Ich lass mir für das nächste Frühstück auch was Besonderes einfallen.“ Wieder musste Shige fröhlich grinsen. Irgendwie war der Tag doch nicht ganz so schlimm. Wortlos hob er den Daumen, machte ein Victory-Zeichen und fing dann einfach kurzerhand an, die Kleidungsstücke auf verschiedene Stapel einzuordnen. Anscheinend motiviert durch sein Tun, begann Tackey ein paar der anderen herumliegenden Dinge aufzuräumen. ~~*~~ Taguchi betrat die Arztpraxis. Er mochte solche Orte nicht. Sobald man sie betrat, fühlte man sich krank und dass man im Wartezimmer zwischen lauter anderen Kranken saß, half einem da auch nicht wirklich weiter. Nach einiger Zeit wurde er von einer jungen Arzthelferin in eines der Behandlungszimmer geführt und mit den Worten "Der Doktor kommt gleich zu Ihnen, Taguchi-san!" sich selbst überlassen. Während er auf den Arzt wartete, sah er sich in dem Zimmer um. An der Wand hingen einige Bilder, nicht wirklich aufdringlich, aber sie nahmen dem Raum etwas von dem sterilen Weiß. Ansonsten war es ein Behandlungszimmer wie sie wohl überall auf der Welt gleich aussahen. Seit Junno vor einigen Jahren wegen seiner Knieprobleme lange Zeit in solchen verbracht hatte, war er jedes Mal froh, wenn man ihn wieder gehen ließ. Natürlich war ihm bewusst, dass seine Heiserkeit bald kuriert sein würde, doch in seinem Hinterkopf ging ihm nicht aus dem Kopf, dass KAT-TUN vielleicht, genau wie damals, ohne ihn auskämen. Der Arzt betrat das Zimmer, las kurz die Mappe durch, die Junnos Krankengeschichte beinhaltete und wandte sich dann dem Sänger zu. Die Untersuchung bestand aus dem üblichen Prozedere und der Doktor war sehr zufrieden. Er riet weiterhin zur Schonung und Gurgeln mit irgendeinem Mittel, das er Taguchi in die Hand drückte. Junno besah sich das Päckchen mit den weißen Kügelchen darin skeptisch. Dann nickte er, wurde verabschiedet und schon kurze Zeit später verließ er das Gebäude, in dem die Praxis lag. /Hmmmm... ich fühl mich total befreit!/ Zur Feier des Tages wollte Taguchi sich etwas gönnen und in einem Game-Laden entdeckte er ein Videospiel, das er schon seit einer halben Ewigkeit haben wollte. Und heute hatte er beschlossen, es auch mal zu kaufen. Und er wusste sogar schon ein Opfer, das er damit belästigen konnte. Er würde, sobald er zu Hause war, einfach mal bei Keiichirô vorbeischauen. Sie hatten schon so lange nichts mehr miteinander unternommen. ~~*~~ Yamashita Tomohisa kam nach Hause. Er fühlte sich müde. Den ganzen Vormittag war er unterwegs gewesen. Zum Einen natürlich, um sich abzulenken von der Geschichte mit Shige und zum anderen, um einige wichtige Dinge zu erledigen, die keinerlei Aufschub duldeten. Aber jetzt hatte er nichts mehr zu tun. Er hatte sich im Konbini ein Bento mitgenommen und eine Flasche Wasser. Eigentlich hatte er keinen wirklichen Appetit, aber es war falsch, nichts zu essen, also wollte er wenigstens ein wenig Nahrung zu sich nehmen. Vor dem Haus kramte er in seiner Jackentasche nach seinem Schlüssel und als er aufblickte und durch die automatische Tür am Eingang ging, sah er Ryo in dem kleinen Vorraum stehen, wo sich die Briefkästen befanden. Nishikido stand einfach so da. Yamashita zog skeptisch eine Augenbraue nach oben, während er sich dem Freund näherte. "Yo! Ryo-chan!" Nishikido reagierte nicht auf diese Ansprache. Yamapi blickte weiter zu Ryo, während er zu seinem Briefkasten ging, die Box öffnete und schließlich die darin befindlichen Briefe und Werbeflyer herausnahm, ehe er die Box wieder zuklappte. Dann ging er zu Nishikido zurück und ergriff ihn am Arm. Erst jetzt sah ihn Ryo an. "Sag mal... ich will ja nicht unhöflich sein, aber du siehst verdammt fertig aus, Ryo-chan. Ist irgendwas passiert?" Das Gute an Nishikido war, so empfand es Yamashita jedenfalls, er konnte Kritik auch einstecken und teilte nicht nur aus. Zugegeben er teilte mehr aus, als er einsteckte, aber wenn es sein musste, dann hörte er sich auch an, was Leute ihm an den Kopf warfen. "Oh... hey Pi." "Oh... hey Pi? Es lebe die Wortgewalt. Naja... lass uns hoch zu mir gehen. Vielleicht besser, als hier im Eingang rumzustehen." Mit diesen Worten, ergriff Yamapi den Unterarm des Jüngeren und zog ihn mit sich. Sie fuhren zusammen hoch in den 6. Stock, wo nur Yamashita und Koyama lebten. Ohne irgendjemandem zu begegnen, bugsierte Tomohisa Ryo in seine Wohnung. /Es wäre doch gelacht, wenn ich nicht rausfinden kann, was in ihm vorgeht./ dachte sich Yamashita, als er die Tür hinter ihnen ins Schloss fallen ließ und sich die Schuhe auszog. Seine Tüte stellte er achtlos in die Küche und zog Ryo hinter sich her ins Wohnzimmer. "Wenn du nicht reden willst, dann ist das auch okay, aber ich glaube, dir tut es einfach besser, nicht allein zu sein." erklärte er, während er zwei Gläser auf den Tisch stellte und sich dann gegenüber von Nishikido nieder ließ. /Vielleicht tut es auch einfach mir besser, nicht allein zu sein./ "Willst du was Bestimmtes trinken?" Auf seine Frage erhielt der Leader von NEWS keine Antwort. Im Moment erinnerte ihn Nishikido Ryo an die Rolle von Nobuta. Ihn überkam ein Schauer, doch er war nicht der Mensch, der sowas zu ernst nahm. Also wählte er Orangensaft aus und füllte ihn in die Gläser. ~~*~~ Tsubasa sah erst von seiner Arbeit auf, als es an seiner Tür klingelte. Er hatte eben ein Stück Stoff zurecht geschnitten und es mit Stecknadeln so zusammengesteckt, dass er das Oberteil gleich zusammennähen konnte, ehe er es dann verzieren wollte mit Pailletten und einem Schriftzug, den er aufbügeln konnte. Da die Musik lief, wusste der Störenfried, wer auch immer es sein mochte, dass er da war. Grummelnd erhob sich Imai aus der Position, die nun total bequem für ihn geworden war und ging zur Tür. /Ich mach einfach ein furchtbar unfreundliches Gesicht, dann geht derjenige bald wieder./, beschloss Tsubasa, ehe er die Haustür vom Genkan aus öffnete. Doch sein Vorsatz löste sich quasi augenblicklich in Luft auf, da Kamenashi vor der Tür stand. "Hey Kame-chan! Ich hab ja gar nicht mit dir gerechnet... was gibt es denn?" Imai machte eine einladende Handbewegung. Kazuya folgte der Einladung und betrat schließlich, in den hübschen weißen Gästeschlappen, die Imai ihm zur Verfügung gestellt hatte, das Wohnzimmer. "Oh... störe ich dich etwa gerade?" fragte der Jüngere, als er die ausgebreiteten Arbeitsutensilien Tsubasas erblickte, doch dieser winkte sofort ab. "Quatsch.. Ich wollte ohnehin grad mal ne kleine Pause machen.", meinte der Ältere lächelnd. Dann lief er in die Küche und kam kurz darauf mit zwei Gläsern, in denen sich augenscheinlich Tee befand, zurück. "Hier!" Damit reichte er dem auf dem Sofa sitzenden Kamenashi eines der beiden Gläser mit der hellgrünen, fast schon gelblichen Flüssigkeit. Kazuya nickte lächelnd und blickte zu Tsubasa hoch, während dieser sich nun neben ihm nieder ließ. Von der Seite her beobachtete Imai, wie der Jüngere die Entwürfe ansah. Er konnte fast schon ahnen, wie gespannt Kame war. "Sind alles Sachen, die ich entweder für mich oder für Tackey, für die Bühne mache. Irgendwie hatte ich heute mal wieder nen kreativen Flash!" Kamenashi stellte nun sein Glas weg, dann stand er auf und ging um den Tisch herum. Die Musik hatte Imai sofort bei Kazuyas Eintreffen ausgeschaltet und nun kniete sich das KAT-TUN-Mitglied an den Tisch und betrachtete die einzelnen Zeichnungen. Tsubasa ließ Kames Gesicht nicht aus den Augen. Ein Grund, warum er Kame so mochte, war, dass dieser seine Gefühle und Meinungen nie verbarg. Man konnte immer an seinem Gesicht erahnen, was er gerade dachte oder fühlte. /Er ist wirklich verdammt hübsch./, dachte Tsubasa, während er Kazuyas Gesicht musterte. Heute hatte Kame wieder einen seiner "Wow"-Tage. Imai nannte genau die Tage so, an denen der Jüngere perfekt aussah und quasi strahlte. Genau so sah er seinen Freund am liebsten. /Ich würd ihm ja auch gern mal was zum Anziehen schneidern./ Nun ließ Tsubasa seinen Blick von Kazuyas Gesicht, über dessen Hals an dem schlanken Körper abwärts wandern. Er riskierte auch einen Blick auf den Hintern. Dann ließ er den Blick wieder hochwandern, stellte fest, dass auch Kamenashis Haare heute perfekt saßen. "Und was denkst du?", fragte er schließlich. "Sehr schön. Du solltest das Talent nicht nur für dich und Tackey nutzen. Wie wäre es, wenn du mal für wen anders was machst?", entgegnete ihm Kamenashi. Imai strahlte. "Genau darüber hab ich auch grad nachgedacht. Was hältst du davon, wenn ich dir mal was mache? Ich müsste dann nur mal deine Maße nehmen. Du könntest mir ja auch was vorschlagen, was du gern hättest, wenn du magst." ~~*~~ „Yoooooosh!“ las ein verwirrter Keiichiro Koyama von dem Zettel ab, den ihm Junno entgegenhielt. Immer noch etwas perplex nahm er schließlich das Blatt, um auch die kleiner geschriebene Erklärung bezüglich Taguchis fehlender Sprechfähigkeit und seinem Bedürfnis, jetzt mit ihm zu zocken, lesen zu können. Zur Bestätigung hielt Junno das Videospiel hoch, das er sich eben gekauft hatte, und strahlte ihn an. Grinsend ließ Keiichiro ihn eintreten. „Wow, wie auch immer du das hinbekommen hast, das ist ja mal alles andere als praktisch. Aber zum Spielen brauchst du ja keine Stimme, ne?“ Junno nickte heftig und freute sich sichtlich. Mit einer Handbewegung bat Koyama seinen Gast ins Wohnzimmer und verschwand selbst kurz in der Küche, um Getränke zu holen. Auch bei ihm war alles noch ziemlich improvisorisch eingerichtet, aber er hatte irgendwann einfach keine Lust mehr gehabt, alles einzuräumen. Und leben konnte man, das Wichtigste war ja schon an seinem Platz. Als er zu Junno zurückging, war der schon fleißig dabei, Sound und Bildeinstellungen für das Spiel zu optimieren und klopfte nur ungeduldig neben sich auf den Boden. Lachend schnappte sich Koyama noch ein Kissen und ließ sich neben dem KAT-TUN-Mitglied nieder. Wahrscheinlich würden sie sich die nächsten Stunden nur hier wegbewegen, um sich mal eben auf Nahrungssuche zu begeben. ~~*~~ "Yo Koki!"rief Nakamaru, als er aus dem Aufzug im zweiten Stock trat. Tanaka öffnete seine Wohnungstür und rief ebenso laut zurück: "Was gibt es denn?" "Lust, mit mir und Fumi was essen zu gehen?" Marus Stimme hallte durch das ganze Haus und er musste grinsen. /Wann wohl der Erste hier nen Anfall bekommt, weil es zu laut ist?/ Federnden Schrittes ging er zur Wohnungstür seines besten Freundes und sah erfreut, dass dieser schon dabei war, seine Sneakers anzuziehen. Dann ergriff er sich sein Handy und rief seine Freundin an. "Ne Fumi, ich bring Koki mit, du hast doch nichts dagegen, ne? ... Hatte ich mir fast gedacht! ... Bis gleich!" Damit legt er auf. Nachdem Koki mehr als eilig all sein Zeug zusammen gekramt hatte, verließen die beiden das Wohnhaus. Draußen dämmerte es schon und in Kürze würde es finster sein. Koki war froh, dass er mit den beiden ausgehen konnte, er hatte keine Lust darauf, alleine zu essen. Sie erreichten nach einem kurzen Fußweg von ca. 10 Minuten ein kleines Lokal, in dem Okonomiyaki als Spezialität angeboten wurde. Fumi saß schon an einem der Tische und nippte an einem roten Getränk. "Hallo! Was trinkst du da?" fragte Nakamaru und ließ sich neben seiner Freundin nieder. Ohne ihre Antwort abzuwarten, ergriff er das Glas und nippte dran. "Cassis-irgendwas." stellte er mit hochgezogenen Augenbrauen fest. Koki hatte sich derweil gegenüber von dem Paar niedergelassen. Fumi und Yuichi turtelten zwar nie übermäßig herum, aber dennoch hatte er das Gefühl, das dritte Rad am Fahrrad zu sein. Die nun eintreffende Bedienung reichte ihnen Speisekarten und so wurde verhindert, dass Koki sich in seiner Rolle allzu leid tun konnte. ~~*~~ Am liebsten hätte Ryo laut geseufzt, als er merkte, dass sich der prüfende Blick seines Bandkollegen nicht eine Sekunde von ihm löste. Er hätte nicht mitgehen sollen.... Aber seine Reaktionsfähigkeit war irgendwo bei Null seit der letzten Nacht und im Grunde hatte er das Gefühl, komplett neben sich zu stehen. Sein Bewusstsein war wie in Watte gepackt und das lag leider nicht nur an den ohne Zweifel sehr starken Nachwirkungen seiner Alkohol-Orgie gestern. Schon wieder schweiften seine Gedanken ab. In den letzten Stunden war er durch sämtliche Emotionen gegangen, die er sich vorstellen konnte – und gleich noch ein Dutzend mehr. Noch immer konnte er sich nicht erklären, was da bloß passiert war. Nun, eigentlich wusste er es schon, aber die Bedeutung des Geschehenen entzog sich jeder Annäherung. Alles, an was er bis jetzt geglaubt hatte, jede Kategorie, in die er Menschen gerne gesteckt hatte, wackelte. Das Allerschlimmste jedoch blieb die Ungewissheit, wie es jetzt weiterging. Wie gerne hätte er die Nacht einfach abgetan: als Episode, als Fehler, als Ausprobieren, um zu beweisen, dass er natürlich hetero war. Ja, natürlich war er das. Dennoch ließ sich das Ganze nicht so abschütteln wie gedacht. Auf einmal merkte er, dass er etwas Kühles in der Hand hielt. Erst nach einem weiteren Augenblick erkannte er ein mit Orangensaft gefülltes Glas und sah gleich darauf in Yamashitas beunruhigtes Gesicht. „Hey, wie lange willst du das noch machen? Was ist denn bitte los?“ So viele Fragen waren schon wieder zuviel. Ryo schaltete auf Abwehrmodus und bemühte sich um seinen gewohnt kühlen Ton. „Nix, schon gut. Jeder hat mal nen schlechten Tag, okay?“ Schnell nahm er einen Schluck Saft. Mit einem unwilligen Schnauben lehnte sich Yamashita zurück und musterte ihn immer noch mit diesem intensiven Blick. „Also echt, ich hab dich schon oft mit nem Kater erlebt oder wenn du wegen was anderem richtig schlecht drauf warst. Aber lass es mich so formulieren: Du siehst aus wie ausgekotzt.“ Ryo sah ihn gereizt an. „Na, alles an mir kennst du halt auch nicht. Und schönen Dank auch. Können wir vielleicht einfach über was anderes reden?“ Doch er erntete nur ein entschlossenes Kopfschütteln. Und für die nächste halbe Stunde ließ sich Yamapi mit erschreckender Ausdauer immer neue Methoden einfallen, die Wahrheit aus ihm herauszukitzeln. ~~*~~ Tegoshi trommelte ungeduldig gegen die Fensterscheibe. Da hatte er schon ein Taxi genommen, um schneller von der Uni wieder zu Hause zu sein, und jetzt schienen sich alle Ampeln der Stadt gegen ihn verschworen haben. Das Aufwachen heute Morgen war toll gewesen und auch das gemeinsame Frühstück. Noch immer hatte er nicht wirklich realisiert, was da eigentlich passiert war, aber das war auch nicht so wichtig. Nicht, solange die Schmetterlinge in seinem Bauch so munter weiterflatterten und nicht, solange er so unbedingt wieder nach Hause wollte, weil er wusste, dass Massu auf ihn wartete. /Ich hab mich echt verliebt.../ Glücklich lächelnd ließ Tegoshi sich wieder zurück in den Sitz sinken. Endlich konnte er das JE-Gebäude sehen und griff nach seiner Tasche. Er sprang aus dem Wagen, bedankte sich kurz und lief dann quer über den Rasen Richtung Eingang. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass dieser Tag genauso schön weitergehen würde, wie er angefangen hatte. Massus freudiges Gesicht hinter einer der Fensterscheiben im 4. Stock hatte er gar nicht gesehen. ~~*~~ Entspannt schlenderte Tatsuya Richtung JE-Wohnhaus. Er hatte lange trainiert, war dann noch im Pool gewesen und hatte sich schließlich mit ein paar Trainingspartnern festgequatscht. So war es inzwischen schon dämmerig und es waren nicht mehr besonders viele Leute unterwegs. Deshalb hatte er kein Taxi genommen, sondern beschlossen, zu Fuß nach Hause zu gehen. /Mein Zuhause.... ein seltsamer Gedanke.../ Ein wenig vor sich hin sinnierend wurde er von dem kräftigen Schlag auf seine Schulter überrascht und stolperte ein paar Schritte nach vorne. „Pah, und so was will ein großer Boxer sein?“ Er drehte sich um und blickte direkt in Kokis grinsendes Gesicht. „Mou, Tanaka, von hinten auf einen einzuprügeln ist ja auch nicht die feine englische Art.“ Kopfschüttelnd sah er ihn an. „Wo kommst du denn her? Auch auf dem Rückweg?“ Koki nickte und während sich weitergingen, erzählte er ihm, wie er sich nach dem Essen recht schnell aus dem Staub gemacht hatte. Die Idee ihn mitzunehmen, wäre ja ganz nett von Yuichi gewesen, aber es hätte dann doch nicht ganz so gut gepasst, er so allein mit einem Pärchen. Tatsuya schmunzelte, als Koki sich über das Geturtel der beiden aufregte, doch eigentlich fand er das Gemecker nicht besonders nett. Als der Jüngere gerade einen Moment Luft holte, warf er dazwischen: „Weißt du, du würdest es natürlich nicht zugeben, aber könnte es sein, dass du vielleicht auch gegangen bist, weil du den beiden mal ein bisschen Zeit für sich geben wolltest?“ Tatsuya grinste nur über das erstaunte Gesicht, das Koki zur Anwort machte, und fuhr fort: „Ich hätte auch noch ne andere Idee, die wäre weniger schmeichelhaft. Vielleicht bist du auch einsam und ganz einfach neidisch auf die beiden. Na, welche Version stimmt?“ Zuerst einmal bekam er auf diese Frage natürlich keine Antwort. Statt dessen konzentrierte sich Koki auf eine Tirade darüber, wie unfassbar es sei, dass er auf die Idee käme, er wäre so nett oder so einsam. Schließlich sei er doch ein harter Kerl, ein ganzer Mann. Ein bisschen genervt verdrehte Tatsuya die Augen. Doch durch den Tag weit fort vom JE-Zirkus war er nicht in der Stimmung so schnell aufzugeben, er hatte sich gut ausgetobt und relaxt. „Jetzt halt doch einfach mal den Rand. Als wäre nett sein was Schlechtes. Und es stimmt doch, du hast keine Freundin. Also, ich denke erstens ziemlich gut von dir, nämlich dass du so ein netter Kerl sein kannst, auch wenn du es nicht zugeben möchtest. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass man sich einsam und überflüssig fühlt, wenn man da mit einem Paar sitzt.“ Er atmete tief auf und registrierte erst jetzt Kokis offen stehenden Mund. Gleich darauf hatte sich der andere wieder etwas gefasst. „Äh... wow. So viele Worte am Stück aus deinem Mund.“ Koki grinste und Tatsuya konnte spüren, wie ihm die Hitze in die Wangen schoss. Aber er bekam keine Gelegenheit wirklich verlegen zu werden. „Danke, dass du so eine gute Meinung von mir hast. Irgendwie hast du ja auch recht, ich weiß, dass die beiden sich nur wenig sehen können... und dabei ist Fumi noch gar nicht so lange wieder aus England da.“ Einen kleinen Kiesel vom Gehsteig kickend ergänzte Koki noch: „Ist schon irgendwie komisch, wenn man die beiden dann zusammen sieht und man selbst hat niemanden....“ Leise lächelnd erklärte Tatsuya: „Ja, denk ich mir. Irgendwie kommt das bei uns schon zu kurz. Hab mir das in letzter Zeit auch überlegt, dass es vielleicht nicht so schlecht wäre, sich wenigstens mal nach einem süßen Mädchen umzuschauen....“ Unerklärlicherweise sah Koki irgendwie geschockt aus. Doch im Dämmerlicht stufte Tatsuya das schnell als Einbildung ab, da der andere dann gleich wieder grinste und ihm mit einem für seinen Geschmack schon wieder zu macho-mäßigem Spruch zustimmte. Sie hatten das JE-Gelände erreicht und liefen auf das hohe Gebäude zu, dessen Fensterreihen von innen in unregelmäßigen Abständen hell erleuchtet waren. ~~*~~ Am liebsten hätte Yamashita Ryo eine gescheuert, vielleicht hätte ihn das aus seinen Grübeleien gerissen. Es war einfach nicht mitanzusehen, wie der andere mit leichenblassem Gesicht vor sich hinstarrte. Was konnte denn bloß gewesen sein? Yamapi zermarterte sein Hirn und versuchte nachzuvollziehen, was Ryo gestern so gemacht hatte. „Warte mal, jetzt sag mir nicht, du siehst so aus, weil dein Date gestern schief gelaufen ist?“ Ungläubig starrte er Ryo an. Der ließ sich doch sonst nicht wegen einem Mädchen so gehen, das passte überhaupt nicht zu ihm. Aber die Reaktion des anderen war noch seltsamer: „Was, nein das war doch kein Daaa---...“ begann Ryo hastig, stockte dann und starrte ihn erschrocken an. Bevor Yamashita nachhaken konnte, was es denn bitte sonst wäre, wenn man sich mit einem Mädchen nur zu zweit in einem Cafe verabredet, schob Ryo schnell hinterher: „A-ach, das. Das ist doch egal, sie war nix für mich. Mou, Yamapi, lass mich in Frieden.“ Ziemlich frustriert saß Yamashita neben seinem Freund und kratzte sich am Kopf. Jetzt wurde er überhaupt nicht mehr aus ihm schlau, anscheinend hatte der gestern noch was anderes gemacht oder noch ein Date gehabt oder so. /Aber mit wem????/ Schließlich war er die ganzen Grübeleien leid und entschied sich für eine Radikalkur. Sein Handy hervorkramend erklärte er: „Also, in Frieden lass werd ich dich nicht, das halte ich irgendwie für gefährlich in deinem Zustand. Deswegen unternehmen wir jetzt was, das bringt dich auf andere Gedanken. Und weil ich dich nicht alleine ertrage, ruf ich jetzt Akanishi-kun an, ob er mitkommt. Der verkriecht sich....?!“ Mit einer blitzschnellen Handbewegung hatte Ryo ihm das Handy aus den Fingern gerissen, schleuderte es aufs Sofa und sprang auf. „Ich verzichte. Auf deine Hilfe und auf die von-... dem erst recht. Lasst mich einfach in Ruhe!“ Damit stürmte er aus dem Zimmer und Yamashita konnte das Knallen der Wohnungstür hören. Mit offenem Mund starrte er ihm eine Weile hinterher, langte dann kopfschüttelnd nach seinem Handy und wählte doch Jins Nummer. Auch wenn Ryo heute durch den Wind war, er selbst könnte jetzt etwas Gesellschaft gebrauchen. ~~*~~ Tegoshi zog es unweigerlich zu Massus Wohnung. Einen kurzen Augenblick stand er einfach nur da. Den Zeigefinger seiner linken Hand hatte er bereits auf der Klingel liegen und war eben im Begriff zu klingeln, da öffnete sich die Tür und Massu erschien im Türrahmen. Er lächelte ihn mit diesem warmen, wunderschönen Lächeln an, das Yuya stets das Gefühl gab, solange dieses Lächeln existierte, konnte nichts Schlimmes passieren. Er fühlte sich sofort friedlich. Massu sah wie immer gut aus. Tego mochte Takahisas Stil. Er war ein wenig ausgeflippt, aber trotzdem nicht zu seltsam. Und es passte einfach zum Charakter seines Freundes. Der schwarze Sweater mit den grünen Sternen darauf schien Masuda zu groß zu sein und Tegoshi musste lächeln. „Hey schön, dass du wieder da bist…“, erklärte Massu und trat so zur Seite, dass sein Freund in den Genkan treten konnte. Yuya streifte sich seine schwarzen Schuhe ab und ging in das Wohnzimmer. Scheinbar hatte Massu bis zu seinem Eintreffen eine DVD geschaut. Tegoshi setzte sich auf den Boden und Masuda, der ihm in das Zimmer gefolgt war, ließ sich neben ihm nieder. „Wie war dein Tag?“, fragte er und legte wie selbstverständlich einen Arm um den Jüngeren, der sich sofort vertrauensselig an ihn lehnte. „Ich hab dich vermisst.“, nuschelte Yuya und bewegte den Kopf etwas. Massu fuhr mit seiner Hand durch die längeren Haare Tegoshis. Im Moment war der anschmiegsam und verschmust wie ein kleines Kätzchen und weckte alle möglichen Beschützerinstinkte in Takahisa. tbc Kapitel 6: ----------- Kakkoii 6 Da sind wir wieder!^^ und immer noch gehören die Jungs nicht uns, irgendwas läuft hier schief.... Uuuui, und diesmal hat es doch tatsächlich mal nicht so lange gedauert *lol* An dieser Stelle noch mal ein großes Gomen ne an all die, die wir immer so lange warten lassen und die uns trotzdem treu bleiben! Wir hoffen, es lohnt sich trotzdem, wir geben uns Mühe....^^ Also, es passiert einiges in diesem Kapitel. Oder spricht vielleicht die Adult-Einstufung für sich? XDDD Vielen Dank an alle Kommi-Schreiber! Wir lieben euch *knuddel* Besonders Tadanobus_Yakuza und Tasuku, die das neue Kapitel schon gelesen und kommentiert hatten, bevor ich fauler Mensch endlich dafür Werbung gemacht hatte.^^ Wir freuen uns auf weitere Reaktionen von euch allen!!!! So, hier noch der link zu dem schon soooo lange versprochenen Wohnungs- und Beziehungsplan, damit ihr nachvollziehen könnt wer wo wohnt und wie die Leute zumindest am Anfang zueinander stehen. Lob an Furu, die das mal wieder alles geregelt hat, weil ich ja so verpeilt bin.... *kicher* http://i179.photobucket.com/albums/w314/Totchi82/kakkoii.jpg?t=1176749764 Letztes Mal hab ich das komplett vergessen, aber bei uns gibt’s ja nicht nur den Szenen- sondern auch noch den Autoren-Wechsel. Falls ihr das für das letzte Kapitel noch wissen möchtet meldet euch, dann reichen wir das nach oder so. obwohl ich ja inzwischen selbst denke, dass es nicht so wichtig ist.^^ Jedenfalls hat Furu dieses Mal angefangen und dann könnt ihr euch ja selbst erklären, wer welchen Teil verzapft hat. *zwinker* **************** Szenenwechsel ~~*~~ Autorenwechsel „...“ Gesagtes /.../ Gedachtes „Yatta!!!“ Koyama Keiichiro konnte sein Glück nicht fassen. Er hatte doch tatsächlich den Meister aller Spiele besiegt. Taguchi Junnosuke seinerseits saß fassungslos auf dem Boden in Koyamas Wohnzimmer vor dem Fernseher und starrte auf den Bildschirm, wo ein blinkender rot-gelber Schriftzug seine Niederlage verkündete. /Ich kann nicht verloren haben!/ dachte er und seine Miene verfinsterte sich etwas. Keiichiro hatte sich mittlerweile wieder eingekriegt und schlug seinem Kumpel nun tröstend auf den Rücken. „Nimm es nicht so schwer Junno! Kann doch mal passieren... und außerdem bist du halt krank. Und muss ja auch keiner erfahren.“ versuchte der Ältere seinen Freund zu trösten. Allerdings ließ er sich seinen Triumph nicht vermiesen. Dazu kam es viel zu selten vor, dass er eine Chance gegen das Mitglied von KAT-TUN hatte. „Was hältst du davon, wenn ich uns 'ne Kleinigkeit zu essen mache und wir uns dann an eine Revanche machen?“ Taguchi nickte begeistert. Mit Keiichiro Zeit zu verbringen hatte für ihn momentan zwei Vorteile. Erstens: Der Andere war fast genauso besessen von Spielen wie er selbst, was dazu führte, dass es nie langweilig wurde und zweites: Er redete gern und viel. Diese Tatsache konnte im Normalfall lästig sein, aber da Junno momentan ohnehin nicht sprechen konnte, war es irgendwie wie fernsehen. Und Koyama war froh, dass Junnosuke ihm ab und an eine Reaktion schenkte. Als Koyama sich umständlich aus seiner Sitzposition erhob, gab er gequält klingende Laute von sich und murmelte theatralisch: „Ist schon schlimm wenn man alt wird... ich glaub demnächst sollte ich anfangen, mich etwas zu schonen.“ Das meinte er natürlich nicht ernst, denn er grinste dabei viel zu sehr. Auch Junno entfaltete seine langen Beine aus dem Schneidersitz und verzog das Gesicht. Erst jetzt bemerkte er, dass ihm sein linker Fuß eingeschlafen war. „Naja... wenigstens werd ich nicht als Einziger alt.“, interpretierte Koyama das sich Winden seines Freundes grinsend. Als er in Richtung Küche ging, schaltete er gleich das Licht in beiden Zimmern ein. Erst jetzt merkten die beiden Männer, wie lange sie gezockt hatten und nebenbei auch wieviel Hunger sie hatten. Junno stand schließlich, nachdem sein Fuß wieder aufgewacht war, neben Keiichiro, der beschlossen hatte, dass er eine Reispfanne machen würde. Er konnte nicht kochen, also zog er eine Packung Instant-Reispfanne aus seinem Kühlschrank. Koyama „kochte“ fast immer so. Es gab Fertiggerichte, wenn auch meist in einer abgewandelten Form, so dass es nicht nur einfach aufgewärmt war. **************** „Hallo?“ Jin stand mitten in seinem Zimmer, drehte sich ein wenig verwirrt langsam um die eigene Achse und presste sich sein lila Handy ans Ohr. Ganz offensichtlich suchte er etwas in dem Umzugschaos und hatte nicht die geringste Ahnung, wo er es suchen sollte. Und als ob das nicht schon schlimm genug war, rief ihn ausgerechnet jetzt wer an. Aus lauter Eile hatte er vergessen, auf das Display seines Telefons zu sehen, ehe er abnahm. „Yo! Ich bin’s Pi.“, kam es nun vom anderen Ende der Leitung. „Na Gott sei Dank... ich hatte schon befürchtet, es wäre meine Mutter oder sonst jemand Nerviges, den ich ewig nicht abwimmeln kann.“ gab Jin sich noch immer umsehend von sich. „Was gibt es denn Pi?“, fragte Akanishi nun und ließ sich mit einem resignierenden Schulterzucken auf dem Boden nieder. „Ich wollt mal hören, wie es dir so geht... Hast du dich schon eingelebt?“, Yamashita hatte beschlossen, dass es zu unhöflich war, Jin ohne weiteres zu sich zu zitieren. „Jaja... kein Problem. Im Endeffekt ist meine Wohnung ja wie deine und so viel anders war mein altes Appartement ja auch nicht. Ich bin nur froh, dass diesmal eins der beiden Zimmer nicht mit Tatami ist. Du weißt ja, ich bevorzuge das nicht-japanische.“ Jin klang wie eine „Schöner wohnen“-Kolumne und musste selbst darüber lächeln. „Außerdem ist es spannend, so viele Johnnys in der Nähe zu haben. So spart man sich die langen Wege, wenn man mal mit wem was unternehmen will.“, fügte Jin hinzu. „Unternehmen? Du wohnst grad mal einen Tag hier. Mit wem hast du denn da schon großartig was unternommen?“ Jin musste lächeln. Er konnte das Grinsen seines besten Freundes fast vor sich sehen, denn seine Aussage klang sehr amüsiert. „Du würdest dich wundern... Ich hatte eine ziemlich ereignisreiche Zeit bisher. Hör zu... ich versuch schnell meinen Schlüssel zu finden und dann komm ich zu dir hoch. Mir geht es nämlich auf den Geist unausgepackte Kisten vor mir zu sehen, egal wo ich hinsehe.“ Jin nickte. „Da gäbe es noch die Möglichkeit, die Kisten auszupacken. Dann musst du sie nicht mehr sehen.“ schlug Tomohisa scherzhaft vor. Aber ihm kam es gerade recht, dass Jin von sich aus zu ihm kommen wollte. „Gäbe es, aber ich zieh die Alternative vor. Wir sehen uns gleich!“, erwiderte das KAT-TUN-Member und legte auf, ohne darauf zu warten, ob Yamapi noch etwas erwidern wollte. Dann erhob er sich und begann die herumliegenden Kleidungsstücke aufzuheben, kurz zu schütteln und dann in eine Ecke zu werfen. So verbrachte er die nächsten fünf Minuten auf der erfolglosen Suche nach seinem Schlüssel. /Dann sperr ich eben nicht ab! Der taucht schon wieder auf./ dachte Jin schmollend und verließ den Raum, um sich endlich auf den Weg zu Yamashita zu machen. Er ergriff seine leichte Sommerjacke und vernahm ein leises Klimpern. „Das war ja soooo klar.“, murmelte Akanishi leise vor sich hin und fasste in die rechte Tasche, wo er prompt seinen Schlüsselbund fand. **************** Eine ganze Weile saßen Tego und Massu einfach da. Sie kuschelten sich aneinander und Takahisa strich durch die weichen Haare des Jüngeren. „Hast du schon was gegessen?“, fragte Massu schließlich. Ein leichtes Schütteln von Tegos Kopf folgte. „Ich könnte uns ja was Kleines machen, wenn du Hunger hast.“ fuhr Masuda fort. „Du magst doch Ramen so gern...“ Es klang fast so, als wollte er Tegoshi überreden, etwas zu essen. „Hmmmmmmm...“ Yuya hatte die Augen geschlossen und schnurrte. Ramen waren sicher nicht verkehrt. „Okay.“ Dann schlug er die Augen auf und grinste seinen Freund an. Sie rappelten sich auf und gingen in die Küche, wo sie Masudas Schrankinhalt begutachteten und dann feststellten, dass sie einkaufen gehen mussten oder auf Instantramen zurückgreifen. „Ich will nicht nochmal rausgehen... lass uns einfach diese Fertigteile probieren. Manchmal sind sie wirklich besser als ihr Ruf.“, meinte Tego und kuschelte sich von hinten an Massu. Sie hockten beide vor dem Schrank und sahen hinein. Masuda genoss das sanfte Ankuscheln und er freute sich, dass Tegoshi genauso wenig Lust wie er hatte, nochmal das Haus zu verlassen. Also nickte er und griff nach zwei der Instantsuppen. **************** Jin klingelte ungeduldig an Yamapis Tür. Selbst als Yamashita von innen heraus angekündigt hatte, er sei auf dem Weg, nahm Akanishi seinen Finger nicht von der Klingel. „Wie ungeduldig kann jemand eigentlich sein?“ fragte Yamashita, als er die Tür öffnete. Grinsend blickte ihn Akanishi an. „Du kennst mich lang genug, um das zu wissen!“ Mit diesen Worten trat er an Yamapi vorbei in dessen Wohnung, streifte seine Schuhe ab und ging ins Wohnzimmer. Er verhielt sich so, als wäre er in der Wohnung des Anderen zu Hause. /Eins ist sicher, zum Grübeln werd ich heute nicht mehr kommen./ dachte Yamapi und folgte Jin in sein Wohnzimmer. Er bot ihm nichts zu trinken an. Jin würde sich bestimmt nehmen, wenn er durstig war. „Also?“, fragte der NEWS-Leader, während er sich wieder setzte und Akanishi dabei zusah, wie dieser sich etwas umständlich aus seiner dünnen Jacke schälte, diese neben sich fallen ließ und nun in einem ärmellosen Shirt dasaß. Mal wieder musste Yamashita feststellen, dass sein bester Freund eine verdammt gute Figur hatte. „Also?“ wiederholte Jin. „Ich dachte, du brennst darauf, mir alles von deiner ach so ereignisreichen ersten Nacht zu erzählen?“ Während er diese Frage stellte, schüttelte er leicht den Kopf. Dann sah er zu Akanishi und fragte sich bei dessen Grinsen, ob er die Antwort darauf überhaupt hören wollte. **************** „Die besten Instantnudelsuppe, die ich je gegessen hab! Ehrlich Massu! Was machst du bloß, das ich nicht tu?“ Tegoshi alberte herum. Er hatte seine Schale mit der Nudelsuppe fast geleert. Masuda setzte eine gespielt nachdenkliche Miene auf und erklärte vollkommen ernst: „Es liegt einfach an meinem unglaublichen Talent... Ich kann einfach alles, selbst Wasser kochen überfordert mich nicht!“ Tegoshi gluckste vergnügt, dann stellte er seine Schale auf den Tisch, legte die Wegwerfstäbchen aus Holz darauf und beugte sich zu seinem Freund. „Und ich dachte, es liegt einfach nur daran, dass du da bist... so von wegen in Gesellschaft schmeckt es besser.“ gab er nun seine Theorie preis. Gleichzeitig nahm er Massu die Schale und seine Stäbchen ab. Ohne den Blickkontakt zu lösen, stellte er die Schale auf den Tisch und legte die Essstäbchen dazu. Massu schluckte und sah Yuya in seine faszinierenden rehbraunen Augen. Dann berührten sich ihre Lippen. Und mittlerweile waren sie nicht mehr unglaublich schüchtern. Massu legte seine rechte Hand auf Tegoshis Nacken und begann ihn zu kraulen, während ihr Kuss intensiver wurde. **************** „Also... gestern wollte ich unbedingt was trinken gehen. Dann hab ich Kame angerufen und gefragt, ob er mitwill, aber er hat mal wieder einen auf supervernünftig gemacht und mir was erzählt von wegen ich solle nicht so früh trinken oder so... wie dem auch sei... ich bin also allein los und dann lauf ich doch glatt Ryo in die Arme. Er sah'n bissl unglücklich aus, wie ich fand, also hab ich ihn gefragt, ob er mit mir was trinken geht.“ Jin fasste die Geschichte des letzten Abends kompakt für Yamapi zusammen und redete fast pausenlos. /Bitte sag mir bloß nicht, dass du der Grund bist, warum Nishikido so fertig mit der Welt ist./ dachte Yamashita und versuchte die Vorstellung von Jin und Ryo-chan gemeinsam weit von sich zu schieben. „Naja jedenfalls hab ich ihm gesagt, er solle es mal mit nem Kerl ausprobieren.“ Yamapi hatte einige Sätze nicht mitbekommen, die Jin von sich gegeben hatte und war nun verwirrt. „Bitte was? Bist du durchgedreht oder so? Nur weil das bei dir gut klappt, muss doch nicht jeder Kerl bi sein.“, fiel Yamapi nun ein. Er konnte sich ja vorstellen, dass Jin verdammt überzeugend sein konnte, aber Ryo ging ständig mit hübschen Mädels aus. Und hinzu kam, dass Ryo ne Menge männlichen Stolz besaß. Er würde sich nicht einfach so von einem Kerl, selbst wenn es Akanishi Jin war, abschleppen lassen. „Na am Anfang hat er sich auch übelst gesträubt, aber du glaubst ja gar nicht, was ein bisschen Alkohol bewirken kann.“, erklärte Jin gelassen. „Ich glaub, da war ne ganze Menge Alkohol nötig. Erklärt wenigstens, warum Ryo vorhin so leichenblass war.“ Yamapi fühlte, dass er wütend wurde. Allerdings konnte er nicht sagen, ob er auf Jin wütend war, weil dieser so unglaublich dreist war, oder auf Ryo, wobei er ihm weniger Schuld gab, oder auf beide. „Aber wen du mich fragst, dann hat es ihm verdammt gut gefallen. Ich geb ja zu, dass ich ihn nie dazu bekommen hätte, wenn er nichts getrunken hätte, aber so wie der abgegangen ist als ich ihm...“ „Ich bitte dich, erspar mir das!“ Yamashita hatte genug gehört. /Ich glaub, da wär ich doch lieber allein, um in meinem Selbstmitleid zu zerfließen./ Jin sah seinen besten Freund schmollend an. „Ich weiß gar nicht, warum du dich so aufregst. Er ist doch alt genug, um zu wissen, was er tut. Du stellst dich ja geradezu an, als hätte ich mich an nem Kind oder an deiner Freundin vergriffen.“, fügte Jin hinzu. Yamapis Blick wurde kalt. So hatte Akanishi ihn selten erlebt. /Nähere dich Shige und du lernst mich kennen./ Er hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als ihm einfiel, dass Shige nicht mehr sein Freund war, dass er jetzt mit Jin rummachen hätte können wie er wollte. Lähmende Traurigkeit stieg in ihm auf. „Darum geht es nicht, aber hast du dir mal überlegt, dass es für Ryo vielleicht nicht so einfach ist? Der ist nun mal hetero... und das mit dir bringt ihn vielleicht in Bedrängnis.“ Jedes Wort war eine Qual für Tomohisa. Im Moment wünschte er sich einfach, Jin würde gehen. „Und was, wenn er nicht hetero ist und bisher nur noch keinen hatte, der ihm gezeigt hat, was er braucht? Mag ja sein, dass er ne Weile braucht, um es zu verstehen. Und zur Not kann er es ja auch ignorieren. Niemand zwingt ihn, der Nacht irgendeine Bedeutung beizumessen. Ich erwarte nichts von ihm“, setzte Jin nach. „Vielleicht ist genau das ja dein Problem, Jin. Ich mein... bedeutet dir eigentlich irgendwer was oder ist es für dich immer nur Sex?“ Irgendwie erinnerten seine eigenen Worte ihn gerade an Shige, was die Sache nicht einfacher für ihn machte. „Ich hab eben noch nicht den Menschen getroffen, der bei mir ausgelöst hat, dass ich meine Freiheit aufgeben will.“, erklärte Jin nun. Er verstand Yamapis Standpunkt, auch er selbst hatte sich schon Gedanken darüber gemacht, allerdings konnte er nichts anderes tun als versuchen, Leute kennen zu lernen. Vielleicht war dann ja mal wieder jemand dabei, mit dem er eine ernsthafte Beziehung führen konnte. „Aber weißt du was ,Yamapi? Du benimmst dich seltsam. Bisher hat dich das alles doch auch nie so gestört.“ Nun fixierte Akanishi seinen Freund. /Entschuldige bitte, dass ich so dünnhäutig bin, aber ich hab erst vor kurzem mit meinem Freund Schluss gemacht, vielleicht der größte Fehler meines Lebens. Und ich kann nicht mal mit dir drüber reden, weil du sicher sauer wärst, dass ich dir nie davon erzählt hab./ „Jin?“ Yamapis Stimme war schwach. Er fühlte, dass er bald weinen würde. „Hm?“ Akanishi hatte den Blick von ihm gelöst und sich im Zimmer umgesehen. „Könntest du mir nen Gefallen tun und bitte gehen?“ Es klang flehend. Jin blinzelte überrascht. Yamapi hatte ihn noch nie rausgeworfen. Und er war wirklich verwirrt. „Ähm... klar...“, murmelte Akanishi, griff nach seiner Jacke und rappelte sich auf. Kurze Zeit später stand er vor der Wohnung seines besten Freundes und starrte die Tür an. **************** Junno und Koyama hatten in der Zwischenzeit ihre großen Teller mit der Reispfanne geleert und eine weitere Runde ihres Videospiels gestartet. Allerdings nicht ohne den vorherigen Stand und somit Keiichiros Triumph zu speichern. Jetzt würde es ihm nichts mehr machen, wenn er verlieren würde, immerhin konnte er darauf verweisen, dass er das erste Spiel gewonnen hatte. Ohne auf die Uhr zu sehen, wusste Koyama, dass es spät war. Wahrscheinlich würden sie noch lange zocken und er würde morgen aussehen wie ein Zombie, aber er hatte ohnehin nicht viel vor. Und zur Not mussten sie ihn eben mal stärker schminken. ~~*~~ Zwei Stockwerke tiefer glaubte Massu im siebten Himmel zu schweben, als sich seine Zunge ein spielerisch-erotisches Duell nach dem anderen mit Tegos Zunge lieferte. Längst waren sie nebeneinander auf das Sofa gesunken und lagen eng umschlungen da, während inzwischen nur noch die Schreibtischlampe in der Ecke das Zimmer erhellte. Draußen war die Nacht hereingebrochen. Doch im Moment war Massu nach allem anderen als Schlafengehen zumute und er stütze sich seitlich auf, um sich besser über seinen Freund beugen zu können. Einen Augenblick lang löste er sich von den süßen Lippen und blickte verzaubert auf Yuyas hübsches Gesicht nieder, in dem die tiefbraunen Augen verheißungsvoll glänzten. Ein leiser Seufzer entschlüpfte Masuda, als sich Tegos Hände am Rücken unter sein Shirt schoben und begannen, seine Haut zu liebkosen. Ermutigt ließ auch er eine Hand unter den störenden Stoff an Tegos Bauch gleiten und streichelte sanft über die weiche, warme Haut. Unter ihm schloss Tegoshi genießend die Augen, ein Anblick der Massu prompt eine Gänsehaut bescherte. Er beugte sich vor und fing an, den Hals seines Freundes mit leichten Küssen zu bedecken, die schnell leidenschaftlicher wurden. Nicht lange und Tegos Finger pressten sich stärker in seinen Rücken und er wurde näher an den schlanken Körper gezogen. Vorsichtig streifte er das T-Shirt des anderen höher und schickte seine Finger hungrig auf Wanderschaft. Es war einfach wunderschön und es fühlte sich so unglaublich richtig an... Er konnte hören, wie sich Yuyas Atmung beschleunigte. Dann fühlte er eine Hand in seinem Nacken, die sein Gesicht zu Tegos lenkte und wieder versanken sie in einem tiefen Kuss. **************** „Wah, das kann doch nicht sein Ernst sein, er macht die ja total lächerlich!“ Kazuya setzte sich kopfschüttelnd auf. Er war schon wieder mal viel länger bei Tsubasa, als er eigentlich geplant hatte, denn nachdem sie eine Weile über Kostüme und mögliche neue Betätigungsfelder für Tsubasas Schneiderkunst geredet hatten, waren sie zu einem kleinen Abendessen übergegangen. Und nun saßen sie im Wohnzimmer und schauten Utaban, wo AAA gerade eine ziemlich verrückte Sport-Challenge bewältigten. Oder vielmehr, versuchten zu bewältigen, denn das waren ziemlich gemeine Spiele und die Witze des Moderatoren-Duos taten ihr Übriges. Tsubasa schmunzelte nur auf Kazuyas Ausruf hin. Die Beine hochgelegt saß er entspannt in einem der schicken Ledersessel und hielt in einer Hand ein Glas Gin Tonic. Kazuya lächelte und wandte sich wieder dem Fernseher zu. Egal wie lange er hier war, Imai gab ihm nie das Gefühl, er würde stören, und das machte es sehr angenehm. /Er ist ein wirklich guter Gastgeber./ dachte Kazuya bei sich und strich sich durch die Haare. Aber zu sehr wollte er den Älteren doch nicht strapazieren und deshalb verabschiedete er sich, als Utaban zu Ende war. Tsubasa streckte sich in seinem Sessel und nickte lächelnd. „Ja, du bist sicher auch noch etwas erschöpft vom Umzug und allem. Aber du kannst jederzeit vorbeikommen, ne? Wir hocken ja jetzt eh alle hier aufeinander und ich freu mich über deinen Besuch.“ Freudig nahm Kazuya das Angebot an. „Das ist nett, Sempai. Und wenn ich dann endlich mal komplett eingerichtet und aufgeräumt habe, dann revanchier ich mich.“ Eher unbewusst zwinkerte er. Dann schlüpfte er in seine Schuhe und verließ die Wohnung. Der Flur war leer, doch sowohl aus Jins als auch aus Massus Wohnung fiel durch den Türspalt noch Licht. Einen Augenblick lang überlegte Kazuya, ob er eben noch bei Jin vorbeischauen sollte, weil er ihn gestern so abgewimmelt hatte von wegen Trinken gehen. Doch schließlich verschob er das auf den nächsten Tag, der Umzug steckte ihm tatsächlich noch in den Knochen. ~~*~~ Jin war wirklich gegangen. Obwohl es das war, was Tomohisa sich gewünscht hatte, fühlte er sich einfach nur elend. Er spürte, wie ihm Tränen über die Wangen liefen. Müde sank er auf den Tisch vor sich, legte seine Arme verschränkt darauf und verbarg sein weinendes Gesicht dann darin. Er war traurig und wütend. Warum lief momentan alles schief? Erst die Beziehung zu Shigeaki Katou und dann die Freundschaft zu Akanishi Jin. Es war einer der Tage, an denen er am liebsten alles hingeschmissen hätte. Im Grunde hatte Jin nur getan, was er von ihm verlangt hatte. Aber hätte er als Freund nicht bleiben müssen, merken, dass es ihm nicht gut geht und sich um ihn kümmern? Yamapi schniefte. Er konnte Akanishi schlecht vorwerfen, dass dieser keine emphatischen Verbindungen zu seinem Seelenleben hatte. Das war ihm durchaus klar. Irgendwann übermannte die Müdigkeit den jungen Mann und er schlief ein, wo er war. ~~*~~ So etwas hatte Tegoshi noch nie erlebt. Es war, als stände sein Körper in Flammen, jeden Zentimeter, den diese sanften Finger berührten, setzen sie in Brand. Mit einem leichten Stöhnen wand er sich unter Massus Händen und versuchte, seinem Freund das Shirt auszuziehen. Sein eigenes lag schon irgendwo hinten in einer Zimmerecke und Tego fand, dass es da bestimmt einsam war. /Gott, vor 2 Tagen hätte ich an so etwas nicht mal im Traum gedacht.../ Im Grunde nahm Tegoshi seine eigenen Gedanken nicht wahr, dafür hielt ihn die Realität zu sehr gefangen. Massus zärtliche Finger schienen überall zu sein und nun suchte sich eine vorwitzige Zunge den Weg über seine Brust. Yuya warf den Kopf nach hinten und erbebte leicht unter den Hitzewellen, die die Berührungen durch seinen Körper schickten. Entschlossen reckte er sich dann hoch und zog Massu endlich sein Shirt aus, schleuderte es blind durchs Zimmer und zog den anderen eng an sich. Tego konnte einen tiefen Seufzer hören, als sie so Haut an Haut wieder auf das Sofa sanken, und nutzte die Gelegenheit, den nackten Oberkörper auf sich zu erkunden. Es fühlte sich fantastisch an, er konnte gar nicht genug davon bekommen. „Haah....!“ Massus Hand an seinem Schritt entlockte ihm ein Keuchen. Sich meldende Bedenken verscheuchte Tegoshi und konzentrierte sich stattdessen darauf, sein Becken anzuheben, um es seinem Freund leichter zu machen, ihm die Hose abzustreifen. Sie war sowieso schon längst zu eng gewesen.... Erregt drängte er sich den sanften Fingern entgegen, die über seine Boxershorts strichen. „Bitte...“, flüsterte er. Falls Massu sich nicht sicher gewesen war, ob er soweit gehen durfte, dann war er es jetzt. Tegoshi biss sich auf die Lippe, um ein lautes Stöhnen als Reaktion auf die warme Hand, die sich um seine Erregung schloss, zu unterdrücken. Wimmernd krallte er sich in Massus Rücken und suchte hungrig den süßen Mund. Der heiße, nicht enden wollende Kuss dämpfte die Geräusche der Lust etwas ab, verstärkte jedoch die Lust selbst. **************** Grinsend sah Koki nach oben. Wie lange sich Tatsuya das wohl noch gefallen lassen würde? Noch einmal klopfte er mit dem langen Stiel des Tapezier-Pinsels gegen die Zimmerdecke, um seinen Bandkollegen auf sich aufmerksam zu machen. Noch war zwar seine Wohnung nicht ganz fertig, aber morgen würde er wieder komplett hier einziehen können und dann musste sich Tatsuya ja sowieso daran gewöhnen, dass er so einen lebhaften „Untermieter“ hatte. Nachdem sie sich eben in der Eingangshalle getrennt hatten, war Koki noch kurz in seine eigene Wohnung gegangen, einfach um mal zu schauen, ob er sich schon zu Hause fühlte, auch wenn er ja diese Nacht noch bei Yuichi bleiben würde. Da war ihm dann die Idee gekommen, dass Tatsuya genau über ihm wohnte und man das ja gleich mal für eine neue Art der indirekten Kommunikation nutzen konnte. „TANAKAAAA!“ Koki lachte laut los. Da hatte wohl jemand beschlossen, dass es einfacher war, sich aus dem Fenster hinaus zu beschweren, als die eine Etage runter zu laufen. Grinsend schob er sein Fenster auf und reckte sich raus. Ein Stockwerk über ihm hing Ueda halb aus dem Fenster und funkelte ihn sichtlich genervt an. „Hey, wollte dir doch nur ganz lieb gute Nacht sagen,“ säuselte Koki, bevor der andere losmeckern konnte. „Denn schließlich wohnen wir ab jetzt genau übereinander, das kann man doch mal ausnutzen.“ Selbst auf diese Distanz konnte er sehen, wie Tatsuya die Augen verdrehte „Aber nicht um diese Zeit und schon gar nicht so penetrant, verstanden?!“ gab der Schwarzhaarige aufgebracht zurück. „Es gibt Leute, die wollen auch irgendwann schlafen!“ „Tja, dann solltest du vielleicht nicht zu so nachtschlafener Zeit aus deinem Fenster brüllen....“ schlug Koki süffisant grinsend vor. Gleich darauf verging ihm jedoch das Grinsen, denn von oben traf ihn ein eiskalter Wasserschwall. Prustend und schimpfend rette sich Koki ins Zimmer, Tatsuyas zufriedenes Lachen im Ohr. „Gemeeeeeiiiiin!“ schrie der Jüngere noch, machte dann aber vorsichtshalber das Fenster zu. Drinnen hockte er sich erstmal etwas fassungs- und atemlos auf den Boden. Deswegen hatte das so lange gedauert mit der Reaktion, Ueda hatte sich gewappnet, um es ihm heimzuzahlen. Koki grinste schief vor sich hin und fuhr sich mit dem Ärmel über das nasse Gesicht. Damit hatte er tatsächlich nicht gerechnet. Das würde ja noch ein aufregendes Nachbarschaftsleben werden... ~~*~~ /Ich hätte ihm früher schreiben sollen! Bestimmt schläft er schon!/ Tackey biss sich leicht auf die Lippe, während er sein Handy in der Hand hielt und eine E-mail tippte. „Hey du! Ihr Leute von NEWS seid doch die Stilikonen. Was hältst du davon, wenn wir zwei Hübschen morgen zusammen einkaufen gehen? Ich schlag vor, dass wir uns um 10 Uhr in der Halle unten treffen. Wir könnten dann ja auch zusammen essen gehen. Ich wünsch dir ne gute Nacht. Tackey. PS: Ich hoffe wirklich, dass ich dich nicht geweckt habe.“ ~~*~~ „Hnnng...“ Verlangendes Stöhnen erfüllte das Zimmer. Doch Masuda verschwendete keinen Gedanken daran, ob sie vielleicht irgendwer hörte. Seine Lippen saugten an Tegos Hals, hinterließen feuchte Spuren und wanderten dann das Schlüsselbein entlang. Irgendwie hatte er es geschafft, auch sich selbst aus seiner Hose und Boxershorts zu befreien, nachdem er das zuerst bei Tegoshi gemacht hatte. Dieses Gefühl des nackten Körpers unter ihm raubte ihm buchstäblich den Atem und er rang nach Luft. Wilde Hände fuhren über seinen Rücken und krallten sich in seine Haare. Er konnte Tegos Atem an seiner Haut spüren und erzitterte. Langsam aber sicher verlor er die Beherrschung, so sehr wollte er den anderen. Kurz grub er seine Zähne in die zarte Haut, gab sie gleich wieder frei und leckte darüber. Tegoshi bäumte sich auf und presste sein Becken gegen Massus, als wäre er nicht schon erregt genug. Keuchend hielt Massu seinen Freund fest und wisperte: „Ich..da-as halt ich nicht aus...“ Fast ein wenig ängstlich lauschte er auf die Erwiderung. Auf keinen Fall wollte er, dass das Ganze irgendwie zu schnell ging, aber so wie sie jetzt beieinander lagen, konnte er auch kaum mehr einen klaren Gedanken fassen. Und Tegoshi schien es nicht anders zu gehen, immer wieder rieb er sich an ihm, heizte ihn noch mehr an. „Mmmh...ich doch auch nicht...“ löschte Tegos heisere Stimme seine Bedenken aus. „Ich w-will dich...“ Im dämmrigen Licht trafen sich ihre Augen, verschmolzen. Wortlos nickte Massu und drückte dem anderen einen sanften, aber leidenschaftlichen Kuss auf, während er einen Arm ausstreckte und nach der Schublade in der Kommode neben dem Sofa tastete. Wie praktisch, dass er sich jetzt nicht wegbewegen musste... (was für eine glorreiche Idee der Verfasserin *hust*) Glücklicherweise fand er schnell, was er gesucht hatte und drehte die kleine Tube mit zitternden Fingern auf. Immer wieder musste er innehalten, weil Tegos Lippen an seiner Brust seine Sinne lähmten. Endlich konnte er das kühle Gel in seine Hand geben und schob sie vorsichtig zwischen die schlanken Beine, die sich ihm bereitwillig öffneten. Behutsam tastete er sich vor und begann den verborgenen Muskelring zumassieren, während er darauf bedacht war, mit seinen Lippen Tegoshi von seinem Tun möglichst abzulenken. Dieser stöhnte unterdrückt in den Kuss und Massu drang langsam mit einem Finger in ihn ein. Immer achtsam, um seinem Freund nicht wehzutun und ihn gut vorzubreiten, bewegte er sich vorwärts. Als Tego sich unter ihm verkrampfte und eine Hand in seinen Rücken krallte, stoppte er sofort und küsste ihn besänftigend. Sie hatten alle Zeit der Welt und er wollte ihm auf gar keinen Fall wehtun. Deshalb verharrte Massu in dieser Position und flüsterte Tegoshi zärtliche Worte ins Ohr, bis er spürte, wie sich der schlanke Körper wieder entspannte. Sanft drang er weiter in ihn ein, weitete ihn und suchte gleichzeitig diesen Punkt, der Tego so viel Lust bescheren würde. „Aaaah!“ Mit einem lustvollen Aufschrei drückte der Schwarzhaarige den Rücken durch und erstickte seine Stimme mit der eigenen Hand. Massu lächelte befriedigt. So sollte das sein und nicht anders. Nach ein paar weiteren Bewegungen, die von Tego mit Aufbäumen und Keuchen quittiert wurden, nahm er erst einen zweiten und dann einen dritten Finger hinzu. Die Hitze brachte ihn schon jetzt beinahe um den Verstand und seinen Freund so zu spüren, wirkte direkt auf seinen eigenen Körper. Noch ein paar Augenblicke hielt er durch, konzentrierte sich ganz auf den anderen. Dann wisperte er rau: „Alles okay?“ Fast versagt ihm die Stimme. Statt einer Antwort zog ihn Tego zwischen seine Beine und umschlang ihn voll Leidenschaft. Mit einem Stöhnen drängte sich Massu gegen den heißen Körper und brachte sich in die richtige Position. Noch schnell mit zittrigen Fingern ein wenig von dem Gel auf seiner Erregung verteilend stütze er sich auf und beugte sich über Tego. Wieder fanden sich ihre Lippen und vereinten sich in einem atemlosen Spiel. Vorsichtig drang Massu in ihn ein. Diesmal war er es, der sich einen Aufschrei verbieten musste, so herrlich waren die Empfindungen, die ihn durchrauschten, zu stark die Hitze, die seine Sinne erfasste. Schwer atmend versuchte er, sich an Tegoshi anzupassen und sich zu beherrschen, um nicht zu schnell in ihn zu stoßen. Doch dank der geduldigen Vorbereitung gewöhnte sich der andere anscheinend schnell an ihn und bald verlangte er keuchend nach mehr. Massu schloss die Augen und ließ die Lust von sich Besitz ergreifen. In rhythmischen Bewegungen begann er, in Tego zu stoßen, und ihr Stöhnen mischte sich. Reine Hitze peitschte durch seinen Körper und das einzige, was Massu davon abhielt, sofort zu kommen, war der Gedanke an seinen Freund. Sein Gewicht auf einen Arm verlagernd schob er die frei gewordene Hand zwischen ihre verschwitzten Körper, um Tegoshis Glied zusätzlich zu stimulieren. Hilflos keuchte Tego unter ihm auf, das war einfach zu viel. Eine Hand auf Massus Hüfte legend bewegte er sich hungrig gegen ihn, jeder Stoß brachte ihn der Erlösung näher. Bei Tegoshis erregtem Wimmern durchlief Massu ein Stromstoß nach dem anderen und sein Keuchen wurde dunkler. „Hnnng...ah, Ma~assu...“ Als Tegoshi gepresst seinen Namen wisperte und gleich darauf seinen Kopf nach hinten warf, spürte Masuda, wie das heiße Fleisch in seiner Hand zuckte und warme Flüssigkeit sich zwischen ihnen ausbreitete. Mit einem kehligen Stöhnen stieß er noch einmal zu und ließ sich gehen, kam gleich nach seinem Freund. Bebend sank er auf ihm zusammen und leckte sich über die trockenen Lippen. „Wahnsinn...“, flüsterte er immer noch heiser. Sein Gesicht überzog ein zutiefst glückliches Lächeln, auch wenn es in dem spärlichen Licht schwer zu sehen war. Sanft legte Tego beide Arme um ihn und nickte, noch zu atemlos, um etwas zu sagen. So lagen sie eine Weile da, genossen einfach den Augenblick und ihre Verbundenheit. Schließlich raffte sich Massu auf und glitt vorsichtig aus dem anderen hinaus. Sacht streichelte er noch einmal über die weiche Haut, die sich langsam abkühlte, und angelte dann eine Packung Taschentücher vom Tisch, um sie beide notdürftig zu reinigen. Dann nahm er seinen Freund in den Arm und lächelte ihn an. „Wir sollten schlafen gehen, hm? Und zwar nicht hier, lass uns ins Bett gehen.“ **************** Die Musik dröhnte in seinen Ohren. Jin lag ausgestreckt auf seinem Bett und starrte schon seit geraumer Zeit die triste Zimmerdecke an. Nachdem Yamapi ihn so überraschend rausgeworfen hatte, wollte er erst mal niemanden sehen und hören und hatte sich seinen MP3-Player gepackt und sich schmollend aufs Bett geworfen. /Was war das denn bitte? Er hat sich angestellt, als hätte ich das gestern vorsätzlich gemacht, um Nishikido das Herz zu brechen oder so. Ich mein, vorsätzlich war es ja schon, aber nur, um einfach mal zu zeigen, dass man nicht immer so eindimensional denken sollte. Und außerdem war es toll./ Er schmollte die Zimmerdecke an, doch die zeigte genauso wenig Erbarmen wie sein bester Freund eben. Und was, wenn er Ryo wirklich mehr verletzt hatte als er sich jemals hätte vorstellen können? Unbewusst begann Jin, an seinen Nägeln zu knabbern. Das konnte er sich so nicht vorstellen, schließlich war Ryo ein ganzer Kerl und würde sich von so etwas schon nicht komplett aus der Bahn werfen lassen. Natürlich war es schwer, sich mit so etwas abzufinden, wenn man jahrelang äußerst erfolgreich und äußerst vehement den Macho markiert hatte. Aber dann musste Ryo halt einsehen, dass er sich auch in sich selbst täuschen konnte. Unwillig drehte Jin sich auf die andere Seite. Mit Nishikido würde er versuchen zu reden und auf jeden Fall mal schauen, wie es ihm ging. Doch was war nur mit Pi losgewesen? Selten hatte Jin ihn so außer sich erlebt und auch so verschlossen irgendwie. Wo er jetzt darüber nachdachte, hatte Yamashita nicht wirklich fit ausgesehen, irgendwie müde. Vielleicht war es das? „Mann, Jin-Baka,“ schimpfte Akanishi leise mit sich selbst in den stillen Raum hinein. Vielleicht war es Pi schlecht gegangen und er hatte einen total ungünstigen Moment erwischt, um ihm die Sache mit Ryo zu erzählen? Seufzend drehte er sich wieder auf den Rücken. Noch jemand, mit dem er reden musste... **************** Blind tastete Shige nach seinem unangenehm laut klingelnden Handy. Nicht dass er schon geschlafen hätte, aber im Moment war ihm nicht danach, mit jemandem zu kommunizieren. Besonders, weil er einen Augenblick befürchtete, es könnte eine Nachricht von Yamashita sein, das würde er jetzt nicht ertragen. Sobald er von dem netten Tag bei Tackey in seine leere und irgendwie kalte Wohnung zurückgekehrt war, hatte ihn die Erinnerung nicht mehr losgelassen. Bilder von ihm und Yamapi waren über ihn hereingebrochen wie eine Welle und er war einfach untergegangen. Jetzt lag er schon seit einer Stunde oder mehr schlaflos in seinem Bett, alle Lampen gelöscht und versuchte nicht zu weinen. „Diid, da,da“, klingelte sein Handy wieder. Grummelnd schob Shige den Arm weiter in die Richtung, in der er sein Telefon vermutete und stieß sich am Nachttisch schmerzhaft die Hand. „Iiiiitai....!“ entfuhr ihm ein Schmerzenslaut, dann hatte er endlich sein Handy in der Hand. Mit einem flauen Gefühl im Magen setzte er sich auf und klickte auf Öffnen. Von Tackey! Ein wenig fassungslos betrachtete Shige den Absendernamen, bevor er sich weiter durch die Nachricht scrollte. Wie lieb von ihm.... /Stilikonen? Hübsch?/ Ohne es wirklich zu merken, musste Shige lächeln. Wäre Tackey nicht gewesen, wäre der heutige Tag sicher ein richtiges Desaster geworden und sein Zusammenbruch von eben hätte viel eher stattgefunden. Er ließ sich nach hinten aufs Bett sinken und hielt das Handy über sich in der Luft. Irgendwie tat es gut, dass sich der Ältere so um ihn kümmerte und ganz offensichtlich noch nicht die Nase voll hatte. Shige tippte seine Antwort. „Keine Sorge, du hast mich nicht geweckt. Danke für die Mail, ich komme sehr gerne mit, auch wenn ich mir nicht so sicher bin, was das mit der Stilikone angeht.^^ Ich bin dann um 10 Uhr unten, freu mich! Oyasumi nasai.“ Dann legte er das Handy wieder auf den Nachttisch und kuschelte sich unter seine Decke. Irgendwie ging es ihm wieder ein bisschen besser und auch wenn es noch dauerte, bis er einschlief, er wälzte sich nicht mehr so verzweifelt hin und her. Kapitel 7: ----------- Yepp, da sind wir wieder! Nicht ganz so fix wie beim letzten Kapitel, aber na ja, ich find uns immer noch gut.^^ Auch wenn man sich natürlich manchmal wünschen würde, das restliche Leben neben Fanfictions, RPGs und Clips- Gucken nähme nicht so viel Zeit in Anspruch *lol* Wir hatten wie immer viel Spaß beim Schreiben und hoffen, dass wir euch beim Lesen ebensoviel Freude machen! Zur Sicherheit hier noch mal der Link zur Wohnungs- und Beziehungsübersicht. http://i179.photobucket.com/albums/w314/Totchi82/kakkoii.jpg?t=1176749764 Und natürlich: Kommmmmmmmmmiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiis, immer her damit!^^ Bitte mehr als letztes Mal.... *snif* wir sind doch auf euch angewiesen.... Angefangen habe wieder ich dieses Mal. **************** Szenenwechsel ~~*~~ Autorenwechsel „...“ Gesagtes /.../ Gedachtes Und es wurde Morgen im Haus von Johnnys Entertainment.... Eine Schönheit..... etwas anderes fiel ihm bei diesem Anblick nicht ein. Die seidigen schwarzen Haare trafen auf porzellanblasse Haut und schimmerten leicht. Lasziv wand sich der schlanke Körper vor ihm in den Laken und schien verheißungsvoll auf ihn zu warten. Schon konnte er die Hitze in seinen Lenden fühlen, ein lustvoller Schauder durchlief ihn bei jeder Bewegung der fleischgewordenen Versuchung, die sich da in seinem Bett räkelte. Schon der Anblick alleine ließ ihn die Beherrschung verlieren, die Erregung war zu stark – Mit einem Keuchen fuhr Koki hoch. Seine schreckgeweiteten Augen waren einen Moment lang orientierungslos, fokussierten dann die Uhr, die ihm gegenüber an der Wand hing. Sieben Uhr. Er schluckte schwer und ließ seinen Blick dann zögernd an sich herunterwandern. Eigentlich war es nicht nötig, konnte er doch die warme Flüssigkeit an seinem Bauch und zwischen seinen Beinen spüren. Doch er wollte sich vergewissern, da er einfach nicht fassen konnte, was er da grad geträumt hatte. Denn das war kein gewöhnlicher „feuchter Traum“ gewesen. Die kannte er, da war ja auch mal definitiv nix Schlechtes dran und bis jetzt hatte er sie immer genossen. Nur... bis jetzt hatte er auch noch nie von Tatsuya geträumt. Leise seufzend sank Koki wieder zurück und starrte an die Decke. Was sollte das bloß? **************** „Hier, vergiss dein Handy nicht.“, meinte Tegoshi und streckte Masuda das Telefon hin. Sein Freund stand nämlich irgendwie neben sich und packte recht unorganisiert seine Tasche, also hatte Tego beschlossen, ihm unauffällig zu helfen. Vor zwanzig Minuten waren sie von einem Anruf aus dem Schlaf gerissen worden und hatten sich erstmal aus ihrer engen Umarmung entwirren müssen, bevor Massu hatte drangehen können. Es war ein Assistent aus dem Management gewesen, der Massu gebeten hatte, heute spontan zu einem Casting für ein Dorama zu gehen, weil man von dort kurzfristig eine Anfrage bekommen hatte. Deshalb waren sie schneller aufgestanden als sie das eigentlich geplant hatten und zumindest Massu war jetzt ausgehbereit. Er strahlte Tegoshi glücklich an. „Ich bin heut Nachmittag wieder da. Wenn ich weiß, wie spät es genau wird, dann ruf ich dich an, okay?“ Tegoshi nickte. Auch er hatte inzwischen schnell seine Klamotten angezogen, duschen würde er später. Zusammen mit seinem Freund verließ er die Wohnung und in der Tür verabschiedeten sie sich noch mit einem sanften Kuss. Am Fahrstuhl trennten sich ihre Wege und Tegoshi lief die Treppe hinunter in Richtung seines eigenen Appartements. Irgendwie musste sich Yuya eingestehen, dass er erleichtert war, dass sie niemanden getroffen hatten. Denn das war alles noch zu viel für ihn, besonders nach dem, was gestern zwischen ihnen geschehen war. Es war so unglaublich schön gewesen... und doch.... Leise seufzend schloss er seine Tür auf. Ging das alles nicht viel zu schnell? Warum war er sich gestern nur so sicher gewesen, das Richtige zu tun? Nachdenklich fuhr er sich durch die Haare, während er durch seine Wohnung zum Badezimmer tappte. Eine Dusche jetzt, dann würde die Welt sicher wieder ganz anders aussehen. ~~*~~ Shige saß ein wenig unbehaglich in dem großen Sessel in der Eingangshalle. An und für sich waren die hellen Möbelstücke sehr bequem, doch der schwarzhaarige junge Mann saß wie auf heißen Kohlen. Um 10 Uhr würde er sich mit Tackey treffen, um mit ihm einkaufen zu gehen. Dieses Treffen war wie ein Geschenk des Himmels. Nach seiner Trennung von Yamapi kam Katou jede Ablenkung recht. Und wenn er mit Takizawa zusammen war, dann hatte er keine Zeit zum Grübeln. Unruhig rutschte er auf dem Sessel herum, blickte dauernd auf die Uhr, die an der Wand hing. Noch immer waren es fünf Minuten bis 10 Uhr. /Warum bin ich bloß so früh losgegangen?/, dachte Shige und seufzte. Er hatte sogar schon nachgesehen, ob er Post hatte, um die Zeit zu überbrücken. Dann hatte er darüber nachgedacht, wieder in seine Wohnung zu gehen, doch irgendwie erschien ihm diese Idee zu unsinnig. Jetzt wünschte er sich, er hätte es doch getan. Eine Strähne seines Ponys fiel ihm ins Gesicht und während er sie sich aus den Augen strich, ärgerte er sich fast ein wenig darüber, dass er sich die Haare vor zwei Wochen hatte schneiden lassen. Nicht weil es schlecht aussah, eher weil er sich so stark hatte beeinflussen lassen. Aber das ewige "sie sind zu lang" der anderen NEWS-Member war eben irgendwann wirklich nervig. Wieder sah er zur Uhr. Noch drei Minuten, falls Tackey pünktlich war. Dann vernahm er ein "Pling!", das die Ankunft eines der beiden Fahrstühle ankündigte. Er sah gespannt zu den Aufzügen. Eine Tür öffnete sich und Takizawa Hideaki trat heraus. Er zupfte an den Kopfhörern seines MP3-Players, die irgendwie verknotet aussahen, während er aus dem Lift stieg. Tackey schien zu schmollen. Noch hatte er den Jüngeren nicht entdeckt. "Maaaaann, was zur Hölle hab ich damit gemacht?", murmelte Takizawa vor sich hin. Dann sah er erstmal von seinem Tun auf und strahlte, als er Shigeaki sah. Die Kopfhörer schienen nunmehr von zweitrangiger Bedeutung zu sein. Eilig lief er zu dem NEWS-Mitglied und ließ sich direkt gegenüber von Katou in einem Sessel nieder. "Wartest du schon lange? Du hättest ruhig bei mir klingeln können, dann wär ich eher runtergekommen." sprudelte es aus dem Älteren heraus. Shige schüttelte hastig den Kopf. "Nicht besonders lang." nuschelte er währenddessen. Tackey musterte sein Gegenüber. Shige trug eine schwarze Jeans, ein schwarz-rot-gestreiftes Shirt und darüber ein schwarzes Jackett. Tackey selbst trug eine hellblaue Jeans und ein weißes Shirt ohne Ärmel, das seinen Oberkörper gut zur Geltung brachte. Zum Drüberziehen hatte er eine hellblaue Adidas- Trainingsjacke mit dunkelblauen Streifen an der Seite der Ärmel mitgebracht. Noch immer hielt Tackey das Gewirr von weißen Kabeln in seinen Händen. Shige musste unweigerlich grinsen. Dann beugte er sich vor, griff über den kleinen Tisch, der zwischen ihnen stand, hinweg und fragte: "Darf ich?" während er das Knäuel aus den Händen Takizawas nahm. Ein weiteres helles Pling aus Richtung der Aufzüge ertönte und die Tür des Fahrstuhls öffnete sich erneut. Yamashita Tomohisa trat heraus, blickte sich kurz um und zog eine Augenbraue nach oben, als er Shige und Tackey quasi händchenhaltend erblickte. Ein wenig zu schnell zog Shige seine Hand zurück, fast so, als wäre er bei etwas Verbotenem ertappt worden. "Hey Yamapi! Komm her und setz dich zu uns!", rief Tackey durch die Halle. Yamapi dachte kurz nach, kam dann langsam, fast ein wenig widerwillig zu den beiden herüber. Shigeaki senkte seinen Blick auf das verworrene Kabelgeflecht, um Tomohisa nicht ansehen zu müssen. "Was treibt ihr denn schon so früh hier unten?", fragte Pi und versuchte dabei, so unbeschwert wie möglich zu klingen. "Wir gehen gleich zusammen shoppen. Und was ist mit dir? Du bist doch sonst nicht so der Frühaufsteher.", entgegnete Tackey und sah Yamapi direkt in die Augen. "Ich hab nicht so besonders geschlafen letzte Nacht.", murmelte Yamashita und blickte zu Katou, der nun beim Entwirren innegehalten hatte, was zeigte, dass er zuhörte. "Verstehe, verstehe.", murmelte Tackey schließlich. Eine unbehagliche Pause entstand und Shige friemelte weiter an den Kabeln herum. Schließlich hatte er es geschafft. "Tadaaa! Bitteschön Sempai!", sagte er strahlend und streckte dem Älteren die Kopfhörer hin. "Shige, mein Held!", rief Takizawa übertrieben und nahm die Kopfhörer, um sie vorsichtig zu verstauen. "Wann immer es was zu entwirren gibt oder vielleicht Knoten, die du nicht aufkriegst oder seien es auch widerspenstige Flaschenverschlüsse, dann komm zu mir!", kicherte der Jüngere. "Was machst du bloß, wenn du den da immer um dich hast? Kannst du dann überhaupt an deinem freien Tag ohne ihn überleben, Yamapi?" fragte Tackey. Yamashita zuckte leicht zusammen. Gequält lächelnd erklärte er: "Hab ich noch nicht rausgefunden." Dann nuschelte er etwas von einer wichtigen Sache, die er dringend erledigen müsse, und verließ fast schon fluchtartig die Lobby. Während er Yamapi nachsah, meinte Tackey: "Das war seltsam!" Shige sah wieder auf die Uhr und um vom Thema Yamashita Tomohisa weg zu kommen, sagte er: "Ich glaube, wir sollten auch langsam los." ~~*~~ Kazuya war gerade dabei, seine Küchenutensilien systematisch neu einzuräumen, als es klingelte. Einen Moment lang war er versucht, das schrille Läuten einfach zu ignorieren, denn was sich da draußen auf dem Flur die letzte Stunde lang abgespielt hatte, hörte sich erschreckend vertraut an: Ein Umzug. Aber zum einen war Kamenashi zu sozial eingestellt und zum anderen fürchtete er Rache, wenn er jetzt nicht die Tür öffnete. Schließlich wollte er Koki nicht herausfordern, der da sicher grad von Marus Appartement in sein eigenes umzog. Leise ächzend erhob sich Kazuya aus seiner Hockhaltung vor dem Küchenschrank und lief durch die Wohnung, um die Tür aufzumachen. Schon war man draußen dazu übergegangen, gleichzeitig zu klingeln und zu klopfen und Kazuya beeilte sich. „Ohayou~!“ Wie befürchtet strahlte ihn Koki an, offensichtlich energiegeladen. Hinter dem Rapper schleppte Yuichi einen Fernseher durch die Gegend, während ein hübsches Mädchen dafür sorgte, dass sich die Aufzugtüren nicht gleich wieder schlossen. /Ach ja, Fumi.../ schoss es Kazuya durch den Kopf. Er hatte Marus Freundin erst einmal getroffen, aber sie hatte einen wirklich sympathischen und lieben Eindruck gemacht. Etwas gequält lächelnd wandte er sich dann Koki zu, der sich vor ihm aufgebaut hatte. „Ohayou.... du hast ja einiges an Hilfe, ne?“ Vielleicht konnte er sich ja noch drücken, die waren schließlich schon zu dritt dabei, Kokis paar Sachen hier herunter zu tragen. Weit gefehlt. „Na ja, aber wenn du auch hilfst, geht’s noch viel schneller. Außerdem muss Fumi gleich weg und dann sind wir nur noch zu zweit, das willst du uns doch nicht antun?“ Auf eine Antwort wartete Koki natürlich nicht, sondern ergriff Kazuyas Hand und zerrte ihn einfach mit sich auf den Flur. Gerade noch schaffte es Kazuya, sich seinen Schlüssel von der Kommode zu schnappen, dann fiel auch schon seine Appartementtür ins Schloss. Ein bisschen wehmütig warf Kazuya noch einen Blick zurück, fügte sich aber dann in sein Schicksal und begrüßte Yuichi und seine Freundin mit einem Lächeln. ~~*~~ Als Nishikido an diesem Morgen relativ spät aufwachte, fühlte er sich genauso grässlich wie am Abend davor. Er fühlte sich kein bisschen motiviert, sich irgendwie zu bewegen. Allerdings rümpfte er, während er sich streckte, die Nase. Sein eigener Körpergeruch ekelte ihn an, also stand er auf, zog sich das T-Shirt über den Kopf und warf es auf dem Weg ins Badezimmer in einen Korb voll Schmutzwäsche. Missmutig stellte er fest, dass er irgendwann waschen musste. Im Bad zog er sich vollständig aus und duschte dann. Das heiße Wasser, das auf seinen Körper niederprasselte, brachte ihn dazu, sich etwas zu entspannen. Ryo stand mit dem Gesicht dem heißen Wasserstrahl zugewandt, stützte sich mit den Händen an der hellblau gefliesten Wand ab und schloss die Augen. Sofort erschienen Bilder von Jin vor seinem inneren Auge. Es geschah fast immer, wenn er seine Augen schloss, ob er wollte oder nicht. Ryo senkte den Kopf und öffnete die Augen. Das Bild des sich sexy räkelnden Akanishi verschwand, aber der Anblick seiner eigenen Männlichkeit, die aufgrund der Bilder zum Leben erwacht war, besserte die Laune des Schwarzhaarigen nicht. /Was ist bloß los mit mir? Ich bin nicht schwul, das war ein einmaliger Ausrutscher./ dachte er seufzend, während er das Wasser kühler einstellte. Nachdem er seine Erregung so beseitigt und das Wasser dann ausgeschaltet hatte, verließ er die Dusche und trocknete sich ab. Als er gerade in ein Paar grau-weiß gestreifte Boxershorts stieg, vernahm er das Läuten seines Telefons. Hastig öffnete er die Badtür und lief durch die im Vergleich zum Bad kühle Wohnung. Er schnappte sich sein Telefon, das in der Ladestation stand und nahm ab. "Ryo-chan? Sag mal, wo bist du?", erklang eine vertraute Stimme. "Wo soll ich schon sein, Subaru? Zu Hause, hab grad geduscht.", antwortete Nishikido, versuchte dabei, nicht allzu gereizt zu klingen. "Du bist mir ja einer... Ich bin am Flughafen Haneda, warte auf dich, weil du mich abholen wolltest, und du duschst in aller Seelenruhe. Vergessen, dass ich dich in Tokyo besuchen wollte?" Nishikido schluckte. Er hatte Shibutanis Besuch wirklich vergessen. "Verdammt, das war heute?" Eilig hastete er durch die Wohnung und suchte sich was zum Anziehen. Subaru lachte leise. "Hör zu, mach dir keinen Stress. Ich nehm mir einfach ein Taxi." "Okay! Ich werd dann noch etwas aufräumen!" meinte Ryo und sie verabschiedeten sich. Es würde ihm gut tun, Subaru um sich zu haben. In Windeseile zog er sich an und begann tatsächlich aufzuräumen. Von draußen konnte er Geräusche und Gelächter hören, anscheinend war einer seiner Nachbarn noch nicht komplett mit dem Umzug fertig gewesen. ~~*~~ „Ding-dooooong!“ Tegoshi verzog das Gesicht, während er schnell in seine Jeans schlüpfte. Irgendwie mochte er den Klingelton hier nicht, vielleicht konnte man den noch ändern. Sich mit dem Handtuch durch seine nassen Haare rubbelnd ging er zur Tür und schaute kurz durch den Spion. „Ohayou, Kei-chan.“, sagte er, die Tür öffnend. Keiichiro lächelte ihn an und verbeugte sich gespielt. Etwas erschrocken zog Tegoshi die Luft ein, sein Bandmitglied hatte selten so fertig und übernächtigt ausgesehen. Auf den entsetzten Blick hin grinste Koyama schief und erklärte, dass er diese Nacht nicht wirklich zum Schlafen gekommen wäre und jetzt immer noch total neben sich stehen würde. „Deshalb bin ich auch hier, ich brauch Hilfe...“ Mitleidheischend sah ihn der Größere an und Tegoshi seufzte, musste aber auch grinsen. „Um was geht’s denn?“ fragte er. „Na ja, ich muss einkaufen gehen. Ich mein, ich koch zwar nicht richtig, aber selbst ich brauch ein paar Sachen zum Überleben und als ich eben überlegt habe, was ich denn so brauche, hab ich gemerkt, dass ich überhaupt keinen Überblick habe. Mein Hirn streikt, ich krieg das nicht auf die Reihe. Außerdem hab ich Angst, ich schlaf im Stehen ein, wenn ich an der Kasse alleine warten muss. Und ich hab doch mit Taguchi gewettet, dass ich den Tag ohne Schlaf durchhalte...“ Unwillkürlich lachte Tegoshi los. Die beiden waren echt nicht mehr zu retten, wenn es um Games oder ihre kleinen Wetten ging. Kurzerhand bat er Keiichiro herein und ging zu seinem Schrank, um sich ein Oberteil rauszusuchen. Als er sich wieder umdrehte, sah ihn der andere mit einem undefinierbaren Grinsen an. „Was?“, wollte Tego misstrauisch wissen. Das Grinsen wurde noch breiter. „Hach, unser Tegoshi wird erwachsen, ich seh ja richtige Muskeln,“ erklärte Koyama zwinkernd und drückte kurz prüfend Yuyas Oberarm. Ein wenig errötend verdrehte Tegoshi die Augen und zog sich schnell sein Shirt an. „Ich bin enttäuscht, dass dir das erst jetzt auffällt.“, erklärte er dann mit betont vorwurfsvollem Blick, während er Schlüssel, Handy und Portemonnaie einsteckte. Fast sofort reagierte Koyama, tätschelte durch seine Haare und flehte ihn um Vergebung an. Sie mussten beide lachen und schließlich schob Tegoshi den Größeren entschlossen Richtung Tür. „Na, dann mal los.“ ~~*~~ Auch Jin stand spät auf. Er ließ das Frühstück spärlich ausfallen und aß nur einen Toast mit Marmelade, während er nebenbei fernsah. Gelangweilt blickte er auf den Bildschirm, war aber mit den Gedanken gar nicht dabei. Die Kritik, die ihm sein bester Freund wegen der Sache mit Ryo an den Kopf geworfen hatte, saß tief. Wahrscheinlich hatte Tomohisa auch recht. Sich ausgerechnet Ryo auszusuchen, war unclever gewesen. Andererseits war Nishikido niemand, der sich nicht hätte wehren könnte, und immerhin verlangte Jin nichts von ihm. Wenn Ryo trotz allem auf seinem „Heterosein" beharrte, dann hatte Akanishi auch kein Problem damit. Jin schob sich den letzten Bissen seines Toasts in den Mund. Nachdenkend leckte er seinen Finger ab, an dem ein wenig klebrige Marmelade haftete. /Vielleicht hab ich ihn zu nem schlechten Zeitpunkt erwischt? Vielleicht hat er ja nur deswegen so gereizt reagiert, weil er selbst irgendein Problem hat. Als ich dann auch noch ankam und er sich damit befassen musste, wurde es ihm einfach zuviel. Und ich weiß ja, dass er mich nicht einfach so mit "Keine Zeit" oder so abfertigen würde./ Akanishi schaltete beiläufig den Fernseher aus und stand auf, um sich etwas zum Anziehen aus dem Schrank zu holen. /Aber was könnte Yamapi für ein Problem haben, über das er nicht mit mir reden kann?/ Jin zog eine olivgrüne Hose und ein schwarzes Shirt hervor. Dann zog er sich langsam an. /Ich hab ihm allerdings auch keine Gelegenheit dazu gegeben, immerhin bin ich direkt mit der Tür ins Haus gefallen. Ich sollte ihn anrufen und mich, sobald es geht, mit ihm treffen./ Kaum dass er fertig angezogen war, ergriff er sein Handy und wählte Yamapis Nummer. ************* Ryo hatte damit begonnen, alle Fenster zu öffnen, um die abgestandene Luft loszuwerden, dann hatte er seinen Futon zusammengerollt und in den Schrank verfrachtet. Herumliegende Kleidungsstücke wurden zusammengesammelt und in den Wäschekorb verfrachtet. Dann begann er mit dem Staubsaugen der Wohnung und als er damit fertig war und auf die Uhr sah, stellte er fest, dass er gerade noch genug Zeit haben würde, sein Bad mit heißem Wasser auszuspülen und das Geschirr abzuwaschen. Kaum dass er alles erledigt hatte, klingelte es auch schon an der Tür. Nishikido ergriff den Hörer der Gegensprechanlage und fragte: "Hallo?" "Ich bin’s!", erwiderte ihm Subaru gut gelaunt. Ryo betätigte den Summer und sagte dann erklärend: "Ich wohn im zweiten Stock. Komm rauf." Dann öffnete er seine Haustür und trat auf den Flur. So konnte er Shibutani gleich zu seiner Wohnung winken. Einen Augenblick später leuchtete das Lämpchen über dem Aufzug auf der linken Seite auf und die Tür öffnete sich mit einem leisen Pling. Sonst war gerade nichts auf dem Flur zu sehen, aber aus der Wohnung von Tanaka Koki erklang Stimmengewirr. Subaru hatte eine kleine Reisetasche über der Schulter hängen. Er sah sich kurz um, trat an das Geländer der Galerie und blickte hinunter in die Lobby. Dann nickte er und lächelte. Scheinbar gefiel ihm, dass man bis nach ganz unten sehen konnte. Und dass man die gegenüberliegenden Wohnungseingänge im dritten Stock ebenfalls im Blickfeld hatte. Er sah Nishikido und schlurfte langsam zu ihm. "Tut mir wirklich leid, dass ich es so vergessen hatte. Hattest du nen angenehmen Flug?", meinte Ryo, während er wieder in seine Wohnung trat und Subaru die Tasche abnahm, um sie ins Schlafzimmer zu stellen. Shibutani nickte. "Obwohl ich mir total snobistisch vorkomme, dass ich geflogen bin und nicht wie jeder andere Mensch den Zug genommen hab.", meinte er grinsend. "Nun ja... für den Fall, dass du auf dem Boden bleiben willst, ich muss heute noch Wäsche waschen. Da kannst du mir helfen.", erwiderte Ryo frech. ~~*~~ „Wie kann ein einziger Mensch so viel Zeug besitzen?!“ Kazuyas Gejammer ignorierend räumte Koki weiter seine Regale ein, um mehr Platz auf dem Boden zu schaffen. Still grinste er vor sich hin, es war eine wirklich gute Idee gewesen, Kazuya noch dazu zu holen, denn es war eine Menge zu tun und Fumi hatte sich eben schon verabschieden müssen, weil sie zur Arbeit musste. Wieder erklang die Stimme des Bandjüngsten: „Warum bitte sind wir nur zu dritt? Was ist denn mit Taguchi oder Ueda?“ Jin sparte er aus, er wusste so gut wie alle anderen, dass der ein Meister darin war, sich vor solchen Aufgaben zu drücken. Bevor Koki reagieren konnte, antwortete Nakamaru: „Nun, bei Junno hab ich schon zahllose Male geklingelt, aber der ist entweder echt nicht da oder schläft wie tot. Da war nix zu machen. Und Ueda....“ Koki meinte das schadenfrohe Grinsen seines besten Freundes auf seinem Rücken brennen zu fühlen. „Der war nicht zu überreden, uns zu helfen,“ fuhr Yuichi fort. „Er hat gesagt, ein gewisser Tanaka Koki hätte gestern Abend gemeint, ihn nerven zu müssen, indem er so einen Krach gemacht hat, dass Ueda nicht schlafen konnte. Und deshalb wäre er jetzt nicht ausgeschlafen und nicht in der Lage zu helfen. Dann hat er Koki-chan einfach die Tür vor der Nase zugemacht.“ Nakamarus Ausführung endete in einem Kichern und Koki warf ihm einen bösen Blick zu, konnte sich aber nicht wehren. Denn leider war es genauso abgelaufen. Als wäre das nicht blöd genug gewesen, zog ihn Yuichi jetzt schon den ganzen Morgen damit auf und nun fing auch noch Kazuya an, so anzüglich zu grinsen. Grummelnd erhob sich Koki und verschwand im Bad, um eine Tür zwischen sich und die Spötter zu bringen. Von dort aus konnte er hören, wie Kazuya noch einmal die Wohnung verließ, um oben zu schauen, ob sie nichts vergessen hatten. ~~*~~ Jin hatte Yamapi erreicht und sich mit ihm in einem Café verabredet. Nun war Akanishi auf dem Weg dorthin. Er wollte Yamapi nicht länger warten lassen als unbedingt notwendig. Eigentlich machte es ihm nichts aus, andere warten zu lassen, aber er wollte nicht, dass Yamapi schon schlecht drauf war, ehe er überhaupt ankam. Also beeilte er sich auf dem Weg extra. Erst als er das Schild des "blue eight" sah, verlangsamte er seine Schritte. Dieses Café befand sich im ersten Stock eines Gebäudes und man konnte den Verkehr auf der Straße wunderbar beobachten, wenn man dort saß. Akanishi erklomm die enge Treppe und sah sich suchend nach Yamashita um, als er das Café betrat. Nachdem er ihn am Fenster an einem Tisch erblickte, schritt er hinüber und ließ sich gegenüber von Yamapi nieder. Sein bester Freund schien ihn nicht wahrzunehmen und starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Jin versuchte dem Blick zu folgen, aber er konnte nichts Interessantes feststellen und räusperte sich schließlich, um Tomohisas Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. "Willst du mir nicht einfach erzählen, was dich so beschäftigt?", fragte Jin mit einem lieben Lächeln auf den Lippen, als ihn Yamapi schließlich überrascht ansah. ************* "Lass uns schnell meine Wäsche in den Keller bringen, dann können wir gleich danach was zu essen und zu trinken kaufen gehen.", meinte Nishikido und ging in die Küche, wo er Waschmittel und Weichspüler aus einem Schrank nahm. Dann ergriff er seinen überfüllten Wäschekorb und nickte Subaru zu. Sie verließen die Wohnung und traten auf den Flur, als der Aufzug im zweiten Stock hielt und Kame ausstieg. Er sah die beiden, die in seine Richtung kamen, und blieb in der Lichtschranke der Fahrstuhltür stehen, damit dieser nicht wieder weg fuhr. "Danke Kame-chan!" meinte Ryo und stellte den Wäschekorb auf den Boden. "Kein Problem!", erwiderte der Jüngere. Kame grinste. Irgendwie hatte er nicht gedacht, dass Ryo seine Wäsche selbst wusch. Sah ihm irgendwie nicht ähnlich. Als auch Subaru in den Fahrstuhl getreten war, verließ Kamenashi die Lichtschranke und die Tür schloss sich langsam. ~~*~~ Zufrieden lächelte Keiichiro vor sich hin. Zwar war sein Gehirn wie in Watte gepackt und seine Gliedmaßen schwer wie Blei, aber bis jetzt lief das alles Dank seines jüngeren Bandkollegen sehr gut. Erstaunlich zielstrebig schob Tegoshi den Einkaufswagen durch den Supermarkt, kaufte ein und wehrte sich auch nicht mehr gegen Koyamas Arm, der sich bei ihm eingehakt hatte. Erst hatte er ihn immer wieder von sich geschoben, weil er ihm im Weg stand, wenn er etwas aus einem Regal nehmen wollte. Aber dann hatte Tego gemerkt, dass Koyama einfach an der Stelle stehen blieb, wo er sich von ihm gelöst hatte, da er viel zu müde war, sich von selbst zu bewegen. Mit einem ergeben Lachen hatte sich der Kleinere daraufhin wieder seinen Arm geschnappt und zog ihn so jetzt sicher neben sich her durch den gefährlichen Supermarktdschungel. Als sie an der Kasse standen, fixierte Koyama verzweifelt Tegos Haare und versuchte sich wach zu halten, indem er versuchte, sich daran zu erinnern, was für verschiedene Stylings der andere im Laufe ihrer Karriere schon gehabt hatte. Immer wenn seine Augen dennoch zufielen, stupste Tegoshi ihm mit den Fingern in die Seite. Keiichiro nuschelte ein „Dankeschön“ und lehnte sich schwerer gegen seinen Bandkollegen. Plötzlich riss er die Augen auf. Jemand begrapschte seinen Hintern! Für seinen Zustand recht schnell drehte er sich empört um, nur um festzustellen, dass es Tegos Hand war, die ihm grad das Portemonnaie aus der Hosentasche zog. Verpeilt sah er auf Tegoshis grinsendes Gesicht hinunter. „Ich hab dich dreimal gefragt, ob du mir dein Geld geben kannst zum Bezahlen, aber du reagierst ja überhaupt nicht. Da muss ich es mir halt einfach nehmen.“, gluckste Yuya fröhlich. Keiichiro konnte nur noch über sich selbst den Kopf schütteln. Dann erklärte er: „Na, DU darfst das ja auch, von dir lass ich mich doch immer betatschen.“ Befriedigt registrierte er die gesunde Röte auf den Wangen des anderen. Wenigstens sein Humor und seine Schlagfertigkeit waren ihm trotz Schlafmangels noch nicht komplett abhanden gekommen. ************* „Lalala~....“, trällerte Tackey gut gelaunt vor sich hin und schlenkerte die weiß-rote Tüte in seiner Hand übermütig von vorne nach hinten. Er hatte doch Recht gehabt, Shigeaki hatte ein Händchen dafür, nette Klamotten auszusuchen. Und Tackey ging sowieso so ungern alleine einkaufen, denn erstens konnte er sich immer schlecht entscheiden und zweitens liebte er es, andere neu zu stylen. Nachdem er sich jetzt gerade schon etwas gekauft hatte, wollte er im nächsten Geschäft Shige einfach in die Umkleidekabine stecken und ihn nicht eher rauslassen, bis er ein bisschen Model gespielt hatte. Ein diebisches Grinsen schlich sich auf Tackeys Lippen. „Was ist so lustig, Sempai?“ Shiges Frage war unschuldig, aber auch ein wenig misstrauisch. Schnell lächelte Takizawa ihn offen an und erklärte: „Ich genieß einfach die Shoppingtour und außerdem freu ich mich so über die neuen Sachen!“ Zur Bestätigung schlenkerte er noch einmal mit der Tüte herum und veranlasste seinen Begleiter dazu, sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit zu bringen. Als er Shiges belustigtes Kichern hörte, fiel ihm auf, wie hübsch der andere war, wenn er lächelte. „So gefällst du mir schon sehr viel besser, als wenn du immer so ernst guckst.“ Sanft klopfte er auf Shigeakis schmale Schulter und dachte bei sich: /So wie eben, als Yamashita-kun dabei war, das Gesicht gefiel mir nicht so.../ Obwohl sich Shige langsam an Tackeys direkte Art zu gewöhnen schien, bei diesen Worten wurde er doch wieder ein wenig rot und konzentrierte sich prompt auf das nächste Schaufenster. Takizawa betrachtete den Jüngeren nachdenklich. Tsubasa hatte ihm schon öfter vorgeworfen, manchmal wäre er nicht fähig, bestimmte Vibes zu fühlen, also ob sich jemand wohl fühlte, sauer war oder gerade wirklich nicht angesprochen werden wollte. Da mochte er recht haben.... aber dafür kannte Tackey sich mit anderen „Vibes“ aus. Er war sich sicher, dass Shige unter irgendetwas litt, dass er zu verstecken versuchte. Außerdem war er überzeugt, dass es etwas mit Liebe zu tun hatte, irgendwie konnte er das spüren. Und wenn er sich nicht täuschte, spielte Yamashita Tomohisa eine nicht zu unterschätzende Rolle dabei. Natürlich wusste er nichts Genaues, aber seine Ahnungen in Bezug auf Liebesdinge hatten ihn selten getäuscht. Anders als Tsubasa, der zumindest bei sich selbst in diesem Gebiet oft unsicher war. Als ob es zu übersehen war, was sich da zwischen ihm und Kame anbahnte.... Tackey schüttelte leicht den Kopf, um sich aus seinen Grübeleien zu befreien. Da erst bemerkte er die Hand, die schüchtern an seinem Ärmel zupfte. „Ne, Sempai, wollen wir nicht da mal reingehen?“ Shiges Stimme klang zögernd, wahrscheinlich dachte er, der andere hätte keine Lust, weil er bis grade nicht auf seine Frage reagiert hatte. Kurzentschlossen legte Tackey dem Kleineren den Arm um die Schultern, nickte und strahlte ihn an. „Aber diesmal bist du dran! Ich such dir was Tolles aus.“ Noch bevor Shige verlegen abwinken konnte, begann Tackey ihn zu kitzeln. „Keine Widerrede!“ Mit diesen Worten zog er den immer noch lachenden Shigeaki an der Hand hinter sich her in den Laden. Keiner von ihnen hatte bemerkt, wie Yamapi ihnen aus dem Cafe auf der anderen Straßenseite wie erstarrt zusah. Kapitel 8: ----------- Hallo!^^ Da sind wir wieder. Die Kreativität hatte uns gepackt *lol* An dieser Stelle ein ganz großes und herzliches Dankeschön an unsere fleißigen Kommi-Schreiber, ohne euch würde das Ganze höchstens halb so viel Spaß machen! *durchknuddel* Wir hoffen, auch dieses Kapitel gefällt euch! Angefangen hat Furu!^^ **************** Szenenwechsel ~~*~~ Autorenwechsel „...“ Gesagtes /.../ Gedachtes "Beschäftigt? Wie kommst du darauf, dass mich irgendwas beschäftigt?" In dem Moment, in dem Yamashita diese Worte ausgesprochen hatte, war ihm schon bewusst, dass es eine dumme Frage war. Jins "Ich-bitte-dich"-Blick sprach einfach Bände. "Hm... vielleicht weil du mein bester Freund bist und mir somit nicht entgeht, wenn du dich plötzlich so anders verhältst?" Akanishi machte eine wohlbedachte Pause. /Jetzt bloß nichts überstürzen oder falsch sagen./ Die Bedienung kam an den Tisch und verschaffte ihm genau die Zeit, die er brauchte. Beide bestellten sich einen Kaffee. Erst als das Mädchen ihren Tisch wieder verlassen hatte, sprach Jin mit leiser Stimme weiter. "Hör zu Pi... es tut mir leid. Wahrscheinlich hätte mir alles irgendwie viel früher auffallen sollen, immerhin behaupte ich immer, dein bester Freund zu sein. Aber gestern war ich scheinbar zu sehr mit mir selbst beschäftigt..." Yamapi schüttelte den Kopf. "Ist schon okay.", nuschelte er und erst jetzt sah er Jin an, wandte seinen Blick von der Straße ab, wo er eben Shige und Tackey zusammen gesehen hatte. Es versetzte ihm einen Stich zu sehen, dass es Katou scheinbar nicht so schlecht wie ihm selbst ging. "Ich hätte dich gestern auch nicht einfach so rauswerfen sollen." "Hörst du mal auf, dich zu entschuldigen? Das ist meine Sache heute! Du verdirbst noch alles!", grinste Jin schließlich. "Außerdem solltest du genießen, wenn ich schon mal zugebe, dass ich was falsch gemacht hab." Tomohisa nickte. /Allzu oft kommt das ja wirklich nicht vor./ "Also... sagst du mir nun, was mit dir los ist? Du verhältst dich in letzter Zeit so komisch." Jin klang nun ein wenig ungeduldig. Pi sah sich in dem kleinen Cafe um. Er hatte keine Lust, hier mit Akanishi darüber zu diskutieren. Genaugenommen hatte er gar keine Lust, mit ihm darüber zu reden. Andererseits war es auch nicht fair, ihm nichts zu sagen, immerhin wäre er selbst sehr gekränkt, wenn Jin ihm irgendwas von dem Kaliber verheimlichen würde. Ihre Getränke kamen und das verschaffte ihm etwas Zeit. Nachdem er einen Schluck von seinem Kaffee getrunken hatte, seufzte er tief. Jin sah ihn an. Er hörte selten, dass sich Yamashita über irgendwas beklagte und ein solches Seufzen machte ihm irgendwie Angst. "Hör zu... lass uns einfach hier sitzen für ein paar Minuten, was trinken und dann nach Hause gehen. Da können wir dann besser reden." Akanishi schenkte seinem besten Freund ein aufmunterndes Lächeln. ************* Tackey und Shige hatten schon einige Geschäfte abgeklappert. Takizawa war rundum glücklich. Katou war in Modefragen ein guter Berater. Er sagte einem ehrlich seine Meinung. Wenn er hören wollte, wie toll er aussah, konnte er immerhin auch einfach eine Verkäuferin um ihre Meinung bitten, aber Shigeaki nahm sich Zeit, musterte ihn fachmännisch in jedem Outfit, das er trug, fand Punkte, die ihm gefielen und welche, die ihm missfielen. Für ihn war es nicht einfach mit "Sieht nicht gut aus!" getan. Er versuchte rauszufinden, was falsch war. Selbst Tsubasa hatte nie solch eine Engelsgeduld gezeigt, wenn er mit seinem Partner shoppen ging. Bei Shige fühlte sich Tackey mit seinen Problemen ernst genommen. Aber nicht nur Takizawa fand durch Shige neue Klamotten, auch der Ältere suchte hier und da etwas für Katou aus, ließ ihn alles anprobieren und beriet ihn gut. Sie hatten auch viel Spaß, als sie in einem Laden waren, in dem es nur Mützen gab. Sie kauften keine einzige, aber probierten mindestens 20 verschiedene Hüte und Mützen an. Es gab welche in allen möglichen Farben und Formen. Cowboyhüte, mit denen Tackey zu Lucky Luke zu mutieren schien und "Yo, ich zieh schneller als mein Schatten!" durch den Laden rief, Strohhüte mit Blumen dran, elegante Hüte, Mützen, Baseballcaps, Kappen mit Mickey Mouse Ohren dran... Sie hatten echt viel Spaß. Und selbst die kritischen Blicke des Personals hielten sie nicht ab. "Hast du gesehen, wie sie geschaut haben, als wir gegangen sind ohne einen mitzunehmen?", grinste Tackey verschmitzt. Shige nickte und hielt sich noch immer den Bauch vor Lachen. "Vielleicht hätten wir einen kaufen sollen, damit es nicht ganz so blöd aussieht?" Nun sah das Member von NEWS wieder etwas ernster aus. /Scheinbar kann er nicht aus seiner Haut!/, dachte sich der Ältere und meinte dann: "Nun ja, wir können ja noch mal rein gehen..." schlug er vor, doch Shige winkte ab. "Ich glaub, ich kann nie wieder da reingehen, echt ein Glück, dass ich mir nichts aus Mützen mache. Sollen wir jetzt was essen gehen? Ich hab langsam echt Hunger." Diese Antwort des Jüngeren überraschte Tackey, aber ihm sollte auch das recht sein. Denn wenn er ehrlich war, dann hatte auch er großen Hunger bekommen. Immerhin streiften sie schon den ganzen Vormittag durch die Geschäfte. ~~*~~ Ächzend stütze Kamenashi sich auf das Geländer gegenüber von Kokis Wohnung. Es war ihm ein Rätsel, wie Koki es immer wieder schaffte, noch etwas zu finden, bei dem er Hilfe brauchte, obwohl sie inzwischen schon längst alle seine Sachen in die neue Wohnung geschleppt hatten. Yuichi hockte sich mit einem verstehenden Blick neben ihn und lehnte sich gegen das weiße Geländer. „Vielleicht hätte ich ihn nicht so ärgern sollen, er mutiert zum Sklaventreiber.“, konnte Kazuya seinen Leidensgenossen flüstern hören. Er musste kichern. Es war aber auch einfach zu verlockend, immer mal wieder auszutesten, wie leicht Koki in die Luft ging, wenn man Tatsuyas Namen erwähnte. Maru und er hatten sich ihre schwere Arbeit dementsprechend damit versüßt, ihrem rappenden Bandkollegen immer neue Herzanfälle zu beschweren, indem sie ihm von „Tat-chan“ vorschwärmten. Wobei sich besagter KAT-TUN-Leader bis jetzt wohlweislich noch nicht einmal hatte blicken lassen. Von drinnen war Kokis Stimme zu hören: „Was denn, ihr macht doch nicht etwa schon schlapp? Ich hab noch ne Menge zu helfen hier!“ Gerade als die beiden draußen sich einen verzweifelten Blick zuwarfen und sich schon ergeben wieder an die Arbeit machen wollten, erklang Tsubasas Stimme hinter ihnen. „Hier bist du.“ Mit einem leichten Lächeln kam Imai auf sie zu und begrüßte Kazuya. Dieser drehte sich erfreut zu ihm und erwiderte den Gruß. Dann stellte er schnell Nakamaru vor. Denn auch wenn die beiden sich schon öfter gesehen hatten, kannte er Tsubasas Vorliebe für das Einhalten gewisser Höflichkeiten, weil es ihm Zeit verschaffte, sich den Personen anzunähern. Freundlich nickte Imai Yuichi zu und meinte dann: „Was macht ihr denn? Ich hatte eben mal bei dir geklingelt, du hast gestern deinen Kuli bei mir liegen lassen.“ Er reichte Kazuya den schwarzen Stift und er steckte ihn ein. „Oh, dankeschön, war mir noch gar nicht aufgefallen. Na ja, wir helfen Tanaka beim Umzug.“ Genau in diesem Moment ertönte ein lautes Poltern und gleich darauf Kokis unterdrücktes Fluchen. Nakamaru verdrehte die Augen, bedeutete Kazuya mit einer Handbewegung, sich Zeit zu lassen und verschwand in der Wohnung. „Soll ich vielleicht helfen?“ Die Frage war ein wenig schüchtern, aber ernst gemeint und Kazuya schüttelte bestimmt den Kopf. „Bloß nicht, Tanaka-kun würde dich nur ausnutzen. So wie er das mit uns beiden auch schon die ganze Zeit macht. Und außerdem sind wir sowieso bald fertig... hoffe ich.“, erklärte er mit einem schiefen Grinsen. Tsubasa sah mal wieder so schick aus, da konnte er auf keinen Fall zulassen, dass Koki ihn dazu verdonnerte, auf den Knien herumzurutschen, um irgendwelche Steckdosen anzuschrauben oder ähnliches. /Seine Kleidung passt immer so perfekt zu ihm.../ Lächelnd nickte Imai und sagte: „Okay, wenn du meinst. Aber wenn ihr doch noch Hilfe braucht, dann sag Bescheid. Und...“ Der Ältere zögerte kurz. Fragend sah Kamenashi ihn an. „Vielleicht hast du nachher Lust, was essen zu gehen? Mir ist heut nicht nach kochen und... ich weiß nicht...“ /Warum ist er so unsicher?/ überlegte Kazuya, während er schon strahlend nickte. „Ja, das wäre super! Ich meld mich einfach nachher, wenn wir fertig sind, ja?“ Tsubasa nickte leicht, lächelte und winkte Nakamaru, der gerade wieder aus der Tür kam, um Kokis Namensschild mit etwas Farbe aufzupeppen. Dann verschwand er wieder in einem der Aufzüge und fuhr nach oben. Irgendwie schon wieder etwas energiegeladener wegen der Aussicht auf einen netten Abend und leckeres Essen drehte sich Kazuya um und wollte an Yuichi vorbei ins Appartement gehen. Doch das verräterische Grinsen des anderen ließ ihn stocken und er sah ihn an. „Nani?“ fragte Kazuya. /Bitte sag nicht, du hast Koki Fotos von Ueda unters Kopfkissen gelegt oder so./ Zur Abwechslung sollte es jedoch nicht um diese beiden gehen. „Hach, das hab ich ja noch gar nicht mitgekriegt. Da haben wir ja gleich noch zwei Turteltauben...“ Yuichis Grinsen wurde immer breiter. Fassungslos sah Kazuya ihn an. „Wie bitte???“ „Mann, Kame, er meint dich und Imai.“, mischte sich jetzt Koki aus dem Hintergrund ein. Anscheinend war er ganz froh, dass sein bester Freund für den Moment mal ein neues Opfer gefunden hatte und grinste nur schadenfroh, als er Kazuyas geschocktes Gesicht sah. „Mooooment, spinnst du je----„ Nakamaru schnitt seinem jüngeren Bandmitglied mit einem gesäuselten „Ooch, Kame, sei doch nicht so verlegen deswegen“ das Wort ab. Schmunzelnd fuhr der Größere fort: „Das war ja wohl total niedlich... wie du dich über seinen Vorschlag gefreut hast. Und wie er dich angesehen hat....“ Übertrieben mit den Wimpern klimpernd wollte er wohl Tsubasas angebliches Anhimmeln nachmachen. Empört knuffte Kazuya ihm in die Rippen und wehrte sich. „Wir sind einfach gut befreundet und essen was zusammen, du hast echt einen Knall. Vielleicht solltest du mehr Zeit mit deiner Freundin verbringen, dann würdest du nicht überall irgendwelche Liebesgeschichten hineindichten.“ Damit verschwand er schnell in der Wohnung und gesellte sich zu Tanaka, der im Wohnzimmer seine CDs einräumte. Von draußen rief Nakamaru ihm hinterher: „Wenigstens hab ich ne Freundin. Warum ihr wohl alle keine habt? ...Ach, ich vergaß, braucht ihr nicht, da wir ja jetzt alle in einem Haus voller hübscher Jungs wohnen.“ Genervt schnaubend beugte sich Kazuya über einen Karton und versuchte, das Gelächter seines Bandkollegen im Flur zu ignorieren. Koki machte es auch nicht besser. Mit einem wissenden Blick meinte er nämlich nur trocken: „Jetzt weißt du mal, wie ich mich schon die ganze Zeit fühle.“ ~~*~~ In der Zwischenzeit hatten Yamashita und Akanishi das kleine Café verlassen und befanden sich auf dem Heimweg. Es hatte leicht zu nieseln angefangen und so gingen sie eiligen Schrittes nebeneinander her. Sie erreichten das Gebäude, in dem ihre Wohnungen lagen und waren beide ein wenig außer Atem. Jin grinste: "Wir stellen uns echt an, als würden wir schmelzen." Yamapi nickte und zum ersten Mal seit langer Zeit, so schien es Jin jedenfalls, lächelte sein bester Freund. Kurze Zeit später saßen sie in Yamapis Wohnung. Kurzfristig hatte Jin auch drüber nachgedacht, ihn mit zu sich zu nehmen, aber wenn er mit Pi reden wollte, dann würde sich dieser in seiner eigenen Wohnung sicher wohler fühlen. "Also Tomohisa? Was liegt dir so auf der Seele?", fragte Akanishi und versuchte seine Stimme dabei so unbefangen wie möglich klingen zu lassen. "Tomohisa? So hast du mich schon ewig nicht mehr genannt... aber wahrscheinlich hab ich es nicht anders verdient..." Die Spur seines Lächelns verschwand mit einem Mal aus Yamapis Gesicht. Jin setzte sich ein wenig aufrechter hin. Er sagte nichts, wartete ab und tatsächlich sollte sein bester Freund gleich anfangen zu sprechen. "Weißt du... ich bin, nun ja... nicht ganz so hetero, wie ich versuche, den Leuten weiszumachen." ~~*~~ Entschlossen bugsierte Tegoshi seinen größeren Freud durch dessen Wohnung zur Couch. „Kei-chaaaan, mach dich nicht so schwer!“ beschwerte er sich laut, erntete aber nur ein schläfriges Seufzen. Also schubste er Keiichiro einfach auf die Couch, vielleicht würde ihn der Stoß ja ein bisschen wach machen. „Halt jetzt durch, ich bin gleich wieder da, räum nur die Einkäufe schnell weg.“ Aus dem Augenwinkel sah er, wie Koyama schwach nickte, und ging schnell in die Küche. Wenn er den anderen zu lange allein ließ, würde der sicher doch noch einschlafen und inzwischen hatte Tegoshi selbst schon einen gewissen Stolz entwickelt, dass er nicht Schuld tragen wollte daran, dass Keiichiro eine Wette verlor. So dämlich sie auch sein mochte. Vor sich hin grinsend räumte Yuya eilig die gekauften Sachen weg, während der Tee aufkochte. Mit zwei Bechern voll dampfend-heißem Tee kehrte er dann ins Wohnzimmer zurück und sah zu seiner Erleichterung, dass Koyama noch aufrecht saß. Er schien sich wach zu halten, indem er den Uhrzeiger der kleinen Wanduhr hypnotisierte, die ihm gegenüber über dem Fernseher hing. Yuya setzte sich neben ihn auf die Couch und reichte ihm einen der Becher. Dankbar sah Koyama ihn an. „Was würde ich nur ohne dich machen?“ Diese eher rhetorische Frage hatte er jetzt schon etliche Male gestellt, aber Tegoshi ging mit einem amüsierten Lächeln darüber hinweg. „Kläglich verlieren.“, antwortete er fröhlich und nahm vorsichtig einen Schluck Tee. „Vorsicht, heeiiß....“ Erschrocken sah er zu seinem Bandkollegen, der sich die Hand vor das schmerzverzerrte Gesicht hielt. Hastig stellte er seinen eigenen Becher ab und beugte sich zu dem Größeren. Natürlich hatte dieser überhaupt nicht nachgedacht, wie heiß der frische Tee sein musste, so schlafumnebelt war sein Verstand. „Aaah, ich hätte es wissen müssen! Sorry...“ Entschuldigend sah Yuya Keiichiro an und nahm ihm auch seinen Becher ab. Der andere grinste tapfer und ließ langsam die Hand sinken. „Quatsch, du kümmerst dich schon so toll um mich. Außerdem... jetzt bin ich wach.“ Bei diesen Worten lachte Tegoshi erleichtert auf. Tatsächlich sah Koyama ihn jetzt wieder mit klaren Augen an und stammelte nicht mehr nur zusammenhangloses Zeug vor sich hin. Damit die Wirkung nicht gleich wieder verflog, begann Tegoshi seinen Freund in eine Diskussion über Computerspiele zu verwickeln. Auch wenn er sich nicht wirklich auskannte, bei diesem Thema konnte Koyama nicht mehr aufhören zu reden und das war ja der Sinn der Sache. ~~*~~ Nakamaru Yuichi stand vor der Wohnung seiner Freundin. Er hatte eine Schachtel Pocky dabei. Die mochte Fumi. Kurzfristig hatte er drüber nachgedacht, dass es wohl romantischer sei, Blumen zu kaufen, aber sich dann doch dagegen entschieden. Sie öffnete ihm die Tür und strahlte ihn an. "Komm rein, Yuichi!", sagte sie und trat zur Seite. Er folgte der Einladung, zog seine Schuhe im Genkan aus und stellte sie ordentlich hin. Dann reichte er ihr die Pocky-Schachtel und sie nahm sie. Ihre Finger berührten sich für einen Augenblick. "Danke... du hast dir gemerkt, dass ich die mag?" Sie zog die Augenbrauen hoch und er nickte. "Na hör mal, was wär ich für ein Freund, wenn ich mir so was nicht merken würde?" Gespielt vorwurfsvoll trat er neben sie und knuffte ihr dann mit dem Ellbogen in die Seite. Sie gingen ins Wohnzimmer und er setzte sich aufs Sofa. Fumi lief noch schnell in die Küche und brachte Getränke und zwei Gläser. Dann ließ sie sich neben Nakamaru nieder und lehnte sich leicht an ihn. "Sollen wir uns einen Film ansehen?", fragte er und legte seinen Kopf an den ihren. Es fühlte sich gut, ihren warmen Körper an seinem zu fühlen. Ihr Körper war weicher als seiner, sie war nicht unförmig oder ähnliches, aber alles an ihr schien ihm so weich und anschmiegsam. "Ja, ich würde gern diese eine Romantikkomödie sehen. Aber wir können uns meinetwegen auch gern eine DVD von Lost ansehen." Sie grinste, als sie sein strahlendes Gesicht sah, diese Serie mochte er sehr. Doch er überraschte sie. "Okay, dann hol mal deine Schnulze her!" Er grinste sie an, als sie aufstand und gab ihr einen leichten Klaps auf den Hintern. Während die junge Frau zum Regal lief, mit einer sehr anmutigen Geste eine DVD auswählte und dann diese in den Player schob, ließ er sie keine Sekunde aus den Augen. Nachdem sie wieder neben ihm saß, ergriff sie die Fernbedienung und startete den Film. Yuichi legte seinen Arm um seine Freundin und lächelte. Er fühlte sich unglaublich glücklich. Es war eigentlich nichts besonderes, aber diese privaten Momente mit Fumiko zeigten ihm, dass er sie wirklich mochte. ************* Ryo und Subaru hatten die Wäsche gewaschen und sie in einen der Trockner gefüllt. Nur ein paar empfindliche Teile hatten sie aussortiert und auf eine Leine in einem kleinen Raum neben dem Waschkeller gehängt. Nun saßen sie in Nishikidos Wohnung und tranken. Sie tranken Chu hai (http://image.blog.livedoor.jp/ shanran_serne/imgs/e/6/e60b15bb.jpg Alkoholische Fruchtcocktails), die natürlich nicht besonders stark waren, aber genügten, um Ryos Zunge zu lockern. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, nicht mehr zu trinken, nachdem das mit Jin geschehen war, allerdings hielt er Subaru für moralisch integer und vertrauenswürdig. Er würde anders als Akanishi seine Situation nicht einfach ausnutzen. /Aber hat Jin das getan, habe ich mich überhaupt gegen ihn wehren wollen?/ Nishikidos Miene verdunkelte sich ob dieser Gedanken augenblicklich. "Hey... was ist los? Du bist schon die ganze Zeit so... nun ja... durch den Wind. Ist irgendwas passiert?" Shibutani blickte ihn prüfend an und Ryo griff nach seiner Dose Chu-Hai mit Apfelgeschmack, doch sein Bandkollege nahm sie ihm ab. "Du kannst dich nicht davor drücken, mit mir zu reden, indem du was trinkst. Würden ein paar harte Tage für dich." Ein leichtes Lächeln zierte Subarus Gesicht und er sah sofort jünger aus dadurch. "Glaubst du, man ist schwul, wenn man es einmal mit nem Kerl getan hat?", fragte Ryo schließlich unvermittelt. Subaru stutzte, versuchte einen Moment lang einzuordnen, ob er das als Scherz abtun sollte oder ob es Nishikido ernst meinte. "Nun ja... keine Ahnung. Wenn es einem gefällt, vielleicht schon. Hast du etwa..." Er beendet seinen Satz nicht, denn Ryo, der seinen Kopf auf den Tisch knallen ließ, schien ihm Antwort genug zu sein. Eilig nahm er einen Schluck aus Ryos Dose, die er noch immer in der Hand hielt. Das musste er erstmal verdauen. Ryo schien ihm nie an Männern in sexueller Hinsicht interessiert gewesen zu sein. Er machte zwar bei Fanservice und Scherzen mit, aber bei ihm hatte man immer das Gefühl, als gäbe es eine nicht zu überquerende Grenze. Alle, die ihm je Avancen gemacht hätten und es ernst damit meinten, wären bei ihm gegen eine Wand gelaufen. "Aber wer... und wie?", stotterte Shibutani, war allerdings nicht wirklich sicher, ob er das so genau wissen wollte. Und eigentlich wollte auch Nishikido nicht wirklich genau erzählen, was passiert war. Jedoch schien es ihm leichter zu fallen, einfach weiter zu sprechen, jetzt da er schon mal damit angefangen hatte. Und so erzählte er dem Älteren alles. ~~*~~ Fröhlich vor sich hinsummend packte Tatsuya noch ein Handtuch in seine Tasche und verließ dann seine Wohnung. Er war sehr zufrieden mit seiner Leistung, sich heute ums Helfen bei Kokis Umzug gedrückt zu haben, umso mehr, weil er sich dadurch seiner Wohnung hatte widmen können. Er hatte noch einmal einen Teil umgeräumt und sich ein paar Gedanken gemacht, was er mit den kahlen weißen Wänden anfangen könnte. Morgen wollte er einen Eimer schwarze Farbe kaufen gehen und die Skizzen, die er heute entworfen hatte, auf seine Wände bringen. Ein schlechtes Gewissen hatte er nicht. Zwischendurch hatte er sich auf die Ballustrade geschlichen und übers Geländer geschaut. Dabei hatte er Kazuyas Quengeln gehört und auch Marus und Fumis Gelächter einmal. Also hatte Tanaka genug Hilfe gehabt, das würde schon gut gegangen sein. Mit dem Aufzug fuhr Tatsuya in den Keller. Dort stellte er fest, dass er ganz alleine im Trainingsraum war, ein Umstand, der ihm recht willkommen war. In Ruhe trainierte er, verausgabte sich richtig. Besonders war er froh, mal ungestört die neue Choreo üben zu können, die nicht ganz ohne war. Schließlich wischte er sich den Schweiß von der Stirn und blieb leicht keuchend vor der Spiegelwand stehen. Nicht perfekt, aber es fiel ihm schon deutlich leichter. Kritisch musterte er sein Spiegelbild und zupfte seine verschwitzten Ponyhaare zurecht. Das Training zahlte sich aus, langsam konnte er mit seiner Figur echt zufrieden sein. Er ging zum CD-Player, machte ihn aus und ging dann zur Umkleide. Wie komfortabel, dass sie nicht nur Duschen, sondern gleich noch einen Whirlpool hatten. Schnell zog Tatsuya sich aus, schlang ein Handtuch um seine Hüften und ging mit seinem Shampoo in der Hand zu den Duschen. Nachdem er sich gründlich abgeduscht hatte, drehte er das Wasser ab und ging sich seine Badehose anziehen. Jetzt noch schön entspannen.... Als er die Tür zum Schwimmbad öffnete, stellte er erstaunt fest, dass da schon jemand im Whirlpool saß. „Oi, Tanaka-kun!“ sagte er, während er sich dem runden Becken näherte. Der Angesprochene drehte sich zu ihm und lächelte. „Hi. Mann, ich muss schon sagen, so ein Whirlpool hat was, daran kann ich mich gewöhnen.“ Zustimmend nickte Tatsuya und legte sein Handtuch auf die kleine Sitzbank neben dem Pool. Dann ließ er sich mit einem genießerischen Seufzen zu Koki in das heiße Wasser gleiten. „Himmlisch...“ Lächelnd sah er zu Tanaka hinüber, nur um einen ganz seltsamen Blick von ihm aufzufangen. Doch gleich darauf legte sich das altbekannte Grinsen wieder über Kokis Züge und Tatsuya war sich sicher, sich geirrt zu haben. „Nun, ich kann dir sagen, wenn man den ganzen Tag hart gearbeitet hat, dann tut das gleich noch mal so gut....“ Vorwurfsvoll sah der Jüngere ihn an. Versöhnlich klopfte Tatsuya ihm auf die Schulter. „Komm schon, du warst es ja selbst schuld, dass ich nicht geholfen habe. Und... du hattest doch genug Hilfe, oder?“ Etwas zerknirscht nickte Koki, um dann mit einem Grinsen aufzusehen. „Du, hast du ne Ahnung, ob da was läuft zwischen Kamenashi und Imai? Nakamaru ist sich ganz sicher und hat Kame die ganze Zeit damit geärgert.“ Einen Moment lang dachte Ueda, der andere würde ihn veralbern, aber Kokis Blick blieb fest. Er schluckte. „Äh... ne, ich hab keine Ahnung. Aber... wie – wie kommt Nakamaru denn da drauf?“ Koki kicherte fröhlich. „Er meinte, die Blicke zwischen den beiden würden Bände sprechen. Und die machen ständig was zusammen. Heute Abend gehen sie wohl zusammen essen, Imai hat Kame eben gefragt.“ Nachdenklich ließ sich Tatsuya noch ein wenig tiefer ins Wasser sinken und platschte spielerisch mit seinen Händen übers Wasser. ~ Kamenashi und Imai-sempai? ~ Nicht, dass er das völlig abwegig fand, die beiden verstanden sich ja wirklich gut. Nur wäre nach Jin dann Kame schon der zweite, der offen dazu stehen würde, dass er entweder bi- oder homosexuell war. Irgendwie schon lustig, gerade jetzt, wo sie hier alle zusammen in diesem Haus wohnten und die Gerüchte bei den Fans wahrscheinlich eh hochkochten. „Nun, sie essen wirklich oft zusammen.“, meinte er ruhig, als ihm auffiel, dass Koki ihn ansah und auf eine Reaktion wartete. Wohlig streckte er sich, das warme Wasser ließ ihn sich wirklich wunderbar entspannen. Da hörte er neben sich ein leichtes Grummeln. Grinsend hielt sich Koki den Bauch. „Vielleicht sollten wir nicht soviel übers Essen reden, das hab ich nämlich heut noch nicht geschafft bei dem ganzen Stress. Und zum Einkaufen bin ich auch nicht gekommen, muss mir gleich irgendwo was holen.“ Tatsuya lachte leise und piekste dem anderen in die Rippen. „Dabei siehst du gar nicht so aus, als würdest du überhaupt was essen, Spargeltarzan.“ Kokis schmollender Blick ließ ihn wieder lachen. Dann lenkte er ein. „Ich hab genug da, du kannst auch bei mir was essen. Ich wollte gleich sowieso kochen.“ Mit so einem Strahlen hätte er nicht gerechnet, Koki freute sich ganz offensichtlich und nahm das Angebot sofort an. /Wow, seit wir hier eingezogen sind, verbring ich ziemlich viel Zeit mit ihm. Oder besser gesagt, mehr Zeit als mit irgendwem sonst./ Und das Tolle war, dass es ihm sogar gefiel, im Moment fühlte er sich in Tanakas Gesellschaft ziemlich wohl. ~~*~~ Shige und Tackey hatten sich darauf geeinigt, Italienisch essen zu gehen. Irgendwie war ihnen nicht nach was Japanischem (Alex: ich hatte einfach keine Lust mir was auszudenken... *lach*). So steuerten sie ein italienisches Restaurant an und bekamen sofort einen schönen Tisch am Fenster. Das gesamte Restaurant war in den Farben der italienischen Flagge, grün, weiß und rot, dekoriert. Beide studierten schweigend die Karte. Shige biss sich auf die Unterlippe, dann sah er auf und blickte in Tackeys ebenso ratloses Gesicht. Beide grinsten. "Ich hab ne Idee.", erklärte Tackey schließlich. "Ich wähl was für dich aus und du was für mich." Vollkommen davon überzeugt, dass es eine gute Idee war, strahlte er den Jüngeren an, der aufgrund dieser Begeisterung seines Sempai keinen Grund sah, es ihm zu vermiesen. Erneut las er sich die Karte durch. /Ich glaub, ich bestelle ihm Spaghetti Carbonara./ Katou sah wieder von der Karte auf. Takizawa saß ihm mit geschlossenen Augen gegenüber und ließ seinen Finger über der Karte, die er auf dem Tisch ausgebreitet hatte, kreisen. Der ausgestreckte Zeigefinger schnellte schließlich auf das Menü hinab und deutete auf Lasagne. Shige wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Als die Kellnerin kam, bestellten sie also beide das Gericht ihres Gegenübers. "Siehst du, war doch ganz einfach!", meinte Tackey strahlend. /Stimmt, man muss nicht aus allem eine komplizierte Sache machen. Es kann auch einfach gehen./ dachte Katou und lächelte. ************* "Müde?" "Ist doch noch mitten am Tag..." erwiderte sie. Sanft strich Yuichi seiner Freundin eine Ponysträhne aus der Stirn und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Sie schüttelte den Kopf und kuschelte sich enger an ihn. Ihre Augen waren auf den Bildschirm gerichtet, eine ihrer Hände lag auf seinem Oberschenkel und strich unablässig darüber. Schließlich war der Film zu Ende und Fumi wandte den Kopf zu Yuichi. Sanft stupste sie ihre Nase an die seine, sah ihm in die Augen. Ihre weichen Lippen küssten seinen Mund, dann sein Kinn, entlang bis zu seinem Hals. Im Gegenzug wanderten seine Hände ein wenig unsicher über ihren Körper. ~~*~~ „Mooouuuu, Tegoooooo....“ Verzweifelt sah Koyama den anderen an, griff ihn an den Schultern und schüttelte ihn. „Halt mich wach, das geht so nicht!!!! Ich schlaf ein!“ Leicht genervt verdrehte sein Gegenüber die Augen und fragte: „Na toll, und wie? Ich weiß langsam nicht mehr weiter.“ Seufzend sah Keiichiro ihn an. Er hatte ja Recht, ihm fiel auch nichts ein. Mit einem weiteren Seufzer zog er den Kleineren an sich und knuddelte ihn durch. „Entschuldige, ich weiß ja auch nicht. Hmmm...“ Nachdenklich sah er sich in seinem Zimmer um und sein Blick fiel auf ein Taschenbuch, das er sich vorgestern gekauft hatte. Er beugte sich vor und angelte sich das Buch. Dann zog er Tegoshi wieder an sich, legte den Arm um ihn und begann zu blättern. „Ich les dir was vor. Wenn ich aufhöre zu reden, dann musst du mich pieksen oder so.“ Über den Körperkontakt dachte er gar nicht wirklich nach, schließlich machte er das mit Tegoshi ständig. Kurz hatte er allerdings das Gefühl, der andere würde sich in seinem Arm versteifen, aber dann entspannte sich der schlanke Körper neben ihm wieder, und Yuya kuschelte sich an ihn. „Okay, dann mach mal“, lächelte er ihn an und machte es sich bequem. Zufrieden begann Keiichiro zu lesen. ~~*~~ "Du warst mit Katou-kun zusammen? Ich mein... so richtig ernsthaft? Mit... naja... mit?" Akanishi war fast sprachlos. Was er soeben über seinen allerbesten Freund, über den er alles zu wissen glaubte, erfahren hatte, war ein bisschen viel. Bisher hatte ihm gegenüber Yamapi nie Interesse an irgendeinem Typ gezeigt. Und nun stellte sich heraus, dass er eine geheime Beziehung gehabt hatte, die nun auseinander gegangen war und dass er deswegen so unglücklich war. Akanishi war sprachlos, ein bisschen wütend, weil Yamapi ihm nichts von all dem erzählt hatte, enttäuscht und ob er es zugab oder nicht, fasziniert. Bisher hatte Yamashita für ihn nie als Mann in sexueller Hinsicht zur Diskussion gestanden. Aber jetzt brütete seine ohnehin lebhafte Fantasie und fabrizierte in seinem Kopf ein Bild nach dem anderen. Sein bester Freund, den er schon so ewig lang kannte, erschien ihm plötzlich in einem anderen Licht. "Ja... und vielleicht war es falsch, dass ich einfach so mit ihm Schluss gemacht hab. Immerhin wollte er ja nichts von mir, was nicht gegangen wäre. Er wollte einfach weg von dieser Geheimhaltung und eigentlich weiß ich ja selbst nicht, warum ich so furchtbar dagegen war. Und wenn ich ihn jetzt so mit Tackey sehe, dann bin ich eifersüchtig, so eifersüchtig, wie ich es nicht sein sollte. Ich hab jetzt kein Recht mehr dazu." Yamapi wurde immer leiser, während er sprach. "Natürlich hast du das Recht dazu. Klar, ihr habt Schluss gemacht, aber dein Herz wird das wohl kaum so von einer Sekunde auf die andere verstehen." Yamashita sah Akanishi erstaunt an, fast so, als ob er solch eine vernünftige Aussage nicht von ihm erwartet hätte. /Hab ich ihn eigentlich je wirklich gekannt, immerhin wusste ich über diesen wichtigen Teil in seinem Leben nicht Bescheid. Warum hat er es mir nie erzählt? Hat er gedacht, ich würde es sofort weitererzählen? Vertraut er mir nicht? Oder ist es meine Schuld? War ich zu sehr mit mir und meinem Leben beschäftigt? Hätte ich sehen müssen, wie er sich quält?/ Und so wütend er eben noch auf Yamashita war, so wütend war Jin nun auf sich selbst. Dann tat er etwas, was er noch nie getan hatte. Er setzte sich neben Yamapi, legte seine Arme um ihn und hielt ihn einfach fest. Und scheinbar war es genau das Richtige, denn entgegen aller Vermutungen stieß ihn sein bester Freund nicht weg, verstand es nicht falsch... sondern nahm die Schulter zum Anlehnen an und vergrub sein Gesicht in Jins Shirt. ************* "Und was genau ist da jetzt dein Problem dran?" Shibutani zog die Stirn kraus. Ryo blickte seinen Kumpel an, als wäre er ein grünes Männchen oder so etwas. "Was mein Problem ist?", wiederholte er leise. Subaru nickte. "Ja, ich mein, es bringt doch keinen um. Meine Güte, du hast halt mal was ausprobiert. Und es könnte auch ne schlimmere Erfahrung sein als es mit Akanishi Jin zu teilen, wenn man total betrunken ist. Er wird nicht erwarten, dass du dich zu irgendwas verpflichtet fühlst wegen einer Nacht. Und so wie ich dich verstanden habe, hattest du doch auch deinen Spaß dabei, oder?" Subaru hatte alles unbeschreiblich einfach auf den Punkt gebracht. "Aber...", begann Ryo erneut. "Nichts aber. Du machst mehr draus, als du müsstest. Hör zu Junge..." Bei diesen Worten legte er seine Hände auf Nishikidos Schultern, der ihm nun wieder aufgerichtet gegenüber saß. "Ich sag ja nicht, dass du jeden hübschen Kerl flachlegen sollst, nur weil du es einmal getan hast, aber sei doch einfach nicht so verbissen. Ist es wirklich wichtig, ob es ein Mann oder eine Frau ist? Zumal ich in letzter Zeit das Gefühl hatte, dass dich die Mädels nicht unbedingt glücklich gemacht haben." Prüfend sah er Ryo in die Augen. ~~*~~ „Autsch!“ Erschrocken zog Koki die Hand zurück. Tatsuya hatte ihm einen Klaps auf die Finger gegeben, als er gerade von der Teriyaki-Sauce naschen wollte. Strafend sah der Ältere ihn an und Tanaka machte ein reuevolles Gesicht. Es roch aber auch einfach zu gut! Er versuchte, sich zu beschäftigen, und deckte den Tisch, während Tatsuya sich wieder über das Rezept beugte, das ihm seine Mutter eben am Telefon diktiert hatte. Die Teller auf dem Tisch absetzend leckte sich Koki unbewusst über die Lippen. Teriyaki-Lachs mit Reis und Gemüse, das war doch mal was Feines. Auch wenn er gerne Fleisch aß, gegen so ein Essen hatte er garantiert nichts einzuwenden. Auf der Suche nach den Ess-Stäbchen drehte er sich um und sein Blick fiel auf Tatsuya. Nein, auf dessen Po. /Sexy/ Der Gedanke fuhr durch seinen Kopf, bevor er ihn sich selbst verbieten konnte. Gott sei Dank bemerkte der andere sein Starren nicht, so vertieft war er immer noch in das Rezept. Koki atmete tief durch und zwang sich, woanders hin zu sehen. Er hatte ein Problem, so viel stand fest. Inzwischen hatte er schon viel darüber nachgegrübelt, ob es sein konnte, dass er auf den Älteren stand. Yuichis Sticheleien hatten ihr Übriges getan, um ihn an seiner eigenen Heterosexualität zweifeln zu lassen. Aber bis jetzt hatte Koki das Ganze von sich gewiesen, es einfach als Beweis dafür gesehen, dass er eine Freundin brauchte. Nur, konnte er das jetzt noch so sehen? Auf einmal spürte Koki eine warme Schwere an seiner Schulter und sah plötzlich genau in Tatsuyas Augen. Der andere lehnte wohl schon ein paar Sekunden mit seinem Arm auf Kokis Schulter und musterte ihn mit einem undefinierbaren Grinsen. „Also... wenn du nicht hilfst, gibt’s auch nichts zu essen.“, sagte Tatsuya mit betont sanfter Stimme, grinste und drückte ihm zwei Gläser in die Hand. Dann drehte er sich wieder zum Herd um, wo der Lachs in der Pfanne brutzelte. Koki war dankbar, dass der andere sich wieder gelöst und von ihm abgewandt hatte, er konnte nämlich die Hitze in seinen eigenen Wangen spüren. Schweigend deckte er den Tisch zu Ende und atmete dabei tief durch. /Ganz ruhig. Du denkst später darüber nach./ ************* Angestrengt bemühte sich Tegoshi, sein Grinsen zu unterdrücken. Koyama war schon ein wenig über ihm zusammengesunken, las aber immer noch tapfer vor, auch wenn er sich immer mal wieder verlas und neu ansetzen musste. Bis jetzt hatte er seinem größeren Freund erst zweimal in die Rippen knuffen müssen, das war ja noch eine ganz gute Bilanz. Während er Keiichiros Stimme lauschte, wanderten seine Gedanken immer wieder zu Massu. /Ich vermiss ihn jetzt schon... das ist doch eigentlich ein gutes Zeichen. Aber, ich bin so unsicher... tu ich das Richtige?/ Nachdenklich drehte er sich ein wenig und schmiegte sich enger in Koyamas Arm. Er war sich nicht sicher, ob er hier so liegen sollte. Doch auf der anderen Seite machten er und Keiichiro das öfter und es bedeutete einfach nichts, deshalb hatte er keine Schuldgefühle. /Liebe ich Massu?/ Immer wieder schwirrte ihm diese Frage durch den Kopf. Jeder Gedanke an seinen Freund weckte Schmetterlinge in seinem Bauch, was ihn darin bestärkte, dass die Antwort tatsächlich ja sein musste. Auf der anderen Seite... er hatte es ja noch nie mit jemand anderem versucht, wie konnte er sicher sein? Grübelnd betrachtete er Koyamas Gesicht. Der andere hatte wieder gewisse Schwierigkeiten dabei, die Augen aufzuhalten und kniff sie kurz zusammen. Tegoshi schluckte und fasste einen Entschluss. Er würde einfach austesten, wie es war. Sanft aber bestimmt nahm er Keiichiro das Buch aus der Hand und legte es neben sich auf den Tisch. „Kei-chan... frag bitte nicht, tu einfach, was ich auch mache, ja?“ Verwirrt sah ihn der andere an, nickte aber. Schnell, bevor er es sich anderes überlegen konnte, beugte sich Tegoshi vor und legte seine Lippen auf die Koyamas. Einen Augenblick lang erstarrten sie beide in dieser Haltung, dann ging Keiichiro auf den Kuss ein. Erleichtert schloss Tegoshi die Augen und konzentrierte sich auf die warmen Lippen, die vorwitzige Zunge. Es war ein schöner Kuss, keine Frage. Nach einigen endlosen Sekunden löste sich Tegoshi von Koyama und sah ihn atemlos an. Auch Keiichiro öffnete die Augen, die er während des Kusses geschlossen gehalten hatte, und erwiderte den Blick unsicher. „Wa-as... Tegoshi, warum...?“ Die schüchterne Frage holte Yuya wieder in die Wirklichkeit zurück. Entschuldigend sah er den anderen an. „Bitte, sei mir nicht böse. Ich – ich musste was testen und du bist der Einzige, bei dem ich mich traue. Und jetzt weiß ich’s!“ Fröhlich sprang er auf. Koyama sah ihn sichtlich überfordert an. „Bitte noch mal langsam für mein an Schlafmangel krepierendes Hirn bitte.“ Tegoshi grinste. „Okay. Vielleicht hält dich ja dann das Adrenalin wach. Also, ich... ich bin mit Massu zusammen. So richtig. Aber, ich...“ er zögerte kurz, fuhr dann aber fort: „Ich war mir nicht hundertprozentig sicher, ob ich richtig verliebt bin, oder ob ich vielleicht nur einsam war. Aber... jetzt bin ich mir sicher. Denn der Kuss grade mit dir war schön, aber nichts gegen das, was ich bei Massu fühle.“ Freundschaftlich klopfte er dem sprachlosen Koyama auf die Schulter. „Gomen ne, ich wollte dich nicht ausnutzen. Aber du hast mir echt geholfen, ich liebe ihn!“ Strahlend sah Yuya auf den Größeren nieder. Dieser sah ihn immer noch ziemlich fassungslos an, doch langsam überzog ein Grinsen sein Gesicht. „Du und Massu? Ich fass es nicht, das hättest du ruhig mal eher erzählen können!“ Tegoshi grinste. Er hatte seinen Freund richtig eingeschätzt, weder fand er es irgendwie abstoßend noch war er ihm böse, dass er ihn so benutzt hatte. Kichernd erklärte er: „Na ja, nicht alle Menschen vertreiben sich die Nacht mit Computerspielen!“ Gespielt entrüstet versuchte Koyama ihn durchzukitzeln und Tegoshi konnte sich nur schwer losmachen. Hell lachte er auf und schaffte es schließlich, die Hände des anderen festzuhalten. „So, ich lass dich jetzt allein, du schaffst das schon irgendwie. Wenn’s wirklich gar nicht mehr geht, dann ruf an, ja?“ Koyama nickte nur grinsend und winkte. Als Tegoshi im Genkan in seine Schuhe schlüpfte und die Tür öffnete, konnte er noch einmal die Stimme des anderen hören. „Tego, herzlichen Glückwunsch!“ „Danke!“, rief Tego glücklich zurück und verließ die Wohnung. Draußen kramte er nach seinem Handy, um eine liebe Nachricht an Massu zu schreiben, der würde sich bestimmt freuen. ~~*~~ Shige und Tackey saßen fröhlich zusammen und aßen ihre beiden üppigen Gerichte. Katou lernte, dass er nicht in der Lage war, Takizawas bettelnden Blicken standzuhalten, und fütterte ihn über den Tisch hinweg mit Lasagne. Takizawa hingegen lernte, dass ihm sein Kohai, was Esskultur betraf, irgendwie voraus zu sein schien, denn als er Shige seinen Teller zum Probieren samt Löffel und Gabel hinschob, endete es bei dem Jüngeren nicht damit, dass auf dem polierten Tisch Soßenspritzer waren oder er ein total bekleckertes Gesicht hatte. Sie ließen sich verdammt viel Zeit mit dem Essen. Als sie endlich ihre leeren Teller zusammengeschoben hatten und sie von der Bedienung abgeräumt wurden, fragte Tackey mit einem Augenzwinkern: "Noch Lust auf nen Nachtisch?" Kapitel 9: ----------- Kakkoii 9 Trotz Unistress und anderem Zeugs melden wir uns hier mit dem neuen Kapitel!^^ Ja, ich finde, wir können echt stolz auf uns sein. Andererseits bin ich einfach viel zu süchtig danach, Fanfics zu schreiben, als dass ich mich tatsächlich davon abhalten könnte, wenn sich nur die kleinste Gelegenheit ergibt. Man könnte auch sagen, ich drücke mich vor meiner BA-Arbeit *lol* Und Furu ist so tapfer und hetzt mich gar nicht. *knuddel* Viel Spaß beim Lesen! (und beim Kommentieren....lalala^^) **************** Szenenwechsel ~~*~~ Autorenwechsel „...“ Gesagtes /.../ Gedachtes Mit einem Lächeln sah Masuda auf seinen Freund hinunter, dessen Kopf auf seinem Schoß lag. Tegoshi schnurrte vor sich hin und genoss das sanfte Kraulen durch seine Haare sichtlich. Während er weiter durch die dunklen Strähnen streichelte, sinnierte Massu über die letzten Tage. Es waren zweifellos die schönsten seines Lebens gewesen, denn er hatte sie beinahe komplett mit Yuya verbracht, mit ihm gelacht, geredet und gekuschelt. In Gedanken sah Massu noch einmal Tegos verzweifeltes Gesicht vor sich, als er ihm von dem „Testkuss“ mit Koyama erzählt hatte. Masuda war vor lauter Schreck die Flasche Sekt hingefallen, die er als Überraschung mitgebracht hatte. Aber der Schock war schnell verflogen, als sich Tegoshi ihm um den Hals warf, um ihm ins Ohr zu wispern, wie sehr er ihn liebte. Also wirklich nur ein Test. Unwillkürlich grinste er. Nachdem er die ganze Geschichte verdaut hatte, fand er es total niedlich. Und er würde ja immer noch gerne wissen, was Keiichiro jetzt von ihnen dachte. Yuyas Methode, es ihm zu erzählen, war ja doch mehr als direkt gewesen. Eine sanfte Hand an seiner Wange ließ ihn aus seinen Gedanken aufschrecken. Glücklich lächelte er in Tegoshis Gesicht, beugte sich zu ihm und drückte einen Kuss auf seine Stirn. „Du bist wirklich wie ein Kätzchen, Schatz.“ Yuya lächelte nur. „Solange ich dein einziges und allerliebstes Kätzchen bin, ist das doch gut.“ Glucksend nickte Massu. Dann fragte er: „Spielen wir eine Runde Tekken? Ich hab da irgendwie total Lust drauf. Und danach könnten wir uns was zu Essen kochen.“ „Okay!" Tegoshi setzte sich auf und streckte sich. ~~*~~ "Musst du wirklich schon weg?" Nishikido blickte betrübt zu Shibutani, der eben dabei war, seine Zahnbürste in sein Gepäck zu stecken. Subaru drehte sich zu dem Jüngeren um und lächelte. "Hey... solche Reden zu schwingen, passt gar nicht zu dir! Du bist doch Ryo-chan, der es liebt, in zwei Units gleichzeitig zu sein und ständig zwischen Tokyo und Osaka hin und her zu gondeln." Er zwinkerte ihm zu und ließ sich gegenüber von ihm nieder. Nishikido nickte. Dann lächelte auch er. "Du hast recht!" "Prima, so gefällst du mir schon viel besser. Bringst du mich eigentlich zum Flughafen oder muss ich wieder mit dem Taxi fahren?" Genau wie Subaru es beabsichtig hatte, erinnerte sich der Jüngere an seine Ankunft und errötete. "Natürlich fahr ich dich schnell hin!", erklärte Ryo hastig. Dann stand er auf, ging zu einer Kommode und suchte dort nach seinem Schlüsselbund. "Ne Ryo-chan?" Ryo drehte sich nicht zu Subaru um, aber er hörte auf zu kramen und zeigte somit an, dass er zuhörte. "Du machst dir doch nicht immer noch Gedanken darüber, oder? Es hat nichts zu bedeuten gehabt. Und du musst dich nicht dafür schämen. Akanishi-kun kann verdammt verführerisch sein und du hattest was getrunken... außerdem haben die meisten von uns so was in der Art schon mitgemacht." Subaru lächelte. "Und selbst wenn es dir doch mehr bedeutet hat... Ich glaube, keiner würde dir daraus nen Strick drehen. Ich glaub, du wärst derjenige, der es kompliziert macht. Aber das muss es nicht sein. Es geht nicht darum, wen du liebst, solange du überhaupt wen liebst." Dann schwieg er wieder. Nishikido kramte weiter in der Kommode, dann in seiner Tasche und fand schließlich einige Minuten später seinen Schlüsselbund. Mit einem strahlenden Lächeln wedelte er damit herum. Er konnte es nicht besser zeigen, aber er hatte Shibutanis Worte verstanden. Und dieses Lächeln bewies ihm auch, dass es genau das Richtige war, dass Subaru da gewesen war. Jeder brauchte mal wen zum Reden. Und bei dem Älteren wusste er, dass er es nicht sofort jedem erzählen würde. Sie fuhren zum Flughafen und Ryo parkte seinen Wagen in der Tiefgarage. Normalerweise hasste er es, fürs Parken zahlen zu müssen, aber er wollte sich nicht von Subaru verabschieden, während er ihn quasi einfach nur ablieferte. Shibutani schulterte seine Reisetasche und sie schlurften los. Der Flughafen Haneda war übersichtlich und Shibutani wusste, wohin er musste. Also gab er seine Tasche auf und behielt nichts als seinen Geldbeutel, sein Ticket, seinen Mp3-Player und seine Schlüssel bei sich. Ehe er allerdings den öffentlichen Bereich verließ, ging er mit Ryo in eins der kleinen Cafes und sie tranken noch etwas. Mit einem Grinsen trank Shibutani seinen Kaffee aus und sah dann auf die Uhr. Er hatte nicht mehr viel Zeit. Subaru mochte keine traurigen langen Abschiede. Nachdem sie ausgetrunken hatten, standen sie auf und traten schließlich vor das Cafe. "Lass uns einfach hier das mit dem Verabschieden hinter uns bringen.", erklärte Shibutani grinsend und Ryo nickte. Der Ältere schenkte Nishikido einen weiteren prüfenden Blick und meinte dann: "Lass den Kopf nicht hängen, Alter!" Ohne darüber nachzudenken, was er tat, machte er einen Schritt auf Ryo zu und schloss ihn in die Arme. Es war eine kurze, rein freundschaftliche Umarmung. Shibutani zog ihn kurz fest an sich, dann flüsterte er: "Und wenn irgendwas ist, dann ruf mich an, ja? Es bringt nichts, wenn du das alles in dich reinfrisst." Dann ließ er ihn wieder los. Ryo nickte. Die Botschaft war angekommen. Ohne noch etwas Weiteres zu sagen, drehte sich Subaru um und schritt von dannen. Kopfschüttelnd sah ihm Nishikido nach, ehe er sich ebenfalls umdrehte und dann das Flughafengebäude durch einen der großen Ausgänge verließ, nachdem er die weiträumige Halle durchquert hatte, in der sich Reisende mit Gepäck, Abholende und Angestellte des Airports befanden. Kurze Zeit später saß er in seinem Wagen und atmete tief durch. Er schnallte sich an und blickte dann kurz prüfend in den Rückspiegel, ob er gefahrlos zurücksetzen konnte. Dabei stellte er fest, dass es ihm erstmals seit der Sache mit Jin nicht unangenehm war, sich im Spiegel in die Augen zu sehen. Daraufhin musste er lächeln. ~~*~~ „Aua!“ Mürrisch rieb sich Tsubasa über seinen Hintern, in den Tackey grad so ungeniert gezwickt hatte. „Och Mensch, jetzt stell dich doch nicht so an, Tsubasa.“, schmollte der Attentäter ihn jetzt auch noch von der Seite an. „Du machst zwar deine Arbeit, aber sobald die Kameras weg sind, bist du völlig geistesabwesend. Mir ist langweilig!“ Genervt sah Tsubasa seinen Partner an. „Kann ja nicht jeder durch die Gegend hüpfen als hätte er 5 Dosen Red Bull auf ex getrunken. Manchmal bist du einfach zu gut drauf für mich...“ Aus dem Hintergrund rief ihnen ein Assistent zu, dass sie sich gleich an den Bühnenaufgang begeben mussten für ihren nächsten Kurzauftritt. „Na ja, du hättest wohl lieber wen anders hier als mich... lass mich überlegen.“ Tackeys Grinsen gefiel Imai noch weniger als sein voriges Schmollen. Er kannte den anderen einfach zu gut und eigentlich war er wirklich nicht in der Stimmung, sich von ihm ärgern zu lassen. Auch wenn er sich schon selbst fragte, was heute mit ihm los war. Süffisant lächelnd redete Tackey weiter. „Gibs zu, du hast Sehnsucht nach deinem Dream Boy. Und das, wo ich hier vor dir stehe...“ Etwas verwirrt sah Tsubasa ihm hinterher, als er sich nach diesen Worten umdrehte und Richtung Bühne ging. /Dream Boy? Was bitte..... Kazuya./ Er hatte tatsächlich einen Moment lang gebraucht, um die Anspielung auf die Musical-Reihe zu verstehen. Zu seinem Ärger fühlte er, wie seine Wangen vor Hitze brannten. Seine Gedanken waren eben wirklich hin und wieder zu dem Jüngeren gewandert, aber das musste ja nicht jeder wissen und vor Tackey wollte er das sicher nicht zugeben. Schweigend folgte er seinem Partner und wartete im Dunkel des Bühnenaufgangs. Gott sei dank würde der Auftritt Tackey fürs Erste von weiteren Sticheleien abhalten. Doch bevor sie auf die Bühne liefen, konnte Tsubasa es sich nicht verkneifen, ihm im Gegenzug noch eins auszuwischen. „Nimm dich zusammen auf der Bühne, sonst fragen die dich nachher im Interview aus, ob du frisch verliebt bist, weil du so strahlst und zappelst. Und das wäre Katou-kun doch sicher peinlich...“ Er sah Tackey fassungslosen Blick und grinste zufrieden. Zumindest war er nicht der Einzige, der in dieser Beziehung Angriffsfläche bot. Hatte er selbst in letzter Zeit viel mit Kazuya unternommen, so hatte man Tackey und Shige eigentlich nur im Doppelpack zu Gesicht bekommen. Ihr Einsatz kam und Tackey konnte nichts mehr tun als Tsubasa nur noch schnell die Zunge rauszustrecken, bevor sie auf die Bühne liefen. Applaus brandete auf. *************** Wie so oft in den letzten Tagen lag Koki mit wohl gefülltem Bauch auf der Couch und ließ es sich gut gehen. Eins war allerdings anders als sonst, denn zur Abwechslung befand er sich nicht bei Tatsuya, der ihn die letzten Tage immer wieder bekocht hatte und froh zu sein schien, ein williges Opfer für seine Kochversuche gefunden zu haben. Tanaka hatte auch sicher nichts dagegen, sich so gut versorgen zu lassen, denn auch wenn Ueda kein Kochprofi war, er war Perfektionist und diese Eigenschaft ergab mit den Rezepten seiner Mutter immer sehr leckere Gerichte. Jetzt gerade allerdings saß Koki stattdessen bei Maru und sie hatten sich eine Riesenfamilien-Pizza liefern lassen, von deren Existenz inzwischen nur noch ein leerer Karton auf dem Tisch zeugte. Hin und wieder gönnten sie sich solche Tage, denn nachdem inzwischen ja alle in das Johnnys-Gebäude eingezogen waren, hatte das Management ihnen auch wieder mehr Trainingssessions und Auftritte aufgebrummt. Da musste man die freie Zeit umso intensiver nutzen. /Aber wenigstens ist das hier ein ziemlich netter Ort, um nach Hause zu kommen./ Koki genoss das Leben hier, es war unterhaltsam und er war gerne unter Menschen. Sich über die Sofalehne streckend griff er nach seinem Colaglas. Schon seit einigen Minuten kniete Maru in der Zimmerecke inmitten eines riesigen Paperstapels und versuchte, seine Entwürfe zu finden. Eben hatte er Tanaka nämlich stolz erzählt, dass er mal wieder kreativ gewesen war und sich Designs für eine Tasche und ein T-Shirt überlegt hatte. Nur dass sie wohl irgendwo in diesem – natürlich kreativen – Chaos verschwunden waren. Erst bemühte sich Koki noch, ein Lachen zu unterdrücken, aber als Maru mit hochrotem Kopf aus dem Stapel auftauchte und gefrustet ein paar Notenblätter durch die Gegen warf, prustete er los. „Komm schon, die tauchen sicher wieder auf, wenn du mal nicht dran denkst.“, versuchte er die Situation zu retten, als sich Yuichis dunkle Augen finster auf ihn richteten. Mit einem Schnauben stand sein bester Freund auf, schob mit dem Fuß die Papiere auf dem Boden zu Seite und ließ sich wieder neben ihm auf die Couch fallen. Allein von seinem Gesichtsausdruck konnte Koki schließen, dass ein schönes, eisgekühltes Bier jetzt genau das Richtige gewesen wäre. Doch da sie morgen die ersten beiden beim Gesangstraining waren, mussten sie sich das wohl verkneifen. „Anstatt zu lachen hättest du mir ruhig helfen können.“, beschwerte sich Nakamaru in einem nicht wirklich vorwurfsvollen Ton. Dann fügte er hinzu: „Aber ich kann ja verstehen, dass du lieber hier herumsitzt und träumst. Von einem gewissen engelsgleichen Bandleader, der so – itai!“ Ohne zu überlegen hatte Koki dem Anderen eine Kopfnuss verpasst. „Hör endlich mit dem Schwachsinn auf, herrgott.“, schnauzte er ihn an. Yuichi sah ihn aus großen Augen an und rieb sich leicht über seinen Hinterkopf. „Du meine Güte, du explodierst ja sofort.“, meinte er leise und ein wenig bereute Tanaka seinen Ausbruch. Doch sein Freund machte das einfach ständig und außerdem traf er auch noch einen wunden Punkt, da Koki sich inzwischen hatte damit abfinden müssen, dass ihn seine Träume fast jede Nacht zu Ueda führten. Außerdem dachte er öfter an den Älteren als ihm lieb war und das machte ihn unsicher. Deshalb konnte er Nakamarus Stichelei nicht ertragen. Erst nach einer Weile bemerkte er, dass Yuichis Blick sich ernst auf sein Gesicht geheftet hatte. Ertappt räusperte er sich und setzte sich etwas gerader hin. Gerade als er ansetzte, das Ganze abzuwiegeln und das Thema zu wechseln, fragte ihn der andere zögernd: „Hab ich etwa Recht mit dir und...?” *************** Beschwingt lief Ryo die Treppe hinauf in den zweiten Stock. Ganz ohne Zweifel hatte es ihm gut getan, dass Subaru da gewesen war, und er beabsichtigte, die neu gewonnene Energie jetzt in etwas Produktives umzusetzen. Vor seiner Tür angekommen nestelte er in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel. Eher nebenbei warf er einen Blick über den menschenleeren Flur und sah dann nach oben, wo die gegenüberliegende Tür auf der dritten Etage offen stand. Einen Moment lang glaubte er, sein Herzschlag würde aussetzen. Tegoshi. Na gut, das war schließlich Tegos Wohnung. Was an dem Anblick schockierend war, war die Tatsache, dass der Jüngere eng umschlungen mit Massu dort stand, völlig versunken in einem tiefen Kuss. Ryo schnappte nach Luft, als er sah, wie Masudas Hände langsam den Rücken hinunter zum Po glitten, während Tegoshi sich immer näher an ihn drängte. „Waaas zum Teufel!? ---...“, schrie Ryo durch das Treppenhaus. Es reichte einfach, alle wurden schwul, das war ja nicht zum Aushalten. „Habt ihr sie noch alle????!“, schnauzte er weiter. Die beiden Turteltauben waren bei seiner Brüllerei erschrocken auseinander gefahren und starrten ihn jetzt sichtlich betroffen an. Heftig atmend zeigte Ryo den zweien einen Vogel und versuchte, seine Ablehnung ganz deutlich zu zeigen. Das war ihm einfach zu viel, dieses Haus war verflucht. „Hast DU sie noch alle? Kümmer dich um deinen eigenen Kram!“ Mit aufgerissenen Augen sah Ryo nach oben, von wo plötzlich Masuda zurückgeschrieen hatte. Jetzt zog er Tegoshi mit einer beschützenden Geste hinter sich, schob ihn in die Wohnung und drehte sich noch einmal mit wütendem Gesicht zu Ryo um. „Du bist ein elender, intoleranter Idiot!“, brüllte er zornig und schlug dann die Tür hinter sich und Tegoshi zu. Fassungslos stand Ryo da und sackte langsam seitlich gegen die Wand. In seinen Ohren rauschte das Blut und immer noch peitschte der Schock von eben Adrenalin durch seinen Körper. So viele Fragen, die sich ihm gleichzeitig stellten, lähmten seine Gedanken. Was genau hatte ihn mehr geschockt: Dass Tego und Massu ein Paar waren oder dass sie so offen dazu standen? Oder dass er sofort wieder Jin vor sich gesehen hatte? Und warum war er so ausgetickt? Weil es ihn wirklich anekelte, was sie da gemacht hatten? Oder weil er sie beneidete? Zittrig richtete Ryo sich wieder auf und schloss mit bebenden Fingern seine Appartementtür auf. Er stolperte in seine Wohnung, schloss die Tür und sank dahinter auf den Boden. /Subaru, du hast gut reden. Aber ganz so einfach schein ich nicht damit klar zu kommen.../ Immer wieder fuhr er sich nervös durch die Haare. Er hatte keine Ablehnung gefühlt, nein, er war einfach nur erschrocken gewesen... und jetzt bekam er nicht mehr aus seinem Kopf, wie verliebt die beiden ausgesehen hatten. /Er hat ihn beschützt. Masuda hat mich noch nie angeschrieen – Aber jetzt, für Tegoshi war ihm völlig egal, wer ich bin./ ~~*~~ "Was zur Hölle?" Akanishi sah sich fragend um und traf dabei auf Yamapis ebenso irritierten Blick. Sie konnten deutlich Nishikidos gereizte Stimme vernehmen. Dann erklang eine weitere Stimme. "Klingt nach Massu!" Yamashita machte keine Anstalten, sich zu bewegen. Jin hingegen war schon fast aufgestanden. Er war schon immer besonders neugierig gewesen und Streit fand er immer irgendwie interessant. Nachdem er einen prüfenden Blick auf seinen besten Freund geworfen hatte, ließ er sich wieder neben ihm auf dem Boden vor dem Sofa nieder und lehnte sich an ihn. "Gibt's bei euch öfter solche Streits?", fragte Akanishi schließlich leise. Eigentlich lehnte er sich nicht oft an jemanden an. Er wollte nicht so wirken, als bräuchte er das. Aber bei Yamapi machte es ihm nichts aus. Er kannte den anderen schon eine halbe Ewigkeit und in den letzten Tagen hatten sie viel mehr Zeit miteinander verbracht. Er fühlte sich jetzt Yamapi wieder nahe. Und langsam ging es dem Jüngeren auch etwas besser. Natürlich wusste Jin, dass Pi noch immer an Shige dachte. Manchmal, wenn er zu ihm sah, hatte er noch diesen in Gedanken versunkenen, abwesenden Ausdruck. Dennoch war es seltener geworden. Akanishi gelang es, seinen besten Freund aufzuheitern und ihm fast immer ein Lächeln zu entlocken. Er erinnerte sich an eine Zeit, in der er dachte, es sei schwierig, Tomohisas Gefühle zu erraten, wenn dieser es nicht wollte, aber in letzter Zeit glaubte er daran, dass, wenn er es je bei einem anderen Menschen schaffen wollte, dann bei Yamashita. Das war ihm in den letzten Tagen nur bewusster geworden. Sie hatten zusammen gekocht, dann gegessen, Filme gesehen, waren einkaufen und waren sogar einen Nachmittag in den Park gegangen, um Fußball zu spielen. Jin wollte Yamapi aufheitern und half sogar bei ihm verleideten Dingen wie Aufräumen oder Abspülen. Nun saß er da und hatte seinen Kopf auf Yamashitas Schulter gelegt, während er ihm zuhörte. "... das ist halb so wild. Du kennst Ryo-chan... er schreit gern rum. Und ich darf dich erinnern, dass es bei euch auch schon den einen oder anderen Streit gegeben hat. Woran du auch nicht unbedingt unschuldig warst, oder?", endete Yamashita nun. /Allerdings muss ich zugeben, dass Massu sonst wirklich da nicht mitmacht. Ich frag mich echt, was da los ist./ *************** Kame, Shige und Tsubasa standen in der Halle. Alle waren abfahrtbereit für einen Tag am Meer. Tsubasa hatte einen großen Picknickkorb vorbereitet und ihn auf der Kühltasche abgestellt, die dafür sorgen würde, dass sie nicht massig Geld für Getränke ausgeben würden. Shige hatte eine zusammengerollte Decke unter dem einen und eine Tasche mit einer Luftmatratze, einem Wasserball und einem Handtuch sowie seiner Badehose unter dem anderen Arm. Kame hingegen hielt einen Sonnenschirm in der Hand, den man aufspannen und dann in den Sand stecken konnte. Und er hatte Sonnencreme in verschiedenen Stärken dabei, außerdem sein Handtuch und seine Badehosen. Kame freute sich auf den Tag am Meer, gemeinsam mit Tsubasa, Tackey und Shige. "Wo bleibt der denn nur wieder? Man macht mit ihm was aus und er kommt irgendwie immer zu spät.", murmelte Tsubasa. Er kannte Tackey schon lange und nahm dessen Unpünktlichkeit hin, auch wenn es ihn etwas ärgerte. "Soll ich schnell hochgehen? Vielleicht braucht er ja noch Hilfe beim Zusammensuchen von seinen Sachen?", schlug Shigeaki schließlich vor. Die beiden anderen nickten. "Lass deine Sachen einfach hier stehen!", meinte Kamenashi mit einem strahlenden Lächeln. Katou nickte und lief dann zu den Aufzügen. Als die Aufzugtür sich öffnete, musste Shige grinsen, denn Tackey stand vor ihm. Er sah ein wenig abgestresst aus. Shigeaki drehte sich zu den beiden Anderen um und erklärte: "Auftrag ausgeführt!" Takizawa verstand nicht, worum es ging. Stattdessen fühlte er sich nun dazu verpflichtet, sich zu rechtfertigen. "Also es tut mir wirklich leid, aber ich konnte meine Sonnenbrille nicht finden..." Shige nickte verständnisvoll, Kame sagte auch nichts, aber Tsubasa erklärte: "Ist ja nicht so, als ob du nicht 12 verschiedene hättest." "Jaaaaa... ich weiß... sei mir nicht böse, Tsuba-chan! Ich mach es wieder gut und nächstes Mal bin ich sicher pünktlich!", erwiderte Tackey zwinkernd. "Leere Versprechungen! Und jetzt lasst uns aufbrechen... sonst ist der Tag rum und wir stehen immer noch hier in der Lobby. Angesichts der Masse an Zeugs sollten wir zwei Autos nehmen." Niemand widersprach Imai und so machten sich Shige und Tackey auf den Weg zu Takizawas Wagen und Imai ging mit Kame zu seinem Auto. Dort angekommen drückte er dem Jüngeren seine Autoschlüssel in die Hand und meinte: "Du fährst Kame-chan!" Tackey beförderte gemeinsam mit Shigeaki seine und Katous Sachen ins Auto, warf einen Blick auf Imai und Kamenashi, die gerade die schwere Kühlbox in den Kofferraum stellten und dann überlegten, wie man den Schirm am besten beförderte. "Shige, hopp, hopp! Rein mit dir!" Dann lief er um seinen Wagen, öffnete die Tür, stieg eilig ein und während er sie schloss, rief er: "Wir sehen uns am Strand!" Strahlend schnallte er sich an und einen Augenblick später verließ der rote Wagen Takizawas die Tiefgarage. Shige musste lächeln. Wie immer konnte sich Tackey selbst über Kleinigkeiten wie das zuerst Losfahren freuen. Sie fuhren durch die Stadt, die Musik lief und die Sonne schien. Es versprach, ein wundervoller Tag zu werden. ~~*~~ Seufzend schaute Tegoshi aus dem Fenster des Taxis, das ihn gerade zur Uni fuhr. Heute war er mit einer Projektgruppe verabredet, mit der er zusammen ein Referat halten musste in der nächsten Woche. Durch den kleinen Zwischenfall von vorhin kam er jetzt sowieso schon zu spät. Ein zaghaftes Lächeln schlich sich auf Yuyas Lippen. Ryos ablehnende Reaktion hatte ihn ziemlich getroffen, denn er hatte so sehr gehofft, dass seine Bandkollegen Verständnis zeigten für ihn und Masuda. Aber natürlich war Nishikido auch nicht unbedingt derjenige gewesen, dem er sich so schnell anvertraut hätte, und die Situation war unglaublich doof gewesen. Eigentlich klar, dass Ryo so reagiert hatte. Dass er jetzt dennoch lächeln konnte, verdankte er seinem Freund. Massu hatte ihn sofort wieder in seine Arme gezogen, ihn beruhigt, ihm Mut gemacht. Außerdem hatte er ihn verteidigt und noch jetzt konnte er die Wärme fühlen, die ihn durchfahren hatte, als Masuda ihren älteren Bandkollegen so angefahren hatte. Er hatte sich so beschützt gefühlt. /Ich hoffe nur, dass nicht alle so reagieren wie Ryo... und dass er es jetzt nicht sofort überall rumposaunt./ ~~*~~ "Hmmmmmmm..." Junno grummelte etwas in sein Kissen. Wer wagte es nur, ihn so früh am Morgen schon zu belästigen? Eigentlich plante Taguchi nicht, aufzustehen, um dem Störenfried gegenüber zu treten. Er war viel zu müde. /Ich fühl mich wie erschlagen... auf so ne Wette lasse ich mich nie wieder ein./, dachte er und verzerrte das Gesicht, weil das Läuten seiner Klingel immer noch nicht aufgehört hatte. Verschlafen schlurfte er durch das Schlafzimmer, dann zur Tür. Er öffnete sie und endlich kehrte Stille ein. "Hast du etwa geschlafen?" Keiichiro blickte ihm direkt ins Gesicht. Junno blickte zurück und für einen Moment schien Koyama sogar enttäuscht darüber zu sein, dass Taguchi die Wette nicht ernster genommen hatte, so wie er selbst. Doch dann schien er sich daran zu erinnern, dass Junnos Versagen bedeutete, dass er die Wette gewonnen hatte. Nun wich der etwas enttäuschte Gesichtsausdruck einem breiten Grinsen. "Hihi... du weißt ja, was das heißt, nicht wahr?" Koyama schob sich an Junno vorbei in dessen Wohnung und streifte die Schuhe von den Füßen. Taguchi nickte. Dann räusperte er sich und erklärte mit leiser und irgendwie kratzig klingender Stimme: "Klar...ich steh zu meinem Wort... ich zahl das Essen, wo immer du willst." Keiichiro nickte, dann gähnte er, klopfte Taguchi auf die Schulter und ging weiter ins Wohnzimmer. Der Größere folgte ihm. "Aber gut zu hören, dass du deine Stimme wieder hast, auch wenn du irgendwie ulkig klingst." "Ist aber nicht nett, dass du mich aufziehst..." Schmollend fuhr Junno sich durch die zerzausten Haare. "Gomen. Nun solltest du dich aber anziehen, wenn wir heute noch loswollen." erwiderte ihm das NEWS-Mitglied gelassen. "Jajaja..." murmelte Junno und tapste dann in sein Schlafzimmer, um sich anzuziehen." "Du wirst nicht glauben, was ich alles tun musste, um wach zu bleiben..." rief Koyama aus dem Wohnzimmer. Mittlerweile hatte sich Junnosuke angezogen und kam zurück. "Und wo willst du essen gehen?" Noch immer klang seine Stimme angegriffen. Allerdings schmerzte es nicht mehr, wenn er sprach oder schluckte, und er war sehr froh darüber, sich auch wieder artikulieren zu können. *************** "Hihi... da seid ihr ja endlich!" Tackey saß neben Shige auf der Decke, die Shige mitgebracht hatte. Beide hatten schon ihre überflüssigen Kleidungsstücke abgelegt und waren nun dabei, die Luftmatratze und den Wasserball aufzublasen. Erst als er Tsubasa und Kame durch den Sand stapfen sah, hatte Takizawa aufgehört. Katou hingegen machte keine Pause und pustete weiter Luft in die Luftmatratze. /Ich hätte doch ne Luftpumpe mitbringen sollen./ dachte der Jüngste in der Runde, ließ sich aber seine Erschöpfung nicht anmerken. Kame und Tsubasa stellten das Gepäck ab und ließen sich erschöpft nieder. "Ich kann nicht mehr!", murmelte Kame. "Ihr hättet auf dem Parkplatz warten können.", fügte Tsubasa hinzu. "Hätten wir, haben aber gedacht, es wär auch gut, einen guten Platz zu sichern." Damit war für Tackey die Diskussion beendet. "Du Kame? Du hast doch Sonnencreme mit, oder?" Kamenashi war gerade damit beschäftigt, den Sonnenschirm im Sitzen aufzuspannen und nickte abgelenkt. "In meiner Tasche..." "Bist du nicht immer der, der gern braun werden will?", fragte Imai nun seinen Partner. "Ist nicht für mich. Ist für Shige!", erklärte Tackey und Shige blickte auf, als sein Name fiel. Eigentlich wollte er einwerfen, dass es nicht nötig war, doch Takizawa hatte sich schon Kazuyas Tasche geschnappt und die drei Flaschen hervor gekramt. Er las kurz die Beschreibungen durch und entschied dann, dass für den Jüngeren die mittlere richtig war. "Ich creme dir den Rücken ein, okay?" Während er dies sagte, zwinkerte Tackey dem Jüngeren zu und dieser nickte. Katou drehte sich mit dem Rücken zu ihm und beugte sich etwas vor. Gleichzeitig schraubte Tackey die Flasche auf und verteilte einen kleinen Klecks der weißen Creme auf den Handflächen. Dann legt er die Hände auf die Schultern Shigeakis und streichelt sanft über den Rücken. Shige ließ den Kopf nach vorn sinken und seufzte genüsslich auf. Kame, der eben den Schirm aufgespannt und nun auch in den Sand gesteckt hatte, drehte sich bei diesem Laut um und warf den beiden einen prüfenden Blick zu. Dann sieht er zu Imai, der genauso ratlos zu sein schien, was zwischen den beiden genau lief. Mit einem letzten zärtlichen Streicheln war Tackey zufrieden und klapste dem Jüngeren auf die Schultern. "Und jetzt lass uns ins Wasser gehen!" Ohne auf eine Erwiderung Shiges zu warten, stand Takizawa auf und lief sofort los in Richtung des blauen Meeres. Schließlich drehte er sich um und strahlte Shigeaki an, der sich einen Augenblick nach ihm erhoben hatte. Tsubasa und Kame, die nun begonnen hatten, sich auszuziehen, blieben auf der Decke im Schatten des Schirmes zurück, cremten sich gegenseitig ein und beobachteten die beiden Anderen, die nun das erfrischende Nass erreicht hatten und wie die kleinen Kinder rumplanschten, was scheinbar nur dem Ziel diente den Gegenüber schneller nass zu spritzen als nass gespritzt zu werden. "Wie die kleinen Kinder, echt mal!", murmelte Tsubasa und schüttelte den Kopf. *************** Junno saß Keiichiro in dem Restaurant gegenüber, das sich dieser ausgesucht hatte. Es war kein besonders teueres oder sonst wie exklusiv. Das sah Koyama ähnlich, er nutzte nicht aus, dass er sich alles aussuchen konnte. Also hatte er sich einen Laden ausgesucht, in dem es angeblich die besten Ramen der Stadt geben sollte. Koyama liebte Ramen und scheinbar fühlte er sich in dem kleinen Laden recht wohl. Sie saßen in einer der Nischen, abgeschirmt von den Blicken Fremder und konnten durch ein Fenster, an dem ihr Tisch stand, in den hübsch angelegten Garten schauen. Koyama griff nach der Karte, aber sein Blick schweifte immer wieder ab. Mal blickte er Junno an, dann wieder wanderte er in den Garten. Sie bestellten schließlich zwei der größten und leckersten Ramen, die es laut Koyama gab und er hatte keine Skrupel, denn er musste ja auch nicht zahlen. Während sie warteten, erzählte Keiichiro Taguchi, dass Tego und Massu jetzt ein Paar waren. "Ich find das sooo niedlich." beschloss er seine Ausführungen. "Ich mein, die beiden sind ja allein schon so putzig, kannst du dir vorstellen, dass man das jetzt ständig zusammen ertragen muss? Obwohl ertragen klingt, als wäre es was Schlechtes. Aber das find ich nicht. Und ich find auch, dass es unheimlich mutig ist, dass sie es nicht geheimhalten wollen." Junno blickte ihn die ganze Zeit fassungslos an. Und ehe er etwas sagen konnte, kam die Bedienung und stellte zwei große Schalen vor sie auf den blank geputzten Tisch. Dann nickte sie den beiden zu und verließ ihren Tisch wieder. Keiichiro nahm sich ein Paar Holzstäbchen, die in einem Becher am Rand des Tisches steckten, zog das Schutzpapier ab, auf dem der Name des Lokals stand, und brach sie in der Mitte auseinander. "Du meinst... sie sind schwul?" Noch immer hatte sich Junno nicht bewegt. Koyama sah auf. Er nickte kurz und meinte dann: "Itadakimasu! Iss, sonst wird's kalt, wär doch schade drum." Dann begann das NEWS-Mitglied sich wieder seiner Suppe zuzuwenden. Er nahm eine der Fleischscheiben zwischen die Stäbchen und hob sie an, um sie zu seinem Mund zu führen. Er biss ab und schloss genüsslich die Augen. "Hmmmmmmm..." "Also bei uns gibt es so was ja nicht...", murmelte Junnosuke und schnappte sich nun auch seine Stäbchen. Langsam begann er zu essen. Öfter als es für Taguchi üblich war, sah er zu seinem Kumpel. /Es scheint ihm ja wirklich nichts auszumachen. Könnte ich das alles auch so locker sehen, wenn zwei von uns was miteinander hätten? Ich kann mir das nicht mal wirklich vorstellen./ Es wurde ein eher schweigsames Mahl. ~~*~~ Glücklich zog Masuda seinen Freund an sich. Er hatte ihn eben von der Uni abgeholt, das Treffen der Projektgruppe war erfreulich kurz gewesen. Nun schlossen sich die Aufzugtüren und sie fuhren langsam nach oben Richtung vierten Stock zu seinem Appartement. Yuya zeigte sich ziemlich anschmiegsam und schlang beide Arme um ihn. Sanft küsste Massu ihn auf die weichen Lippen. Keiner von beiden hatte gemerkt, dass der Aufzug auf der dritten Etage angehalten hatte und die Türen sich nun langsam öffneten. Erst ein verlegenes Räuspern ließ Massu hochschrecken. Erschrocken blickte er in Tatsuyas dunkle Augen. Offensichtlich wollte der andere nach unten in den Keller, denn er hielt mit beiden Händen einen großen Korb voller Kleidungsstücke. „Sorry, wenn ich störe.“ Ein kaum sichtbares Lächeln schien bei diesen Worten über das ansonsten betont ausdruckslose Gesicht des KAT-TUN Mitglieds zu gleiten. Massu schluckte und suchte nach Worten, doch der Ältere winkte nur ab. „Schon okay, ich muss ja eh nach unten. Fahrt ihr erstmal, ich warte. Der andere Aufzug scheint nämlich kaputt zu sein.“ Als die Aufzugtüren wieder zugingen, konnten sie ihm nur noch zunicken. Tegoshi heftete seinen erstaunten Blick auf Massus Gesicht. „Er - ... es schien ihn gar nicht zu stören.“ Langsam musste Massu grinsen. Yuya hatte Recht, von Entsetzen oder Ablehnung war nichts zu spüren gewesen. „Es gibt also doch noch vernünftige Menschen in diesem Haus.“ Erleichtert lächelte er und drückte ermutigend Tegoshis Hand. Dann hielt der Aufzug wieder und sie stiegen aus, um gemeinsam zu Masudas Wohnung zu laufen. Schnell verschwanden sie hinter der sicheren Tür und Masuda konnte seinem Freund nur zustimmen, als der in seinen Armen nuschelte: „Heute verlassen wir dieses Appartement nicht mehr, das reicht für einen Tag. Aber echt.“ ~~*~~ Nach einer Weile kehrten Tackey und Shige zur Decke zurück. "Wir haben Hunger!", erklärte Takizawa und nickte fordernd in Richtung des Picknickkorbs. Shige stand ruhig neben ihm und nickte bestätigend. Fast als ob es Tsubasas Stichwort gewesen war, begann er, die leckersten Snacks hervorzukramen, nachdem er den Korb geöffnet hatte. Shige setzte sich neben Kamenashi und Tackey neben Imai. /So bin ich der Quelle des Essens näher!/ Verschmitzt grinste Tackey und erhielt von einem misstrauisch drein schauenden Tsubasa einen Teller mit etwas Salat, einem Onigiri, etwas Fisch. (Ihr kennt doch so Picknickkörbe, wo man schon Teller und so nen Kram dabei hat, ne? Ich geh mal davon aus, dass Tsuba so was hat.) "Danke!", sagte Takizawa und reichte den Teller dann zur allgemeinen Überraschung weiter an Katou. Dieser nahm ihn und strahlte regelrecht. Es war kaum zu sagen, ob Tsubasas Misstrauen am Verhalten seines Partners aufgrund dessen Willens, sein Essen freiwillig an Shige weiter zu geben, gemindert oder gesteigert wurde. Jedenfalls füllte Imai einen weiteren Teller und hielt ihn Takizawa wortlos hin. Dieser wandte sich Shige zu und beide begannen schließlich hungrig über die beiden Teller herzufallen. Währenddessen belud Tsubasa zwei weitere Teller und Kame kramte derweil aus der Kühlbox Dosen und Flaschen mit verschiedenen gekühlten Getränken hervor. Nach einigen sehr trivialen Gesprächen, waren alle fertig und begannen aufzuräumen. "Ne Tsubasa? Lass uns doch mal 'n bisschen spazieren gehen!", forderte Kamenashi den Älteren auf, der sofort nickte und Anstalten machte, sich zu erheben. "Okay... wir bleiben so lange hier, ne?" Tackey hatte sich eine Hand als Sonnenschutz über die Augen gelegt und sah zu Tsubasa, der ihm zunickte. Als sich die beiden Anderen entfernten, fragte Katou schließlich: "Läuft zwischen den beiden was?" "Sie mögen sich, aber ich glaub, sie sehen es noch nicht ein. Wenn du mich fragst, ist es allerdings kaum zu übersehen. So wie sich Tsubasa um den Kleinen kümmert!" "Naja das hat ja nicht unbedingt was zu bedeuten, oder? Sonst könnte man dir ja das Gleiche unterstellen. Immerhin kümmerst du dich auch um mich. Und ich wette, die Beiden diskutieren das gerade aus." Nun blickten die auf der Decke Verbliebenen Tsubasa und Kazuya nach, die in ein Gespräch vertieft am Strand entlang liefen. Es dauerte relativ lang, bis die beiden wieder zurückkehrten und da es begonnen hatte, sich zuzuziehen, hatten Shige und Tackey sich umgezogen und begonnen, die Sachen zusammen zu räumen. "Wir fahren wohl besser wieder heim, oder?", fragte Kazuya und nahm Shige eine Tüte mit Abfall ab, die er dann zuband, um sie mit nach Hause zu nehmen, wo er sie entsorgen würde. Und während sich auch Tsubasa und Kame eilig ankleideten, schüttelten Tackey und Shige lachend die große Decke aus und versuchten, sie zusammen zu legen, was erst nach mehreren Anläufen gelang. Doch schon kurze Zeit später war alles in den Wagen verstaut und sie waren auf dem Heimweg. Da es gleich darauf zu regnen begann, stellte sich heraus, dass sie keine Minute zu früh aufgebrochen waren. *************** "Mouuuu... es hat angefangen zu regnen!" Während er das sagte und in den Garten sah, wo die dicken Regentropfen an den grünen Blättern abprallten, schob Koyama schmollend die Unterlippe vor. "Wir können uns ja, wenn es nicht aufhört, im 100-Yen-Shop nen Schirm kaufen.", murmelte Junno und fügte hinzu: "Ich zahl ihn auch!" Und so kam es, dass die beiden unter einem Schirm den Heimweg antraten. Sie sprachen wie immer miteinander, aber Junno ertappte sich dabei, dass er Koyama öfter von der Seite her ansah. Noch immer ging ihm nicht aus dem Kopf, dass Keiichiro die Beziehung seiner beiden Bandmember so seelenruhig hinnehmen konnte. Kapitel 10: ------------ Halloooooo!^^ Passend zum Ende der Sommerferien sind wir wieder da. Vielleicht können wir den armen Schülern unter euch ja den Schulanfang etwas versüßen. In diesem Teil gibt es auch Besuch, den widmen wir dann mal Tadanobus_Yakuza... musstest dir ja echt viel darüber anhören. ^^ Der erste Teil ist von mir, danach könnt ihr es euch ja ableiten.^^ Hoffentlich gefällt euch das Kapitel und animiert euch zum Kommi-Schreiben! **************** Szenenwechsel ~~*~~ Autorenwechsel „...“ Gesagtes /.../ Gedachtes Konzentriert sah Tatsuya auf das Temari-Sushi in seinen Händen und wickelte es aus der Frischhaltefolie. Hinter ihm stand Koki am Herd und füllte Misosuppe mit Tofu in zwei Schalen, die er anschließend ins Wohnzimmer trug. Tatsuya war recht zufrieden mit sich und seinem ersten Versuch, Temari-Sushi zu machen. Die mit geschmorten Möhrenstreifchen durchsetzten Reisbällchen waren zur Hälfte in Räucherlachs eingewickelt. Dazu gab es neben der Misosuppe auch noch Yakitori-Spieße. Diese legte er neben das Sushi auf eine große Platte, nahm sie hoch und folgte Koki ins Wohnzimmer. Der Jüngere hatte es sich schon am Tisch bequem gemacht und schlürfte ein kühles Bier. Auch Tatsuya hatte er schon eingeschenkt, was dieser mit einem dankbaren Lächeln zur Kenntnis nahm. Er setzte sich zu ihm und stellte das Essen auf den Tisch. „Wow, das sieht richtig gut aus.“ Tanakas Begeisterung war echt. „Ja, wir haben uns ja auch was Gutes verdient, nach dem Tag heute. Was die sich bei dem Fotoshooting gedacht haben, das war echt anstrengend.“ Seufzend griff Ueda nach seinen Stäbchen. /Wie gut, dass er sich immer so ehrlich übers Essen freut. Ich versteh ja selbst nicht, warum ich in letzter Zeit so gerne koche, obwohl ich das doch eigentlich immer später meiner Freundin überlassen wollte. Aber wenn er mich so lobt, lohnt es sich wenigstens irgendwie.../ Er grinste vor sich hin, während sie beide kräftig zulangten. Langsam wurde es zur Gewohnheit, dass Koki bei ihm zu Abend aß. Nicht jeden Abend, aber regelmäßig und definitiv öfter als er sich das jemals hätte vorstellen können. Warum sie so gut miteinander auskamen, konnte er sich selbst nicht erklären. Doch da er sich wohl fühlte, war das auch keine Frage, über die er sich wirklich den Kopf zerbrach. Nach ein paar Minuten schweigenden Genusses nahm Tanaka einen tiefen Schluck aus seinem Bierglas. „Ah, echt, das war nötig, ich spür jeden Knochen im Leib.“, sagte er und streckte sich, bis sein T-Shirt den Bauch hoch rutschte und den Blick auf ein Stück freie Haut und auf den Bund seiner Boxershorts freigab. Tatsuya grinste. Inzwischen war er so daran gewöhnt, dass Kokis Hose sonst wo hing, dass er auch diesen Anblick schon gut kannte. Und es stand dem Rapper halt. Auch wenn er im Anzug auch gut aussah, eigentlich noch mehr, weil man es nicht von ihm kannte. Tatsuya fuhr sich durch die Haare. Worüber dachte er eigentlich grade nach? Sie aßen auf und unterhielten sich noch eine Weile über das anstrengende Fotoshooting. Der Fotograf hatte ein paar ausgefallene Ideen gehabt und die Jungs ganz schön herumgescheucht. Aber irgendwann hatten sie sich genug über die Strapazen ausgelassen und wandten sich den Geschehnissen im Haus zu. Da gab es immer etwas zu erzählen, ob es eine neue Wette zwischen Junno und Keiichiro war oder die Tatsache, dass einer der Aufzüge andauernd streikte. Da fiel Tatsuya etwas ein. „Du, weißt du eigentlich, dass Tegoshi und Masuda ein Paar sind?“ fragte er unvermittelt. „Wo wir grad vom Aufzug reden, ich hab letztens davor gewartet und die beiden waren drin und haben nicht gemerkt, dass er gestoppt hat. Waren grad am Rumknutschen, die zwei.“ Koki sah ihn ziemlich fassungslos an. „Ein... Paar? Du meinst...???“ Ein wenig verwundert hob Tatsuya die rechte Augenbraue und musterte seinen recht sprachlosen Bandkollegen. „Ja, mein ich. Hast du ein Problem damit?“ Irgendwie hätte er das von Koki nicht erwartet. Der Jüngere schüttelte schließlich den Kopf. „Nein, so ist es nicht. War jetzt nur ein bisschen plötzlich... und ich hätte es echt nicht gedacht. Die beiden...“ Kokis Grinsen kehrte zurück. „... die sind doch bestimmt süß zusammen oder? Ich hoffe nur, das hält auch.“ Leise lachend griff Tatsuya nach seinem Glas und lehnte sich zurück. „Was meinst du denn, ich war auch ziemlich überrascht. Aber irgendwie wirkte das bei den beiden so richtig... so liebevoll. Da kann man wohl nur gratulieren. Und dass sie sich in einen Mann verguckt haben, so was passiert eben, ne? Liebe lässt sich nicht festlegen.“ Er nahm einen Schluck und fügte dann etwas ernster hinzu: „Und jetzt guck nicht so. ich weiß, Tegoshi ist dir ans Herz gewachsen während eurer Dreharbeiten, aber das ist etwas, was er selbst entscheidet. Außerdem ist Massu doch bestimmt lieb zu ihm.“ Sichtlich ertappt grummelte Koki etwas Unverständliches vor sich hin. Doch bald entspannte er sich wieder und sie quatschten noch ein wenig über die Auswirkungen, die die Beziehung der beiden „Kleinen“ auf NEWS und auf das Zusammenleben im Haus haben würde. Hin und wieder glaubte Tatsuya, ein wenig Zurückhaltung bei Koki zu bemerken, aber er selbst hielt das Thema für nicht unbedingt so schwierig. Bald konnten sie wieder herumalbern und im Spaß über weitere mögliche Pärchen spekulieren, was einige Lachanfälle auslöste. *************** „Puuh...“ Tief seufzend ließ sich Koyama auf Tegoshis Couch fallen. Der Jüngere hatte ihm gerade von der Begegnung mit Ryo erzählt und sah ihn nun etwas bedrückt an. Ermutigend lächelte Keiichiro ihn an. „Nun komm schon, Massu hat dich doch ganz toll verteidigt. Ryo ist eben Ryo, die anderen Member werden sicher nicht so reagieren und er wird sich auch wieder einkriegen.“ Nur langsam nickte Yuya. „Ja, ich weiß. Es war trotzdem ein Schock und ich hoffe, es passiert nicht wieder. Im Moment weiß ich nicht, wie ich Ryo gegenüber treten soll. Er hätte es nicht so erfahren sollen, das ist klar...“ Nervös spielte er mit den Kabeln seiner Kopfhörer, die auf seinem Schoß lagen. „Nur, andererseits find ich es total unfair von ihm wie er reagiert hat. Ich meine, wenig später ist fast das Gleiche mit Ueda passiert und der hat das ganz anders aufgenommen. Massu und ich... das ist doch nichts Schlimmes...“ Die unterschwellige Verzweiflung in Tegoshis Stimme gefiel Koyama überhaupt nicht. Kurzerhand rutschte er näher zu seinem Freund und zog ihn an sich. „Nein, ist es nicht. Ihr seid total süß zusammen und ihr solltet dazu stehen. Leute wie Ryo sind hier die Ausnahme, verstanden? Ich werde nicht zulassen, dass du wegen ihm an eurer Beziehung zweifelst.“ Schon wirkte Yuyas Lächeln wieder strahlender. „Meinst du? Ja, du hast schon Recht. Ich sollte mich mehr auf die positiven Reaktionen konzentrieren. Und auf Massu.“ Zustimmend klopfte Keiichiro ihm auf die Schulter. „Genau das wollte ich hören. Vielleicht ist Ryo im Grunde seines Herzens nur neidisch, bei ihm klappt ja im Moment irgendwie nichts, so beziehungstechnisch. Ich bin zumindest ein bisschen neidisch...“, gab er mit einem schwachen Schmunzeln zu. Aus großen Augen sah Tegoshi ihn an und fragte sofort nach: „Wieso neidisch?“ Koyama hätte es wissen sollen. Diesem Hundeblick konnte er nichts entgegensetzen. Zögernd erklärte er: „Na ja, ihr habt euch gefunden... da habt ihr wirklich Glück gehabt. Ich bin noch auf der Suche... und manchmal bin ich ein wenig einsam.“ Yuyas Blick wurde besorgt und schnell setzte er nach: „Nur gaaanz, ganz wenig einsam, keine Angst.“ Danach wechselte er das Thema, um Tegoshi nicht weiter nachbohren zu lassen. Dieser sah ihn zwar noch eine Weile prüfend an, ließ sich aber dennoch schnell in ein Gespräch über ihr nächstes Musikvideo verwickeln. ~~*~~ Ein paar Tage später.... Die Zeit, die vergangen war, seit Shige zusammen mit Tackey, Tsubasa und Kamenashi den Ausflug zum Strand gemacht hatte, war geprägt von Arbeit. Anders als noch vor einigen Tagen dachte er kaum noch an Yamashita. Es war nicht so, dass es ihm vollkommen egal geworden wäre, dass ihn der Ältere verlassen hatte, aber es nahm einfach nicht mehr den Hauptteil seines Denkens ein. Es war mehr ein hintergründiger Schmerz, der nur dann auftauchte, wenn er allein war und zuviel Zeit zum Grübeln hatte. Und selbst dann war es kein richtiger Schmerz, sondern eher ein Pieksen Er tat sich selbst nicht mehr so unwahrscheinlich leid und er nahm es Yamapi auch nicht mehr so übel. /Und er wird schon sehen, was er davon hat. Ich werde ihm zeigen, dass ich strahlen kann, auch wenn er nicht an meiner Seite ist./ Diesen Beschluss hatte Shigeaki eines Morgens kurz nach dem Aufwachen gefasst. Es war in einem dieser Momente zwischen Schlaf und Wachsein. In letzter Zeit kam es allerdings nicht allzu oft vor, dass Katou viel Zeit zum Grübeln hatte. Er hatte viel zu tun, heute würde er beispielsweise im Fotostudio vorbeischauen und sie würden die Fotos für seine monatliche Kolumne in der Myojo aufnehmen. Das machte ihm immer viel Spaß. Er schrieb gerne über Dinge, die ihn bewegten. Und das Gute an der Kolumne war auch, dass er sie schreiben konnte, wann er die Zeit dafür hatte. Niemand würde danach fragen, wann er sie verfasst hatte, solange er seine Arbeit anständig tat. Ihm gefiel es, sich seine Zeit so frei einteilen zu können. So, und nur so, hatte er es bisher geschafft, sein Studium, die Kolumne und die Arbeit in NEWS unter einen Hut zu bringen. Und es schmeichelte ihm auch, dass ihn die anderen NEWS-Member für intelligent hielten und bewunderten, weil er alles so gut auf die Reihe bekam. Shige selbst hielt sich weder für besonders intelligent noch für dumm. Und er hatte angefangen wieder zu trainieren. Jeden Tag nach dem Aufstehen fuhr er mit dem Aufzug vom fünften Stockwerk aus hinunter in den Keller und schwamm dort einige Bahnen im Pool oder trainierte an den Geräten im Kraftraum. Heute war ihm nicht danach. Heute hatte er sich vorgenommen seine Choreografien mal wieder zu proben, auch wenn er der Meinung war, dass es alleine ein wenig sinnvolles Unterfangen war. Er trug also seine üblichen Trainingsklamotten, bestehend aus einer grauen, ziemlich unschicken Jogginghose, einem beigefarbenen ärmellosen Shirt und weißen Turnschuhen mit Schnürbändern, auf denen schwarze Sterne waren. /Gott, ich kann eigentlich nur hoffen, dass mich so keiner sieht, sonst WAR NEWS die längste Zeit die JE-Gruppe mit dem besten Modegeschmack./ Shige grinste, als er sich in den Spiegeln, die an den Wänden des Tanzsaals angebracht waren, betrachtete. Dann schlurfte er durch den hell erleuchteten Raum zu der Ecke, in der eine Anlage auf einem kleinen Regal stand. Seine Musik hatte er mitgebracht und legte nun die CD ein. Er fing mit "Sayaendo" an. Es war für ihn so ein typisches "gute Laune"-Lied. Und da es eins ihrer aktuelleren Lieder war, machte es ihm keine Mühe, die Schritte und passenden Handbewegungen fehlerfrei zu vollführen. Die Spiegel, die an allen Seiten des Kellerraumes angebracht waren, boten ihm die Gelegenheit, all seine Bewegungen zu überwachen. Als das Lied schließlich vorbei war, beschloss er "Cherish" zu üben. Es war ziemlich lange her, dass er die Choreografie dazu geübt hatte. Sie war nicht besonders schwer, aber da es eines ihrer ersten Lieder war, war sie doch etwas Besonderes. Ohne Takizawas Aufbauprogramm wäre es für ihn sicher härter gewesen, ein Lied, das ihn so mit Yamapi verband, zu hören und dazu zu tanzen. Aber so konnte er es tun und sogar dabei lächeln, wie er fast schon von sich selbst überrascht feststellte. Er ging noch einige Lieder und Tanzschritte durch, dann schaltete er das Radio ein und hopste einfach total durchgedreht im Freestyle durch die Gegend. Total erschöpft schaltete er schließlich die Anlage aus, tupfte sich das Gesicht mit seinem weißen Handtuch ab und schlurfte zur Tür. Mit einem letzten prüfenden Blick, den er durch den Saal schweifen ließ, löschte er das Licht und trat in den spärlich beleuchteten Flur, der sich im selben Moment wie von Geisterhand erleuchtete. /Es leben die Bewegungssensoren!/, dachte Shige und schüttelte leicht lächelnd den Kopf. Als er wieder in Appartement 5-A angekommen war und die Tür hinter sich geschlossen hatte, stellte er fest, dass er erstens eine Dusche nötig und zweitens großen Hunger hatte. Gut gelaunt und federnden Schrittes lief er durch die Wohnung und suchte sich seine Sachen raus, die er heute anziehen wollte, eine schwarze Jeans, ein rotes Shirt, auf dem ein glitzernder silberner Schriftzug prangte, Socken, Unterwäsche. Dann stapfte er mit seiner Last zum Badezimmer. Seine Trainingsklamotten verschwanden, nachdem er sie sich vom schlanken Körper abgestreift hatte, in der Box, in der er seine Schmutzwäsche sammelte. Der junge Mann musterte sich kurz im Spiegel, nickte dann zufrieden. Dank des Trainings konnte er sich sehen lassen. Dann duschte er lang und ausgiebig. Circa 20 Minuten später stand er in seiner Küche und versuchte etwas Essbares zu finden. Allerdings bot sein Kühlschrank nicht wirklich viel dar. So musste er sich damit begnügen, einen Joghurt zu löffeln. In Gedanken machte er sich eine Notiz, nach dem Shooting auf jeden Fall noch etwas einzukaufen. Das spärliche Frühstück jedoch war auch das einzige, was in seinen Zeitplan passte, da er durch das ausgedehnte Training und die lange Dusche langsam aber sicher zur Eile gezwungen wurde. Seine Tasche in den Händen wuselte er durch die Wohnung und stopfte alles, was er glaubte zu benötigen hinein: Geldbeutel, Schlüssel, Handy, USB-Stick mit seiner Kolumne drauf, Kaugummis, Lippenbalsam, Handcreme, Terminplaner, Stifte und seine Digitalkamera. In Gedanken konnte er fast Pis Stimme hören, wie er ihm immer vorwarf, mehr Kram mit sich herumzuschleppen als jedes Mädchen. Er hob die Tasche prüfend an, fast so als sagte ihm das Gewicht der unscheinbaren schwarzen Umhängetasche, ob er wirklich alles dabei hatte. Dann nickte er, kramte seinen Schlüssel hervor, stolperte zum Genkan, wo er in seine schwarz-roten Chucks schlüpfte. Wenig später verließ er das Gebäude gut gelaunt und machte sich auf den Weg zum Fotostudio, das im gleichen Gebäude wie die Myojo-Redaktion lag. So konnte er seine Kolumne gleich mit einreichen. Als er an einigen Schaufenstern vorbeiging, fiel ihm auf, dass er heute viel besser aussah als in den vergangenen Tagen. Heute würden die Bilder sicher gut werden. Er wusste selbst, dass sich seine Stimmung oft in seinem Aussehen niederschlug. Nicht, dass er es in irgendeiner Form steuern konnte, aber wenn er sich richtig gut fühlte, dann konnte er fast jeden mit seinen Bildern in den Schatten stellen. Und er war sogar schneller als normal. Alle Ampeln schienen für ihn auf grün zu stehen. Als er an seinem Lieblings-CD-Laden vorbeikam, verlangsamte er seinen Schritt. Im Fenster des Ladens stand ein Fernseher auf einem kleinen Podest. Das Podest war gesäumt von Bildern von Tackey und Tsubasa und der Ankündigung ihres neuen Albums. Auf dem Bildschirm flimmerten die beiden in perfekter Harmonie in verschiedenen Outfits über eine Bühne. /Was Tackey wohl gerade macht?/ Shige stand einen Moment regungslos vor dem TV-Gerät und musterte Takizawa, der in einer Großaufnahme gezeigt wurde, mondän wie immer. Tackey war ein geborener Star. /Er hat sicher seinen Spaß, ich hoffe nur, er stresst den armen Tsubasa-kun nicht zu sehr./ Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen wandte sich Katou wieder ab und setzte seinen Weg in Richtung des Studios fort. ~~*~~ Tackey grinste. Sein armer Partner hatte unter ihm zu leiden, das wusste er selbst nur zu gut. Aber es machte einfach soviel Spaß, Tsubasa zu ärgern, da er immer sofort darauf reagierte. Und wie rot er jedes Mal wurde, wenn das Gespräch auf Kamenashi kam. Nicht eine Gelegenheit ließ Tackey aus, ihre Gespräche auf das KAT-TUN-Mitglied zu lenken. Dagegen brachten ihn Tsubasas Versuche, sich mit Sticheleien wegen Katou zu rächen, nicht wirklich aus der Ruhe. Das war ja alles nur eine Verteidigungstaktik, er wollte von sich und Kazuya ablenken. Gerade waren sie mit ihrem letzten Termin für heute fertig. Durch die Promotion-Tour für ihre neue Single war jeder Tag vollgepackt mit Interviews, Shootings und Auftritten. Sie konnten froh sein, dass heute schon nachmittags Schluss war. Vor ihnen erstreckte sich das Meer, ein wunderschöner Anblick. Ein paar Augenblicke genoss Tackey die leichte Brise und schnupperte Seeluft. Er mochte Hokkaidou und Hakodate war sicher eine der nettesten Städte hier. Besonders das Essen war fantastisch und auch sonst fühlte man sich auf Hokkaidou manchmal fast als wäre man in einem anderen Land, als wäre man richtig verreist. Das brachte ihn auf eine Idee. Schwungvoll drehte er sich zu Tsubasa um, der hinter ihm gerade die letzten Assistenten mit einem freundlichen, wenn auch leicht erschöpften Lächeln verabschiedete. „Lass uns Omiyage (Reisemitbringsel, in Japan sehr wichtig und typisch) kaufen gehen!“, schlug Tackey ihm vor. Er erntete nur ein genervtes Augenverdrehen. „Was denn?“ Tackey schmollte. „Du willst doch wohl nicht heimfahren und niemandem etwas mitbringen? Wir fahren doch schon morgen wieder zurück. In Hakodate kann man so gut Omiyage kaufen, gibt ganz tolle Sachen.“ Tsubasa erwiderte immer noch nichts direkt, sein leises Grummeln klang jedoch verdächtig nach: „Wem denn? Ich will schlafen.... müde....“ Noch gab Tackey nicht auf. „Bring wenigstens Kamenashi etwas mit, der freut sich bestimmt!“ Das Handtuch, das Tsubasa nach ihm warf, hatte er kommen sehen und wich geschickt aus. Kopfschüttelnd musterte er seinen Partner und verabschiedete sich schließlich. „Na schön, wie du meinst. Dann sehen wir uns später im Hotel. Ich gehe nämlich jetzt was Schönes kaufen. Und bevor du fragst: ja, natürlich für Shige, hab’s ihm versprochen.“ /Angriff ist die beste Verteidigung./ Fröhlich grinsend wandte sich Tackey ab, nahm seine Tasche und machte sich auf den Weg. Er konnte förmlich spüren, wie Tsubasa ihm Löcher in den Rücken starrte. Wann der wohl endlich mal zugeben würde, dass er mehr für Kazuya empfand als Freundschaft? ~~*~~ Wie von Shige vorhergesagt, war das Shooting heute echt angenehm. Vergessen waren die vielen Male, in denen ihm gesagt wurde, dass seine Ausdrücke zu hart seien, dass er keine Gefühle rüberbringe oder ähnliches. Dieses Mal war der Fotograf von ihm begeistert. Shige alberte viel herum und alle hatten viel Spaß. Danach stellte sich Katou zu dem Fotografen und seinem Assistenten und sie sahen sich die Bilder, die sie digital aufgenommen hatten, an. Shige durfte beim Auswählen immer helfen, denn immerhin war es ja sein Text und er musste sich damit identifizieren. Und nur selten hatte der Chefredakteur etwas an der Wahl auszusetzen, die Shige und der Fotograf trafen. ~~*~~ Gemächlich schlenderte Tackey durch die Geschäfte. Schon ein paar Mal war er von Fans erkannt worden, aber glücklicherweise hatte es noch keine richtigen Groupies gegeben, die ihn nicht mehr wegließen. So gab er ein paar Autogramme, redete ein wenig und konnte sich dann weiter auf seine Einkäufe konzentrieren. Schnell hatte er sich für ein paar Packungen Cornchocolate entschieden, die er an alle im Johnnys-Haus verteilen wollte. Er liebte den Puffreis mit weißer und Milchschokolade und hoffte, dass es allen so ging. Banausen wurden eben nicht berücksichtigt. Doch mit dem Geschenk für Shige ließ er sich mehr Zeit. Egal, wie viel Zeit sie in den letzten Tagen miteinander verbracht hatten, so gut kannte er den Jüngeren ja doch nicht. Bei dem Gedanken an Shigeakis strahlendes Lächeln musste er unwillkürlich schmunzeln. Ja, er mochte den Kleinen, aber nicht so, wie Tsubasa dachte. Irgendwie fühlte er sich für ihn verantwortlich, wollte ihn selbstbewusster machen. Schließlich war Katou ein Schnuckel, aber selbst schien er sich dessen nicht so sicher zu sein. Tackey hatte viel Mühe investiert, damit der Jüngere in der letzen Zeit viel unbeschwerter und selbstsicherer wurde. Immer noch war er nicht dahinter gekommen, was Shige bedrückte, wenn er manchmal so abwesend gewesen war. Doch diese Momente waren immer seltener geworden und Tackey war sich fast sicher, dass er unter Liebeskummer gelitten hatte und es nun langsam verwand. Nachdenklich sah er sich in einem weiteren Shop um. Etwas Typisches... und er wollte etwa Niedliches. Unwillkürlich blieb sein Blick an der Wand hängen, von der zig Hello-Kitty Produkte baumelten. Nach langem Hin und Her entschied sich Tackey für einen Handyanhänger, den er süß fand. /So, und jetzt noch etwas zu essen. Etwas, das nicht alle anderen auch bekommen./ Er machte sich auf den Weg zu einem anderen Laden. In seinem Kopf hatte er auf einmal eine ganz bestimmte Vorstellung und wusste sicher, was er dem Jüngeren noch kaufen wollte. ~~*~~ Yamapi saß in Jins Wohnzimmer. Akanishi hatte endlich alle Kisten ausgeräumt und begonnen, eine gewisse Ordnung in seine Sachen zu bringen. Natürlich hatte ihm sein bester Freund geholfen. Besonders Jins Klamotten zu sortieren und einzuräumen hatte eine Weile gedauert. Aber langsam wirkte die Wohnung wirklich bewohnt. Jins Möbel waren alle relativ modern. Er besaß viele schwarze, weiße oder metallene Dinge. Der niedrige Tisch in seinem Wohnzimmer hatte eine Glasplatte. /Ob er weiß, wie viel Arbeit es macht, so nen Tisch sauber zu halten?/ Yamashita sah sich grinsend um. Dann setzte er sich auf das helle Sofa. Das Wohnzimmer war trotz des herrschenden Weiß nicht kalt. Es passte zu Jin. Der dunkelhaarige, junge Mann lehnte sich gegen die Lehne des Sofas. Dann erhob er die Stimme: "Brauchst du Hilfe?" Aus der Küche ertönte Jins antwortende Stimme: "Hilfe? Wobei? Bei Fertigessen auf den Teller tun?" Nun öffnete sich die Schiebetür, die den Wohnraum von der Küche trennte, und Akanishis Silhouette erschien im Türrahmen. "Du magst es vielleicht nicht glauben, aber ich bin nicht ganz vertrottelt! Und immerhin hab ich doch bisher auch immer überlebt." Akanishi stellte die beiden Teller auf den Tisch, dann lief er wieder in die Küche und holte Stäbchen, eine Flasche zu trinken und zwei Gläser. Nachdem er wieder da war, setzte er sich neben Pi auf das Sofa und reichte ihm ein Paar Stäbchen. Sie aßen und tranken. Nebenbei unterhielten sie sich und sahen gleichzeitig fern. Schließlich war das Essen beendet und die Gläser standen leer auf dem Tisch. Gemeinsam brachten sie alles in die Küche und Jin stellte die Sachen mit einem leicht angewiderten Blick in das Spülbecken. Yamashita sah diesen Blick und musste grinsen. /Kleine Diva!/ Dann schnappte er sich ohne ein Wort den Spüllappen und begann wortlos, das Wasser aufzudrehen. Er wusch die Teller, Stäbchen und Gläser ab ohne zu murren. "Danke! Ich hasse abspülen wirklich!", erklärte Jin, als sie später wieder ins Wohnzimmer zurückkehrten. So kam es, dass die beiden jungen Männer wieder auf dem Sofa saßen. "Sag mal Jin... glaubst du eigentlich an die wahre Liebe?" Akanishi sah seinen besten Freund einerseits geschockt, andererseits ernstlich verwirrt an. "Ich... ähm... nun ja... ich.. weiß... nicht.", stammelte er etwas unbeholfen. "Du wirkst nicht wie jemand, der hoffnungslos romantisch ist. Manchmal wirkst du sogar so, als würden dir andere gar nichts bedeuten... als wäre dir nur dein Spaß wichtig. Ich mein, ich weiß, dass es nicht so ist, weil ich dich kenne, aber ich glaub, ich werd nie verstehen, wie du einfach so mir nichts dir nichts mit manchen Leuten, wie beispielsweise Ryo, rummachen kannst." Yamashita wollte nicht so vorwurfsvoll klingen wie er es tat. Und dass er es tat, tat ihm fast schon im gleichen Augenblick leid. Jin lächelte. "Ja... so muss es auf andere wirken... so als wär' ich ein egoistischer Typ, der nur auf seinen Spaß aus ist, ne?" /Ist ja auch leicht, es aus der Perspektive zu sehen./ Akanishi biss sich leicht auf seine Unterlippe. "Du bedeutest mir was... ist das etwa nichts?", meinte Akanishi schließlich zögerlich. Es kam ihm eigenartig vor, mit Pi solche ernsthaften Gespräche zu führen, eigentlich wollte er solche Gespräche mit niemandem führen. Yamashita winkte ab. "Das meinte ich nicht. Ich sag ja nicht, dass du keine Freunde hast, aber ich meinte auch eher, ob dir jemand was bedeutet, den du sexuell attraktiv findest?" "Wer sagt, dass du das nicht bist? Ich find dich ziemlich sexy...", erwiderte Jin ruhig. Er sah seinen besten Freund an. /Ist auch keine Lüge, ich find dich sogar über die Maßen attraktiv./ Für einen Moment wirkte es so, als wüsste Yamapi nicht, was er darauf erwidern sollte, und Jin nutzte diese Gelegenheit, indem er einfach weitersprach. "Ich mein... du bist mein bester Freund, deswegen hab ich nie was bei dir versucht... zumal ich nie wusste, ob du überhaupt auf mich anspringen würdest. Aber wenn ich so drüber nachdenk, was könnte dir ein anderer bieten, das ich nicht hab?" Jin lächelte sein selbstbewusstes und wunderhübsches Lächeln. /Was genau tu ich hier eigentlich?/ Doch Jin ließ sich diese Zweifel nicht anmerken, als er sich langsam zu Tomohisa rüberbeugte. Akanishi schloss die Augen und fühlte, dass Yamapi zurückwich, da ergriff er die Hand seines besten Freundes und hinderte diesen so daran, sich ihm zu entziehen. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, hielt Jin noch mal inne. Hätte sich Pi wirklich gewehrt, hätte er aufgehört, doch der Moment, den er ihm ließ, verstrich, ihre Lippen berührten sich. Zärtlich zog Jin seinen besten Freund an sich und hielt ihn einen Moment lang einfach nur fest. Ohne seine Zunge ins Spiel zu bringen, küsste er Pi, was ihn selbst erstaunte. Er wusste selbst, dass er im Eifer des Gefechts zu stürmisch sein konnte. Umso erstaunter war er auch, als er sich schließlich von den Lippen seines Gegenübers löste und ihn losließ. "Tut mir leid...", nuschelte Jin und sah zu Boden. "Muss es nicht.", erwiderte Yamapi knapp und rutschte nun etwas näher an Jin ran. "Aber du bist dir bewusst, dass es mit mir nicht nur so ein One-night-stand sein kann, oder?" Yamapi lächelte, fast noch mehr über das schüchterne Nicken seines besten Freundes als über seine eigenen Worte. Aber Akanishi reichten diese Worte auch. Er beugte sich wieder zu Yamapi und küsste ihn erneut. Diesmal ein kleines bisschen fordernder, aber immer noch zärtlich. Langsam verlagerte er sein Gewicht und sank gegen seinen besten Freund, was Yamashita unweigerlich dazu brachte, sich nach hinten sinken zu lassen. Unsicher sah Tomohisa zu Jin hoch, als sein Hinterkopf die weichen Polster des Sofas berührte. Akanishi lächelte selbstbewusst, dann strich er Yamapi eine der dunklen Haarsträhnen aus seinem Gesicht. Er fuhr durch den dunklen Haarschopf, der sich wie dunkles Wasser über den hellen Stoff zu ergießen zu schien. /Sonst hat er immer ne große Klappe, aber ehrlich gesagt gefällt er mir so viel besser./ Da er wusste, dass ein zu deutliches Grinsen auffällig war, verkniff er es sich und beugte sich stattdessen wieder hinunter. Scheinbar war auch sein Gegenüber endlich aus seiner Starre erwacht, denn als sich ihre Lippen nun wieder berührten, erwiderte Yamashita den Kuss sanft. Und Jin fühlte eine Hand, die ihm durch sein Haar strich und schließlich seinen Nacken zärtlich kraulte. Ein kleiner Schauer lief ihm über den Rücken und er schmiegte sich genüsslich enger an den unter ihm Liegenden. Nach und nach wurden die Küsse hungriger, sie vergaßen zusehends, dass sie eigentlich Freunde waren. Atemlos löste sich Jin schließlich von Pi und rutschte neben ihn auf das Sofa. Er lag seitlich und Yamashita noch immer auf dem Rücken. Den Kopf auf eine Hand gestützt betrachtet Akanishi seinen besten Freund, der schließlich den Kopf zu ihm gedreht hatte und ihn ansah. "Was ist? Hast du es dir anders überlegt?", murmelte Pi und schloss kurz die Augen. "Im Gegenteil... ich kann auch einfach ganz unromantisch über dich herfallen, wenn dir das lieber ist!", erklärte Jin und lächelte. Er legte seine Hand auf Yamashitas Brust und fuhr leicht über das Hemd. Seine Finger wanderten verspielt über die Brust, dann wieder nach oben. Die Finger erreichten den obersten Knopf von Pis Hemd und geschickt öffneten sie ihn. Das wiederholte er so lange,bis alle Knöpfe geöffnet waren und er schließlich den dünnen Stoff zur Seite schieben konnte. Begeistert beobachtete er, wie Yamapi leicht aufseufzte und den Bauch einzog. "Kitzlig?", fragte er leise und strich erneut zart mit den Fingerspitzen über die Haut. Wie ein kleines Kind, das Schneeflocken beobachtete, betrachtete er seinen besten Freund, während er über dessen Haut fuhr. Jin war nicht bewusst gewesen, wie nah sie sich all die Jahre in ihrer Freundschaft waren. Er kannte all die Stellen, an denen sein bester Freund besonders empfindlich war und nun konnte er sie alle berühren. Und ihm war bisher nie so bewusst gewesen, wie gut er Pi kannte. Es fühlte sich anders an als zum Beispiel mit Ryo. Diesmal war es nicht nur ein Rummachen, diesmal schien es etwas zu bedeuten. Während seine Finger zärtlich und sanft über Tomohisas Brust und den flachen Bauch strichen, dabei die Muskeln nachzeichneten, beugte sich Jin zu ihm rüber und küsste ihn innig. Nach und nach nahm die Intensität zu und irgendwann spürte auch Jin Yamapis Hände auf seinem Körper. Er fühlte, wie ihm sein Oberteil nach oben geschoben wurde und warme Finger an seiner Seite nach oben strichen. Spätestens nun wurde ihm bewusst, dass auch Pi ihn in- und auswendig kannte. Langsam und verspielt zogen sie einander aus, lächelten sich zu, streichelten und küssten ihre erhitzten Körper. /Hmmmm... fühlt sich gut an... aber seine Lippen gefielen mir ja ohnehin schon immer./, dachte Jin, während er grinsend dabei zusah, wie Yamashita mit seinen Lippen über seine Brust küsste und abwärts wandern zu wollen schien. "Lass uns ins Bett gehen...", murmelte Akanishi und schob seinen besten Freund etwas von sich. Mit entblößten Oberkörpern erhoben sie sich. Kurz ließ Akanishi seinen Blick über den Körper seines Freundes schweifen, dann packte er ihn sanft am Handgelenk und zog ihn hinter sich her ins Schlafzimmer. Als sie vor dem Bett standen, ließ er ihn wieder los, strich mit der Hand noch einmal vom Brustbein zum Nabel, öffnete die Hose und küsste ihn wieder, dieses Mal etwas fordernder. Yamashita legte die Arme um seinen besten Freund und ließ ihn gewähren, während er sich darauf konzentrierte, den Kuss zu erwidern. /Es fühlt sich anders an als mit Shige, vielleicht, weil Jin aktiver agiert, vielleicht auch, weil er genau weiß, was er mit mir anstellen muss./ Im nächsten Moment fand sich Yamashita auf dem Bett liegend wieder, Akanishi kniete über ihm und grinste ihn fast schon triumphierend an. Dann beugte sich das KAT-TUN-Mitglied wieder nach unten und küsste ihn erneut. Jins Art zu küssen war für Yamapi neu und aufregend. Die Küsse, die er bisher mit Shige ausgetauscht hatte, waren zärtlicher und sanfter. Es tat gut, wie einnehmend Jin war. Und erstmals konnte er verstehen, dass sich selbst Mr. Hetero Ryo nicht dagegen hatte wehren können. "Hmmmm..." Pi schnurrte genüsslich in den Kuss, als ihm Jin die Lippen teilte und mit seiner Zunge in Yamashitas Mund fuhr. Gleichzeitig wanderten die Hände Akanishis über die muskulöse Brust des Liegenden, über den flachen Bauch und verschwanden dann in dessen geöffneter Hose. Er umfasste die Erregung in der Hose und fing sofort an, die Hand zu bewegen und das heiße Fleisch zu kneten. Tomohisa stöhnte unterdrückt in den Kuss und bog den Rücken durch. Akanishi kostet jede dieser Reaktionen bis ins Letzte aus. Schließlich löste er sich von den Lippen, leckte noch einmal mit seiner Zunge über die geröteten, vollen Lippen Yamapis und grinste ihn an. Die Hand bewegte er pausenlos in der Hose weiter. "Gefällt es dir?", fragte er dabei leise. /Wie könnte mir das wohl nicht gefallen?/, dachte Yamapi, sagte aber nichts und nickte stattdessen nur. Das brachte ihm ein heiseres Lachen seitens seines besten Freundes ein. Jin schob die Hose nun nach unten, ehe er die Hand weiter auf und abfahren ließ. Für einen Moment glaubte Yamashita, dass er auf der Stelle kommen würde und schloss kurz die Augen, um sich zu beruhigen. Als er die Augen einen Augenblick später wieder öffnete, war auch Akanishi vollkommen nackt und lag neben ihm. Einen Moment lang wollte Pi seine Augen wieder schließen, um diesem Anblick zu entgehen, doch dann besann er sich eines Besseren. Er betrachtete Jin und ihm gefiel der nackte, sexy Körper wirklich. Jin war nicht ganz so zierlich wie Shige, aber es stieß Pi nicht ab, im Gegenteil. Nun legte Pi seine Hand auf Jins Brust, strich noch etwas unsicher über die Haut. Akanishi stöhnte genüsslich auf und drückte sich der streichelnden Hand entgegen. Das ließ Yamashita schnell sicherer werden. Eine ganze Zeit lang lagen sie auf dem Bett, streichelten einander, küssten, liebkosten, massierten. "Ich will dich....", hauchte Jin schließlich in Yamashitas Ohr, während er an dem Ohrläppchen knabberte. /Ich weiß nicht, ob ich das kann... ich mein, meist hat Shige.../ Jin löste sich und sah den zweifelnden Blick. "Lass mich einfach machen.", sagte Akanishi und ehe Pi sich versah, hatte Jin aus der Schublade an dem kleinen Tischchen neben dem Bett eine kleine Tube mit Gleitgel hervorgezogen. Geschickt öffnete Akanishi die kleine durchsichtige Tube und drückte sich etwas von dem farblosen und geruchlosen Gel auf die Hand, dann verrieb er es auf der Handfläche und umfasste mit der gleichen Hand und massierte ihn wieder. Yamapi stöhnte sofort wieder auf. Er ließ sich in die Kissen sinken und Akanishi lächelte. Dann kniete sich Jin über seinen besten Freund. Ganz langsam ließ er sich auf den glühenden Pol niedersinken. Für kurze Zeit saß der Ältere auf ihm und gab sich so Zeit, sich an die Härte in seinem Inneren zu gewöhnen. Seine Hand wanderte über Pis Brust und er umfasste den Anhänger, der an Yamashitas silberner Kette hing. Er musste lächeln, seine andere Hand fuhr zu seiner Kette und umfasste das Pendant zu dem Anhänger, den Yamashita trug. Sie teilten viel miteinander. Jin beugte sich vor und küsste Tomohisa ein weiteres Mal tief, während er sich gleichzeitig zu bewegen begann. ~~*~~ Auf dem Rückweg vom Shooting war Shige ganz spontan ein wenig Shoppen gegangen. Jetzt schlenderte er zufrieden mit zwei Tüten in der Hand Richtung Johnnys-Gebäude und betrat die Eingangshalle. Als er gerade auf den Aufzugsknopf drücken wollte, kam ihm eine Idee und einen Moment später lief er die Treppen hinauf in den zweiten Stock. Vor Ryos Tür machte er Halt und klopfte. Gleich darauf hörte er schlurfende Schritte aus der Wohnung und die Tür öffnete sich. „Hallo Ryo!“, grüßte Katou fröhlich. „Hast du einen Moment Zeit oder störe ich?“ Ryo grüßte zurück und bat ihn herein. „Ich mach grade gar nichts, also auch nichts, wobei du stören könntest. Du warst heute beim Shooting, ne?“ Nickend begab sich Shige ins Wohnzimmer, nachdem er seine Schuhe im Genkan abgestellt hatte. „Ja, ist ziemlich gut gelaufen. Danach war ich noch einkaufen und ich dachte, ich zeig dir mal meine Klamotten.“ Er lächelte ein wenig schüchtern. „Vielleicht hast du ja einen Tipp, wie ich es am besten kombinieren kann. Oder du sagst mir, wenn etwas absolut gar nicht geht, dann bring ich es zurück.“ Ryo war ihm gefolgt und setzte sich ihm gegenüber auf einen schwarzen Hocker. Einen Augenblick lang schien es, als wäre es ihm fast peinlich, dass der Jüngere sein Mode-Urteil hören wollte. Aber es war nicht das erste Mal, dass Shige ihn dazu befragte und inzwischen hatte er sich wohl doch daran gewöhnt, dass sich da jemand auf seinen Geschmack und seine Stilsicherheit verließ. Also nickte er nur und meinte:„Dann zeig doch mal.“ Seine Tüten vor sich stellend zog Shige das erste Kleidungsstück hervor und hielt es hoch. Eine Weile diskutierten sie über Kombinationsmöglichkeiten und Farbwahl. Bald lächelte Shigeaki noch ein wenig zufriedener. Anscheinend hatte er ganz gut ausgesucht und Ryo gab ihm viele Anregungen. „Shige....“ Plötzlich klang die Stimme des Älteren ernster. Aufmerksam sah Katou ihn an und bemerkte, wie nervös er wirkte. „Weißt du... weißt du, dass Tegoshi und Masuda... schwul sind?“ Ryos Blick richtete sich intensiv auf ihn. Verblüfft zögerte Shige. /Wirklich? Die beiden? Und Yamapi und ich haben nie wem von uns erzählt..../ „Nein, das wusste ich nicht.“, erklärte er langsam und fragte dann nach. „Bist du sicher?“ Heftig nickte Ryo. „Ich hab sie vor Tegos Tür gesehen, wie sie sich grad geküsst haben. Also nicht nur schwul sondern auch noch ein Paar!“ Er sprang auf und lief im Raum hin und her.„Spinnen die? Ich meine... das ist doch nicht okay... und dann, wie wird die Band damit klarkommen...“ Seufzend sah Shigeaki ihn an. Ryos Aversion gegen Homosexualität war zwar nie so deutlich geworden, aber irgendwie war das klar gewesen. „Sie sind also zusammen? Ich find das nicht schlimm...“ Er schluckte unter Ryos entsetztem Blick. „Ich meine, das ist ihre Sache und Schwulsein ist doch nichts Schlimmes, oder? Wir kriegen das als Band schon hin. Warum sollen sie denn nicht zusammen sein? Kann sein, dass das Management davon nicht so begeistert ist, aber das lässt sich nicht ändern. Wenn sie sich wirklich so sehr mögen, dann sollten wir hinter ihnen stehen.“ Die Reaktion des Älteren erschreckte ihn doch etwas. Verzweifelt sah Ryo ihn an, schüttelte den Kopf und ließ sich wieder auf seinen Hocker fallen. „Ich fasse es nicht, dass du das so siehst. Das gibt bestimmt Probleme! Und außerdem... das ist doch nicht....“ bevor er den Satz zu Ende bringen konnte, fiel ihm Shige ins Wort. „Doch es ist normal, egal, wie du das siehst. Da ist nichts Seltsames oder Abstoßendes dabei, okay? Bitte mach es den beiden nicht so schwer.“ Mit diesen Worten stand Katou auf und nahm seine Sachen. „Ryo, wir sind eine Gruppe, akzeptier die anderen, wie sie sind. Bitte. Denk mal drüber nach.“ Damit verabschiedete er sich. Im Moment war er nun wirklich nicht in der Lage, eine Diskussion über Homosexualität mit Nishikido zu führen. Noch wusste ja niemand von ihm selbst... ************ Leise öffnete sich die dunkelbraune Tür. Tsubasa lugte vorsichtig um die Ecke und verschaffte sich einen Überblick über den langen, hell erleuchteten Hotelflur. Keine Spur von Takizawa. Eben hatte er gehört, wie sein Partner wiedergekommen war, fröhlich vor sich hin pfeifend. Schnell steckte Tsubasa sein Portemonnaie ein und verließ sein Zimmer. Aus Tackeys Raum drang gedämpftes Wasserrauschen, anscheinend duschte er. Das kam Imai sehr gelegen und er machte sich auf den Weg. Jetzt konnte er sicher sein, dass er dem anderen nicht draußen begegnen würde und außerdem brauchte Tackey im Bad immer so lange, dass eigentlich auch nicht die Gefahr bestand, dass er bemerken würde, dass Tsubasa eine Weile weg war. Auf der Straße bog Imai zielsicher in eine kleine Gasse ein und ging auf einen Laden mit einer rot-schwarzen Markise zu. Natürlich wollte er Omiyage mitbringen, besonders für Kazuya. Aber das hatte er Tackey aus bestimmten Gründen nicht auf die Nase binden wollen. Dessen Sticheleien hatte er auf dieser Tour schon zu Genüge ertragen und er wollte ihm nicht noch mehr Inspiration geben. Wahrscheinlich hätte der andere sowieso darauf bestanden, ihm beim Aussuchen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und darauf konnte er absolut verzichten. Warum sich Tackey nur so gerne in seine Angelegenheiten mischte? /Weil er keine Beziehung hat./ Tsubasa gab sich die Antwort selbst. Er kannte seinen Partner gut genug, um zu wissen, dass dieser sich gerne um andere kümmerte. Und wenn er nicht in einer festen Beziehung war, dann weitete er diesen Mutterinstinkt auf die Leute in seiner engeren Umgebung aus. Deshalb war Tsubasa im Grunde auch klar, dass es bei Shigeaki genauso lief und da nicht mehr war. Tackey kümmerte sich um den Jüngeren und auf jeden anderen musste es wirken, als wäre er wirklich mehr als freundschaftlich an ihm interessiert. Imai verzog das Gesicht. Er selbst hatte sich ja eine Weile täuschen lassen, aber eigentlich hätte es ihm von Anfang an klar sein müssen. Das war auch der Grund, warum seine verzweifelten Gegenattacken gegen Tackeys Sticheleien so wirkungslos an dem anderen abprallten. Katou war wichtig für Tackey, er mochte ihn wirklich gern, aber sonst war das nichts. Und wenn da nichts war, konnte man ihn eben auch nicht damit ärgern sondern erntete nur eins dieser vielsagenden Grinsen, mit denen Tackey ihn in den letzten Tagen wiederholt in den Wahnsinn getrieben hatte. Leise seufzte Tsubasa. Er verlangsamte seine Schritte und blieb vor dem Schaufenster stehen. Natürlich. Während Tackey es ganz gelassen nehmen konnte, wenn das Gespräch auf Shige kam, war er selbst viel angreifbarer. Denn für ihn war Kazuya mehr. Er konnte Tackeys Bemerkungen nicht ertragen, weil sie die Wahrheit trafen und er selbst noch gar nicht wirklich damit klar kam. Entschlossen schüttelte er diese Gedanken ab und betrat den Laden. Schon länger hatte er eine Idee gehabt, was er Kamenashi mitbringen wollte, und deshalb dauerte es nicht lange, bis er seine Einkäufe erledigt hatte. Zügig ging er zum Hotel zurück und schlich über den Flur an Tackeys Tür vorbei. So kurz vor dem Ziel wollte er sich nicht noch mit der verräterischen Tüte in der Hand erwischen lassen. Aufatmend verschwand er in seinem eigenen Zimmer und verstaute seine Mitbringsel gut in seinem Koffer. Hoffentlich würde Kazuya sich freuen... ********** Im Aufzug trommelte Kazuya mit den Fingern auf dem silbernen Rahmen. Als er im fünften Stock ankam, ging er zu Yamashitas Wohnung und klopfte an. „Immer herein! Tür ist offen!“, erklang Tomohisas Stimme von drinnen, gefolgt von Gelächter, dass sich nach Jin anhörte. Kazuya trat ein, ließ seine Schuhe vorne stehen und folgte dem fortdauernden Lachen ins Wohnzimmer. Dort lag Jin auf dem Boden und kicherte immer noch, offenbar über die Witze einer Comedy-Sendung im Fernsehen. Yamapi saß auf dem Sofa und blickte ihm schmunzelnd entgegen. „Er kriegt sich nicht mehr ein, seit einer halben Stunde hat er diesen Lachflash.“ Grinsend ging Kazuya zu ihm und stieg vorsichtig über Jin hinweg. Dann reichte er Pi einen Dosenöffner. „Wollte den nur schnell vorbeibringen, danke noch mal fürs Leihen.“ Seinem erstaunten Gesichtsausdruck nach zu urteilen hatte Yamashita den Dosenöffner noch nicht wirklich vermisst. „Äh, kein Problem. Bist du jetzt fertig mit Einziehen?“ Bei diesen Worten legte Pi den Öffner auf den Tisch und zog Jin zu sich hoch auf die Couch. Dieser hatte sich langsam beruhigt und schniefte jetzt nur noch vor lauter Lachtränen vor sich hin. „Ja, jetzt fühl ich mich richtig zu Hause.“, antwortete Kazuya und betrachtete doch etwas verblüfft, wie Yamapi mit einem Taschentuch sanft Jins Gesicht abtupfte. /Ich weiß ja, wie nah die beiden sich stehen, aber das.../ „Klingt gut, das hat bei mir auch einige Zeit gedauert. Irgendwie war es seltsam, hier zu sein, besonders weil ich ja noch fast alleine hier gewohnt hab am Anfang. Schon etwas einsam.“, erwiderte Tomohisa, während er das Taschentuch gekonnt in den Papierkorb in der Ecke warf. Dann legte er den Arm um Akanishi und zog ihn an sich. Kazuya schluckte. Irgendetwas war definitiv anders als sonst. Jins folgende Worte erhärteten seinen Verdacht. „Aber jetzt bist du doch nicht mehr einsam...“, sagte Akanishi mit einem sanften Lächeln und Tomohisa nickte und schaute ihn an. „Also... ich geh dann mal... Ich – muss noch was zu Ueda bringen.“ Wie zum Beweis wedelte Kazuya mit einem schwarz eingebundenen Collegeblock und verabschiedete sich hastig. Die Situation überforderte ihn etwas. Vor der Tür atmete er erstmal tief durch und machte sich dann auf zu Tatsuya. ~~*~~ Ryo saß in seinem Wohnzimmer und versuchte noch immer, den Anblick von Massu und Tego irgendwie wieder los zu werden. Er hatte gewusst, dass Tego ziemlich touchy war, aber nicht, dass es ihm ernst mit so was war. Und dann noch Shiges gelassene, wenn nicht sogar positive Reaktion... "Sind doch alle verrückt geworden... haben doch nicht mehr alle Tassen im Schrank...", murmelte Nishikido schlecht gelaunt vor sich hin. Plötzlich klingelte es. /Na super... hoffentlich nicht noch so ein Spinner! Dem werd ich meine Meinung sagen./ Mit entschlossenen Schritten stapfte er zur Tür und drückte auf den Knopf an der Gegensprechanlage, der ihn mit dem kleinen Eingangsraum verband. "Ja?", fragte er kurz angebunden. Einen kurzen Moment lang hörte er nur ein leises Rauschen. Es musste wohl begonnen haben zu regnen. "Hallo?", fragte Nishikido nun noch mal nach und dieses Mal klang seine Stimme nicht so furchteinflößend wie zuvor. "Ryo-chan?", fragte nun eine leise Stimme. Nishikido brauchte nicht lange, um die Stimme jemandem zuzuordnen. Er betätigte ohne zu zögern den Knopf, der die Tür unten öffnete, und sagte: "Komm rauf, 2. Stock!" Dann öffnete er die Haustür und lauschte in die Stille des großen Hauses. Schlurfende Schritte in der Halle, dann das Geräusch des Aufzuges und kurze Zeit später erleuchtete das Lämpchen des Lifts im zweiten Stock und die großen, schweren Türen öffneten sich. Eine schlanke, blasse und vom Regen durchnässte Person stieg heraus. Nishikido hob die Hand und winkte ihm. "Hey.... ich hab ja schon ewig nichts mehr von dir gehört!", sagte er. "Ja... tut mir leid, ich hatte viel um die Ohren." Die Stimme des Besuchers klang schwach, fast wie ein Flüstern und schließlich erreichte ihn der schlanke, junge Mann mit den heller gefärbten Haaren. Ryo sah ihm ins Gesicht und fragte besorgt: "Was ist mit dir, Uchi?" Vorsichtig zog er ihn in seine Arme. Hiroki, der die Umarmung sanft erwiderte, begann zu schluchzen. "Er ist einfach so gegangen." Mit sanfter Gewalt schob Ryo den Jüngeren in seine Wohnung. Er kniete sich neben Uchi nieder und zog ihm wie bei einem kleinen Kind die Schuhe aus. Dann schob er ihn ins Wohnzimmer, drückte ihn ungeachtet seiner nassen Kleider auf das Sofa und lief ins Bad. Er kam mit zwei flauschigen weißen Handtüchern wieder und begann sofort, damit Uchis Haare trocken zu reiben. Sie sprachen nicht miteinander, während Ryo seinen Freund mit einer für ihn eigentlich eher untypischen Fürsorglichkeit bemutterte. Aus seinem Zimmer brachte er Uchi was zum Anziehen und sagte: "Ich geh schnell und koch uns einen Tee, während du dich umziehst, ja?" Ohne auf eine Antwort zu warten, verließ er das Wohnzimmer und kochte, wie er es angekündigt hatte, Tee. Dann kam er wieder ins Wohnzimmer und Uchi sah ihn an. Die nassen Kleidungsstücke, die er getragen hatte, lagen neben dem Sofa auf dem Boden. Ohne ein Wort zu sagen, stellte Ryo das Tablett auf den niedrigen Tisch und räumte die nassen Sachen weg. Dann setzte er sich zu Uchi aufs Sofa. "Weißt du... ich hab ja nie gedacht, dass wir ewig zusammen sind, aber dann hat es mich doch ziemlich unvorbereitet getroffen. Er meinte, er wolle nicht, dass sich einer von uns in der Beziehung nur mit was zufrieden gibt." Uchi hatte ganz unmotiviert angefangen zu reden, während er die Teetasse mit seinen langen schlanken Fingern umfasste. "Ich mein... ich hab nicht gemerkt, dass er nicht glücklich war... ich war es..." fügte er hinzu. ~~*~~ Dankend nahm Tatsuya den Block entgegen und legte ihn auf seinen Schreibtisch. Kazuya konnte man wirklich gut Dinge leihen, man bekam sie sicher zurück. Doch der Jüngere sah irgendwie nervös aus und Ueda musterte ihn noch einmal. „Alles okay mit dir?“ „Ja...“, kam die zögernde Antwort. Dann schaute Kamenashi ihn an und fügte hinzu: „Du... kann- kann es sein, dass Jin und Yamapi... mehr als Freunde sind? Ich... die waren eben so komisch, das war schon nicht mehr normal, sondern richtig zärtlich, wie die miteinander umgehen.“ Mit einem nachdenklichen Brummen setzte sich Tatsuya auf seine Couch und lehnte sich zurück. „Echt? Na ja, kann sein... bei den beiden würde es mich nicht überraschen. Und das erste, oder zumindest einzige Pärchen hier im Haus wären sie ja auch nicht.“ Kazuyas fragendes Gesicht veranlasste ihn dazu, sein Bandmitglied über Tegoshi und Masuda aufzuklären. Langsam setzte sich auch Kamenashi und schien diese ganzen Informationen erstmal verdauen zu müssen. Das gab Tatsuya die Gelegenheit, ein paar Augenblicke seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. /Die beiden auch noch... wow, hier passiert ja richtig was. Ob das wohl stimmt? Jin ist immer so flatterhaft, das lässt sich Yamashita bestimmt nicht gefallen. Aber schon auffällig, wie hier die Pärchenbildung voran geht./ Grübelnd spielte er mit einer Haarsträhne, die ihm in die Stirn hing. /Was da wohl noch alles auf uns zu kommt? Ich selbst kann mir das ja eigentlich nicht vorstellen mit einem Kerl... aber na ja, ich glaub, Tego und Massu hatten das auch nicht unbedingt so geplant.../ Irgendwann begann Kazuya wieder zu reden. Nicht nur, dass es ihn überhaupt überraschte, wie sich das Ganze zwischen Pi und Jin entwickelte und auch zwischen den anderen beiden, er machte sich auch Sorgen, welche Auswirkungen es auf die Bands haben würde. Tatsuya wusste selbst nicht, warum ihm selbst das so wenig Angst machte. Aber er war der Meinung, dass solche Beziehungen nicht unbedingt negativ zu sehen waren, und nach einer Weile gelang es ihm, Kazuya zu beruhigen. Er erzählte ihm auch von Koki und musste immer noch kichern, als er Kokis fassungsloses Gesicht bei der Nachricht von TegoMassu wieder vor sich sah. „Was wird er dann sagen, wenn er von Jin und Pi erfährt... wenn’s denn jetzt wirklich so ist, wie ich das eben gesehen habe...“. Amüsiert schüttelte Kazuya den Kopf. „Ich werd’s mal austesten, er kommt heute Abend vorbei.“, erklärte Tatsuya. „Aha. Na, wenn Jin und Pi und TegoMassu unsere zwei frischverliebten Pärchen sind, dann seid ihr eigentlich schon eher wie ein altes Ehepaar.“, stichelte Kazuya grinsend. Ueda zog ihm eine Schnute und wies diesen Quatsch von sich. Auch wenn es vielleicht nicht so weit von der Wahrheit entfernt war wegen ihrer regelmäßigen Abendessen und der Tatsache, dass sie auch ansonsten immer mehr Zeit miteinander verbrachten. „Kazuya, bitte. Wenn Nishikido bei NEWS der Macho ist, dann ist Koki das bei uns, oder?“ Der Jüngere lachte und stimmte zu. „Aber trotzdem, kann doch sein, dass er sich in dich verguckt hat. Würdest du ihn etwa ablehnen?“ Jetzt wurde es Tatsuya definitiv zu bunt und er wechselte konsequent das Thema. Nur, weil er sich selbst eingestanden hatte, dass er bi war, musste er das noch lange niemandem erzählen. Und Koki war nun mal indiskutabel, weil absolut hetero und einfach ein guter Freund. Man sollte Kamenashi bloß keine Flausen in den Kopf setzen. ~~*~~ Massu lief durch die Halle, um zu seinem Briefkasten zu gelangen, als er plötzlich eine Stimme vernahm. "Yo Masuda!" Tanaka Koki kam auf ihn zu. Massu blieb stehen und hob seine Hand, um den Gruß zu erwidern. "Ist das mit dir und Tego wahr?", Tanaka sprach ganz offen aus, was er dachte. Massu blickte ihm in die Augen und nickte. "Hör zu... ich hab den Kleinen wirklich gern und ich werd nicht zulassen, dass ihm irgendwer wehtut." Koki versuchte so bedrohlich zu wirken, wie er es vermochte. "Sag mal, aber sonst geht es dir noch gut, oder? Glaubst du ernsthaft, dass ich Tego weh tun will? Ich liebe ihn!" Wütend stapfte das NEWS-Member an dem Älteren vorbei. Dann drehte er sich noch einmal um. "Hast du eigentlich niemand anderen, um den du dich kümmern kannst!? Nur dass das mal klargestellt ist: Tego gehört zu mir!" Daraufhin wandte er sich um und öffnete seinen Briefkasten. ~~*~~ Am nächsten Abend..... „Wuuuuah!“ Als sich die Tür öffnete, sprang Tackey in die Wohnung und zog den überrumpelten Shige einfach in seine Arme und knuddelte ihn durch. Lachend erwiderte der Jüngere die Umarmung. „Ah, endlich wieder zu Hause.“ Bei diesen Worten ließ Tackey den anderen schließlich los und strahlte ihn an. „Hast du mich vermisst? Bestimmt, oder?“ Er schob ihn rückwärts Richtung Wohnzimmer und ließ sich dort auf dem Sofa nieder. Shigeaki nickte etwas schüchtern und lächelte. „Natürlich hab ich das. Du bist immer so fröhlich. Wie war es denn?“ Tackey freute sich über die Antwort und sprudelte dann los mit all den Ereignissen von der Tour. Katou war ein guter Zuhörer, er fragte auch immer so interessiert nach, da erzählte man doch gleich noch mal viel lieber. Nachdem er seinen Mitteilungsdrang ausreichend befriedigt hatte, zog er schließlich zwei kleine Päckchen aus seiner Tasche. „Hab dir was mitgebracht.“ Shige strahlte voller Vorfreude und nahm die Geschenke entgegen. Vorsichtig begann er auszupacken. „Ooooh, Schokoerdbeeren, das ist ja toll! Die sind so lecker, dankeschön!“. Tackey schmunzelte. Genau dieses Lächeln hatte er sehen wollen. Nun wandte sich Katou dem zweiten Päckchen zu. „Hello-Kitty? Wie niedlich!“, rief er einen Moment später und hielt den baumelnden Handyanhänger hoch. „Das ist Hello Kitty als Melone, weil doch Hokkaidou für diese spezielle orange Melone so berühmt ist.“, erklärte Tackey. Der Jüngere freute sich wirklich und griff sofort nach seinem Handy, um den Anhänger zu befestigen. „Ich hatte schon Angst, es wäre dir zu kindisch oder so...“ Leise gab Tackey seine Befürchtungen zu. Doch Shige schüttelte nachdrücklich den Kopf und umarmte ihn kurz. „Nein, auf keinen Fall, ich find es total toll. Dankeschön!" ********** Drei Stockwerke tiefer gab es eine weitere Geschenkübergabe, auch wenn sie nicht ganz so lebhaft vonstatten ging. Tsubasa und Kazuya saßen bei einem Glas Wein in Kazuyas Wohnzimmer und erzählten sich gegenseitig, was auf der Tour und im Haus so passiert war. Bei den Neuigkeiten über die Pärchenbildung oder zumindest die Vermutungen darüber musste Tsubasa lächeln. „Soso... na ja, kein Wunder, wenn wir jetzt hier alle so eng beieinander wohnen.“ /Ob das bei uns wohl auch mal in diese Richtung gehen wird?/ fragte er sich indessen still und musterte Kazuyas schmales Gesicht. „Ähm, ich hab dir übrigens etwas mitgebracht. Nur eine Kleinigkeit, aber ich hoffe, du magst es...“ Zögernd hielt er ihm eine kleine Geschenktüte entgegen. Kazuya sah ihn erstaunt an, lächelte dann fröhlich und nahm ihm die Tüte ab. „Das ist aber lieb von dir. Darf ich jetzt auspacken?“ Sofort nickte Tsubasa und sah zu, wie der Jüngere sich ans Auspacken machte. Zuerst zog Kazuya eine Packung Shiroi-Koibito mit weißer Schokolade hervor (typische Kekse mit Schokoladenfüllung, übersetzt heißt der Name: Weißer Geliebter). „Hmmm, lecker, danke!“ Strahlend sah er Imai an und verpasste ihm, ohne es zu wissen, mit diesem Lächeln eine Gänsehaut. Sorgsam stellte Kazuya die Kekse zur Seite und zog eine kleine Schachtel aus der Geschenktüte. Tsubasa beugte sich vor, um zu sehen, wie er reagierte. In der Schachtel befand sich ein schlichtes, aber edles Lederarmband, das Kazuya begeistert herausholte. „Wow, das sieht gut aus. Ist das echt für mich? Das wäre doch nicht nötig gewesen.“ Lächelnd winkte Imai ab und nahm das Armband aus seiner Hand. „Schön, dass es dir gefällt. Komm, ich helfe dir beim Anlegen.“ Bereitwillig streckte Kazuya seinen Arm aus und Tsubasa legte ihm das Armband um das Handgelenk. Behutsam zog er den Knoten zu und drehte es, bis es richtig saß. „Steht dir.“, erklärte er leise und fühlte sich durch Kazuyas leuchtende Augen bestätigt. /Oh ja, Tackey, er hat sich über mein Geschenk gefreut./ Kapitel 11: ------------ Soooo... Da ist es also, unser inzwischen 11. Kapitel. Keine große Vorrede, ich lass euch einfach gleich lesen.^^ Kommentare sind wie immer sehr erwünscht und erhofft! Angefangen hat diesmal Furu. Viel Spaß! **************** Szenenwechsel ~~*~~ Autorenwechsel „...“ Gesagtes /.../ Gedachtes Tegoshi und Masuda lagen auf dem Sofa in Massus Wohnung. Im Hintergrund lief Musik. Diese war allerdings so leise, dass sich die beiden jungen Männer problemlos miteinander unterhalten konnten. "Sag mal Massu, bist du glücklich?" Takahisa, der hinter dem Jüngeren lag, zog eine Augenbraue kritisch nach oben. Er hörte nicht auf, mit seiner linken Hand über Tegoshis linken Unterarm zu streichen. "Wie kommst du denn jetzt auf so eine Frage?", meinte er sanft. Er kannte Yuya und wusste, dass dieser oftmals wilde Sprünge mit seinen Gedanken machte, die er manchmal nicht mitverfolgen konnte. Aber er hatte sich auch dran gewöhnt und immerhin konnte er ja nachfragen. "Na ja... ich bin ziemlich glücklich.", nuschelte Tego undeutlich. Massu lächelte. "Ich bin auch glücklich... sogar sehr glücklich.", erklärte er schließlich ernsthaft. "Aber ist das nicht unfair?" Yuya entzog sich nun der Umarmung und drehte sich zu ihm um. "Unfair?" Masuda verstand nicht. "Naja, sieh dir zum Beispiel Kei-chan an... er hat niemanden..." Nun verstand Massu langsam, worauf das hinauslaufen würde. Er legte erneut die Arme um seinen Freund und zog ihn zu sich. "Du bist so lieb...", flüsterte er leicht lächelnd. "Und du machst dir also Sorgen wegen Koyama?" Tegoshi nickte. Es fühlte sich gut an, dass ihn jemand verstand. Er hatte Keiichiro eben gern und wollte nicht, dass einer seiner Freunde unglücklich war, während es ihm selbst so gut ging und er in Masudas Armen liegen konnte. "Und schwebt dir was Bestimmtes vor, um ihm zu"helfen"?". Grinsend betrachtete Massu den Jüngeren, der daraufhin nickte. "Ich hab mir da was überlegt... wie wäre es, wenn wir ihm jemanden suchen?" Masuda nickte. Etwas anderes blieb ihm ohnehin nicht zu tun übrig. "Denkst du an jemanden bestimmtes?", fragte er schließlich. /Ich vermute ja schon. Du sprichst sowas sicher nicht einfach so an. Irgendwas hast du dir in deinem hübschen Köpfchen schon überlegt, nicht wahr?/ "Nun ja... Kei-chan ist ja eher der gesprächige Typ, also wäre vielleicht jemand gut, der nicht so im Mittelpunkt stehen will... jemand Ruhiges. Und lieb muss er natürlich auch sein." "Und fällt dir jemand ein? Ich mein, du und ich, wir fallen raus... Ryo aus gewissen Gründen auch... Yamashita-kun hat nichts für Jungs übrig, denke ich, und Shige... ich weiß nicht, irgendwie kann ich mir Shige und Keiichiro nicht zusammen vorstellen.", steuerte nun auch Masuda etwas an Überlegungen bei. "Was hältst du von Taguchi-kun?", fragte Tegoshi und drehte sich um. Er blickte seinem Freund in die Augen, neugierig auf dessen Reaktion. Massu dachte kurz nach. "Du meinst den Taguchi von KAT-TUN?", fragte er schließlich nach. /Na ja, ruhig und lieb trifft definitiv auf ihn zu./ "Genau den! Ich mein, er ist perfekt für Kei-chan. Die würden sich prima ergänzen und ich weiß, dass Kei-chan ihn ziemlich gern hat und öfter mal was mit ihm unternimmt." So wirklich überzeugt war Massu zwar noch nicht, aber Tegoshis Begeisterung glich das sofort aus. Somit nickte er zögernd. "Fragt sich nur, wie man es anstellen soll, dass aus den Beiden auch was wird...", grübelte Massu und zog seinen Freund in seine Arme. ~~***~~ Wumm! Wieder hatte er nicht getroffen. Missmutig betrachtete Koki seine Darts-Scheibe an der gegenüberliegenden Wand und stand auf, um seine Pfeile aufzusammeln. Kein Wunder, dass er nicht traf, ihm fehlte die nötige Konzentration. Wieder und wieder schweiften seine Gedanken ab, entweder zu Tatsuya, was ihn jedes Mal mehr verunsicherte, oder aber zu Maru. Letzterem ging er nun schon eine ganze Weile aus dem Weg, seit der ihn vor einigen Tagen so direkt nach dem Verhältnis zwischen ihm und ihrem Bandleader gefragt hatte. Er hatte ihm keine Antwort geben können und wollen und damit war die Stimmung dahin, so dass er sich schnell verabschiedet hatte. Seitdem hielt er sich von seinem besten Freund fern, weil er weder die Sticheleien ertragen noch mit ihm ernsthaft über Ueda reden konnte. Frustriert warf er sich auf seine Couch und warf eher ungezielt einen Pfeil Richtung Zielscheibe. /Verdammt, ist ja wohl nicht mehr zu leugnen, dass ich mich verliebt hab. In einen Mann. In einen meiner besten Freunde. In ein Bandmitglied./ Geistesabwesend rieb er sich mit der Hand über die Stirn. Was sollte er jetzt tun? Das konnte einfach nicht wahr sein... aber er konnte es nicht verdrängen. /Tatsuya wird mich auslachen. Oder eher, er wird mich anschreien und abweisen und dann haben wir den Salat. Keine Freundschaft mehr, Probleme in der Band... Wir sind ja nicht Tego und Masuda./ Ein schiefes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Die beiden waren wirklich niedlich, jetzt wo er sich an den Gedanken erstmal gewöhnt hatte. Außerdem hatte er es Massu nicht übel genommen, dass er ihn so angefahren hatte, nein, es hatte ihm imponiert. Tegoshi schien ihm wirklich wichtig zu sein. Nur, so würde es bei ihm und Tatsuya nicht laufen, das stand fest. Der andere hatte sicher kein Interesse an Männern, auch wenn er das bei anderen so unproblematisch sah. Und falls doch, dann hätte er sicher kein Interesse an ihm, sie waren so verschieden.... Schon wieder war er am Grübeln. Seufzend richtete sich Koki auf. So konnte es nicht weitergehen, er brauchte Hilfe, eine andere Meinung als seine eigene, vielleicht half ihm das, seine unmögliche Zuneigung für den Älteren aufzugeben. Es fiel ihm schwer, sich das einzugestehen, aber alleine kam er einfach nicht weiter. Mit einer knappen Handbewegung schaltete er die Musik aus und griff nach seinem Handy. Er wählte Marus Nummer aus dem Kurzwahlspeicher und wartete. Es wurde sofort abgehoben. „Hey, ich bin es. Hast du grade Zeit? Würde gern was mit dir bereden.“ Yuichis Antwort klang etwas verwundert, war aber positiv und Koki lud ihn zu sich ein. Dann legte er auf und ging langsam in die Küche, um sich und seinem Gast schon mal etwas zu Trinken zu holen. Wenig später klopfte es kurz an seiner Tür und Nakamaru kam herein, seine Schuhe im Genkan abstellend. Sie setzten sich ins Wohnzimmer und einige Augenblicke breitete sich ungemütliches Schweigen aus. Dann ergriff Maru das Wort: „Du, was ich da gefragt habe, mit Ueda und dir, das geht mich nichts an. Sorry, ich wollte dich nicht so ärgern.“ Doch Koki schüttelte den Kopf. „Schon gut. Genau deshalb wollte ich ja mit dir reden... was wäre, wenn – wenn du wirklich Recht hättest mit mir und...?“ Seine Stimme wurde immer leiser und er schaute seinen besten Freund nicht an. ********** In der Wohnung über ihnen schleppte Ueda Tatsuya einen Farbeimer durch die Wohnung und stellte ihn auf das Zeitungspapier, das er vorsorglich auf dem Boden ausgebreitet hatte. Seine Wände waren inzwischen mit schwarzen Symbolen verziert und die Farbe war von dieser Aktion übrig geblieben. Jetzt wollte er noch etwas an der Zimmerdecke verändern, damit alles zusammenpasste. Er rührte die Farbe an und hockte sich dann neben den Eimer, um durch seine Skizzen zu blättern. Noch war er nicht ganz sicher, welches Motiv er nehmen sollte. Kurzentschlossen legte er sich auf den Rücken und hielt die Skizzen über sich, so dass er sich in etwa vorstellen konnte, wie sie an der Decke wirken würden. Am liebsten wollte er ein Ornament malen, das sich im Zentrum um seine Wohnzimmerlampe bewegte. ********* Fassungslos sah Yuichi seinen Freund an, der sichtlich nervös auf der Sofaecke saß. „Jetzt ernsthaft? Ich meine, seid ihr zusammen?“ fragte er. „Quatsch!“, knurrte Koki ihn an. Mit fahrigen Bewegungen knetete er seine Finger. „So weit kommt’s noch. Aber... ich glaub, ich hab mich in ihn verguckt.“ Man merkte ihm an, wie schwer ihm dieses Eingeständnis fiel. Laut ausatmend lehnte sich Nakamaru zurück, inzwischen nicht mehr sicher, ob er das wirklich hatte hören wollen. „Hab ich... hab ich dir das vielleicht eingeredet mit meinen ganzen Witzen über euch beide? Nachher bildest du es dir nur ein und ich bin schuld...“, versuchte er, Koki einen Ausweg zu bieten. Doch dieser schüttelte nur resigniert den Kopf. „Glaubst du, ich hab nicht schon alle möglichen Gründe gesucht, warum ich mir das nur einbilde? Aber es ist einfach so, ich find ihn toll. Mehr als toll.... Maru, ich träum von ihm!“ Vor Verzweiflung wurde seine Stimme lauter und er sprang unruhig auf. Immer noch etwas überfordert beobachtete Yuichi seine Reaktionen und seufzte tief. „Weiß er es?“ Koki, der damit begonnen hatte, von einem Ende des Zimmers zum anderen zu tigern, fuhr zu ihm herum. „Was, soll ich sagen: Hey, Ueda, übrigens ich steh auf dich!?“ „Jetzt reg dich mal wieder ab, ich hab doch nur gefragt!“ Auch Maru wurde jetzt etwas lauter. „Wenn du ihn wirklich magst, dann sag es ihm!“ Kopfschüttelnd stand Tanaka vor ihm. „Das kann ich nicht, ich würde alles kaputtmachen! So wie es jetzt ist, bin ich ihm viel näher als früher und ich will das nicht riskieren. Ich hab doch überhaupt keine Chance bei ihm!“ „Ich versteh ja, dass es schwer ist.“, räumte Yuichi ein. „Nur, auf die Dauer hältst du das doch nicht aus. Ich kenn dich, und wenn du dich verliebst, dann richtig. Also geh ich mal davon aus, es ist dir ernst mit Ueda und dann musst du dazu stehen.“ ~~***~~ "Ich hab eine Idee!", meinte Tegoshi Yuya und setzte sich auf. Gespannt lauschte ihm Massu und setzte sich ebenfalls auf. "Wie wäre es, wenn ich Kei-chan anrufe und ihn frage, ob er nicht Lust hat, mit uns ins Kino zu gehen? Und damit er nicht so einsam ist, soll er sich Junno mitbringen. Immerhin hat er sicher auch keine Lust darauf, das dritte Rad am Fahrrad zu sein, oder?" Er blickte Takahisa ins Gesicht, der daraufhin lächelte. "Dir ist das Ganze ziemlich wichtig, oder? Aber denkst du nicht vielleicht, dass Koyama den Braten riecht, denn immerhin schreit alles daran nach einem 4-er-Date.", wandte Massu beherzt ein. "Ach was! Wird er nicht... und selbst wenn! Falls er fragt, was das soll, dann sag ich es ihm. Und wir haben so die Möglichkeit, uns die beiden zusammen ganz unauffällig anzusehen... Ob da das gewisse Etwas in der Luft ist und so." Yuya nickte begeistert und Massu brachte es nicht über das Herz, ihm noch mal zu widersprechen. Zumal es ja wirklich ganz gut war, die beiden zusammen zu sehen, ehe sie versuchten, ein Paar aus ihnen zu machen. Tegoshi griff nach seinem Handy, wählte Koyamas Nummer und wartete gespannt ab. Schließlich nach dreimaligem Läuten ging Keiichiro an sein Mobiltelefon. "Yo, Tego! Was macht das junge Glück?" Koyama musste bei dem Gedanken grinsen. Wahrscheinlich wurde sein Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung in diesem Moment knallrot im Gesicht. "Uns geht es super... wir wollen gleich zusammen ins Kino gehen und da habe ich mich gefragt, ob du nicht vielleicht Lust hast, uns Gesellschaft zu leisten. Ich will nämlich nicht, dass ich meine Freunde vernachlässige, nur weil ich jetzt 'nen Freund hab." Tegoshi lobte sich selbst für diesen Satz insgeheim. Koyama würde sicher anbeißen, denn so was zog bei dem Älteren immer. "Hmmmm.. ins Kino? Was wollt ihr euch denn ansehen?" Irgendwie fühlte sich Keiichiro nicht so ganz wohl damit, ausgerechnet mit einem Pärchen auszugehen und selbst allein zu sein. Mit wem sollte er denn dann reden? Aber er wollte Tego auch nicht einfach so abservieren, denn es war ja immerhin nett, dass er an ihn dachte und ihn dabei haben wollte. Aber vielleicht konnte er ja eine Ausrede finden, indem er sagte, dass er den Film schon kannte oder so etwas in der Art. "Wild Zero!", kam nun Masudas Stimme aus dem Hintergrund. "Ich weiß, wo er momentan gezeigt wird... den Film kann man gar nicht oft genug gesehen haben!" Sichtlich begeistert davon, begann Massu neben Tegoshi rumzuhibbeln. "Du hast es sicher gehört... also Wild Zero. Und wir haben uns gedacht, dass du ja vielleicht wen mitbringen magst... immerhin ist es ja nicht jedermanns Sache, so mit einem Paar auszugehen." /Verdammt, ich sollte echt mal lernen, Yuya was abzuschlagen.../ "Na gut.. ich werd mal schauen, ob Junno vielleicht mitkommen mag... Dann kann er sich auch gleich davon überzeugen, wie niedlich ihr zusammen seid." "Hat er deswegen was Negatives gesagt?" Tego wurde mit einem Schlag ernst, ihm kam sofort Ryos Reaktion in den Sinn. Massu spürte den Stimmungswandel auch und rutschte dicht zu seinem Freund. Einerseits, um Tegoshi etwas durch seine Nähe beruhigen zu können, und andererseits, um besser mithören zu können. "Na ja, er war, glaub ich, einfach nur sehr überrascht. Aber ich bin sicher, dass er es total niedlich findet, wenn er euch zusammen sieht. Und du kannst auch nicht erwarten, dass es jeder gleich auf Anhieb toll findet." Yuya lehnte sich etwas gegen Massu. "Weiß ich ja... Okay... dann kümmer du dich drum, dass Taguchi-kun auch kommt. Und wir treffen uns dann in einer halben Stunde unten in der Lobby, okay?" Koyama stimmte zu und beide legten schließlich auf. ~~***~~ Hochkonzentriert sah Tatsuya auf die Skizze, die er über sich hielt. Langsam wurden seine Arme lahm, aber er konnte sich einfach nicht entscheiden. Von unten drang gedämpftes Stimmengewirr an sein Ohr, anscheinend hatte Koki Besuch. Für einen Moment legte er die Skizze beiseite, um seine Arme zu entlasten, und sah an die noch weiße Decke. Was war wohl das richtige Muster.... Tatsuya stockte. Er glaubte, von unten seinen Namen gehört zu haben. Die Stimmen wurden immer lauter und offensichtlich war Nakamaru dort und diskutierte mit Koki. Für einen Augenblick wurde es wieder etwas ruhiger, Yuichi schien beschwichtigend auf den anderen einzureden. Die Wände in diesem Gebäude waren wirklich dünn... Einen Augenblick später riss er die Augen auf. Er musste sich verhört haben... ********* „Ja, herrgott, ich liebe ihn! Aber ich kann es ihm nicht sagen, ich kann nicht. Maru, wir reden hier von Ueda!!!“ Koki schrie seinen besten Freund regelrecht an, dessen Worte hatten ihn nur noch mehr aufgewühlt. „Er wird mich auslachen! Oder mir eine reinhauen.“ Bitter lachte Tanaka und ließ sich dann wieder auf sein Sofa fallen. „Ich kann nicht mehr, Maru, was soll ich denn machen...“ Sein bester Freund tätschelte seine Schulter und ließ ihn sich erst einmal beruhigen. „Es tut mir leid, ich kann dir doch nichts anderes raten. Ich weiß, dass er dich möglicherweise ablehnt, aber er ist doch kein Arschloch. Wenn er sieht, dass es dir ernst ist, wird er nicht lachen, und er ist auch nicht der Typ, der einfach zuschlägt.“ Yuichis Stimme war eindringlich, doch Koki fiel es schwer, sich auf das Gesagte einzulassen. „Tanaka, du wärst früher doch nicht mal im Traum auf die Idee gekommen, dass du dich in einen Mann verliebst und dann auch noch gerade in diesen. Aber es ist passiert und genauso kann es bei Ueda auch passieren. Vielleicht kannst du ihn von dir überzeugen.“ Etwas ungläubig sah Koki hoch und begegnete Nakamarus ernstem Blick. „Eigentlich wollte ich mit dir reden, weil ich dachte, du redest es mir aus. Irgendwie hatte ich gehofft, du würdest mich für verrückt erklären und dann könnte ich es vergessen....“ Er grinste schwach. „Jetzt machst du es noch schlimmer...“ Er wusste, dass Yuichi ihm diesen Vorwurf nicht übel nehmen würde. Eine Weile schwiegen sie. Dann wagte sich Maru wieder vor. „Ernsthaft, Kou-chan. Du kriegst das schon hin. Komm schon, nicht nur du verbringst gerne Zeit mit ihm, das ist andersrum genauso. Und eigentlich ist Ueda nicht so der Typ, der sich viel mit Menschen umgibt, das bedeutet also schon was. Du musst es versuchen. Zeig ihm, was er an dir hätte.“ Koki vergrub sein Gesicht in seinen Händen. /Das funktioniert nie.../ „Das schaff ich nicht, Maru...“ „Doch.“ Die Stimme seines besten Freundes klang fest. „Und wenn nicht, dann hast du es wenigstens versucht. Ich will nicht ewig deine Jammerei am Hals haben, weil du bereust, dich nicht mal bemüht zu haben.“ ************* Das Blut rauschte in seinen Ohren. Wie erstarrt lag Tatsuya auf dem Boden, seine Augen fixierten eher unbewusst die Wohnzimmerlampe. Immer noch hallten Kokis Worte in seinem Kopf nach, so deutlich hatte er ihn hören können. Er konnte es nicht fassen. Und doch... irgendwie passte alles zusammen. Dieses Gefühl, als er mich angefasst hat.... Dieser Blick im Whirlpool.... Und der Blick, das eine Mal auf dem Nachhauseweg.... /Ich hab mich das doch nicht eingebildet./ Tatsuya verspürte ein unangenehmes Ziehen in der Magengegend. Damit hatte er nicht gerechnet, im Leben nicht. /Und jetzt? Wie soll ich ihm jetzt gegenübertreten?/ Unruhig fuhr er sich mit beiden Händen durch die Haare. Er erwiderte diese Gefühle doch nicht.... Aber Kokis Stimme ließ ihn nicht los, dieser gequälte Ton und diese Verzweiflung. Er wollte ihm nicht noch mehr wehtun und bestimmt würde er ihn nicht auslachen. In letzter Zeit war ihm der andere ans Herz gewachsen, sie hatten soviel miteinander unternommen. Die Erinnerungen brachen wie ein Strudel über ihn hinein. Was fühlte er eigentlich für den Jüngeren? Konnte er so sicher sagen, dass er seine Gefühle nicht erwiderte und das auch nie tun würde? Er schluckte hart. Der Gedanke, die Freundschaft mit Koki könnte in die Brüche gehen und ihre gemeinsamen Tage und Abende der Vergangenheit angehören, schmerzte mehr, als er geglaubt hätte. Das durfte er nicht so einfach aufs Spiel setzen. /Ich warte ab. Er weiß nicht, dass ich es gehört habe und ich habe keine Ahnung, was die beiden danach noch besprochen haben. Vielleicht hat Maru ihn überzeugt, dass das Quatsch ist mit mir.../ Ganz bewusst atmete Tatsuya tief durch. /Und wenn nicht... wenn er es mir erzählt und es ernst meint... darum mach ich mir dann Gedanken./ ~~*~~ Kurz nach dem Telefonat mit Koyama hatten sich Tegoshi und Masuda tatsächlich aufgerappelt und fertig gemacht. Und kaum eine halbe Stunde später standen die Beiden in der Lobby und versuchten, sich ihre Anspannung nicht anmerken zu lassen. "Meinst du, dass Kei-chan Taguchi überreden konnte?" Massu flüsterte, aber er hielt es einfach nicht mehr länger schweigend aus. Yuya biss sich auf die Lippe, denn er hatte sich die Frage auch schon gestellt. Denn wenn Taguchi kein Interesse an Koyama hatte, dann hätte er ja auch keine Motivation, um ausgerechnet mit Koyama und einem Paar ins Kino zu gehen. Es sei denn, er wäre ein Filmfreak und würde wegen des Films mitkommen. Etwas ratlos zuckte er die Schultern. Dann sahen sie anhand der Lichter, dass einer der Aufzüge hoch in den sechsten Stock fuhr, wo außer Yamapi nur Koyama wohnte. Tego ergriff die Hand seines Freundes. Gespannt verfolgten sie die Lichteranzeige. Der Aufzug hielt tatsächlich im fünften Stockwerk ebenfalls. Wahrscheinlich würde Taguchi hier zusteigen. Dann setzte sich der Aufzug wieder in Bewegung und fuhr ohne einen weiteren Halt zu ihnen ins Erdgeschoss. Die Tür öffnete sich und im Aufzug standen tatsächlich Junno und Keiichiro. Nun ließ Yuya seinen Freund wieder los und winkte den Beiden. "Freut mich, dass du auch mitkommst, Taguchi-sempai!", sagte Massu an Junno gerichtet. Er strahlte den anderen gewinnend an. Junno nickte. "Irgendwie wollte Koyama wohl nicht allein mit euch gehen.", erwiderte er grinsend. ~~*~~ Als wäre er bei sich zu Hause, lief Tackey in Tsubasas Wohnzimmer herum und verschob die Möbel. Kazuya sah etwas verwundert zu Tsubasa, der nur resigniert abwinkte und ihn dann mit sich in die Küche zog, wo Shigeaki schon damit beschäftigt war, Chips in eine Schüssel zu füllen. „Lass ihn, er ist nicht zu stoppen. Eigentlich macht er das auch ganz gut, so wie die Sachen jetzt standen, hätten wir nicht alle auf den Fernseher gucken können.“, erklärte Imai und stellte Gläser auf ein Tablett. Verstehend nickte Kazuya und holte ein paar Bier aus dem Kühlschrank. Er freute sich auf den Abend, sie wollten zusammen Filme gucken: Herr der Ringe. Zwar war Tackey der Einzige, der überzeugt war, sie könnten alle drei Teile an einem Tag schaffen, aber na ja. Als sie zu dritt ins Wohnzimmer kamen, hoch beladen mit Snacks und Getränken, war dort auch schon alles vorbereitet. Das Sofa stand jetzt dem Fernseher genau gegenüber und davor lagen die gemütlichen Sitzkissen dicht beieinander, daneben der Couchtisch. Darauf wurden die Vorräte abgestellt. Tackey schaltete den Fernseher ein und strahlte die anderen dann an: „Na, das ist doch super, oder?“ Sie nickten einhellig. Tsubasa kontrollierte noch einmal die Anzahl der Gläser, als er sah, wie Shige sich auf die Kissen am Boden setzte. Noch bevor er protestieren konnte, weil er nicht wollte, dass seine Gäste dort sitzen mussten, hatte sich schon Tackey hinzugesellt. Kazuya fragte schüchtern, ob es okay wäre, wenn er aufs Sofa gehen würde und die beiden nickten nur lächelnd. Irgendwie kam das Ganze Tsubasa spanisch vor, weil er Tackeys Vorliebe für gemütliche Sofas kannte, aber er würde sich nicht beschweren, konnte er sich doch jetzt ganz natürlich neben Kazuya platzieren. Nachdem er noch die Jalousien ein Stück herunter gelassen und das Licht gedimmt hatte, setzte er sich zu den anderen. Sie machten es sich bequem und Tackey startete den Film. Zufrieden lehnte sich Tsubasa zurück, er liebte die Filmmusik. Neben ihm saß Kazuya im Schneidersitz auf der Couch und aß ein paar Chips. /Ich darf ihn nicht so anstarren.../ ermahnte sich Imai innerlich und versuchte, sich auf die friedlichen Anfangsszenen des Films zu konzentrieren. Dabei übersah er geflissentlich, wie eng beieinander Shige und sein Partner vor ihnen saßen und sich flüsternd über die Landschaft austauschten und wie schwierig es wohl gewesen war, jeden Tag in Hobbit-Gummifüßen herumzulaufen. ~~*~~ "Sollen wir dann langsam los?", drängelte Koyama und war froh, somit das Thema der Gespräche in eine neue Richtung zu lenken. Auf dem Weg zum Kino liefen zunächst Koyama und Taguchi vor den beiden Jüngeren. "Wir müssen auf jeden Fall mehr über Taguchi heraus finden.", murmelte Tegoshi und Massu nickte zustimmend. Am Kino angekommen sagte Massu: "Was haltet ihr davon, wenn du und Kei-chan die Karten holt? Und Taguchi-kun und ich, wir stellen uns schon mal für Getränke und Popcorn an." Der Vorschlag fand allgemeine Zustimmung und so nahm Tegoshi Koyamas Hand und zog ihn mit einem "Komm schon, Kei-chan!" mit sich. Schulterzuckend folgte Taguchi Massu und die beiden reihten sich in eine lange Schlange ein. "Es hat einen großen Vorteil, sich um die Snacks zu kümmern. Wir können sicherstellen, dass genug da ist und dass keine doofen Sachen gekauft werden. Manche Leute schickt man besser nicht zusammen los, um sowas zu machen.", erklärte Masuda, während er die Tafeln betrachtete. /Mir ist ja eigentlich alles egal, ich könnte mir nicht vorstellen, was man da so falsch bei machen kann./ dachte Junno bei sich. "Ist es denn auch okay für dich, mit uns auszugehen? Ich mein, auch wenn wir..." Aufgrund der vielen Leute um sie herum beendete Takahisa seinen Satz nicht. Junno lächelte ihn an. "Das ist für mich kein Problem. Ich geb ja zu, dass ich sehr überrascht war und nicht so ganz nachvollziehen kann, wie locker alle damit umgehen, aber wenn es für euch das Richtige ist, dann wäre ich der Letzte, der was dagegen sagt. Immerhin ist es schwer, wen zu finden..." Massu sah den Älteren erstaunt an. Er war nicht gewöhnt, dass Taguchi so viel mit ihm sprach. Er hatte ihn bei den gemeinsamen Auftritten und der Summary damals als sehr stillen und lieben Menschen kennengelernt. Aber das, was er sagte, passte definitiv zu dem Bild. Schließlich waren die beiden an der Reihe und gaben der jungen Frau an der Theke ihre Bestellung in Form von vier Softdrinks, zwei großen Portionen Popcorn und ein paar kleineren Snacks durch. Sie trafen vor dem Eingang zu dem Gang, in dem sich die Kinosäle befanden, Tegoshi und Koyama. "Kei-chan konnte uns sogar vier Plätze zusammen besorgen.", strahlte Tegoshi und blickte Keiichiro bewundernd an. Massu grinste. /Ich weiß ja nicht, ob das bei dem Film so ne riesige Herausforderung war, aber nun ja.../ Sie gaben dem Kontrolleur ihre Karten, bekamen sie gleich wieder und gingen dann zu dem Kino am Ende des Ganges, wo "Wild Zero" gezeigt werden würde. Tegoshi lief motiviert voran, ihm folgte Massu mit der Hälfte der Snacks und zwei Colas. Dann folgten Koyama und Junno, die sich ihre Snacks schon etwas zum Tragen aufgeteilt hatten. Sie fanden ihre Plätze schnell und saßen genauso nebeneinander, wie sie das Kino kurz vorher betreten hatten. Nach wenigen Minuten verdunkelte sich der Raum und es ging los mit Werbung, Vorschau auf zukünftig gezeigte Filme und dann schließlich mit dem Hauptfilm. ~~*~~ Kazuya lachte leise. Immer wieder konnte er sich über Merry und Pippin amüsieren, die beiden waren echt ulkig. Entspannt saß er da und genoss den netten Abend zu viert. Das Leben im Johhnys-Gebäude hatte wirklich etwas für sich, selbst wenn man sehr im Stress und den ganzen Tag unterwegs war, es fand sich immer die Gelegenheit, sich mit anderen zu treffen. Weil man nämlich nur mal eben über den Flur laufen und spontan anklopfen musste. Eher unbewusst wanderte sein Blick vom Bildschirm über Shiges und Tackeys aneinander gelehnte Köpfe zu Tsubasa, der neben ihm saß und das Kinn in seine linke Hand stütze. /Ja, er ist toll... aber Maru spinnt doch mit seinen Witzen. Zwischen uns, das ist was Besonderes und trotzdem nicht so was... so was wie zwischen Tego und Massu oder vielleicht auch zwischen Jin und Pi./ Als ihm klar wurde, dass seine Augen immer noch auf dem Älteren hafteten, drehte er sich schnell weg. Irgendwie verunsicherte es ihn schon, was sich in letzter Zeit in diesem Haus so alles entwickelte. /Ob das abfärbt?/ fragte er sich still, halb im Ernst, halb ironisch. „Pass auf, jetzt gleich tickt Tackey aus...“ Tsubasas Wispern an seinem Ohr riss ihn sehr effektiv aus seinen Gedanken. Er schluckte. Mehr als die Worte rieselte zuerst eine Empfindung in sein Bewusstsein, ein Prickeln, bei dem er unter dem heißen Atem des anderen eine Gänsehaut bekam. Nur schwer konnte er sich von diesem Gefühl losreißen. „Hm?“ fragte er leise, selbst verwundert, wie zittrig seine Stimme klang. Was bitte war denn jetzt los? Imai hatte ihm doch nur ganz normal etwas ins Ohr geflüstert, mehr war da nicht! Tsubasa schien nichts bemerkt zu haben. Spitzbübisch grinste er Kazuya an und flüsterte: „Wart’s ab, gleich kommt Tackeys Liebling.“ Irritiert schaute Kamenashi auf den vor ihnen Sitzenden, der nichts von ihrer kleinen Unterhaltung mitbekommen zu haben schien. Nur langsam legte sich der Schauer, der ihm eben über den Körper gejagt war. „Aaaaaaah, kakkoiiiiiii......“ seufzte Tackey da auf einmal. Auf dem Fernseher schwang sich gerade Legolas vom Pferd und blickte sich um, die erste Szene mit dem Elben. Tackey sabberte geradezu den Bildschirm an und Shige lachte sich neben ihm weg. Der Jüngere wusste schon von dieser Passion und konnte sich königlich darüber amüsieren. Unwillkürlich musste Kazuya grinsen und sah Tsubasa an, der nur schmunzelnd die Schulter zuckte. „Seit er den Film das erste Mal gesehen, geht das so. Im Grunde wartet er die ganze Zeit nur darauf, dass Legolas auftaucht.“ Ganz kurz drehte sich Tackey um und streckte seinem Partner für diese Bemerkung die Zunge heraus. Doch gleich darauf drehte er sich wieder um und verfolgte das Filmgeschehen. Leise kicherte Kazuya in sich hinein. ******** Mit etwas zuviel Schwung stellte Tackey die leere Chipsschale auf die Arbeitsfläche und erntete dafür einen vorwurfsvollen Blick von Shige, der eine neue Packung Salzgebäck aufmachte und damit die Schüssel auffüllte. Entschuldigend erklärte der Ältere: „Sorry, die beiden machen mich wahnsinnig. Wir organisieren den perfekten Videoabend, die sitzen nebeneinander und dann noch auf der bequemen Couch und sie wollen einfach nicht kuscheln.“ Das wurmte ihn wirklich. Zögernd wandte Shige ein: „Vielleicht stimmt es ja doch nicht, dass sie mehr voneinander wollen als Freundschaft. Ich weiß, du kennst Tsubasa wirklich gut, aber manchmal irrt man sich trotzdem...“ Tackey schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Ich bin mir sicher.“, sagte er leise. „Nur die beiden sehen es selber noch nicht, die muss man ja echt mit der Nase drauf stoßen.“ Dabei hatte er sich das so schön vorgestellt, wie dieser Videoabend die beiden einen Schritt in die richtige Richtung drängen würde. Katou war eingeweiht und sie hatten alles geplant. Dass die beiden nebeneinander auf die Couch kamen und sich damit unbeobachtet fühlen konnten, und auch dass Shige und Tackey immer so vertraut taten. Tackey hatte gehofft, das würde die beiden vielleicht inspirieren, doch bis jetzt schien sich gar nichts zu tun. Mit wenigen Handgriffen hatte Shige auch die anderen Snacks wieder aufgefüllt, drückte Tackey eine Flasche Wein in die Hand und nahm selbst die Schüsseln. „Ich habe 'ne Idee, lass mich mal was ausprobieren.“ Fröhlich grinste Shige. „Wenn du dir so sicher bist, müssen wir vielleicht einfach noch offensiver vorgehen.“ Schmunzelnd sah Tackey ihn an. „Na, da bin ich mal gespannt.“ Während er ihm ins Wohnzimmer folgte, ruhte sein Blick zufrieden auf dem Jüngeren. /Er hat sich schon sehr gewandelt, ist jetzt viel selbstbewusster. So lächelt er viel öfter.../ ~~*~~ Yamashita und Akanishi lagen auf der Couch in Yamapis Wohnung. Sie hatten sich heute einen absoluten Gammeltag gegönnt. Das beinhaltete ungesunde Ernährung, so wenig Bewegung wie möglich und den ganzen Tag fernsehen oder irgendwelche Games zocken. Nun hingen sie erschöpft vom Nichtstun halb sitzend, halb liegend auf dem Sofa. Als schließlich der Verkaufssender auf dem Programm losging, auf dem sie bis eben noch eine Show gesehen hatten, schaltete Tomohisa das Gerät aus. Sie konnten ihre Spiegelbilder auf dem nun dunklen Fernsehbildschirm sehen und Yamashita musste grinsen. "Da sitzen zwei der Teenie-Idole Japans auf der Couch und sehen absolut unmöglich aus." Jin nickte zustimmend. "Es tröstet mich, dass ich nicht allein so aussehe. Aber hilft es, wenn ich sage, dass ich sonst immer absolut umwerfend aussehe?" Akanishi drehte den Kopf und sah Pi an. Dieser schüttelte mit einem verschmitzten Grinsen seinen Kopf und meinte dann: "Hättest du wohl gern!" "Gib mir 10 Minuten und ich seh so gut aus wie immer!" "Du vielleicht, aber ich nicht, also keinen Stress... zumal ich nicht glaube, dass es irgendwen interessiert, wie wir hier bei mir im Wohnzimmer aussehen. Und ich hab dich schon so und schlimmer gesehen." Akanishi nickte erneut. Auch das stimmte. Sie kannten einander in allen Lebenslagen. Ein wenig schüchtern lehnte sich Jin an seinen besten Freund und legte seinen Kopf auf dessen Schulter. Es tat gut, jemanden zu haben, bei dem er auch mal anhänglich und anschmiegsam sein konnte. Vielleicht war das Leben, das er bisher gelebt hatte, doch nicht ganz das, was er suchte. Vielleicht brauchte er doch mehr als nur viel Spaß und Sex. Und vielleicht war Pi ja der Richtige, um ihn zu zähmen. Müde schloss Akanishi die Augen. Erst als sich Yamashita regte, erwachte der Ältere aus seinem Dösen. "Tut mir leid...", nuschelte Yamapi als er den fast schon wütenden Gesichtsausdruck Akanishis sah. Er wusste, dass Jin es nicht mochte, geweckt zu werden. "Lass uns zum Schlafen lieber ins Bett gehen, oder?" Dann erhob sich der Dunkelhaarige und hielt Jin eine Hand hin. Dieser ergriff die ausgestreckte Hand und erhob sich ebenfalls, um seinem besten Freund ins Schlafzimmer zu folgen. ~~*~~ Der dritte Teil. Eigentlich war es Wahnsinn, was sie hier machten, aber möglicherweise war es von Vorteil, dass sie alle vor lauter Fernsehgeflimmer schon etwas matschig im Kopf waren. Vorsichtig warf Shige einen prüfenden Blick nach hinten. Dort saßen Kazuya und Tsubasa nebeneinander, locker, vertraut, aber einfach nicht nah genug. Kamenashis Beine waren neben Katou rechts zur Seite ausgestreckt, Tsubasas lagen dagegen zwischen ihm und Tackey. Siegessicher grinste der Jüngste in der Runde in sich hinein und ergriff dann die Initiative. „Entschuldige, Imai-senpai, ich muss es mir ein bisschen gemütlicher machen.“ Damit schob er kurzerhand Tsubasas Beine rechts hinter seinen eigenen Rücken vorbei, so dass der Ältere automatisch mehr zu Kazuya rutschen musste. Dann krabbelte Shige ein Stück zu Tackey und lehnte sich an ihn. Dieser versuchte, sein breites Grinsen zu unterdrücken und legte den Arm um ihn. Im Fernseher spiegelte sich in einer dunklen Szene irgendwo in Mordor undeutlich Tsubasas etwas fassungsloses Gesicht. Dann schien er sich zu beruhigen und rutschte noch ein bisschen näher zu Kamenashi, um dem „Pärchen“ auf den Sitzkissen vor ihnen etwas mehr Platz zu geben. Langsam beugte sich Tackey noch näher zu Shige und flüsterte: „Nicht schlecht, jetzt sitzen sie wenigstens mal eng nebeneinander.“ Er nickte nur leicht und versuchte, in den Spiegelungen des Bildschirms weiteres zu erkennen. Eine ganze Weile verstrich und es wurde immer deutlicher, dass man bei drei Filmen mit Überlänge irgendwann echt an seine Grenzen stieß. Tackey schien noch ziemlich wach zu sein, zumindest immer dann, wenn Legolas elegant durchs Bild hüpfte, doch in sich selbst fühlte Shige immer stärker die Müdigkeit aufsteigen. Die Wärme des Körpers neben ihm und die sanfte Umarmung taten ihr Übriges. Leise gähnend rieb er sich über die Augen. Plötzlich erstarrte Tackey an seiner Seite und piekste ihn sachte mit einem Finger in den Arm. /Was, jetzt echt?/ Auch Shigeaki war auf einmal wieder hellwach und drehte möglichst unauffällig seinen Kopf soweit, dass er die beiden hinter ihnen aus dem Augenwinkel erkennen konnte. Tatsache. Tsubasas Arm lag um Kazuyas Schulter. Und der Jüngere lehnte ganz entspannt an ihm, fast genau, wie Katou es bei Tackey tat. Langsam wandte er wieder den Kopf und begegnete Tackeys triumphierenden Blick mit einem nicht weniger stolzen Lächeln. Sie würden die beiden schon noch verkuppeln – wenn sie das nach heute Abend immer noch nicht selbst hinbekommen sollten. Ende des Kapitels Kapitel 12: ------------ Tadaaa, das 12. Kapitel. Uui... es geht voran *lol* und wir werden auch weiterhin fleißig sein. Wir hoffen natürlich vor allem, dass ihr viel Spaß beim Lesen habt! Kommis sind wie immer mehr als erwünscht.... *bettelblick aufsetzt* Angefangen hat Furu. **************** Szenenwechsel ~~*~~ Autorenwechsel „...“ Gesagtes /.../ Gedachtes Es war noch früh am nächsten Morgen, als Yamashita Tomohisa in seinem Bett aufwachte. Die Sonne ging gerade auf und flutete das Zimmer in einem goldenen Licht. Die dünnen, hellen Jalousien, die am Fenster angebracht waren, hielten das Licht nur geringfügig auf. Der Blick des jungen Mannes schweifte durch sein Schlafzimmer. Überall lagen Klamotten herum und auf einem kleinen Tisch lagen Ringe, Ketten und einige andere Dinge. Dann wanderte sein Blick über das Bett. In den zerwühlten Laken lag außer ihm noch jemand, sein bester Freund Akanishi Jin. Jins Atem ging ruhig und gleichmäßig. Er schlief noch immer tief und fest. Yamapi beobachtete ihn nachdenklich. /Wenn er so schläft, ist er wirklich niedlich./ Sie hatten schon öfter zusammen in einem Bett geschlafen, als Freunde. Und obwohl sie nun etwas näher zusammen lagen, so waren sie immer noch weiter von einander entfernt als er es jemals von Shige gewesen war. Shige und er lagen immer dicht zusammen, kuschelten. Natürlich war ihm bewusst, dass Jin anders als Shige war. Aber ihm wurde in diesem Moment, in dem er seinen schlafenden besten Freund beobachtete, erst richtig klar, dass ihm das fehlte, was er mit Shige teilte, wirklich fehlte. Ihm fehlte der schmächtige Körper, der sich gern an ihn kuschelte, der ihm das Gefühl gab, dass er nie irgendwo anders hingehen konnte. Er war sich auch sicher, dass Jin nicht mitbekommen würde, wenn er aufstünde. Bei Katou hatte er immer Angst, ihn zu wecken, wenn er aufstehen musste, um sich etwas zu trinken zu holen oder auf die Toilette zu gehen. Und er hatte es auch erlebt, dass er es geschafft hatte, aufzustehen und dann lange am Fenster stand und in die Nacht starrte, um nachzudenken. Und irgendwann stand Shige dann bei ihm, küsste ihn auf die Schulter oder umarmte ihn, zärtlich flüsternd: "Ich hab dich vermisst." Leise seufzend betrachtete Yamashita Akanishi wieder. Er konnte sich ein solches Verhalten bei dem Älteren einfach nicht vorstellen. Jin war kein Beziehungstyp und er eben schon. Er sehnte sich nach jemandem, mit dem er seine freien Abende auf dem Sofa verbringen konnte. Und er wusste, dass Jin so etwas nicht immer konnte. Dabei wollte Pi selbst auch den Spaß, den er mit seinem besten Freund hatte, nicht missen. Sich einfach so nur mit ihm zu trösten, war nicht richtig. Es war auch Jin gegenüber nicht fair. Jin hatte nicht verdient, dass man sich mit ihm einfach nur tröstete, bis jemand besseres vorbeikam. Und tief in seinem Herzen wollte Tomohisa wohl nur Shige. Je länger er Jins schlafendes Gesicht betrachtete, desto deutlicher wurde ihm das. Als er die Augen kurz schloss und sie dann öffnete, sah er für einen Augenblick nicht Akanishi neben sich liegen sondern Shigeaki. Ein leises Seufzen entwich dem Jüngeren. /Wahrscheinlich ist er einfach nicht der Richtige... es war vielleicht keine gute Idee, ausgerechnet was mit meinem allerbesten Freund anzufangen./ Und obwohl Akanishi noch immer schlafend neben Yamashita lag, fühlte sich dieser plötzlich unbeschreiblich einsam. Er fühlte, dass Katou ihm fehlte, dass es das NEWS-Member war, das er bei sich haben wollte, und er fühlte auch, dass er Angst hatte, Jin als besten Freund zu verlieren. Er musterte Jin. /Aber er ist ja nicht so. Wahrscheinlich ist es für ihn gar kein Problem, dass aus uns nicht mehr wird./ Dann setzte sich Tomohisa auf und schlug die Decke zurück, er schwang seine Beine über den Bettrand und saß nun auf der Kante. Letztendlich erhob er sich und ging zum Fenster. /Wem mache ich hier eigentlich was vor? Natürlich wird es ihm was ausmachen, immerhin war ich es, der nicht nur einen One-night-stand wollte. Und jetzt bin ich es, der ihn fallen lässt. Wie soll ich ihm das nur erklären.../ Ein leises Geräusch aus der Richtung des Bettes riss ihn aus seinen Gedanken. Jin hatte sich umgedreht und lag nun mit dem Rücken zu Pi, der sich wieder dem Fenster zuwandte. Er konnte momentan keinen wirklich klaren Gedanken fassen. Als er eben aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer gehen wollte, fiel sein Blick auf seinen Trainingsanzug. Im Vorbeigehen griff er danach. Eine Runde laufen zu gehen würde ihn sicher ablenken und er konnte sich über einiges klar werden. Er schloss die Tür seines Schlafzimmers hinter sich und begann sich langsam anzuziehen. Bei allem, was er tat, war er bedacht darauf, keinen Krach zu machen, um Jin nicht zu wecken, wobei er sich eigentlich ziemlich sicher war, dass der Schlafende nicht wach würde, egal was geschehen würde. Immerhin kannte er Jin und wusste auch, dass dieser immer und überall schlafen konnte. Ihn störte Lärm nicht wirklich. Trotzdem atmete Yamashita auf, als er in seine Laufschuhe schlüpfte und auf den Flur trat. Er trug nichts bei sich außer seinem MP3-Player, ein paar Münzen in der Hosentasche und den Schlüsseln für sein Appartement. ~~*~~ Leise seufzend hob Masuda den Kopf. Tegoshi hatte sich zwar bemüht, leise zu sein, doch er wachte eben recht schnell auf. Mit den Augen folgte Massu den Bewegungen seines Freundes. Dieser sortierte gerade, welche Bücher er heute mit zum Unterricht nehmen musste und welche er hier lassen konnte. Schließlich blickte er zum Bett hinüber und fing den Blick des anderen auf. „Oh, ohayou.“ Der entschuldigende Unterton war kaum zu überhören und Massu beeilte sich, ihm das schlechte Gewissen zu nehmen. „Ohayou. Jetzt guck nicht so, ich muss doch eh auch irgendwann aufstehen. Außerdem mag ich es nicht, wenn du gehst, ganz ohne dich zu verabschieden.“ Lächelnd setzte Takahisa sich auf und streckte sich ein wenig. Offensichtlich beruhigt nickte Tego und steckte sein Etui ein. „Ne, Massu...“, meinte er schließlich leise. „Glaubst du, aus den beiden könnte was werden?“ Yuyas fragender, hoffnungsvoller Blick ließ Masuda schmunzeln. Tego machte sich wirklich Gedanken um Koyama und Taguchi. „Hm, sie passen zumindest wirklich gut zusammen und mögen sich ja auch... ich weiß es nicht.“, erklärte er ehrlich. „Aber versuchen können wir es, das ist zumindest nicht ganz aussichtslos. Vielleicht muss man einfach nur nachhelfen.“ Er wusste gar nicht, wem er mehr Mut machen wollte, Tegoshi oder sich selbst. Ersterer schenkte ihm jedenfalls jetzt ein strahlendes Lächeln. „Ja, ne? Wir kriegen das schon hin, ich werde mir was überlegen auf dem Weg zur Uni.“ Seine Tasche schließend stand er auf und kam zum Bett. Mit einem Nicken reckte Massu sich ihm entgegen und bekam einen sanften Kuss. „Dann bis nachher, ja?“ Winkend verließ Yuya das Zimmer und Masuda winkte zurück. Beinahe hätte er sich wieder in den weichen Kissen vergraben, aber nachdem die Wohnungstür hinter seinem Freund ins Schloss gefallen war, hätte sich das irgendwie nicht richtig angefühlt. Schließlich würde Tego jetzt in der Uni fleißig sein, dann musste er auch ein bisschen was Produktives tun. Schwungvoll stand Massu auf und ging in die Küche, um sich erstmal Frühstück zu machen. ~~*~~ Es begann zu dämmern, als Yamashita das Haus verließ. Der kühle Morgenwind strich über sein Gesicht und der junge Mann atmete tief ein. Dann schaltete er die Musik ein und sah sich kurz um, in welche Richtung er laufen sollte, ehe er sich nach rechts wandte und in einem leichten Laufschritt loslief. Er versuchte, die Gedanken zu ordnen, die seinen Kopf füllten, und langsam wurde ihm wirklich alles etwas klarer. An einer Ampel blieb er stehen. Er starrte auf das rote Ampelbild, das ihn zum Stehen gezwungen hatte. /Ich will wirklich nur Shige! Und irgendwie muss ich Jin das verklickern./ Als die Ampel endlich begleitet von einem Piepton auf grün umsprang, fing er wieder an zu laufen. Von nun an versuchte er, in Gedanken durchzugehen, wie er Jin begegnen sollte, welche Worte er wählen wollte, um ihm alles zu erklären. Aber alles klang irgendwie nicht richtig. Immer wieder verwarf er die Ansätze, ließ Jins Reaktionen sich ändern. Er versuchte, alle Situationen wenigstens einmal im Kopf durchzugehen, um sich so vorzubereiten, während er weiter lief. So würde er Jin, egal wie dieser später reagieren würde, irgendwas entgegnen können und sich vielleicht nicht so hilflos fühlen. Und vielleicht konnte ihm genau das ja dabei helfen, dass er seinen besten Freund nicht verlor, denn so sicher wie er nun war, dass er Shige liebte, so sehr wusste er auch, dass ihm Jin einiges bedeutete. Mittlerweile war es schon hell und die ersten Geschäfte öffneten. Als Yamashita an einem Kombini vorbeikam, aus dem der Geruch von frischen Nikuman kam, bemerkte er, dass er Hunger hatte. /Und dafür hast du jetzt Sport getrieben, um dir als Frühstück sowas zu kaufen?/ Er musste grinsen, schüttelte leicht den Kopf und betrat dann das Geschäft, in dem nicht wirklich viel los war. Einer der beiden Angestellten stellte neu herausgekommene Zeitschriften in die dafür vorgesehenen Halterungen, der andere war an der Kasse und bediente den einzigen Kunden, der außer Pi im Laden war. Tomohisa stellte seine Musik ab und stand dann hinter dem jungen Mann, der mit seinen Einkäufen in einer kleinen weißen Tüte schließlich den Laden verließ. "Einen Nikuman, bitte!" sagte Yamashita lächelnd und deutete auf den großen Glasbehälter, in dem die Nikuman warmgehalten wurden. Während der Junge in seiner Uniform nickte und dann begann, vorsichtig einen herauszunehmen und einzupacken, kramte der Sänger in seinen Taschen nach den Münzen. Nachdem er bezahlt hatte, verließ er ebenfalls mit einer Tüte den Laden. Er schaltete die Musik wieder an und lief nach Hause. In der Eingangshalle konnte er den noch warmen Nikuman ungestört genießen, ehe er hochgehen und dort auf Jin treffen würde. ~~*~~ Sein Spiegelbild in den reflektierenden Wänden des Aufzugs gefiel ihm nicht besonders, doch Tsubasa konnte nicht mehr viel daran ändern. Ein leichtes Ruckeln und ein „Pling“ kündigten die Ankunft auf der Eingangsebene an und er trat durch die sich öffnenden Türen in die große Halle. „Guten Morgen, Yamashita.“, grüßte Imai freundlich. Pi saß in einer der Sitzecken und mümmelte irgendetwas vor sich hin. Nicht wirklich, weil er reden wollte, sondern eher, weil er es unhöflich gefunden hätte, jetzt einfach zu gehen, ging er kurz zu dem Jüngeren hinüber. Dieser erwiderte seinen Gruß mit einem Lächeln. „Frühstück? Sieht aus, als wärst du schon sehr aktiv so früh am Morgen.“, fragte Tsubasa mit einem Blick auf das Einwickelpapier vor Yamapi und auf seine Trainingsklamotten. Tomohisa nickte. „Manchmal muss ich einfach Nikuman essen, es überkommt mich einfach.“ Bevor Imai in das Grinsen einfallen konnte, sah er sich einer weniger angenehmen Frage gegenüber. „Aber, Sempai... du siehst nicht ganz ausgeschlafen aus...“. Ganz offensichtlich wollte Tomohisa nicht unhöflich sein, aber Imai war eigentlich schon klar gewesen, dass seine Augenringe unübersehbar waren. „Mmh. Wir waren so verrückt und haben gestern eine Videonacht gemacht. Obwohl Tackey und ich heute relativ früh diesen Interviewtermin haben. Nur, Tackey hab ich nicht wach bekommen, hab zahllose Male angerufen.“ Seufzend fuhr sich Tsubasa durch die Haare. Er konnte deutlich sehen, wie Yamashita versuchte, ein Grinsen zu unterdrücken. „Aber wenn Tackey und du heute Morgen früh rausmüssen, wer hatte denn dann die Idee zu so etwas?" Auf diese Frage hin verdrehte Imai die Augen. „Na, Tackey natürlich, er war ganz besessen davon. Und Katou und Kamenashi wussten ja nicht, dass wir beide morgens früh raus müssen und haben zugesagt, da wollte ich nicht der Spielverderber sein.“ Zögernd nickte Tomohisa. Einen Moment lang schien es, als sei der Jüngere irgendwie betroffen, doch dann kehrte das fröhliche Funkeln in die dunklen Augen zurück. „Kamenashi, hm? Ja, natürlich hat er zugesagt, dann konnte er ja Zeit mit dir verbringen. Und dann noch einen lauschigen Videoabend....“ Einen Moment starrte Tsubasa ihn sprachlos an, fing sich aber dann wieder. „Was ihr immer alle für einen Quatsch redet. Mit mir und Kamenashi hat das gar nix zu tun – wir waren wohl eher Anstandswauwaus für die anderen beiden. Dass Tackey auch immer so offensiv sein muss... und Kazuya und ich mussten uns den ganzen Abend das Geturtel mit Katou angucken.“ Kopfschüttelnd korrigierte er den Sitz seiner Jacke und nickte dann zu Tomohisa, der ihn etwas fassungslos ansah. „Ich bin dann mal weg, wenn Tackey schon nicht mal auftaucht, muss ich wenigstens pünktlich sein...“ Grüßend hob Imai die Hand und ging dann Richtung Ausgang. ~~*~~ Ein wenig geknickt machte sich Yamashita auf in seine Wohnung. Tsubasa hatte gar nicht gemerkt, was er mit seinen Worten eben angerichtet hatte. Auch wenn Yamapi schon die ganze Zeit irgendwie misstrauisch gewesen war, was Tackey und Shige anging, es so von Imai bestätigt zu bekommen, war einfach zu viel. Er fuhr mit dem Aufzug hoch in den sechsten Stock und stand schließlich vor seiner Tür. Von innen konnte er hören, dass Akanishi wohl in der Zwischenzeit aufgewacht war. /Ob ich das wirklich tun soll? Scheinbar ist Shige glücklich auch ohne mich./ Er seufzte auf und kramte dann seinen Schlüssel hervor. Als er den Schlüssel vor das Schlüsselloch hielt, fiel ihm auf, dass seine Hand zitterte. Anscheinend war er nervöser als er es sich selbst eingestehen wollte. /Hilft doch alles nichts./ Er steckte den Schlüssel in das Schlüsselloch und öffnete die Tür schließlich. "Ich bin wieder da!" rief er leise und erblickte im nächsten Augenblick Jin, der barfuss in der Küche stand und nur ein ziemlich weites weißes Hemd trug, das Yamashita als eines seiner Hemden identifizierte. Er hatte es sich irgendwann mal zu groß gekauft und seitdem lag es in seinem Schrank. /Dass er sich ausgerechnet das ausgesucht hat, ist schon seltsam./ Er musste lächeln über den Aufzug, in dem sein bester Freund in seiner Küche stand und Kaffee kochte, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Er schätzte an Jin diese Natürlichkeit, mit der er solchen Situationen jegliche Verfänglichkeit nehmen konnte, die irgendwer da hinein interpretieren konnte. Und auch umgekehrt schaffte er es, allem einen zweideutigen Touch zu geben, wenn er es wollte. "Ist doch okay, dass ich mir das Hemd genommen hab, oder?" Jin schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. /Wird schwerer als ich dachte./ Yamashita schlüpfte nun aus seinen Schuhen und ging ins Wohnzimmer. In der Zwischenzeit hatte Jin eilig eine weitere Tasse aus dem Schrank genommen und ihnen nun beiden Kaffee eingeschenkt. Mit den beiden Tassen folgte er Tomohisa ins Wohnzimmer und stellte sie auf den Tisch, ehe er sich aufs Sofa setzte. Noch immer stand Yamashita und verschränkte seine Hände ineinander. "Was ist?" Jin blickte ihn nun direkt an. Er fühlte, dass da etwas war. Immerhin kannte er Pi schon eine Weile. "Ich...", begann Yamapi, stockte dann aber. "Mir ist heute beim Aufwachen etwas klar geworden.", sagte er nun leise. Jin hatte den ersten Schluck aus seiner Tasse genommen und stellte diese nun ab. Er lauschte seinem besten Freund, unterbrach ihn nicht. "Es tut mir leid, aber...", unsicher blickte Pi zu Jin. Dieser hatte dieses Lächeln aufgesetzt, das Yamashita kannte. Es war eine Maske, die niemanden sehen ließ, wie es Akanishi wirklich ging, nicht einmal seinen besten Freund. "...aber du kannst nicht mit mir zusammen sein?", beendete Jin noch immer mit diesem Lächeln auf den Lippen den begonnnen Satz seines Gegenübers. Yamashita nickte schweigend. /Verdammt... diese Reaktion gefällt mir nicht. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll./ Er hatte zwar daran gedacht, dass Jin es nichts ausmachen könnte, hatte es sich vielleicht sogar gewünscht, aber nicht so. So war es so, dass er immer vermutete, dass Jin in Wirklichkeit anders empfand als er es zeigte. "Hör zu, Yamapi, es muss dir nicht leid tun...", fing Akanishi ruhig an. /Auch wenn du doch gesagt hast, dass du keine einmalige Sache willst, war es nicht so? Und jetzt lässt du mich einfach so fallen. Mich? Hast du nicht gemerkt, dass es für mich was Besonderes mit dir war? Dass es anders war als mit den andren? Dass du mir wirklich was bedeutest?/ Es fiel ihm schwer, ruhig zu bleiben, und so griff er erneut nach seiner Kaffeetasse, fast nur, um sich an etwas festhalten zu können. Er fühlte die Wärme durch das Porzellan, die seine klammen Finger erreichte. Und er beschloss Pi nicht zu zeigen, dass er verletzt war, und schon gar nicht, wie tief es ihn traf. "Du weißt, dass du mir viel bedeutest, sonst hätte ich das gar nicht mit dir getan. Ich bin gern mit dir zusammen und fühl mich gut, wenn du da bist. Für mich war es schon immer so, dass ich gern in deiner Nähe war, Jin. Aber... ich liebe ihn noch immer, das ist mir klar geworden. Und ich liebe dich auch, aber anders. Und es wäre nicht fair dir gegenüber, wenn ich so weitermachen würde. Wenn wir es jetzt beenden, dann haben wir, glaub ich, eine Chance Freunde zu bleiben, aber später hätte es sicher mindestens einem von uns wehgetan und alles kaputt gemacht." Yamashita atmete tief durch. Er fühlte sich gleichzeitig befreit und auch ängstlich. Nun hing es von Jin ab, ob sie weiterhin gute Freunde blieben oder ob er es ihm übelnahm. Yamapi biss sich auf die Unterlippe, ehe er es wagte, Jins Blick zu suchen. /Er lächelt noch immer./ Tatsächlich lächelte Akanishi weiter, auch wenn seine Augen etwas anderes verrieten. Jin stand auf, stellte seine Tasse ab und ging zu Pi. "Ist schon okay.", murmelte der Ältere und umarmte Yamashita, der davon vollkommen überrascht war. ~~*~~ Zufrieden sah Tatsuya auf die kleine weiße Tüte in seiner Hand. Eigentlich hatte er sich geschworen, nicht ständig zum Kombini zu rennen und sich fertiges Essen zu holen, aber er hatte einfach gar nichts mehr da gehabt. Da hatte ihn der Hunger dann doch hinausgetrieben. So hatte er sich einfach heute mal ein paar leckere Sachen gegönnt. Einkaufen würde er später und dann wurde wieder richtig gekocht. Als er von der Rückseite her auf das hohe JE-Gebäude zuschlenderte, sah er eine schlanke Gestalt im zweiten Stock im Fenster sitzen. Koki. Einen Augenblick zögerte er, doch dann beschleunigte er seine Schritte wieder. Schließlich wollte er dem anderen nicht das Gefühl geben, dass er ihm auswich, denn es hatte ja niemand eine Ahnung, dass er Tanakas Liebesgeständnis mitangehört hatte. Nur ein paar Schritte von der Wand entfernt blieb Tatsuya stehen und musterte Koki, der ihn immer noch nicht bemerkt hatte. Sein Blick wirkte abwesend und er saß bewegungslos auf der Fensterbank. „Hey, was ist denn mit dir los?“, rief Ueda nach einem weiteren Moment des Wartens. Tanaka schreckte hoch und blickte sich orientierungslos um, erst dann entdeckte er sein Bandmitglied auf dem Rasen vor sich. „Oi, Ueda. Was soll sein.“, erwiderte er mit einem für Tatsuyas Geschmack zu übertriebenen Lächeln. /Idiot, man kann doch sehen, das was nicht stimmt./ Den anderen weiter musternd grinste er hoch zu Koki. „Na, du sitzt da wie bestellt und nicht abgeholt und guckst grüblerisch vor dich hin. Nicht so ganz das, was man sonst von dir gewohnt ist.“ Als der Jüngere sichtlich unruhig abwehrte, lenkte Tatsuya ein. „Na ja, manchmal ist eben jeder etwas ruhiger.“ Im Grunde wusste er ja gar nicht, was er sagen sollte, wenn ihm Tanaka den Grund für sein Verhalten offenbaren sollte. Falls wirklich er der Grund für Kokis Benehmen war und daran gab es irgendwie wenig Zweifel. Für seinen letzten Satz erntete er ein schnelles Nicken und konnte sehen, wie sich der Jüngere wieder etwas entspannte. Er zeigte ihm seine Frühstücksvorräte und sie alberten ein bisschen herum über ihren Status als Boygroup, Ernährung und Kalorienzählen. Dann drehte sich Koki ganz zu ihm und ließ beide Beine aus dem Fenster baumeln. „Du, Tatsuya, es gibt was, was ich dich fragen wollte...“ ~~*~~ Eine ganze Weile hatte Akanishi nichts gesagt. Er hatte nur da gesessen und gelächelt. Und langsam aber sicher machte dieses Schweigen seines besten Freundes Yamashita nervös. Vielleicht hätte er es anders angehen sollen, aber wie? Gab es eine Lösung, die niemandem wehgetan hätte? Er wüsste nicht, welche. Tomohisa biss sich auf die Lippe. Natürlich liebte er Shige, aber er wollte auch Jin nicht verlieren. Es würde hart genug werden, wenn er versuchte, sich wieder mit Katou anzufreunden und ihn eventuell irgendwann zurückzugewinnen, da brauchte er seinen besten Freund an seiner Seite. Zumal er auch wusste, dass er Jin gar nicht aus dem Weg gehen konnte, dafür hatten sie viel zu viele gemeinsame Freunde. Ein leises Seufzen entkam Yamapis Kehle und fast gleichzeitig hatte sich auch Akanishi wieder bewegt. Er war aufgestanden und kam nun auf den Dunkelhaarigen zu. "Mach nicht so ein Gesicht... natürlich sind wir auch weiterhin Freunde." Jin stand nun vor Yamashita und ergriff dessen Hand. Yamapi verstand sofort, worauf der Andere hinaus wollte, und sie machten ihren Freundschaftshandschlag, den sie sich vor langer Zeit ausgedacht hatten. Sie hatten so viel gemeinsam erlebt, was sie beide nicht missen wollten. Und es tat gut zu wissen, dass es wenigstens eine unveränderliche Größe in ihren Leben gab. "Ich danke dir...", nuschelte Pi schließlich und suchte Jins Blick, doch dieser wich ihm aus. "Ist schon okay... Neee? Ich zieh mich jetzt an und mach mich auf zu mir nach Hause. Ich bin ziemlich fertig und will wenigstens noch duschen." Akanishi begann in Windeseile, sich seine Hose zu suchen und sie anzuziehen. Seine restlichen Klamotten klemmte er sich in einem Bündel unter den Arm. Yamashita unterdrückte ein Seufzen. Ihm kam es vor, als wollte Jin so schnell er konnte von ihm weg, und irgendwie fehlte ihm der Elan, ihn aufzuhalten. Also sah er schweigend zu und stand etwas verloren im Genkan, als Akanishi in seine Sandalen schlüpfte. "Aber wir sehen uns später, oder?" Ein nervöses Lächeln begleitete diese Frage des NEWS-Leaders. "Natürlich! Ich meld mich dann bei dir." Akanishi nickte und Yamashita sah ein ehrliches, wenn auch etwas unsicheres Lächeln. ~~*~~ Irgendwie fühlten sich seine Knie wacklig an. Wie blind starrte Jin vor sich hin, völlig damit beschäftigt, die in ihm brodelnden Emotionen zu kontrollieren, und erst als er schon mitten in der Eingangshalle stand, wurde ihm klar, dass er mit dem Aufzug nicht zu sich sondern ganz nach unten gefahren war. Genervt atmete er durch und drehte sich wieder zum Fahrstuhl, um nach oben zu fahren. Da fiel sein Blick auf Ryo, der gerade die Eingangshalle betrat und wie erstarrt stehen blieb, als er Jin sah. /Waaarum, was hab ich getan?/ bemitleidete Akanishi sich selbst. Der Anblick von Nishikido rief die Erinnerungen an ihren One-Night-Stand wach und, was das eigentlich Schlimme war, auch die an die Vorhaltungen, die ihm Yamapi deswegen gemacht hatte. Ob Ryo wirklich darunter litt? Konnte eine leidenschaftliche Nacht – auch wenn sie mit einem Mann war – denn soviel bedeuten? Jin biss sich auf die Unterlippe. Gerade jetzt war er verunsichert, denn seine Beziehung zu Tomohisa würde sich ja nach dem Gespräch eben auch nur auf einen One-Night-Stand beschränken... Mit einem knappen Nicken ging Ryo an ihm vorbei zu den Briefkästen, sein Gesicht was betont ausdruckslos. Langsam drehte sich Jin und folgte ihm mit seinem Blick. Es passte ihm gar nicht, wie er behandelt wurde, denn irgendwie zeigte es, dass Pi recht gehabt hatte. „Hey, wo kommst du denn grad her?“ Noch während er fragte, klang der Satz für ihn selbst belanglos und erzwungen. Der Meinung schien auch Nishikido zu sein, der von seinem Brieffach aufsah und ihn einen Augenblick lang fassungslos musterte. Dann verhärteten sich die Gesichtszüge des NEWS-Member wieder, er senkte den Blick auf den Briefkasten und erklärte kühl: „Müll rausbringen.“ Jin sah, wie der andere das Fach abschloss und sich aufrichtete. Grinsend entgegnete er: “ Ui, da steckt ja ein richtiger Hausmann in dir.“ Im Moment war ihm egal, was der andere dachte, er musste sich selbst beweisen, dass er fröhlich war, dass er kein Problem damit hatte, dass er eben von seinem besten Freund abserviert worden war. Doch Ryo grummelte nur etwas in sich hinein und schien Jins Scherz alles andere als lustig zu finden. Als sich hinter ihnen die Schiebetüren öffneten, wandte sich Akanishi schnell um und sah Nakamaru hineinkommen. Erleichtert, jemanden zu sehen, der nicht so eine miese Laune verbreitete wie Ryo, ging Jin seinem Bandmitglied entgegen und begrüßte ihn mit Handschlag. „Na, lass mich raten, du kommst grad von deiner Freundin...“ Yuichi lief unter seinem anzüglichen Grinsen zwar rot an, wich aber nicht aus. „Du hast es erfasst.“, erwiderte er schmunzelnd. „Ist doch was Tolles, seine Abende mal woanders verbringen zu können." Jin nickte und lachte dann. „Von wegen Abende, du bleibst mal gleich die ganze Nacht. Alter Schwerenöter....“ Neckisch zwickte er Nakamaru in die Seite, der kichernd auswich und irgendwas von wegen „der Neid spricht aus dir“ brabbelte, während er sich bemühte, Akanishis Kitzelattacken zu entgehen. Wenig später sanken sie beide etwas atemlos und lachend auf zwei Sessel und vereinbarten Waffenstillstand. Erst da fiel Jin auf, dass Ryo verschwunden war. Kurz beschlich ihn ein mulmiges Gefühl. Ob er der Grund war, dass Nishikido so schlecht drauf war? Doch zur Zeit hatte er zuviel mit sich selbst zu tun, um sich wirklich Sorgen um andere zu machen. Das Herumalbern mit Yuichi betäubte nur den Schmerz, der immer noch in ihm wütete. Deshalb verabschiedete er sich jetzt auch von dem Älteren und kehrte endlich in sein Zimmer zurück, wohin er eigentlich vorhin schon hatte verschwinden wollen. *********** Vor sich hingrollend stapfte Ryo die Treppen hoch. Immer noch konnte er das Gelächter der beiden KAT-TUN-Mitglieder hören, die sich in der Eingangshalle umher jagten. Unbewusst umschloss seine Hand fester seinen Schlüssel, bis die Knöchel weiß hervortraten. Ja, er hatte sich wieder gefangen... bis eben. Jin zu sehen war ja schon schlimm genug, aber dass dieser auch noch so unbedarft fröhlich und selbstbewusst daherkam, war einfach nicht zu ertragen. /Was für ein Arschloch!/ Die Begegnung hatte Ryos Adrenalinpegel nach oben geputscht und er konnte sich nur schwer beruhigen. Dabei beunruhigte es ihn am meisten, dass er anscheinend nicht damit umgehen konnte, Akanishi gegenüber zu treten. Verdammt, er musste sich endlich wieder einkriegen, es war halt passiert. Nishikido drückte seine Appartementtür auf und rief: „Tadaima!“ Während er sich die Schuhe auszog, versuchte er, sich an Subarus beschwichtigende Worte zu erinnern, doch so richtig wollte es ihm nicht gelingen. Deshalb wirkte auch Uchis liebes „Okaeri!“, das von einem fröhlichen Lächeln begleitet wurde, auf ihn eher nervig. Nicht dass Hiroki irgendetwas dafür konnte, er hatte ja nicht mal eine Ahnung, was alles vorgefallen war, aber jetzt gerade ertrug Ryo es nicht, irgendwen gut gelaunt zu sehen. Er wich Uchis Blick aus und ging in die Küche, wo er sich etwas zu trinken eingoss. Nur einen Augenblick später hörte er ein leises Tapsen hinter sich und Uchi sah ihn aus unschuldigen Augen fragend an. „Was ist dir denn über die Leber gelaufen? Komm schon, ich hab den ganzen Abwasch gemacht, da kannst du ja wohl den Müll runterbringen.“ Gereizt schnaubte Nishikido und ignorierte, dass der Jüngere gar nicht wissen konnte, was eigentlich mit ihm los war. „Nichts, vergiss es.“ Dann schob er sich an ihm vorbei und ging wieder ins Wohnzimmer. Doch Uchi ließ nicht locker, was eigentlich klar gewesen war, denn er hasste es, so kurz abserviert zu werden. „Hab ich dir was getan? Ja wohl nicht! Und wenn es sich nicht mal mit deinem Stolz vereinbaren lässt, den Müll runter zu bringen, wie überlebst du dann hier? Außerdem kann es nicht schaden, wenn du auch mal ein bisschen mehr Hausmann wirst, jetzt wo du hier...“ Den Rest des Satzes nahm Ryo gar nicht mehr wahr. Für ihn fühlte es sich an, als wolle Uchi ihn einfach falsch verstehen. Und dann benutzte er auch noch das gleiche Wort wie Jin eben, das war ja nicht zum Aushalten. Schnell flüchtete er, schlüpfte in seine Schuhe, schnappte sein Portemonnaie und erklärte, er sei bald wieder da. Dann schloss er die Tür hinter sich, wohl wissend, wie unrecht er Hiroki gerade tat, der jetzt sicher völlig verwirrt vor der verschlossenen Tür stand. Aber jetzt musste er einfach raus, wollte allein sein. ~~*~~ Uchi saß auf dem Sofa im Wohnzimmer und sah fern. Ryo war einfach so gegangen, ohne ihm zu sagen, wohin, und so nutzte er die Zeit eben allein. Hin und wieder war der Ältere wirklich schwierig... Momentan lief gerade eine Morgensendung, in der neben Nachrichten auch Aktuelles aus dem Showbiz gebracht wurde. Seit er nicht mehr wirklich dabei war, schaute er viel fern. Er hatte immer irgendwie das Gefühl, alles als Letzter zu erfahren. Als schließlich das Telefon von Nishikido klingelte, jagte es dem auf der Couch Sitzenden einen gehörigen Schreck ein. /Mensch, stell dich nicht so an, ist doch nur das Telefon./ Hiroki musste über sich selbst grinsen. Ohne darüber nachzudenken, dass es Ryo vielleicht nicht recht war, wenn er bei ihm ans Telefon ging, stand er auf und lief zu dem weißen Apparat, der auf einem kleinen Schränkchen stand. "Hallo? Hier bei Nishikido." "Eehhh?!? Uchi? Bist du das?", fragte eine mehr als überraschte Stimme am anderen Ende der Leitung. "Ähm... ja... und dir sollte bewusst sein, dass man so eigentlich kein Telefonat anfängt, Subaru. Normalerweise stellt man sich vor." Uchi musste grinsen. Er konnte sich vorstellen, wie überrascht Shibutani durch seine Stimme sein musste. Und gerade im Moment fühlte er wieder dieses Stechen in seiner Brust, wie es immer war, wenn ihm bewusst wurde, dass er nicht mehr dazu gehörte. Früher hätte es Subaru nie überrascht, dass er bei Ryo war. "Na ja, da du ja weißt, wer ich bin, hab ich mir das schon mal gespart." Subaru nickte, obwohl ihm bewusst war, dass man das eh nicht sehen konnte. "Ich wusste gar nicht, dass du bei Ryo bist, er hat es gar nicht erwähnt, als ich letztens bei ihm zu Besuch war. Dabei hätte ich dich vielleicht auch gern mal wieder gesehen. Aber er war ja schon immer etwas besitzergreifend, wenn es um dich ging." "Besitzergreifend? Das klingt ja wieder... musst du immer so zweideutig sein? Ryo und ich sind uns eben einfach nahe dadurch, dass wir immer zusammen waren, sei es nun bei Kanjani oder bei NEWS." Uchi musste schlucken, es war schwerer, darüber zu reden als er es sich gedacht hatte. "Und dass ich bei ihm bin, war auch nicht wirklich geplant.", setzte er leise hinzu. "Ist ja auch nicht so wichtig. So habe ich wenigstens auch mal wieder die Möglichkeit, wenigstens deine Stimme zu hören. Kannst du mir Ryo-chan mal eben geben?" Shibutani wusste, dass es keinen Sinn machte, rumzudiskutieren. Und eigentlich hatte er ja nur angerufen, um zu hören, ob es Nishikido gut ging. "Ist grad nicht da...", nuschelte der Jüngere nun. "Wie, nicht da? Wo ist er denn?" Uchi musste grinsen. Wie konnte Ryo es nur wagen, irgendwohin zu gehen. Wusste er nicht, dass es Leute gab, die ihn vielleicht anrufen wollten? "Na ja, du könntest es natürlich auf seinem Handy probieren, wenn dir das nicht zu abgedreht ist." Hiroki liebte es, Leute mit solchen kleinen Sätzen aufzuziehen. Vielleicht lag es daran, dass er es, wenn Ryo da war, nicht tat, um den Leuten auch mal ne Pause zu geben. "Neeee, so wichtig ist es nicht. Und vielleicht kannst du mir ja das Ganze viel besser beantworten. Wie geht es ihm denn?" Subaru klang plötzlich total ernst. "Wie soll es ihm schon gehen? Es geht ihm gut, denk ich. Mal davon abgesehen, dass er heute total schlechte Laune hatte, so ganz plötzlich." Uchi verstand Shibutani mal wieder nicht, aber das ging ihm ja öfter so. "Ich geh nicht davon aus, dass er dir erzählt hat, was zwischen ihm und Akanishi-kun vorgefallen ist?" Nun wurde Uchi hellhörig. "Vorgefallen? Haben sich die beiden gestritten?" /Es sieht Ryo gar nicht ähnlich mit Akanishi-kun zu streiten, er kann ihn doch eigentlich gut leiden./ Subaru seufzte. /Also hat er es ihm nicht erzählt./ "Nein... gestritten haben sie sich nicht, eher was anderes. Du hast ja sicher schon mitgekriegt, dass Akanishi aus seiner Sexualität nie einen Hehl gemacht hat, nicht wahr?" Uchi nickte. "Und wir alle wissen ja, dass Ryo leicht homophob sein kann. Hat Jin ihn etwa angemacht?" /Auf solch ein aussichtsloses Spiel würde sich doch keiner einlassen, wenn es so viele andere und bereitwilligere Opfer gibt./ "Na ja, kann man so sagen. Und es kam wohl dazu, dass die beiden zusammen im Bett gelandet sind. Klar war ne Menge Alkohol im Spiel, aber seitdem ist Ryo ziemlich verwirrt. Kannst dir ja denken, dass es für ihn nicht so einfach zu begreifen ist. Er neigt doch eh dazu, solche Sachen überzubewerten." Uchi schwieg. /Hatte ihm Subaru gerade erzählt, dass Ryo es mit einem Kerl getan hatte? Sein Ryo?/ "Ähm... willst du mich verarschen oder was? Ryo? Mit Jin?" "Warum sollte ich mir sowas ausdenken? Er war verdammt fertig wegen der Sache und ich hab ihn aufgepäppelt, aber irgendwie mach ich mir Sorgen um ihn." "Es ist dein absoluter Ernst, nicht wahr?" Uchi lauschte in die Stille, die entstanden war. Er konnte immer noch nicht glauben, was er da eben gehört hatte. Er selbst hatte Ryo immer als absolut hetero eingeordnet, als jemanden, bei dem sich noch nicht einmal ein Versuch lohnen würde. Sollte er sich so geirrt haben? Oder war es ein einmaliger Ausrutscher? "Mein vollkommener Ernst." Erneut trat Schweigen zwischen den beiden Telefonpartnern ein. "Hör zu, Uchi, ich muss Schluss machen. Bin mit den Anderen verabredet. Könntest du mir einfach den Gefallen tun und ein Auge auf Ryo haben und für ihn da sein? Vielleicht hört er dir ja auch eher zu als mir." "Klar, mach ich... und Subaru, danke..." "Kein Problem! Immerhin gehörst du doch zu uns und du bist Ryos bester Freund..." Beide verabschiedeten sich und legten dann auf. Ein wenig benommen wankte Uchi durchs Wohnzimmer zurück zum Sofa. Er schnappte sich eines der Couchkissen, umarmte es und starrte vor sich hin. In Gedanken ging er alles noch mal durch. Für ihn war es, als hätte jemand ein Naturgesetz gebrochen. ~~*~~ Kawumm!!! In jedem Schlag steckte soviel Kraft, wie er aufbringen konnte. Der schwere Sandsack schwang leicht hin und her. Tatsuya konnte während seines Trainings komplett abschalten, seine Umwelt verschwand wie hinter einem Schatten und seine Gedanken konzentrierten sich nur auf die Bewegungsabläufe. Heute war er wieder einmal besonders dankbar für diese Tatsache. Als Koki ihn vorhin so zögerlich etwas fragen wollte, hatte er beinahe einen Herzkasper bekommen. Er wollte die Frage nicht hören, konnte dem Jüngeren doch noch überhaupt keine Antwort geben, ob er seine Gefühle erwiderte oder je erwidern konnte. Doch Kokis Frage war etwas ganz anderes gewesen. „Würdest du mich mal mit zum Boxtraining nehmen? Ich würde das gerne mal ausprobieren... wenn es dich nicht stört.“ Das hatte Tanaka ihn gefragt. Ueda hatte einen Moment gebraucht, um den Schreck zu verdauen und sich wieder so zu fangen, dass er ihm antworten konnte. Natürlich störte es ihn nicht und sie hatten sich gleich für den Nachmittag verabredet, um zusammen zum Training zu fahren. Aber innerlich war es ihm unglaublich peinlich gewesen, was er sofort in Kokis Worte hineingedeutet hatte. Als würde er doch irgendwie darauf warten... Mit dem Unterarm wischte er sich über die schweißnasse Stirn. Sein Trainer stand neben dem Trainingssack und korrigierte seine Haltung, aufmerksam die Schläge verfolgend, die Tatsuya austeilte. Koki hatte eine Pause eingelegt und saß auf einer Bank. Neben ihm saß sein Trainingspartner, der ihm eine Wasserflasche reichte und aufmunternd auf die Schulter klopfte. „Bis man das so durchhält wie er, dauert’s ein bisschen. Aber du stellst dich nicht schlecht an.“ Mit einem Lächeln nahm Koki die Flasche und nickte. Dann heftete er seinen Blick wieder auf die schlanke Gestalt seines Bandkollegen. Tatsuya bekam von alledem nichts mit, er war vertieft in sein Training und vielleicht war das gut so. Schließlich durfte er sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.... Kapitel 13: Cartoon KAT-TUN Special ----------------------------------- *trommelwirbel* Tadaaa, da ist es: Das cartoon KAT-TUN-Special! *jubel* Ja, ihr lest richtig, diesmal haben wir uns was Besonderes überlegt. In diesem Kapitel gibt es ein Special zur TV-Show von KAT-TUN (wer es nicht kennt, ihr findet die Folgen auf YouTube, die meisten auch untertitelt). Das Ganze ist aus dem RPG entstanden, das Furu und ich zu Kakkoii spielen, um Ideen zu sammeln und einige Szenen schon mal durchzuspielen. Ich muss allerdings zugeben, dass mindestens 90% der Arbeit für dieses Kapitel von Furu geleistet wurden, denn sie hat das RPG dann in Worte gefasst. Ich habe lediglich die erste und die letzte Szene hinzugefügt und dann ein klein bisschen am Text herumgebastelt.^^ Es war ein Projekt von uns, dieses Special zu schreiben, und wir mussten feststellen, dass es ganz schön schwierig sein kann, die ganzen Jungs in der TV-Show beim Schreiben unter einen Hut zu bekommen. Man kann nicht wirklich Perspektivenwechsel einbauen, weil dann die ganze Kommunikation und Interaktion flöten geht, die die Show so unterhaltsam und lebhaft macht. Mal sehen, was ihr von unserer Version haltet! (Und ja, das Darts-Spielen haben wir ausgelassen) Viel Spaß beim Lesen! ~~*~~ Autorenwechsel „...“ Gesagtes /.../ Gedachtes Unablässig spielte Jins rechte Hand mit den Anhängern an seinem Handy. Der beißende Schmerz war abgeebbt und auch wenn er sich noch lange nicht wirklich gut fühlte, inzwischen war er imstande, Yamashitas Entscheidung nachzuvollziehen. /Wenn er ihn wirklich noch so sehr liebt... dann war es ziemlich tapfer, das jetzt zuzugeben./ Seufzend streckte sich Jin auf seinem Sofa aus, das Handy immer noch in der Hand. Er war verletzt gewesen, nicht nur in seinen Gefühlen für Pi, auch in seinem Stolz. Doch ihm wurde immer klarer, dass Yamashita ihn nicht abgewiesen hatte, weil er einen Fehler gemacht hatte oder nicht gut genug gewesen war. Nein, er war einfach nicht der Richtige für ihn gewesen... Jin sah noch die schmerzerfüllten Augen seines besten Freundes vor sich. Es war Pi sicher alles andere als leicht gefallen, sich von ihm zu trennen, das hatte er ja auch gesagt. So weh es ihm selbst tat, abgewiesen worden zu sein, so sehr wusste er auch, dass Yamashita litt. /Ich hoffe, alles wird gut für ihn... wenn ich kann, werde ich ihn unterstützen./ Ein unsicheres Lächeln schlich sich auf Jins Lippen, Ja, er und Pi waren beste Freunde, daran würde sich nichts ändern, auch nicht diese Abfuhr. Nicht der Trennungsschmerz war das Schlimmste; der Gedanke, dass sein Charme, sein Aussehen, sein Charakter nicht ausgereicht hatten, Shige aus Yamapis Kopf zu verdrängen, quälte ihn viel mehr. Er hatte sein unumstößliches Selbstbewusstsein verloren... Kurz entschlossen klappte er sein Handy auf und wählte Yamashitas Nummer. Er hatte versprochen, sich zu melden, und irgendwie brauchte er jetzt jemanden, der nett zu ihm war. „Hi Pi! Ich bin’s.“, meldete er sich. Yamapis Stimme klang angespannt. „Oh, hi Jin...“ Jin setzte sich auf. „Ne, jetzt sei nicht so bedrückt, ich hab mich schon wieder eingekriegt. Und du hast ja schließlich einen guten Grund gehabt...“ Einen Moment war Stille in der Leitung. Dann kam Antwort: „Wirklich? Ich mein, sicher hatte ich einen Grund, aber... ich hätte mir vorher darüber klar sein müssen. Nur – ich war so überzeugt, dass es aus ist, ich hab mich ja von ihm getrennt, nicht anders rum... ich weiß auch nicht.“ „Du liebst ihn eben.“, stellte Jin klar. „Da komm ich einfach nicht gegen an, selbst mit meinem gesamten Sexappeal.“ Es schmerzte. Verdammt, es tat weh, das zu sagen und sich selbst einzugestehen. Doch dann erwiderte Yamapi: „Spinner. Ja, ich liebe ihn, aber ich hätte das vorher erkennen sollen. Ich wollte dir auf keinen Fall wehtun, nur um das noch mal zu sagen. Und außerdem... ich bin ja wohl absolut schwach geworden....“ Akanishi musste grinsen. Das stimmte, er hatte ihm nicht widerstehen können. „Ich bereue es auch nicht, Jin, okay? Du bist toll.“ Man konnte genau hören, wie verlegen Tomohisa bei diesem Eingeständnis war. „Aber das weißt du doch, oder?“ Es war ein nicht ganz echtes Lachen, das Jin diese Frage entlockte. „Natürlich, ich weiß...“ /Mich hat einfach noch nie jemand so abgewiesen.../ „Das gibt’s nicht, zweifelst du jetzt etwas an dir?“ Jetzt klang Pis Stimme ohne Frage empört. „Jin, dass ich jemand anderen liebe, sagt nix über deine Anziehungskraft aus. Du bist sexy, attraktiv, unterhaltsam...“ Während Jin diesem Vortrag lauschte, konnte er auf einmal wieder ehrlich lächeln. Vielleicht musste er sich einfach damit abfinden, dass Liebe noch einmal etwas ganz anderes war. Und im Gegensatz zu Pi hatte er den Richtigen noch nicht gefunden, also konnte er doch ruhig weitersuchen, sich ausprobieren und dabei ausnutzen, was er alles so zu bieten hatte. Fröhlich mischte er sich ins Gespräch ein und fügte noch ein paar Eigenschaften hinzu, die Tomohisa seiner Meinung nach vergessen hatte. Augenblicke später mussten sie beide lachen. Als er auflegte, funkelten Jins Augen wieder lebendig. Er war an eine Grenze gestoßen, was seinen Erfolg in Beziehungen – so kurz sie auch sein mochten – anging, aber im Grunde war das nicht so tragisch. Es gab genug, was er trotzdem erreichen konnte. Spaß haben! Grinsend legte Akanishi sein Handy weg und stand auf. Heute Nachmittag hatten sie die Aufnahmen für das Cartoon KAT-TUN Special. Er würde einfach umwerfend aussehen und sich eine gute Zeit machen. ~~*~~ KAT-TUN befanden sich schon seit einer ganzen Weile in dem Gebäude, wo heute ihr Special von "Cartoon KAT-TUN" aufgenommen werden sollte. Die Gäste dieses Mal waren Tackey und Tsubasa. Die Staffmember wuselten schon die ganze Zeit aufgeregt herum, Kabel wurden gelegt, Kameras und Beleuchtung aufgebaut und getestet. Die Jungs hingegen waren in der Maske und in den Garderoben. Junno, Koki, der in der Zwischenzeit lautstark nach seinem besten Freund rief, und Jin waren bereits fertig, während Kazuya und Tatsuya noch in der Maske waren und bei Ueda noch die letzten Haarsträhnen von dem Stylisten in Form gebracht wurden. Akanishi war schon eine Weile fertig und hatte die letzten 10 Minuten damit verbracht, eines der anderen Member in dem labyrinthartigen Studio zu finden. Wie er es schon vermutet hatte, fand er Taguchi auch in der Nähe des Caterings und fragte ihn mit fast schon vorwurfsvoll klingender Stimme: "Sagt mal, wo steckt ihr denn alle? Sind die anderen etwa alle noch in der Maske?" Koki hatte Yuichi mittlerweile im Gang vor ihrer Garderobe ausfindig gemacht. "Wo bleibt ihr denn alle? Was dauert denn da bei euch so lang?" Nakamaru sah seinen besten Freund einen Augenblick genervt an und meinte dann: "Beschwer dich nicht, Schönheit braucht eben Zeit!" Sie begannen beide lautstark loszulachen und Ueda, der in diesem Moment aus der Maske kam, sah sie einen Moment lang mit einer undeutbaren Miene an. /Na ja, ich glaube, ich fände Ueda auch schön, wenn niemand was an ihm ändern würde. Und bei ihm stört mich auch nicht, wenn er länger braucht./ Koki hing seinen eigenen Gedanken nach, immer darauf bedacht, Ueda nicht auffällig lang oder intensiv zu betrachten. Erst Kazuya, der sich direkt hinter Tatsuya durch die Tür schob und ein aufforderndes "Gehen wir?" in die Runde warf, brachte wieder Bewegung in die Gruppe. Auch Tackey und Tsubasa waren längst soweit, aber Tsubasa kämpfte mit seiner Nervosität. Er mochte solche Auftritte noch nie und fühlte sich dementsprechend unwohl. Er zupfte an seinen Haaren und seinem schwarzweißgestreiften Pulli herum, sprach kurz mit dem Aufnahmeleiter und stand dann wieder einfach herum, fast als hoffe er, so unsichtbar zu werden. /Wo ist eigentlich Tackey hin?/ "Komm, entspann dich!", sprach ihn Takizawa plötzlich von hinten an. "Ich kann mich nicht entspannen... für mich ist das hier purer Stress!", gab Imai mit einem gequälten Lächeln zur Antwort. Hideaki sah das in einer der spiegelnden Oberflächen an der Kamera. Er trat nah an Tsubasa heran und fuhr ihm beruhigend über den Rücken. "Ich weiß doch... Aber sieh es doch mal so, wir hatten schon schlimmere Shows als die hier. Das sind immerhin nur KAT-TUN, die kennen wir und die wollen uns auch nichts Böses. Und die Fragen haben wir vorher beantwortet, sind da also schon mal abgesichert. Imai nickte leicht. "Wahrscheinlich hast du recht... KAT-TUN, kein Grund nervös zu sein!", wiederholte er Tackeys Worte leise. "Und wenn es mit deiner Nervosität doch ganz schlimm wird, dann muss Kazuya eben Händchen halten." Tackey grinste breit, während er seinen Partner langsam in Richtung des großen roten Sofas führte, auf dem nun schon Jin und Junno saßen. "Ich weiß, was du denkst... aber du liegst falsch... Kame und ich sind nur Freunde!", entgegnete Tsubasa ihm und löste sich von Tackey. Er ging einen Schritt schneller, um so die Diskussion mit seinem Partner zu beenden, und konnte sogar lächeln, als er nun in den heller erleuchteten Teil des Studios trat. Und obwohl er Tackey nicht sehen konnte, wusste er, dass dieser hinter seinem Rücken das Gesicht verzog, dafür hatten sie dieses Gespräch einfach schon zu oft geführt. Junno fand es noch immer nicht richtig, dass Jin ihn vorhin so angefahren hatte, allerdings kannte er diese Aktionen des Älteren schon und hatte mittlerweile gelernt, dass es am einfachsten war, ihm trotzdem freundlich gegenüber zu sein. Meist meinte Akanishi solche Aussagen nicht wirklich böse. Aber zugegebenermaßen war er doch froh, als er endlich die anderen Mitglieder von KAT-TUN im Studio hören konnte. "Los, los! Jin ist sicher schon ungeduldig!", hörte man Kamenashis Stimme, während er Koki sanft von hinten anschob. "Da sind sie ja.", erklärte Junno und wies mit seiner Hand vage in die Richtung, aus der die Anderen kamen. "Na endlich! Das wurde aber auch Zeit. Ihr solltet euch alle mal ein Beispiel an Taguchi und mir nehmen. Wir brauchen nicht so ewig und sehen trotzdem super aus." Während Jin seinen Freunden dies entgegenrief, lächelte er selbstbewusst. Auf diesen Kommentar hin warf Junno Jin einen eher ungläubigen Blick zu. /Wie kann jemand nur so selbstbewusst sein?/ dachte er und sah, wie die anderen kollektiv die Augen verdrehen. Unwillkürlich musste er kichern. Diesen Schuh wollte sich Tanaka allerdings nicht so ohne Kampf anziehen. "Nakamaru ist schuld oder Tatsuya. Ich war schon längst fertig und hab nur geschaut, wo die alle bleiben!", verteidigte er sich und schlurfte lässig zum Sofa. "Aber sonst gehts dir noch gut, oder?" rief Yuichi und stupste Koki von hinten an. Er wurde allerdings durch die beiden näher tretenden Gäste abgelenkt. "Willkommen, willkommen! Kommt doch näher!" Nakamaru winkte die beiden wie ein geborener Gastgeber heran. Tackey folgte der einladenden Geste und erwiderte die Begrüßung, die nun auch von den anderen Membern erfolgte, sofort. Akanishi ignorierte Tackey und Tsubasa fürs Erste. Ihm war das kollektive Verdrehen der Augen auch aufgefallen und das ließ ihm keine Ruhe. So erhob er sich von seinem Platz und fragte in die Runde: "Was denn? Wollt ihr mir widersprechen?" Im nächsten Moment war er bei Junno und ließ sich neben ihm aufs Sofa fallen. Dann legte er seinen Arm um Junno und fuhr fort: " Seht ihr? Wir sehen toll zusammen aus." Und plötzlich wirkte die Atmosphäre zwischen Taguchi und Akanishi alles andere als kühl. Junno, der nicht wirklich wusste, wie er mit dieser Art von Jin umgehen sollte, lächelte etwas gequält und war froh zu sehen, dass keiner wirklich auf Akanishis Bemerkungen einging, da Tatsuya ihm nur einen Vogel zeigte und sich dann auf seinen Platz setzte. Und Tanaka, der sich bis eben noch über Nakamarus lautstarke Begrüßung der Gäste und den damit einhergehenden Hörsturz bei sich beschwerte, schien vielmehr zu stören, dass Jin auf seinem Platz saß. " Runter von meinem Platz, Jin!", rief er und zog Jin nun hoch und somit weg von Junno. "Oller Spielverderber!", nuschelte Akanishi und trottet dann aber zu seinem Platz auf der anderen Seite des Sofas zurück. Währenddessen nahm er auch die Gäste wahr und nuschelte ihnen eine undeutliche Begrüßung zu. "Benimm dich!", zischte ihm daraufhin Kame zu, der dann die beiden Gäste schüchtern anlächelt. /Was für ein durchgeknallter Typ!/, dachte sich Tsubasa mit einem Blick zu Jin, während er dem Assistenten, der ihm einen Platz zwischen Tackey und Kamenashi zuwies, folgte und sich setzte. Als er endlich auf dem Sofa in der Runde saß, fühlte er sich auch etwas besser. (Okay, für alle, die leicht verwirrt sind, die sitzen da in folgender Reihenfolge von links nach rechts: Junno, Koki, Kame, Tsubasa, Tackey, Nakamaru, Jin, Ueda.) "Ich bin doch ganz lieb, ich hab nur ein paar Fakten klargestellt!", meinte Jin mit einem unschuldigen Blick zu Kame, während endlich langsam aber sicher Ruhe einkehrte. Eine Assistentin kam zu Koki und richtete dessen Mikro noch mal richtig aus, während Tanaka wie ein Pascha auf seinem Platz zwischen Junno und Kazuya saß. Auch Junno fühlte sich wieder etwas entspannter. Irgendwie beneidete er Jin gerade ziemlich um dessen Lockerheit. Er selbst hatte besonders zu Beginn der Sendung immer das Gefühl, total verspannt zu sein, gerade wenn er versuchte, lustig oder betont entspannt zu sein. Kazuya schmollte einen Moment und warf Jin für diese Antwort einen bösen Blick zu, bis ihm Tackey die Sicht versperrte. Nun wandte sich Kame Tsubasa zu, der ja direkt neben ihm saß. "Wie gefällt dir denn unser Studio?", fragte er leise. Tsubasa wurde ruhiger. Ihn beruhigte Kames Anwesenheit immer sehr. Lächelnd meinte er: " Ähm... ich mag es...die Farben sind prima. Und es passt alles irgendwie zu euch." Er lächelte schüchtern und fügte hinzu: "Und das Sofa ist ja echt total bequem." "Schön. Ja, wir haben ja auch ein bisschen mitgestaltet." Kame strahlte Tsubasa an, stützte seine Ellbogen auf die Oberschenkel und genoss es, sich so mit dem Älteren unterhalten zu können. Sich vorbeugend mischte sich auch Takizawa in die Unterhaltung zwischen Jin und den andern ein: " Du meinst, den Fakt, dass du so atemberaubend bist? Ganz schön eingebildet...." Wirklich widersprechen wollte ihm Hideaki ja eigentlich nicht, aber immerhin sahen die anderen Jungs ja nun auch nicht gerade schlecht aus und heute saß ja auch er hier auf dem Sofa und sich selbst hielt Tackey auch für Akanishi noch als Konkurrenz angemessen. Ueda schwieg und versuchte Jin einfach zu ignorieren. Während er sich im Studio umsah, fiel sein Blick auf Koki und ihm kam wieder in den Sinn, was er mitangehört hatte. Etwas unruhig strich er sich durch die Haare. Auch Yuichi ignorierte Jin, er hatte seine Ansagen noch mal im Kopf durchgesprochen und sah nun zu Koki. Ihm fiel das seltsame Verhalten seines Kumpels auf und er schüttelte leicht den Kopf. "Ganz genau das! Die anderen brauchen immer viel länger als Junno und ich in der Maske.", erwiderte Akanishi an Tackey gerichtet und lehnte sich relaxt zurück, während er in Gedanken hinzusetzte: /Ich wette, bei euch ist das auch so. Imai-sempai hat seine tollen Momente, aber du siehst meist besser aus./ "Das heißt ja nun mal nichts...", meinte Tackey und grinste nun Tatsuya an. "Ist der immer so?" Jin ignorierte er nun absichtlich. Tatsuya antworte mehr mit seinem offensichtlichen Grinsen als mit Worten. "Wie fies mich einfach zu ignorieren... und dann fällt mir Tatsuya, dieser olle Verräter, auch noch in den Rücken...", murmelte Akanishi vor sich hin und schmollte. "Maaaaruuuuu, sag doch auch mal was!" rief er nun und grabbelte an Nakamaru herum, um dessen Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Koki hatte in der Zwischenzeit seinen Hut, den er aufgesetzt hatte, mehrere Male verschieden aufgesetzt. Irgendwie wusste er nicht, wie er ihn tragen sollte. " Hmmmm... Kann mir mal wer sagen, wie ich den aufsetzen soll?", fragte er schließlich und blickte abwartend zu den KAT-TUN-Mitgliedern auf der anderen Seite. Junno zu fragen, kam ihm irgendwie gar nicht in den Sinn und Kame wirkte so vertieft in sein leises Gespräch mit Tsubasa. Nakamaru und Jin waren allerdings zu beschäftigt und so blieb nur noch Ueda übrig, den er Hilfe suchend ansehen konnte. Tackey lachte laut los auf Jins Schmollen hin, während Ueda nur die Hände hob und meinte "Es ist nur die Wahrheit!" und dann aufstand und auf Koki zuging, während er seinen Blick nicht von dem sitzenden Rapper abwandte. Bei Koki angekommen sagte er nur: "Halt mal kurz still!", dann richtet er den Hut auf dem Kopf von Tanaka. Jin schmollte nun noch mehr. /Was ist denn so schlimm daran, dass ich das so sehe? Und ich werd nun mal nicht gern ignoriert./ Er machte nur "Tse!" und ignorierte nun seinerseits Tackey. Ernsthaft guckte er zu Tatsuya und Koki und erklärte "Schief ist besser!". Es ärgerte ihn auch ein wenig, dass die beiden das auch ohne ihn hinbekamen, und so tat er einfach so, als gäbe es für ihn nichts Spannenderes als bei dieser Aktion zuzusehen. Dann wandte er seinen Blick schließlich ab, weil es ihm albern vorkam und blickte auf seine eigenen Hände, die verschränkt auf seinen Knien lagen. Koki hörte Jins Worte nur gedämpft, so als ob Jin ganz weit weg wäre. Er sah einfach hoch und lächelte Tatsuya an, der an ihm rumzuppelte. Er mochte sowas total und die Tatsache, dass es ausgerechnet Ueda war, der ihm soviel Aufmerksamkeit schenkte, machte es nicht gerade schlechter. Tackey hingegen hatte nur Augen für Jin. / Schnell eingeschnappt.... aber ich mag, wie er schmollt. Und selbstbewusst./ Er fasste über Nakamaru hinweg und tätschelte nun Jins Knie. "Nicht böse sein.", sagte er leise und zwinkerte ihm zu. Währenddessen redeten Kazuya und Tsubasa weiter. "Ich hab mir fast gedacht, dass ihr da mitgeredet habt beim Design. Und ich bin froh darüber, dass ihr nicht so bunt seid wie die Jungs von NEWS zu ihrem Start. In dem Studio, wo die das eine Video gemacht haben, bekäm ich ne Krise.", meinte Tsubasa nun lächelnd. Er bekam erst jetzt aus dem Augenwinkel mit, dass Jin schmollte. Kazuya schüttelte vehement den Kopf. " Ne, danke. Das hätte auch echt nicht zu uns gepasst." Er sah ebenfalls, dass Jin schmollte, bekam aber auch dessen sofortigen Wechsel zu einem breiten Grinsen mit und konzentrierte sich somit weiter auf die Unterhaltung mit Imai. Jin grinste, noch immer lag Tackeys Hand auf seinem Knie. "Du wolltest also bloß an mir rumtatschen? Das hättest du doch einfach nur sagen müssen." Er setzte sich aufrecht hin und grinste nun wieder anzüglich. Er hatte erreicht, was er wollte. Tackeys Aufmerksamkeit war ihm sicher. "So? Na ja... ich tatsch gerne.", erwiderte Tackey und gab ein mindestens genauso anzügliches Grinsen zurück. Yuichi, der zwischen den beiden saß, hustete theatralisch und dachte: /Die beiden zusammen sind einfach zuviel für mich./ Hinzu kam, dass er auch interessiert die Bemühungen Tatsuyas auf der anderen Seite des Sofas im Auge behielt. Koki lächelte zufrieden und sah zu Tatsuya auf, der vor ihm stand. Für einen Moment fühlte Tanaka den starken Drang, seine Hände an die Hüfte des Älteren zu legen, ließ es aber sein. Denn immerhin wusste außer Nakamaru keiner von seinen Gefühlen für ihren Leader. Jin hingegen ignorierte Nakamarus Bemühungen, sich bemerkbar zu machen, und antwortete Tackey leise: "Kann ich mir vorstellen... ich auch...", dann wandte er sich ohne jegliche Vorwarnung an Yuichi und meinte: "Ne, Nakamaru? Magst du nicht mit mir den Platz tauschen? Dann bist du nicht im Weg." Wobei er Nakamarus Eigenart, wenn es um seinen Platz ging, kannte und sich schon fast denken konnte, dass dieser nicht einfach so zur Seite rücken würde. Tatsuya beugte sich etwas runter und betrachtete sein Werk prüfend. "So.", sagte er kurz, lächelte dann Koki noch einmal an, ehe er sich wieder auf den Weg zu seinem Platz machte und sich dort niederließ. Koki rief Ueda ein Danke nach, während er ihm zusah, wie dieser sich wieder auf seinem eigenen Platz neben Jin niederließ. Tanaka legte seine Arme auf die Lehne des Sofas und lehnte sich cool aussehend zurück. "Na ja, zu den Jungs von NEWS würde es heute auch nicht mehr passen. Aber damals...", meinte Tsubasa nachdenklich. Er hatte während der Unterhaltung mit Kazuya immer mal wieder zu Tackey gesehen und fragte sich gerade, ob das bei ihm immer so schlimm war oder ob es nur so war, weil Jin einfach der Typ dazu war. Die schienen beide total aufgekratzt zu sein. Maru sah Jin entrüstet an. "Das hier ist MEIN Platz. Und die Sitzordnung bleibt so, sonst kriegen die Kameras ein Problem." Mit diesen Worten streckte er Akanishi die Zunge raus. Dann wandte er sich an den Assistenten und fragte: " Können wir bitte bald anfangen? Das... äh... wird mir hier zu lebhaft." Grinsend verwies er auf seine Nachbarn rechts und links neben sich. Auch Tackey, der amüsiert von Nakamarus Reaktion war, setzte sich nun aufrecht hin und zog seine Hand von Jins Knie zurück. Die Blicke, die Imai ihm zuwarf, hatte er nicht mitbekommen. Nachdem auch Tatsuya wieder saß, hielt der Assistent endlich die Klappe mit der darauf angezeigten Zeit hoch. Alle sammelten sich etwas und saßen nun hochkonzentriert da. Selbst Jin und Tackey, die bis eben noch herumgealbert hatten, wirkten wie ausgetauscht. Denn Jin warf nur noch einen kurzen Blick zu dem Älteren, bevor er sich ganz den Kameras zuwandte. Genau dieser Blick fiel Takizawa auf, der sich noch einmal durch die Haare strich. /Interessant./ Zu mehr Gedanken reichte es nicht, denn Tackey konnte erneut spüren, wie sich Tsubasa neben ihm etwas verspannte. Seine Nervosität war scheinbar wieder zurückgekommen. Tsubasa schloss kurz die Augen. /Nichts weswegen ich nervös sein müsste!/, wiederholte er für sich selbst wie ein Mantra, immer und immer wieder. Er spürte Kazuya dicht neben sich. Kazuya schüttelte kurz seine Haare, wandte sich dann zur Kamera und blickte direkt hinein. /Es muss richtig gut sein dieses Mal, ich will nicht, dass Tsubasa enttäuscht ist./ Imai öffnete die Augen wieder und sah nun zu Kazuya. /Wow... er ist wirklich ziemlich hübsch.../ Das war alles, was er angesichts des sich ihm bietenden Anblicks denken konnte. Die Leuchten an den Kameras blinkten und gaben das Startzeichen. Nakamaru übernahm die Begrüßung der Zuschauer. "Yooo, irasshai.... Cartoon KAT-TUN he!!!!" Er grinste in die Kamera und fügte hinzu: "Diese Woche dürfen wir sogar ein Special präsentieren!" Dann übernahm Kazuya das Wort. "Wir sind stolz, unsere ganz besonderen Gäste hier zu haben, unsere Sempai!!!!!" Er machte eine Geste in Richtung Tackey und Tsubasa und alle anderen klatschten. Junno stand auf und hielt seine Rede über die Gäste, was wie immer damit endete, dass Koki aufstand, einen gespielt bösen Blick in die Runde warf und Taguchi dann in die Kniekehle trat, was alle jedes Mal wieder lustig fanden. Während Junno sich mühsam aufrappelte und sich dann aufs Sofa setzte, ließ sich auch Tanaka wieder lässig neben ihm nieder. Tsubasa beobachtete diese Einleitung etwas schockiert und nickte nur kurz, als sein Name genannt wurde. /Der arme Taguchi-kun. Das sah aus als täte es weh, außerdem hatte er doch mal was am Knie. Ob das gut ist, wenn die sowas mit ihm tun?/ Während Jin für Tackey und Tsubasa klatschte, sagte er: "Ich bin mal sehr gespannt, was wir heut so Interessantes über die beiden erfahren werden!". Auch Tatsuya klatschte und beobachtete die Szene zwischen Koki und Junno, von der er bis heute nicht wusste, ob er sie lustig oder einfach nur doof finden sollte. Dann sah er zu den Gästen und ihm fiel auf, dass Tsubasa sehr angespannt wirkte. Tackey wirkte nicht so verschreckt wie Tsubasa und nickte in die Runde. Dann fügte er als Reaktion auf Jins Worte "Ich bin sicher, es wird für uns alle interessant." hinzu und sah dabei zu Akanishi. Anschließend erläuterte Nakamaru wie immer die Regeln des 100 Q und erklärte, dass die beiden das zuvor alles ausgefüllt hatten. "So wie immer kann angehalten werden, wenn jemand eine Antwort der beiden interessant findet! Also dann: Start!" Jin sah sofort gebannt auf den Bildschirm, wo für KAT-TUN und die Gäste die Fragen sichtbar waren, die gerade durch das Bild liefen. /Nur Geburtstag und Heimatort und sowas... Ich will doch peinliche Kinderbilder sehen oder so!/ Koki hingegen warf kurz einen Blick zu Tatsuya, der immer mal wieder zu Tsubasa sah. /Natürlich sieht er sich Tsubasa genau an, immerhin mag er ihn ja sehr. Ich wünschte, er würde mir auch mal so viel Aufmerksamkeit schenken./ Beinahe hätte er laut geseufzt, doch im letzten Moment erinnerte er sich daran, wo er war, und ließ es, blickte statt dessen auf den Bildschirm wie alle anderen, immerhin hatte er doch auch noch einen Job hier zu machen! Tackey unterhielt sich währenddessen angeregt mit Yuichi über seine Herkunft und lobte die Fragen, weil er einige ziemlich interessant beim Ausfüllen gefunden hatte. Er sprach gern mit Nakamaru, weil der den Moderatorenjob wirklich gut machte. Auch Tatsuya sah gebannt auf den Bildschirm. Er wollte schon immer mal mehr über die beiden wissen. An Jin gewandt flüsterte er: "Bin mal gespannt, was da heute so ans Tageslicht kommt." Akanishi beugte sich etwas zu Ueda und entgegnete leise: "Bin ich auch..." Sie saßen sehr dicht beieinander, was man auch leicht damit abtun hätte können, dass es zu acht auf dem Sofa doch recht eng war. Koki allerdings bekam da andere Gedanken. /Jin... er flirtet doch nicht etwa Ueda an! Hat er nicht eben noch Tackey angemacht? Er ist echt unmöglich.../ Tanaka schüttelte leicht den Kopf, dann sprang er auf und hielt den Schriftzug an, der für die Zuschauer eingeblendet wurde. Es war gerade die Frage, ob es okay sei, Kinderbilder der beiden zu zeigen, und beide hatten ihr Okay gegeben. Tatsuya, der seinen äußeren Platz sehr mochte, da er so alles im Blick hatte ohne ständig in die Diskussionen mit hineingezogen zu werden, sah nun von seiner Unterhaltung mit Jin, wie sie innerhalb der Sendung ja öfter vorkam, auf und grinste. Junno klatschte enthusiastisch und rief: " Stimmt, die will ich sehen." Auch Kazuya strahlte übers ganze Gesicht. /Bestimmt total niedlich!/ Und er glaubte zu sehen, wie Tsubasa neben ihm ein kleines bisschen rot wurde. Auch Yuichi schaltete sich wieder ins Geschehen ein. "Ihr habt euch also damit einverstanden erklärt, dass wir uns Kinderbilder von euch ansehen?" Er erntete ein einstimmiges Nicken von den beiden und fuhr fort: "Also bitte!" Dann wurden die Bilder eingeblendet. ( http://i179.photobucket.com/albums/w314/Totchi82/TackeyTsubasajung.jpg?t=1192534009 http://i179.photobucket.com/albums/w314/Totchi82/Tackeyjung.jpg?t=1192534031 http://i179.photobucket.com/albums/w314/Totchi82/Tsubasajung.jpg?t=1192534051 ) Während die Bilder eingeblendet wurden, verbarg Tsubasa schon mal vorsichtshalber sein Gesicht hinter seinen Händen. Ihm war so etwas immer einfach nur peinlich. /Hoffentlich belassen sie es bei Bildern und zeigen uns keine uralten Auftritte oder so.../ Etwas ängstlich lugte er zwischen seinen Fingern hervor auf den Bildschirm. Auch Jin sah nun wieder auf den Bildschirm. /Vielleicht haben sie ja ein paar Bilder, auf denen Tackey nicht so perfekt aussieht./ Ein fast schon gemeines Grinsen zierte das Gesicht Akanishis in dieser Hoffnung. Kazuya konnte nicht umhin zu schmunzeln. "Wie süß!", rief er aus und merkte erst dann, dass Tsubasa scheinbar gar nicht hinsehen konnte. Tatsuya nickte bestätigend bei Kamenashis Ausruf. /Auch sie sind nur Menschen..../ "Wirklich süß!", stellte er nochmal fest. Tsubasa betrachtete jetzt das Bild durch die Finger hindurch, richtete sich dann etwas auf und ließ seine Hände sinken. "Ach ja... das waren noch Zeiten, nicht wahr, Tackey?" "Ach du meine Güte..." Tackey nickte Tsubasa zu. "Aber wir waren damals schon beide sehr gut aussehend." fügte er betont ernsthaft hinzu und Yuichi begann daraufhin, loszulachen. Tackey stimmt gut gelaunt in das Gelächter mit ein. Junno kicherte leise auf der anderen Seite der Couch. Nicht so sehr wegen der Bilder, sondern eher wegen der Tatsache, dass ihm auffiel, dass sich Tackey und Jin in einigen Punkten verdammt ähnlich waren. Auch Nakamaru betrachtete die eingeblendeten Bilder immer noch leise lachend eindringlich. "Aber schon damals habt ihr euch wirklich gut verstanden, ne?", meinte er lächelnd. Ehe Tackey etwas erwidern konnte, fiel Jin mit seiner Sichtweise ein. "Du warst also schon als Kind so touchy?" Dabei lächelte er Tackey offensiv an. Tackey legte einen Arm um Tsubasa, zog ihn so etwas zu sich und erwiderte mit einem strahlenden Lächeln "Natürlich.", womit er auf beide Fragen zugleich eine Antwort gab. Es bedurfte doch tatsächlich Kokis Hilfe, um wieder aufs Thema zurückzufinden, indem dieser meinte: "Ich find die Mütze von Tackey cool... Aber irgendwie sieht Tsubasa-kuns Frisur total krass aus. Daneben sieht Tackey total kindlich aus." Jin beugte sich etwas zu Ueda und flüsterte: "Irgendwie find ich ja, dass Kame was dagegen unternehmen sollte." Dann legte er langsam seinen Arm um Ueda und grinste Tackey an. /Das kann ich auch!/ "Beide haben sich wirklich verändert, ne?", meinte Ueda lächelnd und nickte dann Jin zu. Erst jetzt sah er auch zu Tackey und Tsubasa und merkte, was Jin überhaupt meinte. Tackey hielt seinen Partner immer noch im Arm, während Kazuya etwas verspannt daneben saß. Daher ging Tatsuya auf das Spiel mit ein und lehnte sich etwas an Jin. "Naja.... er guckt schon ein bisschen angefressen....", wisperte er leise. Kazuyas Blick lag auf Tackeys Hand, die locker auf Tsubasas Schulter ruhte, und er empfand das Verlangen, dass er sie gern genommen und weggeschoben hätte. Warum, das war ihm selbst nicht klar, immerhin waren Tsubasa und er doch nur Freunde und Tackey war immerhin sein Partner. Außerdem sah Tsubasa nicht so aus, als wäre es ihm unangenehm. Doch allzu lange konnte er darüber auch gar nicht nachdenken, als Jin und Ueda auf der anderen Seite zu kuscheln anfingen. Etwas entrückt starrte Kamenashi seine Bandmember an. Zwei Plätze weiter wusste Junno nicht, was er dazu hätte sagen können. Jin war ihm heute definitiv zu aufgedreht. Vielleicht sollte jemand überprüfen, wie viel Kaffee der heute schon intus hatte. Tackey stempelte für sich Jins Verhalten als absolut frech ab und grinste. Dann sah er Tsubasa an und meinte: "Wenn man als Duo auftritt, muss man sich einfach gut verstehen, ne?" Tsubasa ignorierte Tackeys Arm einfach und meinte: "Jaaa.. und man muss Kompromisse eingehen... was nicht immer einfach ist. Immerhin will man ja auch mal was durchsetzen." Dann grinste er und fuhr fort. "Aber wir kriegen das immer gut hin. Auch wenn wir in letzter Zeit weniger privat unternehmen, ne?" Ohne es wirklich zu bemerken, schickte Koki Jin einen bösen Blick. /Hände weg, Freundchen!/ Doch ihm wurde bewusst, dass er keinerlei Rechtfertigung für seine Eifersucht hatte und so schluckte er den in ihm hochkommenden Ärger hinunter. "Was wird das? Neues Gesellschaftsspiel mit dem Namen: Wer umarmt wen? Kann ich auch.", grinste er stattdessen und legte nun seine beiden Arme um Junno und Kame, die rechts und links neben ihm saßen. Er grinste breit, aber innerlich wünschte er sich an Jins Stelle, dann hätte er jetzt Ueda im Arm. Jin fühlte sich sichtlich wohl in seiner Rolle, denn er hatte auch die Blicke seitens Kokis nicht bemerkt und grabschte weiterhin ungehindert an Tatsuyas Schulter herum. Nakamaru blieb nichts anderes übrig als über seine Bandkollegen den Kopf zu schütteln. "Was wird das, Johnnys-Gruppenkuscheln?", fragte er leise, dann drehte er sich zur Kamera und meinte lauter: "Ich möchte mich hiermit bei allen unseren weiblichen Fans entschuldigen und dieses Verhalten nur auf die Hitze der Scheinwerfer schieben und...." Doch recht viel mehr konnte er nicht sagen, da ihm Tackey nun den Mund zuhielt. "Du bist ja nur neidisch, jawohl!", rief der Ältere lachend und knuddelte den total verwirrt dreinguckenden Nakamaru erstmal richtig durch. Dann sah er wieder zu Jin, der immer noch keine Anstalten machte, sich auch nur einen Zentimeter von Tatsuya zu lösen. /Na komm, du sitzt jede Woche neben Ueda, so faszinierend kann er doch nicht sein/ dachte Takizawa sich nun. Ueda sah allerdings auch nicht genervt von der Aktion Jins aus. Er ließ den anderen einfach machen und bestätigte Tackeys Aussage mit einem wohlplatzierten "Genau!". Dann fiel sein Blick auf Koki und ihm fiel wieder ein, was er mit angehört hatte. /Dieser Blick..../ Irgendwie konnte er es immer noch nicht glauben. Junno und auch Kazuya kuschelten sich nun beide an Koki und Kame legte ebenfalls einen Arm um Tanaka. "Jaaaa, können wir auch." meinte er herausfordernd. Aber gleichzeitig dachte er sich, dass es sich irgendwie seltsam anfühlte, auch wenn er nicht wusste, warum dies so war. Endlich löste Tackey seine Umarmung bei Imai. Und obwohl Tsubasa Tackeys Berührungen gewohnt war und es ihm nicht wirklich unangenehm war, wenn er ihn anfasste so wie eben, so war er doch froh, als diese Nähe wieder weg war. /Seltsam... fast so, als ob ich nicht wollte, dass uns jemand so sieht, seit wir kein Paar mehr sind./ sinnierte er für sich darüber nach. Er schaute nun wieder zu Kazuya. /Er ist einfach immer so anschmiegsam. Und bei jemand anderem als Koki könnte man sich da bestimmt sonstwas überlegen. Aber Koki hat, was das betrifft, sicher kein Interesse an Kazuya./ Auch Jin ließ nun Tatsuya wieder los. Dann beugte er sich leicht zu Maru und flüsterte: "Naj a Maru... ich kann dir ja mal erklären, was man tun muss, damit man wen zum Kuscheln hat." Er grinste breit, während das Band mit den Fragen weiterlief. Er erntete nur einen kurzen entnervten Blick von Yuichi, der sich inzwischen sicher schon wieder nach seiner Freundin sehnte, bei dem ganzen Chaos in dieser Sendung. Alle saßen mittlerweile wieder voneinander losgelöst da und beobachteten den Bildschirm mit den Fragen. Tackey hatte Jins vorige Bemerkung gehört und zischte zurück: "Oh ha, da spricht die Erfahrung..." Jin nickte kaum sichtbar und erklärte leise: "Ich denk schon, dass ich ein wenig Ahnung davon hab..." Nakamaru, den Takizawa ja erst kürzlich losgelassen hatte, genoss seinen Freiraum und sah ebenfalls auf den Bildschirm. Und nachdem er sich die Haare etwas geordnet hatte, moderierte er fröhlich weiter: "Und weiter geht's, was haben wir als nächstes?" Nun sprang Jin auf. "Ah... das ist doch mal was!" Er hielt das Band bei der Frage nach dem Lieblingsrestaurant an. Alle lasen sich die Antworten durch und Koki rief erstaunt: "Heeee... guckt doch mal, was Tsubasa-kun sagt..." Er war aufgestanden und meinte nun: "Ich dachte immer, dass nur Kame den Laden mögen würde." Auch Ueda gestikulierte herum und zeigte auf den Namen des Restaurants. "Stimmt, das ist dasselbe!" Er sah fragend zu Kamenashi und Imai. Tackey hingegen schüttelte grinsend den Kopf und meinte bloß neckisch "Hach ja...." Es fehlte nur noch ein "Ich wusste es ja schon immer." Aber das war gar nicht notwendig. Imai wusste auch so, was der Andere dachte. /Du hast mir nie gesagt, dass es dir da so gut gefällt./ dachte Tsubasa und schaute leicht unsicher zu Kame. "Na ja, wir waren auch schon zusammen da. Ich mag es wirklich unglaublich gern. Es ist total schön eingerichtet, das Personal ist erstklassig und das Essen ist lecker und auch nicht zu teuer." Er versuchte alle guten Gründe für das Lokal aufzuzählen, damit ihm das nicht komisch ausgelegt werden konnte. Kazuya lächelte. /Stimmt, das mögen wir beide am liebsten./ Auch er hatte Tackeys Bemerkung gehört und ihm gefiel der Unterton, der dabei mitschwang, irgendwie nicht, zumal zu allem Übel auch Jin so ein gewisses Grinsen aufgesetzt hatte. "Heeee.... zusammen?", hakte nun Yuichi nach. /Das interessiert uns alle und sicher auch die Zuschauer./ Ueda stupste Jin in die Seite und meinte grinsend: "Da haben sie sich was eingebrockt...." Jin nickte, wobei er nicht wirklich zuhörte, was Tatsuya gesagt hatte, da er seinen eigenen Gedanken nachhing. /Es ist Zeit für meinen Auftritt!/ Er bemühte sich ganz ernst zu sein und erklärte dann: "Na ja, wie heißt es so schön... mit dem richtigen Menschen zusammen schmeckt es ja auch immer noch besser!" /Wo er recht hat.../, dachte sich Takizawa und ging sofort auf Akanishis Bemerkung ein. "Genau, genau, so muss es sein." Dann lehnte er sich leicht zu Tsubasa und hängte "Ne, muss ich eifersüchtig sein?" hinten dran, während er grinste. "Na ja... das mag schon sein... ähm...", stammelte Tsubasa, während er versuchte, nicht rot zu werden. Ihm war bewusst, dass Tackey das sicher noch eine Weile gegen ihn verwenden würde. "Hey, wenn ihr euch in unserer Sendung trennt, steigert das bestimmt die Einschaltquoten... also immer weiter so!", rief Koki grinsend. Ihm fehlte momentan nur 'ne Tüte Popcorn zu seinem vollkommenen Glück. Ueda warf Koki einen mahnenden Blick zu. Er konnte sehen, dass Tsubasa jetzt schon gequält dreinschaute und Kame war unglaublich lange still geblieben bisher. Tsubasa fing sich ganz langsam wieder. "Eifersüchtig?", fragte er lächelnd und blickte Tackey an. /Du warst noch nicht mal eifersüchtig, als du es noch hättest sein können./ Dann sah er zu Kamenashi und meinte: "Kame und ich sind doch nur die besten Freunde, nicht wahr, Kame-chan?" Auch Kazuya war wirklich nervös, auch wenn das wohl nur die sehen konnten, die ihn sehr gut kannten. "Genau. Was ihr alle für ein Zeug redet!", motzte Kame. Genau so wie er es immer tat, wenn ihm die Argumente auszugehen drohten und man doch merkte, dass Kame jünger war als die anderen in seiner Gruppe. Langsam taten Jin die beiden etwas leid. "Ne Maru... wir sollten doch langsam weiter machen, oder?", fragte er leise. Seiner Meinung nach sollte dieser kleine Schubser den beiden doch genug helfen. Er sah wieder zu Tackey und ohne sich die geringsten Gedanken darüber zu machen, leckte er sich über seine trockenen Lippen, um sie zu befeuchten. "War doch nur Spaß...", murrte Koki und sah entschuldigend zu Tatsuya. Er wollte nicht, dass er sauer auf ihn war und ihn so ansah. Tsubasa seufzte auf. "Ihr müsst einfach mal selbst hingehen, dann wird es sicher auch euer Lieblingsrestaurant." Aber insgeheim wünschte er sich eigentlich, dass sie es nicht täten und der Laden auch weiterhin frei von anderen Johnnys bliebe. Kame nickte beipflichtend. "Lassen wir den beiden ihr süßes Geheimnis.", schloss Yuichi schließlich das Thema ab und startete erneut das 100Q. /Eure Reaktion sagt soviel mehr als ihr zugeben wollt/ dachte sich Tackey, der auch mitbekommen hatte, dass Jin versuchte, da zu intervenieren. Interessiert musterte er Jin und ihm fiel in diesem Moment, mit der Zunge auf den leicht glänzenden Lippen, auch mal wieder auf, wie sexy Jin manchmal war. Tatsuya sah nun Kokis Blick. /Wow... er guckt richtig bedröppelt./ Er hatte nicht gewusst, dass ihn der andere so ernst nahm. Tatsuya zupfte an seinen Haaren herum und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Band mit den Fragen. Als eine der nächsten Fragen kam die Frage, wo die Gäste auswählen müssen, wen von KAT-TUN sie als Geliebten, wen als Haustier oder als Verwandten nehmen würden. Jin sah, dass Tackey ihn als Lover haben wollte und hielt das Band mit einem interessierten Gesichtsausdruck an. "Warum das denn? Das interessiert mich doch wirklich." Dabei grinste er Tackey selbstbewusst an. Nakamaru lachte laut auf. "Aaaah, so etwas interessiert also Akanishi-kun." Dann drehte er sich abwartend zu Tackey. Tatsuya klatschte in die Hände. Eigentlich mochte er solche Fragen ja nicht, weil er es immer etwas peinlich fand, aber Jin war jemand, der wenigstens mit dieser Antwort umgehen konnte. Soviel war sicher. "Irgendwie ist's ja schon seltsam, dass wir darüber diskutieren, wen von uns sich ein Kerl aussucht...", nuschelte Tanaka schließlich und erntete zustimmendes Kopfnicken von Taguchi. "Tja, so ist das eben, wenn unsere Gäste dann auch noch Männer sind." Dann setzte Junno wieder sein für ihn typisches Strahlemannlächeln auf. "Ich plädiere dafür, dass dann andere Fragen gefunden werden.", grinste Koki. Immerhin musste er doch sein Hetero-Image aufrecht erhalten. Außer Yuichi wusste ja niemand von seinen Gefühlen bezüglich eines gewissen Kerls. Und wieder ertappte sich Koki dabei, dass er gern wüsste, wie Tatsuya über all diese Dinge dachte. Er blickte zu Ueda hinüber, so unauffällig es ging. Besagter Tatsuya hatte das Gespräch zwischen Junno und Koki mitverfolgt. /Macho..../ dachte er sich, ehe er sich auf die Unterhaltung der anderen konzentrierte. Tackey lehnte sich auf dem Sofa zurück und erwiderte Jins Blick gelassen. "Also, erst mal das Offensichtliche." Er deutete an Jin rauf und runter um zu bekräftigen, was er meinte, und erntete ein Giggeln von Kames Seite. "Und dann... hm, mir ist Spaß sehr wichtig..." Er grinste Akanishi an und erklärte schließlich: "Außerdem, in Mädchenklamotten siehst du so süß aus." "Das Offensichtliche? Achso... du meinst mein tolles Aussehen und so?", meinte Jin grinsend und fuhr sich mit dem Daumen über die Lippe und beugt sich dann vor als wolle er sich für das Kompliment bedanken. Dann meinte er: "Spaß? Hab ich auch sehr gern." und unterstrich dies mit einem leichten Kopfnicken. "Aha... du stehst also auf Kerle in Frauenklamotten? Dann müsste dir Koki doch bei Pinky auch gefallen haben." Akanishi deutete grinsend auf Koki. "Mooooooooment mal!!!" Tanaka zeigte mit ausgestrecktem Finger auf Jin. "Ich hab das doch alles nur getan, weil wir so gute Freunde sind. Wobei ich verstehen kann, dass du auch Jungs verwirrst... da mach ich Tackey-sempai ja keine Vorwürfe." Obwohl das ja bei ihm längst vorbei und ihm bewusst war, dass nicht Jin für seine Verwirrung verantwortlich war, sondern ein ganz anderes Member. Auch Junno hatte plötzlich wieder das Gefühl, sich einbringen zu müssen. "Das liegt daran, dass Jin immer so mit seinem Aussehen spielt." Tackey betrachtete Jin und dachte dabei: /Hm, er gefällt mir wirklich./ "Natürlich!", gab er offen zu als Antwort auf Jins Ausführungen. Dann sagte er: "Stiiiiimmt, Tanaka!" und drehte sich zu Koki. "Das war echt ein krasser Auftritt." Ueda musste kichern. Er erinnerte sich gut daran, wie viel Überredungskunst es sie alle gekostet hatte, Koki erstmals in dieses Outfit zu zwingen. Während er dem Gespräch schweigend folgte, kamen bei ihm erstmals Zweifel auf. Koki hatte mal an Jin gedacht? Oder wie sollte er den Satz mit dem 'verwirren' sonst interpretieren? War das wirklich wahr? Unbemerkt von den anderen nuschelte Tsubasa schuldbewusst an seinen Sitznachbarn gerichtet: "Tut mir leid, Kame-chan..." und war einfach froh, dass sich diesmal alle auf Tackeys Antworten konzentrierten. Er dachte sich, dass es vielleicht cleverer gewesen wäre, ein anderes Restaurant zu nennen. Kazuya ignorierte die Diskussion, die um sie herum entbrannt war. Er verstand erst gar nicht genau, warum Imai sich überhaupt entschuldigte. "Warum denn?", fragte er also nach. "Na ja, jetzt ziehen sie dich sicher damit auf... ich weiß, wie nervig sowas sein kann." Während er dies so leise sagte, dass wirklich nur Kame es hören konnte, lächelte Tsubasa leicht gezwungen. Kame lächelte tapfer zurück. "Das geht schon okay, die sind halt ein bisschen verrückt. Und ich wette, Tackey kann doch viel schlimmer sein, oder?" In diesem Moment lehnte sich Jin auf dem Sofa zurück und meinte gelassen auf Junnos Worte hin: "Ich spiele doch nicht... Ich bin mir eben nur meiner Wirkung auf die meisten Menschen bewusst und kokettiere gern etwas. Aber ich muss schon sagen... Koki sah vom Körper her gut aus in den Klamotten, aber bei mir stimmt eben in solchen Outfits auch das Gesicht." Er lächelte zufrieden in die Runde. Es gefiel ihm, dass er so viel Aufmerksamkeit bekam. "Was willst du damit sagen? Dass ich 'ne hässliche Frau bin?", rief Koki laut und stand in gespielter Yakuza-Manier auf. Er ging auf Jin zu und packte ihn am Kragen, wobei er viel Beherrschung brauchte, um nicht sofort laut loszulachen. "Na ja, er ist eh davon überzeugt, dass zwischen uns sonstwas läuft..." Tsubasa brach ab, als Tanaka Jin packte und meinte dann leise zu Kazuya. "Verrückt trifft es aber wirklich gut..." Tackey kicherte haltlos los. /Woooow, Selbstbewusstsein hoch 10... ob er auch mal unsicher und anschmiegsam sein kann?/ Das war ein Gedanke, der ihn wirklich faszinierte, während er zusah, wie Akanishi von Tanaka hochgezogen und durchgeschüttelt wurde. Tanaka ging voll in seiner Rolle auf und schüttelte Akanishi etwas. Weil er lachen musste, drehte er das Gesicht weg und sagte: "Sag das nochmal... bin ich dir etwa nicht attraktiv genug?" Nakamaru stand zwar auf, doch seine Versuche, Koki aufzuhalten, wirkten mehr als halbherzig. Und so bekam er mit Mühe ein "Er meint nur, was er gesagt hat." heraus. Nun stand auch Ueda auf und hängte sich an Koki dran. Lautstark rief er: "Ach Quatsch, Akanishi will nur drüber hinwegtäuschen, dass ihm bei Kokis Anblick die Spucke weggeblieben ist." Während er dies sagte, zwinkerte er und hielt Koki fest. Kazuya hatte sich nicht die Mühe gemacht, aufzustehen und Streitschlichter zu spielen. Stattdessen sah er nur nickend zu, grinste und erwiderte Tsubasas Aussage mit einem "Oh mann, aber echt...." Erst jetzt ließ sich Koki durch Tatsuya von Jin wegziehen und musste gleichzeitig feststellen, dass es ihm gefiel, wie nahe er Ueda so sein konnte und wie gut sich dieses Festhalten des Älteren anfühlte. "Du hast echt Glück einen solchen Freund zu haben, der dich vor mir rettet.", grinste er erneut, während er für sich feststellte, dass Ueda ja wirklich starke Arme bekommen hatte. Weil er Jin und seine Vorliebe kannte, immer das letzte Wort behalten zu müssen, blieb Tatsuya, wo er war, und ließ Koki noch nicht los. /Wie schlank er ist.... und kräftig..../ ging es ihm dabei durch den Kopf. Akanishi richtete nur cool seine Klamotten, drehte sich dann zu Tackey und meinte: "Siehst du, wegen mir verlieren sogar Leute in aller Öffentlichkeit die Beherrschung.", wobei er einfach mal ausblendete, dass ihm Koki nicht unbedingt eine Liebeserklärung gemacht hatte. Tsubasa nutzte die kleine Pause, die dieser Showkampf ihm brachte, um Kame zu fragen, ob zwischen den beiden etwas lief. Wenn dies der Fall wäre, so wäre es besser, Tackey zu warnen. Er kannte die Blicke, die sein Partner Akanishi zuwarf, nur zu gut. Doch Kamenashi war zu überfordert mit der Situation. Er fragte sich, warum Koki, der noch immer von Tatsuya festgehalten wurde, so seltsam lächelte. "Hm? Zwischen wem?", fragte er Tsubasa also mit einem naiven Lächeln auf den Lippen auf dessen Frage hin. Etwa zeitgleich prustete Tackey los. Er hielt sich fast schon den Bauch vor Lachen. "Aaalso, Akanishi. Lass dir mal was sagen, so von deinem Sempai, ... das gerade war definitiv kein Beweis für deine Anziehungskraft und sensibel bist du auch nicht grade..." Dann fing er sich wieder und lehnte sich zurück. Innerlich lachte er allerdings noch immer. Jin ließ sich nicht beirren und lehnte sich entspannt nach hinten. "Na ja, mag sein, dass es kein Beweis ist, aber unser Supermacho hat eben zugegeben, dass er Männer versteht, die bei mir schwach werden. Und die Mädels fliegen eh auf mich!" Damit sah er grinsend in die Kamera. Er wusste, dass er so einiges zu bieten hatte. Relaxt streckte er sich etwas auf dem Sofa. Es tat gut, sich so auszuleben und all die komplizierten Geschehnisse mit Ryo und Pi einfach hinter sich zu lassen. "Jin und Koki...", erwiderte Tsubasa leise und betrachtete Koki nun. "Nein.", sagte Kazuya aus vollster Überzeugung heraus und blickte Imai fast ein wenig sprachlos an, ehe er "Von Koki aus unmöglich." hinzufügte. Tsubasa nickte nun leicht. Es beruhigte ihn, dass Kame so reagiert hatte, immerhin kannte der Tanaka ja besser. "Verstehe... hab ich mir auch fast schon gedacht. Für so etwas ist er ja echt nicht der Typ..." Kame schüttelte auf diesen Kommentar hin nur leicht den Kopf und flüsterte: "Ne, ehrlich nicht." Und im selben Augenblick dachte er, dass Jin hingegen genau dafür der Typ sei. Er sah immerhin auch, wie Akanishi und Takizawa miteinander flirteten, zumal er Jin über die Jahre hinweg doch recht gut kennen gelernt hatte. Yuichi drehte sich so, dass er Tackey ansah und Jin endlich verdeckte. "Da kann man nichts machen, an Akanishis Selbstbewusstsein kann man sich die Zähne ausbeißen.", meinte er fast schon entschuldigend für das Verhalten seines Bandmembers und erklärte fast beiläufig: "Wobei ich Kokis Kommentar auch sehr interessant fand." Damit sah er zu Koki. Jins Anblick war für Takizawa wirklich sehr ansprechend und er war somit nicht unbedingt unglücklich darüber, dass sich Nakamaru ins Bild schob, ansonsten wäre es ihm vielleicht schwer gefallen, das alles locker zu kommentieren. "Selbstüberschätzung.", fasste er Jins Verhalten zusammen und grinste. "Es gibt sicher auch Menschen, die ihn nicht so anziehend finden.", sagte Tackey dann noch, obwohl er sich selbst nicht unbedingt dazu zählen würde. Doch was würde Akanishi dann wohl tun, wenn er mal auf jemanden stoßen würden, der seinen Reizen nicht einfach erlag? Es wäre sicher interessant zu sehen. Jin lächelte unbeirrt. "So jemand ist mir noch nicht begegnet. Ich geb’ ja zu, dass es Leute gibt, die mich nicht unbedingt lieben, aber objektiv gestehen sie mir doch zu, dass ich verdammt gut aussehe." Er machte eine kurze Pause, dann sagte er mit einem gewinnenden Lächeln. "Und wer mich nicht gut aussehend findet, schätzt halt meinen Charakter." Tackey seufzte gespielt auf. "Das ist ja nicht zum Aushalten." Dann stupste er Yuichi leicht in die Seite und bat ihn, mit den Fragen weiter zu machen. Lächelnd sah er noch mal zu Akanishi. /Hmmm, dein Charakter, ja? Ob du auch das Problem hast, dass viele nur auf dein Äußeres achten und alles andere gar nicht kennenlernen wollen?/ /Yes.. ich hab gewonnen!/ Jin grinste frech. Dann konzentrierte er sich wieder auf den Bildschirm, wo nun die weiteren Fragen eingeblendet wurden. Vielleicht gab es ja noch eine, die dringend angehalten werden musste. Neben Tackey waren dagegen Imai und Kamenashi immer noch in ihr Gespräch vertieft. "Aber irgendwie schade ist es ja schon...", murmelte Tsubasa Kazuya zu. Insgeheim dachte er, dass Koki doch ein toller Typ war, welcher der Männerwelt entging, auch wenn Tanaka vielleicht nicht unbedingt der Typ war, auf den er persönlich stand. Ein wenig skeptisch sah Kazuya nun zu Tanaka und dachte nochmal über die Vorstellung nach. Er blinzelte und kam nur zu der Überzeugung, dass es eventuell möglich wäre bei Koki, aber keinesfalls mit Jin. Das war für ihn undenkbar. Auch Koki saß nun wieder auf seinem Platz, nachdem Tatsuya ihn losgelassen hatte. /Nun ja... ich würde mir ja nicht unbedingt Jin aussuchen, so als Lover... /, dachte er sich und warf einen verstohlenen Blick zu Ueda. Tatsuya saß neben Jin auf dem Sofa und versuchte ihn mit größter Mühe zu ignorieren. Akanishi war ihm heute einfach zu krass drauf und Ueda stellte sich mittlerweile auch die Frage, ob es vielleicht an Tackey lag, immerhin schmissen sich die beiden die Bälle ja gegenseitig nur so zu. Dann plötzlich hatte er das Gefühl, angesehen zu werden. Automatisch sah er zur anderen Sofaseite und bemerkte, dass Junno es wohl kaum gewesen war, da dieser sich vollkommen auf den Bildschirm konzentrierte. Auch Kamenashi blickte nicht in seine Richtung. Ob Koki ihn wohl angesehen hatte? Koki sah, dass Tatsuya zu ihm sah und er wendete schnell den Blick ab. /Wie peinlich... Tatsuya findet es sicher nicht gut, wenn ihn ein Kerl so anglotzt./ dachte er sich. Tatsuya wurde in seinem Verdacht bestätigt, auch wenn Tanaka sofort seine Blickrichtung geändert hatte. /Mann... er hat keine Ahnung, dass ich es weiß... aber ich werd nervös, wenn er mich so anschaut/ Nervös begann e,r an seinen Haaren herum zu zupfen. Dann fiel ihm plötzlich auf, dass er lächelte. In seinem Kopf überschlugen sich einige Gedanken und er kam zu dem überraschenden Schluss: /Das gibt’s nicht, ich find das toll... irgendwie schmeichelt es.../ Dann blickte er wieder zu Tanaka. Imai begann sich immer wohler zu fühlen und brachte sich nun auch immer mehr ins Gespräch ein. Hilfsbereit erläuterte er hier und da seine und Tackeys Antworten für die Zuschauer und lächelte auch mehr. Nakamaru redete nun angeregt mit Imai. Er war froh, dass Tsubasa doch noch etwas aufgetaut war. Akanishi sah zwar immer wieder zu Tsubasa, während der sprach, doch sein Blick wanderte auch immer mal wieder zu Tackey. /Er ist bestimmt ein Player... sagt ja schon der Look.../ Ähnlich wie Maru war auch Takizawa froh darüber, dass sein Partner etwas lockerer wurde und beschränkte sich auf ein paar kurze Zwischenbemerkungen. Hin und wieder linste er zu Jin und bemerkte auch die Blicke, die dieser ihm zuwarf. Gleichzeitig fragte er sich selbst, ob es gut für ihn war, dass er Akanishi so sexy fand. Für Kazuya verging der Rest der Sendung wie im Flug, während er Tsubasa interessiert zuhörte. Es war schon eigenartig, dass es Leute gab, denen man unendlich zuhören konnte, ohne dass es langweilig zu werden drohte. Für ihn zählte Tsubasa auf jeden Fall in diese Kategorie Mensch. Schließlich kam vom Aufnahmeleiter das lang herbeigesehnte "Cut!" und die Kameras wurden ausgeschaltet. Die Mikros wurden von einem Assistenten eingesammelt und alle liefen im Studio umher. Für die Staffmember schien das Ende der Aufnahmen erst der Anfang der eigentlichen Arbeit zu sein. Immerhin musste das rohe Filmmaterial gesichtet, geschnitten, neu zusammengeschnitten, geprüft und eventuell nachbearbeitet werden. Auch für die Stylisten, die sich um das Abschminken und die Vollständigkeit der Gardarobe kümmern mussten, war noch viel zu tun. ~~*~~ Eine halbe Stunde später verließen die acht jungen Männer in Grüppchen das Gebäude. Nakamaru wurde von Fumi abgeholt, die den anderen sanft lächelnd zuwinkte und dann mit Yuichi die Straße entlang Richtung U-Bahn-Haltestelle ging. Koki ließ ein paar Machosprüche über das schwere Los von Pantoffelhelden los, deren freie Zeit komplett von der Freundin verplant wurde. Doch wirklich böse meinte er es nicht. Junno kicherte und nickte nur zustimmend, während er sich seine Tasche umhängte. Einen Moment später trat Tatsuya zu ihnen, sah Yuichi und Fumi verschwinden und tauschte ein bedeutungsvolles Grinsen mit den anderen beiden KAT-TUN-Mitgliedern aus. Hinter ihnen kamen jetzt die übrigen vier aus der Tür. Mit einem Blick erkannte Tatsuya die Situation, verdrehte die Augen und ergriff Koki und Junno am Ärmel. „Wir nehmen schon mal ein Taxi, das passt ja eh nicht, ne?“, rief er Tackey, Tsubasa, Kazuya und Jin zu und ging Richtung Straße, Taguchi und Tanaka hinter sich herschleppend. Als Koki sich halbherzig beschweren wollte, erntete er nur einen strengen Blick und wurde ins Taxi bugsiert. Als sie alle saßen und der Fahrer anfuhr, erklärte Ueda schließlich: „Ich schätze mal, keiner von uns wollte da stören, oder? Ich bin mir komplett sicher, dass Jin dafür sorgen wird, dass er und Tackey sich gleich aus dem Staub machen, damit die anderen beiden alleine bleiben.“ Junno nickte verstehend und Koki grinste. „Okay, also darum wolltest du so schnell weg. Hm, fragt sich nur, ob Jin das wirklich für die beiden macht oder weil im Grunde er mit Tackey alleine bleiben will...“ Einen Augenblick waren sie alle still, doch dann mussten sie loslachen. Ein bisschen überrascht sah Kazuya seinen Bandmitgliedern nach. Doch Jin hatte Tatsuyas wissenden Blick aufgefangen und grinste nun siegessicher. Schnell schob er sich neben Tackey und flüsterte: „Wir sollten die beiden zu zweit nach Hause fahren lassen.“ Er erntete ein erstauntes Blinzeln, dann ein verstehendes Schmunzeln. Im nächsten Moment fühlte er Tackeys Arm um seine Schulter und der Ältere zog ihn von Tsubasa und Kame weg in Richtung Straße. „Ihr findet doch sicher auch ohne uns nach Hause?“ fragte Takizawa seinen Partner noch. „Ich muss mit Akanishi-kun noch einige Dinge ausdiskutieren, die heute in der Show zu kurz gekommen sind. Wir sehen uns dann!“ Damit verabschiedete er sich und schob Jin weiter. Leise kichernd versuchte der Jüngere Tsubasas konsterniertes Gesicht und Kazuyas Schmollen zu ignorieren und ging mit Tackey über die Kreuzung. Er hakte sich kurzerhand bei ihm ein und fragte: „Ne, Sempai, ich hab Hunger. Wollen wir nicht was essen gehen?“ Mit einem undefinierbaren Grinsen musterte Tackey ihn und nickte dann. „Warum nicht. Da hab ich Zeit, dich genauer zu betrachten.“ Hinter ihnen sahen sich Kazuya und Tsubasa etwas verlegen an. Der überhastete Aufbruch der Anderen war so auffällig gewesen, dass es die Situation irgendwie angespannt werden ließ. Leise seufzte Tsubasa und schwor sich, dass Tackey ihm das büßen würde. Dann lächelte er leicht und fragte: „Nehmen wir uns ein Taxi?“ Kazuya nickte sichtlich erleichtert und folgte ihm zum Straßenrand. Sobald sie im Wagen saßen, entspannten sich beide und auch wenn es keiner von ihnen aussprach, sie waren dankbar für diese Zeit zu zweit. Kapitel 14: ------------ Kapitel 14 Hallo!^^ Dieses Kapitel ist in einigen Punkten besonders. Es schließt direkt an das cartoon KAT-TUN Special an und ist komplett zwei Charakteren gewidmet. Sie haben das Geschehen etwas an sich gerissen... *lach* Wir haben uns entschieden, ein eigenes Kapitel daraus zu machen, weil es recht lang ist und wir ansonsten die zeitlichen Übergänge mit den anderen Leuten nicht hinbekommen hätten. Furu hat dieses Kapitel alleine geschrieben und ich hoffe, ihr kommentiert alle ganz fleißig!!! *fähnchen schwenk* Für alle die, die die anderen Charaktere vermissen: Keine Sorge, im nächsten Kapitel geht es wieder um wen anders. Aber die Geschichte in diesem Kapitel hier ist wichtig für den Storyverlauf insgesamt, deshalb hoffen wir, dass ihr es alle lest und es euch gefällt. Viel Spaß beim Lesen! „...“ Gesagtes /.../ Gedachtes Jin saß Tackey in einem gemütlichen, aber dennoch stilvollen Restaurant gegenüber. Er schlug die Beine übereinander und lehnte sich zurück, ehe er Tackey über den Tisch hinweg angrinste und schließlich meinte: "Es war wirklich eine super Idee, dass wir zusammen essen gegangen sind." Takizawa saß da und erwiderte mit einem selbstbewussten Grinsen: "Find ich auch. Aber du weißt doch, ich habe nur super Ideen." Akanishi verdrehte die Augen. Es nervte ihn nicht wirklich, dass Tackey so selbstbewusst über sich sprach, im Gegenteil, es imponierte ihm. Normalerweise war er der Einzige, der so von sich sprach, und es waren die anderen, die genervt die Augen verdrehten. "Dann kann ich ja nur hoffen, dass das auch in Zukunft so bleibt.", antwortete er leiser und zwinkerte ihm vielsagend zu. Tackey ergriff hingegen sein Glas und trank einen kleinen Schluck Wasser. Natürlich fiel ihm das Zwinkern des Jüngeren auf, doch es brachte ihn nicht aus der Ruhe. Jin war zwar durchaus attraktiv, aber es war ja nicht so, dass ihm zum ersten Mal ein hübscher Junge zugezwinkert hätte. Also lehnte er sich zurück und meinte: "Mir gefällt übrigens eure Show!", um vermeintlich das Thema zu wechseln. Gleichzeitig zwinkerte er ihm mindestens ebenso gekonnt zu wie Jin es kurz zuvor getan hatte, während er sein Glas wieder abstellte. Allerdings ignorierte auch Akanishi dies gekonnt. Er setzte seinen arglosesten Blick auf und fragte: "Welche? Cartoon KAT-TUN?" Er machte eine kleine wohl platzierte Pause. "Hmmm... ist ja auch ein gutes Konzept. Und jetzt wo ich wieder da bin, wird sie sicher noch besser, wobei ich ja anfangs nicht wirklich überzeugt davon war, dass ich das so hinkriege. Immerhin musste ich mich nach Amerika erstmal wieder damit akklimatisieren, dass man von mir erwartet, dass ich viel rede." So selbstbewusst das KAT-TUN-Mitglied im ersten Teil des Satzes auch klang, so sehr hörte man da auch die kleine Unsicherheit. Es gefiel Takizawa, auch mal so etwas von dem Anderen zu hören. "Stimmt schon... aber ich denke, du wirst das schon hinkriegen. Und eigentlich meinte ich ja eh die andere Show!", erklärte Tackey ein wenig neckisch. "Also meinst du doch unsere Bühnenshow. Hab ich mir ja gleich gedacht. Aber ich bin ja auch auf der Bühne ein Erlebnis, also kann es mir egal sein, ne?" Akanishi leckte sich über die Lippen und griff nun auch nach seinem Wasserglas. Tackey kicherte belustigt. "An Selbstbewusstsein mangelt es meiner hübschen Begleitung also nicht." Einen Moment lang betrachtete er den Jüngeren und stellte für sich fest, dass Jin mit seinem Aussehen genau deshalb so oft kokettierte, weil er wirklich gut aussah und es sich einfach leisten konnte. Wahrscheinlich öffnete er sich damit hier und da wirklich Türen, da es ihm einfach bewusst war. "Ist alles hart erarbeitet. Für mich war es nie so, dass ich so selbstbewusst war, weil ich etwas konnte, was nur ich hab. So wie die Leute, die unglaublich klug sind und deshalb selbstbewusst sind. Ich war nie besonders clever und das wurde mir schon früh klar. Aber dann hab ich eben hart gearbeitet. Ich weiß, worauf ich stolz bin. Ich hab mit der Zeit festgestellt, dass Klugheit oder Talent nicht alles sind. Ich hab auch meine Vorzüge." Jin stellte sein Glas ab. Anschließend lehnte er sich zurück und streckte die Arme aus. Spielerisch verhakte er seine Finger miteinander. Dies verlieh ihm fast schon einen kindlichen Touch. "Ist das so? Na ja, irgendwas musst du schon an dir haben, sonst würden die Mädels deinetwegen nicht reihenweise in Ohnmacht fallen." Tackey strich sich während seiner Redepause durch die Haare. "Wobei du in unserem Verein nicht der Einzige bist, der gut aussieht!", fügte er schelmisch grinsend hinzu und tätschelte sich selbst die Schulter. Jin sah ihn nun direkt an, er hatte seine Hände auf dem Tisch liegen. "Meinst du, du kannst es mit mir aufnehmen? Ich mein... du hast nen tollen Körper, das ist nicht zu bestreiten, aber irgendwie ist deine Nase komisch. Meine Nase ist da im Vergleich doch viel hübscher." Nun deutete er auf seine eigene Nase und grinste. Ihm war bewusst, wie albern sie sich verhielten, aber es war ihm total egal. Tackey reagierte prompt und plusterte sich auf. "Ich erzähl dir gleich mal was wegen komischer Nase!" Dann grummelte er irgendwas von wegen „und sowas gegenüber seinem Sempai“ und streckte Jin die Zunge raus, ehe er wieder ‘ernst’ wurde und meinte: "Da will wohl jemand übers Knie gelegt werden, oder?" "Stehst du darauf, hübsche Jungs wie mich über die Knie zu legen?" Erneut zwinkerte Akanishi Tackey zu. "Ich muss sagen, manche Leute stehen schon auf seltsame Dinge... und dann hast du auch noch Pech, unter all den Johnnys ausgerechnet den zu erwischen, der noch nie wirklich Respekt vor seinen Sempai hatte." Jin grinste. Mit gespielt ernster Miene meinte Tackey, dass Jin selbst wissen müsse, ob er es sich erlauben könnte, so gegen das System zu rebellieren. Er musterte Jin. Dann sah er betont in eine andere Richtung und meinte, um auf Jins Frage zu antworten: "Und wenn ich drauf stehe?" Als er wieder zu Jin sah, um dessen Reaktion darauf zu sehen, fand er diesen sich streckend vor. Das führte dazu, dass sein kurzes Oberteil etwas nach oben rutschte und man einen Blick auf Akanishis flachen Bauch erhaschen konnte. Erneut zwang sich Takizawa woanders hin zu sehen, doch so sehr er sich bemühte, Jin zog immer wieder seinen Blick auf sich. /Er ist wirklich verdammt sexy und es gefällt mir, dass er so offen darüber reden kann./ Einen Moment lang herrschte Stille zwischen den beiden. "Hmmm... und wie gedenkst du deine Frechheit gegenüber deinem Sempai wieder gut zu machen?" Natürlich war dem Älteren bewusst, dass Jin diese Konvention missfiel, aber er versuchte, ihn trotzdem zu ködern. Es war spannend, mal mit jemandem zu reden, der solche Spiele vertrug. Die meisten seiner Kohai waren viel zu sehr davon beeindruckt, dass er Takizawa Hideaki war. Jin war außergewöhnlich erfrischend. "Ist ja nicht so, dass ich mir irgendeiner Schuld bewusst wäre, aber ich wette, mir fiele sicher etwas Passendes ein." Und ohne es zu bedenken fügte Jin hinzu: "Ich kann verdammt überzeugend und auch einfallsreich sein..." und klang damit anzüglich einladend. Sein Gegenüber musterte ihn lächelnd. Tackey gefiel diese Antwort gut, denn sie bewies wieder, dass Jin nicht kneifen würde, wenn es um so etwas ging. Einige Momente lang musterte er ihn schweigend. "Ach ja? Da bin ich ja mal gespannt.", meinte Takizawa schließlich. Mit einem mahnenden Blick und gespielt ernster Miene erklärte Jin schließlich: "Gib nur acht, sonst verfällst du mir mit Haut und Haar... und ich bin doch so freiheitsliebend." Er wusste, dass sie in der Hinsicht sehr ähnlich waren, quasi vom gleichen Schlag Mensch. Beide spielten sie gerne und hatten nicht wirklich im Sinn, sich fest an einen Menschen zu binden. Jin griff nach seinem Glas und nahm noch einen Schluck. Dann leckte er sich über die Lippen, wie er es so oft tat. "So schnell verfall ich niemandem, glaub mir.", hörte Tackey sich selbst sagen. Im gleichen Moment allerdings machte er sich wirklich Gedanken darüber, ob Jin bewusst war, wie diese Angewohnheit, über seine Lippen zu lecken, auf andere wirkte. Tackey gefiel es, das konnte er nicht abstreiten. Es zog jedes Mal wieder seine Aufmerksamkeit auf die schönen Lippen seines Gegenübers und regte ihn zu Phantasien darüber an, wie diese Lippen sich wohl anfühlten. Ohne es richtig zu bemerken, laberte Tackey über Freiheitsliebe, dass er sie zwar schätzte, aber sich trotzdem gern um andere kümmert. Dass er es nicht direkt nicht mochte, anderen nah zu sein, sondern nur nicht, eingeschränkt zu sein. Akanishi nickte. Das alles leuchtete ihm ein. Während er Tackey zuhörte, fiel ihm wieder mal auf, wie gut der Ältere aussah. Es war einer der Gründe, warum er Takizawa bewunderte. Er sah immer gut aus und man sah ihm selten an, dass es ihm vielleicht nicht gut ging oder so. "Mir zu widerstehen ist nicht so leicht wie du vielleicht glaubst.", sagte Jin lachend, als Tackey fertig war. Obwohl er eben erst eine relativ große Portion gegessen hatte, griff er nun nach dem letzten Stück Brot im Brotkorb. "Willst du?", fragte er knapp und als Tackey den Kopf schüttelte, biss er herzhaft in das Stück Weißbrot. Den Rest hielt er in der Hand. "Wir werden sehen. Ich hab das Gefühl, du unterschätzt mich ganz entscheidend. Oder..." Hideaki machte eine bedeutungsschwangere Pause und vollendete seinen Satz dann mit: "Du willst dahinter nur verstecken, dass du mir nicht widerstehen kannst." Er sah Jin direkt ins Gesicht, wollte die Reaktion sofort sehen. Jin kaute noch immer auf dem Brot rum, schluckte das Stück dann runter und meinte, während er mit dem restlichen Weißbrot auf Tackey zeigte: "Hmmmm... ich gebe gern zu, dass ich dich ziemlich attraktiv finde. Du bist sicher nach mir der bestaussehendste Kerl in der Firma... aber eben nach mir!" Dann legte er das Stück Brot auf den Teller und setzte eine leidende Miene auf. "Ich glaub, wenn ich noch länger hier sitzen muss, dann sterbe ich." Somit war die Diskussion für Akanishi beendet. Er rutschte unruhig herum. Der ihm gegenüber Sitzende schüttelte den Kopf und grinste. Tackey konnte ein richtiges Lachen kaum unterdrücken, meinte aber trotzdem: "Ich widerspreche jetzt mal nicht, ich will dir nicht die Illusion rauben." Im gleichen Atemzug erhob er sich aber auch und fügte hinzu: "Na, dann lass uns gehen!" Innerlich freute sich Jin über seinen ‘Sieg’, wobei er durchaus einsah, dass er ihn vielleicht nur errungen hatte, weil es dem Älteren lästig war, ihm zu widersprechen. Akanishi stand auf und zupfte seine Klamotten zurecht. Er folgte Tackey, der zum Tresen ging, wo sie bezahlen mussten, und Jin stellte fest, dass Tackey einen schönen muskulösen und breiten Rücken hatte. Dann wanderte sein Blick tiefer und auch der Hintern gefiel ihm. Es störte ihn nicht, dass ihm Tackey, der die Blicke offenbar bemerkt hatte, demonstrativ länger als notwendig den Rücken zudrehte und dabei wild mit der Angestellten flirtete, die total hingerissen von ihm war. Der Jüngere verdrehte die Augen. /Es lässt dich noch lange nicht gewinnen, dass du eine Frau bezaubern kannst./, dachte sich Akanishi und ließ seinen Geldbeutel scheinbar unbeabsichtigt und unbemerkt fallen. Ein junger Kellner hob ihn für ihn auf und sprach ihn sofort darauf an. Jin lächelte leicht, wollte eben etwas zum Dank erwidern, als sich Tackey zu ihm umdrehte und sich bei dem jungen Mann für ihn bedankte. Ohne ein weiteres Wort schob der Ältere seinen Kohai Richtung Ausgang und flüsterte kaum hörbar: "Da muss sich wohl jemand beweisen?" Natürlich hatte er das Manöver mitgekriegt. Jin schüttelte den Kopf. Er hatte es beim besten Willen nicht nötig, sich oder irgendwem etwas zu beweisen. Ihm halfen die Leute einfach gern. Dann setzte er sein schelmischstes Grinsen auf und meinte: "Hast du Angst, dass ich ein besseres Angebot finde als mich von dir übers Knie legen zu lassen?" Tackey lief hinter Akanishi her und musterte dessen Kehrseite, während sie aus dem Restaurant gingen. "Es gibt kein besseres Angebot als das.", stellte er fest und für sich selbst kam er zu dem Ergebnis, dass Jins Hintern wirklich nicht zu verachten war. Jin drehte sich zu Tackey um und lief dabei unachtsam, wohin er seine Füße setzte, weiter. "Im Grunde widerspreche ich dir ja nicht, aber glaubst du wirklich, dass ich nichts besseres finden kann, als mich von dir verprügeln zu lassen?", meinte er grinsend. Doch das Grinsen erlosch, als er falsch auftrat und umknickte. Es war für Tackey, als könne er Jin in Zeitlupe fallen sehen. Abrupt brach er den Satz ab, den er angefangen hatte, um Jin klarzumachen, dass ihm nichts daran lag, ihn zu verprügeln und er ihm das alles doch mal näher erklären würde. Dann eilte er zu Jin und hockte sich neben ihm. Besorgt betrachtete er den Jüngeren und fragte ihn, ob alles in Ordnung sei. Einen Moment lang schien Jin ihn zu ignorieren, in sich reinzuhorchen, um rauszufinden, ob er sich ernsthaft wehgetan hatte. Dann schüttelte er den Kopf leicht und gab einen Schmerzlaut von sich. "Ich weiß nicht so genau... tut höllisch weh." Fast schon entschuldigend blickte er zu Takizawa und hielt sich an ihm fest. Es war ihm etwas peinlich, doch von Tackey kam kein dummer Spruch wie es innerhalb von KAT-TUN oder mit Pi vielleicht der Fall gewesen wäre. Stattdessen ermahnte ihn der Ältere, still zu halten, und betrachtete den Knöchel fast schon fachmännisch. Gleichzeitig hatte er einen Arm um ihn gelegt und stützte Jin so. Sacht berührte er mit den Fingern den Knöchel Akanishis, tastete ihn ab. Er sah kurz zu Jin, als dieser das Gesicht verzog und leise zischte. Tackey wollte dem Jüngeren nicht wehtun, aber es war nun einmal notwendig, herauszufinden, was los war. Akanishi biss sich leicht auf die Lippe. Tackey löste seinen Blick und zwang sich, wieder auf den Knöchel zu schauen, ehe er nickte und meinte: "Ist nicht gebrochen, eher verstaucht." Dann zog er Jin vorsichtig auf die Beine. Sein Gegenüber lächelte gezwungen und nuschelte etwas davon, dass man wohl fürs Erste die Sache mit dem übers Knie legen verschieben musste. Gleichzeitig legte nun auch das KAT-TUN-Mitglied die Arme um Tackey. "Na ja, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Willst du zum Arzt? Ich hatte so was auch schon mal, man muss den Fuß schonen und kriegt eine Salbe. Die hab ich auch noch zu Hause, dann kannst du dir den Arztbesuch sparen.", sagte Takizawa, während er Jin immer noch stützte. Es gefiel ihm, dass der Junge mit der großen Klappe momentan so hilfsbedürftig und anschmiegsam war. "Ich will nicht zum Arzt.", meinte Jin sofort nörgelnd. "Fragt sich nur, wie ich heimkommen soll, Laufen ist absolut nicht drin." Akanishi lächelte tapfer. Doch Tackey strahlte. Er hatte eine blendende Idee und in diesem Zustand konnte sich Jin nicht wirklich wehren. Hideaki drehte sich um, so dass er mit dem Rücken zu Jin stand, ging dann in die Knie und sagte: "Komm schon, ich trag dich." Hätte er Jin ins Gesicht gesehen, dann hätte er gesehen, dass dieser abwog, ob es keine andere Möglichkeit gab, da er sich etwas genierte, getragen werden zu müssen. Auf der anderen Seite wurde man ja nicht alle Tage von Takizawa Hideaki durch die Gegend getragen. Schließlich schluckte Jin seinen Stolz hinunter und kletterte langsam auf Tackeys Rücken. Dieser spürte das Gewicht des Jüngeren auf sich, fühlte die Arme, die Jin zum Festhalten um ihn gelegt hatte. Dann richtete sich Takizawa auf und griff mit seinen Händen nach den Knien des Anderen, trug ihn nun Huckepack. "Danke.", nuschelte Jin und Tackey nickte. Jin vergrub sein Gesicht beschämt in den Haaren des Älteren, immerzu betend, dass ihn so niemand sehen würde. Vielleicht hätten sie doch ein Taxi rufen sollen? Gleichzeitig stellte er fest, dass Tackey außergewöhnlich gut roch und so lenkte er sich ab und fragte ihn geradeheraus danach, welches Shampoo er benutzte. Tackey ging langsam und vorsichtig weiter. Zum einen, um unangenehme Erschütterungen für Jin zu vermeiden und zum anderen, um Zeit zu schinden. Denn entgegen aller Erwartungen war Jins Gewicht auf seinem Rücken keineswegs unangenehm, eher im Gegenteil. "Mango. Gefällt’s dir?", nuschelte er und packte gleichzeitig etwas fester zu, damit Jin nicht abrutschte. Akanishis warmer Atem, den er an seinem Hals fühlte, verursachte ein angenehmes Kribbeln in Tackeys Bauchgegend und er musste lächeln. Er wusste schon immer, dass er auf hübsche Jungs schnell reagierte und hübsch war Jin ohne Zweifel. Jin nickte und schien sich noch mehr an Takizawa zu schmiegen, was diesem natürlich gefiel. Eine Weile schwiegen beide. "Geht es noch? Bin ich dir nicht zu schwer?", unterbrach Jins besorgt klingende Stimme schließlich die Stille. "Nein, nicht wirklich, ich bin ja stark... aber ein bisschen auf dein Gewicht achten könntest du schon.", stichelte Tackey, während er ihn weiter sorgsam trug. "Mouuu... wie gemein... willst du, dass jeder so’n schmales Hemd wie Kame-chan ist? Und dabei mache ich doch schon so tapfer Diät..." Jin verzog das Gesicht, während er nörgelte. /Bis auf eben, das war ne Ausnahme. Wenn man schon mal von seinem Sempai eingeladen wird./ Dann verlagerte er absichtlich sein Gewicht ein wenig, um etwas schwerer für Tackey zu sein. Innerlich schob er Tackey dafür die Schuld selbst zu, immerhin hatte er ihn geärgert. Wie von Jin beabsichtigt stöhnte Tackey theatralisch unter der Mehrbelastung auf und keuchte: "Schweeeer!" Dann erneuerte er seinen Griff um die Oberschenkel von Jin und sagte: "Komm schon, ich trag dich wortwörtlich auf Händen, Prinzessin. Was willst du mehr?", während sie durch eine schmale Gasse zum Johnnys-Entertainment-Haus gingen. Scheinbar befriedigte diese Antwort des Älteren Akanishi, denn er verlagerte erneut sein Gewicht und machte sich wieder etwas leichter. Dabei murmelte er leise: "Ist ja schon gut, aber sowas erwarte ich auch..." Jin war durchaus klar, dass er da wahrscheinlich um einiges anspruchsvoller war als andere Menschen, aber das war ihm egal. Und bisher hatte sich auch noch nie jemand ernsthaft darüber beschwert. "Also muss man dich verwöhnen?" Tackey stellte fest, dass sie auch das gemein hatten. Dann fragte er grinsend: "Und was kann man dafür dann von dir erwarten?" Akanishi nickte als Antwort auf die erste Frage und schmiegte sich noch mehr an, nur um festzustellen, wie gut es sich für ihn anfühlte. Bisher wurde er noch nie von jemandem so bereitwillig getragen. Die meisten hätten sicher einfach ein Taxi gerufen und ihn so heimgebracht. "Hmmmm... ich kann nicht kochen, aber sonst fast alles. Ich könnte dir beim Baden den Rücken waschen, dir was vorsingen, für dich tanzen, sobald es meinem Knöchel besser geht..." Er lächelte und fügte dann hinzu: "Und übrigens bin ich verdammt gut im Bett." Tackey ging noch etwas langsamer. "Aha~a... sagst du das oder würden das auch deine ehemaligen Partner bestätigen?" Jin konnte das Schmunzeln in der Stimme seines Sempai hören. "Ich wette, es gäbe den ein oder anderen, der es bestätigt... vielleicht nicht unbedingt Ryo-chan, obwohl ich sicher bin, es hat ihm mit mir gefallen... aber alle anderen dürften dir das sicher bestätigen." Während er dies sagte, stellte er für sich selbst fest, dass es irgendwie so klang, als ob er es wahllos mit jedem treiben würde. "Aber du kannst dich ja bei Gelegenheit gern selbst vergewissern.", bot er schließlich an. Tackey hielt inne. Hatte er ihn da richtig verstanden? In seinem Kopf arbeitete es auf Hochtouren. /Er hat doch nicht wirklich... nein, Ryo hätte sich eher selbst aus dem Fenster geworfen./ Er hörte sich selbst über seine hohen Ansprüche reden und dann sagen, dass er nicht für jeden zu haben sei, er aber trotzdem mal drüber nachdenken könnte. "Soso? Ich genüge nicht deinen Ansprüchen? Hmmm... wenn ich will, kann ich verdammt überzeugend sein.", erwiderte Jin an den Hals von Tackey murmelnd. Tackey schmunzelte und fühlte dabei den Atem des Anderen. Es verursachte bei ihm eine leichte Gänsehaut. "Dass du meinen Ansprüchen nicht genügst, hab ich doch gar nicht behauptet... Ich will eben nur nicht einer von vielen sein. Davon müsstest du mich schon erstmal überzeugen." Er grinste, denn ihm gefiel es, dass man mit Jin so reden konnte. Schließlich erreichten die Beiden die gläserne Eingangstür des Gebäudes. "Einer von vielen? Nun ja... das kommt drauf an, wie man viel definiert... Und du solltest es mal so sehen... ich hab wenigstens ne Vorstellung davon, was einem Mann gefällt." Jin machte eine kleine Pause. "Süße unschuldige Jungs sind ja ganz nett, aber mehr Spaß macht es doch mit jemandem, der genauso viel Spaß hat, oder?" Seine Lippen waren ganz nah an Tackeys Ohr, als er dies sagte, was dem anderen erneut einen Schauer über den Rücken jagte. Tackey nickte leicht abwesend, während er Jin in den Aufzug trug. Da er ihn jetzt schon soweit transportiert hatte, machte es in seinen Augen keinen Sinn, ihn für die paar Etagen noch runterzulassen. Schließlich drehte er sein Gesicht etwas zu Akanishi und meinte mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen: "Unschuldig ist niedlich, aber manchmal braucht es mehr. Ich mein, sonst geht das mit dem übers Knie legen ja auch nicht so gut, ne?" Dabei zwinkerte er dem Jüngeren zu. "Und manchmal kann sogar ich niedlich und unschuldig sein." Die kleine Pause, die er machte, nutzte Jin dazu seine Hand, die auf Takizawas Brust gelegen hatte, nun über den Brustkorb wandern zu lassen. "Allerdings nur manchmal." "Manchmal reicht ja auch.", murmelte Tackey leise, dann stieg er in den Aufzug, tippte auf den Knopf mit der Nummer vier und griff dann wieder mit seiner Hand um Jins Oberschenkel, um ihn festzuhalten. Die Aufzugtür schloss sich langsam. Tackey betrachtete sie im Spiegel. Das Bild bestätigte, was er fühlte und er fragte sich insgeheim, ob Jin bewusst war, wie nah er sich an seinen Rücken presste. Schließlich ertönte das Pling und Tackey sah instinktiv auf zu der Leiste, wo angezeigt wurde, in welchem Stockwerk man sich befand. Sie hatten die vierte Etage erreicht und die Türen öffneten sich erneut. In diesem Moment fühlte Tackey das Vibrieren seines Handys, das er in der Hosentasche hatte. Da es allerdings schnell wieder aufhörte, handelte es sich wohl nur um eine Mail, die er auch später noch lesen konnte. Tackey verließ den Aufzug und lief auf der Galerie entlang zu Akanishis Wohnung. Dort ließ er ihn langsam runter. Jin kramte in seinen Taschen nach seinem Wohnungsschlüssel und lehnte auf einem Bein am Türrahmen, um seinen verstauchten Knöchel nicht zu sehr zu belasten. Währenddessen zog Tackey sein Telefon hervor und las die Mail. "Gute Nachrichten?", fragte Jin, als er von seinem Schlüsselloch aufschaute und das leichte Lächeln auf Tackeys Gesicht sah. "Hmmm... ist von Shige. Ich hab in letzter Zeit viel mit ihm rumgehangen. Ich kümmere mich einfach gern um ihn. Und da es ihm ne Weile nicht so gut ging, freu ich mich einfach, dass es ihm wieder etwas besser zu gehen scheint. Da hat mein ganzes Aufpäppeln wenigstens was gebracht. Bin ja eigentlich nicht der Typ, der sich einfach nur so um andere kümmert." Tackey grinste. Ihm entging natürlich, wie die Eifersucht in Jin wuchs. Wieder war Shige einem Mann, den er interessant fand, nah. /Wie weit geht ‘sich kümmern’ bei ihm wohl? Hat Shige ihn rumgekriegt? Erst Pi und jetzt auch noch Tackey? Was genau hat dieser Junge, das ich nicht hab?/ Ohne es wirklich zu beabsichtigen oder zu wollen, schmollte Akanishi. "Hey... guck doch nicht gleich so... nicht eifersüchtig sein. Ich hab nichts mit Shige. Wir sind einfach nur Freunde. Du kannst mir glauben, ich fall nicht über jeden halbwegs süßen Typ her. Ich kann meine Triebe recht gut kontrollieren. Und Shige weckt bei mir auch eher Mutterinstinkte als sonst was." Tackey klappte sein Handy zu und steckte es wieder ein. Für ihn schien das Thema nun gegessen. "Dann lass dich mal von mir über die Schwelle tragen!", meinte Tackey lachend, friemelte den Haustürschlüssel aus dem Schlüsselloch und stieß die Tür auf. Dann schnappte er sich Jin und hob ihn hoch. Wie es bei Brautpaaren sonst üblich war, hob er Jin über die Türschwelle, streifte sich noch im Genkan seine Schuhe ab und tapste durch die Wohnung. /Echt ein Glück, dass die Wohnungen alle ähnlich sind./ Er trug den Jüngeren bis ins Wohnzimmer und legte ihn dort auf dem Sofa ab. Dann ging er zum Lichtschalter und schaltete es ein, ehe er wieder zu Jin zurückkehrte und sich vor ihm auf dem Boden hinkniete. Mit vorsichtigen Bewegungen zog er ihm die Schuhe aus, begutachtete den geschwollenen Knöchel. "Ich werd nur schnell zu mir runter gehen und die Salbe und Verbandszeug holen, ja? Nicht weglaufen." Tackey stand auf und ignorierte den Blick, den ihm Jin zuwarf. Es war ein "Wie-um-alles-in-der-Welt-soll-ich-dir-weglaufen"-Blick. Takizawa lief in den Genkan, schlüpfte nur notdürftig in seine Schuhe und verließ dann die Wohnung. Schon kurze Zeit später kehrte er zu Jin zurück, der noch immer auf dem Sofa genau so dasaß wie Tackey ihn Minuten zuvor zurückgelassen hatte. Tackeys etwas schnellerer Atem sagte Jin, dass der Andere wohl die Treppen genommen hatte und es brachte ihn zum Lächeln. Dann kniete sich Tackey wieder neben das Sofa. /Er ist wirklich lieb... Ich versteh, warum ihn alle mögen./, dachte Jin, während er Tackey zusah. Akanishis Blick wanderte zu seinem eigenen Knöchel in Tackeys Händen. Wieder schlich sich dieses Schmollen auf sein Gesicht. "Okay, halt einfach still." Tackey verteilte sich etwas von der Salbe auf der Hand und verrieb sie etwas, ehe er den Knöchel sanft berührte. Er rieb die Salbe auf dem Knöchel ein, warf einen kurzen Blick hoch zu Jin, um zu prüfen, ob dieser Schmerzen dabei hatte, doch dessen entspanntes Gesicht beruhigte ihn. Während Jin darüber nachdachte, dass er solche Sanftheit irgendwie gar nicht mit dem Bild, das er bisher von Tackey hatte, in Einklang bringen konnte, sagte er schließlich: "Schön machst du das.", und grinste. Takizawa nickte selbstbewusst und entgegnete: "Aber immer doch. Ich bin ein Naturtalent, wenn's ums Krankenschwester-Spielen geht." Schließlich verschloss er die Tube und legte sie auf den Tisch. "Und das passende Kostüm steht mir auch hervorragend." Hideaki ergriff mit diesen Worten den Verband und begann, den Fuß geschickt zu bandagieren. Er schien wirklich ein wenig Ahnung davon zu haben. "Also wenn es nur um den Look geht, dann steht mir der Dress aber sicher noch nen Tick besser als dir. Auf mich reagieren in so einem Outfit sogar absolute Heteros wie Koki.", erklärte Jin strahlend. Tackey verdrehte die Augen. "Du musst echt in allem besser sein, hm?" Damit befestigte er den weißen Verband mit zwei Streifen weißem Pflaster und erhob sich. "So das wär's. Mehr kann ich nicht tun, schon den Fuß einfach noch etwas, ja? Und wenn's morgen früh noch richtig schlimm ist, geh doch zum Arzt." Ein wenig orientierungslos stand Tackey einen Moment einfach nur da, fast so, als wüsste er nicht, wohin mit sich. Schließlich ließ er sich neben Jin auf dem Sofa nieder. "Koki reagiert also wirklich auf dich?" Tackey zog skeptisch eine Augenbraue nach oben. Gleichzeitig hielt er das für durchaus möglich, immerhin hatte er heute Abend schon mehrmals festgestellt, wie reizvoll Akanishi war. "Nun ja... sagen wir mal so... er konnte die Augen einfach nicht von mir wenden und hat später gesagt, dass sein Herz dabei gehüpft ist. Und es ist bekannt, dass, wenn Koki sich innerhalb von KAT-TUN einen auswählen müsste, er mich nähme." "Das plustert dein Ego ja noch weiter auf. Und dann auch noch von Koki, der sonst immer total den Macho raushängen lässt. Der steht doch wirklich auf Mädchen, oder?" Tackey war nicht wirklich kritisch in seinen Äußerungen bezüglich Jins Wirkung auf Kerle. Jin schüttelte leicht den Kopf und grinste. "Du siehst das falsch... mein Ego ist nicht aufgeplustert... es ist eben eine unabwendbare Tatsache." Er lehnte sich relaxt zurück und wurde schließlich einen Tick ernster. "Was Koki angeht... soweit ich weiß ja... Er datet immer irgendwelche Models und redet immer von Frauen... über Kerle redet er nicht so, als interessierten sie ihn in einer nicht platonischen Hinsicht... mal von mir abgesehen." Zu Akanishis erster Äußerung sagte der Ältere nichts. Er war sich allerdings ziemlich sicher, dass Jin irgendwann mit dieser Einstellung auf die Nase fallen würde. Es war schon erstaunlich, dass er bisher scheinbar noch nie auf jemanden getroffen war, der ihm Einhalt bieten konnte. "Dann ist es umso lustiger. Vielleicht ist er sich nur nicht bewusst, dass er Männer nicht ablehnt?", schlug er vor, um das Thema weiter auf Koki zu halten. "Ich weiß, wo meine Grenzen liegen. Bei Koki versuch ich es erst gar nicht.", meinte Jin grinsend. "Ach übrigens... wenn du was trinken möchtest, dann musst du leider selbst aufstehen und dir was holen.", fügte er dann hinzu und deutete entschuldigend auf seinen bandagierten Fuß. /Tja, wenigstens streitet Tackey nicht ab, dass er mich anziehend findet. Oder war das vielleicht einfach ein Scherz... oder ist er so dran gewöhnt, irgendwelchen Jungs Komplimente zu machen, dass er bei mir einfach keine Ausnahme macht?/ Tackey riss Jin aus seinen Gedanken, als er meinte: "Ui, für dich gibt es Grenzen?" und sich dann erhob, um in die Küche zu gehen. "Möchtest du vielleicht auch was trinken?", fragte er, als er die Tür zur Küche erreicht hatte. Jin nickte. "Bring mir ein Wasser mit, ich muss doch ohnehin Diät machen.", meinte das KAT-TUN-Mitglied gequält. "Wenigstens was dein Gewicht angeht, hörst du auf mich.", meinte Tackey sachlich. Tackey kam wieder mit einer Flasche Wasser und zwei Gläsern. Er schenkte ihnen beiden ein und reichte Akanishi dessen gefülltes Glas. Anschließend ließ er sich wieder auf dem Sofa nieder, betrachtete Jin kurz prüfend und piekste ihm dann in die Seite. "Hmmmm..." "Na ja, das Management ist ja auch der Meinung. Dabei find ich selbst mich eigentlich nicht zu dick..." Jin seufzte auf und betrachtete das Wasserglas missmutig. Natürlich war ihm auch klar, dass er mit dem reichhaltigen Abendessen gegen jegliche Diät verstoßen hatte. "Ich... meinte das ja auch nicht ernst.", sagte Tackey etwas konsterniert. "Lass die vom Management mal reden, die sitzen da faul auf ihren Bürostühlen." Er tätschelte entschlossen an Jins Taille rum und fügte dann hinzu: "Du bist nicht dick, wo denn? Du bist nur nicht sooooo dünn wie zum Beispiel Kamenashi." Erstaunt blickte Jin nun zu Tackey und dachte sich, dass es wirklich niedlich war, wie Takizawa gerade versuchte, ihn aufzuheitern. Doch dann wurde er wieder ernst und erklärte: "Na ja, nur leider bezahlen die mich dafür, dass ich ihren Ansprüchen entspreche, also muss ich mich auch an solche Anweisungen halten... manchmal fühl ich mich verdammt eingeschränkt dadurch." Er starrte einfach vor sich hin. Tackey gefiel dieser Gesichtsausdruck des Anderen gar nicht. Er legte einen Arm um Akanishi und meinte: "Jin, irgendwo sind Grenzen, wie weit sie dir alles vorschreiben können. Solange du trainierst, Termine einhältst und nicht alle paar Stunden im Fast Food Restaurant hockst, können sie nicht viel machen." Seine Hand ruhte nun auf Jins rechter Schulter und er drückte ihn kurz an sich. "Es gibt Wege, aus dem Käfig auszubrechen." Er nickte, dann drehte er seinen Kopf und meinte schelmisch: "Oder du musst eine richtig super Diät-Methode finden, damit du mehr Spaß daran hast, abzunehmen, als dass es dich ärgert." “Ja, ja... wahrscheinlich müssen sie eben an jedem was kritisieren und seit das mit dem Tanzen bei mir besser geworden ist, ist es eben mein Gewicht.", meinte Jin schließlich mit dem Kopf nickend als wäre es ein total logischer Schluss, dass an ihm rein aus Prinzip eben auch was bemängelt werden musste. Tackey merkte, dass Jin wieder aus seinem Tief raus war und ließ ihn los. Dann erklärte er: "Genau. Die sind nie zufrieden. Also mach dir nicht so nen Kopf!" Er wollte Jin aufheitern, wollte ihn wieder lachen sehen. "Die beste Abnehmmethode ist übrigens guter Sex. Und zwar viel davon." Ein kleines Lächeln stahl sich auf Jins schönes, ebenmäßiges Gesicht. "Ich weiß... was meinst du, warum ich so aussehe und trotzdem mit dir Essen gehen kann? Aber in letzter Zeit hab ich damit net soooo viel Glück." Sofort wurde er wieder etwas ernster. Tackey musterte ihn kurz. "Wie, du willst mir doch nicht erzählen, das DU da irgendwelche Probleme hast.", meinte er schließlich und drehte sich zu Jin. Dieser wiederum gab nur einen verächtlichen Laut von sich, ehe er meinte: "Probleme würde ich es nicht nennen... aber nun ja... Ryo-chan ist nicht wirklich jemand, mit dem ich es noch öfter tun will, obwohl es ziemlich gut war, dafür, dass es sein erstes Mal war. Und das andere..." Akanishi verstummte. Noch immer zog sich in ihm alles zusammen, wenn er sich an die Trennung von Pi erinnerte. "Ich muss mir wohl wen anders suchen." Tackey versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass ihn die Tatsache, dass Jin tatsächlich mit Ryo geschlafen hat, überraschte. "Wow, da hast du dir aber auch wen ausgesucht. Ich hoffe nur, er kommt damit genauso gut klar wie du. Für ihn ist das ja nicht ganz so - normal.", meinte er ehrlich. Er machte sich um so etwas immer Gedanken. Andererseits handelte es sich dabei um Ryo. Der konnte eigentlich auf sich aufpassen und gehörte nicht zur bedürftigen Personengruppe, die Tackey zu beschützen pflegte. "Und hast du schon was neues im Auge?", fragte er dann leise und so beiläufig als ginge es nur darum, morgen zusammen Turnschuhe kaufen zu gehen. Dennoch blieb ihm Akanishis trauriger Gesichtsausdruck nicht verborgen. "Ach... Ryo-chan wird schon drüber hinwegkommen. Mag sein, dass er es schwer nimmt, aber hey... da kann ich ihm doch nicht bei helfen. Das muss er mit sich selbst ausmachen." Dann sah sich Jin in seiner Wohnung um und meinte weiter: "Ich weiß nicht... es gibt wen interessantes, aber ich muss mir erst klar werden, was ich will... irgendwie glaub ich nicht, dass mir nur Sex reicht." Erneut wurde ihm klar, dass es mit Pi etwas Besonderes gewesen war, weil er sich so geborgen gefühlt hatte. Er hatte sich wirklich geliebt gefühlt und dann war es so, als ob ihn Yamapi einfach nicht mehr wollte. Es verwirrte Jin, denn er hatte so etwas noch nie erlebt, und er fragte sich, ob es immer so schlimm war, wenn man zurückgewiesen wurde. Tackey musterte Jin skeptisch. Seiner Meinung nach machte es sich Akanishi ein wenig zu einfach damit, dass er Ryo dafür selbst verantwortlich machte. Immerhin hatte er auch etwas dazu beigetragen. Aber er wusste nicht genau, wie er diesen Gedanken in Worte fassen sollte. Also ging er nur auf Jins zweite Äußerung ein. "Hm, nicht nur Sex? Na ja, irgendwann möchte man mehr, das stimmt. Aber dann wird es auf jeden Fall schwieriger, jemanden zu finden, der sich dafür eignet. Ich meine, da muss man viel besser aussuchen." Prüfend betrachtete er den Jüngeren. "Du willst mir nicht sagen, wer, ne? Verrat mir doch wenigstens, auf welchen Typ Mann du stehst!" "Hmmmm... was für Typen? Ich mag definitiv gutaussehende Jungs.", erwiderte Jin schelmisch. "Das ist alles, was ER haben muss? Mann, Mann... du bist ganz schön auf Äußerlichkeiten fixiert, oder?" Tackey schüttelte ungläubig den Kopf. "Nicht nur, aber gut aussehen sollte er schon, obwohl... meinetwegen kann er auch hässlich sein, ich seh dann eben gut genug aus für uns beide." Er zuckte leicht zusammen, da ihn Tackey leicht in die Seite piekste, ehe er fortfuhr: "Außerdem mag ich Männer, die mir das Gefühl geben, begehrt zu werden, die mir schmeicheln und die kein Problem mit ihrer Sexualität haben... ich brauch nun mal viel Aufmerksamkeit und will mich nicht verstecken müssen." Jin war bewusst, dass spätestens hier Yamashita seine Probleme mit ihrer Beziehung gehabt hätte. Tackey nickte aber schließlich verstehend. "Ja, das macht keinen Spaß, ich muss das auch immer zeigen können. Sonst fehlt was und ich fühl mich irgendwie unehrlich und... eben nicht begehrt genug." Und wieder fiel ihm auf, dass sie einander sehr ähnlich waren, selbst wenn Jin ein ziemlich überzogenes Ego hatte. "Ich mein es ernst, dass mein Partner nicht so hübsch sein muss. Ich bin nämlich nicht so oberflächlich, wie immer alle denken... stell dir mal vor, du würdest dich verlieben in einen hübschen Jungen und er hätte dann nen Unfall... dann würdest du ihn doch danach nicht weniger lieben, nur weil er nicht mehr hübsch ist. Und ich sehe eben immer gut aus... sogar kurz nach dem Aufstehen." Jin lächelte strahlend. Er mochte es nicht, jemandem diese ernste Seite von sich zu zeigen. Es machte ihm Angst, weil er dadurch verletzlich wurde. "Und ich will jemanden, der versteht, dass ich meine Freiheit brauche und dass mein Flirten auf der Bühne zum Beispiel mit Kame nichts bedeutet. Aber trotzdem will ich nicht das Gefühl haben, dass es ihm total egal ist." Jin sah Tackey intensiv mit einem durchdringenden und zugleich niedlichen Blick an. Tackey gab sich diesem Bambiblick geschlagen und meinte abwehrend: "Ist ja gut, ich weiß, was du meinst. Nur, du bist so von dir überzeugt, dass man sich nicht immer sicher ist, ob du dir noch mal irgendwann Gedanken um etwas anderes oder jemand anderen machen kannst. Es reicht ja, das nur hin und wieder mal durchblicken zu lassen." Dabei lächelte er. "Ah, aber ist schon schwierig... im Grunde muss es dann wer aus dem Business sein, nicht wahr? Das ist für mich auch immer schwer, weil ich ja auch Tsubasa habe und das auf der Bühne oder bei Shootings manchmal nach mehr aussieht." Jin war froh, dass sich ihm endlich die Chance bot, auch mal mehr über Tackey zu erfahren. Es konnte ja nicht der Sinn der Sache sein, dass sie nur über ihn redeten. "Und zwischen dir und Imai-kun läuft also nicht mehr?" Er zwinkerte ihm frech zu und meinte dann: "Jemand aus dem Business wäre super, aber bei denen, die zur Wahl stehen, weiß man irgendwie nicht so genau, ob sie dazu in der Lage wären, mehr als nur Sex mit einem zu haben." "Nein, nichts. Er ist immer noch wichtig und wir kennen uns so gut, ich werd immer für ihn da sein. Wir können uns auch immer noch necken und so weiter, aber ansonsten... Hmm... dann muss man jemanden, der einen interessiert, eben besser kennenlernen. Eine Beziehung, die ernster ist, bedeutet immer mehr Mühe und mehr Risiko.", erklärte Tackey ungeachtet der beiden Themen, die er da aneinander reihte. /Also das hätten wir geklärt! Würde mir noch fehlen, dass bei mir ein eifersüchtiger Freund auf der Matte steht./, dachte sich Jin und antwortete: "Da sagst du was Wahres... gegen Mühe und Risiko hab ich ja theoretisch nichts, aber wenn man Gefühl reinsteckt und dann zurückgewiesen wird, fühlt sich das nicht gut an... wobei es wahrscheinlich noch besser ist, unglücklich verliebt zu sein als gar nicht zu lieben." Erneut fiel Tackey auf, dass Jin nicht ganz so unbedarft war wie er es gern vorgab. "Ja, ich denke auch... aber, wer dich zurückweist, hat entweder sehr gute Gründe oder ist ein Vollidiot. Das Gleiche gilt natürlich für die, die mich zurückweisen. Kommt nicht oft vor, aber passieren tut es." "Wir sind uns irgendwie ähnlich, oder?“, meinte Jin schließlich nachdenklich und sagte dann: "Darf ich dich um was bitten?" Tackey nickte still. "Hältst du mich für einen Moment fest?" Akanishi wagte es kaum, dem Älteren ins Gesicht zu sehen. Er hatte Angst, dass er ihn auslachen könnte, dass er diese Angst davor, allein zu sein, vielleicht albern finden könnte. Aber er zwang sich einfach dazu, Takizawa anzusehen, und war wirklich erleichtert, dass ihn Tackey zwar ein wenig erstaunt ansah, aber sonst nichts sagte. Stattdessen nickte er und legte seine Arme um den Jüngeren. Sanft zog er Jin zu sich heran und hielt ihn fest. Ihm gefiel, dass Jin ihn um so etwas einfach bat und sich dazu nicht zu fein war. Gleichzeitig fragte er sich allerdings auch, was Akanishi wohl auf dem Herzen hatte, denn es war nicht normal für ihn, seinen Stolz einfach so über Bord zu werfen. Fast schon ein wenig schüchtern legte Akanishi seinen Kopf an Tackeys Brust und genoss, dass ihm der Ältere über den Kopf strich, ihn festhielt. Entspannt schloss er die Augen und erstmals seit der Zeit mit Yamashita fühlte er sich total geborgen und wohl. Tackey betrachtete den Jüngeren, lächelte leicht und streichelte ihn weiter. Im Moment lag der Vergleich zu einem niedlichen und anschmiegsamen Kätzchen ziemlich nahe, fand Tackey. "Alles in Ordnung?", fragte er leise. Akanishi öffnete die Augen und sah zu Tackey hoch, dann nickte er leicht. "Ich war nur plötzlich so einsam." Er versuchte sich schließlich von dem Älteren zu lösen, was ihm auch gelang, da Tackey seinen Griff um ihn lockerte, ihn aber dennoch nicht ganz losließ. Takizawa merkte, dass da noch mehr war, wusste aber auch, dass er Jin nicht zwingen konnte, mit ihm über alles zu reden, wenn dieser es nicht wollte. Also grinste er wieder und meinte: "Du weißt aber schon, dass es ganz schön schwer ist, mit so einem Typen wie dir einfach nur so zu kuscheln?" Akanishi nickte leicht und sank dann wieder an Tackeys Brust, dachte darüber nach, ob es sich nur so gut für ihn anfühlte, weil er damit versuchte, sich über Yamapi hinweg zu trösten. Er war verwirrt von seinen Gefühlen. Ohne darüber nachzudenken ließ er seine Hand auf Tackeys Oberschenkel sinken. Einen Moment lang lächelte Tackey zufrieden, dann blickte er auf die Hand, die nun auf seinem Bein lag. Auch Tackey dachte darüber nach, dass Jin das hier vielleicht nur tat, um seinen Liebeskummer zu ertränken. Irgendwie hatte er im Gefühl, dass es etwas mit Liebe zu tun hatte, was Jin so bedrückte. Der Andere folgte Tackeys Blick und murmelte leise: "Stört es dich?". Dann sah er auch auf seine Hand. Er schmiegte sich an den warmen Körper, genoss die Nähe und hoffte, dass ihn Tackey nicht auch noch abwies. Er wusste nicht, ob er im Moment damit leben konnte. Tackey schüttelte leicht den Kopf, streichelte mit einer Hand über Jins Rücken und spürte genau, wie sich Akanishi in die Umarmung kuschelte. "Nein... Ich frag mich nur, was dich so einsam macht.", sagte er sanft. "Ich will ehrlich gesagt nicht drüber nachdenken...", nuschelte Jin und ließ seine Hand sanft über den Oberschenkel streicheln. Dann schaute er Tackey direkt an, was diesem fast den Atem stocken ließ. Erneut stellte er fest, dass Akanishi durchaus attraktiv war und er auf ihn doch reagierte. Doch trotzdem blickte er ihn ernst an, versuchte zu verdrängen, wie sehr ihm die Situation hier gefiel. "Sicher? Ich will nicht, dass du es nur verdrängst." Jin zog einen Schmollmund. "Wenn du nicht magst, dann musst du es nur sagen.", meinte er und ließ die Hand nun ruhig liegen. Gleichzeitig ärgerte er sich darüber, dass er so schlecht damit umgehen konnte, wenn ihn jemand zurückwies und nahm sich vor, dagegen dringend etwas zu unternehmen. "Grr, das mein ich doch gar nicht, du führst mich in Versuchung. Ich... werd nur nicht gerne benutzt, um irgendwas anderes auszugleichen... und da du mir nicht erzählst, was los ist, bin ich nicht sicher, worum es bei dir geht.", erklärte Tackey, der unter Jins Blick und seinem Schmollen fast schon ein schlechtes Gewissen bekam. "Was glaubst du eigentlich... dass ich dir alles erzähl?" Jins Stimme zitterte etwas. Er zog seine Hand nun ganz von Tackeys Oberschenkel zurück. Es hatte in seinem Leben immer nur eine Person gegeben, der er immer alles erzählt hatte und das war Yamashita. Und im Moment war er nicht mal sicher, ob sie wieder so wie früher mit einander befreundet sein konnten. Er hatte sich bisher nie gefühlsmäßig so darauf eingelassen wie bei Pi und nun saß er hier auf seinem Sofa, konnte sich kaum bewegen und der Einzige, der da war, schien ihn nicht zu wollen. Vielleicht war Tackey einfach zu anständig, um die Situation auszunutzen, aber im Moment hätte sich Akanishi gewünscht, dass der Andere nicht so verdammt moralisch war, sondern ihn einfach ablenkte. Er wusste, dass es vielleicht nicht die beste Entscheidung war, aber so fühlte er eben im Moment. /Ich kann ihm doch nicht einfach alles erzählen, immerhin kenn ich ihn kaum. Ich werd schon irgendwie damit klarkommen./ "Hör zu, Jin... ich weiß nicht genau, was dich so beschäftigt, aber ich persönlich bin der Meinung, dass es nicht gut ist, irgendwas in sich reinzufressen. Und es ist doch keine Schwäche, mit wem über seine Probleme zu reden, zumindest nicht, wenn man es nur ab und zu mal tut. Keiner kommt total allein klar. Und ich wäre gern für dich da, wirklich." Tackey lächelte. Für einen Moment dachte er auch drüber nach, ob er vielleicht zuviel gesagt hatte. /Ich kann ihm doch nicht sagen, dass Pi mich nicht wollte und ich jetzt ständig zweifle, ob mich überhaupt jemand für mehr will als nur fürs Bett./ Jin sah Tackey unsicher an. Einerseits war er froh, dass Tackey bei ihm war, wollte sich ihm sogar anvertrauen, aber andererseits hatte er Angst. "Hm... ich kann nicht drüber reden.", nuschelte er schließlich und senkte den Blick. "Noch nicht... weil ich mir selbst noch nicht im Klaren bin, was werden soll." In Jin herrschte ein heilloses Chaos, er war verwirrt, wusste weder, was nun passieren sollte, noch, ob er einfach so weiterleben wollte wie bisher. Und irgendwie schien Tackey etwas davon zu bemerken, vielleicht sah er es in seinen Augen, jedenfalls zog er den Jüngeren in seine Arme. Er streichelte ihm beruhigend durch die Haare und fühlte, dass sich Akanishi sofort wieder an ihn lehnte. "Ist schon gut... entspann dich erstmal! Wenn es nicht geht, dann musst du natürlich nicht drüber reden." Tackeys Stimme beruhigte Jin und er schloss die Augen. "Ich glaub, ich sollte dich jetzt erstmal ins Bett bringen, nicht dass du hier noch einschläfst." Mit diesen Worten löste sich Takizawa und stand auf. Er hob Jin wieder hoch, der seine Arme nach Halt suchend um ihn schlang. Nachdem Tackey den Jüngeren ins Schlafzimmer gebracht hatte und ihn dort auf dem Bett abgelegt hatte, sah er sich kurz um. /Ob ich besser gehen sollte?/, dachte er sich, doch Jin begann plötzlich zu sprechen: "Weißt du... ich bin so unsicher, seit er mich abgelehnt hat... und ich versteh nicht, was der Andere hat, das mir fehlt." Akanishis Gesicht war im dunklen Schlafzimmer kaum zu erkennen, aber seine Stimme klang unsicher und zittrig. Takizawa setzte sich auf den Bettrand und ergriff die Hand des Jüngeren. "Jin? Ist dir... bist du davor schon mal zurückgewiesen worden?" Er konnte erkennen, dass Jin den Kopf leicht schüttelte. "Zumindest nicht so... klar gab es das schon mal, dass wer nur das Eine wollte und danach weg war, aber diesmal war es anders... ich hab echt gedacht, es wäre mit ihm was Besonderes, war es ja auch, aber nun ja... er hat gesagt, ich würde ihm als bester Freund alles bedeuten, aber lieben würde er einen anderen. Und jetzt hab ich einfach Angst. Was, wenn ich ihn jetzt auch als Freund verloren hab dadurch?" Jins Stimme brach. In ihm schmerzte es. Zum einen war da die Eifersucht auf Shige und zum anderen auch die Tatsache, dass er sich hier ausgerechnet bei einer Person ausheulte, die sich wahrscheinlich um Zurückweisung noch nie Gedanken gemacht hat. Tackey nickte verstehend. Langsam kam Licht ins Dunkel. Er verstand, dass Jin eifersüchtig war, sein Stolz etwas angekratzt und er sah auch die Einsamkeit. All die Probleme nahm er durchaus ernst. "Das ist nicht einfach, aber es ist möglich. Schau mich und Tsubasa an, wir haben das auch geschafft, als es auseinanderging mit uns. Und wenn er gesagt hat, dass du ihm als Freund alles bedeutest..." Jin schwieg einen Moment, atmete dann tief ein, ehe er weiter sprach: "Ich weiß nicht... du und Tsubasa, das ist etwas anderes. Das musste klappen... vielleicht wegen dem Job, vielleicht weil ihr euch so mögt, vielleicht... was weiß ich? Aber ich bin schwierig... und ich weiß nicht, ob ich ihm Glück dabei wünschen soll, seinen Ex wiederzugewinnen, damit er glücklich ist. Weil ich nicht mal weiß, ob ich ihn mit einem anderen glücklich ertragen kann, während ich allein bin." Erneut fühlte sich Jin schlecht. Wollte er wirklich, dass Pi unglücklich war, nur weil er es auch war? Er drehte Tackey den Rücken zu. /Ist wohl alles noch ziemlich frisch./ Tackey wollte so viel sagen, ihm erzählen, dass sicher alles wieder gut werden würde, dass seine Situation damals auch nicht einfach war und er ans Aussteigen gedacht hatte, dass die Zeit alle Wunden heilt. Aber er wusste auch, dass Jin sich dadurch wohl kaum besser fühlen würde, also ließ er es sein und streichelte ihm stattdessen über den Rücken. /Ich kann ihn wirklich gut verstehen. Für mich war es auch nicht einfach, als Tsubasa nach mir das erste Mal wen anders hatte. Ich war eifersüchtig, aber ich konnte es akzeptieren, weil ich gesehen hab, dass er mit ihm glücklich war. Und ich war ja auch nicht immer allein./ "Bleibst du bei mir? Wenigstens bis ich eingeschlafen bin?", murmelte Jin schließlich. Er drehte sich nicht um, aber das musste er auch nicht. Tackey hörte, dass er wohl weinte, also nickte er und legte sich dann hinter Jin und legte einen Arm um den Jüngeren. Dann deckte er sie beide zu und kuschelte sich an ihn. "Du wirst sicher auch noch jemanden finden, wen für mehr als nur Sex.", sagte er leise und drückte Akanishi bestätigend noch etwas dichter an sich. "Und jetzt schlaf... morgen sieht die Welt vielleicht schon ganz anders aus." tbc Kapitel 15: ------------ 15. Kapitel Lange, lange hat es gedauert... aber hier sind wir wieder! Ein wenig zu spät zum 2jährigen Jubiläum, doch trotzdem, wir haben unser Bestes gegeben! Ich will keine großen Worte lassen, sondern euch lieber gleich lesen lassen.^^ Nur noch eins: Kommis wären ganz toll, damit wir wissen, ob die Geschichte überhaupt noch gelesen und gemocht wird!!! *bettel* Jetzt viel Spaß beim Lesen! ~~*~~ Autorenwechsel (es gibt nur einen diesmal, ich habe angefangen, der zweite Teil ist von Furu) *************** Szenenwechsel „...“ Gesagtes /.../ Gedachtes Wie immer in den letzten Tagen weckte ihn mehr seine innere Unruhe als das fahle Morgenlicht, das zwischen den Jalousien hindurch fiel. Leise seufzend strampelte Yamashita Tomohisa seine Decke weg und setzte sich auf. Er hatte schon gelernt, dass es sinnlos war, zu versuchen, noch einmal einzuschlafen, wenn er einmal wach war. Denn jedes Mal beim Aufwachen übermannte ihn die Einsamkeit und sein großes Bett schien immer kälter und leerer zu werden. Diese Gefühle waren durch Jins ständige Anwesenheit bis vor ein paar Tagen recht erfolgreich verdrängt worden. Bis Yamapi festgestellt hatte, dass er sich selbst etwas vormachte. Diese Einsamkeit vertreiben konnte nur Shigeaki und niemand sonst. Langsam rieb sich Tomohisa über die Augen und strich notdürftig seine Haare zurück. Dann schwang er die Beine aus dem Bett und stand auf. Einige Schritte brachten ihn zur Fensterseite, wo er die Jalousien zur Seite zog. Eigentlich war der Ausblick aus seinem Zimmer im 6. Stock herrlich, aber er konnte sich nicht wirklich daran erfreuen, so wie es ihm überhaupt schwer fiel, sich an irgendetwas zu freuen, seit er seinen Fehler eingesehen hatte. Ein Blick durch sein Zimmer weckte nur wieder Erinnerungen. /Er würde die Krise bekommen, so wie es hier aussieht... und dann würde er aufräumen./ Sein Lächeln war schmerzerfüllt und liebevoll zugleich, die Gefühle widerspiegelnd, die ihm das Herz so schwer machten. Wieder seufzte er. Seine gesamte Wohnung sah wirklich furchtbar aus, das konnte so nicht weitergehen. Zuerst einmal ging er sich waschen und zog dann eine bequeme Jeans und einen einfachen, schwarzen Pulli an. Immer wieder wanderten seine Gedanken zu Shige. /Ich vermisse ihn schrecklich... aber was, wenn er schon mit Tackey zusammen ist? Wenn er wirklich glücklich ist? Wie soll ich ihm bloß gegenüber treten.../ Ein Blick auf die Uhr drückte seine Stimmung noch weiter. Erst kurz nach acht und das an seinem freien Tag. Schließlich atmete er tief durch und begann, das ganze Zeug, das ausgebreitet in seiner Wohnung herum lag, einzusammeln und grob zu sortieren. Müll, Wäsche, Sachen, die in die Küche gehörten, Krams, der weggeräumt werden musste, Dinge, die Jin gehörten... Vielleicht würde ihn die Putzaktion wenigstens vom Trübsal blasen abhalten. *************** Noch ein wenig müde, aber schon ziemlich energiegeladen stützte Katou Shigeaki die Hände in die Hüften und ließ seinen Blick durch sein Wohnzimmer schweifen. Er hatte sich vorgenommen, heute mal gründlich durchzuputzen, weil es seiner Meinung nach sehr nötig war. Zunächst räumte er die Reste seines Frühstücks zusammen und brachte alles in die Küche. In wenigen Minuten hatte er abgespült und das Geschirr weggeräumt. Dann holte er einen Eimer und das Putzzeug aus dem Schrank, um sich damit wieder ins Wohnzimmer zu begeben. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. /Waschen muss ich auch noch heute und wenn ich es jetzt mache, kann ich sicher sein, dass nicht alle Maschinen besetzt sind./ Einige seiner Nachbarn vergaßen nämlich mal gerne stundenlang ihre Wäsche dort unten im Keller und blockierten die Maschinen. Doch so früh am Morgen konnte er sich sicher sein, dass außer ihm kaum jemand schon wirklich aktiv unterwegs war. Kurzerhand ließ er Eimer und Wischmopp stehen, holte Waschmittel und Weichspüler und legte sie auf die Box, in der er seine Schmutzwäsche sammelte. Shige steckte noch schnell Schlüssel und Handy ein und nahm dann vorsichtig die Box hoch. Im Genkan schlüpfte er geschickt in seine Turnschuhe und drückte mit der Schulter die Tür auf. Als er gerade am Aufzug angekommen war, fiel ihm noch etwas ein und er stellte die Box ab, um noch einmal zurück in seine Wohnung zu laufen. Immer wieder vergaß er die Münzen für die Waschmaschine und stand dann im Keller und ärgerte sich schwarz. Diesmal war es ihm wenigstens eingefallen, bevor er schon ganz unten war. *************** Schon jetzt etwas erschöpft besah sich Yamapi die verschiedenen Stapel. Jetzt sah seine Wohnung zwar prinzipiell schon etwas besser aus, aber die richtige Arbeit fing erst an. /Eins nach dem anderen./ entschied der NEWS-Leader und steckte sich Portemonnaie und Schlüssel ein. Dann bückte er sich und nahm seine Wäsche hoch, einfach als Stapel, so wie sie war. Balancierend ging er zur Tür und entschied nach einem kurzen Moment, dass Schuhe generell überbewertet waren und man in diesem Haus seine Tür auch nicht abschließen müsste. Also sparte er es sich, seine Last wieder abzulegen und später noch einmal hochzuheben. Stattdessen trat er in Socken auf den Flur und ließ die Tür einfach hinter sich offen stehen. Etwas unsicher, da ihm der Wäscheberg die Sicht versperrte, tapste Yamashita zum Aufzug und betätigte mit dem Ellenbogen ungelenk den Knopf. Erfreulich schnell öffneten sich die Türen und er trat ein, um dann wieder seinen Ellenbogen zu benutzen, um auf den Knopf für die Kellerebene zu drücken. Vielleicht war es doch keine so schlaue Idee gewesen, einfach mit diesem rutschigen Wäscheberg auf den Armen loszulaufen... *************** Aus einer kleinen Schale auf seiner Kommode im Flur kramte Katou Kleingeld zusammen und lief dann wieder zum Aufzug, seine Tür hinter sich ins Schloss ziehend. Irgendwo aus den unteren Etagen drang leise Musik hinauf, anscheinend waren tatsächlich schon andere Leute neben ihm wach. Shige warf einen kurzen Blick nach unten in die Eingangshalle und drückte dann auf den Aufzugsknopf. Nach oben zu schauen, hatte er sich konsequent verboten. Seine Trennung von Yamashita war nun schon eine Weile her und er hatte es inzwischen gut verwunden, jedenfalls ging es ihm ziemlich gut, nicht zuletzt dank Tackeys tatkräftiger Unterstützung. Doch immer noch beschlich ihn ein leiser, dumpfer Schmerz, wenn er direkt an Yamapi erinnert wurde, und das würde sicher geschehen, wenn er hoch zu seiner Tür schaute. Das helle Plingen des Aufzugs riss Shigeaki aus seinen Gedanken und er hob schnell seine Wäschebox hoch und schob sich durch die Tür. Erst als er schon im Aufzug war, realisierte er, wer da noch im Aufzug stand, und erstarrte für einen Moment. „Ohayou.“ brachte er aber dann doch noch hervor und es hörte sich zwar leise aber nicht zittrig an. /Ich darf mich nicht gehen lassen, es ist eben einfach vorbei. Und mir geht es gut, das soll er ruhig sehen./ *************** Erstaunt linste Yamashita an seiner Wäsche vorbei, als der Aufzug so schnell wieder anhielt. Prompt blieb ihm die Luft weg. /Oh Mann, das erträgt mein Herz nicht schon am frühen Morgen.../ dachte er verzweifelt. Sofort registrierte er, wie gelassen die Stimme des anderen klang, und wurde dadurch noch mehr verunsichert. Sein „Guten Morgen“ geriet zu einem unsicheren Nuscheln und beinahe war er froh, dass ihn sein Wäscheberg fast vollständig verbarg. Sein Herz klopfte wie wild und er konnte die Stille nicht ertragen, obwohl sie erst ein paar Sekunden dauerte. „Praktisch, so ein Korb...,“ murmelte er, einfach nur, um etwas zu sagen. Shige sah ihn an, ein leichtes Lächeln auf den Lippen und antwortete: „Ja, allerdings. Du solltest dir besser auch so etwas zulegen.“ Dann wandte sich der Jüngere wieder ab und studierte konzentriert die Lichteranzeige des Aufzugs. Gerade als das Schweigen wieder unangenehm wurde und Yamapi sich wünschte, der Aufzug solle schneller fahren, sprach Katou weiter. „Allerdings sind solche Körbe ziemlich schwer, ich suche noch nach einer leichteren Alternative.“ Ein schiefes Lächeln begleitete diese Worte und Yamapi erwiderte es nervös. „Also, meine Wäsche ist schon so ziemlich schwer, ich weiß nicht, ob das bei dir am Korb liegt.“ Seine Stimme klang immer noch nicht so sicher wie geplant. Das lag nicht nur an seiner Nervosität wegen Shiges Anwesenheit, sondern auch inzwischen an der Erkenntnis, dass der Wäscheberg auf seinen Armen immer mehr ins Rutschen geriet. Als der Aufzug einen Moment später endlich im Kellergeschoss hielt und die Türen aufglitten, konnte Pi spüren, wie ihm der erste Strumpf hinfiel. Shige beugte sich sofort hinunter, sammelte den Strumpf auf und verließ den Aufzug, während er antwortete: „Hm, es könnte tatsächlich an der Wäsche liegen. Jedenfalls ist dieses Ding so oder so echt schwer.“ Die ganze Situation war Yamashita unglaublich peinlich, er bewies sich grade vor seinem Exfreund als nach wie vor chaotisch und unorganisiert. Leise dankte er ihm und stolperte hinter ihm den Gang Richtung Wäschekeller entlang. Wieder verabschiedeten sich einige Kleidungsstücke aus seinen Armen und er seufzte frustriert auf. Da wurde er von Shigeaki gestoppt, der sich nur schwer ein Grinsen verbeißen konnte. „Bleib einfach hier stehen.“, wies ihn der Jüngere an und Tomohisa gehorchte ohne Widerrede. Verlegen sah er zu, wie der Jüngere schnell seinen eigenen Wäschekorb in den Keller brachte und dann zu ihm zurückkehrte, um erst die verloren gegangenen Wäschestücke aufzuklauben und ihm dann noch einen Teil des übrigen Kleidungsberges abnahm. Wieder blieb ihm nur, „Dankeschön“ zu nuscheln und ihm dann in den Kellerraum zu folgen, in dem die Waschmaschinen und Trockner standen. /Ich bin so ein Trottel, ich blamiere mich total. Nicht genug, dass ich ihn meine Wäsche tragen lasse, ich kann kaum mit ihm reden, weil ich wahnsinnig wird, sobald er mich anschaut./ *************** Mit einigen geübten Handgriffen verstaute Shige Yamapis Wäsche in einer der Maschinen und nutzte den Augenblick, um tief durch zu atmen. Ja, mit der Trennung an sich kam er inzwischen mehr oder weniger klar und er hatte eine Menge Selbstvertrauen getankt, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Das änderte jedoch nichts an der fast magischen Anziehungskraft, die der Ältere immer noch auf ihn ausübte. Es hatte schon seinen Grund, dass sie ein Paar gewesen waren... Langsam richtete Katou sich wieder auf und lächelte Yamashita betont ruhig an. „Ist schon okay, kein Problem.“ Er konnte sehen, wie die Wangen des anderen leicht rot anliefen und freute sich still, erstens über den niedlichen Anblick und zweitens darüber, dass Tomohisa so unsicher ihm gegenüber war. Wenigstens schien es ihm nicht völlig gleich zu sein ,wie sie sich jetzt hier begegneten. „Hm, nächstes Mal trag ich dir dafür deinen schweren Korb.“ Auf dieses Angebot hin blinzelte Shige einen Moment lang erstaunt, nahm dann aber mit einem leichten Grinsen an. „Das ist doch mal ein Deal. Ich nehm’ dich beim Wort.“ Yamapi nickte und erwiderte: „Ich mein es auch ernst.“ Irgendwie sah er erleichtert aus. /Als habe er Angst gehabt, ich würde sofort kategorisch ablehnen... ach, sicher nur Einbildung. Wahrscheinlich ist er einfach froh, dass wir uns recht normal unterhalten und ich ihm keine Szene mache./ Shigeaki schluckte die aufsteigende Bitterkeit hinunter und widmete sich geschäftig seiner eigenen Wäsche. *************** Irritiert drehte sich Junno um. Schon seit mehreren Minuten hatte er das Gefühl verfolgt zu werden, hatte bis jetzt aber noch niemanden direkt ausmachen können. /Super, hat sich wahrscheinlich ein Paparazzi an meine Fersen geheftet, als ich das JE-Haus verlassen habe./ Innerlich grummelte Taguchi vor sich hin. Er fand ja seine Aktivitäten in der Freizeit nicht so spannend, sollten sich die Journalisten doch an Akanishi dranhängen, der würde sicher wenigstens Stoff für ein paar gute Bilder liefern. Mit schnellen Schritten überqerte Junno die Straße und ging weiter in Richtung Shopping Mall. Er hatte heute nur am Vormittag frei und wollte einige Dinge besorgen, deshalb war er um diese für in eigentlich ungewöhnlich frühe Zeit unterwegs. Bis eben war er total entspannt und voller Energie gewesen, er war sogar die Treppen hinunter gelaufen anstatt den Aufzug zu nehmen. Aber das Gefühl, beobachtet zu werden, zehrte jetzt an seinen Nerven. Taguchi verlangsamte seine Schritte etwas und warf einen Blick in die spiegelnden Schaufensterscheiben, an denen er vorbei ging. Doch es war niemand zu sehen. Blitzschnell fuhr er herum und ließ seinen Blick schweifen. Niemand. Ob er sich das nur einbildete? Seufzend drehte er sich wieder um und setzte seinen Weg fort. *************** Immer wieder musste Yamashita ein Seufzen unterdrücken. Dieses Zusammentreffen machte ihm wirklich zu schaffen und er bemerkte, dass seine Hände zitterten, als er Waschmittel einfüllte. Die Wäsche hatte er inzwischen komplett in die Maschine gestopft und stellte sie nun an. Von Shige drang leises Summen an sein Ohr und er drehte sich langsam um, darauf bedacht, den anderen nicht zu offensichtlich anzustarren. /Es geht ihm wirklich gut, er strahlt von innen heraus./ Diese Erkenntnis beruhigte ihn genauso sehr wie sie ihn aufwühlte. Auf der einen Seite war er froh, dass der Jüngere nicht litt, dass er ihn nicht so sehr verletzt hatte, dass er sich nicht mehr hatte fangen können. Doch andererseits schmerzte es ihn, dass es Katou so wenig auszumachen schien, mit ihm zu reden, und dass er die Trennung so viel besser verarbeitet zu haben schien als er selbst. /Ich bin einfach ein Idiot. Wie hab ich ihn bloß gehen lassen können?/ Ein weiteres Seufzen erstickte in seiner Kehle, als sich Shige zu ihm umdrehte und fragte: „Und... wie geht es dir so?“ Der leicht besorgte, aber nichts desto trotz höflich-distanzierte Blick in den dunkelbraunen Augen zeigte nichts von einer Zerrissenheit wie sie in Yamapi wütete. Angespannt strich sich der Ältere eine Haarsträhne aus der Stirn und antwortete leise: „Es geht so. Ich – bin froh, dass es dir gut geht...“ Er konnte Shiges Blick nicht standhalten, denn dieser strahlte eine Selbstsicherheit aus, die er nie an seinem Band-Mitglied so wahrgenommen hatte. Shigeaki nickte zögernd und antwortete dann mit einem leichten Lächeln: „Ja, mir geht es wirklich gut. Auch wenn... ich eine Weile wirklich gelitten habe, als...“ Die dunkle Stimme verstummte und als Yamapi aufsah, hatte sich der andere zu seiner Waschmaschine umgedreht, um das Geld einzuwerfen und das Programm zu starten. Unglücklich betrachtete Yamashita die schlanke Gestalt und erklärte: “Gomen, ich... ich wollte dir nicht wehtun, es tut mir wirklich leid... und jetzt bist du – glücklich.“ /Ohne mich. Mit Tackey./ „Tackey... tut dir gut, nicht wahr?“ Dass die beiden in letzter Zeit unzertrennlich waren, wusste wohl inzwischen jeder im Haus. Auf seine Worte hin drehte sich Shige wieder zu ihm um und sicher hatte er das traurige Lächeln gesehen, das Pi nicht hatte unterdrücken können. Der Jüngere nickt wieder und während er mit einer Hand nach seinem Handy in der Hosentasche tastete, es aber nicht herausholte, erwiderte er: „Ja, er ist prima darin, einen aufzuheitern. Und er ist immer für einen da.“ Anscheinend war es für Katou kein Problem vor seinem Exfreund über so etwas zu reden, doch Tomohisas Herz zog sich bei jedem Wort schmerzhaft zusammen. /Es bringt mich noch um, ich bin so froh, dass er glücklich ist, aber gleichzeitig so eifersüchtig.../ Yamapi bemühte sich, sich diese Gedanken nicht anmerken zu lassen. Doch Shiges nächste Frage brachte seine Selbstbeherrschung ins Wanken: „Und du, bist du glücklich?“ Yamashita schluckte schwer und sagte dann mit zittriger Stimme: „Wie man’s nimmt... Mach dir keine Gedanken um mich, ich war der Idiot, der Schluss gemacht hat.“ Ehe er sich versah, spürte er Tränen in sich aufsteigen und stolperte hastig zur Tür. „Ich muss – noch mal hoch, was vergessen...,“ murmelte er noch und flüchtete dann aus dem Waschkeller. Am Aufzug blieb er schwankend stehen, drückte eher aus Gewohnheit auf den Knopf und starrte blind auf die glänzende Tür. /Glücklich? Nein, ich bin nicht glücklich, ich kann nicht glücklich sein ohne dich. Aber sagen kann ich es nicht, nicht jetzt wo es dir wieder gut geht... ich hab kein Recht dazu.../ Nur schwer unterdrückte er ein Schluchzen und sank gegen die kühle Wand neben sich. Dass der Aufzug unten ankam und sich für ihn öffnete, nahm er überhaupt nicht wahr, genauso wenig wie das Schließen der Türen, als das Gefährt wieder nach oben fuhr. Mit den Tränen kämpfend legte sich Yamapi eine Hand über die Augen. *************** Erschrocken sah Shige Yamashita nach. Einmal rief er seinen Namen, aber es kam keine Reaktion und so blieb er etwas verloren im Waschkeller stehen. Bedrückt zupfte er an seinem Shirt herum. /Nun ja, wahrscheinlich will er nicht, dass ich mich um ihn kümmere, wenn es ihm schlecht geht. Ich bin nicht mehr derjenige, der sich um ihn kümmern sollte.../ Er seufzte leise und setzte sich dann auf einen Hocker, der neben den Trocknern stand. Eigentlich hatte er nichts mehr zu tun hier, aber er wollte vermeiden, Tomohisa am Aufzug zu begegnen. Beim Setzen zog er sein Handy aus der Tasche und starrte gedankenverloren auf den niedlichen Hello-Kitty-Anhänger, den Tackey ihm aus Hokkaido mitgebracht hatte. Wäre Tackey nicht gewesen, hätte er eine Begegnung wie die gerade wohl nicht überstanden. Ganz einfach war es zwar jetzt auch nicht gewesen, doch er machte sich mehr Sorgen um Yamapi als um sich selbst. Shige klappte sein Handy auf und betrachtete einige Bilder aus der Zeit mit Pi. „Als könnte ich einfach so aufhören, mir Gedanken um dich zu machen...,“ murmelte er leise vor sich hin. Mit den Bildern fühlte er die bittersüßen Erinnerungen zurückkommen. Wenn Yamashita doch nur mehr Verständnis für seinen Wunsch gezeigt hätte, ihre Beziehung nicht zum Staatsgeheimnis zu machen... Nach einigen Minuten schließlich steckte Shigeaki das Handy wieder weg und stand auf. Sich streckend warf er noch einen kurzen Blick auf die beiden angestellten Waschmaschinen und verließ dann den Raum in Richtung Aufzug. Als er die Tür des Waschkellers hinter sich zuzog, stockte er. Vor dem Aufzug hockte Yamapi, das Gesicht in den Händen vergraben. Sofort lief er zu ihm. /Was hat er nur, es scheint ihm wirklich schlecht zu gehen./ Mit sich selbst brachte Katou den Zustand des anderen nicht wirklich in Verbindung, denn es war ja Tomohisa gewesen, der die Beziehung letztendlich beendet hatte. Es musste also etwas anderes dahinter stecken. Er hockte sich neben den Älteren und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Hey, was ist denn los?“ fragte er sanft, doch Yamashita zuckte trotzdem stark zusammen und sah erschrocken hoch, ganz offensichtlich Tränen in den Augen. Bevor Shige noch etwas sagen konnte, schüttelte er den Kopf und flüsterte: „Schon gut, ich... ich will nicht, dass du dir Gedanken machst. Das hab ich nicht verdient.“ Fassungslos sah Shigeaki ihn an, er meinte, den bitteren Schmerz in diesen Worten mit den Händen greifen zu können. „Sag so etwas doch nicht...,“ erwiderte er leise. „Das klingt ja, als hättest du alleine Schuld an unserer Trennung und das stimmt nicht. Außerdem...“ Kurz zögerte er. Doch dann fasste er sich ein Herz und fuhr fort: „Außerdem sind wir doch immer noch Freunde, oder? Ich wird mir wohl immer Sorgen um dich machen irgendwie.“ *************** Innerlich erzitterte Yamashita, als er diese Worte hörte. /Wie kann er bloß immer noch so lieb zu mir sein?/ Dabei fühlte er sich immer schuldiger, immer deutlicher wurde ihm, was für einen riesigen Fehler er mit der Trennung begangen hatte. „Ich hab definitiv mehr Schuld daran als du...,“ erklärte er verzweifelt. Bei Shiges Frage sah er zögernd auf, nur um den Blick gleich wieder zu senken, weil er ihm nicht in die Augen schauen konnte. „Ja, aber....“ Seine Stimme brach. /Aber ich kann dir nicht sagen, warum es mir schlecht geht. Ich kann dich nicht damit belasten und will dich nicht da mit hineinziehen. Du hast jetzt Tackey und ich bin selbst schuld.../ Langsam quälte er sich hoch und drückte wieder auf den Aufzugsknopf. Das Zittern seiner Hände war noch stärker geworden. Auf einmal fühlte er, wie sich Shigeakis Arme warm um ihn legten und gleich darauf fand er sich in einer sanften Umarmung wieder. Er erstarrte und nahm die Worte des Jüngeren nur halb wahr: „Hey... ich bin mindestens genauso schuld, schließlich habe ich dich gedrängt...“ Schmerzerfüllt schloss Yamapi die Augen. Das hatte er wirklich nicht verdient, wie konnte Shige nur so mit ihm umgehen, obwohl er ihn im Stich gelassen hatte? Neben ihm öffneten sich ein weiteres Mal die Aufzugstüren. Einen Moment lang erwiderte Yamashita die Umarmung, sog jede Sekunde in sich auf. „Danke...“, flüsterte er mit rauer Stimme. Dann löste er sich schweren Herzens und schob einen Fuß in die Lichtschranke des Aufzugs. Katou sah ihn immer noch sichtlich besorgt an und leise erklärte Tomohisa: „Ich war so dumm, mich zu trennen, da muss ich wohl jetzt mit klarkommen, irgendwie.“ Mit einem schnellen Schritt wich er ganz in den Aufzug zurück und drückte auf einen Etagenknopf, ohne richtig hinzusehen. Als sich die Türen schlossen, sah er Shigeaki noch einmal intensiv in die Augen und sagte: „Ich wünsch dir mit Tackey alles Gute.“ Dann verschwand das schmale Gesicht des anderen vollends hinter dem glänzenden Metall und der Aufzug setzte sich mit einem leichten Ruckeln in Bewegung. Kraftlos sank Yamapi gegen die Seitenwand, jetzt konnte er die Tränen nicht mehr aufhalten. Ohne aufzuschauen stolperte er aus dem Aufzug, sobald sich die Türen erneut öffneten. Doch dann erkannte er mit tränenverschleiertem Blick den Marmorboden der Eingangshalle und sah panisch um sich. Gott sei Dank war niemand zu sehen, in dem Zustand wollte er absolut nicht gesehen werden. Hastig drückte er wieder auf den Aufzugsknopf, da das Gefährt schon wieder weg war. Warum musste der zweite Aufzug auch ständig kaputt sein.... *************** Immer noch geschockt stand Shigeaki im kühlen Kellergang. Was hatte Tomohisa da gerade gesagt? /Er glaubt doch nicht tatsächlich, dass ich mit Tackey... dass ich mich so schnell einem anderen an den Hals werfe.../ Er versuchte, seine aufgewühlten Emotionen zu beruhigen. Vielleicht hatte es ja doch mit ihm zu tun, dass es Yamapi so schlecht ging. Aber was bitte sollte er davon halten, wo Pi sich doch von ihm getrennt hatte und nicht andersrum? Verwirrt fuhr sich Katou durch die Haare und rief dann den Aufzug per Knopfdruck. Jetzt wollte er sich erstmal ein bisschen verkriechen und darüber nachdenken, was da gerade passiert war. Er stieg ein und drückte auf die 5. Dann atmete er tief durch. Doch kaum hatte sich der Aufzug in Bewegung gesetzt, stoppte er auch schon auf der Eingangsebene und Shige versuchte schnell, ein möglichst gelassenes Gesicht zu machen. Aber dann riss er erstaunt die Augen auf, er hatte mit jedem anderen gerechnet, nur nicht mit Yamashita, der ihn noch viel erschrockener ansah und zurückzuckte. „Fahr du...,“ flüsterte der Ältere und wollte sich wegdrehen, doch da fasste sich Shige ein Herz. Kurzerhand beugte er sich vor und zog den anderen am Ärmel mit in den Aufzug. „Quatsch, jetzt komm schon.“, sagte er etwas unwirsch. /Warum muss nur alles so kompliziert sein? Eben, als ich ihn umarmt habe, ist mir fast das Herz stehen geblieben, weil es sich immer noch und trotz allem so gut anfühlte und nun schaut er mich mit so tieftraurigen Augen an.../ Vorsichtshalber wandte er sich etwas ab und drückte auch auf die 6, damit Yamashita diesmal in der richtigen Etage ankam. Dieser stand wie erstarrt neben ihm und hielt die Hände ineinander verkrampft. Ohne ihn anzusehen erklärte Shige leise: „Ich bin nicht mit Tackey zusammen. Mein... mein Herz ist im Moment nicht frei für einen anderen.“ Das hatte er auf jeden Fall klarstellen wollen, egal, wie Tomohisa das jetzt interpretieren würde. Katou spürte, wie sich ein überraschter Blick auf ihn richtete. Dann erklang Yamashitas unsichere Stimme: „Ich... es tut mir so leid, was ich getan habe. Ich hätte dich nie gehen lassen dürfen – oder besser, ich hätte nie gehen dürfen...“ Langsam sah Shige ihn an. Jedes Wort schien dem Älteren schwer zu fallen, doch er verbat sich, zuviel in diese ehrlich klingende Entschuldigung hineinzudeuten. /Aber du hast es getan und jetzt sind wir nicht mehr zusammen, ich kann das nicht vergessen./ „Ja, ich find es auch schade...“ Eine gnadenlose Untertreibung, doch zu mehr war er nicht in der Lage. Er wollte sich nicht zuviel Blöße geben, dazu konnte ihm Yamapi einfach zu wehtun. Und zwar nur dadurch, dass er ihn immer noch so sehr mochte. Ungeduldig starrte Shigeaki auf die Lichteranzeige, er ertrug die angespannte Atmosphäre langsam nicht mehr. Da rührte sich Tomohisa wieder neben ihm. „Gomen ne.“, sagte er nur leise. Fast wären die Worte untergegangen, als sich die Aufzugtüren endlich im fünften Stock öffneten, doch Shige hörte sie gut und blieb noch einen Moment in der Lichtschranke stehen. Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte, aber er konnte Yamashita nicht einfach so stehen lassen. Während er noch nach Worten suchte, setzte der Ältere erneut an zu sprechen: „Ich – ich möchte nur, dass du weißt, wenn ich es ungeschehen machen könnte, würde ich es tun.“ Ein wenig überfordert sah Shigeaki ihn an, ein derartig trauriges Lächeln hatte er noch nie gesehen. Yamapis Worte fanden nur langsam den Weg zu seinem Bewusstsein. /Es kann nicht sein, er kann das nicht ernst meinen.../ Wieder atmete er verstohlen durch und antwortete dann freundlich: „Wirklich? Ich bin froh, dass du das so siehst... auch wenn wir ja beide wissen, dass es nicht rückgängig zu machen ist.“ /Natürlich nicht, wie sollte das gehen. Und wir würden es beide nicht wollen, denn da wäre immer noch die unterschiedliche Auffassung davon, wie unsere Beziehung ablaufen sollte und daran würde es nur wieder zerbrechen./ Shige zwang sich zu einem Lächeln und betete, dass es nicht genauso traurig wirkte wie Tomohisas. „Weißt du was, wenn du magst, kannst du ja mal bei mir vorbeikommen...“ *************** Yamashita traute seinen Ohren nicht. Aus großen Augen starrte er Shigeaki an, der zwar etwas angespannt, aber immer noch recht ruhig wirkte. /Ob er wirklich realisiert hat, was ich eben gemeint habe? Was würde ich dafür geben, wenn ich unsere Trennung zurücknehmen könnte... aber es scheint unmöglich.../ Nur schwer konnte er das liebe Lächeln erwidern. Shige wollte ihn offensichtlich als normalen Freund nicht verlieren und suchte einen Weg, wie sie sich normal treffen konnten. Dieser Gedanke tat weh, unglaublich weh. Denn schließlich war er selbst an mehr interessiert als nur einer Freundschaft. Und doch war es der einzige Strohhalm, an den er sich jetzt klammern konnte. „Ja, würd’ ich gerne, wenn ich wirklich darf.“, erwiderte er auf den Vorschlag des Jüngeren und spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. War das zu schnell, bedrängte er ihn? Vielleicht hatte er den Vorschlag auch nur aus Höflichkeit gemacht... Schnell fügte er hinzu: „Aber – ich will nicht stören und ich weiß nicht, wann es dir recht ist...“ Zu seiner Erleichterung beantwortete Shige seinen unsicheren Blick mit einem etwas strahlenderen Lächeln und sagte: „Natürlich darfst du. Ich will, dass wir Freunde bleiben, du sollst zu meinem Leben gehören.“ Shigeaki trat einen Schritt in den Flur und sah ihn an. Zögernd lächelte Yamapi, es fiel ihm schon etwas leichter als eben. „Danke,“ erklärte er ernst. „Ich ruf dich... dann einfach mal an und du schaust, wann du Zeit hast, ja?“ Katou nickte und hob die Hand, um ihm kurz zuzuwinken. Während sich die Türen langsam schlossen, erhaschte Yamashita einen Blick auf Shiges Bauch, der durch die Bewegung des Arms freigelegt wurde und zwischen T-Shirt und Hosenbund aufblitzte. /Oh Gott, ich liebe es, wenn er das tut.../ Da drang noch einmal die dunkle Stimme des anderen an sein Ohr. „Aber vergiss nicht, mich anzurufen, ne? Baibai!“ Tomohisa kam nicht mehr zu einer Antwort, schon bewegte sich der Aufzug weiter nach oben. Deshalb sagte er es einfach leise in den leeren Raum hinein: „Natürlich ruf ich dich an, wahrscheinlich muss ich mich zwingen, es nicht sofort zu tun...“ In der sechsten Etage lief er mit wackligen Knien über den Flur zu seiner Wohnung und zog achtlos die Tür hinter sich zu. Sein ganzer Körper kribbelte, das Adrenalin pumpte immer noch durch sein Blut. In den letzten Minuten hatte er so viele Emotionen durchlebt, dass er irgendwie neben sich stand. Schwungvoll warf sich Yamashita auf sein Bett und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. /Gott, ich bin so in ihn verliebt. Ich Trottel... aber ich muss diese Chance nutzen. Vielleicht kann ich ihm ja zeigen, wie wichtig er mir ist und... ihn zurückgewinnen?/ Sehnsüchtig starrte er auf sein Handy, das auf dem Nachttisch lag. Wenn er ihn jetzt gleich anrief, würde er ihn nur verschrecken. Mit einem Seufzen richtete er sich auf und begann, die Dinge wegzuräumen, die er vorhin schon sortiert hatte. Dabei bemühte er sich, sein Handy gar nicht erst anzugucken, weil es in ihm diesen unbändigen Wunsch weckte, jetzt sofort bei Shige anzurufen. Wie lange er wohl damit warten sollte, sich zu melden? Zu schnell war nicht gut, aber wenn er zu lange wartete, konnte das noch viel schlimmer sein... *************** Seine Hände zitterten. Mit einem kleinen Lächeln betrachtete Shigeaki seine eigenen Finger, als er seine Wohnungstür aufschloss. /Er schafft es immer wieder..../ Im Wohnzimmer fing er an zu hüpfen, die ganze Aufregung musste raus. „Wie kann man nur so gut aussehen?“ murmelte er ungläubig vor sich hin. Yamapi hatte schon immer diese Wirkung auf ihn gehabt und ganz offensichtlich hatte sich nichts daran geändert. Und doch... der Ältere hatte so zerbrechlich gewirkt, völlig verunsichert... Shige blieb stehen. /Vielleicht hat er sich verändert? Vielleicht... vielleicht kommen wir ja doch irgendwann noch einmal zusammen./ Eigentlich wollte er sich keine Hoffnungen machen, aber nach dieser Begegnung konnte er solche Gedanken nicht völlig verdrängen. Er zog sein Handy aus der Hosentasche und warf unwillkürlich einen Blick darauf. Dann musste er über sich selbst lachen und legte das Handy auf den Küchentisch. Da würde er es wenigstens nicht ständig sehen. Mit neuem Elan lief er ins Wohnzimmer und schnappte sich sein Putzzeug. Er musste sich jetzt definitiv ablenken, sonst machte ihn dieses Kribbeln in seinem Bauch noch vollends verrückt. /Wahrscheinlich meinte er das gar nicht so ernst und meldet sich eh nicht./ versuchte er sich selbst in Gedanken auf eine Enttäuschung vorzubereiten. Trotzdem summte er bald wieder fröhlich vor sich hin. *************** “Nyaaaaaaaaaa!” Mit einem frustrierten Seufzen warf sich Tegoshi auf Massus Sofa. “Das hat ja mal so gar nicht geklappt...”, nuschelte er an seinen Freund gerichtet. Der nickte und setzte sich auf den Boden neben dem Sofa. “Taguchi-kun scheint ein ziemlich gutes Gespür dafür zu haben, ob er beobachtet wird. Das war teilweise so knapp, er hätte uns mehrmals beinahe erwischt.” Masuda musste unwillkürlich grinsen. /Ist ja auch kein Wunder, wir haben uns bestimmt nicht sonderlich geschickt angestellt bei unserer Verfolgungsaktion./ Als Yuya am Tag zuvor mit der Idee angekommen war, sie müssten Junno beschatten, um mehr über ihn zu erfahren, hatte Massu ihm das einfach nicht ausreden können. Tego war wirklich mit Leib und Seele dabei, wenn es darum ging, Koyama und das KAT-TUN Mitglied zu verkuppeln. Da kam er eben auch auf so seltsame Ideen... Yuya richtete sich etwas auf. “Wie sollen wir denn so jemals mehr über ihn erfahren? Wir haben einfach nicht genug Infos, so kriegen wir die beiden nie zusammen.” Sein Blick richtete sich auf Massu, der das Gefühl hatte, sein Herz würde unter dem tieftraurigen Blick aus den dunklen Augen in tausend Stücke zerplatzen. “Hey, jetzt gib doch nicht so schnell auf.”, versuchte er seinen Freund schnell etwas aufzumuntern. “Es war ja unser erster Versuch, da liegt einfach noch eine ganze Menge Arbeit vor uns.” Sanft streichelte er über Tegos schmale Schulter. Langsam nickte Yuya und lächelte schwach. “Ja, wahrscheinlich hast du recht. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es so schief geht...” Er schaute auf seine Hände und auch Masuda musterte die leichten Schürfwunden, die sowohl Tegos als auch seine Hände zierten. Einmal hatte Junno sich so schnell umgedreht, dass sie sich vor lauter Panik hinter einem parkenden Auto auf den Boden geworfen hatten. Das hinterließ eben Spuren. Und es hatte ganz sicher unglaublich peinlich ausgesehen. “Willst du Salbe oder ein Pflaster?,” fragte Massu und stand auf. Doch Tegoshi schüttelte den Kopf. “Nein, geht schon.” Dann griff er nach Takahisas Hand und zog ihn neben sich auf das Sofa, um sich dann an ihn zu kuscheln. “Und was machen wir jetzt?” Einen Moment überlegte Masuda, was er auf die leise Frage antworten sollte. Noch mal wollte er so eine Überwachungstour eigentlich nicht machen. “Lass uns doch einfach mal die Leute fragen, die ihn am besten kennen. Ich meine, außer Koyama eben. Es ist vielleicht einfacher, wenn wir uns einfach mal mit ein paar Mitgliedern von KAT-TUN unterhalten als uns als Spione zu betätigen.” Er spürte Tegsos Nicken an seiner Schulter. “Klingt gut. Wir dürfen einfach nur nicht zu auffällig fragen... “ “Genau. Was hältst du davon, ich könnte Nakamaru-kun fragen, ob wir mal shoppen gehen, das machen wir eh hin und wieder. Und dabei werde ich ihn dann ein bisschen über Taguchi-kun ausfragen.”, schlug Massu vor. Das strahlende Lächeln, dass er für diese Sätze erntete, bescherte ihm Bauchkribbeln. ~~*~~ Später an diesem Tag... Nishikido Ryo hatte schlechte Laune. Gegen wen sich diese im Moment am meisten richtete, wusste der junge Mann mit den schwarzen Haaren eigentlich auch nicht. War er sauer auf Jin, weil dieser ihn einfach so behandelt hatte, oder war er sauer auf sich selbst, weil es ihm so viel ausmachte, oder war er sauer auf den Umstand, dass er niemanden hatte, obwohl er ein guter Fang war, während Tegoshi und Massu öffentlich miteinander rumknutschten? Hinzu kam, dass er sich absolut unverstanden fühlte... von den Frauen, seinen Freunden, der Welt. Und so gern er seinen besten Freund auch um sich hatte, so sehr wusste er, dass ihn Uchi nicht verstehen würde. In solchen Dingen dachten sie einfach immer unterschiedlich. So kam es, dass er mal wieder missgelaunt auf dem Sofa saß und vor sich hingrübelte. Natürlich wusste Uchi durch das Gespräch mit Subaru, dass ein One-night-stand mit Akanishi der Grund für Ryos miese Laune war, doch durch einfach nur Dasitzen und seinen besten Freund anstarren, würde er nicht erreichen, dass dieser mit ihm darüber sprach und es ihm dann vielleicht besser ging. Hiroki stand auf und ging langsam in die Küche. Er nahm zwei Gläser und eine Flasche Wein hervor. Dann schlenderte er gemächlich zurück in das Wohnzimmer, wo Ryo noch immer am gleichen Fleck saß. "Ryo-chan?" Uchis Stimme riss Nishikido aus seinen Gedanken, während sein bester Freund sich zu ihm aufs Sofa setzte. "Was?", fauchte Ryo. Im gleichen Moment merkte er, dass er hier seinen besten Freund vollkommen zu Unrecht zusammenstauchte. "Ähm... entschuldige bitte, Uchi..." meinte er abwiegelnd und versuchte dabei, zu lächeln. Dann blickte Nishikido auf die beiden Gläser und die Weinflasche, die vor ihm auf dem niedrigen Tisch in seinem Wohnzimmer standen. Er versuchte zu vergessen, was das letzte Mal passiert war, als er mit einem vermeintlichen Freund zusammen getrunken hatte. Gleichzeitig versicherte er sich selbst, dass Uchi seine Schwäche niemals so ausnutzen würde wie Jin es getan hatte. Diese Art, wie Ryo ihn anfuhr, bestärkte Hiroki darin, dass er etwas unternehmen musste. Mit dieser Laune konnte man ihn ja nicht auf die Welt loslassen. "Schon gut. Ich weiß, du sagst jetzt sicher, es ist nichts oder du willst nicht drüber reden, aber das lass ich nicht gelten." Er lächelte, öffnete dann die Flasche und goss ihnen beiden von dem Rotwein in die Gläser. "Also, raus damit!" Und obwohl Uchi nicht erwartet hatte, dass er Ryo so einfach zum Reden bekam, sagte dieser: "Ach... ich versteh mich einfach selbst nicht mehr... und das Ganze mit ihm hat mein Leben so kompliziert gemacht. Ist ja nicht so, dass ich ihn hassen würde, aber ihm scheint das alles gar nichts zu machen. Ihm ist scheißegal, was er mir damit angetan hat." Uchi betrachtete seinen besten Freund nachdenklich. Am liebsten hätte er ihn in den Arm genommen, aber so weit ging er nicht. Ryo hob kurz den Kopf und sah ihn an, dann griff er nach seinem Glas und nahm einen Schluck. Für Hiroki wirkte es fast, als wollte Ryo bloß Zeit dadurch gewinnen, denn danach fuhr er fort. "Ich habe nun ja... du weißt schon..." Es folgte eine kurze Pause. "Mit Akanishi... Ich war sturzbetrunken." Der letzte Satz war offensichtlich als Rechtfertigung gedacht. "Mit Akanishi...? Und... habt ihr darüber geredet? Oder, was, was hatte das denn für euch zu bedeuten?" "Nichts hat es zu bedeuten! Ich bin nicht so..." Seine Augen funkelten Uchi an und dieser wusste, dass sein Freund beleidigt war von der "Unterstellung" seinerseits. Außerdem merkte Hiroki, dass es Nishikido alle Mühe kostete, nicht auszurasten und ihn anzuschreien. Uchi hob abwehrend die Hände und sagte mit beruhigender Stimme: "Also, du warst betrunken und es ist einfach passiert. okay, so was kommt vor, Ryo. Guck nicht so." Er lächelte, ehe er hinzufügte: "Ich wollte nur wissen, ob ihr euch danach mal darüber unterhalten habt." Noch immer war Nishikidos Körper angespannt, er fühlte sich als hätte er ein Mördertraining oder den letzten Auftritt einer unglaublich langen und kräftezehrenden Tour hinter sich. Doch dann seufzte er, wirkte fast schon verletzlich dabei. "Nun ja... wir haben uns einmal kurz getroffen, aber für ihn scheint alles okay zu sein. Es hat ihm nichts bedeutet. Und ehrlich gesagt, bin ich nicht scharf drauf, ihm in nächster Zeit zu begegnen. Hätte er sich dafür nicht wen anders suchen können? Das ist genau der Grund, warum Leute schlecht von so was denken!" Erneut griff er nach seinem Glas und starrte finster vor sich hin. /Echt mal... können die Schwulen nicht unter sich bleiben und mich in Ruhe lassen?/ "Von so was ja?" Uchi konnte nicht verbergen, dass ihn diese Formulierung getroffen hatte. Aber trotzdem versuchte er, wieder auf das eigentliche Thema ihrer Unterhaltung zurück zu kommen. Er hatte nicht vor, mit Ryo eine Grundsatzdiskussion abzuhalten, denn er wusste, dass der Andere sehr stur sein konnte. "Ryo... hat er gesagt, dass es ihm nichts bedeutet? Und ist es nicht besser so? Es wäre doch viel schlimmer, wenn er sich jetzt Hoffnungen machen würde.", versuchte er diplomatisch, wieder das Thema zu wechseln. "Na ja, aber wie würdest du dich fühlen, wenn dich jemand einfach so zum Spaß und gegen deinen Willen so benutzt und es dir danach scheiße, ihm aber super geht?" Nishikido machte eine kurze Pause und fügte dann hinzu: "Und was das andere angeht, so weißt du ganz genau, dass ich dich damit nicht meine." "Nein ,weiß ich nicht... Nicht, wenn du es so formulierst. Du wirst, was das angeht, nämlich schnell unfair, besonders wenn du sauer bist. Und was Jin angeht... hat er dich wirklich benutzt? Oder war er vielleicht auch nur betrunken? Immerhin seid ihr sehr gut miteinander befreundet. Ryo... so wie du das erzählst, kann ich überhaupt nichts sagen, weil ich nicht weiß, wie es abgelaufen ist." "Natürlich war er betrunken, aber er weiß ganz genau, wie ich drüber denke und hat trotzdem so was abgezogen, da schien ihn das mit unserer Freundschaft nicht besonders zu stören." Anders als Uchi schien Ryo der Diskussion über Homosexualität nicht aus dem Weg gehen zu wollen, denn er sagte nun: "Das mit dir ist anders... ich respektiere dich und was du bist... immerhin hast du in all den Jahren nie was bei mir versucht." Uchi schüttelte den Kopf energisch. "Ryo, bitte, du darfst das nicht so trennen. Weißt du, wie ich mich fühle, wenn du so redest? Als wäre Schwulsein was Schlimmes und bei mir nur irgendwie eine Ausnahme. Und das stimmt nicht." Im Moment fühlte Uchi sich sehr verletzlich und das sah man ihm auch an. Er saß fast schon zusammengekauert da, die Arme um seine Knie geschlungen. "Außerdem.... Alkohol kann echt gefährlich sein. Ich - ich kann nicht glauben, dass Akanishi das mit der Absicht gemacht hat, um dir wehzutun oder so. Viel eher, dass er sich einfach nicht unter Kontrolle hatte.", murmelte er schließlich. "Du bist ein lieber Kerl, Hiro... und das weißt du... deswegen schaffen es auch immer wieder solche Kerle, dir weh zu tun! Und nur um das mal klar zu stellen... Schwulsein ist nichts Schlimmes, aber es ist verdammt nochmal was Schlimmes, da andere mit rein zu ziehen. Es wäre auch nicht okay, wenn ich über ein Mädchen herfalle, wenn ich betrunken bin." Nun sah Ryo seinen besten Freund an. Langsam beruhigt er sich wieder. Uchi seufzte leise auf und wischte sich durchs Gesicht. "Ist er wirklich über dich hergefallen? Kannst du das ganz ehrlich so sagen?" Er wollte bei Leibe nichts verharmlosen oder Akanishi in Schutz nehmen, aber Hiroki konnte sich nicht vorstellen, dass irgendjemand einfach so über Ryo herfallen könnte und etwas mit ihm tun konnte, das diesem total missfiel. "Was meinst du? Wenn du damit was andeuten willst, dann sag es gefälligst. Du weißt, dass ich nicht leiden kann, wenn man seine Meinung nicht sagt." Sogleich war Ryo wieder auf 180. Am liebsten hätte er das Gespräch an dieser Stelle einfach abgebrochen. Selbst Subaru schien ihm plötzlich einfühlsamer und verständnisvoller. Oder war das nur so gewesen, weil er gesehen hatte, wie mies es ihm kurz danach ging? "Du bist gemein... Ich mach mir Sorgen um dich!" Insgeheim dachte Uchi darüber nach, dass sie sich in all der Zeit, die er nicht mehr in der gleichen Band wie sein ehemals bester Freund war, vielleicht doch zu weit voneinander entfernt hatten. Es tat ihm weh, dass Ryo ihm scheinbar nichts von sich aus erzählte, er fühlte sich wie eine Belastung für den anderen, seit er bei Nishikido aufgetaucht war, und all das brachte ihn gerade zur Verzweiflung. "Du machst dir Sorgen? Warum fühlt es sich dann für mich so an, als wäre es egal, was ich erzähl? Als wärst du eh der Meinung, dass ich Jin irgendwelche Signale gesendet hab. Denkst du, ich wollte es?" Ungewollt klang es lauter als es sollte und Ryo fiel es sofort selbst auf. "Das denkst du? Toll, für mich fühlt es sich so an, als würdest du sowieso nicht auf meine Fragen antworten wollen." Uchi sah Ryo fast schon geschockt an. "Vielleicht sollten wir nicht weiter drüber reden.", meinte Nishikido nun leise. "Du entscheidest. ich wünschte, du würdest mir mehr vertrauen... aber na ja." Entschlossen kämpfte Hiroki die Tränen nieder, die in ihm aufstiegen. "Entschuldige. Ich bin momentan einfach so gereizt... Du bist einer meiner besten Freunde... vielleicht sogar mein bester... ich vertrau dir. Aber seit der Sache mit Jin ist alles so anders. Ich mein, es hat mir nichts bedeutet, ich bin ja nicht schwul, aber ich muss zugeben, dass ich es auch nicht einfach so vergessen kann." Ryo war bemüht, ruhig zu klingen, und rutschte etwas näher zu Hiroki. Uchi nickte leicht, er kannte seinen Freund und wusste, dass dieser mit diesem Einlenken über seinen Schatten gesprungen war, was er nicht besonders oft tat. Er legte einen Arm um Ryo und meinte dann: "Schon okay, ich versteh, dass das alles andere als leicht ist. Also... du denkst immer wieder drüber nach, hm? Und Jin tut das nicht?" Sie hatten wieder Frieden geschlossen. Ohne sich zu wehren ließ Ryo die Berührung seines besten Freundes zu, hatte es immer so getan. Bei Uchi war es ihm auch nie unangenehm gewesen, wenn ihn dieser umarmte oder ihm nahe kam. Uchi konnte fühlen, dass sich Nishikido entspannte, wenigstens etwas. "Kann ich mir nicht vorstellen. Für ihn war ich nur eine seiner Eroberungen. Ich kenne Jin... und für ihn muss es ja auch nichts bedeuten... Aber für mich stellt es so ziemlich alles in Frage, was ich bisher als fest und unumstößlich angesehen hab." "Aber... Ryo... war es - wirklich so schlimm? Ich meine... die Sache an sich, nicht, was du jetzt im Nachhinein darüber denkst." Ohne es wirklich zu wollen, war Uchi unglaublich angespannt. Es machte ihn nervös, so mit seinem besten Freund zu reden, aber er konnte die Frage auch nicht ungestellt lassen. Also bemühte er sich, alles so vorsichtig wie möglich zu formulieren. Einen Moment fürchtete er auch, dass Ryo ihm nicht antworten würde, doch nach einer kurzen Weile meinte dieser dann: "Die Sache an sich? Der Teil, an den ich mich erinnere, war okay, aber wie gesagt, ich war verdammt betrunken. Und ich sag ja nicht, dass es nicht hätte schlimmer sein können, aber ich finde ja immer noch, dass die Art nicht die richtige war. Ich konnte ihm danach noch nicht mal in die Augen sehen." Der Jüngere nickte leicht. Er sah sofort, dass es Ryo nicht gefiel, dass er nicht mit Jin darüber geredet hatte. Es war eben Ryos Art, solche Dinge aus der Welt zu räumen, er war ein sehr direkter Mensch, der immer sagte, was er dachte. Und so wie es aussah, gefiel es ihm nicht, über ein Thema nicht reden zu können. Verstohlen lächelte Uchi und tätschelte Ryo den Rücken. "Natürlich ist es total blöd gelaufen, da sag ich ja gar nichts. Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun." Es klang fast schon zärtlich, wie er das so sagte, was allerdings keinen von beiden störte. Innerlich dankte Hiroki Gott, oder wem auch immer, dafür, dass Nishikido den Sex an sich nicht grauenvoll gefunden hatte. "Aber du hast keinen Grund, dich schlecht zu fühlen, Ryo-chan. Bitte... du hast es nicht drauf angelegt, es ist einfach passiert. Vielleicht war es sogar ganz okay an sich und dass Jin nicht unbedingt - sensibel und enthaltsam bei so was ist..." Eigentlich wusste er gar nicht, was er weiter als Entschuldigung dafür finden sollte, aber irgendwie hatte er das Gefühl, all das so sagen zu müssen. Entspannter als noch vor einigen Minuten lehnte Ryo an seinem besten Freund, während er seinen Worten lauschte. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass ihm dieser wirklich gefehlt hatte, besonders in NEWS war Uchi immer seine Bezugsperson gewesen. Er konnte nicht sagen, dass er die anderen Mitglieder nicht mochte, aber es war schwierig für ihn, mit ihnen zu reden. Selbst Shige, der aus der gleichen Gegend kam, wie er selbst, war irgendwie nicht so zugänglich für Nishikido. "Ich hab dich vermisst.", stellte Ryo plötzlich einfach so fest. Dann dachte er kurz nach, ehe er leise meinte: "Sag mal... Hiro... was genau findest du an Männern? Ich mein... du siehst gut aus, sicher könntest du jederzeit ein nettes Mädchen finden." Uchi lächelte leicht. Er kannte diesen lieben Ryo, der anschmiegsam war, charmant... und wenn er unter Alkoholeinfluss bei Jin genauso gewesen war, dann war es kein Wunder, dass ihn Akanishi nicht abgewiesen hatte. Ryo war sich scheinbar nicht bewusst, dass er auch auf Männer eine anziehende Wirkung haben konnte. "Das ist ne ganz schön knifflige Frage. Bist du sicher, dass du die Antwort hören willst?" Er machte nur eine kleine strategische Pause, gerade lang genug, dass Ryo Zeit hätte zu protestieren. "Na ja, ich finde Mädchen nett, aber irgendwie war's das. Bei Männern fühle ich mich wohler, und sicher. Und außerdem - ich mein, ich find sie halt sexy." Obwohl Uchi kein Problem mit seiner Sexualität hatte, wurde seine Stimme zum Ende hin leiser. Es war ungewohnt, dass er ausgerechnet mit Ryo darüber sprach. Dieser wunderte sich auch über sich, dass er das Gespräch weiter in diese Richtung lenkte, aber erstmals hatte er Interesse dafür, zumal er sich in der Gegenwart seines besten Freundes nie von diesem bedroht gefühlt hatte. "Verstehe... und was für Männer magst du?" "Eh? Ähm..." In Uchis Kopf schwirrten in diesem Moment so viele Gedanken durcheinander. Zum einen war er froh, dass er sich mit Ryo nun normal darüber unterhalten konnte, dann war da noch die Hoffnung, dass Ryo vielleicht irgendwann sogar stolz darauf sein konnte, dass er sein erstes Mal ausgerechnet mit sexy Jin hatte, und dann natürlich noch die Gedanken, die er sich aufgrund der Fragen Nishikidos machen musste. "Meinst du äußerlich oder vom Charakter?" Ryo löste sich von Uchi, beugte sich vor, um nach seinem Glas zu greifen und antwortete dann beiläufig: "Na ja, erstmal vom Aussehen her, dann vom Charakter... und dein Ex scheint ja nicht der Richtige gewesen zu sein. Du hättest ihn mir mal vorstellen sollen, dann hätte ich ihn unter die Lupe genommen. Den nächsten werde ich ganz genau beäugen." Er hatte nicht vergessen, wie Uchi vollkommen durchnässt und weinend vor seiner Tür gestanden hatte. Er nippte an seinem Wein und betrachtete seinen Freund. "Ja, das stimmt, der Richtige war er nicht, aber dass es schmerzt, heißt wenigstens, dass vorher Gefühle da waren. Und den nächsten schlepp ich zu dir. Auch wenn ich nicht sicher bin, ob ich je einen finde, der die Prüfung überstehen würde." "Da hast du recht... und wenn er dir wehtut, dann Gnade ihm Gott.", Ryo lehnte sich wieder zurück. Er wartete geduldig darauf, dass Uchi auf seine zuvor gestellte Frage antwortete. Sie waren lang genug befreundet, dass er wusste, dass Hiroki noch antworten würde. "Also, äußerlich... ich mag's, wenn jemand seinen eigenen Stil hat und gepflegt ist. Sonst kann ich wenig sagen, es muss einfach passen. Allerdings mag ich es, wenn die Haare länger sind als bei Tanaka, sonst kann man ja gar nicht wuscheln. Vom Charakter mag ich jemanden, der lustig ist, aber auch mal ernst sein kann. Ich muss mich auf ihn verlassen können und er muss damit leben, dass ich anhänglich bin - und eifersüchtig. Ich möchte wichtig sein und ich will das spüren." Irgendwie hatte Uchi das Gefühl, dass er zuviel gesagt hatte, für ihn hörten sich seine eigenen Worte plötzlich seltsam an. Ryo stellte sein Glas wieder auf den Tisch. Er nickte leicht. Insgeheim beneidete er Uchi dafür, dass dieser so genau wusste, was er wollte. "Verstehe... in der Hinsicht bist du wie ein Mädchen. Und hattest du schon einmal bei einem das Gefühl, dass es genau so ist?" "Hm, ja, schon. Nur gab es dann andere Dinge, die nicht gepasst haben... Manchmal war es mein Job, manchmal hatten wir uns irgendwann nichts mehr zu sagen. Aber das passiert mit Mädchen auch, nicht wahr?" Uchi suchte Ryos Blick, wollte versuchen, daraus zu lesen, was sein Freund wohl dachte. "Was Mädchen angeht, da solltest du wen fragen, der sich damit besser auskennt. Bei mir läuft es mit den Frauen momentan nicht so besonders." Das Lächeln Nishikidos wirkte leicht gequält, er hatte keine Ahnung, was momentan mit ihm los war. Erst liefen alle Dates schief, dann die Sache mit Jin und nun unterhielt er sich gerade mit Uchi über Beziehungen. Hiroki legte den Kopf schief und sah ihn erstaunt an. "Ich versteh es nicht. Weiber... bei denen weiß man nie, was in ihnen vorgeht." Wobei Ryo sich nicht sicher war, ob er dass denn bei Männern immer wusste. "Ich mein, ich seh gut aus, hab Geld, bin berühmt, aber scheinbar reicht ihnen das nicht. Wenn ich ne Frau wäre, würde ich mir jemanden wie mich zum Freund wünschen." Uchi grinste. Einerseits, weil er das mit dem Problem, nicht zu wissen, was der andere denkt, auch kannte, und zum anderen, weil sein bester Freund so absolut von sich überzeugt war. "Ryo... du bist immer noch so selbstbewusst. Das hab ich schon öfter beneidet... ich meine, gutes Aussehen reicht eben manchmal nicht und mein Geld hilft mir auch nicht, wenn ich keine Zeit hab, mit meinem Partner ins Kino zu gehen oder zu telefonieren." Es klang traurig, wie Hiroki das sagte. "Herrje... ich will jemanden, der so etwas versteht. Wenn sie nicht versteht, dass ich nicht täglich bei ihr sein kann, dann soll sie sich jemanden suchen, der nicht so nen Job hat. Und es heißt ja nicht, dass ich nicht an sie denke... Ich würde ihr Mails schreiben, fragen, wie ihr Tag so war." Ryo wurde schon wieder leicht gereizt. "Aber soweit bin ich eh mit den letzten Mädels gar nicht gekommen. Die gingen mir schon beim ersten Date furchtbar auf die Nerven. Da war keine dabei, wo es mir Leid tat, dass ich sie nicht wiedersehe.", erklärte er dann leiser. "Sou ka... und du hast keine Ahnung, was dich stört? Ich mein, ist es etwas Allgemeines oder war es bei jeder etwas anderes? Vielleicht hattest du einfach Pech in letzter Zeit." Hiroki fiel auf, dass er fröhlicher dabei klang als er sollte. Er war froh darüber, dass Ryo momentan keine Freundin hatte, denn er war immer eifersüchtig auf diese Mädchen, die dem Älteren nah kommen durften und die er so liebevoll ansah. "Es war an jeder etwas anderes. Entweder werde ich wählerischer oder die Mädchen immer nervtötender. Aber wir sollten uns nicht zu viele Gedanken darüber machen, meine Pechsträhne wird vorüber gehen. So ein toller Typ wie ich bleibt nicht ewig allein." "Ryooooo-chan!" Uchi wuschelte ihm grinsend durch die Haare. "Dein Selbstbewusstsein möcht ich mal haben. Ich fühl mich immer so schnell einsam." Er lehnte sich wieder an Ryo. "Du solltest selbstbewusster sein, Uchi! Du siehst gut aus und hast Stil und man fühlt sich gut mit dir. Hinzu kommt, dass du verdammt gut kochen kannst, was echt was heißen soll, wenn ich das sag." Während Ryo dies sagte, hatte er seinen Arm um Hiroki gelegt und tätschelte ihm sanft die Schulter. "Lieb, dass du das sagst... und ich bekoche dich auch gern. Wenn ich dich hier schon einfach so überfalle, muss ich doch wenigstens irgendwas machen." "Wir finden sicher einen für dich... hier in dem Haus scheint ja eh jeder schwul zu sein." Augenblicklich verfinsterte sich das Gesicht Nishikidos und fast gleichzeitig grinste Hiroki. Das sah seinem besten Freund ähnlich. "Jeder bestimmt nicht. Oder gibt's noch mehr, was ich verpasst hab?" Es war kaum zu beschreiben, aber Klatsch und Tratsch war immer interessant. "Nun ja... das kommt ganz darauf an, ob du von Massu und Tegoshi weißt.“, erwiderte Ryo und fügte hinzu, dass das sicher nicht alles sei. Seiner Meinung nach musste es noch mehr geben. "Guck nicht so böse, das gibt Falten. Und außerdem ist es nicht nötig, die beiden sind bestimmt total niedlich. Die haben's gut... die können sich dann auch immer sehen.", meinte der Jüngere fast schon sehnsüchtig. "Jaaaa total niedlich... Kannst du dir vorstellen, dass die beiden im Flur rumgeknutscht haben?" Ryo funkelte Uchi an, er sah aber fast schon ein, dass Hiroki das anders interpretierte als er selbst. "Und? Wenn du ne richtig tolle Freundin hättest, würdest du das auch machen oder? Komm, Ryo-chan, gib dir einen Ruck. Ich versteh ja, dass das bestimmt erstmal ein schockierender Anblick war, aber... Ich bin jedenfalls neidisch." Uchi hatte seinen Arm auf Ryos Unterarm gelegt und streichelte sanft darüber. Er fühlte, dass sich sein Freund wieder etwas verspannt hatte. "Nein... Ich würde wie jeder normale Mensch zu Hause rumknutschen, nicht auf dem Flur oder sonst wo!" Ryo machte eine kurze Pause und meinte dann: "Neidisch? Ich weiß nicht, worauf, aber okay. Ich wette, du würdest gern mit Massu tauschen... Tego entspricht so ziemlich dem, was du immer auf die Frage nach deinem Typ Mädchen geantwortet hast, wenn man mal davon absieht, dass er ein Kerl ist." Uchi fühlte sich zwar etwas unverstanden, aber er ließ es dabei bewenden. Ryo war eben anders als er selbst niemand, der auf Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit stand. Er selbst würde seinen Freund gerne einfach mal so, ohne Rücksicht auf den Ort, küssen wollen. "Tego? Nee... ich möchte doch wen, der mich beschützt irgendwie. Nicht immer, aber jemand, der mich umsorgt. Bei Tego hätte ich immer das Gefühl, ich müsste mich voll um ihn kümmern." "Verstehe... Tja, Darling... dann musst du wohl doch auf mich warten!", meinte der Ältere grinsend und strich sich dann durch die Haare. Dafür unterbrach er das Streicheln auf seinem Unterarm, da er diesen nun seinem besten Freund entzog. Und zu seinem Erstaunen gefiel es ihm nicht, dass diese sanften Berührungen aufhörten. Das verwirrte ihn. Uchi kicherte leise. Es gefiel ihm, wenn Ryo so redete, auch wenn er wusste, dass es nur Spaß war. " Und bis wann muss ich warten?" "Hmmmm... Lass uns einen Film gucken, ich denk derweil drüber nach." Dann erhob sich Nishikido kurzerhand und ging zu dem Schrank, in dem er seine Filme aufbewahrte. Er kramte kurz nach einer DVD und meinte schließlich: "Ich hab mir den Film von wem ausgeliehen. Kennst du ihn?" Kurz hielt er die DVD-Hülle hoch, so dass Uchi den Titel " sekai no chuushin de ai wo sakebu" (Hier für alle, die den Film nicht kennen, sich aber dafür interessieren: http://www.cinemasia.de/index.php?option=content&task=view&id=277 und der Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=hfY9ABGAxvA ) lesen und kurz den Kopf schütteln konnte. Nishikido öffnete die Hülle, legte die DVD in den Player und kam dann samt der Hülle wieder zum Sofa zurück. "Brauchen wir noch was? Hiro? Du könntest ja noch was Anti-alkoholisches zu trinken aus der Küche holen. Und Snacks." Uchi nickte, erhob sich dann gehorsam und ging in die Küche. /Wenn er seine Freundinnen auch ignoriert und sie dann rumscheucht, weiß ich, wo das Problem liegt./, dachte sich der junge Mann, während er eine Kanne mit Tee, zwei Tassen und eine Schale mit Erdnüssen auf ein Tablett stellte. Er ließ seinen Blick kurz darüber wandern und nickte dann. Langsam ging er zurück ins Wohnzimmer, stellte das Tablett auf den Tisch und ließ sich wieder auf dem Sofa neben Nishikido nieder. Wie immer wenn sie zusammen einen Film sahen, saßen sie dicht beieinander. Uchi schenkte ihnen Tee ein und zog die Schale mit den Nüssen so in die Mitte, dass sie beide problemlos dran kamen. Ryo klickte sich durch das Menü der DVD, stellte alles ein und startete dann. Der Film ging schon so los, dass man merkte, dass es eine absolute Schnulze war. Es war eine von Uchis Schwächen, dass er sehr leicht gerührt war. Egal ob er einen traurigen Film sah oder ein Buch las, er begann schnell zu weinen. Bei Ryo störte es ihn nicht, wenn der das sah, aber ein bisschen peinlich war es ihm schon. Nishikido kannte seinen besten Freund. Er hatte ihn schon oft bei Filmen weinen sehen und es störte ihn nicht mehr. Und er wusste auch, dass Hiroki es mochte, wenn man ihn in den Arm nahm und tätschelte, also tat er seine Pflicht als guter Freund und legte einen Arm um den Jüngeren. Seine Hand lag Uchis Schulter und dieser lächelte leicht, während er sich dichter an Ryo schmiegte. Es gefiel ihm, wenn sie sich so nahe waren. So beugte er sich seltener als gewollt vor, um nach seinem Getränk oder Nüssen zu greifen, denn er wollte diese Nähe nur ungern aufgeben, doch Ryo hatte da scheinbar kein so großes Problem mit. Er löste sich von Uchi, beugte sich vor, nahm seine Tasse, schlürfte einen Schluck Tee, nahm sich dann eine Handvoll Nüsse aus der Schale. Dann erst lehnte er sich wieder zurück und fast, als ob er nur darauf gewartet hatte, sank Uchi wieder gegen seinen besten Freund, der ihm nun die Nüsse hinhielt, um mit ihm zu teilen. Lächelnd nickte Uchi und nahm sich ein paar der Erdnüsse, wobei er kurz Ryos Hand berührte. Ryo gefiel der Film, aber er war ihm einen Tick zu ruhig und irgendwie war er durch die Dreharbeiten zu "ichi littoru no namida" abgestumpft. Diese ähnliche Story, wo jemand todkrank war, rührte ihn nicht wirklich. Aber er wusste, dass es genau so etwas war, wo Uchi seine Gefühle ausleben konnte. So kam es, dass er immer mal wieder seinen besten Freund musterte, der an ihn gelehnt da saß, gebannt auf den Bildschirm sah und schon bald Tränen in den Augen hatte. /Er ist echt einer der wenigen Menschen, die sogar noch gut aussehen, wenn sie weinen./ Ryo zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Es konnte doch nicht normal sein, dass er sich so leicht von Uchi, seinem besten Freund, ablenken ließ. Es war schon vorgekommen, dass ihn ein Mädchen ablenkte, wenn er einen Film mit ihr sah, aber bei einem Mann noch nie. Genau in diesem Moment schniefte Uchi und als Ryo wieder zu ihm sah, merkte er, dass dem Anderen Tränen über die Wangen liefen. Sanft zog Nishikido den Jüngeren dichter zu sich und streichelte ihm sanft mit der Hand, die bis dahin auf Uchis Schulter gelegen hatte, durch die Haare. /Wie warm und weich er ist. Ich glaub, sein Exfreund weiß gar nicht, wen er hier verlassen hat. Muss ja ein ganz schöner Idiot gewesen sein... vielleicht ganz gut, dass er den los ist./, dachte Ryo, während er seinen besten Freund so im Arm hielt. Es verwirrte ihn, aber er fühlte sich nicht schlecht dabei, Uchi so fest zu halten, trotz der Tatsache, dass dieser ein Kerl war. Liebevoll tätschelt und streichelte er den Jüngeren auch nachdem der Film zu Ende war und sich Uchi schon wieder beruhigt hatte. "Ryo-chan? Du musst mir sagen, wenn es dir zu viel wird, dass ich hier bei dir wohne, ja?" Das war Uchi eben so in den Sinn gekommen, während er hier saß und Ryo ihn festhielt. Er wollte seinem besten Freund auf keinen Fall zur Last fallen. Ryo lächelte ihn ehrlich an. "Mach dir nicht so viele Gedanken, Hiro, du kennst mich, wenn mich was stört, dann sag ich es immer auch." Uchi nickte leicht. Er mochte es, wenn Ryo so lächelte, es bereitete ihm fast das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch. "Ich glaube immer, dass es den meisten Leuten lieber wäre, wenn ich nicht ganz so direkt wäre.", fügte Ryo hinzu. "Stimmt. Manchmal könntest du ja auch ein bisschen vorsichtiger sein. Aber dafür verträgst du es auch, wenn man dir mal was an den Kopf wirft." "Damit hast du recht, aber weißt du, manchmal hab ich einfach das Gefühl, dass die Leute es quasi herausfordern..." Er verstummte, dachte darüber nach, ob es ein Fehler war, dass er oft so direkt sagte, was er dachte. "Bei mir bist du eigentlich nie so, aber bei anderen schon. Na ja, aber das bist einfach du." Uchi lehnte entspannt an ihm und Ryo ließ seinen Arm einfach um den Jüngeren liegen. Er war so froh, dass Hiroki das alles so sah. "Manchmal tut es mir ja auch sehr Leid... Aber es liegt mir nicht, mich dann dafür zu entschuldigen.", erklärte Nishikido. Es war wahr, manchmal wusste er, dass er sich zu fies ausgedrückt hatte, aber sich zu entschuldigen kam selten in Frage, da stand ihm sein Stolz irgendwie im Weg. "Daran könntest du arbeiten. Aber für mich ist es auch so okay. Wenn es dir Leid tut, sieht man das in deinen Augen." "Ich kann mich ja bemühen, aber manchmal geht es einfach mit mir durch, wenn da niemand ist, der mich zügeln kann.", Ryo dachte daran, wie es war, als Uchi noch in beiden Gruppen an seiner Seite gewesen war. Er hatte es irgendwie immer geschafft, ihn zu beruhigen. Sobald Hiro da war, war er fast schon nett. "Ich wünschte, ich könnte noch da sein... ich würde das machen.", erwiderte Uchi, der den traurigen Ton herausgehört hatte, der in Nishikidos Stimme lag. "Ich weiß nicht, was dich geritten hat, mit solchen Deppen trinken zu gehen. Du hättest mich mitnehmen sollen, dann hätte ich auf dich geachtet, dann wäre das alles nie passiert." Nishikido seufzte leise auf. Er hatte sich schon so oft wegen dieser Sache Vorwürfe gemacht. "Was meinst du, wie oft ich mir gewünscht hätte, dass du mich davon hättest abhalten können. Aber es ist meine eigene Schuld." Tapfer blickte Uchi Ryo an. Es fiel ihm schwer, nicht zu weinen, denn er hatte oft geweint, wenn er über seine eigene Dummheit nachdachte. Erneut zog Nishikido seinen besten Freund zu sich. "Tut mir Leid... ich wollte dich nicht traurig machen... ich weiß, dass es für dich viel schwieriger sein muss als ich es mir vorstellen kann." Es klang sanft, wie er es sagte. Er wusste ja selbst, dass es schwer sein musste, zu sehen wie alle anderen Erfolg und Spaß hatten. Und Uchi, der sein Gesicht nun an seiner Brust verbarg, murmelte leise: "Das muss es nicht. Es ist lieb, dass du zuhörst.... und mich festhältst." "Vielleicht sollten wir gleich mal schlafen gehen?", meinte Ryo leicht nickend. Es war ihm nicht unangenehm, seinen besten Freund fest zu halten, aber dieses Gespräch war entschieden nicht gut für Uchi und Schlafen war keine schlechte Idee. Er war selbst sehr müde. Zwar würde Uchi sicher gleich behaupten, dass er nicht müde sei, aber Ryo kannte ihn eben genau. So wartete er gar nicht erst Uchis halbherzige Bekundungen seines Zustandes ab, sondern stand auf. "Ich werd ins Schlafzimmer gehen und deinen Futon ausbreiten, ja?" Nishikido lächelte. Hiroki war aufgesprungen und wollte es selbst machen, aber so etwas kam für Ryo gar nicht in Frage, immerhin war sein bester Freund zu Gast. Seine Mutter würde es nicht gern sehen, wenn seine Gäste sich ihr Bett selbst machen mussten. Während er Uchi dies erklärte, drückte er ihn auf Sofa zurück. Dann meinte er schließlich: "Aber wenn du möchtest, dann kannst du ja schon mal ins Bad gehen." So kam es, dass Ryo im Schlafzimmer den Futon und das Bettzeug ausbreitet und Hiroki ins Bad ging, wo er sich wusch, seine Zähne putzte und seinen Pyjama anzog. Als er zurück ins Schlafzimmer kam, sah er seine Bettstatt. Es passte ihm irgendwie nicht, dass Nishikido ihn das nicht hatte machen lassen. "Danke...", nuschelte der schlanke hochgewachsene Mann und blickte sich dann zu Ryo um, was er fast augenblicklich bereute, da dieser sich gerade sein Shirt ausgezogen hatte und nun oben ohne vor ihm stand. /Ryo! Hattest du schon immer so einen tollen Körper? Echt kein Wunder, dass Jin dich nicht von der Bettkante geschubst hat./, dachte er sich und starrte Ryo ungewollt an. Ryo sah Uchi erstaunt an und fragte: "Ist was nicht in Ordnung?" Hiroki schüttelte schnell den Kopf. "Alles in bester Ordnung." Nishikido nickte leicht verwirrt, schlurfte dann aber trotzdem ins Bad. Als der Schwarzhaarige kurze Zeit später wieder aus dem Bad kam, trug er Shorts und ein T-Shirt. Vorsichtig stieg er über Uchi hinweg, krabbelte in sein Bett und sagte dann: "Ich mach jetzt das Licht aus, ja?" Dann lagen sie noch eine Weile wach, unterhielten sich im Dunkeln darüber, dass sie früher immer das Zimmer geteilt hatten. Und Ryo meinte, dass sie das auch wieder tun würden, sobald Uchi wieder in die Gruppen aufgenommen war. Er glaubte fest daran, dass man ihm das nicht ewig verwehren konnte. Kapitel 16: ------------ So, hallo! Da sind wir wieder!^^ Und natürlich hoffen wir auch bei diesem Kapitel wieder, dass es euch gefällt. Kommis sind meeehr als willkommen!^^ Übrigens: für alle, die das Gefühl haben, den Überblick über die Geschichte verloren zu haben oder sich nicht mehr an alles vorige erinnern können: Furu war ganz, ganz fleißig und hat eine stichwortartige zusammenfassung der ersten 15 Kapitel geschrieben. Leider können wir sie hier bei Mexx nicht hochladen, weil sie kein normales Kapitel ist. Aber wer sie haben möchte, bitte einfach bei mir melden! Erklärende Kommentare findet ihr am Ende der Geschichte, irgendwie ist es wohl nicht erlaubt, die im Fließtext zu haben (wobei wir uns in den ersten 15 kapiteln dran gewöhnt hatten...) Ich hab die Stellen nummeriert und die Nummern sind dann eben auch ganz am Ende noch mal. Viel Spaß beim Lesen! ~~*~~ Autorenwechsel (Ich hab angefangen) *************** Szenenwechsel „...“ Gesagtes /.../ Gedachtes Verschlafen räkelte sich Ryo in seinem warmen Bett. Die letzte Nacht war erholsamer gewesen als erwartet, diesmal hatten ihn keine Schreckensbilder von Jin verfolgt, wie er ihn verführte oder sonst was mit ihm anstellte. Und auch jetzt löste der Gedanke an das KAT-TUN-Mitglied nur ein leichtes Unbehagen aus, das sich aber schnell verscheuchen ließ. Nishikido setzte sich auf und schob die Decke von sich. Sein Blick fiel auf die Stelle, wo Uchis Futon liegen sollte, doch die Decken und die dünne Matratze waren schon ordentlich an die Seite geräumt worden. Von Uchi keine Spur. /Frühaufsteher./ An diese Eigenschaft konnte er sich bei Uchi eigentlich gar nicht erinnern. Für den Bruchteil einer Sekunde überfiel ihn Panik. Ob der andere einfach verschwunden war? Aber dann sah er, dass die Anzeige auf seinem Wecker schon halb 10 zeigte. So früh war es also gar nicht, eine recht normale Zeit zum Aufstehen für Uchi. Und warum bitte sollte er einfach verschwinden? “Ah....” Ryo stand auf, streckte sich und machte sich auf die Suche nach Uchi. Heute hatte er nach langer, langer Zeit mal wieder einen ganzen Tag frei und musste nur einen virtuellen Tagebucheintrag für das Handy-Netzwerk von JE schreiben. Damit ließ sich leben. Aus der Küche klang leises Klappern und als Nishikido näher kam, strömte ihm der appetitliche Geruch von frisch gekochtem Reis und Omelett entgegen. Ryo blieb in der Tür stehen und wollte gerade ansetzen, um einen guten Morgen zu wünschen, als er stockte. Mit dem Rücken zu ihm gewandt stand Uchi am Herd, nur mit einer schwarzen Boxershorts und einer rot-weiß-karierten Schürze bekleidet. Da er so damit beschäftigt war, das Omelett nicht anbrennen zu lassen, bemerkte der Jüngere nicht, wie Ryo für ein paar Augenblicke wie erstarrt dastand, bevor er es schaffte, sich von dem Anblick vor sich loszureißen. Etwas verstört holte Ryo Luft und wischte sich mit der Hand über die Stirn. /Oh man, ich hatte mir zwar beim Kaufen dieser Schürze vorgestellt, dass ich ja gern mal von jemandem bekocht werden würde, der nur die Schürze und Unterwäsche trägt, aber die Person in meiner Vorstellung war weiblich und hieß garantiert nicht Uchi. Ich hab echt 'n Schaden abbekommen von der Sache mit Jin, ich kann doch nicht Uchi angucken und nur dran denken, wie sexy er aussieht..../ Bevor er noch weiter nachgrübeln konnte oder vielleicht Uchis Halbnacktheit wieder auf ihn wirken konnte, machte er schnell einen Schritt nach vorne und brachte endlich ein: “Guten Morgen!” hervor. Gott sei dank schien Hiroki nichts zu merken, er drehte sich strahlend zu ihm um und begrüßte ihn. Dann fügte er erklärend hinzu: “Ich dachte, ich mache mal ein tolles Frühstück für meinen tollen Gastgeber.” Er lächelte Ryo fröhlich an und drehte sich dann wieder zum Herd, um das Omelett zu wenden. Ohne darüber nachzudenken trat der Ältere hinter ihn und lugte zum Herd, sein Kinn auf Uchi Schulter stützend. “Hab ich schon bemerkt, es riecht echt lecker. Hm... Misosuppe und Omelett...” Einen Moment hielt Uchi erstaunt inne, machte aber dann einfach weiter und ergänzte: “Und Reis und gebratenen Fisch.” Ryo war ihm dankbar, dass er so normal mit ihm umging, obwohl er sich so seltsam anhänglich verhielt. Er wusste selbst nicht so wirklich, was heute mit ihm los war, aber es fühlte sich gerade irgendwie richtig an, Uchi bei sich zu haben. Für einen Moment legt er die Arme um den Größeren, drückte ihn sanft und löste sich dann. “Klingt super. Kann ich noch was helfen?” /Bei Uchi fühl ich mich wohl, egal wie nah ich ihm bin.../ Hiroki schüttelte den Kopf und deutete zum Tisch. “Setz dich einfach, ich bin gleich soweit.” Nickend gehorchte Ryo, seine Gedanken bei der Tatsache, dass es sich gar nicht gut anfühlte, den Jüngeren losgelassen zu haben. /Ob ihm nicht kalt ist? So wie er angezogen ist... ich sollte ihn wärmen. Verdammt... ich fühl mich nicht nur wohl, ich will ihn nah bei mir haben.../ Mit etwas entrücktem Blick starrte er wieder auf den schlanken nackten Rücken des anderen und versuchte das Verlangen zu unterdrücken, wieder aufzustehen und ihn an sich zu ziehen. “Die Schürze steht dir.” nuschelte er schließlich. Uchi warf einen kurzen Blick zu ihm, lächelte wieder und antwortete dann, den Blick auf die Pfanne geheftet, die er vorsichtig schwenkte. “Danke, ich hoffe, es ist okay, dass ich sie mir ausgeliehen habe.” Konzentriert teilte er das Omelett in Stücke und begann dann, das Ganze auf zwei Teller zu verteilen, die neben den Herdplatten standen. “Ja, klar...” antwortete Ryo abgelenkt und merkte im nächsten Moment, wie sein Blick unwillkürlich Hirokis Beine entlang wanderte bis zu seinem Hintern. Erschrocken drehte er sich etwas weg und nahm einen Schluck Tee. /Es kann nicht sein, was ich hier tue. Jin, irgendwann wirst du mir das büßen.../ Dann riss er die Augen weit auf. /Jin ist überhaupt nicht hier, wenn ich Hiro so anstarre und ihn sexy finde, ist das verdammt noch mal mein eigenes Problem. Oh Gott... hat es deswegen mit den Mädchen nicht mehr geklappt? Weil ich... Männer.../ Uchi riss ihn aus seinen Gedanken, als er schwungvoll die Teller mit dem Omelett auf dem Tisch abstellte und sich zu ihm setzte. “Itadakimasu!” Etwas nervös erwiderte Ryo den lächelnden Blick des anderen und griff ebenfalls nach seinen Stäbchen. “Itadakimasu.” Da sprang Hiroki auf einmal wieder auf und streifte sich mit einer fließenden Bewegung die Schürze ab, um sie über die Stuhllehne zu hängen. „Ich geh mir eben was anziehen!“ erklärte der Jüngere und verschwand Richtung Schlafzimmer. /Das wäre nun echt nicht nötig gewesen.../ Seine eigenen Gedanken machten Ryo Angst. ~~*~~ Kamenashi hatte nichts vor an diesem Vormittag. So ließ er sich viel Zeit mit dem Aufstehen. Ging duschen, sah fern, während er nebenbei einen Kaffee trank. Irgendwie hatte er kurz nach dem Aufstehen keinen Appetit, um großartig zu frühstücken. Als beim Frühstücksfernsehen die gleichen Berichte wiederholt wurden, da man ja davon ausgehen konnte, dass früh aufgestandene Leute längst auf dem Weg zur Arbeit waren, wenn die Berichte erneut liefen, beschloss Kazuya, runter zu seinem Briefkasten zu gehen. Seine Haare waren mittlerweile auch schon so gut wie trocken. Als er an seiner Kommode, die im Wohnzimmer stand, vorbeiging, sah er dort das Armband, das ihm Imai aus Hokkaido mitgebracht hatte. Er ergriff es und legte es sich um. Danach schnappte er sich seinen Schlüsselbund und schlüpfte im Genkan angekommen in seine Schuhe. /Eigentlich hätte ich ja auch mit den Hausschuhen runter gehen können./ dachte er, als er auf den sauberen Flur trat. Er schlenderte langsam die Galerie entlang, auf der seine Wohnung lag, und lief dann die Treppen hinunter. Als er in die Lobby kam, erblickte er Yamapi, der ebenfalls vor der Briefkastenfront stand und gerade an seinem Postfach, das eins der obersten war, zugange war. /Der überprüft seinen Briefkasten aber sehr gewissenhaft./ In der Tat hatte Tomohisa seinen Arm so weit es ging in den Briefkasten gesteckt. "Hey Yamapi!", rief Kame und kam eilig durch die Halle gelaufen. "Hallo Kame!", entgegnete ihm Yamashita und zog seinen Arm wieder aus dem Postfach. Nun betrachtete der Ältere Kame und sein Blick blieb an dem Armband hängen. "Ist das neu?", fragte Yamapi interessiert und hielt Kamenashis Hand fest, um das Schmuckstück besser betrachten zu können. Den beiden im Vorraum war nicht bewusst, dass Tsubasa, der im Kombini um die Ecke gewesen war, um sich eine Kleinigkeit fürs Frühstück zu holen, vor der Tür stand und sie beobachtete. Imai fand den Anblick seiner Freunde irgendwie seltsam. Er fragte sich, was genau die beiden da taten, händchenhaltend, denn von der Konversation konnte er nicht das Geringste hören. Kazuya lächelte und nickte. "Ist ein Geschenk, schön oder?" Pi nickte und blickte Kazuya dann prüfend an. Hätte Kame ihm in die Augen gesehen, dann hätte er das verräterische Glitzern darin gesehen. So dauerte es bis zu einem "Neeee Kazu-chan... von wem ist es denn?" Noch immer Kamenashis Hand haltend lehnte sich Yamashita in gekonnter Akira-Art an Kame. Sie waren seit Nobuta wo produce richtig gute Freunde, wenn auch nicht so eng wie er mit Jin befreundet war, aber so ein Drama schweißte natürlich zusammen. Kame konnte ein leises Kichern nicht unterdrücken und stieg dann total auf das Spiel ein. Er schmollte ein wenig wie Shuji und meinte dann: "Hi-mi-tsu!" (=Geheimnis.) Doch das Schmollen gab Yamashita ebenso gekonnt zurück. "Komm schon! Muss ja jemand sein, der dich gut kennt, denn es passt total gut zu dir.", kombinierte er quengelnd und zupfte ungeduldig an Kazuya rum. Noch immer stand Imai unschlüssig vor dem Gebäude. Er beobachtete die Szene, sah das Lächeln, das Kame Pi schenkte, wie nah einander die beiden Jüngeren waren. Ohne dass er es merkte, verdunkelte sich seine Miene etwas. /Die beiden verstehen sich wirklich gut. Kame ist total süß, wenn er so schaut, und Pi hat keinerlei Probleme damit, ihn zu berühren. Ich bin ja auch gut mit Kazuya befreundet, aber so leicht fällt mir das nie./ Auch Tsubasa schmollte nun leicht. Jeder, der ihn so da stehen sah, müsste ihn für den absoluten Spanner halten, aber das merkte er gar nicht, er war viel zu sehr damit beschäftigt, Yamapi zu beneiden. "Piiiii... urusai..." (1), grinste Kamenashi und versuchte sehr halbherzig sich gegen die Umarmung zu wehren. Er wusste nicht, was er Yamapi sagen sollte und merkte auch, dass er rot wurde angesichts dieser Hilflosigkeit. "Heeeey... warum wirst du denn rot?", fragte ihn Pi und piekste ihn mit einem Finger in die Wange. "Jetzt musst du mir es erst recht sagen, da ist doch irgendwas im Busch!" Draußen kochte in Imai die Eifersucht hoch. Einen Moment fragte er sich, warum er so eifersüchtig war, immerhin war Kame doch nur ein Freund. Doch mit einem Kopfschütteln ersetzte er diesen Gedanken fast schon zeitgleich. /Wem versuch ich hier eigentlich was vorzumachen... Ich hab Kame lieber als es für einen Freund normal ist. Und das ist der Grund, warum ich am liebsten da reingehen und Pi von ihm wegziehen will./ Dann atmete er tief ein und tat einen Schritt auf die automatische Tür zu, die sich daraufhin öffnete. Seine Wut schluckte er runter und sagte leise: "Morgen!" Auch er beschäftigte sich sofort mit seinem Postfach, was ihm eine Möglichkeit bot, keinem der Anwesenden in die Augen sehen zu müssen. Unnötig war diese Aktion obendrein, da er seine Post schon beim Verlassen des Hauses rausgeholt hatte. "Guten Morgen Tsubasa!", sagte Kamenashi sofort und lächelte Imai an. "Morgen.", nuschelte auch Pi, der nun damit begonnen hatte, Kame zu Kitzeln. Um das aus dem KAT-TUN-Member herauszubekommen war ihm jedes noch so unlautere Mittel recht. "Ich werd das schon aus dir rauskriegen.", erklärte Pi an Kazuya gewandt, der kichernd versuchte, sich los zu machen. "Brauchst du irgendwie Hilfe, Kame-chan?". Nun endlich sah Imai seinen Freund an. Er versuchte zu lächeln, aber es wirkte sehr künstlich und gezwungen. /Ein Wort von dir und ich befrei dich von ihm./ Der Gesichtsausdruck des Älteren machte Kame irgendwie Sorgen, aber im Moment war er zu beschäftigt damit, sich Pi zu widersetzen. "Nein, danke geht schon.", nuschelte er, bemüht, nicht wieder loszukichern und schaffte es, Tsubasa unschuldig anzulächeln. Auch Yamapi hatte die seltsame Stimmung, in der Imai zu sein schien, bemerkt. Er ließ Kame endlich los und nahm ein klein wenig überrascht zur Kenntnis, dass sich Tsubasa sofort etwas entspannte. /Gefällt es dir vielleicht sogar, wenn er in deiner Nähe ist? Immerhin habt ihr schon viel Zeit miteinander verbracht. Und Pi ist ein toller Kerl... Selbst wenn nicht, wie könnte ich dir je sagen, was ich für dich empfinde.../ Imai nahm die weiße kleine Tüte, die er in der Hand hielt, in die andere Hand, nur um seine Hände zu beschäftigen. Kame blickte ein wenig verwundert auf, als Pi ihn losließ und lächelte nun Imai verlegen an. Er erinnerte sich plötzlich an den Videoabend. An das Gefühl, wie es war, als Tsubasa ihn im Arm gehalten hatte. Es hatte ihm gefallen und ihn auch irgendwie verwirrt. Es war ja an diesem Abend nicht das erste Mal gewesen, dass er und Tsubasa nebeneinander auf dessen Sofa gesessen hatten, aber trotzdem hatte es sich ganz anders angefühlt als all die Male davor. Yamapi knuffte Kamenashi in die Seite und rief: "Los, sag's schon!" Er beobachte dabei aus den Augenwinkeln Tsubasa. Er sah das als eine Art Test. Ihm ging es mittlerweile nicht mehr hauptsächlich darum, von Kame zu erfahren, wer ihm das Armband geschenkt hatte. Und ohne dass Imai es wusste, gab er Yamashita die gewollte Reaktion. Tsubasa versteifte sich sofort wieder und seine Miene verdunkelte sich. /Verdammt noch mal Pi, nimm deine Hände von ihm weg!/, dachte der Ältere und dann fiel sein Blick auf das Armband um Kamenashis Handgelenk. /Er trägt es ... es gefällt ihm tatsächlich./ Dieser Gedanke brachte das leichte Lächeln zurück auf Imais Gesicht und er fragte betont höflich: "Worum geht es hier denn eigentlich?" /Ich hatte tatsächlich Recht!/ Einen Moment lang konnte Tomohisa es fast nicht fassen. "Kame will mir nicht verraten, von wem er das Armband bekommen hat." Tsubasa lächelte immer noch. Er witterte für sich endlich eine Chance, in das Geschehen einzugreifen ohne verdächtig dabei zu wirken. "Da kann ich dir helfen. Das hat er von mir." Während er das sagte, schob er sich zwischen Kamenashi und Yamashita. "Und solltest du das weitererzählen, insbesondere Tackey, dann werde ich mich dafür rächen.", meinte Tsubasa noch immer grinsend an Pi gewandt. In Gedanken fragte er sich gleichzeitig, warum er nicht wollte, dass Tackey davon erfuhr. Immerhin hatte er ja Recht, wenn er sagte, dass Kame mehr als ein Freund war. Aber diese Genugtuung wollte er ihm einfach nicht geben. Auch die Option, zu seinen Gefühlen zu stehen, so verführerisch die Aussicht auf eine Beziehung mit Kame auch war, war nicht diskutabel, immerhin wollte er den Jüngeren als Freund nicht verlieren, falls der anders fühlte. Kazuya schwieg. Vielleicht aus Überraschung sich plötzlich an Tsubasas Seite, dessen Arm um sich gelegt, wiederzufinden, vielleicht auch, weil das in ihm die Erinnerung an jene Umarmung während dem Videoabend noch deutlicher heraufbeschwor. Es gefiel ihm, Imais Körper dicht an seinem zu fühlen, seine Hand auf seiner Schulter liegen zu haben. Sanft, aber dennoch bestimmt, irgendwie so als ob er ihn vor irgendetwas beschützen wollte. "Ach ja? Von dir also? Gut ausgesucht.", grinste Yamapi. "Und warum soll ich das Tackey nicht sagen?" Eigentlich war er nur zum Briefkasten gegangen, um sich von seinem Handy fernzuhalten, aber dass das so wirksam klappen würde, hatte er sich nicht gedacht. "Weil er mich bis ans Ende meiner Tage damit aufziehen würde. Du kennst ihn. Er interpretiert in jede kleine Geste gleich sonstwas rein." Imai gab sich Mühe, nicht zu genervt zu klingen, zumal Tackey ja auch ausnahmsweise bei Kame mal ins Schwarze getroffen hatte. "Ahhhja...", machte Pi langezogen und betrachtete nun Kame kurz, der gedankenverloren vor sich hinlächelte und sich in die Umarmung kuschelte. /Naja... Tackey ist ja auch nicht blöd, kein Wunder, dass er das gemerkt hat./ "Ich muss dann mal los, einen schönen Tag noch euch Beiden!" Damit lief er zum Aufzug. Er war fassungslos darüber, dass es ein weiteres Pärchen im Haus gab. Er vermerkte sich gedanklich, dass er sich unbedingt mal mit Tackey unterhalten musste, irgendwann, wenn Takizawa Shige mal nicht in Beschlag nahm. Dieser Gedanke versetzte ihm einen kleinen Stich, doch er schüttelte dieses Gefühl ab und drückte auf den Knopf des Aufzugs. Während er wartete, drehte er sich um und sah, dass Tsubasa Kame immer noch festhielt. Dann kam der Aufzug und Yamapi trat ein, drückte auf die 6 und die Tür schloss sich. ~~*~~ „Koooki!“ Verwirrt blinzelte Tanaka. Er saß in seinem Appartement auf dem Fußboden, ein paar halb beschriebene und zerknüllte Zettel um sich herum liegend. /Was denn, krieg ich jetzt schon Halluzinationen? Ich fange an, Tatsuyas Stimme zu hören... / In seinem momentanen Zustand traute er sich alles zu. Seufzend fuhr er sich durch die kurzen Haare und versuchte, sich wieder auf seine Texte zu konzentrieren. „Koki?“ Er fuhr hoch. Da rief tatsächlich Ueda nach ihm. Einen Augenblick lang sah er sich orientierungslos um, dann fiel sein Blick auf das halboffene Fenster. Er sprang auf, eilte zum Fenster und stieß es ganz auf. Als er sich hinaus lehnte und nach oben sah, begrüßte ihn Tatsuyas Lächeln. Der Ältere hockte anscheinend auf seiner Fensterbank. „Hi, das hat ja ganz schön gedauert.“ Koki zog eine kleine Grimasse. „Wer kann denn ahnen, dass du auf einmal auf dein heißgeliebtes Handy verzichtest und auf solch ungewöhnliche Methoden zurückgreifst?“ Bei dieser Frage grinste Ueda, gab aber keine Antwort. Statt dessen fragte er: „Was machst du grade?“ „Ich versuche, an meinen Texten zu schreiben, aber irgendwie komm ich nicht voran, bin zu abgelenkt.“ antwortete Koki und fügte still bei sich hinzu: /Weil ich mit meinen Gedanken ständig bei dir bin./ Tatsuya nickte. „Ich will zum Friseur, aber ich langweile mich immer zu Tode, wenn ich da sitze. Ich HASSE es nämlich, mich mit dem Friseur zu unterhalten. Da wollte ich fragen, ob du vielleicht mitkommst...“ Bei diesem Vorschlag fühlte Tanaka, wie sich ein strahlendes Lächeln auf sein Gesicht schlich. Er fragte ihn, ob er mitkommen wollte, nicht Jin oder Kame oder sonst wen sondern ihn. Das musste doch was Gutes bedeuten. Bemüht, seine Stimme ruhig klingen zu lassen, erwiderte Koki: „Kann ich machen, ich habe nichts Besseres vor.“ Tatsuya belohnte ihn mit einem fröhlichen Lächeln und schlug vor: „Okay. Treffen wir uns in ner halben Stunde unten?“ Als Koki nickte, verschwand der Ältere in seinem Zimmer. Auch Tanaka zog den Kopf zurück und schloss das Fenster. Dann eilte er zu seinem Kleiderschrank. /Ich führ mich auf, als würde ich auf ein richtiges Date gehen.../ Am liebsten hätte er über sich selbst gelacht, doch er konnte nicht aufhören, sich verschiedene Outfits zusammenzustellen und das beste auszusuchen. Schließlich hatte er sich entschieden, umgezogen und steckte sein Handy und Portemonnaie ein. Im Flur warf er noch einen schnellen Kontrollblick in den Spiegel und setzte einen schwarzen Hut schräg auf. Dann verließ er seine Wohnung in Richtung Lobby. *************** Zufrieden nippte Uchi an seinem Tee. Das Frühstück war ihm wirklich gut gelungen, Ryo hatte ihm schon mehrmals Komplimente gemacht und das sollte was heißen, denn Ryo war ein verwöhnter Esser. Außerdem war er froh, dass der Ältere wieder besser drauf war, auch wenn er immer noch hin und wieder in seinen Gedanken versank und etwas düster vor sich hin starrte, aber es war definitiv schon besser geworden. Was ihm mehr Sorgen machte, war er selbst. Ryos kurze Umarmung eben hatte ihn mehr aus dem Gleichgewicht gebracht als sie es hätte tun sollten. Für einen Moment hatte er den Atem des Älteren in seinem Nacken gespürt und prompt am ganzen Körper Gänsehaut bekommen. Natürlich hatte er sich nichts anmerken lassen, schließlich reagierte Ryo immer noch ziemlich homophob und was noch viel wichtiger war, er durfte sich nicht in Nishikido vergucken. /Das darf einfach nicht sein. Falls so was passiert, wirft Ryo mich hier raus./ Verstohlen zuppelte er an seinem T-Shirt, dass er sich eben schnell angezogen hatte, weil er sich unter Ryos Blick plötzlich wie nackt gefühlt hatte. Der hatte dann natürlich auch noch anmerken müssen, dass er sich wegen ihm ja nichts hätte überziehen müssen. Was das wieder sollte? Langsam aß er seinen Reis. „Das ist wirklich seit langem das leckerste Frühstück, fast wie bei Mama. Du kannst echt gut kochen.“ Ryos Worte machten ihn etwas verlegen, aber er freute sich. „Danke. Das hat lange niemand mehr zu mir gesagt... mich gelobt...“ Etwas erschrocken merkte er, wie Nishikidos Blick sich verdunkelte. Doch die nächsten Worte des Älteren ließen ihn unwillkürlich leicht schmunzeln. „Dein Ex ist wirklich ne größere Null als ich dachte. Sei froh, dass du den Loser los bist.“ „Ich weiß ja, was du meinst. Mein Verstand weiß es, aber mit dem Herzen geht das nicht so schnell...“ Ryo schnaubte nur etwas abfällig, trank dann einen Schluck Tee und sagte, nachdem er die Tasse abgestellt hatte: „Ich find dein Frühstück toll. Ich glaub, ich behalt dich noch ne Weile.“ Bei diesen Worten und dem warmen Lächeln, das sie begleitete, begann sein Bauch angenehm zu kribbeln und Uchi konnte nichts dagegen tun. „Gerne!“ strahlte er, doch dann senkte er schnell den Blick. /Ich sollte nicht so reagieren, vielleicht sagt er das nur so und meint es nicht so konkret./ Nishikido schien nichts bemerkt zu haben und stand auf, um sich seine Schale mit Reis aufzufüllen. Auf einmal verließ er die Küche und Hiroki sah ihm erstaunt hinterher. Als der Ältere zurückkam, reichte er Uchi ein paar warme Socken und meinte: „Ich will nicht, dass du dich noch erkältest, der Boden ist ganz schön kalt.“ Verblüfft blinzelte Uchi und nahm die Socken dankend entgegen. Während er sie überstreifte, stieg schon wieder dieses Kribbeln in ihm hoch. Warum musste Ryo auch so lieb zu ihm sein? Er warf einen Blick zu dem anderen, der sich gerade über seinen Reis hermachte und musste lächeln. Es machte Spaß, für jemanden zu kochen, der sich so freute und mit solch einem Appetit aß. In entspannter Atmosphäre aßen sie zu Ende. ~~*~~ "Entschuldige bitte.", nuschelte Imai. Ihm wurde erst nachdem sich die Aufzugtüren geschlossen hatten, bewusst, dass er Kame immer noch an sich gedrückt festhielt. Er ließ ihn los und strich sich durch die Haare. "Schon okay.", lächelte Kame. Er wusste nicht, was er sonst sagen sollte, ihm hatte die Umarmung nichts ausgemacht, eher das Gegenteil. "Warum hast du ihm eigentlich nicht gesagt, dass du das Armband von mir hast?" "Ich... ich weiß nicht. Er fragt immer so neugierig nach. Eigentlich wollte ich es ja nicht verheimlichen, aber..." /Pi hätte nur wieder sonstwas vermutet. Und das stimmt doch nicht. Wir sind Freunde, mehr nicht, oder?/ Von Kazuyas Zerrissenheit bekam Imai nichts mit. "Verstehe, es ist also so wie bei mir und Tackey. Und jetzt? Hast du was vor?", fragte Tsubasa und lächelte. Nur langsam gelang es ihm, das Bild zu verdrängen, wie Kame und Pi händchenhaltend da gestanden hatten. "Ich? Eigentlich nicht. Ich hab heute Nachmittag noch Training, aber bis dahin hab ich nichts vor.", antwortete Kazuya lächelnd. Tsubasa nickte verstehend. "Hast du schon gefrühstückt?", fragte er leise und stellte für sich insgeheim wieder mal fest, dass Kamenashi wirklich hübsch war. Der Jüngere schüttelte den Kopf und erklärte, dass er bis auf einen Kaffee noch nichts heruntergebracht hatte. "Und du?" "Nein... auch noch nicht. Ich hab mir eben im Konbini ne Kleinigkeit gekauft. Ist zwar nur Melonpan und Tee, aber wenn du Lust hast, kannst du mir ja Gesellschaft leisten. Vielleicht kann ich mich ja dann auch dazu aufraffen, was Anständiges zu machen.", erwiderte Imai grinsend. Kames Strahlen auf die Einladung hin wäre schon Dank genug gewesen, dafür ein riesiges Frühstück aufzutischen, aber der Jüngere bestand darauf, dass sich Tsubasa seinetwegen keine allzu großen Umstände machen sollte. "Du kennst mich doch... ich werde dir wenigstens einen schönen selbstgemachten Tee vorsetzen. Lass uns hochgehen!", meinte Tsubasa schließlich und ging in Richtung Aufzug, nachdem er einen Arm wieder locker um Kamenashi gelegt hatte. Sie stiegen ein und die Türen schlossen sich hinter ihnen, nur einen Moment bevor Koki die Treppen herunterkam. ~~*~~ Tatsuya nahm die Treppen nach unten. Jeder Gang macht schlank und irgendwie fühlte er sich schlecht, wenn er auf der einen Seite Joggen und zum Boxtraining ging und auf der anderen Seite aus dem dritten Stock den Fahrstuhl nach unten nahm. Die leichte Nervosität, die sich in ihm breit machte, versuchte er, von sich zu schieben. Immer noch war er sich nicht sicher, ob es eine gute Idee gewesen war, Koki zu fragen, ob er mitkam. Dass er nicht gerne alleine beim Friseur saß, war die Wahrheit. Und er wollte sich mit Tanaka auseinandersetzen, herausfinden, wie er zu ihm stand, außerdem hatte er sich schon sehr an die Anwesenheit des anderen gewöhnt. Aber andererseits war die Situation für ihn auch schwierig und er wusste nicht wirklich, ob es nicht besser gewesen wäre, sich etwas von Koki fernzuhalten. /Zu spät jetzt./ sagte er sich entschlossen und nahm die letzten Stufen zur Lobby hinunter. Tanaka wartete dort schon und hob grüßend die Hand. /Wow... er sieht gut aus. Er hat sich ganz offenbar Gedanken gemacht, was er anzieht./ Ueda lächelte ihm zu. „Also zum Friseur ja? Sieht doch gut aus so. Was schwebt dir denn vor?“ Der Jüngere trat dicht neben ihn und betrachtete seine Haare. Die plötzliche Nähe ließ Tatsuya stocken, doch er versuchte, es zu überspielen. „Mh, ich will was anderes. Heller.“ /Und niedlicher, aber das muss ich ja jetzt nicht laut sagen./ Kokis Antwort ließ ihn zusammenzucken. „Aber nicht wieder blond, oder? Ich mein, ich fand dich auch blond süß, aber irgendwie passt es nicht mehr zu dir.“ „Süß?!“ Etwas fassungslos sah Ueda ihn an. /Ich wollte ein Rocker sein, nicht süß!/ Aber Kokis knallrote Wangen zeigten deutlich, dass er das eigentlich gar nicht hatte laut sagen wollen. Also lenkte Tatsuya schnell ab, indem er erklärte: „Nein, nicht so. Und auch nicht so kurz wie damals.“ Tanaka nickte und Ueda beschloss, die offensichtliche Erleichterung im Gesicht des anderen zu ignorieren. Sie gingen nebeneinander her durch die Tür über den Rasen zu den Taxis. Irgendwie konnte Tatsuya das mit seiner Haarfärbe-Vergangenheit nicht so stehen lassen und fügte doch noch erklärend hinzu: „Ich steh dazu, was ich damals veranstaltet habe. Aber jetzt hab ich was anderes im Sinn.“ „Dann bin ich mal gespannt.“, meinte Koki. Sie stiegen in eins der Taxis und Tatsuya nannte dem Fahrer die Adresse des Friseursalons, wo er einen Termin vereinbart hatte. Als Koki sich sichtlich entspannt in seinem Sitz zurücklehnte, stupste Ueda mit einem Finger an seinen Hut. „Den kenn ich gar nicht.“ Der Jüngere nickte. „Hab ich Maru abgezogen, mir steht er besser.“ „Ich weiß nicht, ob er dir besser steht, aber stehen tut er dir.“, schmunzelte Tatsuya, Kokis zufriedenes Lächeln bei seinen Worten registrierend. *************** „Uuui...“ Schmunzelnd betrachtete Ryo, wie Uchi sich über das Geländer an der Galerie lehnte und sich das JE-Gebäude anschaute. Sie hatten beschlossen, heute zusammen zu trainieren, das hatten sie ja ewig schon nicht mehr gemacht. Deshalb hatte Ryo dem Jüngeren ein paar seiner Trainingsklamotten geliehen, die wegen ihrem Größenunterschied recht knapp und eng saßen, aber noch passten. Als er merkte, wie sein Blick schon wieder an Uchis Po hingen blieb, als dieser sich vorbeugte, kniff Ryo für einen Moment die Augen zusammen. /Mist, es hört nicht auf. Warum musste er sich eben auch noch vor mir umziehen?/ Die Antwort war ihm selbst schon klar. Weil nichts dabei war, sie hatten sich schon zig mal voreinander umgezogen. Ein leises Seufzen unterdrückend ging Nishikido weiter und lief die Treppen hinunter. Uchi folgte ihm sofort und meinte: „Ihr habt's wirklich gut hier.“ In seiner Stimme schwang unausgesprochen die Enttäuschung mit, dass er selbst nicht hier hatte einziehen dürfen. Schnell bemühte sich Ryo, von diesem Thema abzulenken und antwortete: „Ja, ist ganz gut ausgestattet. Der Trainingsraum hat auch alles Wichtige, heute powern wir mal richtig. Ich hoffe, du bist fit.“ Uchi kicherte leise. „Nicht so wirklich. Wahrscheinlich musst du mich nachher zum Whirlpool tragen.“ Im Keller angekommen, öffnete Ryo die Tür zur Umkleide. „Ich werd dich nicht schonen, egal wie niedlich du bist.“ Im nächsten Moment hätte er sich am liebsten auf die Zunge gebissen, aber es war zu spät. Er hatte einfach ausgesprochen, was ihm bei Uchis Anblick einfiel. Der Jüngere blinzelte etwas verdutzt, Nishikido sagte solche Dinge ja nicht wirklich oft. Innerlich schimpfte Ryo mit sich selbst, versuchte aber, einfach darüber hinwegzugehen. Er führte Hiroki durch die Umkleide in den Trainingsraum und zeigte ihm die Geräte. Uchis glänzende Augen ließen ihn wieder entspannter lächeln. Sie begannen mit einigen Stretchübungen, um sich aufzuwärmen und wie selbstverständlich machten sie auch die Paarübungen, die sie als Juniors gelernt hatten. Nur dass Ryo sich kaum konzentrieren konnte, weil er sich extrem der Körperwärme des Jüngeren bewusst war. Jede der eigentlich routinemäßigen Bewegungen fühlte sich ganz anders an, weil er unwillkürlich auf Uchis Atem lauschte, seine warmen Hände spürte und sie sich überhaupt sehr nah waren. /Was zum Henker..../ ~~*~~ Es klingelte an Nakamarus Wohnungstür. Er freute sich darüber, denn eigentlich erwartete er niemanden. In Angst, der Besucher könnte verschwinden, wenn er sich nicht beeilen würde, hastete er zur Eingangstür und rief dabei laut: "Jaaaaaaa~ ich koooooooomme!" Im Genkan angekommen, öffnete er breit grinsend die Tür. Davor stand Masuda Takahisa und strahlte ihn ebenfalls gut gelaunt an. "Guten Morgen! Ich hoffe, ich störe nicht grad..." Mit einem schelmischen Gesichtsausdruck stellte sich das NEWS-Mitglied auf die Zehenspitzen und spähte in Yuichis Wohnung. "Ne Alter, weder Fumi noch Koki sind da.", erklärte Maru geduldig. "Du kannst aber gern reinkommen!" Mit diesem Satz trat er zur Seite und Massu folgte ihm in die Wohnung. Neugierig sah sich der junge Mann um. Nakamaru beobachtete ihn, einer der Gründe, warum er so gut mit Massu auskam, war, dass man diesem seine Meinung oder seine Gefühle schnell ansah. Während Takahisa also durch die Räume schlenderte, sich Möbel, Bilder und ähnliches genau ansah, nickte er zustimmend oder legte skeptisch den Kopf schief. Eigentlich fand Yuichi es fast schon schade, dass er die dazu passenden Kommentare nicht zu hören bekam. Schließlich hatten sie im Wohnzimmer Platz genommen. Während Maru Tee in zwei Gläser goss, die er während Masudas Erkundungstour aus der Küche geholt hatte, erklärte er: "Ich hab 'n bisschen an meiner Beatbox gearbeitet." Takahisa nahm sein Glas leicht nickend entgegen. Das sah Maru ähnlich. Er arbeitete hart an sich, damit es bei Auftritten so aussah, als mache er das alles total ohne sich anzustrengen. Darüber nachdenkend nippte er an seinem Tee. "Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, was mit mir zu unternehmen. Shoppen oder so? Ich brauch ne neue Mütze und will auch gleich mal noch nach anderen Sachen gucken.", erklärte Massu. "Hm? Schon wieder ne neue Mütze?" Nakamaru grinste, als er wie erwartet darauf ein Schmollen seitens seines Freundes erntete. "Lass dich doch nicht von mir ärgern, du kennst mich doch! Aber ich freu mich wirklich, mal wieder was mit dir zu machen. Ist lang her, dass wir uns getroffen haben, das letzte Mal war doch, als wir im Disneyland waren, oder?" Nakamaru nickte beiläufig, während er dies fragte, fast so, als wolle er seine eigene Erinnerung damit untermauern. Er erinnerte sich wirklich noch gut daran, zumal er längst festgestellt hatte, dass er durch die Arbeit, die Beziehung zu Fumi und seine Freundschaft zu Koki recht ausgelastet war. Doch in Zukunft wollte er sich bemühen, auch mal wieder etwas mit anderen Freunden zu unternehmen, immerhin wohnten sie ja jetzt alle im gleichen Haus. "Wie lang hast du denn Zeit?", wollte Takahisa schließlich wissen, als er sein leeres Glas auf den Tisch stellte. "Musst du heut noch arbeiten?" Yuichi schüttelte den Kopf und erwiderte: "Heute nicht. Ich hab eigentlich gar nichts vor. Fumi muss arbeiten und kommt erst spät vorbei. Also nur kein Stress deswegen, wir können meinetwegen auch jederzeit los." Grinsend rappelte sich Massu auf und schon kurze Zeit später standen sie abmarschbereit vor Nakamarus Wohnungstür und dieser sperrte gewissenhaft ab. Er glaubte nicht, dass ihm jemand etwas klauen würde, aber man weiß ja ansonsten nicht, wer alles in der Wohnung sitzt, wenn man wieder heimkommt. Oder was sich wer bei einem ausgeliehen hat. Während sie zum Aufzug schlenderten, versuchte Massu zu beschreiben, was genau er für eine Mütze suchte und gestikulierte dabei wild in der Gegend herum. "Also ich will was, das auch elegant sein kann, falls ich bei nem Auftritt mal nen Anzug tragen will. Und als ich so drüber nachgedacht hab, fiel mir auf, dass ich keine Mütze hätte, die ich dabei tragen könnte." "Zu einem Anzug? Warum in aller Welt sollte jemand dazu eine Mütze tragen?", fragte Maru schließlich. Massu rollte mit den Augen. "Na ja, muss ja kein Anzug sein. Vielleicht einfach mal was Schickeres. Zum Beispiel, um im Winter auszugehen?" "Winter? Wir haben Sommer im Moment.", grinste Maru, während sie auf den Aufzug warteten. ********** Kazuya trat in den kleinen Genkan Imais und streifte sich die Schuhe mit einem leisen "O jama shimasu!" beim Eintreten ab. Er drehte seine Schuhe zum Ausgang um und richtete sich dann auf. Wieder einmal dachte er nach darüber, wie Tsubasa ihn umarmte und wie er dabei empfand. Eigentlich war ja nichts dabei, von einem guten Freund umarmt zu werden, denn er tat es ja auch bei Leuten, die er gern hatte. Aber seltsam daran war, dass es sich für ihn nicht wie eine freundschaftliche Umarmung anfühlte. Ihm gefiel die Art, wie Imai ihn sanft umarmte und an sich drückte. Es verleitete ihn jedes Mal dazu, sich in die Umarmung zu kuscheln, was er immer wieder bemerkte. Und hier erstaunte ihn Imais Reaktion auch etwas. Wäre es nicht natürlich, einen anderen Kerl abzulehnen? Aber Tsubasa hielt ihn nie auf Distanz oder ähnliches. Kazuya legte seine eigene Hand auf die Stelle an seiner Schulter, wo Tsubasa seine Hand bis eben noch liegen hatte. War der Ältere einsam? Ließ er nur deshalb diese Nähe zu? Erst jetzt bemerkte er die Gästeschlappen, die ihm Imai hingestellt hatte. Tsubasa selbst hockte vor seinem Kühlschrank und blickte hinein. /Viel wird es nicht./ "Ne Kame-chan, ich hab die Melonpan, dann werd ich Tee dazu machen und dazu könnt ich dir Reis, Omelett und ein paar Tsukemono (2) anbieten." Damit schaute er zu Kamenashi, der nun in die Schlappen schlüpfte. "Ich hab doch gesagt, du sollst dir meinetwegen keine Arbeit machen. Ich esse einfach, was du isst. Und wenn ich dir was helfen soll, dann sag es, ne?" Kame tappste durch die Küche und kam nun zu Imai. "Nun sei aber nicht albern. Ich mach uns was Richtiges. Dauert auch nicht lange.", meinte Tsubasa und richtete sich langsam auf. Er blickte sich kurz in seiner Küche um. /Und je länger es dauert, desto länger bleibt Kame hier./ "Wenn du magst, dann kannst du ja den Reis machen." Mit diesen Worten nahm Tsubasa einige Eier aus dem Kühlschrank. Dann suchte er Zucker, dashi (3) und Sojasoße heraus. Kamenashi nickte ergeben, dann bewegte er sich zielsicher durch die Küche. Er kannte sich bei Imai mittlerweile genauso gut aus wie in seiner eigenen Wohnung. Er maß den Reis ab, den sie brauchten, wusch ihn und gab ihn dann mit der richtigen Menge Wasser zusammen in den Reiskocher. Selbst Tsubasas "high-tech"-Reiskocher war für ihn keine Schwierigkeit mehr. Schmunzelnd erinnerte er sich an das erste Mal, als ihm Tsubasa das Reiskochen überlassen hatte. Das große Gerät mit den vielen Knöpfen und sogar digitaler Uhr in der Anzeige hatte ihn restlos überfordert. Er selbst hatte einen Reiskocher mit genau einem Schalter. Aber Imai hat ihm damals geduldig erklärt, wie der Reiskocher funktioniert und sogar vorgeführt, was man alles einstellen konnte, beispielsweise die Melodie, die man hören wollte, wenn der Reis fertig war. Und das schlimmste war, dass man gegen den Reiskocher nicht mal was sagen konnte. Es war nämlich ein Ausstellungsstück und deswegen hatte es Imai nicht so viel gekostet, wie bei solch einem Gerät normal wäre. Und da Tsubasa ja oft für mehrere Leute kochte, lohnte sich auch die Größe des Reiskochers. Alles in allem war es eine gute Anschaffung, die sich längst bezahlt gemacht hatte. Als der Reis also so vor sich hinköchelte, trat Kame wieder neben Tsubasa und sah dem zu, wie er eine Ladung Ei in die eingefettete Tamagoyaki-Form gab (das sind so eckige Förmchen, die für gerolltes Omelette benutzt werden). /Er sieht einfach gut aus, bei allem was er tut. Tsubasa wirkt auch nie hektisch, das ist wirklich toll./ Kazuya betrachtete eingehend das konzentrierte Gesicht von Imai, während dieser mit seinen Stäbchen dafür sorgte, dass das Ei nicht in der Pfanne festklebte. /Ich find auch sein Gesicht total schön./ Dann schüttelte er leicht den Kopf. /Ich sollte sowas nicht über einen guten Freund denken. Er fände sicher nicht gut, wenn er wüsste, dass ich über sein Gesicht nachdenke./ Erneut sah er kurz zu Tsubasa. /Aber ich kann einfach nicht anders... ich wüsste gern, wie es sich anfühlt./ "Kann ich sonst noch was machen?" Kazuya gab sich allergrößte Mühe, die Verwirrung, die in ihm herrschte, nicht in seine Stimme kommen zu lassen. Tsubasa sah ihn nicht an, da er gerade damit beschäftigt war, das Ei zu rollen. "Du kannst Teewasser aufsetzen." Kame nickte und lief zum Spülbecken, um den Wasserkocher mit Wasser zu füllen. In der Küche breitete sich langsam der Geruch des Reises aus. Einen Moment lang hielt Kame in der Bewegung inne und schnupperte. "Hmm...". Langsam bekam er wirklich Appetit. Dann sah er wieder zu Tsubasa, der fachmännisch das Ei beaufsichtigte. Ehe sich Kame versah, ertappte er sich dabei, wie sein Blick an Imais Hintern hängenblieb. Schnell wandte er sich ab, verbarg so auch gleichzeitig sein sich rötendes Gesicht. /Pi hat vielleicht recht. Was ist nur mit mir los?/ Tsubasa legte das erste Omelett auf ein Brett und füllte erneut Ei in die Pfanne. "Kame? Könntest du vielleicht auch noch die Tsukemono aus dem Kühlschrank holen?" Dabei lächelte er den Jüngeren an. Anschließend wandte er sich erneut seinem Ei zu. Kazuya hingegen folgte still der Anweisung. Er fühlte sich irgendwie ertappt und es gefiel ihm nicht, dass Tsubasa vielleicht schlecht von ihm dachte, weil er ihm auf den Hintern geglotzt hatte. Daher gab er sich nun extrem viel Mühe, sich beim Verteilen des Gemüses auf zwei kleine Tellerchen nicht von seinem Freund und dessen Körper ablenken zu lassen. /Dass ich ihn so ansehe, muss nicht gleich sonstwas heißen. Vielleicht sind es ja auch nur die Hormone, die gehen in der Jahreszeit schnell mal mit einem durch./ Nachdem auch das zweite Omelett fertig war und beide auf dem Brett kleingeschnitten waren, wandte sich Imai dem Tee zu. In der Zwischenzeit deckte Kazuya den Tisch weiter. "Ob der Reis noch lange braucht? Eigentlich wäre soweit ja alles fertig.", meinte Tsubasa und ging zum Reiskocher. Einen kurzen kritischen Blick später erklärte er: "Nicht mehr lang, glaub ich." Dann stellte er zwei Tassen mit dampfendem Tee auf den Tisch und setzte sich Kazuya gegenüber, der schon mal Platz genommen hatte, um nicht im Weg zu sein. Tsubasa nahm eins der Melonpan und teilte es in vier gleich große Teile. Dann legte er Kame zwei auf sein Tellerchen. "Wir können ja einfach damit anfangen, bis der Reis fertig ist.", meinte er grinsend und schnappte sich eins seiner Stücke. Er biss davon ab und kaute glücklich darauf rum. Manchmal musste man sich so etwas kleines Ungesundes einfach gönnen und wenigstens brauchte er wegen dem restlichen Frühstück absolut kein schlechtes Gewissen haben. Tsubasa nutzte die Gelegenheit, Kame zu betrachten. /Seine Haare fallen perfekt und er hat so nen schönen Teint. Er hat heut mal wieder einen seiner Wow-Tage./ Im Gegensatz zu Tsubasa widmete sich Kame dem Tee. Er nippte an der grünen Flüssigkeit und schloss die Augen dabei. "Hmmm..." Dann stellte er die Tasse ab, öffnete die Augen und fing kurz Imais Blick auf. /Wuah... hat er mich eben angeschaut?/ Ohne es zu wollen, wurde Kame leicht rot, dann blickte er auf seinen Teller. "Irgendwas nicht in Ordnung?", fragte Tsubasa besorgt, als er die Röte auf Kames Wangen bemerkte. Er legte sein Melonpanstück ab, wischte sich kurz die Finger an seiner Schürze ab und griff dann über den Tisch hinweg nach Kames Hand. "Ähm... doch.... Alles in Ordnung.", nuschelte Kame und versuchte Imai anzusehen, versuchte die warmen Finger auf seiner Hand zu ignorieren, was leichter gedacht als getan war. Seine Haut schien zu kribbeln, da wo Tsubasa sie berührte. /Neeein... ganz genau so fühlt es sich an, wenn ich verliebt bin... aber ich darf mich nicht in ihn verlieben. Wir sind doch Freunde. Er hat da ganz sicher kein Interesse dran. Nicht an mir. Immerhin war er mit Tackey zusammen. Und Tackey und ich sind mal absolut unterschiedliche Typen./ "Bist du sicher?" Zögernd hob Imai seine Hand von der von Kame. Glücklicherweise machte sich in diesem Moment der Reiskocher dudelnd bemerkbar und gab an, dass der Reis gar war. "Oh... der Reis." Tsubasa erhob sich, nahm die beiden für den Reis gedachten Schalen und schritt zum Reiskocher, den er öffnete. Kurze Zeit später stand er mit den Schalen wieder vor dem Tisch und stellte eine vor Kazuya ab, der in der Zwischenzeit seine Stücke des Melonpan verspeist hatte. Dann zog sich Imai die Schürze aus und hängte sie an einen Haken, ehe er sich wieder Kame gegenüber setzte. Der Rest des Frühstücks verlief äußerst still. Kame lobte das Omelett, Tsubasa den Reis. Nachdem er seinen Teller restlos geleert hatte, legte er seine Stäbchen ab. "Irgendwas ist seltsam.", murmelte Imai schließlich. "Hm? Was meinst du?" Kame sah ihn fragend an und legte auch seine Stäbchen nieder. Er konnte sich eigentlich denken, was Tsubasa meinte. So wenig redeten sie nie, wenn sie zusammen aßen. "Irgendwas ist anders... oder fang ich jetzt an zu spinnen?" In Tsubasas Blick lag eine gehörige Portion Verwirrung. "Aber nicht nur heute... eigentlich ist es schon seit einer ganzen Weile so, oder?" Kame strich sich fahrig durch die Haare. Er war nicht vorbereitete auf so ein Gespräch. "Uun... ja, ich... ich weiß nicht....", sagte er leise. Wieder entstand eine der unangenehmen Pausen. "Also Kame... du weißt doch, dass Tackey mich immer aufzieht, oder? Also damit, dass du mir ja mehr bedeutest als ich zugeben will und so..." Imai suchte den Blick des Jüngeren. Versuchte zu lesen, was Kame darüber dachte. Hoffte, dass er nichts bei dem Jüngeren entdeckte, was Verachtung oder Ablehnung sein könnte. Kazuya hatte seine Hände nun in seinen Schoß gelegt, versuchte, sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Er nickte leicht. "Sicher. So wie Pi eben auch." /Bestimmt ist es ihm voll unangenehm. Vielleicht will er ja, dass wir uns nicht mehr so oft sehen, damit die beiden nicht mehr so viel haben, worüber sie sich das Maul zerreißen können./ dachte Kame und ihm gefiel der Gedanke daran nicht. Es gefiel ihm nicht, sich vorzustellen, dass er nicht mehr, wann immer er es wollte, zu Imai gehen konnte. "Ähm... also... ich glaube.. also... ich meine... ich denke, Tackey hat Recht." Tsubasa war bewusst, dass es sehr selten vorkam, dass er so über Tackey sprach. Und es machte ihn unsicher, dass Tackey besser Bescheid wusste über seine Gefühle als er selbst. Jetzt konnte er nur hoffen, dass es bei Pi und Kame ähnlich war, dass Pi sich da nicht total geirrt hatte. Noch immer hatte er keinen Schimmer davon, wie Kazuya darüber dachte. Seine Nerven waren bis aufs Äußerste angespannt. Kazuya schwieg. Zuerst war er geschockt und brauchte einen Moment, um das Gehörte zu verarbeiten, dann sendete sein Gehirn total überflüssig Unmengen von /Wuaaaah... er mag mich tatsächlich. So wie ich ihn./-Gedanken und brachte jedes vernünftige Denken zum Erliegen. Sprachlos nickte er einfach nur leicht. "Ich mag dich auch!", platzte Kazuya dann plötzlich hervor und strahlte Imai an. ~~*~~ Langsam wippte Koki auf seinem Stuhl hin und her. Der Friseur hatte ihn schräg neben Tatsuya platziert und beiden einen Kaffee hingestellt. Er betrachtete sich und den Älteren im Spiegel und stellte für sich fest, dass sie gut nebeneinander aussahen. Ueda hatte mit dem Friseur die Farbe ausgesucht und als dieser nach hinten ins Lager ging, um die Farbe zu mischen, wandte er sich zu Koki um. „Es wird eine Farbe so ähnlich, wie Kame sie jetzt hat.“ Tanaka lächelte ihn an. „Genauso hell?“ (4) Einen Augenblick lang hatte er das Gefühl, dass sein Gegenüber unter seinem Lächeln unruhig wurde, tat es aber sofort als Einbildung ab. /Das ist die Wirkung, die ich gerne auf ihn hätte.../ Er schaute Tatsuya etwas skeptisch an und erklärte: „Ich glaub, ich mag ja dunkel lieber an dir. Aber vielleicht kommt es auch auf den Schnitt an. Und wenns am Ende nichts wird, machst du es wie ich.“ Grinsend nahm er seinen Hut ab und fuhr sich über den Kopf. Ueda schüttelte sichtlich entsetzt den Kopf. „Niemals. Und überhaupt, ich seh gut aus, egal mit welcher Haarfarbe.“ Der schnippische Ton des anderen ließ Koki schlucken, eine Mischung von Betroffenheit, weil der andere böse auf ihn war, und von Faszination, wie süß er schmollen konnte, stieg in ihm auf. „Schon gut, würde dir glaub ich, auch nicht stehen. Und außerdem reicht einer in der Band so und das bin nun mal ich.“ Selbst in seinen eigenen Ohren klangen seine Worte irgendwie machohaft und er hasste es. Aber das war jetzt schon so lange seine Masche, er kam einfach nicht davon ab. Tatsuya verdrehte nur leicht die Augen und grinste, er hatte sich wieder beruhigt. Dann kam der Azubi und holte den Älteren zum Haarewaschen. In der Zwischenzeit verwickelte Koki den Friseur in ein Gespräch über die Farbe, die sich sein Bandmitglied ausgesucht hatte. Aus dem Augenwinkel beobachtete er, wie sich Tatsuya unter den Händen des jungen Mannes entspannte und die Augen schloss. /Er scheint es zu mögen./ dachte Koki mit aufkeimender Eifersucht und schaute wieder weg. Dann setzte sich Ueda wieder auf den Stuhl neben Koki und der Friseur begann, die Farbe gewissenhaft in die feuchten Haare einzuarbeiten. Als er fertig war, entschuldigte sich der Friseur, um sich um einen anderen Kunden zu kümmern. Während sie darauf warteten, dass die Farbe einwirkte, schlürften beide ihren Kaffee und Ueda scherzte über den beißend-chemischen Geruch, der von der Farbe ausging. In diesem Moment schob sich der Azubi zwischen sie und stellte ihnen einen Teller mit Keksen hin, dann verschwand er wieder. Koki grinste: „Na ja, der Service hier entschädigt mich für den strengen Geruch, den du absonderst.“ Im Spiegel funkelte Tatsuya ihn an und streckte ihm die Zunge raus. „Ich hab dich zwar gefragt, ob du mitkommst, aber gezwungen hab ich dich nicht.“ Im Spaß antwortete Tanaka: „Wenn ich lieber gehen soll....“, und erhob sich halb von seinem Sitz. „Wenn du wirklich gehen willst...“ Uedas schmollender Blick unter dunklen Wimpern hervor ließ Koki sofort wieder zurücksinken. „Das war doch gar nicht ernst gemeint.“, nuschelte er und sah den anderen an. /Ich bin doch viel zu froh, hier sein zu dürfen. Ich werd der erste sein, der deine neue Frisur sieht./ Tatsuya lächelte schon wieder. „Gut, dann bleib hier.“ Sie redeten leise weiter, unterhielten sich über das Leben im JE-Haus und wie es sich auf sie auswirkte. Koki merkte an, dass der Ältere sich ein wenig verändert hatte, seit sie eingezogen waren, nicht mehr so cool und unnahbar war. Ein Beispiel war für ihn die Kommunikation von Fenster zu Fenster, die für jemanden, der Tatsuya nicht so gut kannte, recht untypisch für ihn wirken musste. Lächelnd stimmte der Ältere seiner Beobachtung zu. Dann kam der Azubi zurück und bat Tatsuya wieder zum Haarewaschen, um die Farbe auszuspülen. Tanaka blätterte gedankenverloren in einer Zeitschrift, während er im Spiegel verstohlen die Szene hinter sich beobachtete. /Es passt irgendwie zu ihm, dass er es mag, wenn jemand an seinen Haaren rumfriemelt./ dachte er. Kurz darauf stand der Friseur wieder bei ihnen und ließ Tatsuya mit nassen Haaren auf seinem Stuhl Platz nehmen. Als das helle Klappern der Schere ertönte, begann Ueda, auf seine Unterlippe zu beißen. Koki versuchte ihn abzulenken. „Hey, ich glaub, ich bin aufgeregter als du, wie es am Ende aussieht.“ Der andere sah zu ihm und lächelte etwas angespannt. „Ich hoffe nur, ich bin nachher auch glücklich mit dem, was ich mir ausgedacht habe.“ Grinsend angelte Koki nach seinem Handy und machte ein Foto von Tatsuya und seiner unfertigen Frisur. „Kooooki!“, beschwerte der sich prompt, konnte sich aber nicht wehren, weil der Friseur sonst noch mit der Schere abgerutscht wäre. „Ich mach doch gar nichts...“ säuselte Tanaka betont unschuldig, musste Ueda aber versprechen, die Fotos niemandem außer ihm selbst zu zeigen. Der Friseur werkelte eine ganze Weile an den bräunlich glänzenden Haaren herum, aber da sie immer noch nass waren, konnte Koki nicht wirklich erahnen, wie das Ergebnis aussehen würde. Schließlich griff der Friseur nach dem Fön und begann Tatsuyas Haare zu trocknen. Dann verteilte er ein wenig Wachs auf seinen Händen und stylte die weichen Haare, bis sie genauso lagen, wie er sie haben wollte. Koki war fasziniert. Es sah Kamenashis Haarfarbe ähnlich, wirkte aber ganz anders. Süß... Etwas Besseres fiel ihm einfach nicht ein. Aber er wusste nicht, ob das auch in Tatsuyas Sinn war, deshalb hielt er sich mit Kommentaren erstmal zurück. Der Ältere besah sich im Spiegel und bedankte sich lächelnd beim Friseur. Dann stand er auf und bezahlte, einen Blick zu Koki werfend. „Wir können.“ Noch etwas benommen von der Niedlichkeit, die Tatsuya ausstrahlte, nickte Koki immer noch schweigend und folgte ihm nach draußen. *************** Uchi schluckte schwer. Irgendwie hatte er die Dehnübungen überlebt, ohne dass Ryo aufgefallen war, dass er eine konstante Gänsehaut gehabt hatte wegen des Körperkontakts. Jetzt saß er in sicherem Abstand an einem der Geräte für die Armmuskeln und machte eine Pause, während Nishikido konzentriert Rückenübungen machte. /Warum nur... ich kenn ihn schon so lange, es ist nie was gewesen, warum fühl ich mich jetzt so?/ Den Blick verstohlen auf Ryo gehaftet, haderte Uchi mit sich selbst. Vorhin beim Stretchen hatte der Ältere angemerkt, dass er diese Übungen ja am liebsten mit Uchi machte. Das hatte sich dermaßen flirtend angehört, es war einfach nicht zu fassen. Es musste daran liegen, dass Nishikido ihn überhaupt nicht in dieser Hinsicht in Betracht zog und einfach dachte, dass er ihm gegenüber alles sagen konnte. Aber Hiroki hatte in jenem Moment seine gesamte Selbstbeherrschung aufbringen müssen, um nicht gnadenlos rot zu werden. Leicht mit dem Kopf schüttelnd machte sich Uchi wieder ans Training. Erstens wollte er vor Ryo nicht als Schwächling dastehen und zweitens konnte er sich so von der Tatsache ablenken, dass der Ältere unter seiner Trainingsjacke kein T-Shirt trug, aber den Reißverschluss halb geöffnet hatte. /Jin... ich weiß nicht genau, was vorgefallen ist, aber in gewisser Hinsicht verstehe ich, wie es dazu kommen konnte.../ „Puh...“ Leise stöhnend wischte sich Uchi den Schweiß von der Stirn. Er war wirklich komplett aus dem Training, das rächte sich jetzt böse. Sein Körper begann zu schmerzen, aber irgendwie fühlte es sich auch gut an. /Heute schlaf ich bestimmt wie tot./ dachte er mit einem schiefen Grinsen und schaute zu Ryo. Er fing einen intensiven Blick aus den dunklen Augen auf, bevor der Ältere sich hastig abwandte. Das war jetzt bestimmt das vierte Mal, dass das passierte. Verunsichert sah Hiroki zu dem anderen hinüber und fragte sich, was mit ihm los war. /Ob er was gemerkt hat? Ob ich mich auffällig verhalten hab? Ob er sich unwohl mit mir fühlt?/ In diese Gedanken vertieft bemerkte er Ryo erst, als sich die Hand des Älteren auf seine legte. „Du hast den Arm zu weit oben.“, erklärte Nishikido mit einem Lächeln und korrigierte seine Haltung. Dankbar, aber auch verlegen nickt Uchi und machte weiter. Ryo ging zurück zu seinem Gerät, streifte die Trainingsjacke ab und legte sie über die Lehne. Dann griff er nach den Hanteln und stellte sich vor den Spiegel, um dort mit den Übung zu beginnen. Ein paar Momente später wurde Uchi schlagartig klar, dass er den anderen hemmungslos anstarrte und senkte schnell den Blick, um nicht noch erwischt zu werden. /Das ist fies, er hat sich so verändert... er ist viel sexier als früher..../ Einige Minuten lang bemühte er sich, alle seine Gedanken auf das Training zu fixieren. Mit dem Ergebnis, dass er keuchend zurück sank und sich eingestehen musste, dass er nicht mehr konnte. Ihm blieb nichts anderes übrig als aufzugeben und so erhob er sich und tapste zu Ryo, leise bei dessen Übungen mitzählend. Der Ältere lächelte ihm kurz im Spiegel zu und machte dann seine Bewegungen zu Ende. „Fertig?“ Uchi konnte genau sehen, wie der andere sich bemühte, ein Grinsen zu unterdrücken. Er lächelte schwach. „Könnte man so sagen. Hattest du nicht eben etwas von einem Whirlpool erwähnt?“ Hoffnungsvoll blickte er Ryo an, der seine Hanteln weglegte und nach seiner Trainingsjacke griff. Sich damit den Schweiß von der Stirn wischend drehte sich der Ältere wieder zu ihm und nickte. „Ja, wir können ja eben hochgehen, um Handtücher und Badehosen zu holen und dann ab in den Whirlpool.“ „Klingt fantastisch!“, stimmte Uchi sofort zu und wandte sich zum Gehen, erleichtert sich so von Ryos Anblick lösen zu können. ~~*~~ Nakamaru und Masuda liefen durch eine belebte Einkaufsstraße. Niemand schenkte ihnen große Beachtung. Beide waren daran gewöhnt und fanden es auch nicht so dramatisch. Sie waren in ihren Bands eben nicht die Personen, die ständig im Vordergrund standen. So schlenderten sie durch einige Läden. Und wieder einmal schaffte es Massu, dass sich Maru über ihn wunderte. Er kannte den Jüngeren jetzt schon länger, aber trotzdem erstaunte ihn, wie stilsicher das NEWS-Mitglied war. Er blieb sich einfach immer treu. Und Massu war auch nicht der Mensch, der Dinge trug, einfach weil sie gerade in waren. Und obwohl er auf den ersten Blick eigentlich gar nicht so wirkte, so hatte Masuda zu den meisten Themen eine feste Meinung, war auch bereit diese zu vertreten, konnte sie dann aber in den entscheidenden Momenten nicht rüberbringen. Ein etwas aufdringlicher Verkäufer versuchte Massu gerade im Moment vom Kauf einer absolut hässlichen Mütze zu überreden mit dem Argument, dass solche Mützen momentan absolut im Kommen seien. Freundlich aber bestimmt erklärte Massu dem Mann, dass er gerade aus diesem Grund noch weniger an der Mütze mit Fellbesatz interessiert sei. Grinsend verließen sie schließlich den Laden. "Tut mir leid, den Laden hätten wir uns echt schenken können. Und eigentlich sollte ich das auch wissen. Wann hatten die jemals was, was mich interessiert hätte?", murmelte Takahisa und lächelte leicht. "Na ja, du bist eben ein guter Mensch und gibst allem und jedem eine zweite Chance. Und wir sollten Jin mal hier vorbei schicken. Der mag so Sachen mit Fell und so." Nakamaru wusste, dass es spöttelnd klang, aber im Grunde war das nur die Wahrheit. Jin wäre für diesen Verkäufer ein absolut dankbarer Kunde. Etwas planlos sah sich Massu um. Dann meinte er: "Ich glaub, ich muss jetzt erstmal was essen. Frühstück ist irgendwie schon zu lang her. Ich hätte Lust auf nen Crêpe. Wie siehts mit dir aus?" Sie einigten sich also darauf, eine Pause einzulegen und betraten kurze Zeit später einen Laden, wo man neben einigen Fastfoodgerichten auch Crêpes kaufen konnte. Die Auswahl schien besonders Nakamaru schier unendlich. Sie standen eine Weile vor einem Schaukasten, in dem aus Plastik gemachte Modelle der einzelnen Crêpevarianten ausgestellt waren. "Hmm... ich glaube, ich nehme einen mit Schokocreme, Banane... aber der mit Erdbeeren sieht auch wirklich gut aus... Wuaaah... ich kann mich nicht entscheiden." Masuda wuschelte sich durch die Haare. Nakamaru blickte sich kurz um, zum Glück war um die Uhrzeit noch nicht wirklich viel in dem Laden los. Zwei Stunden später würde es hier sicher vor Oberschülerinnen und jungen OL's (5) wimmeln. Dann wandte er sich wieder dem Schaukasten zu und meinte: "Ich glaub, ich nehm den da." Er deutete auf einen schlichten Crêpe mit einer Sahnefüllung und Beeren. Er ging zum Tresen, wo man die Bestellung aufgeben konnte und Massu folgte ihm. Nachdem Maru seine eigene Bestellung aufgegeben hatte, sah die Angestellte erwartungsvoll zu Takahisa. "Okay... ich nehm den mit Schoko und Banane.", seufzte der Jüngere. Nach kurzer Wartezeit überreichte ihnen die junge Angestellte ihre Crêpes und kassierte den Betrag. Die beiden jungen Männer suchten sich einen freien Tisch und begannen dort, ihre süßen Kalorienbomben zu verspeisen. Nakamaru sah kurz zu Massu. /Sieht absolut glücklich aus, wenn er was Leckeres zu essen hat. Ich wünschte ich wäre auch mal so leicht zufrieden zu stellen./ "Ist echt leicht, dich glücklich zu machen, oder?", grinste er Massu nun an. Dieser nickte leicht nachdenklich mit dem Kopf, kaute dabei weiter. "Mag sein." Dann schluckte er. War er wirklich so einfach gestrickt? Oder lag es einfach daran, dass er momentan wirklich glücklich war? Dieses Grübeln entging natürlich auch Yuichi nicht. "Irgendwas nicht in Ordnung bei dir?", fragte er den Jüngeren, als dieser aufhörte zu essen. Zunächst wusste Massu nicht, was er sagen sollte, schüttelte schnell den Kopf und biss erneut von seinem Crêpe ab. Doch nachdem er runtergeschluckt hatte, seufzte er schließlich und sagte: "Ich bin momentan auch echt glücklich... es ist nämlich was ganz Tolles passiert." Abwartend sah Takahisa den Älteren an, versuchte, sich seine nächsten Worte schon mal zurecht zu legen. Eigentlich hatte er keinen Grund, zu befürchten, dass das Mitglied von KAT-TUN ähnlich schlecht auf seine Beziehung zu Yuya reagieren würde wie Ryo, andererseits wusste man ja nie, wie andere darauf reagierten. Und vielleicht fiel es ihm schwerer mit Maru darüber zu reden, weil ihm dessen Meinung wichtiger war als es die von Nishikido war. Denn obwohl er eigentlich kein Problem mit Ryo hatte, so war ihre Freundschaft doch eher oberflächlicher Natur. "So? Was Tolles? Was denn?", nuschelte Maru kaum verständlich, weil er sich grade wieder dazu entschlossen hatte, weiter seinen Crêpe zu essen. Er schluckte angestrengt das Stück der süßen Leckerei kaum gekaut hinunter. Dann legte er seinen Crêpe vorsichtig ab und sah Masuda neugierig an. /Wusste doch gleich, dass er nicht einfach nur so vorbei gekommen ist. Bin ja mal gespannt, was er auf dem Herzen hat./ "Neeee... spann mich nicht so lang auf die Folter." /Scheint ja ziemlich wichtig sein, wenn er so ein Gesicht deswegen macht./ Nachdenklich musterte Maru das Gesicht seines Freundes. Wieder mal zeigte sich alles auf Massus Gesicht. All die Zweifel, die er hegte, die Unsicherheit, doch dann nickte er als habe er etwas beschlossen und auch der Ausdruck seines Gesichts änderte sich. /Wenn er mich nicht akzeptiert wie ich bin, dann hat es auch keinen Sinn, mir Gedanken um die Freundschaft zu machen./ Massu wurde mit einem Mal viel ruhiger. Er sah zu Yuichi, der ihn immer noch auf eine Antwort wartend anblickte. "Also... ich bin verliebt." Masuda atmete tief durch und machte eine kleine Pause. Nakamaru lächelte leicht und setzte an, etwas dazu zu sagen, doch Massu kam ihm zuvor. Denn so sehr er sich zuvor Zeit gelassen hatte, scheinbar wollten die Worte jetzt einfach nur aus ihm heraus. "Ich bin schon lange verliebt, aber bisher dachte ich immer, dass es hoffnungslos sei, weißt du." Dann senkte Massu seine Stimme etwas und erklärte: "Ich bin nämlich in einen Kerl verliebt. Bei einem Mädchen hätte ich ja einfach hingehen können und es ihr sagen können, aber wie macht man das bei jemandem, bei dem man nicht die geringste Ahnung hat, wie der tickt? Na ja... zumal er ja auch noch einer meiner besten Freunde ist. Da wollte ich mir das ja nicht auch noch kaputt machen." Nakamaru sagte nichts. Er hatte dazu zwar eine Meinung, aber er wollte den Redefluss des Anderen nicht unnötig unterbrechen. Immerhin hatte er gemerkt, dass es seinen Freund viel Mühe gekostet hatte, in dieses Gespräch hineinzufinden. "Anfangs hab ich auch gedacht, dass ich nicht schwul sein kann, immerhin ging es mir noch nie so, dass ich einen Mann sonderlich attraktiv fand. Na ja... aber er ist eben anders. Und dann erwidert er meine Gefühle auch noch... Ich mein... kannst du dir das vorstellen? Ich hatte mich fast schon damit abgefunden, dass wir einfach nur gute Freunde sind und jetzt... bin ich so glücklich, dass wir nicht nur das sind." Massu schwieg wieder. Und diesmal wirkte es so, als sei er fürs Erste fertig. Einen Moment lang schwiegen sie beide, Massu blickte auf den Tisch, fast so als ob er Angst hätte, Yuichi anzusehen. "Ich gratuliere dir!" Yuichi lächelte. "Wirklich. Von ganzem Herzen." Mit diesen Worten nahm er seinen Crêpe wieder auf und biss ab. Sein Gegenüber blickte ihn erstaunt an, blinzelte dann und erwiderte mit zittriger Stimme: "Danke Yucchi. Du bist echt ein Freund. Ich... ich hatte befürchtet, dass du es wie Ryo aufnimmst und total ausflippst." Maru verzog das Gesicht. Für einen Moment sah er aus, als wolle er etwas Abschätziges sagen, doch dann wurde aus der Grimasse ein Grinsen. "Ich bitte dich... wir sind schon so lang befreundet, dass du mich besser kennen solltest . Und was Ryos Reaktion angeht. Nimm dir das nicht so zu Herzen. Du weißt doch, wie Nishikido sein kann. Tut ihm bestimmt schon leid." Erneut biss Nakamaru in seinen Crêpe, der damit auch endlich verspeist war. Auch Massu wandte sich nun wieder seinem Crêpe zu. "Aber mal was ganz anderes... wenn du sagst, dass es einer deiner besten Freunde ist, dann müsste ich ihn doch auch kennen, oder? Oder ist es wer aus der Uni?" Massu nickte, nuschelte etwas, kaute schneller und schluckte dann auch runter, ehe er antwortete. "Du kennst ihn... es ist Yuya." "Yuya?" Maru blickte seinen Freund an, er hatte einen Moment lang keine Ahnung, wer Yuya war. "Yuya wer?" Massu lachte leise. "Tego. Du weißt schon, der Junge mit der tollen Stimme, dem Bambiblick, hängt meist mit mir zusammen rum." "Aaaah... du meinst deeeen?" Sie grinsten einander an. Massu nickte. "Jap... genau den." Und er musste schon wieder lächeln, nur weil er an Tegoshi dachte. Die Tür des Ladens öffnete sich schwungvoll und ein Grüppchen schwatzender Frauen trat ein. "Ich will unbedingt alles darüber wissen, aber lass uns das später besprechen, wenn nicht so viele Leute dabei sind, ja?" Yuichi wollte seinem Freund nicht das Gefühl geben, dass er kein offenes Ohr für dessen Erzählungen hat, aber es schien ihm zu gefährlich so etwas jetzt zu besprechen. Massu nickte verstehend. Kurze Zeit später verließen sie den Laden. Sie beschlossen, dass sie noch in einem anderen Viertel nach der passenden Mütze suchen wollten. So verbrachten sie den gesamten Vormittag. Ihre Beute erstreckte sich auf ein T-Shirt, einen Pulli, einen Schal und eine CD in Massus Tüte und einen neuen Geldbeutel und eine Krawatte in Nakamarus. Nur die richtige Mütze hatten sie immer noch nicht gefunden. "Lass uns noch in den einen Laden hier gehen. Wenn ich da keine finde, gebe ich auf.", sagte Masuda und deutete auf einen kleinen Shop. "Meinetwegen können wir auch noch weitersuchen, wenn wir da nichts finden.", erklärte Nakamaru achselzuckend. "Neeee... ich glaub, ich hab selbst keine Lust mehr. Außerdem hab ich Hunger!", grinste Massu und steuerte dann auf den kleinen Laden zu. Nachdem sie eintraten, wurden sie in der Tat sehr überrascht. Sie hatten dem kleinen Eingang nicht zugetraut, dass sich dahinter ein langer schlauchähnlicher Laden befand. Überall waren Mützen und Hüte auf Styroporköpfen aufgereiht und obwohl alles etwas zugestellt wirkte, war es zugleich ordentlich und sortiert. Auch der Angestellte, der nach einiger Zeit zu ihnen trat und sich mit Massu unterhielt, war überraschend freundlich und gut ausgebildet. Er zeigte Massu einige Mützen, die dieser probierte. Yuichi und der Ladenangestellte begutachteten die Mützen und berieten Takahisa. Doch die Richtige schien auch hier nicht dabei zu sein. "Warten Sie mal einen Moment. Ich geh mal kurz ins Lager. Wir haben da noch einige, die momentan einfach noch nirgends hingepasst haben.", meinte der Mann mittleren Alters und entschwand in ein Hinterzimmer, das vom Laden durch einen schweren samtenen Vorhang abgeteilt war. Einige Minuten später kam der Mann zurück und hielt eine schmale Hutschachtel in den Händen. "Es ist zwar mehr ein Hut als eine Mütze, aber ich dachte, dass es vielleicht genau das Richtige für Ihre Zwecke ist." Dann stellte er die Schachtel auf einem der Regale ab und öffnete sie. Zum Vorschein kam ein Hut aus dunkelgrauem schwerem Stoff. Es war zwar ein Hut, aber durch den eigenwilligen Schnitt und einigen flippigen Accessoires wie dem Band, das um den Hut lief und auf dem ganz fein Sterne eingearbeitet waren, die man allerdings nur sah, wenn man genau hinsah, war er nicht steif und förmlich. Massu setzte ihn auf und betrachtete sich im Spiegel. Dann strahlte er sein typisches Lächeln und nickte. Der Hut gefiel ihm. "Was denkst du?", fragte er nun Maru. "Großartig. Passt zu dir.", grinste der. "Ich nehm ihn, egal was er kostet. Zur Not zahl ich mit der Kreditkarte. Das geht doch, oder?", erkundigte sich der junge Mann aufgeregt. Lachend meinte der Ladenangestellte/besitzer: "Ganz ruhig Junge! Ich freu mich doch, dass du das Richtige gefunden hast." Dann nannte er einen Preis, der fast schon unverschämt günstig war, Massu zahlte, der Hut wanderte in die Hutschachtel, die Masuda in seine Tüte steckte. Nachdem sie den kleinen Laden wieder verlassen hatten, machten sie sich auf den Heimweg, wo sie hoch zu Massus Wohnung fuhren. ~~*~~ Verunsichert warf Tatsuya einen Seitenblick auf seinen Begleiter. /Warum sagt er nichts? Ob es ihm so wenig gefällt?/ Er war ja zugegebenermaßen selbst etwas überrascht gewesen, WIE niedlich die neue Frisur wirkte, lag wohl auch daran, weil er solange die schwarzen Haare gehabt hatte. Aber Tanakas komplett ausbleibende Reaktion, von intensivem Starren mal abgesehen, führte dazu, dass er nicht richtig mit dem Ergebnis zufrieden war. „Ich finde übrigens, dass es dir steht.“, platzte der Jüngere auf einmal heraus. Ueda sah ihn an und lächelte: „Ich dachte schon, du hättest einen Schock davon getragen oder so, weil du nichts gesagt hast.“ Koki schüttelte den Kopf und Tatsuya seufzte innerlich. Begeistert war der andere wohl nicht von seiner Frisur. Er griff sich mit einer Hand in den Nacken und spielte mit den weichen Haarspitzen. langsam schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. /Aber ich mags. Es ist fluffig, niedlich und wirkt ganz anders als vorher. Es wurde Zeit für einen Image-Change./ Beschwingt hüpfte er ein paar Schritte vor und drehte sich zu Tanaka um, der ihn fragend ansah. „Na, auf jeden Fall fühl ich mich anders. Jetzt werd ich öfter albern und ausgelassen sein, ungefähr so!“ Tatsuya machte ein Peace-Zeichen und strahlte den anderen fröhlich an. Einen Moment lang wirkte Koki verunsichert, dann hatte er seine Selbstbeherrschung wiedergefunden. „Klingt gut.“ /Zum Teufel mit seinem Pokerface. Ich wünschte, ich könnte ihn noch mal so aus der Fassung bringen wie bei Cartoon KAT-TUN letztens.../ Ueda wurde klar, dass es ihn wirklich ärgerte, wenn der andere so wenig Reaktionen zeigte. Ob das etwas bedeutete? Wie wichtig war ihm Koki? Sie gingen wieder nebeneinander die Straße entlang. „Bin mal gespannt, was die anderen sagen. Und die Fans.“, meinte Tatsuya leise. Kokis Antwort kam prompt. „Scheiß egal, was die anderen sagen, dir muss es gefallen. Und ich glaube schon, dass sie es mögen, ich mag es doch auch.“ „Es ist ja nicht so, dass ich Angst habe, bin einfach nur gespannt. Es ist genauso geworden, wie ich es haben wollte.“ erwiderte der Ältere und fügte hinzu: „Außerdem beruhigt es mich, dass du es magst.“ Tanakas Lächeln war sichtlich verlegen und ließ Ueda schmunzeln. „Ja, deshalb hab ich die Frisur als erster gesehen... War ne gute Idee, mich mitzunehmen.“ Auch Tanakas Stimme klang etwas verlegen. Tatsuya lächelte: „Ja, war es. Hmm... sollen wir noch was essen gehen oder hast du keinen Hunger?“ Koki strahlte ihn an: „Essen klingt super! Wie wäre es mit Steak oder Yakiniku?“ „Okay, schwebt dir ein bestimmtes Restaurant vor oder sollen wir einfach in der Gegend hier gucken? Ich kenn mich nämlich nicht wirklich aus hier.“ „Wir finden schon was hier. Yakitori oder so wäre auch okay, so lange einfach Fleisch dabei ist.“ Mit frischem Elan ging Koki voran und checkte die Seitenstraßen, ob es ein Restaurant nach ihren Vorstellungen gab. Während er dem Jüngeren folgte, betrachtete Tatsuya ihn verstohlen. Sie waren sich in mehr Aspekten ähnlich als man auf den ersten Blick meinen könnte und er genoss es echt, Zeit mit Koki zu verbringen. Mal wieder wünschte er sich, das Gespräch zwischen Maru und Tanaka nicht mitangehört zu haben, dann müsste er sich die ganzen Gedanken nicht machen und wäre viel unbefangener. Sein Blick lag auf der schlanken Gestalt des anderen. Plötzlich drehte sich Koki um und deutete auf ein Ladenschild, dabei direkt in Uedas Augen sehend. „Wie wäre es damit, sieht doch nett aus, oder?“ Sich ein wenig ertappt fühlend schaute Tatsuya auf und nickte. Sie betraten das kleine Restaurant, das auf Yakitori (6) spezialisiert war und wurden gleich vom Wirt begrüßt und an einen Tisch geführt. ~~*~~ "Ich werd uns was kochen! Und dann können wir uns unterhalten, ja?", fragte Massu und zog sich seine Jacke aus. Die Tüten hatte er im Flur abgestellt. Nakamaru, der gerade dabei war, aus seinen Schuhen zu steigen, nickte. Er hatte fast schon vergessen, dass es etwas gab, worüber man hätte reden müssen. Masuda wusch sich die Hände an der Spüle und schob dann die Ärmel seines dreiviertellangen Shirts hoch. Anschließend inspizierte er den Inhalt seines Kühlschranks und erklärte: "Was hältst du von Gyoza?" Maru grinste. "Hab ich bei dir ne andere Wahl?" Dann stellte er sich neben Massu und sah dem zu, wie der eine Pfanne auf den Herd stellte, etwas Öl hineingoss und die Fertiggyoza in die Pfanne legte. "Und jetzt erzählst du mir, wie das mit dir und Tegoshi-kun gekommen ist?", fragte der Ältere leise. Masuda war gerade dabei, eine Gyoza zu wenden, hielt nun inne und schob das Teigtäschchen mit dem Pfannwender ziellos in der Pfanne umher. "Also... eigentlich gibt es da gar nicht so viel zu erzählen. Ich mochte ihn wirklich schon ewig, hatte mir aber keine Chancen ausgerechnet. Ich mein, er hat sich nie für Mädels interessiert, aber das heißt in unserem Job ja nichts. Wenn du eintrittst, gehst du zur Schule, dann hast du in deiner Freizeit nur mit anderen Jungs zu tun. Ich hab mir da also keine falschen Hoffnungen gemacht. Und ehe ich ihn ganz verlier, dachte ich, dass es besser wäre, einfach Freunde zu sein." Endlich wendete er die Gyoza und legte dann das Küchengerät auf die Anrichte. "Na ja und dann war dieser Abend, wir haben zusammen Pizza bestellt und bekamen eine Flasche Wein." Er lächelte Maru verschmitzt an, als er sich umdrehte und nun an der Anrichte lehnte. "Scheinbar haben wir beide gedacht, dass wir, falls uns der andere ablehnt, einfach alles auf den Alkohol schieben können und sich dadurch dann nichts verändern würde. Aber glücklicherweise hatte keiner von uns das Bedürfnis, den anderen abzuweisen." Prüfend blickte Massu zu Maru, der leicht mit dem Kopf nickte und dann grinste. "Und wie ist es so? Macht dich Tegoshi glücklich?" Ein strahlendes Lächeln seitens Massus war die Antwort darauf. ~~*~~ Zufrieden sah Koki sich um, während er dem Wirt folgte. Auch wenn es Zufall gewesen war, er hatte ein echt nettes Lokal gefunden. Auf einmal fühlte er Tatsuyas Hände auf seinem Rücken und wurde sanft, aber bestimmt, weitergeschoben. „Träum nicht.“, erklang Uedas Stimme von hinten und Tanaka wurde klar, dass er grade etwas gedankenverloren mitten im Raum stehen geblieben war. Er genoss unwillkürlich die flüchtige Wärme der Hände auf seinem Rücken und ließ sich schieben. Aber dann fing er sich wieder und setzte sich brav auf seinen Platz, sofort nach der Karte greifend. /Böse, böse. Ich könnte ihn auffressen, so süß wirkt er mit der Frisur. Und dann fasst er mich auch noch an.../ Koki hob die Karte etwas an und starrte konzentriert auf den Text, damit er Tatsuyas Blick ausweichen konnte. Er hatte noch genau im Kopf, wie sein Körper ihn fast im Stich gelassen hätte, als der Ältere ihn eben auf dem Weg hierher so umwerfend angestrahlt hatte. Davon erholte er sich immer noch. Ueda setzte sich zu ihm und schüttete sich aus der Wasserkaraffe, die der Wirt gebracht hatte, etwas ein. Dann tat er das gleiche für Koki und schob ihm das Glas hin. Dankend nickte der Jüngere und nahm einen Schluck. /An den Service könnte ich mich glatt gewöhnen./ Schnell stellten sie fest, dass sie sich eh nicht wirklich entscheiden konnten und bestellten einfach von allem Möglichen auf der Karte jeweils zwei Spieße. Die Atmosphäre war entspannt und während sie auf ihr Essen warteten, unterzogen sie Tatsuyas Frisur einer erneuten Betrachtung. Koki genoss es, so mit dem anderen zusammen zu sein und freute sich immer noch, dass er ihn zum Friseur mitgenommen hatte. Kleine Anfälle von Unsicherheit, wenn Ueda ihn zu strahlend anlächelte oder andersrum etwas schmollte, versuchte er zu überspielen, merkte aber selbst immer deutlicher, wie wichtig ihm jede kleinste Reaktion des anderen war. Dann wurde das Essen serviert und sie stürzten sich glücklich darauf. In diesem Punkt waren sie sich sehr einig, Fleisch war einfach was Tolles. Tatsuya seufzte glücklich. „Lecker. Und es ist angenehm mal nicht zu kochen.“ „Ich koch ja eh nicht, ich lasse kochen.“, grinste Koki ihn an und bekam prompt die Zunge rausgestreckt. „Ich weiß.“ Ueda schmunzelte. „Aber du machst das doch gerne mit dem Kochen, oder?“ Wieder verspürte Tanaka einen Anflug von Panik, aber der andere lächelte beruhigend. „Ich würd dich nicht bekochen, wenn ich keine Lust dazu hätte. Irgendwie hat sich mein Lebensstil verändert, seid wir da eingezogen sind.“ „Du lächelst also ab jetzt mehr, geht zum Friseur und lässt dir ne niedliche Frisur schneiden und kochst für mich? Dann will ich mich ja auf keinen Fall über deinen Lebenswandel beschweren.“ Die Worte verließen seinen Mund, bevor er wirklich darüber nachdenken konnte. Neben ihm verschluckte sich Tatsuya fast an seinem Essen und Koki zuckte zusammen. /Hab ich das grad so gesagt? Niedlich?/ Bevor er sich Sorgen machen konnte, dass der andere wirklich böse war, hatte der sich jedoch wieder gefangen. „Ich glaub, ich mag diese Aneinanderreihung nicht. Wenn du meinst, dass ich zum Mädchen mutiere, dann kannst du dich beim nächsten Boxtraining ja mal als mein Sparring-Partner versuchen.“ Tatsuya klimperte betont kokett mit den Wimpern und aß dann grinsend weiter. /Er bringt mich noch um./ Koki fühlte, wie ihm die Röte in die Wangen stieg. „Du als Profi würdest doch keinen Amateur wie mich verhauen...“ merkte er etwas zögernd an. Kichernd sah Ueda hoch und nickte nur. Eine Weile aßen sie schweigend weiter. Dann kam Nachschub und sie fingen an, sich gegenseitig mit ihrem anscheinend nicht enden wollenden Hunger aufzuziehen. Glücklich registrierte Tanaka, wie entspannt der Ältere wirkte. Sie redeten über ihre Essgewohnheiten und vorsichtig lenkte Koki das Gespräch auf ihre gemeinsamen Mahlzeiten und darauf, dass er ja ansonsten meistens Fertigessen aus dem Combini oder Instant-Ramen aß. „Hm...“. Einen Moment lang sah Tatsuya ihn nachdenklich an. Dann lächelte er. „Morgen haben wir nen ziemlich vollen Zeitplan, da kriegen wir sicher im Studio was zu essen. Aber wenn du magst ,könntest du übermorgen Abend zum Essen vorbeikommen.“ Begeistert strahlte Koki ihn an. „Okay, dann sag mir einfach vorher Bescheid, ob ich was mitbringen soll. Kannst ja ne Mail schreiben oder aus dem Fenster plärren.“ Er erntete einen gespielt arroganten Blick. „Ich plärre nicht, ich kommuniziere. Wie das bei dir ankommt, ist ja nicht mein Problem.“ Tatsuya grinste. „Zumindest solange sich Jin nicht über den Krach beschwert.“ „Ja ja, Kommunikation heißt das also. Hm, ich hab das Gefühl, er ist einfach nicht viel zu Hause.“, erwiderte Koki. Langsam aßen sie weiter, während Ueda laut vor sich hin überlegte, was er für sie kochen würde. Irgendwie fühlte sich Tanaka fast ein bisschen schuldig, weil er den anderen so ausnutzte, und merkte an, dass es ja nichts Besonderes sein musste. „Schließlich komm ich nicht nur wegen dem Essen, sondern auch weil ich gern Zeit mit dir verbringe.“ /War das zu direkt?/ Doch Tatsuya lächelte ihn unbekümmert an. „Schön zu hören. Aber ich überleg mir was Leckeres und sag dir dann Bescheid.“ Sich weiter unterhaltend aßen sie zu Ende und verließen dann das Lokal, um zum JE-Gebäude zurück zu fahren. (1) Klappe! Du nervst! etc. (2) eingelegtes Gemüse (3) Das ist so n Pulver auf Fischbasis, das in Japan auch oft für Suppen und so benutzt wird. Stellt es euch einfach vor als hätte man so klare Brühe oder so... geht halt um den Fischgeschmack. (4) so ungefähr waren Kames Haare, als ich die Idee zu dieser Szene entwickelt habe: http://i179.photobucket.com/albums/w314/Totchi82/kazuya-kamenashi-881401.jpg?t=1225900487 (5) office ladies, das sind junge, weibliche Büroangestellte (6) Fleischspieße mit Geflügelfleisch Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)