Kakkoii von abgemeldet (zu viele hübsche Jungs) ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Tadaaa, das 12. Kapitel. Uui... es geht voran *lol* und wir werden auch weiterhin fleißig sein. Wir hoffen natürlich vor allem, dass ihr viel Spaß beim Lesen habt! Kommis sind wie immer mehr als erwünscht.... *bettelblick aufsetzt* Angefangen hat Furu. **************** Szenenwechsel ~~*~~ Autorenwechsel „...“ Gesagtes /.../ Gedachtes Es war noch früh am nächsten Morgen, als Yamashita Tomohisa in seinem Bett aufwachte. Die Sonne ging gerade auf und flutete das Zimmer in einem goldenen Licht. Die dünnen, hellen Jalousien, die am Fenster angebracht waren, hielten das Licht nur geringfügig auf. Der Blick des jungen Mannes schweifte durch sein Schlafzimmer. Überall lagen Klamotten herum und auf einem kleinen Tisch lagen Ringe, Ketten und einige andere Dinge. Dann wanderte sein Blick über das Bett. In den zerwühlten Laken lag außer ihm noch jemand, sein bester Freund Akanishi Jin. Jins Atem ging ruhig und gleichmäßig. Er schlief noch immer tief und fest. Yamapi beobachtete ihn nachdenklich. /Wenn er so schläft, ist er wirklich niedlich./ Sie hatten schon öfter zusammen in einem Bett geschlafen, als Freunde. Und obwohl sie nun etwas näher zusammen lagen, so waren sie immer noch weiter von einander entfernt als er es jemals von Shige gewesen war. Shige und er lagen immer dicht zusammen, kuschelten. Natürlich war ihm bewusst, dass Jin anders als Shige war. Aber ihm wurde in diesem Moment, in dem er seinen schlafenden besten Freund beobachtete, erst richtig klar, dass ihm das fehlte, was er mit Shige teilte, wirklich fehlte. Ihm fehlte der schmächtige Körper, der sich gern an ihn kuschelte, der ihm das Gefühl gab, dass er nie irgendwo anders hingehen konnte. Er war sich auch sicher, dass Jin nicht mitbekommen würde, wenn er aufstünde. Bei Katou hatte er immer Angst, ihn zu wecken, wenn er aufstehen musste, um sich etwas zu trinken zu holen oder auf die Toilette zu gehen. Und er hatte es auch erlebt, dass er es geschafft hatte, aufzustehen und dann lange am Fenster stand und in die Nacht starrte, um nachzudenken. Und irgendwann stand Shige dann bei ihm, küsste ihn auf die Schulter oder umarmte ihn, zärtlich flüsternd: "Ich hab dich vermisst." Leise seufzend betrachtete Yamashita Akanishi wieder. Er konnte sich ein solches Verhalten bei dem Älteren einfach nicht vorstellen. Jin war kein Beziehungstyp und er eben schon. Er sehnte sich nach jemandem, mit dem er seine freien Abende auf dem Sofa verbringen konnte. Und er wusste, dass Jin so etwas nicht immer konnte. Dabei wollte Pi selbst auch den Spaß, den er mit seinem besten Freund hatte, nicht missen. Sich einfach so nur mit ihm zu trösten, war nicht richtig. Es war auch Jin gegenüber nicht fair. Jin hatte nicht verdient, dass man sich mit ihm einfach nur tröstete, bis jemand besseres vorbeikam. Und tief in seinem Herzen wollte Tomohisa wohl nur Shige. Je länger er Jins schlafendes Gesicht betrachtete, desto deutlicher wurde ihm das. Als er die Augen kurz schloss und sie dann öffnete, sah er für einen Augenblick nicht Akanishi neben sich liegen sondern Shigeaki. Ein leises Seufzen entwich dem Jüngeren. /Wahrscheinlich ist er einfach nicht der Richtige... es war vielleicht keine gute Idee, ausgerechnet was mit meinem allerbesten Freund anzufangen./ Und obwohl Akanishi noch immer schlafend neben Yamashita lag, fühlte sich dieser plötzlich unbeschreiblich einsam. Er fühlte, dass Katou ihm fehlte, dass es das NEWS-Member war, das er bei sich haben wollte, und er fühlte auch, dass er Angst hatte, Jin als besten Freund zu verlieren. Er musterte Jin. /Aber er ist ja nicht so. Wahrscheinlich ist es für ihn gar kein Problem, dass aus uns nicht mehr wird./ Dann setzte sich Tomohisa auf und schlug die Decke zurück, er schwang seine Beine über den Bettrand und saß nun auf der Kante. Letztendlich erhob er sich und ging zum Fenster. /Wem mache ich hier eigentlich was vor? Natürlich wird es ihm was ausmachen, immerhin war ich es, der nicht nur einen One-night-stand wollte. Und jetzt bin ich es, der ihn fallen lässt. Wie soll ich ihm das nur erklären.../ Ein leises Geräusch aus der Richtung des Bettes riss ihn aus seinen Gedanken. Jin hatte sich umgedreht und lag nun mit dem Rücken zu Pi, der sich wieder dem Fenster zuwandte. Er konnte momentan keinen wirklich klaren Gedanken fassen. Als er eben aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer gehen wollte, fiel sein Blick auf seinen Trainingsanzug. Im Vorbeigehen griff er danach. Eine Runde laufen zu gehen würde ihn sicher ablenken und er konnte sich über einiges klar werden. Er schloss die Tür seines Schlafzimmers hinter sich und begann sich langsam anzuziehen. Bei allem, was er tat, war er bedacht darauf, keinen Krach zu machen, um Jin nicht zu wecken, wobei er sich eigentlich ziemlich sicher war, dass der Schlafende nicht wach würde, egal was geschehen würde. Immerhin kannte er Jin und wusste auch, dass dieser immer und überall schlafen konnte. Ihn störte Lärm nicht wirklich. Trotzdem atmete Yamashita auf, als er in seine Laufschuhe schlüpfte und auf den Flur trat. Er trug nichts bei sich außer seinem MP3-Player, ein paar Münzen in der Hosentasche und den Schlüsseln für sein Appartement. ~~*~~ Leise seufzend hob Masuda den Kopf. Tegoshi hatte sich zwar bemüht, leise zu sein, doch er wachte eben recht schnell auf. Mit den Augen folgte Massu den Bewegungen seines Freundes. Dieser sortierte gerade, welche Bücher er heute mit zum Unterricht nehmen musste und welche er hier lassen konnte. Schließlich blickte er zum Bett hinüber und fing den Blick des anderen auf. „Oh, ohayou.“ Der entschuldigende Unterton war kaum zu überhören und Massu beeilte sich, ihm das schlechte Gewissen zu nehmen. „Ohayou. Jetzt guck nicht so, ich muss doch eh auch irgendwann aufstehen. Außerdem mag ich es nicht, wenn du gehst, ganz ohne dich zu verabschieden.“ Lächelnd setzte Takahisa sich auf und streckte sich ein wenig. Offensichtlich beruhigt nickte Tego und steckte sein Etui ein. „Ne, Massu...“, meinte er schließlich leise. „Glaubst du, aus den beiden könnte was werden?“ Yuyas fragender, hoffnungsvoller Blick ließ Masuda schmunzeln. Tego machte sich wirklich Gedanken um Koyama und Taguchi. „Hm, sie passen zumindest wirklich gut zusammen und mögen sich ja auch... ich weiß es nicht.“, erklärte er ehrlich. „Aber versuchen können wir es, das ist zumindest nicht ganz aussichtslos. Vielleicht muss man einfach nur nachhelfen.“ Er wusste gar nicht, wem er mehr Mut machen wollte, Tegoshi oder sich selbst. Ersterer schenkte ihm jedenfalls jetzt ein strahlendes Lächeln. „Ja, ne? Wir kriegen das schon hin, ich werde mir was überlegen auf dem Weg zur Uni.“ Seine Tasche schließend stand er auf und kam zum Bett. Mit einem Nicken reckte Massu sich ihm entgegen und bekam einen sanften Kuss. „Dann bis nachher, ja?“ Winkend verließ Yuya das Zimmer und Masuda winkte zurück. Beinahe hätte er sich wieder in den weichen Kissen vergraben, aber nachdem die Wohnungstür hinter seinem Freund ins Schloss gefallen war, hätte sich das irgendwie nicht richtig angefühlt. Schließlich würde Tego jetzt in der Uni fleißig sein, dann musste er auch ein bisschen was Produktives tun. Schwungvoll stand Massu auf und ging in die Küche, um sich erstmal Frühstück zu machen. ~~*~~ Es begann zu dämmern, als Yamashita das Haus verließ. Der kühle Morgenwind strich über sein Gesicht und der junge Mann atmete tief ein. Dann schaltete er die Musik ein und sah sich kurz um, in welche Richtung er laufen sollte, ehe er sich nach rechts wandte und in einem leichten Laufschritt loslief. Er versuchte, die Gedanken zu ordnen, die seinen Kopf füllten, und langsam wurde ihm wirklich alles etwas klarer. An einer Ampel blieb er stehen. Er starrte auf das rote Ampelbild, das ihn zum Stehen gezwungen hatte. /Ich will wirklich nur Shige! Und irgendwie muss ich Jin das verklickern./ Als die Ampel endlich begleitet von einem Piepton auf grün umsprang, fing er wieder an zu laufen. Von nun an versuchte er, in Gedanken durchzugehen, wie er Jin begegnen sollte, welche Worte er wählen wollte, um ihm alles zu erklären. Aber alles klang irgendwie nicht richtig. Immer wieder verwarf er die Ansätze, ließ Jins Reaktionen sich ändern. Er versuchte, alle Situationen wenigstens einmal im Kopf durchzugehen, um sich so vorzubereiten, während er weiter lief. So würde er Jin, egal wie dieser später reagieren würde, irgendwas entgegnen können und sich vielleicht nicht so hilflos fühlen. Und vielleicht konnte ihm genau das ja dabei helfen, dass er seinen besten Freund nicht verlor, denn so sicher wie er nun war, dass er Shige liebte, so sehr wusste er auch, dass ihm Jin einiges bedeutete. Mittlerweile war es schon hell und die ersten Geschäfte öffneten. Als Yamashita an einem Kombini vorbeikam, aus dem der Geruch von frischen Nikuman kam, bemerkte er, dass er Hunger hatte. /Und dafür hast du jetzt Sport getrieben, um dir als Frühstück sowas zu kaufen?/ Er musste grinsen, schüttelte leicht den Kopf und betrat dann das Geschäft, in dem nicht wirklich viel los war. Einer der beiden Angestellten stellte neu herausgekommene Zeitschriften in die dafür vorgesehenen Halterungen, der andere war an der Kasse und bediente den einzigen Kunden, der außer Pi im Laden war. Tomohisa stellte seine Musik ab und stand dann hinter dem jungen Mann, der mit seinen Einkäufen in einer kleinen weißen Tüte schließlich den Laden verließ. "Einen Nikuman, bitte!" sagte Yamashita lächelnd und deutete auf den großen Glasbehälter, in dem die Nikuman warmgehalten wurden. Während der Junge in seiner Uniform nickte und dann begann, vorsichtig einen herauszunehmen und einzupacken, kramte der Sänger in seinen Taschen nach den Münzen. Nachdem er bezahlt hatte, verließ er ebenfalls mit einer Tüte den Laden. Er schaltete die Musik wieder an und lief nach Hause. In der Eingangshalle konnte er den noch warmen Nikuman ungestört genießen, ehe er hochgehen und dort auf Jin treffen würde. ~~*~~ Sein Spiegelbild in den reflektierenden Wänden des Aufzugs gefiel ihm nicht besonders, doch Tsubasa konnte nicht mehr viel daran ändern. Ein leichtes Ruckeln und ein „Pling“ kündigten die Ankunft auf der Eingangsebene an und er trat durch die sich öffnenden Türen in die große Halle. „Guten Morgen, Yamashita.“, grüßte Imai freundlich. Pi saß in einer der Sitzecken und mümmelte irgendetwas vor sich hin. Nicht wirklich, weil er reden wollte, sondern eher, weil er es unhöflich gefunden hätte, jetzt einfach zu gehen, ging er kurz zu dem Jüngeren hinüber. Dieser erwiderte seinen Gruß mit einem Lächeln. „Frühstück? Sieht aus, als wärst du schon sehr aktiv so früh am Morgen.“, fragte Tsubasa mit einem Blick auf das Einwickelpapier vor Yamapi und auf seine Trainingsklamotten. Tomohisa nickte. „Manchmal muss ich einfach Nikuman essen, es überkommt mich einfach.“ Bevor Imai in das Grinsen einfallen konnte, sah er sich einer weniger angenehmen Frage gegenüber. „Aber, Sempai... du siehst nicht ganz ausgeschlafen aus...“. Ganz offensichtlich wollte Tomohisa nicht unhöflich sein, aber Imai war eigentlich schon klar gewesen, dass seine Augenringe unübersehbar waren. „Mmh. Wir waren so verrückt und haben gestern eine Videonacht gemacht. Obwohl Tackey und ich heute relativ früh diesen Interviewtermin haben. Nur, Tackey hab ich nicht wach bekommen, hab zahllose Male angerufen.“ Seufzend fuhr sich Tsubasa durch die Haare. Er konnte deutlich sehen, wie Yamashita versuchte, ein Grinsen zu unterdrücken. „Aber wenn Tackey und du heute Morgen früh rausmüssen, wer hatte denn dann die Idee zu so etwas?" Auf diese Frage hin verdrehte Imai die Augen. „Na, Tackey natürlich, er war ganz besessen davon. Und Katou und Kamenashi wussten ja nicht, dass wir beide morgens früh raus müssen und haben zugesagt, da wollte ich nicht der Spielverderber sein.“ Zögernd nickte Tomohisa. Einen Moment lang schien es, als sei der Jüngere irgendwie betroffen, doch dann kehrte das fröhliche Funkeln in die dunklen Augen zurück. „Kamenashi, hm? Ja, natürlich hat er zugesagt, dann konnte er ja Zeit mit dir verbringen. Und dann noch einen lauschigen Videoabend....“ Einen Moment starrte Tsubasa ihn sprachlos an, fing sich aber dann wieder. „Was ihr immer alle für einen Quatsch redet. Mit mir und Kamenashi hat das gar nix zu tun – wir waren wohl eher Anstandswauwaus für die anderen beiden. Dass Tackey auch immer so offensiv sein muss... und Kazuya und ich mussten uns den ganzen Abend das Geturtel mit Katou angucken.“ Kopfschüttelnd korrigierte er den Sitz seiner Jacke und nickte dann zu Tomohisa, der ihn etwas fassungslos ansah. „Ich bin dann mal weg, wenn Tackey schon nicht mal auftaucht, muss ich wenigstens pünktlich sein...“ Grüßend hob Imai die Hand und ging dann Richtung Ausgang. ~~*~~ Ein wenig geknickt machte sich Yamashita auf in seine Wohnung. Tsubasa hatte gar nicht gemerkt, was er mit seinen Worten eben angerichtet hatte. Auch wenn Yamapi schon die ganze Zeit irgendwie misstrauisch gewesen war, was Tackey und Shige anging, es so von Imai bestätigt zu bekommen, war einfach zu viel. Er fuhr mit dem Aufzug hoch in den sechsten Stock und stand schließlich vor seiner Tür. Von innen konnte er hören, dass Akanishi wohl in der Zwischenzeit aufgewacht war. /Ob ich das wirklich tun soll? Scheinbar ist Shige glücklich auch ohne mich./ Er seufzte auf und kramte dann seinen Schlüssel hervor. Als er den Schlüssel vor das Schlüsselloch hielt, fiel ihm auf, dass seine Hand zitterte. Anscheinend war er nervöser als er es sich selbst eingestehen wollte. /Hilft doch alles nichts./ Er steckte den Schlüssel in das Schlüsselloch und öffnete die Tür schließlich. "Ich bin wieder da!" rief er leise und erblickte im nächsten Augenblick Jin, der barfuss in der Küche stand und nur ein ziemlich weites weißes Hemd trug, das Yamashita als eines seiner Hemden identifizierte. Er hatte es sich irgendwann mal zu groß gekauft und seitdem lag es in seinem Schrank. /Dass er sich ausgerechnet das ausgesucht hat, ist schon seltsam./ Er musste lächeln über den Aufzug, in dem sein bester Freund in seiner Küche stand und Kaffee kochte, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Er schätzte an Jin diese Natürlichkeit, mit der er solchen Situationen jegliche Verfänglichkeit nehmen konnte, die irgendwer da hinein interpretieren konnte. Und auch umgekehrt schaffte er es, allem einen zweideutigen Touch zu geben, wenn er es wollte. "Ist doch okay, dass ich mir das Hemd genommen hab, oder?" Jin schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. /Wird schwerer als ich dachte./ Yamashita schlüpfte nun aus seinen Schuhen und ging ins Wohnzimmer. In der Zwischenzeit hatte Jin eilig eine weitere Tasse aus dem Schrank genommen und ihnen nun beiden Kaffee eingeschenkt. Mit den beiden Tassen folgte er Tomohisa ins Wohnzimmer und stellte sie auf den Tisch, ehe er sich aufs Sofa setzte. Noch immer stand Yamashita und verschränkte seine Hände ineinander. "Was ist?" Jin blickte ihn nun direkt an. Er fühlte, dass da etwas war. Immerhin kannte er Pi schon eine Weile. "Ich...", begann Yamapi, stockte dann aber. "Mir ist heute beim Aufwachen etwas klar geworden.", sagte er nun leise. Jin hatte den ersten Schluck aus seiner Tasse genommen und stellte diese nun ab. Er lauschte seinem besten Freund, unterbrach ihn nicht. "Es tut mir leid, aber...", unsicher blickte Pi zu Jin. Dieser hatte dieses Lächeln aufgesetzt, das Yamashita kannte. Es war eine Maske, die niemanden sehen ließ, wie es Akanishi wirklich ging, nicht einmal seinen besten Freund. "...aber du kannst nicht mit mir zusammen sein?", beendete Jin noch immer mit diesem Lächeln auf den Lippen den begonnnen Satz seines Gegenübers. Yamashita nickte schweigend. /Verdammt... diese Reaktion gefällt mir nicht. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll./ Er hatte zwar daran gedacht, dass Jin es nichts ausmachen könnte, hatte es sich vielleicht sogar gewünscht, aber nicht so. So war es so, dass er immer vermutete, dass Jin in Wirklichkeit anders empfand als er es zeigte. "Hör zu, Yamapi, es muss dir nicht leid tun...", fing Akanishi ruhig an. /Auch wenn du doch gesagt hast, dass du keine einmalige Sache willst, war es nicht so? Und jetzt lässt du mich einfach so fallen. Mich? Hast du nicht gemerkt, dass es für mich was Besonderes mit dir war? Dass es anders war als mit den andren? Dass du mir wirklich was bedeutest?/ Es fiel ihm schwer, ruhig zu bleiben, und so griff er erneut nach seiner Kaffeetasse, fast nur, um sich an etwas festhalten zu können. Er fühlte die Wärme durch das Porzellan, die seine klammen Finger erreichte. Und er beschloss Pi nicht zu zeigen, dass er verletzt war, und schon gar nicht, wie tief es ihn traf. "Du weißt, dass du mir viel bedeutest, sonst hätte ich das gar nicht mit dir getan. Ich bin gern mit dir zusammen und fühl mich gut, wenn du da bist. Für mich war es schon immer so, dass ich gern in deiner Nähe war, Jin. Aber... ich liebe ihn noch immer, das ist mir klar geworden. Und ich liebe dich auch, aber anders. Und es wäre nicht fair dir gegenüber, wenn ich so weitermachen würde. Wenn wir es jetzt beenden, dann haben wir, glaub ich, eine Chance Freunde zu bleiben, aber später hätte es sicher mindestens einem von uns wehgetan und alles kaputt gemacht." Yamashita atmete tief durch. Er fühlte sich gleichzeitig befreit und auch ängstlich. Nun hing es von Jin ab, ob sie weiterhin gute Freunde blieben oder ob er es ihm übelnahm. Yamapi biss sich auf die Unterlippe, ehe er es wagte, Jins Blick zu suchen. /Er lächelt noch immer./ Tatsächlich lächelte Akanishi weiter, auch wenn seine Augen etwas anderes verrieten. Jin stand auf, stellte seine Tasse ab und ging zu Pi. "Ist schon okay.", murmelte der Ältere und umarmte Yamashita, der davon vollkommen überrascht war. ~~*~~ Zufrieden sah Tatsuya auf die kleine weiße Tüte in seiner Hand. Eigentlich hatte er sich geschworen, nicht ständig zum Kombini zu rennen und sich fertiges Essen zu holen, aber er hatte einfach gar nichts mehr da gehabt. Da hatte ihn der Hunger dann doch hinausgetrieben. So hatte er sich einfach heute mal ein paar leckere Sachen gegönnt. Einkaufen würde er später und dann wurde wieder richtig gekocht. Als er von der Rückseite her auf das hohe JE-Gebäude zuschlenderte, sah er eine schlanke Gestalt im zweiten Stock im Fenster sitzen. Koki. Einen Augenblick zögerte er, doch dann beschleunigte er seine Schritte wieder. Schließlich wollte er dem anderen nicht das Gefühl geben, dass er ihm auswich, denn es hatte ja niemand eine Ahnung, dass er Tanakas Liebesgeständnis mitangehört hatte. Nur ein paar Schritte von der Wand entfernt blieb Tatsuya stehen und musterte Koki, der ihn immer noch nicht bemerkt hatte. Sein Blick wirkte abwesend und er saß bewegungslos auf der Fensterbank. „Hey, was ist denn mit dir los?“, rief Ueda nach einem weiteren Moment des Wartens. Tanaka schreckte hoch und blickte sich orientierungslos um, erst dann entdeckte er sein Bandmitglied auf dem Rasen vor sich. „Oi, Ueda. Was soll sein.“, erwiderte er mit einem für Tatsuyas Geschmack zu übertriebenen Lächeln. /Idiot, man kann doch sehen, das was nicht stimmt./ Den anderen weiter musternd grinste er hoch zu Koki. „Na, du sitzt da wie bestellt und nicht abgeholt und guckst grüblerisch vor dich hin. Nicht so ganz das, was man sonst von dir gewohnt ist.“ Als der Jüngere sichtlich unruhig abwehrte, lenkte Tatsuya ein. „Na ja, manchmal ist eben jeder etwas ruhiger.“ Im Grunde wusste er ja gar nicht, was er sagen sollte, wenn ihm Tanaka den Grund für sein Verhalten offenbaren sollte. Falls wirklich er der Grund für Kokis Benehmen war und daran gab es irgendwie wenig Zweifel. Für seinen letzten Satz erntete er ein schnelles Nicken und konnte sehen, wie sich der Jüngere wieder etwas entspannte. Er zeigte ihm seine Frühstücksvorräte und sie alberten ein bisschen herum über ihren Status als Boygroup, Ernährung und Kalorienzählen. Dann drehte sich Koki ganz zu ihm und ließ beide Beine aus dem Fenster baumeln. „Du, Tatsuya, es gibt was, was ich dich fragen wollte...“ ~~*~~ Eine ganze Weile hatte Akanishi nichts gesagt. Er hatte nur da gesessen und gelächelt. Und langsam aber sicher machte dieses Schweigen seines besten Freundes Yamashita nervös. Vielleicht hätte er es anders angehen sollen, aber wie? Gab es eine Lösung, die niemandem wehgetan hätte? Er wüsste nicht, welche. Tomohisa biss sich auf die Lippe. Natürlich liebte er Shige, aber er wollte auch Jin nicht verlieren. Es würde hart genug werden, wenn er versuchte, sich wieder mit Katou anzufreunden und ihn eventuell irgendwann zurückzugewinnen, da brauchte er seinen besten Freund an seiner Seite. Zumal er auch wusste, dass er Jin gar nicht aus dem Weg gehen konnte, dafür hatten sie viel zu viele gemeinsame Freunde. Ein leises Seufzen entkam Yamapis Kehle und fast gleichzeitig hatte sich auch Akanishi wieder bewegt. Er war aufgestanden und kam nun auf den Dunkelhaarigen zu. "Mach nicht so ein Gesicht... natürlich sind wir auch weiterhin Freunde." Jin stand nun vor Yamashita und ergriff dessen Hand. Yamapi verstand sofort, worauf der Andere hinaus wollte, und sie machten ihren Freundschaftshandschlag, den sie sich vor langer Zeit ausgedacht hatten. Sie hatten so viel gemeinsam erlebt, was sie beide nicht missen wollten. Und es tat gut zu wissen, dass es wenigstens eine unveränderliche Größe in ihren Leben gab. "Ich danke dir...", nuschelte Pi schließlich und suchte Jins Blick, doch dieser wich ihm aus. "Ist schon okay... Neee? Ich zieh mich jetzt an und mach mich auf zu mir nach Hause. Ich bin ziemlich fertig und will wenigstens noch duschen." Akanishi begann in Windeseile, sich seine Hose zu suchen und sie anzuziehen. Seine restlichen Klamotten klemmte er sich in einem Bündel unter den Arm. Yamashita unterdrückte ein Seufzen. Ihm kam es vor, als wollte Jin so schnell er konnte von ihm weg, und irgendwie fehlte ihm der Elan, ihn aufzuhalten. Also sah er schweigend zu und stand etwas verloren im Genkan, als Akanishi in seine Sandalen schlüpfte. "Aber wir sehen uns später, oder?" Ein nervöses Lächeln begleitete diese Frage des NEWS-Leaders. "Natürlich! Ich meld mich dann bei dir." Akanishi nickte und Yamashita sah ein ehrliches, wenn auch etwas unsicheres Lächeln. ~~*~~ Irgendwie fühlten sich seine Knie wacklig an. Wie blind starrte Jin vor sich hin, völlig damit beschäftigt, die in ihm brodelnden Emotionen zu kontrollieren, und erst als er schon mitten in der Eingangshalle stand, wurde ihm klar, dass er mit dem Aufzug nicht zu sich sondern ganz nach unten gefahren war. Genervt atmete er durch und drehte sich wieder zum Fahrstuhl, um nach oben zu fahren. Da fiel sein Blick auf Ryo, der gerade die Eingangshalle betrat und wie erstarrt stehen blieb, als er Jin sah. /Waaarum, was hab ich getan?/ bemitleidete Akanishi sich selbst. Der Anblick von Nishikido rief die Erinnerungen an ihren One-Night-Stand wach und, was das eigentlich Schlimme war, auch die an die Vorhaltungen, die ihm Yamapi deswegen gemacht hatte. Ob Ryo wirklich darunter litt? Konnte eine leidenschaftliche Nacht – auch wenn sie mit einem Mann war – denn soviel bedeuten? Jin biss sich auf die Unterlippe. Gerade jetzt war er verunsichert, denn seine Beziehung zu Tomohisa würde sich ja nach dem Gespräch eben auch nur auf einen One-Night-Stand beschränken... Mit einem knappen Nicken ging Ryo an ihm vorbei zu den Briefkästen, sein Gesicht was betont ausdruckslos. Langsam drehte sich Jin und folgte ihm mit seinem Blick. Es passte ihm gar nicht, wie er behandelt wurde, denn irgendwie zeigte es, dass Pi recht gehabt hatte. „Hey, wo kommst du denn grad her?“ Noch während er fragte, klang der Satz für ihn selbst belanglos und erzwungen. Der Meinung schien auch Nishikido zu sein, der von seinem Brieffach aufsah und ihn einen Augenblick lang fassungslos musterte. Dann verhärteten sich die Gesichtszüge des NEWS-Member wieder, er senkte den Blick auf den Briefkasten und erklärte kühl: „Müll rausbringen.“ Jin sah, wie der andere das Fach abschloss und sich aufrichtete. Grinsend entgegnete er: “ Ui, da steckt ja ein richtiger Hausmann in dir.“ Im Moment war ihm egal, was der andere dachte, er musste sich selbst beweisen, dass er fröhlich war, dass er kein Problem damit hatte, dass er eben von seinem besten Freund abserviert worden war. Doch Ryo grummelte nur etwas in sich hinein und schien Jins Scherz alles andere als lustig zu finden. Als sich hinter ihnen die Schiebetüren öffneten, wandte sich Akanishi schnell um und sah Nakamaru hineinkommen. Erleichtert, jemanden zu sehen, der nicht so eine miese Laune verbreitete wie Ryo, ging Jin seinem Bandmitglied entgegen und begrüßte ihn mit Handschlag. „Na, lass mich raten, du kommst grad von deiner Freundin...“ Yuichi lief unter seinem anzüglichen Grinsen zwar rot an, wich aber nicht aus. „Du hast es erfasst.“, erwiderte er schmunzelnd. „Ist doch was Tolles, seine Abende mal woanders verbringen zu können." Jin nickte und lachte dann. „Von wegen Abende, du bleibst mal gleich die ganze Nacht. Alter Schwerenöter....“ Neckisch zwickte er Nakamaru in die Seite, der kichernd auswich und irgendwas von wegen „der Neid spricht aus dir“ brabbelte, während er sich bemühte, Akanishis Kitzelattacken zu entgehen. Wenig später sanken sie beide etwas atemlos und lachend auf zwei Sessel und vereinbarten Waffenstillstand. Erst da fiel Jin auf, dass Ryo verschwunden war. Kurz beschlich ihn ein mulmiges Gefühl. Ob er der Grund war, dass Nishikido so schlecht drauf war? Doch zur Zeit hatte er zuviel mit sich selbst zu tun, um sich wirklich Sorgen um andere zu machen. Das Herumalbern mit Yuichi betäubte nur den Schmerz, der immer noch in ihm wütete. Deshalb verabschiedete er sich jetzt auch von dem Älteren und kehrte endlich in sein Zimmer zurück, wohin er eigentlich vorhin schon hatte verschwinden wollen. *********** Vor sich hingrollend stapfte Ryo die Treppen hoch. Immer noch konnte er das Gelächter der beiden KAT-TUN-Mitglieder hören, die sich in der Eingangshalle umher jagten. Unbewusst umschloss seine Hand fester seinen Schlüssel, bis die Knöchel weiß hervortraten. Ja, er hatte sich wieder gefangen... bis eben. Jin zu sehen war ja schon schlimm genug, aber dass dieser auch noch so unbedarft fröhlich und selbstbewusst daherkam, war einfach nicht zu ertragen. /Was für ein Arschloch!/ Die Begegnung hatte Ryos Adrenalinpegel nach oben geputscht und er konnte sich nur schwer beruhigen. Dabei beunruhigte es ihn am meisten, dass er anscheinend nicht damit umgehen konnte, Akanishi gegenüber zu treten. Verdammt, er musste sich endlich wieder einkriegen, es war halt passiert. Nishikido drückte seine Appartementtür auf und rief: „Tadaima!“ Während er sich die Schuhe auszog, versuchte er, sich an Subarus beschwichtigende Worte zu erinnern, doch so richtig wollte es ihm nicht gelingen. Deshalb wirkte auch Uchis liebes „Okaeri!“, das von einem fröhlichen Lächeln begleitet wurde, auf ihn eher nervig. Nicht dass Hiroki irgendetwas dafür konnte, er hatte ja nicht mal eine Ahnung, was alles vorgefallen war, aber jetzt gerade ertrug Ryo es nicht, irgendwen gut gelaunt zu sehen. Er wich Uchis Blick aus und ging in die Küche, wo er sich etwas zu trinken eingoss. Nur einen Augenblick später hörte er ein leises Tapsen hinter sich und Uchi sah ihn aus unschuldigen Augen fragend an. „Was ist dir denn über die Leber gelaufen? Komm schon, ich hab den ganzen Abwasch gemacht, da kannst du ja wohl den Müll runterbringen.“ Gereizt schnaubte Nishikido und ignorierte, dass der Jüngere gar nicht wissen konnte, was eigentlich mit ihm los war. „Nichts, vergiss es.“ Dann schob er sich an ihm vorbei und ging wieder ins Wohnzimmer. Doch Uchi ließ nicht locker, was eigentlich klar gewesen war, denn er hasste es, so kurz abserviert zu werden. „Hab ich dir was getan? Ja wohl nicht! Und wenn es sich nicht mal mit deinem Stolz vereinbaren lässt, den Müll runter zu bringen, wie überlebst du dann hier? Außerdem kann es nicht schaden, wenn du auch mal ein bisschen mehr Hausmann wirst, jetzt wo du hier...“ Den Rest des Satzes nahm Ryo gar nicht mehr wahr. Für ihn fühlte es sich an, als wolle Uchi ihn einfach falsch verstehen. Und dann benutzte er auch noch das gleiche Wort wie Jin eben, das war ja nicht zum Aushalten. Schnell flüchtete er, schlüpfte in seine Schuhe, schnappte sein Portemonnaie und erklärte, er sei bald wieder da. Dann schloss er die Tür hinter sich, wohl wissend, wie unrecht er Hiroki gerade tat, der jetzt sicher völlig verwirrt vor der verschlossenen Tür stand. Aber jetzt musste er einfach raus, wollte allein sein. ~~*~~ Uchi saß auf dem Sofa im Wohnzimmer und sah fern. Ryo war einfach so gegangen, ohne ihm zu sagen, wohin, und so nutzte er die Zeit eben allein. Hin und wieder war der Ältere wirklich schwierig... Momentan lief gerade eine Morgensendung, in der neben Nachrichten auch Aktuelles aus dem Showbiz gebracht wurde. Seit er nicht mehr wirklich dabei war, schaute er viel fern. Er hatte immer irgendwie das Gefühl, alles als Letzter zu erfahren. Als schließlich das Telefon von Nishikido klingelte, jagte es dem auf der Couch Sitzenden einen gehörigen Schreck ein. /Mensch, stell dich nicht so an, ist doch nur das Telefon./ Hiroki musste über sich selbst grinsen. Ohne darüber nachzudenken, dass es Ryo vielleicht nicht recht war, wenn er bei ihm ans Telefon ging, stand er auf und lief zu dem weißen Apparat, der auf einem kleinen Schränkchen stand. "Hallo? Hier bei Nishikido." "Eehhh?!? Uchi? Bist du das?", fragte eine mehr als überraschte Stimme am anderen Ende der Leitung. "Ähm... ja... und dir sollte bewusst sein, dass man so eigentlich kein Telefonat anfängt, Subaru. Normalerweise stellt man sich vor." Uchi musste grinsen. Er konnte sich vorstellen, wie überrascht Shibutani durch seine Stimme sein musste. Und gerade im Moment fühlte er wieder dieses Stechen in seiner Brust, wie es immer war, wenn ihm bewusst wurde, dass er nicht mehr dazu gehörte. Früher hätte es Subaru nie überrascht, dass er bei Ryo war. "Na ja, da du ja weißt, wer ich bin, hab ich mir das schon mal gespart." Subaru nickte, obwohl ihm bewusst war, dass man das eh nicht sehen konnte. "Ich wusste gar nicht, dass du bei Ryo bist, er hat es gar nicht erwähnt, als ich letztens bei ihm zu Besuch war. Dabei hätte ich dich vielleicht auch gern mal wieder gesehen. Aber er war ja schon immer etwas besitzergreifend, wenn es um dich ging." "Besitzergreifend? Das klingt ja wieder... musst du immer so zweideutig sein? Ryo und ich sind uns eben einfach nahe dadurch, dass wir immer zusammen waren, sei es nun bei Kanjani oder bei NEWS." Uchi musste schlucken, es war schwerer, darüber zu reden als er es sich gedacht hatte. "Und dass ich bei ihm bin, war auch nicht wirklich geplant.", setzte er leise hinzu. "Ist ja auch nicht so wichtig. So habe ich wenigstens auch mal wieder die Möglichkeit, wenigstens deine Stimme zu hören. Kannst du mir Ryo-chan mal eben geben?" Shibutani wusste, dass es keinen Sinn machte, rumzudiskutieren. Und eigentlich hatte er ja nur angerufen, um zu hören, ob es Nishikido gut ging. "Ist grad nicht da...", nuschelte der Jüngere nun. "Wie, nicht da? Wo ist er denn?" Uchi musste grinsen. Wie konnte Ryo es nur wagen, irgendwohin zu gehen. Wusste er nicht, dass es Leute gab, die ihn vielleicht anrufen wollten? "Na ja, du könntest es natürlich auf seinem Handy probieren, wenn dir das nicht zu abgedreht ist." Hiroki liebte es, Leute mit solchen kleinen Sätzen aufzuziehen. Vielleicht lag es daran, dass er es, wenn Ryo da war, nicht tat, um den Leuten auch mal ne Pause zu geben. "Neeee, so wichtig ist es nicht. Und vielleicht kannst du mir ja das Ganze viel besser beantworten. Wie geht es ihm denn?" Subaru klang plötzlich total ernst. "Wie soll es ihm schon gehen? Es geht ihm gut, denk ich. Mal davon abgesehen, dass er heute total schlechte Laune hatte, so ganz plötzlich." Uchi verstand Shibutani mal wieder nicht, aber das ging ihm ja öfter so. "Ich geh nicht davon aus, dass er dir erzählt hat, was zwischen ihm und Akanishi-kun vorgefallen ist?" Nun wurde Uchi hellhörig. "Vorgefallen? Haben sich die beiden gestritten?" /Es sieht Ryo gar nicht ähnlich mit Akanishi-kun zu streiten, er kann ihn doch eigentlich gut leiden./ Subaru seufzte. /Also hat er es ihm nicht erzählt./ "Nein... gestritten haben sie sich nicht, eher was anderes. Du hast ja sicher schon mitgekriegt, dass Akanishi aus seiner Sexualität nie einen Hehl gemacht hat, nicht wahr?" Uchi nickte. "Und wir alle wissen ja, dass Ryo leicht homophob sein kann. Hat Jin ihn etwa angemacht?" /Auf solch ein aussichtsloses Spiel würde sich doch keiner einlassen, wenn es so viele andere und bereitwilligere Opfer gibt./ "Na ja, kann man so sagen. Und es kam wohl dazu, dass die beiden zusammen im Bett gelandet sind. Klar war ne Menge Alkohol im Spiel, aber seitdem ist Ryo ziemlich verwirrt. Kannst dir ja denken, dass es für ihn nicht so einfach zu begreifen ist. Er neigt doch eh dazu, solche Sachen überzubewerten." Uchi schwieg. /Hatte ihm Subaru gerade erzählt, dass Ryo es mit einem Kerl getan hatte? Sein Ryo?/ "Ähm... willst du mich verarschen oder was? Ryo? Mit Jin?" "Warum sollte ich mir sowas ausdenken? Er war verdammt fertig wegen der Sache und ich hab ihn aufgepäppelt, aber irgendwie mach ich mir Sorgen um ihn." "Es ist dein absoluter Ernst, nicht wahr?" Uchi lauschte in die Stille, die entstanden war. Er konnte immer noch nicht glauben, was er da eben gehört hatte. Er selbst hatte Ryo immer als absolut hetero eingeordnet, als jemanden, bei dem sich noch nicht einmal ein Versuch lohnen würde. Sollte er sich so geirrt haben? Oder war es ein einmaliger Ausrutscher? "Mein vollkommener Ernst." Erneut trat Schweigen zwischen den beiden Telefonpartnern ein. "Hör zu, Uchi, ich muss Schluss machen. Bin mit den Anderen verabredet. Könntest du mir einfach den Gefallen tun und ein Auge auf Ryo haben und für ihn da sein? Vielleicht hört er dir ja auch eher zu als mir." "Klar, mach ich... und Subaru, danke..." "Kein Problem! Immerhin gehörst du doch zu uns und du bist Ryos bester Freund..." Beide verabschiedeten sich und legten dann auf. Ein wenig benommen wankte Uchi durchs Wohnzimmer zurück zum Sofa. Er schnappte sich eines der Couchkissen, umarmte es und starrte vor sich hin. In Gedanken ging er alles noch mal durch. Für ihn war es, als hätte jemand ein Naturgesetz gebrochen. ~~*~~ Kawumm!!! In jedem Schlag steckte soviel Kraft, wie er aufbringen konnte. Der schwere Sandsack schwang leicht hin und her. Tatsuya konnte während seines Trainings komplett abschalten, seine Umwelt verschwand wie hinter einem Schatten und seine Gedanken konzentrierten sich nur auf die Bewegungsabläufe. Heute war er wieder einmal besonders dankbar für diese Tatsache. Als Koki ihn vorhin so zögerlich etwas fragen wollte, hatte er beinahe einen Herzkasper bekommen. Er wollte die Frage nicht hören, konnte dem Jüngeren doch noch überhaupt keine Antwort geben, ob er seine Gefühle erwiderte oder je erwidern konnte. Doch Kokis Frage war etwas ganz anderes gewesen. „Würdest du mich mal mit zum Boxtraining nehmen? Ich würde das gerne mal ausprobieren... wenn es dich nicht stört.“ Das hatte Tanaka ihn gefragt. Ueda hatte einen Moment gebraucht, um den Schreck zu verdauen und sich wieder so zu fangen, dass er ihm antworten konnte. Natürlich störte es ihn nicht und sie hatten sich gleich für den Nachmittag verabredet, um zusammen zum Training zu fahren. Aber innerlich war es ihm unglaublich peinlich gewesen, was er sofort in Kokis Worte hineingedeutet hatte. Als würde er doch irgendwie darauf warten... Mit dem Unterarm wischte er sich über die schweißnasse Stirn. Sein Trainer stand neben dem Trainingssack und korrigierte seine Haltung, aufmerksam die Schläge verfolgend, die Tatsuya austeilte. Koki hatte eine Pause eingelegt und saß auf einer Bank. Neben ihm saß sein Trainingspartner, der ihm eine Wasserflasche reichte und aufmunternd auf die Schulter klopfte. „Bis man das so durchhält wie er, dauert’s ein bisschen. Aber du stellst dich nicht schlecht an.“ Mit einem Lächeln nahm Koki die Flasche und nickte. Dann heftete er seinen Blick wieder auf die schlanke Gestalt seines Bandkollegen. Tatsuya bekam von alledem nichts mit, er war vertieft in sein Training und vielleicht war das gut so. Schließlich durfte er sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)