Begegnungen 3 von BlackViper (Wird es ein happy End geben?) ================================================================================ Kapitel 9: No° 9 ---------------- PART NINE Er war den Rest des Tages so aufgeregt gewesen, dass an Arbeit gar nicht mehr zu denken war. Bei dem Versuch sich durch einkaufen abzulenken kam auch nichts bei heraus. Nur, dass er drei neue Hemden, vier neue Krawatten aus Seide und zwei Paar neue Schuhe gekauft hatte. Zudem hatte er eine äußert schöne Uhr gefunden, die zwar sehr teuer war, ihm aber ausgesprochen gut gefallen hatte. Also hatte er sie gekauft, musste er doch jetzt nicht mehr so auf sein Geld achten. Er hatte sich außerdem eine Gesichtsmassage mit Reinigung in einem Kosmetikstudio gegönnt und gleich noch seine Hände maniküren lassen. Er fühlte sich nun wieder rundum wohl, war aber dennoch aufgeregt wie ein kleines Kind. Er fühlte sich nicht schlecht bei dem Gedanken, sich heute Abend mit einem Mann zu treffen, auch wenn er erst mal nicht daran denken wollte, was noch alles passieren könnte. Also vertrieb er sich die Zeit, oder besser, lenkte sich mit Geld ausgeben ab. Je später es wurde, desto nervöser wurde er aber schlussendlich. Er verbrachte eine halbe Stunde vor dem Spiegel und fragte sich, ob er doch besser nicht zur Kosmetik hätte gehen sollen. Er fand, dass ein Gesicht so rot wäre. Er trug eine kühle Feuchtigkeitscreme auf und hoffte, die Rötungen würden dadurch weg gehen. Dann stand er vor dem Kleiderschrank, der leider auch schon zu klein geworden war und überlegte, was er anziehen sollte. Er entschied sich für einen seiner Maßanzüge, einen schlichten schwarzen, den er mit einem weißen Hemd aber ohne Krawatte tragen wollte. Dazu ein paar der neuen Schuhe, enge schwarze Boxershorts und schwarze Söckchen. Dann verschwand er nochmals im Bad und stylte seine Haare, verschmierte etwas Gel darin und zupfte sie nach hinten weg. Als er fertig war, musste er sich selbst eingestehen, dass er einfach nur umwerfend aussah. So gut gefallen hatte er sich schon lange nicht mehr. Connor würde erst einmal schlucken müssen, wenn er ihn sah, da war er sich sicher. Um halb acht war das bestellte Taxi da. Er warf sich noch schnell seinen Mantel über und verließ seine Wohnung. Und zum ersten Mal gestand er sich ein, dass er nicht wusste, ob er heute Nacht wieder kommen würde. Er erreichte das „Normas“ um fünf nach acht. Der Verkehr war schlimmer gewesen als angenommen. Noch dazu hatte er wohl einen Taxifahrer abbekommen, der sich in der Stadt überhaupt nicht auszukennen schien. Verärgert stieg er aus und gab nur ein kleines Trinkgeld. Als er dann jedoch die Schlange vor dem Restaurant sah, musste er erst einmal schlucken. Der Andrang war noch schlimmer als gestern. Die Leute standen da und froren, nur weil sie einmal in das angesagteste Restaurant wollten, das es weit und breit gab. Er ging schnurstracks an der Schlange vorbei und wurde mit einigen bösen oder interessierten Blicken gemustert. Als er am Eingang ankam, wurde er unfreundlich von einem Türsteher begrüßt. „Hey Junge, schön hinten anstellen!“ Finn ärgerte sich über den Ton, den der Mann anklingen ließ, aber er machte ja auch nur seine Arbeit. „Ich bin hier um acht mit Connor verabredet“ sagte er nur knapp und sah die Sache damit als erledigt an. Doch der Mann machte keine Anstalten aus dem Weg zu gehen. „Ach, bist du das. Das kann ich mir gut vorstellen. Das sind hier alle“ verspottete er Marc und zeigte auf die Schlange. Nun war Marc wütend und es war ihm anzusehen, doch ehe er noch etwas sagen konnte kam ein weiterer Mann hinzu. Dieser schien das Gespräch mitbekommen zu haben und verpasste dem Türsteher nun eine gehörige verbale Rüge. Scheinbar hatte Connor jedem klar gemacht, dass er heute einen Bekannten erwartete und dieser sofort zu ihm geführt werden sollte. Finn fühlte sich sehr geschmeichelt dadurch und musste leicht grinsen. Der Mann entschuldigte sich auf einmal überschwänglich und er trat ein. Seinen Mantel nahm man ihm sofort ab und er wurde von einer jungen Bedienung zu seinem Tisch geführt. Dieser lag jedoch nicht, wie er erwartet hatte im allgemeinen Raum, in dem alle Gäste aßen. Nein, er wurde durch eine Tür in ein separates Abteil geführt. Dieser Raum war wirklich nur ganz bestimmten Gästen vorbehalten und nun fühlte er sich wirklich geschmeichelt. Connor war noch nicht da, also nahm er erst einmal Platz und bestellte sich ein Bier. Hier war es still. Lediglich gedämpfte Musik war aus versteckten Lautsprechern zu vernehmen. An der Wand hing ein großer Flachbildschirm, der ein bekannte Musikvideos abspielte, aber stumm blieb. Nach zwei Minuten hatte er schon sein Bier bekommen. Man saß hier also nicht nur geschützt von den anderen Blicken sondern genoss auch noch einen besonderen Service. Er fühlte sich sichtlich wohl und wartete noch fünf Minuten, ehe sich die Tür erneut öffnete. Connor trat ein und sah noch etwas gestresst aus, trotzdem zauberte er ein Lächeln auf sein Gesicht. Finn stand auf um ihm entgegen zu kommen und ihn zu begrüßen. Und wie er es sich gedacht hatte, blieb Connor erst einmal kurz stehen, ließ seinen Blick einmal von oben nach unten und wieder nach oben über Finns Körper gleiten, ehe er einmal fest schluckte, sich dann wieder fing und ihm die Hand entgegen streckte. „Ich freue mich Sie wieder zu sehen, Finn!“ Finn musste sich ein Siegerlächeln verkneifen, ging doch die erste Runde entschieden an ihn. Aber auch er musste bewundern feststellen, dass auch Connor sich nicht hatte Lumpen lassen und extrem gut gekleidet war, einfach nur unwiderstehlich aussah. Fast hätte er gelacht, als er daran denken musste, wie die beiden auf jeden andern hätte wirken müssen. Zum Glück waren hier aber keine andern Gäste. „Ganz meinerseits. Ich muss mich für die Einladung bedanken!“ „Nicht doch, es ist mir eine Ehre und eine sehr große Freude. Wie Sie sehen, habe ich uns einen sehr ruhigen Tisch reserviert!“ Finn sah sich noch einmal demonstrativ den Raum an, als hätte er ihn noch nicht gesehen, zog eine Augenbraue hoch und wand sich wieder an Connor. „Ja ich sehe schon. Sie wollen gern ihre Ruhe, vermute ich?“ „Nun ja, ich mag es nicht, wenn gute Gespräche durch den Lärm der Gäste gestört werden! Ich habe schon gehört, dass sie Probleme hatte mit einem der Türsteher. Ich habe mich bereits darum gekümmert. Das wird sicher nicht wieder vorkommen, Sie sind hier jederzeit willkommen!“ „Nun, der gute Mann hat nur seinen Job gemacht. Und ich muss sagen, sehr gut sogar! Lassen wir das doch einfach auf sich beruhen. Ich bin ja nun hier!“ „Ich mag es nur nicht, wenn einige vom Personal einfach meine Anweisungen übergehen oder überhören!“ Connor zuckte mit den Schultern und wies mit der Hand auf den Stuhl, auf den Finn sich setzen sollte. Er selbst setzte sich direkt daneben. Als die Bedienung wieder kam bestellte sich Connor einen Whisky und etwas zu Essen. Auch Finn hatte sich bereits ein Menü von der Karte ausgesucht. Die beiden fingen an sich zu unterhalten. In allererster Linie war Connor daran interessiert, wie Finn an Michelle geraten war, die, was Männer betraf wohl einen einschlägigen, wenn auch nicht schlechten Ruf besaß. Finn klärte über die Umstände ihres ersten Zusammentreffens auf und erfuhr, dass wohl einige Leute sehr überrascht darüber waren, dass sie und Finn auch nach längerer Zeit noch immer regelmäßig zusammen zu sehen waren. Das schien untypisch für Michelle zu sein. Die Frage Connors, ob zwischen den beiden etwas Ernsteres sei, verneinte er nur knapp, wollte er doch nicht so gern über sein Privatleben sprechen. Dann verfiel das Gespräch auf seinen Beruf in der Modebranche, für den sich Connor sehr zu interessieren schien. Den Rest des Abends belief sich das Gespräch also darauf zu erzählen, was in dieser Stadt Modemäßig angesagt war. Finn war sehr interessiert mehr zu erfahren, war doch jede Information nützlich für seinen Job. Und hier kam er kostenlos an einige kleinere Informationen, die ihm noch nützlich sein konnten. Je länger der Abend wurde, desto näher war Connor an Finn heran gerutscht, der bisher noch keine Anstalten machte, das als unangenehm zu empfinden. Im Gegenteil, er stellte fest, wie unheimlich süß Connor aussah, wenn er lachte und dass er seine Gesten beim Erzählen unheimlich niedlich waren. Er war weit davon entfernt, sich in diesen Mann zu verlieben. Aber je mehr Zeit er mit ihm verbrachte, desto mehr interessierte er sich für ihn und desto gespannter wurde er, was hier noch alles geschehen konnte, ehe er Panik bekommen würde. Connor derweil berührte sein Gegenüber immer wieder wie zufällig im Gespräch um diese weiche Haut spüren zu können. Er war mehr als nur angetan von dieser Schönheit. Solch einen Beau bekam man nur selten vor die Nase. Scheinbar war Finn auch noch interessiert an ihm, anders konnte er sich dessen Reaktion nicht erklären. Er hatte diesem Treffen zugestimmt, war her gekommen, machte keine Anstalten weg zu rutschen, je näher er kam und er zuckte nicht einmal zurück, wenn er ihn berührte. Er wollte zu gern wissen, wie weit dieser Junge bereit war zu gehen. Also wurde er von Minute zu Minute offensiver. Zu verlieren hatte er nichts. Selbst wenn er keine Chancen hätte, würde er sehr gern mit diesem faszinierenden Geschöpf befreundet sein. Interessant war der Junge schon sehr. Denn trotzdem keine körperlichen Abwehrreaktionen auf die Berührungen zu erkennen waren, schien ihn die ganze Situation doch sehr zu beschäftigen. Das war an seinen Augen zu erkennen. So als müsste er jedes mal darüber nachdenken, wie er sich bei einer Berührung verhalten sollte und sich dann immer entschied am besten gar nichts zu machen. Und je mehr er sich Finn besah, desto sicherer war er sich, dass dieser definitiv schon was mit einem Mann gehabt hatte. Und das gab ihm eine Chance. Er war in der Hinsicht nicht besser als Michelle, das wusste er. Aber er konnte sich wie Michelle dem Charme des anderen nicht entziehen und wollte auch etwas von dieser Aura kosten, die den anderen umgab. Sicher war hier keine Liebe, nicht mal der Ansatz davon im Spiel. Es war vielmehr der sexuelle Reiz, wie Finn wohl ohne Kleidung aussieht. Wie er sich anhört, wenn er erregt ist und wie er schmeckt. Dies alles wollte er zu gern wissen, aber er würde sich wohl noch etwas Zeit nehmen müssen. Der Junge war noch nicht so weit, dass man ihn schon offensiv in ein Bett hätte einladen können. Als besann er sich und beließ es diesen Abend bei leichten Berührungen, einer Nähe, die schon fast zu nah war und einem interessanten Gespräch. Connor verfluchte sich nur, als er gegen Ende dieses Treffens auch noch eine Erektion bekam. Das hatte er nun davon, dass er die ganze Zeit so nah an dem Jungen saß, seinen Geruch wahrnahm und Fantasien nachhing, die schon lange nicht mehr jugendfrei waren. Finn hingegen machte nach wie vor keine Anstalten sich ihm zu nähern oder irgendetwas zu tun, was darauf hindeuten könnte, dass er Interesse hätte. Allerdings hatte er natürlich mitbekommen, dass sein Gegenüber auf einmal schwerer atmete und die Beine übereinander schlug. Das war für ihn eindeutig genug und er war stolz auf sich selbst, solch eine Reaktion bei einem Mann ausgelöst zu haben. Es war nicht das gleiche wie bei einer Frau. Bei Frauen und Männern war das normal. Aber nicht unter seinesgleichen. Das war wie eine Bestätigung, die er bisher nur einmal in seinem Leben bekommen hatte. Und nun verstand er langsam, dass er sie wieder bekommen wollte. Das er tatsächlich seit damals hätte wissen müssen, dass er nicht nur auf Frauen stand. Ihn traf diese Erkenntnis etwas überraschend und er sann noch eine Weile darüber nach, vergaß aber nicht, Connor genau zu beobachten. Noch immer verhielt er sich passiv, rang mit einer Entscheidung, ob er heute Abend diese Bestätigung ganz und gar haben wollte oder nicht. Dann musste er aber auch seinen Hormonen nachgeben. Er entschloss sich nun zu Frontaloffensive, soweit ihm eine Offensive möglich war. Als sich Connor umsetzte und die Beule in seiner Hose eindeutig sichtbar war, starrte er sie unverhohlen an. Dann hob er seinen Blick ganz langsam und lächelte ein geheimes Lächeln. Connor war erst etwas verblüfft, dann verstand er und lächelte zurück. Beide warfen sich Blicke zu, Blicke der Wissenden. Nun brauchte sich Connor auch nicht mehr unbequem hinsetzen. Er konnte seine Erregung offen präsentieren und das Gespräch wurde anzüglicher. Finn, der trotz allem schüchtern war, was dieses Thema nun anging, betrank sich noch ein wenig. Als er sich selbst für angetrunken genug hielt, hatte er seine endgültige Entscheidung getroffen. Er kippte den Rest in seinem Glas runter und erhob sich. Er lächelte Connor smart an. Dieser hatte sofort begriffen und stand ebenfalls auf. „Hier entlang bitte!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)