Na und!? von -Nicky- (+ Hot One inbegriffen ;-)!) ================================================================================ Kapitel 3: 3 ------------ so hier ist teil drei! Kurze rede langer sinn, ich will euch nicht davon aufhalten :). Wenn er euch gefällt, sagt mir bescheid. dann stell ich kapitel vier rein. müssen aber mindestens 5 kommentare sein. sonst lass ich es sein ... Mitten in der Nacht schleicht sich Mike leise aus dem Haus heraus. Er will Leon nicht unbedingt halb zwei Uhr frühst begegnen. Wer weiß, was er davon halten würde. Aber eigentlich könnte es Mike auch nicht interessieren. Er muss Leon keine Antwort stehen, da er ihm nicht verpflichtet ist. Er muss zwar erst in ein paar Stunden bei der Arbeit antanzen, doch er will sich vorher noch mit Heino treffen, der ihn vor einer Stunde geweckt hatte. Heino hat ziemlich geheimnisvoll getan und Mike ist von Natur aus der neugierig. Hoffentlich ist ein kleiner Einbruch drin, denn der Junge braucht jetzt erst mal Ablenkung von dem ganzen Hin und Her, was die ganze Zeit herrscht. Vorsichtig, bedacht die Tür leise zuzumachen, klettert er aus der Wohnung und zieht sich die Schuhe an. Dann geht er durch den unbeleuchteten Korridor die Treppe hinunter. Den Fahrstuhl wird er wohl eine ganze Weile nicht mehr benutzen. Das ist sich Mike sicher. Leise verlässt er nun auch das Haus und schwingt sich auf sein Fahrrad. Wiedereinmal bemerkt er das parkende Auto nicht, dass ihn verwundert mustert. „Muss er nicht erst in zwei Stunden zur Arbeit?“ fragt Rene, der aber keine Antwort bekommt. Verwundert blickt er auf den Beifahrersitz, wo seine Kollegin heute fehlt. Das hatte er schon wieder vergessen. Rene ist so sehr in seinen Gedanken vertief gewesen, dass ihm das nicht mal aufgefallen ist. Er blickt dem kleinen Nach, wie er die Straße entlang radelt. Vielleicht sollte er ihm nach? Schnell schmeißt Matze den Mercedes an und fährt dem Jungen vorsichtig hinterher, so das er ihn nicht bemerkt. Doch Rene merkt schnell, dass er nicht zur Bäckerei möchte. Der Kleine hat noch etwas anderes vor. Eine halbe Stunde später parkt er seinen Wagen in der Nähe einer Nachtbar, die noch geöffnet hat. Rene beobachtet, wie Mike sein Fahrrad anschließt und den Laden betritt. Was er hier wohl will? Mist das er nicht einfach nachsehen kann. Vor der Tür steht ein schwarzgekleideter Mann und der scheint nicht jeden reingehen zu lassen. Dabei würde er so gern wissen, was sein Süßer da treibt. Mike tritt an eine Bar heran, wo Heino mit seinen drei Jungs schon auf ihn wartet. Sie trinken alle vier ein Bier und sehen ihn schon freundlich entgegen. „Was gibst?“ fragt er nach und setzt sich mit auf einen hohen, runden Stuhl ohne Lehne. „Wir wollten dir heute jemanden vorstellen, der großes Interesse an deinem Talent hat.“ erklärt Heino und begrüßt ihn freundlich. Mike zieht die Augenbraun hoch und sieht die Typen an, „und wen meint ihr bitte?“ „Sie meinen mich.“ antwortet eine weibliche Stimme, die eben von der Toilette wiederkommt. Mike dreht sich verwundert um und blickt in das Gesicht einer fast gleich alten Frau, die blond, schwarze Haare hatte. Irgendwie kommt sie ihm etwas bekannt vor. Nur wo hat er sie denn schon mal gesehen? „Hallo.“ meint er irritiert, während sich Claudia neben ihn setzt. „Hallo.“ lächelt sie ihn auch freundlich an. Scheinbar erkennt der Kleine sie wirklich nicht wieder. Das ist gut für sie, denn so braucht sie sich keine Ausreden einfallen lassen. Claudia greift in ihre Jackentasche und holt eine Schachtel mit Zigaretten hervor. „Willst du auch eine?“ hakt sie nach und hält die geöffnete Schachtel vor seine Nase. Mike nimmt dankend an und holt ein Feuerzug hervor, während die unbekannte Frau die Schachtel wieder wegpackt. Sie ihm auffällt wartet sie auch auf das Feuerzug. „Hier bitte.“ meint er nur und zündet ihre Zigarette auch noch rasch an, bevor er das Feuerzug wegsteckt. Danach sehen sich die Beiden nur wieder an und ziehen erst einmal an ihren Zigaretten. Mike ist sich ganz sicher, dass sie das Gespräch beginnen wird, denn er sollte ja extra her kommen. Und damit hat er sich auch nicht geirrt. Nur ein paar Sekunden später beginnt sie zu sprechen. „Ich bin Claudia, nett dich mal persönlich kennen zulernen.“ lächelt sie und streckt ihm die Hand entgegen. Mike schüttelt sie etwas verwundert und nickt nur schwach. War will die von ihm? „Du fragst dich sicher, weshalb wir dich mitten in der Nacht herbestellen, oder?“ hakt Claudia schmunzelnd nach, woraufhin Mike aber keine Antwort gibt. Die Beamte zieht kurz an ihrer Zigarette und spricht weiter, „nun es geht um ein kleines Ding, was wir drehen wollen.“ Mike zieht die Augenbraun hoch und blickt dann seine Kumpels an, die breit zurücklächeln. Der Junge weiß noch nicht so recht, was er davon halten soll. Er findet es nicht toll, dass diese unbekannte Frau bei dieser Sache mitwirkt. Die Jungs müssten doch wissen, das er gern allein arbeitet und nur wenige Leute in seine Geschehnisse einweiht. „Wer sagt ihnen denn, dass ich der richtige Mann dafür bin?“ will Mike charmant lächelnd wissen. Claudia verliert ihren freundlichen Gesichtsausdruck nicht, während sie ihn anstarrt. Langsam kann sie Rene echt verstehen, weshalb dieser Junge so faszinierend ist. Und sicher ist er auch nicht leicht zu knacken. Claudia juckt es irgendwie in den Fingern auch ihr Glück bei Zeiten mal zu versuchen. Immerhin läuft ja noch eine Wette unter den Kollegen, auch wenn Rene sicher einen gewaltigen Vorsprung besitzt. „Ich merke so etwas sofort, wenn ich die Leute sehe.“ erwidert Claudia und zieht wieder an ihre Zigarette und atmet den Rauch langsam aus. Mike tut es ihr gleich und beobachtet seine Kumpane aus den Augenwinkel scharf. Er ist immer noch nicht davon begeistert. „Und was ist, wenn ich nicht mitwirken will?“ fragt er schmunzelnd nach. Claudia zieht die Augenbraun leicht hoch und holt einen kleinen Zettel aus ihrer Jackentasche hervor, „das glaub ich kaum.“ Dann schiebt sie ihn den Zettel zu. Mike nimmt diesen interessiert in die Hand und blickt auf ein Bild eines Diamanten, der Interesse in ihm weckt. Das war der rote Diamant, der Dritte aus der Reihe der Regenbogendiamanten. Alle drei sind unschätzbar wertvoll, doch gemeinsam offenbaren sie ein Geheimnis, das noch keiner gelöst hat. Mike versucht sich seine Freude erst einmal nicht anmerken zu lassen, dass er so eine große Chance hat. Aber die Beamten ist nicht dumm und erkennt die Gelegenheit. „Weißt du, er wird in ein paar Wochen kurzzeitig hier ausgestellt. Das dauert zwar noch etwas, aber die Vorbereitungen sollten schon getroffen werden. Natürlich würde ich fair mit dir und deinen Freunden teilen, falls es uns gelingen sollte.“ erklärt sie freundlich und nimmt das Blatt wieder zu sich. Mike schüttelt den Kopf und bläst etwas Rauch aus, „ich will kein Geld für das Teil.“ Claudia sieht ihn verwundert an. Hat er den Köder etwa nicht geschluckt und zurückgewiesen? „Wieso nicht?“ „Weil mich nur der Stein an sich interessiert. Ich zahle euch aus und die Sache ist gegessen.“ schlägt er lächelnd vor. „Du bist dir schon bewusst, was für Unmengen an Geld zu auftreiben müsstest, wenn du uns auszahlen willst?“ hakt Claudia warnend nach. „Ja, bin ich mir.“ nickt er und drückt seine Zigarette aus, bevor er der Beamtin tief in die Augen schaut. Diese zuckt dabei nicht einmal mit der Wimper, aber etwas komisch ist ihr schon dabei. Hatte Rene nicht gesagt, dass der Kleine sehr schüchtern wäre und niemand gern in seiner Nähe hat? Und seit wann strahlen seine Augen so charmant? Claudia versteht es nicht. „Also, steht unser Deal?“ hakt er mit einem inneren Feuer nach, den man in seinen Augen immer mehr erkennen kann. Mike streckt die Hand aus und wartet darauf, dass Claudia einschlägt. Und wie in Trance schlägt sie auch ein, ohne es selber richtig bejagt zu haben. „Dann sind wir uns ja einig.“ nickt Mike und beugt sich wieder zurück, so das ihre Gesichter wieder einen ordentlichen Abstand zueinander haben. Eigentlich will sie jetzt noch rasch Wiederspruch einlegen, aber irgendwie bekommt sie kein Wort heraus, wenn sie die so strahlenden Augen des Jungen begutachtet. Der Kleine ist wirklich erstaunlich süß. Doch die Beamte muss sich zusammenreisen. Sie hat ihn an der Angel, jetzt muss sie nur noch herausbekommen, ob er den anderen Diamanten auch besitzt. „Weißt du Mike, wenn das Ding klappt können wir die anderen Beiden auch noch holen.“ schlägt sie vor und drückt ihre Zigarette aus, um sich gleich eine neue anzünden zu können. Dieses mal gibt Heino ihr rasch Feuer. „Bringen wir erst mal dieses Ding zuende.“ antwortet der Kleine, der scheinbar nicht zu weit vorausplanen will oder aber sehr vorsichtig mit seiner Wortwahl ist. Claudia überlegt gerade, ob sie ihn noch näher befragen soll, doch da ruft plötzlich jemand von einem Sitzplatz am Fenster, „Achtung, die Bullen kommen!“ Mike zuckt merklich zusammen. Er ist noch keine 18 und darf deshalb hier um diese Zeit nicht stecken. Das könnte wirklich Ärger geben. „Tschau. Lass dir von Heino meine Nummer geben und meld dich die Woche.“ meint Mike hastig und steht auf. „Was hast du?“ wundert sich Claudia, die nicht so ganz die Ausmaße versteht, die die Polizei eben ausgelöst hat. Mike gibt dem Barkeeper ein Zeichen, der rasch eine Bewegung zur Hintertür macht. „He, warte mal.“ Claudia springt schnell auf und rennt dem Jungen hinter. Da geht die Vordertür schon auf und die Polizei betritt die Kneipe. Claudia ist gerade im letzten Moment um die Ecke abgetaucht und erreicht den Kleinen hastig, bevor er nach draußen verschwindet. „Was wollen sie noch?“ stutzt der Junge, als er die Tür auch noch mit für sie geöffnet hält. „Ich wollte noch kurz mit dir zuende reden.“ antwortet sie und rennt dem Jungen nach, der sie eben an der Hand packt und hinterher zieht. Sie rennen hinter ein paar große Container und nehmen dort Schutz ein. Hier könnten die Polizisten sie nicht so schnell entdecken, aber die Beiden kommen hier auch nicht weg. Sie befinden sich im Hinterhof der Kneipe, von wo aus es kein Entkommen gibt. „Wenn die Bullen kommen, dann sagen sie besser nichts.“ flüstert Mike, der immer noch wie selbstverständlich ihre Hand hält. Das ihm das nicht mal unangenehm wird. Claudia wundert das schon sehr. Oder ist der Kleine nur gegenüber Männern so anders? Wahrscheinlich sind ihm Frauen doch lieber. Die Beamten wittert eben ihre Chance den Jungen für sich zu begeistern. „Danke noch mal, dass du nicht weitergerannt bist.“ meint sie, um ein Gespräch beginnen zu können. „Ist schon OK. Viel weiter wäre ich eh nicht gekommen.“ antwortet er und blickt jetzt auf seine Hand, die ihre immer noch festhält. Er lässt sie ohne zu zögern los und lehnt sich langsam gegen einen Container an. Claudia sieht ihn dabei zu und tut es ihm dann gleich. „Was denkst du, wie lange die jetzt in der Kneipe sind?“ hakt sie neugierig nach. „Meistens eine halbe Stunde. Der Barkeeper sagt mir dann immer bescheid.“ erwidert Mike gelassen. „Passiert dir das denn öfters?“ wundert sich die Beamtin, die das kaum glauben kann. „Aller 14 Tage auf jeden Fall. Ich treffe mich öfters mit denen hier in der Kneipe. Das ist also normal.“ lächelt er und schließt entspannt die Augen. Claudia beobachtet ihn dabei und ist immer faszinierter von dem Jungen. Er ist zwar drei Jahre jünger als sie, doch das stört sie momentan nur sehr gering. „Du bist echt süß.“ entgleitet es der Beamtin freundlich. Mike blickt sie streng an und erwidert, „keine Anmachen hier. Ich steh nicht auf so was unter Kollegen!“ Claudia sieht ihn verwundert an. Jetzt nennt er beide schon Kollegen oder anders ausgedrückt Partner. Wieso wollten aber alle Jungs aus einer Partnerschaft keine Liebe machen? Der Beamten hängt dieser Satz langsam zu den Ohren raus. „Wir sind noch keine Partner, falls du das nicht weißt.“ meint sie nur daraufhin, da sie nicht lockerlassen möchte. Mike wendet das Gesicht kurz zur Seite und erwidert, „für mich sind wir es schon. Außerdem steh ich nicht auf...“ doch zugleich schluckt er merklich. Wollte er das eben gerade sagen? Ist er wirklich Mike? Verwirrt bleibt ihm die Sprache weg. „Du stehst nicht auf Frauen?“ hakt Claudia lächelnd nach, die das schon ganz anders gehört hatte, „dabei haben deine Kumpels etwas ganz anderes behauptet.“ „Das wollt ich auch gar nicht sagen.“ protestiert der Kleine und springt auf, als eine Tür aufgeschlagen wird. Claudia reagiert sofort und zieht ihn mit einem Ruck zu sich hinunter und bemerkt dabei nicht einmal, dass er den Jungen gegen ihre Brust presst, damit dieser nichts erwidern kann und keinen Laut von sich gibt. Mike jedoch ist das ganz und gar nicht egal. Er würde sich gern befreien, doch ihr Griff ist ziemlich fest und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als ruhig an ihrem Bussen zu lehnen. Während die Beamte den Lichtern folgt, die über sie hinwegfegen, denkt Mike eben daran, was geschehen würde, wenn er vor Rene und Leon mit einer Frau antanzen würde. Vielleicht hätte er dann seine Ruhe? Aber was passiert, wenn er alles dadurch nur noch schlimmer macht? Was würde geschehen, wenn er diese Frau dann auch noch auf der Backe hat und dann vielleicht noch eine Vierecksbeziehung führen muss? Mike würde sich jetzt am liebsten Ohrfeigen. Jetzt denkt er schon an eine Vierecksbeziehung. Wieso kommt er nur in den blödesten Situation auf solche Dinge? Das passt ihn gar nicht! „Siehst du jemanden?“ fragt eine männliche Stimme eine Zweite. „Nein, nichts zu sehen. Gehen wir wieder rein.“ erwidert der andere und dann hören sie die Tür erneut aufschlagen und laut wieder zuschlagen. „Puh, das war knapp.“ meint Claudia erleichtert und lockert ihren Griff, als ihr diese komische Stellung eben bewusst wird. Dabei errötet sie leicht, was der Kleine in der Dunkelheit nicht erkennen kann. Mike richtet sich langsam wieder auf und tut erst einmal so, als wäre nichts gewesen, doch auch Claudia erkennt den leichten Rotschimmer in seinem Gesicht. Vielleicht kommt sie ihm doch noch näher. „Hab ich nicht eine Belohnung verdient, dass ich dich gedeckt habe?“ hakt sie lächelnd nach. Der Kleine dreht den Kopf verwirrt zu ihr herum, „auf was willst du hinaus?“ „Auf das hier, was denn sonst.“ und ehe der Junge reagieren kann, umarmt sie ihn bereits und beide Lippen berühren sich innig. Zuerst wehrt sich Mike dagegen, doch dann lässt er es geschehen. Dann kann er wenigstens herausfinden, ob er dieses Kribbeln wirklich nur bei den Männern bekommt. Oder ob das total normal ist. Er erwidert deshalb den Kuss etwas leicht verlangend, auf was Claudia ohne weiteres eingeht. Erst als sie keine Luft mehr bekommen trennen sie sich. Beide sehen sich kurz ohne weitere Mimik an, bis die Beamten wieder ein freundliches Lächeln aufsetzt und Mike seinen leicht düsteren Blick. „Also, das müsste als Belohnung sicher reichen.“ erwidert er und steht jetzt langsam auf, „hier ist meine Handynummer. Rufen sie mich an, falls etwas neues anliegt.“ meint Mike noch rasch und drückt ihr einen Zettel in die Hand. Dann verschwindet er rasch, in dem er die Mülltonnen umrundet und eine etwas verdutzte Beamtin zurücklässt. Damit hat sie nun gar nicht gerechnet. Scheinbar hat ihn der Kuss gar nichts ausgemacht. Und so war es auch. Als Mike wieder durch die Bar eilt und nach draußen, wo er sein Fahrrad abschließt und zum Bäcker radelt, denkt er nicht mehr lange über den Kuss nach. Es hat nicht einmal gekribbelt und dabei hat er es so gehofft. Wahrscheinlich empfindet der Junge wirklich etwas für Männer, aber das will er im Augenblick nicht wahrhaben und verscheucht deshalb den Gedanken eilig. „Guten Tag!“ strahlt Rene, der die Bäckerei kurz vor um vier betritt. „Oh hallo.“ lächelt der alte Mann ihn an, „was soll es sein?“ „Ein kleiner Lehrling bitte, der gleich aushaben müsste.“ erwidert Matze freundlich. „Ach sie meinen Mike, der ist eben in der Umkleidekabine. Wenn sie wollen, dann lass ich sie dort warten.“ meint der Lehrmeister nett. „Ja gern.“ bedankt sich Rene und lässt sich zu den Umkleidekabinen führen, an der eine Dusche angeschlossen ist. Das Wasser läuft als er eintritt, doch Matze kann durch einen dicken Vorhang nichts erkennen. Deshalb nickt er dem alten Mann nur rasch zu und lässt sich auf eine kleine Bank nieder, von der aus Mike ihn nicht gleich sehen kann. Mal sehen, wie der Kleine reagiert, wenn er Rene hier antrifft. Mit viel Vorfreude ihm Bauch wartet er gespannt auf das Erscheinen des Jungen, auf das er nicht lange warten muss, denn plötzlich lässt ein Handyklingeln ihn hochfahren. Erschrocken sieht er sich ihm Raum um und erkennt einen Rucksack wieder, aus dem das Klingeln ertönt. Vielleicht sollte er rangehen, bevor der Anrufer auflegt? Aber Mike ist schneller und springt unbekleidet aus der Dusche. Weshalb auch nicht, denn immerhin ist er der Einzige, der heut außer dem Bäckermeister in der Backstube ist. Eilig zieht er den Vorhang zur Seite und öffnet seinen Rucksack. Erst als er sein Handy in der Hand hält und den Anruf entgegen nimmt, erkennt er Rene vor ihm. Dieser blickt ihn musternd an. Der Kleine hat echt einen zierlichen, guten Körperbau. Er sieht einfach umwerfend süß aus. Das muss sich Matze sofort eingestehen. „Was, was machen sie hier?“ stottert Mike herum und nimmt Schutz hinter seinem Rucksack, wodurch sein geliebtes Teil etwas verdeckt wird. „Ich komme dich abholen.“ antwortet Rene, der wie ein Sonnenscheinchen strahlt. Das ist fast nicht auszuhalten, wie fröhlich er aussieht. Und Mike weiß auch wieso das ist und der Grund gefällt ihm gar nicht. „Hallo? Hallo Mike?” fragt jemand am Hörer, den der Junge schon fast wieder vergessen hat. „Oh, tut mir leid. Ich bin jetzt dran.“ antwortet er hastig und zieht aus dem Rucksack mit einer Hand ein weißes Handtuch hervor. Doch irgendwie hängt es etwas dumm fest und er bekommt es nicht richtig los. Rene geht seufzend auf den Jungen zu, der ihn ängstlich anblickt und gar nicht richtig auf die Worte seines Onkels hört, der ihn mal wieder zu einer Party einladen will. „Was machst du da?“ will Mike erschrocken wissen, als Matze das Handtuch aus der Verhakung löst und mit dem Tuch sanft über Mikes Schulterblätter streift. Der Junge fährt merklich zusammen und bekommt sofort eine Gänsehaut. Jedoch ist es eine angenehme Gänsehaut, die ihn erröten lässt. „Mike bist du noch dran?“ will der Onkel verwundert wissen. „Ich hab jetzt keine Zeit für dich. Ruf mich später noch mal an.“ meint der Junge und drückt den Anruf rasch weg, während Rene mit dem Handtuch seinen Rücken entlang fährt. Dabei vergisst der Kleine sogar, dass er total nackt vor diesem Mann steht, der ihn scheinbar soeben verführen will. Und das gelingt ihm leider auch sehr gut, denn Mike hat absolut keine Lust sich dagegen zu wehren, was man verstehen kann. „Wollen wir etwas Spaß haben?“ hakt Rene mit einem warmen Hauch ins Ohr des Jungen nach. Dieser errötet noch mehr, wenn dies überhaupt möglich ist. Wie süß der Kleine doch ist. Matze hat echt zutun sich zusammenzureisen und es langsam anzugehen. Da aber Mike nichts gegen zu haben scheint setzt er sein Vorhaben weiter in die Tat um. Somit umschlingt Matze den Jungen von hinten und zieht ihn dicht an sich heran. Das der Kleine noch nass ist kümmert ihn überhaupt nicht. Ganz ihm Gegenteil, dass reizt ihn nur noch mehr. Langsam fährt er dem Jungen vom Hals bis zur Brust mit der Hand entlang und küsst ihn dabei sanft ihm Nacken. Überall wo Mike die feurigen Küsse spürt beginnt seine Haut merklich zu kribbeln. Ihm ist im Moment sogar egal, dass dieser Typ ein Kerl ist, der ihn so verwöhnt. Rene wandert langsam noch weiter mit seiner Hand hinab und küsst den Kleinen verlangender am Hals. Da hören sie plötzlich Schritte auf den Gang. So schnell es geht zieht sich der Kleine das Badehandtuch um die Taille und blickt etwas beschämt zur Seite. Rene wiederum interessiert das überhaupt nicht und er blickt dem Lehrmeister, der auf einmal in der Tür steht, freundlich ins Gesicht. „Ähm, ich wollte dir nur sagen, dass du morgen eine Stunde später kommen kannst.“ mit diesem Satz, denn er hatte die Situation sofort verstanden, eilt er sehr rasch wieder aus dem Raum hinaus und schließt die Tür. Rene kann sich ein Lächeln nicht verkneifen. Der Alte ist auch noch so lieb und verlässt freiwillig das Feld ohne etwas zu sagen. Dann bedeutet das sicher auch, dass er nichts dagegen hat, wenn die beiden es hier tun würden. Neugierig mustert er Rene, der immer noch puderrot im Gesicht angelaufen ist. Eben will er ihn wieder am Nacken kraulen, da schlägt der Kleine ihm die Hand weg. „Was ist?“ wundert sich Matze und geht einen Schritt auf ihn zu. „Lass das, nicht mehr.“ murrt der Kleine, der wieder zur Besinnung gekommen ist. „Und warum nicht?“ stutzt Rene, der kein Problem damit hat hier weiterzumachen. „Weil ich es nicht will. Geh raus. Ich will mich umziehen.“ meint der Junge scharf. „Na gut, dann wart ich halt draußen.“ erwidert Rene und beugt sich noch einmal rasch vor und drückt den Jungen einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Mike will eben mit einem Duschshampoo nach dem Typen werfen, als der die Tür schnell hinter sich schließt. Erleichtert und doch auch etwas erschrocken über sich selbst setzt sich Mike kurz auf die Bank und denkt nach. Beinah hätte er es wirklich so weit kommen lassen. Das darf ja wohl nicht wahr sein! Wie konnte er das nur zulassen! Er schämt sich dafür und nicht nur deswegen. Sein Lehrmeister hätte ihn auch noch beinah bei so etwas peinlichen erwischt. Das musste echt nicht sein. Das wird er Rene nicht verzeihen! Das schwört er! Mit gemischten Gefühlen zieht er sich um und öffnet das Klappfenster über seinem Spinnt. Eilig klettert er hinaus und zieht es hinter sich leicht zu, so das es nicht auffällt und wie verschlossen aussieht. Er muss Rene jetzt nicht noch mal begegnen. Soll dieser doch auf ihn warten, bis er schwarz wird! Wütend steigt er auf sein Fahrrad und radelt so schnell es geht nach hause. Claudia sieht dem Jungen dabei verwundert nach. Wollte der nicht mit Matze gemeinsam herauskommen? Was da wohl wieder geschehen ist? Hat Rene etwa eine Abfuhr erhalten? Bei dem wütenden Blick des Jungen ist das gut vorstellbar. Als Mike endlich etwas geschafft daheim ankommt schließt er das Fahrrad nur rasch an und eilt ins Haus. Er braucht Ruhe und eine Dusche. Irgendwie hat er noch etwas Shampoo im Haar, das er dort wohl kaum auswaschen konnte. Mike will eben seine Wohnungstür öffnen, als Leon seine Tür aufreist. Es scheint fast so, als hätte dieser richtig auf ihn gewartet. Mike dreht sich verwundert zu dem Lehrer um, der ihn freundlich anlächelt. „Na einen anstrengenden Tag gehabt?“ will er wissen. Mike überlegt, was er ihm antworten soll und da ihm nichts passendes einfällt nickt er nur. „Wenn du willst kannst du zum Ausruhen einen Kaffee mit mir trinken.“ schlägt Leon nett vor und nickt mit dem Kopf in Richtung seiner Wohnung. Mike ist eben dabei den Mund zu einer Ablehnung zu öffnen, als sein Handy klingelt. Etwas genervt geht er ran und erkennt erst an der Stimme, wer ihn mit unterdrückter Nummer angerufen hat. „Was ist los Mike? Wieso bist du schon daheim?“ fragt Rene neugierig und etwas besorgt nach. Nicht auch noch das! Gibt der Typ denn nie auf? Kann er nicht mal ein paar Minuten Ruhe haben? „Ich, ich wollt halt allein nach hause.“ antwortet er rasch. „Und das soll ich dir glauben?“ wundert sich Matze fragend und mit Nachdruck. „Ja.“ meint Mike knapp und etwas genervt. „Und es liegt sicher nicht an meinen zärtlichen Berührungen, die dir so gefallen haben?“ hakt Matze mit einem Unterton nach, der dem Jungen zugleich wieder die Röte ins Gesicht treibt. Leon entgeht diese Veränderung nicht und er zieht merklich die Augenbraun hoch, obwohl er das auch sehr süß findet. Zum Vernaschen süß um genau zu sein. „Woher willst du denn wissen, dass mir das gefallen hat?“ fragt Mike etwas zornig nach, wobei ihm aber immer wärmer bei den Erinnerungen daran wird. Matze lacht plötzlich in den Hörer. „Was ist so lustig?“ möchte der Kleine eilig wissen, als er eine Autotür von weiten zuknallen hört. „Ich komm jetzt vorbei und da können wir gern dort weitermachen, wo wir stehen geblieben sind.“ schlägt Rene vor und ein Schatten ist vor der Haustür bereits zu erkennen. „Ich, ich hab aber keine Zeit.“ verhaspelt sich der Junge merklich, woraufhin Rene nur noch mehr Lust bekommt den Kleinen zu treffen. „Ach ja? Und was machst du gerade?“ fragt er nach und arbeitet schon mit irgendetwas an der Haustür herum, wo das Schloss plötzlich aufspringt. Leon reagiert sofort und zieht den Jungen zu sich ran. Rene bleibt wie vom Blitz getroffen in der Tür stehen und sieht seinen Exfreund erzürnt an. „Hast du nicht verstanden? Der Kleine hat jetzt keine Zeit für dich, Matze.“ mischt sich Leon ins Geschehen mit ein. Mike macht verwundert den Mund auf und dann gleich wieder zu. Eigentlich will er nicht zu Leon, doch der scheint seine letzte Rettung. Ihm ist die Sache von vorhin so peinlich, dass er Rene kaum richtig in die Augen sehen kann und deshalb nur betreten zur Seite blickt. Matze schaut ihn unter weiterhin an, als erwarte er doch noch eine Reaktion von dem Kleinen. Leon lächelt seinen Ex unterdessen hochmütig an und meint, „du kannst ja morgen wiederkommen. Wir haben erst mal keine Zeit für dich.“ Nachdem er diesen Satz beendet hat zieht er den Jungen einfach mit in seine Wohnung, der ihm betreten folgt und ohne sich zu wehren. Dann schmeißt Leon die Tür ins Schloss und beide lassen Rene so im Flur stehen. Dieser verflucht sich innerlich nicht schneller in der Umkleidekabine nachgesehen zu haben. Er war einfach zu langsam! Jetzt hatte Leon seine Gelegenheit ihm näher zu kommen! Das ist doch nicht wahr! Doch so schnell würde er nicht aufgeben. Dann wartet er halt solange in dem Auto, bis bei dem Kleinen das Licht in der Wohnung angeht. Spätestens dann kann er es noch einmal versuchen. Etwas niedergeschlagen schlürft Matze aus dem Haus. Leon beobachtet ihn durch das Fenster, ehe er sich dann zu dem Jungen wendet. „So, den sind wir erst mal los.“ lächelt er ihn an und zieht ihn an der Hand ins Wohnzimmer. Mike folgt ihm betreten und sieht das rote, gemütliche Sofa als erstes im Raum stehen. Es wirkt wirklich wie eine richtige Kuschelecke. Mike fühlt sich sofort wohl bei dem Lehrer. „Möchtest du jetzt einen Kaffee?“ hakt Leon nach, der sich gar nicht erst setzt, so wie der Kleine. „Äh, ja gerne.“ antwortet dieser etwas betreten und blickt zur Seite. Ihm ist immer noch warm und das ist ihm auf Dauer etwas unangenehm. Warum kann dieses Gefühl denn nicht einfach verschwinden? Leon kommt schon nach ein paar Sekunden mit zwei Tassen Kaffee in die Wohnstube zurück. Dabei schmunzelt er innerlich über sich selber. So geschickt hatte er den Kleinen nun doch bei sich sitzen und dabei wollte dieser sicher zuerst ablehnen. Ja, aber dann kam Rene der wohl etwas zu aufdringlich gewesen sein muss. Bei Gelegenheit muss er sich bei seinem Ex mal dafür bedanken. So eine guten Augenblick gibt es selten. Mike nimmt eine Tasse entgegen, aus der noch Dampf aufsteigt. Leon lässt sich lässig neben ihm nieder und trinkt schon einen Schluck des schwarzen Getränkes. Der Kleine blickt ihn immer wieder flüchtig an, was dem Lehrer natürlich nicht entgeht. Jetzt mustert der Kleine ihn sogar schon. Langsam hat er ihn wirklich so weit, dass er weitergehen kann. Bei diesem Gedanken lässt sich ein breites Lächeln nur schwer unterdrücken. „Ich, ich wollt mich noch mal wegen vorhin bedanken.“ fängt der Junge endlich ein Gespräch an und nippt vorsichtig an dem heißen Getränk. „Kein Problem, für dich würde ich das immer wieder tun.“ antwortet sein Lehrer und stellt seine eigene Tasse und die des Jungen erst einmal auf einen kleinen Tisch ab. Mike schluckt merklich und ihm wird wieder warm. Dabei ist die Hitze gerade erst abgeklungen. Sein Lehrer streichelt ihn durch das Haar und beugt sich ihm entgegen. Mike hat nur noch Augen für die Lippen des Mannes, die so verführerisch aussehen. Plötzlich taucht das Bild von Rene vor seinem geistigen Auge auf. Etwas erschrocken beugt er sich zurück und Leon hält inne. „Stimmt etwas nicht?“ möchte der Lehrer neugierig wissen, der die Unsicherheit deutlich spürt aber keine richtige Lust hat zu warten. „Nein, nichts.“ antwortet der Siebzehnjährige und versucht eben zu seiner Kaffeetasse zu greifen, um sich hinter ihr etwas zu schützen, da hält Leon diese Hand zurück. Mit klopfenden Herzen schaut der Kleine dem Mund wieder entgegen, der sich sanft auf seinen Lippen niederlässt und ihn zugleich irgendwie beruhigt. Dieser Kuss tut so gut und auch das Bild von Rene verschwindet vor seinen Augen. An diesen Mann verschwendet er erst einmal keinen Gedanken mehr. Leon wird immer energischer und verlangender. Somit muss Mike seinen Mund öffnen und lässt ihn Eintritt gewähren. Der Kuss wird immer wilder und der Kleine macht ohne nachzudenken mit. Vergessen ist das ganze Drumherum. Leon grinst in sich hinein. Das ist die passende Gelegenheit um etwas herauszufinden, was er schon die ganze Zeit wissen wollte. Vorsichtig wandert er mit einer Hand unter das T-Shirt des Siebzehnjährigen und fährt ihn sanft über die Brust. Zuerst zuckt der Junge etwas zusammen und will mit dem Küssen aufhören, aber Leon lässt das nicht zu. Mike reizt diese Berührung immer mehr. Seine Nippel werden steif und überall wo Leon lang fährt entflammt sein Körper spürbar mehr. Plötzlich bekommt er Lust darauf seinen Lehrer etwas herauszufordern. Er will unbedingt wissen, wie weit er gehen würde. Mike küsst den Mann nun selbst etwas energisch und fährt mit einer seiner Hände über seinen Rücken. Natürlich bleibt sein Verhalten nicht ohne folgen. Leon lässt seine Hand nun über den Bauch des Jungen immer weiter nach unten streifen. Bis er an seine Beine kommt. Mike zuckt zugleich zusammen und will seine Beine zusammenhalten, doch das lässt Leon nicht zu. Er kniet sich mit einem Fuß zwischen seine Beine und zwingt ihn somit die Beine etwas geöffnet zu halten. Damit hat Mike nicht gerechnet und so ganz begeistert ist er von dieser Situation auch nicht. Ihm gefallen die Berührungen zwar immer noch, aber ein komisches Gefühl macht sich in ihm breit, was er nicht zuordnen kann. Leon legt seine Hand auf einen seiner Schenkel und beginnt vorsichtig auf und ab zu streicheln. Mike spreizt die Beine instinktiv etwas mehr. Der Lehrer geht ohne weiteres sofort darauf ein und macht sich an seiner Hose zuschaffen. Mike reist die Augen erschrocken auf. So weit wollte er es eigentlich nicht kommen lassen. Aber diese Berührungen tun so gut. Und außerdem lenkt ihn das etwas von Rene ab, der ihn ebenfalls schon versucht hat zu verführen. Was wäre nur geschehen, wenn sein Lehrmeister nicht hereingekommen wäre? Doch Leon lässt dem Jungen keine Zeit für weitere Überlegungen. Er fährt ihm mit der Hand plötzlich in die geöffnete Hose hinein und ohne weiteres unter die Unterhose. Mike hebt das Becken automatisch etwas nervös und zugleich erregt an. Jetzt beginnt sein Lehrer mit seiner Hand an dem bereits leicht vorhandenen Ständer zu reiben. Mike wird immer erregter und weiß bald nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Er lässt sich einfach fallen und denkt noch nicht über die Folgen nach. Leon kann nicht anderes, als den Kleinen etwas zu ärgern und so zieht er seine Hand mit einem Mal wieder zurück. Das führt dazu, dass der Junge ihn entrüstet anblickt. Besonders als der Lehrer dann auch mit seinen Küssen aufhört und sich aufrichtet. Mike schaut ihn etwas wütend, doch auch erschrocken an. Stimmt irgendetwas nicht oder, weshalb hört er plötzlich auf? „Was ist?“ hakt der Kleine nach, dessen Wangen förmlich glühen. Leon setzt sich wieder neben ihn und fährt sich lässig durch das Haar. Mike kann es nicht glauben. Wieso hört er plötzlich so auf? Das kann doch nicht wahr sein! „Was ist?“ will er erneut wissen, da sein Gegenüber immer noch nicht antwortet. Leon lächelt unterdessen in sich hinein. Wie der Kleine so süß zu ihm aufblickt ist wirklich zum anbeißen. Am liebsten würde er ihn sofort flachlegen und ihn nicht so zappeln lassen, aber er will das alles genießen. Der Kleine soll von sich aus wollen und anfangen. Erst dann würde er mit ihm Schlafen, erst dann, wenn der Junge ihm völlig verfallen ist. „Ich möchte dich zu nichts zwingen.“ erwidert der Lehrer charmant lächelnd. „Aber das tust du doch gar nicht.“ protestiert der Siebzehnjährige sofort, kaum das der Mann ausgesprochen hat. Leon beugt sich zu ihm vor und küsst ihn zärtlich auf den Mund. Während der Kuss noch anhält gleitet er mit seinen Händen Mikes Hose hinauf und knöpft dann seine Hose wieder zu. Der Kleine bekommt erst etwas davon mit, als es schon geschehen ist. Mike weiß gar nicht so recht, was er davon halten soll. Eigentlich hat er diese ganzen Berührungen und Zärtlichkeiten total genossen. Kommt das etwa nicht so an? Doch Leon sieht das genauso. Er ist immer mehr von dem Jungen fasziniert, den er bald ganz für sich haben möchte. Doch irgendwie muss er dem Jungen auch eine Antwort geben, weshalb sie es jetzt noch nicht tun. Dabei bezweifelt der Lehrer aber stark, ob der Kleine überhaupt soweit gedacht hat. „Nein, Mike. Ich kann nicht einfach so weit mit dir gehen. Ich will dir deine Jungfräulichkeit nur dann nehmen, wenn du dich bereit dazu fühlst.“ lächelt Leon und küsst den Jungen, der immer noch sehr rot im Gesicht ist, auf den Mund. Der Kleine erwidert erst einmal gar nichts und blickt nur verlegen zur Seite. Wie hat Leon nur bemerkt, dass er noch Jungfrau ist? Benimmt er sich so auffällig für einen Jungen? Der Lehrer grinst breit in sich hinein. Er hat also mit seiner Vermutung recht. So einfach hat er das herausfinden können. Das wird sicher noch total lustig mit dem Kleinen. Denn wenn er einmal entjungfert ist, wird ihm das niemand mehr zurückgeben können. Plötzlich steht der Lehrer auf und fährt sich vielsagend durch das Haar. Mike blickt zu ihm auf und erwischt sich dabei auch, wie er dem Mann kurz auf dem knackigen Arsch starrt. Die Wärme steigt noch mehr in ihm auf, wenn dies überhaupt noch möglich ist. Dann fängt Leon mit einem Thema an, der Mike zu tiefst erst einmal schockt. „Ich muss morgen zu einem Lehrgang für 14 Tage.“ meint er freundlich und sieht den Kleinen aufmerksam an. „Was für ein Lehrgang?“ hakt der Junge etwas alarmiert nach. „Ich will mich in Fremdsprachen etwas weiterbilden. Manche Lehrer aus deiner Schule nehmen auch dran teil. Also, falls du auf die Idee kommen solltest mal dort aufzukreuzen, was ich kaum annehme, dann wirst du dort wenig Lehrer antreffen können.“ lächelt Leon und fährt sich erotisch, wie Mike meint, in seine Hosentasche und holt sein Handy hervor. Er drückt kurz darauf um, als würde er sich nach der Zeit erkundigen. Danach wendet er sich ihm wieder zu. „Also gut, ich schmeiß dich ja nur ungern raus, aber ich muss noch packen. Ich komm heute Abend mich noch mal verabschieden.“ meint er das Gespräch beendend. Mike nickt eilig und steht auf. Ohne den Lehrer weiter anzusehen verlässt er die Wohnung tot traurig. Er weiß auch nicht, wieso er plötzlich so eine Stimmungsschwankung durchmachen muss. Er macht nicht einmal bei sich das Licht an, als er die Katze füttert und niedergeschlagen ins Bett fällt. Wieso muss Leon denn unbedingt zu diesem dummen Lehrgang gehen? Kann er den denn nicht verschieben? Und das auch noch, wenn Mike ihn so gern in seiner Nähe wissen würde. Da taucht auf einmal das Bild von Rene vor seinen Augen auf. Wieso gerade jetzt? Schnell wischt er alle Gedanken an ihn zur Seite und schläft auf seinem Bett an. Ein paar Stunden später wird er von einem Türklingeln aus dem Schlaf gerissen. Im ersten Moment will er sich nicht erheben, als er die Zeit auf seinem Wecker liest. Halb 12! Es ist gleich Mitternacht! Wer stört ihn denn um diese Zeit noch? Doch als er ein zweites Klingeln hört, schreckt er eilig auf. Dieser Jemand kann nur Leon sein! Wie konnte er das nur vergessen haben? Er springt zur Tür und reist sie energisch auf. Und er hat recht behalten. Sein Lehrer grinst ihn fröhlich entgegen. „Ich wollt nur Tschüss sagen.“ sagt Leon. Mike schluckt kurz und nickt nur schwach, „OK, bis bald.“ Versucht er normal zu klingen, aber so richtig gelingt ihm das nicht. Das merkt sein Lehrer auch und will deshalb den Abschied nicht so hinauszögern. Er beugt sich kurz vor und gibt dem Jungen einen flüchtigen Kuss, der Mike wieder die Röte ins Gesicht treibt. Ihm gefallen die Küsse immer mehr, die er erhält. Ist das wirklich er? Mike könnte es nicht fassen, wenn er es selbst nicht erlebt hätte. Leon streicht ihm noch einmal kurz über die Wange, bevor er seine Tasche nimmt und dann die Treppe hinunter läuft. Leicht enttäuscht schaut Mike ihm nach. Er hat sich wenigstens noch einen Blick über die Schulter erhofft, aber nicht mal das ist drin gewesen. Seufzend schließt er seine Wohnung hinter sich und lehnt sich noch kurz gegen die verschlossene Tür. Mensch, jetzt ist er zwar wieder wach, aber todtraurig! Wieso kann er sich nicht vorstellen einen Tag ohne Leon sein zu müssen? Ihm kommt es wie totale Folter vor! Mensch, das ist einfach nur gemein! Was hatte er eigentlich erwartet? Das Leon sich noch einmal um entscheidet und kurzfristig hier bleibt? Das hätte er niemals getan. Seufzend wankt er wieder zu seinem Bett und haut sich aufs Ohr. Rene beobachtet unterdessen genau, wie Leon das Haus mit seiner Tasche verlässt. Zuerst kommt ein riesiges Glücksgefühl in ihm auf! Leon verschwindet also mal wieder für eine Weile! Ist doch egal wohin, Hauptsache er ist nicht da! Nur wieso geht bei Mike dann kein Licht an? Geschockt kommt Rene ein Gedanke. Was ist, wenn Mike bei dem Lehrer in der Wohnung ist? Das wäre zumindest eine logische Schlussfolgerung. Doch was sollte er dort noch machen? Ob er dort eingeschlafen ist? Matze wird jetzt wütend. Leon hat doch nicht etwa mit dem Jungen... ? Nein! Das darf er mit seinem Süßen nicht getan haben! Dann würde er seinen Exfreund zusammenschlagen! Matze will eben seine Wagentür aufstoßen, als er sich doch noch eines besseren besinnt. Vielleicht ist der Kleine auch schon längst in seiner Wohnung und Leon verschwindet nur heimlich. Das wäre dann wenigstens noch annehmbar. Grübelnd beobachtet er das unbeleuchtete Haus und kann sich über zwei Stunden nicht entscheiden hinzugehen oder nicht. Und als er dann doch seinen Mut gefunden hat, schreckt ihn die Uhrzeit wieder ab. Mist, er hat zulange gegrübelt! Mike ruft halb vier bei seinem Lehrmeister an und meldet sich für heute krank. Er kann in diesem Zustand, wie er da traurig auf dem Sofa kauert nicht in die Bäckerei. Das geht nicht. Doch zugleich will er auch nicht allein sein. Er fühlt sich so schrecklich, wie schon lang nicht mehr. Sein einziger Trost ist seine Schnurri, die sich zu ihm gesellt und bis zum Mittag mit ihm Fernsehshows ansieht. Rene unterdessen ist schon wieder bei der Überlegung ins Haus einzubrechen und nach dem Rechten zu sehen, doch Claudia hält ihn mit Händen und Füßen davon ab. „Du kannst nicht einfach da einbrechen! Erkundige dich doch bei dem Bäckermeister! Vielleicht weiß er bescheid!“ wendet sie hastig ein, als Rene ihr schon die Pistole an die Schläfe halten möchte, da sie ihn mit ihren Handschellen an dem Sitz festgebunden hat. „Ich ruf auch an und frag nach, wenn du das Teil runternimmst.“ schlägt Claudia vor, die sich weit nach hinten beugt, damit sie die Waffe nicht zwischen den Augen sehen muss. Murrend legt Rene die Waffe wieder weg und wartet so lange ruhig, bis Claudia das Telefonat erledigt hat. „Und was ist mit ihm?“ hakt er eilig nach, als sie gerade erst aufgelegt hat. „Er hat sich heute krank gemeldet.“ antwortet seinen Kollegin eilig, als sie zuerst zögert und Rene schon wieder seine Waffe ziehen möchte. „Siehst du! Dem Kleinen ist sicher etwas passiert, wenn er sich krank meldet!“ ruft er aufgebracht und streckt die Hand fordernd nach dem Schlüssel der Handschellen aus. „Warte doch erst einmal ab. Vielleicht hat er auch Liebesk...“ doch weiter spricht sie aus ihrer eigenen Sicherheit nicht, da Rene sie sonst mit seinem bösen Blick umbringt. „Das darf nicht sein!“ protestiert er rasch und fordert erneut den Schlüssel, den Claudia nur äußerst ungern hergibt. „Aber...“ will sie ihn noch etwas hinhalten, was Rene zunehmend wütender macht. Mike schaltet unterdessen seinen Fernseher aus und steht auf. Er braucht etwas frische Luft. Hier drinnen geht er auf Dauer kaputt. Eine dumme Leere, die ihm zeigt, wie einsam er ist, hat sich zu sehr in ihm breit gemacht. Und irgendwie will er jetzt nicht allein sein. Er braucht etwas Ablenkung und frische Luft. Vielleicht findet er an seinem geliebten See ein bisschen Ruhe und Abwechslung. Während er sich ankleidet muss er daran denken, dass sein Onkel immer wieder versucht hat ihn auf andere Gedanken und unter Leute zu bringen. Doch es hatte nie etwas gebracht. Herr Koya hat immer mehr gemerkt, dass er unter Menschen muss und das dem Jungen Liebe und Geborgenheit fehlt. Doch Mike hat es immer abgestritten und wollte seine Ruhe haben. Aber jetzt, genau in dieser Zeit, merkt der Kleine selber erst, dass er sich nach Wärme und Geborgenheit, nach einer Familie oder einem Freund sehnt. Er bemerkt selber immer mehr, wie er sich zurückgezogen hat und keinen mehr an sich heran gelassen hatte. Viele halten ihn wahrscheinlich für verweichlicht und uncool weil er kaum Kontakte mit anderen Menschen hat. Doch sein Körper bekommt es seelisch einfach nicht mehr auf die Reihe immer nur allein und für sich zu sein. Wütend darüber, das er jetzt auch noch anfängt zu heulen wischt er sich die Tränen weg. Er braucht wirklich schnell Ablenkung, sonst würde er bald mit den Messern in der Kehle... Nein! Jetzt denkt er sogar schon an Selbstmord! Das geht gar nicht! Er muss dinglichst hier raus! Schnell verlässt Mike das Haus, womit Claudia auch endlich aufhören kann auf Rene einzureden, der ihr ohnehin kaum zugehört hat. „Er geht spazieren! Ich muss hinterher!“ ruft er und verlangt nun bereits zum hundertsten Mal den Schlüsseln. „Lass ihn noch ein paar Minuten allein. Scheinbar ist er echt traurig.“ wendet sie ein und streckt ihm trotzdem endlich die Schüssel zu. Dieser befreit sich rasch von den Handschellen und reicht sie ihr. Dann springt er vorsichtig aus dem Wagen und folgt dem Jungen ein paar Meter unauffällig, da er wirklich sehr niedergeschlagen wirkt. Was hat dieses Arschloch Leon nur mit ihm angestellt? Hat er ihn etwa zu etwas gezwungen? Rene macht sich richtig Sorgen um seinen Süßen. Mike wischt sich das Gesicht mit dem Ärmel etwas trocken und biegt nachdenklich ab. Wie konnte er vorhin nur an Selbstmord denken? Das ist eigentlich überhaupt nicht seine Art. Immerhin ist er schon mit viel schwereren Sachen klar gekommen, als mit zwei Schwulen Freunden. Oh Gott, jetzt nennt er sie schon seine Freunde! Wie weit ist es nur mit ihm bekommen. Seine Laune bessert sich nicht gerade, aber die Langeweile steigt auch in dem Jungen zunehmend auf. Da blickt er über die Straßenseite und erkennt ein kleines Café, das ihn so freundlich entgegenstrahlt. Vielleicht sollte er dort mal reingehen und einen Kaffee trinken. Das Café scheint nicht all so voll und ohne weiter nachzudenken betritt der Kleine es. Ohne Probleme findet er einen Platz, durch den er auch hinaussehen kann. Eine Kellnerin kommt zu ihm und fragt freundlich nach der Bestellung. „Einen Kaffee und einen Pfeffi.“ meint er kurz angebunden. „Kommt sofort.“ schreibt die Frau es etwas verwundert auf und stellt nach wenigen Minuten den Kaffee und das alkoholische Getränk auf seinen Tisch. Der Kaffee ist genau richtig und Mike nippt schon an ihm herum, während er seinen Gedanken nachgeht. Rene ist noch draußen geblieben. Er kann von seiner Stelle aus nichts sehen, doch er will den Jungen auch nicht zunahe treten. Deshalb wartet er lieber noch eine halbe Stunde, die jedoch bald zu einer Stunde wird. Etwas genervt sieht er wieder auf die Uhr. Was macht der Junge nur so lang in dem Café? Langsam muss er nachsehen! Mit einem komischen Gefühl im Magen betritt er das Café und blickt sich suchend um. Da entdeckt er den Jungen auch in einer Ecke, die gut sichtbar ist. Mike hat unterdessen schon über 8 Pfeffis getrunken und ist etwas leicht beschwipst, was er beim Sitzen sich nicht anmerken lassen tut. Seufzend betrachtet er die Welt vor dem Fenster, wo einiges auf den Straßen los ist. Im Café ist ein Fernseher, der den Wetterbericht anzeigt. Als dieser zuende ist winkt er die Kellnerin zu sich heran und bezahlt seine Sachen rasch. „Danke bis bald.“ lächelt die Kellnerin und lässt den Jungen seinen halbvollen Kaffee noch in Ruhe austrinken, während sie alles andere mit nimmt. Mike bemerkt unterdessen wie die Tür des Café auf geht, doch er achtet niemals auf die Besucher. Er ist zu sehr in seinen eigenen Gedanken gefangen. Langsam trinkt er den letzten Schluck und stellt die Tasse eben ab, als ihn eine vertraute Stimme anspricht. „Wenn haben wir denn da? Hallo Süßer.“ spricht der Mann ihn an. Im ersten Moment denkt der Kleine, dass es Leon ist, doch dann sieht er Rene etwas säuerlich an. Den will er im Augenblick am Wenigsten sehen. Er hat genug Liebeskummer! Der Junge stöhnt gequält auf. Er ist eigentlich grad so schön in depressiven Gedanken versunken und dann kommt so ein Typ, der verdammt gute Laune zu haben scheint und spricht ihn auch noch an. Und auch noch mit Süßer! Das hat er von Leon geklaut! Rene merkt deutlich, dass der Kleine wirklich nicht in guter Stimmung ist und etwas wütend scheint er auch. „Lasst mich in Ruhe!“ antwortet Mike kalt. Der Blondhaarige setzt sich an den Tisch und erntet einen bösen Blick des Schwarzhaarigen. „Warum so schlechte Laune?“ fragt Matze grinsend nach, der den Grund aber fast schon erahnt, sich aber nichts anmerken lassen möchte. „Das geht sie...dich gar nichts an!“ faucht der Junge und steht auf. Er lässt Matze einfach so sitzen und verlässt das Café. Kaum an der frischen Luft hat er seine Wut wieder besser im Griff. Außerdem kann er so den Blick von dem anderen ausweichen. Den verführerischen Augen, die ihn sonst so faszinieren könnten. Wenn er sich selber gesehen hätte, dann hätte er sich als eine bekloppte Kuh bezeichnet, die einen Grashalm gierig ansieht. Zum Glück hat Rene nicht so sehr darauf geachtet, weil er selber mit seinen Gedanken wo anders war. Mike versucht nicht länger an Matze zudenken, was komischer weise irgendwie erleichternd für ihn ist. Jetzt muss er in seinem angetrunkenen Zustand nur noch den Heimweg finden. Zu seiner großen Überraschung klappt das ausgesprochen gut. Zwar hat er sich den Spaziergang etwas anders vorgestellt, aber seinen Zweck hat er trotzdem erfüllt. Das Positive an der frischen Luft und dem Spaziergang ist, dass ihm nicht mehr so depressive Gedanken durch den Kopf sausen. Warum er allerdings auf Rene treffen muss ist ihm immer noch unklar. Das ist unfair! Am liebsten hätte er den durchtrainierten, gutaussehenden Mann gleich wieder lautstark beschimpft, so wie das letzte Mal! Das hat Matze auch verdient! Ihn einfach so zu verführen! Das geht doch nicht an! Was da alles hätte passieren können! Bei dem Rückblick daran wird ihm das schon wieder peinlich. Wieso hat er sich nicht gewehrt? Plötzlich bemerkt Mike, dass er Schritte hinter sich hört. Die gehören nur zu einer einzigen Person! Wieso verfolgt er ihn denn schon wieder? Hat das Ignorieren nicht gereicht? Zu Mikes Leiden geht sein Plan, ihn wenigstens weiterhin nicht zu beachten, leider nicht auf. Wieso kann er nicht allein durch die Straßen laufen? Nach wenigen Momenten ist Rene schon wieder an seiner Seite. „Was soll das? Kannst du mich nicht in Ruhe lassen?“ brüllt der Kleine ihn an und bleibt stehen, als beide eben am See angekommen sind. Rene hingegen, der Mikes Betrunkenheit sofort gemerkt hat, interessiert sich für etwas anderes, „was hast du grad im Café getrunken?“ Mike blickt ihn fassungslos an, „Bitte was? Das geht dich einen feuchten Kehricht an, du Vollidiot!“ Mike wünscht sich innerlich, dass er ihn damit endlich vergrault hat und in Ruhe an Leon denken kann. Ohne eine Antwort abzuwarten läuft er weiter am See entlang. Aber Rene hält ohne Probleme mit. „Komm sag schon! Mir kannst du vertrauen!“ versucht er ihm freundlich gesinnt zu sein. Der Junge verdreht die Augen, muss aber hart schlucken, als er den nicht zu überhörenden Unterton mitbekommt. „Vergiss es!“ Inzwischen sind sie an einer schönen Stelle des Sees angekommen. Mike hält inne und blickt die Oberfläche entlang. Rene lächelt, als er die verträumten Augen des Jüngeren sieht. Vorsichtig legt er einen Arm um dessen Schulter, was der Schwarzhaarige aber gar nicht mitzubekommen zu scheint. Erst nach wenigen Sekunden hat sein Gehirn die Informationen verarbeitet, die da von seinem Körper ausgeht. Eigentlich will er sich gegen die Berührung sträuben, aber gleichzeitig steht er so unter Strom, dass er es einfach nicht fertig bringt sich auch nur einen Millimeter zu bewegen, geschweige denn etwas zu sagen. „Also...?“ mürrisch blickt der Kleine ihn an und Rene muss wieder lächeln. Wie süß er ist, wenn er schmollt, weiß Mike mit Sicherheit nicht und Rene wird es ihm sicher auch nicht sagen. „Nun...dann muss ich es wohl selber raus finden.“ Ohne das Mike reagieren kann spürt er auch schon die weichen Lippen des anderen, die sich auf seine legen und dann eine vorwitzige Zunge, die frech nach Einlass verlangt, den sie komischerweise sofort bekommt. Mike wehrt sich absolut nicht dagegen. Es ist einangenehmes Prickeln. Der Junge hat zwar zuerst erschrocken die Augen aufgerissen und wollte den anderen von sich stoßen und eventuell für diese Frechheit ihm eine Ohrfeigen verpassen, doch jetzt schließt er selbst die Augen einfach so. Seine Wangen glühen, als Mike sich bewusst wird, wo sie hier sind und das jeder sie sehen kann, wenn er es wollte. Aber das schöne Gefühl verdrängt alle seine Gedanken und irgendwie ist es ihm auch egal. Das hier ist einfach nur geil. Nur kurz blinkt noch etwas auf, das Leon heißt. Seit wann fühlt sich das so cool und fast schon normal an? Er scheint richtig abzuheben. Mike kann es nicht glauben, aber seine Knie werden wirklich weich und er ist sehr froh über die Arme, die sich jetzt so fest um seinen Körper legt und ihn so aufrecht halten. Auch Matze kann es kaum fassen, aber sein Süßer lässt sich wirklich in aller Öffentlichkeit von ihm innig küssen, ohne Gegenwehr. Das muss man sich mal vorstellen! Genüsslich erkundet er den fremden Mund, um sich jedes Detail noch einmal einzuprägen. Seit dem letzten Mal ist ja schließlich eine geraume Zeit vergangen, seine Erinnerung braucht also unbedingt Auffrischung. Langsam tastet er sich an den Zahnreihen entlang und schmeckt die letzten Reste der Pfeffis, die der Junge intus haben muss. Mit feuerroten Wangen schaut Mike zu Rene auf. Eigentlich will er fragen, weshalb der Mann das gerade eben getan hat, aber die Antwort erledigt sich eigentlich von selbst. Die erste Möglichkeit ist, dass Matze ihn mag. Die zweite wäre, er will seinen Exfreund etwas auswischen und die Dritte wäre, dass Rene mit ihm spielen möchte. Tja, was davon jetzt stimmt weiß Mike nicht und so hält er einfach nur den Mund und starrt den anderen perplex und unsicher an. Dieser wiederum freut sich wie ein kleines Kind über dieses Erlebnis. „Pfiffi, oder?“ fragt er grinsend nach. „Hä?“ stutzt Mike, der damit absolut nicht gerechnet hat. „Du hast Pfeffi getrunken. Hat der Kuss dich so umgehauen, dass du immer noch sprachlos bist?“ wundert sich Matze von einem zum anderen Ohr grinsend. Jetzt erst begreift Mike das Ganze, weshalb er geküsst wurde und zugleich wird er so rot wie eine Tomate. Muss der Typ denn so dRenekt sein und warum trifft er den Nagel genau auf den Kopf? Das ist Mike verdammt noch mal richtig schön peinlich! „Schade. Ich wollte dich eigentlich einladen, aber wo du jetzt schon was getrunken hast.“ meint Matze und fährt sich mit der Zunge über seine Zähne, um den Geschmack noch einmal erleben zu können. Dabei überlegt er krampfhaft, wie er es schafft noch etwas Zeit mit dem Jüngeren zu verbringen. Er hat sehr wohl gemerkt, dass er den Kleinen verwirrt und er immer unsicherer in seiner Gegenwart wird. Woran genau das aber liegt, weiß Matze nicht so recht. Mike wird wahrscheinlich gleich Anstalten machen zugehen und das wiederum will der Blondhaarige auf gar keinen Fall. „Verdammt, denk nach Rene!“ stachelt er sich selber an eine Lösung für sein Problem zu finden. Am liebsten würde er den Kleinen gleich mit zu sich nehmen, aber einfach so geht das auch nicht. Der Junge würde das niemals mitmachen! Wahrscheinlich würde Mike ihn dann unfruchtbar machen und das würden beide sicher später bereuen. Rene kann sich in seinem Inneren nur sehr schwer ein sehr, sehr breites Grinsen verkneifen, damit es nach außen nicht auffällt. Aber obwohl er Mike gern in seiner Wohnung hätte muss er dann stark aufpassen, dass es nicht mit ihm durchgeht und vielleicht noch anfängt zu sabbern, wie es in seinen Gedanken sich momentan schon abspielt. Was man da so alles anstellen kann... . Rene denkt besser gar nicht weiter darüber nach, bevor er sich wirklich nicht mehr zurückhalten kann. Mike wiederum will plötzlich so schnell wie möglich von dem Mann weg, der ihn so in seinen Bann gezogen hat. Die ganze Sache ist ihm mit einem mal viel zu peinlich. „Ich...ich geh dann mal.“ stottert der Kleine herum. „Nein!“ schreit Rene in Gedanken und der Kopf beginnt bildlich zu qualmen. Es muss doch was geben. Mike lächelt ihn noch einmal unsicher an und will sich dann auf den Weg machen, als plötzlich kein Boden mehr unter Mikes Füßen zu spüren ist und er mit einem "Platsch" im See landet. Na ganz toll. Seine Hose ist mit einmal hinüber. Leicht geschockt, verständnislos und immer noch überrascht sitzt er bis zu den Knien im kalten Wasser. Matze kann sich ein Grinsen nun wirklich nicht mehr verkneifen, nachdem der erste Schock verkraftet ist. Gut das dies geschehen ist, jetzt braucht Rene nicht länger nachzudenken. Und jetzt kann er ihn doch in seine Wohnung mitnehmen. Mal sehen was der Tag noch bringen wird. Er gratuliert sich selber und dann Mike in Gedanken aber nur, das er so tollpatschig gewesen ist. Da oben muss es wohl doch irgendwo einen Gott geben, der ihm im rechten Augenblick sehr geholfen hat. Genau diesen Gott, verflucht Mike jedoch grade, als er sich mit durchweichter Hose aufrappelt. Wieso muss er genau jetzt, genau vor Renes Augen auf einer minimalen Fläche ausrutschen und dann auch noch gleich im See landen? Peinlicher geht es nun wirklich nicht mehr! Zitternd rettet er sich ans Ufer und zuckt zusammen, als Matze schon wieder seinen Mantel über seine Schultern legt. Somit wird Mike gleich wieder etwas wärmer. „Komm mit. Mein Auto steht gleich da drüben.“ Mike hat das Gefühl, das seine Beine langsam einfrieren und steif werden. Ihm ist verdammt kalt. Sogar so kalt, das er ohne Protest mit diesem Mann mitgeht. Er bemerkt noch nicht mal, dass Matze auf seinen Handy eine SMS an seine Kollegin schreibt, die sich eilig aus dem Auto rettet und versteckt. Obwohl ihr das nicht so sehr zusagt. Mike steigt nach einem kurzen Fußmarsch in Matzes Auto. Mit klappernden Zähnen achtet Mike nicht weiter auf den Weg und staunt dafür nicht einmal schlecht, als er vor einem luxuriösen Hochhaus wieder aussteigt. „Wolltest du mich nicht zu mir bringen?“ stutzt der Kleine staunend. „Nun ja, bei mir daheim ist es warm und außerdem hast du meine Wohnung noch nie gesehen.“ erwidert der Beamte und führt den Kleinen in das Hochhaus und zu einem Fahrstuhl, der dieses Mal nicht stecken bleibt. Wenige Sekunden später stutzt der Junge nicht schlecht, als er in die Wohnung geschoben wird. Der andere hat ja wirklich Geschmack und er ist auch so verdammt freundlich, dass bei Mike langsam alle Alarmglocken angehen. Bei so viel Freundlichkeit muss doch etwas faul sein, oder? Matze setzt ohne große Umschweife Wasser auf und schaltet das Radio an. Danach erst kommt er auf den Jungen zu. „Du musst unbedingt deine nassen Sachen ausziehen, sonst erkältest du dich noch. Wenn du willst, kann ich dir erst mal was von mir geben. Du kannst auch Duschen. Das Bad ist gleich am Ende des Flurs. Handtuch gebe ich dir noch.“ Mit offenem Mund sieht der Jüngere den anderen einfach nur an. Er soll bitte schön was tun? Seine Hose ausziehen? OK, er wird ja etwas von Rene bekommen aber....der Gedanke ist ihm irgendwie zuwider. Halbnackt vor dem Mann herumzuhampeln? Er kann sich irgendwie schon ausmalen, wo das enden würde. „Na los. Ich pfleg dich dann nicht gesund.“ meint Matze, der immer noch wartend vor ihm steht. „Wie tragisch.“, entgegnet Mike ganz automatisch mit viel Sarkasmus und schiebt die Unterlippe vor. In Matzes Augen glimmt Schalk und Angriffslust auf, „ach, das findest du also tragisch? Dir wäre es wohl lieber, wenn ich mich gleich ein wenig um dich kümmere, wie?“ Der Junge schluckt, als er in die raubtierhaften Augen erblickt. Nein, das will er eigentlich nicht. Oder doch? Nun ja, ein kleiner Teil in ihm will das irgendwie schon, aber der kommt nicht an die Macht! Der Blondhaarige beugt sich zu dem Kleinen herunter und fängt plötzlich an, an seinem Ohr zu knabbern. Die Augen des Kleinen werden immer größer. „Nich...nicht. Hör auf!“ Doch dazu hat der Anderen nun wirklich keine Lust. „Weshalb denn?“ Er wandert an Mikes Hals hinunter und liebkost die weiche Haut. Der Widerstand des Jungen ist so gut wie weggeblasen. Mike kann sich dieses Gefühl einfach nicht erklären. Rene ist so fordernd, ganz anders als Leon. Der hat ihn noch nie so geküsst. Er keucht leise auf, als Matze ihn spielerisch in den Hals beißt. Das fühlt sich unbeschreiblich gut und auch erregend an. „Oh Gott, oh Gott, oh Gott!” ist das Einzige, was Mike in diesem Moment durch den Kopf schießt. Ihm ist das mit dem See schon peinlich, aber wenn Matze jetzt mitbekommt, was in seinem Körper vorgeht, dann würde er sich von der nächsten Brücke stürzen! Als er vorhin gedacht hat, dass es nicht mehr peinlicher geht, hat er nicht mit Renes Geschick mit seiner Zunge gerechnet. Ein Schauer jagt den Nächsten auf seiner Haut und er kann absolut nichts gegen die aufkeimende Hitze in seinem Körper tun, außer sie mit kleinen Seufzern kundtun, was Rene wiederum nur noch mehr anspornt mehr zutun. Vielleicht wird er den Süßen ja heute doch noch rum kriegen. Der Anfang ist schon mal gut gemacht. Der Junge beißt sich auf die Lippen um nicht zu stöhnen. Das ist so verdammt unfair! Er hat doch überhaupt keine Erfahrung in so was und Rene scheint das außerordentlichen Spaß zu machen ihn so zu quälen. Diese Lippen! Sie machen ihn verrückt! Matze soll besser aufhören! Mike hält das sonst nicht lange aus. Als dem Kleinen das klar wird versucht er sich etwas abzulenken. Aber als er auf die Musik hört, die vor sich hin dudelt bringt ihn das auch nicht viel weiter. Ein Liebeslied wird eben lauthals gespielt. Tja und dabei vergisst Mike leider, dass er sich sehr schnell von Musik beflügeln lässt. Er hat da so einen Tick, den er absolut nicht losbekommt. Eigentlich ist das immer gut, um sich vor Arbeiten abzulenken, doch genau das wird ihm grade zum Verhängnis. Das Lied ist so verdammt schön und kraftvoll, gleichzeitig aber wieder so geschmeidig und ruhig, das er alles andere vergisst und Mike sich nur noch von seinen Gefühle leiten lässt. Er nimmt Renes Kopf zwischen seine Hände und zieht ihn zu sich nach oben um ihn verlangend zu küssen. Ihre Zungen fochten einen wilden Kampf aus und Renes Hände fahren weiterhin über den jungen Körper, der sich so nahe wie möglich an ihn drängt. Aus verschleierten Augen blickt der Junge ihn an. Matze ist immer noch leicht überrascht, das Mike auf einmal die Initiative ergreift. Wieder eine Seite, die ihm sehr gefällt. „Warum?“, haucht es kaum hörbar über die Lippen des Schwarzhaarigen, „warum, tust du das mit mir?“ Das Einzige was im Raum zu hören ist, ist das Radio. Die beiden sehen sich an. Mike fragend und Rene leicht überfordert. Was soll er denn jetzt antworten? Vielleicht die Wahrheit ausprobieren? Wie würde Mike darauf reagieren? Auch wenn Rene sonst so selbstsicher und überlegen wirkt. Seine Coolness verabschiedet sich gerade etwas. Er ist doch auch nur ein Mensch. „Warum sollte ich wohl so was machen?“ Mike weiß nicht so recht wieso er auf einmal so misstraurig ist und bläst die Backen auf, „weil du deinen Spaß möchtest!“ Entgeistert blicken die faszinierenden Augen des Blonden ihn an. Woher hat er diese Meinung über ihn? Rene ist überhaupt nicht so! Natürlich macht es ihm auch Spaß, aber das ist nicht das Wichtigste! Er lieb den Kleinen! Hat er das wirklich gerade gedacht? Er liebt den Kleinen? Nein, das ist etwas übertrieben. Er mag den Kleinen nur ziemlich. „Glaubst du das wirklich?“ hakt Rene nach. „Ja!“ antwortet der Kleine ohne lange Nachzudenken. Rene seufzt. Was hat er denn getan, dass der andere so denkt? Da kommt ihn eine Idee. Das ist sicher Leon gewesen! Jemand anderes kann es nicht gewesen sein! Doch dieses Mal würde sein Exfreund nicht gewinnen! Mike ist jetzt bei ihm! Er würde sich den Jungen nicht wegnehmen lassen von einem perversen, lustgeilen Typen, dem es wirklich nur um Sex geht und der alles für seine Gelüste tut. Rene umarmt den Kleineren liebevoll, „ich mag dich sehr, Mike.“ Dem fällt nichts anderes ein, als die Augen zu verdrehen, „nicht du auch noch! Ihr habt euch doch abgesprochen, du und Leon um mich zu verarschen!“ Währenddessen strampelt der Schwarzhaarige herum, um sich zu befreien. Matze ist mit seinem Latein wirklich am Ende. Wieso versteht der Junge alles falsch, was er sagt? Das ist ja schon fast Vorsatz! Super, was soll er jetzt tun? Er hält ein kaltes, strampelndes Balg in den Armen, das ihm par tout nicht zuhören will. Und nass ist er auch noch! Mikes Hose hat inzwischen schon den ganzen Teppich voll getropft. Ein weiteres Mal seufzt Rene auf. Das, was jetzt kommen, würde ihm schon gern gefallen. Zu schade auch, dass der Junge aber immer alles falsch versteht. Mikes Meinung wird durch das, was gleich geschehen wird, bestimmt noch weiter gestärkt werden. Aber es geht nicht anders. So geht es nicht weiter! Der Junge quiekt erschrocken auf, als der Ältere ihn gegen die Wand presst und seine Hände mit der linken eigenen Hand über Mikes Kopf festnagelt. Erschrocken sieht Mike ihn an. Was hat er vor? Der Kleine atmet sofort schneller. Das, was der Mann da gerade mit ihm tut lässt ihn nicht gerade kalt. Wieder erobert der Blondhaarige den fremden Mund und spielt mit der Zunge des anderen. Das kleine Ablenkungsmanöver klappt und Mike bekommt erst im letzten Moment mit, wo die andere Hand des Mannes ist. Mit aller Kraft will er sich wehren, doch nichts geht. Der Ältere ist einfach zu stark. Auch wenn Mike erregt ist, er will das nicht, was Rene soeben tut. „Nein, hör auf! Lass mich los!“ Matze kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Obwohl Mike im Moment eindeutig die schlechtere Position von ihnen hat, fängt der Kleine an ihn lauthals zu beschimpfen. Wie niedlich. Eine richtige kleine Raubkatze also. Kleine Tränen sammeln sich in Mikes Augen, nachdem die Beschimpfungen einfach so abgeprallt sind. „Bitte nicht...“ Oh nein, das hatte Rene nicht gewollt. Der Kleine soll nicht weinen. Zart küsst er die klaren Tropfen weg, doch alles Betteln, Flehen und Beschimpfen hilft nichts, der Junge muss die nasse Hose loswerden. Dieses Kleidungsstück rutscht Mike eben bis auf die Knie und der jammert leise und verflucht sein ganzes Leben und besonders diesen Mann. Dabei will der doch nur das Beste für ihn. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich das tun würde, oder? Ich stelle mich nicht auf die gleiche Stufe wie Leon. Aber, du wolltest mir ja nicht zuhören. Du erkältest dich wirklich noch, wenn du hier weiterhin in nassen Sachen rum stehst und jetzt mach, das du unter die Dusche kommst.“ weißt er den Jungen eilig an und lässt ihn zugleich los. Ein total perplexer Mike wird soeben ins Bad geschoben und dann wird ihm ein Handtuch auch noch in die Hand gedrückt. Rene lächelt breit, als er die nasse Hose vom Boden aufsammelt und sie erst mal in die Waschmaschine steckt. Das verwirrte Gesicht ist einfach nur zum schießen. Am liebsten wäre er gleich über ihn hergefallen. Das würde noch sehr interessant werden. Der Junge schließt erst mal ab, als er im Bad steht. Wer weiß auf welche Ideen der andere noch kommen würde! Er hat wirklich keine Lust unter der Dusche von dem Lustmolch bespannt zu werden. Ein Zittern läuft durch seinen Körper und zeigt ihm, wie kalt ihm immer noch ist. Na ja, nicht an allen Körperstellen. Alle die Matze berührt hat glühen förmlich vor Wärme. Und ein noch viel größeres Problem steht momentan an. Zu Mikes Leiden hat sich seine Erregung durch Rene nur noch gesteigert. Aber eine kalte Dusche? Er friert doch schon genug! Allerdings sich hier Abhilfe zu schaffen findet er nicht gut. Also hilft wohl leider nur eine unangenehm kalte Dusche, die ihn wieder zur Besinnung bringt. Frisch geduscht wickelt sich der Kleine in das große, weiche Handtuch ein, das der Mann ihm gegeben hat. Vorsichtig tritt er auf den Flur hinaus. Kein blondhaariger Mann. Vorsichtig lugt er um die Ecke, aber da ist auch niemand. „Ich dachte schon, du kommst nie mehr da raus.“ meint plötzlich eine dunkle Stimme hinter ihn. Erschrocken fährt Mike zusammen und das Handtuch rutscht gefährlich gen Boden. Im letzten Moment kann er einen Zipfel erwischen und wickelt sich wieder richtig ein. „Erschreck mich doch nicht so! Oder willst du, dass ich hier tot umkippe?“ hakt Mike angespannt nach. Wieder lächelt der Ältere und der Kleine beschließt, dass er ihm das nächste Mal alle Zähne ausschlagen würde, da dieses Dauergrinsen ihn auf die Nerven geht. „Hier, bitte.“ Rene hält ihm zwei Kleidungsstücke entgegen. Wortlos greift der Junge nach ihnen, doch auf einmal werden sie ihm entzogen. Irritiert blickt er den anderen an. Was hat er denn nun schon wieder? Die blauen Augen blicken ihn tadelnd an. „WAS?“ faucht der Schwarzhaarige wütend. Kann der Typ nicht einmal normal sein? „Wie wäre es mit einem kleinen Dankeschön?“ fragt Matze grinsend nach. Mike schnaubt hörbar erzürnt, „wer ist denn daran schuld, dass es überhaupt soweit gekommen ist. Du hast mich doch verfolgt!“ „Oh, jetzt bin ich also der Sündenbock, für deinen Unaufmerksamkeit?“ will Rene weiterhin lächelnd wissen. „Genau und auf Danke kannst du lange warten! Du kannst mich mal!“ knirscht der Kleine mit den Zähnen und will erneut nach den Sachen greifen. „Liebend gern. Wo hättest du es denn am liebsten? Gleich hier auf dem Boden, oder doch lieber das Bett?“ fragt Rene nach und zieht die Sachen wieder von ihm weg. „WAS? Du perverses Arschloch ! Du weißt genau, wie ich das gemeint habe!“ brüllt der Siebzehnjährige ihn total erschrocken an. „Genau, wie du es gesagt hast?“ hakt der Beamte freundlich nach und geht einen Schritt auf den Kleinen zu. Doch Mike sieht das anders und holt mit der Faust wütend aus, wodurch Rene sich erst einmal kurz ducken muss, bevor er ihm wieder näher kommt. Das behagt dem Jungen jedoch gar nicht und er macht rasch einen Schritt zurück, bis er an die Wand wieder anstößt. „Jetzt tu nicht so blöd!“ meint der Blonde freundlich und beugt sich ihm etwas zu, „du hast mich doch als dumm dargestellt.“ Ein überdimensionales Grinsen prangt auf Renes Gesicht. Dieses Spiel gefällt ihm immer besser! „Und außerdem musst du dann auch nicht mehr kalt duschen. Da gibt es schon noch andere Wege.“ Sofort läuft der Jüngere tiefrot an. Also hat er es doch mitbekommen. Oh Gott! Er will hier weg. Die Situation gefällt ihm überhaupt nicht und auch nicht in welche Richtung sie sich entwickelt. Und besonders, das es da nur das Handtuch gibt, was ihn vor Matze schützt. Ach, wie süß er doch ist. Dieser rötlicher Schimmer auf den Wangen des Jungen. Scheinbar hat der Kleinere wirklich geglaubt, dass er nicht mitbekommt, wie sehr ihm die Küsse und Streicheleinheiten gefallen haben. Nein, so doof ist Rene nun auch nicht. Nun sagt der Junge keinen Ton mehr. Er steht einfach nur da und starrt auf die Erde. Mike muss unbedingt lockerer werden. „Ich hab Tee in der Küche, wenn du möchtest.“ wendet sich Matze deshalb einem anderen Thema zu. Ohne eine Antwort abzuwarten dreht er sich um und verschwindet durch der nächsten Tür. Mike bleibt noch einen Moment regungslos stehen, doch dann zieht er sich schnell die Boxershorts, die ein bisschen zu groß sind über. Auch die Hose ist leicht zu lang, aber es geht schon. Hauptsache ist erst einmal, dass er unten herum etwas trägt. Mit nacktem Oberkörper tapst er erst einmal durch die Wohnung und betrachtet sie genauer. Sie ist wirklich geschmackvoll eingerichtet, aber das hat er ja schon am Anfang gesehen. In einem Schrank stehen ein paar Bilder, die Leon und Matze zeigen. Allerdings wirkt das Lächeln des Rothaarigen immer etwas aufgesetzt, irgendwie merkwürdig. Langsam schlendert er durch das Wohnzimmer und lässt sich dann auf das Sofa sinken, was außerordentlich gemütlich ist. Matze lächelt leicht, als er mit zwei Tassen in das Zimmer sieht und den Kleinen so verführerisch auf dem Sofa entdeckt. Er stellt erst einmal die Tassen ab. Der Schwarzhaarige schreckt von dem Geräusch der Becher auf und starrt in Renes Grinsen, das eindeutig einen Stempel ab 18 verträgt. „Spanner! Hör auf mich so anzustarren!“ faucht er den Älteren sofort an. Lasziv leckt der Ältere sich über die Lippen und verunsichert den Jungen nur noch mehr, als er sowieso schon ist. Zu Mikes Überraschung hört der Mann dann doch und setzt sich ihm gegenüber, um dann an der heißen Flüssigkeit zu nippen. Die ganze Zeit liegt diese wunderbaren tiefblauen Augen auf ihm. Der Schwarzhaarige setzt sich auf und greift nach einer Weile ebenfalls zu seiner Tasse. Nachdenklich trinkt er einen Schluck und ist über den Geschmack entzückt. Er weiß nicht was das für eine Sorte ist, aber sie ist verdammt lecker! „Rene...“ Mike sieht über den Rand des Bechers hinweg zu dem anderen. „Ja?“ erkundigt sich Matze nach seinem Befinden. „Du hast gesagt, dass du mich magst.“ meint der Kleine und macht eine kurze Pause, in der Rene noch nichts erwidert. Deshalb setzt er die Frage hintendran, „wieso willst du mich verarschen?“ Der andere schmunzelt, „ich habe das ernst gemeint. Ich liebe dich!“ Gut, das war es jetzt! Mike wäre fast der Becher aus der Hand gefallen. Mit großen Augen glubscht er den Älteren an. Vorhin war doch nur von Mögen die Rede gewesen! „Lass das! Ich glaub dir kein Wort!“ antwortet der Kleine etwas zornig. Ein trauriger Ausdruck spiegelt sich in Renes Augen wieder, „ich mag dich schon seit langem. Seit unserer ersten Begegnung in der Bäckerei.“ erwidert der Ältere. „Gut dann erklär ich dir das anders.“ seufzt Mike, der dieses Spielchen langsam satt hat, „Ich will dich ja nur ungern enttäuschen, aber falls es dir immer noch nicht aufgefallen sein sollte, ich steh nicht auf Männer!“ „Das ist schlichtweg gelogen. Und das weißt du selbst.“ stellt Rene ruhig fest, woraufhin Mike kurz merklich schluckt, bevor seine Wut wieder überhand nimmt. Mike will eben etwas erwidern, als sein Blick auf die Uhr fällt, die ihn hochfahren lässt. „Verdammt, ich muss nach Hause! Ich hab noch etwas wichtiges vor.“ „Ich fahr dich.“ bietet Rene kurzerhand rasch an und steh bereits mit auf. „Musst du nicht.“ bekommt er eine kalte Antwort zurück. „Mach ich aber trotzdem!“ meint Matze und klimpert schon mit dem Schlüssel in seiner Hand. „Ich will aber nicht, dass du mich fährst!“ „Und warum nicht?“ hakt Rene neugierig nach. Ja, wieso eigentlich nicht? Mike kann ihm keine Antwort geben. Matze lacht leise und will schon wieder den Mund des Kleineren räubern, bevor sie aufbrechen. „Genau deswegen!“ schreit Mike etwas panisch und springt nach hinten weg. Puh, da ist er noch mal gerettet, auch wenn es sicher nicht der richtiger Grund ist. Um ehrlich zu sein hat Mike langsam Gefallen an den Küssen gefunden. An den warmen Fingerspitzen, die über seine Haut gestrichen sind. An den fordernden Lippen, die gleichzeitig so unendlich sanft und liebevoll zu ihm sind. An diesem wahnsinnigen Gefühl, das sich in seinem Körper ausbreitet, wenn der Ältere ihn berührt. Normalerweise hätte er genau das als Grund genannt, wieso er nicht mit Matze in einem Auto sitzen will. Er würde die Finger garantiert nicht von ihm lassen können! Doch Mike hat nicht mit der Dummheit des anderen gerechnet. „Weswegen?“ fragt Matze eben nach, als würde er von nichts wissen. „Das weißt du genau!“ fährt der Siebzehnjährige ihn an. Matze kichert leise, „reg dich doch nicht so auf Süßer! Ein Kuss und ich lass für heute die Finger von dir, OK?“ Das meint der doch nicht wirklich ernst, oder?. Nein, das kann der gar nicht ernst meinen! „Vergiss es.“ stürmisch dreht er den Kopf zur Seite, als Rene ihn erneut küssen will. Seufzend lässt der Andere es daraufhin bleiben. Er schmeißt Mike einen Pulli zu und zieht sich seine Jacke an. Mike merkt innerlich richtig, wie er erleichtert aufatmet. Der Blondhaarige hört ihm also doch zu! Warm eingepackt laufen sie durch den Flur zum Auto. „In eine Monat sind Zeugniskonferenzen, oder?“, fragt Rene leicht desinteressiert nach. „Keinen blassen Schimmer. Kann schon sein. Ist mir auch ziemlich egal. Ich werde zu den Prüfungen gehen und dann ist mein Zeugnis sicher.“ „Glaubst du das wirklich?“ fragt Rene mit einem gewissen Unterton nach, der Mike etwas Angst einjagt. Der Junge bleibt auf der letzten Treppe des Hausflurs stehen und starrt den Älteren an. „Wieso?“ „Mm, dafür, dass du eigentlich nie in der Schule warst und kaum Noten seit dem Halbjahr besitzt sieht es doch ziemlich schlecht aus.“ meint Rene lächelnd. „Woher weißt du das?“ hakt der Junge ärgerlich nach, weil Matze scheinbar genau bescheid weiß. „Nun ja, das bleibt mein kleines Geheimnis. Aber eigentlich brauchte ich mich kaum zu Informieren. Oder hast du echt geglaubt, dass ich das nicht bemerkt hätte? Na ja, auf jeden Fall ist nicht mehr als eine 4 in allen Fächern drin und damit wärst du durchgefallen.“ Mike öffnet den Mund und schließt ihn dann wieder, wie ein Fisch, der nach Luft schnappt. „Ein...eine 4? Das geht nicht. Ich hab doch bis jetzt in jedem Fach nur Zweien und Dreien geschrieben!“ „Wenn du meinst.“ Der Blondhaarige dreht sich um und verlässt das Wohnhaus in Richtung Straße. Mike eilt ihm schnell hinterher. Mit dieser Antwort hat der Ältere ihn total verunsichert. Dabei hat er eigentlich überall 4 oder 5 Noten im Notenbuch stehen vom vorhergehenden Halbjahr. Wenn er jetzt bei den Prüfungen auftaucht wäre die Sache gegessen gewesen. So hat es zumindest die Klassenlehrerin am Anfang des Schuljahres gesagt. Und die wird sich ja wohl nicht irren! „Das heißt also, du wirst eine ehren Runde drehen müssen.“ meint Rene und schließt schon seinen Wagen auf. Plötzlich, bei dem Gedanken an die Worte seiner Klassenlehrerin fühlt sich Mike wieder ermutigt und verschränkt die Arme grinsend vor der Brust. „Sehr komisch.“ Matze dreht sich zu ihm um und zeigt keine Mimik von Freude oder sonst irgendetwas. „Glaubst du, du kannst mich verarschen! Ich schaff das locker!“ „Wieso plötzlich so sicher?“ hakt Rene nach und ein Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht auf. Weiß der etwa mehr als Mike selber? Das kann nicht sein! Er ist immerhin der Schüler! „Ich weiß ganz sicher, dass ich in allen Fächern durchkomme, wenn ich überall die Prüfung bestehe.“ Das Grinsen des Älteren wird noch fieser, „so glaubst du, ja?“ Mikes Selbstsicherheit fängt an dahin zu bröckeln. Hat er sich da etwa getäuscht? Nein, dass kann nicht sein! Rene verarscht ihn nur wieder einmal! Der Blondhaarige kommt auf den Jungen zu, so das ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter von einander getrennt sind. Standhaft bleiben Mike, ermahnt sich der Junge selber. Das fällt ihm allerdings gar nicht so leicht, als die blauen Augen genau vor ihm schweben. „Noch hast du Recht, aber ich könnte mich ja mal mit deiner Lehrerin treffen und mich mit ihr über dich unterhalten.“ meint Rene plötzlich, was Mike ziemlich schockt. Der Kleine starrt ihn einfach nur an. Er hat sehr wohl verstanden wie das Unterhalten mit der Lehrerin gemeint ist. „Du bist ja abartig!“ Mike kann es einfach nicht glauben. „Du willst dich mit meiner Lehrerin treffen und sie vögeln, nur damit sie mir ne schlechtere Note gibt, damit ich dir freiwillig einen Kuss gebe?“ brüllt Mike ihn wütend an und schnappt dann erneut nach Luft, damit er weitersprechen kann, „das kann doch nicht dein ernst sein!“ Matze tut kurz so, als ob er überlegen würde, dann schmeißt er heraus, „doch, du hast es erfasst.“ Wenn der Junge gekonnt hätte, dann hätte er sich über diese Situation kaputt gelacht. Das gibt es doch nicht jeden Tag, dass irgendjemand so viel Pech hat. Da kennt so ein kleiner unbekannter Junge einen Mann, der wirklich alles tut, damit er nur einen Kuss von ihm bekommt. Armes Schwein, der Junge. Mist nur, dass er im Moment genau dieser arme Junge ist und deshalb kann er absolut nicht darüber lachen. Immer noch starrt er ihn sprachlos an. Das kann er einfach nicht machen. Das geht nicht! Oder doch? Doch er kann! Am liebsten würde Mike jetzt angefangen zu heulen, aber wer weiß, was der Blondhaarige dann unternommen hätte um ihn zu trösten? Aber nicht nur Matze kann Spiele spielen! Mike macht da schneller mit, als der Typ denken kann! Für ein paar Sekunden ist ein fieses Lächeln auf Mikes Lippen, was Rene aber nicht mitbekommt. Danach seufzt der Kleine merklich. „Na gut.“ meint Mike nur. Der Ältere lächelt siegesgewiss in sich hinein. Also damit kann er den Süßen locken. Er muss zwar zugeben, dass diese Methode etwas fies ist, aber alle Mittel sind erlaubt, wenn man ein Ziel erreichen will! Mike würde ihn also freiwillig küssen! Ein Traum geht in Erfüllung! Langsam beugt Rene sich vor und berührt fast die Lippen des Kleinern. Doch der tritt plötzlich einen Schritt nach hinten und läuft dann an ihm vorbei. Perplex bleibt Matze stehen. Was ist denn jetzt los? Diesmal rollt sich der Schwarzhaarige innerlich vor Lachen, „ich wünsch dir schon mal viel Spaß, wenn du sie flachlegst." Rene muss zugeben, das dies ein recht guter Konter auf seine netten Sprüche gewesen ist. Hat er doch wirklich geglaubt, dass er die kleinen Wildkatze etwas gezähmt hat, weiß Rene jetzt, dass er total falsch gelegen hat. So kann man sich täuschen. Tja, da hat er wohl noch ein wenig Arbeit vor sich. Schweigend fahren sie die Straße entlang. Erst 18 Uhr und schon stockdunkel. Langsam kommt wirklich der Winter immer näher. Mike seufzt. Er mag diese kurzen Tage des Jahres gar nicht. Vereinzelte Straßenlaternen rasen an ihnen vorbei und der Schwarzhaarige kuschelt sich tiefer in den Sitz. Auf einmal biegt der Lehrer ab und hält auf einem verlassenden Parkplatz. Verwirrt blickt ihn der Junge an. „Wolltest du mich nicht nach mhpf...“ weiter kommt er nicht, da Matzes Lippen ihn leicht am normalen Sprechen hindern. Diesmal ist sein Widerstand noch schneller gebrochen, als zuvor. Schnurrend erwidert er das neckende Spiel und lässt sich von dem Älteren immer weiter nach hinten drücken, bis der andere fast ganz über ihm ist. So schnell kann sich die Situation also ändern. Vor knapp 10 Minuten hat er noch felsenfest daran geglaubt, dass er Matze nie freiwillig küssen würde. Na ja und jetzt tut er es doch freiwillig. Obwohl, eigentlich verlangt ja der Mann nach mehr und nicht er! Doch irgendwie stimmt das nur zum Teil. Es ist fast so, als würde sich sein Körper selbstständig machen. Verlangend legt er seine Arme um den Hals des Älteren und krault ihn leicht. Die Hände des Älteren verirren sich unter den Pulli von Mike und streichen zart über die weiche Haut. Dann reiben sie sanft die beiden Brustwarzen, die sich langsam verhärten und Mike kann nicht anderes, als leise Seufzer von sich zugeben. So stur ist der Junge also gar nicht. Man muss ihn nur ein bisschen reizen. Wenn man ihm den kleinen Finger gibt, nimmt er die ganze Hand, aber genau das will Matze ja jetzt auch erreichen. Das Mike von alleine nach mehr ruft und sich unter ihm windet. Durch Luftmangel müssen sie sich trennen und als Mike aufblickt, sieht er den Schalk der in den blauen Augen glänzt. „OK, Mike, er hat für heute gewonnen.“ gibt der Kleine sich selber zu, was ihn aber auch ankotzt. Wieso kann er sich denn nicht gegen diese angenehmen, zärtlichen, starken und warmen Berührungen wehren? Mike weiß mit einem Mal nicht, was er sagen soll. Immer noch befinden sich die Hände von Matze auf seinem Oberkörper und scheinbar haben sie auch keine wirkliche Lust dort wegzugehen. Der Siebzehnjährige wird noch röter, wenn das überhaupt möglich ist. „Jetzt muss ich deine Lehrerin doch nicht flachlegen.“ Matze grinst von einem Ohr bis zum anderen und der Junge starrt ihn mit riesigen grauen Augen an. „Idiot. Das war garantiert nicht freiwillig. Du hast angefangen.“ protestiert er eilig. „Natürlich.“ grinst Rene weiter, der ihm kein Wort glaubt. „Ja!“ meint der Kleine laut. „Klar, ich glaub es dir aufs Wort.“ erwidert der Ältere. Schmollend schiebt der Kleinere den Blondhaarigen von sich und setzt sich wieder richtig hin. Rene fährt endlich wirklich in die Richtung, wo seine Wohnung liegt. Dabei kommt es Mike aber durchweg so vor, als würde er die Hände von ihm immer noch auf seinem Körper spüren können. Unglaublich aufgekratzt setzt sich Mike auf sein Bett. Matze hat ihm noch einen sehr intensiven Abschiedskuss gegeben. Wie nach einem Date. Nach einem Date? Verdammt, ja! Es ist wie ein Date gewesen. Wie konnte er das nur zulassen? Wieso hat sich Mike nicht gewehrt? Rene muss doch jetzt sonst etwas von ihm denken, nach dem ganzen Tag. Mike versucht sich die ganze Zeit einzureden, dass ihm dieses Kuss nicht gefallen hat. Besonders das sie erst wieder mit dem Kuss aufgehört haben, als beide keine Luft mehr bekommen haben. Nein und Mike hat auch nicht gehofft, das es nie zu Ende gehen würde! Nein! Das hat er nicht gedacht! Das darf er nicht gedacht haben! Mike schmeißt ein Kissen an die Wand und verfällt seine erschrockene Katze nur sehr knapp, die ihn dann verwundert anstarrt. Und er hat es sich doch gewünscht! Er hätte doch noch lieber länger geküsst. Der Siebzehnjährige versteht sich selbst nicht mehr. Und weil er sich selbst nicht versteht, begreift er auch nicht, wieso er so aufgekratzt und teilweise immer noch erregt auf seinem Bett sitzt. An andere Sachen, als an Matze ist einfach nicht zudenken. Mike bekommt den Typen einfach nicht aus seinem Kopf heraus! Diese schönen Augen und die weichen Haare, und dieses wunderbare Lächeln. Alles an ihm! Der Mund, die Nase, die Ohren, die aufregende Zunge und die warmen Hände. Der Junge stößt einen Seufzer aus und lässt sich auf ein Kissen sinken, da er immer zwei im Bett liegen hat. Verträumt sieht er die Decke an. Matze..., er braucht Matze. Aber liebt er Matze? Und was ist jetzt mit Leon? Matze, Matze, Matze, Matze. Nichts anderes ist im Moment in seinem Kopf. Immer nur diese blauen Augen. Wie ein Schulmädchen kichert er vor sich hin und beginnt das Kissen zu umarmen. Mit einem friedlichen Lächeln auf den Lippen schläft er nach einer Ewigkeit ein. „Mike!“ weckt ihn eine laute Stimme eilig auf und trommelt gegen die Haustür. Der Junge fährt aus den Kissen hoch und hört Sascha, die zweite Aushilfe vom Bäckermeister. Dieser macht so viel Krach, dass Mike schören könnte, dass die Tür nicht mehr lange hält. Müde schleift er sich bis zur Tür und öffnet diese. „Na endlich. Ich dachte schon dir ist etwas passiert. Es ist halb sieben und du müsstest schon längst im Dienst sein.“ meint der dickliche Junge und ist ganz außer Atem. Als er kurz Luft holt betrachtet er Mike fragend, Mike, ist dir nicht gut?“ Was war gestern gleich noch mal alles geschehen? Mike erinnert sich an den gestrigen Tag, die Sache bei Rene daheim, die im Auto und an den Abschiedskuss. Sicher würde der Typ heute wieder vorbeikommen. Wie soll er nur auf ein Wiedersehen reagieren? Kreidebleich sieht er Sascha an. Wieder mal ist er in so misslichen Lagen. Außerdem ist ihm ausgesprochen schwummerig zumute. „Mike?“ hakt der dickliche Junge besorgt nach und legt zugleich seinem Kumpel die Hand auf die Stirn. Dann mit einem mal schiebt er ihn wortlos zurück in die Wohnung und zeigt auf das Schlafzimmer, „du legst dich jetzt dahin und stehst nur auf, um dir einen Tee zu machen, hast du verstanden? Nach der Arbeit schau ich noch mal vorbei und da will ich dann, dass das Fieber gesunken ist, klar? Sonst kannst du was vom Bäckermeister erleben!“ Ohne auf eine Antwort zu warten ist rauscht er aus dem Zimmer und schließt die Wohnungstür hinter sich. Fieber? Hat er sich gestern doch erkältet? Mike hat eigentlich gedacht, dass ihm so heiß ist, weil er an Matze denkt. Doch ein Kratzen im Hals und seine laufende Nase widerlegen diese Theorie sofort. Sascha hat Recht. Er sollte sich ausruhen, dann geht es ihm bestimmt bald besser. Müde legt er sich geschafft wieder hin und schläft fast im selben Moment wieder ein. 8 Stunden später wacht der Siebzehnjährige wieder auf und kann sich nur zu gut an seinen Traum erinnern. Er stöhnt auf. Das darf doch nicht wahr sein! Jetzt verfolgen ihn die beiden schon in seinen Träumen. Der Anfang hat ihm ja noch ganz gut gefallen. Er allein in einem wunderbar weichen und großen Bett. Wie gern hätte er auch so eins. Dann kam Matze zu ihm und verwöhnte seine Haut mit Küssen und Zärtlichkeiten. Soweit er weiß, hat er überhaupt nicht protestiert. Er hat sich freiwillig in die Arme des Älteren begeben und ihn genauso liebkost, wie er ihn. Bei diesen Gedanken wird der Junge schon wieder rot. Was hat der Traum bitte zu bedeuten? Nach einer kurzen Zeit gesellte sich auf einmal ein weiteres Lippenpaar zu Renes. Verwundert hatte der Schwarzhaarige seine Augen geöffnet und in die Augen von Leon gesehen, die ihn aufzufressen schienen. Aber anstatt jetzt irgendwelche Einwände zu erheben, hatte er ihn einfach nur zu sich heruntergezogen und ausgiebig den anderen Mund geräubert. Der Rest verschwimmt, als Mike versucht sich zu erinnern. Nein, eigentlich will er nicht. Er kann sich nur zu gut vorstellen, was sie danach getrieben hatten. Ja getrieben ist wohl das beste Wort dafür. Oh man, für diesen Traum könnte der Kleine sich echt hassen. Das geht ja gar nicht an! Er und solche Träume! Die hatte er nicht einmal von Frauen gehabt! Mike hat keine Ahnung, wen er jetzt lieber mag. Leon, mit seiner etwas ruhigen Art, der aber doch, wenn er will sehr frech und lustig sein kann oder Matze, der jetzt, wo sie sich etwas näher kennen, dauernd seine Finger auf fremden Körpern, sprich seinem, hat und dauernd so anzügliche Sprüche von sich gibt, aber auch wieder unglaublich zärtlich sein kann. „Es ist zum verrückt werden!“ schimpft er laut mit sich selbst. Nach diesem lauten Ausruf folgt jedoch erst einmal ein Hustanfall. Wehmütig macht er sich daran einen Tee zu kochen und hofft, dass die Zeit schnell rumgehen würde und er morgen wieder zur Arbeit gehen kann. Er langweilt sich hier ziemlich, denn ein großer Schlafer oder Fernsehgucker ist er nicht. Außerdem ist Langweile nicht gut, da er jetzt ausgiebig Zeit hat über sein kleines Problemchen nachzudenken. Na ja, es gibt ja auch noch ein anderes Problem. Er hat sich immer noch nicht eingestanden, dass er schwul ist. Ab wann ist man den schwul? Gleich wenn man einen anderen küsst? Aber was ist dann bi? Fragen über Fragen. Vielleicht kann ihm das Internet weiterhelfen. Gedacht, getan. Schon summt der Laptop vor sich hin und Mike sucht ein paar Internetseiten ab. Nach längerem Suchen findet er auch einige Seiten über das Thema und sogar einen Psychotest. Na ja, das kann ja heiter werden. Etwas angespannt füllt er die über 25 Fragen wahrheitsgemäß aus und liest alles sehr genau durch. Irgendwie muss er ja die Zeit rumschlagen, auch wenn seine Erkältung davon nicht besser wird. Als Mike es geschafft hat, wartet er gespannt darauf, dass sich die Seite aufbaut. Doch vielleicht hätte er das nicht tun sollen. Geschockt sitzt Mike vor dem flimmernden Bildschirm und sieht das Ergebnis an. Nein! Er ist auf gar keinen Fall zu 70 % schwul! Das darf nicht wahr sein! Eilig sucht er im Internet weiter und findet noch zwei weitere Tests, die er im Nu ausfüllt. Doch auch diese zeigen fast das selbe Ergebnis an, obwohl es schon unterschiedliche Fragen waren. Deprimiert schaltet er den PC wieder aus. Scheinbar ist an diesen Tests doch ab und zu etwas wahres dran, auch wenn es sich der Kleine nicht eingestehen will. Also entscheidet er sich erst einmal dafür, dass er Bi ist und nicht mehr! Er mag die Küsse der Männer, schaut aber auch gern Frauen hinterher. Puh, das ist erst einmal überstanden. Und nun braucht er nicht dauernd mit seinem Gewissen hin und her zu handeln. Obwohl er immer noch nicht von dieser ganzen Geschichte sehr angetan ist. Wieso können zwei Männer ihm nur den Kopf so verdrehen? Er versteht es einfach nicht. Seine Kopfschmerzen und seine Heiserkeit sind inzwischen wieder stärker geworden. Vielleicht sollte er sich doch etwas ausruhen und nicht die ganze Zeit an der Flimmerkiste sitzen. Doch was soll er dann tun? Ihm will im ersten Moment nichts brauchbares einfallen, bis etwas durch seinen Kopf schießt. Er kann doch mal Leon anrufen und fragen, wie es ihm so geht? Obwohl sie sich ja eigentlich gestern noch gesehen hatten. Aber irgendwie hat Mike Entzugserscheinungen, denn er vermisst ihn sehr. Nach drei Mal Klingeln nimmt endlich jemand am anderen Ende ab. „Hallo?“ das ist eindeutig eine Frauenstimme. Mike stutzt merklich. Er ist sich ziemlich sicher, dass das Leons Nummer ist und er sie richtig getippt hat. „Ähm, ist Leon da?“ Gott klingt das dämlich. „Ja, einen Moment.“ Der Kleine bemerkt gleich, dass diese Frau einen leichten Dialekt hat, was aber nicht weiter stört. Eher stört ihn die Tatsache, dass er nicht weiß, wer sie ist. Was macht diese Tussi bitte mit Leons Handy? Gespannt wartet er, bis endlich die vertraute Stimme am anderen Ende zu hören ist. „Ja?“ „Hi, ich bin's Mike.“ Nach einer kurzen Stille antwortet Leon wieder, „na wie geht's dir Süßer? Solltest du nicht in der Bäckerei oder in der Schule sein? Aber was frag ich, da gehst du ja eh nicht hin.“ meint Leon freundlich lachend. Ein Kribbeln macht sich in Mikes Bauch breit, als er das Wort „Süßer“ hört. „Na...na ja. Ich bin erkältet, weil ich in einen See gefallen bin und bleib heute zu Hause. Und wie geht's dir? Was machst du? Kannst du nicht früher wiederkommen?“ Leon lacht leise, „du scheinst mich ja sehr zu vermissen. Aber es tut mir leid, du wirst dich wohl oder übel bis nächstes Wochenende gedulden müssen. Dafür bekommst du dann auch eine Endschädigung. Wie bist du eigentlich in den See gefallen?“ Der Siebzehnjährige freut sich so sehr, dass er gar nicht daran denkt, dass Leon und Rene sich nicht mehr leiden können, „ganz einfach. Ich war mit Matze im Park, bin ausgerutscht und im See gelandet. Zum Glück wohnt er nicht weit weg.“ Kurz wartet er auf eine Antwort des anderen, die aber nicht kommt. „Leon? Noch da?“ „Ja ja. Du warst also bei ihm zu Hause?“ hakt dieser mit etwas unerfreuter Stimme nach. Mike schluckt, da hat er sich wohl verplappert, „ja war ich. Aber das ist doch nicht so schlimm oder? Schließlich hat er mir ja nichts getan, nur gekü...." Er beißt sich im selben Moment auf die Zunge. Wieder herrscht Stille am Telefon, „äh also...nicht so, wie du denkst. Er....er ....“ versucht der Kleine etwas passendes zu finden, aber ihm fällt nichts ein. „Er hat dich nur geküsst. Verstehe.“ erwidert Leon etwas tonlos. Die eisige Kälte kann der Schwarzhaarige sogar durch den Hörer spüren. „Äh, ...Leon? Bitte, du darfst das nicht falsch verstehen! Da war nichts zwischen ihm und mir. Leon?“ Leon grinst in sich hinein. Der Kleine scheint ja wirklich Sorge zu haben, dass Leon jetzt nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Ach, die Jugend war ja so süß! Nun, Leon ist wirklich ein wenig sauer das Rene ihm schon wieder im Weg ist. Kann der Typ seine Finger nicht von dem Süßen lassen? Der ist sein, Leons, Eigentum! Keiner darf sich an Mike vergreifen, nur er. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz! Er ist gerade mal einen Tag weg und schon ist der Schwarzhaarige bei dem Bullen zu Hause. Das kann ja wohl nicht wahr sein. Und Leon hat gedacht, dass er den Jungen schon soweit hat, das der Kleine nur noch an ihn denkt. Aber dem ist scheinbar noch nicht so. Nun ja, spätestens übernächstes Wochenende würde Mike ihm gehören. Zumindest seine Unschuld und die kann ihm keiner wiedergeben. Der Kleine weiß gar nicht, wie er sich auf das Fest freut. Ein dreckiges Lachen erhallt in ihm, aber Leon ist standhaft genug, nicht laut zu lachen. Mike würde sich bestimmt gewundert. Und verunsichern will er den Jungen auch nicht mehr. Vielleicht sollte er doch früher zurückkommen, um Rene eins auszuwischen? Leon knirscht mit den Zähnen, als er an den jüngeren Mann denken muss. Eins ist sicher. Er würde Mike dem Bullen nicht ohne Kampf überlassen. Wie schon gesagt, der Kleine gehört ihm und da würde sich auch nichts daran ändern! „Leon? Sag doch bitte etwas.“ fleht Mike, der stumm auf ein Zeichen von ihm gewartet hat. „Habt ihr wirklich nicht mehr getrieben?“ Bei diesen Worte läuft der Junge rot an, weil er sofort an seinen Traum denken muss. Rene, Leon und er auf einem Bett. „Äh nein, ehrlich nicht!“ bringt es Mike etwas unüberzeugt herüber. „Solange er dich nicht flachlegt, ist alles OK. Hat er doch noch nicht, oder?“ Ein fast geschocktes NEIN kommt sofort von dem Kleinen herausgeplatzt. „Gut. Ich muss jetzt aufhören, Süßer. Ich liebe dich.“ Fünf Minuten später steht der Junge immer noch mit dem Hörer in der Hand da. Ich liebe dich. Das sind drei so verdammt schöne Worte. Mit einem leicht bekifften Grinsen rollt er sich ein weiteres Mal in seine Decke ein, um ein bisschen zu schlafen, doch dazu sollte er leider nicht kommen. Kaum döst er vor sich hin, klingelt das Handy nerviger weise. Am Anfang ignoriert er es einfach und tut so, als würde er nichts hören. Doch der Anrufer lässt nicht locker und klingelt durchweg immer wieder an. Genervt nimmt Mike das Handy zur Hand und meldet sich mit einem wütenden „was?“ „Wie geht's dir? Ist das Fieber gesunken?“ „Was?“ stutzt Mike, der nicht weniger die Frage verstanden hat, sondern eher wer ihn da stört. „Ich dachte du seiest krank und deshalb nicht in der Bäckerei.“ fragt Rene freundlich nach. Mike gibt keine Antwort, weil ihm im ersten Moment nichts einfällt. Was soll er denn auch erwidern? Die Sache von gestern sitzt noch tief in ihm. „Na gut, wenn du nicht antwortest, dann muss ich halt selbst nachsehen, wie es dir geht. Bin gleich da!“ meint Matze und legt rasch auf, ohne das der Kleine noch etwas erwidern kann. Am liebsten hätte er das beweint, doch irgendwie reichen ihm die Kopfschmerzen schon und der Schnupfen erst recht. Hoffentlich ist er die Erkältung bald los. Er hustet plötzlich einmal, sodass sein Hals gleich wieder richtig schmerzt. Vielleicht sollte er heute doch noch zu einer Apotheke laufen? Die haben sicher ein Mittel gegen Erkältung für ihn parat. Rene hat dann halt Pech, wenn er hier eintreffen würde und Mike wäre nicht da. Selbst Schuld, wenn der sich selbst einlädt. Wo ist denn auf einmal die Sympathie für den Typen geblieben? Gestern Abend hat Mike nur an den Blondhaarigen denken können und jetzt ganz plötzlich sieht er dauernd nur noch Leon vor seinen Augen. Wieso muss er sich denn unbedingt entscheiden? Kann er mit den beiden keine Dreiecksbeziehung führen? Das ist wohl leider nicht möglich, da sich die Exfreunde gegenseitig nicht leiden können. Welch ein Jammer, das wäre alles viel einfacher für ihn. Mike versteht gar nicht so recht, weshalb die beiden Männer sich so sehr hassen. Leon hatte Mal gesagt, das Rene ihn ausgenutzt und geschlagen hat. Davon glaubt er im Moment ehrlich gesagt kein Wort mehr. Matze ist super nett. Aber dieser wiederum hat auch behauptet, dass Leon alle immer nur ausnutzt....und das stimmt auch nicht. Mist was würde Leon sagen, wenn er mitbekommen würde, das Rene bei ihm war? Was hat der Rothaarige gemeint? Solange Matze ihn nicht flach legt ist alles OK. Wie soll Mike das verstehen? Doch nicht etwa... Nein! Soweit soll es gar nicht kommen. Ihm ist es ja schon unangenehm wenn sie sich küssen. Na gut seinem Gewissen ist es unangenehm. Er kann doch nichts dafür, dass sein Körper förmlich nach Berührungen schreit, oder? Wieder ein Husten und dieses unangenehme Kratzen im Hals. Er muss wohl wirklich einen kleinen Spaziergang machen. Rene würde er einen Zettel an die Tür pinnen. Jetzt zieht er sich aber erst einmal richtige Klamotten an. Bis eben ist er die ganze Zeit über nur in Leggins und einem weiten Shirt rumgelaufen. So kann er nicht auf die Straße. Also wieder in eine Jeans und ein enges Top. Gerade als er fertig ist, klingelt es bereits an der Tür. Erschrocken fährt Mike herum. Ob das schon Rene ist? „Diesmal wird er dich nicht rumkriegen!“ versucht er sich einzureden und öffnet mit diesem Vorsatz die Tür. Also, das ist auf jeden fall nicht Matze. Oder er hat sich sehr verändert. Rotbraune Haare mit Strähnchen drin, ein Frauenkörper... . Nein, dass ist Claudia. Insgeheim ist der Kleine etwas traurig darüber, dass diese Person plötzlich vor seiner Tür steht. „Und, geht's dir besser?“ fragt sie neugierig nach und reicht ihm einen Strauß Nelken und eine Tafel Schokolade. „Danke dir, geht schon wieder. Aber woher weißt du das?“ wundert sich Mike zunehmend und nimmt die Sachen entgegen. „Ich wollte in der Bäckerei vorbeischauen und mit dir über die Planung reden. Aber du warst nicht da. Deshalb hab ich das herausgefunden.“ erwidert sie freundlich. „Ach so. Aber heute fühl ich mich nicht so in der Lage etwas zu planen.“ antwortet Mike und kann ein Husten nicht unterdrücken. „Ja, das ist mir auch klar. Ich wollt dir nur die zwei Sachen vorbeibringen. Also dann bis bald.“ lächelt Claudia und drückt dem Kleinen einen sanften Kuss auf die Wange, woraufhin er wieder etwa leicht rot im Gesicht wird und ihr entgeistert hinterher blickt. Was war denn das? Wieso hat sie das gemacht? „Was denn? Hat dich das schon so mitgenommen?" Mike schreckt auf und blickt zur Seite, wo Matze mit einem Mal steht. Wo ist der denn hergekommen? Er hat ihn gar nicht bemerkt. „Kann ich reinkommen?“ fragt der Ältere freundlich nach. Der Schwarzhaarige macht keine Anstalten zur Seite zu treten, deshalb schiebt ihn der Typ einfach in seine Wohnung und hört erst gar nicht auf die Proteste. „Vielleicht sollte ich dich auch küssen, wenn du dann genauso sprachlos bist, wie eben?“ hakt er grinsend nach. Der Junge quietscht auf. Auf keinen Fall! Nicht das schon wieder! Nein, wenn der Blondhaarige jetzt damit anfängt, dann würde Mike nicht standhaft bleiben können. Der Ältere schmunzelt nur, „du hast also Fieber?“ Der Kleinere nickt und muss, wie zur Bestätigung husten. „Ach ja, bevor ich es vergesse. Ich hab was für dich gekauft.“ meint Matze und holt einen Beutel hinter sich hervor. Unmöglich! Der Mann hat echt an Medizin für ihn gedacht! Gut, jetzt kann der Kleine sich den Gang zur Apotheke sparen. Nach einigen Beleidigungen und Gezeter nimmt Mike die ekelhaften Medizin, die Rene mitgebracht hat, zu sich. Der Ältere passt genau auf, das wirklich jeder Tropfen in den rosigen Mund fließt und nichts daneben geht. Erst dann ist er zufrieden. „Und, was willst du jetzt noch?“ hakt Mike schlecht gelaunt nach. Matze fällt dies sofort auch auf. Scheinbar soll er schnell wieder verschwinden. Aber wieso denn? Der Süße ist schließlich krank, da muss er sich schon ein wenig um ihn kümmern. „Mm, was willst du machen?“ skeptisch blickt der Kleine ihn jetzt an. Der Typ hat wirklich gefragt, was er machen will? Wer von beiden ist jetzt wirklich krank? Vielleicht kann man doch noch etwas vernünftiges tun, damit die Langeweile bald aufhört. Gut dann hat Mike heute auch kein Problem sich in die gefährlichen Fänge des Mannes zu wagen, der heute ja sehr friedfertig wirkt. Doch dem Kleinen fällt nichts richtiges ein. „Keine Ahnung. Du bist doch hergekommen, um mich zu nerven. Was willst du machen?“ „Am liebsten würde ich sofort über dich herfallen.“ Rene lacht leise, als er die schockierten Augen erblickt. Also doch nicht vernünftig reden. Mike hat das schon fast geahnt. Wieso hat er nur geglaubt, dass er man einen Tag Ruhe vor solchen Dingen hat? Aber zumindest war es einen Versuch wert gewesen. Während der Kleine noch überlegt, was er darauf erwidern soll, denkt der andere darüber nach, was er denn mit dem Süßen anstellen kann. Er streicht sich durch das Haar und lässt seinen Blick durch die Wohnung schweifen. Er hat keine Ahnung, aber so rumstehen ist auch blöd. Fernsehen, dazu hat er auch keine Lust und das kann er auch zu hause machen, wenn er allein ist. Mike wartet immer noch auf eine brauchbare Antwort, doch die kommt nicht. Mit einem leisen Husten geht er deshalb ins Wohnzimmer. Oder besser ausgedrückt versucht er dies. Mitten auf dem Weg wird ihm mit einem Mal ganz schwarz vor den Augen und in seinen Ohren rauscht es fürchterlich. Verschwommen schaut er den Boden an, der immer näher und näher kommt. Dann empfängt ihn eine beruhigende Schwärze. Was dann passiert bekommt er nicht mehr mit. Einige Stunden später kitzelt ihn Licht an der Nasenspitze und dieses holt ihn aus dem Schlaf zurück. Als er die Augen öffnet ist im ersten Moment alles um ihn herum undeutlich zu erkennen. Erst nach mehrmaligen Probieren kann er seine Gedanken ordnen und alles wieder besser erkennen. Die Erkältung ist eindeutig an diesem Schwächeanfall schuld gewesen. Und von wem hat er die wieder bekommen? Na wer war dafür Schuld gewesen? Eindeutig Rene! Der hätte die bekommen müssen und nicht er! Anders wiederum hat er sich auch geweigert seine Hose auszuziehen. Mike lässt diese Gedanken daran jetzt lieber sein. Er ist vorhin umgekippt, dass ist erst einmal wichtiger. Er dreht sich leicht zur Seite und schieb die Decke weg. Decke? Wie ist er denn ins Bett gekommen? Ein Blick auf die Uhr zeigt ihm, dass es schon nach 20 Uhr ist. Die kleine Lampe an seinem Bett hat ihn geweckt. Ein unverständliches Murmeln lässt seine Aufmerksamkeit auf die andere Seite der Matratze wandern. Rene hat sich also nicht mal die Mühe gemacht auf die Coach zu gehen. Der Schwarzhaarige muss zugleich lächeln. Wie niedlich der Ältere aussieht, wenn er schläft. So ruhig. Jetzt kann er ihn in aller Ruhe betrachten, ohne irgendwelche Kommentare von dem Blondhaarigen zu bekommen. Ein neuer Schwindelanfall lässt ihn zurück in die Kissen sinken und schubst ihn wieder in das Reich der Träume, was er schon ein bisschen bedauert. Matzes Gesicht ist einfach zu schön, um es nicht noch länger anzusehen. Eigentlich sollte er sich glücklich schätzen. Zwei verdammt gut aussehende Männer streiten sich um ihn. Aber irgendwie macht es ihn gar nicht froh, eher traurig, denn er mag ja beide. Als er das nächste Mal erwacht ist die kleine Lampe aus und der Raum stockfinster. Ein schwerer Arm liegt quer über seiner Brust. Rene ist also immer noch bei ihm. Wie lieb. Er will den anderen nicht wecken und versucht deshalb vorsichtig das Gliedmaß von sich zu entfernen. Doch umso mehr er es versucht, umso schwerer wird es eigenartiger weise. Schließlich zieht ihn der starke Arm an die Brust des anderen. Mike spürt die angenehme Wärme im Rücken und wäre fast wieder umgekippt. „Na, endlich wieder wach?“ haucht es leise an sein Ohr. Da wo der heiße Atme gegen seine Haut schlägt kribbelt es sofort wieder. Sanft erkundet eine Hand Mike’s Seite. „Mhh.“ gibt der Kleine als Antwort. Dann ist wieder eine zeitlang Totenstille. Der Siebzehnjährige kann jedoch nicht länger auf eine Antwort des anderen warten. Er hat eine sehr schwere Frage auf dem Herzen. „Rene, darf ich dich was fragen?“ will er vorsichtig wissen, wodurch der andere nur mit verschlossenen Augen nickt. „Wieso hasst du Leon?“ Kurz sucht der Mann nach einer Antwort und schlägt die Augen langsam auf, „ich hasse ihn nicht, Mike. Er hat mich nur sehr...verletzt. Eigentlich wollte ich mich nie wieder verlieben, weil ich Angst davor hatte, noch einmal so viel Schmerz zu spüren, aber dann bist du gekommen.“ Der Kleine ist im ersten Moment total verblüfft, doch dann muss er innerlich lächeln. Das der so cool tuende Rene so sensibel ist, damit hat er absolut nicht gerechnet. Dann muss der Siebzehnjährige stark seufzend. Er kann seine Gefühle für den anderen nicht recht beschreiben. Ist es nur Zuneigung, Liebe oder einfach nur Freundschaft? „Soll ich dir einen Tee kochen?“ erkundigt sich Matze führsorglich, damit das Thema vergessen wird. „Nein, danke. Bleib einfach nur bei mir.“ flüstert Mike leise und sehr froh darüber, dass Rene sein Gesicht nicht sehen kann. Der Kleine kann nur erahnen wie rot er grade ist und die Vorstellung daran reicht eindeutig, damit es schon wieder etwas peinlich wird. Der Ältere schmunzelt, „so erkältet, dass du so was freiwillig sagst?“ Ein leiser Seufzer kommt von dem Jungen, bevor er ohne etwas zu antworten wieder seelenruhig einschläft. Rene betrachtet ihn noch eine ganze Weile in Ruhe, bis sein Handy ihn ablenkt. Seine ausgezogene Hose liegt auf einem Stuhl im Raum und leuchtet leicht auf. Vorsichtig drückt er den Jungen einen Kuss auf die Stirn und klettert leise aus dem Bett. Er schleicht zu seiner Hose und nimmt das Handy heraus, bevor der Süße noch von dem Licht aufwacht. Matze atmet einmal kurz durch, als er die SMS gelesen hat und macht sich mit einem traurigen Blick auf den Jungen dann allmählich aus der Wohnung. Draußen parkt bereits ein brauner BMW und in ihm sitzt eine angespannte Fahrerin, die auf ihn wartet. Rene steigt ohne ein Wort ein und schnallt sich an. Kaum ist dies geschehen fahren sie ohne sich anzusehen vor dem Haus weg, dass trotzdem dunkel in der Nacht eine angenehme Atmosphäre versprüht. Jeder der beiden Insassen weiß genau, was nun auf ihn zukommen würde. Und das wäre nicht nur eine lange Autofahrt in eine andere Stadt. so das wars! Würd mich wie gesagt über kommies freuen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)