Wo die Liebe hinfällt von das-schrecken ================================================================================ Kapitel 6: Speisekarte rückwärts -------------------------------- „War doch ein schöner Film, oder? Ähm alles in Ordnung?“ Selas blickte in das blasse Gesicht von Integra. Die Hellsing Chefin hielt sich eine Hand auf den Bauch. „Ja, geht.“ Langsam erhob sie sich. „Bisschen Frische Luft wäre jetzt nicht schlecht.“ Sie schnappte sich ihre Jacke und ging die Sitzreihe entlang. Selas folgte ihr, bemerkte aber als sie an Integras Sitz vorbeikam, dass der Eimer Popcorn leer war. Nicht war mehr drin, außer eine Tüte Chips. Selas schätze das 2/3 des Inhalt in Integras Bauch gelandet waren. Wann hatte sie sich eigentlich Chips geholt. Sie muss wohl sehr vertieft in den Film gewesen sein Kopfschütteln folgte Selas ihren heimlichen Schwarm. Draußen lehnte sich Integra an ein Geländer. Die frische Luft hatte nicht viel geholfen. Ihr war immer noch schlecht. Nachdem das Popcorn leer war, hatte sie sich eine Tüte Chips bestellt. Integra vermutete, dass der letzte Chips schlecht war. Würde vieles erklären. „Ist wirklich alles in Ordnung.“ Selas war neben sie getreten. Integra spürte ihre kalte Hand auf ihre Schulter. Wäre ihr nicht so schlecht würde sie auf Wolke sieben schweben. „Ja, geh schon mal zum Auto ich komme gleich nach.“ Selas zögerte, ging aber dann doch als Integra ihr den Autoschlüssel in die Hand drückte. „Aber nicht ohne mich losfahren.“ Integra lächelte etwas schief dabei. Sie wartete bis der Rotschopf um die Ecke verschwunden war und lief zurück zum Kino. Die Damentoilette war ihr Ziel. Sie hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen, aber dann irgendwie wieder nicht. Kaltes Wasser würde vielleicht wunder bewirken. „Toller Abend. Nichts mit näher kommen. Vielleicht ein anderes Mal.“ Selas tröstete sich auf eine andere Zeit. Sie hoffte das Glück zu haben und so einen Abend zu wiederholen. Sie zweifelte dennoch ob sie irgendwann dazu käme Integra zu sagen was sie fühlte. Sie zweifelte ja auch noch selber daran. „So alleine.“ Zwei Typen, die wohl auch im Kino waren, kamen von hinten auf sie zu. Der eine hatte blondes, der andere hatte braunes Haar „Nein.“ Selas ging unbeirrt weiter. „Wo ist den deine Begleitung, hm? Ich sehe keinen.“ Der Blonde legte seine Hand auf Selas Schulter. Jetzt blieb Selas stehen. Recht und link stellte sich je einer der Männer hin. „Wie wäre es mit uns? Du und ich und mein Kumpel. Ich kenne eine schöne Ecke ganz in der Nähe und abends ist der Park leer.“ Selas musste ihre Wut runterschlucken. Am liebsten würde sie Hackfleisch aus den Männern machen, aber sie schätze das Integra das nicht als gut befand. Wo blieb sie eigentlich? Sie war doch jetzt nicht etwa zusammen gebrochen? „Komm schon meine Süße. Wir sind auch ganz nette Kerle, die sehr zärtlich sein können.“ Raunte ihr der Blonde zu. „Kein Interesse.“ Selas wollte weitergehen, aber der braunhaarige hielt sie am Handgelenk fest. „So ein hübsches Ding kann doch nicht einfach nein sagen.“ Hätte sie doch einen längeren Rock angezogen. Er sollte zwar anziehen wirken, aber nicht auf die Männerwelt sondern ganz allein auf Integra. Der Schuss ging nach hinten los. Selas atmete tief ein und wieder aus. Es war klar dass sie die beiden Typen mit nur einen Schlag K.O schlagen konnte. Pech für die beiden, das sie auf einen Vampir getroffen haben, der sich zu wehen weiß. Und selbst als Lebender wusste sie sich zu wehren. Immerhin war sie eine Polizistin gewesen. Der Blonde kam ein Schritt auf sie zu. „EY!“ Integra erschien auf der Bildfläche, immer noch eine Hand auf den Bauch. Selas musste gestehen, dass Integra trotzdem eine gute Figur machte. Sie sah zwar mehr wie ein Mann aus und auch ihre Stimme verriet nicht so schnell das Geschlecht, da Integra eine etwas tiefere Stimme hatte. Man musste eben zwei Mal hingucken um zu erkennen, dass der Blonde eine Blondine war. Etwas breitbeinig stand sie da, eine Straßenlaterne direkt hinter ihr gab ihr den perfekten Auftritt. Der große Held, dessen Gesicht in dunkeln liegt. Der große Held, der die arme Jungfer aus den klauen mieser Typen befreit. Der große Held, den es saudreckig geht und am liebsten nur noch kotzen würde. „Da bist du ja endlich.“ Selas war erleichtert. Die Männer sahen abwechseln zu Integra und dann zu Selas. „Ist das deine?“ Der Blonde vermutete das der Mann, der dort stand, zu der Frau gehörte die er gerade angemacht hatte. Integra kam langsam auf sie zu, ihr Mantel wiegte sich im Wind. Sie stellte sich direkt vor den Blonde hin. Sie waren gleich groß, wenn nicht war sogar Integra etwas größer. „Wer möchte das wissen?“ Sie machte einen bedrohlichen Eindruck. Ihre eisblauen Augen bohrten sich in die Augen des gegenüberliegenden. „Hey, wir werden jetzt doch nicht handgreiflich. Bleib locker, Alter. Wenn du sagst es ist deine Kleine, dann lassen wir natürlich die Pfoten von ihr.“ Der Blonde hob die Hände auch der braunhaarige schaltete sich ein: „Jetzt schieb keinen Stress.“ „Lass sie los, sonst schieb ihr hier gewaltigen stress.“ Integra sah wütend zu den braunhaarigen herüber, dieser sofort Selas Handgelenk losließ. Selas lächelte Integra an. „Lasst sie in Ruhe. Haut ab. Wenn ihr es so nötigt habt sucht euch eine Bordsteinschwalbe.“ „Bleib cool. Wir wollten uns doch nicht an deine süßen ranmachen. Wir dachten eben das sie solo wäre. Ist deine Frau, alles klar.“ Langsam traten die Männer den Rückzug an. Sie grinsten dämlich um zu verbergen das sie höllischen Respekt, sogar Angst vor dem Blonden hatten. Integra beobachtete sie solange bis sie aus ihren Blickwinkel war. Selas bemerkte, dass Integra immer noch blass um die Nase war. „Alles okey?“ Integra sah sie skeptisch an und suchte ihren Körper nach Verletzungen ab. Sie sah aber keine. „Du kamst gerade rechtzeitig. Ich dachte schon ich muss denen Manieren beibringen.“ Sie grinste Integra an, doch diese hielt sich plötzlich die Hand vor den Mund. Die drehte sich um, war blitzschnell an einen Busch und kotze erstmal richtig den Busch voll. Selas hörte nur noch ein würgen, gemischt von etlichen fluchen, die alles andere als Jugendgerecht waren. Selas kam langsam auf die sich noch immer übergebene Integra zu. Sie stellte sich links neben ihr, strich ihr mit der rechten Hand über den Rücken und mit der anderen Hand strich sie ihr die Haare aus dem Gesicht. „So eine scheiße….“ Der Rest ging in würgen unter. Selas tröstete sie und strich weiterhin ihr zärtlich über den Rücken: „Das wird schon.“ Nachdem Integra fertig war liefen sie zum Auto. Selas stütze Integra etwas. „Am besten ich fahre.“ Selas schloss die rechte Tür auf und half Integra sich rein plumpsen zu lassen. Dann ging sie auf die Fahrerseite und stieg ebenfalls ein. Sie sah Integra an, diese immer noch keine vernünftige Hautfarbe hatte. Sie hatte die Augen geschlossen. Selas könnte sich noch stundenlang so beobachten, jedoch würde das nach einer Zeit auffallen und Integra würde fragen stellen. Sie starrte den Motor und führ vom Parkplatz herunter. In diesen Momenten war sie froh doch den Führerschein, trotz allen Qualen mit dem Fahrlehrer, gemacht zu haben. Ab und zu sah sie kurz zu Integra. „Wehe du kotz jetzt hier hin. Sag vorher bescheid.“ „Mhh.“ Die Blonde hielt sich nur die Hand vor den Mund. Sie wollte doch nur ein kleines Bisschen näher an Selas kommen. Sehen ob sie sich Hoffnungen machen darf oder besser sofort aus lauter Frust irgendetwas Dummes tun. „Wie hast du das eigentlich geschafft einen ganzen Popcorn Eimer und die Tüte Chips?“ „Kannst du bitte aufhören von essen zureden? Ich kotz dir sonst hier hin.“ Integra fühlte immer noch sich miserabel. Schweigend fuhren sie weiter. „Selas, halt mal an.“ Selas sah zu Integra herüber. Diese würgte schon wieder. „Oh, oh.“ Schnell fuhr Selas links ran. Integra sprang aus dem Auto und rannte zum nächsten Straßengraben. Dort ließ sie ihren Magen freien lauf. Selas beobachtete sie dabei durch den Rückspiegel. Sie überlegte, ob sie zu Integra gehen sollte, jedoch kam ihr diese vor. Die Tür ging auf und Integra ließ sich in den Wagen fallen. „Nach Hause, bitte.“ „Alles klar?“ „Wenn ich in meinen Bett liege ja, bis dahin will ich nur sterben.“ Selas verstand und drückte das Gas Pedal durch. Integra zog scharf die Luft ein. Und krallte sich an die Tür fest: „Ich hab’s mir anders überlegt. Ich will Leben! Fahr langsamer!“ Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)