Finstere Düsternis von Dystopia (Darkest Darkness) ================================================================================ Kapitel 5: Angstvoller Entschluss --------------------------------- Alles war anders, und doch nichts. Mariku lag, mit zusammengefalteten Händen auf seinem Krankenbett und war vollkommen still. Er atmete nicht, noch das er dachte oder auch nur einen Muskel bewegte. Bakura hatte ihm die Nachricht über Ishizus Vermutung gebracht und zusätzlich Mariku Nachricht von Kura, der versichern ließ, sich gut um Marikus Katze und sein Motorrad zu kümmern. Er hatte schmunzeln müssen und hatte Bakura gedankt. Aber nicht für alles. Die Nachricht über Mariks Zustand war ein Schock gewesen, ein größerer, als Mariku es sich je hätte träumen können. Er war erbleicht, jedenfalls so sehr, dass es Bakura auffiel. Mariku hasste Marik. Dessen war er sich bewusst. Nie hätte er ahnen können, dass dessen absolute Abwesenheit ihn so erniedrigen, so schwächen würde! Er fühlte sich leer, einsam ohne Marik, Gefühle, die er noch mehr hasste als seinen Hikari. Wo war er da nur hineingeraten? Was war geschehen? Mariku konzentrierte sich auf sein Innerstes und versuchte jedes Geräusch ab zu schirmen, selbst das monotone Piepen des Monitors, welches sein einziger Begleiter im Zimmer war, hörte er nach einiger Zeit nicht mehr. Stille umgab ihn und Mariku schaute in die Leere des Nichts, die Leere des großen Ganzen, während er in sich selbst lauschte. Nach was genau, wusste er nicht, doch er suchte weiter, grub wie ein Wurm im weichen Fleisch seiner Erinnerung und hoffte so auf etwas, das er gleichermaßen schon wusste und doch neu für ihn werden würde. Mariku… Er riss die Augen auf und keuchte kaum merklich, während er sich schockiert aufrichtete und blind in den Raum hineinstarrte. Mariku… Er riss den Kopf herum und wich ängstlich zurück, glaubte er doch die Stimme seines Hikaris im Zimmer vernommen zu haben. Sein Herz raste und das unangenehme stottern seines Sinusrhythmus verwirrte ihn. Mariku! Wie ein Tier, keuchend und panisch dreht er seinen Oberkörper und versuchte etwas zu erkennen, die Blindheit zu durchstoßen. Er hielt sich krampfhaft die Ohren zu, während er klägliche Laute von sich gab. Mariku, ich bin hier… Mit wildem Ausdruck ließ Mariku seine Hände sinken und zitterte am ganzen Körper. Die Stimme kam aus seinem Kopf. Er schluchzte erbärmlich, bevor er sich in eine Hand biss und in der nagenden Angst in seiner Seele Ablenkung verschaffte. „Raus aus meinem Kopf…raus…“ Er stotterte und versuchte sich zusammen zu reißen. Nichts hatte Mariku jemals aus der Fassung bringen können, selbst an die Besuche im Keller hatte er sich gewöhnt. Er war ein Kind der Dunkelheit, er WAR die Angst. Es war vollkommen unmöglich, und doch raste sein Herz so schnell, das es schmerzhaft und brutal gegen seine Rippen schlug und ihm dem Atem nahm. Ishizu hatte recht gehabt. Marik war nicht Hirntot, jedenfalls nicht so, wie die Ärzte diagnostizierten! Er war gefangen, in sich selbst. Gefangen in seiner Welt, seinem düsteren Abgrund, an welchen sich Mariku nur verschwommen und schleierhaft erinnern konnte, aus Erzählungen, die Marik preisgab, sobald er im Schlaf redete. Er wischte sich über die Stirn und versuchte sich zu beruhigen, während ihn ein ungutes Gefühl beschlich. War er wirklich in Mariks Unterbewusstsein gewesen, wie ihm jeder erzählte? War es nicht eher eine Illusion, in die er eingetaucht war? Ein Spiegel, seiner eigenen, grausamen Welt? Der Realität? Mariku seufzte erschöpft und ließ sich schwer atmend auf sein Kissen zurückfallen. Er musste Marik suchen, egal wie grausam es werden würde, egal, wie sehr sein Hikari ihn gerade erschreckt hatte. Er hatte einen Entschluss gefasst und wollte gerade zum Telefon greifen, als ein Kichern den Raum erfüllte. Mariku erstarrte abrupt und klammerte sich wie hypnotisiert an sein Bettgestell, während sein Hals verstopft schien und er glaubte, einen warmen Hauch in seinem Nacken zu spüren. Ein entsetzlicher Gedanke spielte ihm einen Streich und er glaubte den fauligen Geruch verdorbenen Fleisches zu riechen, welcher tückisch und zielstrebig, aus einer Ecke des Raumes zu ihm lief. Mariku verharrte weiter in seiner Position, bis alle Gefühle verfolgen waren und er hektisch nach dem Hörer greifen konnte. Marik durfte es nicht wagen ihm Angst zu machen, dafür war er selbst zuständig! Mit wachsender Zuversicht zwang er sich zur Ruhe und wählte Setos Nummer, während er unbemerkt aus der Nase blutete. Er hatte sich entschieden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)