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The Fast and The Furious ~ 3 ~

Halte dir die rasende Schnelligkeit der Zeit vor Augen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Ihr Lieben! :)

Manchmal glaub' ich kaum, wie schnell die Zeit doch vergeht und wie oft man - auch wenn es manchmal nur Kleinigkeiten sind - doch auf Trapp gehalten wird! Nach der Bachelorarbeit waren es erstmal die Masterbewerbungen zum Wintersemester im letzten Jahr und dann schließlich der Umzug ins Ausland und schließlich das Einleben/Studium an sich. :(

Da demnächst im Juni schon wieder ein Praktikum und der Rückzug nach Deutschland im Oktober anstehen, hab ich mir gedacht, ich nutze die kleine Verschnaufpause vor meinen letzten Essaydeadlines, um dieses Chapter hier zu posten! :)

Vielen lieben Dank erneut für Eure tollen Kommentare und diesen unglaubliche Treue!!! Ihr seid die Besten! :3

Und viel Spaß beim Lesen!



SPECIAL THX



bananenpowerkaimobil

Vielen Dank für das große Lob!!! Es freut mich sehr, dass Dir die Geschichte soweit gut gefällt :) Und natürlich freu ich mich jedes Mal besonders gern, zu hören, dass ich mit der Erzählung jemand so an den Bildschirm fesseln konnte ;)
Es tut mir leid, dass es mittlerweile doch so lange dauert, bis ich wieder etwas veröffentliche, aber ich hoffe doch, dass ich auch in Zukunft diesen Umstand etwas mit der Qualität der Chapter werde wett machen können :) Und Du damit noch ein paar Stunden voller Aufregung und Spannung haben wirst :)


Angelheard

Ich hab richtig geschmunzelt als ich Deinen Kommentar gelesen habe ;) Aber vor allen Dingen war ich auch ziemlich erleichtert. Ich tue mich doch etwas schwerer mit Actionszenen als mir das lieb ist und bei dem Rennen war ich mir wirklich nicht so sicher, ob ich bei der Erzählung nicht doch zu sehr ins Detail gegangen bin. Daher war Dein Kommentar ein kleiner Back-up für mich, merci!!! :)
Und ja, jetzt ist es endlich so weit - Kais Geheimnis + seine Vergangenheit werden enthüllt. Auf dieses Chapter freu ich mich ganz besonders, weil ich auch sehr gespannt sind, wie dieses Mal die Reaktionen darauf sein werden :3


Phoenix-of-Darkness

Tut mir sehr leid, dass ich Dich so lange auf die Folter spannen musste!!! Aber ich bin mal so dreist und behaupte, dass das Warten sich wahrlich gelohnt hat ;) (Solltest Du am Ende dieses Kapitels anderer Auffassung sein, geht der nächste Keks oder Kaffee auf mich, Ehrenwort! haha)
Zudem kann ich diese Fanfiction einfach nicht aufgeben... Ich kann es leider schlecht erklären, aber im Gegensatz zu anderen Fanfictions hier auf Animexx, mit denen ich gedanklich bereits so gut wie abgeschlossen habe, lässt mich diese Story doch nicht los. Auch, weil die positiven Rückmeldungen und Anfrange für diese Geschichte mitunter am größten waren. Und auch wenn ich nicht mehr wirklich auf Animexx bin und auch kaum mehr Zeit zum Schreiben finde, so bin ich doch der Ansicht, dass Ihr alles es verdient habt, dass zumindest der erste Teil von mir zu Ende geschrieben wird :) Irgendwie muss ich doch Dankeschön für Eure ungemeine Treue über diese vielen Jahre zum Ausdruck bringen - und wie würde es besser gehen als durch neue Chapter? Also mache setze ich mich immer zwischen Essay so oft wie möglich in England an diese Fanfiction dran :) Auch um die Vorfreude so gut wie möglich "zu befriedigen" ;)
Und da höre ich mir natürlich auch gerne diese Kritik an - konntern kann ich allerdings nur darauf mit einem neuen Chapter, das hier unten jetzt erscheint! haha


Guave_Lexi

Tja, natürlich wird mit dieser Geheimnistuerei und dem Ausweichen die Gerüchteküche ein wenig angefacht! Aber eine Autorin muss natürlich auch etwas dafür tun, dass es spannend bleibt ;) Doch die Antworten in Bezug auf Tala werden selbstverständlich auch noch kommen, versprochen! Ich muss leider da aber noch um etwas Geduld bitten :)
Bin ich froh zu lesen, dass ich eine gewisse Atmosphäre vermitteln konnte! Das ist immer das Schwierigste... eine gewisse Atmosphäre, die man darlegen möchte so in Worte zu fassen, dass auch andere sie verspüren. Umso mehr freut es mich natürlich, dass dann in einem Kommentar zu lesen. Daher vielen Dank!!! :)
Und natürlich würd' ich gerne hören, was für eine Vermutung Du hattest und ob sie mit dem in diesem Chapter dargelegten Fall übereingestimmt hat ;)

P.S. Dass die BB-Manga wohlbehalten bei Dir angekommen sind, freut mich zu hören. Pass gut auf meine ehemaligen Schätze auf :P Und wenn noch Interesse an was anderem besteht, sag' einfach Bescheid ;)


Noctis_Lucis

Liiiiiieeeben Dank für das viele Lob! Laim, Ihr verwöhnt mich alle viel zu sehr!!! ;)
Wie ich schon zu Phoenix-of-Darkness sagte - ich werde mir die größte Mühe und die höchstmögliche Anzahl an "Arschtritten" geben, dass diese Fanfiction hier auf Animexx von mir fertig gepostet wird. :)
Und natürlich hoffe ich auch, dass mir noch einiges "Schönes" dafür einfällt ;)


MikaChan88
Danke, danke, danke *verbeug* :)
Ich hoffe, dass ich Dich mit diesem Chapter nicht enttäuschen werde. Aber ich denke, dass doch auch wieder ein paar spannende Momente dabei sein werden ;)


Ach s~o! Bevor ich's vergesse. Da ich bald wieder zu meinen Eltern zurückziehe, wollte ich gern wieder diesen Thread wiederbeleben - wer also Interesse an günstigen Manga hat, bitte einmal hier vorbeischauen ;) Möglicherweise ist das ein oder andere schöne Stück für Euch dabei!!! Und schon bald wird auch die Liste nochmals von mir aktualisiert, weil eine Freundin ihre Manga ebenso loswerden wollte!

http://animexx.onlinewelten.com/forum/thread_5383742/0/#13374469975668 Komplett anzeigen

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The Fast and The Furious, Part I

Hey Leutz!
 

Endlich haben wir es geschafft, die Story reinzustellen, auf die schon so viele gewartet haben! ^^ (... oder auch nicht - für diejenigen, welche die Hoffnung schon aufgegeben haben XD)
 

Bevor Ihr einen vorsichtigen Vorspäherblick auf diese Fanfic werft, müssen wir Euch noch kurz zurückhalten.

Vorab nämlich eine kurze Erklärung. Die verschiedenen Teile (insg. drei) werden von unterschiedlichen Musikkünstlern untermalt und verkörpert. Sie sollen insbesondere die Atmosphäre der verschiedenen Situationen ausdrücken, unterstreichen und als charakteristisches Merkmal für jeden Part dienen.
 

In Part I, The Fast and The Furious 3, wäre dies Bon Jovi!
 

Genug der Worte, lasset Taten folgen!

Relax and enjoy the show! ^.~
 

Eure
 

Marli-chan & Neo
 

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Part I, The Fast and The Furious 3, Prolog I
 

Es schien eine Nacht wie jede andere zu werden. Lang und anstrengend.

Der Highway war ziemlich verlassen.

Nur ab und zu einmal preschte ein Wagen an dem LKW vorbei und war so schnell verschwunden wie er gekommen war...
 

Es war frühe Morgenstunde, als es dann urplötzlich geschah.

Der Fahrer des Trucks hatte gerade sein Fenster etwas geöffnet und rauchte gemächlich eine Zigarette, um sich etwas von seiner Müdigkeit abzulenken.

Im Hintergrund spielte das Radio gerade einen langsamen Song, der zum Mitsummen animierte.

Während der Trucker seinen letzten Zug tat und danach die Melodie leise mitbrummelte, schaute er für einen kurzen Augenblick in den Rückspiegel.

Hinter ihm lag eine lange Strecke, keine Fahrzeuge waren mehr zu sehen und auch vor ihm war die Autobahn wie ausgestorben, was dem Mann die Fahrt nur zu sehr erleichterte.
 

Er war schon seit Tagen unterwegs und obwohl er schon sehr lange den Beruf als Lastwagenfahrer ausübte, zog er dennoch ein bequemes Bett dem LKW vor.

In wenigen Stunden würde er sein Ziel erreicht haben und sich dann eine kurze Pause bei seiner Familie gönnen können, die er schon eine Weile nicht mehr gesehen hatte.

Der Mann, welcher Mitte dreißig war, fuhr mit einer konstanten Geschwindigkeit. In regelmäßigen Abständen rauschten an ihm die Straßenlaternen vorbei, die ihren matten orangenen Glanz auf die Fahrbahn warfen. Ab und zu wurde dieser Rhythmus von ein paar Schildern unterbrochen, die entweder die Ausfahrt anzeigten oder den nächsten Ort und die Meilen bis dorthin angaben.
 

Das Lied im Radio war gerade zu Ende, doch statt eines weiteren Songs wurden die Spätnachrichten angekündigt, woraufhin die monotone Stimme eines Sprechers zu vernehmen war.

Bei den Problemen, die der Nachrichtensprecher verkündete, seufzte der Fahrer des Trucks nur tief, schüttelte leicht den Kopf und warf seine Kippe hinaus aus dem Fenster.

Gerade wollte er dieses wieder schließen, als er plötzlich laute Motorengeräusche hinter sich vernahm, wie er sie noch nie zuvor gehört hatte.

Sogleich galt seine Aufmerksamkeit nicht mehr den Nachrichten und dem Radio sondern seinem Rückspiegel.
 

Was er in diesem sah, ließ ihn für einen kurzen Moment den Atem anhalten.

Vier orange-schwarze Hondas näherten sich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit seinem Lastwagen.

Der Trucker konnte nicht erkennen, wer die Fahrzeuge fuhr, da alle Scheiben verdunkelt worden waren. Aber der Mann konnte sich schon denken, wer diese Kerle waren und das bereitete ihm doch einige Schwierigkeiten.
 

Anfangs hatte er nicht auf seine Kameraden und deren Erzählungen hören wollten.

Er war einer der Ersten gewesen, die darüber gelacht hatten, als Freunde erzählt hatten, dass sie von einer Art Autogang überfallen und ausgeraubt worden waren.

Die Erzählungen, wie sie sich ihre Beute schnappten, hatte einfach zu unglaubwürdig geklungen...

Die Autos fuhren nahe an den LKW heran, eines von ihnen überholte den Truck und positionierte sich vor dem Lastwagen, die anderen drei kesselten das Fahrzeug von allen Seiten ein.

Aus dem vorderen Wagen stieg dann eine Person mit einem Geschütz in der Hand durch das Dach und zielte auf das Innere des Trucks.

Das Geschoss, das abgefeuert wurde, heftete sich an den Beifahrersitz und zog diesen samt der Vorderscheibe heraus. Danach wurde ein zweiter an einem Drahtseil befestigter Haken abgefeuert, an das sich dann der Kerl heftete und schließlich dadurch gesichert, auf den Truck rübersprang, den Fahrer überwältigte und den Truck an einen Rastplatz lenkte, wo er ausgeräumt wurde.

Es war wirklich eine ziemlich abenteuerliche Geschichte und bis jetzt hatte sie der Vierunddreißigjährige nur für einen Spaß seiner Kollegen gehalten.
 

Doch er sollte noch früh genug erfahren, dass das nun wirklich kein Spaß war und er sich die Warnung seiner Männer, die ihm rieten, sich von den großen Highways fernzuhalten, lieber zu Herzen hätte nehmen sollen.

Jetzt jedoch war es zu spät dazu...

Und für sein Fehlverhalten würde der Trucker nun wohl büßen müssen. Das wurde ihm genau in dem Moment bewusst, als der erste der vier Hondas an ihm vorbeirauschte und sich dann vor ihm in die Spur einreihte.
 

Das Herz des Truckers schlug ihm hart gegen seine Brust, während er nochmals einen kurzen Blick in den Rückspiegel riskierte.

Und tatsächlich geschah alles genau so, wie man es ihm berichtet hatte. Die anderen drei Wagen hatten ihn bereits eingekreist und ließen ihm keine Ausweichmöglichkeit mehr.

Da blieb ihm nur noch eine Wahl, geradewegs nach vorne.

Sofort drückte der Trucker, um sich und seine Ladung zu retten, aufs Gaspedal und legte den nächsten Gang ein.
 

Obwohl der Mann sich darum bemühte, den Gaunern keine leichte Beute zu sein, musste er bereits schon nach wenigen Minuten feststellen, dass seine Situation aussichtslos war.

Er besaß kein Handy im LKW, womit er die Polizei hätte verständigen können und auch sonstige Geräte, mit der man die Außenwelt hätte erreichen können, befanden sich momentan nicht in seinem Truck – selbst sein Funkgerät war durch einen kürzlich entstandenen Schaden außer Betrieb.

Während der Fahrer krampfhaft überlegte, wie er diesen Gangstern würde entkommen können, wurde er immer weiter von allen Seiten her eingeengt, wodurch er trotz seiner sehr hohen Geschwindigkeit den Angreifern nicht mehr würde entkommen können...
 

Der Mann musste mitansehen, wie sich das Dach des schwarzen Wangens vor ihm öffnete und ein Mann in diesem aufstand und etwas Merkwürdiges, das einer großen Armbrust gleichkam in den Händen hielt und auf den LKW richtete. Wer da auf ihn zielte, konnte der Trucker nicht erkennen, da sein Gegenüber einen schwarzen Motorradhelm trug.

Doch schon im nächsten Moment war dies zur Nebensache geworden, da jener gerade das Geschütz abfeuerte.

Wie ein Blitz durchstieß der seltsame metallische Pfeil das Glas der Frontscheibe und bohrte sich tief in den Beifahrersitz.
 

Der Fahrer war so perplex von dieser Aktion, dass er für einige Zeit die Kontrolle über den Lastwagen verlor, was in dieser hohen Geschwindigkeit äußerst gefährlich war, und auf dem Highway hin- und herschwankte.

Dadurch sahen die Räuber ihre Chance gekommen und drängten den Laster von der Hauptfahrbahn ab.

Als der Trucker sein Kraftfahrzeug langsam wieder im Griff hatte und auf die Fahrbahn vor sich schaute, blieb ihm für einen Augenblick fast das Herz stehen.
 

Er befand sich auf der Anfahrt direkt in eine Baustelle hinein, in welche er mit Höchstgeschwindigkeit hineinrasen würde.

Während sich die Spur dabei von zwei auf nur noch eine verschmälerte, schob sich ein hinterer Wagen zwischen die Vorder- und Hinterräder des Trucks.

Und gleich, als sich die Baustelle etwas gelichtet hatte und den Fahrzeugen wieder zwei, jedoch noch unfertige Spuren zur Verfügung standen, schoss der zweite schwarze Honda unter dem Truck hervor und nahm wieder seine Position auf der linken Seite neben diesem ein.
 

Der Trucker selbst kümmerte sich nur noch wenig darum. Er hatte wiederum ganz andere Probleme, mit denen er in nächster Zeit zu kämpfen haben würde.

Denn mittlerweile hatte man bereits das zweite Geschütz auf den LKW abgefeuert und der Angreifer war im Begriff, auf seinen Truck zu springen.

Dazu verlangsamte der Fahrer des vorderen Fahrzeugs seine Geschwindigkeit und fuhr näher an den Lastwagen heran.

Der Trucker jedoch stempelte dies als großen Fehler ab. Kampflos gab er sich nicht geschlagen!
 

Und schon im nächsten Moment, ehe der Fremde auf sein Fahrzeug springen konnte, legte der Mann nochmals an Geschwindigkeit zu und fuhr auf den Honda auf, der dadurch einen kräftigen Stoß erhielt, aber dennoch nicht aus der Bahn flog.

> Die müssen das perfekt geplant haben. Diese Schweine! Das sind keine Möchtegernfahrer... Das müssen echte Profis sein, verdammt! <

Der Fahrer des LKW war schon fast am verzweifeln, als das schwarze Auto vor ihm wieder sein konstantes Fahrtempo einnahm und der Mann vom Dach endlich auf den Truck überspringen konnte.
 

Gekonnt kletterte der in schwarz gekleidete Angreifer die Front des Kraftfahrzeuges empor und schaffte es schließlich in das Innere des LKWs hinein.

Doch dort wurde er bereits erwartet. Als der Fremde gerade versuchte, den LKW-Fahrer zu überwältigen, zog dieser mit einer Hand hinter seinem Sitz einen Baseballschläger hervor, den er eigentlich für aufmüpfige Kerle gebrauchte, wenn solche ihm auf einem Rastplatz auflauerten.

Jetzt aber schien dieser Baseballschläger wohl zu seiner Rettung zu werden...
 

Während der Vierunddreißigjährige mit einer Hand das gewaltige Fahrzeug lenkte, hielt er in seiner Rechten den Schläger und schlug damit ohne Sinn und Verstand auf seinen Angreifer ein.

Da die Schläge jedoch unkoordiniert waren, hatte dies zur Folge, dass der Fremde den meisten einfach ausweichen und schließlich den Schläger selbst ergreifen konnte.

Doch immer noch wehrte sich der Trucker hartnäckig gegen den Schwarzgekleideten und wollte so schnell nicht aufgeben.

Im nächsten Moment jedoch, sollte ihm dieser Wille nichts mehr nützen, da sein Gegenüber eine weitere, allerdings kleinere Waffe hervorzog, die einer Minipistole gleichkam.

Mit dieser zielte er auf den Fahrer und drückte letztlich ab.
 

Ein kleiner Pfeil fuhr in den Arm des Truckers und schon in den nächsten Sekunden merkte der Fahrer, wie es ihm immer schwerer fiel, die Augen offen zu halten.

Wenige Minuten später erschlaffte er und war in einen tiefen Schlaf gefallen. Sofort reagierte der Angreifer darauf, zerrte den Lastwagenfahrer vom Sitz und stieß ihn nach hinten in die Kabine.

Im Bruchteil einer Sekunde übernahm der Schurke selbst das Steuer und gab mit einem Hupen das Signal, dass er es geschafft hatte.

Sogleich darauf lösten die vier Wagen die Enge zu dem LKW.
 

Während der vordere Honda dem Lastwagen den Weg vorfuhr und dieser ihm folgte, fuhren die restlichen drei Wagen von der mittleren Spur ab und wechselten auf die linke, sodass sie alle den LKW überholten und sich schließlich hinter dem führenden Wagen einreihten.

So verschwanden die Straßenräuber mitsamt dem Kraftfahrzeug und der in ihm enthaltenden teuren Ladung im Gewirr der langen Highways...
 

Und wieder hatten diese Gangster es geschafft!

Erneut hatte ein Coup geklappt und ein weiteres Mal war wichtige Ware abhanden gekommen.

Die Polizei war bis jetzt machtlos gewesen und hatte keine genaue Spur.

Alles schien aussichtslos. Nirgends waren diese Straßenbanditen aufzufinden.

Nach vollbrachter Arbeit, verschwanden sie einfach im Nichts, so wie sie aus diesem aufgetaucht waren.

Doch langsam wurde, neben den Medien, selbst die Regierung auf diesen Skandal aufmerksam und diese waren nicht gerade darüber erfreut, dass zu diesem Fall nicht viel beizutragen war und die Diebe immer noch frei herumliefen.

Die Trucker selbst waren aufgebracht und wollten, wenn die Polizei ihnen nicht helfe, das Ganze selbst in die Hand nehmen.
 

Langsam schien die Situation zu eskalieren und genau DAS wollte und würde man nicht mehr hinnehmen.

Es war an der Zeit, endlich einen Punkt zu setzen.

Dies war wohl jedem Beteiligten, der in diesen Fall verstrickt war, völlig klar.

Und so begann die Suche...

Man fand etwas, wodurch die Mutmaßung begann, durch diese wurde wiederum ein Plan entworfen und durch eben jenen begann wohl die größte Intrige, die es wohl jemals von polizeilicher Seite her gegeben hatte.
 


 

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Okay, das war's also fürs Erste! ^^
 

Wir hoffen, Ihr hattet Euren Spaß und die kleine Einleitung hat Euch Lust aufs weitere Lesen gemacht.

Wir würden uns auf jeden Fall über Eure Meinung freuen und hoffen, dass wir Euch zu Chapter I wiedersehen werden! ^.~
 

Tschauko und bis denne!
 

Eure
 

Marli & Neo

Part I, Chapter One - It's my Life

Hey Leutz!
 

Schön, dass Ihr erneut reingeschaut habt! ^___^

Bevor Ihr aber mit Chapter One startet, wollten wir Euch darüber informieren, dass zu dieser Fanfiction die Chapter immer in einem bestimmten Abstand von uns reingestellt werden (es werden jedoch keine so langen Zeitabschnitte sein, wie früher bei AL - um das nochmals zu verdeutlichen *g*)!
 

Zudem habe ich mir erlaubt eine Art Titelbild für die Fanfiction zu zeichnen, wobei Grafitti so lieb gewesen ist und zu diesem die Coloration übernommen hat.

Ich habe es vor einiger Zeit hochgeladen, wenn Ihr Lust habt, könnt Ihr es Euch ja mal anschauen ^^
 

Vorab auch nochmals ein herzliches Dankeschön an diejenigen, die mal in diese Fanfic reingeschaut haben und besonders an diejenigen, die sich die Mühe gemacht und ein Kommentar hinterlassen haben!!!

Wir haben uns sehr darüber gefreut und hoffen, dass die Fanfic Euch weiterhin gefallen wird ^___^

Es wird auf jeden Fall einiges an Action und Dramatik auf Euch zukommen, also bleibt dran! ^.~
 

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Kommentare
 

xXxherzlosxXx
 

*schnief* Warum bekomm ich es nur imma wieda ab? ‚xD

Um Himmelswillen, nein! Das wär’s ja noch! Da säße ich ja bis übernächstes Jahr noch dran! *lach*

Und so lange will ich dann doch keinen warten lassen *drop*
 

Und wie bei AL wird es net enden (obwohl es da auch wieder Bergauf geht – neues Chapter ist ja on). Das würde Neo einfach net zulassen ^^’
 

Vielen lieben Dank auch für das viele Lob

^///// ^

Hoffe, dass ich in den weiteren Teilen, dem weiter gerecht werde ^^
 

Was die Filme anbelangt, war „The Fast and The Furious“ der erste Teil, dann folgte „2 Fast 2 Furious“ und in diesem Jahr soll noch der neuste Film zu der Reihe „The Fast and the Furious 3 – irgendwas“ rauskommen. – Auf den bin ich auch schon gespannt, weil er so gesehen nix mit den anderen Filmen zuvor zutun haben soll (nicht mal die Schauspieler).
 

*über Beule fahr*

Njoa, Hiro wird net zu kurz kommen. Bei mir hat er jedenfalls... Njoa... sagen wir es so: einen wirklich seeehr interessanten Chara, auch wenn er nicht zu oft vorkommt. ^^’

Lass dich da aber mal überraschen. ^^
 

Was die Morddrohung anbelangt, würde ich mir das nochmals überlegen.

Es könnte ja schließlich der Fanfic sonst etwas zustoßen, und das wollen wir beide doch net, ne?

*evilgrins*
 

Yumco
 

Dankeschön fürs Kompliment.

Freut mich sehr, dass dir der Anfang gefällt. ^^

Und natürlich sag ich dir gern Bescheid, wenn’s weitergeht.

Kein Thema. ^^
 

manni
 

^^

An einigen Stellen wird es noch spannender werden, das ist schon mal ein Versprechen XD

Aber vielen lieben Dank für das Kompliment ^___^

Du magst die Filme auch? *lach* Da hab ich ja die richtigen Filme für meine Film-Fanfic ausgesucht! ^^
 

salud01
 

Vielen Dank ^___^

Du hast die Filme nicht gesehen? Njoa, umso bessa! XD

So wirst du hoffentlich die Fanfic in vollen Zügen genießen können ^.~

Und vielleicht macht’s ja auch Lust auf’s Gucken! *g*
 

Skarabaeus
 

Noch ein TFaTF Fan. Ist ja toll XD

Vielleicht sollte man einen Fanclub zu den Filmen aufmachen *lol*

Was die Spannung anbelangt, so hast du Recht, sie wird sehr, sehr spannend werden! ^.~
 

MikaChan88
 

Du auch...? Toll ^___^ Ich mag diese Filme nämlich auch sehr.

Sieht man ja, sonst wäre diese Fanfic net entstanden XD

Ich hoffe sehr, dass sie dir gefallen wird ^__^
 

Sakura_18
 

*reknuddl*

*freu* Schön, dass es dir so sehr gefallen hat ^^

Und man könnte es wirklich flüssig lesen...? Puh...

*erleichtert* Ich dachte nämlich schon, dass für den Prolog etwas zu „fade“ wäre ^^’
 

LindenRathan
 

Freut mich sehr, dass dir der Anfang so gut gefallen hat.

Thankx auch für das Kompliment ^___^

Und du wirst noch des Öfteren gespannt sein, dafür werde ich sorgen XD
 

Kichererbse
 

Schön, dass ich da schon mal mit den Filmen deinen Geschmack getroffen habe XD
 

Was die Einteilung anbelangt, haben wir uns das folgendermaßen gedacht:

Meine Geschichte „The Fast and The Furious 3“ wird – wie der Name schon sagt – aus drei Parts bestehen.

Part I : The Fast and The Furious

Part II : 2 Fast 2 Furious

Part III : The Fast and The Furious vs. Bikerboys

(immer mit der Handlung angelehnt an die wahren Filme)
 

Und zu jedem Part werden so und so viele Chapter erscheinen.

Zum ersten zum Beispiel könnten es 20 Chapter werden,

für den zweiten Part dann 15 Chapter usw.
 

Aber da alles miteinander zusammenhängt, wird es von uns in eine Fanfic gepostet werden, halt mit diesen Unterteilungen. ^^ Ich hoffe, dass es jetzt ersichtlicher ist.
 

Wir hoffen auch, dass es dir weiterhin so gut gefallen wird. Wir werden jedenfalls unser Bestes dafür geben. ^^
 

Lady_Silverwolf
 

*blush*

Es freut mich sehr, dass dir der Prolog gefallen hat, weil es für gewöhnlich auch nicht gerade ein normales Genre ist, in dem sich diese Story bewegt.

Ich hoffe, dass es noch einige Zeit bestehen bleibt und dir die weiteren Teile gefallen werden ^^

Neo und ich werden uns auf jeden Fall sehr viel Mühe damit geben ^^

P.S: Jeder hat ma seinen schlechten Tag ^.~
 

lady_j
 

*anti-Tokio-Hotel-Orophax-schenkt*

Damit du dich vor diesem Wahn retten kannst XD
 

Was den Film anbelangt, so habe ich diesen zwei- bis dreimal gesehen.

Neo bisher nur einmal.
 

Größtenteils halten wir uns an die Handlung der Filme, es sind aber auch viele eigene Ideen miteingeflossen.
 

Was die Extras angeht, so müsste ich nicht allzu viel recherchieren, da es so eine schöne Erfindung namens DVD-Extras gibt XD
 

*droP*

Dabei habe ich mir so viel Mühe mit dem Schreiben und Neo sich so viel Arbeit mit dem Korrigieren gemacht ;__;

Aber du musst die Charakterbeschreibungen ja nicht lesen, die sollten nur ein klitzekleiner Denkanstoß sein ^.~
 

Großes Thankx für dein Comment!

Ham wa wieda was geklärt XD
 

Belly-chan
 

XD

Thankx für das Lob ^^

Ich hoffe, dass die F.f noch gut rocken wird *lol*

Und dass der nächste Teil auch gut schockt *g*
 

Hiwatari-Chan
 

*freu,freu*

*knuff* Freut mich, dass dir der Anfang gut gefallen hat.

Bin schon gespannt darauf, wie du die eingebauten Stellen finden wirst, die ja nicht im Film vorzufinden sind und ob sie wohl gut in die Fanfic reinpassen. ^^ Bin da schon gespannt auf deine Meinung *lach*
 

Njoa, es sind ja net nur Hondas dabei XD

Und die Hondas gehören ja sogesehen schon mal zu den „Bösen“, die muss man net mögen ‚XD
 

KazutakaMuraki
 

*knuddl* Thankx ^___^

Natürlich wird’s hier weitergehen und zwar auch schneller als bei AL XD
 

wingly
 

Thanx *knuff*

Hoffe, dass sie dir weiterhin so gut gefallen wird ^^
 

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Nun denn, dann wünschen wir Euch nun viel Spaß beim Lesen von Chapter One!
 

Eure

Marli & Neo
 

Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: One - It's my Life von ?

Music: Bon Jovi, Chapter One / Song : It's my life (kursiv)

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: noch unbekannt

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter One - It's my Life
 

Ein neuer Tag brach an.

Es war gegen 6 Uhr morgens und die ersten Sonnenstrahlen richteten sich auf L.A.

Die hohen Wolkenkratzer schimmerten rotgolden im morgendlichen Sonnenlicht, während man bereits den Krach des zeitigen Verkehrs vernehmen konnte, wie es in dieser Metropole für gewöhnlich war.

Abseits von dem Chaos der Straßen von L.A., etwas weiter draußen im Gelände, saß er gerade in seinem Wagen und blickte vor sich auf die Strecke.

Sein Atem ging sehr ruhig und seine blutroten Augen waren in völliger Konzentration auf die Straße vor sich gerichtet, während er an die Ereignisse der letzten Monate zurückdachte...
 

*** ~ _ This ain't a song for the broken-hearted _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ No silent prayer for the faith-departed _ ~ ***
 

+ _ * Flashback * _ +
 

Er war gerade auf Jobsuche gewesen.

Es war ein unglaublich schöner und heißer Tag gewesen, kurz vor Sommerbeginn.

Bereits in den frühen Morgenstunden war er aufgewacht, heimgesucht von den Alpträumen seines letzten, schrecklichen Erlebnisses...

Diese Bilder und Empfindungen, die er durchlebte, wenn er jene sah, wollten einfach nicht aus seinem Kopf verschwinden.

Immer und immer wieder spukten sie in seinem Kopf umher. Vor allem nachts.

Dann war es immer am Schlimmsten.
 

Denn jedes Mal, wenn er von diesem Geschehnis träumte, sich all die Ereignisse immer wieder in seiner Gedankenwelt wiederholten, schien alles immer realer zu werden.

Er konnte erneut die Schreie hören... Wieder den Geruch von Benzin vernehmen... Dann dem lauten Geräusch lauschen... Und letztlich das Feuer dieser gewaltigen Explosion spüren. Und immer wieder spürte er die Tränen an seinen Wangen und wie das Feuer ihm selbst immer näher kam.

Meist wachte er danach schweißgebadet und völlig fertig wieder auf.
 

Danach wusste er, dass er nicht mehr zu versuchen brauchte, wieder einzuschlafen. Tat er dies, wachte er sowieso in den nächsten fünf Minuten wieder auf, da sich das Vorgefallene ein weiteres Mal in seinem Alptraum wiederholte.

So war er auch an jenem Morgen nach dem schlechten Traum in der Frühe aufgestanden und hatte sich bereit für den Tag gemacht.

Als er aus der Dusche gestiegen war und im Flur an einer großen Vitrine vorbeischritt, in der viele Medaillen und Pokale standen, schenkte er all dem keine Beachtung.
 

Früher war er jeden Morgen voller Stolz an diesem Glasschrank vorbei gegangen und hatte kurz inne gehalten, um sich all seine Siege nochmals durch den Kopf schwirren zu lassen.

Doch nach jenem grausamen Vorfall vor etwas weniger als einem Jahr hasste er es nur noch, an seine Karriere als Profibiker zu denken und durch dieses Blech jeden Morgen aufs Neue an diese erinnert zu werden.

Selbst seinen beiden Maschinen schenkte er keinerlei Interesse mehr. Beide standen in seiner Garage und verstaubten mit jedem Tag mehr.
 

Er selbst hätte zwar nie gedacht, dass er eines Tages diese Maschinen, die er schon als Kind so anziehend und wundervoll gefunden hatte, jemals so verabscheuen würde, doch was geschehen war, war geschehen.

Und nichts und niemand würde etwas daran ändern können. Und so verging nun einmal seine ehemalige Leidenschaft für die Motorräder, die einst sein ganzes Leben bestimmt hatten...
 

Gerade, als er so in Gedanken versunken war und sich langsam anzog, klingelte es an seiner Tür.

Zunächst dachte der Silbernhaarige, es wären Freunde von ihm, die ihn wieder dazu überreden wollten, auf eine Maschine zu steigen und all das zu überwinden, weshalb er einfach beschloss, das Läuten zu ignorieren.

Als er sich jedoch bereits das Hemd über den Kopf zog und es dann an seinem durchtrainierten, braungebrannten Körper herabgleiten ließ und das Klingeln dabei in einem Sturm übergegangen war, packte ihn doch die Wut, während seine Ignoranz verflog.
 

Wütend stapfte er zur Tür und wollte diese gerade öffnen, als der Hauseingang plötzlich eingeschlagen wurde.

Mit einem schnellen Sprung konnte er sich gerade noch so retten, ehe die Tür auf ihn gefallen wäre.

Doch schon im nächsten Augenblick war dies zur Nebensache geworden.

In seiner Türangel standen einige Polizisten und unter ihnen, etwas verteilt, auch ein paar FBI Agenten.

Völlig perplex blickte er auf die Mannschaft vor ihm, während unerwartet zwei der Gesetzeshüter in seine Wohnung stürmten, ihn überwältigten und ohne jeglichen Grund verhafteten.
 

Man brachte ihn in eines der vielen FBI Hauptquartiere, wo er einem ranghohen Agenten vorgestellt wurde.

Dieser entschuldigte sich aufrichtig für diesen Überfall und erklärte dem Jugendlichen sogleich, weshalb er so „verschleppt“ worden war.

Natürlich war die Wut des Silbernhaarigen grenzenlos gewesen, letztlich da er früher einmal auch etwas „Besonderes“ gewesen war und er eigentlich keinem gestattet, so mit ihm umzugehen.

Doch als der Agent, welcher sich als Hiroshi Granger vorstellte, ihm den Grund erklärte, weshalb er all dies so hatte anordnen lassen, schien der Zorn seines Gegenübers verflogen zu sein.
 

Während der Rotäugige jenem Agent gegenübersaß, zog dieser eine Akte aus seinem Schreibtisch hervor und öffnete sie.

Kurz darauf unterbreitete Hiro ihm, wobei er in der Akte seines Gegenübers herumblätterte, einen Handel, den er einfach nicht abschlagen konnte.

Anfangs war der junge Mann zwar etwas skeptisch gewesen, weil er so etwas Ähnliches noch niemals zuvor gemacht hatte, aber er brauchte eine Arbeit.

Und warum nicht ein treuer Gesetzeshüter werden?!
 

So ging er nach nur kürzester Zeit auf den unterbreiteten Vorschlag des FBI Agenten ein.

Dass er damit in ein Schicksal versponnen werden würde, in welchem er für eine lange Zeit würde verharren müssen, konnte der einst berühmte silbernhaarige Jugendliche nicht ahnen...

Doch damals, zu jenem Zeitpunkt, war ihm das auch ganz egal gewesen.

Er wollte einfach nur wieder einen normalen Alltag haben, ein normales Leben führen und dadurch seine schlechte Vergangenheit hinter sich lassen.

Und in den ersten Wochen sah es auch so aus, als würde er dies können.

Doch darin sollte sich der Silbernhaarige namens Kai Hiwatari völlig geirrt haben...
 

+ _ * Flashback End* _ +
 

*** ~ _ I ain't gonna be just a face in the crowd _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ You're gonna hear my voice ... When I shout it out loud _ ~ ***
 

Langsam, mit einem leichten Kitzeln in seinen Fingerspitzen, fuhr er über das Lenkrad seines Wagens, während er dabei leicht auf das Gaspedal trat und den Rennschlitten zum Schnurren brachte.

Für den Silbernhaarigen war dieses Gefühl einfach unbeschreiblich. Es war eine wahre Kostbarkeit...

Ja, es war schon fast ein Kick geworden, in diesen schwarz-silbernen Honda zu steigen und die PS unter seinen Füßen spüren zu können, während der Wagen aufgrund seiner aufgetunten Power zu vibrieren schien.
 

*** ~ _ It's my life ... It's now or never _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ I ain't gonna live forever _ ~ ***
 

Vor ihm lag die leere Rennstrecke.

Mit jeder Minute beschleunigte sich sein Puls etwas und ließ ihn verspüren, dass er bereit dazu war, diesen Schritt zu gehen.

Anfangs hatte er sich strikt geweigert, wirklich an dieser Mission teilzunehmen, als er vernommen hatte, was er dafür tun müsse. Doch ein Star wäre nun mal kein Star, wenn er nicht trotz eines Rückschlages wieder aufstehen würde.

Und wenn er schon die Bikes abgeschrieben hatte, so mussten doch wenigstens nicht auch noch die heißen Rennmaschinen daran glauben...

Dass er so dachte, hatte Kai jedoch nicht seinem eigenen, bockigen Verstand zu verdanken... Oh nein!
 

*** ~ _ I just want to live while I'm alive _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ It's my life _ ~ ***
 

Dass er sich wieder in ein Gefährt mit unglaublich viel PS setzte, war allein auf Hiros Mist gewachsen, dem FBI Agenten, der ihn vor etwas mehr als einem halben Jahr aufgegabelt und ihm einen Deal unterbreitet hatte.

Damals hatte der Silbernhaarige einfach einen Job gebraucht und schlecht verdient hätte er damit auch nicht.

Das FBI hatte nach einem Mann wie ihm gesucht, der die nötige Erfahrung mit Raubkatzen auf der Straße hatte, wie Hiro das leicht unpassend ausgedrückt hatte...

Der Rotäugige war zunächst sehr skeptisch dem gegenüber getreten, selbst nachdem er auf den Vorschlag eingegangen und den Job als Officer angenommen hatte.
 

*** ~ _ My heart is like an open highway _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Like Frankie said ... I did it my way _ ~ ***
 

Doch Stück für Stück hatte Hiro ihm seine Zweifel genommen und diesem blöden Arschloch hatte er es wohl oder übel auch zu verdanken, dass er heute in dieser heißen Maschine saß und sitzen konnte...

Wenn Hiroshi sich in seiner absurden Phantasie jedoch ein „Danke“ ausgemalt hatte, so könnte dieser, das ganz schnell vergessen.

Kai Hiwatari, der Kai Hiwatari, der schon als heranwachsender Teenager ein Wunder auf dem Motorrad gewesen und eine glänzende Zukunft vor sich gehabt hatte – vor dem schlimmen Ereignis vor einiger Zeit – würde sich niemals bei jemanden bedanken, geschweige denn dies überhaupt zugeben!
 

*** ~ _ I just wanna live while I'm alive _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ It's my life _ ~ ***
 

So war er eben.

Einige bezeichneten ihn als arroganten Mistkerl und als ein selbstsüchtiges Charakterschwein.

Doch Kai selbst sah sich eben nur als jemand, der versuchte, in dieser beschissenen Welt, die auf einen spuckte, zu überleben.

Doch dieser tristen, verfluchten Welt konnte man auch entkommen. Jedenfalls glaubte der Silbernhaarige, dass er endlich wieder eine Möglichkeit gefunden hatte, dies zu tun.

Und schon im nächsten Augenblick legte er den nächsten Gang ein und trat hart aufs Gaspedal.
 

*** ~ _ This is for the ones who stood their ground _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ For Tommy and Gina who never backed down _ ~ ***
 

Der Motor unter ihm legte mit einer unglaublichen Gewalt los und schnell brachte es der Honda, auf der eigentlich geschlossenen Rennstrecke, auf über 100 Meilen.

Für Kai war das allerdings nicht genug. Er wollte wieder an seine Grenzen gehen.

Während er immer weiter seine Geschwindigkeit erhöhte und einen weiteren Gang zulegte, war er mittlerweile bei fast 160 angelangt.

Immer noch funktionierte alles so am Wagen, wie es sollte. Er lief sogar ausgezeichnet, dafür, dass er noch vor etwas mehr als einem Monat auf der Schrottdeponie gelegen hatte und für sein Ende bereit gewesen war.
 

*** ~ _ Tomorrow's getting harder make no mistake _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Luck ain't even lucky ... Got to make your own breaks _ ~ ***
 

Doch was Kai Hiwatari anpackte, das wurde bekannterweise durch sein goldenes Händchen selbst zu etwas unschätzbar Wertvollem. Und so sollte es wohl auch bei diesem Honda sein, den er sich als sein neues Fahrzeug ausgewählt hatte.

Viel Zeit und auch einiges an Geld hatte der Silbernhaarige in diesen hineingesteckt und nun sollte es ihm zurückgegeben werden.

Sein einziger Trost, wenn der Wagen doch nicht einwandfrei laufen würde, wäre wohl, dass dieses Geld und der Wagen selbst auch nicht wirklich das seine waren.

Für seinen neusten Job musste der junge Mann undercover arbeiten und er brauchte einen Wagen, der straßenrennentauglich war.
 

*** ~ _ It's my life ... And it's now or never _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ I ain't gonna live forever ... I just want to live while I'm alive _ ~ ***
 

Hiro hatte es dabei so weit regeln können, dass Kai wirklich komplett freie Hand für all seine Wahlen für den Wagen erhielt.

Und nun war das Teil entgültig fertig.

Der Silbernhaarige hatte zwar schon ein paar Testfahrten mit dem Honda hinter sich gebracht, doch auf Rennspeed umzuschalten, hatte er sich irgendwie immer noch nicht getraut.

Eine gewisse Schwelle war einfach immer noch da. Wie eine verdammte Barrikade, die einfach nicht aus seinem Kopf verschwinden wollte!

Kai spürte deutlich, dass sein Herz ihm schon die ganze Zeit über sagte, er solle endlich aufs Gaspedal drücken und das tun, wozu er geboren war...
 

*** ~ _ Like Frankie said ... _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ I did it my way _ ~ ***
 

Aber Kai Hiwatari hatte schon immer mehr auf seinen Verstand als auf sein Herz gehört.

Erst nun am heutigen Morgen war es so weit gewesen. Ja, nun war er wohl entgültig bereit.

Denn in dieser Nacht hatte er einmal nicht von seinem damaligen Unfall geträumt.

Oh nein, ganz im Gegenteil.

Er hatte geträumt, in seinem Honda zu sitzen und ein Straßenrennen nach dem anderen zu gewinnen. Es war einfach wie ein Vorzeichen über ihn gekommen.

Und endlich gab der Verstand Kais seinem Herzen nach, sodass er nun hier auf dieser leeren Rennstrecke war und den Wagen zusammen mit sich selbst und seinen Nerven an seine Grenzen brachte...
 

*** ~ _ I just want to live while I'm alive _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ 'Cause it's my life _ ~ ***
 

Bis jetzt war alles glatt verlaufen.

Alle Anzeigen waren im grünen Bereich und auch der eingebaute Bordcomputer versicherte dem Silbernhaarigen, dass mit der Elektronik des Wagens alles in Ordnung sei und keine Fehler aufgetreten waren.

Nach einem Blick auf den Computerbildschirm, den er in seine Lenkung eingebaut hatte, atmete Kai kurz tief durch.

Dann ließ er seine Daumen zu zwei Knöpfen gleiten, die er an den Innenseiten des Lenkrads montiert hatte.

Noch immer war diese Grenze da. Immer noch spukte der Gedanke in seinem Kopf umher, dass er diesen letzten Schritt nochmals überdenken sollte, bevor er ihn tat.
 

Doch dieses Mal war sein Rennfahrergeist einfach stärker als all die Zweifel, die ihn so lange befallen und fast aufgefressen hatten.

Er wandte all dem nun endgültig den Rücken zu und fand, diese Gedanken könnten ihn mal kreuzweise.

Gestärkt durch das Gefühl des Wohlseins und der Freiheit, die er bei diesem Speed in seinem Wagen verspürte, wagte er es, die Grenze zu übertreten und endlich nach Hause zurückzukehren.

Mit einem einzigen Knopfdruck besiegelte er seine Entscheidung...
 

*** ~ _ Better stand tall when they're calling you out _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Don't bend, don't break, baby, don't back down _ ~ ***
 

Und schon im nächsten Moment erhielt der schwarz-silberne Honda einen unglaublichen Kraftschub, der ihn weit über 180 Meilen beschleunigen ließ.

Das Gefühl war für Kai einfach unglaublich. Ihm wurde in dieser kurzen Sekunde bewusst, was er eigentlich all die Zeit über vermisst hatte... Sein Leben!

Sein Herz schlug ihm noch schneller gegen seine Brust und er konnte kaum atmen, während die Rennbahn aufgrund der Schnelligkeit vor seinen Augen zu verschwimmen schien.

Dieser Augenblick war einfach unbeschreiblich.
 

*** ~ _ It's my life _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ And it's now or never _ ~ ***
 

Doch leider sollte dieses Glücksgefühl für den Zwanzigjährigen nicht lange anhalten...

Gerade als Kai auch den zweiten Lachgasantrieb verwenden wollte, sprang plötzlich sein Computerbildschirm um und gab mit einem lauten Ton Alarm, während ein rotes Kästchen in der Mitte dessen aufleuchtete.

Im nächsten Augenblick verlor der Silbernhaarige für einen kurzen Moment die Kontrolle über das Auto und musste stark abbremsen, um nicht aus der nächsten Kurve zu fliegen.

Statt dies zu tun, schlitterte er nur leicht von der Fahrbahn und wirbelte zwei Mal um seine eigene Achse.

Erst dann konnte Kai den Honda zum Stehen bringen.
 

*** ~ _ 'Cause I ain't gonna live forever _ ~ ***

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*** ~ _ I just want to live while I'm alive _ ~ ***
 

Als das Auto einige Meter entfernt von der Rennstrecke im Kies stand, ging Kais Atem rasch.

Kurz schloss er seine Augen und versuchte, sich zu beruhigen.

Im nächsten Moment jedoch schlug er wütend gegen sein Lenkrad.

„Verdammte Scheiße!“, zischte er sogleich darauf und schlug ein weiteres Mal auf das Lenkrad ein, jedoch dieses Mal gezielt auf den Bordcomputer, dessen Bildschirm immer noch rot flackerte und den Jugendlichen dadurch verärgerte.

Genervt lehnte er sich daraufhin in seinem Sportsitz zurück und schloss für einen kurzen Augenblick seine Augen.
 

*** ~ _ My heart is like an open highway _ ~ ***

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*** ~ _ Like Frankie said ... I did it my way _ ~ ***
 

Vor Zufriedenheit schlich sich ein kleines Lächeln kurze Zeit später auf seine Lippen. Als er daraufhin seine Augen wieder öffnete, lag ein unbeschreibliches Glitzern in den Augen des Silbernhaarigen. Das Blutrot schimmerte, als würden Flammen in ihm flackern und umhertanzen und das mit solch einer Intensität, dass sie einem Angst einjagen konnte.

Der alte Kai schien wieder zurück zu sein. Jener, der keine Gefahr kannte und auch keine Mühen scheute, seine Limits zu durchbrechen. Doch nur zögernd hatte der alte Kampfgeist wieder in den Verstand des Jugendlichen zurückgefunden.

Damals war er wegen seinem Ruhm und seiner Respektlosigkeit bestraft worden und hatte lernen müssen, dass nicht alles immer so perfekt verlief, wie man es wollte.
 

*** ~ _ I just want to live while I'm alive _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ It’s my life _ ~ ***
 

Außerdem hatte Kai Wertschätzung lernen müssen. Ein Wort, das er auf Andere aus seinem Umfeld bezogen, in seinem Wortschatz nicht gekannt hatte...

Und als dann der glorreiche Ruhm seiner ersten Jahre verflogen war, nach dem tragischen Geschehen, hatten sich alle, von denen er geglaubt hatte, sie seien seine Freunde, von ihm abgewandt. Stück für Stück...

Aus Rache dafür, dass er sie selbst wie das letzte Stück Dreck behandelt hatte, hatten sie ihn nacheinander belogen, betrogen und niedergemacht.
 

*** ~ _' And it's now or never _ ~ ***

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*** ~ _ Cause I ain't gonna live forever _ ~ ***
 

Der Silbernhaarige nahm es ihnen heute nicht einmal mehr übel. Er war damals selbst so besessen davon gewesen, perfekt zu sein, dass er so geblendet gewesen war, nicht zu erkennen, dass er überhaupt keine „wahren“ Freunde besaß, geschweige denn überhaupt wusste, was wahre Freundschaft bedeutete.

Und das war wohl für den Zwanzigjährigen die schlimmste aller Lektionen, die er hatte lernen müssen.

Auch diejenigen, die fast tagtäglich an seine Tür geklopft hatten und ihn aufgefordert hatten wieder auf ein Bike zu steigen und an Rennen teilzunehmen, hatten dabei höchstens zu 0,1% an sein Wohl gedacht.
 

*** ~ _ I just want to live while I'm alive ... It's my life _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ My heart is like an open highway _ ~ ***
 

Ihnen ging es meistens auch nur um den Reichtum und das Ansehen, das man auch schon damals genossen hatte, als man in einem Atemzug mit Kai Hiwatari genannt worden war.

Das war einfach kein reales Leben gewesen und für den Silbernhaarigen selbst wirkte alles, was vor seinem Unfall gewesen war, wie eine Trugwelt, die mit einem Schlag vernichtet worden war und wohl auch nie wieder zurückkehren würde.
 

Und nun saß er hier in diesem unglaublichen Wagen, spürte seinen Herzschlag, lauschte seinem Atem und konnte spüren, wie das Blut in seinem Körper überall zu pulsieren schien, als sei er wirklich für diese Rennen und Maschinen geboren worden.

Das zu empfinden. Mit jedem Atemzug zu fühlen. Sich mal wieder gehen lassen zu können... Es war einfach ein unglaubliches Gefühl, das Kai - welcher es gerade in jenem Moment beschlossen hatte – nicht eine Sekunde mehr missen wollte.

Und dieser Fehler an seinem Wagen war nur noch ein weiterer Anlass, es weiter zu versuchen und weiter bis zur Perfektion zu schrauben und planen.

Erst DAS gab Kai ein Gefühl von Lebendigkeit.
 

*** ~ _ Like Frankie said _ ~ ***

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*** ~ _ I did it my way _ ~ ***
 

Es machte ihn froh, wenn er sah, dass es immer noch Fehler an seiner Maschine gab, die er ausbessern konnte. Er war sogar, wie sein jetziges Lächeln zeigte, richtig froh, dass er immer noch Pannen fand.

Denn das zeigte dem jungen Mann, dass er immer noch nicht perfekt war. Das auch ER einmal Denkfehler begehen konnte!

Ja, eigentlich zeigte ihm das, dass es sich immer noch lohnte, weiter zu leben und sein Leben genauso wie diesen Honda auszubessern und zu verändern, bis es wenigstens eines Tages halbwegs an eine perfekte Welt heranreichte.

Und in dieser Welt würde es wohl fürs Erste nur ihn und seinen Wagen geben...

Jedoch... nur fürs Erste...
 

*** ~ _ I just want to live while I'm alive _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _It's my life_ ~ ***
 

Seine Hände glitten wieder zum Lenkrad und fuhren leicht und behutsam über es, als hätte der Silbernhaarige Angst, dass das alles hier verschwinden oder zerbrechen könnte, würde er es zu fest ergreifen.

Das Lächeln auf seinen Lippen war immer noch nicht erloschen. Mittlerweile hatte es sich zu einem anzüglichen Grinsen umgewandelt und seine schönen Augen leuchteten immer noch willensstark.

Mit dem Gedanken erst einmal zu der besten Werkstatt von L.A. zu fahren, wo er undercover einen Job vom FBI erhalten hatte, um sich dort wiedermals umzuhören und dann noch etwas an seinem „Baby“ rumzuschrauben, drückte er erneut aufs Gaspedal und brachte seine Reifen zum Quietschen, ehe er sich seinen Weg zurück auf die Rennstrecke bahnte und von dieser aus das Stadion verließ...
 

*** ~ _ I just want to live while I'm alive _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ 'Cause it's my life! _ ~ ***
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Weit aus später an diesem Tag betrat ein blauhaariger Mann sein Büro.

In seiner Hand hielt er die Akte über seinen neusten Fall.

Sie beinhaltete die letzten Ergebnisse der verschiedenen Missionen, die zu seinem „großen Fall“ gehörten, und in der Akte stand auch der Befehl seines Vorgesetzten, was die Fortführung des Falles anbetraf.

Dass ihm diese Vorgaben so überhaupt nicht in den Kram passten, zeigte der temperamentvolle Blauhaarige auch sehr offen, indem er zunächst seine Bürotür mit einem lauten Knall zuschlug und daraufhin nur noch Schimpfwörter in gewaltiger Lautstärke aus seinem Büro zu vernehmen waren.
 

Nachdem er sich nach ungefähr einer viertel Stunde doch beruhigt zu haben schien, ließ er sich völlig fertig und genervt mit einem lauten Seufzen nach hinten auf seinen Bürostuhl fallen.

Mit seiner Hand fuhr er sich kurz über das Gesicht, während ein zweites, klagendes Stöhnen über seine Lippen flog und er die Mappe vor sich auf den schwarzen Bürotisch schmiss.

„Das darf einfach nicht wahr sein“, murmelte er in Gedanken versunken und wandte sich mit seinem Stuhl vom Schreibtisch ab, seinen Fenstern entgegen.

Draußen ging bereits die Sonne unter und tauchte die Stadt in rötliches Licht.
 

Da sich das Büro des Mannes in einem höhergelegenen Stock des FBI Hauptquartiers von L.A. befand, war die Aussicht einfach nur atemberaubend schön.

Doch in diesem Moment konnte er die schöne Aussicht nicht im Geringsten genießen. Tausend Gedanken wanderten durch den Kopf des Blauhaarigen, der sehr verzweifelt zu sein schien.

Der Fall war unglaublich wichtig, das wusste der eigentlich ziemlich gute Agent genau.

Aber so wie sich jetzt alles entwickelt hatte, schien es für ihn ziemlich aussichtslos zu sein, noch weitere Erfolge erzielen zu können.

Und versagen wurde nicht gern gesehen... Vor allem nicht von IHM!
 

Hiroshi Granger war ein siebenundzwanzigjähriger FBI Agent und gar nicht mal ein schlechter...

So weit in so kurzer Zeit gekommen zu sein, war bereits ein unglaublicher Verdienst für ihn in seiner raschen Karrierelaufbahn, die er wohl nur seinem Fleiß und seiner Hartnäckigkeit sowie ein paar guten Kontakten zu verdanken hatte.

Eigentlich scheute der junge Mann keine Mühen und freute sich immer über einen schwierigen Fall, der ihn an seine Grenzen brachte und ihm alles abverlangte.

Doch diese Aufgabe hatte es nun wirklich in sich!

So eine schwere Nuss, das musste er wohl oder übel zugeben, hatte er selbst bisher auch noch nicht geknackt. Und die Lösung des Falles schien noch so weit entfernt von ihm zu sein, dass es Hiro schon fast wahnsinnig machte, nur daran zu denken, dass es so war.
 

Seit etwas weniger als einem halben Jahr, hatte man ihm den Fall der „Straßenräuber“ mit den bestmöglichen Hoffnungen aller anvertraut.

Anfangs war der Blauhaarige überaus zuversichtlich gewesen, die Überfälle von dieser berüchtigten Autobande auf LKWs schnell und einfach aufzuklären.

Doch je mehr er sich mit diesem Fall befasste, desto komplizierte schien alles zu werden. Es gab so viele Verdächtige auf den Straßen von Los Angeles. Doch er konnte weder Anhaltspunkte, noch Beweise, noch irgendetwas anderes Handfestes finden. Es war einfach zum verrückt werden!

In dieser eigentlich kurzen Zeitspanne seiner Ermittlung hatte er weder die Autos gefunden, noch ein System herausfinden können, das die Täter benutzten, noch überhaupt angebliche Täter!
 

Und langsam schien es der Regierung zu blöd zu werden. Sie hatte von Anfang an Hiro nicht vertraut und hätte lieber einen „erfahrenen Mann“ auf diese Bande angesetzt.

Doch der Chef des Agenten hatte sich wirklich stark für ihn eingesetzt und so hatte man seinem Drängen nachgegeben und die Wahl war schlussendlich auf Hiro gefallen.

Jetzt aber sah er sich vor dem Problem, dass er der Regierung etwas liefern musste und dazu auch noch seinem Chef gerecht werden musste, dem er dadurch auch vieles schuldete...

Dass das nicht so einfach werden würde, hatte sich das noch recht junge FBI Mitglied erst gar nicht vorstellen können.

Nun jedoch war genau DAS eingetreten und er befand sich hinzu noch in einer weitaus misslicheren Lage.
 

Er hatte an diesem Tag ein paar Vorschläge seines Chefs erhalten, der auch weitere Nebenermittlungen zu diesem Fall laufen hatte, von denen Hiro immer wieder informiert wurde Dadurch waren seine Ergebnisse auch mit denen anderer auf eine Übereinstimmung überprüft worden.

Sein Vorgesetzter war jedoch zu dem Schluss gekommen, dass sie so kaum vorankamen und das alles schneller gehen musste, wenn die Regierung nicht bald dem Einhalt gebieten würde, um was Besseres zu finden.

Da Hiro nicht von diesem Fall abgezogen werden wollte, weil er einfach zu stolz dafür war, einfach aufzugeben, hatten sich auch bald die Vorschläge zu Befehlen umgewandelt, als er als erstes strikt gegen sie gewesen war.
 

Doch letztlich hatte, wie meist immer, sein Chef am längeren Hebel gesessen, was hieß, dass diese Befehle nun auch noch ausgeführt werden müssten, wenn er nicht doch noch abgezogen werden wollte.

Hiro hatte dies unter großem Ärger als „Erpressung“ bezeichnet, was bei seinem Vorgesetzten jedoch nur mit einem müden Lächeln taktiert wurde.

Er nannte es wiederum nur liebevoll: Jemanden vor die Wahl stellen.

Dass es da überhaupt keinen Unterschied gab, war dem älteren Herrn natürlich bewusst, er fand jedoch, dass diese Art des Ausdrucks einfach viel netter klang, als „Erpressung“, was ja bekanntlich nur zu Dieben und Halsabschneidern auf den Straßen der heruntergekommenen Viertel gehörte.
 

Danach hatte man ihm einfach nur noch die Akte gereicht und ihn aus dem Büro seines Chefs entlassen.

Dass Hiros Wut dadurch weit über dem gewöhnlichen Normalpegel lag, konnte wohl jeder weitere Angestellte im Gebäude sehr gut sehen und vernehmen...

Und nun saß der Blauhaarige hier, blickte hinaus auf die Stadt und fragte sich, wie er das bloß nur seinem Undercovermann beibringen sollte.

Dieser würde ihm den Hals umdrehen! – Nein... Noch weitaus Schlimmeres, was sich Hiroshi erst gar nicht ausmalen wollte, so, wie er den Silbernhaarigen kennengelernt hatte und nun schon besser kannte...

In solchen Dingen war der Jugendliche einfach nur grausam konsequent und unberechenbar, das konnte wohl keiner abstreiten.
 

>Gott... Er wird mich wirklich umbringen.<

Wiedermals war ein Seufzen zu vernehmen, das durch den sonst so stillen Raum glitt.

Hiro hatte sein Kopf abstützend auf seine linke Faust gelegt, während er sich wieder seinem Tisch zuwandte, auf dem immer noch die Mappe lag, die er nun aufschlug.

Vor ihm erblickte er eine Art „Steckbrief“ einer Person. Der Zielperson, die sich das FBI nun nach langer Recherche herausgepickt hatte.

Und was er so gelesen hatte, klang ja wirklich auch sehr vielversprechend!

Doch den Vorschlag... oder besser gesagt, den Befehl seines Vorgesetzten dazu, um schneller mit der Arbeit voranzukommen, musste er dennoch strikt ablehnen, weil er bereits jetzt schon wusste, dass da sein „Freund“ nicht mitspielen würde – eher würde er ihn töten...
 

Schwer schluckte Hiro, als er sich das Bild und die Personalien besah. Eine lupenreine Weste hatte das Rothaar nun wirklich nicht. Eine Reihe von Wagendiebstählen, ein paar Klauereien und ein Einbruch waren mit darunter. Aber auch eine schwere Körperverletzung gehörte zu den Akteneinträgen. Zudem sollte diese Person ein hohes Tier im Untergrund der verbotenen Straßenrennen sein.

So weit war er auch selbst mit seinen Ermittlungen durch seinen eingeschleusten Undercoveragenten in einer speziellen Werkstatt gekommen.

Dass der Typ zu einem gewissen Grade recht gefährlich war, konnte sich der FBI Agent wirklich gut vorstellen...

Doch dass er... Nein, das konnte einfach nicht sein!
 

Mit einem verächtlichen Lächeln auf seinen Lippen schüttelte Hiro leicht seinen Kopf. Diese Vorstellung war einfach nur absurd! Und dennoch... Irgendetwas Wahres musste ja daran sein...

Sein Chef hatte ihm jedenfalls erzählt, dass sie eine Agentin in das Umfeld der Zielperson geschleust hatten, deren sonstige Arbeit eigentlich nie zu verachten gewesen war und der bereits nach kurzer Zeit die Männer zu Füßen lagen.

Doch bei diesem Ziel war dies völlig anders gewesen. Über die gesamte Zeitspanne ihres Dienstes her, hatte der Rothaarige sie nicht einmal eines Blickes gewürdigt und sprach sie ihn an, verschwand er nur genervt.
 

Selbst Hiro, der seine Kollegin selbst auch ganz gut kannte, konnte sich kaum vorstellen, dass ein Mann so viel Willenkraft haben sollte, um ihr zu wiederstehen...

Doch dem war so. Sie hatte ihm weder näher kommen, noch irgendwelche wichtigen Informationen aufschnappen können.

Tja, und nun kam wohl Hiro mit seinem „Helfer“ ins Spiel...

>Leider<, wie er selbst in Gedanken bei seinen Überlegungen hinzufügen musste, weil dies wohl sein endgültiger Tod sein würde.

Nachdem die Agentin gar keinen Erfolg bei der Zielperson hatte erzielen können, war man auf die absurde Idee gekommen, dass sie einfach den falschen Lockvogel eingesetzt hatten. Vielleicht stand er einfach nicht auf „Frauen“...
 

Bei näherem Betrachten des Bildes des neuen Verdächtigen, kam das dem blauhaarigen Agenten eigentlich selbst ziemlich lächerlich vor.

So einer wie der sah einfach nicht so aus, als würde er sich fürs eigene Geschlecht interessieren. – Ein Schmunzeln zeichnete sich dabei auf seinem Gesicht ab.

Nein... Er wirkte nicht danach, einer von der Sorte zu sein. Und selbst wenn...

Dennoch gab es zu all dem ein riesiges Problem. Das Problem, was den Blauhaarigen nun so sehr in die Enge trieb...

Und dieses Problem hieß mit menschlichem Namen Kai Hiwatari, war zwanzig Jahre alt und verdammt sexy.
 

Und wo nun das große Problemchen lag?

Nun... So ausgedrückt: Kai war Hiros Helfer. Er hatte vor etwa einem halben Jahr diesen Job für den Fall angenommen, weil er sich wie kein Zweiter mit Motoren, Maschinen und all dem Kram auskannte und wirklich als erfahrener Mann bei der Werkstatt durchgegangen wäre und auch war.

Undercover zu arbeiten war für den Silbernhaarigen wirklich überhaupt kein Akt; er machte es sogar recht gerne, da er in dieser guten Werkstatt nebenher arbeiten konnte.

Nur jetzt kam wirklich der kleine Umstand...
 

1. War Kai durch sein feuriges Temperament einfach unberechenbar

2. War Kai unglaublich versessen auf seinen Stolz, seine Ehre und seine hohe Persönlichkeit
 

Und das leider Wichtigste:

3. War Kai jemand, der für seine Prinzipien sogar sterben würde und der sich gegen alles – und damit war wirklich absolut alles gemeint – sträuben würde, was gegen sie verlief oder ihm nicht in den Kram passte
 

Kai wieder zu einem Speedrace zu überreden, hatte Hiro ja schon fast 4 Monate gekostet, weil sich der Silbernhaarige so dagegen gesträubt hatte.

In solchen Sachen war der Jugendliche einfach nur verdammt bockig und stur wie ein Esel.

Das mit dem Race hatte er aber auch nur schaffen können, weil er einfach gesehen hatte, dass in Hiwatari noch diese Kampfeslust und die Liebe zur Maschine schlummerten und darauf gewartet hatten, wieder erweckt zu werden.

Doch Kai war zu 100%, nein sogar zu über 200% NICHT SCHWUL!

Und für ihn würde er auch garantiert nicht so tun, als ob er es sei, da kannte Hiro ihn einfach schon zu gut...
 

Das war wirklich eine verflixt miese Situation, in der er sich nun befand.

Einerseits musste er seinen Job durchführen und das ging nun mal wirklich am besten, wenn er Kai auf dieses Rothaar ansetzen würde, weil er so einfach die meisten Informationen erhalten konnte.

Doch Kai zu etwas zwingen, das er einfach nicht war, das wiederum konnte der blauhaarige Agent auch nicht tun.

Schließlich wollte er den Silbernhaarigen so weit gesehen niemals verletzen, dass hatte er sich schon geschworen, als er ihn das erste Mal gesehen hatte.

Kai war einfach etwas Besonders. Niemand konnte das abstreiten.

Schon allein sein Aussehen und seine „kühle Ausstrahlung“ wirkten ungemein anziehend.
 

Und wenn Hiro jetzt an diesen Kerl dachte, der bei Männern vielleicht doch nicht so abgeneigt war und wie er Kai in dem Moment ansehen würde, wenn sie aufeinander treffen würden...

Bei dem Gedanken wurde ihm einfach nur schlecht. Er wollte dem Silbernhaarigen das nicht antun.

Nun ja... Und dieser würde da auch garantiert nicht mitspielen, dafür war er einfach zu stolz. Er würde sich definitiv mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, wehren.

Ohne dabei auf irgendjemanden zu achten.
 

Letztlich kam Hiro dennoch zum Entschluss, dass er wohl kaum noch eine Wahl hatte. Er würde vom Fall abgezogen werden und Kai würde wohl vollkommen seinen Job verlieren, würden sie sich gegen die Anweisungen stellen. So war das FBI nun mal.

Es ging keine Kompromisse ein.

Doch da kam dem jungen Mann eine Idee. Sein Chef und das FBI müssten ja nichts von seinen Kompromissen erfahren.

Gut, er könnte Kai auf das Rothaar ansetzen. Aber als Freund würde man doch wohl auch schon sehr weit kommen.

Wenn Kai sich geschickt anstellen und sich den Respekt des Rothaarigen verdienen würde, müsste er eigentlich mit der Zeit in den vertrauten Kreis aufgenommen werden.
 

Kai würde nur als Freund fungieren. Ihm würde so weit also nichts geschehen können, das er nicht wollte und der Jugendliche müsste dabei auch nicht gegen seine Prinzipien verstoßen. Und Hiro selber...?

Nun, er würde an die Infos kommen, die er brauchte und noch dazu nicht gegen seinen eigenen Schwur, Kai niemals zu verletzen, verstoßen.

So weit so gut.

Und das FBI müsste auch nichts davon erfahren... Warum also nicht?!

Gut, es bestand immer ein Risiko. Aber für Hiroshi war es in jenem Moment einfach zu gering gewesen. Er versprach sich großen Erfolg von diesem Plan und so griff er mit einem siegessicheren Lächeln auf den Lippen zu seinem Handy.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

to be continued...
 

-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-
 

Nun denn, das war also Chapter One zu Part I der Fanfic!

Wir hoffen, dass es Euch gefallen hat und die Länge eine entsprechende Entschädigung für den kurzen Prolog gewesen ist ^.~
 

Natürlich würden wir uns sehr darüber freun, wenn Ihr uns Eure Meinung dazu mitteilen würdet!!!

Wenn Ihr also die Lust/Zeit dazu habt, könnt Ihr uns ja ein Comment hinterlassen ^___^
 

Falls nicht, so hoffen wir doch, dass wir uns wenigstens zum nächsten Chapter wiedersehen, wo Ihr Euch schon mal auf neue Charaktere gefasst machen könnt *g*

Verpasst dies also nicht ^.~
 

Tschauko & bis denne!
 

Eure
 

Marli & Neo

Part I, Chapter Two

Hallöchen,
 

und vielen Dank, dass Ihr wiedermals reinschaut!!! ^.~
 

Wir freuen uns sehr, dass die Fanfiction so gut bei Euch ankommt und wir wirklich unglaublich tolle Feedbacks von Euch erhalten haben!

Unglaublich lieb von Euch!
 

Wir werden natürlich weiterhin unser Bestes geben, dass Euch diese Fanfic noch lange erhalten bleibt *g*

Auch ein Dankeschön dafür, dass Ihr Euch mal das Piccu angeschaut habt. Wenn's Euch gefällt, bin ich (Marli) froh! ^^
 

Nun, lange Rede, kurzer Sinn! *lach*
 

Viel Spaß mit dem nächsten Chapter! ^.~
 

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Thankx
 

Yumco
 

Skarabaeus
 

manni
 

Sakura_18
 

hikaze
 

koukoufanin
 

LindenRathan
 

Dark-Phoenix_Kai
 

MikaChan88
 

lavanja
 

Amadare
 

Belly-chan
 

KazutakaMuraki
 

Kichererbse
 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Two von ?

Music: None

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: noch unbekannt

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik
 

-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+
 

Part I, The Fast and The Furious , Chapter Two
 

Es war bereits früher Abend. Die Sonne war gerade versunken und die Nacht breitete sich langsam über L.A. aus...

Für die meisten bedeutete dies Feierabend. Nicht so für den Silbernhaarigen.

Aus der Werkstatt war aus Boxen noch laute Musik zu vernehmen, während der Jugendliche selbst noch an einem Motorrad herumschraubte, das heute neu zur Reparatur reingekommen war.

Da die Arbeit bald beendet sein würde, wollte er den Rest nicht auf den nächsten Tag verschieben, besonders, da morgen Samstag war und die meisten Kunden dann erst zunehmend antanzten.
 

Das würde purer Stress sein und da wollte er diese Kleinigkeit doch lieber jetzt noch schnell beenden, selbst wenn es für Überstunden kein Geld gab.

Unerwartet jedoch wurde die dröhnende Musik ausgedreht und dafür die großen Deckenlichter angeschaltet, die er sonst nie gebrauchte, weil sie ihn einfach in ihrer Helligkeit störten.

Er arbeitete lieber mit den Wandlichtern, die einem Straßenlampenschein sehr ähnelten und rings um den ersten, der insgesamt sieben, Werkstatträume an den Wänden entlang eingebaut worden waren.
 

So blinzelte der Silbernhaarige etwas verwundert und schob sich unter dem Motorrad hervor.

Auf dem Rücken auf dem Rollbrett liegend, schaute er zu seinem Chef auf, der leicht nervös zu sein schien.

Er war als Einziger im Bilde darüber, dass der Jugendliche eigentlich kein wirklicher „Mechaniker“ war, sondern ein Cop im Dienst.

Obwohl Kai bisher seine Arbeit wirklich einwandfrei erledigt hatte, war immer noch die Unsicherheit des älteren Mannes da, der um seinen guten Ruf und um seine Werkstatt fürchtete.
 

Jeder gute Streetracer wusste, dass es in dieser Werkstatt einfach alles für Geld zu holen gab, was man für eine gute Speedmaschine brauchte oder wollte.

Der Besitzer war mit der Zeit in diese Branche integriert worden und hatte sich insgeheim mittlerweile nur auf sie spezialisiert.

Als das FBI vor einiger Zeit davon Wind bekam, wurde es natürlich für ihn ziemlich brenzlig, wodurch er auf das Angebot, das man ihm daraufhin unterbreitet hatte, einfach eingehen musste!

Tja und nun war eben ein Undercover Cop in seinem Laden, der eigentlich wiederum kein richtiger war.
 

Natürlich hatte der Mann Kai sogleich als den großen Kai Hiwatari erkannt. Doch Kai hatte bereits damals nichts mehr von seiner Vergangenheit als großer Rennfahrer wissen wollen und den Besitzer darum gebeten darüber still zu schweigen und wenn man anfragte, ob er wirklich jener Hiwatari sei, das einfach abzuwinken.

Bisher hatte auch alles so weit geklappt.

Kai hatte seine Arbeit gut erledigt, ein paar Infos gesammelt und sich die meisten Kunden mal näher angesehen. Nur schien bis jetzt nicht wirklich derjenige dabei gewesen zu sein, der für diese LKW-Angriffe hätte verantwortlich gemacht werden können.

Und das wurmte selbst Kai, obgleich er nicht viel für seine „Kollegen“ des FBI übrig hatte...
 

Gerade als er sich auf dem Brett aufsetzte, schaute sich der Besitzer der Werkstatt leicht nervös um, als befürchtete er, dass jemand sogleich seinen Betrieb stürmen würden.

Das Schweigen, das zwischen ihnen lag wurde durch ein Klingeln durchbrochen.

Und schon im nächsten Augenblick schien der Mann wieder zu wissen, warum er überhaupt zu ihm gekommen war.

Er hob seine Hand und streckte dem Silbernhaarigen, immer noch sichtlich angespannt, dessen Handy entgegen.

„Es... Es klingelt schon die ganze Zeit!“, knurrte er in einem recht wütenden Ton, als Kai es entgegen nahm.
 

Kai jedoch tat so, als hätte der ältere Mann überhaupt nichts gesagt und sei nur Luft.

Statt sich mit seinem Gegenüber zu beschäftigen, blickte er auf sein Display, um zu schauen, wer der Anrufer war.

Leicht genervt ging er daraufhin ran...

„Was soll denn das?! ... Kannst du mir mal verraten, warum du mich so spät noch anrufst? ... Wir hatten doch vereinbart, dass du dich nicht während der Arbeitszeit meldest; das ist viel zu auffällig, du spinnst ja wohl!“, grollte er sogleich, ohne seinen Anrufer im ersten Moment zu Wort kommen zu lassen.

„Ich freu mich auch, dich wiederzuhören, Kai“, kam es ihm recht heiter entgegen.
 

Der Silbernhaarige seufzte einmal schwer und stand dann von dem Rollbrett auf und warf dem Werkstattbesitzer einen kurzen, vielsagenden Blick zu.

Dieser schluckte schwer und verschwand auch schon im nächsten Augenblick aus der Halle.

Der Rotäugige währenddessen ging zu einem kleinen Tisch hinüber, schnappte sich von diesem ein leicht nasses Handtuch und putzte sich damit die Hände ab, um sein Handy nicht noch weiter mit Motoröl zu verschmutzen.

Zugleich musste er wohl oder übel dem FBI Agenten zuhören, der ihn gerade kontaktiert hatte...
 

„Jetzt komm, mach mal kein Szenario draus! ... Ich dachte eigentlich, dass du nur bis sieben arbeitest und schon längst Zuhause rumsitzt und dich langweilst!“

„Es geht eben nichts über Überstunden, mein lieber Hiro...Aber das dürfte DIR ja wohl besser bekannt sein...“, gab Kai leicht angesäuert zurück.

„Jetzt mach mich nicht, verdammt noch mal, dafür verantwortlich, Kai!“, warf Hiro ebenso leicht verärgert zurück. Eine Antwort blieb aus, stattdessen war nur ein leichtes, abfälliges Schnauben durchs Telefon zu vernehmen.

Erneut seufzte Hiro. Er wusste, dass es sehr kompliziert sein würde, doch schon beim Gespräch?!
 

„Ist auch jetzt egal... Hast du heute Zeit?“

Kai setzte einen leicht verwunderten Blick auf, als er gerade das von Hiro vernahm. Normalerweise schmiss er gerade nur zu gern mit Befehlen um sich, was dem Silbernhaarigen schon mehr als einmal auf den Geist gegangen war.

„Kommt drauf an wozu“, erwiderte er, schmiss dabei das Handtuch fort und legte seine Hand wieder ans Handy, um es besser festhalten zu können.

„Wir haben neue Befehle erhalten“, sprach Hiro weiter, während Kai sich langsam in Bewegung setzte und das Motorrad doch in der Halle stehen ließ.

„Gut, dann sag sie mir doch einfach. Ich hab noch Arbeit vor mir...“
 

„Es sind... wichtige Befehle. Wir müssten uns für die Besprechung treffen!“

Hiroshis Stimme klang völlig ernst und auch etwas angespannt, was für Kai nichts Gutes verhieß.

Ein leicht genervtes Stöhnen verließ seine Kehle, als er schließlich nachgab.

„Nie lassen diese Mistkerle einen seinen Job machen... Gut, wir treffen uns in 2 Stunden in der Bar ~ Evil’s Eyes ~ am Stadtrand. Sei pünktlich!“, gab der Silbernhaarige letztlich an.

„Das sagt ja grad der Richtige!“, kam es sogleich zurück und Kai konnte sich nur zu gut Hiros überdimensionales Grinsen vorstellen, das er jetzt wohl hatte.
 

„Ja, ja... Leck mich“, war das Letzte, was er sprach und ohne seinen Anrufer nochmals zu Wort kommen zu lassen, legte er einfach auf und steckte sein Handy in seine hintere Hosentasche.

Danach machte er sich wieder an die Arbeit, um wenigstens das Gröbste geschafft zu haben. Eine halbe Stunde später war er mit allem restlos fertig und schloss die erste Werkhalle ab und schaltete das Licht aus.

Dann machte er sich über den Weg von draußen zum Hauptgebäude auf, wo man alle Teile, die man wollte, bestellen und abholen konnte. Es war eher eine kleine Motorwelt, diese Werkstatt. Alles in allem, so fand jedenfalls Kai.
 

Als er den Laden betrat, wartete bereits sein „Chef“ hinter der großen Glastheke auf ihn.

Überall im Geschäft wurden in Glasvitrinen die besten Autoteile für den Betrachter ausgestellt. Auch Kai schaute sich ab und zu gern mal alles an, weil es ihn an sein früheres Leben erinnerte, als er diese Sachen durch sein vieles Geld noch mit Leichtigkeit hätte haben können.

Doch das war jetzt ein für alle Mal vorbei...
 

„Wer war es...?! Waren’s die vom FBI?!“

Sogleich wurde Kai mit tausend Fragen gelöchert, während er cool hinter die Theke trat und erneut das tat, was er wohl am besten konnte: andere Menschen für Luft zu halten.

Bevor er jedoch zum Umziehen in den hinteren Bereich des Geschäftes verschwinden konnte, hörten er und der Werkstattbesitzer unerwartet das Klingeln der kleinen Glocke, die an der Tür angebracht war und welche neue Gäste ankündigte.

Und diese ließen wirklich nicht lange auf sich warten...

Zunächst traten zwei Kerle ein.
 

Der erste war ziemlich groß und stämmig gebaut. Er hatte grauviolettes, kurzgeschnittenes Haar und eher lässige Klamotten an. Der zweite hatte lange schwarze Haare und war zierlicher gebaut als sein Kumpel.

Jedoch war auch dieser nicht zu unterschätzen. Kai sah sogleich durch seinen Dress, dass er ziemliche Muskeln hatte und wohl Kampfsport betrieb.

Beide waren von ihrer Abstammung her wohl keine wirklichen Amerikaner.

Den Größeren konnte Kai nicht wirklich in ein Land einstufen, doch vom Schwarzhaarigen war er sich doch ziemlich sicher, dass dieser aus China oder Japan kommen musste.

Er hatte asiatische Kleider an und auch von seiner Statur und seinem Äußeren her, passte alles zu diesem Bild.
 

Beide kamen zielstrebig auf den Besitzer zu und hatten recht grimmige Mienen.

Kai hielt sich weiterhin im Hintergrund und beobachtete erst einmal die Lage. Sein Chef jedenfalls schien ziemlich beunruhigt zu sein, als er beide sah.

„Hallo Joe, lang nicht gesehen, was?“, grinste der Größere hinterhältig und schnappte sich im nächsten Augenblick den älteren Mann brutal und zog ihn fast über die Theke.

Bei diesem Anblick erwachte Kais Wut. Doch noch hielt er sich zurück. Er dürfte nicht auffallen.

„Warum hast du unsere Teile immer noch nicht bestellt?! Das solltest du für dein Wohl doch mal langsam tun. ER wird langsam ungeduldig!“, fuhr sein Kumpel fort.
 

„Ich... Ich weiß nicht, wann ich sie besorgen kann... Das sind alte Teile... Sie... Sie sind schwer zu beschaffen!“, entgegnete der Ladenbesitzer mit vor Angst erfüllter Stimme.

„So... Tatsächlich...“, knurrte der Schlägertyp, der ihn die ganze Zeit über festgehalten hatte und packte Joe unerwartet am Hals, während er mit seiner zweiten Hand etwas hervorschnellen ließ.

Gefährlich nahe am Gesicht des Besitzers lag eine Taschenmesserklinge und glitzerte bedrohlich im fahlen Licht.

„Das ist ihm und uns aber egal... Wir wollen Teile für das Geld sehen!“, knurrte er wütend.

Als plötzliche eine Hand um sein Gelenk schnellte und die Hand, in welcher der Kraftprotz sein Messer hielt, weggezogen wurde.
 

„Ich an deiner Stelle würde ihn jetzt loslassen!“, zischte sein Nebenmann, der eben dies gerade getan hatte und funkelte ihn aus blutroten, gefahrbergend Opalen an.

Obgleich Kai um ein ganzes Stück kleiner war als dieser Mistkerl, wusste er sich doch zu verteidigen, sollte dieser auf ihn losgehen. Der Silbernhaarige war einfach von seinen Fähigkeiten überzeugt und wirkte dementsprechend auch sichtlich sehr gelassen und kühl.

Leicht überrascht wirkten beide anfangs, dann jedoch änderte der Blick des Größeren sich in einen wütenden.

„Was fällt dir kleinem Arschloch überhaupt ein?!“, zischte er drohend, stieß Joe hart an die Theke und wand sich vollkommen dem Silbernhaarigen zu.
 

„Dir hat man wohl keine Manieren beigebracht, Riesenbaby“, entgegnete Kai ebenso ungeniert und seine feine Art vergessend.

Im nächsten Augenblick stahl sich dadurch ein hämisches Grinsen auf die Lippen seines Gegenübers. Dann war ein kleines Lachen zu vernehmen, während sein Begleiter eher nebenbei stand und diese Situation gelangweilt mitverfolgte.

„Du hast echt Mut, Kleiner... Das muss man dir lassen. Aber wenn ich dir erst mal dein hübsches Gesicht etwas verziert habe, wirst du demnächst es dir zwei Mal überlegen, ob du deine Klappe so weit aufreißt“, sprach der Großkotz sichtlich gefasst und ging in diesem Moment auf Kai los.
 

Dieser war darauf vorbereitet gewesen und konnte so den ersten Angriffen mit Leichtigkeit ausweichen.

Dann wartete der Silbernhaarige nur noch auf den passenden Moment und schlug zu. Mit einem gekonnten Tritt brachte er den Violettgrauhaarige n ins Wanken, wodurch es ihm auch letztlich gelang diesem das Messer aus der Hand zu schlagen.

Doch schon gleich darauf stürzte sich der Größer unerwartet auf ihn und warf ihn mit zu Boden.

Ein Haufen Schläge rieselte wie Regen auf den Silbernhaarigen ein, von welchem er die meisten abfangen konnte.

Einigen wich er auch aus, was seinen Gegenüber wohl noch wütender zu machen schien, er im nächsten Moment weit ausholte und...
 

daneben schlug.

In jenem Augenblick, da die Faust mit voller Wucht auf Kai herabgefahren war, hatte der sich für einen kurzen Moment losreißen können und hatte seinen Kopf zur Seite gedreht, sodass sein Angreifer seine Faust direkt in den Boden gerammt hatte und nun mit schmerzverzerrtem Gesicht einen lauten Schrei von sich gab.

Kai nutzte diese Chance und stieß den Größeren gekonnt von sich, welcher im letzten Moment reagierte und sich am schwarzen Hemd des Silbernhaarigen festklammerte, jedoch ohne größeren Erfolg.

Mit einem lauten Geräusch war das Reißen von Stoff zu vernehmen und das Hemd war fast entzweit worden, doch Kai schaffte es dennoch vom Boden aufzuspringen...

Doch gerade, als er auf den Beinen war, traf ihn etwas hart in der Seite und schleuderte ihn einige Meter weiter gegen eine Vitrine, wodurch das Glas leicht zersprang und er daraufhin benommen auf dem Boden aufprallte und sich für den ersten Augenblick nicht mehr rühren konnte...
 

„Mann Bryan, du bist so ein Loser! Nichts kannst du richtig machen...“, grummelte der Schwarzhaarige, der sich gerade in die Situation eingemischt und Kai einen heftigen Tritt von hinten verpasst hatte.

Der Angesprochene lag immer noch am Boden und hielt sich mit seiner zweiten Hand wütend die schmerzende Faust.

Als er aufblickte, war sein Gesicht aufgrund seiner Wut unglaublich widerwärtig, die in diesem Ausdruck fand, verzerrt, während er sich langsam erhob und auf den Silbernhaarigen zuging, der noch immer am Boden lag und es nicht schaffte, wieder aufzustehen.
 

Doch sogleich darauf wurde Kai nachgeholfen.

Der Violettgrauhaarige namens Bryan packte ihn so fest am Arm, dass Kai dachte, er würde in mit einem Griff durchtrennten und zog ihn ohne weiteres hoch.

Als der Silbernhaarige wieder langsam seine Fassung zurückerlangte, blickte er in zwei überaus furiose, dunkelbraune Augen...

„Ich mach dich fertig, du kleine Pestbeule!“, zischte er drohend, was Kai nur ein müdes Lächeln abrang.

„Versuchs doch... Wichser!“

Das war zuviel. Der Silbernhaarige hatte vollends das Fass zum Überlaufen gebracht.

Bryan holte erneut weit aus und dieses Mal würde sich Kai wohl nicht seinem Griff entziehen können.
 

Neben ihnen stand der schwarzhaarige Asiat und grinste nach Kais Kommentar auf Bryans Aussage ebenso leicht, während Joe vor diesem auf dem Boden an die Vitrine gelehnt saß, und leise vor sich hin wimmerte...

Die Faust Bryans kam Kai währenddessen gefährlich nahe, dennoch zuckte Kai nicht einmal mit der Wimper, geschweige denn, dass er seine Augen dabei schloss.

Er wartete nur noch auf den Moment des Aufschlags, der ihm den Grund geben würde, diesen Bastard vollends zu erledigen.

Doch zu diesem Augenblick sollte es erst gar nicht kommen...
 

„Schluss jetzt mit diesem Scheiß!“, ertönte es plötzlich von der Eingangstür her.

Es war eine eiskalte und messerscharfe Stimme, die sich in alles zu bohren schien.

Sofort brach Bryan seinen Angriff ab und lockerte leicht seinen Griff um Kais Kehle, welcher innerlich doch froh darüber war.

„Ich wollte, dass ihr nach den Ersatzteilen fragt und ihr macht so einen Mist! Könnt ihr denn gar nichts richtig machen?!“, knurrte eine finstere Gestalt und trat im nächsten Augenblick in den Laden ein.

Es war ein Jugendlicher, etwas älter als Kai selbst, welcher fast so groß war, wie jener Bryan, von seiner Statur her aber eher schmaler war. Dennoch war sein durchtrainierter Körper, der durch sein weißes, halbaufgeknöpftes Hemd gut zu betrachten war, nicht zu verachten...
 

Der Rothaarige, welcher insgesamt eine recht sportliche Figur hatte, blickte mit verfinsterten, eisblauen Augen von seiner Belegschaft auf den Werkstattbesitzer Joe und dann schließlich zu dem, was Bryan da so liebevoll festhielt.

Kurz fuhr sein Blick über den Silbernhaarigen, was Kai doch sehr unangenehm war, weil er glaubte, dass der Rothaarige ihn im nächsten Moment wie ein Wolf ein Lamm, auffressen würde, doch dann stahl sich ein recht freundliches Lächeln auf die Lippen jenes jungen Mannes.

In Kais nächsten Atemzug kam sein Gegenüber auf ihn zu und blieb kurz vor Bryan stehen.
 

„Lass ihn runter, Bryan... Sofort“, gab der Blauäugige ruhig von sich, während sein Blick weiterhin auf Kai lag, dem das wirklich mehr als unangenehm war.

Der Angesprochene zögerte für einen Augenblick und tat nichts. Doch als er die Augen seines Bosses sah, die sich mehr und mehr in ein finsteres violett zu verwandeln schienen, ging er kein weiteres Risiko ein und ließ Kai herunter.

„Dieses niederträchtige Aas war es, der uns von unserer Arbeit abgehalten hat, Yuri!“, erhob der Schwarzhaarige zum ersten Mal wieder das Wort.

„Ich hab dich nicht um eine Ausrede gebeten, Ray“, knurrte der Rothaarige recht genervt, ohne sich weiterhin von Kai abzuwenden.
 

Ganz nahe stand er nun bei diesem und der Silbernhaarige selbst konnte nichts dagegen tun, da er von hinten von diesem Neandertaler festgehalten wurde. So musste er es, wohl oder übel, über sich ergehen lassen, als jener namens Yuri, sein Kinn packte und ihn zwang diesem in die Augen zuschauen.

In jenem Augenblick schien die Welt für den Rothaarigen stehen zu bleiben.

Feuer traf auf Eis...
 

Kai hingegen blickte sein Gegenüber nur hasserfüllt an. Für ihn blieb nichts stehen und er hoffte auch inständig, dass es endlich vorbei sein würde...

Dieser beugte sich ein weiteres Stück zu ihm herunter und betrachtete sich sein Gesicht näher.

„Wirklich hübsche Augen... und ein schönes Gesicht. Ich mag schöne Gesichter... Nur zu schade, dass deines so in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Aber keine Sorge, sogleich, wenn wir wieder zu Hause sind, leg ich Bryan mal ordentlich übers Knie“, lächelte Yuri, wobei er mit seiner einen Hand sanft über das Gesicht seines Gegenübers strich.

Dieser knurrte nur leise auf diese Aussage und zog seinen Kopf von der Hand weg.

Der Rothaarige wirkte auf diese Reaktion im ersten Moment recht überrascht, dann grinste er schwach.
 

„So einer bist du also... Richtig biestig. Das mag ich... Ich mag es, wenn man ein feuriges Temperament hat... Wild und unbefangen... Ungezähmt, auf seinen Meister wartend“, griente das Rothaar und ließ seinen Blick tiefer wandern, auf Kais Oberkörper, der durch die Stofffetzen hindurch gut zu sehen war.

„Besonders aber mag ich es, wenn derjenige zu all dem auch noch verdammt schön aussieht“, grinste Kais Gegenüber weiter.

Kai zugleich konnte kaum noch an sich halten. Vielleicht hätte dies jemand als Kompliment angenommen. Höchstwahrscheinlich sogar wirklich jeder, vor allem eine Tussi.

Aber nicht ER!

In seinen Augen klang das alles einfach nur abstoßend und widerte ihn zutiefst an.
 

„Hast du dich schon mal sprechen hören?“, fragte er deswegen Yuri herausfordernd.

Jener ging auf die Aussage jedoch nicht ein und wand sich, weiterhin schwach lächelnd, von dem Silbernhaarigen ab.

„Wirklich reizend, was du da aufgetrieben hast, Joe... Eine richtige Raubkatze. Nicht schlecht“, meinte der Rothaarige daraufhin, während er Kai die kalte Schulter zeigte und sich wieder dem Ladenbesitzer zuwand, der mittlerweile, etwas wackelig, wieder auf seinen Beinen stand.

„Nun... Du... Du weißt doch, wie schwer gutes Personal zu finden ist...“

Leise lachte Joe darauf, um etwas die Spannung aus dieser Situation zu nehmen. Yuri jedoch schien das alles nicht witzig zu finden, was man dadurch sah, dass sein Lächeln erstarb.
 

Sogleich hörte auch der ältere Mann auf und presste sich verängstigt wieder an die Theke.

„Er...er wusste nicht, wer Sie sind... Er ist noch ziemlich neu... Ich entschuldige mich dafür, Tala... Es tut mir wirklich...“

Ehe Joe zu Ende sprechen konnte, unterbrach der Rothaarigen ihn auch schon: „Schon gut, halt deinen Mund... Und nenn mich nie wieder Tala, hörst du? ... Sonst bist du tot!“

Hastig nickte der Besitzer heftig und schluckte schwer, als das Rothaar an ihn herantrat.

Kai wurde langsam unruhig. Er wusste nicht, wie weit diese Situation noch eskalieren würde und er war sich auch nicht sicher, ob er es schaffen würde, Joe zu beschützen, sollten die Kerle ihm was zufügen wollen, letztlich, da ihn dieser Bryan ganz schön festhielt.
 

Man merkte deutlich, dass er den Kleineren kein weiteres Mal unterschätzen würde.

Doch zu Kais Erleichterung geschah so weit in diesem Sinne nichts mehr.

„Ich will endlich meine Teile, Joe!“, fuhr Yuri drohend fort, während sich der Asiat namens Ray an seine Seite stellte und drohend eine Faust dem Angesprochenen entgegenstreckte.

„Es... Es tut mir Leid... Aber ich habe noch keinen beauftragen können, die Teile zu bestellen... Es ist zurzeit... viel los... Auch wegen dem Rennen dieses Wochenende... Aber ich werde sogleich morgen jemanden das aufgeben, ehrlich!“, versuchte sich Joe herauszureden.

„Nein, nicht morgen... Heute noch! Und keiner deiner billigen Handlanger wird das machen, sondern du!“, zischte der Rothaarige, während sein Ärger wieder erwacht zu sein schien.
 

„Aber... Ich kenn mich mit dieser Technik nicht aus, Yuri... Ich meine... Das machen meine Angestellten... Und...“

„Dann solltest du aber mal ganz schnell jemanden finden, der mir noch heute die Sachen auf die Bestellliste setzt und zwar sofort!“, unterbrach ihn der Rothaarige sogleich und schien immer ungehaltener zu werden.

„Aber... ich... ich habe doch... niemanden... Yuri, bitte...“, flehte Joe verängstigt.

Der Angesprochene schloss daraufhin seine Augen für einen Moment und seufzte schwer.

„Tja, mein guter Joe... Dann kann ich wohl nichts mehr für dich tun...“, gab der Rothaarige kalt und emotionslos von sich, bevor er sich von dem älteren Mann abwand und Ray ein Zeichen gab.
 

Ehe dieser jedoch dem Werkstattbesitzer etwas zufügen konnte, schaltete sich Kai ein.

„Halt, ich mach’s! Ich kann euch diese Waren bestellen!“.

Mitten in seinem Schlag hielt Ray inne, als er ein Zeichen seines Anführers erhielt, dass er stoppen sollte.

Dieser wandte sich recht interessiert zu Kai herum.

„Also gut, mein Schöner. Dann zeig uns doch mal, was du kannst“, lächelte ihm Yuri wie ein Unschuldslamm freudig zu und gab durch ein Nicken Bryan den Befehl, den Silbernhaarigen loszulassen.

Dieser gehorchte sofort und gab Kai aus seinem kräftigen Griff preis.
 

Das Erste, das der Jugendliche daraufhin tat, war kurz über seine Handgelenke zu fahren, die höllisch schmerzten, dann machte er sich an die Arbeit.

Er lief am Rothaarigen vorbei zur Theke und sprang mit einem gekonnten Sprung über diese und lief gemächlich zu einem Computer und fuhr diesen hoch.

Dass er während all dem von allen Seiten aufmerksam gemustert wurde, störte ihn wenig. Er versuchte einfach nicht daran zu denken, wer ihn da so ansah und schon klappte es.

Schnell tippte er das Kennwort ein, nachdem der Computer hochgefahren war und schaltete die verschiedenen Bestellsites auf.

Dann wand er sich zu den restlichen Anwesenden um.
 

„Was braucht ihr?“, ermittelte er matt.

Nach einem weiteren Nicken des Rothaarigen trat der Asiat vor und zog aus einer Tasche seines schwarzroten Gewandes ein Zettel hervor.

„Alles, was hier auf dem Zettel steht und das drei Mal“, antwortete ihm Ray und schob ihm den Zettel auf dem Glastisch zu.

Kai nickte knapp und entfaltete den Zettel.

Anfangs stutzte er leicht. All diese Ersatzteile gehörten genau zu dem Modell der Autos, die immer die Anschläge auf die LKWs verübten. Nur eines konnte hier nicht so ganz stimmen. Der Asiat hatte gesagt sie bräuchten alles dreimal. Aber es waren doch immer vier Wagen, die attackierten.

Da stimmte doch etwas nicht...
 

Ohne sich seine Verwunderung anmerken zu lassen, tippte er alles ein, suchte die speziellen Pages, auf denen man die Teile bestellen konnte und gab sie ein.

Das tat er so zügig und geschickt, dass er bereits mit allem nach 10 Minuten fertig war und schließlich sich mit dem Zettel zurück zu den Anderen wand.

Er schob ihn über den Tisch zurück und meinte recht teilnahmslos: „Ich konnte so ziemlich alles bestellen. Doch bis alles zusammen da sein wird, wird wohl noch knapp ne Woche vergehen. Wenn’s glatt läuft, dann verringert sich das auf `ne halbe Woche. Aber mehr ist nicht zu machen.“

Das Rothaar nickte ihm knapp zu und nahm den Zettel, reichte ihn dann weiter an den Schwarzhaarigen. „Das reicht uns“, erwiderte Yuri daraufhin und warf noch einen letzten, vernichtenden Blick auf Joe.
 

„Na, geht doch, Joe“, grinste er hämisch und wand sich dann zum Gehen.

Ray und Bryan folgten dem Rothaarigen, allerdings waren sie die ersten, die das Geschäft verließen.

Das Rothaar blieb nochmals kurz zurück und wand sich leicht zum Silbernhaarigen um.

„Und was dich angeht, Schöner... Wir werden uns wiedersehen, darauf kannst du dich verlassen.“

Mit einem letzten Lächeln verließ auch schließlich Yuri das Geschäft...
 

Im nächsten Moment ließ sich Joe an der Theke herabgleiten und atmete einmal tief durch, während Kai selbst den Computer herunterfuhr und sich dann zu dem Älteren herunterbeugte.

„Jetzt haben Sie mir aber einiges zu erklären!“, begann Kai und blickte auf seine Uhr. Es war bereits viertel nach neun. In knapp einer dreiviertel Stunde würde er sich mit Hiro treffen und eigentlich hatte er sich zuvor noch duschen wollen und wie es nun aussah, würde er sich auch umziehen müssen. Mit einem zerrissenen Hemd in eine Bar zu gehen, kam nun wirklich nicht gut.

„Und sie haben nicht sehr viel Zeit dazu, Joe...“, endete er schließlich und blickte in das Gesicht seines Chefs.

Dieser seufzte schwer und nickte darauf: „Also gut.“
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Seit einer geschlagenen halben Stunde saß er nun schon hier und sah Gäste kommen und gehen.

Doch unter ihnen war nicht jener, den er bereits um 10 Uhr erwartet hatte und langsam machte Hiro sich doch Sorgen.

>Und da hat er mir noch extra gesagt, dass ICH pünktlich kommen soll<, dachte der FBI Agent außerordentlich genervt und ließ einen leisen Seufzer über seine Lippen kommen.

Das war nun wirklich nicht Kais Art.

Gut, er kam ab und zu mal zu spät, aber dann höchstens 10 Minuten. Das war wirklich schon das oberste Maximum! Und nun das...?!
 

Über Handy konnte Hiro den Silbernhaarigen auch nicht erreichen. Es war abgeschaltet.

Ob doch irgendetwas passiert war?!

Der Blauhaarige hoffte inständig, dass dem nicht so war und griff zu seinem kühlen Getränk.

Gerade in dem Moment, da er zum Trinken ansetzen wollte, wurde die Tür zur Bar geöffnet und ein schweratmender Silbernhaariger stand im Raum.

Nachdem er sich kurz umgeschaut hatte, erspähte er seine Verabredung und kam zielsicher auf diese zu.

Hiro zugleich stellte seine Cola, die er gerade hatte trinken wollen, einfach wieder zurück und erwartete seinen Verbündeten mit einem säuerlichen Blick.
 

Kai ließ sich ihm gegenüber in die alten Polster der Sitzgelegenheit fallen und sah Hiro ausdruckslos an.

„Und komm ja nich zu spät!“, imitierte Hiro ihn sogleich, was ihm nur einen finsteren Blick seitens des Jugendlichen einbrachte.

„Ich hoffe, dass du eine gute Ausrede hast, mein Lieber“, knurrte Hiro, kümmerte sich nicht um diesen Blick und trank dann doch etwas von seiner Cola.

Kai holte einmal tief Luft und schien wieder zur Ruhe zu kommen.

„Oh ja, mein Lieber, die hab ich!“, erwiderte er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.
 

Hiro kannte diesen Blick gut. Der kam immer nur dann, wenn Kai glaubte auf etwas ganz Großes gestoßen zu sein. Aber das musste jetzt erst mal warten.

Jetzt wollte er erst einmal diese Sache hinter sich bringen...

„Das ist jetzt auch egal...“, sagte er und warf die Mappe auf den Tisch, die er heute Morgen von seinem Chef bekommen hatte, „Das hier hat jetzt erst einmal Vorrang.“

„Aber es ist absolut wichtig, Hiro, hör mich an! – Es ist sogar noch wichtiger als diese blöden Einsatzbefehle, also vergiss die mal!“, entgegnete Kai und schob die Akte zurück zu Hiro.

Doch dieser schüttelte nur den Kopf und brachte Kai, der gerade zu einem Widerspruch ansetzte, mit einem einzigen Blick zum Schweigen.
 

„Wir haben da ein kleines Problem bei den Einsatzbefehlen“, fing Hiro etwas unsicher an und blickte sich einmal in dem kleinen Lokal um. Bis auf sie war niemand mehr hier, natürlich außer der Bedienung. Doch diese arbeitete weiter entfernt am Tresen und würde wohl kaum ihr Gespräch mitanhören können.

Kai klagte schwer und lehnte sich genervt zurück. „Also, dann schieß mal los.“

„Nun, es ist so. Sie haben uns an eine neue Zielperson angesetzt, die du dir mal näher ansehen sollst. Aber da gibt es so einiges, was die geplant haben und das ich jedoch verändern will. Dies solltest du vorweg wissen.“
 

„Hey Hiro, vergiss diese Zielperson, egal, wer sie auch ist! Ich hab einen Verdächtigen, der ist wirklich heiß und das meine ich nicht im Sinne des Aussehens! Ich meine damit, dass er es sein könnte!“, fuhr der gebürtige Russe fort.

„Das hast du bei den letzten fünf auch gesagt, Hiwatari! Außerdem geht das nicht mehr so einfach. Hast du grad nicht zugehört? Die haben uns die Entscheidungsmöglichkeit genommen. DIE haben UNS auf eine Person angesetzt! Wir haben keine andere Wahl, Kai!“, erwiderte Hiro sofort und schob die Mappe wieder zurück zu Kai.
 

„Das können die doch nicht einfach so machen! Ich bin wirklich weit gekommen! Ohne mich wüssten die bis heute nicht, aus welcher Szene überhaupt jene diese Überfälle machen, das ist nicht fair!“, begehrte Kai auf und musste von Hiroshi mit einer kurzen Handbewegung dazu gebracht werden, etwas leiser zusprechen.

„Ich weiß, was du meinst... Aber sieh dir mal die Zielperson an, die is echt nich von schlechten Eltern... Der könnt’s wirklich sein, Kai!“, fuhr der Blauhaarige fort und nahm nochmals einen Schluck von seiner Cola.

„Aber... Wir... Vor allem aber du... wirst diesbezüglich einige Opfer bringen müssen“, endete er und Kai sah sogleich dem Älteren an, dass ihm das mehr als unangenehm war.
 

Er wollte gerade etwas zurückgeben, als plötzlich eine weitere Person an den Tisch trat.

„Hey Kai! Schön dich hier mal wieder zu sehen!“

Verwundert hob der Silbernhaarige seinen Kopf, da ihm die Stimme bekannt vorkam und sogleich sah er in ein violettes Augenpaar, das einem hübschen Mädchen gehört, welches ihm freudig entgegenlächelte.

„Salima!“, brachte er erstaunt hervor.

„Das hättest du wohl nicht erwartet, was?“, grinste sie und erhielt ein leichtes Kopfschütteln vom Silbernhaarigen.

„Nein, hab ich wirklich nicht. Seit wann hast du Nachtschicht?“, ermittelte er recht freundlich, was Hiro doch erstaunte, weil er eigentlich nicht daran geglaubt hatte, dass Kai zu menschlichen Emotionen fähig war.
 

Statt sich aber weiter an der neuen Erfahrung zu laben, blickte er lieber auf das Mädchen, welches Kai gegenüber stand.

Sie war noch recht jung, hatte lange, rote Haare, die zu einem Zopf zusammengebunden waren und schien ein ganz schönes und zudem sehr nettes Mädchen zu sein. Vor allem aber war sie eine Bändigerin. Hiro hatte noch niemals zuvor gesehen, dass sein Partner so freundlich mit jemanden umgegangen war wie mit ihr.

Nach einer kurzen Unterhaltung zwischen den beiden und der Bestellung eines Cappuccino für Kai, verschwand sie auch leider schon wieder und Kai verwandelte sich zurück zum alten Kai, welcher nun missmutig zu der Mappe griff.

„Du wolltest doch losschießen, also?“
 

Hiro fand dadurch schnell in die Realität zurück und räusperte sich erst einmal, um auf andere Gedanken zu kommen.

„Nun... Die Vorgesetzten hatten festgelegt, dass du dich an die Zielperson nicht, wie für gewöhnlich, dranhängst... Du musst wissen, dass sie schon zuvor eine Agentin undercover haben reinschleusen können, doch die hat sein Interesse überhaupt nicht erweckt. Deswegen sind die... zu dem... nun... blöden... Schluss gekommen, dass... Nun, dass der Kerl...“

Der blauhaarige Agent, der eigentlich außer Dienst war, lachte leise und schwach und legte dabei eine Hand auf seinen Hinterkopf wie er es immer tat, wenn er sich genierte.
 

Kai zog nur eine Augenbraue hoch und reagierte auf dieses seltsame Rumgedruckse seines Gegenübers recht gelassen. „Spuck’s endlich aus, Hiro. Ich will heute noch heim.“

„Nun... Sie glauben, dass er... schwul ist...“, brachte er es letztlich doch hervor.

„Aha...“, war die knappe Antwort.

„Und nun... Sie wollten halt... dass du... nun... sie wollten...“

„Was wollten sie?“, fragte Kai etwas gereizt. Er war sich natürlich schon im Klaren, was die hohen Tiere von ihm verlangen wollten. Aber er wollte es aus Hiros Mund hören.

„Ach, verdammt... Kai, mach es mir doch nicht so schwer! Du bist doch nicht blöd“, brachte der Blauhaarige etwas angesäuert hervor.
 

„Nein... Das bin ich wirklich nicht und taub bin ich auch keinesfalls, zu deiner Information“, fuhr Kai sein Gegenüber an. Dieser lehnte sich nun ebenso zurück und wusste einfach nicht, wie er es dem Silbernhaarigen überhaupt sagen sollte, ohne dabei selbst zu sterben.

„Ach verflucht... Was soll’s...“, wisperte er kraftlos und schien stattdessen von einem neuen Glauben erfasst. Er richtete sich wieder auf und legte seine Hände auf dem Holztisch ab, dann begann er.

„Kai, die wollten, dass du dich an den Kerl ranmachst, um die Infos zu bekommen!“, erlöste er schließlich sein Gewissen und sprach es aus. Als er dabei zu Kai aufblickte, saß dieser völlig gefasst und ausdruckslos ihm gegenüber.

„...Und?“, war erneut die knappe Gegenfrage des Silbernhaarigen.
 

„Und... Und?! Hast du mich gerade verstanden, Hiwatari?“, fauchte Hiro seinen Gegenüber nun an.

„Natürlich habe ich dich verstanden. Und ich habe dir schon einmal gesagt: Ich bin nicht taub!“, schlug Kai zurück.

„Ja... Aber... Macht es dir denn nichts aus...?!“ Hiro war nun doch etwas verwundert.

Kai machte nicht einmal eine Szene! – Da stimmte doch was nicht!

War er etwa...?!

Nein, doch nicht Kai Hiwatari der Frauenschwarm... Niemals!!!
 

„Du glaubst doch nicht etwa, dass ich mich an einen Kerl ranmache! Eher bring ich diese Mistkerle, die sich das so gedacht haben, um!“, erwiderte Kai schließlich nach kurzer Zeit und gab damit seine Erklärung auf sein ruhiges Gemüt.

„Und außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass auch du dies gewusst hast und denen mal meine Meinung eingetrichtert hast!“, beendete der Silbernhaarige schließlich, während Hiro daraufhin nur kurz nicken konnte.

„Ja... Schon, Kai. Aber du kennst das FBI; was es will, bekommt es auch... Ich konnte sie nicht überreden, diesen Auftrag fallen zu lassen. Sie meinten halt, dass du der attraktivste Undercoveragent wärst und die größten Chancen hättest, sollte die Zielperson wirklich etwas für das eigene Geschlecht empfinden...“
 

„Wie bitte? Die wissen noch nicht einmal ob der Typ...? ... Das ist echt krank...“, murmelte Kai verstimmt und wand seinen Blick von Hiro ab und schien die Mappe vor ihm verbrennen zu wollen.

„Was?! Dass sie dich auf einen Typen ansetzen, von dem sie noch nicht mal wissen, dass er schwul ist oder dass sie es überhaupt wagen, so etwas zu tun?!“, grinste Hiro schwach auf diese Aussage.

„Beides natürlich... Aber vor allem sind die krank und zwar krank im Kopf!“, fauchte Kai wütend. „Die spinnen doch. Was wollen die noch von mir? Dass ich wieder ein Rennen fahre und am besten noch gleich nächste Woche?!“, gab der Silbernhaarige zum Spaß von sich.
 

„Nun... So ähnlich...“ Hiro schluckte, während das Grinsen von Kais Lippen schlagartig verschwand und er ihn zum ersten Mal richtig baff ansah.

Wäre das nicht eine total ernste Situation gewesen, hätte Hiro wohl bei diesem Anblick zu lachen begonnen, weil es einfach nicht oft – eigentlich so gut wie nie - geschah, dass Kai die Fassung verlor...

„Sag das noch mal“, brachte Kai hervor.

„Nun... Sie wollen, dass du ein Rennen fährst, bei dem du in seine Gang aufgenommen werden sollst, dabei solltest du dich ihm nähern und versuchen Infos zu erhalten. Das Rennen sollte im Übrigen morgen Abend stattfinden...“, sprach Hiro trocken.
 

„Hiro, entschuldige... Ich muss wohl fantasieren. Denn ich dachte, dass ich dich gerade gehört hätte, wie du sagtest, dass man von mir verlangt, wieder Rennen zu fahren und dann auch noch so zu tun, als sei ich schwul?!“ Kai grinste schwach. Man sah ihm jedoch deutlich an, dass es kein wahres Lächeln war.

Okay, nun war es also so weit.

Kai war sauer und zwar richtig, richtig sauer...

„Nun... Leider hast du nicht fantasiert... Das habe ich gerade wirklich zu dir gesagt“, sagte Hiro in einem sehr leisen Ton, jedoch so, dass Kai es noch vernehmen konnte.

Schon im nächsten Moment konnte man Kais Augen aufleuchten sehen, wie zwei Feuerinfernos. Jetzt war wirklich nicht mit ihm zu spaßen.
 

„Aber bevor du irgendetwas Unüberlegtes tust, hör mich an!“, wand Hiro sogleich ein.

Kais Blick verfinsterte sich ein weiteres Mal, während er seine Arme vor seiner Brust verschränkte und lauernd auf den Gipfel zu warten schien.

„Ich bin auch gegen diesen Vorschlag und wäre deswegen dafür, eine kleine Änderung einzubauen.“

„Ich höre!“, kam es gereizt von Kai.

„Nun, um das Rennen wirst du leider nicht herumkommen. Das kann ich dir selbst nicht ersparen, deswegen hoffe ich mal, dass dein Wagen einsatzbereit ist... Nun, aber was die Sache mit dem Ranmachen angeht. Ich denke, dass es eigentlich ausreicht, wenn du nur sein Freund wirst und dir seinen Respekt verschaffst. Ich weiß ja noch nicht mal, wie die auf diese blöde Idee gekommen sind...“, grinste Hiro schwach, um den Moment etwas aufzulockern.
 

Für einen Augenblick starrte ihn Kai immer noch recht wütend an, doch dann seufzte der Silbernhaarige schwer und griff endlich zur Mappe.

„Das ist schon mal etwas, mit dem ich leben kann. Was das Rennen angeht, werde ich das schon hinkriegen. Aber ich weiß nicht, ob ich den Wagen bis morgen so weit bringe, dass er wirklich einwandfrei funktionieren wird. Außerdem ist morgen Samstag, da gibt’s viel Kundschaft im Betrieb. Ich werd wohl kaum dazu kommen an meiner eigenen Maschine herumzuschrauben.“

Während Hiro dem Silbernhaarigen zuhörte, war er doch innerlich erstaunt, wie schnell sich Kais Gemüt immer wieder änderte.

Dieser Russe war wirklich schwer zu begreifen...
 

„Du hast keinen Vertrag bei diesem Joe. Du bist zu dieser Arbeit also nicht verpflichtet. Du kannst dir selbst eine Halle von seinen nehmen und an deinem Wagen rumwerkeln, was du da auch immer verändern willst“, meinte der blauhaarige Agent cool.

„So einfach ist das nicht. Er braucht schließlich auch die Stätten für seine Kunden, Hiro. Denk doch mal ein bisschen nach, bevor du sprichst!“, murrte Kai und besah sich dabei die letzten Ergebnisse der Untersuchungen...

„Dann beauftrage ich einen meiner Kollegen, dass er morgen dort anruft und für dich ein Platz freihält. Das Wichtigste ist nun mal, dass der Wagen morgen Abend funktioniert. Den Platz an dem es stattfinden soll, wissen wir allerdings nicht...“, fuhr Hiro unberührt von Kais Beleidigungen und Kommentaren fort, weil er das schon alles genaustens kannte...
 

„Der Platz wird kein Problem sein. Ich kenne so gut wie alle. Es ist immer recht interessant, wenn man bei der Bestellung arbeitet. So kommt man gut ins Gespräch.“, lächelte der Silbernhaarige Hiro hinterhältig zu.

„Kann ich mir gut vorstellen“, grinste jener ebenfalls...

„Und was diesen Kerl angeht, so werde ich sehen, was ich tun kann... Okay?“, seufzte Kai, sich schließlich in sein Schicksal fügend. Hiro nickte ihm nur dankbar zu.

„Okay, damit wäre das schon mal geklärt... Doch nun zu deiner neusten Entdeckung, erzähl mal!“, gab der Blauhaarige neugierig von sich und musterte dabei leicht den Jüngeren, der in die Akten vertieft war.
 

„Nun, du hast ja mitbekommen, dass ich heute Abend länger gearbeitet habe. Tja und das war wohl gut so, weil ich auf etwas... oder besser gesagt jemanden gestoßen bin. Ich wollte mich gerade umziehen gehen, da kamen so zwei Kerle rein und bedrohten den Besitzer der Werkstatt wegen Autoteilen. Es kam zu einer kleinen Auseinandersetzung“, fing der Silbernhaarige ruhig an zu erzählen, wobei er weiterhin die Mappe studierte.

„Ist deine Tarnung etwa aufgeflogen?!“, ermittelte Hiro sogleich nervös. Als Antwort erhielt er ein leichtes Kopfschütteln. „Nein, natürlich nicht... Und jetzt hör weiter zu...“
 

„Kurz darauf kam ein Dritter rein, er schien der Boss zu sein... Mann, du glaubst mir gar nicht, wie ekelhaft der war. Hätte der ein bissel anderen Kleiderstil gehabt und auch etwas anders ausgesehen, hätte man ihn vielleicht für schwul halten können. Doch so, wie der aussah, war es schon komisch, wie er sich mir gegenüber benommen hat... Is auch egal... Jedenfalls hat der von Joe Ersatzteile verlangt... Und jetzt rat mal, was für welche?“, schloss Kai schließlich ab.

Hiros Augen weiteten sich ungläubig. „Doch nicht etwa?“

„Doch mein Guter, Ersatzteile, zu den Wagen passend, welche unsere LKWs angreifen. Allerdings hat er nur für drei Wagen bestellt, was entweder heißen kann, dass sie, 1. kein großes Aufsehen mit dieser Bestellung, erregen wollten, dass sie 2. wirklich nur diese drei Wagen beschädigt haben oder, dass sie 3. nicht die sind, die wir suchen. Das wiederum kann ich mir schlecht vorstellen. Diese Kerle haben garantiert schon etwas an ihrer dreckigen Weste kleben, so was riech ich.“
 

Hiroshi war mehr als angetan von diesen „guten“ Neuigkeiten. „So weit hört sich das ja alles wirklich nicht schlecht an... Wenn du mir jetzt noch einen Namen nennen kannst, dass ist es wirklich perfekt“, grinste Hiro zuversichtlich, weil er wusste, dass Kai einfach keine halben Sachen machte.

Bei dieser Äußerung schlich sich auch schon ein hinterhältiges Grinsen auf die Züge seines Gegenübers. „Tja, mein lieber Hiro... Sein Name ist...“

Bevor Kai den Name aussprach, stoppte er mitten im Satz und blickte verdutzt in die Mappe.

Hiro konnte ihm natürlich nicht folgen, weil er nicht das sah, was Kai so verwunderte.
 

„Yuri... Ivanow...“, brachte der silbernhaarige Jugendliche stockend hervor und blickte mit erschrockenem Blick auf die Papiere in der Mappe.

„Ähm... Ja, klar. Er ist die Zielperson“, sagte Hiro ebenso verblüfft.

Kai zog das Papier mit den Personalien der Zielperson hervor und betrachtete alles, auch das Bild, dann ließ er es zurück in die Mappe gleiten und schloss sie ruhig, legte diese zurück auf den Tisch.

Sein Gesicht war leicht weiß und hatte jeglichen Ausdruck verloren.

„Hiro... Dieser Yuri... Das war... der... Kerl...“.

„Was für ein Kerl?“, ermittelte Hiro verwundert und verstand einfach nicht worauf sein Gegenüber hinaus wollte.
 

„Dieser widerliche Typ... Der heute Abend im Laden gewesen war... Der nach den Teilen verlangt hat... Das... Das war er! Die Kerle, die bei ihm waren, haben ihn Yuri genannt.“ Kai schien nun doch sichtlich etwas angespannt zu sein.

Der Blauhaarige traute seinen Ohren kaum, als er das von Kai hörte.

„Und... was jetzt?“

Kai hatte unerwartet schnell wieder seine Fassung zurückgewonnen und schob die Akte wieder zurück zu seinem Gegenüber.

„Nichts... Ich werde morgen an dem Rennwagen rumschrauben, dass er fertig wird und dann häng ich mich an ihn dran“, erwiderte Kai sehr ruhig.

„Das ist doch nicht dein Ernst“, war das Einzige, das Hiro hervorbringen konnte, wonach Kai ihn leichtfertig ansah.
 

„Hiro, das ist mein Job, außerdem bin ich groß genug und weiß, wie ich mich zu verhalten habe, dass mich keiner anspringt. Keine Sorge, ich vermag mich zu wehren“, entgegnete der Silbernhaarige zuversichtlich.

„So... tatsächlich?“, entgegnete Hiro langsam und ließ dabei seinen Blick an Kais Hals entlang gleiten, wo man die ersten Spuren seines Aufpralls an der Vitrine, sehen konnte.

Der Silbernhaarige bemerkte diesen Blick natürlich und verdeckte die bläulichen Stellen schnell mit seiner Hand.

Zu seinem Glück kam in diesem Moment Salima mit dem Cappuccino und stellte diesen vor ihm ab.
 

„Entschuldige bitte, Kai. Aber unsere Maschine spinnt etwas, deswegen hat das so lange gedauert...“, versuchte sie, die lange Wartezeit zu rechtfertigen.

„Das macht nichts. Dir kann ich immer verzeihen“, lächelte er ihr charmant zu und wand sich von Hiro ab, um nicht in dessen Gesicht sehen zu müssen.

„Zu liebenswürdig“, erwiderte Salima lächelnd und legte ihren Blick daraufhin auf Kais Begleiter.

„Wieso schaut dein Freund so säuerlich drein, wenn ich fragen darf?“, ermittelte sie vorsichtig.

Kai blickte erst einmal überrascht auf sie und dann auf Hiro, schließlich lächelte er leicht, was man weiß Gott nicht oft bei dem Silberhaar sah.
 

„Ach, mach dir nichts draus. Er ist nur sauer, dass wir uns so gut verstehen. Vor allem, dass ich mich so gut mit dir unterhalten kann“, scherzte er darauf und blickte wieder zu Salima, die ebenso lächelte.

„Hm, das stimmt. Ich bin ziemlich sauer, dass du so gut mit ihr auskommst. Du bist in ihrer Nähe ja mal richtig menschlich, mein Lieber“, entgegnete Hiro ebenso spaßend.

Die Rothaarige schmunzelte leicht und erwiderte darauf: „Nun dann muss ich mich ernsthaft fragen, ob du nun auf Kai oder auf mich eifersüchtig bist.“

Hiro schaute auf diese Aussage etwas verdattert drein. Als er sie jedoch verstand, färbten sich seine Wangen rötlich.

„Oh nein... So ist das nicht... Obwohl ich sagen würde, dass eigentlich beides zutrifft und ich auf euch beide eifersüchtig sein müsste“, fuhr Hiro fort.
 

Beide sahen den Blauhaarigen daraufhin etwas verwirrt an.

„Warum das denn bitte?“, ermittelte Kai, zum ersten Mal richtig ratlos, was Hiro mit seiner Aussage meinte...

„Nun, ganz einfach...“, begann sein Gegenüber und stütze sein Kinn mit seinen Händen ab, während er die Arme auf dem Tisch ablegte.

„Auf Salima müsste ich sauer sein, weil du dich so gut mit ihr verstehst... Und auf dich müsste ich sauer sein, dass du mit so einer hübschen Lady befreundet bist und mich keinen Anteil an der Freundschaft haben lässt.“

Alle drei lachten leicht darauf.

Es versprach noch ein aussichtsreicher Abend zu werden...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

to be continued...
 

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So Ihr Lieben,
 

das war's mal wieder von unserer Seite ^^

Wir hoffen, dass der Teil Euch gefallen hat und Ihr Euch nun eine erste, kleine Vorstellung vom weiteren Verlauf der Story machen könnt.

Lustig wird's auf jeden Fall ^.~
 

Natürlich würden wir uns wiedermals sehr über Eure Meinung zu diesem Chapter freuen.

Falls Ihr also die Lust/Zeit dazu habt, könnt Ihr diese ja für uns hinterlassen.

Wenn nicht, würden wir uns freun, Euch wenigstens zum nächsten Chapter wiederlesen zu dürfen ^^
 

Verpasst nicht das nächster Chapter! ^.~
 

Tschauko & bis denne!
 

Eure

Marli & Neo
 


 


 


 


 

Part I, Chapter Three

Na Ihr? =)
 

Schön, dass Ihr wieder bei TFaTF 3 vorbeischaut, obwohl Neo und ich sozusagen eine "Winterpause" eingelegt hatten. Sie war zwar eigentlich unbeabsichtigt, aber es hat ja eigentlich keinen Sinn über Vergangenes zu reden, nicht wahr?

Konzentrieren wir uns lieber auf den neusten Teil zu dieser Fanfic!

*lach*
 

Wir danken Euch natürlich wiedermals für Eure zahlreichen Kommentare!

Neo und ich waren wirklich positiv überrascht, als wir letztens so viel zum Nachlesen (21 Kommentare, wow!)bekamen! *g*

Es freut uns - vor allem mich als Autorin - sehr, dass Ihr die Fanfic so genau verfolgt, obwohl sie ja eine Film - Fanfiction ist und die grobe Handlung den meisten klar ist. ^__^

Wir werden selbstverständlich weiterhin unser Bestes geben, dass wir selbst diejenigen, die den Film kennen, auch noch schön überraschen können! ;)
 

Aber um die Ansprach hier nicht länger zu gestalten und Euch weiter hinzuhalten, wünschen wir Euch viel Spaß beim Lesen!
 

Enjoy the show!
 

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Thankx
 

Amadare
 

Phoenix-of-Darkness
 

Yuriys_Angel_Kai
 

LindenRathan
 

-Haku_chan-
 

Skarabaeus
 

XxMannixX
 

MikaChan88
 

Kichererbse
 

KazutakaMuraki
 

Oliver-chan
 

yunas_schwerter
 

GlücksKuh
 

Wolfsorceress
 

Freixi
 

lavanja
 

chiby
 

jenki
 

Alexia31
 

Gothic_Princess
 

vulkan_chan
 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Three von ?

Music: None

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: noch unbekannt

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Three
 

Doch leider sollte dieser Gedanke in der darauffolgenden Stunde für einige Zeit unterbrochen werden...

Hiro, Salima und auch Kai saßen gemeinsam am Tisch und redeten gerade miteinander, äußerst vertieft in ein interessantes Gespräch, sodass keiner von ihnen die Motorengeräusche von draußen bemerkte und auch niemand von ihnen darauf aufmerksam wurde, dass jemand Neues die Bar betrat.

Als dieser jemand Salima bei zwei Kerlen erspähte, verfinsterte sich sein Blick urplötzlich, genauso, wie sein Gemüt selbst.

Wenn es zum Salima ging, war eben mit ihm nicht zu spaßen und diese beiden Kerle würden das jetzt wohl deutlich zu spüren bekommen...
 

Mit einigen schnellen Schritten war er am Tisch der Drei angelangt.

„Hallo Salima“, begrüßte er nur die Rothaarige und unterbrach das Gerede und das harmonische Beisammensein.

Diese seufzte und verdrehte kurz die Augen, dann antwortete sie mit gelangweilter Stimme dem blauhaarigen Jugendlichen: „Hi Kane, was treibt dich denn hier her?“

Ein kurzes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, doch eine Antwort war vorerst nicht von ihm zu vernehmen. Zunächst ließ er seinen Blick über die anderen Beiden gleiten, mit denen Salima zusammen war.
 

Den Älteren der beiden kannte er überhaupt nicht. Er hatte hellblaue Haare und sah auch so eigentlich ziemlich verdächtig aus. Den zweiten mit silberschwarzen Haaren kannte er doch einigermaßen. Kane wusste, dass der Kerl schon seit einiger Zeit gern hier in die Bar kam, um was zu Mittag zu essen und er sich dann ausgiebig mit Salima unterhielt, die den Typen zu mögen schien.

Und dass sich die beiden so gut verstanden, war eben der Punkt, der Kane gehörig nicht in den Kram passte.

Es war eigentlich ein offenes Geheimnis, dass der blauhaarige Einundzwanzigjährige in die Schwester seines besten Freundes verschossen war.
 

Das Salima selbst nicht sehr von dem Möchtegernmacho angetan war, zeigte sie auch offen, lehnte jede Verabredung ab und redete mit Kane wirklich nur, wenn es sein musste, sonst nicht.

Ihr passte es auch wiederum nicht, dass Kane sich in ihrer Gegenwart wie ihr Bodyguard aufführte und gegen jeden vorging, der ihr auch nur annährend in die Nähe kam. So war es auch wohl bei Kai, wie sie sich das leider zugestehen musste.

Bisher war Kane zwar nicht ausgetickt und Kai hatte auch Gott sei Dank seine ewiglange Geduld gut genutzt... Nur wie lange DAS wohl noch anhalten konnte?!

Für Salima war dies bekanntlich die Ruhe vor dem Sturm und ihr selbst war es mehr als unangenehm, dass sich Kane so vor Freunden oder Bekannten aufspielte als sei sie sein Eigentum.
 

So war es ihr auch jetzt natürlich überaus unangenehm, dass er sich so nah an sie stellte und dabei erst einmal Hiro schräg von der Seite musterte und schließlich auch Kai noch einen Killerblick zuwarf, weil dieser ihm ja nicht ganz fremd war.

„Nun ja... Ich hab noch Lichter im Laden gesehen und mich gewundert, weil du ja eigentlich früher Schluss machst. Also wollte ich mal nach dem Rechten sehen und schauen, ob es dir gut geht“, beantwortete er schließlich doch Salimas Frage und wand sich wieder ihr mit einem Lächeln zu.

„Nun, wie du siehst, ist alles in Ordnung. Wir unterhalten uns nur nett“, entgegnete Hiro unerwartet seinem Gegenüber.
 

Dessen Blick verfinstert sich wieder schlagartig.

„Ich kann mich nicht daran erinnern, dich um deine Meinung gefragt zu haben“, knurrte Kane sogleich und trat auf den Älteren zu, der gelassen dasaß.

Salima hingegen wurde das schon wieder zu bunt. Immer musste Kane übertreiben!

„Hör auf, Kane!“, bat sie deswegen seufzend, um es nicht zur Eskalation kommen zu lassen. Doch dazu war es mittlerweile zu spät.

„Mit was soll ich denn aufhören, Salima?“, grinste er ihr entgegen.

„Zu nerven“, kam es prompt von Kai, der neben Salima saß.
 

„Was hast du gesagt?! Ich hab dich glaub ich, nicht richtig verstanden“, knurrte Kane gereizt, während Salima sich genervt mit einer Hand durch die Haare fuhr und ihre Augen für einen kurzen Moment schloss und leise seufzte.

„Ich denke, dass du mich genau verstanden hast und falls nicht, würde ich dir das Kaufen eines Hörgerätes ans Herz legen, denn ich wiederhole mich kein weiteres Mal“, entgegnete Kai keck und ließ sich überhaupt nicht von Kane einschüchtern.

Sie hatten ja schon mal das Vergnügen miteinander gehabt. Auch wenn es, für beide, kein schönes gewesen war...
 

„Hoffentlich hast du jetzt verstanden, dass du unerwünscht bist!“, fuhr Hiro daraufhin gestärkt fort, was jedoch ein fataler Fehler war, weil er nun zusätzlich Öl ins Feuer gekippt hatte.

Plötzlich rastete Kane aus, stürzte auf Hiro zu, packte ihn am Kragen und zog ihn hoch.

„Sag das noch mal, du verdammtes Arschloch und ich werd dich vierteilen!“, schrie er seinen Gegenüber an, wodurch Salima im nächsten Moment aufsprang und sich Kanes Arm schnappte.

„Schluss jetzt, Kane! Hör endlich auf mit dem Mist!“, sprach sie auf ihn ein.

Doch es war bereits zu spät...
 

„Ich lass nicht zu, dass dieser Mistkerl so über mich redet. Dem werd’ ich einen Denkzettel verpassen, der sich gewaschen hat!“, brachte Kane hervor und stieß die Jüngere von sich.

Salima wäre beinahe auf den Boden gefallen, wäre es mittlerweile auch Kai nicht schon längst zu bunt gewesen, der im selben Augenblick von seinem Sitz aufsprang und die Rothaarige im letzten Moment abfing. Dann ging er auf den Blauhaarigen zu, der sich gerade an seinem Kollegen vergreifen wollte...
 

Gerade, als Kane mit seiner Faust ausholte und sie in Hiros Gesicht schlagen wollte, der sich überhaupt nicht wehrte, weil er von dieser Situation beinträchtig so perplex war, wurde diese plötzlich von einer Hand aufgehalten.

Er wand sogleich sein Gesicht dieser zu und folgte der Hand dem Arm entlang zu Kais Gesicht. Dessen Augen funkelten in einem seltsam gefährlichen Schimmer und auch die Haltung des Silbernhaarigen zeigte nur all zu deutlich an, dass mit einer falschen Bewegung Schluss mit Lustig sein würde.

„Du nimmst jetzt besser deine Griffel von ihm und haust ab“, drohte Kai in ungewohnt, zitternder Stimme, wodurch man sehr gut vernehmen konnte, dass er langsam genug von diesem Kane hatte.
 

Salima stand etwas hilflos zwischen den beiden Parteien, während Kane keine Anstalten machte, den anderen nicht anzugreifen, geschweige denn loszulassen...

Kais Wut auf diese Stellung Kanes gab er mit einem bedrohlichen Knurren preis, wobei sich seine Augen fast zu Schlitzen zusammenzogen, während die Hand, welche um das Handgelenk des Blauhaarigen gelegt war, immer fester zudrückte.

Kane versuchte sich aus diesem unglaublich festem Griff loszureißen, schaffte es jedoch nicht, da ihn auch noch Hiro behinderte, welchen er festhielt.

So musste er diesen wohl oder übel doch loslassen, wodurch sich endlich auch der Griff um sein Gelenk lockerte und Kai seine Hand in aller Ruhe zurückzog.
 

„Geht doch“, grinste Kai abfällig, während Kane ihm in diesem Moment am liebsten seine Faust ins Gesicht gerammt hätte...

Doch der Silbernhaarige kümmerte sich nicht mehr um seinen Gegenüber. Stattdessen galt seine Aufmerksamkeit für einen Moment Hiro, der ihm mit einem kurzen Hinnicken zu verstehen gab, dass bei ihm alles im grünen Bereich lag.

Schließlich wand sich Kai an Salima, die dieses zurückhaltend von der Seite beobachtet hatte.

„Es ist besser, wenn wir jetzt gehen. Du musst noch den Laden schließen“, sprach er zu ihr und erhielt als Antwort nur ein knappes Nicken.
 

Hiro nahm die Mappe vom Tisch, trat daraufhin an Kane vorbei und an Kais Seite. Dieser bezahlte noch schnell Salima für die Bedienung und wirbelte dann mit Hiro zusammen herum, um sich zum Ausgang zu begeben.

Weder Kai noch Hiro würdigte Kane eines Blickes, während dieser wütend seine Arme vor der Brust verschränkte und ihnen hinterher sah...

„Danke für alles, Salima“, sprach Kai ein letztes Mal, bevor die beiden das Lokal verließen.
 

Die Angesprochen sagte darauf fröhlich: „Kein Prob. Hab ich gern gemacht. Kommt bei Gelegenheit ruhig wieder mal vorbei... Ich würd’ mich freun.“

Und mit einem Lächeln auf den Lippen und einem kurzen Winken, schaute sie den beiden Männern nach, die aus der Bar gingen.

Dann wandte sie sich der Kasse zu und begann das Geschäft zum Schließen bereit zu machen, Kane würdigte sie dabei keines Blickes mehr und auch dieser hielt für den Anfang seine Klappe, weil er wusste, dass, wenn er Salima jetzt ansprechen würde, er damit rechnen müsste, für die gesamte nächste Woche nicht mehr von ihr beachtet zu werden...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Einmal atmete er tief durch und schloss für einen kurzen Moment seine Augen.

Als er sie wieder öffnete, betrachtete er sich genaustens im Spiegel, der in seinem Flur hang.

>Du bist jetzt so weit ... Du packst das! <, sprach der Silbernhaarige sich selbst in Gedanken Mut zu und wandte sich dabei von seinem Ebenbild ab.

In der nächsten Minute griff er auch schon zu seinem Autoschlüssel und war aus seinem Haus verschwunden...
 

Ein kurzer Blick auf seine Digitaluhr verriet ihm, dass er sich doch etwas beeilen musste, wollte er, dass sein Timing planmäßig erfolgte.

So lief er schnellen Schrittes herüber zu seiner Garage, drückte auf einen Knopf an seinem Autoschlüssel und schon wurde das Tor geöffnet und das Licht im Innenraum angeschaltet.

Vor ihm erblickte der Jugendliche seine heute entgültig abgeschlossene Arbeit von über drei Monaten. Und ohne sich dafür zu genieren war er auch mächtig stolz auf seine Maschine, obwohl er doch kleine Bedenken hatte, weil er die neuen Teile nicht während eines Testrennens hatte ausprobieren können. Die Zeit zu einem weiteren Test hatte einfach gefehlt!
 

Aber es hieß ja: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Und Kai ging gerne das Risiko ein. Bisher hatte ihn schließlich sein Honda nicht all zu sehr enttäuscht und so legte er gern sein Schicksal in die Hände des Wagens und setzte alles auf eine Karte...

Bevor er in sein Auto sprang, blickte er für einige Minuten stumm auf es.

Der schwarze Lack schimmerte geheimnisvoll im matten Lichte und die silbernen Blitzflammen zu beiden Seiten des Autos, die sich aus der Motorhaube zu fressen schienen, gaben dem Wagen den letzten Schliff von gefährlicher Schönheit.

Die Innenausstattung mit den schwarzen Ledersitzen passte zu der Maschine, wie angegossen und durch die Tieferlegung und die leicht an der Seite angebrachten Lichter, erschien der Wagen, wie ein ungezähmtes Raubtier auf der Lauer zu liegen und nur darauf zu warten, dass der Besitzer es einfing und zähmte.
 

Kai konnte es sich einfach nicht nehmen, diesen Moment innezuhalten und auf seine Arbeit zu blicken, während er kurz mit seiner einen Hand über die heute frisch polierte Vorderfront fuhr.

„Die Arbeit hat sich echt gelohnt“, murmelte der Silbernhaarige zu sich und stieg daraufhin in den Honda ein, als er sich an die Zeit zurückerinnerte.

Bevor er nämlich zum Straßenrennen fahren konnte, musste er nochmals kurz einen Abstecher zur Zentrale machen, weil Hiro, dieser Vollidiot, mal wieder sein Handy nicht an hatte und Kai seine Büronummer nicht haben durfte, sollte ihm sein eigenes Handy mal abhanden kommen...
 

So blieb dem Silbernhaarigen nichts anderes übrig, als Hiro zu den letzten Besprechungen ausfindig zu machen und das war nur an seiner Arbeitsstelle möglich...

Dadurch genervt, ließ er sich seufzend auf den Fahrersitz gleiten und steckte den Schüssel in das Zündloch.

Als er den Wagen anschaltete, schnurrte dieser wie eine Katze und gab Kai ein Gefühl von Macht, das er schon lange nicht mehr verspürt hatte...

Sofort trat er kräftig aufs Gaspedal wodurch das Auto lospreschte...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Schon fast zehn Minuten später hielt er auf einem Parkplatz in der Nähe des FBI Hauptquartiers.

Bevor er aus dem Wagen stieg, blickte er sich nochmals um, dass er auch wirklich sicher gehen konnte, dass ihn keiner verfolgt hatte oder ihn beobachtete.

Als er schließlich aus dem Rennwagen gestiegen war und diesen abgeschlossen hatte, machte er sich zum Gebäude auf, das einige Straßen weiter lag.

Kai war extra nicht vor dieses gefahren. Er wollte keine Aufmerksamkeit erregen, wenn er gerade mit einem getunten Fahrzeug vorm FBI Quartier hielte, hätte dies wohl aber eher das Gegenteil zur Folge.
 

Also ließ er besser Vorsicht als Nachsicht walten und lief dieses kleine Stück lieber.

Schnell befand er auch sich schon bereits an seinem Ziel, stieg die letzten Treppen empor und trat durch die Glastüren in die Vorhalle ein.

Vier „Empfangsdamen“ saßen hinter einer großen Theke, die in der Mitte stand und schauten nicht schlecht drein, als Kai an ihnen vorbei lief.

Die Frauen, die selbst auch entsprechend uniformiert waren, hatten noch niemals einen Agenten gesehen, der so gut aussah und hinzu noch so einen guten Geschmack für Kleidung besaß, selbst wenn diese nun wirklich nicht zu seinem jetzigen Aufenthalt hier im Gebäude passte.

So starrten die Frauen auch mit geöffneten Mündern dem Silbernhaarigen hinterher, der sich nicht einmal darum kümmerte...
 

Stattdessen stieg dieser in einen der fünf Fahrstühle, die hinter dem Empfang lagen und fuhr in den 32. Stock, wo auch Hiros Büro lag.

Dort starrten die Kollegen und Kolleginnen nicht minder wenig auf den Jugendlichen, der da zur Tür hereinspazierte.

„Mein Gott, Kai... Wegen dir würde ich mich noch bekehren!“, lachte einer der Agenten, welcher in den hinteren Räumen sein Büro hatte, als der Silbernhaarige an dessen Zimmer vorbeiging.

„Tja, vielleicht würdest du dann zu was Neuem bekehrt sein, alleine bleiben würdest du aber trotzdem!“, grinste Kai seinem Gegenüber entgegen und hielt kurz inne.
 

„Gott bist du grausam! Na, deine Zielperson beneide ich echt mal ... Schade, dass du keine Frau bist“, entgegnete ihm der Mann, der Ende Zwanzig sein musste.

Kai lehnte sich lässig gegen den Rahmen seines Büroeingangs und grinste ihm hinterhältig entgegen.

„Wäre ich eine Frau, dann würde ich wohl nicht minder rumzicken, als deine jetzige ... Und glaub mir, ich bin Gott richtig dankbar, dass er mich grausam gemacht hat“, entgegnete der Silbernhaarige gekonnt, was dem anderen Agenten ein Lachen entlockte.

„Nicht schlecht Kai ... nicht schlecht“, grinste dieser ein weiteres Mal, wurde dann aber von einem Anruf abgelenkt und Kai wollte auch wieder verschwinden, weil er bald losmusste...
 

Er wand sich gerade zum Gehen, als er einen Schrei vernahm.

Verwundert blickte er zur Seite und sah zu Hiro, der nur einige Meter von ihm entfernt, vor ihm stand und ihn, mit großen Augen gehörig verblüfft anstarrte.

Weswegen der Blauhaarige einen Schrei losgelassen hatte, wusste Kai zwar nicht, doch wie Hiro ihn ansah, gefiel ihm überhaupt nicht. Es war ihm richtig unangenehm und so schloss der Silbernhaarige seine Augen, verschränkte seine Arme vor der Brust und wand sich mit seinem Körper leicht von seinem Gegenüber ab, während sich eine leichte Röte auf seinen Wangen ausbreitete.

„Seh ich so beschissen aus, oder warum guckst du mich so an?!“, knurrte Kai, seine eigene Verwunderung, die durch Hiros Verhalten auf ihn ausgelöst wurde, überspielend.
 

Schnell schien sich sein Gegenüber auf diese Äußerung hin gefangen zu haben und lächelte dem Jüngeren entgegen, als er auf diesen zukam.

„Quatsch, du siehst wirklich... gut aus“, brachte Hiro leicht stockend dem Anderen entgegen, während er in Gedanken noch weiterging. Kai sah wirklich mehr als „gut“ aus!

Er sah verdammt gut aus!!! Und so einen Aufzug war der Blauhaarige von Kai gar nicht mehr gewohnt. Was jedoch nicht hieß, dass es dem Silbernhaarigen nicht stand.

Eigentlich... Ja, eigentlich könnte dieser das ruhig öfters machen.

Als Hiro sich bei diesen Gedanken ertappte, drückte er einen Aktenordner, den er gerade in der Hand hielt, etwas fester an seine Brust, während er an Kais Seite trat.

„Du Schlaumeier hast mal wieder dein Handy aus ... So konnte ich dich für die letzten Besprechungen nicht erreichen. Also bin ich kurzfristig nochmals hergekommen“, begann Kai und schritt an Hiros Seite in die Richtung dessen Büros.
 

Hiro hingegen war schon wieder in weitaus andere Sachen vertieft und musterte den Kleineren von der Seite.

Kai hatte endlich mal wieder seine Frisur richtig gestylt. Sein silberner Pony hing ihm nicht, wie gewöhnlich, ins Gesicht, sondern war anscheinend mit Spray und Gel in die richtigen Positionen geformt worden. Kais Klamotten waren seinem Style dazu angepasst worden: Fetzig und cool. – Eben so, wie es der Silbernhaarige mochte...

Er trug ein schwarzes, kurzes Muskelshirt, durch das man die Konturen seines gut durchtrainierten Oberkörpers bewundern konnte und auch seine nicht zu verachtenden, schön gebräunten Arme richtig zur Geltung kamen, wie vor allem seine Phönix-Tätowierung am linken...
 

Das Top war auch ein Stück bauchfrei, was dem ganzen Bild einen Hauch von Sinnlichkeit gab. Zudem trug Kai eine dunkelblaue Jeans mit leichtem Schlag, die an einigen Stellen etwas gerissen war und die von einem schwarzen Ledergürtel mit silberner Schnalle gehalten wurde.

Wie gewöhnlich, trug er dazu Sportschuhe. Dieses Mal schwarze mit einem spitzen Schnitt der Marke Nike. Bis auf seine Uhr trug er keinen Schmuck dazu. Nur als Accessoires trug er passend zu seinem Outfit, schwarze Rennhandschuhe.
 

An jedem anderen hätte dies wohl sehr tuntig ausgesehen, doch an Kai wiederum sah es einfach nur brillant aus und passte wirklich wie angegossen zu ihm. Also wenn der Silbernhaarige es nicht schaffen würde, diesen gewissen Yuri dazu zu bringen, ein Rennen mit ihm zu fahren, dann musste dieser Kerl wirklich blind sein!

„Hiro ... Hörst du mir überhaupt zu... ?!“ Kai schien nun doch etwas verstimmt zu sein.

Sein Gegenüber lächelte schwach. „Entschuldige.“

Als Antwort schlug ihm nur ein leichtes Grummeln entgegen, bevor sie in Hiros Büro ankamen und die letzten Einzelheiten besprochen wurden.
 

Nach ungefähr 20 Minuten verließ schließlich Kai mit einer kurzen Verabschiedung wieder Hiros Büro.

Als der Jüngere endlich aus der Tür war, ließ Hiro die Mappe aus seinen Händen gleiten und warf sich auf den Tisch. Dann fiel er in seinen Stuhl zurück und blickte auf die Tür, die Kai hinter sich geschlossen hatte.

Als seine Gedanken wieder zum dem Silbernhaarigen drifteten und er sich dabei ertappte, seufzte er schwer.

Langsam musste er sich wirklich zusammenreißen, oder es würde noch etwas ganz gewaltig schief gehen...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

„... Ta ...“

Etwas gedankenverloren blickten die eisblauen Augen vor sich durch die Scheibe.

„... Ta ... la ...“

Nichts schien an ihn heran zu kommen, während er in seinem Wagen so gedankenverloren dasaß und eine wichtige Sache im Kopf zu haben schien.

„Yuri ... YURI!“

Plötzlich schnellte er aus seinen Gedanken hervor und blickte irritiert zur Seite aus dem halb heruntergedrehten Fenster seines Wagens.

Das Gesicht seines Freundes Ray lugte ihm entgegen...
 

„Meine Güte, an was denkst du denn schon wieder?“, ermittelte der Chinese immer noch lächelnd, während er einen Schritt zurücktrat und Yuri dabei die Fahrertür öffnete und ausstieg.

„Das geht dich nichts an“, brachte er noch leicht benommen von seinen Gedanken hervor, als er an die Seite des anderen trat und seinen neu aufgetunten Porsche betrachtete.

Rays Lächeln verwandelte sich in ein anzügliches Grinsen, während er seine Arme vor der Brust verschränkte.

„Ich weiß doch schon genau, woran du wieder denkst ... Oder sollte ich besser sagen ... An wen ... ? Du hinterhältiger Kojote!“, entgegnete der Schwarzhaarige.
 

Talas Aufmerksamkeit wand sich von seinem Rennwagen ab; stattdessen wurde sein Gegenüber mit einem leicht finsteren Blick taktiert.

„Wenn du bereits weißt, was ich denke, warum fragst du dann?“, gab er leicht säuerlich von sich, während er sich schließlich an die Seite seines Porsches lehnte und erneut etwas abwesend über die feuerrote Lackierung in Form von Flammen, die sich deutlich von der pechschwarzen Grundlackierung des Wagens hervorhob, strich.

Ray entglitt ein leises Lachen, während er seine Hände in die Hüften stemmte und schließlich meinte: „Nun ... Ich wollte nur deine Bestätigung hören, mein Guter.“

„Die wirst du aber nicht hören“, konterte der Rothaarige ruhig, während er seinen Blick nicht von der Farbe des Wagens wand.
 

„Gib’s doch zu, Yuri ... Du hast bei dem Wagen nur diese Verzierlackierung machen lassen, weil er solche Augen hat. Du kannst mir nichts vormachen“, sprach sein Gegenüber gelassen weiter.

Ganz plötzlich galt die Aufmerksamkeit seines Freundes wieder ihm, der ihn nichtssagend anblickte. Ein kurzes Grinsen schlich sich letztlich doch auf die Züge des Rothaarigen, als er dies von seinem guten Freund vernahm.

„Mag sein... Ja, vielleicht hast du Recht und ich habe es nur wegen ihm getan ... aber ... Vielleicht hast du auch einfach Unrecht“, gab er keck zurück und schloss für einen kurzen Augenblick seine Augen, während er eine abwertende Bewegung mit seiner einen Hand vollzog.
 

Rays Grinsen war trotz dieser Aussage nicht verschwunden. Er nahm es fürs Erste so hin, auch wenn er sich sicher war, dass dies Talas Beweggründe gewesen waren. Aber sein Freund war noch nie jemand gewesen, der seine Absichten klar auf den Tisch legte...

Im nächsten Augenblick schien dieses Thema jedoch nicht mehr relevant zu sein. Denn sogleich trat Bryan hinzu, gefolgt von einem rosahaarigen Mädchen, das sogleich auf Ray zugestürzt kam, als es diesen erblickte.

„RAY! Da bist du ja!“, rief sie fröhlich aus und umarmte ihn im nächsten Moment glücklich.
 

Der Gerufene schloss sie ebenso glücklich in seine Arme und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn, während sie sich an ihn kuschelte.

Der Rothaarige musste bei diesem Anblick schmunzeln, auch wenn es für ein immer noch ein etwas ungewohnter war.

Ray war, neben Bryan, sein bester Freund. Sie erzählten sich wirklich alles und wussten auch fast das gesamte Leben des Anderen genau.

Nur jene Stelle, die mit Mariah, seiner Freundin, die nun vor seinen Augen in Rays Armen lag, zu tun hatte, war dem Chinesen bis vor einiger Zeit höchst unangenehm gewesen, sodass er versucht hatte diese vor ihm zu verbergen.

Doch letztlich hatte sich doch, eher durch einen Zufall, alles ergeben und Ray hatte seine Zweifel überwunden und mit ihm darüber geredet.
 

So hatte Yuri erfahren, dass Mariah seine eigene Cousine war!

Sie stammten aus einer wohlhabenden Familie und kannten sich schon seit sie Kinder waren. Und seit Ray zurückdenken konnte, so hatte er es dem Rothaarigen erzählt, hatten er und seine Cousine sich für Rennmaschinen interessiert. Das Interesse kam vor allem von ihm, aber er hatte Mariah mit der Zeit einfach angesteckt.

Anfangs waren sie dabei für einander sehr gute Freunde gewesen, doch je mehr sie diese Leidenschaft verband, umso näher schienen sie sich zu kommen, bis es eines Tages geschah...
 

Sie hatten, als sie noch etwas jünger gewesen waren, gerade gemeinsam einige Pläne für ihr zukünftiges Auto fertiggestellt, als Mariah Ray überglücklich umarmt und daraufhin auf den Mund geküsst hatte.

Dies war natürlich eine recht merkwürdige Situation für die beiden gewesen. Doch nur mit diesem einzigen Kuss, so schien es, waren alle in der Seele tief verborgenen Emotionen zum Vorschein gekommen. Und seither akzeptieren die beiden auch ihre Liebe zueinander, auch wenn sie schon seit längerer Zeit mehr als Zuneigung füreinander empfunden hatten.

Anfangs hatten sie dabei versucht das Ganze vor ihrer Familie, die dies nie gebilligt hätte, geheim zu halten. Dies jedoch war schwerer für sie gewesen, als anfangs angenommen und so war letztlich doch alles ans Licht gekommen.
 

Natürlich fielen die beiden wegen dieser Liebe in Ungnade bei den streng gläubigen Eltern und so waren sie aus der Familie verstoßen worden, da sie Schande über jene gebracht zu haben schienen.

Ray war daraufhin Hilfe suchend an Yuri geraten und jener hatte ihm damals auch geholfen und bei sich und seiner Schwester aufgenommen. Er und auch seine jüngere Schwester akzeptieren diese Liebe, wofür Ray ihm bis heute sehr dankbar war.

Etwas nach dem Vorfall, waren dann auch zunächst Bryan und schließlich Kane, sehr alte Freunde aus Yuris Kindheit, zu ihnen gestoßen und mittlerweile war aus den Freunden eine richtige, kleine Familie entstanden, in der jeder (halbwegs) sein Glück gefunden zu haben schien...
 

„YURI! Du willst schon wieder fahren?! – Du hast mir doch versprochen es nicht mehr zu tun!“

Diese Stimme hätte er unter Millionen wiedererkannt. Mit einem leichten Lächeln wandte er sein Gesicht in die Richtung, aus der sie drang.

In der Garagentür stand seine jüngere Schwester in Begleitung eines blauhaarigen Jugendlichen... in Begleitung Kanes.

Doch Tala machte sich nichts aus ihrer Begleitung, letztlich da Kane sein Freund war und von dem er auch wusste, dass er in die Rothaarige verliebt war.

Nein, seine volle Aufmerksamkeit galt der jungen Frau, die ihn vorwurfsvoll und vor allem besorgt, anblickte.
 

So stieß er sich mit einem leichten Ruck von seinem Wagen, dem schwarzroten Auto, ab und ging auf sie zu. Als er vor ihr stehen blieb, strich er ihr sehr sanft einmal über die Wange und zwang sie mit sanfter Gewalt ihn anzusehen.

„Aber, Salima ... Das ist wirklich wichtig ... Wir haben eine Nachricht bekommen. Das Angebot können wir einfach nicht ignorieren“, versuchte er ihr zu erklären.

Salima jedoch ließ sich nicht, so wie andere, von ihrem Bruder einschüchtern oder um den Finger wickeln. Sie befreite sich aus seiner Gewalt und funkelte ihn weiterhin wütend an.

„Du hast es aber versprochen, Tala! Du wirst so lange weitermachen, bis du dich zu Tode fährst!“, brauste sie auf und hagelte mit finsteren Blicken auf ihn ein.
 

Schlichtend hob Tala seine Hände vor die Brust und lächelte gequält.

„Aber Schwesterchen...“

„Nein Yuri, komm mir jetzt nicht mit dieser Nummer!“, raunte sie wütend und stampfte einmal mit dem Fuß auf wie ein kleines Kind, das seinen Willen nicht erhielt und dem trotzen wollte.

Bevor der Rothaarige ihr etwas entgegensetzen konnte, mischte sich jedoch Kane ein, der gerade sein Handy wieder in seiner Hosentasche verschwinden ließ.

„Wir haben die Nachricht, es kann losgehen, Yuri!“, sprach er einfach dazwischen, woraufhin Ray, Mariah und auch er selbst alarmiert zu ihren Autos stürzten.
 

Tala blieb für einige Zeit mit seiner Schwester zurück, während die Garagentore bereits geöffnet wurden und die ersten drei Wagen die Halle verließen.

Als alles um die beiden still geworden war, wand sich Salima mit einem schweren Seufzen leicht zur Seite hin von ihrem Bruder ab.

„Mach dir bitte keine Sorgen Salima! Glaub mir, es wird keinem von uns etwas geschehen“, sprach Tala sanft auf sie ein und gab ihr daraufhin einen kleinen Kuss auf die Wange zum Abschied. „Und sag Bryan bitte bescheid, dass er zu unserem ausgemachten Treffpunkt kommen soll.“

Daraufhin wandte er sich von ihr ab und stürmte selbst zu seinem schwarzroten Fahrzeug, in das er rasch einstieg und mit dem er daraufhin zügig die Garage verließ...
 

Salima blieb mit ihren Sorgen um ihren Bruder und ihre Freunde allein zurück.

Letztlich jedoch musste sie es hinnehmen. Ihr Bruder hatte nun mal einen schwereren Sturkopf, als sie, wodurch sie meist auch nachgeben musste – sehr zu ihrem Leidwesen.

Sie konnte einfach ihre Sorgen nicht so abstellen! Wie stellte sich Yuri dies bitteschön vor?!

Mit einem weiteren Seufzen schloss sie schließlich durch einen Schalter die Garagentüren, schaltete das Licht aus und verließ den leeren und finsteren Raum...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

to be continued...
 

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Dies war nun das 3. Chapter!
 

Wir hoffen, dass es Euch gefallen hat und würden uns natürlich wieder sehr über Eure Meinung zu diesem freuen!

Wenn Ihr die Lust/Zeit dazu habt, könnt Ihr diese ja für uns in Form eines Kommentars hinterlassen.
 

Falls Ihr jedoch in einem ähnlichen Stress wie unsereins sein solltet, hoffen wir doch, dass Ihr wenigstens zum nächsten Chapter reinschneit! ^.~
 

Tschauko & See ya,
 

Eure

Neo & Marli

Part I, Chapter Four

Hallöchen alle zusammen!
 

- Ja, es ist wahr, keine Illusion und auch kein Trugbild, sondern ich bin's wirklich! 'XD

(Hoffe, hier kennt mich noch einer T.T)

Jetzt, nachdem ich endlich aus Portland zurück bin und auch die Klassenfahrt in Rom hinter mir habe, geht's mit der Schule wieder los - Arbeitsstress, Reports usw. Eben das ganz normale Alltagsleben, mit dem man sich so plagen muss.

Aber das kennt Ihr ja ^.~
 

Ich dachte jedenfalls, dass ich mich daher auch mal - eigentlich wie versprochen - bei meinen Fanfics wiedermelde. Bei A.L und G.G kann's zwar noch etwas dauern, da dort die Chapter erst beim Betan sind, aber dafür geht's nun endlich mit TFaTF 3 weiter, schließlich warten noch einige Kapitel auf Euch und ich will Euch ja endlich ma aufklären, wie's weitergeht! ^.~
 

Werd daher jetzt meinen Mund halten

und Euch zuletzt ganz viel Spaß beim neuen Teil wünschen!!!
 

*knuff*
 

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Thankx
 

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--> Vielen Dank Euch allen, für diese tollen Kommentare!!! Thx, dass Ihr diese Fanfic noch nicht aufgegeben habt ;__; (trotz der lahmen Hochladerin ^^')
 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Four von ?

Music: None

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: noch unbekannt

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Four
 


 

Der Abend brach an und über den Tag legte sich die Nacht mit ihrem undurchdringlichen Schleier.

Die letzten Sonnenstrahlen waren vor einiger Zeit verblasst und durch die Lichter der großen Metropole ersetzt worden.

Jetzt war es so weit. Jetzt schlug die entscheidende Stunde für sie... Denn die Nacht und die Highways jener, waren ihr Gebiet.

Das Gebiet jener Jugendlichen, die was auf sich hielten und die für die Leidenschaft schneller Autos und heißer Rennen lebten...
 

Dieses Mal war ein geräumter Markt in einem eher verlassenen Teil der Stadt als Treffpunkt bestimmt worden.

Schon viele Fahrer tummelten sich mit ihren heißen Schlitten und Karossen auf der länglichen Hintergasse, wo für gewöhnlich am Tage Marktschreier ihr Geld zu verdienen versuchten.

Laute Musik hallte durch die Gasse, die mit Neonlichtern, welche von den Wagen kamen, in einen funkelnden Fluss verwandelt wurde, während die Luft schwer nach Abgasen roch.
 

An jedem Schlitten trafen sich ein paar Jugendliche und sahen sich an, was das jeweils andere Gefährt für schicke Einzelheiten vom Wert einiger Tausender besaß.

Es herrschte wie immer eine grandiose Stimmung, die wohl nur noch von der Vorfreude des am heutigen Abend stattfindenden Rennens getopt werden würde...

Vor allem, da ER kam.

Jener Gott des Straßenrennens, der schneller als das Licht war... Jener, der in aller Munde war. Die Rede war natürlich von dem ungeschlagenen Streetracer...

... von Yuri Ivanow...
 

Und die wartenden „Fans“ sollten auch nicht enttäuscht werden.

Kurz vor Mitternacht vernahm man das erschaudernde Dröhnen von Wagenmotoren, die dem Treffpunkt immer näher kamen.

Und nur wenige Minuten später war es auch schon so weit. Er war wahrhaftig da...

Mit lauter Musik, die aus dem Inneren eines schwarz-roten Porsche, der wie ein Raubtier wirkte, das auf der Lauer lag, durch die verdunkelten Scheiben nach Außen drang, fuhr Yuri in die enge Straße ein.

Sogleich wurde er stürmisch mit lauten Jubelrufen und Motorengeräuschen begrüßt, bis er schließlich etwa in der Mitte des Marktes zum Stehen kam und dort aus seinem Auto ausstieg, wonach sich auf der Stelle viele Jugendliche seiner Generation um ihn sammelten und seinen heißen, neugestylten Porsche betrachteten.
 

Begleitet wurde Tala wie so oft von seinem Team, das mit vier weiteren Karren anrückte. Die ersten beiden wurden von Ray, in einem grün-goldenen Honda und von Kane, in einem dunkelblauen, mit Silberaufschrift verzierten Pick-Up, gefahren. Gefolgt von Mariah, in einem älteren Mitsubishimodel in weiß-pink, und zuletzt kam auch noch Bryan an, welcher den weiß-schwarzen, aufgetunten Wagen seines Vaters fuhr, der zurzeit im Knast saß.

Neidische Blicke von allen Seiten verfolgten sie, als die Gruppe aus ihren Wagen stieg. Allein vom Design der Wagen her war es den begierigen Blick tatsächlich wert.

Doch weder Tala noch seine Crew scherten sie um jene Blicke.
 

Ganz lässig lehnte sich Yuri an seinen Porsche und wurde von einigen jungen Mädchen umringt, die sich an ihn ranmachen wollten.

Ähnliches geschah auch bei Kane und Ray, wobei Bryan, wie jedes Mal, einfach dezent vom weiblichen Geschlecht ignoriert wurde.

Während dabei der Erstgenannte auf die Spielchen der Weiber einging, versuchte Ray sich geschickt-freundlich aus der Affäre zu ziehen. Denn für ihn gab es nur eine einzige Frau in seinem Leben und das war nun mal Mariah!
 

Als jene gerade aus ihrem Auto stieg und Ray von Mädchen umzingelt sah, verfinsterte sich ihr Blick schlagartig, während eine finstere Aura sie zu umhüllen schien. Dies legte sich jedoch gleich im nächsten Moment wieder, als sie auf Ray und diese Tussis zuging, die da so blöd versuchten sich an ihren Freund ranzumachen.

Als sie den Kreis der anderen durchbrochen hatte und sich provokant zu Ray stellte, entwich ihrer Kehle ein katzenartiges Fauchen, wobei ihre Haltung dir reine Coolness wiedergab.

Abschätzend betrachtete sie die Mädels, die sich um Ray gescharrt hatten und meinte nur nach kurzer Zeit abwertend: „... Ich rieche Nutten... Ziemlich streng... Also verzieht euch lieber, wenn ihr meinen Wagen nicht von unten kennenlernen wollt!“
 

Mariahs Aussage verfehlte ihre Wirkung nicht. Sogleich verzogen sich die meisten jungen Frauen und tauchten in der Menge der Rennfahrer unter. Mit Mariah war nicht zu spaßen, das wusste jede von ihnen, die jene Rosahaarige bereits kennengelernt hatte.

Denn Mariah verteidigte ihr Eigentum mit Zähnen und Krallen. Da wurd’s schon mal gefährlich. Letztlich, da sie auch bis jetzt immer zu ihrem Wort gestanden hatte...

„Die wollten doch nur reden, Mariah“, versuchte Ray seine Freundin zu beruhigen, während er sie leicht gequält lächelnd anblickte.

Sogleich wurde er mit einem gnadenloskalten Blick taktiert.

„Klar doch Ray! ...Träum nur weiter...“

Versöhnlich zog der Schwarzhaarige die junge Chinesen an seinen Körper und küsste sich daraufhin leidenschaftlich...
 

Yuri wurde es unterdessen auch zu bunt. Diese Girls nervten ihn einfach nur und turnten ihn so richtig ab! – Dass die sich nicht endlich mal verpissen konnten.

So stand er mit geschlossenen Augen und mit vor der Brust verschränkten Armen an seinen Wagen gelehnt und versuchte die blöden Anmachen einfach zu überhören.

So als seinen seine Wünsche erfüllt worden, vernahm er plötzlich eine ihm wohlbekannte Stimme, die endlich mal für Abwechslung sorgen würde.

Auf der Stelle schlug der Rothaarige seine Augen wieder auf, während ein leichtes Lächeln über seine Lippen huschte und sich zugleich ein Bekannter aus der Reihe der Betrachter löste.
 

„Hey Tala, ehrenwert, dass du meiner Einladung gefolgt bist, Mann!“, kam es von einem etwa gleichgroßen hellblondhaarigen jungen Mann, der auf den Rothaarigen zukam.

Sein Kleiderstil war eher dezent normal und passte vorzüglich zu dessen dunkelblauer Augenfarbe.

Als jener vor ihm stand, schlugen sie als Begrüßung gegenseitig ein, wonach Yuri lässig zurückgab: „Is’ doch kein Problem Miguel. So lang das Geld und die Rennen stimmen.“

Auf diese Aussage hin, lachte der Angesprochene nur kurz.

„Na klar, na klar! Wie immer. Oder hast du es bei mir jemals anders kennengelernt, Tala?“

Es war viel weniger eine Frage, als eigentlich eine Feststellung.
 

Tala gab deswegen keine Antwort darauf und grinste nur abfällig.

„Wen darf ich dieses Mal zurück hinter ´ne Mc Donalds Theke schicken?“, stellte er stattdessen eine Gegenfrage, auf die Miguel nur schmunzelte.

„Nun... Heute versuchen Brook und Rick ihr Glück. Aber beide werden bei dir wohl nur Abgase riechen, was?“, entgegnete der Jugendliche sehr gut gelaunt.

„Tja... Wer weiß? Kommt wohl nur darauf an, ob sie gut zahlen können“, meinte Yuri gehässig.

„Das kann ich!“, kam es fast gleichzeitig von zwei weiteren Männern, die sich zu Tala und Miguel, dem „Veranstalter“ des Ganzen, dazugesellten.
 

Beide, Brooklyn wie auch Rick, hielten ein schönes Bündel Geld in ihren Händen, das sie einfach auf Talas Motorhaube klatschen ließen.

Yuris Blick verfinsterte sich dadurch. „Soso... Ihr wollt es also auf die harte Tour... Na schön“, fing er an zu sprechen, während sich dabei etwas seltsam wahnsinniges auf seinem Gesicht zeigte und er aus seiner aus der oberen Tasche seines rabenschwarzen Muskelshirts auch ein Bündel hervorholte.

„5000, wie ihr wollt, Jungs...“, grinste er dabei und erhielt zwei siegesgeile Gesichter dafür...
 

Danach wurden erst einmal weitere Vereinbarungen getroffen, wodurch auch keiner der kleinen Gruppe bemerkte, wie noch jemand sich mit seinem Schlitten dazugesellte und durch die Massen auf sie zugeschritten kam.

Erst, als von weitem noch etwas auf die Motorhaube des schwarzen Porsche geknallt wurde, unterbrachen sie ihr Gespräch.

Yuri wie auch ebenso die anderen Anwesenden, staunten nicht schlecht, als sie Wagenpapier auf dem Geldbündel liegen sahen, das für heute den Siegespreis darstellen sollte...

Leicht verwundert blickten die anderen sich um, während Tala bereits eine Person fixiert hatte und dabei ein breites Grinsen auf seine Lippen trat.
 

„Ich hab zwar keine Kohle... Aber die sind auch was wert“, äußerte sich endlich jener, der für dies verantwortlich war.

Sogleich wurde es stiller auf dem Markt, während alle Aufmerksamkeit sich auf einen einzigen jungen Mann lenkte, der angelehnt an seinen schwarzen mit silbernen Flammen verzierten Honda, dastand und dessen blutrote Augen Yuri und die anderen Fahrer anblickten.

Der Silbernhaarige lächelte dabei leicht, während er sich gekonnt graziös von seinem Standplatz erhob und zu der kleinen Gruppe herüberging.

Leicht strich er sich während seines eleganten Ganges die widerspenstigen Vordersträhnen aus seinem Gesicht, wobei er deutlich Yuris Blicke auf seinem Körper spüren konnte.
 

Doch nicht nur Yuri schien von der Aufmachung des Fremden entzückt zu sein, auch viele andere Jugendliche blickten auf den Silbernhaarigen, der letztlich vor dem Porsche stehen blieb und seine Gegenüber herausfordernd anschaute.

Währenddessen waren auch die anderen aus Talas Team am Schauplatz der Ereignisse angekommen, wobei die drei Männer recht erstaunt dreinblickten, als sie einen alten „Bekannten“ wiedersahen.

Denn vor ihnen allen stand kein anderer, als jener aus Rays uns Bryans Erlebnis aus der Werkstatt und jener aus Kanes Vorfall mit Salima im Restaurant...

Es war kein anderer als Kai persönlich, der in einer heißen Aufmachung vor den Fahrern und dem Organisator stand und eine Teilnahme für das jetzige Rennen verlangte...
 

„Na... Was ist?“, fragte der junge Mann mit einem charmanten Lächeln auf seinen Lippen

nach der Erlaubnis. Miguel blickte im nächsten Moment hilfesuchend auf Yuri. Dieser jedoch beachtete ihn gar nicht. Seine volle Aufmerksamkeit galt dem Abbild eines Gottes, der vor seinem Wagen stand und seinen Blick für kurze Zeit auch erwiderte.

Doch ehe auch der Rothaarige etwas antworten konnte, kam ihm plötzlich Kane zuvor, der sich von den anderen, die zuvor im Hintergrund gestanden hatten, löste und an die Seite seines besten Freundes trat.

„Glaubst du man hätte dich zu Hiwatari auf die Strecke gelassen, nur weil du glaubst fahren zu können... Oder zu Ali in den Ring, weil du glaubst boxen zu können?!“, fuhr der Dunkelblauhaarige Kai wütend an, da er die Abservierung in der Bar nicht vergessen hatte und sich nun rächen wollte.
 

Dieser zeigte nur ein schwaches Grinsen auf diese Aussage und deutete auf Bryan und Ray, die sich noch im Hintergrund von Yuri aufhielten.

„Die beiden, vor allem das Muskelbaby, wissen, dass ich boxen und kämpfen kann und was Ersteres angeht solltest du aufpassen, weil du im nächsten Moment unter meinem Wagen liegen könntest... So schnell kannst du gar nicht schauen wie das passiert, Kane“, entgegnete Kai gelassen.

Auf seine Antwort ertönte ein lautes Raunen in der Menge und einige anerkennende Pfiffe. Kane musste sich so erneut geschlagen zurückziehen.
 

Schließlich beschloss der Silberhaarige alles weitere auch in die Hand zu nehmen.

„Also gut, Guys... Passt auf, wir regeln das so: Wenn ich verliere, kriegt der Sieger meinen Wagen, so wie er da steht. Wenn ich aber gewinne, dann bekomme ich die Kohle und dazu... den Respekt!“, schlug er deswegen vor.

Ein weiterer Ausruf ging durch die Menge. Die meisten Stimmen dabei klangen aber eher verachtend und manch einer lachte sogar.

So gab auch Miguel ein abwertendes Lachen von sich. „... Respekt... Ts...“, meinte auch Rick verächtlich, als er aufgehört hatte zu lachen und Brooklyn schüttelte mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht nur den Kopf, als denke er, dass Kai nicht normal sei.

Nur Yuri tat nichts dergleichen. Er blickte sein Gegenüber an, sein Blick hatte sich jedoch verändert. Er war kaum zu definieren...
 

„Für manche Menschen ist das wichtiger!“, entgegnete Kai trotz jener Reaktionen gelassen und erwiderte ein weiteres Mal Talas Blick.

Dieser überlegte für einen Moment und fragte dann: „Ist das dein Auto?“ Zugleich deutete auf den Wagen, der zur rechten Seite neben seinem eigenen Porsche stand.

Kai nickte nur als Antwort und folgte schließlich Yuri, der mit den anderen zu dem Honda herüberging.

Sogleich war auch Bryan neben Tala und öffnete die Motorhaube, um einen Blick aufs Innere des Wagens werfen zu können.

Jene Nebenbeistehenden, die ebenso einen Blick darauf werfen konnten, gaben beeindruckt einige Pfiffe von sich.
 

Selbst Bryan zeigte etwas Erstaunen, das man deutlich aus seinen Gesichtszügen herauslesen konnte.

Kai stellte sich lässig neben seinen Wagen, während sich der Rest von Yuris Truppe, wie auch dieser, sich vor der Vorderfront des Autos positionierte und sich alles genau anschaute.

„Abgesehen vom coolen Luftfilter, hat er ein Nos-Frogger-System und einen T.0.4 Lader, Tala!“, meinte der Grauhaarige nach einem kurzen Blick auf den Motor und die weiteren Zusätze. Der Angesprochene trat nun neben seinen Freund und warf auch einen genaueren Blick auf alles.

„Außerdem sehe ich auch noch eine direkte Nitrateinspritzung und ein automatisches Treibstoffsystem“, fuhr Bryan, der sich anscheinend am besten auszukennen schien, fort.
 

„Ja und ein elektronisch überwachtes Brennstoffsystem“, beendete Yuri und blickte dabei wieder auf den Silbernhaarigen.

„Nicht schlecht, um 15.000 Dollar anzulegen.“ In seinem Blick lag dabei etwas Misstrauisches, aber Kai ließ dies vollkommen kalt.

Neben Miguel warfen nun auch Rick und Brooklyn einen Blick darauf, was ihr Gegner unter der Haube hatte.

„Seht euch das an... Der hat genug Lachgas um nen’ ganzen Straßenblock in die Luft zu sprengen!“, gab Brook leicht baff von sich.

Tala stimmte dem mit einem knappen „Ja“ zu und fixierte weiterhin seinen Gegenüber.
 

Diesen nervte zugleich die Ungewissheit. Er hasste es nun mal warten zu müssen...

„Also, wie sieht’s aus...? – Bin ich würdig, oder nicht?“

Auf Yuris Lippen breitete sich ein hinterhältiges Grinsen aus. „Nun es ist ein Unterschied, wie man neben seinem Auto steht und wie man es fährt... Deswegen wissen wir’s noch nicht... Aber... Du bist dabei!“, gab Tala klar an.

Miguel blickte den Rothaarigen auf diese Aussage hin verwundert an, so auch die anderen beiden Fahrer, die am heutigen Rennen teilnehmen würden.

Jener beachtete sich aber gar nicht.

Und bevor er sich zu seinem Wagen umwandte, sprach er nochmals den Silbernhaarigen an: „Vorausgesetzt...“
 

Kai verlor langsam die Geduld. Er mochte solche Spielchen ebenso wenig wie das Warten. Deswegen verfinsterte sich sein Blick leicht, während er seine Motorhaube wieder schloss und dann zu dem anderen trat, sie vor diesem aufstellte und die Hände in die Hüften stemmte.

„Vorausgesetzt, was?!“

„Vorausgesetzt“, – blitzschnell packte Tala das Kinn seines Gegenübers und zog dessen Gesicht näher zu sich heran –„du verrätst mir endlich deinen Namen, mein Schöner.“

Der Gefragte riss sich augenblicklich los und funkelte das Rothaar wütend an.

„Man nennt mich... Kai.“
 

„... Kai...“

Tala ließ sich diesen Namen förmlich auf der Zunge zergehen, schaute dem Silbernhaarigen ein letztes Mal tief in die blutroten Augen, von denen er so fasziniert war und wandte sich dann zu seinem Wagen, um Miguel das gesamte Preisgeld wie die Wagenpapiere überreichen zu können, wodurch das Rennen nun offiziell ausgetragen werden könnte...

Nachdem das erledigt worden war, rief Yuri zum Rennen aus.

„Also gut... FAHREN WIR!“

Sogleich brach ein richtiger Sturm los. Alle eilten zu ihren Wagen und stiegen hastig ein, um mithalten zu können, da keiner außer Miguel und Yuri die heutige Fahrstrecke wusste.
 

Und obgleich der Rothaarige es wusste, wartete er darauf, dass Kai hinter den anderen losfuhr, um hinter diesen aus der Gasse fahren zu können.

Der Jugendliche hatte das natürlich sogleich bemerkt, was ihm, nach einem kurzen Blick in den Rückspiegel, nur ein müdes Grinsen abrang.

>... Er hat angebissen...<, dachte Kai kurz darauf triumphierend.

Man konnte ihm eben einfach nicht widerstehen...

Aber dennoch würde er vorsichtig sein müssen. Dieser Yuri schien doch mehr Einfluss auf alles zu haben, als er vorher gedacht hatte.

Ein falsches Kommentar und er könnte weg vom Fenster sein.
 

Auch wenn Kai es niemals zugegeben hätte: Es beunruhigte ihn etwas...

Aber er versuchte sich sogleich davon abzulenken, indem er auf die Strecke vor sich achtete.

Denn lauter aufgetunte Wagen fuhren vor und neben ihm und es war, dadurch dass es so viele waren, ganz schön schwer, die nächsten Reaktionen der Fahrenden zu erkennen.

Selbst, dass Yuri neben ihm fuhr, realisierte Kai nicht wirklich...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

An einer speziell ausgesuchten großen Straße, die zu dieser Zeit nicht mehr arg befahren wurde, hielten schließlich alle Wagen.

Diejenigen, die nicht an dem heutigen Rennen teilnahmen – und das waren ganz schön viele – stellten sich an den Seiten der Straße, immer ein Auto dem anderen gegenüber, auf.

Dadurch wurde eine Art lange Linie dargestellt, die wohl als Weg dienen würde. Miguel, der ganz am Ende der Straße seinen Wagen abgestellt hatte, beauftragte sogleich zwei Girls, die Startlinie mit zwei roten Spraydosen auf dem Asphalt zu markieren, während die Rennwagen, in einer Reihe hintereinander, sodass jeder jedes Auto einzelnd betrachten konnte, langsam auf diese Linie zufuhren und sie schließlich auch überquerten, als sie am Ende der Straße angelangt waren.
 

Schließlich wendeten alle Fahrer und kehrten an die Startlinie zurück, hielten genau perfekt im gleichen Abstand vor dem roten Stich.

Insgesamt würden am heutigen Abend vier Fahrer antreten.

Kai in seinem schwarz-roten Honda an der linken äußeren Seite, daneben Rick in einem gold-braunen Mitsubishi. Yuri stand mit seinem Porsche an der rechten Seite und links neben ihm war Brooklyn mit seinem orangenen Gefährt am Start, der gerade noch eine nette „Begleitung“ für den heutigen Abend arrangierte, sobald er gewinnen würde...

Zugleich warteten alle auf das Startsignal von Miguel, welcher in selben Moment sein Handy zückte und einen seiner Informanten anrief.
 

Jene Informanten waren immer an den Wegkreuzungen in ihren Autos, sie schickten Fahrer, die diese Straße passieren wollten, mit der Begründung wieder weg, die Straße sei für heute gesperrt. Bisher hatte diese Ausrede auch immer funktioniert.

Nebenbei gab es auch immer einen von Miguels Helfern, der hinzu noch mit der passenden Technik den Polizeifunk abhören konnte, um zu erfahren, ob nun grünes Licht für das Rennen zu geben war oder sie erwarten mussten, dass jeden Augenblick die Bullen kämen und sie verhaften wollten.

Dieses Mal erhielt Miguel ziemlich schnell das OK-Zeichen von seinem Helfer, der meinte, dass die Cops zu einem begangenen Mord gerufen wurden und es so noch etwas dauern könnte, bis die hier aufkreuzten.
 

Zugleich wurden bei den Fahrern die letzten Checks gemacht und die Nos-Flaschen angeschlossen...

Kai warf einen kurzen Blick zu seinen Rivalen herüber, diese erwiderten seinen Blick und schauten dann auch zu Tala hinüber. Dieser reagierte nicht darauf. Als jedoch Kai auch einen Blick auf den Rothaarigen warf, erwiderte dieser jenen und lächelte dem Silbernhaarigen siegessicher zu.

Kai blickte daraufhin sofort weg und fuhr sein eines Fenster hoch, um Yuris Visage nicht mehr sehen zu müssen...
 

Er versuchte sich dadurch abzulenken, dass er den Bordcomputer starten ließ und nochmals einen Systemcheck machte, der erfolgreich beendet wurde.

Daraufhin legte er seine Hände auf das Lenkrad und wurde von neuen Gefühlen übermannt...

Jetzt war es also so weit. Die Stunde der Wahrheit schlug...

„Du wirst gewinnen...“, murmelte er in Gedanken versunken und schloss für einen kurzen Augenblick seine Augen.

„Ich werde gewinnen!“, sprach er nochmals und öffnete dabei seine Augen, bewusst auf sein Ziel gerichtet.
 

to be continued...
 

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Das war's für heute, liebe Leute =)
 

Ich hoffe, dass Euch das Chapter gefallen hat,

trotz der kleinen Verzögerung!!!
 

Wiedermals auch THX an Neo-chan fürs Betalesen! *knuff*
 

Falls Euch das Chapter gefallen hat, oder falls Euch etwas dazu aufgefallen ist, was Ihr los werden müsst, scheut nicht, es mir zu schreiben.

Ich freu mich immer wieder über Eure Meinung!!!

Also, falls Ihr die Zeit/Lust dazu habt, könnt Ihr mir ja ein kleines Comment hinterlassen!
 

Bis zum nächsten Chapter!
 

Knuddlz,

Marli

Part I, Chapter Five - Everyday

Na Ihr?
 

Langes Wochenende stand vor der Tür, bin mittlerweile mitten drin und da die Chemie und PoWi Arbeit erst Ende nächster Woche zu schreiben sind, bleibt nur noch Englisch für Mo zum Lernen übrig - was wiederum auch nicht all zu viel ist.

Warum sich dann nicht einmal hinter den Computer klemmen und sich hier blicken lassen, nicht wahr?
 

Wenn's schon nicht mit dem Hochladen zu einem bestimmten Tag oder in einer bestimmten Zeit klappt, dann sollte ja wenigstens das Hochladen an sich mal gehen!

Schließlich sollten die super tollen Kommentare doch belohnt werden! Vor allem, da diese Fanfic mit diesem Chapter wohl ihren 100-sten wird feiern können. Vielen lieben Dank, dass Ihr das ermöglicht!!!

^////^
 

Und so seht Ihr hier das neue Chapter zu The Fast and The Furious ~3~!
 

Ich wünsche Euch allen super viel Spaß beim Lesen!
 

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THANKX
 

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--> Vielen Dank Euch allen, für diese tollen Kommentare!!!
 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Five - Everyday von ?

Music: Bon Jovi, Song: Everyday (kursiv)/ Album: Bounce

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: noch unbekannt

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Five - Everyday
 


 

Auch Yuri bereitete sich auf das Rennen vor. Er wirkte recht gelassen und ließ sich ziemlich viel Zeit.

Auch die jubelnden Jugendlichen neben seinem Wagen beachtete er nicht und seine Gegner schon mal gar nicht...

Nun ja... Außer diesen Kai... Was schon mal ein guter Grund zum Gewinnen war. Wenn er dessen Wagen nämlich gewinnen würde, könnte er demjenigen vielleicht auch ein Stückchen näher kommen.

Ein süffisantes Grinsen schlich sich bei seinen Gedanken, was er dadurch so alles mit dem Silbernhaarigen anstellen könnte, auf seine Lippen, über die er sich in der nächsten Sekunde mit der Zunge fuhr.
 

Miguel hatte mittlerweile seine Absprache mit seinen Helfern beendet und trat nun an die Seite der heutigen Fahrbahn.

>Jetzt geht’s also los...<, fuhr es Kai durch den Kopf. Er musste sich jetzt erst einmal beruhigen und so kam er auf die Idee, das zu tun, was er damals immer vor einem wichtigen Rennen der Saison getan hatte...

Seine Lieblinsband hören!

Mit einer schnellen Bewegung schaltete er sein Radio an. Es leuchtete in seiner liebsten Farbe – blutrot - auf und sogleich begann das erste Lied seiner CD zu spielen, die sich bereits im Spieler befand.
 

*** ~ _ I used to be the kind of guy _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Who'd never let you look inside _ ~ ***
 

„Okay, Ladies and Gentleman, es kann losgehen!“, rief Miguel zugleich aus und hob seinen Arm.

Jeder Fahrer konzentrierte sich nun auf seinen Wagen und auf das Startzeichen.

5... 4... 3... 2... 1...

Mit einer schnellen Bewegung raste Miguels Arm herab und gab somit die Strecke frei...

Mit einem lauten Dröhnen der Motoren und einem hörbaren Autorreifenquietschen, begann das schicksalhafte Rennen...
 

*** ~ _ I'd smile when I was crying _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ I had nothing but a life to loose _ ~ ***
 

Kai hatte keinen schlechten Start hingelegt, doch fühlte er sich immer noch nicht sicher mit dem Wagen und hatte deswegen beim Start wichtige Sekunden verloren, wodurch er als Letzter mit einem knappen Abstand zu Brooklyn fuhr.

Seine Aufregung jedoch war mittlerweile wie weggeblasen und so nahm er auch eine Hand vom Steuer und drehte das Lied lauter.

Alle seine Sinne konzentrierten sich immer noch auf die Strecke, während der Song ihm eine Art von Unterstützung gab, die er einfach brauchte.

Schließlich durfte er nicht versagen...

Ja, er war wieder zurück in seinem Element...

Denn er war Kai Hiwatari...
 

*** ~ _ Thought I had a lot to proof _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ In my life, there's no denying _ ~ ***
 

Seine Linke krallte sich regelrecht an das Steuer des Wagens als wollte der Silbernhaarige es nie mehr loslassen.

Die rubinroten Augen waren fest auf das Ziel gerichtet. Die Umgebung zu beiden Seiten, die zuschauenden Jugendlichen, die begeistert von den Straßenecken schrien, all das verschwamm mit dem Licht der Straßenlaternen und baute sich zu eine Art Tunnel auf, der zum Ziel führte.
 

Der Atem ging unregelmäßig und das Herz schlug ihm laut gegen die Brust als wollte es diese durchbrechen, um endlich seine Freiheit wiederzugewinnen.

All Sinne Kais waren bis aufs Äußerste gespannt.

Es war ein unbeschreiblicher Moment der Emotionen.

Alles schien über ihm einzustürzen, während er mit einer einzigen Beschleunigung seine Vergangenheit einfach durchbrach und weit hinter sich ließ...
 

In diesen 5 Sekunden fühlte sich Kai frei.

Ja, wirklich frei.

Sorglos und ohne Gedanken an die nächste Zeit, saß er in seinem Wagen und spürte nur dieses unglaubliche Gefühl dabei zu sein.

Zu einem Teil des Ganzen zu werden...
 

*** ~ _ Goodbye to all my yesterdays _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ _ ~ ***
 

Zugleich holte er Brooklyn Stück für Stück ein.

Seine rechte Hand fand sich dabei auf der Schaltung wieder und legte einen anderen Gang ein.

Seine Augen wurden im nächsten Augenblick von einem siegesgewissen Funkeln ergriffen, während der Silbernhaarige seinem Vordermann immer näher kam.

Der Honda nahm zugleich an weiterem Speed zu und zog nur wenige Sekunden später auch schon an Brooklyn vorbei.

Kai kümmerte sich, sogleich als er den Orangehaarigen passierte hatte, nicht mehr um diesen, sondern um sein nächstes Opfer – Rick.
 

*** ~ _ Goodbye, so long, I'm on my way _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ _ ~ ***
 

Brooklyn selbst musste fluchend mitansehen wie Kai sich immer weiter von ihm entfernte und sein Sieg dadurch in unantastbare Ferne rückte.

Doch selbst sein vor Zorn verzerrtes Gesicht würde ihn wohl jetzt nicht mehr weiterhelfen können...

Rick zugleich ahnte nichts von der Gefahr, die von Hinten in Form von Kai auf ihn zukam. Er war so auf Tala eingestellt, den er unbedingt einmal schlagen wollte, dass er nicht in seinen Rückspiegel schaute und damit Kai einen großen Gefallen tat.
 

*** ~ _ I've had enough of cryin' _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Bleedin', sweatin', dyin' _ ~ ***
 

Der Silbernhaarige dagegen sah für einen kurzen Moment auf seine verschiedenen Anzeigen. Bisher schien mit der Maschine alles so weit in Ordnung zu sein. Selbst der Bordcomputer zeigte mal zur Abwechslung keine Fehlermeldungen an.

Alles schien im grünen Bereich...

Als Kai dies auf den Anzeigen sah, keimte auf einmal in ihm ein Gedanke empor. Einen den er sogleich verwerfen wollte, es aber nicht mehr konnte.

Schließlich musste er gewinnen und er würde nicht mehr all zu viel Zeit dazu haben!

Auf gewöhnliche Weise, so wie er es früher immer in seinen Motorradrennen auf der Piste getan hatte, würde er dies garantiert nicht schaffen, wollte er seinen Wagen behalten.
 

*** ~ _ Hear me when I say _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Gonna live my life everyday _ ~ ***
 

Also müsste er tatsächlich zu der stärksten Waffe greifen, die er in seinem Auto hatte.

Aber ein wenig scheute er sich schon davor. Schließlich hatte er noch niemals zuvor diesen Schritt ohne Konsequenzen ausgeführt.

Bei allen vorherigen Einsätzen des Lachgases hatte die Maschine nach der zweiten Dosis einfach ihren Geist aufgegeben.

Dabei hatte er heute nicht zwei von den Flaschen, sondern ganze sechs an Bord! Was würde wohl passieren, würde er diese wirklich einsetzen?

Wie würde sich das auf ihn und vor allem auf seinen Rennwagen auswirken?!

- Konnte er dieses Risiko eingehen?
 

*** ~ _ I'm gonna touch the sky _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ And I spread these wings and fly _ ~ ***
 

Einen weiteren Augenblick zögerte Kai immer noch, während Rick einen immer größeren Abstand zu ihm zu gewinnen schien.

Nein... Er musste einmal ein Risiko eingehen! Joe hätte nicht umsonst so viele Flaschen in den Wagen eingebaut, wenn er nicht mit allem vertraut gewesen wäre. Der Wagen musste also solch einer Belastung standhalten können, anders hätte es Joe wirklich nicht gemacht.

Da vertraute der Silbernhaarige dem Werkstattbesitzer schon.

Vielleicht mochte jener nicht der Hellste sein, aber was aufgetunte Autos anging hatte keiner die Nase so weit vorne wie Joe.

Er musste einfach mal in seinem Leben Vertrauen zu jemand anderem haben als zu sich selbst, auch wenn es ihm schwer fiel.
 

*** ~ _ I ain't here to play _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ I'm gonna live my life everyday _ ~ ***
 

Für den Bruchteil einer Sekunde schloss er seine Augen, während seine Daumen zu den am Steuer angebracht Knöpfen rutschten und sich vorsichtig auf diese legten.

Genau in jenem Moment, in dem Kai seine Augen wieder öffnete, betätigte er die ersten beiden und gab somit die Power von zwei Lachgasflaschen frei, die sofort in sein NOS-System überwechselten, seinen Wagen durchströmten und diesem neue Power entlockten, die es wahrlich in sich hatte...

In wenigen Sekunden beschleunigte sich der Wagen und sprengte seine Anzeige.

Die Straße, auf die sie das Rennen austrugen, war kaum noch klar zu erkennen.

Die verschiedenen Läden und Ampeln, die er passierte, waren kaum noch voneinander zu unterscheiden. Alles fügte sich zu einem unendlichen Eins zusammen...

Der Wagen war schon so schnell, dass selbst die alte Straße vor Kais Frontscheibe zu verschwimmen begann.

Ein kurzes Flackern gab dem Silbernhaarigen jedoch die Gewissheit, dass er nun auch bereits Rick überholt hatte und auf dem besten Weg Richtung Yuri war.
 

*** ~ _ Change, everybody's feeling strange _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Never gonna be the same _ ~ ***
 

Und er sollte tatsächlich auch Recht behalten.

Kurz nachdem die Wirkung des Nos-Systems etwas nachgelassen hatte, konnte er bereits vor sich den Porsche des Rothaarigen erkennen, der vorne ein einsames und ruhiges Rennen fuhr.

Kai fuhr sich begierig über seine Lippen, während seine blutroten Augen die pure Kampfeslust widerspiegelten.

Jetzt war es also so weit. Nun würde es heißen: „Er oder ich.“

Wiedermals verspürte Kai bei diesem Gedanken ein Kribbeln in sich, das er nicht zu beschreiben vermochte.
 

*** ~ _ Makes you wonder how the world keeps turning _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Life, learning how to live my life _ ~ ***
 

Doch der Silbernhaarige konzentrierte sich auch nicht wirklich lange darauf.

Eher war er fixiert auf seine „Beute“, aber auch auf das Lied, das sein Player abspielte.

Er hatte noch genau 2 Ladungen des Lachgases. Aber er würde nur noch maximal eine einsetzen können, wollte er nicht, dass sein Wagen in alle Himmelsrichtungen auseinander sprang. Immerhin war es eine gewaltige Power, die losbrach, setzte man die Flaschen ein.

Geübte Straßenrennenfahrer wie Yuri es einer war, wußten garantiert viel mehr über eine perfekte Benutzung dieses teuflischen Zeuges.

Doch Kai war nun mal ziemlich neu in dieser Branche. Er konnte sich wohl kaum alle Gefahren ausmalen. Und hinzu kam noch sein hitziges Temperament, das ihm verbot, zuviel über Risiken nachzudenken.
 

*** ~ _ Learning how to pick my fights _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Take my shots while I'm still burning _ ~ ***
 

Letztlich war er auch nicht weltbester Motorradfahrer geworden, weil er sich immer auf die Sicherheit beschränkt hatte...

Ein weiteres Mal schaltete er zu einem höheren Gang um und holte auf, er war dem Porsche schon ziemlich dicht auf die Pelle gerückt.

Yuri hatte natürlich schon längst bemerkt, wer sich ihm da näherte und ihm seinen Sieg streitig machen wollte.

Seine eisblauen Augen blitzten für einen Moment auf, als er den Honda im Rückspiegel sah. Ein leichtes Grinsen schlich sich dabei auf seine Züge.

„Sieh mal einer an...“

Seine Aufmerksamkeit wand sich von dem Wagen zurück auf die Strecke, wo das Ziel bereits gut zu erblicken war.

„Na gut mein Schöner, dann zeig’ mir doch mal, was du kannst“, schmunzelte er.
 

*** ~ _ Goodbye to all those rainy nights _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Goodbye, so long, I'm moving on _ ~ ***
 

Kai zugleich sah wie Tala ein Stück nach rechts fuhr und ihn somit lockte, aufzuholen.

Die Augen des Silbernhaarigen verengten sich dabei leicht.

„Du verdammter Mistkerl!“, fauchte er auf diese Beleidigung hin, blickte kurz auf seinen Monitor, der ihm letztlich das Okay für einen weiteren Einsatz des Nos-Systems gab.

Ohne noch weitere wichtige Sekunden zu verschwenden, betätigte er ein weiteres Mal die Knöpfe an seinem Lenkrad.

Wenige Sekunden später strömte richtiges Feuer aus seinem Abzug und verlieh ihm zusätzlichen Speed, mit dem er mit Yuri gleichziehen konnte.

Nur eines hatte Kai übersehen...

Seine Schaltung lag immer noch in einem sehr hohen Gang und für gewöhnlich hatte man diesen etwas herabzuschalten.
 

*** ~ _ I've had enough of cryin' ... Bleedin', sweatin', dyin' _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Hear me when I say ... Gonna live my life everyday _ ~ ***
 

Das war wohl auch sein Fehler in den vorherigen Testphasen gewesen. Doch da Kai sich damit nicht ausgekannt hatte, wusste er dies ja auch nicht.

Und somit war wohl die große Katastrophe vorprogrammiert, nachdem er mit dem schwarzen Porsche gleichgezogen hatte.

In Kais Ohren dröhnte dabei die laute Musik, während er fester aufs Gaspedal trat als wollte er dem Wagen seine letzten Reserven entlocken.

Mit seinen Nerven war er sichtlich am Ende, was auch sein ernstes Gesicht bewies. Alle seine Gedanken lagen nur noch beim Sieg, der zum Greifen nahe war.

Doch schlagartig sollten all seine Hoffnung darauf zerstört werden...
 

*** ~ _ I'm gonna touch the sky ... And I spread these wings and fly _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ I ain't here to play ... I'm gonna live my life everyday _ ~ ***
 

Urplötzlich blinkten seine Anzeigen wie auch der Bordcomputer rot auf. Der Wagen hatte durch die Einsetzung des Lachgases anscheinend eine Überhitzung erlitten und konnte diesem hohen Tempo nicht mehr lange standhalten.

Immer schwerer wurde es für Kai, den Honda unter Kontrolle zu halten. Rasch versuchte er, während er mit einer Hand steuerte, die Ursache vom Bordcomputer zu erfahren.

Doch in diesem blinkte nur immer wieder dick und fett das Wort „Danger“ auf.

Nichts ließ sich mehr machen...

„Ach halt doch deine Klappe!“, fauchte er, seine Beherrschung verlierend.

Wütend klappte Kai so den Bordcomputer zu und versuchte das Blinken seiner Anzeigen hinter dem Lenkrad zu ignorieren.
 

*** ~ _ Hit the gas, take the wheel _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ I've just made myself a deal _ ~ ***
 

Immer näher und näher kamen die beiden Wagen ihrem Ziel...

Während Yuri keine Probleme zu haben schien und alles ziemlich locker nahm, hatte Kai in seinem Honda mit immer mehr zu kämpfen.

Es war unglaublich heiß in seinem Wagen und die Musik schien aus den Boxen mit ihrer Bassvibration auf das komplette Auto überzugreifen. Hinzu mussten aber vor allem einige Systeme und Zuführungen im Wageninneren durch die Einsetzung des Lachgases beschädigt worden zu sein.

Kai wusste, dass der Wagen voraussichtlich - wenn er überhaupt so weit kommen würde- nach der Zieleinfahrt nur noch Schrott wäre.

Jetzt konnte er jedoch keine Gedanken daran verschwenden. Er musste sich von dem Porsche absetzen, um den Sieg zu erringen, das hatte jetzt die höchste Priorität.

Und nichts anderes...
 

*** ~ _ There ain't nothing gonna get in my way _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Everyday _ ~ ***
 

Merklich fuhren seine Daumen leicht über die Knöpfe am Lenkrad.

Konnte er dieses hohe Risiko eingehen...? Ja, musste er es nicht eigentlich sogar?

Für weniger als eine Sekunde, schloss er seine Augen und sah ein bestimmtes Gesicht vor sich, das ihm zulächelte...

>Ich tu’s auch für dich...<

Dies war sein letzter Gedanke, ehe er die Bedenken zurückdrängte und die Knöpfe zum letzten Mal drückte.

Die Kraft, die den schwarzsilbernen Honda dabei durchzog, war so gewaltig, dass die Vorderfront und auch die Türen an den Seiten leicht verbogen wurden, während der Wagen am schwarzroten Porsche um einige Meter vorbeizog.

Durch den Druck auf das Gestell wurden auch die vorderen Lichter in Mitleidenschaft gezogen. Eine zersprang und sprühte dabei helle Funken...
 

*** ~ _ Goodbye, so long, I'm moving on _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ _ ~ ***
 

Auf Yuris Lippen lag weiterhin ein Grinsen, als er sah wie Kais Wagen an ihm vorbeizog.

Leicht schüttelte er seinen Kopf. Ihm war natürlich bewusst, dass der Silbernhaarige einige Problemchen mit dem Wagen hatte.

Das sah man schon daran wie er ab und zu schwankte, weil es kaum noch für den Fahrer möglich war diesen Wagen unter Kontrolle zu halten. Daran sah man aber auch ganz gut, dass der Silbernhaarige noch ein Anfänger war. Unerfahren und nicht bereit dazu mit der Power umzugehen, die sein Wagen bereithielt.

„Leider zu früh, mein Schöner“, säuselte der rothaarige Fahrer deswegen amüsiert und legte an seinem Armaturenbrett einen Schalter um.

Dieser aktivierte seine eigenen vier Lachgasflaschen und ließ den Porsche an weiteren Speed zunehmen...
 

*** ~ _ I've had enough of cryin' ... Bleedin', sweatin', dyin' _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Hear me when I say ... Gonna live my life everyday _ ~ ***
 

Kai, der die Ziellinie bereits nur wenige Meter vor sich sah, musste mit ansehen wie urplötzlich ein schwarzer Blitz an ihm vorbeizischte und die Ziellinie um wenige Sekunden früher als er selbst überquerte...

Seine Augen waren vor Ungläubigkeit darüber geweitet, als er die Ziellinie durchfuhr, den Porsche vor sich zum Stillstand kommen sah und sein Wagen die letzten Reserven verbraucht hatte.

Sein eigener Honda kam dabei weiter ins Schwanken, weil er sich nicht mehr darauf konzentrierte ihn zu lenken.

Doch schließlich konnte er ihn halbwegs in Ordnung, in einigem Abstand zum Siegerfahrzeug, zum Stehen bringen.
 

*** ~ _ I'm gonna touch the sky ... And I spread these wings and fly _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ I ain't here to play ... I'm gonna live my life everyday _ ~ ***
 

Für einen kurzen Moment blieb er einfach nur stumm in seinem Wagen sitzen und schaute beklemmt auf die Anzeigen vor sich, die aufgehört hatten zu blinken.

Dabei versuchte er irgendwie, diesen einen verdammten Gedanken begreifen und sich einbläuen zu können:

Er hatte verloren...

Selbst, wenn ihm das missfiel und er nun ein großes Problem hatte, war dies - wohl oder übel - die unumgängliche Wahrheit.

Das Lied hatte zugleich zu Ende gespielt...
 

*** ~ _ I, oh I, oh I, I'm gonna live my life everyday _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ I gonna touch the sky, oh I spread these wings and fly, oh I _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ I'm gonna live my life everyday _ ~ ***
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Sein Blick fiel aus seinem rechten Seitenfenster hinaus zum schwarzen Porsche, wo gerade der Rothaarige, umzingelt von begeisterten Teenagern, aus seinem Wagen stieg und mit einem Lächeln seine „Fans“ empfing.

Doch sogleich glitt seine Aufmerksamkeit zu dem Honda, der einen ziemlich mitgenommenen Zustand aufwies.
 

In einem langsamen, gemütlichen Gang schritt er, begleitet von seinen Freunden, die einen Abstand zu ihm hielten, in die Richtung des Silbernhaarigen, der gerade aus seinem Wagen stieg und sich lässig durch seine Haare fuhr.

Von seiner Haltung her, fand Yuri, sah er unglaublich schön aus...

So stolz und ungebrochen, obgleich er gerade verloren hatte. Das faszinierte den Rothaarigen doch sehr, auch wenn er sich dies nur in seinen Gedanken wahrlich zugestand.
 

So blieb er direkt vor dem Wagen und dessen früheren Besitzer stehen und wartete darauf, dass dieser sich zu ihm umwandte.

Als der Silbernhaarige dazu ansetzte und auch gerade etwas sagen wollte, fiel Bryan einfach ein, der sich schrecklich darüber aufregte, dass das Fahrzeug völlig „geschrottet“ war...

Tala und auch die anderen Anwesenden taktierten diesen Ausbruch nur mit einem schwachen Lächeln. Kai hingegen zeigte keine Gefühlsregung auf seinem Gesicht.

Man konnte nicht einschätzen, was er dachte.
 

„Den Wagen kann man gleich zur Presse bringen! Der hat nen’ Totalschaden!“, tobte der Grauhaarige, als er die Vorderfront des schwarz-silbernen Hondas öffnete und stinkender Rauch von den verschmorten Kabeln emporstieg.

Kais Beachtung zugleich galt weiterhin dem Rothaarigen, der seinen Blick die ganze Zeit über erwiderte.

„Das ist nicht sehr witzig! Was grinst du also?!“, fuhr ihn Bryan dafür im nächsten Moment von der Seite an.

„Nun... Um zu gewinnen muss man immer etwas riskieren... Und beinahe hätte es sich auch rentiert“, meinte Kai ruhig und trat nun auf Yuri zu, während alle anderen vor Erstaunen verstummt waren.
 

Mit einem kleinen Abstand zueinander, blieb Kai vor jenem stehen und streckte seine Hand aus. „... Faires Rennen“, schmunzelte er zugleich.

Yuri grinste wegen dieser Äußerung seitens des Silbernhaarigen und ergriff dessen Hand mit Freuden.

„Ja, es war ein gutes Rennen“, erwiderte er und verstärkte den Druck auf die ergriffene Hand. Kai ließ es sich nicht anmerken, als der Schmerz sich langsam durch seine Hand den Arm entlang zog.

Er lächelte einfach...
 

Plötzlich sah er etwas in Talas Augen, was ihm missfiel und ein Unbehagen in ihm auslöste.

Dieses schlechte Gefühl sollte sich bald, wenn auch auf merkwürdige Weise, bestätigen.

Denn sein Gegenüber zog den Silbernhaarigen im nächsten Augenblick vor allen Anwesenden zu sich in seine Arme.

Kai war darüber so erstaunt, dass er sich nicht rühren konnte. Nahe spürte er auf einmal Talas Atem an seinem Ohr.

„Und nimm dies hier dafür als Trostpreis mit...“
 

Im nächsten Moment spürte Kai Yuris Lippen auf seiner linken Wange, wie sie ihm ein kleines Küsschen verpassten.

Sofort färbten sich seine Wangen vor Scham und Wut rötlich, während er sich von Yuri losriss und diesen überrumpelt anstarrte, während jener nur zufrieden grinste.

Die Anderen lachten zugleich über Kais Reaktion, sodass dieser versuchte die aufsteigende Hitze in ihm durch ein bedrohliches Knurren zu überspielen.

„Glaub’ ja nicht, dass ich dir dafür vergesse, dass du mir ein 5-Sekundenauto schuldest“, zwinkerte Yuri dem Silbernhaarigen zu, wodurch das Lachen zunahm.

Kai zugleich gab sich seltsam gefasst und fuhr in seine hintere Hosentasche, in die er zuvor in seinem Auto sein Handy gesteckt hatte.

In der nächsten Minute drückte er unauffällig die Wahlwiederholungstaste von diesem...
 

Unerwartet kam in den folgenden Minuten ein Wagen mit Höchstgeschwindigkeit angefahren, der direkt vor Tala hielt.

Jener ließ sich gerade halbherzig von den anderen Fahren bejubeln und von Miguel sein Geld – den Gewinnbetrag – überreichen.

Seine Aufmerksamkeit lag aber immer noch auf dem Schönen, der sich gerade selbst über seine Maschine beugte und einen Blick auf den Motor und die Überreste seiner Elektronik warf.

Plötzlich jedoch hupte der Wagen, der angefahren gekommen war und gerade mit einem lauten Quietschen abbremste...
 

Der Fahrer des feuerroten bereits jedoch älteren Ferrari, sprang heraus, eilte schnell auf Miguel zu, der gerade bei Yuri stand und flüsterte dem Hellhaarigen hastig etwas zu, das nach seinem dargebotenen Gesichtsausdruck, nicht sehr erfreulich zu sein schien.

Schlagartig weiteten sich dessen Augen und er lief, ohne Yuri noch zu beglückwünschen, mit dem Jungen zu dessen Wagen.

Dort schnappte er sich ein Megaphon, das wohl vorsorglich bereits dort deponiert worden war...
 

Tala, der sich gerade wieder zu Kai gesellen wollte, welcher selbst jenen noch nicht bemerkt hatte, blieb genervt stehen.

Zugleich kam Kai wieder aus seinem Grübeln und schlug leicht verärgert die Motorhaube wieder zu und wurde letztlich auf das Brüllen Miguels aufmerksam, das nun über die gesamte Straße zu hören war.

„Leute, Leute!!! ... Alarm! Unsere blauen Männchen sind im Anmarsch!!!“

Urplötzlich war alles wieder still und dann brach für die nächsten Minuten ein undurchschaubarer Tumult aus.

Alle rannten zu ihren Autos und versuchten schnellst möglich einen Weg aus dem Wagenchaos, das nun herrschte, zu finden.
 

Von der Ferne her hörte man dabei bereits die lauten Sirenen der Streifenwagen, die immer näher und näher kamen...

Tala war auch schon zu seinem Porsche gerannt und war halb in seinem Wagen, als er sich nochmals zu Kai umwandte.

Jener saß bereits in seinem Honda und startete gerade den Motor seines Fahrzeugs.

Tala lächelte leicht traurig jenem nach, als dieser zuwischen den anderen getunten Autos einfach verschwand...
 

Sofort darauf sprang auch er in seinen Wagen und gab mächtig Gas.

Die meisten Autos hatten sich mittlerweile in alle Himmelsrichtungen der Straßen verstreut.

Zugleich sah der Rothaarige immer mehr Polizeiwagen aus den Seitenstraßen von überall her auftauchen, wodurch seine Fluchtmöglichkeiten äußerst eingeschränkt wurden.

Yuri wusste, dass dies bedeutete, dass er bald umzingelt sein würde, also musste er wohl oder übel sich schnellst möglichen einen Plan B ausdenken, wollte er nicht für die nächsten Nächte in einem Gefängnis landen...
 

Im nächsten Moment wich er einigen Streifenwagen aus, die auf ihn zufuhren.

Er bog, eine Kurve sehr scharf nehmend, auf eine befahrene Hauptstraße ein, sodass es für die Polizisten immer komplizierte wurde, ihm durch das Autogewirr des Abendverkehrs zu folgen.

Schließlich sah Yuri eine große Kreuzung vor sich; die Ampel war gerade dabei auf Rot zu springen.

Tala trat aufs Gaspedal, nutzte seine Chance und bog unter quietschenden Reifen nach rechts ab und darauffolgend im Zickzack nach links und rechts, bis er zu einem unbenutzten, alten Parkhaus kam.
 

Kurz warf der Rothaarige einen Blick in seinen Rückspiegel, bevor er einfach in dieses einfuhr und die ersten Stockwerke in einer Spirale nach oben fuhr.

Als er im sechsten Stock angelangt war hielt er auf dem verlassenen Platz an, stieg aus und lauschte für einen Moment.

Nirgends mehr waren die heulenden Sirenengeräusche der Polizeiwagen zu hören. Anscheinend hatte er es wirklich geschafft jene abzuhängen.

Zufrieden mit sich und seiner ausgezeichneten Leistung, ging er von seinem Wagen weg und drückte, nach einigen Metern Entfernung von diesem, auf einen Knopf an seinem Autoschlüssel.

Wenige Sekunden später gab sein Wagen einen leichten Ton von sich und leuchtete dabei kurz auf, danach war es abgeschlossen und konnte so dort für eine Weile stehen bleiben, ohne dass jemand ihn stehlen konnte...
 

Tala ließ seinen Schlüssel in seine Hosentasche gleiten und stieg in Gedanken versunken die alte Treppe des Parkplatzes ins Erdgeschoss herab.

Seine Gedanken galten dabei zunächst seinen Freunden, glitten dann jedoch auf eine völlig andere Person ab...

>... Kai...<

Ein zuversichtliches Lächeln breitete sich auf Yuris Lippen aus. >Er hat es bestimmt geschafft... Er ist schon ziemlich gut...<

Doch so versuchte Tala sich nur selbst zu beruhigen, um nicht daran denken zu müssen, dass der Silbernhaarige womöglich von den Bullen gefasst worden war und nun die Nacht in Einzelhaft würde verbringen müssen.
 

Als er jedoch aus dem Gebäude hinaus auf die Straße trat, war er sich ganz sicher, dass dieser es geschafft hatte.

Mit den Händen in seinen vorderen Jeanstaschen, ging er lässig den Bürgersteig entlang, um auf eine befahrenere Straße zu gelangen, wo ihn vielleicht einer seiner Freunde bereits erwartete, um ihn abzuholen und nach Hause zu fahren.

Als er aber erst ein paar Meter gelaufen war, hörte er plötzlich wieder die Geräusche der Polizeiwagen und schon im nächsten Moment rauschte ein Streifenwagen einfach an ihm vorbei.

Tala dachte schon, dass jener ihn übersehen und einfach nicht darauf geachtet hätte, doch ganz unerwartet stoppte der weiß-blaue Wagen und vollzog eine Halbdrehung auf der weiter unbefahrenen Straße.
 

to be continued...
 

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Hier findet dieses Chapter also sein Ende.

Doch keine Sorge, heut ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage XD
 

Ich hoffe, dass Euch das Chapter eine willkommende Abwechslung bereitet und Euch das Rennen so gefallen hat! Ich hab so gut es geht, versucht das Rennen zu beschreiben ^^'

Hoffentlich hat's Euch so gefallen!
 

Ich würde mich jedenfalls wieder über Eure Meinung zu diesem Chapter freuen.

Möglicherweise habt Ihr ja Anregungen, Vorschläge oder wollt einfach so was los werden!

Falls Ihr dazu die Lust/Zeit habt, könnt Ihr mir ja Euer Feedback hinterlassen.

Ich freu mich drauf!
 

Sonst sehen wir uns beim nächsten Chapter!
 

See ya,
 

Marli-chan aka xXDPXx

Part I, Chapter Six - Hook me up

Hallöchen!
 

Jup, langes Wochenende steht vor der Tür und hier ist auch sogleich der versprochene, neue Teil zu The Fast and the Furious ~3~!

Dachte mir, dass ich mich mal gleich zu Beginn von diesem dran setze,

dass ich das auch ja nicht vergesse 'XD
 

An dieser Stelle auch wiedermals vielen lieben Dank für diese tollen 20 Kommentare! WOW!

Es freut mich sehr, dass Euch die von mir beschriebene Rennszene gefallen hat!!!

Und auch, dass einige das Lied dazu passend fanden ^___^

Ich hoffe, dass ich Euch weiterhin so gut begeistern kann und Ihr dieser Fanfic treu bleibt! =)
 

Und nun viel, viel Spaß beim Lesen des Chapters!!!
 

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THANKX
 

Lyos
 

naomi_ni
 

Chery
 

chiby
 

genie16
 

Skarabaeus
 

Amadare
 

vulkan_chan
 

anke-ha
 

AngelHB
 

xXsweetAngelXx
 

luna13
 

Kei_Hiwatarie
 

LindenRathan
 

Robino
 

Yesein
 

MikaChan88
 

Phoenix-of-Darkness
 

jenki
 

Freixi
 

--> Vielen Dank Euch allen!!!

Aber auch natürlich all jenen, die diese Fanfic verfolgen!
 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Six - Hook me up von ?

Music: Bon Jovi, Song: Hook me up (kursiv)/ Album: Bounce

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: noch unbekannt

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Six - Hook me up
 


 

*** ~ _ Hello, is there anybody out there? I'm alone hanging by a thread_ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Everywhere around the world ... Everybody's waiting for someday_ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Calling out around the world ... Maybe someday might be tonight _ ~ ***
 

„... Halt Ivanow!“, dröhnte es aus den Lautsprechen des Autos, dessen Lichter sich blinkend mit den lauten Sirenen zu vermischen schienen.

Yuri blieb genau in diesem Augenblick wie angewurzelt stehen und starrte verwundert auf den Wagen, der nun auf ihn zugefahren kam.

Just in diesem Moment fing er sich bei dem Gedanken wieder, dass er nicht wieder ins Gefängnis wollte und rannte einfach in eine Seitengasse hinein, um den Polizisten zu entkommen, die ihn mit ihrem Wagen weiter unerbittlich verfolgten.

Sein Atem ging ganz rasch, als er plötzlich einen näherkommenden Lichtstrahl auf sich spürte und dadurch reflexartig für einen kurzen Moment nach hinten sah.
 

*** ~ _ Hook me up...I'm reaching out for you, come on _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Hook me up ... I know you can do it, come on, take me on _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Are you there?_ ~ ***
 

Zu seiner Verwunderung musste er jedoch feststellen, dass dies nicht der Streifenwagen war, der ihn verfolgte. Doch sogleich darauf war er darüber sehr froh.

>Sie haben mich also doch gefunden! <, dachte Tala in dem Glauben, dass einer seiner Freunde ihn abholen kam, da er durch das blendende Licht den Wagen nicht erkennen konnte.

Doch das musste er auch schon gar nicht mehr. Denn gerade daraufhin zog der Wagen an seiner Seite vorbei und fuhr ihm leicht in den Weg, sodass Yuri im nächsten Moment abbremsen musste, um nicht gegen die Vorderfront des Autos zu laufen.

Die Beifahrertür wurde aufgeschwungen und mit großem Erstaunen stellte der Rothaarige fest, dass es keiner seiner Freunde war, der ihm hier gerade das Leben rettete...
 

*** ~ _ Tell me what you're feeling. ... Your fears and all your wildest dreams _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Everyone around the world ... Is feeling just the same way that we are _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Reaching out around the world ...Will someone somewhere throw me a line?_ ~ ***
 

Nein, es war Kai...
 

*** ~ _ Hook me up...I'm reaching out for you, come on _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Hook me up ... I know you can do it, come on, take me on _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Hook me up ... I'm hanging on the line, come on _ ~ ***
 

Ihre Blicke trafen sich in jenem Moment und die Zeit schien still zu stehen.

Yuri nahm gar nicht mehr wahr, dass die Polizei bereits dicht aufgefahren und in wenigen Minuten bei ihnen sein würde, so gebannt war er von Kais Augen.

Als jedoch die Sirenen immer lauter wurden, fing er sich wieder und sprang rasch in den Honda hinein und schloss die Tür, während Kai auf Gaspedal trat und das Quietschen der Reifen, wie es die Nacht zeriss, lautstark zu vernehmen war.

Beide sprachen sie dabei kein Wort, während der Silbernhaarige den Wagen raus aus der Gasse manövrierte und zurück auf die Hauptstraße gelangte.
 

*** ~ _ Hook me up ... I'm hanging on the line, come on _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Hook me up ... Make me come alive, come on, take me on _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Save me, save me, ... Save me, save me ... _ ~ ***
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Sofort hatten sie weitere Streifenwagen am Hals, die von überall her zu kommen schienen.

Yuri schaute kurz in den Rückspiegel und was er da sah, gefiel ihm gar nicht. Als er dann zu Kai herüberblickte, musste er verwundert feststellen, dass jener kein bisschen aufgeregt war.

Mit einer unglaublichen Ruhe wich er den normalen Verkehrswagen aus, überholte einige indem er auf die andere Spur wechselte und bog schließlich in eine ruhigere Gegend ein, wo nicht mehr so viel Abendverkehr herrschte.

Doch die Polizei blieb ihnen weiterhin auf den Fersen, wobei Kai immer noch gekonnt versuchte jene abzuhängen.
 

Yuri ließ sich etwas zurück in den Sitz sinken und seufzte schwer, woraufhin er Kais Aufmerksamkeit für wenige Sekunden erhielt, bei der dessen Blick auf den Rothaarigen fiel, bevor er sich wieder zwang auf die Straße zu schauen.

„Dich hätte ich eben in der Gasse am allerwenigsten erwartet“, sprach Yuri so, als ob der Silbernhaarige eine Erklärung für sein Verhalten verlangt hätte.

Auf Kais Lippen breitete sich ein leichtes Grinsen aus.

„Nun... Ich dachte, wenn ich dir nen’ Gefallen tu’, dann bestehst du vielleicht nicht mehr auf mein Auto...“

Auf diese Erwiderung hin, musste selbst Yuri schmunzeln.
 

„Du hast zwar was gut bei mir... Aber die Kiste bist du los“, entgegnete er frech und blickte wieder auf den Silbernhaarigen von dessen Anblick er immer noch wie berauscht war.

Unerwartet jedoch musste er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Straße lenken, weil Kai urplötzlich eine scharfe Bremsung einlegte und nur knapp an zwei Streifenwagen vorbei, die man als Sperre auf der Straße angelegt hatte, in eine anliegende Straße auswich.

Doch somit schienen die beiden in eine Falle gefahren zu sein...

Denn nun kamen weitere vier Polizeiwagen auf sie zugefahren und es gab keine weitere Möglichkeit, in eine Gasse oder eine Nebenstraße einzubiegen.

Yuri traute seinen Augen kaum. Bedeutete dies etwa, dass er nun wieder würde in den Bau wandern müssen?
 

Doch dank Kai müsste dieser Plan wohl noch etwas auf sich warten.

Statt zu stoppen, legte Kai unerwartet den nächsten Gang ein und trat aufs Gaspedal, sodass der Wagen noch schneller auf die Streifenwagen zufuhr.

Yuri schaute kurz verblüfft auf den Silbernhaarigen, in dessen Gesicht sich keine Gefühlsregung widerspiegelte.

Wollte er etwa...?!

Und Talas letzter Gedanke sollte sich bewahrheiten. Kai fuhr geradewegs auf die Wagen zu und umfuhr sie gekonnt einen nach dem anderen, sodass sie die Kisten hinter sich zurücklassen konnten und nun auf eine freie Straße gelangten...
 

Tala, der das eben Gesehene nicht so recht glauben konnte, blickte nochmals zurück und sah die vier Autos hinter sich, wie sie versuchten wieder die Verfolgung aufzunehmen. Jedoch waren drei von ihnen beim Ausweichen ineinander gefahren, wodurch sich das Ganze doch als ziemlich kompliziert erwies und sie noch eine Weile brauchen würden.

Bis dahin würden sie schon längst verschwunden sein...

Zufrieden wand sich Yuri wieder um.

„Sah so aus, als hättest du das schon mal gemacht...“, stellte er eine einfache Äußerung in den Raum mit einem Schmunzeln auf den Lippen.

Kai reagierte zunächst nicht auf diese Aussage und konzentrierte sich auf den Straßenverkehr, was ziemlich unsinnig erschien, da die Straßen in ärmeren Vierteln immer wie ausgestorben waren.

„... Klaust du Autos?“, ermittelte Yuri unerwartet, wodurch der Silbernhaarige kurz auf ihn schaute.
 

„Nein... Niemals“, entgegnete er nach einigen Minuten der Stille.

„Hast du schon mal gesessen?“, fragte der Rothaarige weiter interessiert, wobei er den Unterton dazu jedoch außer Acht ließ, dass Kai nicht richtig einschätzen konnte, ob er nun wirklich Interesse daran zeigte.

Der Silbernhaarige jedenfalls kam sich wie bei einem Verhör auf der Polizeiwache vor. Schnell überlegte er, was er darauf antworten sollte, ohne sich in irgendeiner Weise zu verraten.

„... Nur ein paar Mal über Nacht, nichts Besonderes...“, meinte er letztlich und ehe Yuri darauf etwas erwidern konnte, setzte er nach: „Und du?“
 

„Fast zwei Jahre... Ich geh da nicht noch Mal rein... Eher verreck’ ich“, äußerte sich der Rothaarige plötzlich sehr kühl, während ein leichter Anflug von Ärger mit in seiner Stimme schwang.

Kai blickte wieder für einen kurzen Augenblick zu Tala herüber, welcher nun seinen Blick mit einem kalten und finsteren erwiderte, dass es Kai leicht unwohl wurde.

Denn jedes Mal wenn er glaubte den Rothaarigen einschätzen zu können, präsentierte dieser ihm eine neue Seite an sich, was ihm das Beurteilen nicht gerade leichter machte...

„Weißt du, dass du verdammt schöne Augen hast?“, sagte der Rothaarige unerwartet, wodurch Kai vor Verwunderung für einen kurzen Moment die Kontrolle über sein Wagen verlor und er leicht auf die Gegenspur abwich.
 

„Hey, hey... Du musst uns nicht aus Verlegenheit gegen die nächste Wand donnern lassen“, lachte sein Beifahrer wegen dieses Ausbruches, den und half Kai sogleich diesen zu korrigieren, indem er mit einer Hand herübergriff und das Lenkrad leicht zu sich wandte, sodass der Wagen wieder auf seine Spur zurückgelangte.

Der Silbernhaarige selbst erwiderte nichts, während sein Blick wieder auf die leere Straße vor ihnen glitt und er versuchte, die amüsierten Blicke Yuris zu ignorieren, der seine Hand daraufhin wieder zurückzog.

Plötzlich jedoch wurde ihre traute Zweisamkeit gestört, als aus dem Nichts einige Motorräder hinter sie kamen.

Yuri schüttelte nur genervt den Kopf, als er kurz nach hinten schaute und die Bikes erkannte.

„Na großartig!“, stöhnte er genervt. Kai schaute in den Rückspiegel und war darüber verwundert, worüber der Rothaarige nun wieder verärgert war.

„Was ist...?“
 

Ehe Kai die Frage zu Ende sprechen konnte, fuhr Yuri schon dazwischen: „Richte dich auf eine schön-beschissen lange Nacht ein, mein Schöner...“

Im selben Moment überholten zwei der Motorräder die beiden und positionierten sich vor ihnen, zugleich fuhren zwei weitere Bikes auf die gleiche Höhe wie der Wagen fuhr.

Der Biker zu Kais Seite klopfte ungeniert mit einer Waffe in der Hand gegen die Fensterscheibe, sodass der Silbernhaarige jene herunterfuhr.

Durch den Helm hindurch konnte er bernsteinfarbene Augen und den Ansatz von schwarzem Haar erkennen. Sogleich erinnerte ihn diese Gestalt an Yuris Begleiter, diesen einen Asiaten namens Ray. Doch jener konnte es ja wohl schlecht sein, weil der Rothaarige bestimmt nicht so verärgert über das Auftauchen seines Kumpels gewesen wäre...
 

„Fahr uns nach!“, befahl der Motorradfahrer Kai im nächsten Augenblick.

Da der Silbernhaarige aber nicht gerne Befehle ausführte, legte sich seine Hand auf die Gangschaltung. Als er jene gerade betätigen wollte, legte sich unerwartet Yuris Hand auf die seine, sodass er verwirrt auf den Rothaarigen blickte.

Dieser gab nur ein leichtes Kopfschütteln von sich und so musste sich Kai wohl oder übel geschlagen geben und doch dieser seltsamen Motorrandgang nachfahren.

Zugleich wollte er seine Hand wieder fortziehen, weil es ihm gar nicht passte, dass Yuri jene auf seiner Hand behielt.

Als sein Beifahrer dies bemerkte, grinste er nur leicht und verstärkte etwas den Druck auf Kais Hand.
 

„Ganz ruhig mein Schöner... Lass die Bestie ruhen, wir werden sie gleich noch gebrauchen können“, meinte er schließlich und nahm seine Hand von der des Silbernhaarigen.

Kai verstand diese Aussage nicht recht.

Doch als er den Wagen umzingelt von diesen Bikern auf einem verlassenen Gelände anhalten musste und die beiden Anführer von ihren Maschinen stiegen, während ihre Tussis darauf sitzen blieben, überkam Kai ein ungutes Gefühl.

Vor allem durch die Waffen, welche die beiden in ihren Händen hielten...

Yuri schien jedoch sichtlich gefasst. Anscheinend schien er die beiden Anführer, und überhaupt auch diese Gang, ganz gut zu kennen.
 

>Hoffentlich so gut, dass wir die Maschinengewehre nicht zu spüren bekommen werden<, dachte Kai sich im nächsten Augenblick, als man sie anwies auszusteigen.

Schließlich waren beide ohne Schutz. Er hatte vorsorglich seine Dienstwaffe zu Hause gelassen, um damit schlechten Konfrontationen aus dem Weg gehen zu können...

Einen Entschluss, den er nun doch sehr bereute...

Jedoch gab er davon nichts preis. Stattdessen blickte er auf die verschiedenen Hondas, Yamahas und Ducatis vor seinem Angesicht. Die Auftunung war deutlich zu sehen und Kai konnte nur schätzen, dass die Beträge dazu in eine gewaltige Höhe gegangen waren.

Also mussten die Jungs doch ziemlich wohlhabend sein...

Sogleich bei diesem Gedanken fiel sein Blick auf die beiden Anführer, die sich ihre Helme abnahmen.
 

Der erste von ihnen, welcher am nächsten zu Kai stand, warf den Helm und auch seine Waffe, seinem Mädchen zu, das auf seiner roten Ducati sitzen geblieben war.

Kai betrachtete seine Umgebung zugleich genaustens. Die meisten der anderen Motorradfahrer war ebenso abgestiegen und zogen sich die Schutzhelme vom Kopf, während sie alle daraufhin aus ihren Taschen oder Jacken Waffen zogen, die im fahlem Laternenlicht gefährlich wirkten.

Kurz warf er einen Blick zu Yuri, welcher immer noch gelassen dastand und nun seine Aufmerksamkeit auf eben jenen Typen gelegt hatte, der nahe Kai stand.

Dieser hatte langes schwarzes Haar, das ihm wüst abstand und ihn umso unberechenbarer erscheinen ließ, hinzu trug er ein chinesisches Gewand in einem Kotzgelb, was ihm jedoch passend zu seinen bernsteinfarbenen Augen ganz gut stand.
 

Der Ausdruck jenes Schwarzhaarigen war kühl und so weit emotionslos.

Kai konnte nicht einmal erahnen, was jener gerade dachte. Aber an seinen Augen konnte der Silbernhaarige sehen, dass er auch über Leichen ging, um etwas zu erreichen, was er sich vorgenommen hatte...

Dann fiel sein Blick auf seinen Begleiter, der sich gerade neben ihm, in einem kleinen Abstand, aufstellte.

Dieser war geradezu ein Riese, übersät mit Muskeln am ganzen Körper. Besonders viel Grips schien der ebenso Schwarzhaarige, die jedoch irokesenartig frisiert waren, nicht zu besitzen, da er einfach nur mit seiner Waffe in der Hand dastand und sich wie der große Macho zu fühlen schien, was Kai aus seiner Haltung schlussfolgerte.
 

„Ich dachte wir hätten eine Abmachung“, sprach der Erste und trat nun näher an den Wagen heran, begutachtete diesen für einen Augenblick, wobei seine Augen kurz gefährlich aufblitzten.

„Ihr kommt uns nicht in die Quere und wir euch nicht... Damit könnten wir doch alle leben“, fuhr der Langhaarige fort, ohne Yuri für diesen Augenblick zu Wort kommen zu lassen.

Kai zugleich entschied sich dafür, still im Hintergrund zu bleiben. Für den Moment traute er diesen Jungs alles zu und er wusste genau, dass er sich in die Angelegenheiten des Rothaarigen in solch einer brenzligen Situation, lieber nicht einmischen sollte.

Am Ende würde er es noch eskalieren lassen und das wollte er nun wirklich nicht...
 

„Nun... Was soll ich dir dazu sagen, Lee? Wir haben uns verfahren“, seufzte Yuri, wobei es doch tatsächlich ziemlich echt klang.

„Wer ist WIR?“, ermittelte der Asiat sogleich zurück. Yuri überlegte kurz, dann deutete er auf Kai.

„Nun... Mein neuer Mechaniker...“, erklärte er schließlich, woraufhin Kai ihn nur mit einem finsteren Blick taktierte, nichts jedoch dazu entgegnete, weil er sich zurückhalten musste. „Kai, das ist Lee Kon und der Kerl neben ihn ist sein Kumpel Gary“, stellte der Rothaarige knapp vor.

„Hey Lee, sag mal, wann lässt du mich gegen deinen Honda 2000 antreten“, fuhr der Blauäugige sogleich gelassen fort, wobei Kai hellhörig wurde.
 

Lee hingegen ging nicht auf Yuris Anmache an, stattdessen betrachtete er weiterhin den Wagen fasziniert.

„Ist das dein Wagen...?“, wand er sich schließlich fragend an Kai, ohne Yuri weiter zu beachten.

„Nein... Jetzt gehört er ihm“, antwortete Kai wahrheitsgemäß und deutete mit einem Kopfnicken in Yuris Richtung.

„Nein, erst wenn ich ihn mir ausliefern lasse“, gab Yuri sogleich zurück, wodurch er einen leicht verwunderten Blick seitens Kai erhielt, welcher jedoch schon im nächsten Moment Talas ruhiges Dreinschauen erwiderte.

Lee schien das Ganze zu amüsieren. „Ein Wagen ohne Besitzer...“
 

Ohne weiteres ging er um den schwarz-silbernen Honda herum und fuhr über dessen Lackierung.

Selbst als er an Yuri vorbeiging und diesen einfach streifte, geschah nichts. Der Rothaarige blieb ganz ruhig und ließ den Chinesen gewähren.

„Da steckt ’ne Menge Arbeit drin“, gab der Schwarzhaarige schließlich zu, als er den Wagen umrundet und wieder bei Kai stand.

„Was sagst du dazu Gary?“, fragte er schließlich seinen Freund. Jener trat ebenso, immer noch mit der Waffe in der Hand, an den Wagen heran und ließ dabei seinen Blick auf Kai ruhen, welcher ihn gekonnt kalt erwiderte.

„Joa. Ne beeindruckende Maschine.“
 

„Ja, da hast du Recht“, grinste Lee und gab dann einen kurzen Seufzer von sich.

Daraufhin klopfte er Kai kurz auf die Schulter, der dieses Vorgehen immer noch still über sich ergehen ließ, obwohl er dem Asiaten dafür wohl am liebsten eine reingehauen hätte...

„Also Leute... Wir sehen uns dann das nächste Mal in der Wüste“, gab Lee von sich und stieg wieder zurück auf seine Maschine.

„Ja, aber komm nicht mit dieser Taschenrakete“, entgegnete Yuri leicht abwertend. Lee grinste auf diese Aussage hin nur schwach und setzte seinen Helm auf.

„Du wirst dich schon noch wundern, Ivanow“, sagte er schließlich, als er seinen Motor starrte.
 

Und schon im nächsten Moment war die Gang wieder mit lautem Getöse verschwunden.

Sichtlich genervt wand sich Kai nun an den Rothaarigen.

„Was hatte denn das alles nun zu bedeuten?!“, fragte er geradewegs heraus und ziemlich schroff. Die Wut gegen diesen Lee ließ er nun gekonnt an dem Rothaarigen aus, der ihn erst wohl in diese Lage gebracht hatte.

„Lange Geschichte, das hat Zeit... Los, lass uns verschwinden“, meinte Tala stattdessen abwinkend, öffnete die Beifahrertür und wollte schon wieder in den Wagen einsteigen. Kai wollte es ihm gerade gleichtun, als sie beide urplötzlich wieder die herankommenden Geräusche von Motorrädern vernahmen.
 

Plötzlich waren Lee und Gary wieder da. Beide hielten ihre Waffen in einer Hand und zielten damit direkt auf den Wagen.

Sogleich als ein Kugelhagel auf die Maschine herabrieselte, warfen sich Yuri und Kai auf den Boden, während einige kleinere Glasscherben der Fortscheibe auf sie niederriesselten.

Beide konnten gar nicht genug schnell reagieren, da war schon der gesamte Wagen von Löchern übersät und fing im nächsten Moment Feuer.

Yuri und Kai sprangen auf und rannten von dem schwarz-silbernen Fahrzeug weg.

Der Rothaarige blickte dabei wütend zu Lee herüber, der daraufhin wieder mit Gary verschwand.
 

Kai musste zugleich mitansehen, wie seine Arbeit einfach so vor seinen Augen zerstört wurde. Mittlerweile hatte sich wohl das Feuer schon zu den Lachgasvorrichtungen durchgearbeitet, weil schon binnen weniger Sekunden der Wagen explodierte und durch die dadurch aufkommende Kraft sogar einige Meter in die Höhe gestoßen wurde, bis er wieder völlig geschrottet, auf dem Boden aufkam...

Das Feuer nahm ihn nun ganz ein und verschlang die Überreste der einst so guten Maschine.

Und Kai stand nur in einem beträchtlichen Abstand davon da und blickte dabei emotionslos zu...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

„Du bist mir eine verdammte Erklärung schuldig!“, fuhr er den Rothaarigen kurze Zeit später an, als sie gemeinsam den Platz zu Fuß verließen.

„Das ist eine lange Geschichte...“, wollte Yuri wieder abwinken. Dieses Mal gelang es ihm jedoch nicht...

Schließlich war Kai ganz schön angefressen wegen seinem Wagen, was der Rothaarige auch nur zu gut verstehen konnte.

„Wir haben einen 20 Meilen Fußmarsch vor uns, wenn ich dich daran erinnern darf“, entgegnete der Silbernhaarige sogleich.

Als Yuri diesen daraufhin ansah, blickte er in zwei bedrohlichleuchtend rote Augen, die keine Widerworte duldeten.

Also gab sich der Ältere schließlich geschlagen...
 

„Ich hab dem Mal ein Geschäft versaut... Außerdem hab ich den „Fehler“ gemacht, mich mit seinem Cousin und seiner Schwester zu befreunden“, erklärte Yuri knapp.

Als er Kais verwunderten Blick auf sich spürte, setzte er schließlich von neuem an: „Du kennst seinen Cousin. Er war damals im Laden mit dabei. Er heißt Ray und Lee’s Schwester heißt Mariah... Jedenfalls wurden die beiden aus der Familie Kon verstoßen, weil sie sich lieben.“

Ungläubig blickte Kai drein. „Ray und Mariah lieben sich? Sie sind doch...“

„Ja, Cousin und Cousine, genau“, beendete Yuri.

„Aber gesetzlich ist das noch erlaubt“, meinte Kai und verstand deswegen nicht, warum Lee solch einen Groll hegen sollte.
 

„Ja. Aber du vergisst, dass sie aus China kommen. Die Familie knüpft an alte Generationen an und bei denen ist so einiges nicht gestattet, wie du eigentlich wüssten müsstest... Ich hab dich wirklich für klüger gehalten, mein Schöner“, grinste Tala, Kai dabei herausfordernd.

Doch Kai gab nichts preis und nahm dies so still hin. Viel mehr machte er sich nun Gedanken um diesen Lee Kon. Konnte er derjenige sein, der diese Überfälle plante und nun versuchte sie den Streetracern unterzuschieben?

Ein Motiv hätte er ja bereits: Rache an Yuri und seinen Leuten. Und die Mittel dazu hätte er auch ohne weiteres...

Das würde er sich wohl nochmals anschauen müssen...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Laute Musik war bereits von weitem aus dem kleinen alten, weißgestrichenen Haus mit winzigem Vorgarten zu vernehmen, als das Taxi dort vorfuhr.

Überall um es herum standen getunte Maschinen, sodass viele Gäste sich auf der Feier vergnügen mussten...

Yuris Blick wurde schlagartig ziemlich wütend, als er und Kai gemeinsam aus dem Wagen stiegen.

So ging er schon einmal vor, während Kai dem Fahrer noch schnell das Fahrgeld gab und dann auf den Rothaarigen zuging, der am Fuße der Treppe, die zu seinem Haus führte, stehen blieb...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Im oberen Stock lag Salima auf ihrem Bett und schrieb gerade einige Überweisungen für Autoteile auf, die Kunden in ihrer kleinen Werkstatt bestellt hatten.

Plötzlich jedoch hatte sie ein Auto vorfahren hören und das Knallen von Türen vernommen.

So sprang sie rasch auf und lief zu ihrem geöffneten Fenster, das direkt den freien Blick auf die Straße preisgab.

Zu ihrer Erleichterung sah sie ihren Bruder Yuri, der gerade aufs Haus zuging. Salima hatte sich schon schreckliche Sorgen um ihn gemacht!

Normalerweise blieb der Rothaarige nämlich nicht so lange fort.

Doch als sie Yuris Begleitung sah, blieb ihr für einen Moment ihr Herz stehen.
 

Voller Unglauben lehnte sie sich weiter aus dem Fenster, um die Person genau betrachten zu können.

Und tatsächlich... Das, das konnte doch nicht wahr sein...

Die Person, die Yuri begleitete, war kein anderer, als Kai!!!

„Scheiße!“, zischte sie sofort, sprang auf und eilte zu ihrem Spiegel, um sie kurz darin zu betrachten und sich schnell ihre Haare wieder zu richten.

Sogleich darauf zog sie sich ihre alten Klamotten aus...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

„Mach’s gut“, gab Kai im selben Augenblick von sich und hob zum Abschied kurz die Hand, bevor er den Bürgersteig entlangging.

Yuri blickte ihm verwundert hinterher, schaute dann kurz durch sein großes Vorderfenster in seine Wohnung hinein, in der sich einige Leute tummelten und schließlich hatte er seinen Entschluss gefasst.

„Hey Schöner! – Willst du was zum Abkühlen?“, rief er, sodass der Silbernhaarige stehen blieb und seinen Gegenüber kurz misstrauisch musterte.

Dann jedoch nickte er, was Tala mit einem zufriedenen Lächeln quittierte...
 

Gemeinsam betraten sie die überfüllte Wohnung.

Kai schlug sogleich ein merkwürdiger Gestank aus Schweiß, Alkohol und Zigarettenrauch entgegen. Dennoch ließ er sich davon nicht beirren, während Tala seine Jacke im Biker-Stil auszog und darunter ein orangenes Shirt, passend zu der dunkelblauen Jeans, die er trug, zum Vorschein kam.

Seine Augen glitten dabei durch den Raum und schienen jemand bestimmtes zu suchen...

Kai bemerkte, dass sich Yuris Augen schlagartig veränderten, als er anscheinend die Person gefunden zu haben schien. Sein leuchtendes Hellblau schien sich augenblicklich mit einem dunklen Violett zu vermischen, was seine Erscheinung noch gefährlicher aussehen ließ...
 

Zielstrebig ging er durch den Raum hindurch an einigen Leuten vorbei, die ihn musterten.

Als er gerade an dem Chinesen vorbeikam, von dem er Kai zuvor erzählt hatte, sah dieser ihn erstaunt an.

Er saß in einem Sessel und auf seinem Schoss hatte es sich ein rosahaariges Girl bequem gemacht. Kai schätzte, dass dies wohl Mariah war. Denn sie blickte ebenso verwundert drein.

Ray hielt in seiner einen Hand eine Flasche. Gerade als er dem Rothaarigen entgegnete, dass sie sich gerade aufmachen wollten, um ihn suchen zu gehen, schlug Tala ihm das Getränk wütend aus der Hand.

Und ohne noch ein weiteres Wort an ihn zu verlieren, ging er sogleich weiter auf einen Blauhaarigen zu, der gerade einem Mädchen etwas auf seiner E-Gitarre „vorspielte.“
 

Kai erkannte den Blauhaarigen zu seinem Erstaunen wieder.

Denn es war Kane, jener der ihn schon im Restaurant angekotzt hatte und so kam der Silbernhaarige auch nicht drum herum, sich zu wünschen, das Kane jetzt eine Abreibung bekommen würde.

Als eben jener seinen Freund vor sich sah, hörte er schlagartig auf zu spielen und zugleich fuhr Yuris Hand an ihm vorbei zur Stereoanlage und schaltete die Musik einfach aus, sodass sich die gesamte Aufmerksamkeit aller im Raum auf diese Szene lenkte.

„WO wart IHR?!“, fuhr der Rothaarige seinen Gegenüber im nächsten Moment an, während seine Blicke Bände sprachen.
 

„Da waren massenweise Bullen und die kamen aus allen Richtungen... Die mussten das richtig geplant haben, Tala...“, versuchte sich Kane sogleich herauszureden.

Yuri blickte ihn für einen Moment nur kühl an, dann schaute er auf den Tisch neben Kane, wo etwas zu trinken stand.

„Ist das dein Bier?“, fragte er direkt heraus, woraufhin Kane nur ein verblüfftes Nicken zustande brachte.

Ohne noch ein weiteres Wort an den Blauhaarigen zu verschwenden, griff Tala nach dem Getränk und ging an allen vorbei zurück zu Kai, der im Flur stand und dies Situation unschlüssig mitverfolgt hatte.

Als Yuri jedoch auf ihn zukam, trat er ins Wohnzimmer ein, unter den verwunderten Blicken, vor allem von Ray und Kane.
 

Mitten auf dem Weg zu Kai blieb er nochmals stehen und blickte in ein weiteres Zimmer.

„Hey Bryan, treibt es oben!“, knurrte er wütend, sodass der Grauhaarige von dem Mädchen abließ, mit der er gerade rumgemacht hatte.

„Du kannst ja wohl auch kein Auto untersuchen, bei dem ’ne Plane drüber is.“

Bryan sagte zu diesem Ausbruch von Yuri nichts und schaute stattdessen ebenso verblüfft drein. Er hatte anscheinend nicht gemerkt, dass sein Kumpel wieder zurück war.

Als Yuri genervt weiter ging, brachte er dadurch verärgert hervor: „Nicht einmal das kriegt er richtig hin.“
 

Ehe der Rothaarige jedoch bei Kai war, mischte sich auch schon wieder Kane ein, der mittlerweile mit dem Silberhaarigen bereits ein Duell der finsteren Blicke ausgetragen hatte.

„Hey Tala, warum hast du diesen Blindgänger hier angeschleppt?!“, rief er seinem Freund zu.

Schlagartig, als hätte Yuri ein Blitz getroffen, blieb dieser wie angewurzelt stehen und wirbelte dann urplötzlich herum. Seine Augen glühten fast vor Zorn und jeder war sich nun sicher, dass die Sache eskalieren würde. Selbst Kai hielt sich schon einmal bereit dazwischen zu gehen.

Doch nichts der Gleichen geschah, Gott sei Dank.
 

Tala stürmte nur auf den Blauhaarigen zu, packte diesem mit einer Hand am Kragen und schrie ihn an: „WEIL MICH DIESER BLINDGÄNGER VOR DEN BULLEN GERETTET HAT!“

Als Yuri wieder Luft geholt hatte, fuhr er fort: „Er ist nicht einfach nach Hause gerannt! ... Der BLINDGÄNGER hat mich zurückgebracht!“

Daraufhin war alles totenstill, während der Rothaarige sich wieder von Kane abwand und nun endlich zu Kai trat und jenem das Bier reichte, was er die ganze Zeit über in der Hand gehalten hatte.

„Du kannst hier alles haben was du willst, mein Schöner...“, sprach er laut, sodass jeder es hören konnte, während er dem Silbernhaarigen das Getränk in die Hand drückte.
 

„Das ist das Bier von Kane... Also lass es dir schmecken“, grinste Tala weiterhin und schlagartig schien seine schlechte Lauen wieder verfolgen zu sein.

Kai hingegen erwiderte Kanes Killerblick, während er mit seinem Shirt über die Öffnung der Flasche fuhr und diese sauber putzte, bevor er einen kräftigen Schluck von der kühlen Flüssigkeit nahm.

Yuri betrachtete dies mit Wohlwollen und genoss das Zusammenspiel von Kais Mund und der Flasche. Schlagartig kam er auf solch’ Gedanken, die er schon seit Ewigkeiten bei keiner anderen Person vernommen hatte.

Und das weder bei einer Frau noch bei einem Mann...

Nur allein dieser Silbernhaarige schaffte es in ihm etwas zu wecken, das er geglaubt hatte nie wieder zu verspüren, seitdem ihn seine erste große Liebe einfach sitzen gelassen hatte.
 

Und umso mehr flammte seine Begierde nach diesem von Gott geschaffenen Meisterwerk auf. Er musste ihn einfach besitzen...

Als Kai die Flasche wieder abgesetzt und diese einfach auf einer kleinen Kommode abgestellt hatte, packte Yuri in plötzlich am Arm und zog ihn zu sich in seine Arme.

Zwar hatte man mittlerweile die Musik wieder eingeschaltet, doch sie lief erheblich leiser als zuvor.

Kai war zugleich, als er sich in den Armen des Rothaarigen wiederfand, der ihn stark festhielt, nicht auf diesen Überfall gefasst gewesen.

Diese Aktion hatte nochmals die Aufmerksamkeit aller erregt und Kai fragte sich langsam, ob die denn nicht alle sensationsgeil waren, wie sie so blöd glotzten und grinsten...
 

Zugleich wand er sich in Yuris festen Griff, um sich endlich daraus lösen zu können. Doch den Rothaarigen schien das wenig zu interessieren. Er behielt Kai einfach in seinen Armen und grinste in die Runde.

„Dieser Schöne hier hat mir heute meinen Arsch gerettet... Was meint ihr, hat er sich nicht eine Belohnung dafür verdient?“, warf Yuri frei ins Zimmer. Alle jubelten und stimmten mit einigen Rufen zu.

Yuri grinste daraufhin Kai schelmisch an, der im nächsten Moment eine Hand auf seinem Hintern fühlte.

Die geballte und zuvor unterdrückte Wut, stieg nun restlos in ihm auf...
 

Der Rotäugige konnte eine Hand aus Talas Griff befreien und holte mit dieser aus, um mit ihrer Hilfe seinem Gegenüber das lästige Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen.

„Du verdammter Mistk...“

Doch Kai kam nicht mehr zum zu Ende sprechen und auch seinen Schlag konnte er nicht mehr ausführen.

Kurz bevor die Faust Talas Gesicht erlangte, fing dieser sie mit der flachen Hand ab, zog den Kleineren noch ein Stückchen näher zu sich heran und legte seine Lippen auf die des Silbernhaarigen, dessen Ausruf dadurch im Keim erstickt wurde...
 

Es war nur ein kurzer Kuss, doch die Anwesenden reagierten erfreut und meist auch gehässig darauf, als ihr Kumpel sich wieder von dem Silbernhaarigen löste und dieser völlig fertig mit allem dastand, während seine Wangen vor Scham rötlich aufleuchteten und er schwer nach Atem rang.

Tala hingegen fuhr sich höchstamüsiert und zufrieden mit seiner Zunge über seine Lippen, auf denen er immer noch den berauschenden Geschmack des Silbernhaarigen schmeckte und seine Augen dadurch begierig aufleuchteten.

Ehe er jedoch zu weiteren Sticheleien oder sonstigem ansetzten konnte, vernahm man plötzlich eine Stimme aus dem Flur...
 

„Jetzt zügle dich mal in deinem Besitzanspruch, Bruderherz!“

Kai kam die Stimme verdammt bekannt vor und als er Salima vor sich und Yuri stehen sah, traute er seinen Augen kaum.

Diese lief auf ihren Bruder zu und umarmte jenen daraufhin kurz, wonach ihr Blick jedoch auf Kai zurückfiel, der nun jedoch wieder gelassen dastand.

„Hey Salima. Ich hätte ja nicht gedacht, dass wir uns so rasch wiedersehen“, sprach Kai sie ruhig an und fuhr sich daraufhin mit seinem Arm über seine Lippen, um den Geschmack des Rothaarigen zu verdrängen, da ihm bereits schlecht davon wurde.
 

„Und ich erst... Außerdem hätte ich nie gedacht, dass gerade mein Bruder dich hier anschleppt“, grinste sie und zwinkerte dem Rothaarigen zu, der doch nun einen genervten Eindruck machte, als ob Salima die beiden bei etwas Wichtigem gestört hätte...

Diese reagierte jedoch nicht darauf und wand sich wieder strahlend an Kai, der nur schwach lächelte: „Hätte ich gewusst, dass dein Bruder so ist, wäre ich wahrscheinlich nie in seine Nähe gekommen.“ Salima lachte darauf nur.

„Das hab ich mir schon fast gedacht... Deswegen hab ich ihn auch nicht erwähnt. Ich dachte mir nämlich schon, dass du dann nie zu mir kommen würdest“, erwiderte sie ebenso keck.
 

„Aber keine Sorge, mein Bruder wird sich bei meiner Anwesenheit schon noch zügeln“, schmunzelte sie unter einem leicht genervten Blick seitens Yuri.

Kai warf dem Rothaarigen einen kurzen Blick zu und lächelte dann wieder Salima an. „Das würde ich dir sogar glatt glauben.“

Mittlerweile hatte sich die Stimmung bereits wieder normalisierte. Auf der Feier wurde getanzt, getrunken und gelacht. Kaum noch einer nahm davon Notiz, über was nun der Silbernhaarige mit Salima sprach und wie Yuri darauf reagierte...

„Ich würd’ mir gern etwas zu trinken holen. Hilfst du mir in der Küche suchen, Kai?“, ermittelte Salima nach einiger Zeit.
 

Und als der Silbernhaarige Talas Blicke auf sich spürte, stimmte er kurzfristig zu, Salima zu helfen, um endlich von dem Rothaarigen loszukommen.

Yuri blickte leicht enttäuscht und angefressen den beiden hinterher...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

to be continued...
 

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So Ihr Lieben,

das war's für dieses Chapter! =]
 

Ich hoffe sehr, dass es Euch gefallen hat und Ihr Euren Spaß beim Lesen

des Chapters hattet! ^^

Ich würde mich jedenfalls wiedermals über Eure Meinung zu diesem Chapter

freuen!!! =)
 

Wenn Ihr also etwas loswerden wollt - Lob, Kritik, Anregungen und Ihr die Lust / Zeit dazu habt, dann zögert nicht, es zu tun.

Ich würde mich sehr freuen!
 

Hoffe Euch zum nächsten Chapter wiederzusehen!
 

See ya,

Eure
 

Marli-chan aka xXDPXx

Part I, Chapter Seven - Undivided

Hallöchen!
 

Yes, endlich Sommerferien! Ein bisschen Ruhe, ein bisschen Frieden und Ausspannen und natürlich auch ein bissl Computertastatur - für was?

Na klar, für einen neues Chapter zu The Fast and the Furious ~3~!

Nun gut, nicht nur allein für diese Fanfic.

Aber da es vor allem bei TFaTF so lange her ist, dass es hier mal ein Chapter gab, dachte ich mir, dass ich mich gleich mal dransetze.

Und hier ist es!!!
 

Bevor ich hier aber im Text fortfahre, erst einmal wieder vielen, vielen lieben Dank für die zahlreichen Kommentare!

!!!23 Comments, WOW!!!

Es freut mich sehr, dass so vielen die Geschichte gefällt und es ist auch immer wieder ein toller Ansporn zum Weiterschreiben!!!

^_____^
 

So, nun will ich aber nicht länger stören.

Wünsche Euch super viel Spaß beim Lesen!
 

P.S
 

Ein kleiner Tipp von mir!

Behaltet mal die Szene und den Song von dieser im Hinterkopf!

Viel später wird es dazu eine interessante Enthüllung geben und

vielleicht werdet Ihr dann zum zweiten Puzzelstück selbst darauf kommen! ^.~
 

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THANKX
 

Gothic_Princess
 

Robino
 

Michi006
 

Chery
 

Angelheard
 

Yuriys_Angel_Kai
 

LindenRathan
 

Phoenix-of-Darkness
 

luna13
 

genie16
 

AngelHB
 

chiby
 

kai89
 

MikaChann88
 

vulkan_chan
 

anke_ha
 

Lyos
 

Yesein
 

eisokami
 

Rouana
 

jenki
 

xXsweetAngelXx
 

--> Vielen Dank Euch allen!!!

Aber auch natürlich all jenen, die diese Fanfic verfolgen oder bereits zuvor ein Kommentar hinterlassen haben!
 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Seven - Undivided von ?

Music: Bon Jovi, Song: Undivided (kursiv)/ Album: Bounce

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: noch unbekannt

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Seven
 


 

Sogleich als die beiden im Flur verschwunden waren, sprang Kane von seiner Sitzgelegenheit auf und kam wütend auf seinen Freund Tala zugestapft, der Kai immer noch nachschaute, wie dieser mit Salima in der Küche verschwand...

Danach setzte er sich einfach auf den Boden und fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht, was deutlich zeigte, dass er ziemlich erschöpft war.
 

Als Kane jedoch vor ihm stand, sich zu ihm herunterbeugte und ansetzten wollte, etwas zu sagen, war sein kühler Ausdruck in seinem Gesicht wieder da.

Doch dieses Mal ließ sich Kane nicht davon beirren.

„Was hat dieser Kerl hier zu suchen?! ... Du kennst ihn doch überhaupt nicht!“, fuhr er den Rothaarigen einfach an, unter der Aufmerksamkeit von Ray, Bryan und auch Mariah.

„Ja, da hat er Recht Tala!“, stimmte der Schwarzhaarige schließlich Kane zu, während Mariah sich an diesen klammerte und sich an dessen Brust kuschelte, die durch das schwarze Shirt deutlich hervorstach...

„Mensch, Kane! Dich kannte ich doch auch mal nicht!“, knurrte Yuri genervt, der nun überhaupt keinen Bock auf solche Diskussionen hatte.
 

„Ja, kann schon sein. Aber das war in der 5. Klasse!“, kam es prompt vom Blauhaarigen zurück.

Yuri ging nicht mehr darauf ein. Man merkte, dass er das Thema damit für beendet hielt.

„Was sind denn heute für Schönheiten im Angebot?“, ermittelte er stattdessen um abzulenken.

„Ziemlich viele... Jede, die du haben willst!“, antwortete Ray sogleich, wodurch man heraushörte, dass er schon einiges getrunken haben musste, weil er für gewöhnlich nicht solche Äußerungen von sich gab.

„Hey Yuri, bleib bei dem, den du dir gekrallt hast, ja?! ... Und Ray... Wir gehen jetzt nach oben und du massierst mich...“, gab nun zum ersten Mal Mariah etwas von sich.
 

Der Rest der Truppe schmunzelte, während Ray sie leicht verwundert anschaute.

„Und was ist mit den Gästen, Mariah...?“

„Ich mach dir einen Vorschlag Ray-chan: Du gehst jetzt mit mir nach oben und massierst mich!“ Die Stimme der Rosahaarigen duldete keinen Widerspruch und auch ihre Augen leuchten gefährlich bestimmend dabei auf, als sie Ray am Arm mit sich zur Treppe zog.

Dieser zuckte nur kurz mit den Schultern und lächelte seinen Freunden hinterher.

„Also, ihr habt Mariah ja gehört...“, entgegnete er entschuldigend und verschwand daraufhin mit ihr im oberen Stockwerk.
 

Yuri taktierte dies nur mit einem Grinsen und wand sich dann an Kane und Bryan, die immer noch vor ihm standen.

Mit einem Finger deutete er auf die beiden und seine Stimme hatte etwas Drohendes an sich.

„Und ihr... Ihr hört jetzt auf mit dem Scheiß und fasst meinen Wildfang nicht an, haben wir uns verstanden? – Ich krieg ihn noch gezähmt, verlasst euch drauf!“

Anfangs erhielt er daraufhin keine Antwort. Beide schauten ihren rothaarigen Kumpel nur etwas unschlüssig an.

„Haben wir uns verstanden?!“, fragte Yuri ein zweites Mal, sichtlich ohne viel Geduld, nach, woraufhin die beiden nur knapp und eingeschüchtert nickten.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Zugleich war Kai sehr darüber erstaunt, dass Salima nun Yuris Schwester war.

Nun ja, ein bisschen sahen sie sich schon ähnlich, doch vom Charakter her hätten sie wohl nicht unterschiedlicher sein können.

Gerade eben hatte Salima ihn zwar wegen ihrer Härte überrascht, aber wer wusste, dass dies nur von ihr gespielt worden war. Letztlich musste sie sich in einer Welt voll Männer doch irgendwie behaupten können...

Trotzdem war es für ihn immer noch schwer vorstellbar.
 

Und ebenso bedrückt schien dadurch die Stimmung in der Küche zu sein, als sie gemeinsam in diese eintraten und in dem ganzen Durcheinander nach etwas zu trinken suchten.

Schließlich fand Kai den Kühlschrank und öffnete diesen. „Was würdest du denn gerne trinken?“, ermittelte er ohne sich umzudrehen.

„Ach egal... Hauptsache etwas Kaltes!“, antwortete die Rothaarige und lehnte sich an den Küchentisch, der in der Mitte des Chaos stand.

Kai zog eine Cola heraus, die er neben den vielen Bierflaschen fand, schlug die Tür zum Kühlschrank wieder zu und reichte sie Salima, die sie dankend annahm, sogleich öffnete und einen kräftigen Schluck aus ihr nahm.
 

Plötzlich nahmen ihre Gesichtszüge jedoch eine ziemliche Ernsthaftigkeit an.

„Hey, vielen Dank, dass du meinen Bruder gerettet hast... Ich weiß, dass er manchmal als ein ziemlicher Idiot ohne jegliches Schamgefühl herüberkommt, doch er hat ein gutes Herz, glaub mir...“

Kai lächelte nur leicht auf diese Aussage hin und lehnte sich neben Salima an den Tisch, die etwas bedrückt auf ihre Coladose starrte.

„Kein Problem. Ich helfe dir gern. Hauptsache, dass du nicht von mir verlangst, dass ich deinen Bruder mag“, entgegnete Kai, um die ganze Situation etwas aufzulockern, was ihm auch schließlich gelang, da Salima auf seine Aussage hin zu lachen begann.
 

„Oh nein, keine Sorge!“, sagte sie und nahm einen weiteren Schluck aus ihrer Dose.

„Aber mein Bruder mag dich... Das ist schon mal was. Für gewöhnlich kann er keinen so richtig leiden“, fuhr sie wieder ernst fort.

Kais Blick fiel zu Boden. „Hm... Er ist ein komplizierter Typ...“, musste Kai ehrlich zugeben.

„Ja... Und du?“

„Ich...“, kurz schien Kai zu überlegen, „ ...ich bin simpel.“

Salima lachte ein weiteres Mal kurz auf. „Du bist ein schlechter Lügner!“, entgegnete sie darauf und entlockte selbst dem Silbernhaarigen ein echtes Schmunzeln.

„Ich fasse das als Kompliment auf“, erwiderte er letztlich.
 

Beide merkten dabei nicht, dass Tala an den Pfosten der Küchentür, die weitgeöffnet war, angelehnt stand und bereits seit einigen Minuten ihr kleines Gespräch mitverfolgt hatte.

Sein Blick war dabei auf Kai gerichtet, der vor ihm mit zugekehrtem Rücken, wie auch seine Schwester, an den Tisch gelehnt stand.

Salima merkte dies im nächsten Augenblick. Sie spürte geradezu, wie ihr älterer Bruder sauer auf sie war, weil sie sich so gut mit Kai verstand.

„Du brauchst dringend ein bisschen Schlaf... Und noch dringender... viel, viel dringender brauchst du eine Dusche“, meinte sie, um diese Situation zu beenden.

„Also komm, ich fahr’ dich nach Hause“, lächelte sie schließlich und wand sich in dem Moment gleichzeitig mit Kai um, der erst jetzt Yuri wahrnahm...
 

Dieser stand immer noch lässig an die Tür gelehnt und ließ seinen Blick über die beiden gleiten.

Mittlerweile waren jedoch unerwartet auch Kane und Bryan aus dem Nichts hinter ihrem Kumpel aufgetaucht und grinsten hinterhältig.

„Ja, Schwesterherz. Sei so nett und fahr unseren Schönen heim“, sprach Yuri recht gelassen, dabei schwang jedoch ein recht stark verärgerter Unterton zum Ende hin mit, während er sich abstieß und auf den Silbernhaarigen zuging.

Dieser verschränkte die Arme und erwiderte den Blick.

„Wenn du schon meinen Namen weißt, kannst du ja mal dein Gedächtnis trainieren und diesen mal anwenden“, gab Kai leicht angefressen von sich, als Yuri vor ihm stand.
 

Dieser ergriff Kais Kinn mit Leichtigkeit, da jener doch einen halben Kopf kleiner als er selbst war und zog diesen rasch zu sich. „Hm... Stimmt, da hast du Recht...“

Talas Augen leuchteten verräterisch auf, als sich ihre Blickte erneut trafen.

„Und vergiss nicht... KAI ...Du schuldest mir ein 5.Sek – Auto“, entgegnete der Rothaarige grinsend.

„Autsch“, hörte man es von hinten von Bryan und Kane, die dies nur gehässig äußerten und hämisch lachten.

Yuri zugleich wollte dem Silbernhaarigen noch einen Kuss auf die Wange geben, doch dieses Mal zog Kai seinen Kopf einfach weg und taktierte seinen Gegenüber mit einem vernichtenden Blick.

Ohne irgendetwas darauf zu erwidern, folgte er Salima, die sich mittlerweile ihren Wagenschlüssel geschnappt hatte, zur Hintertür hinaus und schlug diese mit einer geballten Ladung an Wut zu...
 

Yuri blickte Kai einen ganzen Moment noch hinterher und seufzte dann schwer.

>Ich bin wohl doch etwas zu weit gegangen...<, schwirrte es ihm im nächsten Augenblick durch seinen Kopf, während er sich mit einer Hand durch seine Haare fuhr, sodass sie wild in alle Himmelsrichtungen abstanden.

„Bryan!“, sprach er befehlend, als Kane und jener sich gerade zum Gehen umdrehen wollten.

Als Tala sich zu diesem umwand, hatte der Grauhaariger ein zufriedenes Grinsen auf seinem Gesicht.

Yuri ging nicht weiter darauf ein, stattdessen meinte er schlicht, ehe er auf die Party zurückkehrte: „Du weißt, was du zu tun hast!“
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Währenddessen waren Salima und Kai bereits auf halber Strecke zu dem Silbernhaarigen nach Hause. Es war bedrückend ruhig in Salimas Wagen, da sie weder sprachen noch das Radio im Hintergrund lief.

Die Rothaarige konzentrierte sich ganz auf die Strecke vor sich, während Kai ihr ab und zu angab, dass sie irgendwo abbiegen oder weiterfahren sollte.

Und immer wenn dies geschah, beschlich Salima ein merkwürdiges Gefühl, denn der Silbernhaarige lenkte sie mehr und mehr in die höhere Gegend L.A’s, wo für gewöhnlich nur die richtig „Reichen“ ihre Luxusvillen hatten.
 

Als sie gerade wiedermals eine Kreuzung passiert hatten und Salima den nächsten Gang einlegte, fragte sie sich im Stillen, ob sie nicht doch mit ihrer Vermutung, die sie bereits seit der ersten Begegnung mit Kai gehabt hatte, Recht behalten sollte.

Dennoch behielt sie fürs erste ihre Gedanken für sich und wollte ganz sicher gehen, ehe sie Kai an etwas erinnerte.

Kurz warf sie bei diesen Gedanken einen Blick auf den Silbernhaarigen. Er hatte seinen Ellbogen an der Tür abgestützt und schaute gedankenverloren nach draußen.

Wie er so nachdenklich aus dem Auto blickte und die Straßenlichter auf sein Haar und sein Gesicht herabschienen, sah er unglaublich schön aus, musste Salima sich ehrlich zugestehen.
 

Und was sie jedoch noch mehr zugeben musste war, dass Kai bisher der einzige Mann gewesen war, der ihr etwas bedeutete.

Klar hatte sie schon einige feste Freunde gehabt. Doch diese waren meist so oberflächlich und langweilig gewesen, dass sie es bereits nach kürzester Zeit nicht mehr bei denen ausgehalten und sie einfach getrennt hatte.

Das Schlimmste dabei war, dass sie jene jedoch immer wieder mal sah, da bisher alle auch irgendwie Freunde von ihrem Bruder gewesen waren. Natürlich war Yuri deswegen auch immer mit den Beziehungen einverstanden gewesen.

Doch konnte und dürfte sie überhaupt so viel mehr als Freundschaft zu Kai empfinden...?
 

Sie kannte ihn noch nicht einmal richtig! – Für sie schien es, als ob er eine Maske trage, um sein wahres Ich zu verbergen. Aber dabei war er immer so freundlich und sanft zu ihr. Kein anderer war je so zu ihr gewesen.

War dies also etwa der Grund, warum sie sich so zu diesem „fremden“ Silbernhaarigen hingezogen fühlte...?

Sie wusste es nicht. Jedenfalls nicht genau.
 

Doch eines war ihr dabei von Anfang an klar. Selbst wenn sie beginnen würde Kai zu lieben, würde da trotzdem immer etwas zwischen ihnen sein. Oder besser gesagt: Jemand.

Und diesen jemand liebte sie noch viel mehr, als sie wohl Kai jemals würde lieben können...

Ihren eigenen Bruder, Yuri.

Schwer seufzte sie und erhielt dadurch die Aufmerksamkeit Kais, der sie besorgt für einen Augenblick anschaute. Als sie ihm jedoch nur munter zulächelte, wand er sich wieder von ihr ab.

Auch ihn schien etwas zu tiefst zu bedrücken...
 

Salima blickte wieder vor sich auf die Straße, während sich ihre Hände am Steuer verkrampften.

Ja, immer war da Yuri! Immer... Egal an welchen Part in ihrem Leben sie dachte, er war immer ein Teil davon und würde es wohl auch bleiben...

Yuri war immer derjenige gewesen, der sich hatte durchsetzen können. Er war ein Kämpfer und manchmal ein riesengroßes Arschloch.

Anders konnte Salima manchmal für ihren geliebten Bruder nicht empfinden. Denn immer, wenn sie nahe war ihr Glück zu finden, war da Yuri.

Und nun da sie geglaubt hatte, tatsächlich jemand gefunden zu haben, welcher der „Wahre“ werden könnte, war da schon wieder Tala!
 

Sie wusste, dass Tala es nicht halbwegs so scherzend meinte, wie er allen auch vor kurzem auf der Party vorgespielt hatte.

Yuri meinte, wenn es um Zuneigung und Liebe ging, eigentlich so weit gesehen überhaupt nichts scherzend. Doch bisher hatte auch er immer wieder seine Probleme mit den Frauen gehabt...

Sie erinnerte sich noch genau daran, wie er mit seiner ersten Freundin angekommen war. Und bereits schon in den nächsten Tagen war sie wieder verschwunden gewesen.

Für Yuri war das immer die Hölle auf Erden gewesen. Immer wenn er mit einer Schluss gemacht hatte, betrank er sich und aß kaum etwas. Dann hatte er immer nur dagesessen und Löcher in die Luft gestarrt.
 

Bisher war es zwar nicht allzu oft vorgekommen, aber Salima langte es, dass es überhaupt vorgekommen war. Denn sie hatte ihn dann so gesehen, immer am „Hals“ gehabt.

Umso mehr erstaunte sie es, als vor einiger Zeit wirklich eine Schönheit bei ihnen im Viertel aufgetaucht war, Yuri sie aber nicht einmal beachtet hatte. Die Rothaarige hatte es natürlich nicht gewagt ihren Bruder darauf anzusprechen, war ja schließlich seine Entscheidung, wenn er nichts von ihr wollte.

Aber dennoch fragte sie sich still, wieso ihr Bruder nicht einmal einen Versuch unternommen hatte, die Frau anzusprechen und mit ihr auszugehen.

Dann begann sie sich auch noch für ihn zu interessieren, doch Tala hatte ihr selbst dann immer die kalte Schulter gezeigt.
 

Dadurch musste Salima sich eingestehen, dass diese kühle Anmachnummer nicht einmal eine gewesen war, wie sie anfangs vermutet hatte. Und schließlich ging es sogar so weit, dass Yuri sie als nervend empfand und ständig außer Haus war, nur um ihr nicht zu begegnen. Nur wenige Tage später war das Girl wieder weg und Tala, sowie auch sie vor dessen Rumgezicke, dass die Frau nerve, hatten wieder Ruhe...

Dann war Kai bei Yuri ins Leben getreten und schlagartig schien alles anders zu sein. Klar, für Außenstehende mochte es so aussehen, als sei für ihren Bruder das alles nur ein Spiel. Aber Salima wusste es natürlich besser.
 

Klar, anfangs mochte Tala zwar ein wenig mit seinem „Opfer“ herumzuspielen, aber dadurch ergründete er den Charakter seines Gegenübers. Yuri hatte es schon immer genossen mit den Emotionen anderer zu spielen und ihnen so Stück für Stück näher zu kommen. Er war wie ein Wolf, der die Fährte seiner Beute aufnahm und so lange ausharrte, bis diese zu ihm kam...

Das Kai sein neustes Ziel sein sollte, konnte Salima einfach nicht ertragen, so sehr Tala es vielleicht doch ernst meinen sollte. Schließlich hatte er sich zuvor niemals für Männer interessiert! Manchmal, wenn man ihn darauf ansprach, hat er sogar unglaublich abweisend reagiert.

Und nun Kai?! – Damit würde er doch seine eigenen Prinzipien über Bord werfen.
 

Aber nun gut, wenn sie sich so den Silbernhaarigen anschaute, würde wohl jeder gern mal seine Vorgaben über Bord werfen...

Allein bei diesem Gedanken errötete sie schlagartig und war froh, dass die Ampel vor ihnen auf Rot geschaltet hatte und sie den Wagen stoppen musste.

„... Ist alles in Ordnung, Salima?“, drang es an ihr Ohr, als sie einmal tief durchatmete.

Ihr Blick fiel sogleich auf Kai, der sie erneut besorgt musterte.

Sie lächelte nur schwach. „Keine Sorge, mir geht’s gut...“, wank sie ab, doch an dem Blick des Silbernhaarigen merkte sie, dass er ihr nicht glaubte.

Aber ihr ging es so weit wirklich gut. Nur wie lange würde es ihrem Gegenüber noch gut gehen...?!
 

Sollte sie Kai „warnen“?

Gut, es war ihr Bruder von dem sie ihm abraten würde... Aber Kai war ihr schließlich auch bislang immer ein guter Freund gewesen!

Und sie wollte Kai und auch ihrem Bruder dieses Theater doch lieber ersparen!

Mittlerweile schaltete die Ampel wieder auf grün um.

Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, während sie den Gang umschaltete und aufs Gaspedal trat. Mit einem kurzen Ruck fuhr der Wagen mit unglaublicher Geschwindigkeit los...

Kai hatte dies nicht kommen sehen und blickte zur Kreuzung zurück.

„Salima, wir hätten dort rechts abbiegen müssen!“, warf er schnell ein und blickte, nun wohl wieder hellwach, zu ihr.
 

„Kein Problem!“, flötete sie und wand das Lenkrad blitzschnell, sodass sie auf die Gegenfahrbahn gelangten und dabei nur kurz einem kleinen Lastwagen auswichen, der gerade auf dieser Strecke gefahren war...

Salima legte einen weiteren Gang ein, während sie ihren Fuß nicht vom Pedal nahm und fuhr geradewegs über Rot über die Kreuzung und bog in einer arg scharfen Kurve, sodass das Auto für kurze Zeit sogar schlitterte, nach rechts ab und fuhr dann weiter.

Kurz lachte sie daraufhin. „Ja, das hab ich jetzt gebraucht!“

Kai schmunzelte ebenso, auch wenn er doch erstaunt war, wie gut sie fahren konnte.

„Du hast dir ja einiges bei deinem Bruder abgeschaut“, sprach er sie schließlich darauf an, wodurch schlagartig ihr Lachen erstarb...
 

Kai sah sie etwas verwundert an.

„Kai... Die Sache wegen meinem Bruder... Weißt du...“ Sie brach schlagartig wieder ab.

Ihr Beifahrer schien wohl zu verstehen, dass ihr das Thema etwas unbehaglich war und sagte deswegen dazu nichts mehr und ließ es auf sich beruhen. Stattdessen konzentrierte auch er sich nun nur noch weiterhin auf den Weg.

„Bieg jetzt hier links ab und fahr dann die Straße weiter hoch“, gab er ihr die nächsten Anweisungen...

Mittlerweile waren sie nur noch knapp 5 Minuten von seinem Zuhause entfernt und es wurde ihm schon etwas unwohl dabei, wenn Salima dieses sehen würde. Schließlich war es ein kompletter Kontrast zu ihrem Heim.
 

Doch als er ihr genau 5 Minuten später sagte, sie könne hier halten, blickte sie nur kurz zu dem Haus auf der rechten Seite, welches von einem hohen Zaun umringt war und von der Nacht umhüllt etwas gespenstisch wirkte....

Sie lächelte jedoch und sagte dazu nichts. Kai bedankte sich rasch und wollte schon die Beifahrertür öffnen, als Salima ihn noch für einen Augenblick zurückhielt.

„Kai... Bitte pass auf dich auf“, gab sie sorgenvoll von sich, sodass sich ein undefinierbarer Blick auf sie legte. Kai nahm dabei die Hand vom Türgriff. Zugleich schaltete sie den Motor aus...

Salima starrte gebannt auf die Straße vor sich, die von ihren Lichtern beschienen wurde, als ob da etwas unglaublich Spektakuläres zu sehen wäre.

„Mein Bruder ist echt kein schlechter Mensch... Das musst du mir bitte glauben. Aber er hat schon so viel durchgemacht und deswegen ist er wohl so unberechenbar geworden...“, fuhr sie leise fort.
 

„Ich versteh nicht genau, was du meinst, Salima...“, gab Kai bedacht von sich.

„Nun... Diese ganze Nummer, diese ständigen Anmachen von ihm. Er sieht das nicht nur als Spiel, es steckt bestimmt ein wahrer Kern dahinter... Mein Bruder hat dich wohl sehr gern, auch wenn ihr euch erst so kurz kennt... Das ist ziemlich komisch für ihn, aber scheint nun mal so zu sein. Und so schnell wird er deswegen nicht aufgeben...“, erklärte sie ruhig und schaute ihren Beifahrer nun zum ersten Mal wieder an.

Dieser saß sehr ruhig da und hatte ebenso einen gelassenen Ausdruck in seinen Augen. Doch an seiner Körperhaltung merkte die Rothaarige doch, dass er ziemlich angespannt war.
 

„Denk jetzt bitte nicht, dass mein Bruder schwul ist und das bei jedem abzieht! ... Ganz und gar nicht... Eigentlich bist du der Erste, bei dem er so etwas überhaupt macht“, setzte sie von Neuem an.

„Ja klar! Und als nächstes erzählst du mir noch er hält mich für ne flachbrüstige Frau!“, unterbrach Kai sie genervt und verschloss eine Augen. Man sah ihm deutlich seine Reizbarkeit an. „Es ekelt mich an! ... Es ist einfach abartig!“, fauchte der Silbernhaarige im nächsten Moment und fuhr sich durch seine Haare, als sich plötzlich eine Hand auf seine zweite legte und Salima sich nun zu ihm beugte.

„Kai, sag so etwas bitte nicht. Er ist mein Bruder... Es liegt wirklich nicht daran, dass er sich auf einmal für Männer interessiert... Das hat er nie getan, er hat es immer verneint! – Er ist wirklich nicht schwul!“, beendete Salima.
 

Kai sah sie störrisch an.

„Ach, tatsächlich?! Und was sollen dann immer diese dummen Sprüche, oder das da auf der Party? Ich finde es nicht gerade lustig, wenn man sich einen Spaß auf Kosten anderer macht!“, knurrte ihr Gegenüber wütend.

Sie schüttelte leicht ihren Kopf. „Er macht dass doch nicht, weil er schwul ist Kai... Er macht es allein wegen dir!“

Auf Kais Wangen breitete sich eine leichte Schamesröte aus, die man durch die Dunkelheit im Wagen zu seinem Glück nicht erkennen konnte.

„Dann hat er aber eine merkwürdige Weise, sich Freunde zu suchen“, schnaubte jener schließlich und zog seine Hand von Salimas weg.

„Nein Kai, es liegt wirklich nur allein an dir...“, wiederholte Salima beständig.
 

„Jetzt soll ich auch noch die Schuld für dieses Verhalten von deinem Bruder tragen...?!“, fuhr er sie schlagartig an. Leicht schüttelte sie ihren Kopf und kam Kai näher, sodass sie sich direkt in die Augen schauten, die als einziges aus der Finsternis hervorstachen.

„Das habe ich doch gar nicht gesagt... Aber zu deinem Besten möchte ich dir als Freundin raten: Halt dich von Yuri fern... Bitte geh’ auf Abstand!“

Kai hörte ihr wieder beruhigt zu.

„Das wäre für dich aber auch für meinen Bruder das Beste!“, fuhr Salima fast schon wispernd fort.

„... Denn ich will nicht... Das mein Bruder leidet... Und vor allem will ich nicht, dass du in etwas Schlimmes hineingezogen wirst!“
 

Damit wandte sie sich von Kai ab, welcher nun gebannt dasaß.

War das etwa eine Anspielungen auf...?

Just in diesem Moment wünschte sich der Silbernhaarige, dass er mit seiner Vermutung falsch läge und Salima nichts mit diesen Überfällen zu tun hatte. Kurz schloss er seine Augen und versuchte diesen Gedanken zu verbannen, während er sich im Sitz zurücklehnte und kurz durchatmete.

„Salima, du weißt, dass ich nichts versprechen kann... Ich schulde deinem Bruder schließlich auch noch einen Wagen.“

Verstehend nickte sie.

„Ich versteh’ das schon. Mein Bruder hat schon immer anziehender auf andere gewirkt als ich...“, seufzte sie mit einem schwachen Lächeln.
 

Kai erwiderte nichts darauf, auch wenn er das so nicht gemeint hatte. Aber es war besser, es jetzt dabei zu belassen. Sein Griff ging wieder zur Klinke und dieses Mal öffnete er auch die Tür.

„Gute Nacht...“, wollte er sich sanft verabschieden.

„Ja, gute Nacht, Kai Hiwatari...“

Erneut hielt er in einer Bewegung inne und wirbelte rasch zu Salima herum. Dadurch, dass er die Tür geöffnet hatte, ging das Licht im Inneren des Wagens an.

Salima hatte nur ein kleines Lächeln auf den Lippen.
 

„Also hatte ich Recht mit meiner Vermutung...!“, fing sie wenige Sekunden später an.

„... Unglaublich“, fügte sie schwärmerisch hinzu.

„Salima... Nun...“

Idem sie ihm einen Finger auf den Mund legte, gebot sie ihm still zu bleiben, während sie sich wieder zu ihm vorlehnte.

„Keine Sorge... Dein kleines Geheimnis werde ich ganz für mich behalten, sodass es unser Geheimnis sein wird und wir etwas gemeinsam haben werden“, wisperte sie sanft und beugte sich vor.

Im nächsten Moment hatte sie ihr geliebtes Idol auf die Wange geküsst und sich daraufhin zurückgezogen.
 

Kai lächelte zum ersten Mal an diesem Abend aufrichtig, wodurch Salima von einer unglaublichen Wärme erfüllt wurde.

„Danke... Für alles...“, sprach er ebenso leise, jedoch mit einem sanften Unterton und stieg schließlich aus dem Wagen aus und schloss die Tür.

Salima starrte im nächsten Moment ihr Auto, zwinkerte Kai nochmals zu und fuhr dann in die Nacht davon, bis ihr Wagen nicht mehr zu sehen war.

Kai zugleich blieb für einen Moment auf dem Bürgersteig vor seinem Haus stehen und sah ihr nach...

Tief atmete er die klare Nachtluft ein. „Ich kann ihr vertrauen...“
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

*** ~ _ That was my brother lost in the rubble_ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ That was my sister lost in the crush _ ~ ***

$>...<$
 

Im Haus war es ruhiger geworden...

Die meisten Gäste waren bereits wieder zufrieden abgezogen. Manche würden am morgigen Tag wohl noch eine böse Überraschung erleben, wenn sie mit starken Kopfschmerzen und einem Kater aufwachen würden...

Unten im Erdgeschoss des Hauses waren noch ein paar da und feierten noch etwas, jedoch in gezügelteren Bahnen, weil die meisten von denen auch bereits todmüde waren.

Selbst die Musik lief nun viel leiser und man konnte sie im ersten Stock kaum noch vernehmen...
 

*** ~ _ That was our mothers, those were our children _ ~ ***

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*** ~ _ That was our fathers, that was each one of us _ ~ ***

$>...<$
 

Gebannt saß er an seinem Schreibtisch und blickte durch sein geöffnetes Fenster hinaus auf sie Straße. Alles lag ruhig und still da. Keine Motorengeräusche waren mehr zu vernehmen und niemand trieb sich zu dieser späten Stunde noch in den Straßen herum.

Wie spät es war, das wusste er nicht genau. Nur eines war klar: Es musste sehr spät sein...

Seine Schwester war bereits vor etwas mehr als einer Stunde nach Hause gekommen.

Ohne ihm eine gute Nacht zu wünschen, war sie einfach noch oben in ihr Zimmer verschwunden, wohl wissend, dass wenn sie geblieben wäre noch eine Diskussion auf sie gewartet hätte.
 

*** ~ _ A million prayers to God above _ ~ ***

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*** ~ _ A million tears make an ocean of _ ~ ***

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Doch selbst dieser Gedanke war nun nebensächlich geworden, als er vor sich auf den Tisch blickte, wo eine kleine, dunkelbraune Mappe lag.

Und mit einem Mal verfinsterte sich sein Blick und seine hellblauen Augen erhielten ein tieferes Violett...

Mit auf dem Tisch abgestützten Armen und verschränkten Händen, die er leicht an seinen Mund anlehnte, blickte er auf die Mappe herab, die vom Laternenlicht draußen noch etwas beschienen wurde und somit ihre Farbe preisgab.

Denn sonst lag das Zimmer in tiefer Schwärze.
 

*** ~ _ One for love _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ One for truth _ ~ ***

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*** ~ _ One for me, one for you _ ~ ***
 

Seine „Freunde“ sollten denken, dass er schon längst schlafen gegangen war, um ihn nicht weiter bei seinen Überlegungen und Gedankengängen zu stören, die ihn doch sichtlich quälten, nun da diese Mappe vor ihm lag.

Und zum ersten Mal in seinem Leben traute sich der Rothaarige nicht, etwas Begonnenes zu Ende zu bringen.

Ja, er hatte tatsächlich Furcht. Furcht davor etwas zu erfahren, das er nicht erfahren wollte...

Bryan hatte ihm vor mindestens einer Stunde, kurz nachdem Salima auf ihrem Zimmer verschwunden war, die Mappe in die Hand gedrückt.
 

*** ~ _ I found spirit, they couldn't ruin it _ ~ ***

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*** ~ _ I found courage in the smoke and dust _ ~ ***

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Dadurch war sich der Rothaarige sicher, dass Bryan mal wieder ausgezeichnete Arbeit geleistet hatte und alles was er haben wollte rausgesucht hatte, sich jedoch an die Regel, die Informationen selbst nicht zu lesen, auch gehalten hatte.

So hatten sie es bisher immer gemacht. Bryan besorgte die Infos und er las sie und urteilte nach ihnen...

Doch plötzlich fiel es ihm gerade bei jenen Informationen verdammt schwer, diese Mappe zu öffnen und alles zu lesen, sich das Wissen darüber anzueignen.

Denn so fürchtete er sich auch vor seinem eigenen Urteil, bei dem er sich sicher war, dass er zum ersten Mal kein richtiges würde finden können...
 

*** ~ _ I found faith in the songs you silenced _ ~ ***

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*** ~ _ Deep down it's ringing out in each of us...Yeah... _ ~ ***

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Schwer seufzte er und schloss seine leuchtenden, saphirblauen Augen.

„Gott, steh mir bei...“, murmelte und öffnete dieser wieder schlagartig und fuhr mit seiner einen Hand zu dem Lichtschalter seiner Lampe, die auf dem Schreibtisch stand.

Mit einem „Knips“ bestrahlte das Licht jener den gesamten kleinen Raum, der sich aus einem Bett, einer kleinen Kommode, einem alten Schrank und dem Schreibtisch zusammensetzte.

Kurz war der Rothaarige davon geblendet, weil er so lange in der Dunkelheit gesessen hatte.

Doch als er wieder klar sehen konnte, stand sein Entschluss entgültig fest.
 

*** ~ _ One for love _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ One for truth _ ~ ***

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*** ~ _ One for me, one for you _ ~ ***
 

>Komm schon Yuri, du hast vor nichts Angst! <, machte er sich selbst Mut und öffnete schließlich die Mappe, die Bryan ihm gebracht hatte.

Und jener hatte wirklich einiges zusammengetragen.

Rasch überflog Tala die ersten Seiten des Berichtes und schloss nur kurze Zeit später wieder die Mappe, als er fertig war.

Mittlerweile fragte er sich selbst, weshalb er solche Ängste dabei empfunden hatte...

Das war wirklich lächerlich gewesen...
 

*** ~ _ Where we once were divided, now we stand united _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ We stand as one... undivided. _ ~ ***

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Nochmals atmete er die klare Nachtluft tief ein, die mit einem leichten Wind durch das geöffnete Fenster in sein Zimmer kam und leicht mit seinen Haaren spielte...

Dann schloss er genüsslich seine Augen und ließ sich gemütlich in seinen Sitz zurücksinken.

Als er seine Augen wieder öffnete, glitt sein Blick nochmals zu der kotzbraunen Mappe, die er so gehasst hatte...
 

*** ~ _ How many hands? How many hearts? _ ~ ***

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*** ~ _ How many dreams been torn apart?_ ~ ***

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Mit einem schnellen Handgriff hatte er sie wieder erhoben und blickte mit einem undefinierbaren Blick auf sie...

Seine eisblauen Opale blitzten kurz verräterisch auf, dann schmiss er die Mappe mit einem kurzen Wurf gekonnt einfach in den Mülleimer, der zu seiner Rechten stand...

Für ihn war damit sein Urteil darüber gefallen...
 

*** ~ _ Enough, enough... the time has come to rise back as..._ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ One for love _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ One for truth _ ~ ***

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*** ~ _ One for me, one for you _ ~ ***
 

Ein richtiges, zufriedenes Lächeln breitete sich zugleich auf seinen Lippen aus...
 

*** ~ _ Where we once were divided now we stand united _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ We stand as one... undivided _ ~ ***
 

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Der nächste Tag begann für Kai Hiwatari nicht gerade wundervoll...

Noch erschöpft von der gestrigen Nacht, war er erst um die Mittagszeit aus seinem Schlaf erwacht und hatte sich somit auch recht angeschlagen für den Tag fertig gemacht.

Obgleich Kai keine Schmerzen hatte, fühlte er sich so, als ob er aus einem tausendjährigen Schlaf erwacht wäre und nun Sport bis zum Umfallen getrieben hätte...

Dem Silbernhaarigen war natürlich klar, dass diese körperliche Schwäche, die er nun empfand, von dem gestrigen Autorennen herrührte.
 

Zwar musste er nicht, wie damals beim Motorradsport, seine gesamte Kraft in die Maschine geben, aber seine körperliche Belastung auf Topspeed mit dem Nos-System, bei dem die Luft immer dünner wurde und somit weniger ins Blut des Fahrers gelangte, war auch nicht zu verachten. Ja eigentlich war sie noch gefährlicher!

Es war wirklich ein Wunder, dass er, trotz seiner fehlenden Kondition, die er hatte, seitdem er mit dem Motorradsport aufgehört hatte, nicht schon früher ein körperliches Down bekommen hatte. – Zu seinem Glück, musste Kai sich zugestehen, weil sonst wahrscheinlich Hiros und sein Plan, den sie gestern mit Erfolg durchgezogen hatten, wohl nicht aufgegangen wäre.
 

Tja und nun hatte er wohl das Risiko seines „Ausflugs“ zu spüren bekommen.

Als er sich gerade fertig angezogen hatte und zum Frühstück nur schnell eine Tasse Cappuccino trank, begann es ihn langsam zu nerven, dass seine Hand so zitterte als wäre er bereits über 80 Jahre alt.

Aber wenn er bedachte, dass es weitaus schlimmer hätte kommen können, war Kai wiederum froh für den einen Tag nur dieses Zittern ertragen zu müssen.

Anderen Streetracern, vor allem den Anfängern und Unerfahrenen, erging es nicht so gut wie ihm.

Die meisten vertrugen diese unglaublich schwere Belastung für diese kurze Zeit nicht und durch den Mangel an Sauerstoff waren sogar schon einige Jugendliche mitten im Rennen in ihren Wagen ohnmächtig geworden, was dadurch natürlich in schlimmen Unfällen und dem Tod geendet hatte.
 

Sogleich nachdem er seinen Cappuccino ausgetrunken und die Tasse einfach ins Spülbecken gestellt hatte, verwarf Kai diese Bedenken und trat in den Flur.

Dort schritt er an seiner Vitrine mit den Pokalen vorbei und zum ersten Mal seit langer Zeit blieb er wieder stehen wie lagen und blickte über die verschiedenen Trophäen und Medaillen, die dort aufgereiht standen und langsam verstaubten.

Im mittleren Regal, das direkt auf seiner Augenhöhe lag, stand in der Mitte zwischen seinen vier Weltmeisterschaftspokalen, ein Bild in Din A5 Format, ziemlich unprofessionell und notgedrungen gemacht, aber eine schöne Erinnerung.
 

Kais Blick wurde leicht trüb, als er es sah.

Dort war es, sein ganzes Team. Im Hintergrund waren alle Leute des Trupps versammelt, Mechaniker, Helfer selbst die Sponsoren, davor standen zwei schwarze Maschinen des Typs Ducati. Eine hatte einen silbernen und die andere einen roten Blitz als Verzierung. Das war damals ihr Markenzeichen gewesen. Gemeinsam hatte man sie „Blitze“ genannt, weil sie so schnell und unberechenbar gewesen waren.

Und vor diesen beiden Maschinen saßen zwei Jugendliche auf dem Boden, beide schauten cool in die Kamera und hielten ihre Weltmeisterpokale hoch, während sie einen Arm jeweils um die Schulter des anderen gelegt hatten.

Das waren damals noch schöne Zeiten gewesen... Sie waren alle gemeinsam wie eine richtige Familie gewesen. Eine Familie, die Kai hatte nie missen wollen, weil seine eigene sich damals von ihm abgewandt hatte...
 

Sein Blick wand sich von den beiden Gesichtern im Vordergrund ab, während er versuchte, seine Tränen zurückzuhalten. Doch immer noch war das Gesicht seines früheren Partners und allerbesten Freundes vor seinem geistigen Auge.

Immer noch sah er ihre letzte Verabschiedung vor dem Rennen und wie sie eingeschlagenen hatten. Gemeinsam hatten sie zum 5. Mal die Weltmeisterschaft gewinnen wollen.

Doch daraus sollte nur ein Alptraum werden...

Kai öffnete wieder seine Augen und das Bild des Mannes vor seinem Gesicht, mit dem zufriedenen Lächeln, den zu einem Zopf zusammengebundenen langen silberngrauen Haaren und den eisblauen Augen verschwamm vor seinem Angesicht...
 

Schnell wand der Silbernhaarige sich ab, schnappte sich seine Biker-Jacke, passend zu seinem sportlich gehaltenen Stil und verschwand aus der Tür.

Das Foto und seine Vergangenheit ein weiteres Mal zurücklassend. Ein weiteres Mal vor ihr davonzulaufend. Doch keiner wusste besser als Kai selbst, dass diese ihn wohl bald wieder würde eingeholt haben...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

to be continued...
 

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Okay,

das war's also mal wieder!

Das nächste Chap auch geschafft! =)
 

Nun denn, ich hoffe natürlich - welch Autor auch nicht? - dass Euch dieses Chapter gefallen hat.

Nun, ein wenig wurde ja jetzt von Kais Vergangenheit angeschnitten. Aber keine Sorge, es wird sich noch alles lösen. Ihr müsst allerdings etwas Geduld haben.

Ich verspreche Euch, es wird sich lohnen!
 

Ich jedenfalls würde mich auch wieder sehr über Eure Meinung zu diesem Chapter freuen!

Wenn Ihr also die Lust/Zeit dazu habt, dann hinterlasst doch ein kurzes Feedback!

Ich freu mich über jeden Kommentar, ob gespickt von Kritik oder auch ma Lob XD
 

Hoffentlich auf ein Wiedersehn beim nächsten Kapitel!!!
 

Knuddlz,

Eure
 

Marli-chan aka xXDPXx

Part I, Chapter Eight

Hallo!
 

Und schön Euch wieder zu einem neuen Chapter von The Fast and The Furious ~3~ begrüßen zu dürfen!!! ^^

Schon vorab, wiedermals vielen Dank fürs Reinschauen!

Aber vor allem für diese tollen Kommentare zum letzten Part - ich war echt super begeistert und fand auch einige Spekulationen recht nah an dem, was noch kommen wird.

Allerdings bleibt die Wahrheit vorerst noch geheim, will Euch ja nicht die gesamte Spannung nehmen, ne? ^^
 

Nun denn, so bleibt mir nur noch, Euch viel Spaß beim Lesen zu wünschen!

Vor allem YuKa-Fans dürften bei diesem Teil auf Ihre Kosten kommen XD
 

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THANKX
 

Rouana
 

Phoenix-of-Darkness
 

kai89
 

vulkan_chan
 

Vampinchen
 

Angelheard
 

luna13
 

Kei_Hiwatarie
 

Robino
 

Michi006
 

Yuriys_Angel_Kai
 

eisokami
 

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MikaChan88
 

AngelHB
 

Chibi-90
 

Yesein
 

chhaya
 

Chery
 

LindenRathan
 

Lyos
 

Freixi
 

--> Vielen Dank Euch allen!!!

Aber auch natürlich all jenen, die diese Fanfic verfolgen oder bereits zuvor ein Kommentar hinterlassen haben!
 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Eight von ?

Music: Bon Jovi, Song: none

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: noch unbekannt

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Eight
 

Ohne jegliche Hektik, obgleich er wohl mehr als eine Stunde Verspätung in der Werkstatt haben würde, trottete Kai gemütlich, mit den Händen lässig in den Taschen der beigen Jeans verschwunden, die Straße hinab.

Sein Wagen war ja in der gestrigen Nacht „entwertet“ worden und mit einer seiner Maschinen zu fahren, das traute sich der silbernhaarige junge Mann immer noch nicht.

Besonders nicht, da er sich heute auch noch selbst an die frühere Zeit erinnert hatte.

Zu Kais Glück jedoch hatte er einmal nicht den immewiderkehrenden Traum gehabt.
 

Er war wohl zu überanstrengt und fertig gewesen, wodurch er eine traumlose Nacht hinter sich gelassen hatte, weil sein ganzer Körper im Schlaf wohl seiner Gedankenwelt mehr Beachtung gegeben hat, als für gewöhnlich seiner Vergangenheit...

Doch mittlerweile hatten sich auch noch zig andere Probleme bei ihm angehäuft, dass er sie mit so etwas nicht lange beschäftigen konnte...

Schließlich musste er erst einmal Hiro erklären, dass er einen 10.000-Dollar Wagen einfach so zu seiner Schrottkiste umgewandelt hatte.

Außerdem musste er sich noch was Passendes dafür einfallen lassen, dass er es nicht geschafft hatte, so viele Informationen zu holen, wie sie eigentlich vereinbart hatten...
 

Natürlich würde der Ältere deswegen schon mal glatt an die Decke gehen.

Aber was sollte er schon groß machen...?!

Hiro konnte nun wirklich nicht von ihm verlangen, sich wie eine Klette an diesen Kerl zu hängen – was schon mal aus Prinzip nicht ging, weil ihm da seine eigenen Werte einen Strich durch die Rechnung machten.

Und wenn Hiroshi es darauf anlegte, sich deswegen mit ihm zu streiten... Bitte. Gegen einen Streit, um all seine unterdrückte Wut, die sich gestern bei dem Rothaarigen aufgestaut hatte, frei weichen lassen zu können, hatte der Silbernhaarige nun wirklich überhaupt nichts.
 

Gerade als er in jenen Gedanken versunken war erschallte aus der Nähe eine laute Sirene.

Ehe Kai begreifen konnte, woher sie kam und zu wem sie gehörte, stand schon eine Polizeistreife vor ihm. Zwei Männer sprangen aus dem Wagen und liefen auf ihn zu.

Ohne jegliche Erklärung packten sie ihn und schoben ihn zum Wagen.

Einer der beiden Kerle drückte Kai mit seinem Gesicht und Oberkörper auf die Vorderfront des Polizeiwagens, während de andere seine Handschellen hervorholte und jene dem Gefangengenommenen anlegte.

Ohne einen Protest zu starten fand sich Kai auch schon im nächsten Augenblick im Wagen sitzend wieder...
 

„Guten Morgen“, flötete ein gut gelaunter Hiro ihm sogleich zu, während die beiden Polizisten vorne einstiegen und losfuhren.

„Sag mal, bist du noch ganz DICHT?!“, schrie Kai ihn auf der Stelle an, der sich bei dieser Aktion natürlich schon was gedacht hatte.

„Ich versteh nicht, warum du dich so aufregst. Wir mussten es echt erscheinen lassen, schließlich soll deine Tarnung nicht auffliegen“, grinste ihm der Blauhaarige entgegen und lehnte sich lässig zurück.

„Wunderbar. Hättest du nicht warten können bis ich auf meiner Wohngegend raus bin?! – Bei den notgeilen Nachbarn, die ich hab, hast du jetzt wahrscheinlich Gesprächsstoff für mindestens einen Monat geschaffen“, maulte Kai missmutig, der zu alle dem auch noch richtig unbequem saß, da seine Hände hinter seinem Rücken festgemacht worden waren.
 

„Und nimm mir gefälligst diese beschissenen Dinger ab!“, knurrte er im nächsten Moment.

„Tut mir Leid, aber die wirst du noch eine Weile anbehalten müssen, bis wir an Ort und Stelle sind. Außerdem...“, Hiro hatte plötzlich ein seltsames Grinsen auf seinen Lippen, "gefällst du mir so eindeutig gut.“

Der Unterton, der da in seiner Stimme mitschwang, behagte Kai gar nicht. Schließlich sagte er jedoch nichts dazu und wand sich zum Fenster um...
 

Nach einer zehn Minuten langen Fahrt hielt der Streifenwagen vor einer recht imposanten Villa. Hiro und die Wachmänner stiegen als erstes aus, dann half der Blauhaarigen seinem Partner aus dem Wagen und wies einen der Uniformierten darauf an, Kai nun die Handschellen abzunehmen.

„Ihr habt sie viel zu eng gemacht“, motzte der Silbernhaarige, der ja sowieso schon genug schlechte Laune hatte, die Polizisten an.

Gerade deswegen wurde er daran erinnert, wie sehr er eigentlich Bullen hasste. Und doch hatte die Ironie des Schicksals gewollt, dass er zu einem „Halben“ wurde...

„Es musste ja schließlich echt wirken, Kai...“, nahm Hiro die beiden Männer in Schutz und ging dann allen voran durch das Tor, welches zum Haus führte.
 

Kai folgte Hiro sogleich, während die beiden Cops zurück in ihr Auto stiegen und wieder davonfuhren.

Interessiert blickte sich der Silbernhaarige um. Vor dem Eingang des Hauses, das schon wirklich hätte eine kleine Villa sein können, waren ein kleiner Pool mit Fischen darin und eine Brücke, die über diesem zum Eingang führte.

„Nettes Haus, was ihr da beschlagnahmt habt“, musste Kai gestehen, als sie über jene gingen und er nun auch durch die weiten und großen Fenster des Hauses einen Blick ins Innere werfen konnte.

„Sicher. Du weißt doch, ich mag es gern extravagant“, grinste sein Partner nur und öffnete die Tür, wartete jedoch, dass Kai als erster eintrat.
 

Im Inneren fand sich Kai auf einem weiten Flur wieder. Überall standen Antiquitäten und merkwürdige Sachen herum. Der Boden war edel in weißem Marmor gekachelt worden und an den in orange und braun gestrichenen Wänden hingen verschiedene Kunstmalereien.

Hiro übernahm wieder die Führung und betrat von Kai begleitet den Raum zu ihrer Rechten, wo die beiden Männer sich im Wohnzimmer wiederfanden,

das ebenso stillvoll eingerichtet worden war. Es war eine Art Mischung aus neuem Farben- und Posterstil, und weiteren Antiquitäten, Skulpturen, altmodischen Kommoden und einem Marmorkamin.
 

Diese friedliche und schön anzusehende Idylle wurde jedoch von den verschiedenen Kisten und Computern des FBI zerstört, sowie von den vielen Leuten, die sich in diesem Raum versammelt hatten und hektisch ihrer Arbeit nachgingen...

Einer der Angestellten kam sogleich auf Hiro und ihn zu und fragte, ob sie etwas trinken wollten.

Ohne auf Kai zu achten, bestellte Hiroshi ungeniert für sie beide koffeinfreien Cappuccino und schritt dann sogleich weiter, womit dem Silbernhaarigen keine Zeit zu einem Protest blieb und er ihm nur angefressen folgen konnte...

Mittlerweile wusste Hiro einfach zu gut über den anderen bescheid. Er konnte Kais Ausbrüche besser „vorherbestimmen“ und konnte auch umso besser mit ihnen umgehen.

Zudem wusste er mittlerweile wohl genaustens darüber bescheid, wo bei dem früheren Motorradfahrer die Grenzen der Beherrschung lagen.
 

Und genau das passte Kai nicht. Dadurch fühlte er sich schutzlos und irgendwie auch hintergangen.

Denn für gewöhnlich war er wirklich unberechenbar und ließ sich von keinem an der Nase herumführen. Und wenn Hiro mal vergaß, dass Kai immer für eine Überraschung gut war, zeigte der Jüngere ihm halt, wer hier wen in der Hand hatte...

Somit war es meist ein ziemlicher Ausgleich zwischen ihnen. In letzter Zeit jedoch schaffte der Silbernhaarigen diesen nicht und das wurmte ihn zutiefst.

Bevor Kai jedoch nur ansatzweise seine üble Stimmung an seinen Gegenüber weiterleiten konnte, hatte dieser ihn, nachdem sie wieder hinaus in den Hintergarten getreten und auf zwei Liegen Platz genommen hatten, in ein anderes Thema verstrickt.

Und zwar in genau das, was dem Rotäugigen eigentlich so unangenehm war...
 

„Also... Schieß los. Wie konntest du ein Auto, das einen Gesamtwert von 80.000 Dollar hat, schrotten?! – Weißt du, was ich deswegen von ganz oben zu hören bekommen hab?“, begann Hiro sogleich hart.

„Das war nicht meine Schuld!“, entgegnete Kai prompt. „Aber wenn du es bezahlt haben willst, dann schick doch die Rechnung an Lee Kon!“

„... Lee Kon?“, wiederholte der blauhaarige FBI Agent verwundert.

„Ja. Sag dir der Name etwa etwas?“, fragte sein Gegenüber sogleich an.

„Nicht direkt... Aber mir kommt’s so vor, als hätte ich schon mal etwas von dem gehört. Ich werd’ das nachprüfen lassen... Doch lenk nicht vom Thema ab, Kai!“, erwiderte der Blauhaarige ruhig und nahm einen Schluck von seinem Cappuccino, den man ihm und Kai vor kurzem gebracht hatte.

Inzwischen war eine merkwürdige Ruhe zwischen ihnen eingekehrt.
 

„Mehr als 5 Überfälle in 2 Monaten haben wir jetzt schon zu verbuchen, Kai! Allein die DVD-Player und Digitalkameras waren 1,2 Millionen Wert. Worauf sich der gesamte Schaden auf über 6. Million Doller bezieht! – Selbst die Politik ist schon darauf aufmerksam geworden! Es ist unsere Pflicht, diese Kerle zu schnappen. Und das FBI ist dabei auf einen Spezialisten angewiesen, der vertrauenswürdig ist, selbst aber noch nicht etwas mit dieser Szene zu tun hatte und das bist nun einmal du, Kai Hiwatari! Und deswegen arbeitest du auch undercover“, fuhr Hiro schließlich doch fort, als er seinen Cappuccino auf den Tisch, der zwischen den beiden Liegen stellte.

Kai senkte seinen Blick und erwiderte fürs erste nichts. Sein Temperament hatte er mittlerweile etwas gezügelt, da Hiro ihn nicht mehr auf den Honda ansprach.
 

„Außerdem... Willst du doch schnell wieder weg von diesen ganzen „Bullen“ und dein eigenes Leben wieder in gewohnten Bahnen weiterleben. Wenn du diesen Auftrag packst, dann bist du mich und diesen ganzen Kram hier ein für alle Mal los. Also gib dir doch wenigstens ein bisschen Mühe auch die Lage des FBI zu verstehen!“, beendete der Blauhaarige schließlich seinen Vortrag und warf einen Blick auf Kai.

Dieser saß wie versteinert auf der Liege und hielt seinen Blick zu Boden gesenkt, sodass seine Haare Hiro die Sicht auf sein Gesicht versperrten und der Agent nur ahnen konnte, was gerade in dem Silbernhaarigen vorging.
 

Kai selbst hatte seine Augen geschlossen, vor denen das Bild seines Freundes für einen kurzen Moment erschien und auch gleich wieder verblasste.

„Ich werde schon noch was Gutes rauskriegen...“, murmelte Kai schließlich, jedoch so dass auch Hiroshi es noch verstehen konnte.

„Es hat also wieder ein Überfall stattgefunden...?“, schlussfolgerte der Silbernhaarige aus Hiros Benehmen ganz plötzlich und hob seinen Blick, der eine unglaubliche Stärke preisgab.

„Was hat der Trucker gesagt?“, ermittelte Kai sofort weiter, ohne Hiro zu Wort kommen zu lassen.
 

„Das, was auch die anderen zuvor gesagt haben. 4 Honda Civic, schwarz-orange...Präzise Fahrweise, das gleiche orangerote Neonlicht unter den Wagen... Das Labor sagt, dass auch die Reifenspuren übereinstimmen... Mashamoto ZX“, seufzte Hiro schwer und fuhr sich durch seine Haare.

Erst jetzt bemerkte Kai, wie kaputt sein Gegenüber überhaupt war. Anscheinend hatte er wohl ein paar Nächte deswegen durchmachen müssen.

„Also müssen die Überfälle tatsächlich von Leuten aus der Straßenrennszene verübt werden“, fügte der Blauhaarige noch sicher hinzu und nahm dann wieder sein Getränk in die Hand.

Kai nickte nur darauf und schnappte sich auch zum ersten Mal sein Getränk. Er hatte plötzlich eine ganz trockene Kehle bekommen.
 

„Wir müssen uns schleunigst etwas einfallen lassen, wie wir diese Überfälle stoppen. Die Trucker sind schon ganz unruhig und wollen es wahrscheinlich bald selbst in die Hand nehmen... Das könnte gefährlich werden, Kai und das weißt du! Alles ruht jetzt auf uns... Nein, vor allem auf dir!“, sprach der Agent weiter und wand sich im selben Moment vom Silbernhaarigen ab und ließ sich auf die Liege Niedergleiten.

„Okay... Also ganz klar ist, dass Ivanow der Mittelpunkt dieser Szene ist... Muss aber nicht heißen, dass er auch wirklich diese Überfälle verübt. Aber er muss schon einmal auf jeden Fall wissen, WER das macht...“, begann nun zum ersten Mal Kai von seinen Gedanken zu sprechen, die ihm gerade durch seinen Kopf gingen.

„Es ist also nur noch eine Frage der Zeit bis...“
 

„Kai, wir haben keine Zeit!“, fuhr Hiro ihn plötzlich ungehalten an und schaute wieder auf den Silbernhaarigen.

„Der nächste Überfall könnte schon heute Abend sein! Dann haben wir diesen Gaunern nicht 6. Millionen, sondern schon 7. oder 8. Millionen Dollar geschenkt. Das können wir uns nicht leisten, Kai!“, erklärte Hiro jedoch auch sogleich seinen Ausbruch. „Wir brauchen etwas Handfestes... Etwas worauf wir bauen können.“

„Das wirst du kriegen Hiro... Glaub’ mir“, meinte Kai ernst und erwiderte nun Hiros Blick. Dieser nickte. „Du weißt, dass ich dir vertraue, Hiwatari.“

Dies war keinesfalls so übellaunig gemeint, wie es sich anhörte und der Silbernhaarige wusste das und nickte nur mit einem leichten Schmunzeln.
 

„Und wie sieht’s bei Joe aus...? – Spielt er schön mit?“, fragte Hiroshi im nächsten Moment und wank somit auf ein völlig anderes Thema ab.

Kai gab anfangs als Antwort nur ein Nicken von sich. „Ja, er ist zahm wie ein Lamm. Aber er hat auch ziemlichen Bammel vor Yuri.“

Hiro wurde hellhörig. Kai hatte nicht einmal den Vornamen von Ivanow erwähnt und nun tat er dies so ungeniert? – Da stimmte doch etwas nicht.

Der blauhaarige Mann spürte, wie eine Welle des Zorns und der Wut in ihm empor stieg und seine Gedanken zu vernebeln begann, obgleich dies nur eine gewöhnliche Aussage von Kai gewesen war. Aber dass sie von Kai gewesen war, reichte dazu wohl schon aus...
 

„Und...?“, brachte Hiro schließlich knapp hervor, wodurch er einen verwunderten Blick seitens des Silbernhaarigen erntete.

„Was und?“, stellte jener sogleich seine Gegenfrage, weil er einfach nicht verstand worauf sein älterer Partner hinaus wollte.

„Wie ist der Kerl so...? Ich meine, dieser Yuri.“ Hiro spuckte seinen Namen förmlich wie Dreck aus, wodurch Kai das Ganze mit einem verwunderten Blick taktierte.

„Wie sollte er schon sein... Die Freundlichkeit in Person ist er auf jeden Fall nicht“, begann der Silbernhaarige und legte eine Pause von wenigen Sekunden ein.
 

„Nein... Er ist eigentlich so gesehen ein totaler Mistkerl... Ich hasse ihn und es widert mich richtig an, überhaupt in seiner Nähe zu sein. Gestern hat er mich ständig angegraben. Echt abartig“, brachte Kai schließlich sehr leise, jedoch mit einer ausdrucksstarken Stimme hervor, während er sein geleertes Glas zurück auf den Tisch stellte.

Merklich spürte Hiro, als er dies vernahm, wie das Glas in seinen Händen zu zittern begann, weshalb er es sicherheitshalber wieder abstellte...

„Ich hab mir schon gedacht, dass der Kerl so ein Schwein ist. Den hätten wir am besten gleich einsperren sollen...“, platzte es unerwartet einfach so aus Hiroshi heraus, der für gewöhnlich der Beherrschtere von beiden war.

Dass Kai in daraufhin natürlich etwas misstrauisch anblickte, war wohl klar. Hiro versuchte dies jedoch mit einem dezenten Husten zu übergehen und tat dabei so, als hätte er den Blick seines Gegenübers nicht bemerkt.
 

„Ist jetzt auch egal. Ich werd schon mit dem fertig...“, wank Kai ebenso überraschend im nächsten Augenblick ab und stand, nachdem er seinen Cappuccino vollends ausgetrunken hatte, einfach von der Liege auf.

„Im Übrigen brauch ich nen neuen Wagen, Hiro“, meinte er geschickt und lässig, als er sich zum Gehen umwand.

Hiro machte keine Anstalten sich zu erheben oder Kai wegen dieser Äußerung irgendetwas an den Kopf zu schmeißen, er blieb einfach cool liegen.

„Wenn du einen meinst, mit dem du wieder zurück nach Hause kommst, dann hab ich tatsächlich ein kleines Geschenk für dich“, grinste Hiro und warf über die Liege Kai Autoschlüssel zu.
 

Dieser wand sich verwundert zur Liege um und blickte dann knapp auf die Schlüssel in seiner Hand.

„Es ist der rote Pick-Up. Hab ihn mir extra für dich beschlagnahmen lassen. Er passt zu deinen Augen“, grinste Hiroshi und erhob sich nun doch von seiner Liege, um sich zu dem Jüngeren herumzudrehen, der leicht geschockt dastand.

„Ach... Tatsächlich, na dann vielen Dank... Aber ich meine eigentlich...“, begann Kai dennoch ruhig und wie immer gelassen.

„Ich weiß, was du meintest Kai... Ich weiß das immer“, lächelte der Blauhaarige sogleich.

„Nur leider muss ich dich enttäuschen. SO ein Wagen ist nich drin. Man hat mir heute Morgen das Budget gestrichen... Du wirst wohl selbst schauen müssen, wie du an was Passendes kommst... I’m sorry.“
 

Kai wand sich angefressen um.

„Labere doch nicht so einen Quatsch. Das tut dir bestimmt nich Leid mich „leiden“ zu sehen...“, erwiderte der Silbernhaarige grinsend. „Aber ich schulde diesem Kerl nun mal ein 5.Sek. – Auto und du weißt, dass selbst das aus meinem Rahmen fliegt. Ich bekomme monatlich von meinem damaligen Verein nicht annähernd so viel, um mir sofort eines leisten zu können... Aber ich glaube ich hab da so eine Idee, wie ich mich zu Yuri stehlen kann.“

Hiro zuckte bei dieser Aussage leicht zusammen. Erneut flammte die Wut gegen diesen verdammten Ivanow in ihm empor und er konnte sich nicht genau erklären, woran das nun lag.

„Ich werd mich gleich morgen darum kümmern“, fuhr Kai in Gedanken versunken fort.

„Tse... Mach, was du nicht lassen kannst, Kai“, entgegnete der Agent äußerlich gelassen, innerlich jedoch brodelnd und wand sich vom Silbernhaarigen ab.

„Immer doch, Hiro... Immer doch!“, sagte sein Gegenüber daraufhin und winkte kurz zum Abschied, dann war er auch schon wieder im Inneren des Hauses verschwunden...
 

Als dies geschehen war, nahm Hiro wieder sein Getränk in die Hand.

Doch plötzlich vernahm er nur noch das Klirren in seiner Hand.

Das Glas mit dem Cappuccino war einfach in seiner Hand zersprungen. Der Inhalt des Glases lief unbeirrt über seine Hand und tropfte auf seinen Boden, vermischt mit dem Blut Hiros, das durch einzelne Glasscherben, die sich beim Zerdrücken in die Haut der Hand geschoben hatten, hervorgebracht worden war...
 

Gleichgültig schaute Hiro auf die Sauerei vor sich und blickte dann hinauf in den wolkenverhangenen Himmel, an dem die Sonne nicht schien.

Es sah nach Regen aus...

Hiro gab nur ein wütendes Knurren von sich.

>... Dieser verdammte Yuri Ivanow...<
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

So, wie es Kai Hiro am vorherigen Tag gesagt hatte, brach er am nächsten Morgen in der Frühe mit seinem neuen Wagen auf und zog durch die Straßen von L.A, sowie der Umgebung.

Dabei schaute der Silbernhaarige an Schrottplätzen, Mülldeponien und alten Lagern vorbei. Dies waren immer wieder seine Ziele und er brauchte tatsächlich den gesamten Tag um das zu finden, nach dem er so lange gesucht hatte.

Als er am Abend damit zu sich nach Hause zurückkehrte, war er zwar erschöpft, aber ziemlich zufrieden mit seinem ausgesuchten Objekt.
 

Und als er gerade das Erworbene mit dem Anhänger, auf dem es sich befand, in seiner Garage abstellte und seinen neuen Pick-Up dafür davor parken musste, schlich sich ein anzügliches Grinsen auf sein Gesicht.

Er schloss das Garagentor und sicherte ebenso mit einem Knopf an seinem Hausschlüssel das Tor unten an der Straße ab, das in seine Mauer überging.

Dann beschritt er den kurzen, mit weißen Steinplatten belegten Weg durchs Gras von seiner Garage zu den Treppen seines Hauses.

Sein Schmunzeln war dabei immer noch nicht verschwunden...
 

Als er die Tür öffnete und gerade eintreten wollte, wand er sich nochmals um und blickte in die von Sternen durchzogene Nacht empor.

Eine tiefe Zufriedenheit breitete sich in ihm aus...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Fast zur gleichen Zeit am anderen Ende der Stadt saß ein müder und strapazierter FBI-Agent über einigen Akten und versuchte sich darauf zu konzentrieren und einen geeigneten Überblick über die verschiedenen Leute aus dem Straßenrennenmilieu zu gewinnen, um daraus vielleicht weitere Schlussfolgerungen schließen zu können, die ihm bei diesem Fall weiterhelfen könnten.

Dies stellte sich jedoch als schwieriger heraus als anfangs von dem Blauhaarigen angenommen.

Besonders weil die Gedanken des jungen Mannes nicht dort waren, wo sie eigentlich sein sollten, sondern immer wieder zu dessen jüngerem Partner abdrifteten...
 

Hiro verstand sich dabei selbst nicht mehr.

Das war erst so, seitdem Kai sich an diesen Ivanow drangehängt hatte. Zuvor hatte er niemals solche merkwürdigen „Schwierigkeiten“ mit den Aufträgen gehabt, die der Silbernhaarige auszuführen hatte.

War es vielleicht die Sorge um den Jüngeren?! – Oder trieb ihn da doch noch etwas Anderes an?

Genau vor diesem „Anderen“, das musste Hiro sich ehrlich zugestehen, hatte er die meiste Angst.

Was wäre nämlich, wenn er Kai nicht mehr nur als einen guten Partner und launischen Freund ansah... Ja, was war, wenn seine Gefühle sich in den letzten Monaten ihrer gemeinsamen und eigentlich recht erfolgreichen Zusammenarbeit einfach weiterentwickelt hatten?!
 

Aber eigentlich war Hiro doch schon immer von dem Silbernhaarigen fasziniert gewesen. Das konnte der Blauhaarige ungeniert zugeben. Allein als man Kai zu ihm in sein Büro gebracht hatte.

Dieses Aussehen... Dieses Temperament... Diese Aura... Ja, einfach dieser Kai Hiwatari.

Es gab auf der gesamten weiten Welt nur wenige solcher Menschen, die ein unbändiges Verlangen nach grenzenloser Freiheit hatten und dieses hinzu auch noch wahrnahmen und sich um die Kommentare oder Ansichten anderer einen Dreck scherten!
 

Diese Menschen waren wie verzaubert und zogen alles in ihren Bann, was ihnen zu nahe kam. Jeder, der sich einbildete, solchen Menschen Zügel anlegen zu können und ihnen Barrikaden in ihren Weg stellte, der irrte sich, wenn er an einen Erfolg glaubte.

Nein, jene Menschen in die Schranken anderer zu weisen, das wäre fast so, als würde man einen Löwen Afrikas irgendwo in einen Käfig in Amerika stecken und ihn dort verkommen lassen!

Anfangs würde man immer noch das Feuer in seinen Augen sehen. Diese Glut, die ihn an seine Heimat band...

Doch mit der Zeit würde das Tier einfach in diesem kleinen Käfig langsam sterben. Sein Wille würde brechen und das Inferno würde aus seinen Augen weichen... Stück für Stück...
 

Und dann... Dann wäre ein hochgepriesenes Gesetz auf Erden verletzt worden, hätte man Ähnliches mit jenen besonderen Menschen gemacht...

Denn dann würde man sie ihrer ungezähmten Freiheit berauben... ihrer Würde, ihres Glanzes... ihres Wesens... Ja, man würde sie ihres Lebens berauben.

Und Kai zählte, daran hatte Hiroshi nicht den geringsten Zweifel, zu dieser Gruppe der Einzigartigen. Jeder und alles schien von ihm angezogen zu werden. Und so konnte Hiro es diesem Ivanow eigentlich auch nicht verübeln, dass er dem Silbernhaarigen nahe sein wollte...

Aber er sollte ihm eben nicht zu nahe kommen!

Denn jener gehört allein ihm... IHM! IHM ALLEIN!
 

Hiro schreckte aus seinen Abendträumen hervor, als unerwartet das Telefon auf seinem Schreibtisch zu klingeln anfing.

Schnell verdrängte er jene seltsamen Gedanken aus seinem Unterbewusstsein und nahm ab. Sein direkter Vorgesetzter meldete sich bei ihm und schien, das konnte der Blauhaarige an der Stimme des älteren Mannes erkennen, keine guten Nachrichten mit sich zu bringen...

„Granger...“ Kurz trat eine Stille ein, in der Hiro den Hörer so fest an sein Ohr hielt, dass sein rechtes Ohr schon zu schmerzen begann.

„Es hat schon wieder einen Überfall gegeben!“, platzte es schließlich aus seinem Gesprächspartner heraus.
 

Hiro war dermaßen über diese Nachricht überrascht, dass er beinahe den Hörer fallen gelassen hätte, während seine Augen geweitet nach draußen in den endlosen Lichterglanz von L.A starrten...

„...Nein...“, hauchte er matt und legte einfach auf.
 

~ + ~ ............... ~ +
 

Der Nachmittag brach gerade an. Die heißen Stunden des Tages schlichen langsam vorüber.

In Yuris Werkstatt wurde immer noch tatkräftig gearbeitet, um die Aufträge fertig zu bekommen. Bryan und Kane waren gerade dabei die letzten Einzelheiten bei einem Wagen abzufertigen, während Ray und Mariah an einem Design für das nächste Auto tüftelten.

Salima und Yuri selbst unterhielten – oder besser gesagt: diskutierten – lauthals über die Bestellliste eines Kunden, wobei sich der Rothaarige wiedermals über die Lahmheit des Services des Dienstes beschwerte, da immer noch Teile fehlten, die man schon vor mehr als einer Woche angeordnet hatte.
 

Da Salima wenig dafür konnte, hatte sie kein Mitleid mit ihrem Bruder, der seine schlechte Laune wieder an ihr ausließ.

Das Ganze konnte jedoch nicht mehr zu einem Streit eskalieren, da die Truppe unerwartet Motorengeräusche vernahm.

Kurze Zeit darauf hielt ein roter Pick-Up mit einem Anhänger vor ihrer Werkstatt und schon im nächsten Augenblick war Yuri der Erste, der aus ihr hinaus trat und das Auto betrachtete...

Wohl aber doch eher denjenigen, der gerade aus dem Wagen ausstieg...

Yuris Augen labten sich an dem Anblick, den sein Gegenüber ihm so freizügig darbot.
 

Kai kam mit einem kleinen, hinterhältigen Grinsen auf den Rothaarigen und seine Kumpanen zu, die sich mittlerweile nicht unweit ihres Bosses platziert hatten.

Seine Augen ruhten dabei allein auf Letzterem, dem dessen „Wiedersehensfreude“ förmlich ins Gesicht geschrieben stand.

Nur, ob er sich wirklich allein an dem Wiedersehen und nicht doch auch an dem Outfit des Silbernhaarigen erfreute, das konnte jener selbst nicht so recht beurteilen...

Yuri jedenfalls konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, während seine Augen über den anbetungswürdigen Körper seines Gegenübers flogen und jede noch so kleine Einzelheit in seinen Gedanken abzuspeichern schienen.
 

Kai hatte sich für den heutigen Tag eher sportlich gekleidet, aber kaum weniger freizügig als bei ihrem letzten Treffen.

Er trug ein weißes Seidenhemd mit einem leichten Kragen, das vom Schnitt figurbetonend und so war, dass es nur mit einem mittigen Knopf zugeknöpft wurde und somit einen freien Einblick auf den Oberkörper des Silbernhaarigen lieferte.

Hinzu trug der Jugendliche eine etwas unter die Knie reichende, hellgraue Jeans, deren Enden man hochgekrempelt hatte; passend dazu einen dunkelgrauen Gürtel mit goldener Schnalle. Und dazu trug er weiße Sportschuhe der Marke Nike, die das schön zu betrachtende Bild noch etwas abrundeten...
 

Als er vor der kleinen Gruppe stehen blieb und kurz einen Gruß von sich gab, erwiderte Salima als einzige diesen und blickte ihn fröhlich an. Außer ihr schien sich wohl nur noch Tala über den plötzlichen Besuch Kais zu freuen.

„War nicht so leicht, euch zu finden... Aber Joe gab mir einen Tipp“, gestand Kai, als Salima fragte, wie der Silbernhaarige hier so ohne Weiteres hergefunden hatte.

„Und was gibt uns die Ehre?“, ermittelte nun Yuri, der wieder in die Realität zurückgefunden hatte.

Kai nahm dies mit einem schwachen Lächeln zur Kenntnis und wand sich dann von den Leuten ab, seinem Anhänger entgegen.

„Na was wohl...? – Ich bringe dir natürlich deinen Wagen“, schmunzelte der Silbernhaarige und begann die Stecker der Plane Stück für Stück zu öffnen.
 

Yuri blickte ihm dabei natürlich äußerst interessiert zu, da die anmutigen Bewegungen seines Gegenübers ein wahres Schauspiel für ihn boten.

„Und wo hast du dein schickes Outfit von neulich gelassen...?“, ermittelte Yuri, als Kai fast fertig war...

Als der Undercovercop dies hörte, wollte er erst gar nicht darauf eingehen, ließ sich dann nach einigen Sekunden des Überlegens, aber doch dazu hinreißen.

„Nun weißt du... Das gibt’s nur bei speziellen Anlässen“, zwinkerte er zurück.

„Na dann solltest du es dir schon einmal in Weiß besorgen, Schöner“, lächelte Tala geheimnisvoll und erhielt einen verwirrten Blick seitens des Silbernhaarigen, als dieser mit der Plane fertig war und wieder zu den anderen stieß.
 

„Was willst du damit sagen?“, fragte Kai schließlich klar heraus, da er eigentlich nichts zu verlieren hatte und wahrscheinlich sowieso einen dummen Kommentar an den Kopf geknallt bekam. Diesen Gedanken musste er jedoch sofort wieder einräumen als er Talas unglaublich ernstes Gesicht sah. Ja, er hatte den Rothaarigen noch nie so seriös dreinschauen sehen. Das flößte dem jungen Mann, auch wenn er es offen niemals zugegeben hätte, doch ein wenig Respekt ein...

Yuri zugleich trat im nächsten Moment ganz nah zu Kai und beugte sich weit zu diesem vor, sodass seine Lippen Kais Ohr förmlich berührten als jener ihm die Antwort zuwisperte: „Na, für unsere... Hochzeit.“
 

Kai war so überrumpelt von dieser Antwort, dass ihm seine Gesichtszüge für einen Moment aus ihrer Normalität entgleisten. Yuri schien sich zugleich köstlich darüber zu amüsieren, sodass der Silbernhaarige den Entschluss fasste, spontan zurückzuschlagen.

So ergriff er die Plane und zog sie mit einem kräftigen Ruck ab.

Und was sich darunter verbarg, ließ den Rothaarigen im nächsten Moment dumm aus der Wäsche schauen. Aber nicht nur er reagierte so auf „sein“ neues „5.Sek- Auto“. Auch der Rest seiner Crew fragte sich, ob ihr Gegenüber blind sei oder sich einen schlechten Scherz erlaubte.

Denn das, was da auf dem Anhänger stand, war keinesfalls ein Rennwagen, geschweige denn ein 5.Sek- Auto! – Nein, das wäre der pure Wahnsinn gewesen, hätte man überhaupt mit solch einer Schrottkiste fahren wollen.
 

„Was... ist... das?!“, fragte Tala nochmals nach, als er sich das völlig verbeulte und geschrottete Gestell ansah. „Wie...?!“, Kai tat gespielt verletzt.

„Gefällt dir dein neuer Wagen nicht?“

„Mein Wagen...?“ Yuri schmunzelte milde. „Ich wollte ein 5.Sek.-Auto, keine 10-Minuten-Krücke.“

Kai und die anderen grinsten und lachten wegen dieser Äußerung. Wenige Sekunden später hatte sich Bryan von dem Team gelöst und betrachtete sich den Wagen näher.

„Den muss man über die Ziellinie schieben oder mit dem Seil drüberziehen... Aber fahren... Das bleibt ja wohl ein Wunschtraum!“, sprach der Hellhaarige aus und erntete dafür weitere Lacher. Selbst Kai ließ diese Aussage nicht kalt.

Auch er grinste.
 

„Na ja... Selbst das Ziehen würde er wohl kaum aushalten...“, meinte Yuri pessimistisch scherzend.

„Hey, du hast überhaupt kein Vertrauen!“, warf Kai feixend ein.

„In dich hab ich schon Vertrauen, mein Hübscher... Aber nicht in dieses Ding!“, entgegnete der rothaarige Anführer und deutete auf die Schrottkiste vor seinem Angesicht. „Außerdem ist das hier eine Werkstatt und kein Schrottplatz!“, fügte er rasch hinzu.

Kai schüttelte nur leicht den Kopf und trat näher zu Bryan. „Mach mal die Haube auf!“, warf er jenem im nächsten Augenblick zu.

„Was? – DU meinst da ist was drin?“, fuhr Yuri gespielt geschockt fort.
 

„Sieh doch nach“, forderte Kai ihn sogleich heraus, sodass Tala Bryan zunickte, der auf den Anhänger kletterte und die Halterungen löste, dass sie den Wagen in das Werkstattinnere schaffen konnten.

Als dies nach kürzester Zeit geschafft war, öffnete Bryan schließlich die Motorhaube und gab den Blick auf einen 2JZ-Motor frei.

„... Unglaublich!“, brachte der Hellhaarige nur hervor als er diesen Motor in jenem Wagen sah und selbst Yuri schien, genauso wie der Rest seiner Truppe, überrascht zu sein.

„Tja, Vertrauen muss man haben“, schmunzelte Kai, der neben Yuri und Bryan stand.

„Okay, okay... Ich nehme alles von vorhin zurück... Kai“, brachte der rothaarige Mann sogleich geschlagen hervor und blickte dann wieder mit einem Grinsen im Gesicht auf den Wagen.
 

„Yeah, dieser Wagen wird einmal alles abhängen!“, rief Bryan unerwartet aus und trat einige Schritte von der Vorderfront zurück.

„Vorausgesetzt... Man steckt ungefähr 15.000 Dollar oder mehr rein, falls wir auch ein paar illegale Sammlerteile aus Japan besorgen müssen“, beendete der Hellhaarige seine Überlegungen.

Yuri schaute kurz zu Kai und dann wieder auf Bryan. „Die schreiben wir auf meine Liste bei Joe!“, sagte er schließlich mit einem leichten Glitzern in seinen Augen.

„Ja, sofort Tala!“, gab Bryan jubelnd von sich und stürzte los, schnappte sich im Laufen Salima und verschwand mit ihr in einem kleineren Büro in den hinteren Räumen der Werkstatt, wo die beiden sogleich eine Liste der Bestellungen zusammenstellen würden.
 

Ray und Mariah, die sich bis zu jenem Zeitpunkt im Hintergrund aufgehalten hatten, lächelten ebenfalls nur und schienen zu verstehen, was Yuri ihnen sagen wollte, als er die Motorhaube wieder schloss und ihnen daraufhin einen kurzen Blick zu wand.

Sogleich gingen die beiden, ohne noch ein Wort zu verlieren, an ihre Arbeitsstellen zurück, sodass Yuri und Kai für sich alleine blieben.

„Ein hübsches Geschenk, was du mir da mitgebracht hast“, lächelte der Rothaarige im nächsten Moment und trat etwas näher zu seinem Gegenüber heran.

„Freut mich, dass der Wagen dir gefällt“, erwiderte Kai erzwungen schmunzelnd, da er sich sichtlich unwohl fühlte, als der andere ihm so nahe kam.

„Der Wagen auch... Aber eigentlich habe ich dich damit gemeint... Ich hätte nämlich nicht gedacht, dass wir beide uns so schnell wieder sehen, mein Schöner.“
 

„Tja, war wohl Glück für dich, dass ich dir noch einen Wagen schulde...“, meinte Kai abwertend und wollte sich zurückziehen, als Tala seine Hand hob und mit dieser hauchzart über die Wange des Silbernhaarigen fuhr, der dessen herausfordernden Blick erwiderte.

„Dennoch fände ich es nur zu freundlich von dir, wenn du mir einen Gefallen tun würdest“, brummte der Jugendliche im nächsten Augenblick und trat einen Schritt zurück, um sich aus der Wirkung des Rothaarigen zu befreien. „Alles was du willst, mein Schöner!“, rief Tala lächelnd aus und folgte dem anderen unverzüglich.

„Ich hab dir meinen Namen nicht zum Vergnügen genannt. Wäre schön, wenn du ihn auch mal benutzen würdest. Vielleicht ist dir das noch nicht klar, aber einen Namen benutzt man dazu, um denjenigen damit anzusprechen und keinen x-beliebigen Anderen zu meinen“, klärte Kai ihn säuerlich auf und entlockte Yuri damit ein kleines Lachen.
 

„Nun, wenn ich mich recht entsinne, hast du mich auch bisher nicht bei meinem Namen genannt... Mein Schöner“, der Rothaarige sprach den „Kosenamen“ speziell aus, um den Silbernhaarigen damit zu locken, welcher auch prompt anbiss.

„Das „Schöner“ mag ja vielleicht noch zutreffen, aber das Possessivpronomen hat da nichts verloren. Es wäre also nett, wenn du meinen Namen verwenden würdest... Falls du ihn noch weißt, Yuri“, forderte Kai ihn augenblicklich heraus und hatte dabei einen feurigen Glanz in seinen Augen.

„Och... Nenn mich Tala! – den Namen Yuri benutzen nur meine zweitrangigen Bekannten. Meine Freunde aber haben das Privileg, so wie auch du jetzt, mich Tala zu nennen!“, entgegnete der Rothaarige gelassen. „Und was ersteres angeht... So werde ich mir das nochmals gründlich überlegen müssen... Schließlich verleiht es dir meine persönliche Note.“

Kai kochte innerlich vor Wut über diese Dreistigkeit. Yuri tat ja gerade so, als sei er ein einfaches Ding, das in seinem Besitz war! Was erlaubte dieser Kerl sich da nur herauszunehmen?!
 

„Ich werd dich bei ein paar Rennen einsetzen, denn ich will mit dir Kohle machen!“, sagte Tala ganz unerwartet. Zugleich kamen gerade Bryan und Salima wieder aus dem Büro. Bryan machte sich dabei unverzüglich an dem gebrachten Wagen zu schaffen und schaute sich die Überreste an. Salima hielt sich in einigem Abstand zu ihnen auf und beobachtete die Szene etwas amüsiert.

Sie wagte es nicht sich in diesem Augenblick einzumischen. Ihr Bruder hatte ihr mit einem Blick ein deutliches Zeichen gegeben und er würde garantiert um seinen Besitzanspruch kämpfen. Und da, wo Tala loslegte, wuchs nachher kein Gras mehr.
 

Salima wusste jetzt schon, dass ein „Kampf“ da einfach umsonst sein würde. Sie würde den Krieg verlieren, noch ehe die Schlacht begonnen hatte und das konnte sie bereits an Kais Haltung und Ausstrahlung ihrem Bruder gegenüber sehen, als dieser erwähnte, er wolle ihn in weitere Rennen miteinbeziehen.

Etwas traurig, seufzte sie leise und schaute dann wieder mit leicht getrübtem Blick auf die beiden Männer.

„In einiger Zeit findet so ein großes Rennen, genannt „Racewar“, in der Wüste statt. Da wirst du antreten!“, bestimmte Yuri einfach, während er auf Kai deutete. Dieser grinste zufrieden in seinen Gedanken. Er war seiner Sache einen ganzen Schritt näher gekommen, denn nun hatte er das Vertrauen des Kerls!
 

„Also, dann ist das klar! Du wirst hier anfangen, statt dein schönes Talent an Joe zu verschwenden“, fuhr Yuri urplötzlich fort und erntete verwunderte Blicke seitens seiner Kameraden, aber auch von Kai.

„Denn wenn du hier nicht die Erfüllung deiner Träume findest, dann bist du verrückt... Kai.“

Der Silbernhaarige grinste nur schwach. Zu mehr war er in diesem Augenblick nicht fähig. Tala hatte es tatsächlich geschafft, ihn auszutricksen.

Klar, eigentlich hätte er sich umso mehr freuen müssen, da er erstens näher an der Zielperson dran sein konnte und zweitens in dieser Werkstatt mehr Einblick in Yuris Umfeld bekam. Aber andererseits konnte er sich, einfach nicht darüber freuen, denn ihm war schon klar, dass er so täglich diesem Verrückten ausgesetzt sein würde.
 

Kai wusste jetzt schon, dass es ihn eine immense Geduld und ein reiches Arsenal an Wörtern kosten würde, hier den Rest seiner Arbeitszeit zu verbringen. Aber er würde wohl oder übel dieses Opfer bringen müssen, schließlich mussten Hiro und er endlich mal wieder vorankommen. Die Zeit wurde einfach zu knapp.

So tat er, als hätte ihn diese Aussage erfreut und wand sich dann zu dem Wagen, als er aus dem Augenwinkel her sah, dass Tala sich im nächsten Moment von ihm abgewandt hatte.

Doch gerade, als er sich über den Motor beugte, fühlte er eine Hand an einer Stelle, die ihm so gar nicht gefiel. Zudem spürte er einen Körper nahe bei sich, der sich im nächsten Moment an seine Seite lehnte.

„Und... vielleicht findest du noch... ein bisschen... mehr“, drangen Yuris letzte Worte an sein Ohr, heiß und leidenschaftlich, sodass sich ein kalter Schauer in den nächsten Sekunden durch seinen Körper zog und Kai mit geweiteten Augen ins Nichts blickte.
 

Doch schon im nächsten Augenblick waren der Körper und die Hitze, die von jenem ausging, sowie die Hand, die zuvor besitzergreifend auf seinem Gesäß gelegen hatte, verschwunden.

Als er sich, innerlich verwirrt und tobend, wieder aufrichtete, war Tala schon von seiner Seite verschwunden.

Stattdessen kam Salima in einem gemächlichen und coolen Gang auf ihn zu und hielt kurz vor ihm, beugte sich zu ihm vor und wisperte:„Gib Acht, denn jetzt... gehörst du ihm.“

Und schließlich folgte auch sie ihrem Bruder. Bryan, Ray und Mariah schienen sich von diesem Geschehnis nicht beirren zu lassen. Sie verrichteten ruhig ihre Arbeit, als würde dies zu ihrem Alltag zählen...

Nur einer hatte diese Szene voll Wut und Hass gegenüber dem Silbernhaarigen aus einem anderen Raum mitangesehen.

... Kane...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

to be continued...
 

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Na also,

so wäre das nächste Chapter auch wieder geschafft!

Ich hoffe, dass es Euch gefallen hat und dass es von der Länge her wenigstens etwas als Entschädigung für die lange Wartezeit dienen kann ^__^
 

Ich würde mich natürlich wieder sehr über Eure Meinung freun - rückt nur raus damit, wenn Euch etwas auf dem Herzen liegt! lol
 

Nun denn, hoffentlich bis zum nächsten Chapter!

Eure
 

Marli-chan aka xXDPXx

Part I, Chapter Nine

Hallöchen!
 

Schön, dass Ihr hier zum neuen Teil von "The Fast and The Furious ~3~" reinschaut und diese Fanfic wie auch die schrecklich lahme Autorin noch nicht aufgegeben habt!!! T.T'

Aber ich denke, dass die meisten die Gründe meiner Uploads bei Fanfics gut nachvollziehen können.

Vorallem da jetzt kurz bevor die Herbstferien vor gut ein einhalb Wochen begonnen haben, sich auch bereits die ersten Arbeiten reihten - jedenfalls war dies so bei mir.
 

Aber nun sind ja Ferien und ich bin auch aus Berlin zurück =)

Das heißt, einem neuen Part steht also nichts mehr im Wege!

Und hier ist er also!!!
 

Nochmals vielen lieben Dank vorab für Eure super tollen Kommentare, Meinungen, Ideen und Spekulationen und natürlich auch einen großen Dank an Eure immense Geduld mit mir *knuff*
 

Jetzt aber wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen!!!
 

P.S: Falls Ihr Fragen/Anregungen usw. haben solltet, wendet Euch diesbezüglich auch gern per ENS an mich - Kommentare lese ich super gern und freu mich auch immer wieder über sie, aber ich komme zumeist nicht zum Antworten von diesen, daher lieber noch zusätzlich ne ENS schreiben, wenn Ihr wirklich unbedingt auf etwas eine Antwort haben wollt! ;)
 

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THANKX
 

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--> Vielen Dank Euch allen!!!

Aber auch natürlich all jenen, die diese Fanfic verfolgen oder bereits zuvor ein Kommentar hinterlassen haben!
 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Nine von ?

Music: Bon Jovi, Song: none

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: noch unbekannt

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Nine
 


 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Zwar arbeitete Kai, wie „ausgemacht“ bei Yuri in seiner Werkstatt, da er jedoch dort immer erst am frühren Nachmittag antanzen musste, ließ sich es sich der Silbernhaarige nicht nehmen, morgens immer noch bei Joe vorbeizuschauen, der nur noch halb so angespannt war, wie damals, als Kai den ganzen Tag bei ihm in seinem Betrieb „gearbeitet“ hatte.

So war es auch an jenem besagten Morgen.

Es waren einige Tage seit dem Treffen in Yuris Werkstatt vergangen und Kai war gerade da, um nach den bestellten Teilen für das Auto zu schauen, aber auch selbst ein bisschen dort die Hand anzulegen, wo man seine Hilfe benötigte.
 

Zufällig stand er dabei, zur richtigen Zeit am passenden Ort, nämlich hinter der Theke, als man laute Motorengeräusche vernehmen konnte. Kurz wand er deswegen seinen Blick nach draußen, nachdem er einen Kunden fertig betreut hatte und erblickte Miguel, der mit einigen seiner Freunde mit ihren heißen Schlitten direkt vorm Geschäft parkte, ausstieg und zielstrebig in den Laden trat.

Sogleich war Joe zur Stelle und begrüßte den Organisator von illegalen Straßenrennen freudig. Kai bemerkte sogleich, dass sie wohl schon seit längerer Zeit eine Partnerschaft hatten. Aber wieso auch nicht...?
 

Miguel richtete die Straßenrennen, bei denen die Kids unbedingt mitmachen wollten und Joe lieferte das passende Material dazu. Ohne Miguel würde Joes Geschäft nicht so blühen und ohne Joe könnten kaum Jugendliche an den nächtlichen Rennen von Miguel teilnehmen. Die beiden ergänzten sich also ziemlich gut...
 

Als der Hellhaarige jedoch Kai erspäht hatte, ging er freudig grinsend auf den Silbernhaarigen zu und grüßte jenen ausgelassen. Kai blieb ruhig und erwiderte den freundschaftlichen Gruß.

„Na Kai, alles klar?“, fragte Miguel und stellte sich mit einem Freund, der jedoch eher im Hintergrund blieb, an die Theke, wo der Silbernhaarige stand.

„Klar Mig, alles Bestens... Also, was kann ich für dich tun? – Du weißt, du kannst hier alles haben!“, sprach Kai fortfahrend.

„Ach wirklich? Dann pack mir doch dieses süße Mädel da drüben ein, das hier für dich schuftet“, spaßte sein Gegenüber und zwinkerte Kais Gehilfin hinter der Theke zu, die dies mit einem Lächeln recht positiv auffasste.

„Hey, die kannst du doch gar nicht bezahlen“, entgegnete der Silbernhaarige darauf, wonach der Hellhaarige nur zustimmend nickte. „Schade eigentlich...“
 

„Nun, was brauchst du?“, fragte Kai nochmals nach und stellte sich bereit an den Computer.

„Hör zu Mann... Kannst du Teile besorgen?“, stellte Miguel sogleich eine Gegenfrage und zog aus seiner hinteren Hosentasche einen leicht zerknüllten Zettel hervor. „Sieh’ dir das mal an...“

Er reichte dem Silbernhaarigen den Zettel auf dem in Form einer Liste alle benötigten Sachen draufstanden, der sogleich die aufgeschriebenen Teile eingab, wodurch sich ihm auch eine Nebenseite öffnete, in der stand, zu welchem Wagen die Teile gehörten.

Kai war nicht minder überrascht, dass die Sachen zu einem Honda Civic gehörten und langsam fragte sich der Jugendliche, ob es seit neuestem in Mode war, Honda Civics zu fahren!
 

„Bis wann brauchst du denn den Krempel?“, fragte er Miguel, um sich seinen Ärger nicht anmerken zu lassen.

„Morgen... Heute... Jetzt...? – Schnelles Arbeiten liegt Weißen doch im Blut!“, scherzte Miguel und wand sich nun an seinen Kollegen. Dieser zog ein Bündel an Scheinen hervor und reichte dieses seinem Boss.

„Und ich brauch alle Teile vier Mal“, warf er noch rasch ein und zog Kais uneingeschränkte Aufmerksamkeit auf sich. Denn Miguel fuhr überhaupt keinen Honda und besaß, soweit Kai Bryans Informationen richtig aufgeschnappt hatte, kein Auto solch eines Models. Also musste Miguel diese Teile für vier Wagen für jemand anderen bestellen. Jetzt jedoch danach zu fragen, wäre wohl ein zu hohes Risiko gewesen.
 

Das konnte sich Kai in jenem Moment, da er Tala näher als jemals zuvor war, nicht leisten und so schwieg er und vollbrachte die Bestellung. Daraufhin warf Miguel das Geld mit einem Grinsen einfach auf die Theke vor Kais Angesicht.

„Ein hübsches Bündel... Nicht?“, grinste er noch provozierend. Doch Kai taktierte dies nur mit einem kühlen Blick.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Es war bereits spät in der Nacht. Dennoch war in Miguels Bar „Ovejas Negras“ immer noch so einiges los. Es kamen sogar noch weitere Gäste...

Auf dem Parkplatz davor tummelten sich Leute mit ihren getunten Wagen. Vom Inneren der kleinen Disko her war immer noch laute Musik zu vernehmen.

Jeder schien sich prächtig dabei zu amüsieren...
 

In der Nähe der Bar lag jedoch auch Miguels Lager, in dem er seine Wagen aufbewahrte.

Kai kam zu diesem von der anderen Seite her, durch eine kleine Seitengasse, sodass niemand etwas sehen und dadurch kein Verdacht geschöpft werden konnte.

Seine Wissbegierigkeit hatte Kai schließlich doch herausgetrieben. Er musste einfach sicher sein, dass Miguel nichts damit zu tun hatte. Vielleicht hatte er nämlich doch im Geheimen solche Wagen und war wirklich derjenige, der diese Überfälle verübte!

Zuzutrauen wäre es ihm ja, ohne Frage...

Miguel hatte Macht, Geld und ein unglaubliches Ansehen in dieser Straßenszene. Allein mit den illegalen Rennen konnte er sich kaum so viel Geld verdienen. Da musste noch etwas dahinterstecken und so hatte sich Kai bei Joe nach dessen Lagerhallen erkundigt.
 

Jener hatte zwar empört darauf reagiert, musste sich aber schließlich, nach einer kleinen schicken Androhung Kais, geschlagen geben. Und so hatte er ihm letztlich den Standort von Miguels Lager verraten und ihm auch den Tipp mit der Seitenstraße verraten.

Jetzt war er also hier.

Kurz vor dem Ende der Straße, das vor einem großen Gebäude abrupt aufhörte, fuhr Kai langsamer heran und schaltete schließlich den Motor und die Lichter seines roten Autos aus.

Dann stieg er aus und betrachtete sich die Halle von Außen etwas genauer.
 

Schließlich fand er, wonach er gesucht hatte...

Hinter einigen Abfallresten und aufgestellten Kartons fand Kai eine verrostete, alte Leiter, so wie Joe es ihm beschrieben hatte.

Diese kletterte er sogleich hinauf und fand sich schließlich auf einem kleinen Vordach des Lagers wieder. Leise schlich er dieses entlang, bis er schließlich an die Mauerseite kam, die an Miguels Bar grenzte.

Kurz warf er einen Blick auf die Straße und die Autos, die vor der Bar standen herab. Immer noch schienen sich die Jugendlichen prächtig zu amüsieren und bemerkten ihn dadurch zu seinem Glück nicht.
 

So führte Kai seinen Weg einfach fort und gelang letztlich zu großen, verstaubten, alten Fenstern. Rasch griff er in seine Jackentasche und holte einen Glasschneider hervor. Diesen legte er an eine große Scheibe an und schnitt schließlich ein tellergroßes Loch in es. Durch dieses steckte der Silbernhaarige kurz darauf seine Hand und öffnete somit das Fenster vollständig.

Dadurch konnte Kai in nur wenigen Minuten in die Lagerhalle gelangen. Schnell zog er daraufhin eine Taschenlampe hervor und ging in der Halle umher, alles genau beleuchtend und in jedem kleinen Winkel nach wichtigen Hinweisen suchend.

Selbst die Planen, welche über den Autos lagen, schlug er zurück und betrachtete die Gefährte, die dort lagerten. Nicht ein Honda Civic war unter ihnen...

Und nicht einmal die Reifen stimmten mit jenen überein, die man immer an den Stellen der Überfälle fand. Miguel hatte die Sachen also tatsächlich für jemand anderes besorgt...
 

Mit dieser Erkenntnis zog sich Kai wieder zurück...

Gerade als er bereits wieder vom Nebendach herabstieg und seinen ersten Fuß auf die Erde setzen wollte, bekam er urplötzlich, wie aus dem Nichts, einen Schlag verpasst und wurde dadurch gegen die Wand gedrückt.

Mit einem leisen Schmerzschrei fiel er zu Boden und wurde schon im nächsten Moment, ehe er die Augen aufschlagen konnte, wieder gepackt und von vorne geschlagen.

Zwei Tritte trafen ihn dabei hart in den Magen, ein Fausthieb landete in seinem Gesicht und schließlich wurde er einfach hochgezogen und einige Meter weitergeschleudert, wodurch er gegen ein Eisengitter prallte und mit einem Aufstöhnen zu Boden ging...
 

Als die Schläge daraufhin nachließen und er seine Augen wieder öffnen konnte, blickte er in ein dunkelblaues, eiskaltes Augenpaar, das er sogleich Kane zuordnen konnte. Jener stand mit einem finsteren Ausdruck auf seinem Gesicht vor ihm und zielte geradewegs mit einer Waffe auf Kai.

Als jener seinen Blick trotzig erwiderte, verpasste Kane ihm sofort noch einen Tritt, wodurch Kai ein weiteres Mal einen leisen Laut von sich gab.

„Der stöhnt ja geradezu wie ein Bulle!“, schimpfte Kane und trat mit seiner Waffe noch näher an den Silbernhaarigen heran, der nun nach Luft schnappte.

Jetzt würde es brenzlig werden...
 

Doch als Kai wieder aufsah, wand Kane sich ein Stück von ihm ab und blickte in eine andere Richtung. Der Silbernhaarige folgte seinem Blick und sah schließlich wie Yuri aus dem Schatten des Lagers trat.

Seine Mimik zeigte keine Gnade. Aber auch so war sein Gesicht völlig emotionslos. Weder Hass noch Abscheu waren darauf zu sehen. Aber nicht einmal seine Augen hatten diesen Glanz, den sie für gewöhnlich immer erhielten, wenn er den Silbernhaarigen sah.

Nein, dieses Mal hatten sie diesen gefährlichen violetten Ton mit dem eisblauen in sich vereint...

Durch dieses Auftreten, mit dem er Kai immer näher kam, schüchterte er jenen doch tatsächlich ein.
 

Für Kai war es schon fast unheimlich, wie der Rothaarige so vor ihm stehen blieb und auf ihn herab sah, als sei der Silbernhaarige ein niederes Wesen, das man zerquetschen musste für seinen Frevel.

Und zum aller ersten Mal in seinem Leben verspürte Kai wahre Angst. Angst vor jener Person, die er eindeutig viel zu sehr unterschätzt hatte! – Und das... Das könnte ihm nun das Leben kosten.

Leicht richtete er sich auf und versuchte den anderen seine Angst nicht zu zeigen, in dem er wiedermals seine kühle Fassade vortäuschte. Doch weder Tala noch Kane ließen sich davon beirren.

So wollte Kai schon seinen Mund öffnen um etwas zu sagen, als ihm der Rothaarige sofort ins Wort fiel.
 

„Das ist eine ziemlich ernste Sache, Kai... Also überleg dir schon mal im Voraus ganz genau, was du sagen willst... Es könnte dich das Leben kosten!“, drohte Yuri gnadenlos, als ob er niemals eine gewisse Sympathie für den Silbernhaarigen empfunden hätte.

So schloss der Angesprochene für den nächsten Augenblick seinen Mund wieder und blickte nur ruhig zum Rothaarigen empor.

„Nicke mit dem Kopf, wenn du mich verstanden hast“, befahl Tala weiter, während er einige Meter vor Kai stehen blieb und so auf eine deutliche Distanz ging.

„Na los, du verdammter Mistkerl!“, schrie Kane Kai plötzlich an und hielt ihm ganz nach die Waffe an die Schläfe, sodass der Silbernhaarige langsam und die Ruhe bewahrend mit dem Kopf nickte, auch wenn ihm die Waffe an seinem Kopf mehr als unangenehm war.

Dies konnte auch Yuri nachvollziehen. Er spürte regelrecht Kais schnellen Atem...
 

„Setz dich richtig hin... Und dann sag mir, was du hier zu suchen hast!“, forderte der Rothaarige weiter und Kai gehorchte ihm ohne weiteres.

„Hör zu Tala...“, begann der Silbernhaarige, während sich seine Gedanken geradezu überschlugen und er versuchte eine plausible Antwort auf dessen Frage zu finden. Dass Yuri bei der Erwähnung seines Vertrautennamen von ihm leicht zusammenzuckte, bekam der Jugendliche dadurch nicht mit...

„Mensch... Ich schulde dir eine verdammte 5.Sek- Maschine... Und Miguel schraubt da drin an vier unglaublichen Karren herum“, fuhr Kai fort und wagte es zum ersten Mal wieder, in Yuris Gesicht zu sehen. Seine Augen hatten ihren gefährlichen Lilaton bereits verloren, allein dadurch, dass Kai ihn anschaute...
 

„Gerade erst heute morgen hat er bei mir weitere, unglaubliche Teile bestellt!“, schloss er seine Erzählung ab. Yuri wechselte daraufhin einen kurzen Blick mit Kane. Erst nach einigen Minuten fiel dann sein Blick wieder auf Kai, der vor ihm dasaß...

Tala gab wenige Sekunden später ein leichtes Seufzen von sich und fuhr sich durch seine Haare, schlagartig darauf war seine Unbarmherzigkeit jedoch wieder da.

„Und was soll das heißen?!“, Yuri verschränkte seine Arme demonstrativ vor der Brust.

„Dass du in jede Werkstatt einsteigen und die Konkurrenz ableuchten willst?“, ermittelte Tala scharf.

Kai warf einen kurzen Blick zu Kane, der seine Waffe etwas von seiner Schläfe genommen hatte.
 

Der Silbernhaarigen legte so eine Hand an die Waffe an und drückte jene von sich weg. Kane ließ ihn gewähren...

Kai erhob sich daraufhin vom Boden, nachdem die Pistole einen ausreichenden Abstand zu seinem Kopf eingenommen hatte. Er wankte nachfolgend noch etwas und sein Atem ging immer noch schwer, während bei jedem neuen Atemzug seine Brust noch von den von Kane verpassten Schlägen, schmerzte...

„... Ja...“, gestand er schließlich, als er Yuri wieder gegenüberstand. „Ich kann mir einfach – und das weißt du Tala – keine weitere Niederlage mehr leisten.“

„Quatsch! Tala, er ist ein beschissener Bulle!“, warf Kane hasserfüllt ein und hielt Kai die Waffe wieder gefährlich nahe an den Kopf.
 

„Er ist ein Bulle!“, bestand Kane schreiend ein weiteres Mal auf seine Vermutung, die er de facto als Tatsache darstellen wollte.

Yuri wand sich von den beiden ab und schloss für einen kurzen Moment seine Augen, als er sie wieder öffnete, fiel sein Blick ein weiteres Mal auf Kai, der ziemlich angeschlagen wirkte. Seine Augen hatten ihren gefährlichen Ton zurückerlangt.

„Bist du einer...?“, fragte er schließlich direkt.

Kai antwortete nicht darauf und tat auch sonst nichts, um die Aussage in irgendeiner Weise abzustreiten, sie aber auch nicht zu erwidern.

Auf Talas Gesicht schlug sich ein kleines Grinsen.
 

„Los... verrat mir dein Geheimnis, Kai... Ich will es aus deinem Mund hören!“, fuhr Yuri leicht grinsend fort.

„Ich... versteh nicht was du meinst...“, erwiderte der Silbernhaarige und fühlte sich immer unwohler, je länger Tala ihn so musternd anschaute.

„Komm schon... Ich meine, du zerstörst gerade mein Bild von dir, zu dem ich immer vergötternd aufgeschaut habe!“ Völlig verblüfft schaute Kai seinen Gegenüber auf diesen Ausruf hin an. Tala grinste nur.

„Was...? Soll ich dir einen Wink mit dem Zaunfahl geben? Na gut... Wie wär’s, wenn du einfach mal mit deinem Nachnamen beginnst. Oder soll ich ihn sagen?“, sagte der Rothaarige ungeniert und völlig gelassen.
 

Kais Augen weiteten sich schlagartig vor Unglauben.

„Woher... hast du...?!“

„Da gibt’s so was Kleines und Nettes... Internet genannt. Da stehen eine Menge Infos über alle möglichen Leute drin und auch hübsche Bildchen. Das Siegerfoto von deiner vorherigen Weltmeisterschaft hat mir ganz besonders gut gefallen. Hab’s mir sogar ausgedruckt... Vielleicht unterschreibst du ja mal für mich drauf, so als ne Art Autogramm, na? ... Würdest du das tun, Kai Hiwatari?!“
 


 

to be continued...
 

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So Ihr Lieben - das war's auch schon wieder!

Ich hoffe, dass Euch der kleine Spannungsanstieg gefallen hat und es sich auch somit für Euch lohnte, so lange zu warten, bis wieder ein neues Chap kam!
 

Ich würde mich jedenfalls wieder sehr über Eure Meinung zu diesem Chapter freun -wenn Ihr also wiedermals die Lust/Zeit dazu habt, dann hinterlasst mir doch ein kurzes Feedback!
 

THX schon im Voraus!

Und schließlich: bis demnächst!!!
 

Eure
 

Marli-chan aka xXDPXx

Part I, Chapter Ten

Hallo Ihr Lieben!
 

Ich hoffe, Ihr habt Weihnachten und die darauf folgenden Feiertage gut überstanden und schön genossen!

Da der letzte Upload bei "The Fast and the Furious ~3~" schon eine gute Ewigkeit zurückliegt, dachte ich mir, dass ich die Ruhe zwischen den Feiertagen und Neujahr nutze, um wieder ein Chapter zu veröffentlichen und Euch den Start ins nächste Jahr zu versüßen! =]
 

Daher werde ich Euch auch schon nicht länger als nötig aufhalten!

Ich wünsche Euch nur nachträglich schöne Weihnachten und natürlich schon mal vorzeitlich eine guten Rutsch ins neue Jahr!

Kommt gut rein und feiert schön, auf dass 2008 noch besser werde, als 2007! XD
 

An dieser Stelle auch wiedermals ein MEGA DANKESCHÖN an alle Kommentarschreiber!!! Ihr seid wirklich soooo lieb zu mir!!! Es ist immer wieder ein toller Ansporn! ^___^
 

So und jetzt natürlich super viel Spaß beim Lesen des neuen Chapters!!!
 

P.S: Falls Ihr Fragen/Anregungen usw. haben solltet, wendet Euch diesbezüglich auch gern per ENS an mich - Kommentare lese ich super gern und freu mich auch immer wieder über sie, aber ich komme zumeist nicht zum Antworten von diesen, daher lieber noch zusätzlich ne ENS schreiben, wenn Ihr wirklich unbedingt auf etwas eine Antwort haben wollt! ;)
 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Ten von ?

Music: Bon Jovi, Song: none

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: noch unbekannt

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Ten
 


 

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Kais Augen weiteten sich schlagartig vor Unglauben.

„Woher... hast du...?!“

„Da gibt’s so was Kleines und Nettes... Internet genannt. Da stehen eine Menge Infos über alle möglichen Leute drin und auch hübsche Bildchen. Das Siegerfoto von deiner vorherigen Weltmeisterschaft hat mir ganz besonders gut gefallen. Hab’s mir sogar ausgedruckt... Vielleicht unterschreibst du ja mal für mich drauf, so als ne Art Autogramm, na? ... Würdest du das tun, Kai Hiwatari?!“
 

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Kais letzter Rest an Beherrschung verflog im selben Augenblick, da Tala seinen vollständigen Namen aussprach und somit seine Identität aufflog.
 

Seine Gedanken überschlugen sich dabei geradezu.

Wenn der Rothaarige über seinen Namen und somit über auch über seine wirkliche Person wusste, hatte er dann auch in Erfahrung bringen können, dass er undercover arbeitete...?!

Nein, das konnte nicht sein, denn dann würde er wohl schon längst tot und blutüberströmt vor Yuris Füßen auf dem Boden liegen. Er hatte also nur herausfinden können, wer Kai einmal gewesen war. Und anscheinend wusste auch wirklich nur der Rothaarige Bescheid, denn auch Kane starrte nun ungläubig auf den Silbernhaarigen herab und ließ seine Waffe einfach sinken – wohl vor Erstaunen.
 

„Lass uns eine kleine Spritztour unternehmen, Hiwatari!“, sagte Tala unerwartet, immer noch belustigt von Kais Gesichtsausdruck, und schritt einfach an diesem und Kane vorbei...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Fast 30 Minuten später fand sich Kai mit den beiden in der Nähe des Platzes wieder, an welchem er seinen ersten Wagen geschrottet bekommen hatte.

Als er mit Kane und Tala aus dem Wagen stieg, während Bryan darin zurückblieb, erblickte er eine gigantische Halle, die mit einem hohen Zaun umringt war. Überall auf den Toren dieser waren seltsame japanische - oder wohl eher chinesische – Zeichen, woraus der Undercovercop schlussfolgerte, dass diese Halle vielleicht zu jenem Lee Kon gehören könnte... Vermögend sollte der Junge ja sein...
 

Tala gab Bryan im nächsten Moment die Anweisung sich nicht erwischen zu lassen und sie zu warnen, sollte sich irgendetwas Verdächtiges tun. Dann stieg er gemeinsam mit Kane über das hohe Gitter. Kai folgte ihnen nur wenige Sekunden später.

Gemeinsam kletterten sie über eine Art Leiter auf das Dach des Lagers und schlichen sich zu einem der Fenster.

Ohne jegliche Rücksicht schlug der Rothaarige mithilfe von Kanes Waffe dieses ein und stieg als erster hinunter.

Kane folgte ihm daraufhin und Kai bildete das Schlusslicht.
 

Kai fand sich in einer gewaltigen Halle wieder und musste feststellen, dass nicht nur er eine Taschenlampe für diesen Fall mitgenommen hatte. Auch Yuri und sein Begleiter zogen eine hervor und schauten sich in der Halle um.

Kai blieb eher in Kanes Nähe als Talas. Er wollte sich irgendwelche Fragen oder Blicke seitens des Rothaarigen ersparen. Irgendwie hatte er nämlich gegenüber jenem ein schlechtes Gewissen. Woher dieses jedoch kam konnte sich der Silbernhaarige auch nicht so recht erklären.

Jedoch wurde er in seinen Gedanken schlagartig unterbrochen als Kane den Strahl seiner Lampe auf einen schwarzen Honda Civic lenkte.
 

„Hey Tala!“, rief Kane, der sogleich zu den beiden stieß, seinen Freund im nächsten Augenblick. „Diese Wagen hier haben überhaupt keine Motoren!“

Auch Tala beschien nach Kanes Aussage die ersten beiden Hondas, die im Vordergrund standen und deren Vorderfronten geöffnet waren. Tatsächlich fanden sich dort keine Motoren wieder.

„Mit was wollen die denn Rennen fahren... – Mit Träumen und Hoffnungen?!“, stellte der Rothaarige eine rhetorische Frage einfach so in den Raum. Kane verstand sie jedoch als gewöhnliche Frage und antwortete mit einem knappen „keine Ahnung“ darauf.
 

Kai unterdessen hatte sich wieder von den beiden abgewandt und schaute sich weiter in der Halle um, bis er zu einigen hohen Regalen kam auf denen er lauter DVD-Player, sowie Digitalkameras wiederfand.

„Auf jeden Fall sind die ganz schön ausgekocht und genügend Kohle um sich alles zu leisten, was sie wollen, haben die auch...“

Im nächsten Moment wurde Kane durch das Klingeln von Yuris Handy unterbrochen. Dieser zog es sogleich hervor und ging rasch dran.

„Was gibt’s Bryan?“
 

Jener saß gerade in seinem Wagen, mit dem sie hergekommen waren und musste sich im nächsten Moment ducken, da einige Motorräder und ein Auto an ihm vorbeifuhren.

„Große Probleme, Tala! Das Wolfsrudel ist im Anmarsch: Lee und seine Bande! Und sie sind direkt auf dem Weg zu euch. Ihr müsst abhauen!“, warnte der Grauhaariger rasch.

Yuri nickte nur merklich und legte dann sogleich auf.

„Wir müssen abhauen. Lee is im Anmarsch! Komm schon, Hiwatari!“, rief er Kai, der sich gerade immer noch die Player besah.

Überrascht von diesem Ausruf, wirbelte Kai herum und eilte zurück zu den anderen. Er hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt, dass Tala nun über seinen Nachnamen Bescheid wusste...
 

Sie hatten jedoch keine Zeit mehr zu fliehen, da bereits die Türen automatisch geöffnet wurden und das Licht in der Halle anging. Nur wenige Sekunden später fuhren auch schon die ersten Motorräder in die Halle ein.

Kane war der erste, der sich hinter einem der der Regale verbarg. Yuri und Kai schafften es nicht einmal so weit. So versteckte sich der Rothaarige hinter einem älteren Wagen, der weiter abseits stand und als Kai an ihm vorbei lief, zog er diesen an der Hand einfach zu sich herunter, sodass der Silbernhaarige halb auf Talas Schoss landete.
 

Jener wollte sich schon über diesen Überfall beschweren, musste jedoch seinen Protest im Keim ersticken lassen, da die ersten Maschinen bereits abgeschaltet wurden und nun Stille herrschen musste, wenn sie nicht entdeckt werden wollten.

Yuri zugleich schien diese Situation doch sichtlich zu gefallen... Auf seinem Gesicht lag wiedermals das übliche Grinsen, das Kai so langsam verabscheute, weil er es meist nur in seinem Zusammenhang zu sehen bekam.
 

Dann glitt seine Aufmerksamkeit jedoch zu dem geöffneten Tor und den abgestellten Motorrädern. Deren Besitzer nahmen gerade ihre Helme ab. Beiden ersten waren Lee und auch Gary.

Lee Kon gab wenige Minuten später seinem Kumpanen eine Anweisung, woraufhin dieser sogleich darauf verschwand und für einen gewissen Zeitraum fortblieb.

Kai richtete sich neugierig geworden etwas auf, wodurch er sein Gewicht auf Talas Schoss anders verlagern musste.

Dieser störte sich nicht an den Bewegungen des Silbernhaarigen, die jener vollzog. Es schien ihm sogar recht zu gefallen, während er selbst nur still sitzend blieb.
 

Kais Aufmerksamkeit galt zwar dem Geschehen vor seinen Augen, dass er über das Auto, hinter dem sie sich versteckten, hinweg beobachtete, doch im Hintergrund seiner Gedanken spiegelte sich auch eine unglaubliche Skepsis wider.

Dieser Yuri Ivanow wurde ihm von Mal zu Mal und mit dem Zunehmen ihrer Begegnungen, immer unheimlicher.

Kai hasste es einfach, wenn er es nicht vermochte, einen Charakter richtig einzuschätzen, denn dann fühlte er sich selbst wie ein offenes Buch jenem gegenüber, der seiner Meinung nach darin ungeniert lesen konnte.

Und so etwas konnte er einfach nicht hinnehmen. Diese Erziehungen hatte er schon von klein auf eingetrichtert bekommen. Dies war wohl die einzige „Wohltat“, die seine Familie jemals an ihm begangen hatte.
 

Jedoch musste er seine Überlegungen und vergangene Erlebnisse für den Moment zurücklegen.

Denn just in diesem Augenblick kehrte Gary wieder zurück und in seiner Begleitung fand sich ein total verstörter und verängstigter Joe wieder...

Nun schien selbst das Interesse des Rothaarigen gestiegen zu sein. Mit einem leichten Schwung hatte er sich etwas erhoben und folgte nun Kais Blick zu den Asiaten und ihrem „Gefangenen“ herüber...

Diesem wurde von Gary gerade eine Waffen bedrohlich nahe an den Schädel gehalten, was den Silbernhaarigen selbst nur zu gut an seine eigene Erfahrung von Vorhin erinnerte, über die er jedoch nicht mehr nachdenken wollte.
 

Joe wurde von Gary einfach in Richtung Lee geschubst, der im nächsten Moment zu zwei Wagen ging, die weiter abseits stand. Es waren die Honda Civic Modelle, deren geöffnete Motorhauben deutlich die Leere und das Fehlen des Motors anzeigten.

„Ich will dich mal was fragen... Joe!“, erhob urplötzlich Lee das Wort und blieb vor einem der Wagen stehen, während Gary den Besitzer der Werkstattkette zu seinem Freund schubste und hinter ihm bedrohend stehen blieb.

„Siehst du hier etwas, das nicht stimmt?“ Lees Stimme war gefährlich ruhig.

Doch der ältere Mann gab sich nicht so schnell geschlagen; mit einem lässig aufgesetzten Blick schaute er kurz auf den Wagen und dann wieder auf Lee.

„... Nein...“, erwiderte er monoton und blickte dem Asiaten dabei fest in die Augen.
 

„Nein? So...“ Lee schloss seine Augen und grinste für einen Moment, während er die Hände an seine Hüften legte...

In den darauffolgenden Sekunden wurde Joe jedoch schlagartig an seinem Hemd und seinen Haaren gepackt und von Lee tief nach unten zum Wagen gezogen.

„Wir haben keine MOTOREN! Oder etwa doch?! ODER ETWA DOCH?!“, tobte der Schwarzhaarige im nächsten Moment, während er den Mann immer weiter in den leeren Raum des Wagengestells drückte.

„Nein... NEIN!“, schrie Joe sogleich verzweifelt, wonach Lee ihn brutal wieder hochzog und einfach von sich stieß, sodass sein Gegenüber ins Taumeln kam. „Habt ihr nicht...“, meinte Joe schließlich und die Angst spiegelte sich nur all zu deutlich in seinen Augen wider.
 

„Ein paar spezielle Motoren würden kurz vor dem großen Wüstenrennen bestimmt eine Menge Kohle bringen... Hab ich Recht, Joe?“, fragte Lee wieder vollkommen gefasst und zog im Vorbeigehen an dem Älteren gelassen seine Lederjacke aus.

„Wahrscheinlich schon...“, nuschelte der Gefragte zugleich als Antwort.

„Ziemlich dreist... Ja, du wirst immer dreister“, murmelte der Schwarzhaarige leise.

„Was meinst du, Gary? Nehmen wir 40-er oder 50-er?“, wand sich Lee fragend im nächsten Augenblick an seinen Verbündeten.

„Hm... 40-er hören sich doch gut an, nicht?“, grinste Gary hinterhältig und legte durch diese Aussage doch etwas Hirn an den Tag. Rays Cousin nickte daraufhin nur und schmiss seine Jacke einem seiner anderen Kumpanen zu, dann wirbelte er blitzschnell zu Joe herum, packte diesen und schleuderte ihn zu Boden.
 

Knallhart hielt er diesen runtergedrückt und griff zu einem Schlauch mit einem runden Ventil, welcher an einer roten, kniehoher Flasche befestigt war. Viele von diesen Dingern standen verstreut in dieser Halle herum, das hatte Kai schon zuvor bemerkt. Er hatte aber nicht nachgesehen, was sich in ihnen befand.

Er brauchte jedoch auch nicht mehr länger darüber zu rätseln, da schon im nächsten Moment Lee den Schlauch nahe an Joes Gesicht hielt. Kurz darauf begann Gary einen kleinen Hebel, der an jener Flasche, zu welcher der Schlauch gehörte, angebracht war, immer wieder auf- und abzudrücken. Dadurch lief eine starkriechende, schwarz-braune Flüssigkeit aus dem Schlauch direkt über das Gesicht des Mannes und auch in dessen Mund, wodurch dieser verzweifelt versuchte, es wieder auszuspucken...

Kai brauchte nicht zweimal hinzuschauen, um zu wissen, dass dieses Zeug Öl war und umso mehr bedauerte er auf einmal seinen früheren „Boss“.
 

„Wo sind sie?!“, fragte Lee unbarmherzig, während immer weiter Öl über das Gesicht Joes floss, der leicht röchelte.

„WO SIND SIE, JOE!!!“, brüllte Lee wieder und hielt das Ventil noch näher heran. Joe konnte kaum noch atmen und wand seinen Kopf verzweifelt hin und her, um der Prozedur irgendwie zu entgehen. Schließlich jedoch musste er nachgeben...

„In... in... meinem... Lager... haus!“, brachte er hervor und musste dabei Öl in Kauf nehmen, das in seinen Mund lief.

Lee ließ schlagartig von ihm ab und knallte ihm den Schlauch unbarmherzig an den Oberkörper, dann stand er auf und trat einige Schritte zurück.

Seine Hände waren ebenso ölverschmiert und sein schwarzes Shirt hatte auch etwas abbekommen.
 

Mit einem finsteren Blick strafte er daraufhin Joe, der sich am Boden wand und würgte.

Danach schaute Lee wieder missmutig auf seine Hände und trat zurück. Er schien anscheinend den Gedanken zu hassen, dreckige Hände zu haben.

>Der hat auch so schon genug Dreck stecken<, dachte der Silbernhaarige erbarmungslos, der alles zusammen mit Yuri und Kane mitangesehen hatte.

Lee ließ sich im nächsten Moment von einem seiner Leute einen Lappen geben, mit dem er sich den Dreck von den Fingern wischte und dann kurz wütend über die verschmutzte Stelle auf seinem Shirt fuhr.

„Joe, komm her und knie vor mir nieder“, befahl der Chinese dabei.

Und der ältere Mann machte sich auch tatsächlich auf allen Vieren und immer noch schrecklich hustend und würgend, auf den Weg zu dem Schwarzhaarigen.
 

Er schien mit seinen Nerven am Ende zu sein und war über und über besudelt mit Öl.

Als er schließlich vor Lee und Gary aufhörte zu kriechen und sich tiefer beugen wollte, holte der schwarzhaarige Asiat plötzlich mit seinem Fuß aus und trat dem Knienden heftig in seine Magengegend, sodass dieser vor Schmerz aufschrie.

„Lass dir das eine Lehre sein, Joe!“, gab Lee mit drohendem Unterton von sich und schmiss den beschmutzten Lappen einfach auf den Werkstattbesitzer.

„Los Leute, lasst uns unsere Motoren holen!“, wand er sich dann an seine Crew und Gary.

Und schon im nächsten Moment waren sie wieder verschwunden und ließen Joe allein zurück...
 

Kai wollte schon aufspringen und zu diesem eilen, da hielt ihn plötzlich eine starke Hand fest und zog ihn zurück an eine Brust.

Perplex darüber, reagierte der Silbernhaarige anfangs nicht, bis er Yuris Herzschlag vernahm und dessen heißen Atem an seinem Ohr ein weiteres Mal fühlte.

Jener hatte es sich in einer Ecke bequem gemacht und nun Kai auch zu sich gezogen.

„Nein... Die dürfen nicht erfahren, dass wir hier gewesen sind... Bleib bei mir, ich pass schon auf dich auf, ... Schöner ...“

Kai wand seinen Kopf von Talas Brust und schaute diesem wütend in die Augen. Er verkniff sich daraufhin einen bissigen Kommentar, da sich Joe im nächsten Moment erhob.

So musste er wohl oder übel, unter den finsteren Blicken Kanes, halbwegs auf und halbwegs an dem Rothaarigen sitzen bleiben, bis der Werkstattbesitzer ebenso aus der Halle verschwunden war.
 

Sogleich, als dies passiert war, sprang Kai von Tala weg und schlug den Weg, auf den sie gekommen waren, wieder ein.

Kane und schließlich Yuri, der ein zufriedenes Grinsen auf seinem Gesicht hatte, folgten ihm bis zu Bryan zurück, der bereits besorgt in seinem Wagen auf sie wartete.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Als guter Undercoveragent hatte Kai Hiro eigentlich gleich am nächsten Tag über die neusten Ereignisse aufklären sollen, die, so glaubte er, doch einiges an Licht in diese Sache brachten.

Doch der Silbernhaarige hatte sich da leider gehörig verkalkuliert. Schon am nächsten Morgen in Herrgottsfrühe erhielt er einen Handyanruf von Salima, die ihn bat, in die Werkstatt zu kommen, da einiges an Arbeit zu erledigen wäre.

Missmutig hatte Kai so seinen Partner angerufen und das Treffen auf den Abend verschoben. Dass Hiroshi darüber kein Stück glücklich war und am Telefon sowieso ziemlich angefressen geklungen hatte, hatte die Laune des Jugendlichen auch nicht gebessert.
 

Tja, an der Werkstatt Yuris angekommen, musste er nach Beendigung seiner Arbeit die nächste „Überraschung“ miterleben. Bryan bat ihn, noch dazubleiben, um an dem Gefährt für Tala rumzuschrauben, das Kai diesem noch schuldete.

Und so konnte jener natürlich nicht verneinen und widerwillig der Bitte zustimmen. Dass er während der ganzen Zeit von allen anderen beobachtet wurde, entging ihm natürlich nicht. Kai ahnte schon, dass der Rothaarige kein Blatt vor den Mund genommen und allen erzählt hatte, was für einen „berühmten“ Arbeiter er doch hatte.

Dass er sogar etwas weiter ausgeholt haben könnte, schien dem 20-jährigen sogar – zu seinem großen Leid – gar nicht mal so unwahrscheinlich, schließlich nannte ihn das Rothaar auch ständig „Schöner“ und flirtete bei jeder Gelegenheit mit ihm...

Oder besser gesagt, Tala versuchte es... Kai sprang ja nicht drauf ein.
 

Die dritte Verwunderung, die Kai an jenem Tage miterleben musste, war, dass er trotz der Gafferei, mal von Tala verschont blieb.

Jener schenkte ihm kaum Beachtung. Wenn sich ihre Wege kreuzten, ging der Rothaarige sogar manchmal so an ihm vorbei, als sei jener Luft und wenn es darum ging, abzuklären, welche Teile für den Motor in Frage kamen, so sprach Yuri nur ganz wenig mit und mied Kais Blick dabei.

Wenn ihm dabei ganz die Lust verging, wand er einfach ab, meinte er vertraue Bryan und ihm und suchte sich eine andere Maschine, um sich um deren Probleme zu kümmern.

Der Silbernhaarige war natürlich dabei nicht der Einzige, der diese kalte, abweisende und vor allem urplötzlich veränderte Haltung von Yuri ihm gegenüber bemerkte...
 

Dennoch war der frühere Motorradweltmeister wirklich ganz froh darum, von Tala in Ruhe gelassen zu werden. So konnte er mit Bryan in Ruhe an der Maschine für diesen herumwerkeln und auch etwas mehr Zeit mit den anderen aus dessen Team verbringen... vor allem Salima.

Und dieses Mal schien sogar Yuri selbst keine Einwände dagegen zu haben. Immer wenn er die beiden sah wie sie sich unterhielten oder über etwas lachten, dann wirbelte er einfach herum und verschwand in einem anderen Raum.

Sowieso führte er sich merkwürdig auf...

Obgleich es Kai ja nichts anging, siegte seine Neugier schließlich doch über sein Desinteresse an Tala und so versuchte er schließlich bei den anderen, besonders bei dessen Schwester Salima, Infos darüber einzufahren, was jenen denn bedrückte...
 

Doch auch keiner der anderen konnte ihm darauf eine Antwort geben. Jeder stellte nur Vermutungen an und so kam Kai schließlich doch kein Stück weiter.

Als sich schließlich sein Feierabend gegen 18.30 Uhr meldete, hörten er und Bryan auf, an Yuris Maschine herumzuwerkeln, bei der sie ein schönes Stück vorangekommen waren.

Langsam nahm der Wagen wirkliche Gestalt an und sah von der inneren Ausstattung her einfach nur heiß aus...

Als Kai die Uhrzeit ansprach und sein Arbeitsende, nickte Bryan nur und lobte ihn sogar für seine Arbeit. (Was wirklich ein halbes Wunder war, weil der Hellhaarige niemanden besser oder nur annährend so gut fand wie sich selbst, wenn es um mechanische Arbeiten an einer Kiste ging – dementsprechend trat er eigentlich auch seinen „Rivalen“ gegenüber – bei Kai schien er allerdings eine Ausnahme zu machen...)
 

Daraufhin meinte der gebürtige Amerikaner, dass der Silbernhaarige sich ruhig verziehen und ihm die letzten Handgriffe überlassen könne. Mit einem Einschlagen als Dank, machte sich Kai schließlich zu einem kleineren Raum im hinteren Bereich der Werkstatt auf. Dort hatte er seine Tasche abgelegt in der sich vorsorglich frische Klamotten gestopft hatte, weil er doch schon geahnt hatte, dass er vor dem Treffen mit Hiro nicht mehr dazu kommen würde, nach Hause zu fahren und sich dort umzuziehen...
 

Er hatte sich gerade sein Shirt ausgezogen und einen kurzen Blick auf seine Phönixtätowierung geworfen, da schlangen sich zwei starke Arme um seinen Körper und zogen jenen nach hinten an einen weiteren. Kai zuckte dabei nicht einmal mehr zusammen. Er hatte schließlich schon desöfteren mit diesen Händen und dem dazugehörigen Leib Bekanntschaft gemacht, wenn auch nicht gerade freiwillig.

So entglitt ihm nur ein leichtes Seufzen. Zugleich fuhr die eine Hand seines Hintermannes über sein Tattoo am linken Arm.

Plötzlich schlich sich dabei ein dezentes und selbst ungewolltes Grinsen auf Kais Lippen.

„Und ich dachte, du seiest krank...“, schmunzelte er leicht und wirbelte herum, schaute daraufhin in zwei hellblaue Saphire, die ihn belustigt anschauten.
 

„Bei solchen Aussichten kann ich eben nicht mehr an mich halten...“, begann sein Gegenüber lächelnd und entließ den Silbernhaarigen aus seiner Umarmung.

Dieser wand sich wieder halb von Yuri ab und griff in seine Tasche nach einem sportlich geschnittenen Muskelshirt.

Kai spürte nur all zu deutlich, dass die Stille zwischen ihnen Tala doch zu schaffen machte und so schenkte er seine Aufmerksamkeit, nachdem er sich vor Yuris Augen fertig umgezogen hatte, allein diesem.

„Also, wenn du mich überfallen wolltest, hast du deine Chance jetzt aber so ziemlich verpasst, mein Guter.“

„Keine Sorge, Süßer... Ich bin voll auf meine Kosten gekommen“, grinste jener zurück. Der 20-jährige gab darauf keine Antwort, schüttelte nur leicht tadelnd seinen Kopf.
 

„Na ja... Wenigstens schön, dass der „alte Tala“ wieder da ist“, entgegnete er knapp.

„Was, hast du mich etwa vermisst, Süßer?“, lachte der Rothaarige erfreut.

„Das hättest du ja wohl gern“, schmunzelte sein Gegenüber ebenso und warf sich lässig seine Tasche über eine Schulter.

Schließlich warf er eine knappe Verabschiedung zu Yuri und wollte schon aus dem Raum treten, als er eine Hand an seiner spürte. Verwundert vollzog er eine halbe Drehung.

„Ähm... Kai... Könntest du... nun... äh... würdest du...“

Was war denn das?! – Jetzt war der Silbernhaarige wirklich verblüfft. Tala und schüchtern? Tala und verlegen...?! – Wo hatten sie den echten Yuri hingebracht!
 

Jenes Rothaar, das gerade mit leicht geröteten Wangen vor ihm stand und irgendetwas daherstotterte, das konnte doch nicht der Yuri Ivanow – dieser ewige Störenfried – sein!

„... Hätt... Kai... Hättest du Lust heute Abend zu unserem Filmabend zu kommen? Nur die Crew ist da. Die anderen, wie Salima und Bryan... würden sich echt freuen...“, begann er letztlich ziemlich zögernd und mied dabei den Blick des Rotäugigen, hielt aber immer noch dessen Hand fest.

„Und ich natürlich auch!“, warf er nach weiteren Sekunden urplötzlich in den Raum und blickte dabei wieder zum ersten Mal auf den Silbernhaarigen, der immer noch ziemlich verwundert auf den Rothaarigen blickend dastand.

„Das ist doch jetzt nicht dein Ernst?!“, brachte Kai fassungslos nach einigen Minuten hervor.
 

Schlagartig senkte Tala wieder seinen Blick und ließ Kais Hand los, fuhr sich dafür einmal durch seine Haare, was seine Verlegenheit widerspiegelte...

„Tut... mir Leid... Ich dachte mir schon... dass das ne bescheuerte... Idee...“

„Du veranstaltest dieses Theater den ganzen heutigen Tag, weil du dich bis jetzt nicht getraut hast, mich zu fragen, ob ich zu eurem Filmabend kommen will?!“, unterbrach ihn der Silbernhaarige ganz plötzlich und konnte sich darauf ein kleines Lachen nicht verkneifen.

Zugleich strich sich Yuri ein weiteres Mal durch sein Haar.

„Nun also... irgendwie... schon... so ein bisschen...“, gab er nuschelnd von sich.
 

Kai musste nach dieser Aussage ein weiteres Mal kurz lachen. Das war echt zu gut!

So ließ er seine Tasche einfach neben sich auf den Boden gleiten, stemmte seine Hände in die Hüften und sah sein Gegenüber mit einem leicht tadelnden Blick entgegen.

„Tala... Was soll ich nur von dir halten?“, meinte der Silbernhaarige im nächsten Moment gespielt verunsichert und entlockte selbst dem Rothaarigen dadurch ein kleines Schmunzeln.

„Nun... Ich hab mich nicht nur deswegen heute so daneben benommen... Es war auch wegen gestern Nacht... Mit der Bedrohung und so... Ich dachte, du nimmst es mir ziemlich übel und tauchst erst gar nicht auf. Deswegen hab ich auch Salima gebeten, dich anzurufen und wenn nötig umzustimmen hierher zu kommen“, murmelte Tala leicht abwesend mit seinen Gedanken und niedergeschlagenem Blick.
 

Der Jugendliche ihm gegenüber schüttelte nur leicht seinen Kopf.

„Das alles nur, weil du dachtest ich sei sauer auf euch? – Gott, ich weiß wirklich nicht, was ich von dir halten soll Ivanow... Entweder bist du wirklich total bescheuert oder einfach nur total sweet“, gab Kai, ohne vorher über seine eigenen Worte nachzudenken, von sich.

Ehe ihm bewusst wurde, was er da gerade ausgesprochen, hatte Yuri schon überglücklich seinen Kopf gehoben und strahlte wie ein kleines Kind übers ganze Gesicht...

„Du bist nicht sauer...?“, fragte er nach, als könne er dies gar nicht glauben.

„Wieso sollte ich? Wenn so eine Aktion nich noch mal kommt und du mir endlich vertraust, lass ich Gras drüber wachsen“, erwiderte Kai cool.
 

„Das müssen wir feiern! Und zwar auf dem Filmabend!“, rief Tala schlagartig aus und lief zu Kai herüber, schnappte sich dessen Tasche und einen Arm des anderen und zog diesen mit sich aus der Werkstatt.

„Halt Tala... Nein, das geht nicht, ich hab noch was vor!“ Doch Kais Protest wurde im Keim erstickt und so musste er sich schließlich doch geschlagen geben, als Yuri sich seine Fahrzeugschlüssel aus seiner hinteren Hosentasche stibitzte und damit die Fahrertür des roten Pick-Ups öffnete und jene bereit für Kai aufhielt.

Der Silbernhaarige schaltete noch schnell sein Handy aus, dann stieg er nachgebend in seinen Wagen und wartete darauf, dass Tala zu ihm auf dem Beifahrersitz Platz nahm.

So fuhr der Silbernhaarige statt zu Hiro, der ihn eigentlich schon erwartete, in Richtung Team-Haus davon, wo die anderen von Yuris Crew bereits auf sie warteten...
 

Auf der Fahrt dorthin wurde Kai jedoch mehr als einmal bewusst, dass der vertraute Tala wieder vollkommen regeneriert und einsatzfähig war.

Und so blieb der Silbernhaarige nicht mehr vor dessen eindeutig zweideutigen Situationen verschont.

Doch irgendwo war er auch froh, dass Tala wieder ganz der Alte war...
 

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Tatsächlich wurde es bei Tala zu Hause noch ein ziemlich schöner und vor allem lustiger Abend. Selbst Kane ließ mal seine Krallen unbenutzt und wechselte sogar ein, zwei Worte mit Kai, ohne dass die beiden sich dabei in die Haare bekamen.

Der 20-jährige schätzte jedoch, dass das nur daran lag, dass Yuri da ein kleines Machtwort mit seinem Kumpanen, auch wegen seiner Aktion von letzter Nacht, gesprochen und um zu etwas Zurückhaltung gemahnt hatte...

Insgesamt war so, bekräftigt auch durch Alkohol, eine ziemlich gute und lockere Stimmung und als man sich schließlich nach einem kurzen Essen, vor dem Fernsehen zusammenfand, schien dies ein perfekter Abschluss für den Abend zu werden...
 

Selbst Kai vergaß sein Treffen mit seinem FBI-Partner Hiroshi und genoss dafür die gute Atmosphäre. Auch wenn er es sich wohl nie zugestanden hätte, so vergaß er sogar in einigen Momenten dieses „harmonischen Beisammenseins“, dass er hier eigentlich bei seiner Arbeit als Undercoveragent war...

Als dem Silbernhaarigen dies mehr und mehr auffiel, riss er sich von den anderen los und verschwand in der Küche bei Salima, die gerade den Abwasch machte.

Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen gesellte er sich zu ihr und half ihr dabei, indem er abtrocknete.

„Bei mir zu Hause musste ich nie abtrocknen...“, begann er schließlich etwas ungeschickt und reihte die getrockneten Teller nach Größe neben sich auf dem Küchentisch auf.
 

„So, tatsächlich...? – Da würde ich auch mal gerne hin. Mal nicht den Abwasch zu tätigen, das wäre ja ein Traum“, schmunzelte die Rothaarige und reichte ihm den nächsten Teller.

„Du könntest doch deinen Bruder dazu degradieren... Ich würd dir auch dabei helfen. Na, was meinst du...?“, fuhr Kai herausfordernd fort und erhielt dafür ein kleines Lachen seitens Salima.

„Du und meinen Bruder degradieren? Mit Tritten oder was? Das will ich sehen!“, meinte sie weiter lachend.

„Wenn du willst, dass ich deinen Bruder trete, dann mach ich das auch...“, entgegnete Kai, weiterhin scherzend.

„Ach, tatsächlich ... Das will ich wirklich sehen... Ja, um das zu sehen würde ich... würde ich sogar zahlen!“
 

Beiden entwich ein weiteres Lachen nach dieser kurzen Konversation, sodass sie nicht mitbekamen, wie Kane die Küche betrat, um neues Popcorn für alle zu holen, die sich gerade im Wohnzimmer den Film vor der Glotze reinzogen.

Als er Salima und Kai dort an der Spüle so ausgelassen lachen sah, stieg die pure Eifersucht in ihm hoch.

„Hey und wenn du fertig bist, dann kannst du ja rausgehen und meinen Wagen putzen!“, warf er ein, als sich das Lachen langsam legte, während er die Mirkowellentür wütend aufriss und das Popcornpäcken einfach reinwarf.

Salima war die erste, die darauf reagierte, gänzlich zu dem Blauhaarigen herumwirbelte und ihn mit einem finsteren und drohenden Blick taktierte.

„Wie war das... Kane?!“, zischte sie, gar nicht mehr erfreut.
 

„Nicht du, Salima! – Der Blindgänger da“, warf der Angesprochene mit einem dreckigen Grinsen zurück.

Kai reagierte auf diese Herausforderung jedoch nicht. Für ihn stand Kane ganz schön weit unter ihm und er würde sich, egal was der Blauhaarige auch für einen Mist verzapfte, nicht auf dessen Niveau hinab begeben...

„Ist schon gut, Salima“, sagte er deswegen ganz lässig, während er weiter Teller abtrocknete. Die Rothaarige schüttelte über Kane nur den Kopf und wand sich dann wieder zu dem Silbernhaarigen herum. Dieser sah ihr im nächsten Augenblick in die Augen, die ihm etwas zu sagen versuchten...
 

Und schon im nächsten Augenblick wand sich Salima wieder zu Kane herum, der immer noch vor der Mirkowelle stand und missmutig auf das Popcorn wartete.

„Sag mal Kane... Was war das für ein Restaurant, in das du so unbedingt mit mir gehen wolltest? – Dieses, das so ganz tolles mexikanisches Essen hat... Und das Ambiente so schön tropisch hergerichtet sein soll? ... Wie hieß das noch gleich?“, fragte sie bei ihrem Gegenüber an, als ob das zuvor Geschehene nur eine Einbildung ihrer Gedanken gewesen wäre.

Schlagartig trat ein Glitzern in Kanes Augen, während ein siegreiches Grinsen sich auf seine Lippen schlich.

„Meinst du das, wo überall diese kleinen Palmen und die vielen Lichter sind?“, stellte er sogleich enthusiastisch seine Gegenfrage.
 

„Ja... Ja, genau das... Wie hieß das noch gleich?“, entgegnete Salima sehr ruhig.

„Der Name war „Tropical Thunder“... Und wenn du willst, dann...“

Doch Salima war bereits wieder zu Kai herumgewirbelt.

„Wunderbar, da könnten wir doch zusammen hingehen!“, rief sie heiter aus. Kai, der so etwas bereits von Salima erwartet hatte, war keineswegs überrascht, als er das hörte, selbst obgleich er einst von der Rothaarigen erfahren hatte, dass sie niemals mehr mit den Freunden ihres Bruders ausgehen wollte...

Da der Silbernhaarige schon wusste, dass das einfach nur ein Manöver war, um Kane zu verärgern und um sich zu rächen spielte er einfach mal mit.

„Ja, das hört sich wirklich toll an.“

„Gut... Wunderbar. Samstags um sieben?“, fragte sie lächelnd und er nickte nur.

„Klar, klingt super.“
 

„Gut, dann hole ich dich um die Zeit ab, mein Schöner“, kam es plötzlich von jemand ganz anders. Jener stand in der Tür zwischen Flur und Küche und blickte mit einem nicht zu beschreibenden Blick auf Salima und Kai, ja er schien Kane, der gerade vor Wut zu platzen schien, nicht einmal zu beachten.

Die Rede war von Tala, der lässig am Türrahmen lehnte und ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen zeigte...

„Ist aber echt sweet von dir, Schwesterherz, dass du mir ein Date verschaffst. Du hast was gut bei mir“, zwinkerte Yuri im nächsten Moment und sah seine Schwester grinsend an. Salima senkte ihren Blick und erwiderte nichts darauf. Das, was so als Spaß begonnen hatte, drohte nun zu eskalieren.

„Hey, Moment mal Tala... Das war doch nur...“
 

„Wo wohnst du?“, fragte der Rothaarige geradewegs heraus und erstickte Kais Protest dadurch.

„Oben in den südlichen Hills... Aber jetzt hör...“

„Wunderbar, dann hole ich dich Schlag sieben vor deiner Haustür ab. Also sei bereit“, lächelte Yuri weiter. Doch nicht nur er schien von dieser Situation angetan zu sein, auch Kane grinste fies, dadurch, dass sich diese Situation auch in seine Richtung geneigt hatte.

„Ich werde garantiert nirgendwo mit dir hingehen!“, protestierte Kai sogleich weiter.

Doch Yuri lächelte ihm nur zu, warf einen kurzen Blick zu Kane, der sich das fertige Popcorn schnappte und dann mit einem fiesen Grinsen, das er dem Silbernhaarigen zuwarf, aus der Küche verschwand.
 

Als jener fort war, sagte er fröhlich:„Ich fasse das als „Ja“ auf.“

Und mit dieser Sentenz war auch er aus der Küche verschwunden...

Während Kai wie angewurzelt für einen Moment stehen blieb, wand sich Salima wieder ganz ruhig dem Abwasch zu.

Doch in ihren Augen spiegelte sich die Traurigkeit wider...

„Was nimmt er sich nur heraus! Ich werd garantiert nirgends mit ihm hingehen... Ich bin doch nicht blöd“, platzte es aus Kai hervor, der sich grimmig wieder zu Salima stellte. Diese lächelte nur schwach und versuchte, den traurigen Ausdruck in ihren Augen vor dem Silbernhaarigen zu verbergen.

Doch dieser hatte es schon längst bemerkte, schwieg jedoch darüber...
 

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Als Kai sich gleich am nächsten Morgen in aller Frühe zu Hiro in dessen Büro in der FBI Station begab, wurde er dort erst einmal mit lauter Mahnungen zugedröhnt und kam die erste dreiviertel Stunde nicht einmal dazu, sein Fehlen zu rechtfertigen.

Doch Hiros schlechte Laune schien nach der Erklärung nicht abgenommen zu haben, sondern eher nur noch stärker zu werden...

So passierte das, was wohl kommen musste, wenn zwei hitzige Gemüter aufeinander prallten...

Eine heftige Diskussion entbrannte zwischen den beiden Männern, die langsam in eine wüste Streiterei ausartete, die schließlich nur noch mit derben Beschimpfungen geschlagen wurde...
 

Nach mehr als einer Stunde anschreien, ankeifen und beschimpfen, schien jedoch das Arsenal an Schimpfwörtern, wie auch die Kraft zum Fortführen, zu fehlen.

Hiro ließ sich, dennoch immer noch gereizt, auf seinen Stuhl sinken und Kai tat es ihm wenige Sekunden gleich, indem er sich einfach auf die Sitzgelegenheit Hiros Schreibtisch gegenüber fallen ließ.

Eine ganze Weile danach schwiegen sie sich einfach nur an und erwiderten den finsteren Blick des jeweils anderen, bevor Hiro schließlich als erster wieder das Wort erhob. Nach dem Grund für das gestrige Fehlen des Silbernhaarigen fragte er nicht mehr genauer. In ihrem langem Streit hatte er halbwegs ein paar Wortfetzen, die damit zu tun gehabt hatten, rausgehört und konnte sich so einen Reim drauf machen.

Jetzt Kai außerdem nochmals deswegen zu befragen, das hätte eh keinen Sinn gehabt, es hätte ihn nur selbst zusätzlich auf die Palme gebracht, weil er langsam aber sicher die Schnauze voll von diesem blöden Yuri Ivanow hatte!!!
 

„Gestern war mein Vorgesetzter bei der Besprechung anwesend gewesen, Kai. Was glaubst du, wie das ausgesehen hat, als ich allein dastand und ihm keine weiteren Infos liefern konnte!“, knurrte der blauhaarige Mann immer noch ziemlich angefressen.

„Du hattest nichts von einem Vorgesetzten erwähnt. Ich dachte es wäre wiedermals eine Besprechung nur zwischen uns, deswegen habe ich dem Auftrag Vorrang geben“, entgegnete der Silbernhaarige matt.

„Wie dem auch sei... Unsere Probleme häufen sich anderweitig! – Es hat wieder einen Überfall gegeben. Eine komplette Handyladung ist diesmal die Beute gewesen. Alles wieder nach dem gleichen Muster“, wank Hiroshi schnell ab, um nicht nochmals einen Streit mit Kai heraufzubeschwören.

Dieser nickte nur knapp, da er sich so etwas schon gedacht hatte und darauf auch die Gereiztheit von Hiro zurückführte...
 

„Vorgestern bin ich mit Tala und dessen einem Freund in das Lagerhaus von Kon eingestiegen. Unter anderem fand ich dort ein paar Honda Civic und hinzu ein paar größere Ladung von DVD-Playern und anderen elektronischen Sachen“.

Bei Kais Erzählung weiteten sich Hiros Augen ungläubig, während sich seine Hände in die Stuhllehne verkrampften.

„Allerdings hat den Wagen der Motor gefehlt... Und dazu hab ich einen alten Bekannten von mir widergetroffen: Joe. Sie hatten ihn verschleppt und dazu gezwungen, etwas Öl zu schlucken...“ Der Silbernhaarige erzählte alles immer noch recht emotionslos, als sei es ohne Belangen, dass er diesen Joe eigentlich kannte...

Hiroshi achtete in diesem Moment jedoch weniger auf Kais Stimmlage als auf dessen Erzählung selbst, die überaus informativ und interessant war.
 

„Das ist ja grandios!“, brachte er hervor und sprang von seinem Stuhl auf, als sein Gegenüber zuende erzählt hatte. Genau jener zog daraufhin eine Augenbraue abwertend hoch. „Tatsächlich?“.

„Ja! Wir haben sie! – Bei diesem Lee und seinen Kumpanen hab ich eine ellenlange Liste an Straftaten zu verzeichnen. Dann die Autos und die Ware! Nur sie können es sein!“. Hiro schien sichtlich überzeugt von ihrem Erfolg und griff bereits zum Telefon.

Im nächsten Moment schnellte die Hand des Jüngeren vor und legte sich auf die des Blauhaarigen.

„Willst du wirklich so voreilig handeln?“, fragte Kai ernst und blickte Hiro tief in seine Augen.

„Wieso denn voreilig?! – Wir haben doch alles was wir brauchen. DU hast es mir gerade bestätigt. Erstklassige Beweise. Ich lass sie hochnehmen und dann werden wir schon weitersehen!“, entgegnete der Ältere unachtsam.
 

„Alles was wir haben sind nur Indizien, keine Beweise! – Ich brauch noch etwas Zeit. Noch ein paar Tage, um mehr rauszukriegen!“, fuhr Kai fort und nahm seine Hand wieder von Hiros, der augenblicklich seine Hand ebenso sinken ließ und das Telefon dabei wieder in die Gabel legte, sich dann ernst zurück in seinen Stuhl setzte...

„Denkst du denn, dass es doch dieser Ivanow ist...?“, ermittelte Hiro klar heraus.

„NEIN!“, rief Kai sogleich und war selbst erstaunt über seine eigene Reaktion.

„Ich... Ich meine... Ich bin mir nicht sicher... Ich... Nun, ich finde, dass er einfach in diesem Sinne zu beherrscht dafür ist. Solche waghalsigen Überfälle würde ich seinem Kumpel Kane zutrauen, aber der ist wiederum zu blöd dazu... Nein, dieser Yuri hat zu viel Respekt vor dem Gefängnis. Der würde das nicht wagen“, murmelte Kai leicht geistesabwesend und schüttelte nebenbei leicht den Kopf, um seine Aussage zu bekräftigen.

Als er jedoch zu seinem Partner aufsah, schien dieser ziemlich an dem Gesagten zu zweifeln...
 

„Also... „beherrscht“ ist Ivanow garantiert nicht, Kai“, sagte der Blauhaarige ruhig und öffnete eine seiner Schubladen, holte dabei etwas hervor. „Hast du dir etwa nicht seine Akte durchgelesen?“

„Doch, natürlich!“, antwortete Kai protestierend, zog dennoch ein leicht verblüfftes Gesicht, als Hiro sie ihm ein weiteres Mal reichte.

„Nun, dann scheinst du wohl die Stelle mit dem Grund seines Aufenthaltes überlesen oder vergessen zu haben...“, entgegnete Hiroshi gefasst und legte die Mappe vor Kais Angesicht.

Dieser nahm sie nochmals zu sich und öffnete sie. Seine Augen weiteten sich dabei leicht fassungslos, als er auf die ersten Bilder schaute, die er im Inneren vor dem Lebenslauf von Tala vorfand.

„Was zum...?!“
 

„Das ist der Typ - sein Name ist Paul Daniels - den unser werter und gefasster Yuri Ivanow so mit einem Schraubenzieher zugerichtet hat. Ungefähr 40-50 Stiche. Echt ein Glück, dass der Kerl das überlebt hat...“, erzählte Hiro und verschränkte seine Arme vor der Brust.

„Also sag mir bitte nicht, dass dieser Ivanow beherrscht sei...“

Kai schloss sprachlos die Mappe und ließ sie Hiro wieder zukommen, er zeigte dabei keine weiteren Gefühlsregungen. Doch im Inneren war er ziemlich aufgewühlt.

So stand er nach einer weiteren Periode der Stille zwischen ihnen sehr langsam von seinem Platz auf und wand sich leicht von Hiro ab.

„Gib mir nur noch ein paar Tage...“, murmelte er unbeholfen und schritt daraufhin einfach aus seinem Büro.

Hiro blickte seinem Partner höchst besorgt hinterher, bis die Tür seines Bürozimmers hinter diesem ins Schloss fiel...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 


 

to be continued...
 


 

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So,

das war's mal wieder für dieses Mal!

Ich hoffe, wie immer, dass Euch der Teil gefallen hat =)

Würde mich auf jeden Fall freun, wenn Ihr mir wieder Eure Meinung dazu sagen würdest =]
 

Wünsche Euch noch schöne Ferien und erholsame Resttage des alten Jahers!
 

Bis demnächst,

Eure
 

Marli-chan aka xXDPXx

Part I, Chapter Eleven

Hallöchen Ihr Lieben!
 

Es ist schön, Euch nach so langer Zeit wieder zu einem neuen Chapter dieser Fanfiction begrüßen zu dürfen. =]

Nach meinem neusten Zeitplan (siehe Edit in der Beschreibung meiner Fanfics) steht das neuste Chapter für "The Fast and the Furious ~ 3 ~" gleich an erster Stelle, weil hier der Upload wirklich mehr als eine halbe Ewigkeit zurückliegt und diese Fanfiction ja eigentlich noch ganz schön lange laufen soll!
 

Und damit sie eben doch mal ihr Ende findet, sollte natürlich das nächste Chapter in diesem Prozess nicht fehlen!

Mir bleibt nur noch - wie leider jetzt desöfteren vorgekommen - mich für diese Verspätungen bzw. Verzögerung bei Euch allen zu entschuldigen und um Euer Verständnis dafür zu bitten [ich versuche so viel wie möglich unter einen Hut zu bekommen, aber manchmal fühle ich mich, als würde ich mit dem Kopf gegen die Wand rennen...] V-V
 

Auch habt vielen Dank für Eure immense Geduld und Eure aufmunternden und anspornenden, aber auch kritischen Kommentare/Meinungen/Anmerkungen, Dir mir beim Weiterschreiben überaus weiterhelfen! Vielen Dank!!! =]

Ich versuche jedes Chapter ein kleinwenig besser für Euch zu gestalten und ich hoffe, dass Euch diese Fanfic natürlich weiterhin gefallen wird!
 

So weit bleibt mir nur noch, Euch nun viel Spaß beim Lesen des nächsten Kapitels zu wünschen!
 

P.S: Falls Ihr Fragen/Anregungen usw. haben solltet, wendet Euch diesbezüglich auch gern per ENS an mich - Kommentare lese ich super gern und freu mich auch immer wieder über sie, aber ich komme zumeist nicht zum Antworten von diesen, daher lieber noch zusätzlich ne ENS schreiben, wenn Ihr wirklich unbedingt auf etwas eine Antwort haben wollt! ;)
 

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THANKX
 

ShadowHunter19
 

YuukiKuran
 

Freixi
 

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MikaChan88
 


 

--> Vielen Dank Euch allen!!!

Aber auch natürlich all jenen, die diese Fanfic verfolgen oder bereits zuvor ein Kommentar hinterlassen haben!

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Eleven von ?

Music: Bon Jovi, Song: none

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: noch unbekannt

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Eleven
 


 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

„Was zum...?!“
 

Kai schloss sprachlos die Mappe und ließ sie Hiro wieder zukommen, er zeigte dabei keine weiteren Gefühlsregungen. Doch im Inneren war er ziemlich aufgewühlt.

So stand er nach einer weiteren Periode der Stille zwischen ihnen sehr langsam von seinem Platz auf und wand sich leicht von Hiro ab.

„Gib mir nur noch ein paar Tage...“, murmelte er unbeholfen und schritt daraufhin einfach aus seinem Büro.

Hiro blickte seinem Partner höchst besorgt hinterher, bis die Tür seines Bürozimmers hinter diesem ins Schloss fiel...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Es war gerade kurz nach sechs.

Kai lag chillend auf seiner hellen Ledercouch im Wohnzimmer und schaute etwas Fern, als es an seiner Tür klingelte...

Etwas missmutig wegen der Störung, stand er langsam auf und trottete gemütlich zur Tür, langsam genervt von einem richtigen Sturm an Klingeln, das kurz nach der ersten Betätigung einsetzte.

Nachdem er an dieser angekommen war, riss er die Tür auf und wollte seinem Gegenüber gerade mal den Marsch blasen, als er in zwei Saphire und das dazu passend grinsende Gesicht, das ihm sehr wohl bekannt war, blickte.

Augenblick weiteten sich seine Augen vor Verwunderung.

„...Tala?“
 

Eben der Genannte stand mit einem Grinsen auf seinen Lippen vor Kai und spähte ab und zu neugierig hinter diesen in dessen Haus hinein.

„Hey Süßer. Zeit zum Abholen, wir haben ein Date!“, flötete er richtig gut gelaunt, während die Laune des Silbernhaarigen durch diesen Ausruf auf ihren Nullpunkt gebracht wurde...

Leicht verengten sich die Augen des 20-jährigen und ein recht unfreundlicher Ausdruck machte sich auf seinen Gesichtszügen breit.

„Es ist erst 6 Uhr! Du wärst, hätten wir wirklich ein Date, was jedoch nicht so ist, eine Stunde zu früh!“, fuhr er den Rothaarigen an.

„Lieber zu früh als zu spät, mein Schöner...“, entgegnete Tala nur zwinkernd.
 

„Wie hast du überhaupt...?“

„Hergefunden? – Ich hab Salima nach dem Haus und dem Weg gefragt. Sie hatte dich ja schon mal gebracht und ich war neugierig darauf, wie ein Star so lebt. Und ich muss sagen: Nicht schlecht, was ich bisher gesehen habe“, berichtete Yuri und fuhr sich dabei leicht durch seine Haare.

Kai fiel dabei auf, dass der Rothaarige wirklich mal mehr auf sein Äußeres geachtet hatte. Nicht, dass er sonst nicht gut aussah, aber er achtete für gewöhnlich, so wie Kai das mitbekommen hatte, nicht gerade sehr auf seine Kleidung. Wiederum könnte man auch sagen, dass es eigentlich egal war, was der 22-jährige Mann trug, es stand ihm komplett alles.

Und dennoch, von Yuris heutiger Aufmachung her, war es einfach was anderes...
 

Er trug eine dunkelblaue, vom Schnitt her gewagte Jeans, die nach unten einen leichten Schlag besaß und einige Details hatte und die von einem dazu passenden Gürtel gehalten wurde; hinzu ein hellblaues Muskelshirt in dessen oberen Bereich ein Muster in schwarz angebracht worden war und darüber lässig seine Lederjacke im Biker-Style.

Tala, der Kais Blick auf seine Kleidung bemerkt hatte, lächelte leicht.

„Gefall ich dir?“, ermittelte er deswegen ganz frech und erntete von Kai einen finsteren Blick, jedoch erblickte er auch den Hauch eines Rotschimmers auf den Wangen des Silbernhaarigen.

Dieser wollte im nächsten Moment die Tür einfach zuschlagen und Yuri so einfach vor seiner Wohnungstür stehen lassen.
 

Doch leider hatte er Tala da doch ziemlich unterschätzt, da sich mit dessen Fuß gerade dazwischen drängte und so die Tür im letzten Moment aufhielt.

„Dein Outfit gefällt mir im Übrigen ziemlich, du siehst echt gut aus!“, warf er hastig ein, wodurch die Tür wieder ein Stück geöffnet wurde und ihn ein ungläubiges Augenpaar anschaute.

Doch zu Recht, schließlich bestand Kais „Outfit“ nur aus einer grauen Jeans, die leicht von einem lässig herabhängenden schwarzen Gürtel mit silberner Schnalle gehalten wurde. Kais Oberkörper war dazu frei. Zuhause wollte er sich zum Relaxen einfach nicht irgendwelche teuren Klamotten überstreifen und was Altes herauszukramen, dazu hatte er am heutigen Tag einfach keine Lust gehabt, weil es auch ziemlich heiß draußen gewesen war...
 

Geschickt fuhr deswegen eine Augenbraue des Silbernhaarigen empor, als er die Aussage des Rothaarigen vernahm...

Schließlich lehnte er sich seufzend an seine Haustür. „Du gibst nicht auf, was?“

„Komm schon, gib mir ne Chance... Nur eine!“, bat der Rothaarige. „Na los, gib dir nen Ruck... Du wirst es nicht bereuen...“

Kai schloss für einen Augenblick seine Augen und atmete kurz durch. Als er sie wieder aufschlug sah er Tala mit einem undefinierbaren Blick durchdringend an.

„Das werden wir ja noch sehen...“, entgegnete er letztlich nachgebend, wodurch sich ein weiteres Lächeln auf Yuris Lippen stahl.

„Ich zieh mich nur noch schnell um“, sagte der silbernhaarige Jüngere daraufhin.
 

Tala wollte schon dazu ansetzten in dessen Haus einzutreten, da wurde ihm die Haustür direkt vor der Nase zugeschlagen. Etwas perplex blickte er auf die weiße Tür und setzte schon seinen Finger wieder an die Klingel, da nahm er diesen auch sogleich wieder fort.

Immer noch lächelnd wand er sich um, schüttelte leicht den Kopf und lehnte sich gegen die Hauswand neben der Tür, während er dabei zufrieden seine Augen schloss...

Kai zugleich begab sich langsam durch den Flur in sein Wohnzimmer. Nachdem er dort den Fernseher ausgeschaltet hatte, begab er sich durch eine seitliche Treppe in einem Nebenraum des Wohnzimmers, ins erste Stockwerk, wo sich neben seinem Schlafzimmer noch sein Kleiderzimmer und sein Fitnessraum befanden. Die anderen beiden großen Zimmer in diesem Stockwerk, schräg gegenüber dem Bad ganz am Ende des Ganges, standen leer. Das eine hatte Kai als Gästezimmer einrichten lassen, es war bisher aber nie benutzt worden und das andere verwendete der Jugendliche einfach als Abstellkammer für irgendwelches Zeugs.
 

Gerade, als er den oberen Flur betrat, fuhr er sich durch seine wildabstehenden Haare und schloss für einen kurzen Augenblick seine Augen. Ein leises Seufzen entglitt ihm dabei.

„Was tu ich mir da nur an...“, murmelte er zu sich selbst, als er das zweite Zimmer auf der rechten Seite betrat.

Ein kaum merkliches Grinsen schlich sich dabei über seine Lippen...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Eine geschlagene halbe Stunde später öffnete sich die Tür des Hauses wieder und Kai trat heraus.

Tala, der die ganze Zeit gewartet hatte, stieß sich von der Wand ab und wollte gerade doch ein böses Kommentar dazu ablassen, dass der Silbernhaarige noch länger als eine Frau zum Umziehen brauchte, doch als er seine Augen öffnete und seinen Mund ebenso, blieben ihm schlagartig die Worte im Hals stecken.

Zu sehr war er von dem Anblick eingenommen, der sich da so vor ihm präsentierte.
 

Kai hatte sich in eine schwarze, elegante Jeanshose, die man durch den feinen Stoff kaum als jene erkennen konnte, gekleidet, dazu passende schwarze Schuhe und einen in der gleichen Farbe gehaltenen Gürtel, der eine silberne Schnalle mit einem kleinen Muster besaß. Das Hemd, das er trug, war hellweiß – schon fast durchsichtig – und hatte einen weiten Kragen sowie einen tiefen Einschnitt in Brusthöhe. Auch mit seinen Haaren hatte der Silbernhaarige etwas gemacht. Sie standen jetzt nicht mehr vereinzelt nach allen Seiten ab, sondern hatten einen bestimmten Fallgrad.
 

Natürlich bemerkte der Jüngere, dass ihn Tala so musterte, dieses Mal war es ihm jedoch nicht mehr so unangenehm wie bei ihrer ersten Begegnung. Denn dieses Mal war auch nicht dieser seltsame Ausdruck in Yuris Augen... Nein, jener war gänzlich verschwunden...

Wenige Sekunden später hatte sich der Rothaarige wohl wieder gefangen und so gingen sie gemeinsam den Weg von der Haustür zur Straße hinab.

Da kam Kai plötzlich etwas in den Sinn, das ihn doch so ziemlich verwirrte und als sie vorne am Tor waren, bestätigte sich seine Vorahnung.

Als er die Tür des Tores mit dem zweiten Knopf an dem Bund seines Hausschlüssels öffnete und sie beide hinaustraten, brannte es dem Silbernhaarigen direkt auf seiner Zunge.
 

„Sag mal, Tala... Wie bist du überhaupt durch das Tor gekommen? Es war doch geschlossen.“

Dieser grinste im nächsten Moment schelmisch. „Ich bin einfach am Tor entlang hochgeklettert und schließlich bin ich an der Seite auf die Mauer und bin von dieser einfach heruntergesprungen“, erklärte er, als sie gemeinsam vor seinem schwarzen Porsche hielten. „Ich hatte dich überraschen wollen. Und da wollte ich nicht am Tor klingeln, da hättest du mich leicht abwimmeln können“, fügte er noch hinzu, als er das Auto aufschloss.

„Allerdings...“, gab Kai etwas murrend von sich und stieg mit dem Gedanken sich zwei Wachhunde zuzulegen in den Wagen ein.
 

„Bevor wir uns einen schönen Abend machen, würde ich dir gern noch etwas zeigen...“, sagte Tala plötzlich wieder ganz ernst, als sie zusammen im Inneren saßen und er gerade den Schlüssel ins Zündloch steckte.

Leicht neugierig blickte der Silbernhaarige ihn von der Seite an.

„Und was soll das sein?“, fragte er auch schon im nächsten Moment.

„Das mein Schöner, ist ein kleines Geheimnis. Wart’s nur ab“, lächelte ihm der Rothaarige entgegen und schaltete schließlich den Motor an.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Nach ungefähr einer viertel Stunde hielten sie vor Talas Haus. Die Fahrt über hatten sie kaum miteinander gesprochen. Ab und zu waren mal kleinere Gesprächsthemen aufgenommen worden, doch das Wahre hatten sie dabei nicht gefunden.

Yuri hatte sich dabei überlegt, auf Kais glorreiche Vergangenheit einzugehen, weil er vermutet hatte, dass er da etwas finden würde, worüber sie sich länger würden unterhalten können. Doch kaum hatte er das Thema angesprochen, blockte Kai auch schon völlig ab.

Der Rothaarige vermutete, dass dieses Verhalten mit jenem Unfall vor etwas weniger als einem Jahr zusammenhing, von dem er aus Bryans Recherchen erfahren hatte.
 

So übte sich Tala in diese Richtung in Geduld. Er wollte den Jüngeren nicht bedrängen und schon gar nicht zwingen, ihm etwas von sich preiszugeben. Er erhoffte sich einfach von diesem Abend, dass er wenigstens auf anderen Gebieten mehr über den Schönen würde in Erfahrung bringen können. Denn es schmerzte ihn doch sehr, dass er jenem so nahe und doch so fern war. Und wenn er schon nicht das Herz des früheren Motorradfahrers würde gewinnen können, dann doch wenigstens dessen Freundschaft. Aber selbst das würde wohl noch ein richtiger Drahtseilakt werden...

Wenigstens konnte Yuri darauf vertrauen, dass der Silbernhaarige nicht mehr ganz so von ihm abgeneigt war wie es am Anfang gewesen war.

Aber ihre erste Begegnung war ja auch nicht gerade zum perfektesten Zeitpunkt gewesen, musste er sich ehrlich zugestehen.
 

Doch all diese Gedanken traten rasch in den Hintergrund von Talas Unterbewusstsein, als er seine Tür öffnete und ausstieg. Wenige Sekunden später folgte ihm Kai und gemeinsam gingen sie die Einfahrt zur kleinen Garage, die etwas weiter hinter dem Haus platziert war, empor.

Kai warf beim Gehen einen Blick auf seinen Nebenmann. Der Rothaarige hatte plötzlich einen sehr ernsten Gesichtsausdruck und diese schnellen Gefühlswandel erstaunten den 20-jährigen doch immer wieder und wieder...
 

Als sie direkt vor der Garage hielten, bückte sich Tala kurz und zog am Griff die Tür einfach auf, sodass Kai einige Schritte zurücktreten musste, um nicht von dem Tor erfasst zu werden.

Die Sonne begann gerade unterzugehen und ihr Licht fiel geradewegs in die Garage hinein, in der sich an den Seiten überall verschiedenes Gerümpel sammelte.

In der Mitte jedoch stand ein Wagen und Kai konnte gar nicht glauben, was er da erblickte.

Er konnte bei diesem Anblick kaum sein Erstaunen zurückhalten und Tala selbst schien für einige Sekunden von diesem Gefährt gefesselt zu sein.
 

„Dieses Monster hier hab ich zusammen mit meinem Dad gebaut...“, begann Yuri plötzlich ganz abwesend zu erzählen und ging zu dem Gefährt herüber und strich über dessen Seite.

Kai folgte Tala ein Stück in die Garage hinein und betrachtete sich den Wagen.

„Das sind 900 Pferde eingepfercht in ein Aggregat aus Detroit. Das ist ein richtiges Ungeheuer...“, fuhr der Rothaarige gebannt fort und wirbelte dann urplötzlich zu Kai herum.

„Was denkst du, was der für ne Zeit gebraucht hat?“, wand er sich nun an den Silbernhaarigen.

„Ich muss zugeben, da bin ich echt überfragt...“, entgegnete dieser und trat näher an das Auto heran.
 

„Glatte 5 Sekunden! Mein Dad ist gefahren... Das Ding hat so viel Drehmoment, dass sich die Karosserie beim Start verbog. Mein Dad konnte ihn gerade noch so in der Spur halten“, berichtete Yuri weiter. Seine Stimme klang zwar recht kühl, doch Kai konnte in seinen Augen sehen, welche Bewunderung und welches Feuer er für diesen Wagen hegte.

„Und deine Bestzeit?“, fragte er deswegen nebenbei.

„Damit bin ich nie gefahren...“, kam prompt die Antwort. Der Silbernhaarige war davon mehr als überrascht. „Wieso nicht?“

„Weil... weil ich richtigen Schiss vor der Kiste habe...“, erwiderte Tala sehr langsam und nach einem kurzen Augenblick der Ruhe.

Augenblicklich trat eine Traurigkeit in seine Augen, die sein Gegenüber noch nie zuvor bei jenem gesehen hatte.
 

Doch so schnell sie gekommen war, war sie auch schon wieder verschwunden.

Yuri wirbelte daraufhin ganz plötzlich zu einer der Wände der alten Garage herum und deutete auf einige Bilder und Fotos.

„Das dort ist mein Vater... Er war Profi-Stockcar-Rennfahrer...“, begann Tala weiter fortzufahren und wand sich in diesem Moment wieder von Kai ab, während er langsam um das Auto herumschritt.

„Im letzten Rennen der Saison driftete ein gewisser Paul Daniels in der letzten Kurve nach außen ab. Er erwischte meinen Dad am Kotflügel und drückte ihn bei 190 Meilen gegen die Mauer.“ Kurz brach Yuri danach ab und fuhr sich durch wie geistesabwesend durch seine Haare.
 

„Ich... ich musste mitansehen, wie mein Vater verbrannte... Ich bildete mir ein, dass ich ihn schreien gehört hatte. Aber die drumherumstehenden Leute meinten, dass er bereits tot war, als die Tanks explodierten... und dass...“, langsam drehte Tala sich wieder zu Kai, „ich es war, der geschrien hat.“

Kai stand erschüttert da und konnte sich für einen Moment nicht rühren. Vor ihm stand der Rothaarige mit solch einem gebrochenen Ausdruck in seinen Augen, dass jener ihn verletzlich erscheinen ließ.
 

„Eine Woche später lief mir dieser Paul über den Weg, nach einer Konferenz in der er sich nicht einmal entschuldigt hatte... Er hatte einfach gesagt: `Das ist nun mal Sport und für diesen muss man Opfer bringen... Unfälle passieren da immer... Und dieses Mal hat’s halt unseren Champion erwischt. ` Ich hatte eine Schraubenzieher in der Hand und in dem Moment verschwamm alles vor meinem Angesicht...“, erzählte Tala weiter.

„Ich umfasste den Griff härter und schlug schließlich auf ihn ein. Ich schlug so lange und so fest auf ihn ein bis ich meine Arme vor Erschöpfung nicht mehr bewegen konnte...“, endete Tala schließlich, während Kai sich leicht an einem Tisch abstützen musste und seinen Gegenüber mit einem seltsamen Ausdruck auf dem Gesicht anblickte.

„Er ist... jetzt Hausmeister in einer Highschool, kann nur noch mit dem Bus zur Arbeit fahren... Und ich hab ein lebenslängliches Verbot auf allen Rennstrecken...“
 

Langsam trat er bei dieser Schilderung auf den Silbernhaarigen zu. Sein Gesicht wandte sich jedoch im nächsten Moment von diesem ab, hinaus aus der Garage, dem Sonnenuntergang entgegen.

„Für mich zählen bloß noch die Viertelmeilen-Rennen... Alles andere ist mir egal... Die Bar, die Werkstatt, mein Team und der ganze Müll, den die verzapfen... Nur in diesen knapp 6 Sekunden bin ich wirklich frei...“

Sein Blick fiel dabei wieder auf Kai, der immer noch etwas kraftlos an den Tisch gelehnt stand. Yuris Ausdruck war in diesem einem Augenblick für sein Gegenüber undefinierbar.
 

Doch schon im nächsten reichte der Rothaarige ihm seine Hand. Zögernd ergriff Kai diese und ließ sich für einige Minuten in Talas Arme ziehen.

„Nur noch zwei Dinge halten mich davon ab verrückt deswegen zu werden... Meine Schwester... und du...“, wisperte ihm der Rothaarige sanft ins Ohr, zog ihn daraufhin aus dem Schuppen heraus und schloss die Garagentür hinter ihnen, während er die ganze Zeit Kais Hand festhielt, als benötigte nicht der Silbernhaarige nach dieser Erzählung Halt, sondern er selbst.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Der Rest des Abends verlief doch sehr vielversprechend und das wohl nicht nur für Yuri allein. Auch Kai schien ihn mit der Zeit mehr und mehr zu genießen.

Gegen viertel nach sieben kehrten sie in dem schönen Lokal „Tropical Thunder“ ein und es entpuppte sich tatsächlich als ein sehr guter Tipp, wenn man sich beim Essen einen netten Aufenthalt bereiten wollte.

Schnell war die finstere Stimmung, die seit ihrem letzten Gespräch zwischen den beiden geherrscht hatte, wie weggeblasen, als sie etwas zu trinken bestellt und schließlich auf ein gutes Gesprächsthema gekommen waren...

Mit der Zeit öffnete selbst Kai sich Tala etwas und erzählte auch ihm ein bisschen von seinen Erfahrungen auf der Karriereleiter, die er nun sehr unsanft wieder heruntergefallen war.
 

Doch die meiste Zeit ihres Beisammenseins im Restaurant gestaltete sich so, dass eher Tala erzählte und berichtete und Kai entweder etwas dagegen einwand oder mit knappen Worten zustimmte. Schließlich hatte der Rothaarige sein Gegenüber am Ende sogar so weit, dass jener auch von selbst auf andere Themen einging und dem Älteren ein paar Fragen stellte.

Dabei erfuhr Kai sogar auch, wie das „Team“ – Tala hatte dieses Wort extra betont – zusammengekommen war. Wie er der erste gewesen war, der sich dafür interessiert hatte, nachdem er das Verbot auf den öffentlichen Strecken bekommen hatte und wie Kane, sein jahrelanger Schulfreund, sich diesem Interesse anschloss, wenn er auch am Anfang nur im Kopf gehabt hatte, mit seiner Kiste Salima zu imponieren...
 

Da Salima ihren Bruder schon immer angehimmelt hatte, dauerte es letztlich auch nicht lange, bis die Rothaarige sich auf die schnellen Maschinen eingelassen hatte und ihre Neugier nach mehr gestiegen war. Dann war da noch Bryan gewesen, der eines Abends bei Tala aufgetaucht und seither nie mehr gegangen war. Und last but not least wären da Ray und Mariah. Ray war in einem Rennen von Yuri geschlagen worden und seither ständig hinter dem Rothaarigen her gewesen, um ihn zu schlagen. Schließlich hatten sie sich jedoch angefreundet und Tala hatte auch dessen Geschichte erfahren und so den beiden angeboten, bei ihm und seiner Schwester zu bleiben.

Dankend hatten die beiden Asiaten das Angebot angenommen und so war das Team seither unzertrennlich...
 

Zum Ende der schönen gemeinsamen Stunden, die sie in dem Lokal verbracht hatten, war Kai immer ruhiger geworden. Einerseits lag dies wohl an dem Wein, den sein Gegenüber sogleich von Anfang an bestellt hatte, doch andererseits lag es wohl an etwas, das mit seiner Vergangenheit zu tun hatte. Das fiel Tala von Mal zu Mal immer deutlicher auf. Und als er zuletzt die Erzählung von der Entstehung seines „Teams“ beendet hatte, merkte er, wie deutlich sich der Silbernhaarige dabei verkrampfte und versuchte, seinen Blick auf das Glas Rotwein vor ihm zu fixieren, das neben Talas als einziges noch auf dem Tisch stand...

Dennoch wusste der Rothaarige, dass er sich wirklich glücklich schätzen konnte, denn so nah wie an diesem Abend war er dem Silbernhaarigen wohl noch nie gewesen – und das bezog er nicht nur auf das physische, sondern auch auf das psychische...
 

Als er Kai jedoch so traurig dreinblicken sah, konnte er nicht mehr an sich halten. Tala wollte sein Gegenüber unbedingt wieder auf andere Gedanken bringen. Denn wenn jener lächelte, so sah er für den Rothaarigen noch umso schöner aus. Das konnte der Ältere mit großer Gewissheit sagen, denn er hatte heute in der Zeit, die er gemeinsam mit Kai verbracht hatte, dem Jüngeren das ein oder andere Lächeln und Schmunzeln abluchsen können.

Ohne jede Zweifel konnte Tala klar behaupten, dass der Silbernhaarige zwar schön, aber mit einem Lächeln auf den Lippen doch einfach nur unbeschreiblich war. Und diese Erkenntnis, die er, wohlwissend, dass nicht jeder x-beliebige sie von seinem Gegenüber erhielt, so schnell nicht weggeben würde. Nein, er würde sie hüten wie einen Schatz.
 

Denn Tala war sich ganz sicher, dass er derjenige sein wollte, der als einziges die Gabe besaß, den Silbernhaarigen immer dazu zu bringen, ihm seinen Schatz zu zeigen, wenn auch nur für einen kurzen Moment.

Allein dieser Wunsch trieb ihn weiter an. Dies und wohl das wunderschöne Wesen vor seinem Angesicht...

Verträumt stützte er den Kopf auf seine rechte Hand, während er mit leicht verschleierten Augen auf den Schönen vor sich blickte und diesen nur stumm musterte und betrachtete als sei er ein wertvoller Diamant.

Kai, der dies, nachdem er seinen Rotwein getrunken hatte, bemerkte, erwiderte für eine ganze Weile Yuris warmen Blick.
 

Als jener jedoch nicht darauf reagierte, dass der Jüngere ihn ertappt hatte, räusperte sich Kai kurz und holte Tala damit aus seinen Tagträumen zurück.

„Alles okay mit dir?“, fragte Kai vorsichtig an, als der Rothaarige die stützende Hand wieder auf den Tisch legte und kurz seufzte.

„Ja, alles bestens... Eigentlich könnte es nicht schöner sein“, antwortete sein Gegenüber glücklich und lächelte den Silbernhaarigen für einen kleinen Moment an. Als er Kais leicht besorgten Blick auffing, der von dieser Aussage nicht so recht überzeugt war, fügte er ohne weiteres hinzu: „Ich kann es einfach nur nicht glauben... Ich kann nicht glauben, dass du hier wirklich bei mir bist. Das kommt einem schönen Traum gleich...“

Schlagartig zog sich ein Rotschimmer über die Wangen Kais, während sein Blick jedoch Trotz und Ärgernis, jedoch auch einen Hauch von Verlegenheit, widerspiegelte.
 

Grummelnd wand jener darauf sein Gesicht von Yuri ab, der sich ein kleines Lachen über diese Reaktion nicht verkneifen konnte.

Im nächsten Moment fiel ihm jedoch etwas ein. Kurz fuhren seine eisblauen Augen zu seiner Uhr am Handgelenk. Sie zeigte halb zwölf an und in den ersten Sekunden konnte der Rothaarig gar nicht fassen, dass Kai und er hier schon so lange zusammen saßen und sich unterhielten und die Zeit genossen.

Doch er wollte unbedingt noch einen schönen, ja geradezu perfekten Abschluss für diesen Abend haben. Und was Tala sich in den Kopf setzte, zog er bekanntlich auch ohne „wenn und aber“ durch...

Eine Sache, die er machen wollte, zu vergessen oder komplett zu streichen, dazu war er einfach zu ehrgeizig und erfolgsorientiert.
 

So gab er mit einem kurzen Wink dem Kellner zu verstehen, dass er die Rechnung haben wollte. Jener nickte ihm kurz zu und verschwand dann hinter der Theke. Kurz schaute sich Kai währenddessen in dem Restaurant um. Obgleich es bereits ziemlich spät war, waren noch viele Gäste anwesend. Einige kamen sogar erst. Das Lokal war wirklich sehr beliebt. Aber wohl nicht nur weil es ein Lokal war, sondern weil sich auch im unteren Bereich eine kleine Disko befand, die noch bis drei Uhr in der Nacht geöffnet hatte...

Diese Kombination war einfach mal was Neues und lockte wohl somit scharenweise neue Kunden an – so pfiffig musste man erst einmal sein.

Plötzlich jedoch wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als sich eine angenehm warme Hand auf die seine legte.

Ohne groß zu zögern, folgte Kai der Hand den Arm empor und kam schließlich bei den Augen des Besitzers jener an. Zwei schön funkelnde, eisblaue Opale betrachteten ihn sanft.
 

„Komm, mein Schöner... Ich würde dir gern noch etwas zeigen. Etwas, was keiner vor dir mit mir gesehen hat...“, wisperte Tala ihm im nächsten Augenblick zu und zog zart seine Hand von der Handfläche des Silbernhaarigen zurück.

Kai, der bisher – das konnte er nun wirklich nicht leugnen, so sehr er es auch selbst versuchte - den Abend in vollen Zügen genossen hatte, nickte dem Rothaarigen zustimmend zu und stand dann bedacht auf.

Zwar wollte er Tala dabei noch auf die Rechnung ansprechen, die der Rothaarige zuvor allein übernommen hatte, als der Silbernhaarige so in Gedanken versunken war, aber jener ließ das schon mal überhaupt nicht zu.

Sehr behutsam ergriff Yuri stattdessen Kais Hand und zog diesen mit sanfter Gewalt hinaus in die Nacht...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

„Und... habe ich dir zu viel versprochen?“, setzte Tala an, als sie eine halbe Stunde später auf einer hohen Klippe hielten und sich vor ihnen L.A mit all dem Lichter- und Glitzerspiel das es zu bieten hatte, von seiner schönsten Seite bei Nacht präsentierte.

Doch Kai antwortete dem Älteren nicht drauf. Er öffnete die Wagentür und trat hinaus in die Nacht. Es war bereits recht kühl, doch keinesfalls unangenehm...

Mit langsamen Schritten näherte sich Kai dem Ende der Klippe und blickte hinaus auf die beleuchtete Stadt, die wie ein Diamant aus der Schwärze zu stechen schien.

Der Silbernhaarige musste wirklich zugeben, dass er von diesem Ausblick beeindruckt war.

Zugeben, das tat er jedoch nicht, selbst als Tala wenige Minuten später an seine Seite trat.
 

„Das hier... Ist sozusagen mein Lieblingsplatz... Immer wenn ich gestresst, sauer oder auch mal verzweifelt bin, dann komm ich hier her... Es hat... so etwas Beruhigendes... Und bisher“, sein Blick fiel merklich für einen kurzen Augenblick auf Kai, „hat ihn außer mir niemand betreten“, begann Yuri fortzufahren. Ein leichtes Lächeln konnte er dem Silbernhaarigen dabei ebenso entlocken, wonach er sich etwas näher zu diesem stellte.

„Ich muss gestehen: Ich bin wirklich beeindruckt. Es ist tatsächlich sehr schön...“, sprach Kai ganz sanft und wandte seinen Blick erst von der Aussicht ab, als er Talas Hand spürte, wie sie leicht über seinen linken Arm und somit sein Tattoo strich...

Ein weiteres Stück trat der Rothaarige dabei seinem Gegenüber näher und Kai wollte schon reflexartig zurückweichen, als ihn Yuri auch an dem anderen Arm ergriff und ihn gänzlich zu sich umdrehte.
 

Als Tala endlich in die Augen des Silbernhaarigen schauen und dessen Blick gänzlich erhaschen konnte, stieg leichter Zorn in ihm empor.

„Was denn? Ekel ich dich so an?!“, platzte es geradewegs aus ihm heraus, sodass Kai, in dessen Blick zuvor Unmut und auch etwas Antipathie gelegen hatte, nun bedrückt zu Boden schaute. Der Griff um seine Oberarme wurde zugleich stärker und mit einem Ruck wurde er in die Arme Talas gezogen. Wie aus Reflex hob er seine Hände und presste sie gegen den Oberkörper des Anderen um sich abzufangen. Dieser missverstand seine Reaktion und somit ließ er seiner Wut freien Lauf, andererseits wollte er damit aber auch herausfinden, wie der Silbernhaarige mittlerweile zu ihm stand...
 

„Na sag schon, Kai! Du nimmst doch sonst auch keinen Blatt vor den Mund! Findest du mich so abstoßend?! Na los, spuck’s aus!“, schrie Tala den Jüngeren schon fast an.

Der Druck gegen seinen Oberkörper verstärkte sich dabei etwas. Kai versuchte krampfhaft von ihm loszukommen.

„Tala... lass mich los...“, sprach er sehr ruhig und hielt seinen Kopf weiterhin gesenkt.

„Und was ist, wenn ich den großen Kai Hiwatari nicht loslasse?! Wird er mich dann als Schwuchtel bezeichnen oder mich gar niederschlagen?“ Yuri war nicht mehr Herr seiner Stimme sowie seiner Gedanken. Irgendwie trat das alles aus ihm hervor, ohne dass er es kontrollieren konnte.
 

Im nächsten Moment konnte der Silbernhaarige sich losreißen, wurde sogleich aber wieder hart am Handgelenk ergriffen. Mit wütend funkelnden Augen blickte er zum ersten Mal seit einiger Zeit wieder zu Tala empor.

„Lass mich los, Ivanow! Du tust mir weh!“, sagte er weiterhin gelassen, während in seinen Opalen ein Feuersturm zu toben schien. Doch Yuri reagierte nur mit einem abfälligen Lachen darauf.

„So... Ich tu dir weh, ja? Dann potenziere deine jetzigen Schmerzen mal mit 25, vielleicht bekommst du dann annährend den Schmerzfaktor heraus, den ich jedes Mal empfinde, wenn ich dich sehe, mit dir rede oder wenn ich dich mal berühren darf und du mich darauf kalt abweist...“, entgegnete sein Gegenüber ihm gnadenlos und zog Kai in seine Richtung zurück.
 

Im nächsten Moment wehrte sich der Silbernhaarige jedoch dagegen und konnte sogar einige Schritte zurückweichen. Er wusste nicht, was auf einmal mit Yuri los war, doch es war wohl mal wieder eine seiner seltsamen Charakterwandlungen. Und diese gefiel ihm mal ganz und gar nicht!

Wenige Sekunden später zog Kai fest an dem Griff, um es erneut zu schaffen, sich losreißen zu können. Doch schlagartig ließ ihn Tala einfach los, wodurch der Jüngere ins Schwanken kam und hart mit dem Rücken auf der Vorderfront von Talas Wagen landete.

Mit einem schmerzverzerrten Gesicht gab Kai sogleich ein Stöhnen von sich und war für einige Sekunden wegen des Schmerzes, der sich seinen gesamten Rücken entlang zog, gelähmt.
 

Diese Zeit nutzte Yuri aus, um sich zu dem anderen zu begeben und sich einfach über diesen zu knien, sodass er ohne weiteres in die Augen des Silbernhaarigen blicken konnte.

Sanft strich er mit einer Hand durch das Haar des Unterlegenen und fuhr dann weiter zu dessen Wange. Kai sagte nichts und tat auch nichts, um den Älteren von sich zu stoßen. Er lag stumm da und ließ Tala gewähren, auch wenn er selbst etwas verunsichert darüber war.

„Es tut mir Leid... Ich hatte nicht so hart sein wollen... Verzeih mir, Kai...“, entschuldigte sich Yuri im nächsten Augenblick, seine Aktion sehr bereuend, was man auch an seinem Tonfall erkennen konnte. Darauffolgend ließ er sich plötzlich auf dem Körper des Silbernhaarigen nieder und legte seinen Kopf genau auf die Stelle, bei der er dessen Herzschlag vernehmen konnte.
 

„Aber immer wenn ich dich sehe... dich berühre... Dann sehe ich dieses Feuer, das dich umgibt, das dich zu so etwas Besonderem macht, dem ich einfach nicht widerstehen kann. Glaub mir bitte Kai. Niemals zuvor hegte ich solche Gefühle für jemanden wie für dich...“, fuhr Tala sanft fort und vernahm den beruhigenden Herzschlag Kais.

„Ich bin weder abartig noch schwul, das musst du mir bitte glauben... Wenn du willst, dann schwöre ich es dir auch, dass ich mich noch nie zuvor für Männer interessiert geschweige denn mit denen rumgemacht habe. Bisher habe ich es ja selbst abartig gefunden, das muss ich zugeben.“

Kurz stoppte Tala mit seinem Gerede und erhob sich wieder von Kai, sodass er erneut über diesem kniete. Eine Hand fuhr dabei zu dessen Kinn und mit sanfter Gewalt wandte er Kais Gesicht zu ihm, sodass jener ihm in die Augen sehen musste...
 

„Du sollst wissen, dass du der Erste bist... Und ich wünsche mir so sehr, dass du auch der Einzige wärst, aber ich kann dich zu nichts zwingen, das ist mir bewusst, mein Schöner. Nur eins solltest du wissen... Kai...“, wisperte der Rothaarig weiter und versank in diesen feuerroten Rubinen, die ihn mit einem undefinierbaren Blick anschauten, zugleich kam er dem Jüngeren immer näher und näher.

Schließlich fuhr Yuris Gesicht nur wenige Millimeter an Kais Wange vorbei zu dessen Ohr.

Durch den Körper des Silbernhaarigen zog sich augenblicklich ein angenehmer Schauer, als er den heißen Atem des Rothaarigen dort verspürte.

„Egal, wie du dich am Ende entscheiden wirst... Ich werde für immer dir gehören...“

Leicht strichen bei jedem Wort Talas Lippen das Ohr des Jüngeren.
 

Langsam zog der Rothaarige wieder sein Gesicht zurück und machte direkt vor Kais Gesicht erneut Halt.

„Da ist es mir gleichgültig, ob du ein Mann oder eine Frau bist... Meine Gefühle und Emotionen würden sich dir gegenüber nicht verändern... Ich würde immer etwas für dich empfinden, weil DU es bist...“, flüsterte Yuri weiter und strich mit zwei Fingern die Konturen von Kais Lippen nach, während er diesem tief in die Augen schaute.
 

„Das war mir bereits vom ersten Augenblick an klar, als ich dich gesehen hatte. Schon von da an habe ich gewusst, dass ich dir verfallen bin... und dass... dass mein Körper, mein Herz... meine Seele, einfach alles, was ich besitze, dir gehören wird und gehört und das wird sich auch niemals ändern.“

Als Tala zum Ende hin immer leiser geworden war und letztlich ganz verstummte, herrschte für einige Zeit eine Stille zwischen ihnen, in der sie sich tief in die Augen schauten und nichts anderes taten, als dem Atem des anderen zulauschen.
 

Schließlich jedoch überwand der Rothaarige den letzten klitzekleinen Abstand zwischen ihnen und ließ seine Lippen auf die des unter ihm Liegenden sinken.

Als sich ihre Lippen berührten und Tala seine Augen schloss, sowie sich wieder auf Kai niederließ, blieb dieser ruhig liegen und nahm die Welt nicht mehr in klaren Zügen war.

Doch eines war daran komisch. Obgleich er Yuri so nahe an sich heran ließ, verspürte er keine Panik und auch kein Unbehagen. Er ließ den Rothaarigen einfach gewähren, ohne dass er sich versteifte oder in ihm das Gefühl aufstieg, dass er jenen angeekelt von sich wegstoßen musste...

Kai lag einfach da und empfand den Druck, den Talas Mund auf dem seinen auslöste. Doch nach einiger Zeit der Untätigkeit begann er sogar, diesen Kuss leicht zu erwidern und erlaubte es Tala, ihm so verdammt nah zu sein.
 

Der Silbernhaarige selbst war über diese Reaktion mehr als aufgebracht in seinem Inneren. Ein wahrer Orkan an Gefühlen fand sich in ihm zusammen und tobte, während ein Gefühl versuchte, die Macht an sich zu reißen. Doch zugleich hatte das Bedürfnis nach Wärme sich langsam an Kai herangeschlichen und seine Gedankenwelt übernommen.

Denn wie lange war es schließlich her gewesen, dass er jemanden so nahe an sich hat herangelassen? Es erschien, wie eine Ewigkeit. Und diese Empfindungen, die Tala mit diesen Worten so urplötzlich aus seinem untersten Bewusstsein hervorgerufen hatte, schienen wie eine Flut über ihm hereinzubrechen.
 

Kai vergaß in jenem Augenblick, da sie sich so nahe waren, seine Pflichten, seine Sorgen, wen er hier überhaupt so innig und leidenschaftlich küsste... Ja, sogar wo er war, wer er war... Er konnte das alles für diesen klitzekleinen Moment einfach hinter sich lassen. Nur ein einziges Mal seinen unterdrückten und verborgenen Wünschen nachgeben und sich dabei völlig frei und unbefangen fühlen, während sich eine wunderbare Wärme in seinem gesamten Körper ausbreitete.

Tala erging es zugleich kaum anders. In seinem Magen tobte ein regelrechtes Feuerwerk an Gefühlen. Er war so überglücklich, als er spürte, wie Kai scheu und zurückhaltend seinen Kuss erwiderte, dass er glaubte, dass er nur träume und gleich aufwachen und in die harte Realität zurückgestoßen werden würde...

Doch dem war nicht so. Er spürte immer noch den schönen und vor allem warmen Körper unter sich und auch die Wange des Silbernhaarigen, mit der er diesen zu sich gezogen hatte. Sowie auch diese himmlischen Lippen, die einen mit ihrem Geschmack in einen Rausch versetzen konnten.
 

Allein Kais schüchterne Art, wie er so fast schon ängstlich zurückküsste, ließ Yuri den Verstand verlieren und sich nur noch auf den Kuss konzentrieren. Sein innigstes und geheimstes Verlangen hatte sich gerade in ihm ausgebreitet und nur zu deutlich fühlte Tala, wie es langsam aber sicher die Kontrolle über ihn erlangte...

Doch so weit durfte er es nicht kommen lassen. Er wollte Kai nicht bedrängen, ihn auch nicht abschrecken. Zu kostbar war einfach der jetzige Moment und die dadurch plötzlich doch mit Hoffnung gespickte Zukunft für den Rothaarigen, als er dies Wichtige hätte mit seinen elenden Gelüsten zerstören wollen.

So schlug er leicht seine Augen auf und sah in das entspannte Gesicht vor sich, das sich einfach dem Kuss hingab.
 

>Gott, wie schön er doch aussieht... Schön... doch auch so zerbrechlich...<, schwirrte es Tala durch den Kopf, als er sich langsam von Kai löste, welcher erst seine Augen aufschlug, als er dem Silbernhaarigen ein weiteres Mal hauchzart über dessen linke Wange fuhr.

Yuri lächelte zugleich sehr sanft, während er auf Kais Gesicht eine hauchzarte Röte bemerkte. In dessen Augen konnte er jedoch sehen, dass noch einige Zweifel in ihnen lagen und das konnte der Rothaarige doch nur zu gut verstehen...

Und so wollte er auch nichts überstürzen und zog sich schließlich von Kais angenehmen Körper zurück.

Dieser blieb noch für einige Zeit bewegungslos auf der Haube liegen, bevor auch er sich sehr zögernd und langsam von jener erhob.
 

Kais Blick wand sich daraufhin sogleich von Tala ab. Er konnte ihm jetzt nicht in die Augen sehen, sonst hätte der Rothaarige wohl nur zu deutlich seine Schwäche bemerkt. Denn in diesem Augenblick holte den Silbernhaarigen seine Vergangenheit ein weiteres Mal ein, als plötzlich das lachende Gesicht seines früheren Freundes vor seinem geistigen Auge auftauchte und nach kürzester Zeit wieder verschwand. Dennoch waren Kais Augen leicht feucht, wodurch er jene schloss und sich zur Beherrschung zwang.

Seine Aufmerksamkeit galt nun wieder der atemberaubenden Aussicht und zum ersten Mal an jenem heutigen Abend fragte sich Kai, wie spät es überhaupt war...

Die Zeit schien mit Tala immer wie im Flug zu vergehen und es war dem Silbernhaarigen nicht einmal unangenehm, was gerade zwischen ihnen vorgefallen war.

Nur war er selbst immer noch nicht darüber im Klaren, was er überhaupt wirklich für den Rothaarigen empfand.
 

Er wollte Tala in diesem Punkt auf gar keinen Fall verletzten. Diesen Fehler hatte er schon zu oft begangen.

Alles schien so konfus und irreal. Er wusste einfach nicht, was er sagen, denken, geschweigedenn fühlen sollte!

Und dabei war er sich sicher, dass Tala ihn gleich darauf ansprechen würde, wieso er denn den Kuss erwiderte hatte und was er für ihn fühlte. Doch Kai konnte sich diese Fragen ja nicht einmal selbst beantworten, wie sollte er es dann dem Rothaarigen erklären?

Merklich schmerzte sein Herz bei diesen Gedanken, während er seinen Kopf leicht hängen ließ. Doch unerwartet spürte er Talas Hand, wie sie sich zärtlich um die seine legte...
 

Wieder spürte er den Älteren nahe bei sich, als sei jener sein Schutzgeist und schlagartig stieg auch wieder diese schöne Wärme in ihm empor, die von Talas Hand, welche die seine hielt, zu kommen schien.

Genießend schloss er seine Augen und ließ Tala gewähren, ihm wieder etwas nahe zu treten.

„Komm, mein Schöner... Ich bring dich jetzt nach Hause, es ist schon spät...“, wisperte Yuri ihm im nächsten Moment zu, während er leicht den Griff um Kais Hand verstärkte und diesen sanft mit sich zog.

Kai ließ sich ganz von dem Rothaarigen führen und war doch innerlich erstaunt darüber, dass Tala ihm keine Fragen stellte.

Anscheinend verstand ihn der Ältere wirklich ziemlich gut und dessen aufrichtiges Lächeln, das jener ihm zuwarf als sie beide wieder in dessen Wagen saßen, bestätigte Kais Gedanken nur noch...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 


 

to be continued...
 


 

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Here we go!

Das war also das neuste Chapter! Und keine Sorge, die Action und Spannung wird schon nicht verloren gehen ;)

Aber ich wollte mal ein paar neue Seiten an Tala hervorheben und natürlich auch mal ein bisschen mit romantischen Aspekten spielen.

Ich hoffe, dass mir das wenigstens etwas (trotz der langen Schreibpause) gelungen ist und der Schreibstil sich nicht zu radikal verändert hat =]
 

Aber am meisten hoffe ich, dass Euch dieses Chapter gefallen hat.

Natürlich würde ich mich auch wieder sehr über Eure Anmerkungen/Kommentare freuen. Wenn Ihr also etwas auf dem Herzen habt, nur zu ;)
 

So weit bis zum nächsten Upload-Termin!
 

Eure,
 

Marli-chan aka xXDPXx

Part I, Chapter Twelve – The Distance

Hallo Ihr Lieben!
 

Tja, schon ist es Mitte Dezember und dadurch Zeit für einen neuen Fanfiction – Upload!

Dieses Mal ist es wieder „The Fast and The Furious“ und ich bin froh, dass Ihr, trotz all dem Weihnachtsstress, hier mal wieder vorbeischaut =]

Ich versuch’ mich daher, wie immer, recht kurz zu fassen und möchte mich einfach nochmals bei Euch bedanken!!!

Die Kommentare sind sehr aufbauend gewesen und ich bin froh, dass Ihr es mir nicht übel nehmt, dass ich mich momentan mehr auf andere wichtige Sachen konzentriere und dass Ihr diese und auch natürlich andere Fanfictions von mir, dennoch lest und geduldig jedes neue Chapter erwartet!
 

Deswegen will ich Euch auch gar nicht länger aufhalten und wünsche viel Spaß beim Lesen! ;)
 

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THANKX
 

kai89
 

LindenRathan
 

Phoenix-of-Darkness
 

ShadowHunter19
 

Michi006
 

chiby
 

AngelHB
 

Vampinchen
 

MikaChan88
 

xXsweetAngelXx
 

Kolibri
 

Lira-chan
 

_Shiki_
 

Bouh
 

Kai-Kai
 

YuukiKuran
 

between_black_pages
 

zintia
 

xXSchneekatzeXx
 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Twelve von ?

Music: Bon Jovi, Song: The Distance (kursiv)/ Album: Bounce

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: noch unbekannt

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Twelve
 


 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

„Komm, mein Schöner... Ich bring dich jetzt nach Hause, es ist schon spät...“, wisperte Yuri ihm im nächsten Moment zu, während er leicht den Griff um Kais Hand verstärkte und diesen sanft mit sich zog.

Kai ließ sich ganz von dem Rothaarigen führen und war doch innerlich erstaunt darüber, dass Tala ihm keine Fragen stellte.

Anscheinend verstand ihn der Ältere wirklich ziemlich gut und dessen aufrichtiges Lächeln, das jener ihm zuwarf als sie beide wieder in dessen Wagen saßen, bestätigte Kais Gedanken nur noch...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

*** ~ _ There's a train out in the distance _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ destination still unknown_ ~ ***
 

Schon seit Stunden lag er einfach so da. Die einzige Bewegung, die von ihm ausging war das leichte stetige Heben und Senken seiner Brust, das sein Atmen verkündete.

Neben seinem Bett leuchtete noch schwach die Nachtischlampe, während auf seinem dazugehörigen Nachtisch darunter, eine Digitaluhr stumm die Sekunden verstreichen ließ.

Mit hinter den Kopf verschränkten Armen, einem leicht gedankenverloren Blick an die dunkelrote Zimmerdecke, sowie einem entspannten, nur mit einem um die Hüften geschlungenen Handtuch bedeckten Körper, versank der Silbernhaarige vollkommen in seiner Gedankenwelt...

Als Yuri ihn nach Hause gebracht hatte, war er ohne jegliche Verabschiedung einfach aus dem Wagen gestiegen und hinter seinem Tor verschwunden.
 

Tala hatte dieses Verhalten still hingenommen und ihm mit einem kurzen Wink eine gute Nacht gewünscht. Danach war Kai müde, jedoch ersichtlich in einem merkwürdigen Gefühlseinklang, in seinen Flur getreten und war schließlich durch das Wohnzimmer hindurch, zu den Treppen zum ersten Stock geschritten.

Dort war er erst einmal im Bad verschwunden, hatte sich seiner Sachen entledigt, sie dabei irgendwo in eine Ecke des Zimmers verfrachtet und letztlich unter die Dusche gestiegen. Eine wasserfeste Uhr, die er sich extra in einer Ecke der großen Duschkabine hatte anbringen lassen, zeigte ihm 2 Uhr morgens an, als er seine Augen für einen kurzen Moment öffnete und den warmen Strahl, der mit all seinen Gefühlsströmen zugleich auf ihn einzuschlagen schien, für wenige Sekunden zurückhielt.

Früher hatte er sie nach dem Aufstehen gebraucht um die Zeit abzuwägen, die er noch brauchen würde, bis er wieder auf der Rennstrecke hätte sein müssen.

Heute war sie jedoch so weit gesehen einfach nur unnütz...
 

*** ~ _ Far away where no one's waiting _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ so far from home _ ~ ***
 

Doch dieser Gedanken war zur Nebensächlichkeit geworden, als er seine rubinroten Augen wieder schloss und mit seinen Händen über sein Gesicht fuhr, während sich die angespannten Muskeln langsam, unter der „Warmwassertherapie“ zu entspannen schienen. Minuten später schnappte er sich sein Duschgel und verteilte den duftenden Schaum auf seinem Körper. Zart strich er dabei über jede Stelle und jeden Muskel, während seine Augen geschlossen blieben. Im nächsten Augenblick ertappte er sich dabei, dass er sich vorstellte, wie nicht er selbst so an ihn Hand anlegte, sondern Tala und schlagartig stoppte er in seinen kreisenden Bewegungen...

Rasch spülte er sich den Schaum vom Körper herab und stellte den Wasserstrahl ab, ehe weitere Gedanken an den Rothaarigen in sein Unterbewusstsein dringen konnten.
 

Mit einem raschen Handgriff hatte er sich ein größeres Handtuch aus seinem Regel geschnappt und es sich um die Hüften gelegt, ein zweites kleineres legte er sich um seine Schultern und fuhr sich mit der hinteren Seite über die Haare, um sie etwas abzutrocknen.

Zugleich trat er hinaus in den finsteren, kalten Flur und schritt in sein Schlafzimmer. Draußen am Firmament war alles noch schwarz, während der Vollmond durch die großen Scheiben der Balkonfenster auf sein Bett drang.

Erschöpft trottete der junge Mann, sich ein Gähnen nicht verkneifen könnend, zu seinem großen Bett und schaltete auf dessen linker Seite die Lampe an, die wie ein kleines Feuer in der Dunkelheit entsprang und mit ihrem Licht das Zimmer in ein sanftes Orangerot tauchte...
 

*** ~ _ so far from home _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ so far from home _ ~ ***
 

Danach hatte Kai sich einfach nur noch auf das Bett fallen gelassen, so nass und in der recht knappen Aufmachung, ohne noch einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden.

Stattdessen hatte er leicht an sein Kissen gekuschelt damit begonnen, sich von seinen Gedankengängen einnehmen zu lassen. Schon in der Dusche hatten jene versucht über ihm hereinzubrechen, doch er hatte es noch im letzten Moment geschafft sie dort zurückzuhalten und aufzusparen, da er eigentlich recht müde war. Außerdem hatte er sie erst am heutigen Tag, nachdem er ausgeschlafen und wieder ausgeruht war, aufgreifen wollen.
 

Doch der letzte Abend wollte ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ständig spukte dieser Yuri Ivanow in seinen Gedanken und machte alles nur noch konfuser als es bereits zuvor der Fall gewesen war...

Ohne auf die Uhrzeit zu achten, hatte er schließlich seinem Verlangen nachgeben und sich seinen Kopf darüber zerbrochen wie er nun zu all diesen Dingen und vor allem zu Tala stand. Doch bisher war er zu keinem richtigen Ergebnis gekommen.

Leise seufzend schloss Kai für einen Moment seine Augen. Nachdem er sie wieder geöffnet hatte, begann sich vor ihm das Gesicht des Rothaarigen zu formen, wie es ihn sinnlich anlächelte. Schon nach kurzer Zeit hatte Kai jedoch wieder diese Einbildung aus seiner Gedankenwelt verbannt.
 

*** ~ _ There's a rose outside your window _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ the first snow is falling down_ ~ ***
 

Gott verdammt, was sollte er jetzt bloß machen?!

So viele Fragen brachen über dem Silbernhaarigen herein und vor ihm eröffnete sich nur ein ewiglanger Abgrund, der die Ungewissheit anzeigte, die sich bei den Antworten auf all jene widerspiegelte...

Wie sollte er endlich mit sich klar werden? Wie sollte er Tala demnächst gegenübertreten? Wie darauf reagieren, wenn er ihn auf die letzte Nacht ansprach? Wie sollte er Hiro das Ganze erklären, würde der nach seinen Fortschritten bei der Arbeit fragen?! Und wie um Himmelswillen konnte er sich nur selbst klar machen, was sein Herz ihm zu sagen versuchte?!

Frustriert seufzte Kai ein weiteres Mal. Er hatte sich noch nie so verloren und zugleich froh gefühlt.
 

Eines konnte Kai schon einmal sagen: Er hatte diesen einzigartigen Abend wirklich sehr genossen. Noch niemand hatte vor Tala ihn so oft zu einem Schmunzeln, geschweige denn zu einem Lächeln gebracht. Und der Rothaarige schien auch immer genau gewusst zu haben wie er zu einem Thema stand, nachdem er es angesprochen hatte und je nachdem hatte er auch das Gespräch entweder mit diesem fortgeführt oder auf ein anderes Thema abgelenkt, nur um ihn nicht zu langweilen. Tala war wirklich sehr aufmerksam und vor allem unglaublich humorvoll und freundlich, was er selbst von diesem Kerl, der sich für gewöhnlich eiskalt und grausam in Bezug auf andere gab, niemals gedacht hätte.

Und durch die Wärme und das Herzklopfen, das er immer dann verspürt hatte, wenn ihn der Rothaarige entweder angesehen, ihn angesprochen oder ihn berührt hatte, wusste der Jugendliche auch, dass er Yuri doch sehr gern hatte.
 

*** ~ _ Like that lonesome whistle blowing _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ I keep on going _ ~ ***
 

Doch wie weit konnte er nur dieses „gern“ ausbauen?! – Freundschaft, Zuneigung, Verlangen, gar... Liebe?!

Und was war immer mit diesen seltsamen Momenten, die Tala manchmal so urplötzlich hatte?! Konnte man nicht daraus schließen, dass der Rothaarige es nicht immer so meinte, wie stark er es sonst behauptete?!

Aber was war dann nur mit dieser etwas umständlichen, aber dafür wirklich wunderschönen Liebeserklärung am letzten Abend gewesen?

Kai wusste einfach nicht, wo er da anfangen sollte, bei so vielen Begebenheiten, die er schon mit Tala hatte miterleben müssen. Es schien ihm fast so, als wäre jener etwas schizophren.
 

Denn da war einmal der nervige Tala, der sich bei jeder passenden Gelegenheit, die sich ihm ergab, es sich nicht nehmen ließ ihn wie blöd anzubaggern und dabei andere Leute, die drumherum standen, in seine „Liebelei“ miteinzubeziehen. Jener war zu allem Übel auch noch sehr gehässig und frech.

Dann war da dieser geheimnisvolle und vor allen Dingen verschlossene Yuri, der kaum etwas von sich preisgab und immer sehr mysteriös tat. Nicht zu vergessen die beiden letzten Gesichter, die er letzte Nacht und am heutigen Morgen hatte kennengelernt: Den gewalttätigen und zudem ziemlich gefährlichen Rothaarigen, der es sich nicht nahm, einen zu verletzten und dessen Willen aufzuzwingen. Und zuletzt war da noch jener liebevolle und sehr aufmerksame Tala, der es vermochte in die Gedankenwelt seines Gegenübers einzutauchen und dessen innersten Wünsche zu wecken. Der ihn verstand, der ihn so akzeptierte, wie er war.

Ja, der ihn liebte...
 

*** ~ _ I keep on going _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ I keep on going _ ~ ***
 

Kai gab bei jener Abschweifung ein leises abfälliges Lachen von sich. Was war bloß nur los mit ihm?! – Verweichlichte er jetzt etwa, weil jemand ihm mal seine Aufmerksamkeit geschenkt hatte, der nicht geil auf seinen Körper und seine Fähigkeiten war, sondern das schätzte, was in ihm steckte?

Konnte er überhaupt so weit bei Yuri gehen? – Schließlich hatte der Straßenrennenfahrer nur zu oft gezeigt, dass er mehr als nur angetan von Kais Körper war und nur zu gern sadistisch mit dessen Emotionen zu spielen schien...

Hatte der Rothaarige dies alles letzten Abend wirklich nur gemacht um seinem Ziel, den Silbernhaarigen ins Bett zu verfrachten, ein Stück näher zu kommen?

Aber was war dann mit diesen letzten so ehrlich klingenden Worten gewesen und diesen gefühlvollen Kuss?! Gehörte dies zu seiner Masche, einen abzuschleppen oder war es die Wahrheit gewesen, die da über seine Lippen geflossen war...?
 

*** ~ _ Close your eyes and see my blue skies breaking _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ through these dark clouds_ ~ ***
 

Gedankenverloren strich sich Kai im selben Augenblick mit seinem Zeige- und Mittelfinger leicht über seine Lippen, als könnte er immer noch die Wärme auf ihnen fühlen, die Tala bei ihrem Kuss auf jenen hinterlassen hatte...

Begann er diesem zwiespältigen, manchmal richtig idiotischen Mistkerl etwa tatsächlich zu verfallen!?

Durfte er es sich bei seiner Arbeit leisten - schließlich war er bereits so weit gekommen und sollte das alles jetzt nur wegen seinen bescheuerten Gefühlen, die so plötzlich wieder da waren, umsonst gewesen sein?

>Nur noch ein paar Tage. Nur noch diese paar Tage, Kai, dann wärst du frei! Müsstest nicht mehr diese behinderte Polizeiarbeit tun! <, fuhr es ihm im nächsten Moment durch den Sinn.

*** ~ _ You are the light _ ~ ***

$>...<$
 

Ja, er könnte bei seinem nächsten Treffen mit Hiro einfach zustimmen diesen Lee Kon hochzunehmen. Dann würde die Polizei ihren Täter haben und er seine Ruhe und dann müsste er sich auch nicht so schuldig fühlen. Er könnte dann sein Leben fortführen, jedoch dann gemeinsam mit Tala und Salima... und dem Rest der Crew.

Ja, er könnte sich sogar vielleicht mit Kane versöhnen. Dann hätte er wieder eine Familie, hätte wieder einen Ort wo er hingehörte. Er könnte auch ebenso in das Straßenrennengeschäft einsteigen, ein bisschen was von Yuri lernen und seine Gefühle diesem gegenüber weiter ergründen. Dann wäre alles perfekt.

Einfach wunderbar... toll -

Je mehr Kai versuchte, sich Mut zu zusprechen, desto schlimmer wurde seine Laune nur noch. Er erhob sich und merkte dabei, wie taub seine Glieder geworden waren und wie eiskalt ihm doch war. Er hätte sich eben doch etwas überziehen sollen... Oder wenn Tala hier gewesen wäre, dann hätte jener ihn aufwärmen können.

Ja, das wäre...
 

*** ~ _ In my mind I see you _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ and your arms are reaching through the night_ ~ ***
 

Schlagartig war Kai wieder hellwach bei diesen Gedanken und fuhr hoch. So als ob ihm jemand gegenübersaß und ihn etwas dazu gefragt hätte, schüttelte er hastig seinen Kopf, um die aufkommende Illusion von Yuri, wie jener mit seinen samtweichen Händen über seine Schenkel seinen Körper empor zu seinem Gesicht und wieder zurück strich und wie er...

> Halt, verdammt noch mal! <, befahl Kai sich selbst und wohl eher seinen Gedanken, die sich eigenständig gemacht hatten. Nur zu deutlich spürte der Silbernhaarige, wie sein Körper auf jene Gedankenfetzen reagiert hatte. Und er war wohl sehr knapp davor gewesen, dass auch seine unteren Regionen wieder ins Leben zurückberufen worden wären...

Hier stimmte wirklich etwas ganz und gar nicht mit ihm, musste Kai matt feststellen, als er sich durch seine Haare fuhr und nun doch einen Blick auf seine Digitaluhr riskierte. Es war kurz vor fünf.
 

Seine rubinroten, sonst so leuchtenden Augen, schienen von einem Schleier überdeckt zu sein, da sie kaum so funkelten wie für gewöhnlich. Die Erschöpfung und Müdigkeit hatten Kai die ganze Zeit über einiges abverlangt. Aber nun, da er bereits so lange über seine momentane Situation nachdachte, die so verflixt kompliziert und verstrickt zu sein schien, konnte er nicht mehr einfach so an Schlaf denken. Nein, das war für Kai Hiwatari, der schon immer selbst auch kompliziert und verstrickt gewesen war, unmöglich...

Und wenn er grad schon beim Thema war, was war nur mit ihm und seinen verdammten Prinzipien, die da lauteten:
 

1. Sei immer eiskalt, gefährlich und vor allem... UNAUSTEHLICH... Punktum: Ein Charaschwein.

2. Lass andere nicht zu nahe an dich herankommen und vor allem: Halt andere von DIR ab!

3. Sei verdammt noch mal stolz auf dich und dein Vollbrachtes, gib niemals auf und preise deine Ehre!

4. Halt dich verflucht noch mal an deine eigenen Prinzipien und wähle eher den Tod, als dass du sie verletzt!!!

Ein sehr schwaches Lächeln trat auf sein Gesicht.

Ja, vielleicht sollte er mal die Regeln um eine erweitern...
 

Doch wie sollte die schon lauten?

5. Nimm dir, was du kriegen kannst und stoße SIE am nächsten Morgen einfach aus dem Bett. „ER“ als „ES“ abzustufen und nicht erlaubt!!!

Nein, zu vulgär.

5. Liebe die Frauen, denn sie lieben dich. Und sei am Ende schneller als das Weib, was du dir am Abend zuvor gewährt hast. [Keep Männer out!!!]

Noch schlimmer. Klang ja fast schon eingebildet.

5. Koste deine Männlichkeit auf, unterwerfe dich keinem und sei zu 100... nein, besser zu 200% NICHT SCHWUL!!!
 

Der Silbernhaarige konnte plötzlich nicht mehr an sich halten und gab ein lautes Lachen von sich, das sich mit der Zeit in ein verzweifeltes Wehklagen verwandelte und schließlich in ein trauriges Schluchzen überging, während Kai seine Hände auf seine Augen presste und die kommenden Tränen zurückzuhalten versuchte.

So ließ er sich einfach rücklings wieder auf sein Bett fallen und griff im nächsten Moment nach seinem Kissen, um es nah an sein Gesicht zu drücken. Die ersten Tränenspuren zeichneten sich dabei auf seinem Gesicht ab.

Er verstand sich selbst nicht mehr. Das war doch nicht er! Weder hatte er jemals so stark seine Emotionen schweifen lassen noch wegen etwas geweint...
 

Sein Blick fiel aus seinem Fenster. Die erste Tageshelle zeichnete sich am Ende des Horizonts hinter den vielen Häusern und Straßen ab. Zugleich sah man dem Mond nur noch sehr klein und bleich in einem kleinen Winkel des Himmels, wie er Stück für Stück dem Beginn des Sonnenaufgangs zu weichen schien...
 

*** ~ _ I'll never give up the fight _ ~ ***
 

Kai schloss wenige Minuten später seine rötlichen Augen und kuschelte sich fest an sein Kissen, das er mit seinen Armen fest umschlossen an sich presste.

Erschöpft, müde, verwirrt und wohl völlig mit seinen Nerven am Ende, gab er sich schließlich dem drückenden Gefühl nach Schlaf hin.

„Was soll ich... jetzt nur tun“, nuschelte er leise und begann ins Land der Träume überzutreten.

„Tala“, war das Letzte, was noch sanft über seine Lippen flog, ehe er in einen traumlosen Schlaf hinüberglitt.
 

$>...<$

*** ~ _ I'll go the distance _ ~ ***
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Etwas mehr als eine Stunde später holte man ihn jedoch aus jenem wieder zurück, als er aus der Ferne das laute Geräusch seines Handys vernahm.

Zunächst wollte Kai nicht darauf reagieren. Einfach weiterschlafen und sich die fehlenden Kräfte wieder zurückholen.

Doch je länger er versuchte den Klingelton zu ignorieren, umso lauter und nerviger wurde er. Und hörte das Getute am Morgen doch mal auf, dann nur für wenige Sekunden, dann ging das Ganze wieder von Vorne los.

Schließlich gaben Kais Nerven den Widerstand auf...

Langsam wachte er aus seinem Schlaf auf und blinzelte müde für die ersten Minuten. Erst einmal musste sich der Silbernhaarige wieder orientieren.
 

Als er dies geschafft hatte und sich auf dem großen Himmelbett und schwarz-weißen Bezügen in seinem Schlafzimmer wiederfand und ein weiteres Mal sein Handy vernahm, war Kai wie vom Blitz getroffen wieder hellwach.

Schnell sprang er auf, geriet leicht ins Schwanken, weil er im ersten Augenblick nicht die Balance halten konnte und sich plötzliche Kopfschmerzen durch seien Stirn zogen und schwankte schließlich zu seiner einen kleineren Kommode herüber, in der er solche Sachen, wie Armbänder, Ketten, Krawatten und sonstige Accessoires aufbewahrte, von denen er mehr als reichlich zu seinem Besitz zählten konnte.

Auf jener, die Kai etwa bis zu seiner Hüfte reichte und die nur wenige Zentimeter breiter als er selbst war, lagen meist die verschiedensten Sachen rum.
 

Ein, zwei Uhren, die er am liebsten trug, dann noch ein paar Ringe – die meisten hatte er sich selbst ausgesucht, hatte sie aber kaum am Finger – eine Kette mit einem Drachenanhänger – ein Geschenk alter „Freunde“ (wenige Tage später hatte Kai so eine Kette in einem Fenster in einem Billigschmuckladen gesehen) – und letztlich auch sein Handy, das er immer dort in seiner speziellen Halterung ablagerte. Diese war extra für ihn angefertigt worden. Im Inneren befand sich ein Ladegerät. Die Halterung selbst schien aus einem festen Gestein geformt worden zu sein. Das Gebilde trug dabei die Form eines Adlers, wie jener sich in die Lüfte erhob. Das Handy wurde dabei an die Stelle, wo sich das Herz des Tieres befand, eingesetzt. Und wenn es klingelte, dann leuchteten die Augen des Adlers zugleich rötlich und dadurch gut signalisierend auf.

Ein wirklich schönes Geschenk. Doch Kai hatte schon längst verdrängt, von wem es stammte, es hätte ja doch nur wieder alte Wunden aufgerissen...
 

Schnell zog der Silbernhaarige wenige Minuten später sein Mobiltelefon daraus hervor und ging dran. Er hatte so überstürzt gehandelt, dass er nicht einmal darauf geschaut hatte, wer ihn da so aus seinem kurzen Schlaf gerissen hatte. Als er jedoch einen knappen Blick über seine Schulter auf seine Digitaluhr auf dem Nachtisch warf, die ihm halb 7 anzeigte, wusste Kai sogleich, dass derjenige jetzt aber mal den Marsch von ihm geblasen bekam... Niemand störte einen Hiwatari ungestraft!!!

Schon setzte Kai dazu an irgendetwas ins Telefon zu brüllen, als der Anrufer einige Sekunden früher reagierte, als er selbst.

„Kai, wir haben ein Problem!“, tönte es matt an sein Ohr. Seine Augen weiteten sich.

„Hiro?!“, war das Einzige, das der Silbernhaarige in jenem Moment herausbringen konnte, da seine Gedanken noch nicht ganz klar waren und ihn seine Konzentration auf die Stimme einiges abverlangte, dadurch das er immer noch ziemlich fertig war.
 

„Oh, verzeih mir bitte, dass ich deinen Schönheitsschlaf gestört habe, mein lieber Kai! Aber wir haben Gott verdammt noch mal andere Schwierigkeiten! Wir stecken ziemlich in der Klemme!“, fuhr Hiro ihm im nächsten Augenblick erbarmungslos an.

„Jetzt - Jetzt wart mal... Was ist denn überhaupt los?!“, murmelte Kai schlaftrunken, während seine Kopfschmerzen durch Hiroshis Gebrüll zunahmen.

„Was los ist?! WAS LOS IST?! Hast wohl noch keine Nachrichten gesehen und kein Radio gehört, was?! Es läuft gerade alle Kanäle rauf und runter! Es hat wieder EINEN ÜBERFALL GEGEBEN!!!“, brüllte der blauhaarige FBI Agent ohne Unterlass.

Kai wäre bei dieser Nachricht fast das Handy aus der Hand gefallen, wobei er sich zugleich schwer auf den Beinen halten konnte und sich so auf dem kleinen Schrank vor ihm abstützen musste.
 

„Mein Vorgesetzter hat wieder angerufen! Er will, dass jeder Verdächtige, den wir bisher gefunden haben, hochgenommen wird, ohne Ausnahme! Ich hab ihm gesagt, dass ich das noch mal mit dir besprechen müsste. Er hat widerwillig zugestimmt“, sprach Hiro unerwartet wieder ruhiger, aber immer noch so gespannt wie am Anfang, weiter.

„Ich hab ihm aber bereits die Namen der Zielpersonen durchgegeben, damit ich ihm wenigstens mit etwas zufrieden stellen konnte“, fügte er knapp hinzu.

Die Augen des Silbernhaarigen an der anderen Leitung weiteten sich schlagartig und ihm versagte für einen Moment der Atem.

„Du... du hast WAS?!“, platzt es im nächsten Augenblick aus ihm heraus. „WELCHE NAMEN?!“, verlangte Kai wütend und zugleich auch verzweifelt zu wissen.

Hiro begegnete am anderen Ende dieser Reaktion Kais ziemlich gelassen. Er hatte sich so etwas schon gedacht.
 

„Nun, Lee Kon, diesen Miguel, dann noch wahrscheinlich auch Joe und zuletzt natürlich unsere Hauptzielperson Yuri Ivanow!“, zählte der Agent deswegen ebenso gedämpft auf.

„Nein!“, brachte Kai geschockt hervor.

„Was „nein“?“, kam sogleich die Frage seitens Hiro, unterdessen fuhr sich Kai durch seine Haare und bemerkte ein plötzliches Brennen in seinen Augen.

„Tala - Ich meine dieser Ivanow kann es nicht gewesen sein. Nein, niemals... Zieh diesen Namen zurück!“, entgegnete der Silbernhaarige Hiro schon fast befehlend. Dieser blickte leicht verwundert drein, war im Stillen jedoch verärgert.

„Warum sollte ich das? Wir haben zwar kaum etwas gegen ihn in diesem Sinn. Aber bei einem Verhör wird er schon reden!“, meinte Hiroshi gnadenlos.

„Er kann es aber nicht gewesen sein, Hiro!“, behaarte Kai engstirnig.
 

„Verteidigst du ihn jetzt etwa?!“

Stille kam am anderen Ende der Leitung auf.

„Woher bist du dir SO SICHER, dass er die Überfälle NICHT begannen hat?!“, ermittelte der blauhaarige Mann weiterhin hartnäckig.

„Weil“, begann Kai zögernd und wusste, dass er sich damit wohl Hiros Vertrauen für immer zunichte gemacht hatte. „Nun weil...“

Hiroshi blieb ganz still und versuchte seinen Sturm an Emotionen, der in seinem Inneren immer noch tobte, zu dämpfen. > Sag es Kai... Ich kann’s mir zwar schon denken, aber ich will es von DIR hören. Also, sag es! <, drängte er den Silbernhaarigen in Gedanken, da es selbst für ihn langsam unerträglich wurde, seinen Partner so „leiden“ zu hören.
 

„Weil... ich die gestrige Nacht bis zum heutigen Morgen mit ihm zusammen war“, wisperte Kai schließlich ganz leise in das Handy.

Hiro erstarrte augenblicklich und wusste nicht, wie er jetzt darauf reagieren sollte. Natürlich hatte er so etwas geahnt. Doch niemals hätte er für möglich gehalten, dass ihn diese Worte so verletzten würden.

„Du... du hast was?“, stotterte er deswegen nur, wobei seine Stimme ziemlich gebrochen klang.

Kai seufzte hörbar. Es würde ihm ja doch nichts nützen zu lügen oder sich da rauszureden.

„Wir... waren gestern zusammen in einem Lokal. Er hat mich ausgeführt und danach noch zu seinem Lieblingsort mitgenommen. Wir haben geredet und letztlich brachte er mich spät nach Hause. Ich denke, es war so gegen 2 Uhr morgens“, erzählte der Jugendliche sehr leise.
 

Nachdem er geendet hatte, war es eine ganze Zeit lang still am anderen Ende und auch Kai selbst traute sich fürs erste nichts zu sagen. Erst als die Stille unerträglich wurde, begann er doch: „Er konnte es also nicht gewesen sein, wenn der Überfall in der Nacht stattgefunden hat. Nein, er war’s nicht.“

Kurz schloss Kai seine Augen.

„Hiro... Bitte...“, brachte der Silbernhaarige seine Prinzipien vergessend letztlich flehend hervor, bezogen auf die Festnahme und Überprüfung Talas, die anzustehen schien und wohl nur der Blauhaarige über deren Vollstreckung gebieten konnte.
 

Hiro zugleich lehnte sich völlig fertig an seinen Tisch und schloss für einen Moment seine Augen, während er zugleich tief durchatmete. Innerlich war er einfach nur zerrissen...

„Ich hab dir noch paar Tage versprochen“, seufzte er letzten Endes schwer.

„Bis alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, wird’s wohl ein bis zwei Tage dauern und danach entscheide ich, wen wir als erstes hochnehmen. Also hast du, diesen Tag nicht mitgezählt, noch... 5 Tage, Kai. 5 Tage! Komm morgen um 15.00 Uhr dann zur Besprechung für das Hochnehmen von diesem Miguel und Lee Kon ins Hauptquartier. Und sei dieses Mal pünktlich!“, fuhr Hiro plötzlich wieder ganz gelassen fort.

Auf Kais Lippen breitete sich ein leichtes Lächeln aus, er wollte noch etwas sagen, da sagte Hiroshi weiter: „Und Kai: Es hängt viel davon ab. Also... Vermassel’s nicht.“

Und mit diesen Worten hatte der Blauhaarige einfach aufgelegt.
 

Kai ließ, als er sich wieder gefangen hatte, das Handy in seine Halterung zurücksinken und blickte dann empor. Über der kleinen Kommode, die zwischen zwei großen stylischen Schränken stand, in denen Kai seinen ersten Teil an Klamotten und Schuhen eingesperrt hatte, hing ein großer, altertümlich dekorierte Spiegel. Der Rahmen war, passend zu den restlichen Möbeln, in Schwarz und dunkelrot gehalten.

Nur der Fußboden allein, auf dem überall etwas Teppichgleiches ausgebreitet worden war, das sich so ähnlich wie Fell anfühlte, wenn man barfuss darüber lief, war perlweiß. Die Wände überwiegten dabei mit hervorstechendem Rot und an zwei gegenüberliegenden Wänden war mit Mischtechnik ein knalliges Orange hinzugefügt worden, das dem Raum den passenden, sinnlichen Flair gab.
 

Doch Kai kümmerte sich sehr wenig um seine Dekoration oder das Aussehen seines Zimmers.

Sein Blick galt seinem Spiegelbild, das gebrochener und verletzter wohl nicht hätte aussehen können. Mit zornigen Augen funkelte er es an und es ihn zurück.

Was er im Spiegel sah, war wohl nur noch ein Schatten seines früheren Selbst. Wie er allein hier stand. Gebückt wie ein geprügelter Hund, mit geröteten Augen und klaren Tränenspuren im Gesicht. Verzottelten Haaren und einem schlaffen Körper...

„Komm schon, Hiwatari... Reiß dich verflucht noch mal zusammen!“, fauchte er sich selbst entgegen und stieß sich von der Kommode ab. Er konnte das nicht mehr so hinnehmen!!!
 

Als er danach ein weiteres Mal in den Spiegel blickte, sah er wieder den kalten, finsteren Ausdruck auf seinem Gesicht. Seine blutroten Augen spiegelten wieder wie früher die Kühle und Unantastbarkeit wider...

Und seine Haltung war endlich wieder stolz und seinem Leben angemessen.

Kai Hiwatari schien wieder zurück zu sein...

Ja, er war stark! Niemand reichte an ihn heran! Er war stark!!!

Doch schon im nächsten Moment war all dies verloren, als er erneut an Tala zurückdachte.
 

Hilflos wie ein kleines Kind senkte er seinen Blick und fuhr sich mit einer Hand über sein Gesicht.

„Ich muss mich entscheiden. Denn - es gibt kein Zurück mehr“, flüsterte er gedankenverloren und hob ein letztes Mal den Blick zum Spiegel.

Das Rubinrot seiner Augen flackerte im nächsten Moment gefährlich auf.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 


 

to be continued...
 


 

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So, das war’s für dieses Mal und damit auch für dieses Jahr ;)

Ich hoffe, dass Euch der Teil gefallen hat, auch wenn Kai dieses Mal von mir ganz anders dargestellt worden ist. Aber zuvor war ja auch Tala schon OOC XD

Also gleicht sich das hoffentlich etwas aus XP

Mir bleibt nur noch, Euch ein schönes, stressfreies Weihnachtsfest zu wünschen, eine große Bescherung und natürlich einen guten Rutsch ins neue Jahr! =]
 

Bis 2009!

Eure
 

Marli-chan aka xXDPXx

Part I, Chapter Thirteen - The Distance II

Hallo meine lieben Leserinnen und Leser! =)
 

Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass der letzte Teil zu "The Fast & The Furious ~3~" schon beinahe wieder ein ganze Jahr her ist und Ihr alle so lange auf ein neues Chapter warten musstet bzw. diese Fanfic vielleicht bereits gänzlich in Vergessenheit geraten ist!

Dennoch habe ich nun erfolgreich mein Abitur hinter mich gebracht, einen Studienplatz gefunden und mich langsam in das Studierendenleben eingefügt. Ein paar Dinge müssen zwar noch erledigt und in meinem Leben geordnet werden, aber das ist mittlerweile nicht mehr allzu schlimm und schließlich möchte ich auch endlich wieder etwas gut machen bei Euch!!!

In den letzten zwei Jahren musste ich Eure Geduld schließlich ganz schön auf die Probe stellen und so gänzlich zu einer Lösung des Problems - möchte ich ja doch noch etwas auf Mexx verweilen und auch dem Schreiben als eines meiner liebsten Hobbies weiter nachkommen - bin ich leider selbst noch nicht gekommen =3

Dennoch hoffe ich, dass Ihr Euch irgendwie mit meinem Eskapaden arrangieren könnt und mich nicht vergesst ;)
 

Ich wünsche Euch sehr viel Spaß beim Lesen des Chapters !
 

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THANKX
 

Noctis_Lucis

Zeigt sich das schon so offensichtlich, dass es Kai schwer getroffen hat ;P

Ich glaub, da habe ich als Autorin was Falsch gemacht ;)

Obwohl - es liegt wohl eher an deiner guten Kombinationsgabe, mit der du mitten

ins Schwarze getroffen hast. Aber nich weiterverraten, hehe...

Ich hoffe zudem, dass dir dieser neue Lesestoff genauso gefällt, wie das letzte Chapter =D
 

Phoenix-of-Darkness

Vielen lieben Dank für dein großes Lob an meiner-unzuverlässigen-Wenigkeit ;)

Es freut mich sehr, dass dir diese Seite an Kai auch gut gefallen hat und du sie nicht als zu OOC empfunden hast. Ich wollte einfach mal auch einen anderen Charakterzug von Kai aufzeigen und vor allem den Mann hinter der Maske etwas näher für die Leser bringen, denn der Gute ist - auch durch seine Vergangenheit geprägt - weiß Gott nicht wirklich so stark, wie er immer tut! =) Das sollt somit eine kleine Parallele zum "echten" Kai aus Beyblade werden =3 Ich hoffe, dass mir das gelungen ist!
 

BlondesGift

Vielen Dankür das Kompliment =3 Ja, die Regeln - das war eher ein spontaner Einfall von mir ;P Allerdings fand ich sie an dieser Stelle passend, weil ja Kai eigentlich für gewöhnlich immer sehr gern die Kontrolle über Situationen oder manchmal auch Menschen behalten will. Daher wagte ich es mich, mich da in meiner Annahme etwas aus dem Fenster zu lehnen und Kai in diesem Moment zu einem Listen-Menschen umzupolen ;) Aber es freut mich zu sehen, dass das auch ankam =D
 

XSchneekatzeX

Danke, danke, danke für das Lob- und Sorry, sorry, sorry,!!! Ich hoffe, ich habe dich nicht zu lange wegen der Fortsetzung auf die Folter gespannt ;D

Der Hauch der Erotik ist mir selbst beim Schreiben gar nicht aufgefallen, aber nach deinem Kommentar habe ich die Stelle nochmals gelesen und kann dir nur zu stimmen! Langsam werde ich mir echt selbst suspekt ;P

Aber Kai mal auch richtig gefühlvoll darzustellen war schon eine Kunst für sich, ich bin nur froh, dass es doch noch gut rübergekommen ist =3
 

AngelHB

Vielen Dank! =D Tja... leider konnte ich das mit dem schellen Weiterschreiben nicht erfüllen =/ Aber ich hoffe, dass ich dafür noch irgendwie einen Ausweg finde, dass man auch mal wieder öfter was von mir hört und nicht nur jahresweise, weil ihr mir ja als Leser/innen sehr, sehr wichtig seid!!! =D
 

Guave_Lexi

Thankx! Keine Sorge, so oft wird diese Seite auch nicht mehr vorkommen ;) Bzw. wenn ich mich noch recht entsinne - wirklich fast überhaupt nicht mehr!!! Dennoch freut es mich zu hören, dass es dir trotzdem in gewisser Weise in in einem gewissen Maß zugesagt hat ;)
 

Vampinchen

Dankeschön!!! Das ist wirklich toll, sich auf eine "Stammleserschaft" verlassen zu können *schnief* Ihr müsst ja schließlich so viel mit mir ertragen bzw. so lange warten!!! =/ Und so viel Lob ist dann dennoch auch Balsam für meine Seele und freut mich immer wieder zu lesen =D Dafür raff ich mich gern trotz stressiger Zeiten für eine Veröffentlichung zusammen! =3

Und keine Sorge, unser lieber Kai wird schon bald getröstet werden ;) Nur Geduld!
 

BlackWingsOfPhoenix

Vielen lieben Dank fürs Hinterlassen des Kommentars =D Ich hab mich sehr gefreut!

Und natürlich auch für das viele Lob =3 (Das wird mir irgendwann noch zu Kopf steigen... ich seh' schon vor mir XD)

Jedenfalls stimme ich dir vollkommen zu! Unser lieber Tala ist einfach unwiderstehlich ;) Und er hat sogesehen auch nur das Beste verdient - und das ist nun mal Kai XD Der hat das jetzt auch endlich begriffen!

Hiro ist da noch bei mir mit seinen Gefühlen mit hineingerutscht, weil ich einfach mal in einer Geschichte eine Liebes-Drama-Dreiecksbeziehung versuchen wollte! In diesem Falle ist diese Dreiecksbeziehung natürlich abgeschwächt, da eigentlich nicht wirklich solch eine Basis bei Kai und Hiro auf Gegenseitigkeit beruht und bei Kai und Tala war es ja am Anfang auch nicht der Fall, da habe ich aus auktoritärer Erzähler mal ein wenig "eingegriffen und nachgeholfen".
 

MikaChan88

Thankx!!! Ich hoffe, dass dieses hier, dir ebenfalls gefallen wird =D
 

zintia

Dankeschön für das viele Lob =) Es freut mich sehr, zu sehen, dass ich diese Seite an Kai gut vermitteln und realistisch zugleich darstellen konnte, denn das war mir wirklich wichtig, auch weil es für den Verlauf der Story und die Entwicklung seines Charakters von Nöten war ;)

Und das mit dem Verlieben ist nun auch letztlich kein Geheimnis bzw. keine Spekulation mehr, also ein Schritt in die richtige Richtung, nicht wahr? =3
 

Lyos

Ja, so kann man das wirklich ausdrücken ;) Ab jetzt geht's richtig los mit den Irrungen und Wirrungen XD Die Frage darf ich natürlich vorab nicht beantworten, da muss ich dich leider noch im Unklaren lassen, aber es dürfte schon bald eine Antwort darauf geben! Du darfst also wirklich gespannt sein =3
 

Matsumoto-Rangiku

Oh weh, da bekomm ich wirklich ein sehr, sehr, sehr schlechtes Gewissen zusätzlich zu meinem schlechten Gewissen für das späte Posten des neuen Chapters! Ich hoffe allerdings, dass das Chapter dich beschwichtigen kann und du die FF weiterhin so lieben wirst =) Ich gebe mir jedenfalls die größte Mühe, dass das so bleibt ;)
 

Kolibri

lol Das macht doch nichts! Ich freu mich, dass ich überhaupt noch Kommentare bekomme bei meinen Verzögerungen ;) Und es ist ja auch kein Muss, aber man freut sich als Autor doch immer wieder, weil's auch ein Ansporn ist =D

Aber bitte, bitte nicht hetzen ;) Und sich schon gar nicht schlecht fühlen!!! =3
 

WeißeWölfinLarka

Auch dir wieder vielen lieben Dank für das viele Lob, aber auch das gründliche Lesen meiner Texte ;) Du schaffst es immerwieder auch bestimmte Gesichtspunkte bei ihnen zu betrachten, die mir selbst zuvor nicht aufgefallen sind und das macht das Ganze natürlich auch für mich zusätzlich sehr interessant! =D

Das mit der Sichtweise ist dir im Übrigen sehr gut aufgefallen ;) Es freut mich, dass so guten Anklang bei dir findet =3 Jaaa... an dem Vergessen der Zusammehänge bin ich ja auch nicht ganz unschuldig ;P Schließlich poste ich immer so stark verzögert... *sigh*

Und im Übrigen: das mit dem Lebhaften mag wohl sein, aber Life Poet würde sich doch seltsam anhören, findest du nicht? lol Und da ist mir das Buch Dead Poets Society doch zu kostbar, als das ich es "vertätscheln" täte ;) Ich hoffe, du siehst mir das nach XD
 

Xenia_Crow

Wow, die ganze FF an einem Stück! Oo Ich bin beeindruckt wie geehert!!! =D

Weiterschreiben werde ich auf jeden Fall - wie du auch jetzt an diesem Chapter sehen kannst. Allerdings muss ich das "bald" doch immer mal wieder einklammern - tut mir Leid! Ich weiß zumeist selbst nicht, wann ich mal ne ruhige Minute für meinen Stoff für die ganzen Fanfics finde und es ist zumeist doch eher eine "spontane Aktion"... leider! =3 Aber ich hoffe, dass du mir trotzdem treu bleibst! ;)

Ich hoffe jedenfalls, dass dieses Chapter einen längeren Kommentar deinerseits - wie von dir angekündigt - auch verdient hat und dem gerecht werden kann!
 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Thirteen von ?

Music: Bon Jovi, Song: The Distance [II. Teil](kursiv)/ Album: Bounce

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: noch unbekannt

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Thirteen
 


 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Was er im Spiegel sah, war wohl nur noch ein Schatten seines früheren Selbst. Wie er allein hier stand. Gebückt wie ein geprügelter Hund, mit geröteten Augen und klaren Tränenspuren im Gesicht. Verzottelten Haaren und einem schlaffen Körper...

„Komm schon, Hiwatari... Reiß dich verflucht noch mal zusammen!“, fauchte er sich selbst entgegen und stieß sich von der Kommode ab. Er konnte das nicht mehr so hinnehmen!!!
 

Als er danach ein weiteres Mal in den Spiegel blickte, sah er wieder den kalten, finsteren Ausdruck auf seinem Gesicht. Seine blutroten Augen spiegelten wieder wie früher die Kühle und Unantastbarkeit wider...

Und seine Haltung war endlich wieder stolz und seinem Leben angemessen.

Kai Hiwatari schien wieder zurück zu sein...

Ja, er war stark! Niemand reichte an ihn heran! Er war stark!!!

Doch schon im nächsten Moment war all dies verloren, als er erneut an Tala zurückdachte.
 

Hilflos wie ein kleines Kind senkte er seinen Blick und fuhr sich mit einer Hand über sein Gesicht.

„Ich muss mich entscheiden. Denn - es gibt kein Zurück mehr“, flüsterte er gedankenverloren und hob ein letztes Mal den Blick zum Spiegel.

Das Rubinrot seiner Augen flackerte im nächsten Moment gefährlich auf.
 

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Hiros Augen schauten immer noch auf den Hörer. Diesen hatte der Blauhaarige vor nicht weniger als einer Minute einfach zu Boden geworfen.

Seine rechte Hand, die das Telefon zuvor getragen hatte, zitterte dabei immer noch in ihrer ausgestreckten Haltung.

Hiroshis braune Augen wurden zugleich von einer unbändigen Wut durchzogen und es schien sich ein gewaltiges Flammeninferno in seinem Körper entfacht zu haben, das nun tobte und brauste.

Rasch wand sich der Agent jedoch von dieser Haltung ab und versuchte die Schmerzen, die er vor Ärger und Zorn in seiner Magengegend verspürte, einfach mit anderen Gedanken zu überspielen.

Doch das gelang ihm einfach nicht...
 

Ständig musste er daran denken, dass Kai fort gewesen war... Mit... diesem... diesem vermaledeiten, abstoßenden und völlig ekelhaften Rothaarigen, der sich in jeder freien Sekunde an Kai herangeschmissen hatte!

Allein bei der Vorstellung wurde Hiroshi schlecht und am liebsten hätte er diesem verfluchten Ivanow – hätte jener jetzt gerade in diesem Augenblick vor ihm gestanden – so richtig eine reingehaut.

Nun gut, wahrscheinlich noch viel mehr als das. Er hätte ihm Qualen zugefügt. Lange und sehr, sehr schmerzvoll. Und DAS wäre wohl das MINDESTE gewesen!
 

Ein wütender Aufschrei fuhr aus dem Mund des Mannes, als er mit einer zu einer Faust geballten Hand, auf de schwarzen Schreibtisch schlug.

Den Schmerz, der von jener Reaktion ausging, spürte Hiro noch nicht einmal. Seine Augen, die bedrohlich zu Schlitzen verengt waren, spähten hinaus auf die Straßen von L.A.

Kai an diesen... Schwachmaten eines Möchtegernrennfahrers zu verlieren...

Allein bei diesem Gedanken zog sich alles in Hiroshi zusammen und ließ seinen Zorn ins Unermessliche steigen.

„Nein... Nein...“, wisperte er sehr leise und angespannt. „NEIN, NIEMALS!!!!“.

>Niemals werde ich Kai an diesen Mistkerl verlieren... Nie... Er gehört mir... MIR!!!<
 

Augenblicklich trat ein Ausdruck des Wahnsinns in Hiros Gesicht.

„Niemand wird ihn mir wegnehmen... Keiner... Und schon gar nicht DU!“, fuhr er flüsternd zu sprechen fort und lehnte sich dabei an seinen Schreibtisch. Atmete einmal tief durch um wieder einen kühlen Kopf zu bekommen.

„Nein... Schon gar nicht du... Yuri Ivanow...“, sagte der Blauhaarige wieder recht gelassen.

„Ich werde nicht verlieren, denn ich verliere niemals...“

Mit einem siegssichern Grinsen auf seinen Lippen hob der junge Mann das Telefon wieder auf, das durch den mit einem Teppich bedeckten Fußboden keinen erheblichen Schaden genommen hatte.

Rasch wählte er eine Nummer und nach kürzester Zeit meldete sich bereits eine Stimme an der anderen Leitung.
 

„Ja, Sir. Hier ist Hiroshi Granger... Ja, Sir, die Vorbereitungen können begonnen werden. Die Aufrüstung wird morgen abgeschlossen sein. Binnen zwei Tagen werden wir bereit für die erste Festnahme sein... Ja, es wird immer in einem gewissen Abstand eine Festnahme geben, sodass Zeit zur Vorbereitung bleibt... Jawohl Sir. Vielen Dank für ihr Vertrauen, Sir... Ja, natürlich...“

Wenige Minuten später verließ der FBI Agent auch schon sein Büro, um alle nötigen Schritte in die Wege zu leiten. Dennoch vergaß er nicht die Zusage, die er Kai für weitere Zeit gegeben hatte, so sehr er sich auch selbst dafür hasste. Denn am allerliebsten hätte er diesen Ivanow als erstes hochgenommen; so hätte er den Silbernhaarigen von jenem fernhalten können und beim Verhör hätte ihm dann so „rein zufällig“ etwas darüber rausrutschen können. Dann hätte sich dieses Rothaar endlich von Kai abgewandt und ihrer Partnerschaft hätte nichts mehr im Wege gestanden.
 

Doch er hatte Kai zuvor schon nie etwas abschlagen können. Jener, wenn er es auch nicht zugab, vertraute ihm und Hiro vertraute dem Silbernhaarigen auch sehr. Zwar war ihm Kais Wandlung in den letzten Wochen nicht entgangen, doch er glaubte immer noch nicht wirklich daran, dass der Silbernhaarige so stark von seinen Prinzipien abrücken würde.

Dazu musste dieser Ivanow schon wirklich etwas Besonderes sein, doch von dem, was in seiner Mappe stand, konnte Hiroshi nur ersehen, dass er ein brutaler und hinterhältiger Dreckskerl war. Er hätte Kai niemals im Leben verdient.

Und er würde ihn auch nicht bekommen...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Sanfte Berührungen...

Sinnlich gewisperte Worte...

Hauchzarte Küsse, die sie sich leidenschaftlich gegenseitig schenkten.

Geschmeidige Hände, die verwöhnend über ihren Körper fuhren...

Leise, lustvolle Schreie, welche die Stille des Raumes durchbrachen.

Augenblicke, in denen sie das Feuer zwischen sich entfachten.

Jenes Feuer, das sie liebten, aber auch zugleich verfluchten...
 

*** ~ _ There's a thread that runs between us _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ pulling 'cross this great divide_ ~ ***
 

Denn jenes hatte sie dorthin getrieben, wo sie sich nun befanden. Verwünscht und verstoßen hatte es sie... Hatte selbst ihre eigne Familie dazu gebracht sich von ihnen abzuwenden...

Doch in diesen Augenblicken des berauschenden Beisammenseins verschwendeten sie keinen Gedanken mehr daran. Da zählten nur sie. Nur sie allein und der Rest der Welt einfach nicht mehr.

Wenn sie sich ihrer Leidenschaft füreinander hingaben und im Feuer der Lust eins wurden, konnten sie nur allzu deutlich verspüren, für was sie dies alles hinter sich gelassen hatten. Für was sie ihr früheres Leben aufgeben hatten.

Und schließlich war es ihnen wert gewesen.
 

Immer dann, wenn er sie bei sich spürte, ihre Lippen zu berühren vermochte, die so herrlich schmeckten.

Ihr in die Augen sehen konnte, die für ihn funkelten wie Diamanten mit all der Liebe, die er für sie empfand.

Immer wenn er ihren Körper an den seinen fühlte. Ihr über diese herrlichweiche Haut streichen konnte, die jedes Mal, wenn er behutsam über sie fuhr, eine Gänsehaut erhielt.

Immer dann, wenn er sie lächeln sah und spüren konnte, wie sie trotz der harten Zeiten noch das Glück in seinen Armen erfahren konnte.

Und auch immer dann, wenn sie sich in ruhigen Momenten stützend an seine Schulter lehnte, ihre Augen schloss und sie ihm die schönsten Worte zuflüsterte, die er allein von ihr zu hören bekam.

Ja, immer dann, wenn sie sagte: „Ich liebe dich“, wusste Ray, dass es auf jeden Fall wert gewesen war, alles andere hinter sich zu lassen. Denn so lange SIE bei ihm war, konnte seine Welt existieren. Ohne sie würde diese trostlos werden und vergehen...
 

*** ~ _ It's only there for the believers_ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Don't stop believing, Don't stop believing _ ~ ***
 

Und auch Mariah empfand nicht anders...

Immer dann, wenn er sie in seine starken Arme nahm und beschützend umfing.

Wenn er sie auffing, falls sie zu stürzen drohte, die Hoffnung verlor und der Verzweiflung nahe war...

Immer wenn sie durch sein rabenschwarzes Haar zu streichen vermochte und den Duft von Lotus einatmete...

Immer dann, wenn sie nach einer gemeinsamen Nacht auf seiner Brust liegen, den sanften Rhythmus seines Herzens vernehmen vermochte, der allein für sie schlug...

Immer wenn sie sah, dass er fröhlich war und dass es ihm gut ging, wenn sie nur in seiner Nähe war...

Immer dann, wenn sie in seine bernsteinfarbenen Augen blicken durfte, die ihr so viel Zuneigung und Hoffnung entgegenstrahlten...

Ja, immer dann, wenn er mit seiner wundervollen Stimme die Worte sprach, die sie dazu veranlassten, alles andere um sich herum zu vergessen: „Ich liebe dich.“

Wenn Ray ihr diese Worte mit aufrichtiger Ehrlichkeit zuwisperte, verblasste alles andere. Allein ihr Freund bestimmte ihre Welt. Mariah war schon längst klar, dass sie ohne den schwarzhaarigen Chinese nicht mehr würde leben können. Er gab ihr den Atem zum Leben. Und nur er allein war IHR LEBEN...
 

Ein letzter Schrei durchfuhr den Raum, gefolgt von einem tieferen Stöhnen. Der Rausch hatte seinen Höhepunkt gefunden...

Fest krallten sich seine Hände in ihre Hüften, als sie sich graziös vor ihm aufbäumte und schließlich die letzten feurigen Emotionen in ihnen verflossen.

Erschöpft aber zugleich völlig befriedigt zog Ray sich aus seiner Geliebten zurück, die im nächsten Moment auf seine Brust sank und mit geschlossenen Augen immer noch schwer atmete.

In jenem Moment, da sie zusammenlagen hatten sie den höchsten Punkt ihrer Harmonie erreicht. Völlig ausgeglichen und glücklich...
 

*** ~ _ Close your eyes and see my blue skies breaking _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ through these dark clouds...You are the light_ ~ ***
 

Sanft fuhr Ray seiner Geliebten durch deren samtweiche Haare und strich ihr anschließend die schweißnassen Strähnen ihres Ponys aus dem Gesicht. Mariah öffnete daraufhin ihre Augen und fuhr mit einem Finger über die starke Brust ihres Geliebten.

„Ich liebe dich...“, wisperte sie Ray im nächsten Augenblick zu, als ihr Atem langsam wieder zur Ruhe kam und auch die letzten höheren Emotionen langsam verebbten und dem schönen Gefühl der Ausgeglichenheit Platz machten.

„Ich liebe dich auch“, flüsterte der Chinese ihr entgegen und beugte sich dann leicht herab, um ihr einen leichten Kuss auf die Stirn zu geben.

Diese Momente nach dem sinnlichen Sex liebten die beiden Asiaten wohl noch mehr, als jenen selbst. Hier zusammen zu liegen, dem anderen so nahe zu sein. Den Atem des jeweils anderen auf ihrer abkühlenden Haut zu spüren.
 

Dafür beisammen zu sein und sich zu lieben... Ja, dafür lebten sie, das wurde ihm mit jedem Tag bewusst, den sie gemeinsam zusammen verbrachten...
 

*** ~ _ In my mind I see you _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ and your arms are reaching through the night_ ~ ***
 

Ray hatte jedoch in den letzten Tagen merken müssen, dass es nicht mehr das gleiche war, wenn sie so beieinander lagen. Irgendetwas hatte sich in dieser Zeit in Mariah verändert. Wenn sie etwas gemeinsam unternahmen, dann lachte sie zwar immer noch, sie küssten sich auch immer noch auf die gleiche leidenschaftliche Art und genossen ihre Zeit zusammen, ohne Frage.

Aber Mariah hatte ihre frühere richtige Freude und vor allem ihre gelassene Heiterkeit irgendwie abgelegt oder gar verloren. Der schwarzhaarige Chinese traute sich jedoch nicht recht, die Rosahaarige darauf anzusprechen.

Er kannte Mariah schon zu lange – ja schon von Kindesalter an – und so wusste er, dass die Rosahaarige sich ihm in dieser Sache nicht anvertrauen würde.
 

Mariah würde darüber nicht sprechen, nicht weil sie Ray nicht vertraute... nein sie vertraute ihm sogar mehr als allen anderen auf dieser Welt... Aber sie wollte dem Chinesen mit diesen Gedanken einfach nicht zur Last fallen.

Er hatte ja auch seine eigenen Schwierigkeiten zu bewältigen und quälte sich ja selbst jeden Tag mit seinen eigenen seelischen Problemen. Da wollte sie ihm nicht auch noch die ihrigen aufbürden...

Und der Schwarzhaarige wusste, dass Mariah so darüber dachte. Deswegen fragte er sie nicht danach. Doch seine Sorgen waren in letzter Zeit einfach gestiegen. Aber er sah es als weitere Probe auf ihrem harten, steinigen Weg, den sie bisher wegen ihrer Familie hatten durchschreiten müssen...
 

*** ~ _ I'll never give up the fight_ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ I'll go the distance, I'll go the distance _ ~ ***
 

Nochmals küsste er sie deswegen auf die Stirn und fuhr ihr ein weiteres Mal durchs Haar, das er genauso sehr liebte wie ihren betörenden Duft oder ihre weiche Haut... Oder am besten ausgedrückt: Wie alles andere an ihr und vor allem in ihr... Ihre Seele, ihre Reinheit... Ja, deswegen liebte er Mariah so sehr, weil sie SIE war...

Vielleicht mochte das in den Ohren anderer verrückt und ziemlich kitschig klingen... Vielleicht sogar abartig, wenn man bedachte, dass sie aus derselben Familie entstammten, fast das gleiche Blut in sich trugen!

Aber so war es nun mal... Und man konnte das nicht ändern! Liebe fiel dorthin, wo sie es wollte. Für die Liebe gab es keinerlei Richtlinien. Sie war frei von Gesetzen, Vorurteilen und jeglicher Logik.

Deswegen war Liebe wohl Liebe...

Und hier war die Liebe zwischen ihnen beiden entbrannt, auch wenn Ray Mariahs Cousin war und Mariah Rays Cousine.

Das konnte man nun mal nicht ändern, selbst wenn sie es gewollt hätten; das ging einfach nicht...
 

Fest kuschelte sich Mariah an seine Brust und atmete einmal tief durch, schloss für einen Moment ihre Augen. Ray strich ihr zugleich über den Rücken bis die Decke an ihrer Hüfte ansetzte, von dort aus fuhr er wieder empor, sich fein auf ihrer weichen Haut vorantastend, die von einem leichten Schweißfilm im Sonnenlicht, das durch ihr Fenster fiel, glänzte...

Schließlich seufzte Ray tief und lehnte seine Wangen an ihren Kopf und schloss ebenso genießend seine Augen. Doch schon fast im selben Moment schlug er sie wieder auf und seufzte schwer. Nein, so konnte das nicht weitergehen. Sie mussten das zwischen sich klären, sonst würde sich am Ende dadurch noch ein Keil zwischen sie treiben und das war wirklich absolut das Letzte, was der Chinese wollte.

„Mariah... sag doch, was los ist... bitte...“, wisperte er.
 

*** ~ _ There's a neverending story that begins with you and I _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Like the rose outside your window _ ~ ***
 

Merklich spürte er, wie sich ihre Finger auf seiner Brust verkrampften und sich ihr Körper mehr an seinen presste.

„Es ist nichts, Honey...“, erwiderte Mariah ruhig und setzte ein Lächeln auf. Ray zog augenblicklich seine Hand zurück.

„Ich spüre doch, dass dich etwas bedrückt. Du kannst es mir sagen, das weißt du... Du weißt, dass du mir alles anvertrauen kannst. Das war schon so als wir Kinder waren und das wird auch so bleiben bis wir sterben... Bitte, ich mag es nicht, wenn du dich so quälst, Mariah...“, fuhr Ray sogleich hartnäckig fort.

Im nächsten Augenblick die Rosahaarige sich leicht auf dem Oberkörper ihres Geliebten ab und blickte ihn lange und durchdringend an.

„Es ist wirklich nichts, Honey... Nichts...“, seufzte sie letztlich und wollte ihn an der Wange berühren, doch Ray zog augenblicklich sein Gesicht in eine andere Richtung.
 

Dadurch ließ sie etwas traurig ihre Hand wieder sinken.

„Du warst schon immer eine schlechte Lügnerin...“, gab der Chinese nur trocken von sich und schaute sie daraufhin mit einem durchdringenden Blick an, der Mariah etwas verschreckte, weil sie solch einen kalten Ausdruck von ihrem Liebsten nicht gewöhnt war.

„Aber wenn ich es dir doch sage...“, erwiderte sie darauf matt, während eine leichte Verärgerung langsam in ihr aufzusteigen schien.

Urplötzlich richtete sich Ray einfach auf, sodass sie etwas unsanft von ihm herunterrutschte.

„Wie du meinst...“, murmelte der Schwarzhaarige ziemlich kalt und war schon dabei die Decke zur Seite zuschlagen, als Mariah ihn fast im selben Moment am Arm festhielt.

„Oh Ray, lass uns bitte nicht deswegen streiten... Nicht heute... nicht jetzt... nicht... wegen... dem...“, setzte sie langsam an und hatte einen flehenden Blick in ihren Augen.
 

*** ~ _ Don't let it die _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ Don't let it die _ ~ ***
 

Sofort tat es dem Chinesen leid wie er mit seiner Freundin umgesprungen war. Er ließ die Bettdecke wieder fallen und zog stattdessen Mariah zu sich in seine Arme, die sich sogleich darauf an seine Brust kuschelte und ihre Geborgenheit und ihr Wohlbefinden mit einem tiefen, zufriedenen Seufzen preisgab.

„Ich liebe dich doch...“, wisperte sie ganz leise gegen seine Brust. Doch Ray hatte sie ohne weiteres vernommen.

„Ich dich doch auch, Mariah... Ich dich doch auch... – Und deswegen will ich doch auch, dass du dein Leid nicht alleine tragen musst... Ich will, dass wir alles miteinander teilen! Ob das nun Freude oder Leid ist... Egal. Ich stehe alles durch, solange du nur bei mir bist. Und ich wünsche mir, dass du das gleiche denkst...“, sprach Ray ganz sanft zu ihr und vergrub sein Gesicht leicht in ihren Haaren.

„Oh Ray... Das weißt, nichts würde ich lieber tun, als das...“, entgegnete sie darauf und überwand schließlich ihre letzten Zweifel, es ihrem geliebten Ray nicht zu erzählen.
 

So atmete Mariah nochmals tief durch und löste sich etwas aus der Umarmung, so dass sie Ray in die Augen blicken konnte, während er sie hielt.

„Was mich schon die ganze Zeit über bedrückt... Vor allem in den letzten Tagen ganz besonders... Und woran ich nicht aufhören zu denken vermag, obgleich ich dich mehr als alles andere liebe... Das... das ist... unsere Familie, Ray...“, begann sie darauf zu erzählen, wobei ihr Blick große Traurigkeit widerspiegelte.

„Egal wie sehr sie uns nun auch hassen und verabscheuen... Egal, wie oft sie mich beschimpfen... Ich kann nicht aufhören, sie zu lieben, Ray! ... Das kann ich einfach nicht. Sie haben uns großgezogen, uns Leben geschenkt... Uns geliebt... und jetzt... jetzt frisst mich diese Bindung auf... Sie zerstört mich von innen heraus...“, fuhr Mariah verzweifelt fort, während die ersten Tränen in ihren Augen schimmerten und ihr Freund seinen Griff etwas enger um sie schlang.
 

*** ~ _ Close your eyes and see my blue skies breaking _ ~ ***

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*** ~ _ through these dark clouds...You are the light _ ~ ***
 

„Ich... ich kann unsere Familie einfach nicht vergessen. So gern ich es möchte, Ray... Ich kann nicht. Jede freie Sekunde, die ich nicht mit dir zusammen bin, muss ich an sie denken und jedes Mal aufs Neue zerreißt es mir mein Herz so von ihr getrennt zu sein... Ach, ich wünschte, dass sie unsere Liebe einfach akzeptieren würden! Sich einmal über ihre Sitten hinwegsetzen würden. Dass... dass wir wieder nach Hause könnten, das wünsche ich mir aus tiefstem Herzen...“

Langsam begann eine Träne nach der anderen, ihre Wange herab zu laufen. Ray hob mit einer Hand leicht Mariahs Gesicht zu sich und küsste ihr hauchzart die Tränen fort, ließ sie spüren, dass sie mit ihrem Leiden nicht alleine war.

„Ich vermisse unsere Familie auch, Mariah. Aber du weißt doch genauso gut wie ich, dass sie uns niemals verzeihen und uns zurückkommen ließen. Sie haben uns verstoßen, weil wir wider unserer Traditionen und Regeln, somit gegen unsere Familie gehandelt haben. Sie würden dies nie verzeihen und auch nie akzeptieren. Das bleibt ein Traum“, erhob nun schließlich der Schwarzhaarige leise das Wort. Seine Stimme war sehr gebrochen...
 

Trotzdem versuchte Ray selbst stark zu bleiben, vor Mariah keine Schwäche zu zeigen, weil sie sich dann nur noch mehr sorgen würde und das wollte er auf gar keinen Fall!

„Außerdem haben wir hier doch auch ein schönes... neues Zuhause gefunden. Wenn du es so willst, eine neue Familie, die auch für uns da ist. Sie ist zwar kaum ein Vergleich zu unserer wahren Familie... Aber sie akzeptieren uns... lieben uns, so wie wir sind... Und allein die Tat des Herzens zählt doch auch... nicht wahr...?“, sprach Ray wieder gefasster und bettete Mariahs Wange in seiner rechten Hand.

Jene wischte sich im nächsten Moment die restlichen Spuren der Tränen aus den Augen und versuchte, mutig zu lächeln, als sie ihrem Liebsten in die Augen sah.

„...Ja... Ja, da hast du Recht... Wie immer...“, lachte sie leise und vergrub sogleich ihren Kopf in seiner Halsbeuge, nur um noch mehr seine Nähe spüren zu können, die so beruhigend auf ihn wirkte.
 

*** ~ _ In my mind I see you _ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ and your arms are reaching through the night_ ~ ***
 

„Dennoch... - selbst wenn sie uns hasst - ... ich vermisse sie...“, nuschelte Mariah erschöpft gegen Rays Hals und schloss ihre Augen.

Der schwarzhaarige Chinese fuhr ihr sanft über die Haare, bis er ihren gleichmäßigen Atem an seinem Hals spürte, was ihm zeigte, dass Mariah eingeschlafen war.

Vorsichtig ließ er sich mit Mariah zusammen wieder in die Kissen gleiten und zog die Decke ein Stück höher über sie beide.

Dann schaute er noch für einige Minuten zur Decke empor, während er in seinen Gedanken über seine Familie und sie selbst versank.

Ja, er musste zugeben, dass ihre Zukunft sehr ungewiss war. Aber so lange Mariah bei ihm bleiben würde und sie sich lieben würden, wusste Ray, dass er die Kraft dazu haben würde weiter zu machen. Und vielleicht, eines Tages, würden sie dann gemeinsam eine wunderbare Zukunft und ein Leben haben, von dem sie immer geträumt hatten...

In Ruhe und Harmonie...
 

„Ich vermisse sie auch, Mariah...“, flüsterte er ihr leise zu, als er aus seinen verschiedenen Gedankenzügen hervortauchte und seine Augen schloss, um selbst einzuschlafen.

„Aber wir werden es schon schaffen...“, fügte er halb im Schlaf hinzu und als ob Mariah ihn vernommen hätte, breitete sich ein zufriedenes Lächeln auf ihren Lippen aus, während sie weiterhin seelenruhig und von Ray wohlbehütet, schlief...
 

*** ~ _ I'll never give up the fight_ ~ ***

$>...<$

*** ~ _ I'll go the distance _ ~ ***
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Noch am selben Tag in der Frühe kam Kai in der Werkstatt an. Doch statt dort auf den Rest der Truppe zu treffen, erblickte er als Einzigen Bryan, der an Yuris Wagen – völlig in seinem Element - rumschraubte und werkelte.

Der Jugendliche machte dabei ein ziemlich ernstes Gesicht und bemerkte Kai nicht einmal, als jener in die Halle eintrat und kurz grüßte.

Kai schüttelte daraufhin seinen Kopf, konnte sich jedoch ein Schmunzeln nicht verkneifen. So griff er zu einem der Instrumente, die sehr sorgfältig – wahrscheinlich auch von Bryan – auf den Tisch neben dem Wagen gelegt würden und gesellte sich zu dem Grauhaarigern.

Dieser bemerkte den Älteren erst, als jener ihm half, einige elektronische Kabel miteinander zu verbinden.
 

Etwas verdutzt blickte Bryan zur Seite und sah in Kais Gesicht. Dann grinste er jedoch breit und grüßte jenen sofort heiter.

Für den Silbernhaarigen war dies immer noch ein erstaunliches Merkmal seitens des anderen, wenn man auch bedachte, dass jener ihn vor einigen Wochen hatte noch grün und blau prügeln wollen und sie sich wüste Beschimpfungen an den Kopf geknallt hatten.

Jetzt jedoch, seitdem Bryan zu wissen schien, was er als Mechaniker so alles drauf hatte und zusätzlich noch, nachdem der Grauhaarige erfahren hatte, wer er eigentlich wirklich war, benahm sich der Jüngere in seiner Gegenwart schon fast wie ein kleines Kind. Und das war wirklich ein kompletter Gegensatz zu dem Bryan, den man für gewöhnlich sah und der mit seinem kalten und finsteren Blick selbst an Yuri heranreichte...
 

Sie schraubten noch einige Zeit an dem Wagen herum. Langsam nahm er wirklich Form an und mehr und mehr Teile verschwanden im Inneren des Gefährts, während der Tisch, auf dem man alles für das Auto ausgebreitet hatte, sich endlich ordentlich zu leeren begann.

„Sag mal Bryan, wo sind denn die anderen?“, ermittelte Kai nebenbei, als sie weitere Teile des Motors einsetzten und verbanden. Jener schien im ersten Moment nicht darauf zu reagieren, bis sie die Teile fertig und vor allem richtig angebracht hatten. Dann jedoch schnappte er sich ein Tuch und begann seine Hände vom Dreck etwas abzuwischen.

Daraufhin setzte er sich zurück auf den Boden.

„Ach die... die pennen alle noch. Ist gestern ziemlich spät geworden...“, murmelte er etwas abwesend.
 

Kai zog dezent eine Augenbraue hoch. Wie spät konnte es gestern wohl gewesen sein, wenn jetzt bereits die Mittagszeit anbrach und noch keiner von den anderen da war?

Den Silbernhaarigen beschlich ein merkwürdiger Verdacht, von dem er, aus einem ihm selbst unergründbaren Grund, hoffte, dass jener sich nicht bewahrheiten würde.

„Und was ist mit dir, was bist du so früh schon wach?“, fuhr er langsam fort und schnappte sich ein anderes Teil, beugte sich über die Haube und setzte es ein, während der Jüngere eine Pause einzulegen schien.

„Ach ich... Ich bin schon seit einiger Zeit auf den Beinen... War nie ein Langschläfer und so... Dachte ich mach noch ein bissel was an dem Wagen, dass sich Tala freut“, kam es prompt mit einem kleinen Lächeln von Bryan.
 

„Und ihr seid gestern ohne Tala unterwegs gewesen und du hast keinen Mist verzapft?!“, neckte Kai ihn grinsend, jedoch mit dem Hintergedanken etwas mehr über den „Ausflug“ von Yuris Crew zu erfahren.

Schlagartig blickte Bryan ihn ziemlich verdattert an. „Wieso denn ohne Tala?! Der war doch mit dabei!“, meinte der Grauhaariger sofort und schüttelte leicht seinen Kopf.

Augenblicklich stoppte Kai beim Anschrauben und sah sein Gegenüber durchdringend an.

„Wann wart ihr denn alle gemeinsam unterwegs? Er war doch gestern den ganzen Abend mit mir zusammen gewesen“, gab der Silbernhaarige mit etwas von seiner eigenen Überwindung zu.
 

Bryan starrte ihn auf diese Aussage hin einige Sekunden sprachlos an. Schließlich breitete sich jedoch ein all zu deutliches Grinsen auf seinen Lippen aus.

„So war das also... Da ist er zuvor rumgeschlichen... Na dann ist es ja verzeihlich, dass er fast zu spät kam“, entgegnete Bryan für Kai in Rätseln sprechend. Der Grauhaarige hingegen schien sich köstlichst zu amüsieren.

„Und zu was wäre er wegen mir fast zu spät gekommen?“, fragte der Silbernhaarige vorsichtig an und schlagartig schien es Bryan unangenehm zu werden noch weiter zu sprechen. Etwas ungeschickt fuhr sich sein Gegenüber durchs Haar und wich Kais Blick aus. „Ach weißt du... zu unserem Treffen halt...“, antwortete er leise murmelnd.

Kai tat so, als würde er nur nebenbei zuhören, während er sich wieder dem Schrauben zu wand.
 

„Und was habt ihr bei diesem Treffen gemacht?“

Bryan griff augenblicklich wieder zu dem Tuch, mit dem er seine Hände abgeputzt hatte und begann, an diesem etwas unruhig zu zupfen.

„Ach... nichts Besonderes... Wir sind so ein bisschen rumgefahren und so... Weißt schon...“, antwortete der Grauhaariger Jüngere etwas unbeholfen.

Ehe Kai weiter fortfahren konnte, sprang jener urplötzlich auf, schmiss das Tuch beiseite und ergriff sogleich Kais Hand.

„Das hatte ich ja total vergessen!!! Ich muss dir unbedingt noch etwas zeigen!“, rief Bryan mit einer unerwarteten Freude und Spannung aus. Ohne jegliche Regung auf seinem Gesicht sah der Silbernhaarige ihn an, als jener ihn an der Hand vom Wagen wegziehen wollte.

„Bitte Kai, das musst du dir ansehen!!!“, drängte er den Älteren, sodass Kai schließlich nachgab und sich vom Auto fortbewegte.
 

Dennoch war er im Stillen recht darüber verwundert und fragte sich, ob das nun wirklich hier Bryan war, der da so vor ihm herlief. Momentan sah es nämlich nicht wirklich danach aus...

Hatte denn hier jeder einen stündlich wechselnden Charakter, oder wie?!

Leise seufzte Kai nach diesem Gedanken und ließ sich von Bryan in einen der hinteren Räume führen. Dort setzte sich der Grauhaarige auf einen der herumstehenden Stühle und kramte sich durch die Berge von Papieren und anderen Sachen, auf dem Tisch, auf welchem auch ein Computer stand, den er schnell hochfuhr.

Kai stellte sich etwas hinter Bryan und beobachtete sein Tun skeptisch, bis jener eine Diskette gefunden hatte, auf der der Name des Wagentyps stand.
 

Wenige Sekunden später hatte Bryan sie schon in sein Diskettenlaufwerk gesteckt und öffnete ein spezielles Programm. Sogleich öffneten sich einige Daten und vor allem verschiedene Diagramme des Wagens.

Etwas erstaunt trat Kai neugierig näher und betrachtete diese, während Bryan mit einigen Mausklicks weiteres öffnete.

Zugleich setzte sich der Silbernhaarige auf einen kleineren Hocker, der neben Bryans Stuhl stand.

„So... Ich würde gern mal wissen, was du davon hältst...“, begann Bryan nachdem der Silbernhaarige neben ihm Platz genommen hatte. Kais Augen wandten sich daraufhin dem Bildschirm zu, auf der sie eine vollständige Grafik des Wagens sahen, wie er später aussehen könnte oder würde.
 

Mit einem weiteren Mausklick war das Gestell des Wagens verschwunden, sodass die Umrisse nur noch mit dünnen Linien zu erkennen waren. Nebenbei öffnete Bryan einige weitere Dateien, die Motorteile darstellten.

„Also: Koni-Regulierer... Damit sparen wir ungefähr ein Kilo... Außerdem hat das Ding beim Anfahren dann mehr Traktion...“, fuhr der Jüngere erklärend fort und klickte auf die Einzelteile, die an den Rändern des Bildschirmes angezeigt wurden. Als er auf das entsprechende Kästchen klickte, wurden sie automatisch farbig in das durchsichtige Model eingefügt. Bryan zugleich fischte nach einer Zigarettenschachtel, die am Fenster stand und holte sich davon eine hervor. Mit einem Feuerzeug, das sich ebenso darin befand, zündete er sich diese an, nahm einen Zug und fuhr dann fort.
 

Mit einigen weiteren eingegeben Befehlen und geöffneten Dateien, öffnete Bryan ein weiteres Bild des Wagens.

„Und das hier... das ist eine Konstruktionszeichnung des Wagens mit der Grundausstattung“, sprach er lächelnd weiter und nahm nochmals einen weiteren Zug. Kai warf dabei einen recht beeindruckten Blick auf den Jüngeren, merkte aber auch zugleich, dass dessen Hände ziemlich zitterten, was ihm zuvor noch überhaupt nicht aufgefallen war...

„Und so könnte die Karre letztlich aussehen...“, murmelte er gedankenverloren und ließ nach ein paar weiteren Klicks mit der Maus ein 3-D Bild eines genialen Wagens im Din A4 Format erscheinen. Kai schaute recht verdutzt drein, als Bryan ihm die Grundstruktur des Autos in einem neon-rot präsentierte.

„Njoa... Orange, grün, schwarz... Wie du ihn halt dann haben willst...“, fügte der Grauhaariger rasch hinzu, als er Kais Gesichtsausdruck einfing, den er fälschlicher Weise im entsetzten Sinne wegen der Farbe einstufte.
 

„Du müsstest echt mal was draus machen... Geh doch auf ein technisches Institut“, erhob zum ersten Mal seit langem wieder Kai das Wort und blickte von dem genialen Wagen zu Bryan herüber. Dieser lächelte etwas abfällig und nahm einen Zug seiner Zigarette. „Na klar!“, nuschelte er darauf, diese Aussage ins Lächerliche ziehend.

„Ich hab diese... dieses bescheuerte... Syndrom... Wie hieß es noch gleich? Aufmerksamkeitsdefizit...“

„Ach, ADS?“, unterbrach ihn Kai rasch.

„Ja, ja genau! Diesen Mist!“, entgegnete Bryan und nahm seinen letzten Zug, löschte die Kippe dann auf der Fensterbank aus.
 

„Ich war immer gut in Algebra... Mathe und solchem Zeugs...“, begann Bryan zu erzählen, wobei in seiner Stimme etwas Stolz mitschwang.

„Aber in allen anderen, da hab ich komplett versagt... Bin von der Schule abgegangen... Besser gesagt: geflogen...“, grinste der Jüngere schief und wandte sich wieder zum Computermonitor, auf der die Grafik noch immer zu sehen war. Kai entging dabei der traurige Ausdruck in den Augen des Jüngeren nicht.
 

„Weißt du Hiwatari... An Motoren... Da... da ist irgendwas beruhigendes dran...“, sprach Bryan ganz leise und für eine Minute dachte Kai, dass er einen recht traurigen Ausdruck in den Augen seines Gegenübers sehen konnte, als jener wieder die Programme schloss und den Computer herunterfuhr.

In diesem Augenblick tat ihm Bryan zum ersten Mal aufrichtig Leid...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Wenige Stunden später waren die beiden ein weiteres großes Stück an dem Rennwagen für Tala vorangekommen. Schnell hatten sie die wichtigsten Sachen am Motor fertig und hatten sich schließlich auf den Innenraum verlagert. Sie waren gerade dabei, die restlichen elektronischen Sachen im Inneren zu verbinden und anzuschließen, als sie das Geräusche eines Wagens vernahm, der direkt vor der Werkstatt hielt.

Kai, der gerade sehr beschäftigt war alles richtig anzuschließen, achtete nicht mehr darauf, weil er gerade auch in einer höchst ungemütlichen Position über dem veralteten Stahl der Fahrerseite mit dem Kopf vorn über hing. Bryan, der ihm unterdessen immer mal wieder verschiedene Teile oder Werkzeuge reichte, konnte zwar sehen, wer da kam, interessierte sich jedoch nicht so sehr dafür...
 

Plötzlich wurde es jedoch recht still, da der Grauhaariger auf einmal seinen Redeschwall unterbrochen hatte, bei dem er gerade Kai damit zugetextet hatte, wie toll er doch die hohe Rennfahrerszene fand und ob der Silbernhaarige da mal nicht was für ihn arrangieren könnte...

Kai dachte sich im ersten Moment nichts dabei und war sogar ziemlich froh, dass der Jüngere mal für einen Augenblick die Klappe hielt. Ohne weiteres reichte er mit einer Hand dem Jüngeren nach hinten einen Schraubenzieher. Da er wegen der Enge nicht seinen Kopf umdrehen konnte, sah er auch nicht, wer diesen wirklich in Empfang nahm.

„Bryan... ich bräuchte jetzt ein paar Muttern und Schrauben... Dann noch einen Schraubenschlüssel. Das wird etwas komplizierte als wir uns das vorgestellt haben...“, rief Kai laut, sodass der andere ihn auch verstehen konnte, wenn er in den Innenraum des Autos sprach.
 

Doch als nach einigen Minuten keine Reaktion darauf kam und der Grauhaariger ihm auch nichts reichte, wurde es Kai langsam zu bunt.

„...Bryan? Hey, Bryan?!“. Doch erneut kam keine Antwort. So zog er sich etwas aus dem Inneren hervor und trat einige Schritte mit gebückten Rücken zurück, um seinen Kopf endlich ins Freie ziehen zu können.

Unerwartet jedoch stieß er gegen jemand und aus Reflex hob und wand er seinen Kopf zur Seite, um zu sehen, gegen wen er da so leicht gestoßen war. Doch ehe er etwas sehen konnte, knallte er mit dem Kopf an die Wagendecke und gab ein lautes Fluchen von sich.

Ein kurzes Lachen ertöten und plötzlich spürte er sanfte Arme um sich, die ihn das letzte Stück behütet aus dem Wagen zogen.
 

Mit einer Hand an der Stelle, die ihn schmerzte, wirbelte er schließlich leicht säuerlich herum und blickte in zwei schöne eisblaue Opale.

„Warum hab ich mir das nicht früher gedacht...“, grummelte Kai mürrisch und rieb sich leicht über die Anstoßstelle. Das würde bestimmt noch eine schöne Beule geben.

Tala grinste ihm nur entgegen. „Ach mein Schöner, es ist doch noch zu früh, um sich zu verletzen“, neckte der Ältere ihn.

Auf Kais Wangen bildete sich erneut, ohne dass er es kontrollieren konnte, eine hauchzarte Schamesröte aus und so wand er ein Stück von Yuri ab, dass dieser jene nicht sehen konnte.

Stattdessen hielt Kai zugleich Ausschau nach Bryan – diesem Verräter – der im selben Augenblick mit einem gehässigen Grinsen, in einem der Nebenräume verschwand und ihn mit Tala allein zurückließ.
 

Plötzlich wurden Kais Gedanken jedoch auf andere Bahnen gelenkt, als sich ein weiteres Mal zwei Arme um ihn schlangen und er an Talas Körper gezogen wurde.

„Warum denn so schüchtern?“, wisperte der Rothaarige ihm sinnlich zu und vergrub leicht sein Gesicht in den Haaren Kais, die so gut rochen, dass er von diesem Geruch nicht genug bekommen konnte...

„Lass das Tala...“, grummelte der Silbernhaarige sich etwas unwohl bei der Sache fühlend, zog dabei unbeabsichtigt eine schmollende Miene und versuchte, sich etwas umständlich aus der Umarmung zu winden.

Yuri ließ jedoch nicht locker. Er hielt seinen „Fang“ fest und ließ ihn nicht mehr entkommen, während ihm ein leichtes Lachen entwich, weil die Situation und Kais Gezeter ihn sehr unterhielt.
 

„Was denn... Gestern warst du auch nicht so abgeneigt...“, hauchte er ihm verführerisch ans Ohr, worauf er bemerkte, wie Kai in seinen Bewegungen stoppte und sich sichtlich verkrampfte.

Schlagartig jedoch hatte er den Ellbogen des Silbernhaarigen in seiner Rippengegend und zog scharf die Luft ein, als ein stechender Schmerz ihn daraufhin befiel.

„Hör auf damit...“, hörte er zugleich Kai etwas verlegen sprechen.

Sogleich ließ er, ungeachtet der Meinung, dass das eben total süß geklungen hatte, Kai auch tatsächlich los, der verwundert herumwirbelte, weil er nicht gedacht hätte, dass er dem Rothaarigen mit diesem leichten Stoß wehtun würde.
 

Sofort waren die Hände des Silbernhaarigen an seinem rabenschwarzen Hemd und knöpften es auf, strichen dann unter den Stoff um ihn beiseite zu schieben und freie Sicht auf den Oberkörper zu ermöglichen.

Kai erstarrte für einen Moment, als er sah, dass sich Talas linke Seite von seiner Brust ab in einem seltsamen violett-grünen Ton gefärbt hatte...

Ganz vorsichtig strich er begutachtend und mit einem ersten Gesicht darüber, während Yuri diese Streichelei sichtlich zu genießen schien.

„Was hast du da schon wieder gemacht?“, murmelte Kai vorwurfsvoll und wollte seine Hand wieder zurückziehen. Schlagartig waren jedoch die Hände des Rothaarigen zur Stelle, die die warme Hand auf der verletzten Stelle festhielten, sodass der Silbernhaarige sie nicht mehr wegziehen konnte.
 

Etwas verärgert hob Kai seinen Blick zu Tala, welcher ihn mit warmen, strahlenden Augen musterte.

„Du musst zum Arzt, mit so etwas ist nicht zu spaßen!“, meinte Kai und wich Talas Blick urplötzlich aus, weil er ihm einfach nicht mehr standhalten konnte. Zugleich wunderte sich der Silbernhaarige selbst, dass er überhaupt so sorgenvoll klang und wirklich besorgt um den Rothaarigen zu sein schien.

„Alles, was ich zu meiner Genesung brauche, bist du...“, lächelte Yuri im nächsten Moment, wodurch Kai seine Hand doch aus Yuris zog und diesem dem Rücken zuwand, um seine Röte zu verstecken, die nun eindeutig zu sehen war.

„Hör auf mit dem Mist...“, nuschelte er und versuchte cool zu klingen, um sein eigenes Durcheinander an Gefühlen überspielen zu können...
 

Mit vor der Brust verschränkten Armen und einer etwas trotzigen Haltung, drehte sich Kai nach einiger Zeit doch wieder zu Yuri zurück.

„Wie hast du das denn hinbekommen?“, ermittelte er schließlich doch seiner Sorge nachgebend.

Nun war es Tala, der sich von ihm abwand. „Nichts Gravierendes... bin gestürzt“, antwortete der Rothaarige knapp und knüpfte sich dabei sein Hemd wieder zu.

Kai wollte dabei zu einer Erwiderung ansetzen, weil er das dem Anderen einfach nicht glauben konnte. Denn dann hätte der Rothaarige wirklich ziemlich hart fallen müssen und so etwas würde wohl kaum dem großen und vor allem vorsichtigen Yuri Ivanow passieren... Oder etwa doch?!

Ehe Kai jedoch nur seinen Mund zu öffnen vermochte, hatte Tala ihn schon bei der Hand gepackt und hinaus auf die Straße gezerrt.
 

„Komm jetzt, Schöner. Du kannst dich später um meinen bedürftigen Körper kümmern. Wir müssen einkaufen gehen“, grinste der Rothaarige ihm heiter zu und wand seinen Kopf mit einem Lächeln auf den Lippen nach hinten zu dem Verblüffen herum, der ihm perplex an der Hand folgte.

„Wozu das denn?!“, ermittelte Kai doch noch recht gefasst und überhörte den ersten Kommentar Yuris.

„Na, wir hatten doch ausgemacht, dass wir alle heute gemeinsam grillen, da brauchen wir Sachen!“, entgegnete Tala immer noch ziemlich unverfroren.

Jetzt fühlte sich Kai doch etwas hintergangen. Wiedermals hatte der Rothaarige irgendetwas hinter seinem Rücken geplant und jetzt konnte er wohl schlecht nein sagen...

Leise seufzte er. >Das ist mal wieder typisch Tala<

Dennoch breitete sich daraufhin ein kleines Schmunzeln auf seinen Lippen aus, wobei er zum Rothaarigen aufholte, dass dieser ihn nicht mehr hinter sich herziehen musste wie ein kleines Kind.
 

Hand in Hand liefen sie am helllichten Tag über die Straße und genossen die Sonne, die auf sie herabstrahlte. Kai kümmerte sich dabei wenig um die vorbeigehenden Passanten, die etwas verdutzt oder abgeneigt auf sie starrten, da selbst Tala sich nicht darum zu kümmern schien.

Es versprach noch ein schöner Tag zu werden...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 


 

to be continued...
 


 

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Es ist vollbracht! Das neuste Chapter habt Ihr überstanden ;)

Ich hoffe sehr, dass es Euch gefallen hat und würde mich sehr freuen, Eure Meinung darüber zu hören bzw. noch ein Lebenszeichen von jemanden zu erhalten =3
 

Eure
 

Marli-chan aka xXDPXx

Part I, Chapter Fourteen

Hallo Ihr Lieben!
 

Ziemlich perplex musste ich feststellen, dass schon wieder so viel Zeit seit dem letzten Update dieser Fanfiction vergangen ist!

Ausreden möchte ich Euch jedoch dieses Mal nun wirklich nicht präsentieren, denn obgleich es einige driftige Gründe für die Verzögerung gibt, entschuldigt dies dennoch nicht, dass Ihr solange auf ein neues Chapter warten musstet.

Ich kann auch sehr gut verstehen, dass mittlerweile viele LeserInnen kein Interesse mehr an dieser Fanfiction bzw. meinen Fanfictions generell haben.
 

Dennoch möchte ich an meinem Versprechen festhalten, dass zumindest noch die Geschichten von mir - in welcher Art und Weise auch immer - beendet werden, die ich hier auf Animexx begonnen habe, bevor ich mich endgültig von dieser Seite und aus dem Anime-Genre genrell zurück ziehen werde.

An dieser Stelle möchte ich allerdings vor allen Dingen all jenen danken, die immer noch geduldig, ob meines Versprechens, neuer Chapter und Storyfortführungen erwarten :)

All jenen sei dieses Kapitel gewidmet - auf das hoffentlich alsbald ein neues Chapter folgen wird!!!
 

Ich wünsche einer jeden Leserin und einem jedem Leser daher viel Spaß mit der Fortführung von The Fast & The Furious!

Ich hoffe, dieses (äußerst lange) Kapitel wird euch gefallen und ich würde mich natürlich sehr über ein Lebenszeichen Eurerseits und Eure Meinungen freuen :)
 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Fourteen von ?

Music: Bon Jovi / Album: Bounce

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame (ehemals)

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: TalaxKai, RayxMariah, KanexSalima

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Fourteen
 


 

~ + ~ ............... ~ + ~
 


 

Was zuletzt geschah...
 

Mit vor der Brust verschränkten Armen und einer etwas trotzigen Haltung, drehte sich Kai nach einiger Zeit doch wieder zu Yuri zurück.

„Wie hast du das denn hinbekommen?“, ermittelte er schließlich doch seiner Sorge nachgebend.

Nun war es Tala, der sich von ihm abwand. „Nichts Gravierendes... bin gestürzt“, antwortete der Rothaarige knapp und knüpfte sich dabei sein Hemd wieder zu.

Kai wollte dabei zu einer Erwiderung ansetzen, weil er das dem Anderen einfach nicht glauben konnte. Denn dann hätte der Rothaarige wirklich ziemlich hart fallen müssen und so etwas würde wohl kaum dem großen und vor allem vorsichtigen Yuri Ivanow passieren... Oder etwa doch?!

Ehe Kai jedoch nur seinen Mund zu öffnen vermochte, hatte Tala ihn schon bei der Hand gepackt und hinaus auf die Straße gezerrt.
 

„Komm jetzt, Schöner. Du kannst dich später um meinen bedürftigen Körper kümmern. Wir müssen einkaufen gehen“, grinste der Rothaarige ihm heiter zu und wand seinen Kopf mit einem Lächeln auf den Lippen nach hinten zu dem Verblüffen herum, der ihm perplex an der Hand folgte.

„Wozu das denn?!“, ermittelte Kai doch noch recht gefasst und überhörte den ersten Kommentar Yuris.

„Na, wir hatten doch ausgemacht, dass wir alle heute gemeinsam grillen, da brauchen wir Sachen!“, entgegnete Tala immer noch ziemlich unverfroren.

Jetzt fühlte sich Kai doch etwas hintergangen. Wiedermals hatte der Rothaarige irgendetwas hinter seinem Rücken geplant und jetzt konnte er wohl schlecht nein sagen...

Leise seufzte er. >Das ist mal wieder typisch Tala<

Dennoch breitete sich daraufhin ein kleines Schmunzeln auf seinen Lippen aus, wobei er zum Rothaarigen aufholte, dass dieser ihn nicht mehr hinter sich herziehen musste wie ein kleines Kind.
 

Hand in Hand liefen sie am helllichten Tag über die Straße und genossen die Sonne, die auf sie herabstrahlte. Kai kümmerte sich dabei wenig um die vorbeigehenden Passanten, die etwas verdutzt oder abgeneigt auf sie starrten, da selbst Tala sich nicht darum zu kümmern schien.

Es versprach noch ein schöner Tag zu werden...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Im Supermarkt um die Ecke jedoch bereute Kai seine „Zahmheit“ bereits schon wieder.

Kaum waren sie drinnen, so schien Tala schon wieder sein Bewusstsein neu ausgerichtet zu haben.

Bei der kleinsten Gelegenheit ließ es sich der Rothaarige nicht nehmen, irgendwelche Andeutungen in den Raum zu werfen und den Silbernhaarigen damit in ziemliche Verlegenheit zu bringen.

Kai kam sich zugleich wie in einer schlechten Komödie vor, die ganze Zeit unwissend, wann Yuris perverse Ader erneut die Oberhand gewinnen würde.
 

Kaum hatten die beiden mit Ach und Krach eine Sache gefunden, fing das „Spiel“ wieder von vorne an...

Kai, der erstaunlicherweise die bessere Orientierung im Laden zu haben schien, obgleich er vielleicht grad mal zum dritten Mal einen Lebensmittelladen von innen sah, wiegte sich beim Suchen nach der nächsten Sache in einer trügerischen Sicherheit.

Und immer dann, wenn das geschah, war Tala auch sofort entweder hinter ihm oder er hatte mal wieder eines seiner zweideutigen Kommentare parat. Dann war es sehr schwer für den Silbernhaarigen, sein Temperament zu zügeln und Tala nicht im dem nächsten Tiefkühlregal vereisen zu lassen. (Er musste sich wirklich stark zusammenreißen, um „human“ zu bleiben.)

Kai blieb wirklich nichts erspart und dabei hatte das ganze Desaster wohl erst angefangen...
 

Gerade waren sie an der Fleischtheke vorbeigekommen und beschlossen sich aufzuteilen, um schneller die gesuchten Steaks zu finden, da schien der Rotschopf gerade mal erst loszulegen.

Kai war gerade in Gedanken darüber vertieft, welche Fleischsorte die geeignetste wäre, wobei ihm eigentlich so ziemlich alles suspekt vorkam, da fing Yuri tatsächlich wieder an.

Gerade da der Silbernhaarige eine Verpackung hochhob und sich in Talas Richtung wand, um zu fragen, ob jenes in Ordnung wäre, erspähte er den Älteren, wie dieser ihm mit anderem verpackten Fleisch freudig zuwinkte.

Und als wäre das nicht schon peinlich genug, fing Tala im nächsten Augenblick an, quer durch die gesamte Abteilung zu rufen: „Hey Schöner, sieh nur! Wie findest du das?!“

Kai reagierte nicht darauf, hätte sich aber zugleich an den entlegensten Ort der Welt gewünscht. Weit, weit weg von Tala und seinen „Neigungen“...
 

„Das Fleisch ist so schön... ZART... und ziemlich, ziemlich SAFTIG!“, fuhr Yuri nebenbei fort und hatte dabei ein dreckiges Grinsen auf seinen Lippen, während er zugleich mit seinem Zeigefinger auf die Verpackungsfolie drückte, um dem Silbernhaarigen die Frische zu zeigen und das mit einer solchen eindeutig zweideutigen Stimmlage, dass sich wirklich jeder Herumstehende seinen Teil dazu denken konnte. – Und demnach fielen auch die Blicke der anderen Einkäufer auf die beiden aus, die natürlich GANZ unauffällig waren...
 

Kai wirbelte im nächsten Moment herum, schmiss das Fleisch, das er gehalten hatte, wieder zurück und versuchte stark, seine Röte zu unterdrücken.

Nebenbei bemühte er sich auch darum, die Blicke der anderen Leute dezent zu ignorieren, als Tala grinsend in seine Richtung ging und schließlich mit drei Fleischverpackungen an seine Seite trat.

Na wunderbar, jetzt weiß wohl jeder, was da läuft..., klagte Kai in seinen Gedanken.

Was da lief...?!

STOPP! – Da lief ja mal was ganz gehörig schief. Wie kam er denn jetzt auf den Mist?

Denn da dachten diese Notgeilen aber falsch, schließlich lief da ÜBERHAUPT NICHTS! Nichts und wieder nichts! – Nada, null... niente!

...Oder... etwa doch?

Der Silbernhaarige war sich auf einmal gar nicht mehr so sicher. Gut, er hatte Tala keine Abfuhr erteilt, so wie es sonst für gewöhnlich seine Art war, aber er hatte dem Rothaarigen auch auf gar keinen Fall zugestimmt! Wo nahm sich also der Rotschopf das Recht heraus, solche Andeutungen in den Raum zu bringen, die noch nicht einmal korrekt waren...
 

Oder hatte Tala etwa den Kuss als „Ja“ verstanden? Zutrauen, das musste Kai zugeben, würde er es ihm schon. Tja, jetzt hatte er wohl den Salat...

Schwer seufzte der Silbernhaarige. Das wird noch was werden... Aber jetzt weiß ich wenigstens wieder, warum ich Emotionen hasse... weil sie noch kompliziert sind als ich!

„Hey, was ist denn auf einmal los mit dir, Sweetheart?“, ermittelte Yuri kurz darauf in einem unschuldigen Ton in der Stimme und störte sich nicht besonders an der Aufregung, die sie hervorriefen. Nein, er schien das ganze auf eine sadistische Weise wohl auch noch zu genießen, was Kai so gar nicht gefiel...

Aber er versuchte, sich davon abzulenken, indem er sich im nächsten Augenblick einfach damit beschäftigte, sich danach umzusehen, was sie als nächstes noch für den Grillabend bräuchten.

„Gut, was brauchen wir als nächstes, Schöner?“, fragte Tala ihn kurze Zeit später, als Kai nicht auf seine vorherige Frage eingegangen war.
 

Kurz dachte Kai nach, dann antwortete er durch einen spontanen Einfall darauf gebracht: „Die Gemüseabteilung ist gleich in der nächsten Reihe. Dort werden wir auch ein Dressing zum Salat auftreiben können – also brauchen wir wohl das.“ Tala stimmte dem Jüngeren mit einem fröhlichen Lächeln zu und ging voraus.

Doch statt sich auf die unterschiedlichen Dressings und Soßen zu konzentrieren, die tatsächlich feinsäuberlich in einem langen Regal auf der rechten Seite aufgestellt worden waren, schweifte sein Blick nach links zu den verschiedenen Obst- und Gemüsetischen ab, in denen in großen, grünen Körben eine Vielzahl des Grün- und Kaninchenfutters aufzufinden war.

So blieb die ganze Sucherei und Arbeit mal wieder an Kai hängen...
 

Schnell flog sein Blick über die zahlreichen Angebote, doch so Recht konnte der Silbernhaarige nicht das Passende finden.

„Kai, schau dir mal das Prachtstück an!“, hörte er unerwartet Tala rufen und wirbelte reflexartig herum.

Da stand Yuri, mit einer Gurke in der Hand und einem unschuldsengelgleichem Grinsen auf den Lippen. Nebenbei blieben einige Leute mit ihren Einkaufswägen einfach stehen und schauten belustigt, teils aber auch abgeneigt, diesem Geschehen zu.

Währenddessen schloss sich Talas zweite Hand um die grüne Gurke und rieb an ihr leicht auf und ab.
 

„Die ist so... LANG... und GROSS... Aber vor allem ist sie... schön dick und FEST...“, fuhr der Rotschopf ungeniert fort und ungeachtet der Zuschauer. „Gefällt sie dir nicht...?“, kam es zum Schluss des Kommentars ganz unschuldig.

Kai hätte seinem Gegenüber dadurch am liebsten ins Gesicht geschlagen. Seine Blicke schweiften zu den anderen Einkäufern ab, während er bemerkte, wie sich eine Wärme von seinen Wangen aus auf seinem Gesicht ausbreitete und wohl eine deutliche Röte verriet.

So versuchte er sich, ohne dass es irgendwie ungeschickt oder ertappt aussah, wieder dem Soßenregal zu zuwenden.
 

Nur wenige Sekunden später, spürte er Tala ganz nah bei sich, doch aus irgendeinem Grund stieß er diesen nicht weg oder machte sonst irgendwelche Anstalten, um dem Rothaarigen zu zeigen, dass ihm diese Nähe unangenehm war...

Irgendwie... Irgendwie konnte Kai das in diesem Augenblick einfach nicht. Denn es war für ihn gerade so, als wäre Yuri dafür geschaffen worden, DA zu sein. Es schien sein Platz zu sein. Der Platz, von dem er den Silbernhaarigen würde immer auffangen oder stützen können...

Kai war über diese Gedankengänge in den nächsten Sekunden selbst ziemlich überrascht und probierte angestrengt, seine Gedanken auf die Dressings, vor seiner Nase zu lenken.

Wie von selbst griff er nach einem Becher und wand sich dann leicht zu seinem Hintermann um.

„Wie findest du das...?“
 

Schlagartig legte sich eine warme Hand um die seine, welche die Dose locker festhielt. Yuri zog sie etwas näher an sich heran und flog über die Aufschrift. Dann beugte er sich tiefer zu Kai herab.

„Hhmm... Genau das Richtige, Hübscher. So ZÄHWEISSLICH und doch... SCHMACKHAFT...“, drang es an des Silbernhaarigen Ohr mit solch' einer Sinnlichkeit in der Stimme, dass jener für einen klitzekleinen Moment vergaß, was er hier machte und wer da überhaupt hinter ihm stand...

Doch Kai war sowieso heute so ziemlich durch den Wind. Zwar versuchte der Undercoveragent, das auf seinen Schlafmangel zu schieben, aber dass sein Körper und seine Gefühle unwiderruflich auf Talas Worte, seine Nähe... sein komplettes Wesen, reagieren zu schienen, konnte selbst Kai nicht mehr abstreiten.

War er etwa im Begriff, Stärke zu verlieren? Ja, tatsächlich schwach zu werden?! Legte er es nicht geradezu darauf an?
 

Diese Gedanken in seinem Unterbewusstsein ablegend, drehte er sich etwas zu Tala, der ihm mit einem sanften Druck den Becher aus der Hand nahm und auf die Fleischverpackungen, die er immer noch trug, legte.

Kais Blick fiel dabei eher zufällig auf das, was er da noch in seiner zweiten Hand hielt: Die Gurke.

„Tala, leg das Ding wieder weg!“, zischte er deswegen ziemlich aufgebracht, als sie sich auf den Weg zu ihrem Einkaufswagen begaben, um die Sachen abzulegen.

Tala erwiderte darauf nur: „Was denn, Süßer... Magst du etwa keinen Gurkensalat? Wenn die Gurke in die Salatblätter eintaucht und sich mit ihnen vermischt...“ Und damit ließ Kai auch schon das Ganze auf sich beruhen, eher Tala noch auf andere Erklärungen kommen würde...
 

„Schon gut, behalt doch deine blöde Gurke, wenn du damit glücklich wirst!“, unterbrach er seinen Gegenüber schroff, als sie am Wagen angelangt waren. Dieser lächelte darauf nur leicht und schüttelte etwas seinen Kopf.

„Aber, aber... Du solltest doch langsam mal in deinen Sturkopf kriegen, dass ich nur allein mit DIR glücklich werden kann“, säuselte er, wobei er zugleich blitzschnell Kais Kinn mit seinen Fingern ergriffen hatte und sich zu dem Kleineren herabbückte, um ihm besser in die Augen sehen zu können.

Mit Freuden registrierte Tala dabei die hauchzarte Röte, die sich wieder auf den Wagen des anderen bildete, ohne dass dieser es selbst zu bemerken schien. Doch in den rubinroten Augen konnte Tala lesen, dass er Kai durch diesen Satz in Verlegenheit gebracht hatte, was ihn insgeheim doch sehr freute, weil jener endlich emotional auf ihn zu reagieren schien...
 

Als Kai jedoch sah, dass Tala so erfreut darüber war, riss er sich mit leichter Gewalt los und versuchte, seine Unsicherheit mit einem Räuspern zu überspielen. Zu dem war es jedoch bereits zu spät. Tala hatte schließlich schon bekommen, was er hatte sehen wollen...

„Komm jetzt, mein Schöner. Wir brauchen noch einen Nachtisch und ein paar Getränke“, versuchte Tala so etwas diese Situation abklingen zu lassen. Kai folgte ihm ohne jegliche Erwiderung und blieb auch selbst noch still, als sie schließlich die Getränkeabteilung gefunden hatten und diese nach etwas Gutem absuchten...
 

Doch selbst, als sie zuletzt zur letzten Station, dem Nachtisch kamen, schien der Silbernhaarige weiterhin in seinen Gedanken versunken zu sein.

Da half selbst Talas weiterer Sticheleiversuch mit dem Wackelpudding: „Guck mal, Kai! Der ist zwar wackelig, steht aber trotzdem noch gut steil nach oben!“, auch nicht gerade viel, da sein Begleiter, ohne ihn weiter zu beachten, einfach an ihm vorbei in Richtung Kasse lief...

Erst als sie sich in die Schlange von wartenden Kunden einreihten, schien Kai wieder zu sich zu finden, nachdem Tala ihm einfach sein Portemonnaie aus der Hand genommen und ihn darum gebeten hatte, dass er doch lieber die Sachen in eine Tüte packen sollte und der Rotschopf selbst das Bezahlen übernehmen würde...

Widerwillig tat Kai schließlich, um was er gebeten worden ist, da er überhaupt keine Ambitionen dazu verspürte, dass Tala schon wieder auf irgendeine fiese Anspielung kam.
 

Da hatte der Silbernhaarige jedoch voreilige Schlüsse gezogen...

Gerade hatte er das Fleisch verstaut und wollte zum Dressing greifen, während nur noch die blöde Gurke übrig blieb, als Tala mitten im Bezahlen einhielt und seinen Kopf zu Kai wand.

Unerwartet trat er blitzschnell einen Schritt vor und holte mit seiner Rechten leicht aus.

Im nächsten Moment konnte man ein Geräusch vernehmen, dass von Talas Hand herrührte, die sich mit einem leichten Klaps auf Kais Hintern niedergelassen hatte...

Als Yuri dabei sprach, war seine Stimme mal wieder so „normal-laut“, dass es jeder im Umkreis verstehen konnte und auf ihr „Gespräch“ aufmerksam wurde (zu Kais Leidwesen): „Hey Schöner, vergiss meine Gurke nicht!“ Ein leichtes Lachen entfuhr ihm daraufhin, wobei er sich wieder zu Kassiererin umwand, die die beiden mit leicht geöffnetem Mund und geröteten Wangen anstarrte.
 

Völlig verdattert ließ sie sich das Geld von Tala in die Hand drücken, der auf ein Restgeld verzichtete, seine Geldbörse im nächsten Moment wegsteckte und nach seiner Gurke griff, die Kai demonstrativ einfach da zurückgelassen hatte...

Dann spurtete der Rothaarige dem Jüngeren hinterher. Als er diesen, kurz nachdem jener das Geschäft verlassen hatte, einholen konnte, hielt dieser seine Augen geschlossen.

Tala fand dieses schmollende Gesicht richtig niedlich und konnte sich ein Grinsen, auch schon allein wegen der Röte auf dem Gesicht des Silbernhaarigen und dessen Reaktionen vorhin im Supermarkt, einfach nicht verkneifen.

Je näher er den anderen kennen lernte, desto mehr schien es noch zu erkunden zu geben. Dieser Schöne war ein Buch mit sieben Siegeln und er wollte ihn besitzen, ihn lesen und erkunden... Er wollte ihn einfach haben!
 

Mit einer raschen Bewegung hatte er sich die Tasche geschnappt, die Kai zuvor getragen hatte und darin auch sogleich noch die Gurke verstaut.

Als Kai seine Augen wieder aufschlug und ihn leicht trotzig mit seinen rubinroten Augen anfunkelte, erwiderte Yuri dies mit einem sanften Lächeln. Und als kleine „Widergutmachung“ zog er den Kleineren mit sanfter Gewalt noch ein Stück zu sich heran und hauchte jenem einen zarten Kuss auf die Wange.

Zwar sah Tala in Kais Augen leichten Missmut, als er sich nur wenige Sekunden später wieder von ihm löste, doch der Jüngere protestierte auch nicht wie zu Anfang lauthals, was der Rotschopf als gutes Zeichen ansah.

Ja, vielleicht würde sich seine Geduld ja doch noch honorieren... Er erhoffte es sich...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Tala hatte es gerade nach einer halben Stunde Rumtesterei geschafft, den alten Grill seines Vaters zum Laufen zu bekommen, als der Rothaarige laute Motorengeräusche vernahm und sich ein Lächeln auf seine Lippen schlich.

Da kamen seine Freunde...
 

Und tatsächlich fuhren drei unterschiedliche Wagen nur wenige Minuten später seine Auffahrt hoch und parkten nacheinander in einer Reihe.

Aus dem ersten, einem weißen, alten, jedoch sehr gut erhaltenen Mitsubishi, stieg Bryan mit zwei Taschen aus, gefolgt von Ray und Mariah, die ebenso gut bepackt, aus dem rot-rosanen Wagen der Frau stiegen.

Das Schlusslicht bildete Kane, der etwas länger mit dem Aussteigen aus seinem schwarzblauen Honda brauchte, da er noch die Getränke unter seinem Beifahrersitz hervorziehen musste...

Die anderen warteten noch auf ihn und gingen dann gemeinsam in Talas Richtung, der gerade noch ein paar Kohlen einwarf.
 

Just in diesem Moment, als seine Freunde den Hinterhof erreicht hatten, kam Kai mit ein paar Sachen, die ihm Salima für das Tischdecken mitgegeben hatte, aus der Hintertür des Hauses in den Garten.

Kane blieb schlagartig bei dem Anblick des Silbernhaarigen stehen und warf jenem einen überaus finsteren Blick zu und das solange, dass wirklich jeder Beteiligte ihn bemerkte.

Tala sagte nichts dazu und wartete auf eine nächste Reaktion von einem der beiden.

Doch Kai tat wenige Sekunden später so, als hätte er Kanes Blick nicht gesehen und wand diesem die kalte Schulter zu, nachdem er sich nach einem Grüßen der anderen, wieder um den Tisch und dessen „Dekoration“ kümmerte.
 

Alle bis auf den Blauhaarigen gaben den Gruß freudig zurück, was Kane wohl zusätzlich auf die Palme brachte. So warf er Mariah, die bisher nichts hatte tragen müssen, da sie das Fahren und Ray das Schleppen der Esstüten übernommen hatte, die Taschen mit den Getränken zu und wirbelte schlagartig herum.

„Hey! Was soll denn der Scheiß, Kane?!“, schrie Mariah ihm wütend nach.

„Mann Kane, komm zurück!“, rief ihm Ray sogleich darauf nach und warf letztlich, da der Blauhaarige nicht auf ihn hörte, Tala einen bittend-genervten Blick zu.

Der Rothaarige verstand den Wink mit dem Zaunfahl und seufzte einmal schwer.
 

„Hey Kane, komm wieder her und hilf uns, Mann!“

Kane reagierte im ersten Moment nicht auf Talas Ruf. Erst als der Blauhaarige bei seinem Wagen stand und dessen Tür öffnete, schaute er zu Tala hoch und erwiderte: „Du hast doch schon genug Hilfe, mein Freund!“

Mit diesem Ausruf sprang er wütend ins Auto, legte den Rückwärtsgang ein und ließ sein Auto mit quietschenden Reifen davonpreschen...

Als Kane verschwunden war, trat Tala etwas geknickt zu Kai, nachdem er Ray den Grill überlassen hatte und half jenem beim Decken.

Kai sah ihm nicht in die Augen und tat verkrampft seine Aufgabe, bis sich plötzlich Talas Hand auf die seine legte und er doch aufsehen musste.
 

Auf Talas Gesicht lag ein schwaches Lächeln.

„Hey... Dich trifft keine Schuld. Kane war schon immer ziemlich eifersüchtig, vor allem wenn es um Salima geht. Aber mit Salima liegt er falsch.“

„Woher willst du das denn wissen?“, entgegnete Kai herausfordernd und entzog sich der Hand seines Gegenübers, da er ihm die Sache im Supermarkt immer noch nicht verziehen hatte...

Der Rothaarige lachte kurz und ergriff im nächsten Augenblick über den Tisch hinweg Kais Kinn und zog dessen Gesicht nahe zu sich.

„Woher ich das weiß? Aber Kai, du zeigst es mir doch ständig...“, säuselte er ganz leise.

Erneut befreite sich Kai aus Talas Fängen und blickte ihn etwas grimmig an, seine Röte verriet aber seine Verlegenheit, die sich durch seine blauen Wangenzeichen noch deutlicher von seinem Gesicht hervorhob.
 

Erst in diesem Moment fiel Tala auf, dass Kai jene wieder trug. Irgendwie setzte Kai diese seltsamen Dreiecke – zwei auf jeder Wange – nicht immer auf. Doch bisher hatte der Rotschopf auch nicht herausfinden können, wann ihr neustes Familienmitglied jene genau aufsetzte. Spontan, wenn er grad mal dazu Lust hatte diese aufzumalen, das konnte Tala sich bei dem Schönen einfach nicht vorstellen.

Bei Kai hatte alles immer irgendeinen Hintergrund. Dieser junge Mann war einfach nicht so simpel gestrickt wie jeder es auf den ersten Blick fälschlicherweise annehmen konnte.

Allein diesem näher zu kommen und ihn immer weiter und weiter zu ergründen war schon ein kleines, für Tala aber sehr schönes, Abenteuer...
 

Und die Röte auf Kais Wangen verriet ihm nur all zu deutlich, dass er die ersten Schalen seiner Seele geknackt hatte, was ihn unglaublich stolz machte...

„Ist doch gar nicht wahr“, erwiderte Kai recht plump, was seine Unsicherheit all zu deutlich zeigte. Den Dreh hatte Tala bereits raus und er tat es immer wieder gern, weil sein Gegenüber, wenn er unsicher oder eingeschüchtert war, einfach nur zuckersüß agierte.

Gelassen beugte Tala sich daher über den Tisch und stützte den Kopf auf seinen Händen ab, wobei er zugleich fröhlich zu seinem Gegenüber aufblickte.
 

„Und wie, mein Schöner. Gerde eben zeigst du es schon wieder. Du solltest nur mal in einen Spiegel schauen, um zu sehen wie süß du dabei wirkst“, feixte Tala.

Schlagartig wandte sich Kai von diesem ab und verschwand mit einem „Ich helfe Salima beim Salat“ wieder im Haus.

Tala erhob sich wieder und fuhr fort den Holztisch zu decken.

„Ach Kai, jeder scheint sich dessen bewusst, nur du sträubst dich, mein Schöner“, seufzte Tala schwer, unter den Blicken seiner grinsenden Freunde...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Nachdem Bryan, Ray und Mariah gekommen waren, konnte man die anstehenden Arbeiten viel schneller erledigen und so saßen schon bald alle gemeinsam am Tisch, bereit zum Essen.

Salima kam als letzte und brachte noch einige Saucen mit, die sie in die Mitte des Holztisches stellte. Danach gesellte sie sich an Kais Seite, der neben Bryan saß und sich gerade mit jenem über einige weitere Einzelheiten unterhielt, die der Silbernhaarige noch an dem Wagen einbringen wollte. Der Grauhaarige schien dabei hellauf begeistert von Kais Vorschlägen zu sein und stimmt fast allen Vorschlägen sogleich zu.
 

Als Salima jedoch neben Kai Platz genommen hatte, wand dieser sich für einen kurzen Moment an sie und lächelte ihr zu. Sie erwiderte dies sogleich und schaute dann nochmals über den Tisch, dass auch ja nichts fehlte, dabei merkte sie deutlich die Blicke ihres Bruders, die auf dem Silbernhaarigen und ihr lagen.

Tala selbst saß neben Mariah und Ray auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches. Obgleich man seinen leichten Unmut sah, sagte er nichts zu der Szene, sondern versuchte, sich sogleich mit seinem Getränk abzulenken.

„Okay, ich denke, dass wir alles haben. Wir können anfangen!“, meinte Salima bestimmend und wollte gerade fortfahren, als ihr Blick zur Auffahrt glitt.
 

Auch der Rest der Crew folgte schließlich ihrem Blick und erblickte Kane, der langsamen Schrittes und mit gesenktem Kopf auf sie zukam.

Während die anderen ihre Aufmerksamkeit daraufhin wieder dem Tisch zuwandten, blickte Kai weiterhin auf Kane, der mittlerweile bei ihnen angekommen war und sich mit seiner Hand durch sein Haar fuhr. Zugleich herrschte eine bedrückende Stille unter allen,

die jedoch just einen kleinen Augenblick später von dem früheren Weltmeister durchbrochen wurde. Ein kleines, aber aufrichtiges Lächeln lag auf Kais Lippen.

„Komm her, Kane! Genug Futter ist jedenfalls da.“
 

Nicht nur der Angesprochene war über diese Äußerung verwundert, auch der Rest des Teams blickte nicht schlecht drein, als Kai das Wort erhob.

Dieser ließ sich davon nicht sonderlich stören, gab Bryan nur einen kleinen Stoß, damit jener etwas weiter zur Seite rutschte und Kai diesen Abstand aufrutschen konnte, sodass zwischen ihm und Salima noch genügend Platz für eine weitere Person war.

Kane zögerte im ersten Moment, doch dann überwand er sich und setzte sich auf den angebotenen Raum. Knapp und sehr leise grüßte er dabei Salima und mied jedoch deren, aber vor allem den Blick des jungen Mannes direkt neben.

Kai wiederum schaute auf die gegenüberliegende Seite zu Tala, welcher ihm ein kleines Lächeln schenkte und ihm dankend zunickte.
 

„Und jetzt können wir Futter fassen!!!“, rief Bryan unerwartet ganz ungeduldig hervor und wollte schon nach einem Hühnchenschenkel greifen. Doch Tala war schnell und fing seine Hand, ehe sie das warme Essen berühren konnte, ab.

„Momentchen mal! Da du der Erste war, der sich ein Stück Huhn unter den Nagel gerissen hast, wirst du auch das Gebet sprechen!“.

Kai blickte schlagartig verwundert auf Tala und dachte zunächst, es sei ein übler Scherz des Rothaarigen, doch da hatte er sich – wie so oft – in der Person des anderen getäuscht. Denn dieser meinte es sogar sehr ernst und dementsprechend war auch sein Gesichtsausdruck, mit dem er Bryan taktierte.
 

Im nächsten Moment falteten alle ihre Hände zum Gebet und richteten ihre Aufmerksamkeit auf Bryan, der dementsprechend nervös zu sein schien.

„Ähm... also... gut“, begann er zögerlich und überlegte für eine kleine Weile.

„Okay... ähm... Lieber Gott...“. Wieder legte er eine Pause ein.

„...Im Himmel“, warf Kane unterstützend ein.

„Ähm... genau, danke“, bedankte sich der Hellhaarige sogleich bei seinem Freund und fuhr dann weiter fort: „Also... Lieber Gott... im Himmel, wir danken dir für... die Erfindung der direkten Lachgaseinspritzung, “ Kai warf einen recht verwunderten Blick zu Salima und Kane, die diesen mit einem Grinsen erwiderten, „des kugelgelagerten Turboladers und für die Ventilfedern aus Titan...“

„Amen!“, rief Ray und konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Auch die anderen stimmten schnell mit ein.
 

„Das ist mal was Einfallsreiches. Ein Gebet an die Motorgötter!“, neckte Mariah den grauhaarigen Jugendlichen, der dies nur mit einem breiten Grinsen entgegennahm, während seine Wangen rötlich schimmerten.

„Und jetzt haut ordentlich rein!“, wies Salima an und gab daraufhin den Teller mit dem gerillten Fleisch weiter.

„Hey, aber hier gibt’s auch noch Salat!“, wand Yuri kurz darauf ein und konnte dessen Schüssel auch an die anderen bringen, wenn auch bei den Jungs eher widerwillig...
 

„Willst du etwas zu trinken, Kane?“, wandte sich Kai zugleich an seinen Sitznachbarn. Dieser sah ihn erst überrascht an – anscheinend hätte er nicht gedacht, dass Kai so schnell Gras über ihre Streitereien würde wachsen lassen – doch dann grinste er nur und nickte.

Der Silbernhaarigen reichte ihm daraufhin eine kühle Bierflasche.

Nachdem Kane diese geöffnet und einen Schluck von ihr genommen hatte, schlug er Kai unerwartet in freundschaftlicher Art auf den Rücken, sodass nun jener verwundert zu seinem Nebenmann aufschaute.

Jener jedoch grinste nur und meinte: „Danke... Bruder!“

Auch wenn Kai nichts dazu sagte, sah man ihm doch an, dass er sich über ihre „Streitbegrabung“ freute.

Aber nicht nur jene beiden, auch Salima nahm diese positive Veränderung mit einem heiteren Lächeln auf...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

So verging der Tag mit seinen schönen und recht heiteren Stunden wie im Flug. Als der Abend bereits anbrach, verabschiedete Kai sich rasch von den anderen und mied es jedoch, dabei Yuri zu begegnen.

Denn der Silbernhaarige konnte sich schon denken, dass, wenn er dem Rothaar begegnete, sein Vorhaben zu gehen sich nicht in die Tat umsetzen lassen würde. Jener würde garantiert irgendetwas finden, um ihn zu halten.

Aber Kai konnte sich einen weiteren „freien“ Abend nicht leisten. Er hatte sich fest mit Hiro für den nächsten Tag verabredet, da eine neue und vor allem wichtige Besprechung anstand.

Das konnte er auf gar keinen Fall sausen lassen, denn sonst würde der FBI Agent schon wieder aus der Haut fahren. Und dieses Spektakel wollte er sich auch schon einmal ersparen.
 

Die Letzte, von der er sich verabschiedete, war Salima, die zuvor mit Kane in der Küche geredet hatte. Beide schienen sich auf einmal viel besser zu verstehen und als Kai in ihre Mitte hinzutrat, verabschiedete der Blauhaarige sich ebenso fröhlich wie Salima von ihm und versprach Kai sogar, Tala etwas hinzuhalten, sollte jener nach ihm fragen, sodass er verschwinden konnte.

Dankend nahm der Jugendliche das Angebot an und wurde dann noch von Salima bis zum Straßenrand begleitet.

Jene bedankte sich mit einer Umarmung für das, was er heute getan hatte und winkte ihm dann kurz nach, als er die Straße zu seinem Wagen herunter ging...
 

Etwas mehr als eine halbe Stunde später fuhr er seine Auffahrt herauf und ließ dieses Mal den Wagen vor der Garage stehen.

Mit einem leisen Seufzen schloss er seine Haustür auf.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe, klingelte Kais Wecker voller Umbarmherzigkeit und riss ihn aus seinem traumlosen, erholsamen Schlaf.

Kai war deswegen etwas schlecht gelaunt, denn eigentlich hatte er diese Zeitspanne, in der seine Alpträume plötzlich nicht mehr auftraten, vollstens auskosten wollen.

Nur so viel würde daraus nicht mehr werden...

Hiro, sein Partner, erwartete ihn Punkt sechs vor seinem Büro, damit die Besprechung beginnen konnte. Allein schon der Grund, über welchen später gemeinsam debattiert würde, vermieste Kai den Tag.

Heute wäre nämlich die erste Sitzung zum Thema „Verbrechungsbekämpfung“, was so viel hieß wie, dass Hiro und er den ersten Grundplan zur Vorgehensweise ausarbeiten, sowie die Zielperson für ihren ersten Einsatz wählen würden.
 

Während Kai, nachdem er sich geduscht hatte, rasch etwas Passendes fürs Büro anlegte, - damit Hiro auch ja nicht über etwas nörgeln konnte – kam dem Silbernhaarigen die Erinnerung an ihr letztes gemeinsames Telefongespräch in den Sinn und ein flaues Gefühl begann sich daraufhin in seinem Magen auszubreiten.

Schnell verdrängte der 20-Jährige dieses und versuchte sich davon abzulenken. Es würde schon alles gut gehen, meinte er zu sich selbst und begann zugleich, die letzten kleinen Fehler an dem Styling seiner Haare auszubessern.

Als er zum Schluss sein Spiegelbild anblickte, schauderte es ihn.

Die Person, die er dort sah, erkannte er kaum wieder und selbst, wenn der Silbernhaarige dies nicht zugegeben hätte, so begann er sich doch langsam darüber Gedanken zu machen...
 

Eine halbe Stunde später war es dann schließlich so weit. Genau um 6 Uhr in der Frühe kam er vor Hiros Büro an und warf, bevor er eintrat, noch einen letzten Blick auf seine Armbanduhr.

Als er nach einem kurzen Klopfen letztlich in den kleinen Büroraum eintrat, saß sein blauhaariger Partner bereits auf dem Sessel hinter seinem Schreibtisch. Ein süffisantes Lächeln lag auf Hiros Lippen, als jener den Jüngeren eintreten sah und ihm auch dessen leichte Unsicherheit dabei auffiel.

Für einen Moment schloss der FBI-Agent seine Augen, während Kai auf ihn zu kam und sich ihm gegenüber hinsetzte.
 

Dann fuhr die Hand des Blauhaarigen automatisch zu einem bestimmten Fach seines Schreibtisches, aus dem er eine kleinere Mappe zog. Mit dieser in den Händen, stand er von seinem Platz auf und öffnete auch somit seine Augen. In den nächsten Minuten ging er einfach um den Tisch herum und stellte sich dicht hinter Kai, dann warf er jene Mappe vor dessen Angesicht auf die dunkle Holzoberfläche.

Weder Kai noch er verloren in den nächsten Minuten ein Wort, während der Silbernhaarige die Akte an sich nahm und sie aufschlug, dann kurzzeitig überflog. Hiro blieb dabei hinter dem Jüngeren stehen und blickte von oben auf jenen herab als sei er ein Kontrolleur.
 

Kai ignorierte dies, konzentrierte sich stattdessen auf den Inhalt der Akte.

In einem ausführlichen Bericht wurden die Fakten des neusten Überfalls geschildert. Auch einige Bilder waren dabei, welche die Überfallstelle, Reifenspuren und Glasscherben zeigten.

Zu jeder Stelle des Textes blickte Kai sich die dazugehörigen Fotos an. Als er jedoch zu dem Absatz kam, in dem beschrieben wurde, dass der LKW Fahrer sich gewehrt und es geschafft hatte einen Wagen von der Seite zu rammen und ihn so von der Spur abzudrängen, stockte Kai einen Moment. Weiter stand im Text, dass die rechte Wagenseite dadurch schwer beschädigt sein müsste und selbst der Fahrer wohl einige Verletzungen davongetragen haben muss. Das Glas, das von einem der Lichter stammte und einige Lackreste, bestätigten diese Vermutung.
 

Kai schluckte, betrachtete nochmals die Bilder, schloss daraufhin die Akte und legte sie auf den Tisch zurück.

Zugleich versuchte er die aufkommende Ahnung, die in ihm hochstieg, zu unterdrücken und aus seinen Gedanken zu verbannen.
 

Es brauchte weitere Zeit, bis sie letztlich das unerträgliche Schweigen zwischen sich brachen. Kai hatte gerade die Mappe zurückgelegt, als Hiro sich ihm schräg gegenüber an seinen Schreibtisch lehnte und seinen Partner eine ganze Weile lang nur stumm musterte.

Dem Rotäugigen schien das überhaupt nicht zu gefallen, da er sogleich im nächsten Augenblick sein Gesicht dem Blauhaarigen zuwandte und jenem einen bedrohlichen Blick schenkte. Sein Gegenüber reagierte jedoch zum ersten Mal nicht darauf, blickte weiterhin stillschweigend auf den Sitzenden herab.
 

„Soll das jetzt ein stummes Verhör werden, Hiro?“, fragte Kai in einem Ton, der dem Angesprochenen deutlich zeigte, dass jener in seinem weiteren Vorgehen aufpassen müsse. Zugleich jedoch stahl sich ein leichtes Grinsen auf seine Lippen.

Schon im nächsten Augenblick schnellte Hiros Hand hervor und ergriff Kai schmerzlich am Kinn. Während Hiro sich zu dem Silbernhaarigen herabbeugte, zog er dessen Gesicht näher in seine Richtung und schaute ihn dabei weiterhin mit einem undefinierbaren Blick an. Kai zugleich konnte seine Verwunderung nicht unterdrücken und erwiderte so den Blick mit großen Augen.

>Was ist denn auf einmal in den gefahren?!<
 

„Mein Lieber, du bewegst dich gerade auf verdammt dünnem Eis, also spar dir deine Kommentare, schließlich kann ich immer noch ganz leicht die Zielperson ändern. Du weißt, ich finde immer ein gutes Argument dazu, meine Interessen durchzusetzen. Also fordere mich nicht heraus...“

Hiro zog sich wieder zurück, während Kai seinen Blick senkte und sich wütend auf seine Unterlippe biss.

Das Grinsen des FBI-Agenten wandelte sich in ein abfälliges ab, während er zugleich auf die Gestalt vor sich herabschaute. Diesen Kampf hatte er gewonnen und das wussten sie beide...
 

„Können wir jetzt endlich anfangen...“, erhob Kai wieder seine Stimme, jedoch viel leiser als zuvor und auch nicht mehr mit diesem unfreundlichen Unterton, den er sonst immer zu gebrauchen wusste, um Störenfriede und Nervensägen von sich fernzuhalten oder andere zu provozieren.

„Nun Kai, eigentlich...“

„... BITTE“, fügte der Silbernhaarige schlagartig hinzu und unterbrach damit schroff seinen im Moment überlegenen Partner.

Hiro zögerte einen Moment. >Was mache ich hier eigentlich? Ich nutze Kais Situation aus, das ist nicht recht...<, überlegte jener zugleich.

Aber die sogenannte Macht, die er dadurch über den Silbernhaarigen bekam, war einfach zu verlockend.
 

Sonst sah man immer andere vor Kai kriechen und sich diesem unterwerfen, jetzt jedoch hatte sich das Blatt gegen den Silbernhaarigen gewendet. Jetzt war er es einmal, der unterlegen war und sich nicht zu viel herausnehmen dürfte, weil dies sonst kein gutes Ende nehmen würde...

Er konnte ruhig einmal dieses Gefühl verspüren, der Nachgebende zu sein. Schlecht bekommen würde es dem Rotäugigen bestimmt nicht...

So verwarf Hiro seine letzten Zweifel darüber und schritt gemächlich an dem Stuhl, auf dem sein Partner saß, vorbei zur Tür. Dort angelangt griff er nach einem langen, weißen Seil, an dem er zog, wodurch sich der Fensterschutz um sein Büro so weit verdichtete, dass niemand mehr in den Innenraum schauen konnte. Danach schloss sich seine Hand um die Digitalcard an seiner Tür, mit welcher er für gewöhnlich, wenn er jene herauszog, sein Büro abschloss.
 

Kai, der immer noch still auf seinem Platz verweilt war, zuckte kaum merklich zusammen, als er den kurzen Ton vernahm, der ankündigte, dass nun das Büro abgeschlossen war.

Obgleich ihn nun ein leichtes Unbehagen überfiel, stand Kai weder auf noch blickte er sich zu Hiro um. Sich zur Ruhe zwingend, blieb er auf dem Stuhl sitzen und wartete ab...

Zu lange hielt diese Wartezeit jedoch nicht an, da bereits wenige Minuten später das Klacken von Hiros Schuhen sein Kommen ankündigte.

Kurz darauf legten sich zwei Hände auf Kais Schultern und krallten sich fest in diesen.

Zugleich beugte sich Hiro zum rechten Ohr des Silbernhaarigen herunter.

„Jetzt sind wir... ungestört“. Heißer Atem streifte dieses, als ihm jene Worte zugeraunt wurden.
 

Kai fühlte sich mit jeder Minute unwohler. So kannte er Hiro einfach nicht. Was war nur in ihn gefahren?

Schlagartig verschwanden die Hände von seinen Schultern und der Agent selbst zog sich von dem Silbernhaarige zurück.

„Also sag mir Kai... Was hat dir dieser Ivanow geboten, dass du alles verrätst?“, kam urplötzlich eine Frage, die bei dem Silbernhaarigen einschlug wie ein Blitz.

Dessen Augen weiteten sich und mit einem ungewohnten Blick taktierte er daraufhin Hiro, der ganz lässig wieder an seinem Schreibtisch lehnte, während sein Grinsen immer noch nicht von seinem Gesicht verschwunden war...
 

„Wie... Wie bitte?“.

„Ach Kai... Du brauchst dich wirklich nicht zu verstellen. Wir sind doch... Partner.“

Hiro sprach sehr ruhig, jedoch mit einer verachtenden Stimme, sodass Kai ganz schön gereizt wurde. Der Silbernhaarige wusste jedoch, dass er sich so einen Ausbruch bei dem Blauhaarigen würde nicht leisten können, dadurch würde er vielleicht viel zu viel seiner Emotionen preisgeben und das könnte schrecklich ausgehen...

„Ich...“, kurz besann sich Kai, „ich weiß nicht, was du meinst, Hiro“, sprach er schließlich wieder beruhigt fertig. Seine Aussage hatte ein langes, unecht klingendes Lachen seines Gegenübers zur Folge.

„Du kannst es mir ruhig sagen, Kai... Was hat er dir geboten? Geld... einen Wagen... oder vielleicht sogar einen netten... Abend?“
 

Kai spürte augenblicklich Wut in sich aufsteigen, unterdrückte sie jedoch so gut er es nur vermochte. Darauf wollte der Blauhaarige also hinaus. Er wollte ihm Untreue vorwerfen, bitte, dann sollte er es tun, aber Gefühle und jegliche Andeutungen darauf, sollte er doch gefälligst unterlassen... Das ging ihn überhaupt nichts an!

So schloss der Jüngere seine Augen und gab einen abfälligen Ton von sich.

„Ich muss dich leider enttäuschen Hiro, aber damit wirst du nicht weit kommen... Deinen Verrat kannst du dir sonst wohin stecken... Ich habe Ivanow nichts erzählt. Rein gar nichts...“

Kais Stimme war kalt und schneidend wie eine Messerklinge und verfehlte auch ihr Ziel nicht, da er im nächsten Moment Zweifel in Hiros Augen lesen konnte. Zwar nur für eine bestimmte Zeit, aber es waren Zweifel. Dieses Mal hatte er gewonnen, so dachte er jedenfalls...
 

„Ha! Ich rede doch nicht von Verrat...“, fuhr Hiro ihn schlagartig an, der seine Hände vor Wut zu Fäusten geballt hatte. Seine Augen blitzten zugleich bedrohlich auf den jungen Mann nieder.

„Ich spreche dich auf deine kleine Romanze an, mein Guter...“ Sogleich läuteten bei Kai alle Alarmglocken und mit einem gewaltigen Satz war er von seiner Sitzgelegenheit aufgesprungen und hatte Hiro am Kragen gepackt.

„Rede keinen Mist über etwas, das du nicht verstehst!“, zischte er im nächsten Moment sehr gefährlich und verstärkt seinen Griff. Doch Hiro wirkte kein Stück eingeschüchtert.

Nur wenige Sekunden später hatte er Kais Hände ergriffen und ihn mit seiner Kraft von sich geschoben und das mit solch einer Wucht, dass Kai schmerzlich mit seinem Rücken auf der Schreibtischplatte aufkam.
 

Ein kurzer, gequälter Laut entwich seiner Kehle, während der blauhaarige Mann sich über ihn beugte und ihn an den Armen ergriff, ihn mit Gewalt auf den Tisch zurückdrückte, als Kai aufstehen wollte.

„Fass mich nicht an!“, fauchte der Silbernhaarige ihn im nächsten Moment an und blickte ihn voller Hass ins Gesicht. Doch es ließ ihn kalt. Statt sich zurückzuziehen, ergriff er Kais Arme an den Handgelenken und drückte sich über dessen Kopf zusammen und hielt diese anschließend mit seiner einen Hand fest.

Mit der anderen ergriff er fest Kais Kinn und zwang diesen ihn weiterhin anzusehen, wobei er sich zugleich mit seinem Oberkörper über diesen lehnte und diesem somit den Freiraum nahm, sich weiterhin zu wehren, um loszukommen.
 

Dass Kai vor Wut tobte, war ihm bei seinem momentanen Vorgehen kaum ein Hindernis. Durch seine Größe und antrainierte Stärke kam er ohne ersichtliche Probleme gegen die kläglichen Befreiungsversuche des Silbernhaarigen an, bis dieser durch das Gewicht, das auf ihm lag, kaum noch richtig atmen konnte und so das Winden einstellte.

So lag der Silbernhaarige nach einigen Minuten schließlich schwer atmend auf der Tischplatte und taktierte seinen Partner mit einem trotzig-finsteren Blick.

„Na, sag schon... Wann ist der große, stolze Hiwatari unter die Schwulen gegangen, hm? Hast du auch schon unten gelegen und schmerzerfüllt gestöhnt, als er dich genommen hat?!“ Hiros Stimme war eiskalt, erzielte jedoch nicht den Effekt, den der Blauhaarige gedacht hatte.
 

Statt dass Kai seine trotzige Art ablegte und sich bedrängt fühlte und sich dadurch zurückzog, wurden neue Kampfeskräfte in dem Körper unter ihm wach. Kai entfuhr ein lauter Wutschrei, als er seine Hände losreißen konnte und mit diesen gegen Hiros Oberkörper schlug, sodass jener sich von diesem Stoß zurückziehen musste. Doch der Silbernhaarige war nun richtig wütend und hob sein eines Bein hoch, sodass sich sein Knie in Hiros Magengrube vertiefte und diesem ein kurzes Stöhnen entwich, ehe er zu Boden sackte und seine Hände auf die schmerzende Stelle hielt.

Kai zugleich erhob sich von der Tischplatte und stellte sich, noch etwas wackelig auf den Beinen, neben den Schreibtisch. Dadurch, dass er zuvor für eine ganze Weile hatte nicht richtig atmen können, war ihm jetzt ziemlich schlecht, sodass er sich abstützen musste.
 

Doch sein ungebändigter Hass war immer noch nicht abgeklungen.

„Lass dir das eine Lehre sein... Mistkerl!“, brachte er immer noch schweratmend hervor und blickte voller Ekel auf den Blauhaarigen herab. Dieser blickte im nächsten Augenblick zu dem Jüngeren empor und auch seine Augen spiegelten Wut wider.

„Das wird Folgen haben... Hiwatari...“, brachte er mühsam hervor und rappelte sich langsam wieder auf.

Schlagartig wurde dies auch Kai bewusst, dem sofort Yuri und seine Freunde in den Sinn kamen. Da hatte er Mist gebaut, den er wohl würde nicht mehr wirklich ausbaden können...
 

Plötzlich ließ Kai seine Schultern hängen und auch sein wütender Ausdruck verschwand von seinem Gesicht. Gebrochen senkte er seinen Blick und ergab sich in sein Schicksal.

Nur seine Hand, die auf dem Schreibtisch lag und somit den geschwächten Körper zu stützen versuchte, zeugte von seinem restlichen Unmut, da jene sich weiter in die Platte krallte, dass die Fingerknöchel weiß hervorstachen.

Angeschlagen, jedoch mit einem siegesgewissen Lächeln, schritt Hiro ganz langsam zu Kai herüber. Zugleich entwich dem Kleineren ein leises Seufzen.

„Hiro... Ich habe nichts preisgegeben. Und was Tala angeht... So hat er mich nicht angerührt... schon eine ganze Weile nicht...“ Eine kurze Stille trat ein. Hiro sah, wie der Silbernhaarige mit sich kämpfte.
 

„Aber... in einem Punkt magst du Recht haben: ich habe einen Verrat begangen... und der Verrat liegt darin, dass ich mich... geöffnet und... verändert habe. Dass ich mich... mit Tala... angefreundet habe...“

Stille brach ein weiteres Mal über ihnen herein, wie ein bedrohlicher Sturm, der sich einen Weg durch ihre Gemüter bahnte... gefährlich, lauernd... nichts aus dem Weg gehend.

Hiro stand nun direkt vor Kai und blickte eine ganze Zeit lang nur auf diesen herab.

Er selbst erkannte den Silbernhaarigen kaum wieder. Das sollte der stolze, kühle Hiwatari sein, den er vor einigen Monaten noch geglaubt hatte zu kennen?!

An dieser Veränderung... Dass Kai litt, daran war nur dieser Ivanow schuld, diese miese Wanze, die ausradiert gehörte!
 

„Sieh mich an, Hiwatari“, befahl der blauhaarige Agent schroff. Kurz zögerte Kai, doch dann gehorchte er und hob sein Kopf, um den Blauhaarigen ansehen zu können. Es war besser, wenn er sich nun fügte, er hatte Hiro genug verärgert und würde jener austicken, würde er garantiert befehlen, dass Tala als erstes durchsucht werden würde – das musste er um jeden Preis verhindern, selbst wenn dies hieße, dass er seine eigene Würde wegschmeißen müsste...

Denn er brauchte diese Zeit. Ja, er brauchte noch die eigene Gewissheit...
 

Augenblicklich vernahm man ein dumpfes Knallen, dessen Echo von den Wänden des Büroraumes wiedergegeben wurde. Zugleich hatte sich Kais Wange gefährlich rot gefärbt, während sein Gesicht zur Seite geglitten war.

„Das ist erbärmlich...“

Hiros Stimmte zitterte und wurde unterstützt von einer Prise Verbitterung in ihr. Zugleich ließ der Agent seine Hand langsam wieder sinken.

Sein Gegenüber hob nicht seinen Kopf, sondern beließ ihn weiterhin dort, wo ihn die harte Ohrfeige hingeführt hatte. Das silbrige Haar fiel ihm als einige Strähnen ins Gesicht und verbarg seinen Ausdruck und die Augen.

Aber der Mund seines Partners war deutlich zu erkennen und ebenso das kleine, abfällige Lächeln, welches sich nun über diesen gelegt hatte.
 

Hiro stutzte durch diese Reaktion und trat verwirrt einige Schritte von Kai zurück, während ein leichter Schauer seinen Körper durchzog und sich zugleich eine eisige Kälte in ihm ausbreitete, die anfing ihn gänzlich einzunehmen.

Ungeduldig begann er seine Hände zu kneten, wobei er zugleich auf ein Lebenszeichen seines Gegenübers wartete. Denn eigentlich dachte der Blauhaarige, dass Kai ihn nun anschreien, eine Szene hinlegen und vielleicht sogar zurückschlagen würde. Doch nichts dergleichen geschah in seinem Büro.

Wie versteinert stand sein jüngerer Partner einfach vor ihm da und lächelte schweigsam und schon fast gefährlich zugleich.
 

Plötzlich stieß er ein kleines Schnauben aus, in Form des Hiro wohlbekannten Wortlauts, „Hn!“, das der Silbernhaarige nur zu gern in seinem Alltag zu verwenden schien.

Und in diesem kurzen Laut lag wohl alle Verachtung, alle Abneigung und Desinteresse, die Kai ihm gegenüber nur aufbringen konnte und die wohl kaum in Worten besser auszudrücken gewesen wäre. Schließlich war Kai schon immer mehr ein Mann der Taten als Worte gewesen...

Rasch hob der Silbernhaarige daraufhin ganz langsam seinen Kopf. Seine gefährlich-funkelnden, rubinroten Augen stachen förmlich zwischen dem silbernen Pony hervor.

Und sein Blick war erneut voll von Hohn und Verachtung, wie er diesem Blick jedem präsentierte, der im Namen des Silbernhaarigen nicht würdig war, sich in dessen Nähe länger aufzuhalten.
 

Nur durch diesen Anblick allein fühlte Hiro sich bereits wieder dem Silbernhaarigen unterlegen. Der Erfolgsaugenblick Hiros verflog mit dem Sekundenzeiger an der Uhr, die in seinem Büro hing und allein die seltsame Ruhe in diesem Raum durchbrach.

Zugleich zierte immer noch das gleiche, geheimnisvolle Grinsen Kais Lippen, während er sich ruhig durch seine Haare fuhr und die gerötete Wange komplett zu ignorieren schien, als sei zuvor nichts geschehen.

„Ja... Das ist es wirklich“, äußerte er sich ganz plötzlich und sah Hiro dabei voller Trotz fest in die Augen.

Jener brauchte eine kurze Weile, um diese Aussauge etwas zuordnen zu können, doch als ihm langsam die Erkenntnis kam, verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck gefährlich.
 

Kai hatte nämlich damit seine eigene, letzte Äußerung gekontert. Hiro konnte seine Wut nicht mehr unterdrücken und verlor ganz unerwartet seine Beherrschung. Auf einmal verschwamm die Welt vor seinem Angesicht und die klaren Züge verloren sich in einem tiefen Schwarz.

Genau in diesem Moment, da er nicht mehr Herr seiner Sinne war, packte er seinen Gegenüber so schnell, dass jener nicht mehr rechtzeitig reagierten konnte und stieß diesen so heftig, dass er gegen die Bürowand prallte.
 

Ehe der Silbernhaarige sich versah, stand auch schon sein Partner vor ihm und hielt ihn an den Oberarmen fest, drückte ihn gegen die Wand, sodass er leise aufschrie.

Doch noch bevor der 20-jährige dazu ansetzen konnte, sich in irgendeiner Weise zu wehren, wurde jeglicher Aufstand im Keim erstickt, als der Silbernhaarige schlagartig fremde Lippen auf den seinen spürte.

In den ersten Sekunden zu perplex, um etwas dagegen zu unternehmen, verweilte Kai in diesem Kuss mit Hiro, bis sich schlagartig das Gesicht Talas vor seinem geistigen Auge auftauchte, sodass wieder Leben in seinen Körper einkehrte und er so seine Hände befreien konnte.
 

Diese schlug er mit voller Wucht gegen des Blauhaarigen Brust, als jener gerade ihren Kuss vertiefen wollte und sich bereits mit seinen Händen an seinem Hemd zu schaffen machte.

Sogleich ließ Hiro daraufhin von Kai ab und stolperte durch die Wucht des Schlages einige Schritte zurück. Dabei stellte er keinen sehr guten Anblick dar, mit seinem vor schmerzverzogenem Gesicht.

Als der blauhaarige Mann aufsah, lehnte sein Partner ihm gegenüber immer noch an der Bürowand und atmete schwer. Seine Augen waren jedoch genau auf ihn gerichtet, sodass Hiro den Ekel, aber zugleich auch die Verwunderung in den roten Opalen Kais sehen konnte.
 

>Eigentlich... Eigentlich ist es ja nicht fair<, schoss es Hiro unerwartet durch den Kopf, während er sich am liebsten von Kai abgewandt hätte, nur um nicht mehr dessen hilflosen Anblick ertragen zu müssen, der ihn selbst sehr schmerzte.

So schloss er für einen Moment seine Augen und fuhr sich mit einer Hand durch sein Vorderhaar, seufzte dabei leicht und versuchte die Schmerzen zu verdrängen, die Kais Schlag ausgelöst hatte.

Im nächsten Moment lag seine Aufmerksamkeit jedoch wieder bei dem Silbernhaarigen, der sich mittlerweile von der Wand gelöst hatte.
 

Langsam und sehr bedacht trat Hiro einige Schritte auf ihn zu. Kai machte dabei keine Anstalten sich zu wehren oder vor ihm zurück zu weichen. Er verweilte immer noch auf der Stelle. Schwer atmend.

Hiro konnte durch das geöffnete Hemd einen Blick auf den athletischen Oberkörper seines geliebten Partners werfen und dabei ebenso das stetige Heben und Senken dessen sehen.

Wieder wurde er in Versuchung geführt, einfach auf den Silbernhaarigen zuzutreten und sich das zu nehmen, nach dem er sich sehnte.

Doch noch behielt sein Verstand die Oberhand über seine Gelüste und Vorstellungen und versuchte, sie in einen tiefen Winkel seines Unterbewusstseins zu verdrängen.
 

Schließlich standen sie sich so nahe, dass Hiro das Atmen Kais vernehmen konnte und dieser wärmend seine Wangen streifte, als er sich zu dem Jüngeren herabbeugte, jedoch nichts weiter tat oder sprach.

Auch Kai hob nun seinen Blick dem Hiros entgegen. Doch was er dachte oder fühlte, das vermochte sein Partner nicht mehr durch seine Augen zu erblicken. Dieses Mal hatte der Silbernhaarige sich wieder unter Kontrolle und hatte alle Emotionen zurückgestellt.

Doch Hiro ließ sich nicht davon beirren.

Sehr langsam, fast schon zögerlich, hob er seine beiden Hände an und legte sie leicht auf Kais Schultern ab. Jener blieb weiterhin ruhig und verteidigte sich nicht.
 

Im Stillen fragte der blauhaarige FBI-Agent sich so natürlich, ob sein Gegenüber das nur für diesen Ivanow tat oder doch anderes ihn zurückhielt, einfach davon zu laufen.

„Du musst mich jetzt hassen... Nicht wahr?“, ermittelte er, um endlich wieder auf ein Gespräch ausweichen zu können.

Doch die Überlegung wurde mit einem Schuss nach hinten belohnt. Da Kai statt eine Antwort zu geben, sogar einfach den Blick von Hiro abwandte und seinen eigenen Gedanken nachzuhängen schien.

Hiro seufzte ein weiteres Mal. >Gut. Keine Antwort, ist auch eine Antwort...<
 

Doch als er daraufhin wieder auf den Jüngeren herabsah und ihn so in Ruhe betrachten konnte, überfiel ihn wieder dieses verlangende Prickeln. Dieses Gefühl, das ihm sagte, er solle es auskosten. Er solle sich nehmen, was ihm zustünde. Er solle sich den Silbernhaarigen gefügig machen und ihm andere Sphären zeigen. Ihn in die Arme schließen, ihn küssen, liebkosen, verwöhnen, streicheln... entführen in eine andere Welt.

Und ihn niemals von sich gehen lassen.
 

Ihn an sich binden mit der Zeit, bis jener nicht mehr ohne ihn leben konnte.

Allein diesen göttlichen Körper einmal zu spüren, über die weiche Haut fahren zu dürfen und sie zu bedecken mit seinen Lippen, ein Zeichen zu hinterlassen. Und diese unglaublichen Augen einmal strahlen zu sehen, während diese vollen Lippen seinen Namen – seinen und keinen anderen – von sich gaben, während er seinen Besitz verwöhnte.
 

Wie gut konnte Hiroshi sich das nur vorstellen. Allein bei den Gedanken wurde ihm schon ganz heiß und seine Hormone gerieten völlig außer Kontrolle.

Anfangs war dies noch nicht so stark gewesen. Zwar hatte Hiro schon seit dem Ende seines Teenageralters gewusst, dass er nicht nur auf Frauen, sondern ab und zu auch auf Männer stand, jedoch war es ihm nie so deutlich bewusst geworden wie bei Kai.

Als sie gerade Partner geworden waren, hatte er diese Gefühle dem Silbernhaarigen gegenüber natürlich noch nicht wirklich empfunden.
 

Zuerst waren es einfach nur kleinere Tagträumerein und Gelüste gewesen, nichts Besonderes, wenn man sich Kai schließlich mal näher betrachtete, so konnte wohl jeder mit der Zeit schwach werden.

Doch dann hatte es sich in ihm immer mehr ausgebreitet und ihn bestimmt, bis er es selbst nur all zu deutlich gemerkt hatte. Denn egal, ob er sich nach Dienstschluss einen One-Night-Stand bei einem Clubbesuch gestattete oder sich selbst einmal befriedigte, so waren seine Gedanken dabei immer wieder und wieder zu seinem jüngeren Partner abgeschweift, bis sie ihn geradezu verfolgt hatten.

Sogar bei Gesprächen miteinander hatten sich seine Gedanken plötzlich selbstständig gemacht, während er bei jedem Wort des anderen förmlich an dessen Lippen gehangen hatte.
 

Natürlich wäre Hiroshi nicht ein guter Agent, wenn er nicht auch ein verdammt guter Schauspieler sein würde. Denn nicht nur Kai war jemand, der seine Emotionen gut vor anderen verbergen konnte... Auch Hiro war so jemand.

Doch er setzte diese Fähigkeit nur gezielt bei jenen Gefühlen ein, die man wirklich überhaupt nicht vernehmen sollte und so war dies dann auch bei Kai gewesen.

Nie hatte er etwas in jene Richtung vor dem Jüngeren von sich gegeben, nicht einmal eine Andeutung gemacht. Er hatte den Silbernhaarigen so gesehen, völlig im Dunkeln tappen lassen. Und nun erlebte er dieser eine böse Überraschung: Den echten Hiro.

Mit den Gefühlen, die jener ihm gegenüber besaß – ohne jegliche Ausnahme.

Und Hiro konnte nur zu gut verstehen, dass das richtig aufzufassen und sich damit abzufinden, dass fast alles, was Kai bisher über ihn herausgefunden hatte, nicht wirklich der Wahrheit entsprach, sehr schwierig und fast unmöglich war.
 

Dennoch wurde seine Selbstbeherrschung gerade wiedermals ziemlich hart auf die Probe gestellt, bis er schließlich nicht mehr an sich halten konnte.

Ein weiteres Mal, jetzt jedoch viel vorsichtiger als zuvor, näherte er sich mit seinem Kopf dem Gesicht des anderen.

Immer näher und näher kam Hiroshi diesen verführerischen Lippen, nach denen er solch großes Verlangen hatte.

Vorhin, als er Kai hatte berühren können, war ein glühendes Feuer in ihm entfacht worden, das sich nun in ihm ausbreitete und danach schrie, mehr verzehren zu dürfen.

Nur zu gern kam Hiro diesem Ruf nach und senkte langsam seine Lider, bereit zu einem weiteren Kuss.
 

Doch als sie nur noch wenige Zenitmeter voneinander trennten und Kai sich immer noch nicht wehren wollte, kehrte plötzlich Hiros Verstand wieder zurück und ein mitleidvoller Ausdruck legte sich auf seine Gesichtszüge.

Was hatte er da nur getan? Vielleicht hatte er mit dieser Aktion und jener, die er hatte darauf folgen lassen wollen, alles zunichte gemacht, was er sich in den vielen Monaten ihrer gemeinsamen Partnerschaft erarbeitet und erkämpft hatte...

So zögerte der Blauhaarige nun zu Recht und hielt inne. Überlegte.

Im selben Augenblick schien jedoch auch Kai aus seiner Starre zu erwachen. Dieser zögerte nicht lange...
 

Als er sein Gesicht erhob und daraufhin Hiro erblickte, zuckte er kurz zusammen. Doch dann kehrten seine Lebensgeister wieder zurück und neue Kräfte schienen seinen Körper zu durchstreifen.

Blitzschnell, sodass Hiro es hatte nicht einmal kommen sehen, holte Kai leicht aus und rammte seine zur Faust geballte Hand direkt in Hiros Magen.

Dieser kippte leicht nach vorne und keuchte laut. Durch den Schlag verlor er auch etwas die Kontrolle über sein Gleichgewicht, wodurch er darauf einige Schritte zur Seite und nach hinten stolperte und sich erst einmal fangen musste.

Kai nutzte diese Chance natürlich sogleich aus und ging rasch zur Tür. Jedoch hatte er vergessen, dass Hiro sie mit seiner Karte abgeschlossen hatte.
 

Eine Hand auf die Tür legend, seufzte er schwer und wollte sich letztlich zu Hiro umdrehen, als dieser bereits wieder an seiner Seite stand.

Für einen Moment streiften sich ihre Blicke und schienen sich ineinander zu vertiefen. Dieser Augenblick war trotz seiner Merkwürdigkeit bedrückend und befreiend zugleich. Hiro atmete schwer, noch ziemlich angeschlagen von Kais heftigen Schlag. Der Agent machte jedoch keine Anstalten dazu, sich zu rächen und auch keine Spur von Wut war auf seinem Gesicht zu erkennen...

Nur ein kleines entschuldigendes Lächeln zierte Hiros Lippen, als er mit einer Hand schließlich in seine Tasche griff und die Karte hervorzog, sie in den Schlitz neben der Tür stecke und sie durchzog, sodass die Tür wieder entriegelt wurde.
 

Während er dies tat, behielt er weiterhin Kai im Auge und jener erwiderte seinen Blick. So standen sie sich letztlich gegenüber und sprachen kein weiteres Wort miteinander, bis Kai sich schließlich trotz allem dazu durchrang, sich von seinem Partner abzuwenden und die Tür zu öffnen.

Bevor er jedoch ganz aus Hiroshis Büro verschwand, hielt er nochmals kurz inne und schien zögerlich etwas zu überlegen, während er mit dem Rücken zu dem älteren Agenten stand.

Jäh wirbelte er zu diesem herum und streifte ihn mit einem kalten Blick.
 

„Ruf mich an, wenn alles bereit und ausgeplant ist. Ich will dabei sein...“, wies er seinen Kollegen an, dann wandte er sich wieder ab und verschwand schließlich fast schon überstürzt und mit halb geöffneten Hemd, aus dem Büro.

Hiroshi blieb mit einem Orkan an Gefühlen zurück. Als ob er erschöpft sei, lehnte er sich an den Rahmen der Tür und seufzte schwer, während er Kai hinterher sah, wie dieser in einem der Aufzüge verschwand.

„Du hast wirklich Mist gebaut... Granger“, murmelte er geistesabwesend und schritt nach einiger Zeit wieder zurück ins Büro, schließlich wartete noch die Erstellung einer Durchsuchung auf ihn, die man sorgfältig würde ausarbeiten müssen...
 

Und das würde garantiert nicht leicht werden.

Besonders nicht, wenn einem der eigene Partner in den Gedanken herumspukt!

Dieser gedanklichen Feststellung folgte ein weiteres, jedoch viel lauteres Seufzen Hiroshis...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Es war bereits früh am Morgen. Die Sonne war erst vor einiger Zeit aufgegangen.

Doch Yuri hatte bereits wachgelegen. Schon die Nacht zuvor hatte er nur quälend mit einem unruhigen Schlaf überstanden.

Dementsprechend stand er auch letztlich zur frühen Morgenstunde auf – was ihm so gar nicht ähnlich war.

Aber wenn man laufend von verschiedenen Gedanken heimgesucht wurde, erschien ein unruhiger Schlaf noch als leichte Bürde...
 

Im Haus lag fast alles noch still da.

Seine Crew schlief meistens bis in die späte Mittagsstunde hinein, weil sie die Nacht zuvor in verschiedenen Nachtclubs verbracht und dort so richtig gefeiert hatte. Normalerweise schloss ihn diese Verhaltensweise mit ein, doch seit neustem war dem nicht so...

So war er neben seiner Schwester Salima, die schon immer zu den Frühaufstehern gezählt hatte und gerade unten beim Frühstücken war, der Einzige, der bereits wach war. Doch umso besser.

Denn nun konnte er einmal den Vorzug genießen, ein freies und vor allem ruhiges Bad für sich allein zu haben, wo er sich ungestört fertig machen konnte.
 

Dementsprechend ließ er sich natürlich auch genügend Zeit, um diese Errungenschaft in vollen Zügen auszukosten...

Das heiße Wasser schoss ihm durch den Duschstrahl geradewegs ins Gesicht und bahnte sich anschließend einen Weg seinen Körper herab. Seine langen Haare, die er sonst immer zur Seite hochfrisiert trug, hingen matt über seine Schultern. Wohliger Duschgelgeruch vermischte sich mit dem Wasserdampf, der die Glastüren der Duschkabine beschlug und ihn gänzlich zu umfangen schien.
 

Erschöpft lehnte er sich an die Kachelwand und ließ weiterhin wohltuend das Wasser auf sich herabfließen, das die letzten Reste der Duschlotion mit sich hinfort trug und seinen Körper aufleben ließ.

Ein leises, entspanntes Seufzen rann über seine Lippen, während er sich durch seine kirschroten Haare fuhr und sie damit etwas zurückwarf.

Für einen Moment schloss er genüsslich seine Augen. Ungewollt drifteten dabei seine Gedanken ab...

Als er seine eisblauen Augen wieder aufschlug, stand er vor ihm.

In seiner vollen und absoluten Schönheit. Wie Yuri es sich hätte nicht besser vorstellen können...
 

Tala überließ sich ganz diesem faszinierenden Ausblick. Fest schloss sich seine Hand um das Fleisch, wonach er seiner Phantasie freien Lauf ließ.

Die feurigen Augen seines Gegenübers blickten ihn stumm und durchdringend an, doch in ihnen lag so viel Verlangen und Stolz, dass der Rothaarige kaum zu atmen vormochte, so eingenommen war er von ihnen.

Doch nicht nur die Augen waren verzaubernd, schon allein das schöne, bronzegebräunte Gesicht mit seinen ineinander überfließenden Zügen und hervorstechenden Einzelheiten, die es unverkennbar machten, zum Beispiel die verführerischen Lippen, welche sich zu einem hauchzarten Lächeln verwandelt hatten und sich so einladend vor ihm befanden, in ihren Bann zogen.
 

Die leicht zerzausten, silbernschwarzen Haare, die das Gesicht geschmeidig umfingen und dabei die rubinroten Opale darunter hervorstechen ließen, verschönerten den Anblick umso mehr und ließen seine Vorstellungen ins Unermessliche steigen...

Schließlich ließ er seinen Blick weiter herab gleiten, den ihn reizenden Hals entlang zu den recht zierlichen Schultern, an denen das schwarze T-Shirt ansetzte, dass der Jüngere trug. Doch sein Blick schien dem Anderen anscheinend alles zu sagen.

Denn schlagartig, ohne jegliche Aufforderung oder Bitte, griff der Silbernhaarige nach jenem und zog es sich über den Kopf, gab seinen durchtrainierten Oberkörper frei, während er das Shirt einfach zu Boden fallen ließ und einige Schritte auf Yuri zutrat, seine Hände an den Duschkabineneingang legte und zu dem Älteren hereinspähte.

Das Lächeln war dabei immer noch nicht von seinem Mund gewichen...
 

Doch nun betrachtete Yuri es in einem anderen Licht... Geheimnisvoller und lasziver als zuvor. Deutlich spürte der Rothaarige, wie ein gewaltiges Kribbeln seinen Körper durchzog, von dem er gänzlich eingenommen wurde. Tala konnte diese Empfindungen nicht mehr stoppen, sie überkamen ihn einfach...

Immer noch stand der Silbernhaarige unberührt vor ihm da. Kein Wort war über seine Lippen gekommen. Er blickte mit seinem undurchdringlichen Blick weiterhin zu dem Älteren und schien abzuwarten...

Yuris Aufmerksamkeit haftete dabei nur auf ihm allein und vor allem auf dem athletischen Körper, den er so freizügig präsentiert bekam.
 

Nur noch eine dunkle Boxershorts hielt den Rothaarigen davon ab, den Silbernhaarigen in dem Maß zu sehen, in welchem er von Gott geschaffen worden war. Stark spürte er dabei seine Erregung immer weiter und weiter in sich aufsteigen.

Plötzlich konnte er nicht mehr an sich halten und griff nach dem Jüngeren, zog ihn willkürlich zu sich unter den heißen Strahl, der seine Sinne noch weiter zu vernebeln schien...

Immer noch sprach der Silbernhaarige nichts, ließ es jedoch geschehen, ohne dass er sich zu wehren begann.

Er gab sich ihm tatsächlich hin...
 


 

to be continued...
 

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Bis zum nächsten Mal ;)
 

P.S: Ich würde gerne wieder die Option anbieten, dass ich ENS versende, wenn ein neues Chapter online kommt/ist. Allerdings wollte ich vorher Eure Meinung dazu einholen.

Würdet Ihr gerne wieder ENS von mir erhalten? Wenn ja, dann schreibt es doch einfach bitte in Euren Kommentar dazu, dann werde ich für das nächste Mal eine neue ENS-Liste erstellen können! Habt vielen Dank!!!

Part I, Chapter Fiveteen - Misunderstood

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part I, Chapter Sixteen

Herzlichen Dank für die Rückmeldungen zum letzten Chapter! :)
 

Bevor ich ganz in meiner BA-Arbeit für den nächsten Monat versinke, soll's auch hier endlich weitergehen! ;)
 

Bei Anregungen, Fragen oder sonstigem, könnt Ihr mich natürlich auch gern per ENS/E-Mail/ICQ kontaktieren!
 

Und noch eine letzte Sache: Ich bin gerade dabei, meine Mangasammlung so gut wie aufzulösen und biete daher die verschiedensten, gut erhaltenen Exemplare kostengünstig hier auf Animexx an.

Schaut doch einfach mal im Forum vorbei. Es würde mich freuen, wenn ich Euer Interesse für das ein oder andere Stück wecken kann/könnte :)
 

http://animexx.onlinewelten.com/forum/thread_5383742/0/#13374469975668
 


 

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THANKX
 

MikaChan88
 

Nun, einiges steht den beiden ja auch noch bevor ;)

Zugleich wird sich der Verlauf der Story immer stärker auf deine beiden Lieblinge, um die es ja schließlich hier in dieser Fanfiction vordergründig geht, zuspitzen :)

Langsam näheren wir uns dem Höhepunkt der Geschichte und da soll

natürlich vor allen Dingen die Beziehung der beiden deutlich hervortreten :)
 

Phoenix-of-Darkness
 

Vielen lieben Dank für den so langen und ausführlichen Kommentar! :)

Es freut mich natürlich immer wieder, wenn ich das ein oder andere "bekannte Gesicht" unter den Kommentaren wiederfinde ;)

Umso mehr jedoch, dass dir so viele verschiedene Elemente meiner Fanfiction gefallen :] Das letzte Chapter war wirklich sehr abwechslungsreich. Vor allem Talas Szene in seinem Zimmer ist eigentlich ein Schlüsselmoment. Das wird man aber erst im späteren Verlauf richtig erkennen - zumindest hoffe ich, dass der ein oder andere Leser es genauso empfinden wird, wie ich.
 

Dass die Fanfiction gewisse spannende und gewisse humoristische Elemente schön fließend mit dem Filmstrang verbindet, kann ich allerdings nicht allein auf meine eigene Kappe nehmen - daran ist auch meine Coautorin -LeilanAlseides- stark beteiligt gewesen als ich noch - vorallem während meiner Schulzeit - an dieser Fanfiction ununterbrochen gearbeitet / geschrieben habe! Sie hat es immer ganz wunderbar geschafft, mich auf bestimmt Dinge hinzuweisen, die ich dann überarbeitet habe und die dazu beigetragen haben, dass der Lesefluss durchaus stringent und angenehm konstant ist, jedoch zugleich nicht zu steif und unbeholfen wirkt :)

Ich hoffe, dass ich natürlich bis zum Schluss diese Art und Weise bei dieser Fanfiction beibehalten kann und sie dir weiterhin so gut gefallen wird ;)
 

Guave_Lexi
 

Zunächst - vielen lieben Dank für den Keks ;) Eine Autorin ist immer hungrig und das ganz gleich ob nach Lob/Kritik, einem Kommentar oder eben magentechnisch :P

Haha, das mit der Lemonszene fiel ja bereits schon in einem vorangegangenen Kommentar. Tut mir Leid, dass ich dem Wunsch noch nicht richtig nachgekommen bin ;)

Aber die kleine Badszene war definitiv ein kleiner Vorgeschmack.
 

Ich wollte mich aber noch ein bisschen mehr auf den Aufbau der Beziehung und die verschiedenen Einflüße konzentrieren, damit dann auch alles sozusagen wirklich perfekt zueinander passt und miteinander verwoben ist, wenn es denn alsbald so weit sein sollte, dass die beiden sich wirklich näher kommen :)

Aber dafür wollte ich erst einmal ihre Verbindung auf einer anderen Ebene besser darstellen, bevor es sozusagen in die physische Sphäre geht haha ;) Bitte hab' also noch etwas Geduld mit mir und damit natürlich auch mit den beiden :]
 


 

Angelheard
 

Vielen lieben Dank :) Ich kann gut verstehen, dass die Entscheidung hinsichtlich der Favorisierung im letzten Chapter etwas schwierig war. Ich habe doch einiges reingepackt und dann auch noch so viele verschiedene Elemente, da fällt die Entscheidung verständlich schwer :)

Ich hoffe natürlich, dass ich alsbald wieder ein Chapter abliefere, was dich rundum glücklich machen kann ;)
 


 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Sixteen von ?

Music: Bon Jovi / Album: Bounce

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin für Part I: Neo-Flame aka -LeilanAlseides-

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: TalaxKai, RayxMariah, KanexSalima

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon, Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Sixteen
 


 


 

~ + ~ ............... ~ + ~
 


 

Was zuletzt geschah...
 

„Tala... Tala, hörst du mir überhaupt zu?!“, hörte er seinen Freund genervt von hinten rufen, doch gab er keine Antwort.
 

„Ach, mach' doch was du willst!“, schnaubte der Blauhaarige beleidigt und ging in den hinteren Teil der Werkstatt, um Bryan zu finden, damit der Yuris Arbeit übernahm, da die Wagen heute fertiggestellt werden mussten.

Tala schloss zugleich für einen kurzen Augenblick seine Augen. Eine leichte, warme Brise fuhr ihm durch seine Haare und wirbelte seine vorderen Strähnen leicht auf.

Ja, Tala konnte es sich gut vorstellen. So mussten sich dessen Berührungen auf seiner Haut anfühlen.

Ganz sanft und weich... einfach traumhaft.

Ein leises, zufriedenes Seufzen entfuhr ihm, woraufhin er seine Augen wieder öffnete und zum hellblauen Himmel emporblickte.
 

` Na Kai... Was machst du gerade? ´
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Ruhig saß er da und wartete.

Seine blutroten Augen blickten durchs Fenster hinaus auf die vielen Gebäude der Stadt.

Just in diesem Moment wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er Schritte vernahm.

Keine Minute später trat auch schon Hiroshi in sein Büro, in dem Kai still dagesessen hatte, und ließ dabei hinter sich hart die Tür zuknallen.

Den Silbernhaarigen kümmerte Hiros Wutausbruch jedoch nicht. Er saß weiterhin ruhig da und stierte vor sich hin, während sich sein Partner ihm gegenüber hinsetzte.
 

Für einen kurzen Augenblick trafen sich ihre Blicke. Ihre Gesichter spiegelten keine Emotionen wider. Hiroshi war der erste, der ihren Blickkontakt unterbrach, indem er sein Gesicht in seinen Händen vergrub und daraufhin ein leises Seufzen von jenem zu vernehmen war.

Kai schaute noch einen kleinen Moment auf den Agenten, lehnte sich dann in seinem Sitz zurück und starrte erneut aus dem Fenster.

Als Hiro seine Hände wieder von seinem Gesicht nahm, zögerte er kurz, räusperte sich jedoch daraufhin. Es dauerte etwas, doch schließlich erhielt er erneut die Aufmerksamkeit des Silbernhaarigen.
 

„Nichts...“

Ein Schatten legte sich plötzlich über Hiros Gesicht und ein ernster Ausdruck trat in seine Augen, während in seiner Stimme leichter Vorwurf mitschwang.

Er fixierte den Silbernhaarigen dabei genaustens, jener jedoch nahm dies nur mit einem leichten Schnauben zur Kenntnis und wirkte auch so nicht gerade interessiert.

Hiro überlegte kurz und kam zu dem Schluss, dass er doch anders würde beginnen müssen.

„Kai, weißt du noch, als wir uns damals in diesem Restaurant deiner Freundin getroffen haben... Wie hieß sie noch gleich... Salima, nicht wahr?“, setzte er zögerlich an. Kai schenkte ihm daraufhin nur einen kurzen Blick und schwieg weiterhin.

„Nun... ist auch nicht so wichtig. Jedenfalls hast du mir damals noch ganz enthusiastisch etwas berichtet. Kannst du dich noch erinnern, was unser Thema dabei gewesen war?“

Kai schwieg weiterhin, dennoch konnte Hiro eine leichte Veränderung an der Haltung des Jüngeren erkennen. Jener spannte auf einmal seine Muskeln an, während seine Hände sich etwas härter in den Stützen festkrallten.
 

„Nun gut, dann werde ich deinem Gedächtnis gern etwas auf die Sprünge helfen... Du erzähltest mir damals von einer Begegnung und warst davon überzeugt gewesen, dass dieser jemand, dem du begegnet bist, ein wichtiger Verdächtiger in unserem Fall wäre.“

Kurz legte der blauhaarige Agent eine Pause ein. Kai wandte zugleich seinen Kopf zur Seite, um Hiro nicht mehr ansehen zu müssen.

Seine Augen verengten sich leicht dabei, während er weiterhin versuchte so zu tun, als ob er dem Gespräch keine große Wichtigkeit beimaß. Hiro lehnte sich zugleich entspannt in seinem Sessel zurück.

„Und wenn schon... Ich wüsste nicht, was dieses Thema mit unserem jetzigen Vorgehen zu tun hätte“, sprach Kai zum ersten Mal mit unglaublich ruhiger Stimme.
 

Auf Hiros Lippen breitete sich zugleich ein kleines Lächeln aus.

„Es hat sogar sehr viel damit zu tun, mein werter Partner. Lass mich nur erklären...“

Doch sogleich wurde Hiro von diesem unterbrochen, da jener einen abfällig klingenden Ton von sich gab und seinen Kopf leicht an seine Hand legte.

„Ich muss mich jedenfalls bei dir entschuldigen“, setzte Hiro ein weiteres Mal von vorne beginnend an, womit er einen leicht interessierten Blick seitens seines Gegenübers erntete.

„Ich hätte deiner damaligen Äußerung viel früher ihre gerechte Wichtigkeit beimessen sollen. Dann säßen wir vielleicht nicht mehr hier, der Fall wäre geklärt, uns wären nicht solche Peinlichkeiten passiert und du... nun, du wärest dann wohl auch endlich frei.“
 

Hiro konnte regelrecht spüren wie in Kai der Hass anzusteigen begann.

„Wie dem auch sei... Auf jeden Fall war Lee Kon ein regelrechter Reinfall. Bis auf illegalen Drogen- und Waffenbesitz konnten wir ihm nichts nachweisen, sodass er auf Kaution, die sein Vater bereits bezahlt hat, freigekommen ist.“ Hiro zuckte leicht mit seinen Schultern, als wäre diese Blamage nichts Schlimmes für ihn. Doch Kai wusste es besser.

Hiroshi Granger hasste es regelrecht zu verlieren oder sich einen Fehler eingestehen zu müssen. In diesem Fall war es eben die Verhaftung von diesem Lee Kon, die jedoch nicht Hiros sondern sein Vorschlag gewesen war, sodass ihn wohl nun auch die schlechte Laune seines Partners treffen würde.

Oder war dieses Gespräch bereits die Rache dafür?
 

„Das ist wohl der beste Beweis dafür, dass auch ein Kai Hiwatari einen Fehler macht, was?“ Ein leises Lachen entfuhr dem Älteren daraufhin.

„Aber in seinen Lagerhallen befanden sich Mengen von DVD-Playern und sonstiger Elektronik, ich habe es gesehen“, verteidigte sich Kai.

Hiros Lachen erstarb, nur noch ein leichtes Grinsen blieb auf seinen Lippen zurück.

„Selbstverständlich. Die Existenz dieser Ware habe ich auch niemals angezweifelt, Partner... Bei dem Durchsuchen der Hallen wurden diese Sachen auch sichergestellt.“

Kai wollte daraufhin erneut zum Sprechen ansetzen, doch Hiro ließ ihm keine Gelegenheit dazu.
 

„Lee Kon war im Bezug auf unseren Täter ein Reinfall. Jedoch habe ich auch nicht gesagt, dass er gänzlich verschwendete Zeit gewesen war.“

Kais Blick verfinsterte sich jäh, während er seine Arme verschränkte und mit einem Hauch von Verwunderung fragte: „Was willst du damit sagen, Hiro?“

„Ich habe Kon persönlich verhört, auch zu seinen elektronischen Produkten und er sagte mir, dass er sich rechtlich erworben habe. Natürlich glaubt man als FBI-Agent nicht alles, was man erzählt bekommt und hinterfragt die Dinge noch etwas genauer.“ Kurz hielt Hiro inne, wobei etwas Siegesgewisses in seinen Augen aufblitze.
 

„Ich ließ nachprüfen, ob seine Äußerung diesbezüglich stimmte und tatsächlich hatte er die Wahrheit von sich gegeben. Also fuhr ich fort ihn danach zu fragen, wer ihm die Sachen denn verkauft hätte und er erzählte mir, dass er sie von unserem alten Bekannten Miguel erhalten hätte. Das war wirklich passend, denn diesen haben wir ja bereits wegen illegaler Rennen gefasst und gerade in Haft sitzen. So war es kein Problem, auch diesen nochmals darauf anzusprechen...“

Kai verkrampfte sich merklich, behielt seine kühle Fassade jedoch bei. Er schien bereits zu ahnen, was nun folgen würde und Hiro genoss diesen kleinen Moment des Triumphs nur allzu gern.
 

„Nun ja... Und Miguel wiederum gab nach einem kleinen, längeren Verhör und einem Angebot, so wie wir dir eines unterbreitet haben, nach und berichtete mir, woher er die Elektronik erhalten hatte.“ Hiro beugte sich in seinem Stuhl vor und erwiderte gekonnt Kais eiskalten Blick.

„Also dann... Dreimal darfst du raten, Kai.“

Kai jedoch gab nichts von sich. Hiros Art war ihm einfach zuwider. Doch jener wurde genau in diesem Moment plötzlich toternst. Sein Grinsen verschwand von seinen Lippen und auch der Ausdruck seiner Augen veränderte sich.

„Er ist es Kai... und er war es auch immer gewesen...“

Es war eine einfache Feststellung und doch so schmerzhaft wie ein Schlag ins Gesicht.
 

Kai wandte seinen Blick wieder von Hiro ab. Gedankenverloren starrte er für einen langen Moment an die Wand, bis seine Augen wieder seinen blauhaarigen Partner fixierten.

Eine ganze Weile blickten sie sich wortlos an.

„Lass es mich klären, Hiro“, begann Kai schließlich kühl. „Das bist du mir schuldig!“

Hiro erwiderte erst nichts, blickte weiterhin den Silbernhaarigen nur an, bis er schließlich leise seufzte und ebenso seine Arme vor seiner Brust verschränkte.

„... Also schön. Aber ich hoffe du bist dir im Klaren, was du damit aufs Spiel setzt“, entgegnete der Agent und griff dabei in die Innentasche seines schwarzen Jacketts, zog dabei ein Tape hervor und hielt es seinem Partner entgegen.

„Hier drauf habe ich die beiden Verhöre. Ich muss sie mit meinem Bericht Ende der Woche bei meinem Vorgesetzten vorlegen und dieser wird garantiert nicht dumm sein, Kai, das verspreche ich dir.“
 

„Ich erwarte nicht, dass du mich deckst, Hiro“, erwiderte Kai gelassen.

Mit einem Mal warf Hiro das Tape achtlos auf seinen Schreibtisch und stierte seinen Gegenüber wütend an.

Doch schon im nächsten Augenblick verwandelte sich sein Blick. Ein Ausdruck von Müdigkeit und Unverständnis erschien. Er seufzte und schüttelte leicht den Kopf.

„Nein“, sagte er klar heraus. „Nein, ich verstehe es einfach nicht!“

Er richtete seine Augen wieder auf Kai, der stolz und unberührt dasaß.

„Wie geht das nur... Ich meine, wie kannst du nur?“, fuhr Hiro seine Gedanken frei aussprechend fort.
 

„Dir ist doch bewusst, dass wenn du dich weiter in diese Sache verstrickst, auch du in das Feld der Verdächtigen miteingeschlossen wirst. Man wird deine Treue anzweifeln! Du weißt auch die Konsequenzen davon... und dennoch... dennoch willst du es riskieren... willst vielleicht sogar deine Freiheit aufgeben. Für was, Kai... Für was?“

Ein leichter Vorwurf war deutlich aus Hiroshis Worten herauszuhören. Aber auch Sorge.

Kai senkte seine Lider, zögerte kurz, ehe er zur Antwort ansetzte.

„Es gibt Dinge... nein... Es gibt Menschen, für die es sich lohnt, ein Risiko auf sich zu nehmen, Hiro. Vielleicht wirst du das eines Tages verstehen.“
 

Nachdem er dies gesagt hatte, erhob sich Kai langsam. Hiro machte keine Anstalten ihn aufzuhalten, ließ ihn einfach gewähren, während er selbst über die Worte des Silbernhaarigen nachdachte.

„Wenn... wenn man bemerkt, dass du nicht mehr allein wegen deiner Undercoverarbeit und zum Sammeln von Informationen dorthin gehst, wird man das Angebot zurückziehen, dich aus dem Fall ausschließen und dich beim nächsten Mal mitverhaften. Ja, dich vielleicht sogar wegen des damaligen Vorfalls des Mordes schuldig sprechen“, erklärte Hiro warnend.
 

Augenblicklich schaute Kai mit einer Mischung aus Wut und Verwunderung wieder zu Hiro.

„Es war nicht meine Schuld! Ich war dafür nicht verantwortlich... Es... es war ein Unfall“, fuhr der Silbernhaarige sogleich seinem Partner ins Wort.

„Ich weiß, Kai... und die wissen das auch. Nur schert sich das FBI wenig darum. Es wird dir eine Lehre sein und du wirst dich nicht verteidigen können, weil sie alle Tatsachen zu ihren Gunsten auslegen werden. Das wird es sein, was sie mit dir tun werden...“

Kai gab ein leises Lachen von sich und senkte seinen Blick zu Boden. Durch diese Haltung wirkte er einschüchternd und doch zugleich irgendwie verloren, so fand jedenfalls Hiro.

„Mord... ha, wie lächerlich. Mord an meinem besten Freund... Wie können die es nur wagen.“
 

„Sie tun es einfach. Wenn man nicht nach ihrem Willen agiert, bestrafen sie dich, um dich spüren zu lassen, was für eine Macht sie besitzen. Sie wollen dich einschüchtern, dich beherrschen und genau das wird passieren, wenn du dich nicht endlich zurückhältst, Kai“, unterbrach Hiroshi ihn jäh mit sorgenvoller Stimme.

Doch der Silbernhaarige hatte sich bereits abgewandt und ging gemächlichen Schrittes in Richtung Bürotür.

„... Ich sagte ja bereits: Das Risiko werde ich eingehen müssen!“ Deutlich war aus seiner Stimme zu vernehmen, dass der Silbernhaarige sich nicht würde umstimmen lassen.

Hiro war im ersten Moment als er das hörte, entsetzt. Doch dann wandelte sich sein Ausdruck.
 

Er schloss seine Augen und lächelte.

„Nun ja, dir bleibt ja noch etwas Zeit. Sollte es doch zu Komplikationen kommen, kann man ja dann immer noch sagen, dass du auf meine Anweisung hin weitere Informationen und Beweise zusammengetragen hast.“

Das Hiro sich dadurch, dass er nun den Silbernhaarigen decken wollte, selbst gefährdete, störte ihn wenig.

Kai schien dies zu würdigen, da er sich vor der Tür nochmals zu seinem Partner umwandte und dankend nickte.
 

Doch gerade als er das Büro verlassen wollte, hielt ihn der blauhaarige Agent nochmals zurück.

„Aber sag mir eins, Kai: Hast du es von Anfang an gewusst?“, ermittelte Hiroshi ernst.

Kai zögerte kurz, dann legte er eine Hand um den Griff und öffnete die Tür. Beim Rausgehen wandte er sich nochmals seinem Partner zu. Ein leichtes Lächeln zierte sein Gesicht.

>Ich habe es von Anfang an geahnt und letztlich klärte es sich durch seine Verletzung<

„Was denkst du?“

Mit dieser Gegenfrage verließ Kai Hiro und lief durch die Abteilung zum Fahrstuhl. Der FBI-Agent blieb zugleich in seinem Büro sitzend zurück, starrte leicht abwesend an dem Platz, an dem vor kurzem Kai noch gestanden hatte. Auch seine Lippen hatten sich erneut zu einem Lächeln verzogen.

Ja, vielleicht würde er es eines Tages verstehen...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Als Kai kurze Zeit später das Gebäude verließ und zu seinem Wagen lief, hatte er zugleich seine Entscheidung, die er zuvor die ganze Zeit aufgeschoben hatte, getroffen.

Kurz fuhr er sich durch seine Haare und nahm damit die Strähnen zurück, die ihm behindernd ins Gesicht fielen.

Ja, nun war er sich sicher und nichts und niemand würde ihn von seinem Entschluss abbringen können.

Morgen würde es geschehen!
 

Doch jetzt müsste er erst einmal nach Hause. Die alte Lady wartete bestimmt schon auf ihr Comeback und dieses war, Kais gewandelter Meinung nach, bereits überfällig...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Als Yuri sich am nächsten Tag wieder hinter seinen Schreibtisch setzte, war es gegen Mittag. Die Anderen waren bereits in der Werkstatt, er würde später zu ihnen stoßen. Wie immer hatte er sein Zimmerfenster geöffnet und ging dabei die verschiedenen Rechnungen durch, die bis zum Ende des Monats bezahlt werden mussten.

Dabei stellte er fest, dass Bryan das Internet wiedermals überzogen hatte, was sich ganz schön auf der Telefonrechnung bemerkbar machte.

Vielleicht wäre es ja doch mal an der Zeit, eine Flatrate anzuschaffen.

Tala seufzte genervt und legte die Rechnung beiseite, um zum nächsten Brief zu greifen.
 

Er begann gerade damit, sich diesen durchzulesen, da vernahm er von draußen ein Motorengeräusch. Als erstes dachte der Rothaarige daran, dass das irgendein Wagen war, der gerade vorbeifuhr, aber als der Lärm nicht abnahm, hörte Yuri genauer hin, bemerkte dabei, dass es sich um ein Motorrad handeln musste, und gab ein leises Knurren von sich.

Garantiert war das der Möchtegernfahrer aus der Nachbarschaft, der sein Geld für allerlei Maschinen ausgab und gern mit ihnen prahlte, sie jedoch nicht einmal beherrschen konnte, geschweige denn einen Führerschein dafür besaß.
 

So versuchte Tala sich wieder auf seine Arbeit zu konzentrieren. Je länger er jedoch das Dröhnen vernahm, desto angespannter und wütender wurde er, bis ihm schließlich der Kragen platzte, er das Blatt einfach beiseite schmiss, aufsprang und zum Fenster herumwirbelte.

Mit einer finsteren Miene streckte er den Kopf aus dem Fenster und blickte auf die Straße, wollte gerade zum Schreien ansetzen, als ihm die Stimme durch den dargebotenen Anblick versagte.

Der, der da auf der Straße mit seiner Taschenrakete vor seinem Haus stand, war nicht sein Nachbar sondern jemand, der Tala viel näher stand.
 

Der Rothaarige erkannte den Motorradfahrer trotz seines aufgesetzten Helmes sofort. Die Kleidung des Maschinenbesitzers verriet diesen auf der Stelle. Eine helle, enganliegende Jeans mit schwarzem Gürtel, Sportschuhe der Marke Nike, ein schwarzes Top, das den Oberkörper des Jungen betonte und so geschnitten war, dass der Bauch frei lag und hinzu schwarze Handschuhe und ein schwarzes Tuch lässig um den Hals gebunden. Dieses Outfit hatte Tala noch gut in Erinnerung und dementsprechend blickte er nun mit einer Mischung aus Freude und Überraschung hinunter.

Im selben Moment da er dies tat, nahm der Fahrer die Hand vom Gas und ließ damit seine silbern-schwarze Ducati verstummen.
 

Stattdessen griff der Biker nach dem Helm und zog sich diesen vom Kopf, schüttelte daraufhin leicht seinen Kopf hin und her, dass die silbernen Vorderhaare wieder in alle Richtungen abstanden.

Nur wenige Sekunden später fixierten rubinrote Augen den Älteren, der immer noch wie gebannt auf den Fahrer herunterschaute.

Auf Kais Lippen breitete sich daraufhin ein kleines Grinsen aus. Amüsiert stellte er fest, dass Tala sich freiwillig nicht würde aus seiner Starre lösen können.

So half der Silbernhaarige damit nach, dass er seine Hand hob und einen leichten Wink in seine Richtung tat, damit eine stumme Aufforderung zum Kommen machte.
 

Keine Minute später war Yuri auch schon vom Fenster verschwunden. Gehetzt und aufgeregt wie ein kleines Kind durchquerte er sein Zimmer und blieb bei seiner Tür stehen, wandte sich darauf nochmals dem Spiegel zu und betrachtete sich für einen Moment. Kurz fuhr er sich durch die Haare und strich sein Shirt glatt, dann öffnete er die Tür und lief die Treppe hinunter.

Im Flur griff er rasch nach der Bikerjacke, die in einer Ecke auf der Kommode gelegen hatte und zog sich diese schnell über, dann verließ er das Haus mit dem lauten Zuschlagen der Tür.
 

Sein Tempo verlangsamte sich jäh, als er die Treppen hinterging und er dem Silbernhaarige, der geduldig auf ihn gewartet hatte, immer näher kam...

Nur wenige Schritte von ihm entfernt, blieb Tala skeptisch stehen und betrachtete seinen Gegenüber ausgiebig, welcher immer noch grinste und ihm im nächsten Moment einen Helm zu warf, den der Ältere verdutzt auffing.

„Ihr persönlicher Abholservice, heute zu Ihren Diensten“, feixte der Rotäugige und rückte ein Stück auf dem Sitz seiner Maschine vor, dass Tala auch draufsteigen konnte. Dieser jedoch blieb wie angewurzelt vor dem Jüngeren stehen und fixierte jenen mit einem undefinierbaren Blick.
 

„Kai... was zum...“ Doch bevor Yuri seine Frage zu Ende stellen konnte, lag auch schon der Zeigefinger des Anderen auf seinen Lippen und verwehrte ihm das Sprechen.

„Ssschh... Keine Fragen, Yuri. Nicht jetzt...“, gab Kai mit einem seltsamen Blick von sich und zog daraufhin seinen Finger wieder zurück.

Tala zögerte danach noch leicht, überwand sich aber schließlich, verkniff sich seine Fragen und setzte stattdessen den Helm auf, den der Silbernhaarige ihm zugeworfen hatte.

Dann nahm er hinter dem Jüngeren auf der Maschine Platz, während jener auch seinen Motorradhelm anzog.
 

Bevor sie jedoch losfuhren, zögerte Yuri ein weiteres Mal. Er war noch nie zuvor mit einem Motorrad gefahren. Weder selbst noch als Beifahrer, sodass er nicht wusste, wo er sich nun am besten festhalten sollte.

Kai bemerkte dies sofort und wandte seinen Kopf zu Yuri nach hinten um.

„Halt dich so gut du kannst an mir fest“, riet er dem Älteren, ließ daraufhin das Visier seines Helms herunter und blickte erneut nach vorne.

Der Rothaarige zugleich war sich für einen kurzen Augenblick unsicher, ob er das wirklich tun sollte. Er hatte sich doch vorgenommen zu Kai etwas zuvorkommender zu sein, statt ihn ständig seinen Gefühlsregungen auszusetzen. Aber jetzt, wo er dem Silbernhaarigen so nah sein würde, wusste Tala nicht, ob er das, was er sich vorgenommen hatte, auch in die Tat umsetzen könnte...
 

So schluckte er schwer und rutschte ein ganzes Stück näher an den Silbernhaarigen heran, legte zugleich seine Hände auf dessen Hüfte und lehnte sich mit seinem Oberkörper etwas gegen den anderen.

Kai bemerkte sogleich, dass Tala dabei sehr stockend und behutsam vorging, als hätte er vor irgendetwas Angst oder Scheu.

Die wollte er dem Rothaarigen jedoch nehmen und das tat er auch, indem er mit seinen Händen Talas ergriff und diese bei seinem Bauch übereinander führte.

Der Rothaarige schien davon überrascht, was ein kurzes Zucken seitens diesem verriet, doch beließ er seine Hände dort, wo Kai sie zusammengeführt hatte.
 

Schließlich startete Kai den Motor und gab Gas. Tala war nicht auf die unglaubliche Power gefasst, die so ein Motorrad innehaben konnte, sodass er sich nach dem Start regelrecht an Kai drückte. Doch mit der Zeit lockerte er diesen Griff, als ihm die Fahrt mehr und mehr zu gefallen begann.

Jetzt verstand der Rothaarige auch, was Kai einst an Motorrädern so gefallen hatte.

Mit ihnen fühlte man sich als würde man über die Straßen hinwegfliegen, somit dem Himmel und vor allem der Freiheit ein kleines Stückchen näher sein...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Als sie einige Zeit später bei Yuris Werkstatt ankamen, war dieser ganz froh drum, wieder von diesem Höllengefährt runtersteigen zu können, vor allem da Kai mit dem Motorrad einen unglaublich grausamen Fahrstil hatte. Er hatte es auf ihrem Weg hierher nämlich nicht für nötig befunden, auf irgendein Verkehrschild oder eine Ampel zu achten, sodass selbst Tala, der für gewöhnlich hohes Risiko gewohnt war, fast die gesamte Fahrt über seine Augen geschlossen hatte.

Umso froher war der Rothaarige, dass er heil und in einem Stück von der Maschine absteigen konnte, nachdem Kai den Motor ausgeschaltet hatte.
 

Leicht wankend ging er als erstes durch das große Tor in die Werkstatt hinein, in der seine Crew sich bereits verwundert versammelt hatte. An ihren Blicken konnte er sehen, dass sie ihm Fragen stelle wollten, vor allem Bryan, der auch schon im nächsten Augenblick vortrat und seinen Mund zum Sprechen öffnete.

Ehe er jedoch einen Laut hervorbringen konnte, fuhr Yuris leicht gespreizte Hand vor dessen Gesicht und bedeutete ihm zu schweigen, während der Rothaarige wortlos an den anderen vorbei weiter ins Innere ging.
 

Wenige Minuten später kam auch Kai und grüßte mit einem Grinsen auf den Lippen die anderen. Sogleich trat Bryan an diesen heran. Doch wieder wurde der Jüngere nicht zu Wort gelassen.

„Macht euch mal keine Sorgen. Tala ist die Fahrt auf meiner Taschenrakette nicht so gut bekommen, das ist alles.“

Bryan konnte sich auf diese Äußerung hin ein Lachen nicht verkneifen, während auch die restlichen Teammitglieder grinsten. Nur von Yuri selbst war ein lautes Knurren zu vernehmen, das seine Empörung preisgab.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Nachdem sich die Lage wieder beruhigt hatte und Bryan sich nicht mehr vor Lachen auf dem Boden kugelte, machten sich alle an ihre Arbeit. Vor allem Bryan und Kai arbeiteten unglaublich engagiert an Talas Wagen. Binnen weniger Zeit hatten sie wiedermals einen Großteil am Wagen abschließen können, bis es endlich so weit war und der Wagen von ihnen ins Freie geschoben worden war, nachdem sie als letzten Schliff eine kendyrote Lackierung und an einigen Stellen eine perlschwarze Verzierung in Form von Blitzen angebracht hatten und diese getrocknet war.

Als sie den fertigen Wagen betrachteten, schienen sie beide mit ihrer Leistung zufrieden zu sein. Vor allem Bryan merkte man es an, da er über beide Ohren hinweg grinste und nicht mehr damit aufhören konnte.
 

„Hach, endlich ist das Prachtstück fertig! Und es ist einfach fabelhaft geworden!“, rief er freudig aus, sodass selbst die anderen für einen Augenblick ihre Arbeit unterbrachen und zu den beiden nach draußen traten, um ihr Werk zu bewundern.

Bryan wandte sich zugleich an Kai und streckte diesem seine Hand entgegen.

„Das haben wir wirklich gut gemacht... Partner!“, lächelte der Jüngere zugleich. Kai zögerte kurz, doch dann nickte er leicht und ergriff die dargebotene Hand.

„Ja, das habt ihr“, ertönte plötzlich Yuris Stimme von hinten. Er war der Letzte, der zu ihnen stieß und ebenso den fertigen Wagen zufrieden betrachtete.
 

„Danke Tala!“

Bryan konnte sich wegen des Lobes von Yuri vor Freude kaum noch halten. Man sah ihm an, dass er am liebsten hoch in die Luft gesprungen wäre...

Doch der Rothaarige kümmerte sich nicht länger darum. Sein Blick, der sich leicht verfinsterte, fiel auf Kai, der diesen ebenso kühl erwiderte und sich nicht einschüchtern ließ.

Natürlich ahnte der Silbernhaarige schon, dass Tala für die vorherige Fahrt auf Rache aus war, man sah es ihm zu deutlich an. Vor allem das sadistische Grinsen verriet sein Vorhaben.

Gleich würde er ihn fragen, ob er nicht auf die erste Spritztour mitkommen wollte, so dachte jedenfalls Kai.
 

Doch darin sollte er sich geirrt haben...

Denn als Tala im nächsten Moment zu dem Silbernhaarigen trat, sprach er anfangs kein Wort, ließ stattdessen Taten für sein Vorhaben sprechen, indem er im nächsten Augenblick in seine hintere Jeanstasche griff und daraus den Autoschlüssel für den Mitsubishi hervorzog.

Diesen ließ er wenige Sekunden später vor Kais Augen baumeln. Kai verstand nicht so ganz, worauf der Rothaarige hinaus wollte und dieser blieb auch vorerst still.

Statt den Silbernhaarigen aufzuklären, ging er an diesem vorbei zum Wagen und blieb kurz vor diesem stehen, fuhr gedankenverloren über den schönen Lack.
 

Auch seine Crew wartete gespannt darauf, dass Tala endlich etwas von sich gab und aussprach, was er schon wieder Gemeines im Sinn hatte.

Dieser wirbelte im nächsten Moment herum, um sich lässig an seinen neuen Wagen lehnen zu können, zugleich warf er Kai die Autoschlüssel zu, welcher sie etwas überrumpelt auffing.

„Komm schon Schöner, lass uns eine kleine Tour machen! Mal sehen wie viel du von mir gelernt hast“, grinste Tala fies und stieß sich dann wieder vom Wagen.

Kai erwiderte dazu nichts, gab nur ein Seufzen von sich. Wieso musste es immer schlimmer kommen als man es erahnte? War das vielleicht fair?!
 

Aber er würde da jetzt wohl oder übel durch müssen. So ging er lässig, selbst Kanes bösen Kommentar überhörend, dass der Wagen ja sowieso in weniger als fünf Minuten wieder geschrottet sein würde, in Richtung Fahrertür.

Tala zugleich winkte seiner Crew zu und stieg daraufhin als Beifahrer zu Kai ein.

Als sie beide im Innenraum saßen und Kai den Schlüssel ins Zündloch gesteckt hatte, warfen sie sich gegenseitig einen undefinierbaren Blick zu. Doch schon kurze Zeit später unterbrach ihn Yuri einfach, indem er auf die Straße vor ihnen blickte.

„Na komm schon, mein Schöner, jetzt hab dich nicht so. Ein Wagen beißt nicht... und ich ebenso.“
 

Kai schüttelte daraufhin nur leicht seinen Kopf und griff wieder zum Schlüssel, um den Wagen starten zu lassen. Nachdem er diesen im Zündloch umgedreht hatte, war ein gleichmäßiges Motorengeräusch vom Auto zu vernehmen.

„Schnurrt wie ein Kätzchen, gut“, sprach Tala seinen nächsten Gedanken laut aus. Seine eisblauen Augen richteten sich dabei auf das Verdeck. „Und sogar an ein Schiebdach habt ihr gedacht, nicht schlecht.“

„Tja, alles allein nur für dich“, gab Kai mit einem sarkastischen Unterton von sich, während er seine Hände ans Steuer anlegte. „Ich weiß und ich bin dir auch ewig für deine Bemühungen dankbar!“, entgegnete Yuri mit einem Grinsen auf den Lippen.
 

Auch auf Kais Lippen breitete sich ein sanftes Lächeln aus, während er seinen Kopf zu Tala drehte. „Warum kann ich dir das jetzt einfach nicht glauben?“

„Vielleicht, weil du mich schon zu gut kennst?“, antwortete Tala mit einer Gegenfrage.

„Wer’s glaubt wird selig.“

„Hey, einen Versuch war es wenigstens wert!“, gab Yuri sich verteidigend von sich und hob zugleich seine Hände vor sich.

Kai schüttelte wiedermals nur leicht den Kopf und trat dann aufs Gaspedal. Der Wagen reagierte sofort, sodass der Silbernhaarige zu Beginn etwas verwundert über die Schnelligkeit war und dementsprechend scharf die Kurve nahm, die aus dem Werkstattplatz hinausführte.
 

Hinter ihnen folgte Talas restliche Crew ihnen ein Stück laufend, die sich fast kindlich freuten. Diese blieben schließlich am Straßenrand zurück und schauten dem Wagen nach, wie er auf den Straßen von L.A verschwand.

„Und ich sage euch, er wird ihn doch schrotten!“, wettete Kane und verschränkte dabei zugleich skeptisch seine Arme vor der Brust.

Im nächsten Moment fing er sich dafür jedoch eine leichte Kopfnuss von Salima ein.
 


 

to be continued...
 

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Part I, Chapter Seventeen

Here we go! :)
 

Wiedermals vielen lieben Dank für die Comments und euch nun auch ganz viel Spaß beim Lesen des neuen Chapters! ;)
 

http://animexx.onlinewelten.com/forum/thread_5383742/0/#13374469975668
 

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THANKX
 


 

LaimWilks
 

Vielen lieben Dank für das große Lob :) Mitten im Schreibprozess fällt es mir doch ehrlich gesagt etwas schwer, gut abzuschätzen, ob ich mich jetzt im neuen Chapter steigern konnte oder nicht. Daher so ein positives Feedback zurück zu bekommen freut mich wirklich sehr!!! :]

Ja, Hero ist bei mir schon ein kleiner Sturkopf und gibt natürlich nicht so mir-nichts-dir-nichts auf. Allerdings hat er selbstverständlich auch seine Beweggründe und Ansichten wie Interpretationen (immerhin lässt Kai durch seine lange Verschwiegenheit diesem jene Interpretationsfreiräume auch nur zur Genüge...)!

Es wird natürlich jetzt auch immer interessanter, weil sich langsam die Geschichtsstränge enger miteinander verbinden und ich bin schon sehr gespannt, wie dir die folgenden Chapter gefallen werden ;)
 

Guave_Lexi
 

Merci!!! :) Sich an den Storyverlauf des Films anzulehnen und dennoch Kai... eben wie Kai wirken zu lassen (sorry, kann es gerade nicht anders formulieren), ist schon eine kleine Herausforderung an mich. Und so ganz ist mir das auch nicht gelungen, würde ich sagen. Aber dass dir sozusagen "mein" Kai dennoch von seinen Charakterzügen so gut gefällt, lässt mich natürlich freudig grinsen ;)

Und ich muss dir Recht geben - nachdem ich nämlich fertig war mit diesem Part des Chapters habe ich es sogar selbst ein wenig vermisst, dass diese Motorradszene so kurz gewesen ist. Immerhin ist Kai heutzutage doch eher selten bis gar nicht mit diesem unterwegs und dass er sich auf seine Maschine nach so langer Zeit wieder länger traut und dann auch noch Tala mitnimmt, wäre eigentlich eines längeren Abschnitts definitiv würdig gewesen. Das habe ich also wirklich "verbockt" 'xD Aber es wäre dann vielleicht auch zu früh zu emotional geworden... und dieser Part kommt ja jetzt erst noch! :)
 

Angelheard
 

Haha, ja langsam kommt da eben etwas zusammen, was zusammen gehört und das Eis zwischen den beiden ist auch so gut wie weggetaut :) Die Bezeichnung Klammeräffchen trifft wohl wirklich ganz gut auf die Szene zu xD Tala wird definitiv bei vier Rädern bleiben, was man ihm bei Kais professionell-rasantem Fahrstil wohl kaum verübeln kann ;)

Wenn Tala außerdem wirklich Kai irgendwie dazu bringen täte, einen Unfall mit dem Wagen zu bauen, dann würde ihn wohl nicht nur Kai, sondern auch Bryan strangulieren. Die viele Zeit und das viele investierte Geld in diesen schönen Wagen! Ich glaube in diesem Moment würde sogar Kai jegliche Zuneigung im Affekt vergessen :P
 

Phoenix-of-Darkness
 

Yay, dann habe ich ja wirklich mit dieser Fanfiction bei dir ins Schwarze getroffen xD Ich hatte anfangs doch etwas Bedenken hinsichtlich des Potentials, weil die Story ja eigentlich durch den Filmverlauf vorgegeben ist - und man aus Interesse, wenn schon nicht den Film schauen, doch zumindest den Storyverlauf nachlesen könnte. Daher ist diese so durchweg positive Resonanz doch echt etwas, was mich leicht aus den Socken haut :) Dem werde ich natürlich weiterhin versuchen, so gut es nur geht, gerecht zu werden ;)

Was die Fahrt anbelangt, habe ich das ja - wie schon bei Guave_Lexi angedeutet - wirklich etwas mit der Fahrt verbockt. Andererseits ermöglicht die Kürze der Szene wiederum natürlich dem Leser einen größeren Interpetationsspielraum für das, was alles auf der Strecke eventuell vorgefallen ist, was Tala solch' weiche Knie beschert hat xD

Und dass dir die Gespräche zwischen Kai und Hiro so gut gefallen, ehrt mich :) Die beiden haben im Wesentlichen - auch wenn sie zwei grundauf verschiedene Charakter zu sein scheinen - doch in bestimmten Punkten gewisse Gemeinsamkeiten und das nur auf verschienen Seiten ausgelegt. Diese Reibungen kommen für mich daher auch im Grunde genommen ganz natürlich im Schreiben daher ^^' Und es gibt dem ganzen nochmals eine gewisse interessantere Nuance in Bezug auf ihre Partnerschaft.
 

MikaChan88

Lieben Dank! *blush*
 

bloodydream

Haha, dankeschön! :] Sprachlosigkeit ist immerhin etwas, was ich doch eher seltener bei anderen auslöse ;) *knuff*
 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Seventeen von ?

Music: Bon Jovi / Album: Bounce

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin für Part I: Neo-Flame aka -LeilanAlseides-

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: TalaxKai, RayxMariah, KanexSalima

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon, Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Seventeen
 


 


 

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Was zuletzt geschah...
 

Nachdem er diesen im Zündloch umgedreht hatte, war ein gleichmäßiges Motorengeräusch vom Auto zu vernehmen.„Schnurrt wie ein Kätzchen, gut“, sprach Tala seinen nächsten Gedanken laut aus. Seine eisblauen Augen richteten sich dabei auf das Verdeck. „Und sogar an ein Schiebdach habt ihr gedacht, nicht schlecht.“

„Tja, alles allein nur für dich“, gab Kai mit einem sarkastischen Unterton von sich, während er seine Hände ans Steuer anlegte. „Ich weiß und ich bin dir auch ewig für deine Bemühungen dankbar!“, entgegnete Yuri mit einem Grinsen auf den Lippen.Auch auf Kais Lippen breitete sich ein sanftes Lächeln aus, während er seinen Kopf zu Tala drehte.
 

„Warum kann ich dir das jetzt einfach nicht glauben?“

„Vielleicht, weil du mich schon zu gut kennst?“, antwortete Tala mit einer Gegenfrage. „Wer’s glaubt wird selig.“

„Hey, einen Versuch war es wenigstens wert!“, gab Yuri sich verteidigend von sich und hob zugleich seine Hände vor sich.

Kai schüttelte wiedermals nur leicht den Kopf und trat dann aufs Gaspedal. Der Wagen reagierte sofort, sodass der Silbernhaarige zu Beginn etwas verwundert über die Schnelligkeit war und dementsprechend scharf die Kurve nahm, die aus dem Werkstattplatz hinausführte.
 

Hinter ihnen folgte Talas restliche Crew ihnen ein Stück laufend, die sich fast kindlich freuten. Diese blieben schließlich am Straßenrand zurück und schauten dem Wagen nach, wie er auf den Straßen von L.A verschwand. „Und ich sage euch, er wird ihn doch schrotten!“, wettete Kane und verschränkte dabei zugleich skeptisch seine Arme vor der Brust.

Im nächsten Moment fing er sich dafür jedoch eine leichte Kopfnuss von Salima ein.
 

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Sie waren bereits einige Zeit auf den Straßen unterwegs, bis Yuri Kai die Anweisung gab, auf die Autobahn zu fahren. Nach einer längeren Fahrt und einigen darauffolgenden Nebenstraßen, fand sich Kai auf der Küstenstraße wieder.

Mittlerweile hatte Tala das Verdeck runterfahren lassen, sodass ihnen mit dem Wind, der durch ihre Haare fuhr, frische Meeresluft in die Nasen stieg.

Sie hatten großes Glück, denn heute war ein schöner, sonniger Tag. Das Meer war recht ruhig und die Sonne schien wärmend auf sie herab. Yuri genoss die schöne Aussicht auf die Bucht mit dem sich dahinter erstreckenden weiten Ozean und gab nur ab und zu Kai eine Anweisung.
 

Schließlich lehnte sich der Rothaarige bequem in seinem Sitz zurück und zog aus seiner linken Hemdtasche seine schwarze Sonnenbrille hervor und gab ein zufriedenes Seufzen von sich.

Kai warf daraufhin einen kurzen Blick auf den Rothaarigen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„So sieht also deine Bestrafung für mich aus? Ich darf den Chauffeur spielen?“, brach er nach langer Zeit wieder die Stille zwischen ihnen.

Sogleich hatte er die volle Aufmerksamkeit von Tala, der ihn über den Rand seiner Gläser hinweg anschaute und dabei immer noch zufrieden grinste.

„Nicht doch, mein Schöner. Für dich habe ich mir etwas ganz Besonderes einfallen lassen, wart’s nur ab. Noch ein wenig Geduld.“
 

Kai konnte sich aus dieser Aussage nichts erschließen, sodass er sich einfach wieder auf die Fahrbahn konzentrierte.

„ - du trägst heute wieder diese Zeichen.“

Es war nur eine Feststellung seitens Yuri und dennoch fasste Kai es etwas perplex auf. Er hätte nicht gedacht, dass Tala so genau darauf achten würde.

Nach einiger Zeit gab er nur ein kurzes „Ja“ von sich und fühlte dabei den Blick des Rothaarigen, wie jener bedächtig auf ihm lag.

Der Silbernhaarige konnte regelrecht spüren, wie Tala die Frage nach den blauen Zeichen auf der Zunge lag.
 

Dennoch behielt der Rothaarige sie für sich und Kai war ganz froh darüber, dass Yuri dies tat; denn jener würde es heute noch früh genug erfahren. Jedoch nur, wenn sich sein Vorhaben würde in die Tat umsetzten lassen...

„Bieg jetzt gleich rechts ab, dann kommen wir auf eine Schnellstraße“, wies Tala ihn im nächsten Moment an und riss ihn somit aus seinen Gedanken. Kurz nickte er nur und tat daraufhin das, was man ihm gesagt hatte.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Kurze Zeit später hatten sie die Straße erreicht, von der Tala gesprochen hatte und Kai konnte einmal den Wagen auf höheren Gängen austesten, da auf dieser Schnellstraße, trotz des schönen Wetters, nicht so viele Fahrer unterwegs waren.

Ab und zu warf Yuri ihm dabei einige Verbesserungen ein und gab ihm ein paar Tipps wie er den Wagen besser unter Kontrolle halten konnte.

Kai probierte gerade einen dieser Tricks aus, als plötzlich ein schwarzer Ferrari mit Höchstgeschwindigkeit an ihnen vorbeipreschte...

Als Yuri diesen erblickte, grinste er nur.

„So mein Schöner, jetzt schlägt deine Stunde.“
 

Irritiert blickte Kai auf Tala.

„Ich will, dass du gegen diesen Idioten fährst und gewinnst!“, forderte der Rothaarige, sichtlich entspannt, im nächsten Augenblick.

„Tala... hast du eben gerade geschlafen? Das war ein Ferrari“, entgegnete Kai.

„Nein, das habe ich nicht. Ich habe den Ferrari klar und deutlich erkannt. Und du wirst ihn schlagen!“

Als Yuri die Zweifel in Kais Augen sah, lächelte er ihm aufmunternd zu.
 

„Kai... ich habe schon viele junge Fahrer Rennen fahren sehen. Sie hatten die perfekten Autos, doch konnten sie kein Stück damit umgehen. Doch bei dir ist das vollkommen anders! Als ich dich zum ersten Mal fahren sah, wusste ich, dass du für diese Rennen geboren worden bist! Du hast den Wagen und das Talent! Du musst es nur noch nutzen.“

Kurz hielt der Rothaarige inne, ließ die Worte auf Kai wirken, welcher leicht verkrampft auf die Fahrbahn und den Ferrari, der immer weiter verschwand, blickte.

„Und dazu bin ich jetzt hier. Ich bin hier, um dir den Arschtritt zu verpassen, den du brauchst, mein Schöner. Du kannst es, also mach' es einfach!“
 

Kai gab ein leichtes Seufzen von sich.

„Das war also dein Plan. Hätte ich mir ja denken können... Sadist.“

„Du kommst eben nicht ungeschoren davon, wäre ja zu schön“, grinste Tala und sah, wie sich auch auf Kais Lippen ein Lächeln ausbreitete.

„Na dann.“

Plötzlich legte der Silbernhaarige so schnell einen höheren Gang ein und trat aufs Gaspedal, dass selbst Yuri nicht einmal darauf gefasst gewesen war, ein leichter Schreckensschrei ihm entwich und ihm seine Sonnenbrille leicht verrutschte.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Es dauerte nur wenige Minuten, da hatten sie den schwarzen Ferrari eingeholt. Lässig und kühl überholten sie diesen sogar im nächsten Augenblick und ließen zwei verwunderte Männer zurück, bis sie vor einer roten Ampel halten mussten und diese mit ihrem Gefährt wieder zu ihnen aufholten.

Kai blickte sogleich etwas aufgeregt zu Tala, welcher ruhig seinen Blick erwidert und ihm aufmunternd zunickte. Der Silbernhaarige lehnte sich daraufhin beruhigt in seinem Sitz zurück und legte einen Arm auf seine Türseite.

Zugleich beugte Yuri sich gelassen vor und blickte wieder über den Rand seiner Gläser hinweg zu dem Ferrari und dessen Insassen herüber, welche den Blick kalt und hochnäsig erwiderten als sie neben dem Mitsubishi hielten.
 

„Schickes Auto“, sprach Yuri diese mit einem Lächeln auf den Lippen an. Die Typen sahen sich daraufhin für einen kurzen Moment an und grinsten blöde, dann sahen sie zurück zu Yuri, während Kai gelangweilt aufs Lenkrad blickte.

Warum konnte der Rothaarige nicht einfach sagen, dass er ein Rennen haben wollte? Na ja, wenigstens wussten die Typen nicht, dass Yuri einen Porsche besaß und sogar noch ein neueres Model als diese beiden – woher auch immer...!

- Wahrscheinlich bei einem illegalen Straßenrennen gewonnen.

Hätten sie es gewusst, kämen sie sich bestimmt verarscht vor.
 

Doch Yuri schien sich an Kais schlagartig gewandelter Laune nicht zu stören, sondern sprach ruhig, den beiden Männern zugewandt weiter.

„Was muss man denn für so einen hinlegen?“, ermittelte er schließlich, woraufhin dem Fahrer ein abfälliger Ton über die Lippen flog, ehe er zu einer Antwort ansetzte. Sein Beifahrer schien sich zugleich köstlich zu amüsieren und sich das Lachen kaum noch verkneifen zu können. Sie mussten Tala wahrhaftig für einen Idioten halten.

Wie sie sich doch irrten! Wenn die nur wüssten, dass der Rothaarige der beste illegale Straßenrennfahrer von L.A war, dann würden sie ihre Klappen garantiert nicht so weit aufreißen.
 

„Mehr als du jemals zahlen könntest, Rothaar!“, entgegnete der Ferraribesitzer letztlich mit einem fiesen Grinsen im Gesicht, während er sich seine Sonnenbrille aufsetzte.

Kai fand diese Situation mittlerweile einfach nur lächerlich und gab einen leisen Pfiff von sich.

„Was, glaubst du etwa, dass du dir so einen leisten könntest, Clown?“, fuhr man ihn daraufhin sogleich von der Seite an. Doch er kümmerte sich gar nicht um sie. Sollte doch Yuri mit denen fertig werden, er hatte ihnen das Ganze eingebrockt, weil er seine „Rache“ haben wollte. Sollte er zusehen, wie er in dieser Sache wieder Land gewann.
 

Und da Kai heute sowieso nicht nach Streiten und bösen Kommentaren zumute war und er sich von solchen Idioten nicht die gute Laune verderben lassen wollte, warf er nur einen leichten Blick zu Yuri, um ihn dadurch aufzufordern, endlich zum Wesentlichen zu kommen. Dieser verstand den Blick seines Gegenübers und nickte leicht.

„Hey, ihr könnt uns nicht einfach ignorieren, ihr kleinen Milchbubis!“, keifte der Fahrer mit der Sonnenbrille wütend und warf dann einen Blick zu seinem Beifahrer, der ihm mit einem kurzen Ausruf zustimmte. „Die haben doch nur Schiss, Steve!“
 

Tala war trotz der prüden Beleidigungen immer noch die Ruhe selbst, runzelte nun leicht die Stirn und starrte daraufhin unentwegt die beiden an, während ein kleines abwertendes Lächeln auf seinen Lippen lag.

„Woll’n wir mal herausfinden, wer hier die wirklichen Milchbubis sind? Machen wir ein Rennen. Gewinnen wir, gehört der Ferrari uns, gewinnt ihr, gehört dieser Karre hier euch. Na, was sagt ihr?“

Kai nahm zugleich die Hände vom Steuer und seufzte leicht, blickte dabei zur Ampel hoch, die mittlerweile das zweite Mal auf grün umgesprungen war. Wenn das so weiter ging, würden sie noch den ganzen Tag vor dieser blöden Ampel verbringen.
 

„Seh ich so aus als ob ich spinne?!“, brüllte der Fahrer des Ferraris namens Steve zurück, wurde aber sogleich von seinem Freund am Ärmel gezogen und in ein leises Gespräch verwickelt. Sein Freund schien dies wohl für einen Witz zu halten, den er mit Links gewinnen könnte.

Nun warf auch Kai zum ersten Mal einen Blick auf die beiden Männer im Ferrari, die vielleicht gleich diejenigen sein würden, die er zu schlagen hätte. Doch irgendwie war seine Aufregung verschwunden. Er war sogar seltsam ruhig und entspannt wie er es zuvor noch nicht einmal bei einem Straßenrennen gewesen war. Woran das lag?

An der Atmosphäre? Daran, dass er sich verändert hatte oder dass Yuri an seiner Seite war? Er wusste es nicht genau.
 

„Heute noch, wenn’s geht, Mädels!“, rief Yuri den beiden Männern zu, die eine hitzige Diskussion darüber führten, ob sie das Angebot bei der hohen Gewinnchance nicht doch annehmen sollten. Eine leichte Gereiztheit schwang in der Stimmte des Rothaarigen mit, die jedoch nur Kai auffiel, wahrscheinlich weil dieser Yuri auch mittlerweile besser kannte.

Schließlich beendeten die Insassen des Ferraris ihre Debatte, wenn man lauter Wörter unklar durcheinander gewispert und anschließend geschrien überhaupt als eine Diskussion bezeichnen konnte, und nickten schließlich nur.
 

Yuri erwiderte nichts, sein geheimnisvolles Lächeln breitete sich nur zu einem ungenierten Grinsen aus, während er sich daraufhin wieder zurück in seinen Sessel lehnte und ganz cool seine Brille hochschob.

„Bei der nächsten Grünschaltung geht’s los!“, warf er noch kurz rein und blickte daraufhin ganz gelassen auf die Straße, während sich die Ampel mittlerweile wieder auf rot umgeschaltet hatte.

Kai seufzte nochmals, legte dann aber eine Hand aufs Steuer und die andere um die Gangschaltung, blickte zu der Ampel empor.

Für einen kurzen Moment spürte er dabei Talas Blick auf sich ruhen, bis plötzlich dies nicht mehr das Einzige blieb, was er von dem Rothaarigen zu spüren bekam.
 

Yuris Hand hatte sich von der Seite auf Kais Bein gelegt und fuhr nun hauchzart über dieses hinweg.

„Ganz ruhig, mein Schöner! Ein Auto braucht viel Liebe und Gefühl, es ist nicht so wie ein Mensch.“

Kai wusste, dass dies des Rothaarigen Art war, ihn aufzumuntern und ein bisschen gelang es Yuri ja auch, weil er gleich darauf etwas grinsen musste. Auch störte der Silbernhaarige sich wenig an Yuris Hand, die mittlerweile auf seinem rechten Oberschenkel innegehalten hatte und auf diesem ganz leicht ruhte.

„Leg nicht zu viel Power in den Start. Schalte dafür in einen hohen Gang und tritt leicht aufs Gaspedal um dann bei der Vorwärtsbewegung sofort in den nächsten Gang zu schalten. Leg' aber erst den ersten Gang ein, wenn die Ampel auf gelb geschaltet hat, also kurz vor deinem Start.“
 

Kai nickte nur auf Talas Rat hin und nahm seine eine Hand von der Gangschaltung, strich flüchtig mit dieser über Yuris Hand und hob sie dann hoch zu seinen Haaren, um sich durch diese zu fahren, um so zu tun als sei die Berührung nur ein Versehen gewesen.

Yuri wusste es natürlich wieder besser und konnte sich ein weiteres Grinsen nicht verkneifen. Der Silbernhaarige war manchmal einfach zu süß.

Dann jedoch konzentrierte er sich wieder aufs Wesentliche und beugte sich nochmals leicht vor, um die beiden Ferrarifahrer für einen kurzen Moment zu beobachten, welche sich ihres Sieges schon sicher waren.
 

Wieder etwas verärgert über diese beiden Mistkerle lehnte er sich zurück, beließ aber seine eine Hand auf Kais Bein und schob sich seine Brille lässig mit einem Finger hoch.

Zugleich schaltete die Ampel auf gelb und Kai tat das, was Yuri ihm geraten hatte. Der Wangen beschleunigte schließlich im ersten Gang, da er die Kupplung kommen ließ. Die Reifen begangen zu quietschen und hinterließen eine schwarze Spur auf der Straße.

Plötzlich spürte Kai, wie sich Yuris Hand etwas fester in seinem Oberschenkel vergriff, sodass er einen ganz kurzen Blick zur Seite warf.

Dort saß Tala immer noch völlig entspannt da, jedenfalls sah es so aus. Wie es mit Talas Gefühlswelt stand, dass konnte der Silbernhaarige immer noch nicht genau sagen...
 

„Gib’s ihnen!“, sprach Tala jetzt mit einer unglaublich ruhigen Stimme, während sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen schlich. Im selben Augenblick wandelte sich das gelbe in grünes Licht und die Wagen preschten sogleich über die Straße davon.

Anfangs lagen die beiden Wagen noch dicht beieinander, doch dann begann sich der Ferrari einen Vorsprung aufzubauen. Doch daran störte sich Kai nicht im Geringsten. Er fuhr ganz ruhig sein Rennen und wusste genau, was zu tun war. Er musste nur den richtigen Moment abwarten.
 

Auf diesen musste der Silbernhaarige auch nicht zu lange warten. Denn vor ihnen erschienen die ersten normalen Fahrzeuge. Der Ferrari musste so seinen Speed verringen, was Kai die einmalige Chance bot, wieder aufzuholen. Doch statt dies mit dem Nos-System zu machen, schaltete er einfach in einen niedrigeren Gang und verlangte dem Wagen so ziemlich viel ab. Als sie mit dem schwarzen Sportwagen wieder auf gleiche Höhe lagen, wich Kai einfach auf die Gegenfahrbahn aus, umfuhr gelassen zwei entgegenkommende Fahrzeuge und fuhr dann wieder zurück nach rechts.

Der Ferrarifahrer, der diese Möglichkeit nicht wahrgenommen hatte, sondern versucht hatte, einfach an den Wagen auf seiner Spur vorbei zu fahren, hatte dadurch wichtige Zeit verloren.
 

Diese nutzte Kai jetzt und schaltete wieder in den höchsten Gang zurück. Yuri blickte in den Rückspiegel und sah den Ferrari immer weiter verschwinden. Dann wandte er sich an Kai, der ohne jegliche Gefühlsregung auf die Straße schaute und fuhr.

„Hey, du hast durch ein gutes Manöver gewonnen, Schöner. Mein erstes Auto, das du mir erbeutet hast. Ich wusste doch, dass ich noch Geld mit dir machen werde!“

Kai gab nur ein abfälliges Geräusch von sich und schaute dabei für einen kurzen Moment nach links zur Seite. Dann jedoch breitete sich ein Grinsen auf seinen Lippen aus, während er seinen Kopf zu Yuri drehte.
 

Im nächsten Augenblick hatte er blitzschnell seine eine Hand vom Steuer genommen und sich Talas Sonnenbrille stibitzt; diese setzte er in aller Ruhe auf und blickte dann wieder auf die Fahrbahn.

„Wenn du den Wagen bekommst, bekomme ich wenigstens die Sonnenbrille.“

„Bedien' dich nur. So hast du zumindest ein Andenken von mir!“, lachte Tala und zog endlich seine Hand von Kais Bein zurück.

Der Silbernhaarigen warf ihm auf diese Äußerung hin einen schiefen Blick über den Rand der schwarzen Gläser zu.

„Als ob ich das von dir bräuchte.“
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Kurze Zeit später fuhren sie auf eine Art kleine Raststätte ab, wo sie erst einmal auf die Typen mit dem Ferrari warteten. Diese tauchten gut 10 Minuten später auf und kamen nur widerwillig und in einem heftigen Streitgespräch vertieft neben Yuri und Kai zum Stehen.

Während sich Kai lässig an den Wagen gelehnt hatte, war Tala sitzen geblieben, bis die beiden aufgetaucht waren. Nun, da diese endlich angekommen waren, stieg auch er aus und ging zu den beiden herüber, während der Silbernhaarige das ganze Szenario lieber mit einem eindeutigen Desinteresse von der Ferne aus beobachtete. Sollte doch Yuri das nur machen, schließlich war auch er derjenige, der den Wagen bekam.
 

Zu Kai Verwunderung jedoch musste der Rothaarige nicht einmal lange mit diesen Möchtegernstreetracern rumdiskutieren. Anscheinend sprach er sich nur mit ihnen ab, wann sie ihm den Wagen bringen sollten und ließ sie dann auch schon wieder ziehen.

Mit quietschenden Reifen verschwanden die beiden Idioten und waren schon bald darauf nicht mehr zu sehen...

Tala trat zugleich zu dem Silbernhaarigen herüber, der für ihn das Rennen gewonnen hatte, so wie er es sich gewünscht hatte. Und er musste zugeben, dass er richtig stolz und zufrieden war. Der Silbernhaarige hatte alles perfekt gemacht. Nun ja, er war ja auch selbst mehr als perfekt.
 

Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, gesellte er sich schließlich zu Kai, der immer noch an den Mitsubishi gelehnt stand und beugte sich zu diesem vor.

„Die wirst du nie wieder sehen, Tala. Glaub mir“, meinte Kai ganz unerwartet und zog dabei Yuris Bille ab, blickte seinen Gegenüber, der ihm doch recht nahe war, eine ganze Zeit lang durchdringend an.

Doch Tala zuckte nur mit den Schultern.

„Sollen sie’s nur probieren. Sehr weit werden sie damit nicht kommen... Aber dazu sind wir jetzt nicht hier!“, entgegnete Yuri ihm und ergriff ihn daraufhin an der Hand, zog ihm zu dem kleinen, schönen Restaurant hoch, welches große Ähnlichkeit mit einem Strandhaus hatte.
 

Vor diesem waren in einigen großen Töpfen Palmen aufgestellt worden, die den Weg zu den Treppen zeigten. War man einige Schritte auf diesem Weg gegangen, so wandelte sich der Gehweg in Holzplatten um, welche auf schönem, weißen Sand lagen. Kam man vorne bei den Holztreppen an und lief diese hinauf, fand man sich auf einer großen Veranda wieder, auf der einige runde Tische standen, die schön dekoriert worden waren.

Überall lag dabei vereinzelt auf den Holzplatten etwas Sand und die Balken sowie die Decke über der Veranda, waren mit einem Netz verziert worden, in welchem Muscheln, Perlen und Fischattrappen verschiedenster Größen hingen.
 

Kai war schon öfters in dieser Gegend gewesen, doch an solch ein kleines, schönes Lokal konnte er sich beim besten Willen nicht erinnern. Entweder es war erst vor kurzem eröffnet worden oder er war all die Jahre einfach dran vorbeigefahren, ohne es zu registrieren.

Aber das war nun auch irrelevant, schließlich hatte Tala ihn hierher geführt und es ihm gezeigt und es gefiel ihm auch sehr gut, das musste er zugeben...
 

Sie setzten sich gemeinsam an einen Tisch auf der Veranda statt in das Restaurant hineinzugehen, das man durch ein große, weit geöffnete Tür hätte betreten können. Kai hatte beim Vorbeigehen dabei einen Blick hineingeworfen und festgestellt, dass es auch drinnen sehr gemütlich aussah. Auch innen war die Dekoration ans Meer und an den Strand gebunden, er hatte aber auch einige Bilder an den Wänden entdecken können.

Alles in allem also eine recht schöne Gestaltung, die auf den betrachtenden Gast sehr einladend und heimisch wirkte. Das gefiel Kai sehr gut, denn er kannte es nicht anders von zu Hause. Seine Mutter hatte das auch immer so gewollt. Es sollte gemütlich und schön zugleich aussehen; wo man mit denen zusammentrifft, die man liebt und die man als deine Familie ansieht, das nennt man Zuhause! – So ähnlich hatte sie es immer gesagt.
 

Kai driftete in seinen Überlegungen ab, nachdem sie Platz genommen hatten. Gedankenverloren blickte er über die hölzerne Veranda hinweg über den Parkplatz, die Straße und schließlich auf den Strand und aufs Meer hinaus. Seine Augen erhielten dabei einen leichten Glanz von Sehnsucht und ein leises, kaum zuhörendes Seufzen entglitt ihm. Yuri jedoch ahnte ansatzweise, über was er nachdachte und blickte besorgt auf ihn, hob schließlich etwas zögerlich eine Hand und legte diese auf die des Silbernhaarigen.

Jener schreckte sogleich aus seinen Gedanken und griff stattdessen zu seinem schwarzen Shirt, zog von diesem Yuris Sonnebrille ab und reichte sie dem Rothaarigen zurück.
 

Doch dieser drückte Kais Hand mit der Bille mit sanfter Gewalt zu diesem zurück, lächelte und schüttelte leicht den Kopf. Der ehemalige Profifahrer blickte ihn daraufhin etwas verwirrt an, doch ehe einer der beiden zum Sprechen ansetzten konnte, war auch schon eine nette Bedienung erschienen, um ihre Bestellung aufzunehmen...
 

In Kürze hatten sie ihre Getränke geordert und sich von der netten, jungen Dame wegen des Essens beraten lassen. Schließlich entschieden sie sich für leichte Kost, einen großen Salat mit allerlei Meerestieren zubereitet zu dem auch Baguette gereicht wurde. Diesen wollten sie sich teilen, da ihnen die Bedienung zugesichert hatte, dass jener mehr als ausreichend für zwei Personen war. Und zu viel wollten die beiden in der Mittagshitze sowieso nicht zu sich nehmen, das machte einen nur müde und erschöpfte einen viel zu schnell.
 

Nachdem die Kellnerin ihre Bestellung angenommen hatte, verschwand sie sogleich mit einem Lächeln auf den Lippen zurück ins Lokal. Sie schien sich bei den beiden ihren Teil zu denken. Doch weder Yuri noch Kai störten sich daran.

Die Hand des Rothaarigen lag wieder auf der seines Gegenübers, welcher seine jedoch im nächsten Augenblick zurückzog.

„Dich bedrückt etwas“, erhob Tala nach langer Zeit des Schweigens seine Stimme und schaute seinen Gegenüber dabei durchdringend an.

Kai blickte daraufhin leicht irritiert auf und schüttelte nach einiger Zeit bedenklich den Kopf.
 

„Leugne es nicht. Ich sehe es dir an, Kai -“

Augenblicklich schlug der Jüngere seine Augen nieder und fixierte stattdessen Yuris Sonnenbrille, die er immernoch in seinen Händen hielt.

„Ist schon gut. Nichts Schwerwiegendes“, murmelte Kai schließlich, während er dabei begann, an der Brille herumzuspielen.

Tala taktierte ihn darauf mit einem ungläubigen Blick, den Kai aber gekonnt ignorierte, indem er so tat als sei die Sonnebrille plötzlich überaus interessant.

„Ich habe nur nachgedacht“, fügte er nach einer längeren Pause hinzu und warf zum ersten Mal wieder einen Blick auf seinen Gegenüber.
 

Dieser lehnte sich leicht zurück, während auf seinem Gesicht die pure Skepsis geschrieben stand.

„Es ist gut, wirklich.“

„Kai, du weißt, dass ich -“

Ehe Tala seinen Vorschlag zu Ende sprechen konnte, fuhr ihm auch schon seine Begleitung ins Wort.

„Du brauchst dich nicht um mich zu sorgen. Ist schon gut.“ Doch diese Aussage beruhigte Yuri keineswegs. Stattdessen schienen diese Kommentare des Jüngeren für ihn eine Bestätigung dafür zu sein, dass eben doch etwas nicht stimmte.
 

„Aber -“

„Kein „aber“, Tala! Mach dir bitte keine Sorgen“, erwiderte Kai und legte schließlich die Sonnenbrille beiseite, Yuris Blick ausweichend. Der Rothaarige selbst zögerte nochmals für einen Moment, sah dann aber ein, dass es keinen weiteren Sinn hatte. Im Bezug auf dieses Thema hatte er wohl noch einiges zu lernen, ehe sich der Silbernhaarige ihm anvertrauen würde...

„Wenn du dir so sicher bist... Nun gut“, gab er schließlich nach und schaute zur Seite, als die Bedienung gerade mit ihren kalten Getränken zurückkam und diese vor ihnen auf dem Tisch abstellte.
 

Fast gleichzeitig griffen die beiden Männer nach ihren Cocktails. Während Tala sich einen rötlichen mit viel Spiritus bestellt hatte, bevorzugte Kai, einen zu wählen, der nicht alkoholisch war, da er als Fahrer das Risiko nicht eingehen konnte, mit Alkohol im Blut zu fahren.

Als sie gemeinsam ihre Gläser erhoben, blitzten Talas eisblaue Augen für einen kurzen Augenblick freudig auf.

„Auf den neuen Wagen, deinen Sieg, den heutigen Tag... und vor allem auf uns!“, sagte er letztlich und lächelte seinen Gegenüber dabei an.

Dieser konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, stieß mit dem Rothaarigen an und erwiderte dabei: „Ja, auf diese Zeit!“
 

Nachdem sie angestoßen und etwas getrunken hatten, wurde es wieder leiser um sie. Während Yuri ständig zu überlegen schien, welches Thema er ansprechen sollte, um wieder auf ein Gespräch mit dem Jüngeren eingehen zu können, genoss Kai sichtlich die Stille zwischen ihnen und blickte fasziniert hinaus aufs Meer.

Die hellen Sonnenstrahlen, die in der Ferne auf die Wasseroberfläche trafen und dort in alle Richtungen gespiegelt wurden, boten dem Betrachter einen farbenfrohen Lichterglanz, der an Millionen von Diamanten erinnerte.
 

„Die wiederkehrenden Wellen sind wie die Gedanken, die dich immer wieder heimsuchen und quälen. Das Meer selbst spiegelt die unendlichen Weiten der Gedankenzüge wider, die so unergründlich und finster sein können wie die unerforschte Tiefe der Meere - und die Sonnenstrahlen, sie... sie sind wie die Menschen, die Licht ins Dunkle bringen, hoffnungsvoll schimmernd an der Wasseroberfläche, doch in der Tiefe verschwinend“

Stumm hatte Yuri Kais philosophischen Worten gelauscht, in denen plötzlich so viel Bedenklichkeit und Traurigkeit lag.

Als der Silbernhaarige ihn daraufhin anblickte, wurde dieses Gefühl nur noch verstärkt.
 

Plötzlich hatte Yuri das Bedürfnis einfach aufzuspringen und an Kais Seite zu treten, ihn zu sich in seine Arme zu ziehen und nie wieder gehen zu lassen, ihn immerwährend vor allem Unrecht zu beschützen.

Denn unerwartet wirkte der Silbernhaarige nicht mehr so stark und stolz wie einst. Tala wusste, dass jener ihm zum ersten Mal gestattete, auch hinter seine Fassade zu blicken und zu erkennen, wer Kai Hiwatari in Wirklichkeit war.

Und dieses Bild sah viel trauriger aus, als man es sich wohl je hätte vorstellen können.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Es dauerte nicht lange, da servierte man ihnen auch schon ihr Essen. Seither hatten sie sich angeschwiegen und sich dem Salat gewidmet, der wirklich köstlich war. Ab und an warfen sie sich gegenseitig für einen kurzen Moment einen Blick zu. Doch sonst veränderte sich nichts an der Stille zwischen ihnen.

„Es ging so schnell vorbei“, erhob schließlich Tala ganz plötzlich das Wort und ließ seine Gabel sinken, blickte hinüber zum Meer wie zuvor Kai es getan hatte.

Der Silbernhaarige wurde wieder aufmerksam, hörte ebenso auf zu essen und blickte für einen kurzen Augenblick seinen Begleiter durchdringend an, ehe sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen legte.
 

Kai verstand sogleich, was Tala mit seiner Aussage meinte. Der Satz sprach auf ihre gemeinsame Zeit an, die sie bereits hinter sich gebracht hatten und bei näherem Überlegen musste der Silbernhaarige feststellen, dass wirklich einiges in recht kurzer Zeit geschehen war. Bevor er Yuri richtig gekannt hatte, hatte er diesen nicht ausstehen können, hatte gemeint, dass der Rothaarige ein Verbrecher ohne Schamgefühl sei und das Wort Respektlosigkeit erfunden hätte.

Aber mittlerweile hatte der Ältere ihn vom Gegenteil überzeugt. Er hatte sich zwar anfangs dagegen gesträubt, doch nachdem er dem Rothaarigen gegenüber offen gewesen war, hatte er ganz neue Seiten an ihm entdeckt, Seiten, die ihm vielleicht für immer verborgen geblieben wären, hätte er sich nicht dazu durchgerungen, auf Yuri einzugehen.
 

Damals hatte der Silbernhaarige zwar noch Zweifel gehabt, ob dies wirklich die richtige Entscheidung wäre, doch heute konnte er dazu nur sagen, dass es wohl der beste Weg gewesen war, den er hatte beschreiten können.

Doch wie einmal ein jeder Weg sein Ende fand, so würde es auch diesem und somit bei ihnen sein. Nichts hielt für immer...

Irgendwann würden ihre Wege auseinander gehen und sie würden sich wahrscheinlich nie, nie wiedersehen, sich einmal – vielleicht sogar in näherer Zeit- lebewohlsagend von einander verabschieden.

Und dann wäre es vorbei.

Ein Stück Vergangenheit, manchmal in ihren Gedanken herumspukend.

Mehr nicht...
 

Welch Ironie des Schicksals.

Sein aufrichtiges Lächeln wandelte sich in ein trauriges und auch seine rubinroten Augen verloren leicht ihren Glanz bei jenen Gedanken, die ein jähes Unbehagen in ihm auslösten, ohne dass er ganz wusste, warum. Hätte er nur die Zukunft vorhersehen können, er hätte die Zeit mit der Crew und auch mit dem Rothaarigen mehr genossen und mehr zu schätzen gewusst. Doch dafür war es jetzt zu spät. Das Einzige, das er dafür noch tun konnte, war sich für die schöne Zeit erkenntlich zu zeigen.

„Ja. Die Veranstaltung ist bereits morgen“, erwiderte der Silbernhaarige und griff wieder zu seiner Gabel.
 

Mit dieser stocherte er leicht abwesend in den Salatblättern herum und wartete ab, bis Yuri darauf aufmerksam wurde und ihn leicht verwundert anschaute.

„Stimmt etwas nicht?“

„Nein, alles in bester Ordnung“, antwortete Kai recht niedergeschlagen und blickte weiterhin auf den Teller. Tala hatte nach kurzer Zeit genug davon und zog den Teller zu sich herüber, dass der Silbernhaarige ihn im nächsten Moment verwirrt anschaute.

„Ich sehe doch, dass dem nicht so ist... Was bedrückt dich, Kai? Du weißt doch, dass du mir alles anvertrauen kannst!“
 

Kais trauriges Lächeln verschwand im nächsten Augenblick von seinen Lippen, während unerwartet ein sehr ernster Ausdruck in seine Augen trat und er seinem Gegenüber fest in die Augen blickte.

Yuri wurde leicht unwohl zumute bei diesem Blick, er wandte sich jedoch nicht von dem anderen ab. Er wusste ja mittlerweile, dass es dem Silbernhaarigen nicht leicht fiel, über Sachen zu reden, die ihn wirklich beschäftigten.

Daher wartete er erwartungsvoll und vor allem sehr geduldig ab, bis Kai tatsächlich wieder zu sprechen begann.
 

„Tala - Ich hab deine Autos gesehen, dein Leben... die Werkstatt und auch die ganzen Teile für deinen neuen Wagen, den wir in wenigen Monaten fertig stellen konnten. All' das kostet Geld, eine Menge Geld.“ Für einen kurzen Augenblick brach Kai ab und wandte seinen Blick vom Rothaarigen weg als könnte er diesem nicht mehr standhalten.

„Und du kannst mir nicht erzählen, dass du dieses Geld allein mit deiner Werkstatt und den illegalen Rennen zusammenkriegst.“

Kai spürte regelrecht, wie Talas Blick ihn durchbohrte und als er aufsah, blickte er direkt in zwei kalte, eisblaue Opale, die ihm entgegenfunkelten.
 

Jegliche emotionale Züge waren aus Talas Gesicht gewichen als wäre er wieder nur Yuri für ihn. Ganz ruhig betrachtete Tala schließlich seinen Gegenüber.

„Du willst also wissen, woher ich das Geld für mein Leben zusammenkriege?“

Der Angesprochene hob leicht seinen Kopf und erwiderte wieder standhaft seinen Blick.

„Ich will die Wahrheit... Yuri.“

Der Rothaarige stutzte etwas, so eine Aufrichtigkeit war er von seinem Gegenüber diesbezüglich nicht gewohnt.

„Einfach nur die Wahrheit, um Gewissheit zu erlangen“, endete Kai schließlich und senkte wieder etwas seinen Blick.
 

Im nächsten Moment spürte er jedoch Talas Hände, wie sie eine Hand von ihm ergriffen und jener diese zu seiner Wange führte, sie leicht an sie legte. Die tiefen blauen Augen lagen dabei immer noch auf dem Silbernhaarigen, was leichtes Unbehagen in diesem auslöste, da der Ältere erneut keine Gefühle preisgab.

Ihn nur durchdringend musterte...

„Was siehst du, mein Schöner?“, ermittelte Tala plötzlich und hauchte einen Kuss auf die innere Handfläche, während er diese immer noch an seine Wange hielt.

Dieser zögerte kurz, ehe er antwortete: „Ich... ich sehe dich.“
 

Ein sanftes Lächeln breitete sich auf Talas Lippen aus und seine Augen erhielten einen strahlenden Glanz.

„Und was tue ich gerade?“, fragte der Ältere weiter, sodass sein Gegenüber ihn leicht verwundert anstarrte. Zugleich führte Yuri Kais Hand von seiner Wange zu seiner Brust, legte sie an der Stelle ab, an welcher der Herzschlag des Rothaarigen deutlich zu spüren war.

„Du blickst mich an, sprichst mit mir... lässt mich dir nahe sein -“ Nur zögerlich kamen diese Worte über Kais Lippen, doch in seine Augen trat zugleich ein fester Ausdruck, der seine Unsicherheit verschwinden ließ.
 

„Ja. Und weil du mir so viel bedeutest, will auch ich dir nahe sein. Ich will dir helfend zur Seite stehen. So wie für meine Crew, würde ich auch für dich alles tun... nein, sogar noch viel mehr als das, wenn ich es vermochte! Kein Weg wäre mir zu weit, kein Wort wäre mir zu viel. Es ist egal, was du von mir verlangst oder wünschst, ich würde es tun und da wäre es mir egal, was ich dafür opfern oder verüben müsste. Solange ich mein Ziel erreiche, dich glücklich zu sehen, ist mir alles andere egal -“

Zögerlich löste Tala seine Hände von der Kais, welche für einen Moment immer noch an der Stelle seines Herzens verweilte, ehe dieser sie letztlich langsam zurückzog.

„Und das, Kai... das ist die Wahrheit!“
 

Der Silbernhaarige wusste auf einmal nicht, was er davon halten, geschweige denn was er dazu sagen sollte. Tala hatte ihn an einem wunden Punkt erwischt.

So schenkte er seinem Gegenüber nur ein hauchzartes, unsicheres Lächeln und wandte sich dann wieder dem Essen zu.

Wenige Minuten später tat es ihm der Rothaarige gleich. Still beieinander sitzend, genossen sie die so unglaublich vertraut wirkende Stille um sich herum, als seien sie schon immer beieinander gewesen...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Als sie fast zwei Stunden später wieder im Wagen saßen und Kai zur Ausfahrt hinausfuhr, hatte sich die Stimmung immer noch nicht gelockert. Seit ihrem Gespräch hatte sich zwischen ihnen etwas Seltsames aufgebaut, dass sie verstummen ließ.

Erst als sie wieder auf der Schnellstraße fuhren und Kai sich aufmerksam an einigen Ortschildern orientierte, erkannte Yuri, dass der Jüngere anscheinend ein bestimmtes Ziel zu verfolgen schien.

„Bevor wir zurückfahren würde ich... würde ich dir gerne noch etwas zeigen. Etwas, das mir persönlich sehr viel bedeutet.“
 

Überrascht wandte Tala sich von der Aussicht ab und blickte mit voller Aufmerksamkeit zu dem Silbernhaarigen, dessen Augen auf die Straße gerichtet waren. Erst wenige Minuten später richteten sich zögerlich die rubinroten Augen in Richtung Beifahrersitz. Erleichterung breitete sich in diesen aus, als Yuri Kai kurz darauf ein aufrichtiges Lächeln schenkte und leicht nickte.

„Sehr gern.“
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Ungefähr eine halbe Stunde später fuhr Kai eine kreisbogenartige Ausfahrt hinauf und lenkte den Wagen auf eine abseits gelegene Landstraße, die sie nur kurze Zeit befuhren, bis der Silbernhaarige gleich wieder nach links auf eine Seitenstraße abbog und diese entlang fuhr.

Mit der Zeit zeichneten sich in der Ferne die Umrisse eines riesigen Gebäudes ab. Es dauerte nicht lange, da konnte Tala erkennen, um welches es sich handelte. Es war die Hauptzuschauertribüne des Komplexes, der an eine der größten, schwierigsten und bekanntesten Rennstrecken der Welt grenzte.
 

Tala war zwar recht verwundert darüber, dass Kai ihn gerade hierher geführt hatte, stellte jedoch erneut keine Fragen, sondern wartete darauf, dass der Silbernhaarige den ersten Schritt wagen würde...
 

Wenige Zeit später hielt dieser den schwarz-roten Mitsubishi an einem der Nebenausgänge an und stieg, sogleich er den Motor ausgeschaltet hatte, aus, ohne Tala auch nur anzublicken.

Dieser tat es ihm schließlich gleich und folgte dem Jüngeren mit einem leichten Abstand, während der ehemalige Motorradweltmeister sich ganz sicher seinen Weg auf die Rennstrecke zu bahnte.
 


 

to be continued...
 

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Part I, Chapter Eighteen - You had me from Hello

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~
 

Part: I
 

Chapter: Eighteen von ?
 

Music: Bon Jovi / Song: You Had Me From Hello / Album: Bounce
 

Autorin: Marlene
 

Coautorin / Betaleserin für Part I: Neo-Flame aka -LeilanAlseides- (ehemals)
 

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction
 

Pairing: TalaxKai, RayxMariah, KanexSalima
 

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung
 

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon, Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Eighteen - You Had Me From Hello
 


 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Was zuletzt geschah...
 

„Bevor wir zurückfahren würde ich... würde ich dir gerne noch etwas zeigen. Etwas, das mir persönlich sehr viel bedeutet.“

Überrascht wandte Tala sich von der Aussicht ab und blickte mit voller Aufmerksamkeit zu dem Silbernhaarigen, dessen Augen auf die Straße gerichtet waren.

„Sehr gern.“
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Ungefähr eine halbe Stunde später fuhr Kai eine kreisbogenartige Ausfahrt hinauf und lenkte den Wagen auf eine abseits gelegene Landstraße, die sie nur kurze Zeit befuhren, bis der Silbernhaarige gleich wieder nach links auf eine Seitenstraße abbog und diese entlang fuhr.

Mit der Zeit zeichneten sich in der Ferne die Umrisse eines riesigen Gebäudes ab. Es dauerte nicht lange, da konnte Tala erkennen, um welches es sich handelte. Es war die Hauptzuschauertribüne des Komplexes, der an eine der größten, schwierigsten und bekanntesten Rennstrecken der Welt grenzte.
 

Tala war zwar recht verwundert darüber, dass Kai ihn gerade hierher geführt hatte, stellte jedoch erneut keine Fragen, sondern wartete darauf, dass der Silbernhaarige den ersten Schritt wagen würde...

Wenige Zeit später hielt dieser den schwarz-roten Mitsubishi an einem der Nebenausgänge an und stieg, sogleich er den Motor ausgeschaltet hatte, aus, ohne Tala auch nur anzublicken.

Dieser tat es ihm schließlich gleich und folgte dem Jüngeren mit einem leichten Abstand, während der ehemalige Motorradweltmeister sich ganz sicher seinen Weg auf die Rennstrecke zu bahnte.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 


 

Zur Überraschung des Rothaarigen war der von Kai gewählte Nebenausgang geöffnet, sodass sie ohne Weiteres ins Innere eintreten konnten und Yuri schon den Gedanken verwarf, über einen der hohen Drahtzäune zu klettern, um auf die Rennstrecke zu gelangen, die eindeutig Kais Ziel zu sein schien.

Im Inneren fanden sie sich erst einmal in einer gewaltigen Vorhalle wieder, in der einige Läden zu sein schienen und an deren Ende sich die Kassen befanden. Doch statt dorthin zu gehen, um auf die Haupttribüne zu gelangen, hielt sich Kai weiter rechts und trat in einen weiteren Nebengang. Es folgten schließlich vereinzelte zusätzliche Gänge, bis sie zu einer Metalltür kamen.
 

Vor dieser hielt Kai an, sodass Yuri wieder zu dem Jüngeren aufschließen konnte. Dieser griff im nächsten Moment in seine hintere Jeanstasche und zog einen Schlüsselbund hervor, blickte kurz auf diesen und wählte gezielt einen der kleineren Schlüssel aus. Diesen steckte er dann in das Schloss und öffnete damit die Tür.

Tala folgte ihm erstaunt und betrachtete die kleinere Halle, die sie nun betraten.

„Das hier ist die Halle für die Fahrer, in der sie sich vor dem Rennen einmal treffen können, um sich zu unterhalten und vor dem Rennen etwas abschalten zu können. Das ist sehr wichtig. Nach dem Rennen werden meist auch hier die Pressekonferenzen abgehalten, in der die Fahrer Statements abgeben können“, erhob Kai ganz plötzlich die Stimme und durchbrach damit die Stille zwischen ihnen.
 

Dann jedoch lief er zielstrebig in einen angrenzenden Gang hinein. Es dauerte wieder einige Zeit, die sie damit verbrachten durch weitere trostlos aussehende Flure zu laufen, bis Kai erneut anhielt. Dieses Mal vor einem Korridor, der den ihrigen unterbrach und auf welchem sich, in einem beträchtlichen Abstand zueinander, lauter mit Nummern beschriftete Türen befanden.

Der Silbernhaarige schien sich kurz orientieren zu müssen und bog dann nach rechts ab und lief daraufhin mit Tala bis fast ans Ende des Gangs.

Schließlich hielten sie vor einer weiteren Tür, diese war jedoch größer und auch stabiler als jene Metalltür zuvor.
 

Kai blieb nur zögerlich vor dieser stehen, bis Yuri an seine Seite trat und jene ebenso anblickte. Der Silberhaarige warf seinem Nebenmann einen scheuen Blick zu und legte schließlich seine Hand auf den Türgriff. Zwar zögerte er immer noch, die Tür zu öffnen, doch schon im nächsten Moment lag Yuris Hand auf der seinen und drückte mit dieser gemeinsam den Griff herab, um die Tür öffnen zu können.

Was Yuri dahinter erblickte, ließ ihn für einen Moment die Beherrschung verlieren.

Wie hypnotisiert trat er über die Schwelle und fand sich in einer der Boxen von den Motorradteams wieder.

Kai folgte ihm letztlich mit einigen Schritten an Abstand. Ein leichtes Grinsen legte sich auf seine Züge als er Talas Gesicht sah.
 

Dieser trat weitere Schritte vor und schaute sich genaustens um. Einige Meter vor Yuri traten die Sonnenstrahlen durch die zur Hälfte geöffneten Torläden hindurch und beschienen den gesamten Innenraum. Nicht unweit von dem Rothaarigen waren verschiedene Computer und Werkzeuge, sowie ein ganzer Stapel an Reifen positioniert. Auch Benzin fand man in Fässern lagernd in einer der hinteren Ecken der Box. Der Geruch von diesem lag schwer in der Luft, was für Yuri jedoch keinesfalls unangenehm war. Er liebte diesen Geruch sogar, schließlich war er damit aufgewachsen.
 

Neben der vielen Elektronik und den verschiedensten mechanischen Sachen, standen nicht unweit der beiden Männer zwei Maschinen, denen man spezielle Abdeckungen zum Schutz übergeworfen hatte.

Während Yuri sich weiter umsah, ging Kai zielstrebig auf einen der Tische zu und griff nochmals nach einem Schlüssel an seinem Bund. Mit diesem öffnete er eine bestimmte Schublade in der ein kleines Kästchen lag. Dieses holte er hervor und öffnete mit einem bestimmten Code das Schloss, das an diesem angebracht worden war. Als er auch jenes von dem Kasten entfernt hatte, steckte er seinen Schlüsselbund wieder ein und öffnete dieses. Von dort zog er wiedermals einen von zwei Schlüsseln hervor.
 

Zugleich trat ein abwertender Ton über seine Lippen. Sein Chef hatte sich wirklich nicht verändert. Die Ersatzschlüssel für die Maschinen behielt er immer noch hier, obwohl man doch so leicht an diese kam.

Doch Kai kümmerte sich nicht lange darum, er wollte keinen Gedanken mehr daran verschwenden. Bevor er sich jedoch wieder umdrehen und zu Yuri zurückkehren konnte, fielen ihm einige Bilder auf, die an der Wand über dem großen Tisch hangen und welche schwach vom hereinstrahlenden Licht beschienen wurden.
 

Das Größte von diesen, welches genau in der Mitte hang, erregte Kais Aufmerksamkeit. Genau betrachtete er es für längere Zeit, während lauter Erinnerungen in ihm emporstiegen, bis er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter verspürte und sein Gesicht zur Seite wandte - um dort in Yuris sorgenvolles Gesicht zu blicken.

Um diesen zu beruhigen, schüttelte er leicht seinen Kopf, schloss für einen kurzen Moment seine Augen und wirbelte dann herum.

Der Rothaarige verweilte noch für einen Moment an der Stelle, blickte dorthin, wo vor kurzem noch Kai gestanden hatte und warf dann ebenso einen Blick an die Wand, das mittlere Bild still musternd, ehe auch er sich umdrehte und zu dem anderen zurückkehrte.
 

Dieser stand mittlerweile neben einer der beiden Maschinen und zog einfach das Verdeck ab, schmiss es achtlos auf den Boden und warf Yuri einen herausfordernden Blick zu.

Doch dieser konnte zum ersten Mal seine Verwunderung nicht im Zaum halten. Die Fragen standen ihm förmlich ins Gesicht geschrieben, doch ehe er zu einer ansetzen konnte, begann Kai alles aufzuklären.
 

„Mein Team hängt noch sehr an mir. Bis zuletzt haben sie nicht daran gezweifelt, dass ich nach meinem Krankenhausaufenthalt wieder zurück auf die Bühne des Motorradssports treten würde. Als für mich feststand, dass dies nicht der Fall sein würde, versuchten sie alle mich umzustimmen, akzeptierten meine Entscheidung aber letztlich mit der Zeit und machten mir deswegen auch keinerlei Vorwürfe... Doch wie du siehst, besteht ihre Hoffnung auf meine Rückkehr weiterhin. Der Chef überließ mir sogar die Schlüssel, die normalerweise nur für wichtige Teammitglieder bestimmt sind und die nach deren Austreten eigentlich kein Recht mehr dazu haben, jene zu behalten.“
 

„Ich kenne diese Räume als wären sie mein Zuhause. Ich weiß, welche Gänge ich zu durchschreiten habe, wann die ersten Wachmänner zu ihrer Schicht antreten und welche Maßnahmen wann getroffen werden. Es wäre all die Zeit für mich kein Problem gewesen, hierher zu fahren und auf ein Motorrad zu steigen, um wieder einige Runden zu drehen. Doch ich konnte es nicht... Immer hielt mich etwas davon ab, eine Barrikade, die ich mir selbst errichtet hatte aus meinen Zweifeln, meiner Wut, meiner Angst - und Einsamkeit. Mir fehlte der Mut, mich meiner Vergangenheit zu stellen.“

Verstehend nickte Yuri nur und trat zu dem Silberhaarigen. Dieser nahm die Maschine und schob sie durch das halbgeöffnete Tor hinaus auf den Boxengang. Yuri trat dabei nah an Kais Seite, sodass sich beim Gehen ihre Schultern sanft streiften.
 

Beide Männer sprachen kein Wort, bis Kai das Motorrad vor der Startgeraden an dem Platz der Polposition abstellte und sich erwartungsvoll an den Älteren wandte.

„Wirst du mir folgen?“, fragte der ehemalige Rennfahrer, während eine Spur an Unsicherheit in seiner Stimme mitschwang. Für den ersten Moment sah sein Gegenüber ihn nur stumm und emotionslos an, bis sich Yuris Gesicht plötzlich etwas erhellte und er zustimmend nickte.

„Bis ans Ende der Welt, wenn es sein muss, mein Schöner.“

Dankend lächelte der Jüngere ihn daraufhin an und stieg auf die schwarz-silberne Rennmaschine, die im langsam verblassenden Sonnenlicht wie eine schwarze Perle funkelte.
 

Tala zögerte einen Moment und betrachtete Kai ausgiebig auf der Honda.

Dieser schien durch die langsam untergehende Sonne mit dem Motorrad zu verschmelzen, eins zu werden, als ob Kai nie zu etwas anderem bestimmt gewesen wäre...

Ein Schauer lief dem Rothaarigen dabei über den Rücken. Sein Blick flog zugleich von Kai über die Maschine. Er hatte sich zwar nie so wirklich für diese sogenannten "Taschenraketen" interessiert - aber eher durch Zufall war er einmal darauf gekommen, sich wenigstens ein paar Arten und Marken von diesen zu merken.

Als Kai langsam verstand, worüber Tala zu grübeln begann, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen.
 

„Das hier ist ein Model für die Testrunden. Eine Honda CBR900RR 1999 oder auch Honda Fireblade genannt. Sie hat zwar schon mehr als zehn Jahre auf dem Kasten, zählt aber immer noch zu den Spitzenmotorrädern der Welt“, erklärte der Silberhaarige und rutschte wieder ein Stück nach vorne, während Tala auf ihn zu kam und sich hinten draufschwang. Dieses Mal liefen seine Bewegungen dabei sicherer ab. Er wusste sogleich, wie er sich hinzusetzen hatte und mit welchem Griff er sich am besten an Kai festhielt.

Dieser steckte daraufhin den Ersatzschlüssel ins Zündloch und startete die Fireblade, die ähnliche Töne wie eine schnurrende Katze von sich zu geben begann.
 

Viel langsamer und vor allem vorsichtiger stieg Kai dieses Mal ein und fuhr die Rennstrecke entlang hinaus auf das Gelände. Mit den Kurven nahm der junge Rennfahrer an Sicherheit zu und gab bei einigen geradeverlaufenden Streckenparts ordentlich Gas - blieb aber definitiv noch weit unter den Höchstgeschwindigkeit der Honda.

Nach einiger Zeit hielt der Silberhaarige jedoch ganz plötzlich mitten auf der Strecke und wandte das Motorrad daraufhin nach rechts um. Mit einer sehr langsamen Geschwindigkeit fuhren sie von der Rennstrecke auf den Sandboden hinunter, bis Kai gänzlich hielt und den Motor der Fireblade abschaltete.

Schließlich geistesabwesend seine Augen auf den Platz richtete, der sich vor ihm erstreckte...
 

Dieser war überall von unebenen Boden und Sand bedeckt, bis nach einigen Metern ein paar Reifenstapel zu erblicken waren und sich schließlich dahinter eine etwa zwei Meter hohe Wand mit einem Gitter darüber auftürmte. Dahinter lag dann eine der kleineren Tribünen.

Tala schaute über Kais Schulter hinweg ebenso auf diesen Ort, der nicht anderes aussah als andere Stellen auf dieser Rennstrecke. Doch er ahnte schon, dass hier etwas geschehen war. Etwas, das so bedrückend in der Luft lag, dass er es sogar verspüren konnte, als ihm der heiße Wüstenwind durch die Haare fuhr. Zugleich breitete sich eine leichte Unruhe in ihm aus, als er abstieg und auf die Erde trat. Kai schien es ähnlich zu ergehen.
 

Dennoch entfernte der jüngere Mann sich mit festen Schritten von der Honda und somit auch von Tala und lief zielstrebig auf die Reifenstapel zu. Seine Augen schimmerten etwas, während sein Gesicht eine Mischung aus Traurigkeit und Wut widerspiegelte...

Er ließ langsam seinen Blick über die Gegend gleiten. Jäh traten Bilder vor seine Augen - längst vergangene Geschehnisse, vor denen er versucht hatte davonzulaufen.

Doch sie hatten ihn eingeholt, sie waren nie von seiner Seite gewichen. Aber er war bereit, sich ihnen zu stellen. Hier und jetzt war er es.
 

Mit einem mulmigen Gefühl blieb der Silberhaarige stehen und verschränkte seine Arme vor der Brust, schluckte schwer und räusperte sich daraufhin. Ertrug, dass der damalige Unfall sich nochmals vor seinem inneren Auge abspielte und das mit jedem noch so kleinen Detail...

Es hatte ihm schwere seelische Wunden zugefügt, das, was jetzt hier so friedlich und unversehen vor ihm lag. Kai konnte noch jedoch noch von der Tribüne her die entsetzen Rufe der Zuschauer vernehmen, während ihm - wie damals - der Geruch von brennendem Metal und schmelzenden Reifen in die Nase stieg.

Es fröstelte ihn und alles schien urplötzlich über dem ehemaligen Motorradfahrer hereinzubrechen...
 

Er schloss die Augen, um einmal kurz durchzuatmen und die Kontrolle über sich wiederzuerlangen. Doch genau in diesem Moment machte sich ein stechender Schmerz in seinem Kopf breit, gefolgt von einem unvermittelten Schwindelanfall, sodass im nächsten Moment seine Beine nachgaben und er zu Boden fiel.

Yuri war im ersten Augenblick zu geschockt, um zu reagieren, preschte dann aber vor, um Kai aufzufangen. Doch es war bereits zu spät...

Mit einem dumpfen Geräusch kam Kai mit seinen Knien auf dem trockenen Boden auf und fiel dann nach vorne - konnte sich im letzten Moment aber schließlich mit seinen Händen doch noch abstützen.
 

Tala war sofort zur Stelle und kniete sich neben ihn, wollte ihn am Arm berühren, stockte jedoch im nächsten Moment. Kais Augen blickten starr und geweitet auf den Boden, während er schwer Luft durch den Mund ausstieß und ihm an der Stirn kalter Schweiß herab zu laufen begann.

Es war ein beunruhigendes Bild. Dem Älteren kam es so vor, als wäre Kai an einem weit entfernten Ort. Irgendwo, nur nicht hier bei ihm.

Zögerlich hob der rothaarige Mechaniker schließlich seine Hand und streifte sanft damit über die Schulter des Silberhaarigen und dann über dessen Rücken. Jäh trat wieder ein fester Ausdruck in die rubinroten Augen des anderen zurück, während sich im ersten Augenblick Kais Hände in der braunen Erde festkrallten und diese ganz plötzlich wieder losließen.

Ganz langsam richtete sich - leicht gestützt von Yuri,welcher immer noch kein Wort hervorbrachte - der Jüngere wieder auf.
 

Kai blieb auf der Erde knien und warf einen kurzen, immer noch abwesend wirkenden Blick zu dem Rothaarigen und starrte dann wieder über das Gelände bis zur Tribune hin.

Dann senkte er seinen Blick erneut, sodass seine silbernen Vorderhaare ihm ins Gesicht fielen und Yuri den Blick auf dieses verwehrten.

„Es war nicht immer so -“

Als der Jüngere fast wispernd die Stimme erhob, blickte ihn der Rothaarige von der Seite her verwundert an, da er nicht verstand, worauf Kai hinaus wollte. Dennoch schwieg er und ließ seinen Gegenüber gewehren. Wartete geduldig ab.
 

Parallel dazu hob Kai seine, von der Erde schmutzigen, Hände und schien jene beinahe apathisch anzublicken.

„Ich... ich war nicht immer so. Es hat sich so viel verändert, schon komisch.“

Ein bitteres Lächeln schlich sich auf die Lippen des jungen Fahrers.

„Ich hatte Freunde, gute Freunde. Eine Familie, ein Zuhause - ein Ziel. Doch dieses Ziel... das hier, es hat alles kaputt gemacht“, sprach er traurig zu Ende und deutete mit einer Hand auf die Rennstrecke.

„Durch meine Entscheidung für das Leben als Profimotorradfahrer, habe ich mir alles zerstört, was ich je geliebt habe. Ich verlor einen meiner Freunde, verleugnete mein Zuhause und wandte mich von meiner Familie ab. Die Aufmerksamkeit, das Geld, die Rennen, alles veränderte mich Stück für Stück.“
 

Kurz stockte er und Tala war sich sicher, dass er ein Schluchzen seitens seines Gegenübers vernommen hatte, ehe dieser fortfuhr mit seiner Geschichte.

„Anfangs habe ich es nicht bemerkt... und als ich es doch tat und mich immer mehr und mehr zurückzog - für Außenstehende kühl und undurchschaubar wurde, weil ich dieses Interesse, das ich von allem und jedem bekam, nicht mehr ausstehen konnte, da war es mir egal. Es war mir egal, weil ich ihn an meiner Seite wusste. Er kannte, verstand und leitete mich. Er half mir nicht an meinem erreichten Ziel komplett zu verzweifeln und am Ende noch verrückt zu werden.“
 

Kai seufzte daraufhin schwer und rieb sich zugleich den Schmutz von seinen inneren Handflächen. Yuri war immer noch nahe bei ihm und umfasste Kais Schulter, zog den Silberhaarigen mit sanfter Gewalt zu sich, sodass dieser im nächsten Moment seinen Kopf auf die Brust des Rothaarigen, der neben ihm hockte, legte.

„Solange wenigstens er noch zu mir stand, fühlte ich mich dazu bereit, der ganzen Welt entgegenzutreten, es wäre okay gewesen. Kein Problem, solange noch er als mein Freund an meiner Seite war. Mit ihm konnte ich lachen... mich aussprechen. Er kannte meine Zweifel, meine Wut - einfach alles. Er teilte sie auch mit mir, schließlich stand er, wie ich, ebenso ständig im Kreuzfeuer der Öffentlichkeit.“
 

„Doch gerade hier - gerade hier, wo ich doch mein Leben lang hatte sein wollen, um meinen Traum... unseren Traum, ausleben zu können, da nahm mir das Schicksal alles und warf mich einfach zu Boden.“

Yuri erhob seinen Blick von dem Jüngeren und ließ ihn ein weiteres Mal über die Ebene streifen.

Daher hatte er also an diesem Ort jenes seltsame Gefühl verspürt?

Über Kai brach zugleich ein ganzer Sturm an Gefühlen herein. Er hätte am liebsten laut und verzweifelt gelacht und doch zugleich auch einfach nur geweint.

Doch irgendwie konnte er in diesem Moment beides nicht tun, obwohl ihm danach war...
 

„Ich erinnere mich noch an diesen Tag, als wäre es gestern gewesen. Als wäre gar nicht schon so viel Zeit vergangen. Es ist fast so als könnte ich immer noch seine Stimme vernehmen, ihn immer noch an meiner Seite spüren, so als ob sich nichts verändert hätte zwischen uns. Doch gleichzeitig... gleichzeitig weiß ich, dass das nur Einbildung ist, alles Lüge, ein Trugbild meiner Gedanken und das... das ist einfach nicht fair.“

Kais eine Hand, die zuvor nur leicht auf Talas Hemd gelegen hatte, vergriff sich nun fest im Stoff, während ein weiteres Schluchzen die Kehle des jungen Fahrers verließ.

Tala schlang zugleich fester seine Arme um Kai. Sie mussten schon einen seltsamen Anblick angeben, wie sie beide hier so im Sand neben der Fahrbahn hockten.
 

Doch den Rothaarigen kümmerte sich auch schon im nächsten Augenblick nicht mehr darum. Jetzt war Kai das Wichtigste. Er wusste, dass es dem Silberhaarigen viel Überwindung kostete, sich nochmals an alles zu erinnern und ihm alles zu gestehen. Langsam fügte sich so für ihn auch alles zusammen. Diese anfängliche Kälte, dann diese Unsicherheit in manchen Momenten, oder gar die Blicke des anderen, die er anfangs nicht hatte deuten können.

Kai hatte sehr gelitten wie es schien; das war ihm so gar nicht bewusst gewesen.
 

Er hatte zu Beginn, bevor er Kai richtig gekannt hatte, gedacht, dass der andere einfach nur sehr stolz war und es nicht mochte, auf seine Vergangenheit als Rennfahrer angesprochen zu werden - auch wegen des Vorfalls, der vor einiger Zeit durch die Medien gelaufen war.

Mittlerweile konnte der Rothaarige sich auch schon denken, wen Kai die ganze Zeit über gemeint hatte. Damals, als er die Nachrichten verfolgt hatte, hatte man oft gesagt, dass die Ära der Blitze nun wohl beendet wäre. Da er sich jedoch nicht für den Motorrennsport interessierte – was sich bis heute nicht verändert hatte – hatte er jedoch einfach zu einem anderen Sender geschaltet und den Vorfall mit der Zeit vergessen.
 

Doch jetzt ahnte er, dass dieser verunglückte Fahrer wohl Kais Freund gewesen war und sie als Team diese berüchtigten Blitze des Motorradrennsports gewesen waren.

„Damals hat er mich abgeholt - wie jeden Morgen. Wir haben vor dem letzten Rennen der Saison noch eine Runde um die Stadt drehen wollen. Wir hatten bereits unseren eigenen Weg dafür gehabt. Immerzu haben wir dabei die kleineren Seitenstraßen benutzt. Am Ende haben wir außerdem meistens ein kleines Gefecht ausgetragen, bei dem eigentlich so gut wie immer er gewonnen hat. Stattdessen habe ich dafür immer auf der Rennstrecke gesiegt -“

Kais Griff löste sich wieder von Yuris Hemd, während er sich zugleich Talas Griff entzog.
 

„Schon komisch, nicht war? Mittlerweile denke ich, dass er mich immer hat gewinnen lassen... dieser Mistkerl. Aber so war er nun mal.“

Ein leichtes Lachen entwich Kais Kehle. Es hörte sich so rau und erzwungen an, das es Yuri einen leichten Schauer bescherte. Zugleich hielt der Silberhaarige seinen Kopf immer noch gesenkt - verwehrte weiterhin Tala den Blick auf sein Gesicht.

„Als... als wir dann hier ankamen, war eigentlich alles wie immer. Das Team war in guter Stimmung und zuversichtlich auf einen weiteren Doppelsieg zum krönenden Abschluss unserer guten Partnerschaft in jenem Jahr. Wir hatten in der Mechanikwertung die höchste Punktzahl und auch als Fahrer hatten wir für das Team einen beträchtlichen Punktestand erlangt. Alles schien so wie immer - er war wohl zu perfekt.“
 

„Erst als wir unsere Maschinen zum Start schoben, wurde ich leicht unruhig. Selbst als wir bereits auf unseren Motorrädern saßen und den Beginn des Rennens erwarteten, warf ich ihm immer noch einige Blicke zu. Irgendetwas hatte mich aufgerührt und ich wusste nicht, was es war. Ich versuchte diese Gefühle zu verdrängen, indem ich an unseren gemeinsamen Sieg dachte und mir vorstellte, wie wir danach am Abend ausgiebig feiern würden. Es würde halt so sein, wie es immer war! Nichts würde sich verändern, gar nichts! - So einen Mist redete ich mir ein und schob die Unruhe schließlich auf meine Anspannung. Vergaß dabei, dass ich eigentlich niemals bei einem Rennen zuvor angespannt oder aufgeregt gewesen war.“

Kais bitteres Lächeln verschwand auf einmal.

Eine lange Stille trat zwischen den beiden Männer ein.

Doch Yuri wartete immer noch geduldig ab. Ließ dem anderen alle Zeit der Welt.
 

„Und dann... in der letzten Runde, wir lagen vorne, sahen schon gedanklich das Ziel und den Sieg vor unseren Augen, holte ein junger Fahrer plötzlich auf. Er überholte blitzschnell meinen Freund und wollte auch bei mir vorbeiziehen... Nur war ich gerade schon hier in diese Kurve gefahren. Er wollte mich wahrscheinlich abdrängen oder zum Abbremsen bewegen - weiß Gott, was er sich gedacht hat. Jedenfalls drängte er sich noch in die Innenbahn der Kurve. Ich war jedoch bekannt dafür, dass ich die Kurven riskanter Weise sehr eng nahm, worauf er nicht vorbereitet gewesen war...

Und ich war auch überrascht gewesen, weil er einfach so plötzlich neben mir auftauchte und ich nicht mehr abfahren konnte, weil ich die Maschine schon zu weit auf die Seite verlagert hatte. Gleichzeitig war er einfach noch zu unerfahren als dass er in dieser Situation hätte richtig agieren können...“
 

Yuri zog den Silberhaarigen wieder zurück in seine Arme, als dieser plötzlich am ganzen Körper zu zittern begann.

„Natürlich stürzten wir... Irgendwie schaffte ich es dennoch meine Maschine so mit meinem Gewicht zu verlagern, dass ich nicht direkt auf die andere Maschine und den jungen Fahrer stürzte - das wäre wohl auch sein Ende gewesen, denn dann hätte ihn meine Maschine erdrückt...

Stattdessen prallte ich nur leicht gegen sie, sodass er einen Stoß erhielt und außerhalb der Fahrbahn in den Sand stürzte. Dadurch, dass er jedoch vor Angst gelähmt war, konnte er sich nicht von seiner Maschine lösen und schlitterte mit dieser direkt in einen Stapel Reifen hinein“, sprach Kai mit zittriger Stimme und schluckte einmal schwer, bevor er wieder sprach.
 

„Ich selbst versuchte meine Maschine so gut wie möglich von der Fahrbahn zu bringen. Das einzige Problem dabei: eine rutschende Maschine lässt sich natürlich nicht so gut leiten.“ Ein abfälliger Laut trat über Kais Lippen.

"Irgendwann konnte ich mich dann auch nicht mehr halten und musste loslassen, rollte quer fast über die gesamte Fahrbahn... Ich hatte unglaubliche Schmerzen, mir tat alles weh und ich konnte mich kein Stück rühren.

Ich hatte diesen seltsamen Geruch von Benzin und Blut um mich herum. Ich versuchte meine Augen aufzuschlagen, wurde jedoch von einer plötzlich Übelkeit und Kraftlosigkeit übermannt - schließlich verlor ich das Bewusstsein.“

Kai hielt ein weiteres Mal ein.

Zum ersten Mal seit langer Zeit, blickte er wieder zu Tala auf.
 

Und dieser musste sich im nächsten Augenblick ganz schön zusammenreißen, um nicht zu erschrecken. In den Augen seines Gegenübers sah er unerwartet so viele verborgene Emotionen.

Angst, Hass, Verzweiflung...

Einsamkeit, Trauer, Schmerz, Bedenken - alles schien sich miteinander zu verbinden und dieses Rubinrot zu bilden.

„Doch nur für kurze Zeit, wahrscheinlich sogar nur für paar Sekunden. Als ich wenig später wieder zu mir kam, hätte ich am liebsten laut aufgeschrien. Denn genau in dem Augenblick als ich meine Augen wieder öffnen konnte, musste ich mitansehen wie mein Freund meiner Maschine, die noch auf der Fahrbahn lag, nicht mehr ausweichen konnte, mit seinem Motorrad dagegen prallte und ihn der Zusammenstoß mit seiner Maschine in die Luft hob. Als erstes sah es so aus, als könnte er noch die Kontrolle über sie wahren, doch als er wieder auf dem Boden aufkam, rutschte sie ihm weg, sodass er mit ihr eine lange Strecke mitgezogen wurde und sich nicht von ihr lösen konnte.“
 

Die ersten Tränen traten Kai plötzlich in die Augen, während er sich von Talas Gesicht abwandte und nun wieder seinen Blick auf die Rennstrecke, dann auf den Stapel mit Reifen und die Wand kurz vor der Zuschauertribüne lenkte.

„Die Kraft, welche die Maschine bekommen hatte, war sogar so stark gewesen, dass sie bis zu den Reifen nicht zum Stillstand kam. Mit voller Wucht knallte sie gegen diese, doch es waren zu wenige.

Sie gaben nach, sodass die Maschine erst mit dem Aufprall auf der dahinterliegenden Wand zum Stillstand kam. Mein Freund geriet dabei zwischen - er... er geriet zwischen Maschine und Wand und wurde... Er wurde -“
 

Kais Stimme versagte, er hob eine Hand zu Mund und schaute daraufhin wieder zu Boden, unterdrückte ein weiteres Schluchzen, während er seinen Tränen freien Lauf ließ, sie unaufhaltsam seine Wangen herabliefen und schließlich auf den sandigen Boden tropften...
 

Im nächsten Moment schüttelte er leicht seinen Kopf.

„Ich versuchte mich zusammenzureißen, aufzustehen und zu ihm zu rennen - ich konnte es nicht. Verdammt noch mal, ich konnte es nicht! So schrie ich verzweifelt seinen Namen, um eine Antwort zu erhalten.

Irgendein Zeichen, ob er... ob er noch - Gott, die Haltung in der er an der Wand mit der Maschine lag - so seltsam verdreht... Überall Bruchstücke des Motorrads. Der beschädigte Helm. D-das Glas und dann dieses... dieses viele Blut. Überall... einfach überall.“

Kai gab einen verzweifelten Schrei von sich und schlug seine zur Faust geballte Hand auf den Boden.
 

„Ich wollte einfach nur zu ihm. Ihm helfen... einfach nur zu ihm. Mir war egal, wie schwer ich verletzt war, wie es mir ging. Ich wollte in diesem Moment einfach nur zu ihm. Ich wollte ihn retten! Er hatte es doch so oft in meinem Leben für mich getan. Ich wollte ihn nur retten... Für mich schien eine Ewigkeit zu vergehen, ehe die ersten Sanitäter kamen. Ich war so außer mir und mit den Nerven am Ende, dass ich sie von mir stieß, als sie mich versorgen wollten. Ich rief, dass sie zu ihm rennen sollten, ihn vom Motorrad ziehen sollten, ehe es explodiere... Man versuchte mich zu beruhigen, indem man mir sagte, dass Hilfe zu ihm unterwegs war -“
 

„Doch ehe die Sanitäter bei ihm angelangt waren, hatte sich das Feuer auf der Maschine bereits so weit ausgebreitet, dass es den Tank erreichte und dieser daraufhin explodierte. Als ich dann die Flammen sah - wie sie in gewaltiger Höhe in den Himmel schossen, schrie ich mir voller Verzweiflung die Seele aus dem Leib... Riss mich von den Helfern los und versuchte aufzuspringen, schaffte es für den ersten Moment, fiel jedoch nach einem Schritt bereits wieder hart zu Boden. Im Fall rief ich ein letztes Mal nach ihm.

Dachte, dass ich endlich eine Erwiderung hörte... zwar leise, aber ich dachte sie gehört zu haben. Doch ehe ich noch etwas tun konnte, wurde es mir Schwarz vor Augen...“, beendete Kai, während seine Stimme immer leiser wurde.
 

Plötzlich wirbelte der junge Fahrer wieder zu Tala herum und umarmte diesen jäh, klammerte sich verzweifelt an jenen. Fest schlang der Rothaarige seine Arme um seinen Gegenüber und drückte dessen Körper an sich, spürte dabei eine kalte Nässe an seinem Hals, die von Kais Tränen herrührte - doch das war ihm in diesem Augenblick völlig egal.

Sie saßen sehr lange Zeit so da.

Yuri wiegte den Jüngeren leicht in seinen Armen, wie man es für gewöhnlich bei Kindern tat, wenn diese weinten. Zugleich strich er dem Silberhaarigen manchmal sacht über den Rücken. Wollte Kai damit zeigen, dass er bei ihm war und auch nicht von seiner Seite weichen würde.
 

„Ich konnte... ich konnte ihm nicht helfen. Warum nur war ich so schwach gewesen... Wieso konnte ich ihm nicht helfen?!“

Erst jetzt verstand Tala, dass Kai viel einsamer und trauriger war als er es sich hätte jemals denken können. Wie sehr er sich doch in dem Silberhaarigen getäuscht hatte, es war schon fast beschämend für ihn...

„Sssch... ist schon gut. Du kannst nichts dafür! Dich trifft keine Schuld“, wisperte er seinem Gegenüber sanft ins Ohr und strich ihm daraufhin durch die Haare.
 

Yuri wusste, dass er sich unbeholfen anstellte, doch er hätte auch niemals erwartet, dass Kai ihm gegenüber so viele Gefühle zeigen und ihm so viel über sich offenbaren würde. Es war eine völlig neue Situation auf einer völlig neuen Ebene ihres gegenseitigen Vertrauens...

„Niemand kann etwas daran ändern - niemand, Kai! Keiner vermag es, das Schicksal zu ändern. Glaube mir, auch ich war verzweifelt und habe mir gewünscht die Uhr zurückzudrehen, um meinen Vater zu retten. Ich konnte es auch nicht -“

Kurz stoppte Tala in seinem Reden und überlegt für einen Moment, wie er am besten fortfahren sollte.
 

„Doch es hatte gewiss alles einen Sinn. Du darfst der Vergangenheit nicht hinterher trauern, daran wirst du nur zugrunde gehen. Du musst dich ihr zwar stellen, aber nicht verzweifelnd mit ihr untergehen. Du tust dir damit keinen Gefallen! Du musst kämpfen und leben!

Das Leben lieben, das man dir geschenkt hat! Du darfst es nicht einfach wegwerfen... Auch wenn du einmal aus der Bahn geworfen wurdest und auch wenn nicht alles nach deinem Plan verlaufen ist - du musst dein Leben weiterführen für dich und auch für deinen Freund! Denkst du nicht, dass er es nicht auch so gewollt hätte?“
 

Kai drückte sich noch etwas fester gegen den Älteren, mittlerweile hatte er aufgehört zu zittern und auch schien er nicht mehr so stark zu weinen.

„Gare... Gare, es tut mir so Leid - so unendlich Leid! Verzeih mir, ich konnte dir nicht helfen... Wäre ich doch an deiner Stelle gestorben, verzeih -“

Ehe der junge Rennfahrer seinen Satz zu Ende bringen könnte, hatte Yuri in plötzlich mit seinem Händen fest am Gesicht gepackt und zwang daraufhin den Silberhaarigen ihn direkt anzusehen.

Saphirblaue, kalte Augen trafen auf rubinrote, schimmernde. Festes Eis auf flackerndes Feuer. Die Zeit schien still zu stehen...
 

Im nächsten Augenblick jedoch verstärkte sich Talas Griff um Kais Gesicht, welcher darauf ein leises, schmerzvolles Stöhnen von sich gab.

„Nein Kai, nein - so nicht! Hörst du mich?! So nicht! Lass dich nicht in die Vergangenheit ziehen! Du musst kämpfen! Du musst Vergangenes in Ehre wahren, doch darfst du dein Herz und deine Seele nicht daran verlieren, sonst versinkst du in deiner Vergangenheit - vielleicht für immer. DAS DARFST DU NICH! Hörst du?! Tu das nicht! Denn... denn auch hier gibt es Menschen, die dich achten und b-brauchen... Die dich - die dich lieben! Kai, hörst du, ich liebe dich!
 

Von Verzweiflung erfasst, beugte sich Yuri zu seinem Gegenüber herunter, der ihn geistesabwesend aus geröteten Augen anstarrte. Im nächsten Augenblick legte Tala für einen kurzen Moment seine Lippen auf die des Silberhaarigen; dann begann er Kai, mit einer für ihn selbst ungewohnten Sanftheit, die Tränen vom Gesicht zu küssen.

„Jetzt bin ich bei dir. Ich gebe jetzt auf dich Acht, so wie dein Freund es früher getan hat. Daher hätte auch dein Freund gewollt, dass du weiterlebst und glücklich wirst. Dass du für euch beide ein erfülltes Leben führen kannst und glücklich wirst! Und auch ich brauche dich. Lass mich nicht allein, Kai. Nicht jetzt -“
 

Yuris Stimme wurde zum Ende hin immer leiser und verzweifelter, während er wieder auf den Silberhaarigen blickte. Dessen Tränen waren versiegt. Nur noch dieser abwesende, gar unheimliche Blick war geblieben.

Doch jäh wandelte dieser sich und das starke, ausdrucksvolle Rot kehrte zurück. Zugleich erklang eine heisere, unsicher klingende Stimme seitens Kai.

„T-Tala.“

Der Rothaarige war im selben Augenblick so froh darüber, dass er seine Beherrschung vergaß und den anderen froh in seine Arme schloss, leicht lachte vor Glück.
 

Kai fühlte sich ausgelaugt und fertig, doch irgendwie auch befreit und innerlich ausgeglichen. Er war zwar im vorherigen Moment zu abwesend gewesen als das er Talas letzte Worte hätte vernehmen können, doch er hatte den Rothaarigen immer an seiner Seite gespürt. Es war fast das gleiche Gefühl, wie damals bei Gare.

Vielleicht sogar etwas intensiver...

Als Talas Arme sich um ihn schlossen und jener ihn überstürzt umarmte, war er im ersten Augenblick zu perplex. Doch als sein Blick wieder auf die Rennstrecke und den Unfallort fiel, sah Kai dort plötzlich eine ihm wohlvertraute Person.

Sie lächelte ihn an und hob ihm die Hand grüßend entgegen und nickte ihm im nächsten Augenblick zu - wandte sich dann jedoch sogleich von ihm ab und schien gehend im Licht der untergehenen Sonne zu verschwinden.
 

Auf Kais Lippen breitete sich daraufhin ein leichtes Lächeln aus.

Etwas zögerlich hob er sogleich seine Hände und legte sie auf Talas Rücken, erwiderte die Umarmung. Jetzt brauchte er nicht mehr zurückzudenken an die Vergangenheit. Sein Platz war nicht mehr dort, sondern hier. Hier bei Yuri.

Hier, wo er gebraucht wurde. Hier, wo er jemanden hatte, der an seiner Seite verweilen wollte, trotz seiner vielen Mängel. Auch hier gab es jemanden, der ihn schätze und brauchte und es wurde Zeit, dass er demjenigne das gab, was ihm Gare damals gegeben hatte... Und vielleicht, vielleicht würde ja Tala dieser jemand sein...
 

Natürlich würde jener niemals den Platz seines Freundes in seinem Herzen einnehmen können. Das wäre schließlich gegenüber beiden nicht fair gewesen.

Doch Yuri würde einen ebenso wichtigen erhalten, das stand ohne jegliche Zweifel für Kai fest. Denn das war er dem Rothaarigen wahrlich schuldig.

Er würde es nochmals versuchen. Er würde versuchen wieder so glücklich zu werden, wie er es damals, vor seinem Leben als Profimotorradfahrer, gewesen war.

Damals, als er noch mit seinen beiden besten Freunden ein unglaubliches Team gebildet hatte. Damals, als er wirklich frei gewesen war...
 

„Ich danke dir... mein Freund“, wisperte Kai, mit dem Gesicht seines Freundes vor seinem inneren Auge, das langsam zu verblassen begann.

Zugleich schloss er seine Augen und genoss es, Tala so nah zu sein.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Lange Zeit später lösten sie sich schließlich voneinander. Die Sonne war bereits untergegangen, doch es war noch hell. Nur langsam würde die Nacht kommen...

Tala lächelte seinen Gegenüber sanft an und hob seine Hand zu dessen Wange, strich leicht über die verwischte, blaue Farbe von Kais Streifen.

„Jetzt sind sie schon fast ganz ab“, murmelte er und kümmerte sich nicht darum, dass auch ein Teil an seinem Hemd wiederzufinden war.

Kai erwiderte hauchzart das Lächeln und lehnte sich etwas gegen Yuris Hand, legte seine eigene auf diese, als jener sie wieder wegziehen wollte.
 

„Das ist okay. Ich brauche sie jetzt nicht mehr“, meinte er ruhig und gestattete es, dass Tala ihm die letzten Reste der blauen Farbe von den Wangen wischte.

„Warum das?“, ermittelte der Ältere zugleich.

Kai schloss die Augen, als Yuri über seine Wangen strich. Als schließlich keine Farbe mehr auf ihnen vorzufinden war, öffnete er sie wieder und begegnete dabei Talas erwartungsvollem Blick.
 

„Anfangs trug ich die Streifen, weil mein Vater sie immer getragen hatte, als er illegale Motorradrennen auf den Straßen gefahren war. Ich wollte seinem Beispiel folgen und legte sie nach seinem Tod als Erinnerung an ihn an.

Doch als ich Profi wurde, vergaß ich ihn und mein Zuhause, weil ich für meinen Traum das alles aufgeben musste. Man sah es in der Szene aus der ich kam nicht gern, wenn man sich von dieser löste und so wurde ich verstoßen - und legte damit auch die Zeichen ab.

Nachdem ich den Rennsport aufgegeben hatte, fielen sie mir wieder ein. Und als ich auf dich traf, fühlte ich mich in meine Vergangenheit zurückversetzt, sodass ich sie wieder anlegte. Sie waren sozusagen ein Zeichen dafür, dass ich wieder zu meinem Ursprung zurückgekehrt war, dass ich mich in meine Vergangenheit zurückversetzt fühlte, in der ich frei und ungebunden gelebt habe. Immer wenn dies so war und ich diese Gefühle verspürte, legte ich sie an.“
 

„Und wieso - ?“

„Wieso brauche ich sie jetzt nicht mehr?“, brachte Kai Talas Frage lächelnd zu Ende. Dieser nickte daraufhin nur.

Der Silberhaarige lehnte sich im nächsten Augenblick vor, sodass seine Stirn die von Yuri berührte und sie sich sehr nahe waren.

„Das liegt doch wohl auf der Hand! Weil ich nicht mehr in der Vergangenheit leben muss, um mich glücklich und frei zu fühlen, um wieder der zu sein, der ich einmal war. Schließlich... schließlich werde ich doch hier in der Gegenwart gebraucht“, sprach Kai und machte kurz eine Pause.

„ - Sonst wäre ein nerviger, rothaariger Typ wohl ganz schön traurig und das kann ich wohl schlecht zulassen.“
 

Beide lächelten sie sich daraufhin an.

Zwischen die beiden jungen Männer legte sich zugleich eine merkwürdige Atmosphäre.

Wie gebannt blickten die beiden sich gegenseitig in die Augen.

Tala grinste immer noch, während das Lächeln von Kais Lippen gewichen war.

Dieser näherte sich im nächsten Augenblick seinem Gegenüber bedächtig, schloss leicht seine Augen und nahm sanft Yuris Gesicht in seine Hände, während sein Herz schneller zu schlagen begann.
 

Auch Talas Grinsen verschwand, während auch er seine Augen schloss und dem Jüngeren zu gern entgegen kam.

Im nächsten Augenblick berührten sich ihre Lippen zu einem langen, leidenschaftlichen Kuss.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Nachdem sie sich nach langer Zeit voneinander gelöst hatten, waren sie aufgestanden und hatten die Maschine zurückgebracht.

Auf der Rückfahrt sprachen sie kein Wort miteinander.

Doch das brauchten sie auch nicht.

Was dort auf der Rennstrecke zwischen ihnen geschehen war, zeigte nur zu deutlich wie nahe sie sich schon gekommen waren.

Für beide mochte es erschreckend und zugleich erfreulich sein, wie schnell sie sich aneinander gewöhnt hatten und wie gut der andere doch einen zu verstehen schien...

Man hätte wirklich meinen können, dass sie füreinander bestimmt waren und nun durch eine wahrlich seltsame Fügung des Schicksal zueinander gefunden hatten.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Als sie wieder in der Werkstatt ankamen, waren die anderen bereits nicht mehr da.

So hatte Yuri schnell den Toreingang aufgeschlossen, sodass Kai den Wagen hatte reinfahren und dort abstellen können.

Nachdem sie das erledigt hatten, fuhren sie auf Kais Maschine zu diesem nach Hause. Dort stellte der Silberhaarige sie neben seinem roten Pick-up ab und wartete darauf, dass Tala als erstes abstieg.

Jäh wurde er dabei von einer plötzlichen Unruhe ergriffen...

Jetzt würde es so weit sein, dass er das, was er sich vorgenommen hatte, würde umsetzen müssen.
 

Erneut schlug ihm dabei das Herz fest gegen seine Brust, dass er schon glaubte, es würde seinen Brustkorb sprengen.

Als Tala schließlich abgestiegen war, schluckte er noch einmal und zog sich dann den Helm vom Kopf. Anschließend stieg er ebenso von der Maschine herunter.

Mit seinem Schlüssel öffnete Kai im Anschluss per Kopfdruck die Garage und rollte seine Maschine dort hinein. Tala folgte ihm mit den Helmen, da er Kai seinen zuvor abgenommen hatte, damit jener freie Hände für seine Maschine hatte.
 

Kai entging dabei Yuris Blick keinesfalls nicht, als jener auf seine weitere Maschine, eine BMW R 1100 RT blickte, die durch ihren roten, durch das Garagenlicht schimmernden, Mantel dem Älteren sogleich ins Auge fiel.

Im Gegensatz zu seiner Ducati, war diese ein ganzes Stückchen länger, dafür - trotz ihres Mantels - auch schmaler und somit zugleich wendiger. Beide Maschinen hatten ihre Vor- und Nachteile, wie es bei jedem Motorrad der Fall war.
 

Kais Ducati war für längere und schnellere Fahrten besser als das andere Motorrad geeignet, welches sich wiederum eher für Kurzausflüge oder Spazierfahrten eignete. Dafür hatte der Silberhaarige in seine RR Ducati MH900e auch mehr Geld zum Aufbessern stecken müssen. Da die Teile fast doppelt so teuer gewesen waren, als die der BMW-Maschine, obgleich jene später auf den Markt gekommen war. Und seine silbern-schwarze Lady hatte dafür auch mehr angebrachte Einzelheiten, als seine zweite Maschine.

So zum Beispiel besaß sie seitliche Luftführungen die halfen, die Temperatur des hinteren Teils des Zylinders niedrig zu halten und den Motor somit effektiver machten.

Der Silberhaarige hatte es sich zudem erlaubt, auch die Ölkühlung zu überarbeiten, um dem Bike seinen persönlichen Schliff zu verpassen; so beispielsweise, beim Mantel, den er sich völlig neu gestaltete, indem er auffälligere und aggressivere Farbelemente miteinbezog und somit ein richtiges Kunstwerk aus ihr gemacht hatte.
 

Auch das Innenleben blieb nicht von einem Umbau verschont. Der Motor wurde auf Hochtouren gebracht, ein neues elektronisches Benzineinspritzsystem wurde hinzugefügt und die Gänge wurden durch die Verbesserungen auch mit erhöht. Natürlich durfte eine neue Lackierung ebeneso nicht vergessen werden...

Kai hatte viel Arbeit und Zeit in diese Maschine investiert, doch am Ende hatte es sich für ihn wirklich gelohnt.

Der roten BMW hatte er nicht so viel Zeit geschenkt. Als er sie einst einmal in einem Laden gesehen und sie sich daraufhin geholt hatte, war ihm nach dem Kauf plötzlich die Lust auf eine Umgestaltung der Maschine vergangen.
 

Die von der Optik her sportlich wirkende Maschine bestach zwar nicht gerade mit ihrer Schönheit, doch mit ihrer Innenausstattung dafür umso mehr.

Die für BMW typisch elegante und kompakte Front wurde durch die zusätzliche Sportscheibe sowie der schwarzen Blinkerelemente und Handprotektoren betont. Der Rest des Äußerlichen war eher gewöhnungsbedürftig und hätte sich Kai nicht dazu durchringen können, ihr wenigstens einen Mantel anzubauen, würde sie wohl noch hässlicher erscheinen.

Doch das Aussehen war bekanntlich nicht alles.

Sie bestach dafür mit ihrer maximalen Zuverlässigkeit, die sie mit ihrem Sekundärantrieb, welcher durch eine Kardanwelle erfolgt, und einen minimalen Wartungsaufwand gewährleistete, zeigt. Und auch ihre Bremsen, die über eine Sonderausstattung verfügten, machten sie dennoch zu einer ganz guten Wahl.
 

Kai wandte im nächsten Augenblick seinen Blick von der Maschine ab und stellte dafür seine Ducati neben sie, nahm dann eine Plane, die auf der BMW Maschine gelegen hatte und zog diese über die Ducati, Tala trat ihm dabei sogleich hilfreich zur Seite...

Nur wenige Minuten später verließen sie gemeinsam die Garage.

Kais Aufregung stieg dabei wiedermals an als er in Richtung Haustür gehen wollte.

Plötzlich jedoch spürte er Talas Hand an seiner, wie diese ihn zurückhielt. Sogleich wirbelte er verwundert herum und blickte in Yuris heiteres Gesicht.
 

„Komm schon, Schöner! Die Nacht ist noch zu jung, um sich vor dem Fernseher auf der Couch zurückzulehnen!“, meinte dieser lächelnd und ließ Kais Hand wieder los.

Elegant zog Kai eine Augenbraue hoch und blickte seinen Gegenüber ungläubig an.

„Und was schlägst du vor?“

„Das wirst du schon sehen, lass uns erst einmal fahren! Aber diesmal nehmen wir deinen Wagen. Für heute reichen mir diese Taschenraketen wirklich!“

Kai konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und nickte schließlich.

So warf er dem Rothaarigen seine Autoschlüssel zu und stieg neben diesem auf den Beifahrersitz ein.

Kurz darauf waren sie wieder unterwegs...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Bereits fünfzehn Minuten später hielten sie auf dem Parkplatz, welcher auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom „Tropical Thunder“ lag.

Kai konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, nachdem er den Laden erspäht hatte.

Er erinnerte sich noch gut daran wie Tala und er hier ihr erstes „Date“ gehabt hatten.

Wie sie frei über Gott und die Welt geredet hatten - oder eher gesagt, wie Tala über diese Dinge gesprochen hatte...

Er selbst hatte damals – nicht gerade erfreut über dieses Treffen – dagesessen und nur ab und zu sein Kommentar zu einigen Themen abgegeben, jedoch kaum die Initiative ergriffen. Aber bis jetzt hatte sich zwischen ihnen das Ganze auch kaum geändert. Immer noch war es oftmals so.
 

Nun... sah man einmal von dem heutigen Nachmittag ab.

Kai wusste immer noch nicht, was ihn da geritten hatte, einfach so alles was ihn bewegte aus sich ausbrechen zu lassen. Und das auch noch vor Tala!

Doch dieser war Gott sei Dank sehr verständnisvoll gewesen und hatte ihn aufgefangen, etwas, das man seit sehr langer Zeit nicht mehr bei ihm getan hatte.

Dafür war er dem Rothaarigen äußerst dankbar und es bestätigte nur noch zusätzlich sein Gefühl und das, was er sich für den heutigen Abend vorgenommen hatte.
 

Yuri hatte so viel für ihn getan, er wollte es ihm zurückzahlen.

Wenn auch auf eine Art, die der Rothaarige vielleicht nicht von ihm erwarten würde.

Doch das war umso besser, schließlich wollte Kai Tala alle Seiten von sich zeigen.

Die wohl verletzlichste und einsamste hatte der Ältere heute bereits erlebt - und war dabei unglaublich einsichtig dem gegenüber gewesen.

Es hatte wirklich gut getan, sich jemanden anzuvertrauen. Jetzt erst spürte Kai, dass wirklich jemand an seiner Seite war und dieser Gedanke festigte sich auch immer weiter in ihm und ließ ihn neuen Mut schöpfen.
 

Und hoffen, darauf, dass er eines Tages wieder so unbekümmert und lebensfroh werden konnte, wie er es einst einmal gewesen war.

Wobei er gestehen musste, dass er durch Tala den ersten Schritt in diese Richtung getan hatte.

Denn bei diesem konnte er wirklich einmal seine kühle Fassade ablegen und sich ganz dem anderen hingeben. Dieser verstand ihn gut und griff ihn nicht an.

Er akzeptierte ihn, so wie er war und das bedeutete Kai sehr viel...
 

In jenem Moment schaute er zu Yuri, der gerade den Schlüssel aus dem Zündloch zog und ihn schelmisch anlächelte.

„Ich dachte mir, ein wenig Spaß könnte nicht verkehrt sein. Schließlich bist du jung... ich bin jung... die Nacht ist jung! Und solange wir alle noch jung sind, müssen wir uns doch alle lieb haben.“

Kais Hand wanderte im nächsten Moment zur Türklinke.

„Na dann mal los“, sagte er, das Grinsen Yuris auf dessen Aussage hin erwidernd.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Nachdem sie das Lokal betreten hatten, sah Kai sogleich, dass der Laden um einiges voller war als damals, als sie das letzte Mal hier gewesen waren. Das mochte wohl entweder daran liegen, dass das Wochenende vor der Tür stand, oder aber, dass es bereits später war.

Beides konnte gut möglich sein.

Schließlich war da „Tropical Thunder“ ein beliebter Pärchentreff.

Neben gutem Service und gutem Essen wurde den Gästen auch ein herrlich romantisches Ambiente geboten, zu dem keiner nein sagen konnte.
 

Der Silberhaarige war deswegen schon etwas besorgt darum, dass sie keinen Tisch bekommen würden, doch Yuri hatte mal wieder etwas völlig anderes im Sinn.

Kai fiel dies jedoch erst auf, als jener im nächsten Moment seine Hand ergriff und ihn an der Theke, wo man für gewöhnlich seine Reservierung meldete, vorbeiging.

Verwirrt blickte Kai zu dieser und dann nach vorne zu Tala. Jener jedoch schien zielstrebig etwas zu verfolgen und blickte sich deswegen auch für den ersten Moment nicht zu dem Jüngeren um.
 

„Tala... was soll das? Wir müssen doch -“

Ehe der junge Mann zu Ende sprechen konnte, brach er den Satz auch schon ab. Seine leicht geweiteten Augen richteten sich auf eine Treppe, die im hinteren Teil des Lokals im Erdgeschoss lag.

An den Anfang des Ganges hatte man zwei große Palmen gestellt, von denen ein mit Blumen und Muscheln beschmücktes Netz herabhing, durch das man gehen musste.

Kai versuchte, sich zugleich daran zu erinnern, was Yuri ihm mal darüber erzählt hatte, doch er war sich nicht mehr so sicher.
 

Da seine Neugier jedoch größer als sein Misstrauen war, beruhigte er sich im nächsten Moment und holte zu Yuri auf, sodass jener seine Hand wieder losließ und ihn von der Seite her etwas listig angrinste.

Der Silberhaarige machte sich jedoch nichts draus.

Er kannte diese Art von Yuri ja bereits und sie störte ihn auch kaum noch.

So durchschritten sie den netzartigen Vorhang und liefen dann gemeinsam die Treppen in den Keller des Gebäudes hinunter.
 

Am Fußende der Treppe fanden sich die beiden Männer in einem langen Gang wieder, der schwarz gestrichen worden war und an dessen Wänden sich jeweils zu beiden Seiten einige Hologrammbilder befanden.

Zusätzlich hatte man in die dunkle Farbe Glitzer gestreut, welches herrlich funkelte, wenn das rötliche Licht auf es fiel, das von den Ecken des Ganges her diesen beleuchtete.

Zugleich war zu diesem Anblick laute Musik zu vernehmen, die aus dem Raum kam, der sich hinter einer großen, stählernen Tür befand, die am Ende des langen Ganges platziert worden war.
 

Als sie den Gang entlang gingen, blieb Kai an manchen Bildern für kurze Zeit stehen, damit er sie besser betrachten konnte. Yuri wartete dann immer geduldig und erwiderte Kais kurzen und scheuen Blick, wenn dieser sich zu dem Rothaarigen wandte.

Der Ältere spürte dabei instinktiv, dass sein Gegenüber noch von vorhin recht eingeschüchtert war, es jedoch weder ihm oder sich selbst zugestehen konnte. Aber daraus machte sich Tala nichts. So kannte er seinen kleinen, süßen Sturkopf.
 

Dennoch würde er das Eis, was seither wieder etwas zwischen ihnen gewachsen war, mit einem Schlag zum Schmelzen bringen und der Nachtclub, der sich unter dem Lokal des Geschäftes befand, würde einen großen Teil dazu beitragen.

Mit diesem Gedanken und einem Lächeln auf den Lippen, öffnete er die Tür zu dem Raum, aus dem die Musik dröhnte und hielt diese für Kai geöffnet, dass dieser als erster eintrat...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Nachdem sie an einem der kleinen Tische Platz genommen hatten, die um die große Tanzfläche in der Mitte des Raumes aufgestellt worden waren, bestellten sie sich sogleich Getränke.

Doch seitdem blieb es still um sie. Jeder schien seinen eigenen Gedanken nachzugehen, während sie ihre Blicke durch den Raum schweifen ließen. Es war sehr laut und stickig ein merkwürdiger Geruch lag in der Luft. Die Stimmung der Tanzenden, die von verschiedenen Lichtern bestrahlt und von einer großen Menge Rauch eingehüllt waren, war gut. Überall sah man Pärchen, die sich unterhielten oder sich anderweitig miteinander beschäftigen, wobei sie wohl nie etwas von Schamgefühl gehört hatten...

Der DJ legte schnelle Stücke auf, gemischt mit einem guten Bass. Seine Turntabels hatte er auf einer Erhöhung des Raumes in einer Ecke stehen. Ab und zu ließ er sich von einer der Kellnerinnen ein kühles Getränk bringen und ließ es sich dabei nicht nehmen, mit dieser zu flirten.
 

Kai schaute zugleich auf die Tanzfläche, was Tala etwas kränkte, da er wollte, dass dessen Aufmerksamkeit bei ihm lag. So suchte er auch verzweifelt nach einem passenden Thema zum Einstieg in ein Gespräch. Doch er fand einfach keines, bei dem er sich hundertprozentig sicher sein konnte, dass der Silberhaarige auch darauf eingehen würde. Aber das war noch lange nicht Yuris einziges Ärgernis. Viel eher wurde die Wut des Rothaarigen durch diejenigen – Männer wie Frauen - geweckt, die an ihrem Tisch vorbeiliefen und es nicht lassen konnten, dabei "notgeile" Blicke auf "seinen" Kai zuwerfen.
 

Schon vorhin hatte Tala bemerken müssen, dass Kai oft das Interesse anderer wie magisch auf sich ziehen konnte. Natürlich konnte der Silbernhaarige nichts dafür und Yuri war sich auch sicher, dass er das nicht gern oder mit Absicht tat, aber allein schon diese kühle Haltung, dieser durchtrainierte Körper und diese geheimnisvollen Augen machten ihn zu etwas Begehrenswertem.

Zu etwas Besonderem...

Jedoch sahen diese Leute nur Kais Äußeres, nicht das, was sich dahinter verbarg und dabei war das doch so viel schöner. Das war doch erst die wirkliche Besonderheit an dem Jüngeren und das, was ihn so begehrenswert für den Rothaarigen machte.

Die anderen aber sahen es nicht und für ihre Art, den Silberhaarigen so anzusehen, der doch viel Besseres verdient hatte als das, hasste Tala jene Leute in diesem Moment. Und dementsprechend taktierte er sie auch mit finsteren Blicken, wenn welche an ihnen vorbeigingen und nur all zu deutlich starrten.
 

Genau in jenem Augenblick wandte Kai sich wieder seinem Getränk zu und während er an seinem Glas nippte, warf er einen scheuen Blick auf seinen Gegenüber. Dieser sah ihn anfangs etwas bedenklich an, lächelte dann aber schwach.

Der Silberhaarige ging dieses Mal jedoch nicht darauf ein, sondern behielt seinen kühlen Blick bei.

Spätestens jetzt wussten beide, dass diese seltsame Atmosphäre zwischen ihnen, die sie nachmittags auf der Rennstrecke gespürt hatten, nun nicht mehr präsent war. Es hatte sich stattdessen etwas Bedrückendes über sie gelegt wie ein schwerer, durchsichtiger Mantel.

Das machte Yuri nachdenklich.

Aber auch so sah er, dass Kai viel angespannter war als zuvor. Woran das wohl lag?
 

„Stimmt etwas nicht? Ich hab so das Gefühl, dass dir etwas auf dem Herzen liegt.“

Zugleich beugte Tala sich vor und wollte die Hand des anderen ergreifen, während er diese Worte laut sprach. Dieser aber zog sie im selben Augenblick zurück und ergriff mit ihr stattdessen sein Glas - warf dabei wieder seinen Blick auf die Tanzfläche. Das Lied hatte gerade zu Ende gespielt und einige verließen die Tanzfläche, um sich einen Drink zu gönnen.

„Da hast du ein falsches Gefühl. Alles okay“, war die recht unterkühlte und knappe Antwort auf seine Äußerung, die den Rothaarigen etwas verdutzt dreinschauen ließ.

Was hatte er den wieder falsch gemacht, dass der Jüngere jetzt so sauer auf ihn zu sein schien?
 

Doch Yuri Ivanow wäre nicht Yuri Ivanow, wenn er nicht hartnäckig sein und sich nicht so leicht unterkriegen lassen würde.

So setzte der Rothaarige seine Bemühung um ein Gespräch fort.

„Möchtest du tanzen? Wir können ruhig -“

„Nein“, war die Entgegnung mit welcher Kai Tala einfach unterbrach, ohne dass er seine Augen von der Tanzfläche abwandte.

Langsam wurde es auch Yuri zu bunt. Er hatte ja Geduld, aber warum musste der Silberhaarige ausgerechnet jetzt damit anfangen, sich ihm gegenüber so abweisend zu verhalten?

Es war doch bisher so sein schöner Tag gewesen.

Das jetzt zu zerstören war Talas Meinung nach wirklich unnötig.
 

„Ich weiß zwar nicht, was dich wieder geritten hat... Aber bitte, wie du willst“, erwiderte er deswegen recht kühl und stierte seinen Gegenüber verärgert an. Dieser reagierte erst nicht darauf, erwiderte dann aber den finsteren Blick.

„Es tut mir ja so unendlich Leid, dass ich eine eigene Meinung besitze!“, zischte Kai im nächsten Moment verstimmt und taktierte den Rothaarigen weiterhin mit einem finsteren Blick.

„Es ist ja in Ordnung. Nur brauchst du nicht ständig andere anzufahren, wenn du einmal keine gute Laune hast, das fällt unter den Rahmen einer gewissen Freundlichkeit, die man eigentlich besitzen sollte“, erwiderte Tala kaum freundlicher.
 

„Jetzt bin ich auch noch unfreundlich! - Entschuldige bitte, dass ich lebe!“

Jetzt war Kai nicht mehr allein gereizt, sondern schon ziemlich verärgert.

Es würde nur noch ein kleines Stück fehlen, bis man bei ihm das Fass zum Überlaufen bringen würde, wie es schien.

Das bemerkte auch Yuri, der im selben Augenblick recht verblüfft dreinschaute, nachdem der Jüngere dies von sich gegeben hatte.

Dabei hatte doch alles so gut begonnen.

Gerade ging der ganze Abend den Bach herunter...

Er seufzte schwer.
 

„So habe ich das doch nicht gemeint, Kai - bitte.“

Der Silbernhaarige war jedoch zu aufgebracht um sich länger das Gerede des Älteren anzuhören. Er nach nochmals seinen kräftigen Schluck von seinem Black Russian, stellte es mit einem lauten Geräusch auf die Tischplatte zurück und sprang dann auf. Schließlich verschwand Kai in Richtung Tanzfläche, bis er zwischen den vielen Besuchern nicht mehr zu entdecken war.

Tala lehnte sich zurück, seufzte nochmals und fuhr sich dann mit einer Hand durch seine Haare.

„Na ganz toll...“

Doch nur wenige Minuten später war auch er wieder auf den Beinen und ging in Richtung Tanzfläche davon.
 

Tala brauchte auch nicht lange zu suchen. Auf Anhieb fand er den Silberhaarigen, der sich hingebungsvoll zu der schnellen und dröhnenden Musik bewegte.

Dennoch zögerte der Rothaarige wegen ihres Streits von eben, zu ihm zu gehen.

Kai selbst dachte im selben Augenblick angestrengt darüber nach, warum er gerade so wütend auf Tala reagiert hatte.

Dieser hatte ihm doch gar nichts getan. Im Gegenteil, er war schon den ganzen Tag über sehr verständnisvoll und aufmerksam gewesen.

Und wie dankte er es ihm? Indem er ihn anfuhr und gereizt auf ihn reagierte...

Freundliche Dankbarkeit.

Aber der Silbernhaarige wusste ja selbst nicht genau, woher auf einmal diese negativen Gefühle herkamen.
 

Doch in dem Moment, da sich ihre Blicke getroffen hatte, war Kai von seltsamen Empfindungen übermannt worden. Einerseits hatte er in diesen Sekunden einfach nur aufspringen und weglaufen wollen, doch andererseits war er so unglaublich angespannt gewesen, dass er still auf seinem Platz sitzen geblieben war, während er zugleich von einem heißen Schauer heimgesucht worden war.

Trotzdem war dies keine Entschuldigen dafür, dass er so mit Yuri umgesprungen war, keineswegs.

Doch was sollte er schon als Entschuldigung vorbringen?

Während er darüber nachdachte, schloss er seine Augen und seufzte schwer, konnte sich kaum noch auf den Song konzentrieren, den der DJ spielen ließ.
 

Erst als das Lied leise ausklang, öffnete er wieder seine Augen und bemerkte dabei, dass die meisten Tanzenden auf dem Weg von der Fläche waren. Auch setzte für längere Zeit kein neuer Song ein. Etwas verwundert blieb er so einfach stehen und wartete darauf, dass die Musik wieder zu spielen begann.

Doch bevor dies geschah, meldete sich der DJ des heutigen Abends bei seinen Gästen und kündigte an, dass es nun etwas schön Romantisches für die Paare unter den Leuten gebe und die Tanzfläche nun für eine Stunde ihnen gehören würde. Zugleich gab der Mann hinter den Turntabels nun seinen Posten für eine Weile auf und übergab für diesen Zeitraum die musikalische Unterhaltung einem Livesänger.

Dieser hatte sich mit seiner Band bereits in der gegenüberliegenden Ecke des Raumes auf seinen Auftritt vorbereitet, während der DJ zuvor die Songs gemixt hatte.

Mit großem Enthusiasmus dankte er seinem Kollegen und grüßte nun die Anwesenden.
 

Sauer wie Kai war, verschlechterte sich seine Laune noch etwas bei diesen Worten, sodass ein leises Knurren seine Kehle verließ, während seine roten Augen einen tieferen Ton anzunehmen schienen.

Doch dann setzte bereits wieder die Musik ein, wodurch der Silberhaarige so schnell wie möglich wieder an den Tisch, wo er Yuri vermutete, zurückkehren wollte.

Er war gerade dabei sich in diese Richtung zu begeben, als er jäh leicht eine Hand auf seiner Schulter spürte. Er wollte zu einem bösen Kommentar ansetzen und den, der es gewagt hatte, ihn zu berühren, anfahren, um seinen Groll an jenem auszulassen, als er in ein Gesicht mit zwei eisblauen Opalen und einem sanften Lächeln blickte.

Es war Tala, hintergründlich ganz sanft von der Stimme des Sängers umgeben...
 

At the mirror you fix your hair and put your makeup on

You're insecure about what clothes to wear...
 

Dieser ergriff im nächsten Moment seine Hände und führte diese über seine Schultern, ließ dann los und zog den Silbernhaarigen stattdessen nahe an sich heran. Überrumpelt fand sich Kai nahe Tala wieder.

Als er dies realisiert hatte, bildete sich eine leichte Röte auf seinen Wangen, während er etwas mürrisch zu dem Rothaarigen emporschaute, der immer noch sanft lächelte.

„Tala, wir können doch nicht -“

Ehe der Jüngere jedoch seinen Satz zu Ende sprechen konnte, lag ein Finger des Rothaarigen sacht auf seinem Mund und brachte ihn damit zum Schweigen.
 

I can't see nothing wrong
 

„Sei ruhig... Sturkopf.“

Kai zögerte noch einen Augenblick, dann legten sich jedoch seine Arme um Talas Nacken, während der Rothaarige selbst seine Hände an die Hüfte des Jüngeren legte und sie langsam zum Lied zu tanzen begannen, sich dabei an den Blicken der anderen nicht störten, die teils neidvoll oder böse auf ihnen lagen.
 

To me you look so beautiful when you can't make up your mind

It's half past eight, it's getting late
 

Die Röte war immer noch nicht von Kais Wangen gewichen.

Zugleich fingen seine Gefühle an, ein Eigenleben zu führen.

Sein Herz schlug ihm schnell gegen seine Brust, während er zögerlich ein weiteres Mal aufschaute und sich ihre Blicke somit erneut trafen.

Doch dieses Mal war es wieder anders.

Die Anspannung war verfolgen.

Die traute Zweisamkeit setzte ein, während sie gegenseitig in den Augen des jeweils anderen zu versinken schienen.
 

- It's OK, take your time...
 

Talas Lächeln war zwar von seinen Lippen verschwunden, doch stattdessen zierte ein sanftmütiger Ausdruck sein Gesicht. Sein Griff um Kai verstärkte sich dabei leicht als befürchtete er, dass dies nur ein Traum sei, von dem er gleich erwachen würde, um feststellen zu müssen, dass der Silberhaarige niemals so von ihm angetan gewesen war.

Doch zu seinem großen Glück war dem nicht so.

So schätze Yuri diesen Moment und schwor sich solange er lebte, diesen niemals zu vergessen.
 

Standing here my hands in my pockets

Like I have a thousand times
 

Alles schien so passend gemacht und perfekt für sie zu sein.

Dieser Tag, dieser Abend, diese Begegnung, dieser Tanz, dieses Lied. Sie gemeinsam.

Ganz nah beieinander, ihre Körper wie eins, den warmen Atem des anderen auf ihrer Haut vernehmend.

Es war ein berauschender Moment, für beide.
 

Thinking back it took one breath

One word to change my life...
 

Während der Sänger zum Refrain ansetzte, brach Kai den Blickkontakt zwischen ihnen, schloss genüsslich seine Augen und presste sich ein Stück näher an den Rothaarigen, legte dabei seinen Kopf auf den Oberkörper des Älteren ab und ließ sich ganz von Tala führen.

Übergab sich in dessen Hände...
 

The first time I saw you it felt like coming home

If I never told you I just want you to know...
 

Während sie gemeinsam zu dem Lied tanzten, schien die Außenwelt um sie herum vor ihnen zu verschwimmen und unrealistisch zu werden.

Das Einzige, das sie jetzt wahrnahmen und für wichtig befanden, waren sie selbst.

Die gegenseitige Wärme, die sie sich schenkten...
 

You had me from hello...
 

Im nächsten Moment beugte sich Tala zu Kai herab.

Strich mit einer Hand sacht durch dessen silbernschwarzes Haar und ließ dieses dann wieder sinken.

Der Jüngere blickte zugleich etwas überrascht auf, sodass sich ein weiteres Mal ihre Blicke trafen.

Dieses Mal jedoch lag auf den Lippen Kais ein schwaches Lächeln, während er bemerkte, wie nah sie sich dabei waren.

Nicht viel würde fehlen und ihre Lippen würden sich berühren.

Es war eine große Versuchung.

Doch Kai durchbrach diese vertraute Stille zwischen ihnen.
 

When we walk into a crowded room

It's like we're all alone
 

„... Es tut mir Leid.“

Yuri wusste sogleich, dass er damit auf ihr Streitgespräch ansprach, wodurch er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.

Er hätte nämlich niemals gedacht, dass der Jüngere als erstes nachgeben und sich sogar entschuldigen würde.

Aber dieser Abend war sowieso ganz anders als gedacht.

Nicht, dass es ihn störte!

Dennoch war es etwas anderes... Einfach etwas Wunderbares.

Er schloss zufrieden seine Augen und schüttelte leicht seinen Kopf.
 

Everybody tries to kidnap your attention

You just smile and steal the show
 

„Es gibt nichts, das zu bereuen wäre. Solange du hier bist, ist alles in Ordnung.“

Kais Lippen verließ ein leicht abfälliger Laut, der jedoch keineswegs so böse gemeint war, wie es den Anschein hatte.

Yuri wusste dies, weil er langsam begann, den Silberhaarigen wirklich zu begreifen. Schließlich waren sie sich heute auch ein ganzes Stück näher gekommen.

Und eine Tatsache wurde dadurch dem Rothaarigen mit jeder Minute umso bewusster.
 

You come to me and take my hand

We start dancin' slow
 

Und er fühlte instinktiv, dass er es Kai sagen musste.

Das, was er empfand... und das nicht erst seit gestern, musste mit voller Ehrlichkeit aus seinem Munde kommen.

Noch zögerte er, es zu äußern, wartete auf den passenden Moment und doch wusste er, dass es auch spontan kommen musste.

Sein Herz würde ihn leiten...
 

You put your lips up to my ear

and whisper way down low...
 

Schließlich war der richtige Augenblick gekommen.

Während der Silbernhaarige sich recht anhänglich an ihn schmiegte, schloss er beschützend seine Arme um diesen und hielt im Tanzen inne. Während Kai etwas überrascht zu dem Älteren aufschaute, beugte dieser sich zu dem Silberhaarigen herab.

Sein Herz schlug ihm dabei fest gegen die Brust.

Leicht lehnte er sich vor.

Jäh konnte Kai den heißen Atem des Rothaarigen an seinem Ohr vernehmen.

Ein angenehmer Schauer zog dabei über seinen Körper hinweg.

In diesem Moment wussten sie beide, dass sie dem jeweils anderen gehörten...
 

From the first time I saw you it felt like coming home

If I never told you I just want you to know -
 

„Kai - ich muss dir etwas gestehen. Etwas, das du kaum glauben wirst... Aber dennoch sollst du es erfahren“, wisperte Tala sanft, streifte beim Sprechen mit seinen Lippen das Ohr des Jüngeren, in welchem dadurch weitere, verwirrende Gefühle emporstiegen.

Dieser konnte sich nicht rühren.

Auch sein Herz schlug so schnell als wollte es seinen Brustkorb durchsprengen, um frei zu sein. Die Nähe zu dem Rothaarigen bestärkte es darin.
 

You had me from hello
 

Talas Mund war plötzlich ganz trocken.

Er hielt inne und brachte im ersten Augenblick keinen Ton heraus.

Bis er sich schließlich zusammennahm und für Kai mit seinem Geständnis fortfuhr.

„Obwohl ich es anfangs nicht verstanden habe, weiß ich es jetzt... Ich verstehe jetzt endlich, was mein Herz mir schon all die Zeit versucht hat zu sagen.“

Abermals hielt er inne, schloss für wenige Sekunden seine Augen,

„Ich gehöre dir, Kai. Schon von unserem ersten Treffen an habe ich dir gehört!“
 

And when you're laying down beside me

I feel your heartbeat to remind me...
 

Kais Augen weiteten sich vor Erstaunen, zugleich wurde er jedoch von großem Glück erfüllt. Für einen Moment vergaß er, wo sie sich befanden und wie er für gewöhnlich auf andere wirkte.

In diesem Augenblick zählte nur das, was Tala ihm gerade so aufrichtig offenbart hatte und das ihn überaus glücklich machte.

Endlich war er nicht mehr allein...

Seine Arme schlangen sich fester um den Nacken des Größeren, während ein leises, frohes Lachen seinen Lippen entwich und sie wieder langsam zu tanzen begannen.
 

The first time I saw you it felt like coming home

If I never told you, I just want you to know -
 

Doch schon im nächsten Moment standen sie wieder still und blickten sich ein weiteres Mal in die Augen.

Auch wenn Kai nichts auf Yuris Äußerung hin erwiderte, so konnte jener doch in den Augen des Jüngeren lesen, was dieser empfand und das reichte ihm für den Augenblicka uch vollkommen aus...

So trat er einen Schritt von dem Silbernhaarigen zurück und ergriff sanft mit seinen Händen dessen Gesicht, zog dieses leicht zu sich und wartete darauf eine Zustimmung zu erhalten.

Diese erhielt er mit Kais Blick, welcher dieser dem Älteren im nächsten Moment zuwarf. Ein Blick voller Vertrauen.
 

You had me from hello
 

Langsam und ganz sacht führte der Sänger voller Gefühl das Lied zu Ende.

Es schien sie zu umfangen und sie in eine andere Welt zu entführen.

Immer näher kam Tala Kais Gesicht.

Bei den letzten Zentimetern kam jener ihm sogar entgegen.

Beide schlossen sie ihre Augen.

Und währen die letzten Textzeilen im Raum verklangen, versanken die beiden in einem Kuss voller Liebe und Leidenschaft...
 

From hello...

From hello
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Nach dem Song kehrten sie wieder an ihren Tisch zurück, während sich die Spannung zwischen ihnen gelöst zu haben schien. Sie blieben noch eine Weile und sprachen miteinander. Zum Ende hin wurde Kai jedoch immer stiller und stiller.

Tala bemerkte recht spät, dass dies an dem vielen Alkohol lag, den der Jüngere zu sich genommen hatte, obgleich er eigentlich nicht so viel vertrug.

Als der Silbernhaarige gerade dabei war, den Rest seines vierten Wodkas zu leeren, wurde er von Yuri davon abgebracht. Dieser legte nämlich seine Hand auf die des Jüngeren, welche das alkoholische Getränk hielt. Bestimmt und mit sanfter Gewalt schaffte es der Rothaarige dem anderen in wenigen Sekunden das Glas abzuluchsen.
 

Doch diesem schien dies nicht einmal aufzufallen, so betrunken war er schon.

Zudem machte sich dieser Zustand bei dem Silberhaarigen nur allzu deutlich dadurch bemerkbar, dass sich ein fieberartiger Glanz in seine Augen gelegt hatte und auf seinen Wangen eine deutliche Röte lag, während er selbst kaum noch richtig sitzen, geschweige denn ein Wort hervorbringen konnte.
 

So beschloss Yuri, dass es genug des Guten für heute sein sollte. Rasch bezahlte er bei der nächsten Kellnerin, die an ihrem Tisch vorbeikam und half dem Jüngeren daraufhin wieder auf die Beine. Während Tala Kai etwas stützte, da dieser im Gehen schwankte, verließen sie gemeinsam das Lokal.

Und Tala beschloss sogleich, als sie im Wagen waren, dass er zu Kai nach Hause fahren und diesen dort ins Bett legen würde.

Schließlich war es bereits spät und morgen würde das wichtige Wüstenrennen stattfinden. Da musste Kai als sein Stellvertreter topfit sein.

Zudem würde er es nicht ertragen können, wenn sich der Silbernhaarige morgen würde mit einem Kater rumquälen müssen, das stand dem Schönen bestimmt nicht so gut wie ein Lächeln...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Langsam fuhr Kais roter Wagen die Auffahrt hinauf und blieb vor dessen Garage stehen.

Yuri schaltete den Motor aus, womit auch die Lichter des Pick-Ups erloschen. Für einen Moment starrte der Rothaarige geistesabwesend auf das geschlossene Garagentor, während er seine Hände auf das Steuer legte und sein Kinn darauf abstützte.

Doch schließlich wandte er seinen Blick nach rechts zu seinem Beifahrer. Dieser war endlich still geworden und hatte sich in seinem Sitz zurückgelehnt, hatte seine Augen geschlossen.
 

Auf der Fahrt hierher hatte Kai erstaunlicherweise, den Mund nicht zu bekommen! Er hatte jeden Mist von sich gegeben, was am Ende in unverständlich Wörtern und Silben ausartete, die selbst Yuri nicht mehr verstehen konnte, so sehr er sich doch bemühte, wenn der Silbernhaarige ihn danach angestupst und dieses unverständliche Kauderwelsch nochmals wiederholt hatte.

Aber nun waren sie ja wieder bei Kai.

Zögernd richtete der Rothaarige sich wieder auf und legte ganz sanft eine Hand auf Kais Schulter. Dieser schien daraufhin aus seinem Halbschlaf aufzuwachen und blickte etwas verwirrt zur Seite.
 

„Aufwachen, Schöner. Du bist Zuhause!“, grinste Tala und löste daraufhin seinen Gurt und stieg aus, um auf der anderen Seite Kais Tür zu öffnen und auch ihn loszuschnallen.

Als er gerade den Silbernhaarigen ergreifen wollte, um ihn aus dem Auto zu helfen, stieß dieser ihn von sich weg und sah ihn leicht mürrisch an.

„äheh... nai... widde... nei... nich ...“

Wieder hatte Kais Sprechmotorik einen ganz schönen Knacks, was den Älteren nur zum Schmunzeln brachte, weil dieser mit den geröteten Wagen, den fieberartig leuchtenden Augen und dem Gesicht, das er beim Sprechen zog, einfach nur zu niedlich auf den anderen wirkte.
 

„Na komm schon, mein Schöner. Lass dich nicht bitten!“

Kai wollte wieder anfangen etwas von sich zu geben, doch dieses Mal war Yuri einfach schneller. Er packte Kai und zog ihn aus dem Wagen heraus und an sich.

Da dieser kaum noch stehen konnte, klammerte der Jüngere sich instinktiv an Talas Schultern fest und gab zugleich einen leicht erschrockenen Schrei von sich, da er dies nicht vorhergesehen hatte.

Der Rothaarige schloss daraufhin die Wagentür und schloss den Wagen ab, indem er auf einen Knopf, der am Autoschlüssel angebracht worden war, drückte.
 

Kai gab, während sie in Richtung Haustür davongingen, einige Proteste von sich – die Tala abermals nicht verstand – ließ sich aber ohne jegliche Gegenwehr in die Richtung seines Hauses führen.

An der Tür angelangt bestand er jedoch darauf, diese selbst zu öffnen. Das machte er nur dem Älteren nur allzu deutlich klar, indem er diesem einfach den Schlüssel aus der Hand riss. Yuri schüttelte über dieses Benehmen nur den Kopf, gewährte es ihm aber.

Nach langen fünf Minuten der Flucherei und Rumfuchtlerei Kais, um das Schlüsselloch zu bezwingen, fanden die beiden sich im dunkeln Hausflur wieder.
 

Yuri schloss hinter ihnen die Tür und suchte vergeblich, einen Lichtschalter zu finden. Da vernahm er je von der Seite das Geräusch eines zu Boden fallenden Schlüssels. Er wollte sich gerade zu Kai umdrehen, den er beim Eintreten losgelassen hatte, da dieser anscheinend halbwegs wieder sein Gleichgewicht gefunden zu haben schien. Durch die Dunkelheit konnte er nicht wirklich etwas erkennen.

Doch urplötzlich spürte er zwei Hände, die sich fest in sein Shirt krallten. Mit einem Stoß fand er sich im nächsten Moment mit dem Rücken an eine Wand gepresst wieder, während ihn aus der Finsternis plötzlich zwei strahlende blutrote Opale anschauten.
 

Ehe Tala nur den Hauch einer Chance hatte, dieser Lage Herr zu werden, spürte er jäh feuchte, warme Lippen auf den seinen, die ihn zu einem berauschenden Kuss verführten. Reflexartig schlangen sich seine Arme um den gut durchtrainierten Körper vor ihm, sodass er Kai regelrecht an sich presste, während dieser sich mit seinen Händen in sein Haar krallte und den Rothaarigen weiter zu sich hinunter zog, um den Kuss noch weiter vertiefen zu können.

Wie lange sie sich küssten, das wussten beide nicht, nur, dass es ein unbeschreiblich erregendes Gefühl war, einer Droge gleich, von der man mehr haben wollte.
 

Aber gerade als Kai, Tala um Einlass bittend, mit seiner Zunge über dessen Lippen fuhr, löste sich Yuri urplötzlich von dem Jüngeren und schob diesen grob von sich weg.

Im nächsten Moment glitt eine Hand des Rothaarigen zufällig über den Lichtschalter an der Wand, sodass die Lampen im Flur jäh ansprangen und sie für einen Moment blendeten.

Als sie wieder sehen konnten, blickten sich die beiden lange Zeit stillschweigend und laut nach Luft schnappend an. Kai sah dabei recht verwirrt aus, die Röte war jedoch noch immer nicht von seinen Wangen gewichen.
 

Yuri ertrug diesen Anblick des Silbernhaarigen nicht mehr und wandte sich rasch ab, ging schnellen Schritts auf die Haustür zu. Gerade, als er seine Hand auf den Griff legte und die Tür öffnen wollte, um zu gehen, vernahm er Kais gebrochene Stimme vom Flur.

„Tala, bitte... geh nicht.“
 


 

to be continued...

Part I, Chapter Nineteen - Bed of Roses

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Von:  MikaChan88
2013-08-06T16:07:07+00:00 06.08.2013 18:07
einfach genial
freu mich schon aufs nächste ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Phoenix-of-Darkness
2013-07-23T21:13:49+00:00 23.07.2013 23:13
*einfach nur dahin geschmolzen ist*
Fantastisch geschrieben.
*applaudier*
Es sind zwar ein paar kleine Wortfehler drin,
aber bei dem heißen Kapitel....sieht man darüber hin weg.
Wirklich super!!
Ich bin gespannt wie der Morgen im nüchternen Zustand aussehen wird.
^___^
Von:  MikaChan88
2013-04-21T19:44:09+00:00 21.04.2013 21:44
total super kapi
armer kapi... gut das tala in aufgefangen hat ^^
bin ja mal gespannt wie tala auf kais bitte reagiert
freu mich schon total aufs nächste kapi ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Alex_Dryden
2013-04-14T10:02:52+00:00 14.04.2013 12:02
So..jetzt schreib ich aber auch endlich...
Man ist das lange her seit dem letzten Kapitel...ich muss mich dann immer richtig anstrengen mich daran zu erinnern was vorher so passiert war. Aber das geht schon irgendwie immer^^
Aber ich hatte mit meiner Vermutung recht, was Kai Tala auf der Rennstrecke zeigen wollte. Zwar waren bei mir die Maschine nicht dabei aber die Unfallstelle auf jeden Fall. Ich fand die Szene voll Emotional und echt toll geschrieben, wie immer bei dir. Kai tat mir so Leid und ich war froh, dass Yuriy bei ihm war und ihn gehalten hat.
Als du dann angefangen hast die Motorräder im Detail zu beschreiben, fand ich persönlich das etwas langweilig. Ich meine ist Geil, wenn man weiß wie die Aussehen und so weiter aber ich empfand es irgendwie nur als Lückenfüller um Zeit zu schinden oder um das Kapitel länger zu machen. Außerdem hab ich von so was eh keine Ahnung und daher hat es mich nicht sonderlich interessiert.
Im Club dann war ich endgültig verwirrt. Was war denn da jetzt los? Ich hab irgendwie nicht mitbekommen, warum die Stimmung bei Kai plötzlich so gekippt ist und vor allem warum? Der Arme Yuriy hat doch nichts getan oder so.
Der Tanz dann war sehr schön und romantisch wieder und die beiden hatten sich wieder vertragen.
Ich mag es wie du Kai betrunken dargestellt hast. Ich war dann zwar schon verwundert, das Tala nicht weiter drauf eingegangen ist und einfach gehen wollte aber jetzt bin ich dafür umso gespannter wie er jetzt reagieren wird.

In diesem Kapitel hast du es wieder geschafft die unterschiedlichsten Emotionen so gut miteinander zu verbinden, das man richtig mit fühlt. Es gab Hochs und Tiefs.
Hast du wieder super gemacht.
*Keks geb*

Also dann bis zum nächsten Kapitel
Guave_Lexi
Von:  Phetonix
2013-04-11T13:44:08+00:00 11.04.2013 15:44
Hach~ Das ist so genial, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll *-*
Das Kommentar von Phoenix-of-Darkness vor mir hat eigendlich schon alles gesagt...Aber trotzdem nochmal XP
Als Kai alles so detailiert mit dem Tod seines Freundes erzählt hat und dann auch noch angefangen hat zu weinen, musste ich gleich mitweinen, das war so rührend T^T Nur eine Frage: Wie spricht man den Namen Gare aus? Hab ich noch nie vorher gehört ^^v.
Ich mag die Beschreibungen von den Motorrädern auch total gern, und dabei kenne ich mich da null aus XP.
Die Reaktion von Kai im Club hat mich zunächst verwirrt, aber das macht ihn umso menschlicher, ich weiß auch manchmal nicht, warum ich jemanden anmeckere XP
Am Ende schien Kai ja irgendwie wieder seine Sprache zurückgewonnen zu haben, da bin ich mal gespannt wie es denn mit seinem Vorhaben weiter geht :)
LG die Banane
Von:  Phoenix-of-Darkness
2013-04-10T14:14:53+00:00 10.04.2013 16:14
*~*
Eine Honda Fireblade~
Die sind so geilo
8>///<8

Ich muss sagen ich war wie gefesselt, als ich die Geschichte von Kai gelesen habe. Die Aktion wie der jüngere Fahrer ihn überholt hat und Kai selbst versuchte seine Maschine im Griff zu halten und es dennoch nicht schaffte und dann die Sache mit Gare (also an den Namen kann ich mich echt nicht gewöhnen) das alles habe ich mir bildlich sehr gut vorstellen können.
Und es tut mir so leid, dass ich kein angemessen langes Kommi zu diesem Kapitel zustande bekomme, doch meine Ausrede ist jetzt einfach, dass ich zu sehr von diesem Kapitel geflasht bin.
Also im Ernst...es war der Hammer.
Auch der 2. Teil in der Bar/Club, war plausibel und schön detailreich.
Natürlich kam ich nicht drum herum über Kais alkoholischen Zustand schmunzeln zu müssen und ich habe während des Lesens wirklich gehofft, das Kais geplantes Vorhaben nicht doch unter den Tisch fallen würde. Umso erfreulicher war ich jetzt am Ende, dass es Kai doch geschafft hat Tala so zu küssen.
Ich hoffe nur, dass Tala jetzt auch wirklich bleibt und "seinen" Kai nicht alleine lässt.
An dieser Stelle möchte ich betonen, dass ich mich riesig gefreut habe, dass du ein neues Kapitel hochgeladen hast und wie immer nehme ich mir das Recht raus, ganz schnell ein neues zu fordern.

Übrigens...was heißt hier..."wenigstens" den 1. Teil zu ende zu schreiben.
Die Fast And Furious Reihe bekommt jetzt den 6. Teil...also darfst du nicht nach dem 1. Schluss machen. ;P

LG Phoenix
Von:  MikaChan88
2012-08-25T19:07:19+00:00 25.08.2012 21:07
wieder mal ein geniales kapi
bin ja mal gespannt wie es weiter geht ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Noctis_Lucis
2012-08-22T15:15:22+00:00 22.08.2012 17:15
Ich Kann Phönix of darkness nur zustimmen.
Auch ich bin froh wenn diese FF jedesmal weiter geht :)
Allein der Anfang mitd em Autorennen zu genial XD
Ich Freue mich darauf wenn es wieder weiter geht ich bin wirklich gespannt was dir noch so schönes einfällt ^^
Mach weiter so Die FF ist einfach nur Mega klasse :)
mfg Laim
Von:  Alex_Dryden
2012-08-09T04:44:09+00:00 09.08.2012 06:44
OMG...
Das kapital war so geil...es war einfach nur spannend, schön, auch romantisch etwas und fazinierend.
Es liegt alles noch im dunkel was Yuriy nun eigentlich macht und woher er soviel Geld hat und er scheint es auch die Antwort nicht raus rücken zu wollen.
Und das das Gespräch der beiden. Die gesamte Atmosphäre war so schön und zum Teil auch etwas geheimnisvoll. ich war so gespannt beim lesen, das ich ganz die Zeit vergas.
Ich bin jetzt richtig gespannt was Kai ihm sagen und zeigen will da auf der rennstrecke. Ich hab zwar eine Vermutung aber ich lass mich da ganz von dir überraschen XD

Auch das rennen war super. Du kannst das alles immer so toll beschreiben.
Hach ich wünschte meine FFs wären auch nur annähernd so gut wie deine.

Ich freu mich ganz doll auf das nächste Kapitel, bitte lass uns nicht all zu lange warten *___*
Ich will mehr von diesen tollen Emotionen lesen.

Bye Gauve_Lexi

(PS.: Die BB Mangas sind super und haben jetzt einen Ehrenplatz in meinem Regal, denn ich hab jetzt alle da^^)
Von:  Phoenix-of-Darkness
2012-08-08T10:26:28+00:00 08.08.2012 12:26
Wow ich bin wieder einmal so baff von deinem Schreibstil!!
Zudem bin ich auch sehr froh, wieder ein neues Kapitel zu lesen UND vorallem, dass du mit dieser FF nicht aufgibst und fleißig weiter schreibst.
Denn ich muss zugeben...wo früher sehr oft neue YuKa FFs on kamen oder neue Kapitel folgten, ist heute nicht mehr so viel los.
Daher war ich hocherfreut, dass du wieder ein Kapitel on gestellt hast und meine Vorfreude wurde nicht getrübt sondern voll befriedigt.

Grinsend habe ich das Rennen verfolgt und konnte mir die Mimiken der einzelnen Personen perfekt ausmalen.
Aber auch das kleine Restaurant hast du so fantastisch beschrieben, dass ich mir wünschte so eines doch hier in der Nähe zu wissen.
Auch die Gespräche zwischen Yuri und Kai hast du sehr gut gestaltet.
Es herrscht eine schöne Atmospähre zwischen den beiden.
Einzige Kritik wäre:
Warum ist das Kapitel jetzt zu ende!? Jetzt muss ich ja wieder warten!!
Denn ich bin sehr, sehr, sehr gespannt was nun folgt.

Grüße~
Phoenix-of-Darkness


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