A Highschool Story von Leiser_Tod ================================================================================ Kapitel 36: Der letzte Trumpf ----------------------------- A Highschool Story Kapitel #36 Jetzt oder nie! Es war die einzige Chance – er musste es ihm irgendwie begreiflich machen, er musste ihn wissen lassen, zu lange dauerte dieses Katz-und-Maus-Spiel schon! Wobei die Reaktion des Blonden auch zu wünschen übrig ließ – warum kam keine Schrei-Einlage à la ‚Haido, ich liebe dich über alles, bitte heirate mich!‘...Na gut, wildes Winken mit einem umhauend sexy Lächeln...okay, OKAY, aber ein aufmunterndes Zwinkern war doch auf jeden Fall drin, oder?! Prüfender Blick zu der spottend erhobenen Augenbraue, die ein eindeutig-entnervtes „ Na, hat’s dir die Sprache verschlagen, du Möchtegernjäger?“ zur Schau trug. Ach, Mist verdammter. /Wenn Gackt nicht sofort damit aufhört, hat er gleich mein Mikro in seinem Gesicht zu kleben! Und mich auch! Hör sofort auf mit diesem sexy fuck! Das ist gegen die Regeln!/ Das Übungsgeschrammel seiner (schon längst vergessenen) Band riss den Langhaarigen aus seiner Gackt-induced Reverie. Genau rechtzeitig, damit er ein paar kostbare Augenblicke hatte, um in heillose Panik zu verfallen. WAS ZUR HÖLLE SOLLTE ER SINGEN?! Es war erstaunlich, wie ein Paar kristall-blauer Augen es schaffte, Hyde sein ganzes (mühsam über die Jahre zusammenkomponiertes) Repertoire an L’Arc-Liedern vergessen zu lassen. Traurig aber wahr. Auch bei eingehender Beleuchtung seiner Gehirnwindungen purzelten lediglich völlig unpassende Songfetzen aus seinem traumatisierten Gedächtnis (Gackt-traumatisiert, versteht sich). „I’m leaning on the lamp, Maybe you think, I look a tramp Or maybe you think I’m about To steal a car...” Die schnellen Drumsschläge von Yukihiro trugen nicht gerade dazu bei, Hydes aufgewühlte, im Zickzack hin und hersausende Gedanken zu beruhigen. „What if God smoked Cannabis Hit the bong like some of us...” Totales Chaos! Maamaaa! Hilfe! Gackt stand im Publikum, bearbeitete ihn mit einem durchdringenden Blick und Hyde fiel absolut nichts ein – nichts Vernünftiges (“Oops, I did it again...“ KLAPPE!) – womit er seine Liebe zu dem Blonden zum Ausdruck bringen konnte! Es war doch zum Haareausreißen! Auf einmal wurde es still auf der Bühne. Ein Rascheln näherte sich dem gar unjägerlich zu einer Salzsäule erstarrten Vocalisten. Bevor Hyde sich den Kopf darüber zerbrechen konnte, wurde ihm von Ken ein Blatt Papier in die Hand gedrückt. Was für eine Sauklaue! Mann, welches blinde Huhn hat das denn aufs Papier gekotzt?! Er konnte ja gar nichts – oh. Es war ja seine eigene Handschrift. Hehe. Passiert. Das unbekannte und dennoch so oft gehörte Intro setzte ein. Legte einen Schleier um seine aufgescheuchten Gedanken. Es hatte es so oft in seinem Kopf gespielt, doch nie in Wirklichkeit, sie hatten es noch nie zusammen geübt...Warum also hatten sie es ausgewählt? Er drehte sich zu seinen Freunden um. ‚Sing!‘, stand auf ihren Gesichtern geschrieben. ‚Zeig’s ihnen allen. Sing! Gib dein Bestes!‘ Der Langhaarige ließ das Blatt auf den Boden segeln. Er brauchte es nicht, kannte er den Text doch auswendig. Wie lange hatte er daran gesessen, durchgestrichen, neu geschrieben – das Herz blutend bei der Erinnerung an ihren Streit, verzweifelnd bei dem Versuch, seinen Kummer in Worte zu fassen... „Carried as a wind from far away No matter how many times I try to say these words They never reach you...’ Die Musik passte nicht. Zu fröhlich Hydes Meinung nach. Aber wieso wunderte er sich? Nach tagelangem Abquälen auf der Suche nach der passenden Melodie war Tetsu diese ehrenvolle Aufgabe zugefallen (kalkuliertes Opfer: Es bestand eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich der Langhaarige samt Text in die Luft sprengte vor lauter Frust). Und Tetsu wäre einfach nicht Tetsu, wenn er traurige Melodien zu depressiven Texten schreiben würde. „This foreboding hasn’t changed, I still feel it Those days are becoming blurry...” Losgelöst, alles um sich herum vergessend, er überließ seinen Körper dem Rhythmus, fuhr sich selbstvergessen durch das volle Haar, krallte seine Hand in seine Brust, nur um sogleich wieder loszulassen. Er sang sich von seinem Schmerz frei, von seinen Zweifeln, die Welt rückte in die Ferne, machte der Melodie Platz und nur zu gern ließ er sich von ihr einnehmen. „The one precious to me looked back Toward me with those eyes, sighing softly” Hörst du mich? Hörst du mir zu? Es tut mir Leid. Es ist meine Schuld gewesen. Und doch, lass mich nicht zu lange warten. Ich habe kein Herz aus Stein, ich kann nicht ewig im Ungewissen verbleiben. Mach schnell, rette mich aus der Einsamkeit, bevor ich mich an sie gewöhne und dich vergesse... Abschlussakkord. Stille. Der Langhaarige kam wieder zu sich. Und wünschte sich sogleich ins Koma. Unzählige Augenpaare waren auf ihn gerichtet, kein Mucks kam von den Zuschauern. Nicht...gefallen...es hat nicht gefallen. Die Erkenntnis traf Hyde wie ein Eimer kaltes Wasser. Plötzlich fand er ihre „Wir-stürmen-die-Bühne-und-das-Publikum-fällt-in-Ohnmacht-ob-unserer-Genialität“-Aktion mehr als nur peinlich. Was hatten sie sich nur dabei gedacht? Dass die Leute sich vor Begeisterung heiser schrieen?! Jesus! Irgendwer rette bitte ihre verwirrten Seelen! Hyde wusste doch von Anfang an, dass er nicht zum Singen geschaffen war – er war ein Gitarrist, verdammt noch mal! Das dürfte Tetsu ja wohl davon überzeugt haben, dass die Umbesetzung der Band nicht gerade eine seiner brillantesten Ideen war. Oh, Mann, das saß... Der Langhaarige traute sich nicht, das Publikum anzublicken – noch mehr Krater in seinem (ohnehin löcherigen) Selbstvertrauen konnte er einfach nicht vertragen. Tja, nun. Dumm in der Gegend rumstehen half ihnen sicherlich auch nicht weiter...Aus einem völlig unerklärlichen Grund verspürte Hyde das unbändige Verlangen nach einem hübsch verpackten, mit einem roten Schleifchen versehenen und auf einem Silbertablett servierten Mauseloch, in das er sich bis zum nächsten Jahrtausend verkriechen konnte. (Aber der Weihnachtsmann, der olle Säufer, machte ja nie solch nützlichen Geschenke!) Im Grunde blieb dem Langhaarigen nur eins zu tun – verbeugen und die Fliege machen. (Und sich für eine laaange Zeit nicht sehen lassen.) Plötzlich durchdrang ein einsames Klatschen den stillgeschockten Raum. Gackto...? Der Langhaarige runzelte die Stirn. Wollte sich der Blonde über ihn lustig machen, oder was? Nein...die strahlenden Augen, dieses Lächeln... Bist du...bist du glücklich, Gackto? Hat es dir gefallen? Oh. Anscheinend...Hyde hatte große Mühe, seine Mundwinkel unter Kontrolle zu halten, die jeden Moment drohten, sich in ein ‚Wären-die-Ohren-nicht-im-Weg-so-würde-es-um-den-ganzen-Kopf-gehen‘-Grinsen zu verwandeln. Arh, verdammt tat das gut! Auch wenn Gackt der einzige in diesem ganzen überfüllten Raum war, dem sein Gesang gefiel – das war es Wert. Das war es definitiv. Der Langhaarige legte eine Hand auf die Brust und verbeugte sich, nicht fähig, das glückliche Lächeln von seinem Gesicht zu bannen. Als wäre dies die entscheidende Reaktion gewesen, stimmten nun andere mit ein. Zunächst zögerlich, dann immer mutiger und lauter, begleitet von Gejohle und Gebrüll. Hyde drehte sich leicht zu seinem (ebenfalls vor Schock in seinen Bewegungen eingeschränkten) Bandleader um und fragte ihn stumm, ob denn jetzt die ganze Welt verrückt geworden wäre. Tetsu antwortete mit einem typischen Atomgrinsen. (Wahrscheinlich hatte er die Frage nicht verstanden...war ja auch furchtbar laut in der Halle.) Langsam ging das Geschrei in rhythmischen Singsang „Zugabe! Zugabe! Zugabe!“ über. Der Braunhaarige ließ seine Finger über die Basssaiten laufen. Ah, Hyde kannte diese Akkorde. Dieses Lied war das letzte, das in ihrer Halle entstanden war, bevor diese in ihre Einzelteile zerlegt wurde. Miese Arschlöcher! Das werden sie büßen! Sie und die hirnkranke Ayumi! Mitsamt dem hirnkranken Vater! Der Langhaarige knurrte ins Mikro. (Eine kleine Kampfansage nebenbei.) Sofort breitete sich eine erwartungsvolle Stille aus. „It’s time to fall It’s time to say good bye I wish you’re gone I wish you’re ALL DEAD!” Der letzte Satz wurde beinahe geschrien, um die gleichzeitig einsetzende Musik zu übertönen. Erneute Welle der Ekstase begrub den Langhaarigen unter sich, während er – ohne es bewusst zu erfassen – den Text ins Mikrofon brüllte, wild über die Bühne stürmte. Wie ein gehetztes Tier, immer weiter von der Menge angetrieben, während der schwere Sound in seiner Brust wummerte. Fuck, Scheiße verdammte, er war nicht er selbst, aber er konnte einfach nicht aufhören...Es schien Hyde, als wäre er Sklave seiner eigenen Musik, eine Marionette, die nach ihren erdachten Noten tanzte...Aber gottverflucht, dann war er die glücklichste Marionette der ganzen Welt! Etwas außer Atem, leicht verschwitzt und wie im Rausch – unglaublich, einfach unglaublich. Die Augen des Langhaarigen suchten im Meer der gröhlenden, hüpfenden Schüler nach einer bestimmten Person, das letzte Aufbrausen der E-Gitarre, das Gedröhn der Drums schon nebensächlich geworden. Als er ihn endlich entdeckte, gefiel Hydie das, was er sah, überhaupt nicht. Ayumi stand neben dem Blonden und redete mit Nachdruck auf ihn ein. Dieser gab sich nicht einmal die Mühe, interessiert zu wirken, als er die Bühnendekoration (schwarzer Vorhang mit Staubflecken verziert...) einer eingehenden Betrachtung unterzog und seine Inspektion mit einem Gähnen abschloss. Hyde lachte in sich hinein – Ayumi wirkte etwas...angespannt. Falls das rot angelaufene Gesicht und die zusammengeballten Fäuste denn eine Aussage waren. Doch dann schlich sich ein hinterhältiges Grinsen auf ihr Gesicht, sie wühlte in ihrer Tasche herum, zog mit einem triumphinierenden Ausdruck etwas Glitzernd-Längliches daraus, wedelte damit vor Gackts Nase herum. Dieser schien ganz und gar nicht begeistert. Nein, ‚mächtig angepisst‘ würde dem Sachverhalt eher entsprechen. Worüber redeten die beiden? Wo war die Lippenlesen-Fähigkeit, wenn man sie brauchte? Wa-?! Hey! Wo wollten die beiden denn hin? Also, der Blonde hätte ruhig auch aus den Socken begeistert klatschen können! Verdammt, er musste hinterher. Aus irgendeinem Grund wollte er Gackt nicht mit Ayumi alleine lassen. Naja, um ehrlich zu sein wollte er Gackt überhaupt nie mehr alleine lassen...aber gut, zurück zum eigentlichen Problem. Die Menge – von Hydes Ambitionen hinsichtlich eines blonden Schulmädchen- (und Schuljungen-) Schwarms absolut unbeeindruckt – schrie und stampfte nach mehr. Hin und hergerissen zwischen dem Wunsch Gackt nachzulaufen und der tobenden Schülermasse eine weitere auditive (und visuelle, aber davon ahnte Hyde nichts) Freude zu bereiten, warf der Langhaarige einen verzweifelten Blick auf die Eingangstür. Und erstarrte. Niemals hätte er beim Erscheinen des Direktors solch zwiespältige Gefühle verspürt – Angst (Fuck, jetzt sind wir definitiv Regenbogenfilets! Woher hat der Alte davon bloß Wind gekriegt? Welche Verrätersau hat ihm gezwitschert, dass wir trotz seines Verbotes die Bühne gestürmt haben?!) und unermessliche Freude (Klasse! Der alte Fettsack kommt gerade recht! Perfekter Moment, um sich graziös zu verdünnisieren!) waren in diesem Chaos, das Hydes Innenleben darstellte, dominierend. Ein Blick zu seinen grinsenden Bandmitgliedern verriet ihm, dass diese noch keine Ahnung von dem Damokles-Schwert, das Unheil verkündend über ihren Köpfen hing, hatten. Ein panisch geflüstertes: „Leute, der Direktor stattet uns gerade einen Besuch ab, machen wir die Fliege!“ löste diesen Informationsverschleiß schnell und effektiv. Sogleich wurde die Flucht ergriffen. „Danke, Leute, ihr wart klasse!“ Fröhlich-unbekümmertes Winken ins Publikum, mit Panik im Blick. „So und jetzt müssen wir los, denn eigentlich hat uns der Direktor verboten, hier aufzutreten. Also, sagt‘s nicht weiter, okay?“ Der Langhaarige flüsterte verschwörerisch ins Mikro, zwinkerte den Schülern zu und sprang von der Bühne, bevor der Schulleiter die Chance hatte zu erkennen, was genau passiert war. Hyde wartete gar nicht erst auf die anderen – sie in diesem Gedrängel zu finden, war eine Sache der Unmöglichkeit. Stattdessen steuerte er direkt auf den Ausgang zu, in der Hoffnung doch noch den Blonden samt Schwester zu erwischen. Seit ihrem Verschwinden konnten höchstens ein paar Minuten vergangen sein – weit waren sie also nicht gekommen. Der Gang war bei weitem nicht mehr so voll wie bei Hydes Ankunft, das erleichterte seine galoppierende Fortbewegungsweise ungemein. Aber wo waren die beiden bloß? Suchend irrte der Blick Hydes über die fremden Gesichter-ah! Ein Blondschopf bog gerade um die Ecke. /Bitte lass es Gackt sein!/ Betend wandte sich der Langhaarige in die gleiche Richtung. Quer durch die Schule ging es, doch Hyde, so sehr auf sein Ziel fixiert, Gackt einzuholen und sich bei ihm zu entschuldigen, alles wieder gutzumachen, bemerkte nicht, dass immer weniger Personen ihm entgegenkamen, dass es immer stiller wurde. Das Krachen einer ins Schloss fallenden Tür. Um Gottes Willen, wohin wollte der Blonde bloß? Ein Minimarathon durch die verdammte Schule, oder was? Ohne zu zögern lief der Langhaarige hinterher. Die Tür führte zu einem halbverlassenen Parkplatz. Hyde blieb stehen, blinzelte gegen die gleißende Nachmittagssonne. Was zum Teufel? Unsicher stolperte er vorwärts. Gackt war wie vom Erdboden verschluckt. Vielleicht war es auch gar nicht der Blonde, den Hyde so verbissen verfolgt hatte? Ein paar prüfende Blicke nach links und rechts – vielleicht kam der Gesuchte ja doch noch angehüpft? Der Parkplatz jedoch wies starrköpfig weiterhin enttäuschende Gacktlosigkeit auf. Seufzend gab Hyde seine Bemühungen auf und drehte sich um, die Rückkehr zu den anderen fest im Sinn. Doch sein Weg war plötzlich von fünf gar unfreundlich und spöttisch dreinblickenden Gestalten verstellt. Hyde erstarrte. Das...war doch nicht ihr Ernst, oder? Was erdreisteten diese Schulfremden sich eigentlich?! „Na hallo. Wen haben wir denn Nettes da?“ Groß. Braunhaarig. Hackfresse. Oh, Mann. Dabei sah der Tag doch so vielversprechend aus. „Hat‘s dir die Sprache verschlagen, Hübsche?“ Der Langhaarige konnte sich gerade so davon abhalten, seine Hand gegen die Stirn zu schlagen. Wie armselig konnte man sein? Blond. Logisch, was anderes kam für solch einen geistreichen Satz auch nicht infrage. Moment mal. Blond?! Hyde drehte sich zu dem Sprecher. Heilige Kacke, tatsächlich. Blond, hatte fast die gleiche Größe wie das Original, nur ungemein hässlicher. War Hyde etwa dieser Type nachgerannt?! Gott, er sollte sich schleunigst die Augen kontrollieren lassen. Solch ein visueller Fehltritt war einfach unverzeihlich. „Ja, sicher. Bei so viel Blödheit auf einem Raum“, fand der Langhaarige seine spitze Zunge wieder. Unnötig zu sagen, dass dieses Statement (auch wenn es zweifellos der Wahrheit entsprach) nicht gerade auf Verständnis stieß. Unmutiges Raunen ging durch die Runde. „Willst du Ärger mit uns, Cindy?!“ Die Hackfresse kam sich wohl richtig clever vor, mit solch einer vernichtenden Beleidigung. „Nein, John. Ich will nur, dass ihr aus meinem Blickfeld verschwindet.“ Der Langhaarige wusste, dass er zu dick auftrug und zu hoffen, dass die Rowdys tatsächlich das Feld räumten, wäre schlicht und einfach utopisch. Adrenalin wurde durch seine Adern gejagt. Er war stinksauer und hatte eine Heidenangst, der Gefühlscocktail mit einer ordentlichen Prise todesmutiger Entschlossenheit durchgewürzt. Es war nicht das erste Mal, dass er seinem Vater auf Knien dankte (nur in Gedanken natürlich), dass dieser ihn seinerzeit zu Selbstverteidigungs- und Kampfsportkursen geprügelt hatte. Bald hatte Hyde Begeisterung daran gefunden, Schattengegner, Sandsäcke und gelegentlich auch reale Aufdringlinge zu verprügeln. Das Röckchen diente dabei als ein höchst angenehmer und effektiver Überraschungseffekt (wer vermutete schon hinter einem hübschen langhaarigen Mädchen einen Kung-Fu-Bewanderten, der übrigens auch keine Scheu davor hatte ‚Frauenkampftechniken‘ einzusetzen...). Doch es gab genau zwei Aua-Steine bei dieser Konstellation: Hyde hatte seit Ewigkeiten nicht mehr trainiert und er war allein. Okay, das an sich war das keine große Sache, aber normalerweise überstieg die Zahl seiner Gegner nicht die Zwei. Gut, mit dreien hätte er vielleicht auch irgendwie fertig werden können, doch bei fünf Mordentschlossenen hatte er nicht die geringste Chance. Was ihn natürlich nicht davon abhalten würde, es trotzdem zu versuchen. „Wie war das?!“ Gottseidank waren dem Blonden keine weiteren ‚Schimpfnamen‘ eingefallen. Es schien, dass nur die Hackfresse und Blondchen die großen Reden schwangen – die anderen drei plasterten sich bedrohliche Mienen und hielten sich im Hintergrund. Der Langhaarige hob lediglich eine Augenbraue. Ein Knurren antwortete ihm. „Weißt du, Schlampe“, riss der Hackfresse wohl endlich der Geduldsfaden, „ich habe große Lust, dir ein paar Rippen zu brechen und dich danach zu nageln...!“ Ein drohender Schritt Richtung Hyde. Oho. Wir fahren also schwere Geschütze auf! Der Langhaarige nahm unauffällig Kampfstellung an. „Versuchs doch, Homo! Aber beschwer dich dann nicht über die blauen Flecken!“ Die Gesichtsfarbe der Hackfresse nahm einen interessanten Rotton an. Er trat schnell einen Schritt vor, packte den Langhaarigen am Saum des Kleides, zog ihn zu sich heran. „Wie hast du mich genannt, du-“ Seine speichelsprühend-glühende Rede ging in einem schmerzhaften Stöhnen unter, als Hyde sein Knie in dessen Schritt rammte. Noch als sein Gegner, vor Qual gekrümmt, abzurutschen begann, zögerte der Langhaarige nicht, mit voller Kraft mit seinen Handflächen auf die abstehenden Ohren zu hauen. Hackfresse verabschiedete sich mit einem gestöhnten „das...wirst du...mir büßen...“ Die ganze Aktion nahm nur wenige Augenblicke in Anspruch, sodass der Rest der Bande nur mit aufgerissenen Augen auf die Szene starren konnte. Doch leider währte der Stupor nicht lange. Mit einem Geheul stürzten sich die Verbleibenden auf den Langhaarigen. Es regneten Faustschläge, Tritte, Hiebe auf seinen zum größten Teil ungeschützten Körper herab. Er hatte absolut keine Chance, alle abzuwehren. Und es tat weh. Scheiße, tat es weh! Der Schmerz vernebelte seinen Kopf, nahm ihm die Sicht, die letzte Möglichkeit, wenigstens auszuweichen. Von allen Seiten attackiert, zu keiner Zeit in der Lage aus dieser Umzingelung auszubrechen, sein Körper explodierte in Pein. Er hörte Satzfetzen, verstand nicht, was sie bedeuteten, nur Rauschen in seinen Ohren. Ein gezielter Tritt in die Nieren ließ ihn schmerzaufstöhnend in die Knie gehen. Hämisches Lachen über seinem Kopf. Und eine Nervenexplosion in seiner rechten Hand, als jemand darauf trat, als die Wunden aufbrachen und die gerade erst halbwegs verheilten Knöchelchen erneut zermalmt wurden. Hyde riss den Kopf zurück und schrie. Schrie so laut er konnte, weil es so verdammt wehtat, weil es so verdammt ungerecht war und weil er so verdammt hilflos war. „Scheiße, bringt ihn zum Schweigen!“ Das letzte, was der Langhaarige vernahm, bevor ein widerlich-dumpfes Knacken auf seinem Kopf ihn vollends in den schwarzen Abgrund der Bewusstlosigkeit stieß, war ein panisches „Haido-san!“ TBC A/N: Whoop. Der Tod weilt wieder unter den Lebenden! Man mag es kaum glauben. Es geht tatsächlich weiter. Tja, warum zur Hölle hats diesmal wieder so lange gedauert? Ich kanns sogar erklären – Uni, eine wunderhübsche Schreibblockade und eine andere FF und die Modulabschlussprüfungen...Aber hey! Ich habe mich an dieses Kapitel gesetzt, sobald ich die letzte Prüfung geschrieben habe! Whoups, jetzt hab ich auch noch Hydie umgebracht. Einige kluge Köpfe unter euch mögen sich fragen, weshalb er nicht einfach weggelaufen ist. Ganz einfach – weil er strohdoof ist, daher! (Und weil ich schon Mittel und Wege gefunden hätte, ihn auf diesem Parkplatz zu halten. Hähähä.) Also, manchmal bin ich echt fies. >D Tja. Ich würde es sehr begrüßen. Ein paar nette (oder auch nicht, ich bin nicht wählerisch) Kommentare können sich sehr positiv auf die Schreibgeschwindigkeit des nächsten Kapitels auswirken, ihr wisst, was ich meine, oder? ;D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)