A Highschool Story von Leiser_Tod ================================================================================ Kapitel 15: Liebeserklärungen anderer Art ----------------------------------------- A Highschool Story Kapitel #15 Wahrscheinlich hatte sein Überlebensinstinkt Hyde dazu veranlasst, sich schnell auf die Seite zu drehen und den tief schlafenden Verletzten zu mimen. Letzteres war nicht so schwierig – sein hartes Schicksal hatte ihn bereits mit einem durchgeschnittenen Bein ausgestattet – nur der Tiefschlaf wollte nicht so recht klappen. Kein Wunder, wenn mitten in der Nacht irgendwelche Gackts in deinem Krankenhaus auf der Suche nach deinem Zimmer herumschlichen! Vielleicht sollte der Langhaarige wütend werden? Nein, dazu war er viel zu verwirrt...und...erfreut? Schwachsinn! Genau DAS war er nicht! ‚Doch.’ Unmöglich! Er war verletzt, übernächtigt und übel gelaunt! In solchem Stadium des Stimmungsverfalls freute man sich nicht auf dumme Stimmen von noch dümmeren Personen! ‚Man sollte die Menschen niemals nach sich selbst beurteilen.’ Er wollte ihn nicht sehen! ‚In dieser Dunkelheit wäre es ein recht schwieriges Unterfangen.’ GRAAAH! KLAPPE!!! ...wie gesagt, an Schlaf war schlecht zu denken... Stille. Sowohl in Hydes Kopf als auch auf dem Flur. Alles nur Einbildung? Oder war Gackuto weitergegangen und das Ziel seines nächtlichen Besuchs war gar nicht ein kleiner unfreiwilliger Vocalist, der sich einbildete, die Welt drehe sich nur um ihn? Plötzlich war der Langhaarige maßlos enttäuscht. So sehr, dass er sogar eine kleine hämische Stimme überhörte, die ihm unter die Nase rieb, dass er sich DOCH gefreut hatte. Das war doch nicht fair! Kaum geisterte ein Hauch eines Beweises, dass der Blonde in der Nähe war, herum, schon herrschte Uneinigkeit zwischen Hyde und seinen (mittlerweile recht laut gewordenen) Gefühlen. Der Langhaarige seufzte. Langsam wurde er dieses Spiels müde. Der Blonde wollte doch gar nichts von ihm. Gut, er hatte Hyde geküsst. Mehrmals sogar. Und es war...schön gewesen. Nur für einen Augenblick erlaubte sich der Langhaarige in Erinnerung zu schwelgen, wo sich die Gefühle des Begehrtwerdens und des Vertrauens ineinander vermischten. Der Gedanke an das Verhalten des Blonden nach ihrem Treffen zerbrach diese schöne Illusion von Glück. Diese Küsse waren nichts weiter als blöde Späße, nur um danach vor seinen Freunden angeben zu können! Verdammt! Und er, Hyde, er hatte wirklich...- Ein leises Quietschen der Tür riss den Langhaarigen aus seiner Verbitterung. War ER das? Hyde konnte die eingetretene Person nicht sehen – klugerweise lag er mit dem Rücken zur Tür. Eine Schwester schied aus – zu leise und zu patientenfreundlich. Und außerdem würde sich kein Krankenhauspersonal allein in diese Löwenhöhle begeben. Eine kleine Ewigkeit lang tat sich nichts. Der Langhaarige versuchte verzweifelt, wie ein Schlafender auszusehen, während sein Herz vor Freude Samba tanzte, sein Verstand ihm befahl, diesen Widerling auf den Mond zu schießen und Hyde selbst nach Heulen zumute war. Verfluchte Scheiße, nun tu doch endlich was! Eine Hand legte sich sanft auf die braunen Locken – zähmte spielerisch den tobenden Sturm im Inneren Hydes. Eine Welle der Zufriedenheit hüllte ihn ein (er hätte beinahe geschnurrt, konnte sich aber rechtzeitig klar machen, dass Hydes normalerweise menschlicher Natur sind). Die Hand wanderte vorsichtig nach oben, tastete sich zu seinem Gesicht, strich dem Langhaarigen liebevoll die Strähnen aus der Stirn. Der Kleinere fühlte plötzlich warmen Atem an seiner Schläfe, kurz darauf die Lippen...und schließlich ein leise geseufztes „...Haido...“ Der Angehauchte versuchte krampfhaft ein wohliges Stöhnen zu verschlucken. Das war doch völlig unmöglich! Wie...wie konnte der Blonde einfach so nachts kommen dann so...so sanft sein, hä?! Hyde, der sich eine stabil wirkende Mauer aus Zorn und Bitterkeit geschaffen hatte, um den Blonden endlich aus seinem Kopf zu verdrängen, musste hilflos zusehen, wie dieselbe Mauer ein erschrockenes Quieken von sich gab und einstürzte. Daraus resultierten wiederum Zorn und Bitterkeit – nur leider nicht mehr auf Gackt gerichtet. Leider. Was sollte er tun? Nein, versuchen wir es mit einer einfacheren Aufgabe. Was sollte er denken?! Was sollte er fühlen, wie sollte er ATMEN?! Hyde wusste es nicht. Er wusste nichts! Nichts, nichts, nichts!!! Ein Orkan brach los – ein Orkan der Verwirrung, Verzweiflung, der sich selbst widersprechenden Gefühle. Eine rasende Zerstörung aller Barrieren der Vernunft. Dem Langhaarigen wurde erst bewusst, dass sein angespannter Körper vor Anstrengung angefangen hatte zu zittern, als Gackt ihm beruhigend über die schmalen Schultern strich. „...schhh...nicht, Haido, bitte...“, wurde gebrochen geflüstert, „...ich bin hier – es tut mir Leid...es tut mir alles Leid. Ich habe einen Fehler gemacht und du musst ihn ausbaden...Bitte, verzeih mir...“ Lippen drückten sich fast fieberhaft gegen Hydes Schläfe. „Oh, Gott, Haido, ich habe dich so vermisst...Ich wünschte, du könntest mir glauben, wenn ich sage, dass ich...aber nein, du schläfst und hast einen Alptraum. Werde ich dir immer Unglück bringen, wenn ich in deiner Nähe bin? Haido, wie sehr wünschte ich, wir könnten zusammen sein...so wie das letzte Mal. So wie...“ Vorsichtig wurde der Kopf des Langhaarigen herumgedreht, weicher Atem glitt suchend an seiner Wange entlang, bis sich ihre Lippen fanden. Hyde hielt die Luft an, versuchte sich davon abzuhalten, diesem sanften Mund entgegenzukommen...nein, so etwas fällt meistens nicht in das Tätigkeitsrepertoire von Schlafenden, nein, er wird doch merken, dass...sein Verstand bemühte sich nach Kräften, mit argumentativer Logik auf die möglichen Folgen seines Tuns hinzuweisen, während sein Herz vor Verzweiflung und Sehnsucht seinem Besitzer mit Kündigung drohte. Der Langhaarige schickte alle Konventionen und den Rest der Welt zum Teufel (das eigene Leben war schließlich wichtiger) und erwiderte hungrig den Kuss. Sollte sich doch Gackt selbst Gedanken machen, ob Schlafende so etwas taten oder nicht. Es war...zu wundervoll...so weich... „Haido...“, wurde keuchend geflüstert, nachdem sie sich getrennt hatten. In einer beinah kindisch anmutenden Hoffnung, weigerte sich der Angesprochene, seine Augen aufzumachen oder sich in irgendeiner anderen Weise zu seinem Wachsein zu bekennen. Er kam sich fast wie ein Eindringling vor, der unerlaubt Persönliches erlauscht. Aber eben nur fast. Gackuto war ihm eine Erklärung schuldig. „Du hattest Recht. So verdammt Recht. Ich bin ein Feigling. Einen größeren gibt es gar nicht...Ich kann meine Finger nicht von dir lassen, obwohl ich weiß, dass...dass ich dir damit weh tue.“ ...was? Wovon sprach der Blonde da? Was sollte das alles? Das noch ein paar Sekunden zuvor herrschende Glücksgefühl wurde unbarmherzig in einer Welle von Unsicherheit ertränkt. Weh tun? Machte er das etwa mit Absicht? „Ich dürfte eigentlich gar nicht hier sein, aber als ich erfuhr, dass du ins Krankenhaus gebracht wurdest...da konnte ich einfach nicht länger warten...Ich dürfte mich gar nicht erst für dich interessieren, aber ich bin ein Feigling... Haido, was muss ich tun, damit du mich hasst? Ich kann den Schmerz in deinen Augen nicht mehr ertragen...war muss ich tun, was nur? Ich...ich darf nicht. Um deinetwillen nicht... Gott, Haido, ich liebe dich doch...so sehr! Ich wünschte, du könntest es mir glauben...Aber es darf nicht sein, nicht solange er...“ Ein leises Kratzen an der Tür unterbrach diesen fiebrig-verzweifelten Monolog. „Ah, Yuki...es ist Zeit...“ Hyde konnte fühlen, wie die Wärme des Blonden sich entfernte – nur ein kurzer Kuss und ein gewispertes „Verzeih mir...“ zum Abschied. Eine leise quietschende Tür und sich eilig entfernenden Schritte. Der Langhaarige lag noch lange unbeweglich da, starrte mit nichts sehendem Blick in die Dunkelheit. Gackt hatte die Büchse der Pandora geöffnet und der Schmerz wütete mit ohrenbetäubendem Geheul in seinem Herzen. ...Warum? War einer der aufgescheuchten Gedanken, die in rasender Geschwindigkeit einander jagten. Warum bist du gekommen? Nur, um mir zu sagen, dass alles vorbei ist, bevor es richtig angefangen hat? Warum gibst du mir Hoffnung und zerstörst sie im gleichen Moment? Warum sagst du mir, dass du mich liebst und im selben Atemzug Lebewohl?! WARUM?! Du elender Egoist! Du wälzt deine Probleme auf mich ab, ohne dich auch nur einen feuchten Kehricht um meine Gefühle zu scheren! Du willst, dass ich dich hasse? Na, prima! Damit hast du es dir auch redlich verdient! Ich hasse dich! Ich verabscheue dich aus tiefstem Herzen, hörst du?! Ich hab gefragt, ob du mich hörst!!! Den Langhaarigen erschrak seine eigene krächzende Stimme und erst in diesem Moment bemerkte er, dass er weinte. ...komm zurück...bitte, komm zu mir zurück. ENDE A/N: MUAHAHAHAH. Schönes Ende, nicht? #diabolisches Lachen ertönt# Aber nein. War nur ein Witz, der der Wahrheit ziemlich nah kommt. XD Ein Ende meiner Aufzeichnungen ist es auf jeden Fall. Ich überlege nur gerade, ob ich erstmal ein paar Monate die Geschichte auf Eis setze, um ein paar weitere Kapitel zu produzieren...oder ob ich versuchen sollte ein Kapitel je zwei Wochen zu schaffen? Huh. Wird auf jeden noch länger dauern. Hab Arbeiten zu schreiben, meine Facharbeit ENDLICH abzuschließen und noch ein paar Sachen zwischendurch... Öh, ja. Vielleicht ein paar Kommentare? Nur so ganz klein am Rande? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)