A Highschool Story von Leiser_Tod ================================================================================ Kapitel 10: Annäherung ---------------------- A Highschool Story Kapitel #10 Jäh wurden ihre Gedanken von einem Eisblick unterbrochen. Yuki wollte schon zur einer Entschuldigung wegen Pflichtversäumnis ansetzen, doch der Blonde winkte ab und befahl ihr, Erfrischungen zu bringen (was an sich ebenfalls merkwürdig war – seit wann war Gackt Personen, die er – angeblich – verabscheute, so gastfreundlich gegenüber?!). Dieser jedoch beachtete sie nicht weiter und schickte sich an, sein Zimmer zu betreten. Beim Umdrehen wäre Gackt beinah mit einem vor Staunen erstarrten Hyde kollidiert. Das Zimmer war wirklich sehr groß. Obwohl es äußerlich eher schlicht wirkte, wurde einem genauen Beobachter Einblick in das luxuriöse Innenleben des Raumes gewährt. Schon allein die Rosensträuße, die auf (wie der Langhaarige vermutete – extra dafür angefertigten) kleinen Beistelltischen platziert waren, müssten ein Vermögen gekosten haben. Regale um Regale – gefüllt mit Büchern jeder möglichen und unmöglichen Art – stapelten sich bis hin zu der hellen Zimmerdecke. (/Wozu zur Hölle musste ich denn all diese Bücher schleppen, bitteschön?!/). Dieser Raum hätte spielerisch der kleinen Bibliothek in der Nähe von Hydes Wohnort Konkurrenz gemacht. Die hintere Wand dieser Räumlichkeit bestand komplett aus Glas – mit einem großen Schreibtisch davor. Der Langhaarige atmete tief durch und schritt dann zu dem rettenden Abstellplatz auf vier Beinen, um endlich seine stark beanspruchten Armmuskeln von diesen vermaledeiten Büchern zu erlösen. Kaum die Fracht abgeladen, fühlte er plötzlich zwei Arme, die sich sanft um seine Mitte schlangen und Hyde an weiteren Bewegungen (und vor allem an der panischen Flucht) hinderten. Warmer Atem strich an seinem Hals entlang, Hydes Nackenhärchen stellten sich auf, als ein angenehmer Schauer seinen Rücken herunter lief. Langsam, als habe sie Angst, dieses kleine zerbrechliche Wesen abzuschrecken, löste sich eine Hand von der Taille des Langhaarigen und wanderte nach oben, um sich anschließend auf Hydes Hals zu platzieren. Sanft – Stück für Stück wurde der Druck erhöht, sodass der Kopf des Langhaarigen nun auf der Brust des Blonden ruhte. Hatte er sich verhört oder war da wirklich ein zufriedener Seufzer zu vernehmen gewesen? Hyde fühlte sich seltsam entspannt – all seine Befürchtungen und Ängste in weite Ferne gerückt, konzentrierte sich sein Verstand nur auf das Gefühl. Zart, einem Hauch gleich spürte der Langhaarige federleichte Küsse auf seinem Hals. Weiche Lippen auf der empfindlichen Haut ließen Hydes Körper erzittern. /Gott, was geschieht mit mir?/ Dieses Gefühl war...schön. Sagenhaft. Unvergleichbar. Ohne sich selbst zu verstehen, bog Hyde seinen Kopf etwas zur Seite, um diesem ausgesprochen talentierten Mund mehr Freiraum zu gewähren. Das großzügig offenbarte Gebiet wurde mit Freuden eines Feinschmeckers erforscht. Von den Schlüsselbeinen (Hyde griff in das unschuldige Holz des Schreibtisches) bis zu seinem Kinn wurde die feucht-süße Wanderung fortgesetzt (Hyde presste die Lippen zusammen – etwas einem Stöhnen gefährlich Ähnelndes versuchte sich seinen Weg nach außen zu bannen). Und dann fühlte der Langhaarige diese Lippen sich auf die seinen legen. Es war so ganz anders als der erste Kuss – so viel...sanfter, vorsichtiger...Keine spontane Ausnutzung der Situation sondern genau darauf bedacht Vergnügen zu bereiten...Hyde konnte sich nicht halten. Er seufzte seinen Genuss in des Blonden Mund, ließ sich von der immer schneller werdenden Welle der Erregung mitreißen. In diesem Moment wurde die Tür nach einem kurzen Klopfen aufgerissen und eine etwas außer Atem gekommene – aber dennoch lächelnde – Yuki erschien im Rahmen. Das bis dahin selbstvergessene Pärchen fuhr erschrocken auseinander. Oder eher gesagt – Hyde, aufs grausamste aus seiner Trance auf den Boden der Tatsachen geholt, riss sich los und fegte dabei seine Bücher vom Schreibtisch (...späte Rache an Lernutensilien?), wobei einige schamlos auf Gackts Fuß zusteuerten. Diese unfreiwillige Landeplattform winselte leicht auf vor Schmerz, denn die Wälzer waren nicht gerade als federleicht zu bezeichnen, und stolperte ein paar Schritte zurück. Die junge Frau sah von einem hochroten Hyde zu einem verärgerten Blonden und ihr Lächeln wurde noch breiter. Mit einem angedeuteten Knicks stellte sie das Tablett mit den kühlen Getränken auf einem der Beistelltische ab und verschwand – dabei jedoch leicht bedauernd keine Kamera zu haben. Gackt fluchte leicht vor sich hin. Okay, sie war immer nett zu ihm. Okay, sie hat ihm immer geholfen, wenn er in Schwierigkeiten war. Okay, sie hatte ihm die Mutter ersetzt. ABER VERFLUCHT NOCH MAL, hätte sie nicht zu einem ETWAS GÜNSTIGEREN Zeitpunkt hier auftauchen können?! Oder am bester GAR NICHT ERST hier auftauchen?! Was es denn zuviel verlangt mit der Liebe seines Lebens mal allein gelassen zu werden? Wann hatte er denn noch eine Gelegenheit dazu?! Ständig waren sie von irgendwelchen Idioten umgeben. Tetsu und die Welt eingeschlossen. Ach, Teufel noch mal. Die Liebe des Lebens hatte in diesem Moment ihre gute Mühe nicht alles stehen und liegen zu lassen und einfach Kopf über Fuß schreiend aus diesem Haus zu rennen. Aber dann erinnerte sich der Langhaarige plötzlich, dass er das gar nicht konnte. Ohne Begleitung würde es wahrscheinlich Monate dauern hier heraus zu finden. Und irgendwo in einer Snob-Villa zu verhungern war auch keine befriedigende Aussicht auf einen heroischen Tod... Sein Hirn zog es vor, sich mit diesen Banalitäten am Normalen und des Vernünftigen fest zu krallen, anstatt das eben Erlebte zu verarbeiten. /Oh, Gott, ich bin doch nicht...doch nicht vom anderen Ufer! Nur weil ich wie ein Mädchen aussehe, muss ich mich doch noch lange nicht wie eines benehmen!/ Und doch, irgendwo zwitscherte eine honigsüße Stimme, dass das, was Gackt mit ihm angestellt hatte, gar nicht mal so schlecht war. Um sich von seinen widerspenstigen Gefühlen abzulenken, fing der Langhaarige an, die bis dahin unbeachteten Bücher – als trauriges Überbleibsel ihres schönen (HA! Da hast du’s! ...honigsüße Stimmen können zuweilen ziemlich gehässig sein...) Moments (auch wenn sie eher hinderlich waren – aber Dabeisein ist alles...) einzusammeln und aufeinanderzustapeln. Nach einer langen Reise und vielen Umwegen kamen diese Lernhilfen endlich auf einem Tisch eines gewissen Blonden in einer gewissen Villa zur Ruhe. Um die Situation wieder auf eine zivilisiert-normale Ebene wieder zurück zu bringen, versuchte Hyde mit einem kühlen und geschickt-cleveren Schachzug in Form eines Gesprächsbeginns auf sein Hiersein hinzuweisen. „Ähm...“ Mit hochrotem Kopf (ja, immer noch...) starrte Hyde auf die Wand hinter dem Blonden, als würde sich dort – wenn er lange genug daraufstarrte – eine Tür öffnen, durch die er schnell und problemlos verschwinden konnte. Diese Tür dachte gar nicht daran, aufzutauchen. Gackts Wut war abgekühlt und wich nun vollends seinem schlecht verborgenen Amüsement. Einen stotternden, zutiefst verlegenen Hyde traf man nicht alle Tage. „Äh, tut mir Leid...das wegen der Bücher. Hoffe, es hat nicht zu sehr wehgetan...“ Einen Augenblick lang fragte sich Gackt ernsthaft, ob der Langhaarige sich gerade tatsächlich nach dem Schmerzempfinden der Wälzer erkundigt hatte, doch da Hydes Blick nun auf den Boden gerichtet war, konnte daraus geschlossen werden, dass diesem das Wohlbefinden der Füße Gackts mehr am Herzen lag. Mit einem mörderischen Casanova-Lächeln (von dem Hyde allerdings nicht viel mitkriegte, da er immer noch am Inspizieren des Bodens war) erwiderte der Blonde nur: „Danke, es geht schon.“ (Obwohl er tatsächlich ein paar Momente lang in Erwägung gezogen hatte, furchtbare Schmerzen vorzutäuschen, um von Hyde dann eine Entschädigung in Form eines Kusses zu verlangen. Böser Junge.) Bildete Gackt sich das nur ein oder war Hyde wahrhaftig NOCH röter geworden? Süß. Dieser war in der Zwischenzeit dabei, sich alle Zusammenstöße mit dem Blonden vor die Augen zu führen. Was um Gottes Willen hatte er, Hyde, denn angestellt, um dieses Benehmen des Blonden zutagezufördern?! Sein Entsetzen, als dieser seinen Gesang beschimpft, seine Wut und Enttäuschung, als Gackts Band das Klubhaus besetzte...was sollten also diese Küsse?! Wollte er sich nur über Hyde lustig machen oder was? Das wirkte. Effektiv, wie ein Eimer voll eiskaltem Wasser. Mit leicht gerunzelter Stirn beobachtete Gackt wie verschiedenste Emotionen sich in Hydes Augen spiegelten – kurzes Aufleuchten, nur um dann wieder zu verschwinden, bevor sich dessen Gesicht verschloss. „Es tut mir Leid“, sagte Gackt noch bevor der Langhaarige einen Ton herausbringen konnte. „...Leid...?“, schienen Hydes Augen zu fragen. Er selbst schwieg jedoch, wartete. Gackt konnte ihm ansehen, dass er nicht bereit war, seiner Verwirrung nachzugeben; Hoffnung zu schöpfen. Es stellte sich allerdings die Frage, ob der Langhaarige Hoffnung wollte. Der Blonde wünschte es jedenfalls. Auf einmal wurde ihm bewusst, was er da eigentlich zusammendachte und er lächelte innerlich über sich selbst. Nie zuvor in seinem Leben hatte es ihn gekümmert, wie jemand anderes dachte oder was er fühlte. Den Blonden hatte dies niemals interessiert – so wie es den Rest von diesen Bauern im Schachspiel Gottes gegen sich selbst interessiert hat. Warum war das jetzt anders geworden? Der Blonde wollte so sehr, dass dieser Mensch (nur dieser eine!) ihm Gefühle entgegenbrachte. Ganz gleich, welche. Sei es Wut, Hass, Zorn...oder Zuneigung...alles, nur kein Abschieben in den Treibsand der Ignoranz! Gackt verstand sich selbst nicht mehr. Seinem Verstand (und seinen Plänen) war dies ein Dorn im Auge. Seinem Herzen (...er wähnte es gestorben...) tat das gut. Aber Totgeglaubte hatten von jeher länger gelebt. „Alles“, konnte der Blonde endlich herausbringen, als er realisierte, wie lange er nun schon hin und her überlegte. Die fein geschwungene (göttlich! Aber Gackt wollte sich weigern in diesem Augenblick Hydes Gesichtsteile anzubeten) Augenbraue wurde halb fragend, halb spöttisch angehoben. Irgendetwas sagte dem Blonden, dass Hyde eine weitere Gesprächspause nur schwerlichst vertragen würde (ohne einen Gesichtskrampf zu bekommen, zumindest). „Ich...du hattest Recht. Damals (konnte man überhaupt ein paar Wochen als „damals“ bezeichnen?) im Klubhaus...als ich zum ersten Mal die Gitarrenstimme gespielt habe und du gesungen hast...“ „Danke für die Blumen. Deine Meinung hast du ja zu dem Zeitpunkt sehr deutlich gemacht. Oder möchtest du noch etwas dazufügen?“ Die Augen des Langhaarigen hatten kein gesundes Leuchten – doch im Gegensatz dazu klang seine Stimme kalt und ruhig. Ah, da hatte der Blonde wohl einen wunden Punkt getroffen. Oder vielleicht hätte er die Entschuldigung erst am Ende anbringen sollen. Der Langhaarige hatte wahrscheinlich ganz vergessen, dass es eine sein sollte. „Nein, ich wollte nur sagen, dass du Recht hattest“, wiederholte er. Nur, um zu erkennen, dass sich die langen (wunderschönen – nein, Gackt wollte sich wirklich nicht ablenken lassen) Finger Hydes in wütende Fäuste ballten. Der Blonde musste einen frustrierten Seufzer unterdrücken. Er liebte dieses Feuer ja, aber musste der Langhaarige denn wirklich alles in den falschen Hals bekommen? „Recht mit dem als du sagest, ich wäre ein Feigling“, wagte Gackt einen neuen Versuch. Die Fäuste Hydes hörten auf, vor Anstrengung zu zittern. (Na, das war doch schon eine Verbesserung...) „Ich habe dich damals beleidigt (aber wenn ich sagen würde, es hätte mir wehgetan, dann wäre dies eine Lüge), um dich vom Singen abzuhalten. Du...hast wirklich eine sehr schöne Stimme...(dieser samtweiche Tenor und wie er mit den Basstönen harmoniert...Schluss jetzt). Ich hatte ernsthafte Konkurrenz bekommen und wollte dich nicht zum Rivalen haben.“ „Und du dachtest, wenn du mich schlimm genug beleidigst, würde ich – als ein kleiner Wurm ohne Rückgrat – sofort aus Scham vor diesem Urteil des Spezialisten aus der Band aussteigen? Und stattdessen würde ich dir dann als treuer Freund beistehen, weil du der bessere von uns bist?“ Purer Sarkasmus und diesmal eindeutig spöttisch gehobene Augenbraue. Ins Schwarze getroffen. Allerdings konnte auch sein Gesichtsausdruck nicht gänzlich verdecken, dass der Langhaarige positiv von diesem Kompliment berührt war (wie oft kriegt jemand von seinem selbst erklärten Feind – der schon so viele Folterkammern besucht hatte – zu hören, dass man schön singt?) Der Blonde konnte es sich gerade noch verkneifen, bestätigend mit dem Kopf zu nicken. Ein sechster Sinn flüsterte ihm zu, dass es die Höhe der Dreistigkeit wäre und den Langhaarigen ganz und gar nicht gnädig stimmen würde. Aber Gackt wollte, dass Hyde gnädig gestimmt war. Vielleicht wäre ja für ihn noch ein Kuss drin – wenn er es richtig anstellen sollte... TBC A/N: Hm. Irgendwie passiert hier nichts. Eigentlich hatte ich vorgehabt nur endlich mit diesem vermaledeiten Treffen fertig zu werden, aber naaaain - die Charaktere tun nur das, was sie wollen. Mal wieder. Gott, diese ganze FF is dermaßen inhaltsarm, dass mir scho bei dem Gedanken dran die Tränen kommen. Und diese komische Kussszene... Gott, lass Hirn runterfallen. =.= Wenn ich sagen würde, dass es mir egal ist, ob ihr mir Kommentare schreibt oder nicht – dann wäre es eine aalglatte Lüge. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)