A Dir en grey Story von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1 --------- ~~ So das ist also meine erste FF hier... und zudem meine erste Diru FF... Das is mal das erste Kapitel, es passiert noch nich sonderlich viel^^ Ich hoffe es gefällt euch! Also enjoy it... Mata ne! *wuschel* *verbeug*~~ _____________________________________________________________ Ich saß ganz alleine unter einer großen Eiche. Die Pause hatte gerade erst angefangen und ich sah einigen anderen Mädchen zu, wie sie mit einigen Jungs quatschten. Ich seufzte. Auf einmal liefen diese vier Typen vorbei. Ich kannte sie nicht, keiner von ihnen ging in dieselbe Klasse wie ich. Ich beobachtete die vier so gut wie jede Pause, sie waren meine großen Vorbilder. Der eine –Toshiya war sein Name – hatte blaue Haare und war irgendwie ein bisschen durchgeknallt. Einer – ich glaube sein Name war Kaoru – hatte violette Haare. Er war irgendwie sehr pflichtbewusst. Ein weiterer von ihnen – Die – war ziemlich groß und hatte knallrote Haare. Und dann war da noch der letzte... er war relativ klein, hatte blonde Haare und war ein richtiges Warumono. Auch ich nannte ihn in meinen Gedanken oft so – diesen Namen hatte er sich selbst gegeben. Sein richtiger Name war Tooru, doch alle nannten ihn Kyo. Als ich ihn das erste Mal gesehen hatte, dachte ich, das er einen Vollschaden hat – jetzt war ich mir dessen jedoch sicher. Sie setzten sich, etwa fünf Meter vor mir auf eine Bank. Toshiya überschlug elegant die Beine, seine Mädchenuniform hätte sonst zu viel preisgegeben. Ja, richtig gehört. Toshiya trug eine Mädchenuniform. Allgemein war jeder von ihnen ein wenig gestört. Die vier schminkten sich jeden Tag, hatten immer top gestylte Haare und waren sehr auf Körperpflege aus. „Verdammt ich will `ne Kippe.“, hörte ich Kyo stöhnen. „Bald haben wir ja aus.“, antwortete Die und tätschelte ihm auf den Kopf. Soweit ich wusste hatten die vier eine Band – jedoch fehlte ihnen ein Drummer. Kyo hatte eine unglaubliche Stimme. Ich hatte sie mal gehört, als ich alleine am Musikzimmer vorbei schlenderte. Plötzlich setzte sich jemand neben mich. Es war die einzige Person von der ganzen Schule, mit der ich ab und zu redete. Shinya Terachi, ein Junge mit strohblonden Haaren. Auch er trug eine Mädchenuniform. Seine Figur konnte man auch zur Schau stellen! „Bist du wieder an deinen Beobachtungen?“, fragte er grinsend. „Hai.“, antwortete ich und errötete leicht. „Warum sprichst du sie nicht einfach mal an?“ „Ja klar, vier Jungs mit einem verstörten Mädchen. Was für eine tolle Idee, Shin.“ Er seufzte. „Dann mach ich es halt.“ Er wollte schon aufstehen, doch ich hielt ihn an der Hand zurück. „Ich warne dich, Shinya!“ Doch er war um einiges stärker als ich und brachte mich mit einem Ruck zum aufstehen. Ich kreischte, und alle vier Köpfe meiner „Idole“ drehten sich zu uns. Toshiya begann zu grinsen, während ich immer noch versuchte, wieder auf die Steinbank zu sitzen, und Shinya mitzuziehen. „Brauchst du Hilfe, Shin?“, rief Kaoru rüber. Shinya schüttelte lachend den Kopf. „Ich komme schon zurecht.“ Er packte mich an der Schulter und lief mit mir los. Zuerst wehrte ich mich immer noch mit Hand und Fuss, dann fiel mir auf das es ziemlich peinlich war, sich wie ein kleines Kind aufzuführen. Shinya blieb kurz vor ihnen stehen. „Das ist Sadoko Takahashi. Sie beobachtet euch jede Pause, und ist von euch total begeistert.“ Ich wurde augenblicklich rot. Mein Name hätte doch auch gereicht! „Hast du das gehört, Kyo? Wir haben unseren ersten Fan.“, sagte Die lachend und stieß den kleinen in die Rippen. Er sagte jedoch nichts, sonder starrte nur seine Schuhe an. „Was hält ihr davon, ein wenig mit ihr abzuhängen?“ „Klar doch. Wir lernen immer gerne nette Mädchen kennen.“, sagte Toshiya. „Dann geht das ja in Ordnung.“ Shinya ließ mich los, und ging. „Shin!“, hielt Kaoru ihn zurück. Er drehte sich um. „Ruf mich an!“ Er zwinkerte. Shinya lächelte und ging dann wieder weiter. „Ist er etwa dein Koi?!“, stieß ich entsetzt aus und schlug mir augenblicklich die Hände vor den Mund. Warum hatte ich das nur gesagt?! „Nein. Noch nicht.“ Alle lachten – bis auf Kyo. „Entschuldige, willst du dich setzen?“ Fragte Toshiya. Ich nickte und setze mich neben ihn. Lange sagte niemand etwas. Ich starrte wie gebannt auf Toshiyas Hand. „Woher hast du denn diesen Ring?“, fragte ich auf einmal. „Wieso? Gefällt er dir? Wir können ja mal zusammen einkaufen gehen.“ Er lächelte. Kyo sagte noch immer nichts. „Hey Kleiner, was ist denn los?“, fragte Die. Kyo knurrte. „Ich geb dir gleich Kleiner, du...!“ Er stürzte Die an, der gleich neben ihm saß. Dieser kippte lachend zur Seite, was eine regelrechte Kettenreaktion auslöste und... ich landete schließlich mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden, da ich am Rand der Bank saß und Toshiyas rettender Griff zu spät kam. Augenblicklich ließ Kyo von Die ab und eilte zu mir. Er streckte mir die Hand hin. „Gomen... geht es dir gut?“ Ich nahm seine Hilfe dankend an. „Ja, ich denke schon.“ Ich lächelte. „Kyo...? Seit wann entschuldigst du dich denn?“, Kaoru sah ihn verwirrt an. „Ach, halt die Klappe.“ Kyo ließ meine Hand los und lief davon. Ich sah ihm verwundert nach. „Vergiss es. Manchmal hat Kyo halt Anfälle.“, sagte Toshiya und kratze sich am Hinterkopf. In dieser Sekunde gongte es. Zusammen liefen wir noch bis zum Hauptgebäude. Die und Kaoru gingen in dieselbe Klasse, sonst war keiner im gleichen Jahrgang. Toshiya ging in meine Parallelklasse, Shin war ein Jahr jünger als ich und Kyo war ein Jahr jünger als Kao und Die. „Mata ne!“, rief ich den andern nach. Mit einem zufriedenen Grinsen trat ich ins Schulzimmer. „Hey Sadoko, was grinst du denn so blöd vor dich hin?“, höhnte jemand aus der hintersten Reihe. Ich erkannte sofort seine Stimme. Es war Kisaki, der größte Schläger der Schule. Er hatte es sich wohl zur Lebensaufgabe gemacht, mich dauernd zu nerven und fertig zu machen. Meine Lehrerin hatte mir damals als es angefangen hatte geraten ihn einfach zu ignorieren. Das tat ich in der Regel auch, obwohl es mir relativ schwer fiel. Ich schnaufte und setzte mich an meinen Platz, welcher leider genau neben seinem lag. „Ich hab dich was gefragt, Takahashi!“, sagte er aggressiv und boxte mir leicht in die Schulter. Das tat er sehr oft, doch schon mehr als einmal hatte er mir versprochen, mich mal richtig zu „verhauen“. Zum Glück kam in dieser Sekunde unser Mathelehrer rein. Kisaki starrte mich noch einige Sekunden an, wandte seinen Blick dann jedoch nach vorne. Ich war nicht sehr gut in diesem Fach, vielleicht lag es aber auch nur an meinem Lehrer. Ich konnte ihn nicht leiden und er mich auch nicht. Wenn ich mal wo nicht draus kam, machte er keine Anstalten es mir zu erklären. Und da mich die restliche Klasse nicht sonderlich mochte, brachte ich auch nie den Mut auf, einen von ihnen zu fragen. Entweder waren es Mädchen, die gerne über mich lachten oder es waren Freunde von Kisaki. Ach ja, Kisaki war mal gut mit Kaoru und den anderen befreundet. So weit ich weiß, war er sogar mal Bassist ihrer Band. Ich habe nur mal aufgeschnappt, dass sie Streit hatten und dann Toshiya seinen Platz einnahm. Seither waren sie wohl nicht mehr so gut aufeinander zu sprechen. Die Stunde war wieder einmal mehr als langweilig. Plötzlich reichte mir Kisaki einen kleinen Zettel rüber. Verwundert sah ich zuerst ihn, und dann den Zettel an. „Na nimm ihn schon.“, drängte er flüsternd. Langsam streckte ich meine Hand aus und nahm das gefaltete Papier entgegen. Ich entfaltete es langsam. //Ich habe gesehen, wie du in der Pause mit diesen Versagern zusammen gewesen bist. Was willst du von denen?// Ich sah Kisaki an. Er war wohl der letzte, den das etwas anging. Ich kritzelte diesen Gedanken kurz auf das Papier und reichte es ihm dann wieder. Doch noch bevor er den Zettel hätte fassen können, ertönte die tiefe Stimme meines Lehrers. „Takahashi! Sofort nach draußen!“ Ich seufzte, stand auf, packte meine Sachen und lief mit gesenktem Kopf nach draußen. Ich konnte leises Gelächter hören, doch das war mir egal. Ich setzte mich im Schulgang auf eine Holzbank. Plötzlich hörte ich einige näher kommende Stimmen. Am Lehrer erkannte ich, welche Klasse es war. Es war die von Kyo. Sie mussten wohl das Zimmer aus irgendeinem Grund wechseln. Ich erblickte Kyo ganz alleine, zuhinterst mit den Händen in den Hosentaschen und gesenktem Blick. Er wandte mir kurz einen Blick zu, doch als er mich erkannte, blickte er schnell wieder weg und ein zartes rosa glitt über sein Gesicht. Erst eine halbe Stunde später gongte es. Endlich hatten wir aus. Die Tür meines Klassenzimmers öffnete sich. Als erstes kamen ein paar quatschende Mädchen raus, kurz gefolgt von Kisaki und seinen Freunden. „Fast hätte ich wegen dir Ärger gekriegt, Takahashi. Ich schwöre dir, heute kommst du nicht ohne Verletzungen nach Hause.“ Ich stand auf. „Ich habe keine Angst vor dir Kisaki.“ Er lachte bitter und schlug mir dann mit so einer Heftigkeit ins Gesicht, dass ich fast zu Boden fiel. Aus meiner Nase tropfte Blut. „Wir sehen uns draußen.“, sagte er und lief davon. Auch unser Lehrer war kurz nach ihm aus dem Gang verschwunden. Als Kisaki um die Ecke war, tauchte erneut Kyos Klasse auf. Als er mich sah blieb er stehen und stürzte dann zu mir. Ich stand gebeugt und hielt mir die Hand unter die Nase. Er legte die Hände auf meine Schulter. „Was ist passiert? Wer war das?“ „K-K- Kisaki...“ Ich hustete. „Hier ein Taschentuch.“, Die und Kaoru waren auf einmal erschienen und Kao hielt mir ein blütenweisses Taschentuch hin, das innerhalb von wenigen Sekunden rot gefärbt war. „Den knöpf ich mir vor.“, knurrte Kyo und ließ mich los. Die setze sich mit mir wieder auf die Bank und befahl mir, den Kopf in den Nacken zu legen. Plötzlich tauchten auch Toshiya und Shinya auf. Shinya kreischte. „Was ist passiert?“, fragte Toshiya. Ich erzählte die ganze Geschichte. „Versager?!“, regte sich Die auf. Ich blickte aus einem der großen Fenster, welche von der Decke bis zum Boden gingen, und mit denen der ganze Flur ausgekleidet war. Kisaki wartete mit gut zehn Freunden beim Fahrradständer. „Verdammt.“, fluchte Kyo. „Ich werde dann mal nach Hause gehen...“, sagte ich leise. „Spinnst du? Wir lassen dich sicher nicht alleine daraus! Irgendwann wird Kisaki schon gehen!“, protestierte Kaoru. Doch Kisaki ging nicht. Auch nach einer ganzen Stunde nicht. Es war inzwischen schon 17 Uhr. „Warum gehen wir nicht einfach? Ich mach diesen Kerl locker fertig.“ Kyo stand auf der Bank, um gaffte nach draußen. „Ja, ihn vielleicht. Aber was ist mit den andern?“ „Warum hattet ihr eigentlich Streit mit Kisaki?“, fragte ich. Toshiyas Blick wurde sofort eiskalt. „Ich... wir... also...“, stotterte er. Kapitel 2 --------- ~~ Sodele, der zweite Teil... hm, hoffe es gefällt! Mata ne! *wuschel* *verbeug* ~~ ______________________________________________ „Kisaki war in Toshi verliebt... und... er hat es einfach zu weit getrieben... er hat ihn ver...“ Die brach ab. Ich biss auf meine Unterlippe. „Und auch das werde ich ihm zurückzahlen.“ Kyo ballte die Hand zu einer Faust. „Er glaubt wohl er kann alles machen.“ Er sprang von der Bank hinunter und ging los. Kaoru hielt ihn am Arm zurück. „Willst du das wirklich tun?“ „Klar.“ Kyo grinste. Auch ich stand auf und lief zu ihm. Er nickte. Zusammen liefen wir alle zum Fahrradständer. Kisaki lächelte schon als er uns von weitem gesehen hatte. „Also habt ihr euch doch noch her getraut? Mutig, mutig.“ Er grinste Toshiya an und warf ihm einen Kuss zu. „Du dreckiger...!“ Kyo sprang ihn an. Keiner von uns regte sich. Weder wir, noch Kisakis Freunde. Shinya hatte sich in Kaorus Arme geflüchtet. Kisaki lag am Boden. Kyo hockte auf ihm und schlug ihm immer wieder mit heftigen Schlägen ins Gesicht. Dann stand er auf. Kisaki atmete unregelmässig. „Wenn du Toshiya oder Sadoko noch einmal anfasst, bringe ich dich um, klar?!“ Kisaki stand hustend auf. „Tsukamu? Es war eine Qual diese dreckige Schlampe anzufassen.“ „Nenn sie noch einmal so und es knallt!“ „Sch...!“ Doch in diesem Moment kam unsere Direktorin auf uns zu. „Was ist denn hier wieder los? Kisaki? Tooru?“ Kisaki wischte sich das Blut vom Mund. „Nichts.“ Die Direktorin sah uns alle eindringlich an. „Sadoko! Was machst du denn hier? Sind das etwa deine Freunde?“, fragte sie entsetzt. Waren sie das? „Ich... ich denke schon...“ Ich starrte auf meine Schuhe. „Klar sind wir das.“, sagte Die und legte lässig einen Arm um meine Schulter. „Gibt’s da ein Problem?“ „Eeto... Nein, natürlich nicht. Geht nun nach Hause. Der Pausenhof ist keine Herberge.“ Mit diesen Worten zog sie wieder ab. Wir wandten uns wieder Kisaki zu. „Warum schützt du sie eigentlich? Du kennst sie doch erst seit heute.“, fragte er und zeigte auf mich. „Lass sie einfach in Ruhe, hörst du? Lass uns alle in Ruhe.“ Kisaki lachte. Er schritt auf Toshiya zu. Dieser erstarrte sofort. „Ich weiß dass es dir gefallen hat... so wie du gestöhnt hast... keine Angst, wir werden es wieder tun.... und dann wirst du schreien, das verspreche ich dir...“, flüsterte er. „Du verdammtes Arschloch!“ Kyo wollte losstürzen, doch einer von Kisakis Freunden packte ihn an den Armen und hielt ihn zurück. Eine glitzernde Träne glitt über Toshiyas Gesicht. Kisaki leckte sie weg. Warum tat denn niemand etwas? Ich sah mich um und merkte, dass jeder von ihnen durch einen Freund von Kisaki zurückgehalten wurde. Und sogleich packte mich auch einer von ihnen und drehte meine Arme auf den Rücken, was so fürchterlich schmerzte, dass ich in die Knie sank. „Hör auf Kisaki...“, flehte Toshiya leise und schritt einige Schritte zurück. Es war inzwischen schon fast dunkel. Doch Kisaki dachte gar nicht daran aufzuhören. Er drückte Toshiya mit seinem Körper an eine Wand und streichelte ihm seitlich über den Oberschenkel. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Kyo und die anderen mit aller Kraft versuchten sich zu befreien doch es gelang ihnen einfach nicht. Kisaki öffnete Toshiyas Bluse und küsste dann seinen Oberkörper. Wieder perlten einige Tränen über seine Wangen. Das konnte Kisaki nicht tun! Nicht noch einmal! Toshiya versuchte ihn von sich wegzustossen, doch er war um einiges schwächer als Kisaki. Dieser drehte Toshiya so um, dass er mit dem Rücken zu ihm stand. Auch ich versuchte nun, diesen Typen loszuwerden. Anscheinend war dieser so überrascht, dass ich mich von ihm reißen konnte. Ich rannte die paar Meter zu Kisaki. Ich packte ihn an der Schulter und wirbelte ihn herum. „Lass ihn in Ruhe du Schwein!“ Doch Kisaki lächelte nur, holte aus und schlug mir noch einmal mitten ins Gesicht. Nur dieses mal um einiges heftiger. Ich fiel zu Boden und schlug mit dem Kopf auf dem harten Boden auf. Wimmernd drehte ich mich zur Seite, aufstehen konnte ich jedoch nicht. Auch sehen konnte ich nur beschränkt... Ich hörte nur diese Geräusche... Ich hörte Kisaki, er atmete laut und unregelmässig... und ich hörte Toshiyas leises Schluchzen. Ich hielt mir die Ohren zu. „Hör auf... hör auf...“, flehte ich so leise dass nur ich es hören konnte und zog die Beine an den Körper. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war, doch plötzlich spürte ich einen schmerzlichen Tritt, den ich in die Seite bekommen hatte. Dann wurde alles ruhig. Einige Sekunden später hörte ich Kyos Stimme. Sie klang weit entfernt und leer. „Sadoko? Sadoko, geht es dir gut?“ Er drehte mich um. Langsam öffnete ich die Augen. Sein Gesicht war blutüberströmt. „Was ist passiert...?“, flüsterte ich. Mehr als ein Flüstern brachte ich einfach nicht zu Stande. Er hob meinen Kopf auf seine Knie und strich mir die Haare aus dem Gesicht. „Wo ist Toshiya?“, fragte ich. „Er ist dort drüben. Bei Shin und Kao.“ Er blickte kurz nach rechts. Plötzlich begann ich zu weinen. Ich konnte es einfach nicht mehr länger zurück halten. „Es ist alles meine Schuld... wenn ihr mich nicht kennen würdet, hättet ihr heute auch keine Probleme mit Kisaki gehabt...“, schluchzte ich. „Nein... es ist nicht deine Schuld...“ Die kam zu uns. „Wie geht es ihr?“, fragte er. „Nicht besonders gut. Sie blutet am Hinterkopf... und wie geht es Toshi?“ „Er ist nicht ansprechbar. Er weint nur...“ Die kratzte sich am Hinterkopf. „Ich schwöre dir, irgendwann wird er für das alles bezahlen.“ Kyo setze mich nun halb auf, und lehnte mich auf seinen linken Arm. „Was haben sie mit dir gemacht?“, fragte ich. „Nichts weiter...“ „Du hast eine Platzwunde.“ „Ich weiß.“ Er lächelte matt. Wäre es nicht so eine beschissene Situation gewesen, hätte ich diesen Augenblick wohl als romantisch empfunden. Es war inzwischen stockdunkel geworden. „Wie spät ist es?“ „Keine Ahnung... vielleicht 19 Uhr...“ Shinya kam zu uns. „Geht es dir gut?“, fragte er und beugte sich zu mir runter. „Es geht hier nicht um mich... es geht um Toshi.“ Ich versuchte aufzustehen, fiel aber gleich wieder in Kyos Arme. „Psst... du solltest dich ausruhen.“ „Ich will aber zu Toshiya...“ Er seufzte, stützte mich dann jedoch und ging mit mir langsam zu den anderen. Ich setzte mich neben Toshiya. „Toshi?“ Ich nahm seine Hände von seinem Gesicht. Er sah mich verweint an. „Ganz ruhig.“, flüsterte ich und strich ihm sanft über die Wange. „Er... er... hat es getan...“, schluchzte er tonlos. „Red jetzt nicht... beruhige dich erst mal.“ Ich nahm ihn in die Arme. Er klammerte sich an mir fest. „Wir müssen etwas gegen eure Verletzungen tun.“, sagte Kaoru der unverletzt geblieben war. „Ins Krankenhaus?“, fragte Shinya. „Nein... meine Mutter rastet sonst schon aus...“, protestierte ich leise. „Achja...“ Kyo zog etwas aus seiner Blazertasche. „Mein Handy! Woher hast du das?“ „Kisaki wollte es dir wegnehmen... ich glaube deine Mutter hat angerufen... aber ich habe es ihm nicht so einfach überlassen.“ Nocheinmal lächelte er matt. „Sag nicht du hast die Platzwunde von da?“ Er kratzte sich am Hals. „Doch... irgendwie schon...“ In diesem Moment klingelte das Handy erneut. „Was soll ich denn sagen?“, fragte ich ratlos in die Runde. „Lass dir was einfallen.“, meinte Die. „Hallo? Ja... nein... lass mich doch ausreden... hör mir verdammt noch mal zu!! Ich bin bald zu Hause verstanden?!“ Und dann legte ich auf. Erneut brach ich in Tränen aus und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. „Gott, bin ich froh, ist Morgen Samstag.“ Kaoru seufzte und strich sich durch die Haare. „Ich will nicht nach Hause...“ „Das musst du auch nicht... du kannst bei mir Übernachten wenn du willst... meine Eltern sind heute eh nicht zu Hause.“, schlug Kyo vor. Ich wischte mir die Tränen mit dem Ärmel aus dem Gesicht und nickte. „Dann sollten wir wohl langsam gehen?“ Die stand auf. „Toshi? Schaffst du es alleine? Oder soll einer von uns dich begleiten?“, fragte Kaoru. Toshiya hatte inzwischen aufgehört zu weinen. „Nein... nein das schaffe ich schon selbst.“ Auch er stand auf. Zusammen liefen wir bis zur ersten Kreuzung vor der Schule. Kyo musste mich immer noch stützen, ich brachte es nicht hin, selbständig zu laufen. Hier musste Toshiya in eine andere Richtung als wir. Ohne sich zu verabschieden ging er. Bei der nächsten Kreuzung verabschiedeten sich auch Kaoru und Shinya – händchenhaltend. „Ich wohne im selben Haus wie Kyo.“, bemerkte Die, doch im Moment interessierte mich das nicht im Geringsten. Immer wieder redete ich mir ein, dass das alles nur ein Traum gewesen war. Und genau so kam es mir auch vor. Die Erinnerungen, sie waren dunkel und verschwommen. Es kam mir wie längst Vergangenes vor, doch es war doch nur knappe zwei Stunden her? Nach einer Viertelstunde kamen wir bei einem hohen Mehrfamilienhaus an. Wir stiegen in den Lift. Die stieg vor uns wieder aus. „Gute Nacht ihr beiden.“, sagte er und war dann auch schon weg. Vorsichtig schloss Kyo die Wohnungstür auf und spähte zuerst hinein, um auch wirklich sicher zugehen, dass niemand zu Hause war. Er brachte mich zur Couch und zündete das Licht an, ehe er in seinem Zimmer verschwand. „Ich kann dir höchstens ein T-Shirt zum schlafen anbieten, geht das in Ordnung?“, rief er. „Ja.“, antwortete ich heiser. Er kam zurück und warf mir ein weißes Shirt zu. „Das Bad ist da drüben. Schaffst du es alleine?“ Ich nickte und stand sogleich auf. Ich schloss die Türe hinter mir. Ich sah in den Spiegel. Mann, sah ich zerstört aus. Meine Haare waren total zerzaust und mein ganzes Make-up verschmiert. Dazu war auch noch meine Unterlippe aufgeplatzt. Ich erinnerte mich an Kyos Worte und fasste mir an den Hinterkopf, wo ich eine kleine Blutkruste ertastete. Ich seufzte und schlüpfte in Kyos Shirt, als ich mich meiner Schuluniform entledigt hatte. Diese faltete ich sorgfältig und nahm sie unter den Arm, ehe ich wieder aus dem Bad trat. Ich erblickte Kyo. Er stand auf dem Balkon und rauchte eine Zigarette. Das Mondlicht fiel sanft auf sein Gesicht. Er war einfach so süß... Vielleicht ist es Zeit mal etwas klarzustellen... schon seit ich Kyo das erste Mal gesehen hatte, stand ich auf ihn... war das ein schönes Gefühl nun in seinem Shirt zu stecken... Ich legte meine Kleider auf den Couch und trat zu ihm nach draußen. Ein kalter, klarer Wind zog an mir vorbei. Er drehte sich um. „Du solltest nicht hier draußen sein. Du erkältest dich sonst. Vor allem in diesem Aufzug.“ Ich starrte meine nackten Beine an. Er lächelte. Wie gerne hätte ich mich nun in seine Arme gelegt und den Sternenhimmel beobachtet! Doch plötzlich dachte ich wieder an Toshiya. Kyo schien es bemerkt zu haben. Er schmiss seine Zigarette über das Geländer. „Hey das wird schon wieder. Komm, du bist erschöpft. Du musst schlafen.“ Er führte mich in sein Zimmer. „Meine Eltern sollten dich nicht sehen... das heißt allerdings das wir im gleichen Bett schlafen müssen.“ Er wurde rot. „Schon in Ordnung...“ Ich versuchte zu Grinsen und legte mich hin. „Ich werde mich auch bald hinlegen. Wenn du schon schläfst wirst du gar nicht merken, dass ich auch da bin.“ Ich nickte und drehte mich von ihm weg. Er ging raus. Was für ein Glück war er weg! Denn auch ich war mittlerweile röter als eine Tomate. Ich merkte, wie sich Kyo eine halbe Stunde später zu mir legte. Sein Bett war relativ groß. Es war ein Ehebett, also um die zwei Meter. Ich hörte ihn leise Atmen. Am liebsten hätte ich mich umgedreht und ihn geküsst, doch nachdem was heute passiert war, waren wir beide bestimmt noch nicht soweit, einander zu küssen. Zumal diese Gefühle wahrscheinlich eher einseitig waren. Plötzlich übermannte mich die Müdigkeit und ich schlief ein. Mit einem Schlag wachte ich auf, tat aber weiterhin so, als würde ich schlafen. Gelbes Licht fiel ins Zimmer. Kyo stand unter der Türe. Ich konnte Stimmen hören. Seine Eltern! „Hör mir zu... sie ist nichts besonderes... sie ist heute nur ein wenig von Kisaki dran gekommen und wollte nicht nach Hause... da läuft nichts... ehrlich.“ Seine Mutter seufzte. „Ich hoffe das wir dir vertrauen können Tooru. Und habe ich nicht gesagt, du sollst nicht mehr soviel rauchen?!“ „Darüber können wir auch noch Morgen reden. Gute Nacht.“ Er schlug die Türe zu. Dann setzte er sich auf einen Stuhl und seufzte. Ich fühlte seinen Blick im Nacken. Plötzlich klingelte mein Handy. Ich wäre vor Schreck fast aus dem Bett gefallen. Es lag auf dem Schreibtisch und Kyo griff danach. „Ah, du bist wach. Hier.“ Er warf es mir zu. Ich schluckte, als ich den Namen auf dem Display las. „Es ist Kisaki.“, flüsterte ich. Zitternd nahm ich das Telefon zum Ohr. „Ja?“ „Ah, Sadoko. Schön das du dich meldest...“ Ich konnte komische Geräusche im Hintergrund hören. „Ich wollte dich nur warnen. Ein Ton zu irgendjemanden, was heute passiert ist und ich mache das gleiche mit dir wie mit Toshiya, verstanden?“ Ich legte auf. „Was... hat er gesagt?“ Ich schüttelte den Kopf. „Schlaf weiter.“ Ich legte mich hin. Alles war so unwirklich... Bevor ich einschlief, schaltete ich mein Handy aus und legte es unter das Kopfkissen. Kpaitel 3 --------- ~ So, drittes Kappi ^^ Info an Lyciel: ich weiss du komsst dann wieder mit: das geht so schnell mit Kyo und Sadoko, aber warte ersmal ab, hai??^^ Ich hoffe es gefällt euch, passiert zwar net viel aber immerhin was XD mata ne! *wuschel* *verbeug* ~ ________________________________________________________________ Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war Kyo nicht im Zimmer. Ich nutzte die Gelegenheit und inspizierte seine Sachen ein wenig. Auf seinem Pult lagen massenhaft Songtexte und Zeichnungen, beides war irgendwie deprimierend. Es waren traurige und schwere Lieder sowie dunkle Zeichnungen. Ich seufzte und legte die Blätter hin. Doch dann erblickte ich etwas, was mir sofort ins Auge stach. Ein Brief. Ich kämpfte ein paar Sekunden mit mir selbst, beschloss dann aber ihn zu lesen. Ich nahm ihn auf und hockte mich auf sein Bett. Hey Kyo Ich hoffe es geht dir gut. Ich sitze hier und vermisse dich wie die Hölle. Es gibt keine Sekunde in der ich nicht an dich denke. Es geht sogar schon soweit, dass ich in der Schule schon gar nicht mehr aufpasse. Wann sehen wir uns endlich wieder? Ich zähle die Stunden bis dahin... Warum musst du nur soweit weg wohnen? Ich wünschte, ich könnte nun in deinen Armen liegen. Ich möchte deinen Atem hören und nie mehr von deiner Seite weichen. Aber ich werde warten. Ich freue mich schon wenn du deinen Abschluss hast und wir endlich zusammen sein können. Ich werde immer da sein wenn du mich brauchst. Du kannst mir alles anvertrauen, dass weißt du. Ich werde nie jemanden anderen lieben ausser dich. Du bist das wichtigste in meinem Leben, mein ein und alles. Bitte schreib mir schnell zurück, mein Schatz. Ich halte es nicht mehr lange ohne dich aus... In ewiger Liebe Deine Ayumi Ich las den Brief etwa fünf Mal durch. Eine Träne lief mir über das Gesicht. Kyo hatte eine Freundin... In diesem Moment kam er herein. Ich erschrak zutiefst und legte den Brief hinter meinem Rücken auf das Bett, ehe ich mir noch die Träne wegwischte. „Hey, du bist ja wach.“ Er lächelte. Ich fasste nach hinten und faltete den Brief wieder in seine ursprüngliche Grösse. Ein fataler Fehler. „Was hast du denn da?“, fragte Kyo. „N-Nichts!“ Er kam auf mich zu, zog meine Arme nach vorne und nahm den Brief an sich. Seine Miene verfinstere sich. War das das richtige Wort? Nein. Ich kann diesen Gesichtsausdruck bis heute noch nicht erklären. Es war einfach nur pure Enttäuschung. In diesem Moment kam ein lauter Schrei von draußen, da das Fenster weit offen Stand. „Kyo? Kannst du mich hören?“ Kyo schritt zum Fenster. „Ah, Kao du bist es... Wir kommen gleich!“ Dann wandte er sich zu mir. „Zieh dich hier drin um, ich gehe raus.“ Und dann verliess er das Zimmer. Ich schlüpfte schnell in meine etwas kaputt aussehende Uniform. Nach fünf Minuten klopfte Kyo. „Bist du soweit?“ Ich öffnete die Türe. Er war es anscheinend nicht. „Ich warte bei Kao.“, sagte ich schnell, huschte an ihm vorbei, und war auch schon aus der Haustüre. Unten angekommen lief ich mit schnellen Schritten zu Kaoru. „Hey.“, sagte er und winkte mir zu. „Wer ist Ayumi?“, fragte ich ohne ihn zu begrüssen. Nun konnte ich fast den gleichen Gesichtsausdruck in Kaorus Gesicht finden. „Sie war Kyos Freundin, doch sie ist vor 2 Monaten gestorben... bei einem Autounfall.“ Ich wollte gerade etwas sagen, als Shinya in die Strasse einbog. Kaoru lächelte. Er nahm Shinya in den Arm und im gleichen Moment kamen auch Die und Kyo aus dem Haus. „So. Wollen wir?“, fragte Die. Alle nickten. Wir liefen zusammen zu Toshiyas Haus. Keiner sprach, und Kyo wich meinen Blicken kontinuierlich aus. Verdammt, warum habe ich diesen blöden Brief nicht einfach liegen gelassen? Als wir ankamen, klingelte Kaoru. Kurze Zeit später kam eine ältere Frauenstimme aus der Gegensprechanlage. „Ja?“ „Guten Tag Frau Hara, hier ist Kaoru. Ist Toshiya da?“ „Toshimasa? Nein....nein.. (ein Husten erklang) der ist nicht da.“ Kaoru sah uns ungläubig an. „Ehm, wissen sie vielleicht wo er ist?“ „Nicht genau... ich glaube er wollte zu einem Freund... er hat irgendetwas von zurückzahlen gesagt... vielleicht hat er Schulden (husten)?“ „Ist er etwa zu Kisaki?“, fragte ich laut und entsetzt. „Ja... das kann sein, Kisaki.“ „Oh mein Gott er ist durchgeknallt.“, quietschte Shinya. „Danke vielmals Frau Hara. Auf wiedersehen.“ „Auf wiedersehen.“ Kaoru kehrte sich zu uns. „Was nun?“, fragte Die. „Wir werden wohl oder übel auch zu Kisaki müssen.“ Ich fing plötzlich an zu zittern. ...und ich mache das gleiche mit dir wie mit Toshiya, verstanden?... spukte es mir durch den Kopf. Die legte die Hände auf meine Schulter. „Hey, ganz ruhig. Er wird dir nichts tun.“ ///Genau, denn ich habe niemandem etwas gesagt.../// „Also, lasst uns gehen.“, sagte Kaoru und umschloss Shinyas zierliche Hand. Nach guten zehn Minuten standen wir vor einem Haus. Kaoru atmete laut ein und klingelte, wobei er Shinyas Hand noch fester zudrückte, da diesem die Angst förmlich ins Gesicht geschrieben war. Ich fühlte mich nicht gerade besser. Aber wie sich Kyo im Moment fühlte... bestimmt schrecklich. Er hatte die ganze Zeit nicht geredet und immer nur den Boden angestarrt. „Ja? Wer ist da?“, ertönte Kisakis Stimme. „Ist Toshiya bei dir?“ „Ah ihr seit es... hätte ich mir ja denken können... nein meine Süssen, der ist schon wieder gegangen... also ich weiß nicht genau. Falls er noch gehen kann.“ „Was hast du mit ihm gemacht?“, schrie Kyo. Ich schaute ihn an. Tränen? Waren das wirklich Tränen in seinem Gesicht? „Ach mein kleines Warumono. Keine Angst ich hatte keine Lust auf ihn, falls ihr versteht was ich meine. Nein, ich habe ihm nur ein paar Manieren eingedrescht.“ „Du dreckiges Arschloch...“, Kyos Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Er sank in die Knie und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Ich hörte ein leises Schluchzen. In diesem Moment war mir so egal, ob er sauer oder sonst was auf mich war. Ich kniete mich zu ihm und hielt ihn ganz fest. Anscheinend war er darüber froh, denn plötzlich schlang er seine Arme um mich. Wir standen auf. Ich war etwa gleichgross wie er, daher lehnte er sich an meine Schulter. Ich hatte zuvor noch nie jemanden gesehen, der so dermassen zerstört war. Auch mir lief eine Träne runter. Es schmerzte so fürchterlich in so traurig zu sehen. Ich fuhr ihm mit der einten Hand hinten durch die Haare. Die anderen kamen zu uns. „Sadoko? Kann ich dich kurz sprechen?“, fragte Kaoru. Ich nickte, doch Kyo krallte sich an mir fest. „Nein... nein...geh nicht...verlass mich nicht...bleib bei mir... bitte... ich schaffe das nicht ohne dich...bleib hier...“ Ich sah die anderen an. „Kyo...“, fing Die an. Dann wandte er sich zu mir. „Gib ihn mir.“ Mit aller Kraft löste ich mich aus Kyos Griff und drückte ihn Die in die Hände. Dann ging ich mit Kaoru einige Schritte von der Gruppe weg. Wir setzten uns ins Gras. „Also... wir alle denken, da du ja nun praktisch zu uns gehörst... dass du einiges erfahren solltest.“ Ich nickte. „Also... wo fange ich bloss an... einmal – vor etwa einem halben Jahr – war Ayumi zu besuch. Und Kisaki... er hat auch sie... darüber ist Kyo nie hinweg gekommen... und etwas anderes... Kyos Vater... er...er hat ihn... warte kurz.“ Er drückte sich die Hand auf den Mund und schloss die Augen. Anscheinend fiel es ihm nicht leicht darüber zu reden, doch ich ahnte schon was er sagen wollte. „Ich weiß was du meinst.“, sagte ich und meine eigene Stimme kam mir total fremd vor. Er nickte. „Noch etwas. Du siehst Ayumi sehr ähnlich... deshalb... dieser Gefühlsausbruch vorher... du weißt was ich meine?“ Ich nickte. ///Klar... Kyo würde sich nie in mich verlieben. Schon verstanden./// „Also lass uns zurück gehen.“ Kyo hatte sich inzwischen etwas beruhigt. Auch sie hatten sich in die Wiese gesetzt. Kyo hatte seine Beine umschlungen und starrte mit leeren Augen gerade aus. Ich setzte mich neben ihn. „Kyo?“, fragte ich und berührte leicht seine Schulter. Er drehte seinen Kopf zu mir. Seine Augen glänzten immer noch. „Du weißt wer ich bin, oder? Ich bin’s Sadoko.“ Er nickte missmutig. „Könntet ihr schnell...?“, fragte ich und schaute in die Gruppe. „Oh... klar doch.“ Als sie einige Meter weit weg waren fasste ich nach Kyos Hand. „Kyo.. das mit dem Brief tut mir Leid. Ich konnte doch nicht wissen, dass...“ „Ist schon in Ordnung. Ich bin froh das du es weißt. Und das vorher...“ „Ja ich weiß... das war nicht so gemeint. Kao hat es mir gesagt.“ „Doch natürlich war das so gemeint...“ Er schaute zu Boden. Was?! War er etwa doch noch nicht ganz beisammen? „Ich meine... du siehst fast aus wie sie... du redest wie sie, du gehst wie sie, du schläfst wie sie... du bist genau gleich wie sie...“ „Aber ich bin nicht sie.“ Ich ließ seine Hand los. Klar, ich hätte die Situation schamlos ausnutzen können, doch das wollte ich nicht. Ich wollte nicht nur mit ihm zusammen sein weil ich wie Ayumi war. Ich bin doch kein Ersatzdouble! „Nein versteh das nicht falsch... ai shiteru.“ Okay er hatte sich wohl wirklich noch nicht erholt. „Kyo, du kannst mich nicht lieben. Du kennst mich doch erst knapp zwei Tage...“ „Nein... seit Ayumi tot ist bist du mir aufgefallen. Ich habe jeden Tag gebetet dass du uns ansprichst und...“ Er sah weg. „Kyo, erzähl kein Scheiss.“ „Das ist kein Scheiss...“ Er sah mir direkt in die Augen. „W-Würdest du mir eine Chance geben?“ Eine Chance? Was war bloss mit ihm los?! Seine Lippen bebten. Ich überlegte nicht was ich tat, denn auf einmal zog ich ihn näher zu mir und küsste ihn. Ein unglaubliches Gefühl machte sich in mir breit. Als ich von ihm abließ, lächelte er schwach. „Ich werte das als ja.“ Er umarmte mich. „Danke.“, flüsterte er. Auf einmal kam Kisaki aus der Türe. Ich merkte wie Kyo meine Hand fasste und sich verkrampfte. „Wie süß!“, sagte Kisaki und klatschte drei Mal in die Hände. Die anderen kamen auch wieder zu uns. „Ich habe alles beobachtet... Kyo eigentlich solltest du dich schämen. Jetzt ist diese andere Schlampe doch erst abgekratzt, und du nimmst dir schon die nächste?“ Niemand antwortete ihm. „Und wie geht es eigentlich deinem Vater? Hat er schon ein anderes Drecksstück gefunden an dem er seine kranken Perversitäten auslassen kann? Oder fickt er dich immer noch jeden Abend kräftig durch?“ Ich stand auf. Ich schritt zu Kisaki bis ich nur noch etwa 1m von ihm entfernt war. „So jetzt hörst du mir mal zu. Du bist doch genauso krank und pervers! Und verdammt noch mal, wenn du Kyo nicht in Ruhe lässt, dann bringe ich dich um!!“ Ich war wohl noch nie in meinem Leben so sauer. „Mich umbringen?“ Er lachte. „Ach komm schon! Und außerdem bist du doch an allem Schuld. Du bist Schuld daran das ich mich an Toshi ausgelebt habe.“ „Sie ist sicher nicht daran Schuld.“, sagte Die. „Sie kann genau so wenig für deinen kranken Liebeswahn wie wir.“ „Liebeswahn? Sagt bloss ihr glaubt immer noch das ich diese Schlampe von Toshiya liebe? Nein. Ich hasse ihn. Ich liebe es höchstens ihn leiden zu sehen. Und wenn ich das mit ein bisschen Spass verbinden kann, umso besser.“ „Spass?! Sag mal, irgendetwas ist bei dir doch nicht ganz richtig?!“, schrie Shinya. Ich drehte mich zu ihm. Ich hätte nie gedacht, das Shinya ausrasten könnte. Kisaki schritt zu ihm. „Hey Shin-baby, mir ist gar nie aufgefallen das du so schöne Beine hast.“ (Das weiß ja wohl jeder XD) Kaoru stellte sich schützend vor seinen Freund. „Sag mal, wie notgeil bist du eigentlich?“ „Achja ihr beiden seid ja zusammen.“ Kisaki verdrehte die Augen. Ich hatte mich inzwischen wieder zu Kyo gesetzt, der immer noch total angespannt und mit leeren Augen da saß. Der Kommentar von vorhin hatte ihn wohl schwer getroffen. „Kyo, er kann dir nichts tun.“, flüsterte ich und strich durch seine Haare. Kisaki hatte es gehört und lachte. „Klar kann ich das. Ich kann dasselbe machen wie sein Vater. Und zwar bis er blutet.“ „Hör nicht hin.“ Ich nahm ihn wieder in die Arme. „Kommt Leute, wir gehen einfach.“, sagte Die. Ich nickte. „Komm Kyo.“, sagte ich leise und stand mit ihm auf. Ich hielt seine Hand und wir liefen zu Die, der am weitesten von Kisaki entfernt stand. Und dann... gingen wir einfach. Kisaki machte keine Anstalten uns zu folgen. „Wo ist Toshiya?“, fragte ich. „Wir suchen einfach bis wir ihn finden.“, sagte Die. Wir suchten den ganzen Tag, doch fanden ihn nicht. Es dämmerte schon, als wir erneut bei ihm zu Hause klingelten. Doch er war immer noch nicht zu Hause. Wir liefen noch einmal Richtung Schule. „Verdammt Toshiya wo bist du?“, flüsterte ich. „Ich bin hier.“ Ich drehte mich um, und bevor jemand anderes reagieren konnte, rannte Die zu Toshiya und umarmte ihn. „Mein Gott Toshiya, wo warst du denn verflucht?“, er nahm Toshiyas Gesicht in die Hände. „Sie sind...?“, fragte ich, doch eigentlich war ich mir sicher. „Offiziell eigentlich nicht... aber ich würde schon sagen, wenn ich mir das so ansehe.“, sagte Kaoru. „Ich hatte so eine verdammte Scheissangst um dich! Warum bist du nur alleine zu ihm? Verdammt noch mal Toshiya! Was wäre wenn... Kisaki hätte dich doch zu Tode prügeln können! Warum hast du nicht auf uns gewartet?“ „Ich... Die... bitte... Ich wollte euch und vor allem dich nicht mitrein ziehen... du bedeutest mir einfach zu viel.“ In diesem Moment wurde mir klar, dass das mit Kyo nichts richtiges war. Wir kannten uns einfach noch nicht lange genug. Trotzdem, ich wollte ihn nun einfach nicht mehr zurückweisen. „Wo warst du?“, fragte Die noch einmal mit leicht zitternder Stimme. „Mal hier mal dort.“, antwortete Toshiya und entwich seinem Blick. „Bist du verletzt?“ „Nein. Nicht groß.“ Die schloss ihn noch einmal seufzend in seine Arme. Wir liefen alle zusammen ein Stück, bis sich unsere Wege trennten. Die hatte beschlossen Toshiya noch bis nach Hause zu begleiten, und Kaoru und Shinya konnten eh noch ein Stück zusammen gehen. Ich stand da und wusste nicht was ich tun sollte. Kyo stand keinen Meter von mir entfernt, und blickte Toshiya nach. Sollte ich ihn nun zum Abschied küssen? Ihn umarmen? Oder ihm einfach nur auf wiedersehen sagen? Plötzlich wandte Kyo seinen Kopf zu mir. Er sah mich einige Sekunden an, bis er mich plötzlich an sich zog und mich küsste. Ich konnte überhaupt nichts mehr realisieren, es war, als hätte er alle meine Sinne ausgeschaltet. Ich spürte wie meine Knie total weich wurden. Aus seinem Abschiedsküsschen wurde auf einmal ein leidenschaftlicher Kuss. Ich fuhr ihm mit den Händen durch die Haare und er drückte seinen Körper noch fester an mich. Nach dem Kuss kuschelte ich mich in seine Arme. „Du verlässt mich nicht, oder?“, fragte er zaghaft. Ich schüttelte den Kopf. Zehn Minuten später kam ich zu Hause an. „Sadoko? Sadoko, verdammt noch mal wo warst du?!“, kreischte meine Mutter als ich die Türe hinter mir schloss. „Du würdest mich nicht in Ruhe lassen wenn ich dich danach bitten würde, oder?“, fragte ich leise. „Nein! Natürlich nicht! Wo warst du die ganze Nacht? Und wo warst du Heute die ganze Zeit? Und warum hast du dein Handy abgeschalten?“ Ich lief einfach an ihr vorbei in mein Zimmer. Als ich meine Tür geschlossen hatte, drehte ich den Schlüssel um und warf mich auf mein Bett. Ich hörte meine Mutter vor der Türe toben und schreien doch es war mir egal. Ich konnte gar nichts anderes mehr realisieren, denn nach einigen Sekunden war ich schon in einen tiefen Schlaf gefallen. Kapitel 3 --------- ~Konichi wa... ich weiss dat hat sehr lange gedauert...gomen ;__; aber hier isses... ehm, das is gleich nachd dem dreiten Kapitel, da gibt es eigentlich keine zeitliche Verschiebung... in diesem Sinne... viel Spass^^ Mata ne! ______________________________________________________________________________ „Toshiya... Es tut mir echt leid das ich Heute nicht bei dir war.“, sagte Die und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. „Wie solltest du auch?“ „Sag mal... wie hast du das gemeint mit „Ich bedeute dir einfach zuviel“?“, fragte Die und kickte mit dem Fuss einen Kieselstein weg. Doch dann blickte er direkt in Toshiyas dunkle Augen, in welche er sich schon von Anfang an verliebt hatte. Wie lange war er eigentlich schon in Toshiya verliebt? Er hatte es vergessen. Es war ein schreckliches Gefühl gewesen das mit Kisaki anzusehen. Es hätte ihn fast innerlich zerrissen, so ging es ihm immer wenn es Toshiya schlecht ging. Und nun, dieser Satz konnte ihn einfach nicht loslassen. Hatte Toshiya etwa die gleichen Gefühle, wie er selbst? Toshiya lächelte. „Versteh das nicht falsch. Keine Angst, ich will nichts von dir.“ Die fühlte sich, als hätte Toshiya ihm das Herz rausgerissen. Er konnte es sich bildlich vorstellen. Toshiya warf es mit einem lauten klatschen zu Boden, ehe er mit einem seiner Plateauschuhe drauf stampfte und in einem teuflischen Ton „Das brauchst du jetzt nicht mehr“ kicherte. „Ehm... achso... gut.“, Die zwang sich zu einem Lächeln. „Dann sehen wir uns am Montag?“ Toshiya nickte. „Na gut. Tschüss dann.“ Er kehrte sich um und ging. Er wollte auf keinen Fall dass Toshiya seine Tränen sah. *** Als Toshiya die Tür aufschloss, flutete ihm nicht wie erwartet ein helles Licht entgegen. Seine Eltern waren nicht zu Hause. Doch er machte sich da keine Gedanken. Sie waren oft am Abend weg. Meistens gingen sie mit Freunden Billard spielen. (Ô.ô) Er lehnte sich an die Wand. ///Ich bin so ein Baka. Das wäre doch die richtige Situation gewesen, um Die meine Gefühle zu gestehen. Aber nein, Toshiya du bist einfach ein feiges Huhn./// (*gacker* Ô.ô) Er rieb sich über das rechte Bein. „Verdammt.“, fluchte er leise und zog das Hosenbein einige Zentimeter hoch. Er hatte sich extra Hosen angezogen um Ungewolltes von Seiten Kisakis ein Stück zu vermeiden. Auf seinem Schienbein entdeckte er einen großen, dunklen Bluterguss. Er erinnerte sich, das Kisaki ihm einmal dagegen getreten hatte. Er seufzte und setzte sich in Richtung Wohnzimmer in Bewegung. Dann setzte er sich auf die Vanillefarbene Couch und schaltete den Fernseher ein. Er hatte fürchterliche Kopfschmerzen, daher beschloss er, eine Tablette zu schlucken. Er schleppte sich zur Wohnwand und nahm eine Schachtel mit irgendwelchen Schmerzmitteln aus einem Klappschrank. Nachdem er sich in der Küche ein Glas eiskaltes Wasser geholt hatte, verzog er sich mit dem Glas und den Tabletten in sein Zimmer. Dort setzte er sich schnaufend an den Schreibtisch. /// Wie viele muss man denn von denen nehmen? Ach egal./// Er warf die Packungsbeilage unachtsam über die Schulter und schluckte gleich fünf auf einmal. Als es ihm nach einer halben Stunde immer noch nicht besser ging, warf er noch einmal fünf nach. Plötzlich wurde ihm total schwummrig. Seine Kopfschmerzen waren aber immer noch da. Gerade als er noch eine Ladung einwerfen wollte, wurde alles um ihn herum schwarz, und er knallte mit einem dumpfen Schlag auf den Boden. *** „Ich fand das Heute total süß von dir... ich meine das du mich vor Kisaki beschützt hast.“, sagte Shinya und ein leichtes rot glitt über seine Wangen. Kaoru fasste nach Shinyas Hand. „Ist doch Ehrensache. Hast du das Gefühl irgendjemand darf meinen Schatz anfassen ausser ich?“ Shinya lächelte. „Meinst du Toto kommt wieder in Ordnung?“ Kaoru überlegte. „Ich weiß nicht Shin. Aber ich hoffe es.“ „Ja, ich auch... Und... und Kyo?“ Kao schüttelte den Kopf. „Ihm ist einfach schon zu viel Scheiße passiert.“ „Aber... er hat doch nun Sadoko?“ „Sadoko ist nichts weiteres als eine vorübergehende Zwischenlösung. Es klingt hart, doch er sieht in ihr nur einen Ersatz für Ayumi. Da bin ich mir sicher. Ich denke nicht das er sie wirklich liebt. Er kennt sie nicht gut genug um sie zu lieben.“ Shinya blickte betrübt zu Boden. „Und was ist wenn sie sich jetzt kennen lernen? Ich kenne Sadoko um einiges besser als du, und ich würde es ihr wirklich gönnen. Sie kennt Kyo in – und auswendig... ich meine sie beobachtet euch nun fast ein Jahr und...“ „Nur vom Beobachten kann sie noch lange nicht alles wissen, das weißt auch du mein kleines Shin.“ „Ich glaube sie haben eine Chance.“, schmollte Shinya. „Ja, du glaubst ja auch an den Weihnachtsmann.“ „Tu ich gar nicht!“ Shinya stieß Kaoru leicht von sich weg. „Du wirst schon sehen, mein Lieber. Die beiden – das ist was für immer.“ „Träum weiter. Also, ich muss dann mal gehen. Sonst machen meine Eltern wieder ein Drama. Tschüss Schatz.“ Er drückte Shinya einen Kuss auf den Mund und verschwand. „Du wirst es ja sehen!“ Rief dieser ihm nach. *** „Tooru? Bist du das?“, drang die Stimme von Kyos Mutter aus der Küche, als dieser nach Hause kam. „Nein, ich bin’s. Der Osterhase. Hoppel, hoppel.“ Er schritt zu seiner Mutter an den Herd. Sein Vater war noch nicht zu Hause. „Und? Was habt ihr Heute so gemacht? Habt ihr geprobt?“ Er schüttelte den Kopf und fuhr mit dem Finger durch die Currysauce eher er diesen in den Mund stopfte. „Sondern?“ „Nichts.“ Erst jetzt wurde ihm bewusst wie peinlich dieser Nachmittag gewesen war. Er hatte die ganze Zeit wie ein kleines Kind geweint. ///Gott, was wohl die anderen von mir denken.../// Er setzte sich an den Küchentisch. „Du sag mal... dieses Mädchen… wie heisst sie noch mal?“ „Sadoko.“ Er nahm einen kräftigen Schluck Tee aus der Tasse die vor ihm stand – sehr wahrscheinlich hatte er seiner Mutter gehört. „Achja Sadoko. Bist du sicher das sie nichts besonderes für dich ist?“ Er erstarrte. Wieso kam sie genau jetzt darauf zu sprechen? „W-Wieso meinst du?“, fragte er. „Ach, einfach so.“ „Einfach so?“ „Einfach so.“ Kyo hörte die Tür zugehen. Er schreckte auf. „Ich bin wieder zu Hause!“, hörte er die Stimme seines Vaters. Als er in die Küche trat, lächelte er fröhlich in die Runde. „Guten Abend Tooru.“ Er klopfte Kyo auf die Schulter, und drückte seiner Frau dann einen Kuss auf den Mund. „Und wie war dein Tag?“, fragte diese. Kyos Vater lüftete seine Krawatte. „So wie immer. Ich brauch mal ein wenig Abwechslung.“ Kyo zuckte zusammen. ...Ich brauch mal ein wenig Abwechslung... ja, das hatte sein Vater jedes mal gesagt, wenn... „Tooru? Könntest du bitte den Tisch decken?“ „Ich... was?“ „Den Tisch. Mit Besteck. Und Tellern. Du weißt schon.“ „Ich.. eeto... ja.“ Er stand auf, schnappte sich das Zeug und lief ins Esszimmer. Nachdem er das Besteck peinlich genau angeordnet hatte, kehrte er zurück in die Küche. „Kyo? Hast du keinen Hunger?“, fragte seine Mutter, als sie am Tisch saßen. Er schüttelte stumm den Kopf. „Wie geht es eigentlich Kisaki?“, fragte sie. ///Verdammt, was ist denn Heute bloss los mit der?!/// „Ich weiß es nicht.“ „Ach, sei nicht albern. Du siehst in doch jeden Tag in der Schule.“, sagte sein Vater. ///Stimmt, er ist genau so ein krankes, perverses Arschloch wie du. Vielleicht könntet ihr es euch in Zukunft gegenseitig machen./// „Ich achte mich nicht sonderlich auf ihn.“ „Warum hattet ihr eigentlich Streit? Du wolltest es mir doch mal erzählen?“, seine Mutter sah ihn erwartungsvoll an. Ja, das war richtig. Er hatte Mal vor es ihr zu sagen. Warum hat er es eigentlich nicht getan? Sein Blick wanderte quer über den Tisch zu seinem Vater. „Ich weiß es selbst nicht mehr.“, antwortete er, blickte aus dem Fenster und versuchte, die Regentropfen an diesem zu zählen. „Na, dann solltet ihr euch doch wieder vertragen, meinst du nicht?“ „Nein. Wie kommst du eigentlich auf diesen ganzen Scheiss?“ „Sag nicht solche Wörter am Tisch. Deine Direktorin hat angerufen.“ Kyo schnaubte. Das war ja klar. „Du hast dich nicht zufällig mit Kisaki geprügelt, oder?“, fragte seine Mutter in gespielt naiven Ton. „Ha ha. Doch hab ich.“ „Wieso? Oder gibt es keinen Grund? Du achtest dich ja schließlich nicht auf ihn, oder? Hattest du einfach mal wieder Lust, Ärger zu machen?“ „Nein, aber ich hatte Lust ihm seine dreckige Visage blutig zu schlagen, wenn du’s genau wissen willst.“ „Wieso?“, fragte sie ein wenig aggressiv. „Das geht dich einen Scheiss an.“ „Ich warne dich Tooru. Treib es nicht zu weit. Entweder du sagst mir jetzt den Grund oder du hast Zimmerarrest.“ Kyo stand auf. „Na gut, ich sag dir den verdammten Grund. Kisaki hat Toshi verdammt noch mal zwei mal vergewaltigt! Und er hat Sadoko geschlagen! Und wenn ich schon dabei bin: Sadoko ist etwas Spezielles. Sie ist meine Freundin. Und jetzt? Was willst du tun? Ah, und bevor ich es vergesse...“ Er hielt kurz inne. „Dein achso lieber Ehemann...“ Er ging ganz nahe an das Gesicht seiner Mutter. „....hat mich zwölf Mal gefickt.“, flüsterte er und ging dann ohne ein weiteres Wort auf sein Zimmer. Er setzte sich an seinen Schriebtisch, und kritzelte ein Lied auf ein Stück Papier, über welches er den Titel „Embryo“ setzte. Er hörte die Schreie seiner Mutter. „Du hast was?! Das glaube ich einfach nicht! Du verdammtes Arschloch! Raus hier! Raus!!“ Kurz später hörte er eine Tür knallen. Er war weg! Endlich war er weg... und dann hörte er ein zaghaftes Klopfen. „Tooru? Tooru... bitte mach doch auf...“ Doch Kyo dachte nicht daran die Türe zu öffnen.... *** Als ich aufwachte, war es schon Morgen. Ich streckte mich und hatte den Streit mit meiner Mutter Gestern total vergessen. Als ich ein wenig wacher war, trottete ich in die Küche. Meine Mutter trank gerade einen Kaffee. „Sadoko? Endlich bist du wach. Ich muss mit dir reden.“ Ich setzte mich zu ihr. „Deine Direktorin hat angerufen. Sie hat gesagt das du in ein schlechtes Umfeld gekommen bist. Ich verbiete dir, dich weiterhin mit diesen Jungs zu treffen.“ Ich lachte. „Das kannst du nicht.“ „Ich dachte schon, dass du so reagierst. Nun gut, solange du nicht einsichtig wirst, bleibst du in deinem Zimmer. Abmarsch.“ Es war mir egal, was sollte ich auch draußen? In meine Zimmer angekommen, nahm ich mein Telefon zur Hand und legte mich mit diesem und einem Telefonbuch aufs Bett. „Nishimura... irgendwo muss er doch sein... ah hier.“ Ich tippte die Nummer ein und legte mich dann auf den Rücken. Es dauerte eine Weile, bis seine Mutter abnahm. „Nishimura, hallo?“ „Guten Tag Frau Nishimura. Könnte ich vielleicht Kyo sprechen?“ „Eher nicht. Ich glaube nicht das er mit jemandem reden will.“ Mir schwante nichts gutes. „Sagen sie ihm bitte, das Sadoko dran ist.“ Zuerst trat eine Stille ein. „Ich werde es versuchen.“ Ich hörte wie sie loslief und dann hörte ich ein Klopfen. „Tooru? Bist du wach? Hier ist ein Anruf für dich.“ „Wer ist es?“ Ich hörte seine Stimme nur ganz dumpf und schwach. „Sadoko.“ Gleich darauf hörte ich, wie er die Türe öffnete, und auch sofort wieder schloss. „Sadoko?“ „Hey Kyo.“ „Bin ich froh dich zu hören. Ich muss dich sehen.” „Das wird wohl schlecht gehen. Ich hab Zimmerarrest. Meine Mutter will mir verbieten mit euch Kontakt zu haben und sie sagte, bis ich einsichtig werde, habe ich Arrest.“ „Verdammt.“ „Wieso? Was ist denn los?“ „Das kann ich dir nicht am Telefon sagen.“ „Was willst du jetzt machen?“, fragte ich. Er sagte nichts. „Glaubst du mir das ich dich liebe?“, fragte er dann jedoch plötzlich. ///Nein!/// „Ich glaube dir alles was du sagst.“, antwortete ich. „Das ist gut. Na ja wenn du nicht rauskannst, sehen wir uns Morgen in der Schule.“ „Jap.“ „Na gut... tschüss.“ „Baibai.“ *** Die läutete schon nun das vierte Mal vor Toshiyas Haustüre. Er hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. Er musste es Toshiya einfach sagen. Er konnte nicht mehr länger mit dieser Lüge leben. ///Verdammt Toshiya mach die Türe auf!/// Er hatte beim Kommen gesehen, dass seine Eltern nicht da waren, denn ihr rotes Familienauto stand nicht auf dem Mietparkplatz. Die nahm seinen Mut zusammen und drückte dann die Türklinke runter. Und tatsächlich! Die Tür sprang auf. Er ging langsam in die Wohnung. „Toshiya?“ Er schloss leise die Türe hinter sich. „Toto, ich bin’s. Die.“, rief er doch es folgte keine Antwort. „Komisch.“ Er lief in Toshiyas Zimmer und schrie auf, als er ihn vor seinem Schreibtisch am Boden liegen sah. „Oh mein Gott Toshiya!“ Er stürzte zu ihm, und hob seinen Oberkörper an. „Toshiya?! Hörst du mich?“ Doch Toshiya machte keinen Wank. Die legte ihn behutsam in sein Bett und schritt dann zum Pult. Dort entdeckte er die fast leere Kartonschachtel und stand auf die Packungsbeilage, welche er auflas. Ein kalter Schauder ging ihm den Rücken hinab. Er wollte doch nicht....? Toshiya gab ein leises Stöhnen von sich. Die lief zu ihm und kniete sich vor sein Bett. „Die?“, fragte Toshiya verwundert, nachdem er die Augen geöffnet hatte. „Was machst du denn hier?“ „Wie viele hast du davon geschluckt?“, fragte Die und starrte die orangefarbene Packung an. „Keine Ahnung.... Sie war voll.“ „Sag Mal spinnst du Toshi? Verdammt, das sind zehn Pillen!!“ „Zehn?“ „Willst du eigentlich verrecken?!“ Toshiya setzte sich auf. ///Na ganz toll. Jetzt hab ich noch mehr Kopfschmerzen als gestern Abend./// „Würde ja eh niemanden kümmern.“ „Drehst du jetzt total durch?“ Die setzte sich auf das Bett. „Komm schon, erzähl nicht so einen Mist. Was wäre ich schon ohne dich?“, fragte Die. Ja, jetzt war es soweit. Jetzt würde er Toshiya endlich die Wahrheit sagen. „Wie meinst du das?“ Toshiyas Herz fühlte sich an, als würde es gleich zerspringen. „Na so wie ich es sage...“ „Heißt das etwa, du...?“ „Ich liebe dich.“ Er hatte es gesagt! Kaum zu glauben! Nach weissgott wie vielen Jahren hatte er es ihm endlich gesagt! „Ich kann verstehen wenn du nicht das selbe empfindest wie ich. Hast es mir ja gestern mehr als deutlich gesagt. Aber ich bin einfach froh dass du es weißt und ich hoffe das unsere Freundschaft immer so...“ „Ach halt die Klappe, Die.“, sagte Toshiya, packte Dies Kopf und küsste ihn. Die kippte nach Hinten und Toshiya lag nun halb auf ihm, als plötzlich eine empörte Stimme erklang. „Toshimasa!! Was tust du denn da?!“ Toshiya spickte auf. „M-Mutter!“ (Mama klingt einfach zu doof XD) Die Augen von Toshiyas Mutter weiteten sich noch mehr, als sie Die erkannte. „Daisuke! Oh mein Gott... Ich glaube ich brauche einen Whisky. Nein besser zwei. Entschuldigt mich.“ Als seine Mutter verschwunden war, lächelte Toshiya Die an. Dann stand er auf und schloss die Tür. Dann setzte er sich wieder neben Die. Lange sagte niemand etwas. „Ich würde mein Leben für dich geben. Nur damit du das weißt. Und wenn er dich noch einmal anfasst, bring ich ihn um.“, sagte Die und streichelte Toshiya über die Wange. *** Mein Wecker klingelte um genau sieben Uhr. Ich gähnte und schleppte mich dann müde aus dem Bett. Ich freute mich richtig darauf, die anderen zu sehen. Ich verkroch mich ins Bad und setzte mich dort auf den Badewannenrand. Nach dem ich mein morgendliches Ritual abgeschlossen hatte (Duschen, schminken, Haare kämmen...), marschierte ich in die Küche, wo meine Mutter mit einer qualmenden Zigarette saß. „Und? Hast du’s dir schon anders überlegt?“, wollte sie wissen. Ich schüttelte den Kopf, packte meine Schultasche und ging. Zwanzig Minuten später kam ich in der Schule an. Ein wenig schaudernd ging ich an den Fahrradständern vorbei, und erblickte dann auch nicht weit von ihnen Kisaki. Er stand mit einigen Freunden in einem Kreis und lächelte mich böse an, als er mich sah. „Sadoko!“, hörte ich eine Stimme von hinten, und im gleichen Moment klammerte sich auch schon etwas an meinen Arm. „Guten Morgen.“, sagte ich und lächelte Kyo an. Auch er lachte. Moment.... er lachte?! „Hey was ist denn mit dir los? Du strahlst ja wie ein Honigkuchenpferd!“ (Ano...Ô.ô) Er nahm meine Hand und zog mich mit sich zu den anderen, die nahe dem Eingang unter einer grauen Überdachung standen. Wir begrüssten uns. „Wo ist Toshiya?“, fragte ich. Die zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Krank ist er jedenfalls nicht. Gestern war er noch putzmunter. Also unter gegebenen Umständen.“ „Ich kann verstehen dass er nicht unbedingt gerade wieder in die Schule will.“, sagte Shinya. „Kyo, du siehst so glücklich aus.“, bemerkte Kaoru. ///Hatte Shinya etwa doch recht?/// „Ja genau. Was ist denn nun eigentlich passiert?“, fragte ich. „Er ist weg.“ „Dein Vater?“, fragte Shinya. Kyo nickte. „Das ist ja toll!“, kreischte ich und fiel ihm sogleich um den Hals – was eigentlich nicht so meine Art war. Er lachte. Gleich darauf läutete es. ///Mathe.../// Dachte ich betrübt. Wir verabschiedeten uns und machten aus, uns um die Mittagszeit beim Haupteingang zu treffen. Ich schlurfte in die Klasse und nahm meinen Platz neben Kisaki ein. Schweiss perlte mir von der Stirn, aber ich ließ mir meine Angst nicht anmerken. Diese Genugtuung würde ich ihm nicht geben! Unser Lehrer betrat das Klassenzimmer. „So. Neue Woche, neues Thema. Wir repetieren die Potenzen.“ Ich seufzte. „Schön das sie sich so freuen, Takahashi. Dann fangen sie doch gleich einmal an. Die neunte Potenz von elf bitte.“ Mir klappte der Unterkiefer auf. „Woher soll ich das wissen, verdammt?“, schnauzte ich. Viele Köpfe wandten sich zu mir und sahen mich erschrocken an. „Was glotzt ihr denn so? Weiß es etwa einer von euch?!“ „2’357'947'691 um genau zu sein.“, sagte das Mädchen das vor mir saß, rückte ihre Brille zurecht und blickte noch einmal auf ihren Taschenrechner. „Ja, mit dem blöden Ding hätte ich es auch gewusst.“ „Takahashi! Abmarsch ins Zimmer der Direktorin! Jetzt!“, donnerte mein Mathelehrer. Ich nahm meinen Rucksack und mein Zeug und stampfte raus. Dann bog ich rechts ein und klopfte kurze Zeit später an die Bürotür unserer Direktorin. „Herein.“, hörte ich ihre Stimme. Ich öffnete die Türe. In ihrem Büro roch es übertrieben nach Lavendel, und alles war in einem trüben blaugrau ausgestattet. „Sadoko? Setz dich.“ Sie wies auf den Stuhl, welcher vor ihrem großen Schreibtisch stand. Ich setzte mich. „Also. Was führt dich zu mir?“ Meine Direktorin war eine recht junge, hübsche Frau, deswegen hoffte ich, dass sie Verständnis hatte. Doch ich hoffte vergebens. „Sadoko, so redet man wirklich nicht mit seinem Lehrer. Und auch nicht mit seinen Mitschülern. Ich wollte sowieso noch mit dir reden... Was hast du am Freitag mit den Jungs gemacht?“ „Sie sind meine Freunde.“, antwortete ich gleichgültig. „Ich denke sie haben einen schlechten Einfluss auf dich.“ „Ich weiß dass sie das denken. Meine Mutter hat mich bereits darüber informiert und mich eingesperrt, bis ich den Kontakt abbreche. Was ich jedoch unter keinen Umständen tun werde.“ Meine Stimme klang total verändert. Irgendwie arrogant und überheblich. „Hm... das musst du auch nicht. Herr Andou und Herr Niikura gehen eh in sechs Monaten ab. Zudem weiß ich, das Herr Hara heute mit seinen Eltern eine Privatschule besichtigt.“ „Privatschule?“ Ich stand mit einem Ruck auf. „Das ist nicht ihr Ernst, oder?“ „Doch. Mein bitterer Ernst sogar. Bitte setzen sie sich wieder.“ Ich ließ mich wieder langsam auf den Stuhl sinken. „Und gestern Abend habe ich einen Anruf von Frau Nishimura bekommen.“ Ich erstarrte. Sie hatte ihr doch wohl nicht erzählt, dass....? „Sie werden sich nach einer neuen Wohnung umsehen. Weit weg von hier. Herr Nishimuras Vater hat die Familie verlassen.“ Meine Gedanken ließen sich nicht mehr ordnen. Kyo konnte mich doch jetzt nicht verlassen! „Sie ziehen nicht weg.“, sagte ich bestimmt. „Das haben sie wohl nicht zu entscheiden, oder?“ „Verdammt noch mal das tun sie nicht!“ Ich stand auf und marschierte raus, ehe ich die Türe laut zuknallte. Ich rannte auf den Pausenhof, zu der Baumgruppe, die total abgeschieden war und setzte mich unter eine Pinie. Ich weinte, ich konnte meine Tränen nicht kontrollieren. Ich weiß nicht wieso, doch die Zeit verging rasend schnell. Ich sah auf die Uhr. Halb zwölf. Mittagszeit! Ich eilte in die Eingangshalle und wischte mir währenddessen die Tränen aus dem Gesicht. Ich sah die andern schon von weitem. Sie lächelten mir zu. Ich rannte zu Kyo und umklammerte ihn. Plötzlich begann ich wieder zu Schluchzen und krallte mich an seiner Blazerjacke fest. „Hey... was ist denn los?“, fragte er und strich mir über die Haare. Doch ich konnte nicht sprechen. „Los. Wir gehen raus. In der Mittagszeit ist niemand draußen.“, sagte Kaoru. Wir setzten uns draußen wieder unter die gleiche Pinie. Kyo hatte seinen Arm um meine Schulter gelegt und ich lehnte an seine Schulter. Ich hatte mich einigermaßen beruhigt. „Also Sadoko. Erzähl was los ist.“, sagte Shinya einfühlsam. „Ich... Toshiya... und Kyo...“ Ich atmete einmal tief durch. „Toshiya sieht sich Heute eine Privatschule an.“ „Was?!“ Die blickte mich ungläubig an. „Und Kyo… deine Mutter will umziehen.“ Er starrte mich an. Kaoru war der erste der seine Sprache wieder fand. „Woher weißt du das?“ „Die Direktorin hat es gesagt.“ Ich sah an Kaoru vorbei. „Toshiya kommt.“ Kaoru und Shinya, die mir gegenüber saßen, drehten sich um. „Ich habe euch überall gesucht!“, sagte Toshiya und ließ sich neben Die fallen. „Was macht ihr denn... Sadoko was ist los?“ „Wie war die Privatschule?“, fragte ich trocken. „Ich...also... ich bleibe nur noch einen Monat hier. Meiner Mutter hat es so gut gefallen...“ Die fasste nach Toshiyas Hand und dieser rückte ein wenig näher zu ihm. „Aber... wieso?“, fragte Shinya. „Die Direktorin hat bei uns angerufen und erzählt was sie...(er atmete laut ein) was sie am Freitag gesehen hat. Meine Mutter hat irgendwas von schlechtem Einfluss geschwafelt und jetzt...ja.“ „Kyo zieht weg.“, sagte Kaoru. „Was? Wann? Wieso?“ „Komm mit ich erzähle es dir.“, sagte Die und zog Toshiya von der Gruppe weg. „Mach mir einen Gefallen.“ Kyo sah mich an. „Klar. Was denn?“ „Komm mich nie besuchen. Verstehst du? Nie!“ „Aber... warum?“ „Ich will nicht das dir das gleiche wie Ayumi passiert... sie wollte mich damals auch besuchen.“ „Ach, das ist doch albern.“ „Versprich es mir.“ „Aber... dann sehe ich dich nie wieder.“ Erneut traten mir Tränen in die Augen. „Wenn die Zeit reif ist, werden wir uns wieder sehen.“ (Kyo hätte sich eher Kyo the Poet anstatt Kyo the Prophet nennen sollen Ô.ô) Ich kuschelte mich in seine Arme. Versprechen konnte ich ihm jedoch nichts. Am Nachmittag ging ich ebenfalls nicht in die Schule, sondern nach Hause. Meine Mutter war am arbeiten und ich verkroch mich in meinem Zimmer. Das war einfach nicht zu glauben. Da hatte man einmal Glück in seinem Leben und dann....? Dann zerbricht alles von der einten auf die andere Sekunde wie eine Glasscheibe.... und wenn man Pech hat, stecken im Nachhinein auch noch etliche Splitter in seinem Herzen... *** (bzw. 3 Wochen später) „Toshiya?“, rief Die, nachdem er dessen Wohnung betreten hatte. Schon zum fünften Mal war Toshiya nicht in der Schule erschienen, und dieses mal wollte Die wissen wieso. Diese Situation kam ihm fürchterlich bekannt vor. ///Bitte lass mich ihn bloss nicht wieder so auffinden./// Zaghaft öffnete er die Tür zu Toshiyas Zimmer, doch dieser war nirgends zu sehen. Die durchsuchte die ganze Wohnung systematisch und kam dann schließlich im Bad an. Er öffnete die Türe und blickte in den gelb angestrichenen Raum. Zuerst realisierte er es gar nicht, vielleicht wollte er es einfach nicht. Toshiya lag angezogen in der Badewanne... sein Gesicht war unter Wasser.... Die schritt heran und hob Toshiya aus dem Wasser. „Du bist so ein Idiot.“, sagte er mit zitternder Stimme. „Hallo?“, kam eine Stimme vom Flur. „Frau Hara... schnell...“ Toshiyas Mutter schritt zu Die und kreischte auf. „Was zur...? Toshimasa! Ich... ich rufe den Krankenwagen!!“ Sie eilte zum Telefon. Die sah Toshiya an. „Ich warne dich. Wenn du stirbst wirst du dein blaues Wunder erleben.“ Kapitel 4 --------- So... ersmal ein riesengrosses DANKE an Yi :) Vielen dank für deine Kommis, es macht mich immer wieder glücklich, sie zu lesen X) Ich hoffe der nächste Teil gefällt dir auch, hab mir nämlich dolle Mühe gegeben XD ___________________________________________________________________ Ich saß mit Kyo auf einer der vielen Holzbänke. Es war die grosse Pause am Nachmittag. In diesem Moment kamen Kaoru und Shinya auf uns zu, und setzten sich ebenfalls. „Wo ist Die?“, fragte Kyo. „Er kommt gleich.“, antwortete Kaoru und schielte über die Schulter und erblickte Die, der nicht einmal mehr fünfzig Meter entfernt war. Auch er setzte sich zu uns. „Das ist alles Kisakis Schuld.“, sagte er verbittert. „Toto hat vorher angerufen.“ „Geht es ihm gut?“, erkundigte ich mich. „So gut es ihm gehen kann nach einem Selbstmordversuch. Er muss noch eine Woche zur Kontrolle dort bleiben. Er kann froh sein wenn er nachher nicht zum Psychiater muss.“ „Denkst du nicht das würde ihm gut tun?“ „Eventuell schon.“ Per Zufall drehte ich meinen Kopf nach rechts und sah wie Kisaki sich uns näherte. Ich stupste Kyo an und wies mit dem Kopf zu ihm. „Was will der denn?“, fragte er mürrisch. „Egal was er will. Hört einfach nicht hin.“, sagte Shinya. „Soso. Hallo zusammen. Ich habe gehört Toshi liegt im Krankenhaus? Selbstmordversuch. Die ganze Schule weiß es. Ich frage mich, ob das meine Schuld ist? Wäre doch toll, nicht? Aber leider hat er es überlebt, oder? Das ist wirklich schade. Vielleicht probiert er’s ja noch mal. Aber echt, der ist für nichts zu gebrauchen. Nicht mal sich umbringen kann er.“ „Halt die Fresse oder ich garantiere für nichts.“, knurrte Die. „Muss ich nun Angst haben? Ach ja ich wollte dich eh noch was fragen.... wie lange seit ihr nun zusammen? Um die drei Wochen? Hast du’s ihm schon mal besorgt? Ich meine so richtig? Oder bringst du es etwa nicht? Ich meine es ist toll mit ihm. Er kann wirklich gut heulen. Das gefällt dir doch sicher auch? Oder stehst du eher drauf wenn er schreit? Nun gut, er tut beides. Das hast du ja auch mitbekommen....“ Die wollte aufstehen, doch Kaoru hielt ihn zurück. „Lass ihn reden verdammt.“ Die sah Kisaki lange an, bis es auf einmal klingelte. „Man sieht sich.“, Kisaki lief davon. *** Die hatte nun endlich aus. Er schlenderte die Treppe hinunter und erblickte Kisaki, wie er ganz alleine auf dem Pausenhof stand. ///Das ist meine Chance./// Er schritt zu Kisaki. „Die? Was willst du?“ „Ich dachte du könntest mir etwas beibringen.“, hauchte ihm dieser ins Ohr. „Achja? Was denn?“ Die leckte Kisaki über die Lippen. „Das weißt du doch ganz genau.“ „Komm mit.“ Kisaki zog Die mit sich auf den Sportplatz, welcher hinter dem Schulhaus lag. Dann drückte er Die an die Wand und begann seinen Hals zu küssen. Die fasste in seine Jackentasche und zog das Klappmesser heraus, welches er mit sich trug, seit er Toshiya gefunden hatte. Dann stach er Kisaki zweimal in den Rücken. Dieser klappte sofort zusammen und fiel zu Boden. Die spuckte ihn an. „Du magst es doch wenn Leute leiden, oder? Vielleicht gefällt es dir noch besser wenn du selbst leidest.“ Er drehte sich um und knallte volle Kanne in jemanden rein. Das Klappmesser fiel ihm zu Boden. Die Direktorin sah ihn entsetzt an. „Andou... was haben sie getan...?!“ „Das einzig richtige was dieses Schwein verdient hat.“ Die Direktorin eilte zu Kisaki und drehte ihn auf den Rücken. „Können sie mich hören? Ich werde sofort einen Krankenwagen rufen.“ Sie tippe wie wild auf ihrem Handy herum. Nachdem sie den Anruf getätigt hatte, wandte sie sich wieder Die zu, welcher einfach nur dort gestanden war und vor sich hingestarrt hatte. „Ich hoffe sie wissen was das für Konsequenzen für sie haben wird. Ich werde Morgen mit dem Jugendamt sprechen. Wir werden schon ein entsprechendes Heim finden.“ Die erwachte aus seiner Trance. „Heim? Nein, das geht nicht. Ich gehe nicht in ein Heim.“ „Verdammt noch mal Andou, dass ist versuchter Mord! Sie können so etwas von froh sein, dass sie noch nicht Strafpflichtig sind. Und glauben sie mir, das Heim ist noch das beste was sie bekommen können.“ Die hörte die Sirenen des Krankenwagens. Ein stechendes Gefühl machte sich in seiner Brust breit. Dieses Geräusch erinnerte ihn daran, wie er Toshiya gefunden hatte.... „Wissen sie eigentlich was dieses Schwein gemacht hat? Er ist verdammt noch mal derjenige der in ein Heim gehört!“ „Kisaki ist ein sehr guter Schüler. Er ist freundlich, gut erzogen, anständig...“ „Und sein liebstes Hobby ist Mitschüler vergewaltigen, oder?“ Die Direktorin sah Die direkt in die Augen. „Ja sie haben richtig gehört. Toshiya. Zwei verfluchte mal.“ Er drehte sich um und ging. Noch einen Satz und sie wäre auch dran gewesen... *** „Tooru. Ich muss mit dir reden.“, sagte seine Mutter und wies ihn mit einer Handbewegung darauf hin, sich zu setzen. „Was gibt’s?“, fragte er und überschlug die Beine. „Wir haben die Wohnung.“ Kyo seufzte. „Welche?“ „Die in Tokyo. Weißt du noch welche?“ Er nickte und steckte sich eine Zigarette an. „Du sollst hier drin doch nicht...“ „Heute schon.“ Er nahm einen kräftigen Zug und sah dann verträumt dem blauen Dunst nach. „Wann?“ „Anfangs Monat. Das heißt in drei Wochen.“ „Ist ja grossartig.“, antwortete er sarkastisch und brachte den Blick immer noch nicht vom schimmernden Rauch ab. „Das Leben ist doch einfach beschissen.“ „Red nicht so.“ „Wenn ich doch die Wahrheit sage.“ „Sieh es positiv. Dann wohnen wir wieder in der Nähe deiner Schwester.“ „Und? Soll ich mich nun freuen? Die interessiert sich eh nicht für mich, also warum sollte ich mich für sie interessieren?“ Seine Mutter wich seiner Frage aus. „Keine Angst. Du wirst bestimmt genau so gute Freunde finden wie hier. Wenn nicht sogar bessere.“ „Was soll das denn nun wieder heissen?“ Endlich wandte er seinen Blick ab und sah seine Mutter an. „Naya ich meine, die tollsten Freunde hast du ja nicht. Schwule, psychisch gestörte, komische Mädchen die wie aus heiterem Himmel auftauchen und eine Romanze mit dir anfangen obwohl sie dich gar nicht kennen...“ „Also erstens mal, können sie nichts dafür, dass sie nicht auf Frauen stehen. Und psychisch gestörte... hallo? Sonst geht’s dir da oben noch gut oder? Ich hab dir verdammt noch mal gesagt wessen Schuld das ist. Und über Sadoko rede ich mit dir sowieso nicht.“ „Wieso? Weil du selber genau weißt das sie nur ein schlechter Ersatz für Ayumi ist?“ Kyo stutzte. „Diese Diskussion ist beendet.“ Er stand auf und schlurfte in sein Zimmer. Er saß auf dem Bett und starrte aus dem Fenster. Schon wieder Regen. Wenn er erst mal in Tokyo war, konnte er den Erfolg von Dir en Grey eh gleich über Bord werfen. Oder noch besser, aus diesem beschissenen Fenster, aus dem man nur eine bekloppte Baustelle sah. Ob es wohl tief genug war um zu sterben wenn man raussprang? Er überlegte einen Moment, verwarf den Gedanken dann aber gleich wieder. ///Lieber sterbe ich bei einem beschissenen Autounfall als auf dieser Baustelle./// Er legte sich hin und stierte an die Decke, so wie er es oft tat. Was machte er sich eigentlich vor? Seine Mutter hatte schließlich recht. Wer war diese Sadoko eigentlich? Er hatte sie zwar nicht angelogen, sie war ihm tatsächlich aufgefallen... aber eben nur weil sie aussah wie Ayumi. Wenigstens musste er ihr das nicht ins Gesicht sagen. Noch drei Wochen und er war weg. Drei beschissene Wochen. Dann würde er Sadoko nie mehr sehen. Er liebte sie nicht. Das war ihm von Anfang an klar gewesen. Er würde nie jemanden anderen ausser Ayumi lieben können... Doch trotzdem... irgendetwas war an Sadoko, dass ihn anzog. Schließlich hatte er nicht an Ayumi gedacht, als sie sich geküsst hatten... Vielleicht brauchten sie einfach nur mehr Zeit. „Mehr Zeit.“, murmelte er und seufzte. „Wenn wir die hätten wäre es einfacher.“ *** Mitten in der Nacht wachte Toshiya auf. Zuerst realisierte er gar nicht wo er war, doch dann kamen alle Erinnerungen wieder über ihn... er hatte sich umbringen wollen, er hatte dieses Gefühl nicht mehr ausgehalten... er kam sich so dreckig vor.. so benutzt... und so wertlos. Und jetzt hatte er das alles überlebt. Er würde nie mehr in Dies Augen sehen können. Er wollte aufstehen, doch es ging nicht. Er sah aus dem Fenster. Er liebte die Sterne.. sie erinnerten ihn immer an Dies Augen, denn sie hatten den gleichen fröhlichen Glanz. Doch Heute kamen ihm die Sterne irgendwie trüb vor. Was Die wohl gerade machte? Bestimmt wollte er nichts mit so einem wie ihm zu tun haben. Nicht mehr. Wer wollte schon jemanden, der versucht hatte sich umzubringen? Toshiya strich sich durch die Haare. Er war froh wenn er auf der Privatschule war. Endlich weg von Kisaki... Plötzlich traten Tränen in seine Augen. Er liebte Die über alles... doch vielleicht würde alles bald schon wieder aus sein... Er konnte sich nicht vorstellen, wie es war Die nicht mehr täglich zu sehen. Er ließ den einen Arm über die Bettkante hängen, wobei er etwas fühlte und sofort aufspickte. Eine Hand?! Er versuchte etwas in der Dunkelheit zu erkennen. Es ging einige Sekunden, bis er erkannte, dass es Die war. Er lag mit dem Oberkörper auf Toshiyas Bett und saß gleichzeitig auf einem Stuhl. Toshiya lächelte und streichelte Die sanft durch die Haare. Dieser wachte aber sofort auf. „Toshiya? Wie geht es dir?“ Er nahm Toshiyas Gesicht in seine Hände. Dann sah er seine Tränen, welche durch das hereinfallende Mondlicht auf seinen Wangen glänzten. „Hey Toshi was ist denn los?“, fragte Die und wischte die Tränen mit den Daumen weg. „Du wirst mich verlassen, oder?“, sagte Toshiya mit zitternder Stimme. „Was? Natürlich nicht! Ich habe so lange darauf gewartet dass ich dir meine Gefühle endlich gestehen kann... verdammt Toshiya ich liebe dich mehr als alles was es gibt... ich könnte nicht mehr ohne dich leben... das würde ich einfach nicht ertragen.“ Toshiya lachte, doch dabei stiegen ihm erneut Tränen auf. „Ich... ich liebe dich auch...“ Es fiel ihm extrem schwer diesen Satz zu sagen, denn Die war der erste, dem er so dermassen vertraute, seit Kisaki sich das erste mal an ihm vergriffen hatte. Die schloss ihn in seine Arme. „Ich werde dich nie verlassen.. verstehst du? Nie.. wir stehen das schon durch... zusammen.“ Nach einigen Minuten ließ Die ihn wieder los und setzte sich auf den Stuhl. „Ich habe es getan Toshi. Für dich. Ich habe mich an Kisaki gerächt.“ „Er ist doch nicht etwa...?“ „Nein. Leider lebt er noch.“ Toshiya nickte. Lange schwiegen sich die beiden an. „Ich werde in ein Heim gehen.“ Toshiya erstarrte. „Was?! Du machst wohl Witze?“ Die schüttelte den Kopf. „Die Direktorin hat mich erwischt...“ „Nein...“ „Es tut mir leid mein Schatz... aber keine Angst... ich werde jedes zweite Wochenende kommen.“ „Jedes zweite Wochenende?? Nein... das werde ich nicht schaffen.“ „Hey ich werde dich niemals verlassen, auch wenn ich dich nicht sehe, ich bin immer bei dir, verstanden? Und jetzt solltest du schlafen. Du musst zu Kraft kommen.“ Toshiya nickte, drehte sich ab und legte sich hin... er konnte seine Gedanken einfach nicht ordnen... Die würde gehen.... vielleicht für immer. *** Die streifte durch die Strassen. Er hatte es Toshiya nicht heute sagen wollen. Und vor allem nicht so. Er wusste wie verletzt sein Schatz nun war. Er selbst wollte es ja immer noch nicht wahr haben. Er blickte auf seine Armbanduhr. Drei Uhr Morgens, Freitag. Der letzte Tag an seiner Schule und Toshiya war nicht da. Er hielt die Tränen zurück, so gut er konnte. Es war wie die größte Bestrafung seines Lebens. Wie, wenn ihm jemand Toshiya mit aller Gewalt wegnehmen wollte. Jedes zweite Wochenende... Das war ein schwacher Trost. Das Heim lag in Osaka, einfach viel zu weit weg von Toshiya und den andern. Er sah in den Himmel. „Sayonara.“, flüsterte leise und machte sich dann auf den Weg nach Hause. *** „Shin!!!!!!!!!!“, rief ich und rannte auf den blondhaarigen zu. Er sah mich entsetzt an. „Was denn?“ Ich hielt vor ihm an und verschnaufte zuerst mal. „Ich...habe dich überall gesucht!“, ich funkelte ihn böse an. „Tut mir ja leid.“, nuschelte er. „Kao hat angerufen, da habe ich halt keine Zeit für dich.“, er machte einen Schmollmund. Ich lächelte. „Und? Wie geht es ihm?“ „Ziemlich gut. Er hat sich eine neue Gitarre gekauft.“ Er grinste. Wir setzten uns unter den selben Baum, wie damals als ich Kyo und die anderen kennen gelernt hatte. Ich seufzte. „Weißt du, seit alle weg sind, ist es einfach nicht mehr das selbe.“ „Du sagst es. Ich möchte zu gerne wissen wo Kyo ist.“ Ich ließ den Kopf hängen. Eigentlich wusste Shinya dass ich nicht darüber reden wollte. Kyo war abgehauen, ohne ein Wort zu sagen. Niemand wusste wo er hin war, auch ich nicht. Toshiya war schon lange an der Privatschule, Die ihm Heim und Kaoru war vor ein paar Monaten abgegangen und wohnte nun einige Kilometer von uns entfernt. Und Kisaki.... na ja er ging immer noch an diese Schule, doch er hatte uns seit dem Vorfall mit Die und seit Toto weg war eigentlich in Ruhe gelassen. Ich sah in die Sonne. „Ich freue mich riesig auf heute Abend.“, sagte Shinya. „Was? Was ist denn heute Abend?“ Er setzte seinen „Ich-bin-empört-Blick“ auf und sagte: „Hast du das etwa vergessen? Das Treffen? Mit Kao, Die und Toshi?“ Ich schrak auf. „Oh mein Gott du hast recht! Ich habe es vergessen... gomen... ja das wird sicher toll.“ Es klingelte. *** Ich war zu Hause und durchwühlte meinen Kleiderschrank. Nicht, dass ich besonders Wert darauf legte, Heute Abend perfekt auszusehen aber ein wenig anständig kann man ja schon daher kommen. Mit der Hoffnung das Kyo kommen würde hatte ich schon lange abgerechnet. Zwar hatten wir ihm einen Brief an die alte Adresse geschickt und hofften, dass er umgeleitet würde, doch wir hatten nie ein Zeichen von ihm erhalten. Ich schlüpfte in eine schwarze Hose und zog ein weißes T-Shirt an, ehe ich ins Bad ging und meine Haare zu einem Pferdeschwanz band. Ich sah auf die Uhr und im gleichen Moment klingelte es an der Türe. Schnell sputete ich denn Flur hinab und öffnete Shinya die Türe. Er trug einen Minirock, ein lila Oberteil und schwarze Lederstiefel. Ich grinste. „Was hast du denn Heute noch mit Kaoru vor du kleines Luder?“ Er sah mich wieder einmal entsetzt an. Ich liebte diesen Blick einfach, er war so göttlich. „Lass uns gehen.“, sagte ich und schnappte mir meine Tasche. Zusammen liefen wir die Strasse hinab. „Wo hast du schon wieder gesagt treffen wir uns?“, fragte ich. Er seufzte. „Im „one“! Warum bist du eigentlich so vergesslich?” Was für eine Frage... „Woher soll ich das denn bitteschön wissen?“, antwortete ich schnippisch und versetzte ihm einen leichten Stoss in die Seite. Als wir nur noch einige Meter von der besagten Disco standen, quietschte Shinya plötzlich auf und rannte davon. „Kaoru!!!!!!“, rief er. Wie er mit diesen hochhackigen Schuhen rennen konnte, war mir ein Rätsel. Er fiel in Kaorus offene Arme und umklammerte ihn. Dann küssten sich die beiden. Auch ich kam nun angeschritten. Kaoru umarmte mich kurz. „Wo sind die anderen? Ich hab kalt.“, meckerte ich. „Ich denke nicht dass sie zusammen kommen.“, sagte Kaoru, der Shin nun im Arm hielt. Irgendwie erinnerten mich die beiden an einen Zuhälter und eine Prostituierte. Ich lachte ab diesem Gedanken, doch bevor die beiden fragen konnten, kam Toshiya auf uns zu. Ich lächelte ihm entgegen. Auf der Privatschule ging es ihm um einiges besser, auch wenn er Die dort nicht hatte. Ich glaube es war wirklich eine gute Idee, ihn dort hin zu schicken. Er begrüßte uns alle mit einer kurzen Umarmung. „Ist Die noch nicht hier?“, fragte er ein wenig gekränkt und ließ den Kopf hängen. Ich schüttelte den Kopf und wusste wieso Toshiya so traurig war. Da es Freitag Abend war, war es nicht sicher dass Die wirklich kommen würde. Eigentlich war es so, dass Die zum Teil nicht mal an den Wochenenden nach Hause kam. Das letzte mal hatte er sich schließlich vor zwei Monaten hier blicken lassen. Wir standen schon eine halbe Stunde draußen, und mir wurde nur noch kälter. „Lasst uns reingehen....“, sagte Toshiya leise und schritt voran. Ich, Shin und Toto hatten mächtig Glück – eigentlich waren wir zu jung für diese Disco. Aber so schlampig wie Shinya aussah... ich rede wohl besser nicht mehr weiter. Wir setzten uns an die Bar. Die Musik war sehr laut und Toshiya saß betrübt da, während er lustlos an einem Smirnoff nippte. Ich rutschte näher zu ihm „Hey... vielleicht kommt er ja noch.“, er sah mich mit seinen braunen Bambiaugen an. „Das glaubst du ja wohl selbst nicht.“, antwortete er und führte das Getränk dann auch gleich wieder an seine Lippen. Ich strich ihm über das Bein. „Er wird schon wieder Mal kommen. Du kennst ihn doch... vielleicht hat er Mist gebaut und hat nun Arrest...“ Ich blickte auf die Tanzfläche. „Kommst du tanzen?“, fragte ich. Er schüttelte den Kopf. „Dann halt nicht.“ Ich stand auf und begab mich auf die vollgestopfte Tanzfläche. Ich sah mich ein wenig um, und mein Blick blieb an ihm hängen. Kisaki war hier. „Verdammt...“, flüsterte ich. Kisaki tanzte mit irgendeinem Jungen, keine Ahnung wer es war, ich hatte ihn noch nie gesehen. Ich suchte verzweifelt nach Kaoru und Shinya, konnte sie aber nirgends finden. Ich eilte an den Platz, wo bis vor kurzem noch Toshiya gesessen hatte, doch auch dieser war spurlos verschwunden. Ich bekam Panik. Wo zur Hölle waren alle?! Plötzlich fasste mir jemand von hinten an die Schulter. Ich erschrak zu tiefst und drehte mich kreischend um. Ich sah direkt in Dies Gesicht. „Die! Wie froh ich bin dich zu sehen!“ „Tut mir leid... ich hatte Komplikationen.“ Ich verstand ihn bei dieser lauten Musik fast nicht. „Hast du die anderen gesehen??“ Er verneinte. „Verdammt!“ „Warum denn?!“ „Kisaki ist hier...“ „Kisaki? Wo?“ Ich zeigte auf die Tanzfläche. „Wir müssen Toshiya finden.“, sagte er. „Zuletzt war er noch hier.“ Ich wies auf den leeren Barhocker. „Und wo sind Shinya und Kaoru?“ „Wahrscheinlich auf der Toilette.“, sagte ich halblaut. „Was? Red ein wenig lauter.“ „Nichts. Vergiss es... Ich weiß nicht wo sie sind.“ Ich sah wie auch Die langsam ein wenig Angst bekam. Wir alle wussten zu was Kisaki fähig war, und auch das Toshiya es seelisch nicht überleben würde, wenn wieder etwas passieren würde. Plötzlich kamen Kaoru und Shinya zu uns. „Wo wart ihr, verdammt?!“, fluchte ich. „Warum regst du dich denn so auf?“, fragte Kaoru. „Kisaki ist hier.“, sagte Die mit dumpfer Stimme. Shinya kreischte. „Wo ist Toto?“ „Das wissen wir auch nicht.“ „Draußen?“, fragte Kao. „Ich gehe nachsehen.“, sagte ich und rannte sogleich los. Ehrlich gesagt war ich froh, aus dieser lauten, vollgestopften Bude zu kommen. „Toshiya?“, rief ich, doch niemand antwortete mir. Ich wollte gerade wieder rein gehen, als ich jemand etwas sagen hörte. „Verdammt, kommt zurück!“, zischte jemand. Ich folgte der Stimme und bog um die Ecke des Gebäudes, wo ich Toshiya auch wirklich auffand. Nur war noch jemand anderes bei ihm. „Kyo?“, fragte ich ungläubig. Er sah mich mit glasigen Augen von unten herauf an, da er auf dem Boden saß. Ich konnte es nicht fassen. „Wie lange trefft ihr euch schon?“, fragte ich entrüstet. „Schon seit Kyo weggezogen ist...“, sagte Toshiya leise. Ich konnte nicht mehr. Das war einfach zu viel. „Hast du die anderen auch angelogen?“ Er nickte. Ich sah Kyo an, doch er entwich meinem Blick. Plötzlich wurde ich unglaublich sauer. „Ich brauche dich nicht, verdammt!! Ich habe dich nie geliebt! Ich wusste von Anfang an, dass ich nur ein Mittel zum Zweck war! Ich... ich hasse dich! Fahr doch zur Hölle du Miststück!“, schrie ich Kyo an. Ich hörte, wie die anderen zu uns rannten. Ich hielt meine Tränen nicht zurück, sollte er sie ruhig sehen. Toshiya stand auf und wollte mich beruhigen. „Nein... du musst gar nicht mehr kommen! Du hast uns alle so belogen... ich werde dir nie mehr vertrauen!“ Die anderen waren inzwischen auch angekommen. „Kyo?“, fragte Kaoru verwundert, und sprach damit aus, was alle dachten. Kyo stand auf und sah mich verhasst an. „Lass mich doch einfach in Ruhe... du warst der schlimmste Fehler den ich je gemacht habe.... niemals könntest du Ayumi ersetzen... dafür ist sie zu wundervoll und du zu...zu...“ Er sprach nicht weiter. Ich drehte mich auf dem Absatz um und rannte davon. Ich sah nicht auf die Strasse, nich jeder sollte mich heulen sehen. Ich knallte in jemanden und fiel zu Boden. „Soso... wen haben wir denn da? Sadoko!“ Kisaki grinste mich fies an. Ich wich kriechend von ihm zurück. Ich wusste, ich hatte keine Chance zu fliehen, das Aufstehen alleine hätte schon zu viel Zeit gekostet. „Lass sie in Ruhe!“, Kaoru war mir mit den anderen gefolgt. „Toshi!“, quietschte Kisaki freudig. Toshiya verkrampfte sich, doch Die legte schützend seinen Arm um ihn. „Keine Angst...“ Der Junge mit dem Kisaki zuvor getanzt hat, schritt zu uns. Er fasste Kisaki an den Hintern und flüsterte ihm verführerisch ins Ohr: „Lass uns gehen... wir haben noch so einiges vor.“ Kisaki und er lächelten, dann schritt er ohne ein weiteres mit dem Unbekannten davon. Die anderen standen da wie Salzsäulen und ich hockte immer noch auf dem Boden. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich spürte etwas auf meiner Schulter. Ich drehte mich um und sah in Shinyas Gesicht, welcher mir half aufzustehen. Toshiya sah mich schuldbewusst an, doch ich schüttelte nur den Kopf. Ich wollte ihm nicht verzeihen. Vor allem nicht jetzt. Ich sah Kyo an. Er sah zur Seite doch in seinem Blick war weder Mitleid noch irgendwelche Schuldgefühle zu finden. Er war Gleichgültig. Ich drehte mich auf dem Absatz und rannte davon. Ich lief auf die Strasse und hörte die anderen noch rufen, da hörte ich bereits das Auto hupen, und alles um mich wurde schwarz. Das kürzeste Kapitel ever O.o hoffe es gefällt dennoch XD _________________________________________________________ Es war, wie wenn ihm jemand mit voller Wucht in den Magen geboxt hätte. Hätte er seine momentanen Gefühle beschrieben müssen, er hätte es nicht gekonnt. Wie gebannt starrte er auf die Strasse. Sie lag auf der glänzenden Motorhaube und ihr Bein war unnatürlich verdreht. Ihr schneeweißes Shirt war über und über mit Blut befleckt. „Kyo? Hörst du mich?“ Er hörte Toshiyas Stimme weit entfernt. Zu weit, um ihr überhaupt zuzuhören. Er sackte in die Knie. Es war beinahe die gleiche Situation wie die, als Ayumi damals angefahren worden war. Nur war er damals nicht dabei gewesen und hatte nicht alles mit seinen eigenen Augen gesehen. Wieder hörte er weit entfernte Stimmen. „Shinya ruf sofort einen Krankenwagen!!“ „Kyo? Was ist los?“ In Kyos Kopf drehte sich alles, er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Es war, als würde ein unendliches, schwarzes Loch ihn verschlingen. Er öffnete die Augen und erblickte nicht weit vor ihm einen großen, spitzen Stein. Er fasste nach diesem und begann mit aller Kraft damit auf seinen linken Unterarm zu schlagen. Das Gestein hinterliess blutige Löcher. Ja, so würde er es nun immer tun wenn es ihm schlecht ging. Er würde sich verdammt noch mal blutig schlagen. „Kyo? Was tust du denn da? Hör sofort auf!“ Kaoru riss ihm den Stein aus der Hand. „Gib mir das...“, flüsterte Kyo. Kao holte aus und warf den Stein weit weg. „Du bist ein dreckiger Hurensohn.“ Kyo setzte sich hin. Sein Arm blutete wie verrückt vor sich hin. Er hörte eine Sirene und im nächsten Augenblick fuhr auch schon der Krankenwagen ein. Sadoko wurde auf eine Trage gehievt und in den Wagen geschoben. Dann war sie weg. Kaoru, Die und Shinya waren mit gegangen. Nur noch Toshiya war bei ihm. Kyo stand auf. „Was machst du denn noch hier?“ Seine Stimme war nicht mehr als ein müdes Keuchen. Toshiya sah Kyo an und ohne das er reagieren hätte können holte er aus und schlug Kyo mitten ins Gesicht. „Verdammt ich habe dir gesagt es funktioniert nicht! Das ist alles deine verdammte Schuld!“ Kyo spuckte ein wenig Blut auf den Boden. „Ach ist mir doch alles scheißegal. Lass mich in Ruhe.“ Er drehte sich von Toshiya ab und ging torkelnd die Strasse entlang. Toshiya machte keine Anstalten ihm zu folgen. *** Toshiya saß an seinem Schreibtisch, die Hände im Gesicht vergraben. Er hatte von Anfang an gewusst, das so etwas passieren würde. Dennoch hatte er Kyo das ganze nicht ausreden können. „Du bist der einzige, der mich nicht verpetzen würde.“, hatte er gesagt. Warum hatte er bloss eingewilligt? Er hatte alle angelogen, sogar Die, der ihm am meisten auf der ganzen Welt bedeutete. Eine quälende Erinnerung kam über ihn. Es war als Sadoko in den Spital gebracht wurde. Toshiya wollte in den Krankenwagen einsteigen, doch Die versperrte ihm den Weg und sah ihn enttäuscht an. Dieser Gesichtsausdruck schmerzte fürchterlich. Die musste ihn nun wohl hassen. Doch es war seine eigene Schuld. Genau so wie es seine Schuld war, das Sadoko im Krankenhaus lag. Alles war seine Schuld. Alles. Erneut überkam ihn ein unsicheres Gefühl. Er hatte Kyo einfach so weglaufen lassen. Wer weiß was er alleine getan hat? Vielleicht hatte er sich sogar schon vor den nächsten Zug geworfen? Toshiya verdrängte das Bild eines blutüberströmten Kyo auf einem Bahngleis und griff nach dem Telefon. Er musste mit Die reden. Unbedingt. Mit zitternden Finger gab er seine Handynummer ein. Eine Woche war seit dem Unfall vergangen, deswegen war Die schon wieder zurück in Osaka. Es klingelte nun schon zum fünften Mal. Toshiya trommelte ungeduldig mit den Fingern auf der hellen Holzplatte. Er hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, als plötzlich Dies Stimme erklang. „Was willst du Toshiya?“ Seine Stimme war sehr abweisend. „Ich... also... gomen...“ „Was bringt mir das im Nachhinein? Das macht das alles auch nicht ungeschehen, oder? Warum hast du mich bloss so belogen? Ich dachte du liebst mich?“ „Hai, das tue ich auch...“ „Deswegen machst du so etwas, oder was?“ Toshiya sagte nichts. Die schnaufte. „Warum?“, fragte er. „Ich... weiß es nicht... ich wollte Kyo nicht zurückweisen... ich wollte es dir ja sagen, aber...“ „Aber was?“, fuhr Die dazwischen. Toshiya hörte ein ersticktes Schluchzen. „Die? Weinst du etwa?“, fragte er vorsichtig. Das Besetztzeichen erklang. Toshiya nahm das Telefon vom Ohr und sah es einige Sekunden verwirrt an, ehe er es wieder auf den Pult legte. Hatte er Die wirklich so verletzt? Er fühlte sich miserabel, wie sollte er das jemals wieder gut machen? Er wünschte sich im Moment nichts sehnlicher, als in Dies Armen zu liegen und zu wissen, das er geliebt wird. Doch Die war nicht hier. Er hätte ihn sowieso nicht sehen wollen. Toshiya hatte nie die Absicht gehabt Die zu verletzten. Ihn am allerwenigsten. Er schlurfte zum Bett und legte sich hin. Auf seiner Kommode stand ein Bild. Es zeigte die fünf Jungs. Toshiya stand neben Die. Er konnte sich noch gut erinnern. Schon dort war er total in Die verliebt gewesen. Es war ein heisser Sommertag als dieses Foto aufgenommen worden war. Das war die Zeit, als Kisaki noch Bassist bei ihnen war. Shinya war komischer Weise auch dabei gewesen, früher hatte er eigentlich nicht viel mit ihnen am Hut gehabt, doch etwas Unbekanntes mit Namen Kaoru hatte ihn wohl angelockt. Das konnte man an diesem Bild gut erkennen, denn Shinya klammerte sich um Kaorus Hals, während er auf seinem Rücken saß und seine Hüfte mit den Beinen umschlang. Die beiden grinsten sich an. Kyo sah auch einigermaßen glücklich aus, er hatte eine Zigarette in der Hand und grinste wie ein kleines Kind in die Kamera. Kisaki war nicht auf dem Bild zu sehen, er hatte es geschossen. Toshiya betrachtete sich und Die. Die hatte einen Arm um seine Schulter gelegt und sah ihn lächelnd an. Toshiya wusste noch genau was er in diesem Moment gefühlt hatte. Es war ein unglaubliches Kribbeln in der Magengegend gewesen, eins wie er es nun jedes Mal spürte, wenn er alleine Dies Stimme hörte. Das Läuten des Telefons riss ihn aus seinen Gedanken. Er stürzte darauf zu und nahm ab, ohne auf die Nummer zu schauen. „Hai?“ „Morgen um neun bei der Schule.“, sagte Die und legte auf. Erneut nahm Toshiya das Telefon und starrte es an. Dann lächelte er. *** Es war mitten in der Nacht, als sich Die aus dem Staub machte. Keiner hatte ihn bemerkt. Er hatte einfach den Drang Toshiya zu sehen, ihn zu umarmen, ihn zu küssen... und vor allem ihm zu vergeben. Auf der Strasse angelangt, machte er sich auf Richtung Bahnhof. Geld hatte er keins, doch das war ihm egal. Er würde alles tun um bei Toshiya zu sein. Er setzte sich auf die rote Wartebank und zündete sich eine Zigarette an. Er schnaufte. Was sollte er Toshiya bloss sagen? Würde er überhaupt kommen? Der Zug fuhr ein und Die stieg in das Gefährt. Er suchte sich einen abgeschotteten Sitzplatz und setzte sich ans Fenster. Osaka zog still und friedlich an ihm vorbei. Ohne das er es kontrollieren hätte können, schlossen sich seine Augen und er schlief ein. „Hey! Du! Steh auf!“ Jemand rüttelte an Die herum. Er öffnete verschlafen die Augen, gähnte und streckte sich. Er erblickte vor sich einen jungen Mann, schätzungsweise 25. „Wo sind wir?“, fragte Die. „Endstation.“, antwortete sein Gegenüber. „Sehr gut.“ Die stand auf und nahm seinen Rucksack. „Auf wiedersehen.“, sagte er freundlich und ließ den Mann einfach so stehen. Er sprang vom Trittbrett. Sein Magen verkrampfte sich, als er daran dachte, was er Toshiya wohl sagen würde. Er wusste es nicht einmal. Er hatte einfach das Bedürfnis Toshiya zu sehen gehabt. Er sah auf die Bahnhofsuhr. Halb neun. Das würde Ärger geben, dass wusste Die. Schon als er am Freitag mitten am Nachmittag abgehauen war, um am Abend pünktlich bei den andern zu sein, hatte er grosse Probleme gekriegt. Er verliess schlurfend den Bahnhof, denn er hatte noch genug Zeit, da die Schule nicht allzu weit vom Bahnhof entfernt war. Er zündete sich eine Zigarette an und summte vor sich hin. Die Sonne schien unbarmherzig auf ihn herab. Als er nach einer Viertelstunde bei der Schule ankam, setzte er sich auf die Bank unter der großen Eiche. Diese Schule barg so viele Erinnerungen. Hier hatte er Toshiya das erste mal gesehen.... aber nicht nur gute Erinnerungen kamen über ihn. Da war der Fahrradständer, der Sportplatz hinter der Schule... alles war noch genau so wie früher, nichts hatte sich verändert, keine Taten waren ungeschehen gemacht worden. Die Vergangenheit ließ sich nicht ändern, höchstens verdrängen.... Er wurde aus den Gedanken gerissen. Toshiya war von hintern zu ihm getreten und hatte seine Hand auf seine Schulter gelegt. „Hi...“, sagte Die leise. „Setz dich.“ Toshiya tat wie ihm gehiessen und setzte sich neben ihn. Keiner sagte etwas, da begann Toshiya: „Ich...“ Doch Die legte seinen Finger auf Toshiyas Mund. „Sei still.“ Er küsste ihn. „Ich möchte ganz nahe bei dir sein.“, flüsterte Die. Toshiya sah ihn erschrocken an. „Du willst doch nicht etwa... hier?!“ Die grinste und hob eine Augenbraue. „Was denkst du wohl wie viele Schüler sind an einem Samstag in der Schule? Komm schon, uns erwischt schon keiner.“ „Aber... ich habe Angst.“, gestand Toshiya. Die streichelte ihm über die Haare und nahm ihn in die Arme. „Keine Angst mein kleiner. Ich werde vorsichtig sein, das verspreche ich dir.“ Toshiya war unschlüssig. Jetzt saß er mit dem, den er über alles liebte unter einer Eiche und würde mit ihm vielleicht gleich einen wunderschönen Moment erleben, doch er traute sich einfach nicht. Die Erinnerungen an Kisaki waren einfach zu furchtbar. Er hatte Angst davor, natürlich wusste er, dass Die ihn niemals verletzen würde, dennoch brachte er einfach nicht den Mut auf, es zu tun. „Du musst nicht, wenn du nicht willst.“, sagte Die und nahm seine Hände. Natürlich wollte er! Er liebte Die, natürlich wollte er ihm nahe sein! Doch so sehr er wollte, er konnte nicht. „Vor was hast du Angst?“, fragte Die. „Ich... weiß es nicht.“ Toshiya sah zu Boden. In Wahrheit wusste er es... es war nicht nur die Erinnerung an Kisaki, sondern noch etwas anderes.... er wollte nicht das Die ihn so sah... Da war etwas, was Die nicht wusste... Diese verdammten Wunden... Die durfte sie nicht sehen. Er dachte Toshiya sei stark, aber er war genau das Gegenteil. Er war schwach, und jedes Mal wenn es ihm schlecht ging, nahm er dieses verfluchte Messer, welches in der obersten Schublade seines Schreibtischs lag. Niemand wusste es, er hatte es zu gut versteckt. Es waren nicht nur seine Arme, nein, sein ganzer Körper trug diese Narben. „Du kannst mir alles sagen, das weißt du.“, sagte Die. „Ich...“ Sollte er es ihm gestehen? Gestehen, wie schwach und erbärmlich er eigentlich war? Dass er jedes Mal wenn er Sehnsucht nach Die hatte, so etwas tat? Jedesmal wenn die Erinnerungen an Kisaki zu schmerzhaft wurden, zu solchen Mitteln griff? Er würde Die schon wieder verletzen, wenn er das tat. Toshiya rieb sich unbewusst über den Arm und Die folgte seiner Bewegung. Er hatte es verstanden. „Wieso?“ Toshiya sah zu ihm. „Was?“ „Wieso tust du das? Zeig es mir.“ Toshiya schüttelte den Kopf. „Bitte Toshiya.“ Es tat Die so verdammt weh, er wusste wie sehr Toshiya litt, doch das er so etwas tat, hätte er nicht erwartet. Ihm traten Tränen in die Augen. Als Toshiya das sah, hätte er sich am liebsten von einer Brücke gestürzt. Er hatte es schon wieder getan. Schon wieder ging es Die schlecht, und das war alles eine verdammte Schuld! Er zog die Ärmel seines Pullovers hoch. Die erschrak. Beide seiner Unterarme waren total verschnitten, jeder Schnitt war unheimlich tief und er erblickte kaum noch freie Haut. Etwas stach ihn schmerzhaft ins Herz. „Nur die Arme?“, fragte er vorsichtig und streichelte sanft über Toshiyas Wunden, um ihm ja nicht wehzutun. Wieder schüttelte Toshiya den Kopf. „Wo noch?“ „An den Beinen und am Oberkörper.“ Toshiya sah Die nicht an. Er schämte sich so für das was er tat. Die seufzte. „Warum tust du dir das nur an?“ Toshiya antwortete nicht. „Du brauchst Hilfe.“ Toshiya sah ihn entsetzt an. „Willst du mich zum Psychiater schicken?“ Die schüttelte den Kopf. „Ich werde bei dir bleiben. Ich gehe nicht mehr zurück ins Heim.“ „Das kannst du nicht... Du kannst nicht dein Leben für meins aufgeben... wenn du das tust, wirst du so viele Probleme haben...“ „Aber du braucht jemanden... wer weiß wenn du es noch einmal versuchst.“ Begleitet von einem kalten Schauder kam Die die Erinnerung wie er Toshiya in der Badewanne gefunden hatte. Toshiya ließ den Kopf hängen. „Ich kann dich umarmen ohne dir wehzutun oder?“, fragte Die verunsichert. Toshiya nickte und legte sich zugleich in Dies Arme. Ich weiss es ist net viel, und ich weiss es hat zu lange gedauert für so einen kurzen Teil. Gomen. Aber ich werde mir Mühe geben, diesesmal schneller zu sein. ____________________________________________________________________________ Ich gähnte und streckte mich gleichzeitig. Ich sah nur verschwommen, doch ich stellte entsetzt fest, dass ich nicht wie erwartet in meinem Zimmer aufgewacht war. Ich rieb mir die Augen und blickte dann um mich. Ein Krankenzimmer?! Die Erinnerungen kamen wieder über mich. Kyo... Toshiya... das Auto. Ich hörte es in meinem inneren Ohr noch einmal hupen und sah noch genau die rotglänzende Motorhaube des Suzukis vor mir. (Ich mag Suzukis Ô.ô) Ich seufzte. Ich vernahm Stimmen. „Wann können wir endlich zu ihr?“, drang es durch die Türe. „Sobald sie wieder wach ist. Wer seid ihr überhaupt?“ „Freunde.“, hörte ich Shinya. Er klang ein wenig genervt. „Lassen sie uns endlich rein!“, schrie Die. „Na gut...“, gab der Arzt nach und in der gleichen Sekunde öffnete sich die Türe. Die, Kaoru und Shinya kamen auf mich zu. „Sie ist ja schon wach!“, kreischte Shinya den Arzt an und stampfte mit seinen hochhackigen Stiefeln auf den Boden. Der Doktor warf mir einen verwirrten Blick zu. Ich grinste. Kaoru setzte sich zu mir. „Wie geht’s dir?“, fragte er besorgt. „Gut. Was ist passiert?“ „Dein Bein ist gebrochen.“ Nocheinmal seufzte ich. Ich wollte nicht fragen wo Toshiya und Kyo waren, eigentlich interessierten sie mich nicht, aber ich tat es trotzdem. „Wo sind die anderen?“ Shinya trat nun auch zu uns und legte Kaoru eine Hand auf die Schulter. „Toto ist im Wagen. Er dachte du willst ihn nicht sehen.“ „Da hat er richtig gedacht.“, sagte ich trotzig und wandte meinen Kopf zum Fenster. „Und Kyo?“ „Keine Ahnung. Er ist wieder abgehauen. Wohin auch immer. Toshi will es uns einfach nicht sagen. Am besten du vergisst ihn. Er ist ein Baka.“ Ich schüttelte den Kopf. „Er kann nichts dafür.“ Einige rosafarbene Sakurablätter schwebten elegant am Fenster vorbei. *** Es war ein ganz normaler Montagmorgen. Kyo stieg aus dem Zug, und trat dann auf eine total überfüllte Kreuzung, wie es in Tokyo üblich war. Er schnaufte. Ein neuer Tag an einer Schule, an der ihn keiner leiden konnte. Es war schon von Anfang an so gewesen. Na gut, er hatte sich auch nicht wirklich bemüht, neue Freunde zu finden. Er stand auf dem Gehweg und ließ den Blick über die Menschenmenge schweifen. Er hasste so viele Menschen. Er konnte es einfach nicht leiden, er fühlte sich so eingeengt. Gerade wollte er weitergehen, als sein Handy klingelte. Er kramte danach und fand es schließlich ganz zuunterst in seinem Rucksack. Toshiya stand auf dem Display. Kyo seufzte. //Nicht schon wieder du.// Mühselig nahm er ab. „Ja?“ „Hey Kyo! Ich bin’s, Toshiya.“ „Das hätte ich fast nicht selber rausbekommen.“, antwortete Kyo mürrisch. „Was ist los?“ „Ich wollte dich nur informieren, dass wir Morgen in Tokyo sind.“, sagte Toshiya. „Was heißt wir?“ „Wir alle. Die, Shinya, Kaoru, Sadoko und ich.“ „Sadoko auch? Was wollt ihr hier?“ „Keine Ahnung. Shinya will wohl einkaufen gehen, ich weiß auch nicht genau warum er unbedingt nach Tokyo will. Das heißt wir müssen so früh aufstehen und...“ Kyo schnitt ihm das Wort ab. „Wehe du sagst ihnen wo ich wohne.“ „Keine Angst. Ich habe es dir versprochen und ich halte mich an meine Versprechungen.“ „Das will ich auch hoffen. Ansonsten bringe ich dich eigenhändig um.“ Toshiya lachte. „Das war kein Witz.“ „Ich weiß, ich weiß. Du bist ein blutrünstiges Warumono, ne? Ich werde mich in Acht nehmen. Jedenfalls, ich muss jetzt in die erste Stunde. Man sieht sich.“ Er legte auf. Kyo verstaute das Handy wieder in seiner Tasche und machte sich nun auch endlich auf den Weg. Um ehrlich zu sein, er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er kannte Shinya, er wusste genau was er vor hatte. Doch Toshiya würde dicht halten... oder etwa nicht? Toshiya war nicht gerade der mental stärkste, würde er solch einem Druck standhalten? Kyo hoffte das beste. Nach einer Viertelstunde betrat er den Pausenhof. Es kam ihm vor, als würden ihn alle anstarren. Obwohl er schon lange hier war, der neue würde er immer bleiben, da er keine Freunde hatte. Er wollte auch gar keine. Was sollte er mit ihnen anfangen? Es klingelte und er begab sich in seine Klasse. Sein Platz teilte er mit einem Junge, er hatte noch nie ein Wort mit ihm geredet. Er war ein riesen Streber und mit denen konnte Kyo sowieso nichts anfangen. Er würde sich hier nie eingewöhnen, dass war ihm klar. *** Es war noch verdammt früh, als mein Wecker mich aus meinem Schlaf riss. Es war Shinyas Idee gewesen, Kyo zu suchen. „Ganz bestimmt wird Toshiya uns sagen wo Kyo ist.“, hatte er gesagt. Toshiya wusste von Shinyas Plan natürlich noch nichts. Ich stand auf und machte mich in Windeseile fertig, da ich schon spät dran war. Da klingelte es auch schon. Ich öffnete den anderen die Türe. Meine Mutter war zum Glück nicht zu Hause, da sie arbeiten war. „Bist du fertig?“, fragte Die. Ich nickte und trat zu ihnen in die Sonne. Es war ein ziemlich heisser Morgen. Wir alle quetschten uns irgendwie in Kaorus Auto und fuhren los. „Shinya, warum willst du eigentlich in Tokyo einkaufen?“, fragte Toshiya neugierig. „Ich... ähm... naja...“ „Wir wollen nicht einkaufen.“, sagte Kaoru. „Was?“ Toshiya sah Die verwirrt an. „Tut mir Leid. Toto. Du bist uns etwas schuldig. Vergessen? Du hast uns alle belogen.“, sagte dieser schulterzuckend. „Ich werde euch nicht verraten wo Kyo wohnt. Vergesst es.“ „Ach nein?“, Die lächelte teuflisch und zog etwas aus seiner Tasche. „Mein Gameboy!“, kreischte Toshiya. „Woher habt ihr den?“ „Ich kann ja auch nichts dafür wenn du ihn überall vergisst. Sogar bei mir.“, antwortete er. Toshiya verschränkte die Arme und schmollte. „Ich werde es euch nicht sagen. Ich hab’s versprochen.“ Kaoru fuhr rechts ran. „Dann brauchen wir dich ja nicht. Du kannst aussteigen.“ Er blicke durch den Rückspiegel zu Toshiya. „Das ist nicht dein Ernst, oder?“ „Mein bitterer Ernst um genau zu sein.“ Wieder sah Toshiya hilfesuchend zu Die. Er schnaubte. „Was wollt ihr von Kyo?“, fragte er. „Reden.“, antwortete Shinya. „Und wir wollen wissen, warum er Sadoko das angetan hat.“ Er sah zu mir. Ich hatte die ganze Fahrt nicht gesprochen, es war mir unangenehm, und eigentlich wäre ich froh gewesen, wenn Toshiya nichts gesagt hätte. „Er wird eh nicht mit euch reden.“, konterte Toshiya. „Wir werden mit ihm reden. Auch wenn wir ihn dazu zwingen müssen.“, sagte Die. Toshiya atmete laut ein. „Na gut... ich bringe euch zu ihm.... aber ich will meinen Gameboy wieder!“ Er wollte nach dem Teil fassen, doch Die zog ihn ruckartig weg. „Erst wenn wir mit ihm geredet haben.“ Eine Stunde später brachte Kaoru seinen Wagen vor einem großen Mehrfamilienhaus zum stehen. „Shin, geh nachschauen ob da was an der Klingel steht.“, sagte er und blickte wiederum prüfend zu Toshiya. Shinya nickte und sprang aus dem Auto. Dann tapste er zur Eingangstür und lächelte uns dann wenige Sekunden später nickend an. Toshiya schmollte übrigens immer noch, da Die während der Fahrt mit seinem Gameboy gespielt hat, und nun die Batterien leer waren. Wir alle folgten Shinya. Kaoru klingelte. „Achja Toshiya. Du wirst natürlich mit ihm reden. Wehe du sagst das wir hier sind.“, drohte Kaoru. „Das ist Erpressung.“ Toshiya ließ den Kopf hängen, doch da erklang schon Kyos Stimme. „Ja?“ „Ehm... hi Kyo.“ „Toshiya? Was machst du denn hier? Wo sind die anderen?“ Kaoru warf Toshiya einen warnenden Blick zu. „Na ja... wir haben uns irgendwie in der Stadt verloren, und da dachte ich, ich komm dich mal besuchen und so...“ Lange Stille trat ein. „Toshiya?“ „Hm?“ „Lügst du mich an?“ Toshiya biss auf seine Unterlippe. „Nein.“, sagte er dann jedoch. Man sah, wie schwer es ihm fiel, Kyo anzulügen. „Okay, komm rauf.“ Kyo drückte den Türöffnungsknopf und wir traten ein. „Oberster Stock.“, sagte Toshiya und zeigte auf den Lift. Oben angekommen, stellten wir uns vor die Türe und Shinya klopfte. Kyo öffnete sofort. „Hi To... was macht ihr denn hier?“ Er sah aus wie ein begossener Pudel, er starrte uns an, mit offenem Mund. „Hi Kyo. Auch schön dich zu sehen.“, sagte Die und hob eine Augenbraue. Kyo sah zu mir. „Wir wollen nur reden.“, sagte Shinya. Kyo schien zu überlegen. „Na gut... kommt rein....“ Wir zogen unsere Schuhe aus und betraten die Wohnung. Sie war sehr hell und elegant eingerichtet. „Kommt. Wir gehen in mein Zimmer.“ Er führte uns hin. Toshiya, Die und ich setzten sich auf den Boden, Kaoru und Shinya machten es sich auf dem Bett bequem und Kyo selbst setzte sich auf seinen Bürostuhl. „Über was wollt ihr reden?“, fragte er und zündete sich eine Zigarette an. Die atmete laut ein. „Warum hast du dich versteckt?“, fragte er. Okay...hier is also das ende...nuja es is ned viel, aber ich musste des ding einfach ma fertig bringen...wenn ihr das ende wirklich zu schnell schnell oder so findet, dann sagt mir das, ich würde das ende natürlich überarbeiten oder ggf. die FF verlängern...sou dewa mata! ^_^° ___________________________________________________________________________ Kyo machte keine Reaktionen um zu antworten. „Verdammt Kyo! Mach deinen scheiss Mund auf!“, befahl Kaoru. Kyos Blick wanderte langsam zu ihm und fixierte sein Gesicht. Dann stand Kyo auf und schritt zum Fenster, aus welchem er auf einen grauen Plattenbau starrte. „Geht.“, sagte er, doch keiner von uns regte sich. „Kyo...“, ergriff ich das Wort. „Wir machen uns Sorgen um dich.“ Er sah mich nicht an, er bewegte sich keinen Millimeter mehr. „Geht.“, wiederholte er noch einmal. Toshiya stand auf, stellte sich neben Kyo und legte ihm die Hand auf die Schulter. Kyo zuckte augenblicklich zusammen, kehrte sich und stiess Toshiya von sich weg. Dieser wurde so überrascht, dass er zu boden fiel, und Die ihm aufhelfen musste. „Sag mal, was geht eigentlich in deinem Kopf vor?!“, Kaoru wurde langsam laut. Kyo atmete hörbar und unregelmässig ein und aus. „Ich will euch nicht sehen.“, sprach er und drehte sich dabei wieder dem Fenster zu. Der Himmel lag grau und schwer über Tokyo, kein Sonnenstrahl schien das eintönige Firmament zu brechen können. „Ich kann dich nicht verstehen Tooru.“ Alle drehten sich zu Kaoru, als er erneut das Wort ergriff. „Wir waren immer alle für dich da. Egal in welcher Scheißsituation du auch warst, egal welchen Mist du gebaut hast, wir waren da. Wir standen immer hinter dir. Und was machst du? Du fällst uns erbarmungslos in den Rücken. Warum tust du das? Warum?“ Bevor Kyo etwas sagen konnte, erhob Shinya seine Stimme. „Kyo du musst endlich über Ayumi hinweg kommen. Du musst aufhören irgendeinen Ersatz für sie zu suchen. Sie ist tot Kyo. Daran kannst du nichts mehr ändern. Und hör auf dir immer die Schuld zu geben. Es ist verdammt noch mal nicht deine Schuld! Du bist so versessen darauf jemanden zu finden der so ist wie sie, dass du alles andere um dich vergisst! Komm mal wieder zu dir Kyo!“ Shinya hatte in allen Punkten recht. Es war schmerzlich – aber Wahrheit tut meistens weh. Ich war an allem Schuld. Ich hätte mich nicht mit Kyo einlassen sollen, schliesslich wusste ich genau was mit ihm los war. Ich hatte es von Anfang an gewusst, gewusst dass ich nur eine Zwischenlösung war. Dennoch hoffte ich auf wahre Gefühle. Wie blind war ich eigentlich? Ich schnaubte und stand auf. Alle drehten sich zu mir, sogar Kyo. „Ich werde gehen.“, sagte ich fest. „Was? Warum?“, fragte Toshiya. „Ich hab schon genug Ärger gemacht... Ich hoffe aus Dir en Grey wird was.“ Ich lächelte schwach. „Sie hat recht.“, sprach Kaoru. Das tat weh. Unglaublich weh um genau zu sein. Doch Kaoru wusste es genau so gut wie ich es wusste. „Also dann... baibai...“ Ich steuerte auf die Türe zu. „Sadoko...“, sagte Kyo. Mein Herz machte einen Hüpfer. Er würde mich zurückhalten. Würde mir sagen, dass er mich liebt und würde mir sagen dass nicht ich Schuld bin. Ich drehte mich um. „Hai?“ „Gomen... ich wollte dich nicht verletzen...“ War das alles? Ich hätte mein Leben für ihn aufgegeben und eine Entschuldigung ist alles was ich von ihm bekomme? Merkt er denn nicht wie sehr er mich damit erniedrigt? Ich nickte und drehte mich wieder weg. „Sayonara...“, flüsterte ich und schloss die Türe hinter mir.. Es hätte nie sein sollen Ich war zu blind um zu erkennen Was wirklich da hinter steckte Eine kleine Lüge Ein Wettrennen mit Erinnerungen Eine Flucht aus der Vergangenheit... Jetzt, als mich deine Augen ein letztes Mal gefangen nehmen Erkenne ich erst Was meine Fehler waren Zu tief sitzen die Narben nun Ich werde diese Zeit nie vergessen Du schenktest mir ein Lächeln Du machtest aus mir etwas Besonderes Ohne dass du es wolltest gabst du mir einen Sinn Einen Sinn, damit ich dieses Leben nicht beende Doch nun muss ich dich verlassen Damit du dein eigenes Leben leben kannst Ich will nicht das du leidest Nur weil es mir gut gehen würde wenn du bei mir wärst In meinen Träumen wirst du mich immer begleiten Ich werde deine Hand noch lange halten So lange bis wir zusammen den letzten Sonnenuntergang sehen Unsere Wege werden sich nie trennen Denn mein Herz wird dich niemals vergessen Meine Liebe zu dir ist grösser Als der Wunsch ein sinnvolles Leben zu führen Darum würde ich alles aufgeben Nur um dich noch ein allerletztes Mal lächeln zu sehen Das Glänzen in deinen Augen für immer einzufangen Dich als letztes Bild in meinem Leben einzubrennen Jede Träne die ich vergießen werde Soll dich an diese Zeit erinnern Irgendwann werde ich zu dir zurückkommen Wir werden glücklich zusammen sein Ich warte auf dich so lange du willst Aishiteru... itsu mademo.... ~ENDE~ Hosted by Animexx e.V. 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