Hai to ame von ShuuShuu ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hai to ame - Asche und Regen Eine ganze Weile schon sah Adrian den Kirschblüten zu, die vom Wind getragen zur Erde schwebten. Er mochte schon seit Stunden hier sitzen, vielleicht auch nur einige Minuten, das vermochte er nicht zu sagen. Und es war auch egal. Irgendwann würde eine Ärztin kommen und ihn freundlich bitten, dch mit ihr wieder nach drinnen zu kommen. Und er würde es tun. Wie jeden Tag... Das laute Zwitschern eines Vogels, der wohl irgendwo in dem einzelnen Kirschbaum sass, der künstlich auf dem Dach der Anstalt geüflanzt worden war. Adrian lächelte leicht. Die Stimme des Tieres erinnerte ihn dster an Lawrence. So klar und rein... Konnte er nicht dieser Vogel sein? Frei und unbedarft? nicht unterworfen jenen Zwängen, die die Welt für ihn bestimmt hatte? Fliegen bis hinauf in den Himmel... Zu Lawrence...? sutareta gareki to haiiro no sora ni wa shikisai wo ushinatta tori ga mau memai wo oboeru you ni kieta mabayui hikari ga subete wo kuruwaseta >Im ascheverfärbten Himmel aus Trümmern flattert ein Vogel, der seine Farbe verloren hat, geradeso, als ob die Erinnerung an das vergangene, strahlende Licht ihn wahnsinig gemacht hätte< Langsam stand Adrian auf, seine Beine wackelig, da er nicht annähernd genügend Bewegung bekam. Vorsichtig schlich er auf den kleinen Baum zu, einige Blüten streiften sein Gesicht. Er streckte die Arme nach einem der rosagefärbten Žste aus, die so zart aussahen, als würde ein Regenschauer sie restlos zerstören. Lawrence hatte sich immer gewünscht, mit ihm die Kirschblüte zu sehen... Dieser Wunsch würde sich nun nicht mehr erfüllen. Zart streichelte er die Blüten, als wäre es Lawrence selbst, den er vor sich hatte. Sollte er ihm nachkommen? Adrian sah zur Brüstung. Wie einfach es doch wäre. Doch... würde Lawrence das wollen? Würde er es ihm verzeihen? Eine Weile sinnierte er, sah dann zurück zu den Blüten, die er noch immer sanft in der Hand hielt. Nein... Lawrence htte sich nie seinen Tod gewünscht... Und er wollte nicht versagen, sich selbst eingestehen, dass er ohne Law nicht leben konnte. Oder wollte...? koe wo karashi kimi wa motome samayou... hosoi ude to kowaresou na hitomi de chikara de nejifuserare negai sae ubawareta sora ni kazashita te wa hakanaku daichi ni fureta... >Mit erstorbener Stimme schweifst du flehend umher... mit schwachen Armen und zerstörten Augen. Kraftvoll zu Boden gedrückt, dem ersehnten Himmel beraubt, streckst du die Hand mutig zur Erde aus...< Etwas wind kam auf, wühlte die zarten Blüten auf, trug sie in den immel, um sie dann wieder herabstürzen zu lassen. Ein rosafarbener, sanfter Regen. Adrian schloss die Augen, genoss einen Moment dieses Gefühl. Seine Arme streckte er aus, als wollte er den Wind umarmen. 'Adrian...', glaubte er zu hören. Es kam ihm keinesfalls seltsam vor. er dachte nicht darüber nach, warum Lawrence Stimme nach ihm rief, und er fand nichts ungewöhnliches daran, dass nicht seine Ohren die Stimme vernommen hatte, sondern vielmehr sein Herz. Als wäre es das normalste der Welt. 'Adrian...' sora ni saku hana wa kanashimi no hate e to chitte awaremi no ame wo furaseta ima wa kikoenai kimi no utagoe yo hibiite... todoku koto no nai negai wo... >Zerstreut von einem mitleidsvollen Regen fallen himmlische Blumen vom Himmel. Jetzt erklingt deine unhörbare Stimme... Dein Sehnen nach etwas unerreichbarem< Konnte es sein? 'Lawrence..' Adrian öffnete die Augen, glaubte Lawrence zu sehen, direkt vor sich. Eine Illusion? 'Law...' hatenaki hito yokubou fukaku taiyou wo mushibamu... kono sekai wo ima... >Das unendliche Verlangen des Menschen nach der Sonne, zerfrisst nun diese Welt< Das Gefühl, Lawrence in seiner Nähe zu haben, trotz der Ahnung, er sei nur ein Hirngespinst beruhigte den aufgewühlten Geist Adrians. Was sollte er noch auf dieser Welt, in der niemand ihn verstand? In der jeder ihn für verrückt hielt? Wozu war er hier noch nütz, wenn er doch in einer anderen Welt bei Lawrence sein konnte? In einer Sekunde schon... Wie zur Bestätigung, tauchte das Bild von Lawrence vor seinen augen auf. Dieses Licht... nanimo dekizu tachitsukushita mama... kono itami wo dare ni tsutaereba ii? kokoro de sakendeita... kurayami ni shibararete awai kioku no naka... warau kimi dake wo nokoshite... >Hilflos bis zum Ende... Mit wem diesen Schmerz teilen? Aus ganzem Herzen schreiend, gefesselt von der Finsternis, in einer blassen Erinnerung bleibt nur dein Lächeln< Adrian öffnete langsam die Augen, fürchtend Lawrence würde allzu schnell verschwinden. Doch er war da... Die Blüten formten ein Bild aus Licht und aus ihnen stieg Lawrence herab. Eine Schneise bildete sich zwischen ihm und Lawrence, als ob die Blüten alleine für sie beiden tanzten. Gebannt sah er auf diese wunderschöne Gestalt, die völlig aus Licht zu bestehen schien. 'Law...' - 'Adrian...' Seine Worte waren ein einziger Gesang, das himmlischste Glockenklingen, das kein Ohr zu erfassen vermag. 'Kommst du mich abholen...?' kaze ni mau hana wa itsumade mo kimi wo irodoru... kagayaki wa ima wo tomoshite kono michi no saki ni... wazuka na kibou ga aru no nara utaitsuzuke you... >Die Blüten im Wind zeichnen ewig dein Bild, es leuchtet auch jetzt. Entlang dieses Weges... Wenn es noch eine einzige Hoffnung gibt, dann sing weiter< mit taumelnden Schritten ging er die Schneise zu Lawrence, streckte ihm die Hände entgegen, bemerkte nicht mehr die Schwestern, die schreiend aus dem Gebäude liefen, nicht mehr, wie er auf die Brüstung stieg, und auch nicht, wie sein Tritt den Rand der Mauer verfehlte. Es zählte nur noch Lawrence, die Lichtgestalt, sein Engel, der vor ihm schwebte, wie ein Versprechen... todoke... gisei wo tsumiagete te ni shita muyoku na sora ni namida no itami wo ima mo kasaneta mama... >Und zeige mir wie die Schmerzen der Tränen sich aufstauen. Ein genügsamer Himmel, der diese Opfer in seinen Händen hielt< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)