Spiel mit mir von Umi (Brüderlein, komm und sei so nett...) ================================================================================ Kapitel 5: In Sanity -------------------- "Seto!" Der Braunhaarige zuckte erschrocken zusammen, wagte jedoch nicht von seinen Schulbüchern aufzublicken. Die Respekt einflößenden, festen Schritte Gozaburos kamen näher. Noch näher. Verstummten plötzlich. In der nächsten Sekunde legte sich der Schaft einer Reitgerte an das Kinn des Jungen und zwang ihn, nach oben zu sehen. Der Gestank kalten Zigarrenrauchs wehte ihm entgegen. Jagte ihm einen unangenehmen Schauer über den Rücken. "Wie mir berichtet wurde, hast du in einer Pause deinen Bruder besucht..." Eines der Dienstmädchen hatte also gepetzt. Na toll... Trotzig erwiderte der 11jährige den Blick seines Adoptivvaters. "Die fünf Minuten zwischen den Unterrichtsstunden dienen einzig und allein zur Vorbereitung auf das nächste Fach. Wir können sie ja in Zukunft ausfallen lassen... aber ich bezweifle, dass das positive Auswirkungen auf deine Leistung hat. Daher habe ich mir etwas anderes einfallen lassen..." Die Gerte wurde weggezogen und auf den Lippen des Alten breitete sich ein abwertendes Grinsen aus. Langsam beugte er sich nach unten... Die himmelblauen Augen des Braunhaarigen weiteten sich fassungslos, als sich auf einmal ein breiter Ledergurt um seine Kehle schloss, aus dem eine mehrere Meter lange Kette herauswuchs, die mit einem Schloss an einem Heizungsrohr befestigt war... Noch ahnte er nicht, dass er dieses Halsband in den nächsten Monaten nicht einmal zum Duschen ablegen durfte. Dass er an der metallenen Leine wie ein ungehorsamer Köter durch die Villa gezerrt werden und in all der Zeit nicht einen einzigen Blick auf seinen kleinen Bruder erhaschen würde... "Sie sind unvernünftig, Seto-sama." "Das erwähntest du bereits." Scheinbar ungerührt blätterte Kaiba einige Unterlagen durch und tippte dann etwas in seinen Organizer. "Es ist immer dasselbe mit Ihnen. Jedes Mal müssen Sie erst umkippen, bevor Sie sich ausruhen." "Isono!" In der Stimme des jungen Firmenchefs schwang ein drohender Unterton mit. "Bild dir nicht ein, dass du wegen dieser 'Sache' gestern auf einmal das Recht hast, so mit mir zu reden. Du scheinst zu vergessen, wen du vor dir hast." Leise brummend nahm der Ältere die Sonnenbrille ab um sie abzuwischen und seinen Vorgesetzten dabei herausfordernd anzufunkeln. "Das einzige, was ich hier vor mir sehe, ist ein störrischer Teenager, der nicht einsehen will, dass er in seinem Zustand nicht hinter den Schreibtisch sondern in ein Bett - oder zumindest nach Hause - gehört." "Legst du es neuerdings darauf an, gefeuert zu werden? Oder was erhoffst du dir von deinem losen Mundwerk?" "Ich erhoffe mir davon, dass Sie endlich Vernunft annehmen und nach Hause gehen. Falls Sie überhaupt noch dazu in der Lage sind..." Kaiba spürte, wie sein Gesicht bei diesen Worten vor Wut noch stärker zu glühen begann, als es ohnehin schon tat. Doch sein PA fuhr einfach mit der Standpauke fort. "Sie haben die Wahl: Entweder lassen Sie sich von mir jetzt heimfahren oder ich trage sie nach Hause. In letzterem Fall werde ich allerdings nicht umhin kommen, einen Arzt hinzuzuziehen." Bei der bloßen Vorstellung, von einem neugierigen Weißkittel abgetastet und beäugt zu werden, sträubten sich dem Jüngeren sämtliche Nackenhaare. Und wenn dieser Arzt nun etwas bemerkte? Wenn er die inzwischen bläulich verfärbten Abdrücke an seinen Handgelenken entdeckte? Oder... noch mehr? Ein leises Ächzen kroch über Kaibas spröde Lippen. "Du... drohst mir?" "Wenn Sie es so nennen wollen..." Isono schob sich die Brille wieder auf die Nase und verschränkte die Arme. Ein dumpfer Aufprall erklang, als der Drehstuhl seines Chefs gegen das Panoramafenster stieß... letzterer sich an der Kante des Schreibtischs abstützte und seinen Assistenten wutentbrannt anblitzte. "Wie kommst du überhaupt dazu, mir drohen zu wollen? Du setzt gerade deinen Job aufs Spiel, falls du es noch nicht bemerkt hast!" "Und Sie Ihre Gesundheit!" Unwillkürlich zuckte Kaiba zusammen. Es war das erste Mal, dass er Isono schreien hörte... An die schlechte Laune, die sein PA seit dem Verlassen seiner Wohnung an den Tag legte - nachdem er den Befehl erhalten hatte, statt zur Kaibavilla zur KC zu fahren - hatte der Braunhaarige sich inzwischen gewöhnt, aber mit einem solchen Ausbruch hatte er nicht gerechnet. Irgendwie fühlte er sich wie geohrfeigt. Hatte der Ältere denn plötzlich keinen Respekt mehr vor ihm? Warum widersprach er ihm seit gestern andauernd? Er wollte doch einfach vergessen, was vorgefallen war, und so weitermachen wie bisher. Beim ersten Mal vor acht Jahren hatte es doch auch funktioniert... Diese unbeholfene Schwäche, die er aus dem Fernsehen von anderen "Opfern" kannte, widerte ihn schon seit jeher an und er hatte sich geschworen, sich niemals so gehen zu lassen. Wenn er jetzt aber aufgab und sich einfach in seinem Bett verkroch, dann tat er doch genau das! Was, wenn er dann nicht mehr die Kraft aufbrachte, wieder aufzustehen? Es war dasselbe, wie mit den Tränen: wenn man einmal anfing, ihnen freie Bahn zu geben, dann konnte man sie danach nicht mehr so einfach wegsperren wie zuvor. Zwar hatte er mit dieser speziellen Theorie bisher keinerlei eigene Erfahrungen gemacht, aber Vorsicht war bekanntlich besser als Nachsicht... Ein lautes Rauschen holte den jungen Firmenchef aus seinen Gedanken. Er bemerkte gerade noch, wie sich alles um ihn herum zu drehen begann, dann versagten seine Beine ihm auch schon den Dienst und ließen ihn unsanft Bekanntschaft mit dem Fußboden schließen. Als Kaiba wieder zu sich kam, befand er sich nicht, wie zuerst befürchtet, in irgendeinem Krankenhaus, sondern auf der schwarzen Ledercouch in seinem Büro. Auf seiner Stirn lag ein feuchter Waschlappen. Noch immer bewegte seine Umgebung sich leicht... Mühsam richtete sich der Braunhaarige auf und blickte sich um. Isono saß mit ernster Miene an seinem Schreibtisch und arbeitete sich so selbstverständlich durch die Aktenstapel hindurch, als würde er den lieben langen Tag nie etwas anderes tun. Tatsächlich hatte er schon des Öfteren für ein paar Tage die Leitung der KC übernommen, wenn es seinem Chef aus irgendeinem Grund nicht möglich war und war dementsprechend immer auf dem neuesten Stand der Dinge, um notfalls sofort einspringen zu können. Ohne ein Wort zu verlieren stand Kaiba auf und verschwand im angrenzenden Badezimmer - Luxus, der sich in dieser Situation, in der er einfach nur in Ruhe gelassen werden wollte, wirklich auszahlte. Nachdem er kurz den Kopf unter das kalte Wasser gehalten und sich abgetrocknet hatte, öffnete er die Knöpfe seines verschwitzten Hemdes. Zum Glück hatte er eine kleine Auswahl Klamotten im Büro gelagert... für den inzwischen immer häufiger auftretenden Fall, dass er hier übernachtete... Plötzlich wich sämtliche Farbe aus dem Gesicht des Braunhaarigen. Mit zitternden Fingern strich er über den Körper des seltsamen Jungen, der ihm aus dem Spiegel entgegenblickte. Schneeweiße, fast schon violett schimmernde Haut... dunkle Augenringe, die ihm zusammen mit einem - an zerkratztes blaues Plastik erinnernden - stumpfen Blick ein regelrecht lebloses Aussehen verliehen... Und überall auf seiner Brust blaue Flecke. Er hatte ihn... gebrandmarkt... als sein Eigentum... Übelkeit stieg in dem jungen Firmenchef hoch, als er sich gegen seinen Willen an das Geschehene erinnerte. An Taros gierige Hände, die überall gleichzeitig zu sein schienen. An seine heißen Lippen. An das Gefühl, als er schließlich in ihn... Mit vorgehaltener Hand taumelte der Braunhaarige vom Waschbecken weg und stürzte zur Toilette, um sich dort zu übergeben. Hilflos hing er über die Kloschüssel und würgte eine kuriose Kaffeesuppe hervor, in der der einzelne Keks, zu dem Isono ihn beim Frühstück gedrängt hatte, längst nicht mehr zu sehen war. Irgendwann ließ die Übelkeit nach. Kraftlos betätigte Kaiba die Spülung und lehnte sich erschöpft an die Wand. Die grellen Halogenleuchten, die das fensterlose Bad erhellten, brannten rücksichtslos in seinen Augen, während die Eiseskälte der Fliesen sich in ihn hineinzufressen schien. Bei jeder noch so kleinen Bewegung wurde ihm schwindelig. Also kauerte er sich einfach zusammen, legte die heiße Stirn auf die Knie und wartete. Aber auf was? Darauf, dass er aufwachte, und alles bloß ein langer Alptraum war, den er im Laufe des wirklichen Tages wieder vergaß? Darauf, dass Taro sich wieder in Luft auflöste? Dass diese Ekel erregenden Flecken auf seinem Körper verschwanden? Ein leises Knirschen ließ den jungen Firmenchef aufschrecken. Trotz der Sonnenbrille konnte er Isonos schreckgeweitete Augen erkennen und für einen Sekundenbruchteil kam ihm der Gedanke, einfach alles zu erzählen... aber das war, dem Entsetzen des Älteren nach zu urteilen, wahrscheinlich ohnehin überflüssig. Stattdessen wandte Kaiba den Blick einfach wieder ab und wünschte sich so sehnlich wie noch nie, einfach vom Erdboden verschluckt zu werden. Die Stimme des Personal Assistants war brüchig, als er endlich wieder Kontrolle über sich erlangte. "Ich werde Sie jetzt heimfahren, ob Sie wollen oder nicht." Bemüht ruhig zu wirken, streckte er die Hand aus, deren Zittern ihn allerdings sofort verriet. "Ich helfe Ihnen auf. Kommen Sie." Keine Reaktion. "Seto-sama, bitte... ich glaube nicht, dass Sie möchten, dass ich Sie an-... dass ich Sie tragen muss." Er wusste es. Er hatte seinen Körper gesehen und wusste es. Reflexartig versuchte der Jüngere, sein Hemd wieder zu verschließen - als würde sein PA daraufhin vergessen, was er gesehen hatte. Aber die Knöpfe glitten ihm ungeschickt aus den feuchten Fingern, sobald er auch nur versuchte, sie zu greifen. Isonos Ton wurde eindringlicher. "Bitte hören Sie auf mich, ich-" "Du willst nur mein Bestes und machst dir Sorgen. Ich weiß!" Die abweisende Kälte seiner eigenen Worte erschreckte den Braunhaarigen, ließ ihn die noch immer bebenden Lippen fest aufeinander pressen. "Sie irren sich. Ich mache mir keine Sorgen." Der Ältere schluckte schwer. "Ich habe einfach nur noch Angst." "Schaut mal, da ist Kaiba!" "Habt ihr schon gehört? Er hat mit dem Kunstreferendar geschlafen." "WAS?!" "Und jetzt haltet euch fest! Der Typ ist sein älterer Bruder." "Ist das dein Ernst? Das ist ja widerwärtig." "Ich wusste gar nicht, dass Kaiba einer von 'der' Sorte ist... ist das nicht strafbar?" "Angeblich hat er ihn wegen Vergewaltigung angezeigt. Wetten, dass er das nur macht, um selber nicht in den Knast zu müssen?" "Wer weiß, mit wem er noch alles geschlafen hat." Leises Kichern. "Oder mit was..." "Komm ihm besser nicht zu nah, am Ende macht er dasselbe noch mit dir." "Sagt bloß, dass Mokuba noch immer bei ihm lebt!" "Jetzt wo du es sagst... der arme Junge. Mit 'so einem' zusammen zu leben..." "Vielleicht hat er sich ja auch schon an ihm vergriffen..." "Das ist so widerlich. Hör auf, Jounouchi, mir wird sonst schlecht." Ein leiser Seufzer seitens Yugi. "Und ich dachte immer, man könnte ihm vertrauen..." "Auf mich wollte ja keiner hören. Ich wusste von Anfang an, dass er ein bloß ein erbärmliches Stück Dreck mit 'ner weit aufgerissenen Klappe ist." "RAUS!" Ein ängstlicher Schrei entfuhr der jungen Dienstmagd, der es mit Müh und Not gelang, der teuren Nachttischlampe auszuweichen. Panisch rannte sie aus dem abgedunkelten Zimmer ihres Herrn, vorbei an Isono, der gerade aus der Apotheke kam und ihr nur zähneknirschend nachblickte. Hatte er nicht ausdrücklich klar gemacht, dass niemand außer ihm diesen Raum betreten durfte? Vermutlich war diesem Gör nicht klar, dass im Hause Kaiba ein anderer Wind wehte als anderswo - und dass es sich nun eine neue Stelle suchen durfte. "Seto-sama, ich bin es. Ich komme jetzt rein." Auch wenn es den PA schmerzte, dass sein Chef nicht einmal seinen kleinen Bruder in seiner Nähe duldete - der bereits geschlagene zwei Stunden neben der Zimmertür seines Nii-samas ausharrte und sich mit Tritten und Schlägen wehrte, wenn man ihn von dort entfernen wollte - so erfüllte es ihn doch mit einem gewissen Anflug von Stolz (und natürlich Erleichterung), dass zumindest ihm erlaubt war, sich dem Braunhaarigen zu nähern. Sich um ihn zu kümmern. Allerdings war mit diesem Privileg noch etwas anderes verbunden; etwas, das er Mokuba beim besten Willen nicht zumuten konnte und wollte: das Gefühl eines schmerzhaften Knotens in der Brust, der sich krampfhaft zusammenzog, sobald er seinem Vorgesetzten gegenüber trat. So auch jetzt. Wie eigentlich nicht anders zu erwarten vergrub der junge Firmenchef sich in seine Arbeit. Der Laptop auf seinem Schoß tauchte den abgedunkelten Raum in kaltes Licht, das das fiebrige Glänzen seiner Augen noch zusätzlich verstärkte. Er tippte langsam, verharrte alle paar Sekunden um seine Gedanken wieder zu sammeln, wobei er sich mit zittrigen Fingern durch die nass geschwitzten Haare fuhr. Selbst aus mehreren Metern Entfernung glaubte Isono, an den aufgebissenen Lippen seines Chefs Reste getrockneten Bluts zu erkennen. Der Knoten in seiner Brust machte sich wieder bemerkbar. Entgegen jeder Vernunft hatte er darauf verzichtet, einen Arzt zu rufen - zu groß war die Angst, dass Kaiba dann völlig zusammenbrach. Sich am Ende etwas... antat... Beim puren Gedanken an letzteres krampfte sich in dem PA alles zusammen - zumal das Ganze nicht einmal abwegig schien, wenn man bedachte, dass sein Vorgesetzter seit über 24 Stunden nichts mehr gegessen hatte und jede Art von Nahrungsaufnahme strikt verweigerte. "Was willst du?" "Ich habe Ihnen Medikamente gegen das Fieber mitgebracht." Bemüht gelassen öffnete Isono eines der Päckchen und gab dessen Inhalt in ein Glas mit Wasser. "Spar dir das. Ich trinke dieses Zeug nicht." "Seto-sama, Ihnen ist hoffentlich klar, dass Sie nicht gesund werden können, wenn Sie nichts zu sich nehmen." Murrend nahm der Jüngere das dargebotene Glas und trank es in einem Zug leer um es anschließend an die gegenüber liegende Wand zu werfen, wo es mit einem lauten Klirren in unzählige Scherben zersprang. Seine Stimme war nicht mehr als ein giftiges Zischen. "Zufrieden?" Der Personal Assistant wollte gerade antworten, als von draußen plötzlich das herrische Zetern Mokubas erklang. "Wer hat dich rein gelassen? Nein! Gib mir das Zeug, ich gebs-... Verdammt, Jounouchiiii!!!" Schon öffnete sich die Tür und ein grinsender Blondschopf quetschte sich in das dunkle Zimmer seines Klassen"kameraden"; bei sich trug er eine große Plastiktüte aus der ein paar Pinsel und ein dicker Block herausragten. "Heeeee, Kaiba! Mann, siehst du scheiße aus, Alter. Takashima schickt mich, soll dir die Hausaufgaben bringen." Die Tüte wurde hochgehalten. "Voll der Psychokram, den wir da machen sollen. Eigentlich hab ich ja Besseres vor, als meine Zeit mit dir zu verplempern, aber bin diese Woche mit Klassendienst dran. Ah, n'Abend Isono, altes Haus." "Jounouchi-kun, du hast dir einen denkbar schlechten Moment für deinen Besuch ausgesucht, Seto-sama-" Eine kurze Geste des Hausherrn. Stille. Dann ein genervter Seufzer. "Bonkotsu... wer hat dich in mein Haus gelassen?" "Irgend so 'ne Kleine mit so 'nem puffärmeligen berüschten Kleid und 'nem niedlichen Häubchen. Sag mal, stehst du auf kitschige Dienstuniformen oder so? Macht dich so was an?" "Sag einfach, was du von mir willst und dann verschwinde." "Wollen tu ich nichts - sollen schon. Wie gehabt, Hausaufgaben-Lieferservice." Sich sichtlich an dem Leid seines Lieblingsfeindes ergötzend, tänzelte Jounouchi um die zahlreichen Scherbenhaufen herum und breitete den Inhalt seiner Plastiktüte auf dem großen Bett aus. "Also... ey, ich freu mich schon so auf deine Fresse, wenn ich dir die Aufgabe erkläre." Gehässiges Lachen. "Wir sollen unsere Stimmung festhalten. Papier, Pinsel und Farbe sind sponsored by Klassenkasse. Ist völlig schnuppe, was wir malen, soll halt unser allerinnerstes Inneres widerspiegeln oder so. Na, das ist doch mal was Feines für unsren reichen Eisklotz, oder?" Mit ausdruckslosem Gesicht griff Kaiba nach einer der Farbtuben und betrachtete sie eingehend. "Unser Innerstes, hm?" Noch immer grinsend und mit einem nicht zu leugnenden, triumphalen Funkeln in den Augen verschränkte der Blonde die Arme und nickte. "Wann darf man denn mit deinem Kunstwerk rechnen? Drücken kannst du dich nicht, die Note ist wichtig." Die Lippen des Größeren verzogen sich zu einer schiefen Grimasse. "Eine Minute. Länger brauche ich nicht." Unter den verwirrten Blicken von Isono und Bonkotsu verfrachtete der Braunhaarige seinen Laptop auf den Nachttisch, platzierte den aufgeschlagenen Block auf seinem Schoß und öffnete die schwarze Farbtube, die er zuvor schon begutachtet hatte. Rollte sie systematisch von hinten auf, bis der komplette Inhalt sich auf dem dicken Papier befand und begann dann, diesen mit bloßer Hand zu verteilen. Noch immer wurde er dabei von dem perplexen Jounouchi beobachtet, der sich erst aus seiner Starre zu lösen vermochte, als der voll gesogene Block klatschend vor seinen Füßen landete. "Da. Und hör auf mich so anzustarren. Hast du etwa mit einer bunten Blumenwiese gerechnet?" "I-ich... bist du dir sicher, dass ich 'das'..." "Gab es sonst noch Hausaufgaben?" "Im Physikbuch irgendwas über die Relativitätstheorie oder so lesen... Soll ich das Bild wirklich am Montag mitnehmen?" "Nein. Ich bringe es selbst mit. Und jetzt hau endlich ab. Dein Anblick verursacht mir Kopfschmerzen." Mit stockendem Nicken wandte der Kleinere sich zum Gehen, hielt aber kurz vor der Tür noch einmal inne. "Soll dir gute Besserung von Yugi ausrichten. Ach, und Kaiba?" Eine kurze Geste in Richtung des düsteren Gemäldes. "Du brauchst echt 'ne Therapie, Alter." Schon war der Blonde verschwunden und hinterließ zumindest bei Isono den dringenden Wunsch, ihm bezüglich des letzten Satzes rückhaltlos zustimmen zu können. Kaum waren sie wieder allein, schlug der junge Firmenchef die Decke beiseite und stand auf. "Seto-sama?" "Ich geh mir die Hände waschen. Von dem Farbgestank wird mir schlecht. Sorg inzwischen dafür, dass das Bettzeug gewechselt wird. Der Köter hat es angefasst und womöglich Flöhe und anderes Ungeziefer hinterlassen. Von mir aus verbrenn es oder so, nur beschaff mir neues, verstanden?" Eine knappe Verbeugung. "Sehr wohl." "Gut... und räum den Mist weg, der auf dem Teppich verstreut ist." "Wie Sie wünschen." Mit zufriedenem Nicken verschwand der Braunhaarige im angrenzenden Bad und bemerkte so das schwere Seufzen seines PAs nicht mehr. ________________________________________________________________ Wo Bonkotsu Recht hat, da hat er Recht o.O Ich liebe die Sache mit dem Bild, schade dass wir sowas damals nicht machen durften XD Gozaburo war doch wirklich ein kleines Schätzchen, oder? Er hat noch viel lustigere Sachen gemacht, aber dazu später (nein, er hat ihn nicht vergewaltigt in dem Sinne >.>) Cya later die Umi ^^V PS: Die Überschrift ist mit Absicht so geschrieben, wie sie eben geschrieben ist. ^^' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)