A brother in love! von chidori_chan (five years later... (Kommis sehr erwünscht!)) ================================================================================ Kapitel 1: Opernbesuch mit Folgen --------------------------------- Wer sagte noch mal: Einem geschenkten Gaul schaut man nichts ins Maul? Das ist gequirlte Scheisse... entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber das ist es wirklich. Man muss auf den Grund eines Geschenkes gehen... denn ich habe das nicht gemacht und stecke nun in der Klemme. Ich sitze in einer Oper und lausche dem Sänger, der, wenn er noch einen Ton höher singt Scheiben zerspringen. Doch dies ist nicht mein Problem, am liebsten würde ich ihm in die Eier treten und schon erklingt seine Stimme eine Oktave höher, und alle Gläser würden zerbrechen, denn so würde er von der Tatsache ablenken, dass ich neben Seto Kaiba sitze! Ich hasse diesen Menschen, wirklich! So arrogant wie er da sitzt, könnte ich ihn aufschlitzen und seine Gedärme rausreissen. Ich schiele ihn hasserfüllt an. Vieles habe ich von diesem Kerl gehört und die meisten meiner Schulkameraden (natürlich alles Mädchen), würden für einen solchen Moment töten. Aber solche Typen wie ihn kann ich auf den Tod nicht ausstehen, sie denken weil sie Geld haben, können sie sich alles Erlauben und Anstand brauchen die auch nicht. Bei seinem Anblick fange ich förmlich an zu schnauben und es sieht wohl so aus, als ob ich gleich Feuer speien würde. "Wenn du ein Autogramm von mir willst, brauchst du es doch nur zu sagen, ich weiss dass ich eine grosse Fangemeinde habe", ich glaube ich kotze gleich. Wie ist es nochmals dazu gekommen? Ach ja, wenn ich Nachhause komme werde ich meine Tante auseinander nehmen. Sie hat mir zu meinem 17. Geburtstag eine Karte für die Oper geschenkt und da sie verhindert wurde, ging ich alleine. Ich betrat den Balkon und zu meinem Überraschen sass bereits ein Besucher auf einem der beiden Stühle, der eigentlich für meine Tante bestimmt war. Doch dann erinnerte ich mich an diese kleine Bemerkung, die ich anfangs gar nicht so wahrgenommen habe: "Ich habe natürlich an alles gedacht Rina-Chan!" Jetzt weiss ich was sie damit gemeint hat. "Mir wird schlecht", zische ich durch die Zähne. Meine Tante hat mir extra ein Kleid für diesen Anlass gekauft, sie hat mich frisiert und geschminkt. Dieser Aufwand ist nun für nichts... "Dann lauf vorher noch aufs Klo", ist seine kalte Bemerkung dazu. Ich spüre wie meine Pulsadern schneller schlagen. Dieser Kerl bringt mich nur mit drei Sätzen auf die Palme. Ich wollte Figaros Hochzeit in Ruhe geniessen und jetzt stehe ich kurz vor einem Fiasko. "Eher übergebe ich mich auf dich, als das ich auf dich hören würde", flüstere ich vor mich hin. "Dann darfst du meinen Anzug bezahlen", mein Gott! Was für Lauscher hat der Kerl?! Jeder andere hätte nichts vernommen, denn der Opernsänger zieht ja alle Aufmerksamkeit auf sich! Aber nein!? Der Braunschopf muss mich hören! Meine Kinnlade hängt mir bestimmt bis zum Boden, denn dieses Geschöpf des anderen Geschlechts (ein miserables Exemplar), versetzt mich ins verstaunen. "Ich gehe", beschliesse ich im 3. Akt und stehe auf. Plötzlich wie aus dem nichts, spüre ich eine Hand, die sich mein Handgelenk gekrallt hat. Ich fahre mit meinem Blick von der Hand, zum Arm und... (ich bete zu Gott, dass meine schlimmsten Befürchtungen nicht wahr werden.) Aber offenbar war ich zuwenig in der Kirche, denn dieser Wunsch wurde mir nicht erfüllt. Kaiba mit seinem eiskalten Blick gefriert mir förmlich die Adern ein, ich kann nicht mal mehr aufschreien. Ich verstehe warum Kaiba in der Spielbranche kaum Konkurrenten hat. Und da ist wieder ein Punkt warum ich ihn nicht ausstehen kann... "Du gehst nicht...", befiehlt er mir. Er kennt mich nicht einmal, die Tatsache, dass wir im gleichen Balkon sitzen ist nur Zufall oder der Teufel hatte da seine Finger im Spiel. Ich bücke mich vor, ganz nah zu seinem Gesicht und setze ein falsches Lächeln auf die Lippen. "Und wer soll es mir verbieten?", frage ich und er muss wohl sehr merken, dass wenn er mich nicht in zwei Sekunden loslässt, er hier die Hauptperson sein wird und Figaro die Schau stehlen wird, nun ich werde die Aufmerksamkeit auf mich ziehen, aber er ist hier der Firmenboss. "Setz dich wieder hin oder du wirst es bereuen." Spöttisch lache ich auf. Was glaubt der wer er ist? Mit seinen Millionen kann er sich nicht alles erlauben! "Bereuen? Ich bereue schon den ganzen Abend!" Sofort werde ich mit einem "SCHHHH", zum schweigen gebracht. Besser gesagt war das der Auslöser warum er seinen Griff lockert und mein Handgelenk freigibt. Mit schnellen Schritten gehe ich hinaus, besser gesagt in den Gang. Doch statt wie jeder vermutet ganz hinaus zu laufen bleibe ich an der Bar stehen. Der Mann der hinter dem Tresen steht poliert Whisky Gläser, na ja Mann... ich würde sagen, gerade mal so jung, dass er Alkohol ausschenken darf. "Was möchte die Lady trinken?", fragt mich der Barkeeper. Ich setze mich hin. Der Grund ist, meine Tante hat mit dem Chauffeur, denn sie heute Abend gemietet hat, abgesprochen mich erst abzuholen, wenn die Oper vorbei ist. Ich seufze, nicht einmal das konnte ich geniessen. "Ich verstehe...", meint der Barkeeper und zeigt mir seine Künste in Mixen. "Bitte schön, einen Martini für die junge Lady", er schenkt mir ein. "Aber ich kann das nicht bezahlen", wende ich sofort ein. Doch er winkt ab. "Für gebrochene Herzen gibt es immer gratis Getränke", ich schaue ihn entgeistert an. "Ich und ein gebrochenes Herz? Nie im Leben", spotte ich über seine Aussage. "Natürlich so eine schöne, selbstbewusste Frau wie Sie kann sich so etwas nicht eingestehen, gar öffentlich zugeben." "Es gehört zu deinem Job Frauen anzumachen, die alleine hier sind nicht?", ich Sieze ihn nicht, wieso auch? Er ist höchstens 22 Jahre alt wieso sollte ich da? Ich duze sogar Seto Kaiba, da kann ich jeden duzen. "Wieso gefällt es dir nicht?", ein verführerisches Grinsen zeichnet sein Gesicht. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. "Wenn du nicht schwul wärst würde es mir sehr gefallen", er schaut mich schockiert an. "Wie?!", er ist schockiert. "Schätzchen kein Hetero kombiniert Dolce mit Gucci...", durchschaue ich ihn. "Wärst du ein Mann, ich würde mich sofort in dich verlieben", lacht der Barkeeper, "ich bin Tanobu, aber nenn mich Nobu", stellt er sich mir vor. Er streckt mir seine Hand nach vorn. "Rina", verrate ich meinen Namen und nehme seine Hand. Ich wette, dass andere Frauen sofort dahinschmachten würden... bei seinem Anblick. "So Rina-Chan, warum sitzt du nicht in Figaros Hochzeit?", fragt er mich. "Weil ich von Figaro gar nichts mitbekommen habe", erwidere ich. Komisch, ich erzähle einem Fremden mein Problem. Ich kippe meinen Martini nach hinten und schon schenkt er mir einen neuen ein. "Ist auch gut so... La Traviata ist besser", er kennt sich offenbar aus. Es ist eigentlich klar, dass er sich hier auskennt, schliesslich arbeitet er hier. Ich nehme nochmals einen Schluck. "Tja... es war meine erste Oper", muss ich es offen bekunden. "Und du bist nicht bis zum Schluss geblieben? Dann hattest du wohl ein mieses Date", stellt er fest. Ich werfe mein dunkelblaues Haar nach hinten. "Ich hatte kein Date, nicht mit einem Kerl wie ihm", streite ich sofort ab. Es war kein Date! Bis an mein Lebensende werde ich es abstreiten. Schon mein viertes Martini... hab ich schon mal erwähnt, dass ich zuvor kaum Alkohol getrunken habe? "Figaros Hochzeit ist wohl fertig", meint Nobu plötzlich und schnurstracks sitze ich aufrecht. Denn ich spüre förmlich den eiskalten Blick von Seto Kaiba. "Nobu, danke... man sieht sich!", verabschiede ich mich und springe vom Barhocker. "Wenn du mir sagst wie dein Nachname lautet?", fragt er nach. "Nakamura", schnell aber mit einem Ziel vor Augen suche ich mir einen Weg durch die Gäste zum Ausgang. Ich springe die Treppen runter... und muss wenden um einen weiteren Treppenabsatz zu erreichen. Erlöst lande ich mit einem Sprung in die Eingangshalle und stolpere praktisch zur Tür. Mir ist Grotten schlecht, wirklich... ich habe ein paar Gläser zu viel gehabt. Erleichtert klammere ich mich an der Eingangstür und stosse sie auf. Hoffen wir mal, dass mir die frische Luft gut tut... Ich taumle nach draussen und falle direkt in die Arme eines Fremden. Verwirrt schaue ich hoch, mein Gott ich habe eindeutig zu viel getrunken. Aber auf einmal bin ich wieder nüchtern. Denn die schönsten grauen Augen schauen mich an. (Es ist nicht Kaiba). "Immer langsam mit den jungen Pferden!", und eine schöne tiefe Stimme... wirklich... "Entschuldige", verlegen streiche ich mir eine Strähne hinter mein Ohr. "Schon gut... zum Glück bist du nicht gefallen", meint der Unbekannte. Ich lächle, aber plötzlich steigt mir das Gefühl der Übelkeit wieder hoch. Ich drehe mich um und knalle direkt in Kaiba, er ist mir offenbar gefolgt, aber das hält mich nicht auf meine Innereien über ihn zu leeren. "Verdammter Mist! Ich sagte doch lauf aufs Klo!", höre ich ihn noch. Aber das ist das letzte woran ich mich erinnere... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)