Harry Potter ohne "Harry Potter"^^ von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Mein erstes Schuljahr -------------------------------- Hi, mein Name ist Amber Halliwell. Noch bin ich zehn Jahre alt, doch morgen werde ich elf. Mein Leben ist ziemlich durcheinander und ich habe keine Freunde. Keiner mag mich, da ständig irgendwelche merkwürdigen Dinge in meiner Umgebung passierten. Doch die geschehen nur, weil ich eine Hexe bin. Wie jeden Tag schlenderte ich durch die Einkaufsstraßen Londons um Ideen für meine Klamotten zu sammeln. Während ich an den Schaufenstern vorbei ging, wurde ich von Leuten gestört, die in den Himmel deuteten und staunend die Münder aufrissen. Ich starrte wie sie in den Himmel um zu sehen, was sie jetzt wieder erstaunte. Da sah ich es. Eine Eule sank immer tiefer und machte Anstallten zu landen. Noch bevor die Menge flüchten konnte, saß sie schon auf meiner Schulter und begrüßte mich. Ohne auf die Leute zu achten, die auf mich deuteten, ging ich weiter. Als ich in die Gasse, die ich immer als Abkürzung benutzte, einbog, hörte ich ein Geräusch. "Na los flieg vor. Ich hab noch etwas zu tun", flüsterte ich Stella zu. Man, diese Typen lernen einfach nie dazu, dachte ich. Anscheinend hatte die Bande, die in dieser Gasse lebte, einen neuen Anführer. Ich ging in die Gasse und da kam er auch schon. Die Anderen hatten anscheinend genug von mir, da sie nicht da waren. Ich wollte Stella heute noch etwas zu fressen kaufen, darum entschloss ich mich einfach vorbei zu gehen. Trotzdem war ich nicht überrascht, als dieser Typ mich angriff. Ich schlug ihm seine Waffe aus der Hand und ließ ihn mit einer magischen Attacke gegen die Wand prallen. Während ich weiter ging, spürte ich einen stechenden Schmerz in der Hand. Als ich sie ansah, konnte ich erkennen, dass sie schon blau und geschwollen war. Ich nahm mir vor sie zu heilen, sobald ich zu Hause war, aber jetzt musste ich weiter. Stella war mir in der Zwischenzeit wieder auf die Schulter geflogen. Ein paar Minuten später hatte ich mein Ziel erreicht. "Na Stella, was möchtest du diese Woche fressen?", fragte ich sie. Stella kreischte nur, aber ich verstand sie. Es war schon komisch. Sie war mir genau an meinem siebten Geburtstag zugeflogen und wollte mir von da an nicht mehr von der Seite weichen. Nach dem ich ihr das gewünschte Futter gekauft hatte (es waren Sonnenblumenkerne, Hirse und Minzblätter), trug ich sie nach Hause. In den ersten Wochen hatte ich Stella verboten Minzblätter zu essen, aber sie ließ sich einfach nicht davon abbringen welche zu fressen. Endlich waren wir an meinem, nennen wir es mal zu Hause, angekommen. Ich hasste es. Ich lebte im Kinderheim "Happy Children". Aber ich war gar nicht glücklich. Eigentlich war es kein richtiges Kinderheim, sondern mehr so eine Art Abstellraum für Kinder, die nicht zu Hause leben konnten, weil ihre Eltern keine Zeit hatten. Deswegen war auch ich hier. Ich hatte schon alles versucht um abzuhauen, aber ich wurde immer wieder erwischt. Das größte Problem dabei war, dass ich meine Kräfte nicht richtig unter Kontrolle hatte. Wenn ich schwebte, fiel ich aus der Luft. Wenn ich mich an andere Orte beamen wollte, landete ich irgendwo im nirgendwo. Aber ich musste üben und niemand durfte mich dabei sehen. Diesen Teil erfüllte ich ohne Probleme, da alle Kinder aus dem Heim furchtbare Angst vor mir hatten. Das führte dazu, dass ich ein eigenes Zimmer hatte. Es war ganz oben im Dach und hatte einen kleinen Balkon. Auf dem Fußboden hatte ich Linoleum verlegt und die Wände in verschiedenen Farben gestrichen. Es war total unordentlich und mir fiel auf, dass ich mal wieder aufräumen musste. Oben angelangt flatterte Stella auf die Stange in ihrem Käfig. Ich zog meine Schuhe aus und hörte wie unten jemand klingelte. "Wahrscheinlich wieder ein paar Eltern die ihre Kinder besuchen", dachte ich verbittert. Meine Familie besuchte mich schon lange nicht mehr. Das letzte Mal waren sie an meinem siebten Geburtstag da. Jetzt besuchte mich nur noch mein Cousin Chris. Ich setzte mich auf mein Bett und heilte meine Hand indem ich mir vorstellte wie sie anfängt abzuheilen. Danach machte ich den CD-Player an und die Stimme meines Lieblingssängers Marilyn Manson tönte durch das Zimmer. Danach zog ich meinen selbstgezeichneten Manga heraus und malte weiter, bis es an meiner Tür klopfte. Ich rief herein und machte die Musik aus. Die Tür öffnete sich und ein großer Mann stand im Rahmen, der einen dunkelroten Umhang trug. "Äh, kommen Sie rein. Wollen Sie etwas trinken oder etwas essen?", fragte ich höflich. "Nein, Danke. Mein Name ist Albus Dumbledore und ich bin Leiter der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei. Ich bin gekommen um dir einen Platz an dieser Schule anzubieten", sagte Dumbledore. "Ja klar und jetzt erzählen Sie mir, dass ich eine Hexe bin, nicht war? Egal wer Sie geschickt hat, Sie sind nicht der Erste, der mir so eine Geschichte unterjubeln will", sagte ich. "Nun gut, ich werde dir beweisen, dass ich ein Zauberer bin. Sieh her", sagte Dumbledore und zückte seinen Zauberstab. Als er ihn anhob um einen Zauber durchzuführen, hatte ich fast schon reflexartig einen Energieball in der Hand, ließ den aber schnell verpuffen, da ich niemanden verletzen wollte. Plötzlich, ohne das Dumbledore auch nur ein Wort sagte, ging mein Schrank in Flammen auf. "Nein!", rief ich und errichtete sofort ein Schutzschild um den Schrank, damit er nicht verbrannte. Dumbledore war darüber so erstaunt, dass das Feuer sofort erlosch. "Also weißt du, dass du eine Hexe bist? Warum hast du es nicht gesagt?", wollte Dumbledore wissen. "Na ja, ich wusste nicht, ob Sie mir die Wahrheit gesagt haben und eigentlich darf niemand etwas über meine Kräfte erfahren. Aber ich darf doch trotzdem auf diese Hogwartsschule gehen, oder?", fragte ich besorgt. "Ja natürlich. Hier lies erstmal deinen Brief", sagte Dumbledore. Im Umschlag befand sich die Bestätigung, dass ich auf der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei aufgenommen wurde. Dazu kam noch eine Liste von Dingen, die ich für die Schule brauchte. Das würde teuer werden. Während ich las, betrachtete Dumbledore mein Zimmer und streichelte Stella ein bisschen. "Woher hast du diese Eule? Warst du schon einmal in der Winkelgasse?", fragte er. "Wo? Nein, Stella ist mir zu geflogen", antwortete ich. "Was ist die Winkelgasse?" "Das ist ein Ort, an dem man alles zum Zaubern kaufen kann. Dort befindet sich auch die einzige Bank der Zauberer", sagte Dumbledore. Eine Bank für Zauberer... "Nun gut, komm", sagte er. "Moment! Äh, gehen Sie schon mal vor, ich habe noch etwas zu erledigen. Wenn Sie bitte draußen warten würden, wäre das sehr nett, Professor", sagte ich. "Natürlich, Amber, aber beeile dich. Wir haben heute noch viel vor", sagte Dumbledore und verließ den Raum. Als ich mich vergewissert hatte, dass Dumbledore weg war, rief ich: "CHRIS! Komm, ich muss mit dir reden!" Nach ein paar Sekunden beamte er sich ins Zimmer. "Du wirst es nicht glauben, aber ich bin auf einer Schule für Hexerei und Zauberei angenommen! Ist das nicht toll?", erzählte ich glücklich. "Super und deswegen rufst du mich? Warte, du willst bestimmt nur Geld, oder liege ich da falsch?", fragte Chris. "Ja, tust du! Warum freust du dich nicht einfach mal für mich? Natürlich brauch ich Geld, ich muss doch die Schulsachen kaufen. Warum bist du immer so sauer auf mich? Was hab ich dir denn getan?", fragte ich zunehmend trauriger. Doch Chris antwortete mir nicht, sondern verschwand nur für einen Moment um mir dann einen Check in Höhe von einer Milliarde Dollar in die Hand zu drücken. Danach beamte er sich wieder weg. Wütend ging ich aus dem Zimmer, schloss die Tür ab und traf Dumbledore im Flur. Wir machten uns auf den Weg und als wir durch den Flur hinaus auf die Straße liefen, bemerkte ich die verängstigten Kinder schon gar nicht mehr, während Dumbledore stutzte. Ich folgte Dumbledore zur U-Bahn. Während wir fuhren, fragte ich: "Wenn sie von dieser Schule kommen, sind sie jetzt ein Lehrer?" "Ich bin der Schulleiter", antwortete Dumbledore freundlich. "Oh, ähm...gut", erwiderte ich nicht ganz sicher, ob Dumbledore nun sauer war oder nicht. In der Zwischenzeit waren wir an einem schmuddelig wirkenden Pub angekommen und ich folgte dem Professor hinein. "Ah, Professor Dumbledore, das Übliche?", fragte ein glatzköpfiger, zahnloser Wirt. "Nein danke, heute begleite ich eine Schülerin durch die Winkelgasse", erwiderte Dumbledore. Wir gingen in einen kleinen Hinterhof. Dort zog Dumbledore seinen Zauberstab hervor und klopfte auf ein paar Steine. "Zuerst müssen wir zu Gringotts und dir ein Konto einrichten. Dann werden wir deine Schulsachen besorgen." Ich konnte nichts sagen, denn die steinerne Mauer teilte sich plötzlich und ich stand in einer belebten Straße. Dumbledore und ich schlängelten uns durch die Menge, bis wir vor einem großen weißen Haus standen. Wir gingen hinein bis zu einem Schalter an dem ein... "Tja, das ist ein Kobold", sagte Dumbledore. Wir richteten ein Konto für mich ein und ich bekam einen kleinen goldenen Schlüssel, der nur für mein Verließ bestimmt war. Ich konnte gleich etwas Geld mitnehmen, aber es hatte seltsame Namen. Die großen golden hießen Galeonen, die silbernen Münzen Sickel und die kleinen bronzenen Knuts. Danach kaufte ich mir einen Umhang, einen Kessel aus Zinn, einige wichtige Zaubertrankzutaten, meine Schulbücher und Drachenhandschuhe. Jetzt fehlte nur noch der Zauberstab. Ich ging mit Dumbledore in den Laden, wo der Ladeninhaber, Mr Ollivander, verschiedene Maße von mir nahm. Ich probierte einen Zauberstab nach dem anderen, aber keiner passte zu mir. Ich hatte das Gefühl, dass Ollivander immer fröhlicher wurde, umso mehr Zauberstäbe ich ausprobieren musste. Nach einiger Zeit sagte Dumbledore: "Wie wäre es, wenn du einfach einen Zauber mit deine Händen ausprobierst?" "Meinen Sie, das geht?", fragte ich. "Ich bin mir sogar sicher. Vor allem nach dem, was ich in deinem Zimmer gesehen habe", erwiderte Dumbledore. "Hier, mach einfach diesen Zauber nach." Dumbledore zog seinen Zauberstab, schwang ihn durch die Luft und sagte: "Windgardium Leviosa" "Muss ich mit meinen Händen auch so rumfuchteln?" "Ich denke schon. Da du deine Hände wie einen Zauberstab benutzt, wird es nicht zu vermeiden sein", sagte Dumbledore und nickte. Nach einigen Versuchen schwebte die Vase, die ich in die Luft befördern sollte. "Wie seltsam", sagte Ollivander. "Wie seltsam. Du bist die Erste, die mein Geschäft ohne Zauberstab verlässt." Nach dieser merkwürdigen Einkaufstour brachte mich Dumbledore nach Hause. Zum Abschied sagte er noch: "Auf wieder sehen! Ach und bevor ich es vergesse, morgen ist der Tag an dem das Schuljahr beginnt. Hier ist deine Fahrkarte zum Gleis neun-dreiviertel. Um elf Uhr fährt der Zug los, also sei pünktlich", schärfte mir Dumbledore ein. Am nächsten Morgen erwachte ich schon früh. Ich war viel zu aufgeregt um wieder einschlafen zu können und so ging ich hinunter in die Küche um zu frühstücken. Es war noch niemand auf den Beinen und ich konnte in aller Ruhe essen und in meinen Schulbüchern lesen. Danach packte ich meine Bücher und die anderen Sachen in einen Koffer. Ich brauchte nicht viel Kleidung, da ich mir meist nur vorzustellen brauchte, was ich anziehen wollte und dann hatte ich es an. Aber ein bisschen Kleidung musste auch ich haben. Um zehn Uhr ging ich aus dem Haus, weil ich den ganzen Weg zu "Kings Cross" laufen musste. Eine viertel Stunde vor elf erreichte ich den Bahnhof, wusste aber nicht, wie man zum Gleis gelangen sollte. Zum Glück sah ich eine Familie, die von Muggeln sprach und ich wusste, dass Zauberer und Hexen diesen Ausdruck für Nichtmagier einsetzten. Ich folgte ihnen bis zu einer Säule, die Gleis neun und zehn trennte und fragte: "Entschuldigung, können sie mir bitte sagen wie ich zum Gleis komme?" "Natürlich", sagte eine Frau um die dreißig. "Du musst nur auf die Mauer zu rennen, hab keine Angst." Ich bedankte mich und wartete bis niemand hinsah. Dann rannte ich los, wobei ich eine ziemliche Geschwindigkeit erreichte. Bereit, jeden Moment gegen die Mauer zu prallen, schloss ich die Augen. Als ich sie wieder öffnete, befand ich mich auf einem Bahnsteig, auf dem eine scharlachrote Lok stand. Auf dem Gleis neun-dreiviertel tummelten sich Hexen und Zauberer, Katzen und Eulen, Koffer und Taschen. Ich ging am Zug entlang und fand am Ende des letzten Wagons ein leeres Abteil. Ich stellte meine Tasche ab und öffnete das Fenster. Lautes Stimmengewirr drang in das Abteil. Langsam leerte sich der Bahnsteig und die Schüler stiegen in den Zug. Ein greller Pfiff ertönte und die letzten Kinder kletterten eilig in den Zug. Als der Zug anfuhr, öffnete sich ein Abteil und ein Junge mit schwarzen Haaren und grünen Augen trat ein. "Ist hier noch frei?", fragte er. "Ja, klar", sagte ich. Er starrte mich an und ich konnte es ihm nicht verübeln. Ich hatte mir heute eine schwarze Hose angezogen. Da drüber trug ich einen Minirock mit Schottenmuster. Auch mein T-Shirt war schwarz. Ich trug meistens schwarze Kleidung, weil ich nicht aussehen wollte wie alle anderen. Außerdem fühlte ich mich in schwarz einfach wohl. "Hi, mein Name ist Amber Halliwell und wie heißt du?", fragte ich um mit dem Jungen ins Gespräch zu kommen. "Ich bin Harry Potter", sagte er. Als ich diesen Namen hörte, konnte ich eine Stimme in meinem Kopf vernehmen, die Harry offenbar nicht hörte, doch ich wusste nicht woher sie kam. Im gleichen Moment öffnete sich die Abteiltür noch einmal und ein weiterer Junge kam herein. "Hallo ich bin Ron Weasley. Ist hier noch Platz?", fragte er und Harry und ich nickten. Ron setzte sich und sagte: "Meine Güte, bist du Harry Potter?" Ich hatte zuerst keine Ahnung warum Ron so aus dem Häuschen war, aber dann wusste ich es plötzlich und war so über diese Eingebung erschrocken, dass ich ganz große Augen machte. Ein Glück kam der Servierwagen vorbei und die beiden bemerkten es nicht. Wir kauften uns alle etwas, als ein Mädchen namens Hermine herein kam und nach einer Kröte fragte. Ein wenig später kam sie mit dem Jungen, dem die Kröte gehörte, wieder. Wieder antworteten wir, dass wir sie nicht gesehen hatten. Danach ging ich hinaus, damit sich die Jungs umziehen konnten. Während ich durch den Wagon schlenderte, rief mich Chris, was aber keiner hören konnte. Da ich zum Teil ein Wächter des Lichts war und auch er einer war, konnten wir uns über die speziellen Fähigkeiten, die man als Wächter des Lichts hat, verständigen. Ich ließ ihn wissen, dass er jetzt nicht kommen konnte, weil niemand etwas von der Gabe zu Beamen erfahren durfte. Als ich wiederkam, konnte ich das erste Mal meine Kräfte einsetzen, da in unserem Abteil drei Jungs waren, die Harry und Ron ziemlich fies anpöbelten. Sie wollten unser Essen stehlen und ich sagte: "Hey, lass die Finger davon!" "Was willst du denn, du Mädchen?", fragte der kleinste der Jungen. Er hatte ein spitzes Gesicht, das einer Ratte ähnelte. "Glaubst du, nur weil ich ein Mädchen bin, kannst du dir hier alles erlauben, du ekelerregendes Frettchen? Komm doch her, wenn du so mutig bist!", erwiderte ich sauer. Ich hasste Leute, die glaubten, Mädchen wären schwächer als Jungen. "Pass auf, was du sagst, sonst wird es dir schlecht ergehen!", sagte der Junge mindestens genau so wütend wie ich. Das war zu viel! Ich streckte die Hand aus und griff in die Luft. Zur gleichen Zeit verdrehte sich das T-Shirt des Jungen und er erhob sich in die Luft. Ich schleuderte meinen Arm in Richtung Wand, ließ ihn dagegen prallen und durch den ganzen Wagon fliegen. Seine zwei Kumpels rannten ihm so schnell sie konnten hinterher. Danach starrten Harry und Ron mich mit großen Augen an, aber ich scheuchte sie hinaus, damit ich mich umziehen konnte. Am Abend kamen wir am Bahnhof an. Ein großer Mann hieß uns mit ihm zu kommen. Harry sagte sein Name wäre Hagrid. Alle Erstklässler folgten Hagrid zu einem rutschigen Pfad, den ich dann entlang schwebte um meinen Umhang und meine Schuhe sauber zu halten. Immer wieder starrten mich andere Erstklässler verängstigt an und ich kam wieder auf den Boden und lief den Abhang hinunter, wie alle anderen. Ich verstand einfach nicht, warum alle so schockiert waren, wenn ich meine Magie anwendete. Doch allmählich begriff ich es, als mir die Worte von Mr Ollivander in Erinnerung kamen. Er sagte, dass er noch nie eine Hexe getroffen hat, die keinen Zauberstab braucht. War ich wirklich so anders? Welche Probleme würde mir das machen? Würden die Leute hier genau solche Angst vor mir haben, wie die Kinder im Heim? Ich bekam Angst. Bis jetzt hatte ich mich gefreut unter Hexen und Zauberern zu sein, aber nun überkam mich Panik. Vielleicht wird es dir hier schlimmer ergehen als im Heim, dachte ich traurig. Wir hatten eine Schar Boote erreicht. Ich stieg in eins von ihnen und Harry, Ron und Hermine kamen dazu. Dann konnten wir Hogwarts sehen. Es war hoch oben auf einem Felsen errichtet worden und durch die sternenklare Nacht konnte man die erleuchteten Fenster erkennen. Endlich kamen die Boote am sicheren Ufer an und Hagrid brachte uns auf das Schloss. Am Tor stand eine streng aussehende Lehrerin namens Professor McGonagal. Sie brachte uns in einen kleinen Raum, wo wir warten sollten, bis die Auswahlfeier beginnen konnte. Ron sagte mit einem leichtem Zittern in der Stimme: "Mein Bruder George meinte, wir müssen gegen einen Troll kämpfen." Genau in diesem Moment schwebten zwanzig Geister aus der gegenüberliegenden Wand. Sie stritten sich und überlegten, ob sie einen anderen Geist, eher einen Poltergeist, ausschließen sollten oder nicht. Professor McGonagal machte dem ein Ende: "Wir sind nun für euch bereit." Sie führte uns in die große Halle, die aussah, als ob sie nach oben geöffnet war. Von Hermine erfuhr jeder, egal, ob er wollte oder nicht, dass die Decke verzaubert war und dass man dies in der "Geschichte Hogwarts" nachlesen konnte. Alle Schüler der ersten Klasse mussten sich mit dem Rücken zum Lehrertisch aufstellen und zu den anderen Schülern blicken. Diese waren auf vier lange Tische aufgeteilt. Professor McGonagal stellte einen Stuhl vor uns, auf dem ein alter Hut lag, den alle anstarrten. Ich tat es ihnen gleich und sah gerade noch, wie sich ein Riss an der Krempe auftat. Der Hut fing an zu singen und als er geendet hatte, tobten alle Schüler und der Hut verbeugte sich vor allen vier Tischen. "Wenn euer Name aufgerufen wird, tretet ihr vor, setzt euch den Hut auf und wartet darauf, dass der Hut euch in ein Haus einteilt. Es gibt vier Häuser: Slytherin, Hufflepuff, Rawenclaw und Griffindor. Euer Haus wird gleichzeitig eure Familie sein. Wenn ihr die Hausordnung verletzt, werden euerm Haus Punkte abgezogen, zeigt ihr gute Leistungen, werden euch Punkte zugesprochen. Am Ende jeden Jahres wird dem Haus mit den meisten Punkten der Hauspokal verliehen. Ich hoffe ihr seid ein Gewinn für euer Haus", sagte Professor McGonagal und zog eine lange Liste heraus, auf der die Namen der Schüler in alphabetischer Reihenfolge standen. Mir viel auf, dass der Hut bei einigen länger brauchte um sich zu entscheiden, bei anderen rief er das Haus sofort aus. Ich bekam Angst. Was wenn er mich nicht aufrufen würde, oder wenn ich in keins der Häuser passen würde? Als der Hut endlich meinen Namen ausrief, trat ich erleichtert vor und der Hut, der mir von McGonagal aufgesetzt wurde, war mir viel zu groß und rutschte mir sofort über die Augen. "Ah", hörte ich eine piepsige Stimme in meinen Ohren. "Ich sehe schon. Du bist sehr mächtig und gequält von den Hänseleien deiner Mitmenschen, du willst dich beweisen... In Slytherin würde es dir gut ergehen. Na, was sagst du?", wollte der Hut wissen. "Nein!", antwortete ich in Gedanken, da ich gehört hatte, was Ron über Slytherin gesagt hatte: "Alle Anhänger von Ihr-wisst-schon-wen kamen aus Slytherin!" "Ich möchte dich eigentlich nicht in ein andres Haus stecken. Du bist die geborene Slytherin", sagte der Hut hinterhältig. "Wenn du mich nach Slytherin steckst, dann werde ich dich auf der Stelle verbrennen!", dachte ich. "Ist ja gut, dann lieber nach GRIFFINDOR!", sagte der Hut und rief das letzte Wort in die Halle. Ich setzte den Hut ab, warf ihm einen bösen Blick zu und ging zum Tisch der Griffindors. Zuerst war ich erleichtert, aber jetzt bohrten sich Fragen durch meine Eingeweide: Warum wollte der Hut mich unbedingt nach Slytherin bringen? Warum musste ich ihm drohen, damit er mich nicht dorthin steckte? War ich so böse, dass ich nach Slytherin musste? Das eben geschehene machte mich nach meinen Überlegungen ziemlich fertig. "Ist irgendwas? Geht's dir gut?", fragte mich ein gut aussehender Junge, der Ron ganz schön ähnlich sah. "Ja, klar", sagte ich. "Du bist nicht zufällig ein Bruder von Ron?" "Doch, ich bin George Weasley und das ist mein Bruder Fred. Neben ihm sitzt Percy, auch ein Bruder von mir", sagte George. "Hey, dann bist du der Typ, der Ron erzählt hat, wir müssten gegen einen Troll kämpfen, oder?", fragte ich. "Ja, der bin ich. Du darfst das aber nicht ernst nehmen, mein Bruder und ich machen nur gern Scherze. Sag mal, wie heißt du eigentlich?", wollte George wissen. "Ich heiße Amber Halliwell", sagte ich freundlich. Im gleichen Moment wurde Harry aufgerufen und in der Halle fingen alle an zu flüstern. Nach ein paar Minuten, verkündete der Hut, dass er ein Griffindor war. Ihm wurde der größte Applaus zu Teil und auch ich applaudierte für ihn. Auch Ron kam nach Griffindor. Als alle Schüler auf die Häuser verteilt waren, erhob sich Professor Dumbledor. "Haut rein!", sagte er und die Tische vor uns waren beladen mit Essen. Das ganze Essen war sehr fettig, aber es schmeckte so lecker, dass es mir egal war, wie viele Kalorien ich zu mir nahm. Das hört sich vielleicht komisch an, aber seit ich klein war, hat meine Familie mir eingeimpft, dass ich immer mein Idealgewicht behalten muss. Ich aß mit viel Appetit und als der Nachtisch kam war ich schon so voll, dass ich nur noch einen Muffin essen konnte. Als alle gegessen hatten, so viel sie konnten, fing Professor Dumbledore wieder an zu sprechen: "Alle Erstklässler sollten beachten, dass der Wald aus unseren Ländereien für ALLE verboten ist!" Seine Augen blitzten zu Fred und George. "Außerdem wurde ich von Mr Filch gebeten, euch daran zu erinnern, dass auf den Fluren nicht gezaubert werden darf. Die Auswahl für die Quidditch-Teams findet in der zweiten Schulwoche statt. Wenn ihr mitspielen wollt, wendet euch an Madam Hooch. Zum Schluss muss ich euch mitteilen, dass das Betreten vom Korridor im dritten Stock, der in den rechten Flügel führt, jedem verboten ist, der nicht einen sehr schmerzhaften Tod sterben will", setzte Dumbledore hinzu. Ich wusste nicht was das bedeuten sollte und den Gesichtern der Andern war ich nicht die Einzige. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)