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Nights of Horror

Nur heute vergebe ich dir, Itachi!
von

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Jene eine Nacht

Nacht 5 - Jene eine Nacht
 

Dunkelheit umfing Sasuke als er die Augen aufschlug. Um ihn herum war es schwarz. Die Ruinen der Häuser schienen sich bedrohlich vor ihm aufzubauen und die Umrisse mit der Finsternis zu verschmelzen. Um ihn herum konnte er eine seltsame, eisige Präsens spüren. Es war fast soweit. Es war kurz vor Mitternacht. Er konnte es fühlen. Die fremde Präsens kam immer näher, schien sich wie ein Nebel von irgendwoher auszubreiten und über das Uchiha Viertel zu legen. Er konnte es eigentlich nicht sehen, dennoch wusste er, dass es da war.

Seine Wahrnehmung veränderte sich. Die Geräusche der Nacht, die ihn sonst umgaben wurden ausgeblendet. Das Rauschen des Windes verstummte, die Stimmen der Verstorbenen verschwanden. Die durchsichtigen Schatten, die sonst nur vorsichtig umher huschten, wenn er in der Nähe war, bemerkten ihn auf ein Mal. Er spürte wie sich immer mehr Augen auf ihn richteten, ihn ansahen. Doch noch konnte er keine Reaktion in ihren Augen sehen. Es hatte also begonnen. Nervös schluckte Sasuke. Er wusste, was passieren würde. Er glaubte zu wissen, was passieren würde. Er hatte er schon einige Male erlebt, doch er hoffte inständig, dass sie ihn verschonen mögen. Er lag auf den Boden, spürte die dreckige Erde unter sich, kümmerte sich aber nicht weiter darum, wie er hier hingekommen war. Ein Zittern durchlief seinen Körper als ein Geist auf ihn zutrat und durch ihn hindurch lief. Unruhig wanderten seine Augen hin und her, schienen etwas zu suchen. Dann plötzlich geschah es.
 

Auf ein Mal wollten alle Geister gleichzeitig, wie als wenn jemand das Kommando dazu gegeben hätte, sich auf ihn stürzen. Alle hatten sie sich im Kreis um ihn herum versammelt. Er lag auf der Erde, wollte sich rühren, weglaufen, doch es ging nicht. Er war mit unsichtbaren Fesseln an die Erde gekettet worden. Hilflos lag er da, versuchte die Macht abzuschütteln, die ihn am Boden hielt. Die Toten kamen nun näher, als sie sahen das ihr Opfer wehrlos am Boden lag. Wieder zerrte Sasuke an den unsichtbaren Fesseln. Die Toten bekamen nun langsam verzerrte Fratzen, starrten ihn aus ihren finstern Höhlen an. Panik stieg in ihm auf.

Die Kälte, die er gespürt hatte, kam von den Geistern. Sie hielt ihn am Boden, lähmte seinen Körper. Er war ein Lebender unter so vielen Verstorbenen. Er hätte nicht herkommen dürfen- sie wollten ihn vertreiben. Seinen Körper würde morgen tot sein, seine Seele einer von ihnen. Nun streckten sie ihre Hände nach ihm aus. Dünn und ausgemergelt waren sie. Mit den langen Fingernägeln, schön spitz und scharf wie Messer, wollten sie ihm die Seele aus dem Körper schneiden. Sie würden seine Seele auffressen, sie zerreisen. Sein Geist würde zerstört, jeder einzelne seiner Gedanke würde von ihnen gelesen werden, er würde ihr Sklave werden. Ein untoter Sklave, gefangen in der Vergangenheit, der den Geistern als seelenlose Hülle in der Welt der Sterblichen dienen musste. Sie würden ihm alles nehmen, bis auf einen kleinen Teil seiner Seele, gerade noch genug um seinen Körper bewegen zu können, doch nicht genug um seinen eignen Willen zu haben. Sterbliche würden nichts merken. Sie würden nur denken sein Charakter habe sich verändert.
 

„NEEEEEIIIIN!“
 

Sasuke schrie auf, mobilisierte alles in seinem Körper, was er ein Kraft aufzubieten hatte. Er würde nicht aufgeben. Doch er wünschte sich, er wäre nicht hergekommen. Warum war er nur so blöd gewesen zu denken, das er es mit den Geistern aufnehmen könnte? Er war doch nur ein dummer Jugentlicher, den die Verzweiflung gepackt hatte. es war nicht irgendwelche Geister. Es waren Geister der Vergangenheit, gefangen im Bann der Zeit. Dazu verdammt auf ewig umher zu irren. Er wollte nicht. Sasuke schrie es aus sich heraus, verfluchte sich und die Welt. Zerrte und rüttelte an seinen Fesseln bis er spürte, dass diese langsam nachgaben. Er wusste nicht wieso, doch er kümmerte sich nicht darum. Er machte einfach nur weiter, in der Hoffnung, dass es ihm helfen würde. Aber in dem Moment als die Fesseln brachen, die ihn bis dahin an die Erde gedrückt hatten, spürte er die ersten kalten Hände an seinem Körper. Doch anstatt zu schreien, tat er im Aufrichten das, was im Laufe der Zeit, des Trainings und im seinem Leben als Ninja zum ersten Schutzreflex geworden war. Sasuke aktivierte seine Sharingan. Nun schien sich die Welt erneut zu verändern. Sie geriet aus den Fugen und Sasuke wusste, dass er nichts dagegen tun konnte. Doch egal was geschah, er wollte nur diesen Geistern entkommen. Er musste doch leben.

Er würde nicht sterben. Niemals. Nicht solange Itachi noch das Zentrum seiner Existenz war. Solange musste er überleben und nichts würde ihn daran hindern. Auch nicht ein paar Geister von Toten, die seine Seele wollten. Seine Seele war schon längst nicht mehr sein. Sie gehörte der Dunkelheit, die er gewählt hatte. Sasukes Sharingan leuchteten und die Wirbel begannen sich zu drehen. Für einen Moment glaubte der junge Uchiha, dass endlich alles vorbei sein würde, denn seien Sicht wurde wieder klar. Die Geister verblassten und für einen Moment glaubte er endlich allein zu sein. Nur er selbst auf dem staubigen Boden irgendwo im Uchiha Viertel. Er konnte sich nicht daran erinnern, wie er hierher gekommen war.
 

Er atmete schwer. Diese Geister oder was auch immer sie nun waren, raubten ihm jegliche Kraft. Aber nicht Kraft im dem Sinne, dass sie seinen Körper schwächten. Nein, sie griffen seine Seele an. Sie raubten ihm seinen Lebenswillen. Immer noch hatte er die Sharingan aktiviert, wagte es nicht auf sie zu verzichten, aus Angst das sich eine Schwachstelle öffnen könnte. Denn er wollte sich nichts vormachen. Sie waren noch immer da. Er hatte sie nicht besiegt, dafür war er vermutlich nicht stark genug. Sie gehorchten nur einem Uchiha, der das Mangekyou Sharingan beherrschte. Jeden anderen Menschen würden sie töten, weil sie ihn nicht als ihren Meister anerkannten. NichtUchihas brauchten sich keine Sorgen zu machen, denn die Geister der Vergangenheit konnten nur mit ihren Nachfahren in Kontakt treten. Sie konnten nicht durch sie verletzt werde, aber sie würden ihm auch nicht helfen können. Diesen Kampf, oder anders gesagt, diese Schlacht mit sich selbst, würde er alleine austragen müssen. Es gab niemanden, der ihm helfen konnte. Und der Einzige es vielleicht tun könnte, würde es nicht tun. Itachi war sicher meilenweit weg.
 

Müde schloss Sasuke die Augen, richtete sich aber in eine Sitzposition auf. Er spürte, dass die Geister wieder näher kamen, doch das war ihm jetzt egal. Was Itachi wohl gerade machte? Wie Itachi sich jetzt wohl fühlte? Sasuke hätte es gerne gewusst, ob sein Bruder jetzt Schuldgefühle hatte oder ob er überhaupt an seine Vergangenheit dachte. Denn sein Verstand und sein Herz hatten akzeptieren müssen, dass sein Bruder auch nur ein Mensch war. Auch sein Bruder besaß Gefühle. Irgendwo da drin. In seiner Seele, in seinen Gedanken, die keiner verstand. Selbst er nicht. Nicht einmal er würde Itachi verstehen können. zumindest redete Sasuke sich das ein. Er hoffte, dass das so war. Er hoffte, dass sein Bruder keine Gefühle mehr hatte. Denn so würde er ihn leichter töten können, wenn die Zeit gekommen war. Oder hatte er einfach nur Angst, dass er seine Meinung ändern würde, wenn er herausfand, dass Itachi tatsächlich noch menschliche Gefühle hatte? Wieder einmal spürte Sasuke den Widerspruch in sich.

Er hob seine Hand und hielt sich den Kopf. Er hatte Kopfschmerzen, seine Augen waren trüb. Das kam von der intensiven Benutzung der Sharingan. Es schmerzte sie so lange offen zu halten. Die Sharingan waren für den Kampf gedacht und nicht für das normale Sehen. Seine Chakra Reserven gingen zu Ende. Und das gerade jetzt, wo er fühlen konnte, wie die Geister wieder näher kamen. Er versuchte den pochenden Schmerz in seinem Kopf zu ignorieren, doch es fiel ihm schwer. Den Schmerz allein fühlte er nicht zu ersten Mal. Schon oft hatte er es beim Training mit seinen Sharingan Augen übertrieben, was seine Nervenbahnen belastete und im Endeffekt die Kopfscherzen hervorrief. Auf ein Mal konnte er fühlen wie das Chakra versiegte, dass seine Sharingan Augen benötigte um aktiviert zu bleiben. Seine Augen wurde wieder schwarz und die Geister kamen jetzt immer schneller näher um sich seine Seele zu holen, wie als wenn ein Bann von ihnen genommen worden war. Nun konnte er sie nicht mehr aufhalten.
 

So etwas wie Panik ergriff Sasuke. Doch er schlug nicht um sich. Er hatte dazu keine Kraft mehr. Anscheinend brauchte man in Anwesenheit der Geister mehr Kraft um die Sharingan aktiviert zu halten. War nun sein Schicksal besiegelt? Er konnte sich nicht bewegen, ansonsten wäre er wohl davon gelaufen, als er noch die Gelegenheit dazu hatte. Doch ob die Geister ihn gelassen hätten? Heute Nacht gehörte er ihnen, blieb nur die Frage offen, ob er auch den Morgen erleben würde. Die Geister waren in diesem Jahr aktiver als in den Jahren zuvor. Wahrscheinlich lag es daran, dass genau 10 Jahre vergangen waren seit seine Eltern gestorben waren. Sasuke sah rüber zu dem großen Haus, das sich neben ihm in den Himmel erstreckte. Das Haus seiner Eltern. Ein Schauer ergriff ihn. Schmerz durchzog ihn. Dieser Schmerz lähmte ihn und ließ ihn vor seinem inneren Auge all das Schreckliche noch einmal erleben.

Er sah wie er – sein jüngeres Ich – geschockt die Straße hinunter ging, die Leichen seiner Verwandten sah und dann voller Angst ins Haus rannte. Sasuke konnte die Geräusche hören. Er kannte jedes Einzelne von ihnen. So oft hatte er es gehört, so oft hatte er es gesehen, sodass es sich für immer in sein Gedächtnis gebrannt hatte. Er hörte die Schritte seines jüngeren Ichs, das durch das Haus tapste auf der Suche nach seinen Eltern. Dabei nahm er auch die Gefühle seines jüngern Ichs wahr, es waren nicht seine Eignen. Sie unterschieden sich von seinen heutigen Gefühlen. So sehr, dass es schon fast wieder beängstigend war. Dennoch waren sie ein und dieselbe Person. In Sasukes kam von irgendwoher eine Stimme her – er wusste das er es selbst war, dass es seine Stimme war, doch er nahm es nicht so wahr - die laut schrie. Er wusste das dieser Schrei eine Verneinung war. Er wusste, was in diesem Moment passierte. Sasuke – sein jüngeres Ich – hatte Itachi gefunden. Und Itachi ließ ihn gerade die schreckliche Wahrheit sehen. Dass er ihre Eltern umgebracht hatte.

Umgebracht.

UMGEBRACHT!
 

Sasuke fühlte wie Hass in ihm aufstieg. Wie als wenn man die Büchse der Pandora geöffnet hatte und alles herausströmte, was verschlossen bleiben sollte. Doch da war auch noch die anderen Gefühle. Das Gefühl, die einstige Erkenntnis, dass der Hass ihn nicht stärker machen würde, warnte ihn davor, sich der verlockenden Dunkelheit hinzugeben. Mit dem, was als nächstes passierte, hatte Sasuke allerdings nicht gerechnet. Sasuke sah – er SAH – wie sein Jüngeres Ich aus dem Haus lief und dann vor Itachi stand. Seltsamer Weise war es nicht Itachi, der jetzt das Zentrum seines Augenmerks wurde , sondern er selbst. Er sah sein jüngeres Ich an und schrie. Er wollte das nicht sehen. Er wollte nicht sehen, nicht wissen, wie hilflos er damals gewesen war.
 

„Nein, nein!“, flüsterte Sasuke in Verzweiflung. Er wollte nicht spüren, wie sich Itachis Verrat erneut in seine Seele brannte.
 

„Bitte! Hilfe!“
 

Sasuke konnte nicht anders. Egal wie groß sein Stolz war, er wollte das nicht erleben. Jemand sollte das stoppen. Irgendjemand. Es war ihm egal wer, er würde selbst mit orochimaru zufrieden sein, wenn dieser ihn erlösen würde, doch es war ja niemand da.
 

„Bitte hört auf. Bitte“
 

Sasuke flehte nun die Geister an, die sich eng um den Schauplatz gedrängelt hatten. Warum erhörten sie ihn nicht? Warum musste er das noch einmal erleben? Warum durfte er seine Vergangenheit nicht begraben? Sie vergessen? Doch es schien, als wären die Geister in einen verneinenden Singsang gefallen. Sie hörten ihn nicht. Sie wollten ihn nicht hören.
 

„Mein dummer kleiner Bruder...“
 

Sasuke hörte die Stimme des vergangnen Itachis und realisierte in einem winzigen Moment, das es nicht hören wollte. Er wollte nicht hören, wie sein Bruder ihn endgültig verriet. Aus Verzweiflung und aus Angst vor seiner Vergangenheit tat er etwas, von dem er sich wünschte, er hätte es schon zuvor und doch niemals getan.
 

„ITACHI!“
 

Es war ein letzter verzweifelter Ausruf seinerseits gewesen. Doch mit der Nennung ihres Mörders wurden die Geister rasend und stürzten sich auf ihn. Sie griffen nach ihm und wollten seine Seele rauben, doch sie kamen nicht dazu. Es war seit langer Zeit das erste Mal wieder, dass Sasuke sich freute seinen Bruder zu sehen. Er stand da, ihm den Rücken zugewandt, in dem Akatsuki Mantel, das lange schwarze Haar wehte im Wind und die Sharingan glühten blutrot im Dunkeln. Einem anderen Menschen hätte das vielleicht Angst gemacht und auch die Geister wichen zurück, doch für ihm war es seine Rettung. Dankbarkeit durchflutete ihn. Er würde es nur schwer zugeben und das er seinen Bruder um Hilfe gerufen hatte, damit würde er sich später auseinander setzen, doch jetzt war er so fertig dafür um sich dagegen zu wehren. Sasuke spürte wie die erlösende Ohnmacht ihn einholte und alles langsam schwarz um ihn herum wurde, doch er sah noch wie sich Itachis Augen veränderten und das MangeSharingan hervortrat. Sasuke fiel zurück und noch bevor sein Kopf hart auf dem Boden aufschlug, landete er in Itachis Armen.

Dann war nichts mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Takui
2007-11-19T19:30:30+00:00 19.11.2007 20:30
Puh, das nenn ich mal Rettung in der letzten Sekunde...^^
Bin echt gespannt wies weitergeht, die Geister sind ja sowas von grausig...Q _ Q
Von: abgemeldet
2006-07-08T22:24:21+00:00 09.07.2006 00:24
Ups. hab ich das Ding noch nicht kommentiert? Böses Ich! war aber spannend. Ob Itachi seinem bruder wirklich zur hilfe gekommen istß ich bin sooo auf das letzte Kap gespannt. Schade, dass es schon das letzte ist!

zutani
Von: abgemeldet
2006-06-30T18:06:45+00:00 30.06.2006 20:06
Itachi ist ja so toll *Ita knuddel*
Armer kleiner Sasu, aber dafür hat er ja seinen großen Bruder^^
Schön geschrieben, wie immer, du bist echt super!
Mach ganz schnell weiter, freue mich so sehr dass die Beiden zusammen sind^^ Kannst du mir dann wieder 'ne ENS schicken?

Todesengel
Von:  subhuman
2006-06-28T17:52:04+00:00 28.06.2006 19:52
uiiiiiiiii *________*
coool~
aba...
schon das vorletzte chapter? ;__;
manno~
*rumheul*
*die ff total mag*
Von:  Glennstar
2006-06-28T10:33:49+00:00 28.06.2006 12:33
Das war wieder total spannend. Einfach geil, wie du schreibst.
Wie Sasuke versucht hat den Geistern zu entkommen und wie Itachi ihn gerettet hat.
Ich will unbedingt wissen, was im letzten Kapitel passiert!
Rei-Chan


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