Stalking von Shiva ================================================================================ Kapitel 2: Saturday - Second Letter ----------------------------------- Titel: Stalking Teil: 2/7 Autor: Seraluna Email: shiva@anime.de Fanfiction: Gravitation Rating: PG14 Warnung: comedy Kommentar: Das ist ein eher lustiges Kapitel. Shuichi verfolgt Yuki, der zu einem Termin muss. Pairing: Yuki / Shuichi Saturday - Second Letter Shuichi saß auf der blauen Eckcouch mit einem Block auf den Knien und machte noch letzte Verbesserungen an dem neuen Liedtext. Währenddessen summte er die Melodie, um ein letztes Mal zu überprüfen, dass die Silben auch zur Musik passten. Yuki kam aus seinem Arbeitszimmer hervor, das in der Nische hinter der Sitzecke verborgen war und schnappte Shuichi den Zettelblock aus den Händen. "Schlecht, wie immer. Einfach nur mies", kritisierte er. Shuichi verzog keine Mine. Solche Worte war er schon lange gewöhnt. Aber routinemäßig fragte er nach: "Was hast du daran auszusetzen?" "Du hast dich kein Stück gebessert." Yuki lächelte nicht. "Ich meine, was soll dieser Mist mit *Dying for your love* Das ist einfach nur pathetisch und schlecht." "Das ist einfach nur das, was ich empfinde", gab Shuichi zurück. "Unverbesserlich", brummte Yuki und ging an ihm vorbei zur Haustür. Der kritisierte Poet sprang auf und lief ihm hinterher. "Wo willst du denn hin?" "Ich hab einen Termin bei meinem Verleger, was dagegen?" Shuichi rümpfte die Nase. "An einem Samstag?" "Da hat sie halt immer Zeit." Plötzlich wurde der Jüngere aufmerksam. "SIE?" hakte er nach. "Mein Verleger ist eine Frau", erwiderte Yuki ungerührt. "Darf ich mitkommen?" "Warum?" "Weil... weil... ich mich sonst langweilen würde", verzweifelt suchte Shuichi nach einem stichhaltigeren Grund. "Hör zu, ich habe kein Interesse an meiner Verlegerin außer im geschäftlichen Sinn, wenn es dich beruhigt", seufzte der blonde Schriftsteller mit den goldenen Augen. "Triff dich doch mit Hiro", schlug er vor. "Der geht doch heute bestimmt mit Ayaka-chan aus", gab Shuichi zurück. "Bestimmt nicht. Ihr Vater hat heute Geburtstag und da wird sie sicherlich nicht weg wollen." "Du willst mich ja bloß nicht dabei haben", klagte Shuichi. "Richtig", kam noch von Yuki, bevor er in seine Schuhe schlüpfte und aus der Haustür verschwand. "Warum tue ich das eigentlich?", fragte sich Hiro eine halbe Stunde später, als er mit Shuichi im Gebüsch saß und Yuki nebst seiner Verlegerin beobachtete. "Um mir einen Gefallen zu tun", antwortete Shuichi prompt. "Yuki hat gestern einen Drohbrief bekommen." "Ja, das hast du bereits elfmal erwähnt." "Und Yuki hat mir versprochen auf sich aufzupassen." "Das hattest du auch schon erwähnt." "Aber er tut es nicht! Und deshalb hilfst du mir jetzt, auf ihn aufzupassen. Denn auch DIESE Frau könnte der Verfasser des Briefs sein!" "Wie kommst du nun darauf Shuichi?" "Ganz einfach! Sehr viele Frauen lieben und verehren Yuki und seine Bücher. Warum sollte diese Frau eine Ausnahme sein? Außerdem steht sie in direktem Kontakt zu ihm!" "Ähm, aber Shuichi, diese Frau ist fast 50 Jahre alt!" "Das Alter spielt in der Liebe keine Rolle!" Die Augen des jungen Sängers glitzerten vor Aufregung. "Wenn diese Schnalle MEINEM Yuki etwas antut, dann..." "Diese Schnalle wiegt garantiert 120 Kilo! Wie sollte die einem durchtrainierten Kerl wie Yuki gefährlich werden?" "Hiro, du hast einfach keine Phantasie! Sie würde sich einfach auf ihn legen und ihn ersticken! Wenn ich nur daran denke, dass diese Schnalle MEINEN Yuki berührt...meinen Yuki!" Hiros Miene wurde sanft, als er den Eifer seines besten Freundes beobachtete "Du bist mir schon einer..." Shuichi fuhr erstaunt auf und sah dem Gitarristen von Bad Luck in die braunen Augen, als dieser fortfuhr: "Sag mal, Shuichi... Warum nennst du ihn eigentlich immer Yuki? Das ist doch sein Nachname, zudem noch ein Künstlername. Warum nennst du ihn nicht ,Eiri-chan' oder so?" Der Angesprochene gab einen brummenden Laut von sich. Stimmt, er hatte Yuki Eiri nie anders genannt als bei seinem Nachnamen. Anfangs war es die höfliche Distanz aber dann war er irgendwie dabei geblieben. "Seine Haut...", antwortete er schließlich, "Sie ist so hell, zart und rein, wie frisch gefallener Schnee. Kalt und zugleich heiß bei jeder Berührung. Vielleicht deswegen." Shuichi lächelte selig und ein Strahlen ging von seinen Augen aus. "Er ist wirklich was besonderes." (Anm.: Yuki = jap. Schnee) "Er bedeutet dir viel, oder?" fragte Hiro während er Yuki beim diskutieren mit seiner Verlegerin beobachtete. "Ja", antwortete Shuichi geistesabwesend. Der Gitarrist wandte sich ihm zu und fasste ihn an den Schultern. "Er hat dir schon so viel Kummer bereitet. Wenn so etwas noch mal geschähe, würde ich ihm das nicht verzeihen. Manchmal frage ich ob er dich verdient... ob er es wert ist." Shuichis ernste Miene erschreckte Hiro geradezu, als es wie aus der Pistole geschossen kam: "Er ist es wert, in den Tod zu gehen." Verdammt, das war knapp. Shuichi keuchte, als er oben ankam. Er hatte es gerade noch geschafft, von Yuki ungesehen ins Haus zu schlüpfen und ebenso ungesehen die Treppen erklimmen zu können. Wohlbemerkt eine ganze Menge Treppen. Schließlich sollte sein Lebensgefährte nicht herausfinden, dass er ihm nachspioniert hatte, noch dazu mit Hiro im Schlepptau. Jetzt schielte er um die Ecke, um sich zu vergewissern, dass Yuki auch sicher in die Wohnung zurückfand. Doch was war das? Da hing... "Ein Rosenstrauß", bemerkte die tiefe Stimme hinter Shuichi, während ihm jemand eine kühle Hand auf den Rücken legte. "Yu... Yuki!" stotterte der jüngere aus der Fassung gebracht. "Wo kommst du denn her?" "Von unten. Ich bin eine Etage früher ausgestiegen." "Warum?" "Weil ich es hasse, wenn man mir hinterher schleicht." Er ging an Shuichi vorbei und begutachtete den Rosenstrauß. Sechs rote Rosen und ein Briefumschlag mit einem Siegel baumelten am Türknauf. "Ich halte es nicht für eine gute Idee...", den Brief zu öffnen, wollte Shuichi sagen, aber da hatte Yuki schon das Wachssiegel gebrochen. "Geliebter Eiri-san, diese Rosen sind für dich. Du hast nur noch sechs Tage, vergiss das nicht. Jede Rose für einen Tag. Bitte missbrauche die Blumen nicht, indem du sie diesem halbwüchsigen Jungen schenkst. Vergiss bitte auch nicht, dass ich dich beobachte. Triff dich also nie wieder hinter meinem Rücken mit einer Frau, sonst werde ich eifersüchtig! In tiefer Verehrung... Seal" "Die ist verrückt! Die ist krank! Yuki, du musst aus der Wohnung raus, und zwar sofort!" Shuichi war einem hysterischen Anfall nahe. Ein Schlag von Yukis flacher Hand brachte ihn zum Schweigen. "Reg dich ab, du Idiot", brummte er. "Noch ist nichts passiert und ich sehe nicht, ein, warum ich meine Wohnung verlassen sollte. Du hast recht, es ist ein Verrückter, aber die sind meistens harmlos." Der Idiot rieb sich seine gerötete Wange "Oder extrem gefährlich. Ich mache mir nur Sorgen um dich, Yuki! Deshalb laufe ich dir hinterher, weil ich befürchte, dass dir etwas passiert!" "Und deshalb spannst du deinen besten Freund gleich mit ein?!" Yukis Blick war eiskalt. "Du.. du hast uns bemerkt?" "Dein Haarschopf sticht doch überall heraus, außerdem ist es keine Kunst euch zu bemerken, wenn ihr ständig am rumzappeln seid." ,Vielleicht hätten wir doch besser etwas anderes spielen sollen als Daumencatchen', dachte Shuichi. "Komm schon rein, oder brauchst du eine schriftliche Einladung?" blaffte Yuki, während er die Tür aufschloss. "Coming!", rief der aufstrebende Musiker lächelnd. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)