When Friendship Kills von abgemeldet (geschrieben von meiner Sisu =^o^=) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- "Miss Granger, ich behaupte ja nicht, dass sie es getan haben," redete Dumbledore auf Hermine ein. "Ich will nur, dass sie mir genau erzählen, was geschehen ist. Wir haben schon vor Ihnen einige der Schüler befragt, die alle gesagt haben, dass sie gesehen haben, wie Sie wütend vom Gryffindortisch aufgesprungen und davongerannt sind. Und Miss Brown hat soeben bestätigt, dass Sie sich alleine mit Seamus in diesem Klassenraum aufgehalten haben, nachdem sie selbst gegangen war. Das stimmt doch, oder?" "Ja, das stimmt," sagte Hermine, "Aber ich habe Seamus nichts getan. Ich war einfach nur wütend, weil er mich mit Lavender... betrogen hat. Ich habe ihn angeschrieen und bin einfach gegangen! Ehrlich!" "Ich könnte eine Flasche Veritaserum holen, wenn Sie möchten, Schulleiter," sagte Snape, der mittlerweile, wie einige andere Lehrer auch, in Dumbledores Büro angekommen war. "Von mir aus!" rief Hermine, "Ich habe nichts zu verbergen!" Doch Dumbledore schüttelte den Kopf. "Danke, Severus, das ist nicht nötig. Ich glaube Ihnen, Miss Granger. Sie können gehen. Gehen Sie ins Bett." Hermine verließ wortlos das Büro. Sie dachte, dass sie sich in einem schlechten Traum befand, denn das alles konnte nicht wahr sein. Vielleicht ist es ja nur ein Traum, dachte sie verzweifelt. Doch als sie den Gryffindorgemeinschaftsraum betrat, wurde ihr schlagartig klar, dass das keineswegs träumte. Obwohl es mitten in der Nacht war, saßen die Schüler da, alle um Lavender und Parvati versammelt. Lavender schluchzte und ihr Gesicht war gerötet und tränenüberströmt. Auch einige andere konnten die Tränen nicht mehr zurückhalten. Dean Thomas, der Seamus' bester Freund gewesen war, weinte an Ginnys Schulter, und Neville sah blasser und trauriger denn je aus. Dann bemerkten die Schüler Hermine. "Da bist du ja, du Mörderin", sagte Angelina Johnson plötzlich. "Was?" flüsterte Hermine verwirrt. Dann sah sie zu Lavender rüber. "Lavender... was hast du ihnen erzählt?" "Die Wahrheit, was sonst?!" rief Lavender durch ihre Tränen und unterdrückte einen Schluchzer. "Was auch immer du getan hast, nachdem ich gegangen bin - du bist schuld, dass Seamus nicht mehr lebt! Du hast ihn getötet!" "Nein!" rief Hermine. "Doch, klar!" sagte Lavender. "Mich hast du ja auch mit deinem Zauberstab bedroht! Oder etwa nicht?" "Und außerdem," sagte nun der kleine Colin Creevey, "haben doch alle gehört, was du heute beim Essen gerufen hast: 'Ich bringe ihn um!' Oder etwa nicht?" "Aber das habe ich doch nicht so gemeint!" versuchte Hermine zu erklären. Doch die Gryffindorschüler sahen Hermine von allen Seiten anklagend an. Sogar Ginny und die Weasley-Zwillinge schienen ihr nicht zu glauben. "Du bist eine Mörderin," sagte Dean Thomas dann leise. "Erst hast du mir meinen besten Freund weggeschnappt. Er war die ganze Zeit mit dir unterwegs und hatte absolut keine Zeit mehr für mich. Und dann hast du ihn ermordet! Sei froh, dass ich dich noch nicht totgeschlagen habe." "Dean, ich habe niemanden umgebracht," sagte Hermine mit gezwungen ruhiger Stimme. "Ihr müsst mir glauben..." "Du hast meinen besten Freund umgebracht," sagte Dean wütend. "Ich hasse dich dafür!" "Du spinnst ja!" rief Hermine verzweifelt. "Glaubt doch nicht alles, was diese kleine Schlampe da sagt!" Sie zeigte auf Lavender. "Sie lügt! Sie weiß NICHTS!" Eine Hand legte sich auf Hermines Schulter. "Hermine, komm jetzt," sagte Harrys Stimme neben ihr, "Komm, wir bringen dich auf dein Zimmer." "Ihr habt sie doch nicht mehr alle," sagte Ron zu den Gryffindors und folgte Harry und Hermine aus dem Gemeinschaftsraum. Hermine ließ sich wortlos von ihren beiden Freunden in die Mitte nehmen und zu dem Mädchenschlafsaal bringen. "Hör nicht auf die," sagte Ron und legte den Arm um sie, als sie anfing zu weinen. "Ist doch nur ein Haufen Idioten." "Ihr glaubt mir doch, oder?" fragte Hermine. "Natürlich, Hermine," sagte Harry sanft und drückte sie an sich. "Wir glauben dir und wir halten zu dir, wie immer." "Lavender ist 'ne miese Lügnerin," sagte Ron voller Abscheu. "Sie sollte lieber ihr Maul halten, diese Billigschlampe." "Ron," ermahnte Hermine ihn aus alter Gewohnheit. "Sag nicht sowas. Sie wird das alles zurücknehmen, was sie erzählt hat. Dafür sorge ich schon." *** Am nächsten Morgen wurde Hermine beim Frühstück ignoriert. Außer Harry und Ron redete niemand mit ihr, doch sie sah viele die Köpfe zusammenstecken und in ihre Richtung glotzen. Dabei machten einige sich nicht einmal die Mühe, leise zu sprechen, und so hörte sie Wörter wie "Mörderin", "Askaban" und sogar "Avada Kedavra" in der ganzen Halle, denn inzwischen wurde nicht nur am Gryffindortisch darüber geredet. Sogar die Slytherins starrten sie an und tuschelten miteinander. "Als ob Seamus denen jemals was bedeutet hätte," murmelte Hermine. Sie war einfach nur froh, dass Harry und Ron ihr ohne weiteres glaubten und zu ihr hielten. Sie hatten keine Fragen gestellt, sie hatten sie nur getröstet. Wieder einmal bewiesen sie Hermine, das sie wahre Freunde waren und sie niemals alleine lassen würden. Vor dem Unterricht gab es dann eine Ansprache von Dumbledore, der den Schülern offiziell mitteilte, dass Seamus Finnigan tot war, und dass seine Leiche zunächst ins St.-Mungo-Hospital gebracht wurde, um den Grund für seinen Tod herauszufinden. Danach ging Hermine, missmutig wie alle anderen, zum Unterricht. Obwohl Ron und Harry bei ihr waren und sie vor feindseligen Attacken der anderen Schüler beschützten, fühlte sie sich schrecklich. Sie hatte den Rest der Nacht nicht mehr geschlafen und nur darüber nachgedacht, wie es nun weitergehen sollte. Wenn die Schüler einer kleinen Kakerlake wie Lavender mehr Glauben schenkten als Professor Dumbledore, dann musste sie Lavender dazu kriegen, ihre Erzählungen richtig zu stellen. Nach der ersten Stunde, in der sie Zauberkunst gehabt hatten, bot sich ihr eine Gelegenheit. Professor Flitwick bat Lavender, die Kissen, die die Schüler während der Stunde hatten schweben lassen müssen, wieder einzusammeln. Das ist meine Chance, dachte Hermine. Sie wartete, bis alle weg waren und ging dann auf Lavender zu, die noch die Kissen in einen Schrank wegpackte. "Lavender, ich möchte mit dir reden," sagte sie. "Ich aber nicht mit dir," erwiderte Lavender trotzig. "Es ist aber wichtig. Warum erzählst du überall, ich hätte Seamus getötet? Du weißt doch genau, dass das nicht stimmt." "Natürlich stimmt es," sagte Lavender und schaute Hermine herausfordernd an. "Wieso machst du das?" schrie Hermine sie an. "Ich habe dir doch nichts getan!" "Du hast mir meinen Freund weggenommen!" schrie Lavender zurück. "Du hast mir meinen Freund weggenommen, nicht ich dir!" Plötzlich schloss Lavender die Augen und wankte, so als hätte sie für einen Moment das Gleichgewicht verloren. Dann schnappte sie nach Luft und fasste sich mit der Hand an die Stirn. "Was hast du denn?" fragte Hermine besorgt. "Mir ist ganz schwarz vor Augen," sagte Lavender leise, "Ich glaub ich muss gleich kotzen..." Die simuliert doch nur, dachte Hermine wütend und öffnete schon den Mund, um Lavender zu sagen sie solle mit dieser Show aufhören - als Lavender plötzlich umkippte und ihr vor die Füße fiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)