Warum leben wenn man sterben kann von Rumina-Larissa (Wenn du glaubst es geht nicht mehr Seto x Laura) ================================================================================ Kapitel 4: Erpressung --------------------- Was bisher geschah: Nach dem Tpd von Laredo, Lauras einzigstem Vertrauten wechselt diese von einem fröhlichem und unbeschwerten Charakter in einen aggressiven und in sich gekehrten. Als sie drei Jahre später erfährt das sie Krebs hat, verweigert sie eine Behandlung und ihree Anwältein die wie Sabrina von einer kleinen Chance wissen, versucht über diese an Informationen über Lauras Vergangenheit und den Grund für deren abgeschlossenheit zu erfahren. Doch bevor Sabrina auch nur richtig über die Vor- und Nachteile ihrerer Idee nachgedacht hat, wollen Lauras alte Freunde diesen schon in die Tat umsetzen. Timmy lies sie liegen, nicht zuletzt deswegen weil er seinen Babyblick aufgesetzt hatte und mit dem Schwanz wedelte, rein vorsichtshalber. Aber sie wollte ihn eh bei Laura lassen. Sie zog schnell die Decke etwas hoch und ging dann wieder aus den Zimmer. Als sie die Treppe runter ging wusste sie immer noch keine Antwort. Sabrina saß auf der Terrasse und frühstückte. Sie trank ein paar Schlücke Kaffee und lehnte sich dann in den Stuhl zurück. Es waren knapp 2 Wochen seit Bekanntgabe des Ergebnissees vergangen und erst heute konnte sie wieder in Ruhe durchatmen. Der grund für den stress war ein Magen-Darm-Infekt von Laura gewesen. Noch am gleichen Abend der Bekanntgabe hatte Laura erbrochen und Durchfall bekommen. Als sie dann auch noch auffieberte und im Badezimmer zusammengebrochen ist, hatte sie um 2:00 Uhr morgens den Notarzt rufen müssen. Und der hatte Laura dann auch direkt in Krankenhaus gebracht, wo sie Laura aber nur 2 tage halten konnten. 1 weitere Woche hatte Laura dann mit diesem Infekt zu kämpfen gehabt und auch noch einen Elektrolytenmangel bekommen. Nachdem es Laura vorgestern wieder besser ging, sind sie am nächsten Tag zu Lauras Hausarzt gefahren. Dieser gab zwar für den Infekt Entwarnung, aber Laura hatte gut 20 Kg abgenommen und da Laura seit der Trennung von ihrer Familie ebenfalls gut 20 Kg abgenommen hatte, lag ihr BMI ( Gewicht: Metergröße x Metergröße, sollte zwischen 18 und 24 liegen) nur noch auf 14, woraufhin der Arzt sie beiden einen Kopf kürzer gemacht hatte. Sie hatte das Gefühl gehabt den Boden unter den Füßen zu verlieren und hatte bald gar nicht mehr wissen wollen wie viel Laura noch wog. Aber jetzt war die Sache überstanden und Laura ging es wieder gut. Den Gewichtsverlust würden sie auch schon wieder in den Griff kriegen. Auch wenn der momentan ihr geringstes Problem war. Kathrina hatte ihr geholfen so gut sie konnte, doch Laura verhielt sich absolut unkooperativ wenn sie mit Kathrina alleine war. Bislang hatte sie das noch immer auf den Infekt geschoben, da Laura bei schweren Krankheiten schon immer viel Ruhe gebraucht hatte. Doch jetzt war sie wieder gesund, verweigerte aber immer noch jede Aussprache, womit Laura sie in die nächste Verzweiflung trieb. Sie konnte die ganze Situation einfach nicht verstehen und das machte sie irgendwie traurig. Zur selber Zeit war Kathrina auf dem Weg zu Laura und Sabrina. Sie atmete bereits in Vorfeld entrüstet aus. Sabrina hatte sie gestern nach dem Arztbesuch angerufen und auf den neuesten Stand gebracht. Und da es Laura wieder gut zu gehen schien wollte sie heute versuchen mit ihr ins Gespräch zu kommen. Bis jetzt war daraus nichts geworden und sie hatte sich vorgenommen das Gespräch zu verschieben, damit sich Laura erst erholen konnte und sie dem Mädchen nicht zusätzlich an den Kräften zerren würde. Dadurch hatte sie aber immer noch ein mäßiges Charakterbild von Laura und auch das Gespräch mit Sabrina war nur sehr befriedigend gewesen, da sie ihr ganz offensichtlich etwas entscheidendes verschwiegen hatte. Den Laura verhielt sich zwar aggressiv aber auch stur und verschlossen. Es war nicht so das Laura schrie oder tobte, was dann auch typisch gewesen wäre und womit sie umgehen könnte bzw. einen Ansatzpunkt haben würde. Laura reagierte verschlossen und leicht reizbar, aber ansonsten total ausgeglichen und das war es was sich Kathrina einfach nicht erklären konnte. Das Mädchen würde schon sehr bald sterben, aber blieb völlig ruhig, Alle anderen die sie vorher gehabt hatte waren völlig durch den Wind gewesen und sind oft ausgerastet oder haben stundenlang geweint. Aber von all dem war bei Laura nichts zu merken und sie hatte sich schon öfters gefragt ob Laura das alles vielleicht verdrängen würde. Doch auch nach 2 Wochen hatte sich an Lauras Verhalten nicht verändert. Eher wirkte sie zufriedener als kurz vor einem Nervenzusammenbruch, fast so als wolle sie sterben. Nur wenn das stimmte, wieso. Sie konnte sich zwar durch das Gespräch mit Sabrina erklären warum diese eine so Große Wirkung auf Laura hatte und in deren Gegenwart wesentlich umgänglicher wurde, aber ansonsten tappte sie noch komplett im dunkeln und war damit eigentlich keinen Schritt weiter gekommen. Nachdem sie angekommen war und sich nach Lauras Gesundheitszustand erkündigt hatte, erklärte sie Sabrina endlich den Brief. „ Das ist Lauras einzigste Chance“ setzte Kathrina nach. „ Aber sie wird da nicht mitmachen“ sagte Sabrina zweifelnd. „ Und ich sagte ja bereits das ich auf jeden fall hinter Lauras Meinung stehen werde“ gab Sabrina hinzu. „ Das verstehe ich ja auch und ich möchte Laura auch nicht gegen ihren Willen therapieren. Aber es ist einfach zu Schade sie so jung sterben zu lassen. Ist dir den auch wirklich nichts eingefallen womit wir Laura zu dieser OP überreden können“ fragte Kathrina nach. „ Nein leider nicht. Ich hatte ihnen ja erzählt das ich erst vor kurzem von Australien zurück gekehrt bin und da ist vieles ohne mein Beisein passiert. Aber wir können ja schon mal alles vorbereiten, vielleicht fällt mir ja noch etwas ein was helfen könnte“ log Sabrina. Sie wusste auf ihre Frage mit den Pferden immer noch keine Antwort und solange wollte sie Kathrina auch nichts von dieser Idee erzählen. Sie würde das Risiko nicht eingehen und die Situation verschlimmern, indem sie Kathrina irgendwelche Hypothesen erzählte. Und dieses Thema war dafür eine große Gefahr. „ Gut das können wir wirklich machen. Aber dafür müssen wir da einmal zusammen hinfahren , da du als Betreuerin einiges unterschreiben musst“ sagte Kathrina stutzig. Der plötzliche Wechsel hatte sie jetzt irritiert, Sabrina wusste sehr wohl was nur warum sagte sie ihr nichts. „ Ok und wann können wir das machen“ fragte Sabrina und senkte dabei den Blick. „ Ich werde da noch heute hin anrufen und nach der Dringlichkeit schätze ich mal, können wir da schon morgen hinfahren“ sagte Kathrina etwas freudig darüber das es wenigstens etwas vorwärts ging. „ Ok machen wir das so“ sagte Sabrina und sah mit verdunkelten Augen ein Stück auf. Anschließend stand sie auf und begleitete Kathrina zur Tür. Sie wusste nicht wieso, aber sie fühlte sich jetzt schon wie eine Verräterin und bekam Bauchschmerzen bei dem Gedanken was sie vorhatten. Als sie vor der Türe standen, drehte sich Kathrina noch einmal besorg zu Sabrina. Sabrina hör mir gut zu, nur weil du ihr helfen willst musst du dich nicht als Verrärterin fühlen“ sagte Kathrina mit abgewandtem Blick und Sabrina sah überrascht auf. Dieser Frau konnte man echt nicht vormachen, aber das änderte an ihrer Lage trotzdem nichts. „ Und noch etwas..., sagte Kathrina und sah Sabrina diesmal direkt in die Augen, ... du musst dringend etwas wegen Lauras Gewichtsverlust unternehmen. Sie könnte deswegen nicht nur zu schwach für eine solche OP werden, sondern die Zeitspanne kürzt sich auch immer weiter. Ich weis dass das alles für euch zwei nicht so ganz einfach ist, aber die ganzen Tabletten werden auch nicht ewig helfen“. Sabrina wendete den Blick traurig und wütend zugleich ab. Das wusste sie auch selber, nur es war leichter gesagt als getan. Wenn Laura nicht wollte, dann wollte sie einfach nicht und dann konnte man sich von ihr aus auch auf den Kopf stellen, es brachte nichts. Am nächsten Morgen stand Sabrina extra früh auf. Kathrina hatte es gestern wirklich geschafft für heute einen Termin zu bekommen. Sabrina wusste zwar dass das alles sehr wahrscheinlich umsonst war, da sie Laura nicht zwingen würde, aber wenn doch noch ein Wunder geschehen würde, sollte alles geklärt sein. Als Sabrina gerade zu ende gefrühstückt hatte klingelte auch schon Kathrina an der Türe. Sabrina schnappte sich alle Unterlagen und fuhr mit Kathrina direkt los, da sie Laura schon am Vortag bescheid gesagt hatte und sie in Ruhe ausschlafen lassen wollte. Als sie losfuhren, bemerkte Sabrina nicht den wagen hinter ihr, dessen Insassen auf ihr gehen gewartet hatten. „ Endlich sind sie weg und wie gehen wir jetzt vor“ fragte Jenny und wollte am liebsten einen Rückzieher machen. Doch Pia antwortete ihr schneller als sie dies vorschlagen konnte. „ Wir warten noch ca. 2 Stunden. Laura wird noch schlafen und sie sollte möglichst ausgeruht sein“. „ Hoffen wir mal das es ihr überhaupt noch gut genug geht. Müssen wir ihr wirklich so hart drohen“ fragte Daniel. „ Du kennst sie doch auch. Anders wird sie uns nicht mal zuhören. Sie war mental schon immer stärker als wir gewesen und das Ergebnis wird sie nur gestärkt haben. Ihre Familie ist die einzigste Wurzel die noch zu packen ist, anders stehen wir leider auf verlorenem Posten“ setzte Pia nach und schaute vor allem Jenny dabei an. Sie wusste selber dass das was sie vorhatten heftig war, aber anders ging es nun mal wirklich nicht mehr. Eigentlich hatte sie mit der Sache so je noch nicht mal etwas am Hut, aber sie war Laura noch etwas schuldig und beim Fachabi waren sie eigentlich ganz gute Freundinnen geworden und als Jenny sie dann um Hilfe gebeten hatte, war sie natürlich sofort dabei gewesen. Da sie auch sehr wiederstandsfähig war und momentan bis auf Sabrina wohl die einzigste war die Laura etwas entgegenzusetzen hatte und sie so händeln konnte. Nach 2 Stunden Stand dann auch Laura auf. Sie hatte in letzter Zeit viel geschlafen, zu viel. Wenn sie nicht wollte das ihr Zerfall noch schneller fortschreitet musste sie dringend mehr essen und an die frische Luft. Der Magen-Darm-Infekt hatte genug Schaden angerichtet, denn sie war gefährlich untergewichtig geworden. Zudem hatte sie letztes Jahr einen Immunabsturz und auch wenn sie den nächsten Winter nicht mehr erleben würde, war ihr Immunsystem bestimmt noch nicht weit genug aufgebaut um sich eine längere Pause zu erlauben. Wahrscheinlich war es durch den Infekt und den Hohen Gewichtsverlust eh wieder im Keller. Sabrina hatte ihr extra Tabletten zu Aufbau gegeben und seit 3 Tagen merkte sie kaum noch etwas von den Nachwirkungen. Daher beschloss sie Nägel mit Köpfen zu machen und draußen auf der Teerasse zu frühstücken. „ Wollen wir“ fragte Pia auffordernd und schaute dabei besonders Jenny ernst an, welche wieder mit sich selbst am kämpfen war. Pia wusste das der Plan Jenny an die Nieren ging, aber erstens war es ihrer gewesen, zumindestens die Grundlage, der Rest war dann doch ihre Idee gewesen und zweitens hatte niemand von ihnen eine bessere Lösung für dieses Problem gefunden. Dies wusste Jenny aber genauso gut wie sie und daher lies sie jetzt keine Wiederrede mehr zu. Jenny krampfte ins T-Shirt und senkte den Blick. „ Tuhen wir es“ sagte sie plötzlich, das Pia und Danielerst einen Augenblick brauchte um das eben gehörte richtig zu verstehen. „ Guckt nicht so, wenn wir es jetzt nicht durchziehen können wir es gleich wieder vergessen. Sabrina ist nicht da und wenn sie erst wieder zurück ist, kommen wir nie wieder auch nur in ihre Nähe. Sie beschützt sie zu gut, wir können froh sein das uns Kathrina um Hilfe gebeten hat, da Sabrina ihr Laredo verheimlicht und Laura einfach so sterben lassen würde“ sagte Jenny und schaute dabei ein Stück auf aber Pia und Daniel nicht an. Wir haben ihr Laredo aber auch verschwiegen, wollte Daniel einwerfen, wurde aber durch den scharfen Blick seiner Freundin in seinem Vorhaben gestoppt. „ Na dann wollen wir mal“ stimmte Pia Jenny zu, bevor diese es sich doch wieder anders überlegte und stieg aus dem Auto. Jenny und Daniel taten es ihr gleich, wobei Jenny aber am liebsten im Auto sitzen geblieben wäre. Der Gedanke wie Laura reagieren würde machte ihr schon im Vorfeld Schuldgefühle. Pia merkte wie sie Jennys Verhalten doch langsam wütend machte und ging ohne ein weiteres Wort zu verlieren mit den beiden zu dem Wohnhaus und klingelte. Laura die sich gerade mit ihrem Kaffee in den Stuhl zurücklehnen wollte, wahr reichlich überrascht als sie das klingeln an der Eingangstür wahrnahm. Hatte Sabrina etwa was vergessen oder war es vielleicht nur der Postbote. Sabrina aber hätte mit Sicherheit angerufen wenn sie früher zurückkäme und wenn es letzteres war, konnte er auch woanders klingeln. Mit diesem Gedanken lehnte sich Laura zufrieden zurück und ignorierte ihre Umgebung immer mehr. An der Eingangstür hingegen waren Pia, Jenny und Daniel fraglos. „ Schläft sie vielleicht noch“ fragte Daniel vorsichtig. „ Ganz bestimmt nicht. Wir haben schon 10:00 Uhr, die schläft nie und nimmer. Die ignoriert uns. Laura scheint es sich abgewöhnt zu haben aus Reflex zu handeln“ sagte Pia, trat einen Schritt zurück und sah fragend zur Tür. Wie sollten sie da jetzt reinkommen. „ Lass uns doch einfach wo anders klingeln und denen sagen wir wären von der Post“ sagte Jenny und sah die zwei auffordernd an. Pia zuckte nur mit den Schultern und klingelte einfach woanders. Als ihnen endlich die Tür geöffnet wurde, traten sie drei schnell ein und sahen sich wieder fragend an. „ In welchem Geschoss sagte Kathrina wohnen die beiden“ fragte Daniel irritiert. „ Direkt die Türe vorne links“ sagte Jenny und während sie mit Pia tonlos auf der Treppestehen blieb um so im toten Winkel zu sein, klingelte Daniel an der Wohnungstür. Laura, die immer noch die Sonne am genießen war und kurz vorm einschlafen gewesen war schreckte beim plötzlichen Geräusch der Klingel von ihrem Tagtraum hoch und blickte verwirrt um sich, da sie das Geräusch zuerst gar nicht zuordnen konnte. Strand und Klingel passten irgendwie nicht wirklich zusammen. Erst als Daniel ein zweites Mal klingelte, wusste Laura woher das Geräusch kam und war nur noch mehr irritiert. Was zum ... es klingelt ... an der Wohnungstür, dachte sie und verstand die Welt nicht mehr. Wer immer auch an der Tür stand, kein triftiger Grund und er ist einen Kopf kürzer, dachte Laura mürrisch und stand wiederwillig auf um die Tür zu öffnen. Als sie vor der Tür stand hielt sie sich kurz an der Wand fest um Fassung zu gewinnen und um nicht umzufallen da ihr durch das lange liegen in der Sonne doch etwas schwindelig geworden war. Durch den Schwindel gedämpft öffnete sie die Türe, wobei sie davor nicht nachsah wer vor dieser stand. Als sie dann Daniel erblickte war Laura zuerst regungsunfähig, was aber nicht lange hielt und sie die Wut packte. Sie wollte die Türe wieder zuknallen, doch Daniel hatte ihren Schreckmoment genutzt und seinen Fuß vor die Türe gestellt, wodurch Laura diese nicht mehr zu bekam. „ Was zum...“ stieß Laura unbeherrscht hervor, wurde aber von Daniel unterbrochen. „ Wir wollen nur mit dir reden“ versuchte Daniel Laura zu beruhigen. Und verhindern das mein Fuß eingequetscht wird, maulte er innerlich hinterher, da Laura sich immer noch gegen die Tür lehnte und keine Anstalten machte den Druck nachzulassen. Ganz im Gegenteil. „ Reden, hast du sie nicht mehr alle. Wieso sollte ich“ keifte Laura los und drückte jetzt erst recht gegen die Türe damit Daniel den Fuß irgendwann den Schmerzen unwollend wegziehen müsste. Doch bevor sie das umsetzen konnte mischte sich Jenny ein. „ Weil wir von dem Ergebnis wissen“ sagte sie und trat neben Daniel. Laura riss geschockt die Augen auf als sie Jenny erblickte und merkte wie ihr wie ihr augenblicklich alle Gliedmassen erschlafften und ihr die Farbe aus dem Gesicht wich. „ Woher ...“ war das einzigste was sie mit zitternder Stimme sagen konnte und schaute dabei Jenny und Daniel hasserfüllt in die Augen. „ Weil Kathrina meine Cousine ist“ mischte sich Pia ein und Jenny glaubte endgültig überzukochen als sie die Stimme erkannte und Pia neben Jenny und Daniel trat. „ So viel zum Thema Datenschutz“ zischte Laura zornig. „ Lässt du uns jetzt mal endlich rein und mit dir reden“ schnauzte Pia Laura an und erwiderte deren Blick. Laura merkte wie sie am liebsten laut und deutlich nein geschrieen hätte, doch ihr Gefühl riet ihr etwas anderes. Pias Blick war selbstbewusst und sie kannte sie lange genug um zu wissen das diese dann etwas in der Hinterhand hatte. Doch was. Jenny sagte sie wüssten das Ergebnis, doch was wenn das alles ein Bluff war, aber Pia sagte Kathrina seihe ihre Cousine und damit konnte es wieder nur der Wahrheit entsprechen. Denn wie hätten die beiden sonst von der Diagnose erfahren können. Sie hatte noch nicht einmal von ihrem Regelausfall, geschweige denn von ihrem Verdacht erzählt als sie ausgezogen ist. Nur Sabrina, Kathrina und die beiden Ärzte wussten bescheit (Frauenarzt und Hausarzt). Und da Sabrina garantiert nichts gesagt hat und die Ärzte der Schweigepflicht unterlagen, konnte es nur Kathrina gewesen sein. Die unterlag zwar auch der Schweigepflicht, aber wenn Pia ihre Cousine ist konnte sie sich schon vorstellen das diese Pia nach ihr ausgefragt hat, da Sabrina ihr bestimmt nichts erzählt hat. Doch woher wusste Kathrina das sie Pia kannte, nur dummer Zufall oder hatte sich Sabrina verplappert. Das war eine interessante Frage, die sie beantwortet haben wollte. Aber erst musste sie wissen was Pia so selbstbewusst machte. Sie wussten das Ergebnis... . Plötzlich wusste Laura was Pia so selbstbewusst macht. Sie wurde stocksteif und sah Pia mit aufgerissenen Augen an. Das würden die sich doch nicht etwa wirklich wagen, war Lauras Schreckgedanke und sie bemerkte nicht wie jetzt auch ihr ganzer Körper zu zittern begann. Aber dafür Pia die jetzt um einiges selbstbewusster grinste und Laura damit eindeutig zu verstehen gab. Und wie ich mich das wage Fräulein, verlass dich drauf, dachte Pia im stillen und sah das Laura ihr grinsen verstanden hatte. Ob Erniedrigung oder nicht, hier ging es um das Leben einer Freundin. Auch wenn sie sich sicher war das Laura das mit der Freundschaft anders sah wie sie. Doch das interessierte sie gerade herzlich wenig, denn auch wenn sie sich innerlich einen anderen weg wünschte, denn gab es leider nicht mehr und wenn Laura auch nur ein bisschen Zweifel oder Schuldgefühle bei ihr merken würde, würde diese das Blatt sofort wenden können und sie bekämen keine zweite Chance. Also blieb ihnen nur die Möglichkeit hart bleiben und gemeinsam durchstehen. Laura, welche während ihren Gedankengang den Kopf gesenkt hatte sah nun wieder auf und versuchte halbwegs selbstbewusst zu wirken, was aber durch ihr zittern und die Erfurcht über den bestätigten Verdacht gänzlich an Wirkung verlor und Pia signalisierten das sie es waren die jetzt die Hebel in der Hand hatten. Laura schätzte die drei prüfend ab. Jenny würde niemals den Mut aufbringen ihrer Familie die Diagnose zu erzählen, dafür war sie einfach zu feige. Und Daniel, ... bestimmt auch nicht, der war nur Mitläufer. Aber Pia leider nicht. Dieses Miststück brachte das ohne mit der Wimper zu zucken fertig und war sich über die Konsequenzen noch nicht einmal bewusst. Als ob sie aus Spaß mit ihrer Familie gebrochen hätte. Damit währe alles aus, was sie so schmerzvoll aufgebaut hatte. Elende Scheiße dachte Laura und hätte sich selbst ohrfeigen können. Da holt man sich einmal eine Hilfe von außen und dann passiert direkt so was. Doch für eine Lehre war es jetzt zu spät. Sowohl von der Situation als auch von ihrer restlichen Lebenszeit. Der immer noch so selbstbewusste Blick von Pia machte Laura fast rasend vor Wut, doch sie musste sichergehen ob sie mit ihrem Verdacht auch wirklich recht hatte und das ging nur über den direkten Weg. Wie sie Pia dabei aber auch ihr dämlich selbstbewusstes Grinsen auslöschen konnte wusste sie auch, nur musste sie es auch glaubwürdig rüber bringen. Pia die eigentlich mit einer Aufgabe von Laura gerechnet hatte, war irritiert als diese plötzlich grinste und vollkommen sicher wirkte. „ Und was wenn nicht. Glaubt ihr wirklich mich würde es noch interessieren ob ihr meiner Familie von dem Ergebnis erzählt oder nicht“ sagte Laura und versuchte dabei so desinteressiert wie möglich zu klingen. Sie schaffte es Pia wie geplant völlig aus dem Konzept zu bringen, doch Jenny hatte sie dabei außer Acht gelassen und brachte die se damit nämlich genau auf den richtigen Pfad. „ Lüg nicht, sagte Jenny fast bebend vor Zorn das Laura so etwas jemals sagen würde und kämpfte stark mit sich selber dieser nicht eine zu scheuern um sie zur Vernunft zu kriegen, als ob ausgerechnet dir das egal wäre. Wenn du uns nicht sofort reinlässt und dir unseren Kompromiss anhörst sage ich deiner Mutter nicht nur das Ergebnis der Krebsuntersuchung, sondern auch von deinem Leid nach Laredos Tod und was der wirkliche Grund für die Trennung war. Glaub mir ich sage ihr alles und ich weis über die letzten drei Jahre mehr als dir lieb ist und das weist du ganz genau Laura“. Wo vorher noch Geschreie war, herrschte plötzlich Stille. Jenny hatte mit ihrem Ausbruch nicht nur Laura sondern auch Pia und Daniel aus dem Konzept geworfen und die drei starrten Jenny regungs- und fassungslos an. Laura war so stark irritiert das sie jeglichen Druck von der Tür nahm und als Daniel diese an seinem Fuß wahrnahm fing er sich wieder, stoßte die Tür ganz auf und trat schnell in den Flur. Laura merkte zwar wie die Türe aufgestoßen wurde, konnte aber nur noch einen Schritt zurück gehen um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, da die Drohung und das ausgerechnet von Jenny sie vollkommen ausgeknockt haben. Während sich Daniel an der Flurwand abstützte und seinen schmerzenden Fuß hielt, schaute Pia Jenny immer noch wie aus allen Wolken gefallen an. Sie musste zwar zugeben das sie das nicht hätte besser hinbekommen können, aber was hatte sie damit gemeint als sie vorhin sagte das Laura ganz genau wüsste wie viel sie wirklich weis. Hörte sich für sie so an als ob Jenny ihr etwas verschwiegen hätte. Aber sollte sie das überhaupt interessieren. Wohl kaum, Hauptsache Laura fügte sich. Und so wie sie die Situation einschätzte hatten sie eigentlich schon gewonnen. Lauras Blick der Jenny zugewandt war, war undefinierbar. Eine Mischung aus Überraschung, Wut aber auch Angst teilten Lauras Gesichtszüge. Laura hingegen selbst konnte einfach noch nicht glauben und wollte es vielleicht auch nicht glauben was sie da eben gehört hatte. Jenny wusste wirklich zu viel, besonders in ihrer Beziehung zu ihrer Mutter. Hätte sie doch damals einfach den Mund gehalten wie sie es bei jeden anderen getan hätte. Ausgerechnet den falschen sagte sie das richtige. Als diese aber den Druck und den Blick von Laura nicht mehr standhalten konnte und verzweifelnd zur Seite wegsah, war es Laura die Jenny am liebsten eine scheuern würde und die Türe laut zuknallen würde damit dieser Alptraum in welchem sie sich gerade befinden musste aufhören wurde. Doch sie wusste ebenso gut das dies kein Traum war, wie sie wusste das Jenny die Zügel in der Hand hielt. Laura ballte die Fäuste vor Wut, aber vor allem vor Enttäuschung zusammen. Mit jedem hätte sie gerechnet aber nicht mit Jenny, gerade weil diese fast alles und damit auch die Konsequenzen wusste hatte sie nicht mit dieser Drohung gerechnet. Jennys Blick war zwar abgewandt, aber genau das verriet ihr das Jenny ihre Drohung ernst meinte. Im Abseitsstehend beobachtete Pia die beiden ehemaligen Freundinnen und wollte sich eigentlich auch weiter aus dem Streit heraushalten, doch als Laura die Fäuste vor Zorn ballte hielt sie es doch für besser die Situation zu entschärfen und stellte sich mit dem Blick zu Laura gerichtet zwischen die beiden und sah Laura auffordernd an. Laura wendete den Blick ab, funkelte Jenny aber immer noch bebend vor Zorn an. „ Was ist jetzt, können wir endlich reinkommen“ sagte Pia und Laura wusste das dies keine Frage war. Zähneknirschend machte sie auf dem Absatz kehrt und ging an Daniel vorbei in Richtung Wohnzimmer. Pia schaute Jenny mutmachend an und als diese sie wieder ansah und lächelte, folgte Pia Laura mit dieser und Daniel zusammen ins Wohnzimmer. Dort angekommen lehnte Laura mit vor der Brust verschränkten Armen an einem Tisch und schaute stur zu Boden. Pia aber war auch dies ziemlich gleichgültig und sie wollte gerade zur Couch am anderen Ende des Raumes gehen, als Laura sie davon abhielt. „ Was habt ihr mit mir vor“ sagte diese mit verdunkeltem Blick und Pia hätte schworen können eine Spur von Angst in ihrer Stimme zu hören. Das überraschte sie jetzt aber doch, seit sie Laura im Fachabi wiedergesehen hatte, hatte sie Laura noch nie beängstigt gesehen. Scheinbar war ihr Druckmittel doch zu fest, den sie bemerkte auch wie Laura mit den Tränen am kämpfen war. Pia drehte sich mit den Oberkörper zu ihr und lächelte warmherzig. Es tut mir Leid Laura, aber du sollst leben. Deine Seele ist für die Hölle viel zu kostbar, dachte Pia und ihr Blick wechselte wieder zum selbstsicheren und konsequenten über. Pia suchte gerade nach der passenden Formulierung da sie Laura jetzt so wenig wie möglich belasten wollte, da beide Seiten wussten das sie Laura in der Hand hatten, als diese plötzlich weitersprach. „ Wieso taucht ihr nach all den Jahren wieder bei mir auf und droht mir meiner Familie alles was ich ihnen hatte ersparten wollen zu sagen. Gerade du“ fauchte Laura die letzten zwei Worte und sah Jenny direkt in die Augen, welche an der Tür zum Wohnzimmer und somit hinter Laura gelehnt stand. „ Und so was wollte meine Freundin sein. Gerade du weist was das für Konsequenzen hätte“ flüsterte Laura, da sich ihr langsam ein Klos in den Hals setzte und sie einfach nicht mehr lauter sprechen konnte. Jenny biss die Zähne aufeinander und vermeidete jeglichen Blickkontakt zu Laura, welche daraufhin die Fäuste erneut zusammen ballte und sich gerade hinstellten. Pia wollte sich gerade einmischen als sich Jenny überwinden konnte. „ Gerade deswegen, deine Familie hat mir so viel gegeben, hast du mal dran gedacht das deine Mutter vielleicht auch so eines Tages dahinter kommen würde und was dann mit ihr passiert. Es ist mir so etwas von egal wie du dich gerade fühlst, aber ob es dir passt oder nicht, DU wirst mit uns kommen“ drohte Jenny betont aber den Blick immer noch abgewandt. Laura wollte gerade kontern als Jenny ihr die Worte abschnitt. „ Und wenn du dich weigern solltest mit uns zu kommen, dann schwör ich dir das ich persönlich zu deiner Mutter gehen werde und ihr alles, aber in detail genau erzählen werde, Und ich meine wirklich alles“ drohte Jenny weiter und sah Laura fest in die Augen. Laura wurde steif und sie glaubte das sich der Boden unter ihren Füßen auflösen würde. Ob sie es glauben wollte oder nicht, Jenny meinte es ernst, bitter erbst sogar. Nach einem etwas längerem Moment hatte sich Laura wieder halbwegs gefangen und das eben gehörte verdaut, als ihr plötzlich noch etwas anderes Sorgen machte. Jenny würde sie doch nicht etwa auch noch ... . „ Wohin“ fragte sie schmerzhaft flüsternd, da sich der Klos in ihrem Hals immer mehr zusammenzog und senkte dabei den Blick. Jenny erging es aber nicht anders. Sie brachte kein Wort mehr heraus und kämpfte bei dem Gedanken was dieses eine Wort gleich in Laura auslösen würde mit den Tränen. Doch als sie den Blick auch noch abwendete, konnte Laura die Antwort förmlich in ihren Knochen spüren. Pia, die das ganze am beobachten war, wusste nicht um wen von den beiden sie sich gerade mehr Sorgen machen musste. Der Krebskranken Laura oder die sich selbst überlastende Jenny. Sie wusste das die zwei über etwas redeten was Jenny ihr offenbar verschwiegen hatte, aber für einen Rückzieher war es jetzt wirklich zu spät. Sie konnten nur noch nach vorne gehen. Also entschloss sie sich ohne zu zögern Jenny die Qual der Formulierung abzunehmen und es Laura direkt zu sagen. „ Zu einem Reitstall“. Nächtes Kap. "Erstes Treffen im Stau", folgt bald. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)