Sherston von Razie_SuSu (Reise ins Spiel) ================================================================================ Kapitel 6: ein tierisches Problem --------------------------------- Da der Wald voller Fallen war entschieden sie sich hintereinander zu gehen. „Und warum gehe ich noch einmal vorn?“, fragte Hitschais mit bedrückter Stimme. „Falls auf diesem Weg Fallen seien sollten wirst du sie finden.“ „Ja ja und wie soll ich die noch mal finden?“ „Ach ganz einfach in dem du sie auslöst!“, sagte Linori ganz ruhig. „Und warum läuft der Typ noch mal ganz hinten?“ Hitschais Stimme klang nun eigenartig ängstlich. „Man zum hundertsten mal er ist in dieser Mission die wichtigste Figur und du hast bei „Ching-Chang-Chong“ verloren, also läufst du vorne.“ Linoris Stimme klang genervt aber auch belustigt. „Ja okay aber warum lauf ich noch mal vorne?“ Jetzt platze Linori der Kragen: „Man weil du vorne läufst ganz einfach und solltest du diese Frage noch einmal stellen krabbelst du sie. Punkt. Ende der Durchsage!“ Hitschais war ein wenig zusammen gezuckt und Divain schwur ein leises Wimmer von ihr zu hören. Ein wenig Mitleid hatte sie ja schon aber es war einfach zu lustig ihre Freundin in dieser Situation zu sehen. Es ist sehr selten, dass Linori mal der Kragen platzt, aber wenn es passiert bekommt sogar Hitschais Angst und das will schon was heißen. Erst gegen Abend kamen sie im Dorf der Tiermenschen an. Hitschais war so erleichtert keine Falle gefunden zu haben, dass sie sich erst einmal setzen musste. Doch viel Zeit zum ausruhen blieb ihr nicht. In der ferne konnte man schon laute streitende Stimmen hören und zum ersten mal sah Airas ernst aus. „Also verdattert hat der mir besser gefallen!“, bemerkte Hitschais. Sie folgten den Geräuschen und kamen zu einer großen Halle. Auf der einen Seite standen die Tiermenschen und auf der anderen Seite die Harpyien. Airas sah sehr nervös aus, trotzdem schritt der selbstbewusst in die Mitte der Halle. „Ich bin gekommen um euer Problem zu lösen. Bitte tragt mir euer Problem vor und wir werden gemeinsam eine Lösung finden.“ Was er nicht erwartete hatte, die anderen aber schon, dass beide Seiten den Anfang machen wollten. Somit brach das Chaos wieder aus, nur dieses mal stritten sie darum wer anfangen sollte. „Toll von einem Streit mit wahrscheinlichem Grund, hat er einen Streit mit nichtigem Grund gemacht. Super!“, nuschelte Hitschais. Airas versuchte sie derweilen verzweifelt zur Ruhe zu bringen. Linori trat selbst bewusst in die Mitte und gab von dort aus Divain ein Zeichen, worauf hin sie einen kleinen Feuerball erzeugte, der mit einem lauten Knall die Halle zum Schweigen brachte. Airas war dem sehr dankbar doch bevor er sich wieder zu Wort meldete, begann schon Linori zu sprechen. „Also ich bestimme jetzt wer anfangen darf wer, ungefragt, etwas dagegen sagt fliegt raus und wird heute nicht seinen Senf dazu geben!“ Leichtes Geflüster ging rum. „Senf?“ Hitschais und Divain fiel auf das Airas Linori mit einem dankendem und bewunderndem lächeln ansah. „Also als erstes darf das kleine Harpyienmädchen mit den roten Haaren und geld-orangen Federn sprechen. Bitte komm hervor und nenn uns deinen Namen.“ „Man wie gut sie das macht“, flüsterte Hitschais zu Divain. „Tja sie ist eben ein Allround-Talent!“ Beide wussten, dass das heute noch ein sehr lustiger Tag werden kann. Das kleine Harpyienmädchen kam in die Mitte geflogen und stellte sich schüchtern vor. Direkt hinter ihr landete noch ein anderes Harpyienmädchen mit lila Haaren und grünen Federn. „Mein Name ist Kyja und das hier ist meine beste Freundin und Leibwächterin Tika. Wir liegen im Streit mit den Tiermenschen, weil sie uns, trotz Bündnis, jagen.“ „Von wegen. Ihr habt nichts in unserem Wald zu suchen. Ihr müsst eben vorsichtiger sein. Wir sein nun mal Jäger.“, mischte sich ein Stier ähnliches Wesen ein. „Du wurdest nicht gefragt!“, funkelte Linori ihn an. Dieser, leicht eingeschüchtert, verschwand wieder in seiner Gruppe. „Man Linori kann ganz schön gefährlich werden!“, sagten Hitschais und Divain leise. „Wir dürfen in eurem Wald auch jagen. So steht es im Bündnisvertrag.“, meldete sich nun das andere Mädchen, leicht angriffslustig. Durch diese Aussage angegriffen begann nun wieder wildes Gestreite. „Man das wird heute wohl nichts mehr“, bemerkte Hitschais mit einem lächeln. Zwar war diese Aussage nicht böse gemeint aber sie entmutigte Airas schon. Als Linori das auffiel flüsterte sie zu Airas: „Komm schon du kennst nun das Problem und hast bestimmt auch schon eine Lösung. Es wird schon klappen. Ich glaub daran. Und nun beende diesen sinnlosen Streit.“ Sie schubste ihn in die Mitte und alle starrten daraufhin Airas an. Dieser sah in die wütenden Augen der anderen, drehte sich noch einmal zu Linori um und sah in ihr lächeln. Er atmete tief ein und begann ruhig und überlegt zu sprechen. „Also so wie ich das verstehe, dürfen beide Seiten durch das Bündnis in dem Wald jagen, richtig?“ Stummes nicken. „Aber die Tiermenschen jagen, wenn vielleicht auch ausversehen, manchmal die Harpyien.“ „Ausversehen, das ich nicht lache.“ „Ruhe bitte!“, sprach Airas ruhig und selbstbewusst. „Also zur Lösung dieses Problems gäbe es zwei Möglichkeiten: 1. wir teilen den Wald und jeder bleibt in seinem Jagdgebiet oder 2. ihr lernt mit einander zu jagen, so kommt ihr euch nicht in die Quere. Und außerdem vergesst nicht wir waren früher alle gleich, wir haben uns nur unterschiedlich entwickelt. Tief in euerm Inner spürt ihr, dass ihr zum gleichen Volk gehört.“ Ein grummeln ging um und Airas befürchtete schon das schlimmste. Das kleine Harpyienmädchen trat vor und lächelte: „Es wäre mir ein Ehre mit den Tiermenschen zusammen zujagen und schließlich gehören wir zum gleichen Ursprung. Ich Kyja, die Prinzessin der Harpyien, spreche im Namen aller Harpyien wenn ich sage: lasst uns das Friedensbündnis erneuern.“ Ein lange Zeit sagte niemand etwas. Das Stier ähnliche Wesen trat bedrohlich vor, was Tika alarmiert vor Kyja zu springen, und reichte Kyja aber dann lächelnd die Hand. „Ihr habt recht wir gehören trotzdem zum selben Volk. Ich bewundere euren Mut kleine Prinzessin. Mit so einem ehrenhaftem Wesen lebe und jage ich gerne zusammen.“ Ein riesen Applaus lies Airas erleichtert ausatmen. „War ja klar das er noch irgendetwas „weißes“ sagen musste!“, bemerkte Hitschais und sah zur lächelnden Divain, die auch aufgeregt klatschte. „Ja da hast du recht und wir können sagen: zum Glück, denn wenn du den Auftrag gehabt hättest, wäre das hier jetzt ein Leicheschauhaus!“ „Toll, danke für das Vertrauen!“, sagte Hitschais niedergeschlagen. „Jab in dem Punkt vertraue ich dir voll und ganz!“, sagte sie nur weiter lächelnd. Das kleine Harpyienmädchen ging zu Airas und bedankte sich für die Hilfe. „Ich danke ihnen von ganzem herzen Bruder Airas, dass sie uns die Augen geöffnet haben. Wie können wir uns nur erkenntlich zeigen?“ Airas antwortete lächelnd: „In dem ihr in Frieden zusammen lebt. Das würde mich sehr glücklich machen.“ Er streichelte ihr lächelnd durch die Haare. Linori wurde bei diesem gefühlvollem lächeln leicht rot und stotterte einwenig als Airas sich zu ihr drehte. „Äh… siehst du… ich wusste das du es schaffst.“ „Danke für dein vertrauen. Hättest du mir nicht Mut gemacht hätte ich es wohl nicht geschafft!“, antwortete Airas immer noch lächelnd. Dadurch wurde Linori nur noch röter und ging zu ihren Freundinnen. „Na verliebt in unser Mönchen?“, stachelte hitschais sie an, was sie auch schon im nächsten Moment bereute, denn ohne mit der Wimper zu zucken schlug Linori mit der faust zu und Hitschais lag am Boden. Mit hoch rotem Kopf, sich an den Wangen haltend und ohne Hitschais auch nur eines Blickes zu würdigen ging Linori raus. Divain piekste in der Zeit das mitleidige Häufchen von Hitschais, das am Boden lag und bei jeder Berührung leicht zuckte. „Tja das hättest du besser nicht sagen sollen, du weißt doch wie sie auf so etwas reagiert. Hallo? Lebst du noch?“ „Ja ja, ich habe nur im Moment so ein komisches Gefühl in der Wange!“ Airas viel dieses Häufchen auf und heilte schnell ihre Wange. „das war ein sehr kraftvoller schlag. Du solltest dich vor den Tiermenschen in acht nehmen. Oder wer war das?“, frage er besorgt. „Ja das war so eine Art Tiermensch!“, antwortete Hitschais nur knapp. Auf dem Rückweg war schon wieder alles vergessen, auch wenn Hitschais immer noch innerlich grummelte. In der Zwischenzeit feierten die Tiermenschen und die Harpyien ein großes Fest. Etwas weiter entfernt, saß Kyja auf einem Baum und beobachtete das Fest. „Ich wusste das du hier bist. Wieso kommst du nicht mit zum Fest?“, fragte Tika besorgt als sie sich neben Kyja auf den Baum setzte. „Du weißt doch solche feste sind nichts für mich! … Ich danke dir, dass du heute mit in die Mitte gekommen bist, als ich das Problem erläutern sollte. Ich weiß nicht ob ich mich alleine getraut hätte.“ Tika nahm sie in den Arm und Kyja legte ihren Kopf auf ihre Schulter. „Hey ist doch klar. Ich hab dir doch versprochen dich nie mehr allein zu lassen und wenn du nicht mit auf das Fest kommen willst bleibe ich eben hier bei dir.“ Bei diesen Worten drückte sie Kyja noch fester an sich, was Kyja ein wenig verwirrte und sie rot werden lies. Tika streichelte Kyja liebevoll durch die Haare und diese genoss es mit geschlossenen Augen. „Ich werde dich niemals alleine lassen und immer auf dich aufpassen so lange ich lebe!“ „Ich weiß!“, nuschelte Kyja nur. Nach einer Weile lösten sie sich aus der Umarmung und starrten sich tief in die Augen. Kyja schloss ihre Augen und gab somit Tika ihr Einverständnis. Vorsichtig trafen sich ihre Lippen und machten nicht den Anschein sich bald wieder zu lösen. Eine Ewigkeit später waren beide auf dem Fest und tanzten glücklich ums Feuer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)