Über Stil von Morwen ((Smoker x Ace)) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Über Stil Für Rei - weil dieses Pairing definitiv mehr Geschichten braucht. ;) Ich hoffe, ich kann deine zweifellos sehr hohen Ansprüche erfüllen. ^^ "Hey Wirt, noch ein Bier!" Gelächter und Rufe erfüllten den Schankraum. Die Männer grölten Lieder, die von einer Qualität waren, dass sie Milch hätten sauer werden lassen können, erzählten sich gegenseitig von ihren gefährlichsten Abenteuern und rissen unanständige Witze - und woben damit die übliche Geräuschkulisse, die man bei einer fröhlich feiernden Piratenbande im Vollrausch vorfand. Der Wirt hatte alle Hände voll damit zu tun, die Piraten mit ausreichend Bier zu versorgen. Insgeheim rechnete er sich schon den Gewinn aus und überlegte, ob es zusammen mit seinen bisherigen Ersparnissen für eine kleine Farm auf dem Land reichen würde, auf der er sich zur Ruhe setzen und Schafe züchten konnte. Er kam bis zur Farm und fing dann an zu grübeln, wie viele Schafe er wohl von dem restlichen Geld kaufen konnte, doch gerade, als die Piraten genug Bier für zwölfeinhalb Schafe versoffen hatten, flog auf einmal die Tür auf und eine Gruppe Bewaffneter stürmte in den Raum. Eine junge Frau mit entschlossenem Gesichtsausdruck und einem scharf aussehenden Schwert in der Hand trat vor. "Dieses Haus ist von Marinesoldaten umstellt!", verkündete sie. "Ein Fluchtversuch ist zwecklos! Lasst sofort die Waffen fallen und ergebt euch, dann geschieht euch nichts!" Sie überlegte kurz. "Und, äh... keiner rührt sich!", fügte sie verlegen hinzu. Die Männer im Schankraum starrten die Gestalten, die eben hineingestürmt waren, regungslos an. Bei manchen war vor Schreck sogar der Bierkrug auf halbem Wege zum Ziel verharrt. Ein Seufzen erklang aus der Schar der Bewaffneten, dann ertönte eine zweite Stimme. "Okay, gut gemacht, Tashigi. Wenn ich jetzt übernehmen dürfte..." Ein Mann bahnte sich einen Weg durch die Marinesoldaten und trat neben die junge Frau. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass er keinen Spaß verstand und Witzen generell nicht viel abgewinnen konnte. Die stahlgrauen Augen musterten die Piraten gleichgültig. "Nun gut, Jungs, ihr habt meinen Leutnant gehört", brummte Smoker. "Dies hier ist eine Razzia und ihr seid alle verhaftet. Man wird euch zum nächstgelegenen Marinequartier bringen, wo ihr verhört werdet und wenn ihr Glück habt, kommt ihr heil davon. Es sei denn, ihr seid wirklich Piraten - aber wenn ihr diesen Tag hinter euch habt, wollt ihr bestimmt keine mehr sein, das verspreche ich euch." Er verschränkte die Arme vor der Brust und lief vor den Piraten auf und ab, die es immer noch nicht gewagt hatten, sich zu rühren. "Denkt nicht daran, Dummheiten zu machen, und lasst ja eure Hände von den Waffen - ja, du da drüben am Tresen, damit meine ich auch dich! Falls es dennoch einer von euch tut, knöpfe ich ihn mir höchstpersönlich vor und ich glaube nicht, dass ihr das wirklich wollt, denn ich kann sehr gemein werden, besonders dann, wenn ich schlechte Laune habe - was eigentlich immer der Fall ist, wenn ich so einen traurigen Haufen wie euch sehe. Also lasst uns alle friedlich sein, dann erlaube ich euch vielleicht sogar, erst noch euer Bier auszutrinken, bevor ihr mitkommt. Haben das alle verstanden? Ja? Hervorragend." Smoker blieb stehen und wandte sich dann an Leutnant Tashigi. "Ich glaube, dies ist ein guter Moment, um sie festzunehmen, solange sie noch versuchen herauszufinden, was dieser Tag für Konsequenzen für sie haben könnte. Verhafte sie, bevor sie merken, dass sie keine Bier mehr bekommen und falls es doch Probleme geben sollte, sag mir Bescheid." Tashigi nickte und verteilte dann entsprechende Anweisungen an die Marinesoldaten. Als Smoker den Schankraum verließ, musste er keinen Blick über die Schulter werfen um zu wissen, dass sich keiner der Piraten zur Wehr setzte. ~*~ Außerhalb des Gasthauses gab Smoker ein verächtliches Schnauben von sich. Das war keine richtige Piratenbande gewesen, sondern nur ein Haufen Möchtegernfreibeuter. Richtige Piraten hätten zuerst in einem fröhlichen Tonfall gesagt... "Oh, hallo Smoker! Schön, dich wieder zu sehen! Setz dich doch an unseren Tisch, damit wir ein wenig über die alten Zeiten plaudern können. Ach ja, willst du vielleicht ein Bier...?" Richtige Piraten ließen sich ihren Schrecken über das plötzliche Auftauchen der Marine nicht anmerken. Sie konnten mit einer solchen Situation umgehen, indem sie mit den Marinesoldaten so lange höfliche Worte austauschten, bis diese so verwirrt waren, dass sie glaubten, sich in der Hausnummer geirrt zu haben, und mit einer Entschuldigung und einem beschämten Gesichtsausdruck verschwanden. Irgendwann merkten sie natürlich, dass es doch die richtige Hausnummer gewesen war, doch dann war von den Piraten längst keine Spur mehr... Aber dieser Haufen eben... er hatte einfach keinen Stil gehabt. Smoker seufzte. Es gab nicht viele Piraten, die welchen hatten, und die meisten davon waren selbst ihm immer wieder durch die Lappen gegangen. Sie waren gewitzt und charmant, machten jedoch oft den Eindruck, als besäßen sie den Intellekt einer Kloschüssel. Aber wenn man so wie Smoker sehr aufmerksam war, gelang einem ab und zu ein Blick hinter diese Fassade - und man fand einen wachsamen Verstand, der aufmerksam beobachtete, sich seine Worte sehr sorgfältig zurecht legte und im Gespräch meistens die Oberhand behielt (was immer dann der Fall war, wenn der bedauernswerte Gesprächspartner dachte, dass er die Oberhand besaß). Jedenfalls war das bei den meisten Piraten der Fall. Doch es gab Ausnahmen, die entweder eine besonders stabile Fassade hatten - oder gar keine. Falkenauge zum Beispiel würde er ohne Zögern in die erste Kategorie stecken, ebenso die meisten anderen der Sieben Samurai. Whitebeard konnte er, wenn er den Gerüchten um seine Person Glauben schenken konnte, ebenfalls in diese Gruppe einordnen, genau wie seinen Vizekapitän Puma D. Ace, den Mann mit dem undurchschaubarsten Grinsen, dem Smoker je begegnet war. Es gab noch andere wie sie, und sie bildeten die Elite auf den Meeren, die besten Piraten, die es gab - und den Schrecken der Marine. In der zweiten Kategorie hingegen gab es nur zwei Menschen... Einen von ihnen, der einst Piratenkönig genannt worden war, hatte man schon vor vielen Jahren hingerichtet. Und der andere war ein Bengel, der eben diesen Titel für sich holen wollte. Alle beide besaßen zwei unter Piraten sehr seltene Eigenschaften: eine entwaffnende Ehrlichkeit und eine Zielstrebigkeit, die ihresgleichen suchte. Und vielleicht waren sie gerade deshalb die Besten... "Kapitän Smoker?" Smoker blieb stehen, als er seinen Namen hörte, und drehte sich um. Ein junger Marinesoldat näherte sich ihm. Als er Smoker endlich atemlos erreichte, salutierte er hastig, bevor er zu sprechen begann. "Ich habe eine Nachricht von Leutnant Tashigi, Sir!" "Was gibt es?", fragte Smoker. "Alles läuft glatt, Sir, es gibt kaum Probleme bei den Festnahmen..." "So?" Smoker runzelte die Stirn. "Und wieso bist du dann hier?" "Nun ja...", begann der junge Mann und starrte auf seine Schuhspitzen. "Es gibt da einen Piraten, der sich nicht verhaften lassen möchte, Sir. Er besteht darauf, erst sein Bier auszutrinken, und dann möchte er gerne schlafen. Ich glaube, er drückte sich folgendermaßen aus: ,Hört mal, Leute, ich habe eine lange Reise hinter mir und ihr könnt euch sicher vorstellen, wie erschöpft ich bin. Ich habe ja gar nichts gegen die Festnahme, ganz im Gegenteil, ich bin fest davon überzeugt, dass es ein Schritt in die richtige Richtung ist, aber ich bin jetzt wirklich sehr müde und wäre euch überaus dankbar, wenn wir das Gespräch auf morgen verlegen könnten.'" Smoker starrte den Marinesoldaten an, bis der sich unter dem durchdringenden Blick fast zu winden begann. "Hat er noch etwas gesagt?", fragte Smoker schließlich. "Dass er von Ihrer Ansprache sehr beeindruckt war, Sir." Der unruhige Blick des jungen Mannes, der alles außer Smoker streifte, und das nervöse Rumgefummel an seiner Uniform sprachen Bände. "Und was noch?", erkundigte sich Smoker geduldig. Er brauchte alle Selbstbeherrschung, um ruhig zu bleiben und die Informationen behutsam aus dem Jungen herauszukitzeln, obwohl er ihn am liebsten am Kragen gepackt und kräftig geschüttelt hätte. Aber dieser Bursche hier schien noch nicht lange dabei zu sein und musste erst noch lernen, wie er sich seinem Vorgesetzten gegenüber auszudrücken hatte, nämlich klar und ohne Umschweife, und nicht so, dass man ihm die Fakten förmlich aus der Nase ziehen musste. "Äh... und dass er Ihren Hintern toll findet, Sir." Der junge Mann schluckte heftig, nachdem er das gesagt hatte, und duckte sich in Erwartung der nun sicher folgenden Schläge. Doch nichts passierte. Verwirrt sah der Marinesoldat auf. Smokers Gesicht war unbewegt, und beinahe gleichgültig musterte er den jungen Mann. "Ich verstehe. War das alles?" Die Verwirrung löste sich auf und machte Erleichterung darüber Platz, dass er die Botschaft ohne körperliche Schäden hatte überbringen können. "Ja, Sir." "Gut." Smoker nickte. "Dann geh zurück zu Tashigi und sag ihr, dass ich mich gleich persönlich um dieses... Problem kümmern werde." "Ja, Sir!" Der Junge salutierte, dann verschwand er wieder im Gewirr der Gassen. Smoker stand regungslos da. Er hatte da eine Ahnung, nein, er wusste, um welchen Piraten es sich handelte. Es gab nur einen Mann, der dermaßen unverschämte Bemerkungen von sich geben konnte und es trotzdem immer irgendwie schaffte, sie zu überleben. Dass er ihm ausgerechnet hier wieder begegnen würde... Aber Piraten waren wie Mückenstiche; sie tauchten stets an Orten auf, an denen man sie nie erwarten würde - und alles andere als gebrauchen konnte. Grimmig ballte er die Hände zu Fäusten und Rauch begann von ihnen aufzusteigen. Oh ja, er würde sich um die Sache kümmern, und zwar auf seine Art, und das bedeutete, dass der Bengel keine Gnade erwarten durfte. Entschlossen setzte er sich in Bewegung und stapfte zurück zum Gasthaus. Fortsetzung folgt... Kapitel 2: ----------- Die Tür zum Schankraum öffnete sich und Ace sah auf. Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Oh, hallo Smoker! Hab dich schon vermisst“, meinte er fröhlich und ignorierte geflissentlich die schlechtgelaunten Blicke der Marinesoldaten, die ihn umzingelt hatten und sich wahrscheinlich gerade fragten, wieso sie sich von einem Halbwüchsigen verarschen lassen mussten. Tashigi hatte ihren Vorgesetzten vor dem Gasthaus mit einem reichlich verzweifelten Gesichtsausdruck empfangen. Sie schien nur allzu froh zu sein, dass er die Sache für sie übernahm. Smoker schloss die Tür hinter sich, warf seinen Leuten einen kurzen Blick zu und gab ihnen dann mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass sie ihre Gewehre sinken lassen und zurücktreten konnten. Gegen Teufelskräfte konnten sie damit eh nicht viel ausrichten. Dann setzte er sich Ace gegenüber an den Tisch. Einen Augenblick lang musterten sie sich stumm, wie zwei Raubtiere, die überlegten, wie sie sich am besten an die Gurgel gehen konnten. Schließlich wagte Smoker den ersten Schritt. „Okay, hör zu“, sagte er, ohne Ace aus den Augen zu lassen. „Ich weiß, wer du bist, und für wen du arbeitest und ich weiß auch, dass ein anstrengender Tag hinter mir liegt und irgendwo eine heiße Tasse Kaffee auf mich wartet, also machen wir das Ganze so kurz wie möglich.“ Ace nickte, was Smoker mit einem grimmigen Lächeln quittierte. In diesem Punkt waren sie sich schon mal einig. „Du hast aus Versehen an einer Razzia teilgenommen, obwohl du eigentlich nur in gemütlicher Runde ein Bier trinken wolltest“, fuhr Smoker fort. „Aber da ich sehr gewissenhaft bin, möchte ich dich natürlich ebenfalls verhaften, was ja auch nur zu gerecht gegenüber den anderen Piraten wäre, findest du nicht?“ Wieder nickte Ace, sagte jedoch immer noch nichts. Stattdessen erschien wieder dieses Grinsen auf seinem Gesicht, das Smoker zu hassen gelernt hatte, weil es nichts und alles bedeuten konnte... Smoker seufzte. „Wenn ich dich jetzt höflich bitten würde, dir Handschellen anlegen und dich zum Marinequartier bringen zu lassen... Ich nehme an, dass du nicht mit ‚ja’ antworten würdest, oder?“ Ace’ Grinsen wurde breiter. „Du hast es erfasst“, sagte er und nippte an seinem Bierkrug. Smoker lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor dem Oberkörper. „Ich fürchte, so kommen wir nicht weiter“, brummte er. „Das glaube ich auch“, erwiderte der junge Pirat. Es klang beinahe mitfühlend. Dann hellte sich sein Gesicht auf. „Aber du könntest mich laufen lassen, nicht wahr? Dann kannst du in Ruhe Kaffee trinken und ich trinke mein Bier aus und alle Beteiligten sind zufrieden.“ Er grinste und Smoker erinnerte sich an ihr letztes Treffen, bei dem Ace genau die gleiche Bemerkung von sich gegeben hatte, und bei dem er auch genauso gegrinst hatte, wie er es jetzt tat... ‚Meine Güte’, dachte Smoker. ‚Wie oft haben wir dieses Spiel eigentlich schon gespielt...?’ Er wusste es nicht mehr, irgendwann hatte er einfach aufgehört zu zählen... Aber er wusste, was er jetzt auf diesen Vorschlag entgegnen musste, denn er sagte es jedes Mal. „Hör mal, ich bin Marinekapitän. Ich kann dich nicht laufen lassen!“ Ace seufzte. „Kann ich dich vielleicht mit irgendwas bestechen, damit du mich in Ruhe lässt?“ Smokers Gesicht verfinsterte sich. Der junge Pirat zuckte mir den Schultern, dann nahm er wieder einen Schluck aus seinem Krug. „War ja nur ’ne Frage...“, murmelte er. Sie starrten sich einen Augenblick lang schweigend an. „Du könntest aufhören, Pirat zu sein“, schlug Smoker schließlich vor. Ace hob zweifelnd eine Augenbraue. „Könntest du denn jemals aufhören, Piraten zu jagen?“, entgegnete er. Smoker dachte nach und schüttelte dann den Kopf. „Nein.“ „Na also“, meinte Ace mit einem zufriedenen Lächeln. „Damit wäre deine Frage wohl beantwortet.“ Vergeblich versuchte Smoker, den jungen Mann mit seinem Blick zu erdolchen. „Hör mal, ich habe wirklich nicht den ganzen Tag lang Zeit“, brummte er schließlich. „Können wir uns nicht einfach irgendwie einigen?“ „Oh, gerne“, erwiderte Ace fröhlich. „Wenn dir eine Lösung einfällt, die keine negativen Auswirkungen auf meine Gesundheit hat – ich bin ganz Ohr.“ „Was hältst du von lebenslanger Haft?“ „Ich glaube, ich kann bessere Dinge mit meinem Leben anfangen, als täglich Striche in eine Wand zu ritzen und mir die Zeit damit zu vertreiben, die Ameisen unter meinem Bett zu zählen.“ Bei dieser Bemerkung hätte Smoker beinahe gegrinst. „Interessant... Und die wären?“ „Keine Ahnung...“ Ace stützte nachdenklich das Kinn in die Hand. „Aufträge für Whitebeard erledigen, in der Welt herumreisen, Abenteuer erleben, gemütlich in einer Hängematte liegen und schlafen oder mir ab und zu eine Flasche guten Rum genehmigen...“ Er hielt inne und ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Nicht zu vergessen, mit dir zu-“ „-streiten?“, unterbrach ihn Smoker und gab ein genervtes Schnauben von sich. „Oder unterhaltsame Katz-und-Maus-Spielchen zu spielen?“ „Zum Beispiel, ja...“ Ace’ Grinsen wurde breiter. „Das Leben bietet wirklich eine Menge Möglichkeiten, sich nicht zu langweilen, weißt du...?“ „Ich verstehe...“, entgegnete Smoker. Und verdammt, das tat er tatsächlich. Hätte der Bengel nicht einfach einen Tag später in dieses Gasthaus kommen können, um ein Bier zu trinken? Dann hätte er sich eine ganze Menge Ärger erspart... „Okay, so kommen wir wirklich nicht weiter“, sagte er nach einer Weile, dann wandte er sich an die umstehenden Marinesoldaten. „Lasst uns bitte allein.“ Sie sahen ihn verwirrt an. „Sir?“ „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich gerade einen Befehl gegeben habe“, sagte Smoker. Seine Stimme war auf tödliche Art und Weise ruhig, und genau das war es, was die Männer hektisch seiner Aufforderung nachkommen ließ. Einen Augenblick später waren er und Ace allein im Schankraum. Der junge Pirat hob anerkennend eine Augenbraue. „Du hast sie wirklich gut erzogen“, meinte er mit leichtem Spott. Smoker kramte eine Zigarre hervor. „Die Sache mit den subtilen Andeutungen müssen sie noch lernen, aber ansonsten bin ich ganz zufrieden mit meinen Leuten“, brummte er. Er suchte in seiner Jackentasche nach einem Feuerzeug, hielt aber inne, als er Ace’ Grinsen sah. Seufzend hielt er ihm die Zigarre hin, und der junge Mann entzündete sie mit seinem Zeigefinger, dessen Fingerkuppe sich in eine tänzelnde Flamme verwandelt hatte. Smoker lehnte sich wieder zurück. „Erwarte jetzt nicht, dass ich mich bei dir bedanke“, sagte er. „Oh, keine Sorge“, entgegnete Ace fröhlich. Für einen Moment herrschte ein Schweigen zwischen ihnen, das man fast entspannt nennen konnte. Smoker rauchte seine Zigarre, während Ace sein Bier mit einem Geräusch schlürfte, bei dem sich bei dem Marinekapitän die Nackenhaare aufrichteten. Schließlich richtete Smoker seine Aufmerksamkeit wieder auf den jungen Piraten. „Du bringst mich gerade in ganz schöne Schwierigkeiten, ist dir das klar?“ „Wäre ja nicht das erste Mal...“, meinte Ace. Smokers Gesicht verfinsterte sich. „Nein“, sagte er. „Aber du hättest es verhindern können. Ich habe dir doch gesagt, wo wir als nächstes hinfahren, oder?“ Ace zuckte mit den Schultern. „Hab’s vergessen.“ „Idiot...!“, knurrte Smoker. „Langsam fangen meine Vorgesetzten an sich zu wundern, wieso ich es nie schaffe, dich zu bekommen, obwohl du mir ständig über den Weg läufst. Bald glauben sie nicht mehr an einen Zufall, und dann wird es wirklich kompliziert!“ „Sag ihnen doch einfach die Wahrheit“, meinte Ace. „Die Wahrheit?“ Smoker schnaubte. „Welche Wahrheit?“ „Oh, du weißt, was ich meine...“ Der junge Pirat hielt inne, als er Smokers Gesichtsausdruck sah, und grinste. „Lass mich raten – du überlegst gerade, welche der vielen Todesarten, die dir gerade durch den Kopf gehen, die schmerzhafteste ist, habe ich Recht?“ „Nein, ich versuche, mich zu beherrschen, um nicht aufzuspringen und dir eine runterzuhauen“, entgegnete Smoker eisig. „Ich glaube nicht, dass uns das weiterbringen würde“, sagte Ace in einem vorwurfsvollen Ton. „Da wäre ich mir nicht so sicher“, knurrte Smoker. „Schön zu wissen, dass wir uns mal wieder einig sind.“ Ace grinste. „Könntest du mich jetzt bitte endlich küssen?“ Fortsetzung folgt... Kapitel 3: ----------- Das Gasthaus stand in Flammen. Einige Minuten zuvor hatte es eine Reihe von Explosionen gegeben und der am Boden zerstörte Wirt vermutete, dass es sich dabei um den Schrank mit den hochprozentigen Getränken gehandelt haben musste – eine Annahme, mit der er nicht unbedingt falsch lag. Das Feuer verschlang Türen und Fensterläden in Sekundenschnelle und bald loderten die Flammen hell zum abendlichen Himmel empor. Kurz darauf hörte man ein Knacken und Knirschen, was ein sicheres Zeichen dafür war, dass das Feuer die oberen Etagen erreicht hatte und der Dachstuhl unter dem heftigen Ansturm der Flammen kapitulierte. Es war einfach unmöglich, dass jemand eine solche Flammenhölle überlebte. ~*~ „Bitte, was?!“ Smoker hätte vor Überraschung fast seine Zigarre verschluckt. „Oh, ich glaube, du hast mich gut verstanden...“, meinte der junge Pirat lächelnd. Natürlich hatte Smoker ihn verstanden – und genau das war das Problem. „Was bringt dich auf die hirnverbrannte Idee, ich könnte dieser Aufforderung nachkommen?“, entgegnete er aufgebracht. Ace zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht“, sagte er. „Vielleicht die Tatsache, dass ich noch am Leben bin...?“ ~*~ Tashigi stand vor dem brennenden Gasthaus und sah zu, wie immer größere Teile des Gebäudes den Flammen zum Opfer fielen. Das Feuer hatte sich rasend schnell ausgebreitet, so dass jeder Löschversuch schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt war. Das einzige, was sie hatte tun können, war, das Gebiet weiträumig absperren und die Gebäude in der näheren Umgebung evakuieren zu lassen. Zum Glück grenzte kein Haus direkt an das brennende Gebäude, da das Gasthaus ein einzeln stehender Bau war. Doch die Brise, die an diesem Abend vom Meer hinaufwehte, war kräftig, und es bestand immer noch die Gefahr, dass das Feuer durch Funkenflug auch auf die umstehenden Häuser übergriff. Deshalb bildeten die Marinesoldaten eine Eimerkette zum nächstgelegenen Brunnen und blieben wachsam, um jeden möglichen weiteren Brand sofort löschen zu können. Tashigi hoffte, dass diese Vorsichtsmaßnahme eine Ausbreitung des Feuers verhindern würde. Im Augenblick jedoch beschäftigten sie noch ganz andere Sorgen... Seitdem das Feuer ausgebrochen war, hatte niemand das Gebäude verlassen. Die junge Frau wusste, dass die Teufelskräfte ihres Vorgesetzten ihn vor dem Feuer schützen würden, dennoch hatte sie bisher noch kein Lebenszeichen von ihm gesehen. Und das machte selbst ihr langsam Sorgen... ~*~ Smoker zog die Augenbrauen hoch. „Wie meinst du das?“ „Ganz einfach...“ Ace lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Du jagst mich schon seit wie langer Zeit...?“ Smoker zuckte mit den Schultern. Ace nickte. „Du hast Recht – eigentlich spielt das keine Rolle...“ Er dachte kurz nach. „Und in all dieser Zeit hattest du mehr Möglichkeiten, mich festzunehmen, als ich an zwei Händen abzählen kann. Doch du hast es nie getan, stattdessen hast du mir sogar von deinen zukünftigen Reiseplänen erzählt... Warum?“ Der junge Mann lehnte sich vor; der Blick seiner dunklen Augen schien bis auf den Grund von Smokers Seele zu reichen... „Warum beschützt du mich...?“ ~*~ Die Stunden vergingen. Kurz nach Mitternacht stürzte das Wirtshaus in sich zusammen und der Feuersturm verlor langsam an Wildheit. Lediglich die Westwand des Gebäudes, die Richtung Meer gerichtet war, trotzte als einziges den Flammen, während der Rest des Gasthauses zu einem glühenden Schutthaufen zusammensank, aus dem hier und da noch einzelne Flammen züngelten. Im Osten ging bereits wieder die Sonne auf, aber trotz der langen, anstrengenden Nacht war Tashigi nicht müde. Ganz im Gegenteil, sie fühlte sich merkwürdig wach, als sie sich langsam den Resten des Gebäudes näherte. Die Hitze, die von dem Schutthaufen ausging, war noch immer enorm, deshalb hielt sie einen gebührenden Abstand, während sie langsam um das ehemalige Gasthaus herumging und aufmerksam nach irgendeinem Zeichen ihres Vorgesetzten suchte... ~*~ Smoker starrte Ace an. Dieses Gespräch ging eindeutig in die falsche Richtung... „Was liegt dir so an mir, dass du mich immer wieder laufen lässt?“, fragte Ace leise. Smoker antwortete nicht. Wie auch, wenn er es selbst nicht wusste...? Vielleicht sollte er doch lieber endlich seinen Seesteinstab ziehen, ihn dem Bengel an die Brust setzen und ihn verhaften. Oder er sollte aufstehen und gehen, und diese ganze Sache einfach vergessen. Das wäre zwar dumm und würde unschöne Konsequenzen in Bezug auf seine Karriere haben, wäre aber wenigstens stilvoll. Doch auf jeden Fall sollte er nicht regungslos hier sitzen bleiben, während Ace langsam aufstand und hinter ihn trat. Und er sollte ganz bestimmt nicht die sanften Berührungen genießen, als der andere sacht mit den Fingern erst über seine Schultern und seine Seiten strich, bevor er sich an seinen Rücken schmiegte und die Arme um ihn schlang... „Du begehst einen Fehler“, flüsterte Smoker. „Wenn ja, dann bereue ich ihn nicht...“, hörte er die leise Stimme von Ace an seinem Ohr. Smoker schloss die Augen, als warme Lippen seinen Nacken küssten. „Wenn ich dich das nächste Mal wieder sehe, verhafte ich dich, Puma D. Ace!“ „Oh, ich bitte dich...!“ Ace lachte leise. „Das sagst du doch jedes Mal...“ Smoker wollte etwas erwidern, als sich plötzlich die Lippen des anderen auf die seinen legten und ihn zum Schweigen brachten. Und ja, es war ganz sicher ein Fehler, den Kuss zu erwidern. Aber darüber konnte er ja auch noch später nachdenken. ~*~ Als Tashigi die Reste des Gasthauses fast umrandet hatte, hörte sie plötzlich ein herzhaftes Fluchen. Erstaunt sah sie sich um, doch in ihrer unmittelbaren Umgebung befand sich niemand, von dem die Worte hätte stammen können. Davon abgesehen schienen sie genau aus dem Trümmerhaufen zu kommen. Erleichterung durchströmte Tashigi. Es gab nur eine Person, die eine so erstaunliche Kreativität an den Tag legte, wenn es um Schimpfwörter ging... „Kapitän Smoker?“, rief sie aufgeregt. „Sir, sind sie das?“ Der Fluchende hielt einen Moment lang inne, bevor er seine Stimme erneut erhob. „Tashigi?“ „Ja, Sir, zur Stelle!“ Die junge Frau salutierte vor dem Schutthaufen. „Ich hoffe, du hast diesen vermaledeiten Bengel gefasst!“ „Äh...“ Dass das die falsche Antwort war, wurde Tashigi einen Moment später klar, als die Trümmer an einer Stelle plötzlich in Bewegung gerieten und ihr völlig verdreckter, aber unverletzter Kommandant sich aus dem Schutthaufen arbeitete. Gehüllt in einen Mantel aus Rauch, der ihn vor der Hitze der Trümmer schützte, kletterte Smoker von dem Schutthaufen herunter und ging auf seinen Leutnant zu. Seine Augen versprachen jedem Tod und Verderben, der es wagte, ihm eine falsche Antwort zu geben, doch gegen diesen Blick war Tashigi mittlerweile immun. Weniger immun war sie jedoch gegen die donnernde Stimme ihres Vorgesetzten, die sie zusammenzucken ließ. „Also, was ist nun mit Puma D. Ace?“ „Ich... ich weiß es nicht...“, erwiderte sie betreten. Smoker starrte sie an. „Was soll das heißen, du weißt es nicht? Sag bloß nicht, du hast ihn-“ „Doch, Sir.“ Tashigi nickte ohne dabei aufzusehen und wünschte sich in diesem Moment sehr weit fort... „Anscheinend schon...“ „Verdammt noch mal – TASHIGI! Kann man sich denn nicht wenigstens einmal auf dich verlassen?“ „Aber-“ begann die junge Frau, doch Smoker ließ sie nicht zu Wort kommen. „Trommle sofort unsere Leute zusammen! Wir ziehen ab!“ „Aber... aber was ist denn nun mit Puma D. Ace?“, fragte Tashigi, während sie sich bemühte, mit ihrem Vorgesetzten Schritt zu halten. Smoker blieb so plötzlich stehen, dass die junge Frau fast gegen ihn geprallt wäre, und wandte sich zu ihr um. „Wenn du ihn nicht geschnappt hast, wird er wohl entkommen sein. Ich jedenfalls habe ihn nicht mehr gesehen, nachdem das Feuer die oberen Etagen erreicht hat. Das ist verdammt ärgerlich, aber die Chancen, ihn jetzt noch einzuholen, sind verschwindend gering. Außerdem müssen wir uns noch um diese verweichlichten Piraten kümmern, und allein das bedeutet Schriftkram für die nächsten drei Jahrzehnte! Vergiss Whitebeards Vizekapitän, den können wir uns noch ein anderes Mal vorknöpfen!“ „Äh...“ Ein wenig verwirrt von der plötzlichen Geschäftigkeit ihres Kommandanten blieb Tashigi stehen. Irgendetwas stimmte nicht an der ganzen Sache... Zum Beispiel die Tatsache, dass sie das Gasthaus hatte beobachten lassen, so dass es hätte auffallen müssen, wenn jemand das brennende Gebäude verlassen hätte... „Jetzt beweg endlich deinen Hintern, Tashigi!“ Sie mussten Ace einfach übersehen haben... Immerhin zeichnete sich der Bursche durch erstaunliche Cleverness aus. Und Smoker würde schließlich niemals einen Piraten laufen lassen! „Ja, Sir!“, rief Tashigi, bevor sie ihrem Kommandanten folgte. ~*~ Der Wirt stand bereits seit zehn Minuten regungslos da und starrte auf den Inhalt des Lederbeutels, den ihm der große, grimmig aussehende Marinekapitän in die Hand gedrückt hatte. „Ich glaube, das bin ich dir schuldig“, hatte der andere Mann gesagt, bevor er wieder gegangen war. Der Wirt hatte zwar keine Ahnung, was er damit gemeint haben könnte, aber bei der nicht gerade geringen Geldmenge in dem Beutel zerbrach er sich darüber nicht allzu lange den Kopf. Das würde nicht nur für ein neues Wirtshaus und eine Farm reichen, sondern auch für... Aufgeregt überschlug der Mann die Werte im Kopf und plötzlich weiteten sich seine Augen, als ihm die Erkenntnis kam: „Viele, viele Schafe...!“ ~*~ Nachdem Smoker und seine Leute abgezogen waren, geriet der Schutthaufen erneut in Bewegung und ein junger Mann kletterte aus den Trümmern. Während er seinen reichlich mitgenommenen Hut aufsetzte wurde Ace klar, dass das Spiel, das sie spielten, verdammt gefährlich war. Nicht, dass ihn das sonderlich störte. Das Leben machte ansonsten ja keinen Spaß. Jedenfalls war er sehr froh, dass er sich wenigstens in dieser einen Sache nicht geirrt hatte... Wie es schien, kannte er Smoker mittlerweile besser, als dieser sich selbst. Der Gedanke ließ Ace lächeln. Bevor er sich auf den Weg zum Hafen machte, warf er noch einen kurzen Blick zurück über die Schulter zu dem, was einst ein stattliches Wirtshaus gewesen war. Himmel auch... Wenn das jedes Mal passierte, wenn sie Sex hatten, bekam der Begriff Leidenschaft eine ganz neue Bedeutung... Ace grinste. Ja, das versprach definitiv interessant zu werden... ~ Ende ~ Epilog: -------- Es war wieder an der Zeit. „Vergiss es“, sagte Smoker. Mit finsterer Miene starrte er die Möwe an, die wenige Augenblicke zuvor durchs offene Fenster in sein Büro geflogen war und sich auf einem Stapel von Unterlagen auf seinem Schreibtisch niedergelassen hatte. Die Möwe starrte unbeeindruckt aus grauen Augen zurück. „Das ist Wucher, und das weißt du auch“, fuhr Smoker fort. „Und überhaupt – hast du die Preise nicht letzten Monat schon mal erhöht?“ Die Möwe blinzelte nicht, doch der Ausdruck auf ihrem Vogelgesicht hatte plötzlich etwas Verschlagenes an sich. Er gefiel Smoker nicht. Möwen. Er hatte diese Biester noch nie leiden können. „Halsabschneider“, knurrte Smoker, woraufhin der Vogel ihm nur einen gelangweilten Blick zuwarf und sich eine Flügelspitze vor den Schnabel hielt, als würde er ein Gähnen verbergen. Gott, er hasste Möwen. Leise vor sich hin fluchend zog Smoker schließlich die unterste Schublade seines Schreibtisches auf, in der er stets etwas Geld aufbewahrte, und zählte ein halbes Dutzend Münzen ab, die er dann in die kleine Tasche steckte, die der Vogel an einem Band um den Hals trug. „Das ist fast schon mehr, als Kopfgeld auf ihn ausgesetzt ist, ich hoffe, er weiß das zu würdigen“, brummte Smoker, als er die Tasche wieder zumachte. Die Möwe, die sich herzlich wenig für seine privaten Probleme interessierte, breitete nun zufrieden ihre Flügel aus und nahm mit dem Schnabel das zusammengefaltete Stück Papier entgegen, das Smoker ihr hinhielt. Dann watschelte sie zum Rand des Schreibtischs, stieß sich ab und flog in einem eleganten Bogen aus dem Fenster. Smoker sah ihr finster nach. ~*~ Seinen Hut tief ins Gesicht gezogen döste Ace vor sich hin. Der Himmel über ihm war von einem klaren Blau, die Sonne schien warm auf ihn herab und hinter dem Kamm des grasbewachsenen Hügels, auf dem er lag, rauschte leise das Meer. Er liebte seine freien Tage. Es hätte nicht mehr viel gefehlt, und er wäre eingeschlafen... hätte er nicht auf einmal den fernen Schrei einer Möwe gehört. Träge schob Ace sich den Hut aus dem Gesicht und wartete geduldig. Bald erklang der Schrei erneut und wenige Momente später glitt ein Schatten über ihn hinweg. Ace begann zu lächeln. Es war wieder an der Zeit. ~*~ Falls Tashigi etwas ahnte, ließ sie es sich nicht anmerken, und sie verlor auch nie ein Wort darüber, wenn ihr Vorgesetzter an seinen – sehr seltenen – freien Tagen manchmal für eine oder mehrere Nächte fortblieb, ohne irgendwem sein Ziel zu verraten. Es war wahnsinnig und selbstmörderisch, und Ace und Smoker wussten es beide. Und doch... Irgendwie funktionierte es. ~*~ „Ich weiß nicht, wieso ich das tue“, sagte Smoker, als sie sich zwei Tage später am vereinbarten Ort trafen, dem Hinterhof eines Eisenwarenladens am Rande einer größeren Stadt. Sie trafen sich nie zweimal an derselben Stelle, dafür war das Risiko, wiedererkannt zu werden, zu hoch. „Vielleicht, weil du das Spiel mit dem Feuer liebst“, entgegnete Ace, und seine dunklen Augen funkelten bei diesen Worten. Smoker verdrehte die Augen. „Deine Wortspiele sind grauenhaft, weißt du das.“ Ace grinste. „Und trotzdem liebst du mich.“ „Werd nicht übermütig“, knurrte Smoker. „Das hast du Rotzbengel gar nicht verdient.“ Ace lachte nur. Der junge Pirat war seine Schwäche geworden, das hatte Smoker mittlerweile erkannt. Und das lag nicht einmal am Sex (der aber ganz gewiss auch nicht zu verachten war). Nein. Er mochte Ace; er mochte es, ihn um sich zu haben. Er mochte ihre verbalen Schlagabtausche und die Intelligenz des anderen, die es ihm ermöglichte, auch über Themen mit ihm zu reden, die über das Wetter hinausgingen – etwas, was er bei seinen eigenen Untergebenen oft schmerzlich vermisste. Er mochte die Grübchen in seinen Wangen, wenn er lächelte, und liebte es, sie mit den Daumen zu verfolgen, er mochte seine lebhaften, dunklen Augen, die so oft voller Schalk waren, er mochte sogar seine verfluchten Sommersprossen. Er... er... ..... Oh, verdammt. Vielleicht liebte er ihn tatsächlich. Doch er würde einen Teufel tun, dem Bengel das zu sagen. Ace verstummte, als er den seltsamen Ausdruck auf dem Gesicht des anderen Mannes sah. „Alles in Ordnung?“, fragte er. „Du lächelst wie ein Wahnsinniger. Warum lächelst du wie ein Wahnsinniger?“ Smoker zuckte kurz zusammen. Der Moment war vorüber und seine Miene wieder eine undurchdringliche Fassade. „Weil du mich in den Wahnsinn treibst, darum“, brummte er. Und bevor Ace weitere Fragen stellen konnte, packte Smoker ihn am Arm und schleifte ihn mit sich in Richtung des Zimmers, das er bei dem diskreten Ladenbesitzer für diesen Tag gemietet hatte. „Hey, nicht so stürmisch!“ Ace lachte und hielt seinen Hut fest. „Wir haben noch den ganzen Tag Zeit, weißt du.“ „Halt die Klappe und komm mit.“ „Oh, dominant! – Das gefällt mir.“ „...!“ „Ich meine natürlich: Ja, Sir!“ Er würde früher oder später am Galgen dafür landen, daran zweifelte er keinen Moment lang. Aber er hoffte, dass zwischen diesem Augenblick und heute noch viele Tage liegen würden. Denn Ace war jede Sekunde davon wert. ~ Dieses Mal definitiv Ende ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)