Alicia und Draco-Zwillingsbande von abgemeldet (Wenn das Leben einen immer nur straft) ================================================================================ Kapitel 4: Ein neuer Tag mit neuen Problemen -------------------------------------------- Kapitel 4: Ein neuer Tag mit neuen Problemen An diesem Abend hatte keiner von ihnen mehr etwas gesagt. Und sie verließen den Raum der Wünsche auch erst, als sich Alicia wieder einigermaßen gefangen hatte. Stillschweigend gingen sie zum Gryffindorgemeinschaftsraum, hörten sich, während sie durch das Porträtloch stiegen an, was ihnen denn einfiele, so spät noch auf den Gängen herumzulungern und so weiter. Doch keiner von ihnen hörte der fetten Dame wirklich zu. Hermine hatte noch immer ihre Arme um Alicia gelegt und machte sich große Sorgen um deren Psyche, wenn sie doch nur wüsste, was passiert wäre. Harry hing seinen Gedanken über Sirius nach und Ron... ja Ron fragte sich, was an diesem Abend passiert war, denn er hatte völlig anders geendet, als der zweite Schultag hätte enden sollen. Sie gingen direkt schlafen, denn am nächsten Tag hatten sie Unterricht. Alicia schlief sehr schnell ein, denn sie war erschöpft von den Erinnerungen und ihrem Ausbruch, zu ihrem Glück fiel sie in einen traumlosen Schlaf. Hermine jedoch konnte nicht schlafen. Es beschäftigte sie viel zu sehr, was genau das Geheimnis ihrer neuen Freundin war. Denn Draco schien ihrer Meinung nach ja selbst nur ein Opfer zu sein. Am nächsten Morgen wurden die Geschehnisse des Vortages größtenteils ignoriert und sie gingen einfach nur Frühstücken, bevor sie, ohne ernsteren Gesprächsthemen Zum Unterricht gingen. Alicia besuchte gemeinsam mit ihnen, den Zaubertrankunterricht, Kräuterkunde, halt alle Fächer, in denen sie keinen Zauberstab benötigte. Außerdem ging sie noch in die Unterrichte, wo auch sehr viel Theorie an der Tagesordnung war, wo sie die praktischen Zauber dann aber auslassen wollte. So war der Plan. Eine Tatsache erfreute Hermine jedoch am meisten. Alicia hatte sich entschieden einen Unterricht wie Wahrsagen nicht zu besuchen, auch wenn ihre Gründe dafür eher wieder etwas zweifelhaft waren. So behauptete Alicia nämlich, dass man Wahrsagen nicht lernen kann, sondern es wenn, überhaupt, von Geburt an beherrscht. Man kann es nicht kontrollieren, sondern es übermannt einen und man hat keine Chance sich zu wehren. Es unterrichten zu wollen, wäre daher einfach nur großer Humbug. Zumindest damit stimmte Hermine überein. So gingen sie also den neuen Tag entspannt mit dem Frühstück an. Obwohl Hermine die letzte Nacht kein Auge zugetan hatte, sah man es ihr nicht an, vielleicht war sie es auch einfach nur gewöhnt, mal eine Nacht nicht zu schlafen. An diesem Morgen, hatte das Getuschel über die Malfoy in Gryffindor schon weit abgenommen, und vor allem, da Harry, Hermine und Ron, die ja am meisten Probleme mit Draco hatten, so gut mit ihr auskamen, schienen auch die anderen Gryffindor entschlossen dem Mädchen eine Chance zu geben. Am Slytherintisch hingegen, hatte das Getuschel nicht aufgehört. Allerdings versuchten die Schüler anscheinend darauf zu achten, dass Draco davon nichts mitbekam, denn Gerüchten zufolge habe er bereits einen seiner Kollegen bedroht weil dieser nicht aufhören wollte. Draco selber ignorierte den Gryffindortisch komplett und ließ sich sogar die Gelegenheit Harry aufzuziehen entgehen. Abgesehen davon, schien er stark mit sich selbst zu ringen, denn er war tief in Gedanken vergraben, was es seinen Mitschülern einfacher machte zu tuscheln. Schließlich schien er zu einem Ergebnis gekommen zu sein und stand auf. Sein Weg führte ihm zum Gryffindortisch. Alle hielten gespannt die Luft an, als er seine Hand auf Alicias Schulter platzierte. "Alicia! Ich will mit dir reden!" er warf einen flüchtigen Blick auf seine verhassten Gegenspieler und wandte sich dann wieder an seine Schwester, "Unter vier Augen!" sogar jetzt hatte er darauf verzichtet Ron Verräter oder einfach nur Wiesel zu nennen, Hermine wurde es erspart Schlammblut genannt zu werden und auch Harry bekam keine einzige Gemeinheit zu spüren. Alle waren sie verwundert darüber, doch Alicia nickte nur und stand auf. "Wir sehen uns dann gleich im Unterricht Freunde!" meinte sie, bevor sie gemeinsam mit ihrem Bruder die große Halle verließ. Bis sie das Schloss verlassen hatte und sich eine windstille Ecke gesucht hatten, sprach keiner von ihnen ein Wort. Schließlich brach Alicia das Schweigen. "Draco! Du weist, dass es mir leid tut! Aber ich konnte einfach nicht mehr länger!" Draco sah sie böse an. "Glaubst du ich bin deshalb wütend auf dich? Wärst du damals nicht abgehauen hätten sie dich mit Sicherheit umgebracht!" Alicia konnte Draco nicht in die Augen sehen. Stattdessen betrachtete sie seine Schuhe. "Ich bin sauer auf dich, weil du zurückgekommen bist! Du warst in Sicherheit! Alle dachten du wärst Tod und dann kommst du wieder und riskierst alles, was du in den letzten acht Jahren aufgebaut hast, wegen einem Grund, der mehr als Lächerlich erscheint!" Nun war Alicia diejenige, die wütend wurde. "Lächerlich?" sie ergriff Dracos Arm und legte das Mal frei. "Nennst du das vielleicht lächerlich? Du hast die schwarzen Mächte, genau wie ich, gehasst! Und jetzt bist du ein Todesser und ich bin mir sicher, dass das nicht deine eigene Entscheidung gewesen ist! Ich hätte damals einen Weg finden müssen dich mit mir zu nehmen!" "Wir waren acht! Du warst vielleicht damals schon mächtig, aber ich hätte dich nur aufgehalten, am Ende hätten sie uns beide erwischt und dich dann wahrscheinlich umgebracht, weil du dich ihnen ein weiteres Mal wiedersetzt hättest! Nein, das war die richtige Entscheidung! Das du zurückgekommen bist, das war die falsche Entscheidung! Warum bist du hier? Nur weil ich jetzt das dunkle Mal trage? Denn wenn ja, dann war deine Entscheidung wirklich töricht! Denn daran etwas zu ändern ist ja wohl jetzt schon zu spät! Aber ich habe dich nicht mit nach hier draußen gezerrt, damit wir darüber diskutieren, sondern weil ich gestern einen Brief von Mutter bekommen habe!" Alicia, überrascht über den Themenwechsel, erinnerte sich nun auch wieder an ihren Brief vom Vortag. "Ich auch! Sie will in den nächsten Tagen mal vorbeischauen! Du solltest dich von mir fernhalten, sonst macht sie dir das Leben auch noch zur Hölle!" "Ich bitte dich! Tu nichts, was sie verärgern könnte! Sonst bringt sie dich wirklich noch um!" Alicia erkannte Dracos Sorge und nickte. Doch sie war sich nicht sicher ob sie sich daran halten könnte, denn sie hatte nicht vor, sich Narzissa wieder zu unterwerfen. Eine Weile sahen sie sich einfach nur stumm in die Augen, bis sie die Schulglocke hörten. Langsam machten sie sich auf den Weg in die Kerker, denn in ihrer ersten Stunde hatten sie Zaubertränke. Sobald sie anderen Schülern begegneten, war von Dracos besorgtem Gesichtsausdruck jedoch nicht mehr viel übrig. Vor den Kerkern selber gesellte sich Alicia wieder zu ihren Freunden und Draco zu seinen. Im Unterricht, der ja wie bekannt sein sollte in diesem Jahr nicht bei Snape sondern bei Professor Slugghorn (oder wie der geschrieben wird) stattfand, sollten sie in Zweierteams arbeiten. Obwohl Harry als auch Ron zusammen mit Hermine arbeiten wollten, entschiede diese sich dafür gemeinsam mit Alicia ein Team zu bilden, so schlossen sich Harry und Ron zusammen. Harry und Ron waren dank Harrys Zaubertränkebuch die Stars der Stunde und schließlich verließen sie den Raum. Da Alicia keine Ahnung von Zaubertränke hatte, verabredeten sich Hermine und sie in den nächsten Freistunden ein bisschen nachzuarbeiten, was sie in den letzten fünf Jahren verpasst hatte. (natürlich nur das wichtigste, sonst wären die ja das ganze Jahr damit beschäftigt) Auch die nächste Doppelstunde hatten sie gemeinsam mit den Slythrins. Verteidigung gegen die Dunklen Künste, unterrichtet von Professor Snape. Wieder sollte in Zweierteams gearbeitet werden, doch nachdem Snape sah, wie Hermine und Alicia sich bereits zusammentun wollte, entschied er sich, die Einteilung selber vorzunehmen. Wie Alicia vermutete, war Snape derjenige gewesen, der Narzissa von ihrer Rückkehr berichtet hatte, und wie sie weiter vermutete wollte Snape nicht, dass eine Malfoy mit einer Muggelstämmigen zusammenarbeitete. Doch anscheinend, wollte er sie auch von ihrem Bruder fernhalten, so teilte er sie einem Slytherin zu, der eher von minderer Bedeutung war. Neugierig fragte dieser sie über ihre Beziehung zu Draco aus, und so erfuhr sie, dass viele dachten, dass sie nicht Geschwister, sondern verheiratet waren. Alicia musste lachen, riss sich jedoch schnell wieder zusammen und meinte dann "Nein, wir sind nicht verheiratet! Frag ihn doch einfach mal selbst!" Danach fragte er nicht weiter. Doch verstand er nicht, warum eine Malfoy tatsächlich belustigt und nicht hämisch lachte, wo er doch einem so großen Irrtum unterlegen hatte. Schnell verstand er, dass sich ihr Verhalten mehr als nur extremst von dem Verhalten Dracos unterschied. Als die Stunde schließlich vorbei war, machte sich der unwichtige Slytherin auf schnellstem Wege auf und davon, denn dieses Mädchen war, wenn sie auch Malfoy hieß, durch und durch eine Gryffindor, und mit so jemandem wollte er nichts zutun haben. Vor und nach dem Abendessen hatten Hermine und Alicia beide genug Zeit, um ihre erste Nachhilfestunde in der Bücherei abhalten zu können. Wie sich herausstellte lernte Alicia fast ebenso schnell, wie Hermine selbst und so waren sie zuversichtlich, dass sie ihre Defizite bald aufgearbeitet hatten. Als sie sich schließlich am Abend umzogen, um zu Bett zu gehen, waren sie die einzigen, denn alle anderen waren noch mit Hausaufgaben machen beschäftigt, also nutzte Hermine ihre Chance. "Sag mal, was wollte Draco denn heute morgen von dir?" "Er..." Alicia war sich noch immer nicht ganz sicher, ob sie Hermine wirklich schon die ganze Wahrheit erzählen sollte, entschloß sich aber dagegen. Sie wollte einfach nicht darüber reden. "Es war nichts wichtiges! Lass uns schlafen gehen! Ich bin ganz erschöpft!" Alicia gähnte dabei demonstrierend und kroch sofort unter die Bettdecke. Hermine gab es für diesen Abend auf, legte sich ebenfalls ins Bett und schlief sogar nach wenigen Minuten ein. Der Schlafmangel der letzten Nacht hatte sie eingeholt. So erlebte Hermine auch nicht mit, dass ihre Freundin gerade in dieser Nacht einen Alptraum erlitt und sich in ihrem Bett schlafend hin und her wand. Als Alicia schließlich schweißgebadet erwachte, waren alle Mädchen im Schlafsaal und ruhten friedlich auf ihren Betten. Leise stand Alicia auf, um niemanden zu wecken, und spritzte sich im Bad etwas Wasser ins Gesicht. Und als sie sich wieder ins Bett legte wurde ihr schmerzlich bewusst, dass ihr Bruder vielleicht recht hatte und es tatsächlich ein großer Fehler war, wieder zukommen. Noch einmal einzuschlafen wagte sie in dieser Nacht nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)