Harry Potter - Changing Colours von xx-Keks (Tom RiddlexHarry Potter) ================================================================================ 2. Kapitel Mit leeren Augen verschloss er seinen Koffer, hob ihn hoch und schleppte ihn nach draußen auf die Straße. Jetzt stand er hier. Ohne Zauberstab, ohne Hedwig und mit neuem Aussehen... Er hatte absolut keine Ahnung, was er jetzt machen sollte… Harrys Herz pochte erneut laut und fast schon schmerzhaft gegen seine Brust. In seinem Kopf summte es unaufhörlich und er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen. Er wusste nicht, was er jetzt tun sollte, oder gar wohin er überhaupt gehen könnte. Er hatte sich so eine Situation schon mehrmals in den vorherigen Ferien ausgemalt: Er rannte von den Dursleys weg, schickte Hedwig mit einem Brief zu Ron und am gleichen Tag holte ihn Mr. Weasley ab. Den Rest der Ferien würde er dann im Fuchsbau bleiben und am 1. September glücklich und zufrieden mit seinen besten Freunden wieder nach Hogwarts fahren. Doch jetzt, in diesem Moment, war alles anders. Harry hatte sich mit Ron und Hermine zerstritten und würde sie nicht einmal kontaktieren, wenn sein Leben davon abhinge. Dazu war Hedwig in Hogwarts und die einzige Person, zu der er sich wahrscheinlich gewagt hätte, war seit Ende des letzten Schuljahres tot. Und wie er ohne seinen Zauberstab in die Winkelgasse kommen sollte, um dort den Rest der Ferien zu verbleiben, war ihm ebenfalls schleierhaft. Mit einem resignierten Seufzen packte Harry den Griff seines großen Koffers und zog ihn hinter sich her. Jeder Gedanke war aus seinem Kopf gewischt und das Einzige was in seinen Gedanken herrschte war Leere, neben dem widerhallenden knirschenden Geräusch seines zerbrechenden Zauberstabes. Das Einzige worauf er sich die letzten Jahre hatte verlassen können, war seine Magie gewesen. Und jetzt war sein Zauberstab, den er für selbstverständlich gehalten hatte und der ein Teil von ihm geworden war, zerstört. Einfach so. Angst kroch in ihm auf und ruckartig wurde sein Kopf von mehreren wirren Gedanken gefüllt. Alle bestanden daraus, wie er jetzt nach London käme um sich ein Zimmer im „Tropfenden Kessel“ zu nehmen, und was er jetzt machen sollte. Ihm würde mit diesem Aussehen wohl keiner mehr glauben, dass er Harry Potter, der Goldjunge Gryffindors und der Junge-der-lebt sei. Er selbst war sich ja nicht mal mehr sicher, ob er überhaupt der Sohn von James und Lily Potter war. Prompt stoppte er. Wenn das stimmte, wär er jetzt ja…ein…ein NICHTS… Er hatte keine Familie, keinen Namen und wusste nicht einmal seine eigene Herkunft. Harrys einzige Hoffnung konnte nur sein, dass Lily und James keine Menschen waren. Und seinem Aussehen zufolge müssten sie dann Elben gewesen sein. In seinem Buch aus Verteidigung gegen die dunklen Künste hatten die Merkmale, an denen man einen Elb erkennen konnte, gestanden. Am meisten faszinierten ihn in dem Buch die magischen Völker, wie Elben, Elfen, Vampire oder Riesen und die dunkeln Künste. Auch wenn er schon längst eingesehen hatte, dass die schwarze Magie nicht immer böse war und die weiße immer gut. Man konnte mit weißer Magie ebenso töten und quälen, wie man mit schwarzer Magie Menschen heilen konnte. Es wurde völlig falsch dargestellt und das nur, weil Dumbledore den Leuten weismachte, Voldemort sei das Monster. Er selbst hatte sich schon lange seine eigenen Gedanken darüber gemacht und interessierte sich viel mehr für die schwarze Magie, weil sie höher und meistens auch effektiver war. Dass sie so negativ dargestellt wurde, lag nur daran, dass bei schwarzmagischen Zaubern immer etwas geopfert wurde. Natürlich stellten sich die meisten dabei immer etwas außergewöhnlich Gravierendes vor, aber größtenteils handelte es sich bei diesem „Opfer“ um einen Teil der Magie dessen, der den Zauber benutzte. Dadurch wurden selbst Heilzauber als etwas Böses dargestellt, obwohl dabei nur etwas von der Magie auf den Verwundeten übertragen wurde. Bestand eine persönliche Bindung zwischen Sprecher und Empfänger war der Zauber natürlich wesentlich effektiver. Aber, wenn er auch nur zur Hälfte ein Elb war dann hätte er bei anderen Elben aufwachsen müssen, weil sie ja ihres etwas sonderbaren Aussehens leicht zu erkennen waren. Was ihn aber noch mehr verwirrte war die Tatsache, dass er erst heute dieses Aussehen angenommen hatte. Mit einem Kopfschütteln versuchte Harry diese aussichtslosen Gedanken zu vertreiben und einem wichtigeren Problem Platz zu machen, nämlich: Wie kam er nach London? Sich mit einer Hand die Haare raufend zog er den Koffer mit sich zu einer Bank, nahe der Straße. Kurz bevor er sich setzen wollte, fasste er auf die Bank, um sich kurz danach die nasse Hand an der Seite seines Koffers ab zu wischen. Dass die Bank wie alles andere hier auch, nass war, hätte er sich natürlich denken können, aber so verwirrt wie er von der momentanen Situation war, hatte er es nicht. Genervt stöhnend setzte er sich schließlich auf seinen Koffer, um seine ziemlich teuer aussehenden weißen Klamotten auch ja nicht zu beschmutzen. Er wusste ja nicht wie sehr man dann durch den Fleck hindurch sehen könnte und das letzte, was er noch brauchte, war eine peinliche Situation. Eine leichte Röte zierte sein Gesicht, als er daran dachte. Wieder war er in den Gedanken an das Was jetzt?! versunken, sodass er gar nicht bemerkte, wie ein kleiner roter PKW am Straßenrand hielt. Im Innenraum des Autos saß eine kleine, etwas pummeligere Frau, die freundlich zu Harry blickte. Erst durch ein Autohupen wurde Harry aus seinen Gedanken geschreckt und sah immer noch –oder eher schon wieder- verwirrt zu der Frau, die jetzt das Fenster runter gekurbelt hatte und ihn mit einem warmen Lächeln musterte. „Brauchst du eine Mitfahrgelegenheit?“, fragte sie mit einem Grinsen, als Harry sich wieder einigermaßen gefasst hatte. Schnell stand er von seinem Koffer auf und zog ihn hinter sich her zum Auto, während er sie zwar immer noch ein wenig verwirrt, aber dennoch warm ansah. „Oh…ähm.das wäre nett, danke Miss…?“ „Cécile, einfach nur Cécile.“, beantwortet sie seine unausgesprochene Frage und legte ihren Kopf ein wenig schief. „Und mit wem hab ich das Vergnügen?“, fügte sie dann hinzu. Harry schluckte den dicken Klos in seinem Hals hinunter zu schlucken, bevor er dann den erstbesten Namen nannte, der ihm gerade einfiel. „Oh, ähm..Alec!“ Er nahm eine Hand vom Koffer und reichte sie Cécile. Immer noch lächelnd nahm sie sie an, um eine Sekunde später einen Magie-Stoß ab zu bekommen. Das Strahlen in ihren Augen nahm noch ein wenig mehr zu, als sie das spürte. „Den Koffer kannst du auf die Rückbank schmeißen!“, sagte sie nur noch, bevor sie die Beifahrertür öffnete, indem sie über den Sitz griff. Mit einem dankbaren Nicken öffnete er die hintere Tür und legte seinen Koffer auf den Sitz hinten. Als Harry dann auf dem Beifahrersitz Platz nahm, hatte Cécile das Fenster schon wieder hoch gekurbelt und den Motor gestartet. „Was machst du denn hier so allein in einer Muggel-Gegend?“, fragte sie ganz nebenbei, während sie durch Surrey fuhren, nachdem Harry ihr gesagt hatte, wo er hin wolle. Harry war gerade dabei, sich eine passende Antwort zu überlegen, als er sich ihrer Worte gewahr wurde. „S-sie sind eine Hexe?!“, kam es nur ungläubig aus seinem Mund. Leise lachte sie. „Ja, bin ich…“, gluckste sie nur. Harry sah sie immer noch ein wenig ungläubig an. Die Fahrt über verlief nicht so ereignisreich. Cécile und Harry unterhielten sich über alles möglich, während sie ihn bis vor den „Tropfenden Kessel“ fuhr und Harry erfuhr von ihr, dass sie einen kleinen Laden in der Nokturngasse besaß. Als Cécile vor dem Eingang zu Winkelgasse anhielt, verabschiedeten sie sich und Harry versprach sie einmal in ihrem Laden zu besuchen. Vor der Tür überlegte er noch, ob er sich nicht einen von seinen Schulumhängen anziehen sollte, aber da sie alle verschlissen und dreckig sein mussten, entschied er sich dagegen. Auch wenn er dann mal wieder bestimmt Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Schließlich lief selbst in der Zaubererwelt –und die ist schon toleranter als die der Muggel- nicht jeden Tag jemand mit strahlend weißen Sachen und auch noch ohne Umhang herum. Er freute sich schon auf ein weiches Bett und den morgigen Besuch in der Winkelgasse, vor allem aber wollte er der Nokturngasse den kleinen Besuch abstatten, den er sich vorgenommen hatte. Schließlich konnte er nicht ewig ohne Zauberstab und nur mit den viel zu großen Klamotten von Dudley –man bedenke, dass Harry über Nacht noch ein Stück kleiner geworden ist- und ein paar Hogwarts Schulumhängen die restlichen Ferien hier verbringen.  Mit einem ausdruckslosen Gesichtsausdruck ging er in die Gaststätte hinein. Er wollte nicht mehr den lieben, naiven Gryffindor spielen und zeigte jetzt auch mal die Seite, die der Sprechende Hut im Sinn gehabt hatte. Schließlich waren es genau DIE Leute, die zum Beispiel hier oder wo anders saßen und sich die Mäuler über ihn zerrissen. Es waren genau die Leute, die ihm eine solche Last aufbürdetet, von wegen, er sei der Retter der Zaubererwelt und solle den Dunklen Lord besiegen. Als würde ein einfacher normaler Junge von gerade mal 17 Jahren schon einen mächtigen Schwarzmagier töten können. Und wie konnte man es anders erwarten kam Tom der Wirt sofort angelaufen –eher angehumpelt- und nahm ihm den Koffer ab. Nachdem dieser ihm den Preis für eine Übernachtung genannt hatte, bat er Harry schon ihm zu folgen. Mit einem Schwebezauber steuerte er Harry Koffer vor sich her und öffnete eine Etage höher die Tür eines Zimmers. Den Koffer stellte Tom langsam ab und verabschiedete sich mit einem „Einen schönen Tag noch…“ nachdem er ihm den Schlüssel überreicht hatte. Ein nachdenklicher Ausdruck legte sich über sein Gesicht und er setzte sich mit einem Seufzen auf das Bett. Womit fang ich dann mal an?, fragte er sich und kramte ein Blatt Pergament und eine Feder aus dem Koffer, wo er dann die Dinge auflistete, die er noch während seines Aufenthaltes hier tun musste. Dinge wie Schulbücher besorgen setzte er nach ganz unten auf das Pergament, da er die Liste mit den Büchern ja noch nicht bekommen hatte. Die Eule müsste in den nächsten Tagen ankommen und dann würde er auch sehen, wie er in den ZAGs abgeschnitten hatte. Dabei hatte Harry eigentlich ein recht gutes Gefühl, da er sich vor den Prüfungen noch einmal alles aus jedem Fach angesehen hatte und die meiste Zeit nur mit lesen oder anderweitigem Lernen beschäftigt gewesen war. Selbst in Geschichte der Zauberei dürfte er wohl mit einem Annehmbar bestanden zu haben, wenn es nicht vielleicht sogar ein Erwartungen übertroffen war. Den restlichen Tag verbrachte Harry hauptsächlich damit, auf seinem Bett zu liegen und sich über die momentane Situation Gedanken zu machen oder zu Mittag und zu Abend nach unten zu gehen und etwas zu essen. Außerdem musste er sich noch überlegen, wie er das mit Hogwarts machen würde. Er konnte ja schlecht mit diesem Aussehen als Harry Potter da antanzen und sich eine Illusion über legen wollte er auch nicht, dafür hatte er sich schon zu sehr an diesen Körper gewöhnt. Und langsam schien sich die Abneigung gegen seine Größe auch zu verflüchtigen, selbst wenn er noch immer nicht sehr angetan davon war jetzt noch kleiner als vorher zu sein. Er bräuchte zumindest jemanden, der von Dumbledore ebenfalls keine große Meinung hatte. Wenn nicht sogar jemanden, der in Hogwarts war. Mit einem leisen Lachen, das in ein resigniertes Seufzen überging, fuhr er sich durch sein langes Haare. Ihm fiel da nur eine einzige Person ein und das war Severus Snape. Das ist absurd…als wenn Snape mir glauben würde…, dachte er nur. Aber, hatte er denn überhaupt eine Chance? Nein, wohl eher nicht. Aber…das war immer noch SNAPE! Dem konnte man nicht vertrauen und erst recht er konnte das nicht. Obwohl, was will der denn schon groß machen? Schlimmer sein, als mich Dumbledore wieder aus zu liefern kann es gar nicht sein und das war ich die letzten 7 Jahre schon… Erneut seufzte er. Er sah mit einem kurzen Blick auf die tickende Uhr an der Wand und sah mit einem leichten Schmunzeln, dass es schon 21:00 Uhr war. Den Koffer hatte er schon früh ausgeräumt und die paar Sachen, die er besaß entweder im Schrank oder anderweitig verstaut. Also zog er einen der zu großen Pyjamas aus dem Schrank und zog sich um. Nach einem kurzen Besuch im Bad legte er sich mit dem Gedanken an den vorgenommenen Besuch in der Winkelgasse und schlief mit einem seligen Lächeln ein. tbc ~~~~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)