Die Drei von Syntis (Eine unglaubliche Queste) ================================================================================ Kapitel 1: Begegnung im Wald ---------------------------- Am Anfang, da war es Stille. Nur der Regen fiel wie Seidenfäden vom Himmel. Sein ununterbrochenes Getrommel löschte sich nahezu selbst aus zu dieser Stille, dieser unheimlichen Stille... Der seidene Regen bildete einen kaum mit Blicken zu durchdringenden Vorhang. So wunderte es keinen der drei, das sie den Angreifer nicht haben kommen sehen. Trotzdem saß ihnen der Schrecken tief in den Gliedern Aya, seines Zeichens jüngster Meisterschmied und auch nicht so unbegabt mit dem Schwert, war des unbekannten Angreifers erstes Ziel. Mit einem Streich seines mächtigen Schwertes hatte der Angreifer den schmächtigen Knaben zum Liegen gebracht, kam aber nicht mehr dazu ihm den Rest zu geben, da Marreck und Lykannya endlich aus ihrer Schreckstarre erwacht waren und ihrerseits ihre Waffen ergriffen hatten. Lykannya setzte dem vermummten Unbekannten ordentlich mit ihren zwei Kurzschwertern zu, während Marreck versuchte ihn mit seiner Peitsche zu entwaffnen. Schließlich raffte Aya sich wieder auf um seinen Freunden beizustehen - und ganz nebenbei seine Schande auszugleichen. Da er, im Gegensatz zu den beiden anderen und trotz seines Berufes eher pazifistisch eingestellt auf diese Reise gegangen war, hatte er sein eigenes Schwert Zuhause gelassen. Was er natürlich bereute. Er befreite seinen Stab von seinem Reisebündel und ging als bald ebenfalls auf den fremden los. Dieser, in einer Kombination aus tief rot und dunklem blau verhüllt, sah sich nun einer Übermacht gegenüber. Unter seiner Gesichtsvermummung grinste er triumphierend und setzte zu einem gewaltigen Sprung an, der ihn aus der Mitte des Kampfgeschehens auf einen kräftigen Ast eines nächst gelegenen Baumes katapultieren sollte. Dort angekommen zog er die Tücher, die sein Gesicht und den restlichen Kopf, bis auf einen schmalen Spalt für die Augen verhüllt hatte runter. Der Pulk der drei, die erst gar nicht fassen konnten, dass sich jemand einfach so ihrem Zudringen entziehen konnte, starrten ungläubig in dieses breit, triumphierend grinsende Gesicht. "Ihr habt euch gut geschlagen" leicht verzog er das Gesicht, wobei aus einer feinen schnittwunde ein winziger Bluttropfen quoll, direkt unter seinem rechten Auge. "Wenn ihr es nicht schafft, dann niemand!" So schöne Worte vermochten die drei nicht zu überzeugen. Schon gar nicht, wenn sie nicht annähernd verstanden, wovon überhaupt die Rede war. "Ihr seid auserwählt!" er wartete auf irgendeine Reaktion, es kam jedoch keine. "Seid ihr taub???!" - "Also wenn du so fragst Alterchen.... Aya ist schon ziemlich schwerhörig" verlegen kratzte Marreck sich im Nacken, nur um kurz darauf von Lykannya eine körperliche Rüge zu kassieren. "Dummkopf!" - "Wer bist du, und was willst du?" Lykannya fragte auf ihre ihr eigene und ihrer Meinung nach effizienteste Art, auch wenn diese zu meist einen Mangel an Höfflichkeit aufwieß. ...oO(Na endlich! So schwer von K.P. hätten nicht mal diese drei Idioten sein können...) "Ich bin Drydan und was ich will, ist eigentlich unerheblich..." Seine anzüglichen Blicke in Lykannyas Dekoltee dabei wären nicht mal einem Blinden entgangen. "Aber was mein Meister von euch will hat oberste Priorität, aber das soll er euch selbst sagen! Bitte folgt mir!" "Dieser... uuhhhhhhmmmmmm" Fast schien es, als würde Lykannyas Temperament mal wieder mit ihr durchgehen, aber vorsorglich hatte Marreck sie bereits in den Arm gezwickt. "WAS?? Du auch noch?" Es war hoffnungslos. Ayas Reaktion jedoch schien von seltsamer Natur. Er blickte diesen doch relativ bunt angezogenen Angreifer an und gleichzeitig auch durch. Was keinem seiner beiden Begleiter aufgefallen war, war das kleine eingestickte Symbol auf dem Revers von Drydans Oberbekleidung, das er sehr wohl kannte. Ein Dolch - der Griff war geformt wie ein Fuchs -, der eine Rose aufspießte. Ein geheimes Zeichen der Meuchler und Diebe. Während Lykannya Marreck für die ihrer Meinung nach dreiste Vertraulichkeit zurechtwieß, widmete Aya sich Drydan, der nichts desto Trotz ein Fremder war. "Euer Meister, wo befindet er sich?" argwöhnisch betrachtete er Drydans Reaktion. Drydan hingegen war sofort klar, dass die Gerüchte um Aya stimmen mussten. Er sah seinen Argwohn und bemühte sich väterlich zu lächeln. "In seiner Residenz natürlich!" schon wieder bereuend, was er sagte zügelte Drydan sich und bedachte seine nächsten Schritte sehr genau. "Soso, in einer Residenz also. Jeder Straßenköter nennt seiner Tage seine Behausung Residenz! Wer ist euer Meister, nennt mir seinen Namen!" von so heftigen Worten aufgeschreckt schenkten auch Marreck und Lykannya wieder ihre Aufmerksamkeit der ganzen Situation. Drydan zögerte einen Moment ehe er seine Antwort gab, was wiederum Ayas Argwohn schürte. "Mein Herr ist der großmütige Alfonso" - "Und wo residiert nun der werte Alfonso?" Lykannya und Marreck trauten ihren Augen und Ohren kaum, dass ihr pazifistischer Freund Aya geradezu zu einem Verhör ansetzte - mit Methoden, die eher zu Lykannyas Repertoire gehörten! "In Falantia, kaum einen Tagesmarsch von hier." Einziges Problem an der Sache, die drei kamen gerade aus Falantia. Somit war es eindeutig entgegen ihrer aktuellen Reiserichtung. Und dass sie alle samt bis auf die Knochen durchnässt und mit Matsch bespritzt waren. Und - was für die drei viel mehr zählte - sie hatten Falantia doch recht... auffällig verlassen. Die Kinder hatten ihnen Blütenblätter hinterher geworfen und eine Schar von Stadtbürgern hatten ihnen alles Gute für ihre Queste gewünscht. In diesem lausigen Zustand wollten sie ganz sicher nicht nach so kurzer Zeit wieder in die Stadt einziehen. Das würde den Eindruck hinterlassen, man hätte schon zu beginn aufgegeben. Aya sah seine Gefährten an und diese nickten ihm zu. "Tut uns leid, wir sind bereits auf einer Queste, wir können Eurem Herrn nicht zu Diensten sein!" Drydan kniff leicht die Augen zusammen und seine Kiefer knirschten leise ...oO(das läuft ganz und gar nicht so wie es soll...). "Aber ihr seid meines Meisters letzte Hoffnung! Seine einzige Tochter wurde entführt!" Lykannya machte große Augen ...oO(ist das nicht die Standardsituation?) Auch die beiden Jungs waren etwas genervt. Marreck packte es in Worte "Nun, ihr seid ein tapferer Recke und kein schlechter Kämpfer, zudem habt Ihr uns in diesem Dickicht bei diesem Regen gefunden. Euer Meister braucht uns doch gar nicht!" Das war vorerst das Todesurteil für Drydans Mission. "Wenn Ihr dies so sehen mögt, doch wenn ich scheitere, wird die liebliche Sora wohl ein gar übles Schicksal widerfahren." - "Dann scheitert ihr eben nicht!" Ayas Misstrauen war gefährlich nahe daran in Wut umzuschlagen. Nicht mal gespielt senke Drydan betrübt den Kopf murmelte ein paar Worte des Abschieds und verschwand im Zwielicht des Regens. Die drei blieben etwas verwirrt zurück, maßen diesem Vorfall aber keine weitere Bedeutung bei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)