Beelzebub von Motaboy (Satanic Childhood) ================================================================================ Prolog: About Father & Son -------------------------- Prologe - About Father & Son Dunkle Rauchschwaden zogen an der Fassade des imposanten, im gotischen Stil errichteten Schloss empor, ließen einen nach Schwefel stinkenden Dunst am Boden zurück und vereinten sich hoch über dem schwarzen Dach zu einer grauen, gewitterartigen Wolke von schier unermesslicher Größe. Ein, nicht besonders vertrauenserweckender, mit unförmigen Steinen gepflasterter Weg wand sich zwischen all den blutroten Lavateichen bis hin zu der großen, eisernen Eingangstür des Anwesens. Zwei steinerne, mit großen Schwingen bestückte Löwen pattroulierten vor letzterer auf und ab, ließen dann und wann ein markerschütterndes Knurren ertönen und schienen allein durch ihre ,liebenswürdigen' Blicke jeden potenziellen Eindringling zu verscheuchen. Gelang es einem dennoch dieses ach so freundliche Empfangskomitee zu überwinden und die große Tür zu durchschreiten fand man sich schließlich in einer großen, mit schwarzen Marmor ausgelegten Eingangshalle wieder, welche zur Rechten und Linken in zwei langen Korridoren, und an der übrigen Wand in einer breiten, ebenfalls mit Marmor bestückten Treppe endete. Große, ausschließlich in dunklen Farben gehaltenen Ölgemälde schmückten die Wände sogar am oberen Treppenabsatz und in dem dahinter verlaufenden, düsteren Flur. Am Ende eben dieses fand sich nun einen schwere Eichenholztür, hinter welcher sich eine, mit unzähligen uralten Büchern und Schriften bestückte Bibliothek befand. Als einziges Möbelstück, neben all den Bücherregalen an den Wänden rundherum, fand sich ein grüner Samtsessel von ungewöhnlicher Höhe und Breite. In letzterem nun saß der Herr dieses überaus luxuriösen Anwesens, vertieft in einen Schmöker von gut mehreren hundert Seiten Umfang, und lugte nun, da ein ihm nur all zu bekannter Klang an seinen spitzen Ohren drang über den Rand des schwarzen Buches hervor. Ein lauter Seufzer entrann seiner Kehle als der großgewachsene Mann sich langsam und ohne jegliche Hektik aufrichtete und sich mit einer nebensächlichen Bewegung durch die langen, schwarzen Haare fuhr. Gemächlichen Schrittes trat er an die schwere hölzerne Tür heran, öffnete sie mit einer flüchtigen Handbewegung und trat heraus in den, im vergleich zur Bibliothek sehr viel kühleren Flur. Noch immer drang der altbekannte, und ach so nervige Klang an seine Ohren, gar lauter als zu vor und so bedurfte es nur weniger Sekunden, ehe er den Unruheherd hinter einer der unzähligen Türen des Korridors ausgemacht hatte. Kurz rollte er die blutroten Augen und machte sich dann auf den Weg nun auch den Unruhestifter aufzuspüren. Ein kalter Windzug schnitt seine Wange, ließ die schwarze Kluft in der er steckte waagerecht zum Boden stehen- bei Gelegenheit sollte er wirklich einmal das zersprungene Fenster im Erdgeschoss reparieren. Mit jedem Schritt den er Tat wurden diese, in seinen Augen einfach nur scheußlichen Töne lauter und fast wünschte er sich bereits er würde auf der Stelle Taub werden, da erreichte er besagte Tür hinter der sich der Ursprung allen Übels befinden musste. Natürlich war ihm genau klar was nun folgen würde. Unmittelbar nachdem er die Tür geöffnet haben würde wäre eine neue Krise zwischen Vater und Sohn perfekt. Würde er deshalb nachgeben? Niemals - musste der junge Herr doch sogar hier, an diesem Ort der Sünden ein gewisses Benehmen an den Tag zu legen im Stande sein. Und so öffnete er, mehr oder weniger, schweren Herzens die schwarze, hölzerne Tür und trat in den irgendwie so ganz und gar nicht gotischen Raum ein. Einzig und allein die großen, mit spitzen Bögen verzierten Fenster, ihm nun direkt gegenüber. erinnerten noch an das ursprüngliche Aussehen dieses nun in einem zarten blau gestrichenen Zimmer. Genau in der Mitte von eben diesen stieß er auch postwendend auf den Unruheherd, welcher sich in Form einer Stereoanlage, und zwei, je links und rechts der Fenster aufgestellten Boxen manifestierte. Kurz ließ er seinen Blick an die linke, nur knapp anderthalb Meter vom ihm entfernten Wand schweifen, betrachtete sich kurz die dort befestigten ,Trophäen', bestehend aus einer in grün-metallic und einer schwarz lackierten elektrischen Gitarre, einem weißen, mit Schriftzeichen verzierten Snowboard und einigen diversen Postern, und wand sich dann schließlich seiner rechten, und somit der tiefe des Raumes, zu. Dort, vor dem mit einem großen Fernseher bestückten Regal und einem völlig überladenen Schreibtisch, hinter dem ebenfalls einige Poster an der Wand angebracht waren, erblickte er letztendlich auch den Unruhestifter. Die Beine leicht übereinander geschlagen, mit den Fingern der einen Hand den Takt des soeben zum Refrain ansetzenden Liedes, mit denen der anderen sich selbst durch die grau-schwarzen Haare fahrend, lag er dort - sein nun schon siebzehnjähriger, verzogener Bastard von einem Sohn. Die Augenlieder wie immer vor Desinteresse geschlossen schien er seinen eindeutig über diese Störung seiner Ruhe entzürnten Vater nicht einmal in seinem Unterbewusstsein zu registrieren. Dieser atmete einmal kurz durch, schluckte somit den größten Teil seiner Wut erst einmal herunter und schritt dann leichten Fußes zu der auf vollen Touren laufenden Stereoanlage herüber und schaltete sie mit einem nebensächlichen Fingerschnippen einfach ab. Urplötzlich riss ihn eine plötzliche, geradezu grässliche Stille aus seinen Tagträumen und noch bevor er seine Augen öffnete, wusste er bereits, wer ihn nun mit einem typisch süffisanten Grinsen begrüßen würde. " Hallo Vater.", gab er mit gereizter Stimme von sich, strich sich beiläufig ein Paar Strähnen seines grauen Oberhaares aus den dunklen Augen und blickte dann den älteren vor ihm an. " Guten Abend Beelzebub- schön, dass du dich auch mal bei uns blicken lässt.", gab sein Vater ihm die passende, von Sarkasmus nur so triefende Antwort. Der jüngere rollte in Gedanken mit den Augen. Was fiel seinem alten Herren eigentlich ein einfach so ohne Erlaubnis sein Reich zu betreten. " Wärst du so freundlich und würdest meine Anlage, welche du offensichtlich aus Versehen abgeschaltet hast wieder in Gang setzen?" Es war also die Masche mit der gespielten Glückseeligkeit auf die es der Herr Sohnemann versuchen wollte. " Nun ja, ich denke es ist eher ein technischer Defekt, der wohl auf die schnelle nicht behoben werden kann. Gedulde dich kurz, und ich werde Malphas herbeirufen, damit er das Gerät in die Werkstatt bringen kann." Ein sadistisches Grinsen umspielte die Lippen des älteren., während sein Sohn nur die Augen zu gefährlich blitzenden Schlitzen verengte. " Das, würdest du nicht wagen!", stellte der grauhaarige nüchtern fest, stand jedoch auf um sich seinem Vater auf einige Schritte zu nähern. " Sicher?", fragte dieser mit bedrohlicher Stimme und tätschelte das technische Kleinod zu seiner rechten als wäre es ein kleiner, sabbernder Hund. Ein weiteres Mal schnippte er mit seinen Fingern, und ehe sich der Sohn des Luzifer versah, hatte sich die Stereoanlage mitsamt der dazugehörigen Boxen auch schon in Rauch aufgelöst. " Ich denke zwei Wochen ohne diese schrecklichen Melodien werden dir sehr gut tun." Es fehlte nicht mehr viel, und dem jüngeren wäre die Kinnlade einfach zu Boden gefallen, doch konnte er sich, seiner Selbstbeherrschung zum Dank, noch grade so davor bewahren sich eine derartige Blöße unmittelbar vor seinem Vater zu geben. Diesem jedoch reichten auch schon die urplötzlich unnatürlich großen Augen zur Genugtuung und so betrachtete er nun mit einem zufriedenen Lächeln seinen Sohn. Der eigenen Sohn Sprachlos- eine leider all zu seltene Situation. Geradeso als wolle er eben diese nun genießen, ließ er einige Sekunden der Stille vergehen, ehe der schwarzhaarige erneut das Wort ergriff. " Und nun geh dich fertig machen, deine Mutter hat das Essen für acht Uhr gerichtet - und wehe du kreuzt in diesen Lumpen auf.", murmelte er abfällig und deutete dabei auf das schwarze, faltenschlagende Shirt in dem sein Sohn steckte. " Du kannst mich mal.", war alles was diesem dazu einfiel, und ehe sich der Herr der Hölle versah war der Beelzebub, mitsamt der vorher auf der Lehne der Couch befindlichen Lederjacke auch schon aus der schwarzen, hölzernen Tür verschwunden und eilte die breite Marmortreppe herunter in die Eingangshalle. Seiner Mutter, welche er dort aus einem der Korridore heraustretend antraf, nicht einmal beachtend öffnete er mit einem schnellen Fingerschnippen die schwere Eingangstür und trat heraus unter den noch immer von Rauchschwaden verdeckten Himmel. Alles was sein, soeben aus dem nichts in der Eingangshalle erscheinend, noch von ihm registrierte war das laute Krachen der eisernen Tür, als sie, von seinem Sohn offensichtlich mittels Magie zurück geschleudert, in ihr Schloss schlug. " Es ist schrecklich mit euch beiden.", murmelte seine braunhaarige Gemahlin, welche er einst eigenhändig zu sich in die Hölle geholt hatte, als sie an die Seite des Herren der Unterwelt trat. " Ich weiß.", war alles was dieser daraufhin herausbrachte, bevor sich dem jungen, weiblichen Körper zuwandte und seine Hände auf ihren Schultern platzierte. " Aber dieses menschliche, heißblütige Temperament hat er sicher nicht von mir." Die junge Frau setzte ein ehrliches Lächeln auf, drückte ihren Gemahlen einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und schritt dann eiskalt an ihm vorbei. " Mag sein- dennoch glaube ich, es wird langsam mal Zeit für eines der berühmten ,Vater-Sohn' Gespräche." Derweil hatte sich besagter Sohn bereits durch den größten Teil der nach Schwefel stinkenden Lavateiche gearbeitet und stand nun inmitten einer vor untotem Leben geradezu glänzenden Stadt, unweit dem Anwesens seines Vaters. Es war ein ziemlich ungewöhnliches Bild welches sich ihm da bot- einerseits die alten Bauten, welche bunt zwischen allen erdenklichen Stilrichtungen hin und her sprangen, und andererseits die darüber aufgestockten Hochhäuser mit Fassaden aus schwarz getöntem Glas und unzähligen von dunkel gefärbten Lichtern. Umgeben von einem Strom aus glühend heißer Lava schien diese Metropole der Unterwelt am besten mit einer feucht fröhlichen Oase inmitten der absolut toten Wüste zu vergleichen sein. Wie vom Blitz getroffen wand sich der junge Beelzebub urplötzlich um, als er eine unangenehme Kälte auf einer seiner Schultern spürte. Ein unangenehmer, fauler Duft stieg ihm in die Nase und sofort registrierte er das teils von Maden zerfressene Gesicht etwa anderthalb Meter von ihm entfernt- und so natürlich auch den dazugehörigen restlichen Körper des Dämons welcher nun vor ihm stand. " Sieh an, sieh an.", sprach letzterer mit einer, auf seltsame Art und Weise psychopatischer Stimme, was wohl teils durch den Luftzug, entstanden durch das große Loch in seiner Wange und teils durch die nur noch halb vorhandene Zunge in seinem faulenden Maul zu erklären war. " Der Juniorchef traut sich aus dem goldenen Käfig heraus in die freie Wildbahn." Angesprochener blickte ihn nur mit einem abwertenden Blick an, und hätte er nicht eine seiner Augenbrauen gefährlich weit nach oben empor gezogen, würde wohl keiner der unzähligen Außenstehenden, die sich urplötzlich in einer Traube um sie herum versammelt hatten, den Beelzebub nun als zornig bezeichnen. " Finger weg.", zischte der Grauhaarige mit bedrohlicher Stimme, entwich mit einer geschickten Bewegung seines Oberkörpers dem Griff des Dämons und schlug sich mit der flachen Hand die kleinen Aschereste von der Schulter. " Na wer wird denn gleich frech werden.", kam es von dem Untoten, als dieser einen Schritt nach vorne tat um erneut nach der Schulter des Grauhaarigen zu greifen. " Was an ,Finger weg' versteht dein von Ratten angenagtes Hirn nicht?" Der Dämon tat einen weiteren Schritt auf ihn zu, legte ihm noch die andere Hand auf die zweite Schulter und schien grade zu einem weiteren altklugen Satz anzusetzen, als ihm ein heißerer Schrei, welcher aus irgend einem Grund erstickt worden zu sein schien, aus der Kehle entrann. Der Grund hierfür war wohl einerseits die Tatsache, dass der Beelzebub seine rechte Hand mitten in das Gesicht seines Gegenübers gelegt, und diese ganz nebenbei auch noch mit einer lodernden Flamme in seiner Handfläche bestückt hatte. " Dreckiges Pack.", murmelte er, wand sich von dem mittlerweile auf dem Boden wimmernden Dämon ab und Schritt tiefer in die Stadt hinein. Lediglich einige wenige Passanten standen nun noch um den vor Schmerz kreischenden herum- hatten die meisten doch eh besseres zu tun als tagtäglich nur dem Leiden anderer zu frönen. Gut zwei Stunden waren seitdem vergangen als Myu, des Satans Gemahlin das nächste mal auf die Uhr schaute und nüchtern feststellte, dass es bereits kurz nach halb Elf war, als sie aus der Eingangshalle das Geräusch von zersplitterndem Glas, gefolgt von einem lauten Fluchen war nahm. Schnellen Schrittes eilte sie, nachdem sie sich das Verbandszeug aus einer der unzähligen Schubladen in der Küche geangelt hatte, durch den langen, dunklen Korridor und fand ihren Sohn, wie bereits geahnt, kniend vor einer kleinen Pfütze, mit der Rechten grade nach einer Scherbe greifend. " Halt, du schneidest dich noch.", mahnte sie und durchstach somit die Stille, die zuvor in diesem großen Raum Einzug erhalten hatte. Ihr Sohn jedoch hatte bereits eine der größeren Glasscherben in der Hand, ließ diese jedoch nun urplötzlich fallen und zog seine Rechte zurück um sie sich zu betrachten. " Zu spät?", fragte die braunhaarige Frau neugierig, worauf ihr gut fünfzehn Zentimeter größerer Sohn nur den Kopf schüttelte. Dennoch tat sie nun auch die übrigen Schritte zu ihm herüber und besah sich ebenfalls seine rechte Hand- und tatsächlich war es kein Schnitt, der ihm soeben offensichtlich einige Schmerzen zugefügt hatte. " Beelzebub, du sollst doch derartige Zauber nicht anwenden. Du weißt genau, dass du noch nicht so weit bist.", sprach sie mit sanfter Stimme und griff mit der ihren nach der Hand mit der leicht verrußten und verbrannten Handfläche. Ein trotziges Luftausstoßen war alles was sie zur Antwort erhielt. " Nichts da, du siehst doch selbst, dass du dich dabei nur selbst verletzt. Du bist noch nicht so weit, dass du deine Magie perfekt kontrollieren kannst. Du bist zwar der Sohn des Teufels, aber du weißt doch-", begann seine Mutter, bevor sie von ihrem Sohn unterbrochen wurde. " Jeder Dämon ist er mit Achtzehn Jahren in der Lage sein volles Magiepotenzial zu entfalten und Magie im richtigen Maße zu nutzen. Eine Regelung der ,Ich verderbe euch den Spaß'-AG, Copyright by Satan himself." Die braunhaarige schüttelte nur lächelnd den Kopf. Männer, sogar Vater und Sohn mussten ständige Machtkämpfe austragen. " Aber wo du grade von deinem Vater sprichst, der wartet in seinem Arbeitszimmer auf dich, am besten du gehst gleich zu ihm, ich bringe dir dein Abendessen danach auf dein Zimmer." Beelzebub rollte lediglich mit den Augen, natürlich nur in Gedanken und tat seine Mutter dann mit einem ,ja ja' ab. " ,Ja ja' heißt leck mich am Arsch.", sprach diese darauf, gutgelaunt und wie eh und je mit einem Lächeln auf den Lippen, bevor sie wieder in einem der dunklen Korridore verschwand. Wie hielt er das nur hier bereits siebzehn Jahre aus? Ein im wahrsten Sinne des Wortes sadistischer Vater, und diese Frohnatur von einem menschlichen Wesen namens Mutter. Dazwischen er selbst, der Sohn des Teufels höchstpersönlich und seines Zeichens halber Mensch. Ohne auch nur einmal anzuklopfen öffnete er die Tür zum Arbeitszimmer seines Vaters und trat ein. " Was gibt's?" Letzterer beachtete ihn erst einmal gar nicht, sondern schlug sich weiterhin mit dem Papierkram auf seinem Schreibtisch herum und zog erst nach einigen Minuten seine Lesebrille auf seiner Nase zurecht und sah zu seinem Sohn, der noch immer in der Tür stand auf. " Oh, da habe ich dich wohl glatt übersehen, da du wohl nicht laut genug angeklopft hast.", sprach der schwarzhaarige und bedeutete seinem Sohn sich zu setzen. Dieser jedoch schüttelte nur postwendend den Kopf und nickte kurz in die ungefähre Richtung seines Zimmers. " Ich habe Hunger, also mach schnell." Sein Vater sah ihn kurz aber mit eindeutigem Ausdruck an und wand sich dann wieder seinem Papierkram zu. " Lass mich das noch beenden.", fügte er in einem sadistischen Tonfall hinzu. Sollte der Kleine doch Hunger leiden. " Seid wann erledigt der Teufel so etwas Eigenhändig- warum benutzt du keine Magie, allmächtiger?", fragte der Beelzebub in einem spöttischen Tonfall und konterte somit direkt aufs Wort. " Ach, das ist menschlicher Kram- deine Schulanmeldung um genau zu sein, und ich dachte mir, die sollte ich wie jeder normale Vater auch höchstpersönlich erledigen." Und schon zum zweiten Mal erlebte der Satan seinen Spross am heutigen Tage sprachlos, oder zumindest nicht ganz so schlagfertig wie sonst. " Meine was?" Der schwarzhaarige lächelte nur und blieb unberührt hinter seinem Schreibtisch sitzen. " Du hast mich schon verstanden, du wirst ab nun einen gewöhnliche, menschliche Schule besuchen, und dein Dasein auf der Erde fristen." Wieder huschte dieses süffisante Grinsen über seine Lippen. " Deine Mutter schlug vor ein ,Vater-Sohn' Gespräch darüber zu führen- nun ja, ich denke es ist besser du erfährst es am eigenen Leib." Der Grauhaarige stutze noch immer. Er wusste ja wie bescheuert seine Eltern waren, aber wollte sein Vater ihn damit nun nur aus der Defensive locken oder entsprach dieser grauenregende Vorschlag, diese Hiobsbotschaft tatsächlich der Wahrheit. " Und was sollte ich erfahren?", hakte der Grauhaarige nach wenigen Augenblicken der Stille weiter nach. " Simpel Beelzebub. Als Sohn des Teufels wirst du auf der Erde lernen was es bedeutet ein echter Dämon, und noch besser, der Herr der Unterwelt zu sein. Du wirst auf unter den Menschen dein Dasein frönen, bis du es geschafft hast die größte aller ,Gräuel' Taten zu vollbringen.", sprach der Schwarzhaarige mit einer belustigten Stimme und sah mit großer Freude dabei zu wie die sonst eher dunkle Haut seines Sohnes nach und nach immer blasser wurde. " Und was ist diese Gräueltat?", kam es erneut von dem jüngeren. " Glaubst du etwa das verrate ich dir? Genau das ist doch grade der springende Punkt, du wirst so lange dort oben leiden bis du das herausgefunden hast- und wer weiß, vielleicht beschließen wir dich noch länger dort zu lassen, je nachdem wie du dich benimmst.", schloss sein Vater, stand hinter seinem Schreibtisch auf und schritt an seinem Sohn vorbei in den Flur. " Deine Koffer sind schon gepackt und abreisefertig- allerdings solltest du langsam mal hier verschwinden, dein Essen wird kalt." Und nur einige Bruchteile einer Sekunde später war der Herr der Unterwelt mit einem lauten Knall und einer kleinen Rauchwolke auch schon verschwunden und ließ einen momentan geistig beschnittenen siebzehnjährigen heranwachsenden Dämon mit nicht gerade heiterem Gemütszustand allein. " Leben auf der Erde? Unter Menschen?", rief er sich das soeben geschehene noch einmal ins Gedächtnis. Er sollte dort oben die Arbeit seines Vaters übernehmen, er durfte alles tun was er wollte. Aber zu welchem Preis? Die Erde, der mit Abstand schrecklichste Ort den man sich vorstellen konnte. Gläubige Menschen, gar Engel gegen die seine Magie nichts ausrichten konnte. " Ich hasse ihn!", und mit diesem Schrei verschwand auch der Beelzebub mit einem, zugegeben nicht ganz so lauten Knall in einer noch kleineren Rauchwolke und lediglich die von einem leichten Windstoß hin und her schwankende, offen stehende Tür zum Flur war noch Zeuge des soeben geschehenen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)