Alles wegen Rioroute von Monkey-D-Suria ================================================================================ Kapitel 2: Ist das nur Verfolgungswahn? --------------------------------------- Ich konnte von Glück reden, dass der Tag darauf, ein Montag, ein Feiertag war und ich die Hochzeit angemessen „verdauen“ konnte. Damit meinte ich weniger die Müdigkeit und Kraftlosigkeit, wie die auch normalerweise nach einer langen Party auftritt, sondern viel eher die Ärgernisse des Tages. Je mehr Mühe ich mir gab, diesen Rioroute aus dem Kopf zu streichen, desto mehr brannte er sich dort ein. Und das war für mich am ärgerlichsten. Nach einer Weile beschloss ich, meine Freundin Ritz aufzusuchen und ihr alles haarklein zu erzählen. Sie brannte ohnehin darauf zu erfahren, wie die Hochzeit gelaufen war. Und natürlich redete ich weniger von den Geschehnissen bei der Feier, sondern schimpfte über diesen unsäglichen Vollidioten, von dem ich mir wünschte, ihn nie getroffen zu haben. Ritz aber war seltsamerweise überrascht, dass ich mich so ablehnend ihm gegenüber verhalten hatte. „So wie es sich anhört, wollte er wirklich nur nett zu dir sein. Und nicht mehr. Daher fand ich, ehrlich gesagt, es etwas übertrieben, ihn so zu beschimpfen.“ „Ritz, du warst nicht dabei!“, rechtfertigte ich mich. „Der Kerl war nicht einfach nur nett, er hat auf Teufel komm raus rumgeflirtet. Und mich obendrein oftmals in eine dumme Situation gebracht.“ „Sicher, aber für mich kam das so rüber, dass er einfach unsicher war und nicht mehr wusste, was er noch tun musste, um dich für sich zu gewinnen!“, war Ritz’ Meinung. „Der und unsicher?“, fragte ich ungläubig, „obwohl er ganz unvermittelt sagen kann, dass er mich liebt, ohne rot zu werden?“ „Ich weiß ja auch nicht, Helen. Ich denke einfach nur, dass wenn du von Anfang an nett zu ihm gewesen wärst, dann wären all diese dummen Sachen danach nicht passiert.“ Ritz wand sich erneut ihrer Staffelei zu, tunkte ein Pinsel in eine Farbmischung, die sie gerade eben während unseres Gesprächs gemacht hatte und begann, an dem Blatt Papier rumzuklecksen. Elende Hobbymalerin, dachte ich. Natürlich mochte ich Ritz sehr gerne; sie war ja schließlich meine beste Freundin und auch sonst ein netter Mensch. Aber sie beurteilte jede Situation stets von beiden Seiten und teilte dann ihre Meinung mit – selbst wenn es hieße, dass ihre Ehrlichkeit größer sein sollte, als ihre Loyalität. Ich persönlich war natürlich auch der Meinung gewesen, dass ich manchmal zu grob zu Rioroute gewesen war, aber für Ritz war ich wohl an allem Schuld, so wie es schien ... Während sie an ihrem Bild arbeitete, sagte Ritz: „Schau, Helen, ich meine es doch nicht böse. Es ist nur ... du beschwerst dich immer, dass dich kein Junge beachtet und jetzt, wo dich einer beachtet, beschwerst du dich auch ... das finde ich schon komisch. Es ist doch nett, wenn jemand solche Komplimente macht. Und für ihn warst du, wie es sich anhörte, auch mit Brille schön.“ „Sicher“, spottete ich. „Der wollte mich einfach nur abschleppen. Die Kerle haben echt nur eins im Sinn!“ „Mag sein, dass es viele Jungs gibt, die so sind. Aber ich bin mir ganz sicher, dass es auch sensible Typen gibt, die einfach schüchtern sind und sich auch nur nach einer Beziehung sehnen. Rioroute gehört für mich zu der zweiten Sorte“, meinte Ritz. Ich seufzte: „Eher zu der ersteren. So wie er sich benommen hat! Wie ein Elefant im Porzellanladen!“ „Das zeigt doch nur seine Unsicherheit“, rechtfertigte sich Ritz. „Und hast du mir nicht gesagt, dass er sehr traurig zu sein schien, wenn er dachte, er sähe dich nie wieder?“ Ich zuckte die Achseln. „Es ist doch nicht meine Schuld, dass ich keine Ahnung habe, was in den Köpfen der Kerle so vorgeht!“ Ich musste zugeben, dass ich in dem Moment schon etwas sauer war, dass sich meine Freundin auf die Seite dieses dahergelaufenen Kerls stellte, den sie nicht einmal kannte und – so kam es mir vor – nicht einmal versuchte, ihre eigene beste Freundin auch nur ein wenig zu verstehen. Ritz sagte nach einer Weile nichts mehr. Und dann fragte sie: „Was hat denn Drake zu dem Typen gesagt?“ „Er hat den Kerl ja überhaupt nicht gesehen, er war ja nicht dabei, als ich aufs Klo ging und später die Feier verließ. Er saß an unserem Tisch, ja, aber ich sagte doch, ich habe dort kein Wort über diesen Rioroute verloren – in der vergeblichen Hoffnung, dass ich ihn nie wieder sehe.“ Drake Branford war der „kleine“ Bruder meiner Cousine, die seit heute offiziell verheiratet war. „Klein“ aber nur vom Alter her. Allein die Vorstellung, dass Drake „klein“ war, brachte mich zum Schmunzeln, wo doch er beinahe 2 Köpfe größer war als ich. Er war aber nur ein paar Monate älter als ich und ging daher in dieselbe Klasse wie Ritz und ich. Drake war auch gleichzeitig der Chef einer Motorradgang, die nichts anderes zu tun hatten, als zu randalieren, Straßenschlachten durchzuführen und die schönsten bzw. dümmsten Weiber abzuschleppen. Drake aber war ganz anders. Vielleicht war das auch der Grund, warum der die Gang anführte; schon allein auf dem ersten Blick strahlte er Würde und Respekt aus. Für mich war es immer seltsam, warum ausgerechnet Drake zu der Gang gehörte – er behielt immer einen kühlen Kopf, war durch nichts aus der Ruhe zu bringen und handelte stets intelligent aber auch menschlich. In unserer Klasse hatte er eine Menge Freunde, aber mit Ritz und mir war er besser befreundet, als mit jedem anderen. Mit Ritz Sogar noch besser, als mit mir. Schließlich war ich ja mit Drake verwandt und wir kannten uns schon ein Leben lang; es war gewissermaßen Pflicht, dass wir uns gut verstanden. Aber mit Ritz war das etwas anderes. Und die beiden hatten so etwas wie einen Draht zueinander; etwas, dass ich in der Stärke weder zu dem einen noch zu dem anderen hatte. Die beiden verstanden einander in jeder Situation und konnten nur mit einem Blick auf den jeweils anderen erraten, was dieser dachte. Aber ich war wegen dieser „Beziehung“ nicht eifersüchtig; ich war sehr froh, dass ich die Beiden überhaupt hatte. Damit ihr es nicht falsch versteht: die beiden sind wirklich NUR Freunde und nichts wird sich daran ändern. Das zeigt schon allein Ritz’ Reaktion, wenn man sie mit Drake aufzieht. Sie ist der Weltmeister der Selbstbeherrschung, aber in dem Fall kann sie ernsthaft wütend bis gar gemein werden. „Na ja, wie auch immer: Wie es aussieht, wirst du ihn auch nicht mehr wieder sehen!“, schloss Ritz. „Daher solltest du ihn am besten vergessen, wenn du ihn so unerträglich fandest – ich bin der Meinung, dass über den Typen zu schimpfen nichts bringt und obendrein vergeudete Zeit und Energie ist.“ Nun ja, das stimmte wiederum. Ich beschloss, diesen Worten Folge zu leisten und mich nicht mehr über diese Geschehnisse aufzuregen. Schließlich konnte ich diesen Störenfried auf diese Weise am besten aus meinem Kopf verbannen – für immer!!! Und was nützte es mir schon, mich darüber auszulassen, was passiert war? Vorbei ist vorbei. Rioroute war ein Ärgernis, aber ein VERGANGENES Ärgernis. Und mit diesen Worten ging ich nach dem freien Tag wieder in den Schulalltag hinein. Mir gelang es auch, Rioroute vollständig aus meinem Kopf zu streichen und mich wieder den Schulaufgaben zu widmen. Gott sei Dank, denn ich brauchte einen klaren Kopf, um so viel zu lernen wie möglich; ich konnte es nicht zulassen, wenn wertvoller „Platz“, in dem wichtige Informationen gelagert werden konnten, mit Gedanken an diesen Dummkopf voll gestopft waren. So schlüpfte ich wieder in den Alltag hinein – Schule und die Lernerei nach der Schule. Ich war wieder in meiner alten Rolle der Streberin gelandet, die außer von ihren Freunden von niemanden sonst beachtet wurde…na ja, außer von den Lehrerinnen und Lehrern während der Unterrichtsstunden natürlich. Fand ich zwar traurig, aber ich dachte mir: WENN sie alle mich schon nicht beobachten; warum um ihre Zuneigung, die ohnehin nie da sein wird kämpfen? Warum sich nicht stattdessen über sie durch gute Noten stellen? Aber nicht einmal dies gelang mir immer. Denn neben mir gab es noch einen anderen Jungen, der ausgezeichnet war. Bei ihm kam es aber nicht vom Lernen, weil er kaum Zeit dazu hatte ... Shinichi Kudo, Mitglied unserer Schulfußballmannschaft und seines Zeichens Detektiv. Und zwar ein verdammt guter. So gut, dass er sogar meist der Polizei bei ihrer Arbeit half ... um nicht zu sagen: ihre Arbeit MACHTE. Es hieß, er konnte selbst die kniffligsten Fälle lösen. Shinichi war sehr klug, schaltete schnell, konnte sich vieles leicht merken, und blitzschnell kombinieren und hatte auch noch eine für einen Jungen erstaunliche Intuition. Daher hatte er kaum Schwierigkeiten in der Schule. Aber ich ärgerte mich nicht wegen diesen „Rivalen“. Im Gegenteil: ich ... bewunderte ihn. Man munkelt zwar, dass er heimlich was mit Saiki Haneda (eine Klassenkameradin und genau das Gegenteil von mir – offen, selbstbewusst, immer im Mittelpunkt und wohl der Traum jedes Jungen), aber das glaube ich nicht. So wie sich die Beiden immer streiten! Sicher, es heißt ja: Was sich liebt, das neckt sich. Aber demnach müsste ich mich auch in Rioroute verliebt haben! Bääh, schon allein bei dem Gedanken kommt mir mein Essen wieder hoch. (Hatte ich mir nicht gesagt, ich soll nicht mehr an ihn denken?) Die Woche war auch sonst wie üblich vorbei gegangen. Ich war sehr froh, dass das Wochenende vor der Tür stand und ich mich nicht nur ausruhen konnte, sondern auch endlich mehr Zeit zum lernen hatte. Am Samstag wurde ich schon um 8 Uhr früh wach. Schon wieder diese blöden Nachbarn, dachte ich. Wie auch jedes Wochenende sonst. Warum mussten sie auch jeden Samstag und Sonntag so einen Höllenlärm draußen veranstalten – und das in aller Herrgottsfrüh! Aus meinem Mund kam ein ärgerlicher und nicht gerade feiner Ausdruck, als ich mich auf die andere Seite drehte und mein Kissen gegen meine Ohren presste. Klar, das Wochenende ist sicher für jeden Menschen etwas, worüber man sich freute. Aber musste man immer um 8 Uhr Morgens draußen Dialoge in ziemlicher Lautstärke führen? Oder Gartenarbeit verrichten, oder was sie auch sonst immer taten, was sich so anhörte, als würde eine schwere Schaufel über Beton kratzen ... Aber wenn man eine Wohnung zwangsweise renovierte und dabei laut hämmerte und bohrte, dann standen schon nach fünf Minuten die ersten auf der Matte und beschwerten sich! Nein, ich hörte auch durch das Kissen hindurch diese albernen Stimmen. Warum MUSSTEN sie auch so laut sein? Schon mal an andere Menschen gedacht? Aber an Schlafen war nun nicht mehr zu denken. Brummend und genervt stöhnend öffnete ich die Augen und blinzelte in die Morgensonne, dessen Strahlen direkt durch mein Zimmerfenster auf das davor stehende Bett fielen – mein Bett natürlich. Die Stimmen draußen wurden lauter. Nein, verbesserte ich mich in Gedanken. Das da draußen war nur EINE Stimme. Und sie hörte sich nicht an, wie eine Stimme, die sprach. Gott, die mussten ja gut drauf sein wegen dem bevorstehenden Wochenende! Oder warum sonst sangen die da draußen? Sicher, verrückt waren die Nachbarn ja, aber doch nicht SO. Ich streckte mich, stand auf und suchte in meinem Schrank nach frischer Wäsche. Sicher würde mich eine Dusche richtig aufwecken. Der Gesang draußen wurde lauter. Feierten die da draußen eine Party, oder was? Oder verehrten sie neuerdings irgendwelche Kannibalengötter, die sie mit ihrem Gesang besänftigen wollen? So hörte sich der Gesang jedenfalls an. Ziemlich falsch und viel schlimmer als ein Rudel jaulender Wölfe. Dieter Bohlen hätte, wenn er das gehört hätte, mit Sicherheit einen tödlichen Herzinfarkt bekommen. Dennoch siegte meine Neugierde und ich wollte unbedingt wissen, wer denn da so schaurig sang. Ich schob meinen Spitzenvorhang zur Seite, schaute aus dem Fenster auf unseren Vorgarten und ... kniff mich sogleich in meinen Arm. Ich musste träumen! Mit Sicherheit war es ein Traum. Ein Alptraum!!! Aber nein: der Kniff tat weh. Das da unten war also kein Traum. Viel schlimmer: es war real. In unserem Vorgarten und direkt vor meinem Fenster stand Rioroute Vilgyna und sang mit ausgebreiteten Händen und aus ganzer Kraft irgendein Lied, dass ich nicht identifizieren konnte. Zuerst dachte ich, er hätte mich noch nicht gesehen und ich könnte mich verziehen und zumindest so tun, als ob es ein Alptraum wäre. Aber schon im nächsten Moment wusste ich es besser: seinem Strahlen im Gesicht und seiner immer lauter und schiefer werdenden Stimme nach zu urteilen, hatte er mich bemerkt. Also MUSSTE ich nun wohl oder übel handeln. Aufgebracht öffnete ich das Fenster und schrie nach draußen: „Sag mal, schämst du dich nicht? Verschwinde sofort von hier, oder ich…“ „Oder du ‚was’?“ Herausfordernd blickte er mich an. „Oder ich rufe die Polizei und zeige dich wegen Ruhestörung an!“ brüllte ich. „Mach doch, Helen!“, sagte er mit einem Grinsen. „Ich dagegen werde sagen, dass ich lediglich für meine Angebetete singe und dass ich nicht wusste, dass es falsch ist, wenn man einem anderen zeigt, wie sehr man ihn liebt!“ „So zeigst du also deine ‚Liebe’? Mit diesem Dampfwalzenkonzert am frühen Morgen? Vielen Dank! Und jetzt hau endlich ab!“ Ich spürte, wie sich mein Gesicht vor Wut verzog. „Und ich dachte, Mädchen stehen drauf, wenn man für sie singt! Da habe ich den weiten Weg zu dir gemacht und nun das!“ ‚Den weiten Weg gemacht…’ Diese Worte klangen die ganze Zeit in mir nach und doch wusste ich nicht, was sie zu bedeuten hatten. Und dann fiel es mir ein. Es fühlte sich an wie ein Schlag mit einem Hammer auf den Kopf. „Augenblick mal!“, schrie ich ihn an. „Woher hast du meine Adresse?“ Aber er zwinkerte nur und antwortete: „Ziemlich vielseitig, so ein Personalausweis!“ Ich klatschte mir auf den Kopf. Aber natürlich! Der Personalausweis! MEIN Ausweis! Der Ausweis, den Rioroute in der Hand gehalten hatte. Er hatte nicht nur mein Foto begutachtet, sondern auch meine Anschrift genau studiert. Ich dumme Kuh! Ich ausgekochte, verblödete, dauerschlauchstehende, hirnamputierte Kuh! Wieso hatte ich nicht vorher daran gedacht? Dann hätte ich noch ein paar Tage Zeit gehabt um ... um meine Eltern dazu zu überreden, auszuwandern. Am besten nach Alaska. Dort fände er mich nie! Auch wenn es so schrecklich war, von DEM DA fliehen zu müssen… Auch wenn er uns mit Sicherheit verfolgen würde ... Trotzdem – etwas hätte ich mit Sicherheit unternommen. Vielleicht einen Dobermann angeschafft, der nun Jagd auf ihn machen konnte ... Und so hatte ich meinen einzigen Trumpf verspielt. Meinen einzigen Zufluchtsort zerstört. Aber so konnte ich mich nur wegen meiner unbeschreiblichen Blödheit ärgern. Und diesem Volldeppen zuhören. „Ich verstehe nicht, warum es dir nicht gefällt! Liegt es vielleicht an dem Lied? Ja, ich gebe es zu – ziemlich schlechte Wahl! Aber ich habe auch ‚My heart will go on’ drauf!“ Und so leierte er los und ich konnte nur bei dem Gesang meine Ohren zudrücken. Hätte Rose DeWitt-Bukater damals diesen Gesang gehört, dann hätte sie sich aus lauter Verzweiflung in die Fluten des Nordatlantiks gestürzt. Oder viel schlimmer: Sie hätte Caldon Hockley geheiratet. Jedenfalls war meine Geduld, die bisher ohnehin am seidenen Faden gehangen hatte, vollkommen dahin. Ich haute voller Zorn mit ganzer Kraft auf die Fensterbank, so dass sich sogar ein wenig Putz von der Decke gelöst hatte. Laut brüllte ich nach draußen: „Es liegt überhaupt nicht an dem Lied oder an sonst was! Es liegt einfach nur an DIR! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du mich vollkommen nervst und ich nichts von dir will! Und ich werde es auch niemals tun! Das, was du da veranstaltest, ist peinlich! Hast du denn gar keinen Anstand? Kennst du keine Grenzen?“ „Ich würde alles tun, damit du endlich die Meine bist!“, rief er und sang weiter. „Ja? Dann tu mir den Gefallen und verschwinde! Lass mich endlich in Ruhe! Und ich werde nie die Deine sein, oder geht das bei dir etwa nicht rein?“, übertönte ich das Geleiere. „So viel habe ich schon kapiert“, konterte er selbstbewusst, „aber ich bin der Letzte, der aufgibt!“ Das konnte ja heiter werden! So wie es sich anhörte, würde er wohl bis an mein Lebensende vor meiner Zimmertür stehen und singen. Am besten noch in seinen Seniorenjahren – mit seinem Krückstock in der Hand! Und ich war mit meinem Latein am Ende. Was sollte ich denn sonst machen, um diesen Sturkopf zur Raison zu bringen? Und wie schon damals kam es sogar noch schlimmer ... Ich hörte vom Schlafzimmer der Eltern nebenan Geräusche, die ich nicht einordnen konnte – wegen dem Gejaule draußen. Aber dann verstand ich, dass es das Geräusch von einem Fenster war, der geöffnet wurde. Denn schon in dem nächsten Augenblick schrie mein Vater: „Was ist denn hier ... Ach, du meine Güte! SIE?“ Rio winkte meinem Vater und rief fröhlich: „Schönen guten Morgen, Sir! Ich bringe gerade ihrer Tochter ein Ständchen! Oder haben Sie vielleicht einen Musikwunsch?“ Gott, der hatte Nerven! Und – wie ich schon lange vorher gemerkt hatte – nix im Kopf. Jeder andere hätte vorher überlegt, was er sagte. Was er zum Vater seiner Angebeteten, der kochte wie ein Teekessel, sagte. „Machen Sie sich etwa über mich lustig, Bürschchen? Sie wagen es, unsere morgendliche Ruhe zu stören und dann auch noch so mit mir zu sprechen?“ schrie mein Dad. „Aber, Herr Schwiegervater, niemals wollte ich Sie stören, ich wollte lediglich ...“, rechtfertigte sich Rioroute, wurde aber sofort von meinem Vater unterbrochen: „Wagen Sie es nicht noch mal, mich so zu nennen! Woher nehmen sie bloß ihr Benehmen her? Hat man es Ihnen etwa nie beigebracht?“ „Doch“, nickte Rioroute. „Aber man hat mir auch beigebracht, um das, was mir wichtig ist, zu kämpfen!“ Nein, wie ‚rührend’! Wie ein echter Soldat in der Schlacht! Doch leider kannte Mr. James Ryan wohl meinen Vater schlecht ... „Ihre Unverschämtheit ist maßlos! Gehen Sie sofort von meinem Grundstück, oder ich hole die Polizei! Oder ich komme gleich runter, wenn es Ihnen nicht ausreicht!“ brüllte Dad. „Schatz, nun sei doch nicht so“, hörte ich meine Mom sagen, aber Dad entgegnete noch lauter: „Dieser Kerl soll gefälligst die Finger von meiner Tochter lassen! Und uns in Ruhe!“ Vielleicht wäre alles doch noch ohne jegliche Peinlichkeiten abgelaufen. Wenn sich jetzt nicht von allen Seiten Fenster öffnen würden – und zahlreiche Nachbarn daraus hervorschauen würden. Jetzt fingen sie auch noch an, alle auf einmal zu schreien: „Was soll denn das ganze Theater?“ „Was ist das für ein Krach am frühen Morgen?“ „Kann man denn hier nicht einmal in Ruhe schlafen?“ „Mr. Riley, was erlauben Sie sich?“ „ICH erlaube mir nichts!“, rechtfertigte sich mein Vater. „Es ist dieser Frechdachs da draußen!“ Bitte, bitte, Dad, sag es nicht, bitte sag es nicht, bitte ... „Kommt hier einfach an und belästigt meine Tochter am frühen Morgen!“ Boah, Danke, Dad! Vielen, lieben Dank! Wo war noch mal die Zeitung mit den Wohnungsanzeigen? Wie auf Stichwort redete nun auch der Übeltäter: „Es tut mir Leid, dass ich Sie alle aufgeweckt und belästigt habe. Es ist nur so: ich mache Helen Riley den Hof und wollte sie mit einem Lied aufwecken. Leider freut sie sich nicht so darüber, wie ich dachte ...“ Ich schrie zur Antwort: „Kein Wunder! Ich habe dir schon so oft gesagt, du sollst mich in Ruhe lassen! Und du nervst weiterhin rum, schlimmer noch: bringst mich von einer peinlichen Situation in die nächste! Du bist echt das Schlimmste, was diese Welt jemals hervor gebracht hat!“ Im selben Moment haute ich mir mit der Hand auf den Mund. Oh, warum musste ich auch nur so gemein sein? Auch wenn es die einzige Möglichkeit war, diesen Kerl loszuwerden ... das hätte nicht sein sollen! Alle Zuhörer hielten den Atem an und meine Mutter mahnte: „Helen, entschuldige dich sofort! Musst du so grob sein?“ Rioroute war vor diesen Worten zurück geschreckt. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er mich an und dann wurden sie auf einmal ausdruckslos und leer. „E ... entschuldige bitte“, hörte ich mich sagen, noch eher ich merkte, was ich tat. „Ich ... es tut mir auch Leid, dass ich Sie so angefahren habe“, fuhr mein Vater fort, „bitte ... gehen Sie wieder!“ Er schloss das Zimmerfenster, aber ich konnte nur wie gelähmt auf diese traurige Gestalt da draußen starren. Versteht mich bitte nicht falsch! Ich kann ihn nach wie vor nicht leiden und meine Gefühle werden sich auch nie ändern! Es ist nur – ich weiß doch schließlich selber, wie weh so was tun kann ... Nun hatte ich genauso gehandelt, wie jemand, der ich nie sein wollte ... „Rioroute, ich ... es tut mir leid!“, wiederholte ich matt. Er schüttelte den Kopf. Und dann ... auf einmal lächelte er. Das war ein ganz anderes Lächeln, als ich es bisher gesehen habe, nicht dieses Fröhliche. Nein, es war ein entschlossenes Lächeln. Das Lächeln eines Ritters, der eine unzerstörbare Festung stürmen wollte ... Und als er sich umdrehte und ging, sah ich, wie seine Augen funkelten. Und ich hörte ein leises Flüstern, das verdächtig nach „Keine Sorge! Ich gebe nicht auf!“ klang ... Mit diesen Worten bekam ich auch eine schlimme Vorahnung, die sich schon am nächsten Tag bewahrheitete. Den gesamten Samstag verbrachte ich ruhig und ohne Störungen und konnte auch am Sonntag prima ausschlafen. Und mittags dann, als meine Eltern unten im Wohnzimmer fern guckten und ich oben in meinem Zimmer lernte, hörte ich es dann: „Du bist die Schönste auf der Welt, dein Gesicht ist echt entzückend, ich wäre doch so gern dein Held, das wäre für mich erquickend!“ Aufgebracht sprang ich von meinem Schreibtisch hoch, öffnete das Fenster und warf eine Decke nach draußen. Ich hoffte sehr, mein Ziel getroffen zu haben. Und wirklich: sein Gesang wurde dadurch stark gedämpft. Trotzdem konnte ich noch eine letzte Strophe seines doofen Liedes hören: „Da schmeißt sie doch eine Decke auf mich, und das finde ich entrüstend! Die Mühe, die ich mir mache, würdigt sie nicht, und das ist doch echt beschämend!“ Und so hatte ich keine Ruhe mehr. Es nützte gar nichts, dass ich mich bei meinen Eltern beschwerte – mehr, als sich über Rioroutes Starrsinn aufzuregen und mich aufzubauen, konnten sie nicht machen. Meine Mutter war sehr geduldig und gutmütig – so schnell würde sie ihm nicht den Garaus machen. Mein Vater hätte ihm nur zu gerne Feuer unterm Hintern und diesem Wahnsinn ein für alle Mal ein Ende gemacht, aber er war leider bei diesen Singattacken nie anwesend – entweder bei der Arbeit oder sonst wo unterwegs. Ich weiß nicht, woher dieser Dummkopf diese Voraussicht und dieses Geschick nahm um stets den Moment zu wählen, in dem mein Vater nicht da war. Zufall konnte es nicht sein – so viele Zufälle auf einmal gab es einfach nicht. Jeden Tag kam er, um irgendwelche Balladen vor meinem Fenster zu schmettern. Sei es was Eigenes oder Lieder aus den Charts. Und damit nicht genug: Er hatte sich jetzt auch noch „Backgroundsänger“ auf seine Seite geholt – Jake, der kleine Junge unserer Nachbarn von rechts und Flick, der Hund unserer Nachbarn von links. Ich wurde beinahe wahnsinnig und wusste nicht mehr, wie ich diesen Attacken entgehen konnte. Schimpfen konnte ich nicht mehr – ich hatte keine Kraft mehr dazu und außerdem waren mir alle Schimpfwörter und Argumente ausgegangen. Alles, einfach ALLES habe ich ihm an den Kopf geworfen – ohne Erfolg! Selbst die Nachbarn schrien ihn aus ihren Fenstern heraus an und drohten mit der Polizei, dem Irrenhaus und allerlei, aber er grinste nur und sang weiter. Aber auch außerhalb dieses schrecklichen Konzertes fühlte ich mich schrecklich. Am liebsten hätte ich mich einfach nur in meinem Zimmer verschanzt – in einer aus Decken und Matratzen gebauten Höhle. Nichts sehen, nichts hören. Denn jedes Mal, wenn ich nach draußen ging – sei es nun in die Schule, oder zum einkaufen – tuschelten die Nachbarn unter vorgehaltener Hand über mich. Worum es in ihrer Unterhaltung ging, war unschwer zu erraten. Die Männer ärgerten sich, weil sie keinen ruhigen Tag mehr verbringen durften – und ich war ihrer Meinung nach Schuld daran, warum auch immer. Aber noch schlimmer war, dass die Frauen alle seufzten und lächelten und stets beteuerten, wie romantisch sie das Ganze fänden – wo gab es denn heutzutage noch Jungen, die für die Mädchen vor ihren Fenstern sangen? „Wie in einem echten Liebesroman!“, schwärmte eine Nachbarin. „Ich wünschte nur, mein Mann würde auch nur ansatzweise so viel Romantik an den Tag legen, wie dieser Junge“, entgegnete eine Andere. Ich begriff: das war der wahre Grund, warum die Männer in unserer Nachbarschaft sauer waren – Rioroute setzte anscheinend ein Standart, mit dem sie nicht konkurrieren konnten. Ich weiß noch heute nicht, wie ich es schaffte, diese elende Singerei von dem Dreckskerl und die Klatscherei der Nachbarn an jeder Ecke zu ertragen. Nur eins weiß ich: Gäbe es einen Orden für Masochisten, so hätte er mir zugestanden. Fünf Tage später sang der Kerl immer noch täglich vor meinem Fenster. Ich hatte beschlossen, ihn zu ignorieren. Wenn schon alles Schimpfen und Zetern nichts nützte – vielleicht würde er ja abhauen, wenn man so tat, als wäre er nicht da? Ich wusste nicht, ob das helfen würde, aber wenn ich ehrlich bin: ich wusste auch sonst nichts mehr. Und außerdem: Als ich ihn anbrüllte, hatte ich ihm meine Aufmerksamkeit geschenkt. Etwas, was ihn nur noch mehr bei seinem Vorhaben gestärkt hatte. Würde er vielleicht aufgeben, wenn ich nicht auf seine Darbietungen reagieren würde? Probieren könnte man es ja ... Des Weiteren verspürte ich den erneuten Wunsch, auszuwandern. Nein, ich machte mir sogar einen Plan. Sobald Dad von der Arbeit kam, würden wir drei direkt zum Flughafen fahren und von dort aus den ersten Flug nach Alaska nehmen. Oder in die Seychellen. Oder sonst wo, wo man uns nicht vermuten würde. Vielleicht würde so eine Art ‚Zeugenschutzprogramm’ nötig werden. Ich würde meine neue Adresse nur an Ritz und Drake weitergeben und sie dazu zwingen, zu schwören, dass sie diese keinem Menschen weitergaben. Selbst bei der allerschlimmsten Folter nicht. Na ja, vielleicht würde ich die Adresse auch – sofern er mir natürlich schreiben würde – Shinichi geben. Dem konnte man sicher auch trauen ... In der zweiten Woche des unfreiwilligen Konzertganges versuchte ich, so wenig Zeit wie möglich zu Hause zu verbringen. Alles, nur um diesen Wirrwarr zu entrinnen. Mag ja sein, dass ich feige handelte, aber ich war mit meiner Geduld, meiner Selbstbeherrschung und meinem Latein am Ende. Zu gefährlich war es, weiterhin noch so zu leben. Ich nahm auf einmal Tätigkeiten in der Schule an, die man anderen Schülern nicht einmal mit Erpressung und Folter aufzwingen konnte – wie z. B. das Pflegen des Schulgartens, die Säuberung des Klassenzimmers etc. Das hatte den unschätzbaren Vorteil, dass ich viel später zu Hause war als sonst. Und somit meist sowohl den giftigen Blicken der Nachbarn als auch dem männlichen Sirenengesang zu entrinnen. Außerdem war ich oft bei Ritz, machte mit ihr zusammen die Hausaufgaben, malte mit ihr oder schaute fern. Einmal fuhr ich sogar mit Drake weg. Seine Motorradgang staunte zwar alle Bauklötze, dass Drake ein Mädel auf seinem Mofa sitzen hatte, dass alles andere als eine heiße Mieze war, aber mir war es gleich. Ich merkte auch, dass die anderen aus der Gang meine Anwesenheit missbilligten (ihre todbringenden Blicke, die sie mir zuwarfen, sprachen Bände), aber offensichtlich hatten sie so großen Respekt vor Drake, so dass sie sich nicht trauten, ihre Meinung zu sagen – obwohl sie in dem Bezug noch nie auf dem Mund gefallen waren. Aber was soll’s: Was die dachten, konnte mir doch egal sein! Besser, als in Gesellschaft dieses Dummochsen von Rioroute zu sein. Und dann, genau zwei Wochen, nachdem er das erste Mal vor meinem Zimmerfenster gesungen, sprich: gebrüllt hatte, kam er erneut. Dieses Mal zwar nicht früh am Morgen, aber am Vormittag. Aber dieses Mal war mein Vater zu Hause. Und sobald der erste Ton aus Rioroutes Mund gekommen war, stürmte auch schon mein Vater zu ihm in den Vorgarten. Wie – ich konnte es nicht anders beschreiben – ein sehr gereiztes Nashorn. Zuerst dachte ich, er würde Rioroute verprügeln. So sah das im Ernst aus. Und ehe ich zum Entschluss kam, dass ich das nicht will, hörte ich meinen Vater draußen schreien: „Ich dachte, ich habe mich klar ausgedrückt? Gehen Sie sofort und kommen Sie nie wieder her!“ Rioroute schien vor meinem Vater zusammenzusinken, aber er schaffte es, zu murmeln: „Bitte, entschuldigen Sie, ich wollte nur für ihre Tochter ...“ Aber mein Dad wurde dadurch nur noch wütender: „Merken Sie denn nicht, dass Sie uns vor allen Nachbarn zum Gespött der Straße machen? Überall, wohin wir auch gehen – jeder redet über uns! Und alles wegen Ihnen! Schämen Sie sich denn nicht?“ Der Typ murmelte: „Ich wollte nur ...“, aber mein Vater unterbrach ihn: „Das ist es ja! SIE wollen dies und SIE wollen das! Aber haben Sie schon einmal überlegt, was HELEN will? Was HELEN von ihrer Aktion hält? Und was es für Folgen für sie hat?“ Rioroute zuckte zusammen und schaute entsetzt nach oben. Ich hatte die Szene von meinem Fenster aus beobachtet und wollte mich ducken, damit er mich nicht sah, aber es gelang mir nicht. Sein Blick hatte mich irgendwie paralysiert. So … traurig und verzweifelt. „Offensichtlich haben Sie es nicht getan“, stellte Dad fest, „denn sonst hätten sie schon längst damit aufgehört! Von überall her erzählt man sich, meine Tochter würde nichts anderes tun, als junge Männer zu umgarnen – so, wie die für sie singen! Dabei ist Helen alles andere als so eine ... als so eine Art Mädchen. Sie ist unschuldig! Dank Ihnen sind diese Gerüchte überall im Umlauf! Und auch sonst ... durch Ihre Einlagen haben meine Frau und ich keine ruhige Minute mehr! Alles nur, weil Sie, wie Sie sagten, Ihre Liebe zu meiner Tochter beweisen wollen! Wissen Sie was: Ich glaube nicht, dass Sie sie lieben!“ Der Typ sagte gar nichts und starrte mich die ganze Zeit an. Sein Blick war müde und leer. So wie der vor zwei Wochen, als ich ihn unkontrolliert beleidigt hatte. Lange standen wir drei da und sagten nichts – mein Dad und Rioroute in unserem Vorgarten und ich an meinem Fenster. Schließlich räusperte sich der Kerl und sagte mit gezwungener, fester Stimme: „Es ... tut mir leid, Sir. Und auch du, Helen – bitte entschuldige! Das habe ich doch gar nicht gewollt! Ich wollte doch nur ...“ Und auf einmal drehte er sich, kaum waren diese Worte gefallen, blitzschnell um und lief weg. „Danke, Dad!“, murmelte ich und er nickte mir zur Antwort. Sicher – traurig war es schon, wie der Kerl mich angestarrt hatte. Ich hatte kapiert, dass das Letzte, was er gewollt hatte, war, uns in eine dumme Lage zu bringen. Aber ich konnte nicht anders, als mich zu freuen, dass der Spuk vorbei war. Und das es mit Rioroute endgültig Schluss war. Was konnte er denn schon tun? Mir auflauern? Ich war mir sicher, dass ihm seit dem Gespräch mit Dad die Freude darauf gründlich vermiest worden war. Würde er mir Briefe schreiben? Die würde ich verbrennen. Jetzt, wo ich das erzähle, ärgere ich mich wieder einmal grenzenlos über meine Naivität und meine Dummheit. Eigentlich müsste ich dank meinen Erfahrungen schon erkannt haben, dass dieser Rioroute nicht aufgeben würde. Warum nur musste ich ihn immer unterschätzen? Eine Weile hatten die Nachbarn noch gestichelt, aber nun hatte es vollkommen aufgehört. Meine Welt verlief wieder in geordneten Bahnen. Und zwei Wochen, nachdem mein Vater Rioroute energisch zurecht gewiesen hatte, öffnete ich mein Fenster um mein Zimmer ordentlich durchzulüften. Zuerst sah ich es nicht, aber dann fiel mir doch der kleine Papierflieger auf meiner Fensterbank ins Auge. Ich fragte mich, was er hier zu suchen hatte; sicher hatte ihn Jake aus Versehen hierhin fliegen lassen. Aber dann bemerkte ich, dass zwischen den beiden Papierflügeln etwas Blaues durchschimmerte. Da musste also etwas drauf geschrieben worden sein. Ich dachte, es ginge mich nichts an, aber dann siegte meine Neugierde doch und ich entfaltete den Flieger behutsam. Als ich die Nachricht, die dort stand, las, spürte ich, wie nicht nur mein Herz und mein Magen, nein: mein gesamtes Innerstes nach unten sank, wie ein Stein im tiefen Wasser. „Helen, Bitte entschuldige nochmal wegen dem Vorfall. Ich wußte einfach nicht, was ich sonst tun sollte, um dich endlich davon zu überzeugen, das ich dich wirklich sehr liebe. Aber ich werde Andere Möglichkeiten finden müssen, um es dir zu beweisen, ohne dich nochmal in unangenehme Situationen reinzubringen. Rio.“ Na ja – seine Rechtschreibung könnte besser sein und von Grammatik hat er sicher auch noch nicht viel gehört. Aber egal – am Schlimmsten war wohl der Inhalt. Es hieß, dass mir noch eine Menge bevorstand. Ich konnte mich also auf allerhand gefasst machen! Und so war es auch ... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Anmerkung zu der ominösen Nachricht: Jegliche Fehler dort sind berechtigt, also bitte nicht schlagen XD!!! Ich hoffe, der Kapitel war gut und dass die letzten Sätze ein wenig Spannung auf den Fortgang aufkommen lassen ... Mir hat jedenfalls das Schreiben sehr gefallen; oft musste ich lachen, auch wenn ich über meine eigenen Stories eher selten lache – ich weiß nicht warum ... Danke natürlich an alle Leser dieser FF. Ich hoffe, ihr bleibt weiterhin dabei. Besonders hervorheben möchte ich dabei Phoebe, die mich stets aufbaut und mit ihren Kommis zeigt, dass doch noch jemand den etwas ... ääh ... albernen und übertriebenen Humor dieser FF XD witzig findet^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)