Schutzengel von abgemeldet (Hermine x Draco) ================================================================================ Kapitel 17: Ich räche dich! --------------------------- Als Hermine aufwachte, fielen starke Sonnenstrahlen in die dunkle Höhle. Es musste um die Mittagszeit sein. Nur langsam realisierte sie, dass sie in der Höhle lag und mit einer grünen Decke zugedeckt worden war. Langsam setzte sie sich auf und allmählich erinnerte sie sich, wie es dazu gekommen war. Draco hatte sie geküsst und dann in die Höhle gezogen. Und dann hatte sie mit ihm geschlafen. Hermine schlug sich die Hände vors Gesicht, als ihr bewusst wurde, was sie getan hatte. ‚Mit einem Malfoy!’, schalt sie sich in Gedanken. ‚Wie blöd bist du eigentlich? Er benutzt dich doch eh nur! Er war schon immer rücksichtslos und egoistisch! Wieso zum Teufel sollte sich daran etwas geändert haben?!’ In diesem Moment lehnte sich ein grinsender Malfoy an die Wand gegenüber von ihr. „Sieh an, sieh an.“ Hermine wurde aus ihren Gedanken gerissen und blickte in das Gesicht des Malfoys. Doch leider war es nicht Draco, der sie grinsend musterte. Hermine zog schnell die Decke höher und sprang auf die Beine. „Lucius!“, fauchte sie. „Was wollen Sie denn hier?“ Hektisch suchte sie den Boden nach ihren Zauberstab ab, doch der war wie verschwunden. „Suchst du den hier?“, säuselte der alte Malfoy spöttisch und wedelte mit Hermines Zauberstab in der Hand in der Luft herum. Hermines Augen verengten sich zu Schlitzen. Wie blöd war sie gewesen, dass sie Draco davon abgehalten hatte zu fliehen! Er hätte sich in Sicherheit bringen müssen! Er hätte die Ankunft seines Vaters merken müssen! Doch wo war er eigentlich? Wo zum Teufel noch mal war Draco eigentlich??? In Hermine kochte gleichzeitig mit dem Gefühl der Angst eine lodernde Wut auf. Er hatte sie doch nicht etwa wirklich hier alleine zurück gelassen? Sie schüttelte kaum merklich den Kopf. Nein, so war er nicht. Das würde er nicht machen. Doch eine kleine Stimme in ihrem Unterbewusstsein blieb und flüsterte etwas anderes. Mr. Malfoy schmiss ihr angewidert ihre Klamotten zu und ging zum Höhleneingang. „Zieh dich an, Schlammblut!“ Hermine, die momentan ihre pure Angst gefangen genommen hatte, erwiderte nichts, gehorchte aber stumm. Wo war Draco nur? Genau in diesem Moment hörte sie von draußen Schreie. Sie rannte hin und sah wieder den Orden des Phönix. Langsam schüttelte sie den Kopf. Sie machte dem Orden auch nur Ärger. Ron rannte auf sie zu und packte sie am Handgelenk. „Was zum Teufel ist eigentlich mit dir los, Hermine?!“, brüllte er sie an, während er sie mit sich in Sicherheit zog. Harry und Moody nahmen es gerade mit anderen Todessern auf, während Tonks und Remus gegen Lucius kämpften. Hermine musste sich oft ducken, da die Flüche nur so über ihren Köpfen explodierten. Es war ein ohrenbetäubender Lärm. Ron zog sie hinter einen Baum und stellte seine Frage erneut, nur diesmal noch aufgebrachter. Das Mädchen sah ihn nicht an. Was sollte sie auch erwidern? Dass sie in einen Slytherin, den Sohn eines Todessers, in einen Verräter Voldemorts und somit in einen Flüchtling verliebt war? Und dass sie nun keine Ahnung hatte, wo er nach ihrer gemeinsamen Nacht abgeblieben war? Nein. Sie würde diese Worte nicht über die Lippen bringen. „Hermine!“, holte Ron sie wütend aus ihren Gedanken. „Sag endlich was los ist! Sonst können wir dich nicht schützen, wenn wir nicht alles wissen!“ Die Löwin seufzte. „Lucius denkt, dass sein Sohn mit uns gemeinsame Sache macht. Deswegen hat es Voldemort auch auf mich abgesehen. Er denkt er würde durch mich an Draco rankommen.“ Ron sah sie lange an. Doch dann stellte er eine Frage, mit der sie nicht gerechnet hatte. „Liegt er richtig?“ Erschrocken weiteten sich Hermines Augen und sie blickte ihrem Freund in das ernste Gesicht. Zögernd sah sie weg. „Ja.“ Sein Gesicht verfärbte sich Rot vor Zorn, doch seine Stimme blieb ruhig, auch wenn sie etwas bebte. „Du hättest es uns erzählen müssen und dich nicht einfach weg schleichen! Das war so verantwortungslos! So kenne ich dich nicht, Hermine! Was hat er mit dir gemacht, dass du plötzlich so leichtsinnig geworden bist?!“ Sie reagierte auf seine Worte äußerlich nicht. Nur innerlich hatten diese sie schwer getroffen. Der Kampf tobte weiter. Erst jetzt fiel ihr auf, dass Ron die ganze Zeit über seinen Zauberstab in der Hand hielt. Doch in seinem Gürtel steckte doch auch einer. Wem gehörte dann dieser? Schnell zog sie den anderen aus Rons Gürtel und drehte ihn in ihren Händen. „Wem gehört der?!“ Fragend zog sie eine Augenbraue nach oben und blickte Ron direkt in die Augen. Er wusste nicht, was er antworten sollte, das sah sie ihm deutlich an. Sie beäugte den Stab genauer. Er war schwarz. Und es war gewiss keiner von ihren Freunden. Und ihr eigener war es auch nicht. Ihrer war fast weiß. Da traf sie die Erkenntnis wie ein direkter Schlag ins Gesicht. Wenn ihrer weiß war und dieser hier schwarz... dann könnte es doch sein, dass er... Sie erinnerte sich an die Situation zurück, als Ron und Harry vor der Höhle nach ihr gesucht hatten und Draco sich mit gezücktem Zauberstab vor sie gestellt hatte. Es war definitiv derselbe Stab! „Wo ist er?!“, schrie sie entsetzt. Ron wich einen Schritt zur Seite, da sie ihm bedrohlich nahe kam und mit dem Zauberstab in ihrer Hand bedrohlich herum fuchtelte. „Wo ist er?! Was habt ihr mit ihm gemacht!“ Beide bemerkten nicht, wie zwei Todesser getötet wurden und Lucius sich somit zurück ziehen musste, weil er nun keine Chance mehr gehabt hätte. Langsam kamen Harry, Tonks, Moody und Remus auf die beiden zu. Hermine schrie ihn immer noch an. „Sag es mir, Ron! Wo ist Draco?!“ Harry stellte sich hinter sie und nahm ihr geschickt den Zauberstab ab. „So.“ Hermine wirbelte zu ihm herum und sah ihn finster an. „Harry!“ Vorsichtig trat Tonks auf sie zu. „Beruhig dich erst mal. Wir haben Fred und George beauftragt auf ihn aufzupassen. Sie haben ihn zum Zelt gebracht.“ Hermine wurde sichtlich ruhiger. Alle sechs machten sich schweigend auf den Weg zum Zelt. „Was habt ihr mit ihm vor?!“, fragte sie Harry, in einem ruhigen Moment. Ron lief rechts von ihr schweigend. „Moddy hält es für das Beste, wenn wir ihn als Lockvogel einsetzen, denn Voldemort denkt eh, dass er mit uns zusammenarbeitet. Und wir wollen an Voldemort rankommen, ohne, dass er Verdacht schöpft.“ Hermines Stimme überschlug sich. „Ihr wollt ihn ausliefern?! Seid ihr noch ganz bei Trost?! Auch wenn er der Sohn von Lucius Malfoy ist und auch wenn er ein Slytherin war, so ist er doch ein unschuldiger Mensch wie wir alle!“ „Unschuldig?!“, mischte sich nun Remus ruhig ein. „Hermine, Draco Malfoy hat mehrere Menschen umgebracht, bevor er geflohen ist. Er ist mit Sicherheit genauso schlecht wie sein Vater. Du siehst es nur nicht.“ Hermine seufzte und fuhr sich durch die Haare. „Nein! Er ist ganz anders als sein Vater! Wie könnt ihr nur so leichtfertig über ihn urteilen! Ihr kennt ihn doch gar nicht!“ Sie waren vor dem Versteck des Ordens angekommen. Hermine dachte an die ganzen aufbauenden Briefe, die er ihr geschrieben hatte und an die Gespräche, die sie mit ihm geführt hatte und auch an die letzten Stunden. Nein, er war kein Todesser! Sie würde es nicht zulassen, dass er als Lockvogel benutzt wurde. Hermine ging als letztes ins Zelt und fast wäre ise darin auf Fred gestiegen, der rücklings auf dem Boden lag. Ohnmächtig. Daneben lag George, genauso schlafend. Der Stahlkäfig, der mitten im Wohnzimmer stand war gesprengt worden. Und Draco war nirgends zu sehen. Hermine lächelte. „Oh verdammt!“, fluchte Remus, als er Frad aufhalf. Dieser fluchte gleich noch lauter weiter: „Scheiße! Der hat meinen Zauberstab mitgehen lassen! Dieses ekelhafte Frettchen!“ Hermine grinste. Sie wusste, dass Draco sich dies nicht gefallen lassen würde. Während die anderen wie aufgescheuchte Hühner durch die einzelnen Zimmer des Zeltes rannten und auch draußen nach ihn suchten, ging Hermine schweigend lächelnd in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich ab. Lächelnd legte sie sich auf ihr Bett und starrte die Decke an. „Ich wusste, dass du dich nicht bändigen lässt, Draco.“ Etwas betreten schloss sie die Augen. „Nur leider auch nicht von mir.“ Da klopfte etwas gegen ihr Fenster. Etwas erschrocken stand sie auf und öffnete es. Davor saß eine kleine schwarze Eule, die sie nur zu gut kannte. Sie hatte wie immer einen Brief in ihrem Schnabel. Hermine hob sie rein und schloss das Fenster wieder. Vorsichtig öffnete sie den Brief. Liebe Hermine, Wie du sicher schon bemerkt hast, bin ich weg. Ich hoffe, dir ist nichts geschehen. Doch bevor ich etwas machen konnte, hatten mich Narbengesicht und Wiesel auch schon von hinter gepackt. Nun ja. Kümmer dich gut um die kleine Eule. Es wäre zu gefährlich, wenn ich sie bei mir lassen würde. Nun, wo sie mich schon einmal fast hatten, werden sie nicht Ruhe geben, bis sie mich sicher haben. Nur gut, dass sie Brüder vom Wiesel so einfältig sind. Bleib bitte dort. Auch wenn sie nicht die hellsten sind, so passen sie wenigstens auf dich auf. Schreib nicht zurück und such mich nicht. Das wäre für uns beide ein zu großes Risiko. Oh, ich hoffe so, dass dir nichts passiert ist. Lebe wohl, ich liebe dich, DM Hermine liefen die Tränen die Wangen hinunter. Sie las den Brief wieder und wieder durch. Sie wusste, dass es ein Abschiedsbrief war. Sie würde ihn nie wieder sehen. Sie dachte an ihre Träume. Ob sie wahr werden würden? Ob Draco sie vielleicht doch noch vorm Dunklen Lord retten würde? Doch sie zweifelte daran. Sie glaubte nicht daran, dass sie ihn noch einmal wieder sah. Langsam legte sie den Brief in eine ihrer Schubladen und ging auf die kleine Eule zu. „Na, du?!“ Sie streichelte ihr gedankenverloren über den Kopf. „Du wirst ihn genauso vermissen, wie ich, oder ?!“ In der Nacht schlief sie schnell ein. Malfoy lag im Wald auf dem Boden. Über ihm stand sein Vater und schlug auf ihn ein. Lucius beschimpfte seinen Sohn, wie er sich auf ein Schlammblut einlassen konnte, wie er sich gegen den Lord und somit gegen ihn stellen konnte. Draco brüllte genauso zurück, wie er so gemein sein konnte, seinem eigenen Sohn gegenüber, wie er sich einem Tyrannen anschließen konnte, wie er einem anderen Zauberer nur so in den Hintern kriechen konnte. Da zückte Lucius seinen Zauberstab, richtete ihn auf Draco und schrie wutentbrannt: „Crucio!“ Draco schloss die Augen und seine Muskeln verkrampften sich, er zuckte unkontrolliert und schrie vor Schmerzen. Plötzlich sah Hermine, dass eine andere Gestalt neben Lucius trat. Diese schlug die Kapuze zurück und lächelte. Lord Voldemort. „Es reicht, Lucius. Wir wollen ihn doch nicht gleich umbringen.“ Somit ließ Mr. Malfoy von seinem Sohn ab und dieser keuchte schwer. Der Dunkle Lord beugte sich über ihn und spottete: „Soviel Leid, nur für ein Mädchen? Das war es nicht wert, oder?! Sagst du mir nun, wo sich das Schlammblut aufhält?!“ In Dracos Augen war pure Verachtung zu lesen. „Niemals!“ Er schluckte schwer, als Voldemort seinen Zauberstab zog. „Du weist, dass diese kleine Hexe sich gut auf meiner Seite machen würde. Und so könnte ich endlich Potter und das andere Gesindel aus der Reserve locken. Wegen dir, du kleiner Verräter, werden sie ja wohl kaum kommen, oder?!“ Er legte ein bestialisches Grinsen auf seine Lippen. Draco zuckte nur vor Schmerz, als er ihm den Zauberstab gegen den Hals stieß. „Tut das weh? Keine Sorge, deine Schmerzen werden gleich vorbei sein, wenn du uns nicht sagst, wo die kleine Schlampe ist!“ Draco grinste überlegen. „Ich werde dir gar nichts sagen. Und dann wird der Orden dich nieder machen! Du wirst fallen, Voldemort! Und ich trage durch mein Schweigen dazu gerne bei!“ „Du bist bereit zu sterben wegen diesem nichtsnutzigem Mädchen?! Wegen dieser elenden Granger?!“, Lucius Stimme bebte vor Enttäuschung. Draco setzte sich auf und sah mit einem schiefen Lächeln zu seinem Vater. „Wer war es denn, der mich gefoltert hat, Vater. Wer war es, der mich gejagt hat und der mich nun umbringen will. Wer war es, für den ich niemals gut genug war. Hm?“ Beide Todesser schwiegen. Draco lächelte nun breiter. „Hermine Granger, mag ein Schlammblut sein. Aber auch wenn ihr mich umbringt, werde ich sie nicht verraten.“ In Dracos Augen war Zufriedenheit und Glück zu erkennen. Er schien glücklich zu sein. Lucius wirbelte den Zauberstab und brüllte seinem Sohn entgegen: „Avada Kedavra!“ Hermine sah nur noch wie Draco leblos nach hinter in das nasse Laub fiel – mit einem Grinsen auf seinem Gesicht. Sie schreckte hoch. Wieder ein Traum. Doch war es diesmal ein Traum? Sie wusste es nicht. Ihre anderen Träume war nicht so real gewesen. Da waren die Stimmen nicht so klar gewesen und alles hatte irgendwie unwirklich erschienen. Doch dieser – dieser war so verdammt real gewesen. Langsam stellte sie fest, dass es schon früher Morgen sein musste. Zögernd stand sie auf und streichelte die kleine Eule. War es möglich, dass der Traum real gewesen war? Irgendwie waren viele Elemente ihrer bisherigen Träume zusammengefasst worden. Draco hatte sie mit ihrem Leben beschützt. Er wurde von seinem eigenen Vater und auch vom Dunklen Lord gefoltert wegen ihr. Und Voldemort wollte sie auf seiner Seite haben. Schon allein der Logik wegen, war dieser Traum der realistischste. Sie hing noch lange ihren Gedanken nach. Irgendwann als sie in den anderen Zimmern Stimmen hörte, zog sie sich an und trat heraus. Als Harry und Ron Hermine erblickten wurde es schlagartig still. Alle Augenpaare ruhten auf ihr. „Guten Morgen.“, meinte sie leicht nervös. Was sah sie jeder so an? Sie trat näher an ihre Freunde heran, als sie bemerkte, dass Ron gerade versuchte etwas unter der Couch verschwinden zu lassen. Flink hatte sie es ihm aus der Hand gerissen. Es war der neue Tagesprophet, der ab und an noch berichtete. Er kam zwar nicht mehr regelmäßig raus, aber mindestens einmal im Monat. Hermine klappte die zusammengefaltete Zeitung auf und erschrak. Sie stieß einen hellen Schrei aus und wäre beinahe zusammengesackt, wenn Tonks sie nicht im letzten Moment gestützt hätte. Auf der ersten Seite sah sie ein Bild von Draco. Draco Malfoy, wie er leblos am Boden lag. Darunter war zu lesen: „Wieder ein neues Opfer ließ gestern Nacht sein Leben. Dieses Mal handelt es sich um einen ehemaligen Hogwartsschüler, dessen Vater wahrscheinlich zu den Anhängern Voldemorts gehört. Wieso dann gerade der Sohn eines Todessers mit dem Todesfluch niedergestreckt wurde, ist noch unklar. Das Ministerium hüllt sich in Schweigen.“ Hermine hatte vollkommen ihre Fassung verloren. Wie friedlich Draco da lag mit einem Lächeln auf den Lippen. Wie in ihren Traum! Also war es doch kein Traum gewesen. Sie schluckte schwer und kämpfte die Tränen nieder. Zuerst ihre Eltern und nun auch noch Draco. Sie hoffte, dass dieses ekelhafte Morden endlich ein Ende finden würde! Und sie hoffte, dass sie mit an Harrys Seite stehen durfte, wenn es soweit war! *Ich räche dich, Draco! Ich räche dich!*, ging ihr durch den Kopf, bevor sie das Bewusstsein verlor. ~~Ende~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)