Schutzengel von abgemeldet (Hermine x Draco) ================================================================================ Kapitel 10: Kann dir doch egal sein... -------------------------------------- Als Malfoy spät am Abend wieder kam, war er mit Holzbalken voll bepackt. Weil Hermine so eine nette Person war, lief sie ihm entgegen und nahm sie ein paar der Stöcke ab. Er zog nur fragend eine Augenbraue hoch. Hermine sah ihn nicht an und sagte auch nichts. Auf eine ausgebrannte Feuerstelle legte sie das frische Holz, sprach einen Zauber und schon bald brutzelte ein warmes, helles Feuer zwischen ihnen. Hermine saß wieder auf dem Stein. Malfoy hatte sich auf der gegenüberliegenden Seite hingelegt und sah zur Decke hinauf. „Wieso sind Wiesel und Potti nicht mehr deine Freunde?“, durchbrach der Slytherin die angenehme Stille. „Hast du endlich eingesehen, dass sie Verlierer sind?“ Hermine hörte ihm still zu, sagte aber nichts. Sie hatte keine Lust sich mit ihm zu unterhalten. Er hatte ihr immer noch nicht auf ihre Frage geantwortet. Das machte sie nachdenklich. „Was hast du?“, fragte er kalt wie immer. „Hat dir mein Anblick die Sprache verschlagen?“ Sie grinste spöttisch. „Oh ja sicher.“ Er sah sie noch immer nicht an. „Sag mal, Malfoy.“, begann sie zögernd. „Wie lange soll das hier gehen?“ Nun setzte er sich auf und blickte ihr genau in die Augen. „Was?!“ „Na ja...“, sie rang mit ihren Worten. „... dass ich hier bin.“ Der Slytherin stand auf und lehnte sich gegen die Wand. „Das ist mir egal. Ich ziehe eh bald weiter. Allmählich wird es hier gefährlich. Die Kraft des Lords wird immer stärker. Das heißt, dass er bald hier sein wird. Und dann muss ich weg sein.“ Hermine überflog eine leichte Traurigkeit über seine Worte. Sie senkte den Blick und stand ebenfalls auf. „Gut.“, meinte sie tonlos. „Ich hatte eh vor noch heute wieder zu verschwinden.“ Malfoys Augen verengten sich zu Schlitzen und er beäugte sie misstrauisch. „Was soll das, Granger?!“ Sie blickte ihn nicht an. „Was soll was, Malfoy?!“ „Mhm.“, kam nur von ihm. „Du versuchst mich schon den ganzen Tag zum Reden zu bringen, willst wissen was ich hier mache, wie ich zum Lord stehe, ob ich der bin, den su dir erhoffst. Und nun gehst du einfach wieder und ich interessiere dich nicht mehr? Nein, Granger, das bist nicht du. Das ist nicht dein aufdringliches Wesen. Normalerweise hättest du gefragt wo ich hingehe und wie lang ich vor habe dort zu bleiben und ob ich mein Leben lang auf der Flucht sein will. Aber dieses Verhalten passt nicht zu dir.“ Hermine horchte seinen Worten zu. Doch eine Zeile ließ sie nicht mehr los. „Ob du der bist, den ich mir erhoffe?“ Er zuckte die Schultern. „Du willst doch die ganze Zeit schon etwas rauskriegen. Nun ist der richtige Zeitpunkt! Frag!“ Zögerlich packte sie ihre Tasche und schwang sie sich um die Schulter. Da stand sie nun. Bereit zu gehen. Bereit Draco Malfoy sich selbst zu überlassen. Irgendetwas in ihr rebellierte dagegen. Irgendetwas wollte nicht gehen. Wollte ihn nicht alleine lassen. Doch das schüttelte sie ab. Malfoys Blick hing immer noch an ihr. Er wartete noch immer auf eine Frage. Auf die Frage, die sie schon solange stellen wollte. Im Inneren hatte sie es ja schon immer gewusst. Doch sie hatte es nie an sich rangelassen. Den Gedanken, dass er es sein könnte. Nun hatte sie die Möglichkeit ihn direkt danach zu fragen. Wieso also tat sie es nicht? Vielleicht war es unwichtig geworden. Vielleicht deswegen, weil es ihr zu sehr weh tun würde, wenn sie nun erfahren würde, dass er es nicht war. Und sie sich in ein Gespinst aus ihren Kopf verrannt hatte. Doch sie wollte, dass er es war. Denn der Briefesschreiber hatte etwas gefährliches an sich, genau wie Malfoy auch. Und er erinnerte sie so stark an diesen einen Slytherin. Er musste es einfach sein. Doch wenn er es nicht war, würde das bedeuten, dass sie sich gerade eben in ihren Erzfeind verliebt hatte ... dem sie vollkommen egal war. Sie merkte wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Malfoy stand noch immer regungslos da und beobachtete sie. Allmählich machte es sie nervös. „Was schaust du so?“, meinte sie mit einer zitternden Stimme fast tonlos. Der Slytherin zog eine Augenbraue nach oben. „Du willst mir seit Stunden eine einzige Frage stellen, die dir auf der Seele brennt, und nun hast du die Gelegenheit dazu und lässt es?“ „Kann dir doch egal sein.“ Er nickte. „Ja, das kann es durchaus. Aber wenn du mir die Frage nicht stellen willst, frage ich mich dann doch wieso du noch immer hier stehst und dich seit Minuten keinen Zentimeter mehr bewegt hast.“ „Geh halt weg, dann siehst du nicht, was ich mache, wenn es dich so dermaßen zu stören scheint, dass du dir sogar deinen Kopf darüber zerbrichst.“ Mittlerweile hatte sie ihre Fassung wieder und sah ihm genau in die grauen Augen. Malfoys Worte klangen wieder kühl und abweisend. „Geh du doch.“ Es traf sie wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Er wollte, dass sie ging? Er schmiss sie raus? Es war ihm egal, ob sie sich nie wieder sehen würden? Wieder schlug sie die Augen nieder und wagte es nicht, ihm ins Gesicht zu sehen. „Dir ist es also egal, dass ich wieder gehe? Dir ist es egal, dass ich ganz alleine durch diese Wälder hier streife? Dass ich jederzeit einem der Todesser in die Hände fallen könnte?“ Einen Momentlang glaubte sie in seinen Augen ein Flackern sehen zu können. Er drehte den Kopf weg. „Ja.“, zischte er kalt. Hermine lief es eiskalt den Rücken runter. Sie war fassungslos. Hatte er das gerade eben wirklich gesagt? Wut stieg in ihr hoch. Doch diese wurde übermannt von der bodenlosen Enttäuschung, die sich in ihr breit machte. Sie schlug ihre Fingernägel so tief in den Haltegurt der Tasche, bis diese anfinge zu schmerzen. Ihr Gesicht war wutverzerrt und als sie ihm direkt ins ausdruckslose Gesicht blickte, konnte sie auch ihre Stimme nicht mehr bändigen. „Und wieso hast du mich dann heute früh geweckt?!“, schrie sie ihm entgegen. Das tat alles so unendlich weh. „Und wieso hast du mich mit hergenommen? Mich vor Ron und Harry versteckt?“ Sie konnte ihn nicht länger ansehen. Sie wollte ihn einfach nie wieder sehen. Sie hielt es nicht aus in seiner Nähe zu sein. Sie musste hier einfach weg! Ohne sich noch einmal umzudrehen rannte sie aus der Höhle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)