Drunk von abgemeldet
(es ist *schluck* fääääääärtig!!)
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Kapitel 1: You're so beautiful....when you're sleeping
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Bela war betrunken. So betrunken war er schon lange nicht mehr gewesen. Er hatte
nicht mehr so viel trinken wollen, schon allein Jan zuliebe, dem es meistens
doch sehr zu schaffen machte, wenn er so viel trank aber dann war es irgendwie
außer Kontrolle geraten. Inzwischen lag er auf dem Teppich in seinem
Schlafzimmer und versuchte einen Punkt an der Decke zu fixieren, worin er aber
nicht gerade erfolgreich war, weil seine Augen sich partout weigerten das zu
tun, was er von ihnen verlangte. Stattdessen flirrten sie weiter unstetig an der
Decke. Er musste ein erbärmliches Bild abgeben: Er hatte immer noch die leere
Schnapsflasche in der Hand, die schwarzen Haare klebten an seinen Schläfen und
seine Augen waren etwas gerötet, kein sehr schöner Anblick. Er führte die
Schnapsflasche an seinen Mund und versuchte verzweifelt, etwas daraus zu
trinken, bis er merkte, dass diese leer war. "Fuck.", murmelte er und warf sie
in die Ecke, wo sie liegen blieb.
Plötzlich hörte er wie jemand die Wohnungstür aufschloss und die Wohnung
betrat. Kurz darauf wurde das Wohnzimmerfenster geöffnet. Bela lächelte matt,
das musste Jan sein. Es tat Bela eigentlich schon wieder Leid, dass er so viel
getrunken hatte, vor allem, weil er Jan nicht verletzen wollte und auch, weil es
diesmal eindeutig zu viel gewesen war. Als Jan ins Zimmer stürmte und das Licht
anschaltete, legte Bela stöhnend eine Hand über die Augen und drehte sich von
der Decke weg:
"Jaaaan!!", meckerte Bela nur, zu mehr war er in diesem Moment einfach nicht
mehr fähig. Jan war in der Tür stehen geblieben und starrte den auf dem Boden
liegenden Bela an, der mit dem Rücken zu ihm lag und wüste Beschimpfungen
losließ, von denen Farin allerdings keine einzige verstand, da sein bester
Freund extrem lallte. Der Anblick versetzte ihm einen kleinen Stich. Er hatte
doch versprochen nicht mehr so viel zu trinken: "Dirk, wie viel hast du bitte
getrunken?", fragte er streng, ging zu ihm hin und versuchte ihn anzusehen aber
Bela versteckte weiterhin sein Gesicht in seinen Händen: "Lich auss.",
erwiderte der bloß und machte dazu eine entsprechende Bewegung in Richtung
Lampe. Seufzend ging Farin zum Lichtschalter und legte diesen um. Er war es
Leid, dauernd seinen Pfleger zu spielen, wenn Bela sich mal wieder fast ins Koma
gesoffen hatte. Allerdings war dies nicht der einzige Grund, warum er sich
wünschte, Bela würde mehr auf seinen Alkoholkonsum achten. Er machte sich
Sorgen um ihn. "Ich hab Kopfschmerzen.", tönte es vom Fußboden her und riss
ihn aus seinen Gedanken. Genervt drehte Farin sich um und ging in die Küche, um
seinem Freund ein Kühlpack für seinen Kopf zu holen. Farin hasste es, wenn
Bela sich zur Besinnungslosigkeit soff, konnte nicht verstehen, wie man sich
selber so kaputt machen konnte, wollte es nicht verstehen.
Wieder seufzte er. Es hatte lange keinen Grund mehr gegeben, sich um Bela Sorgen
machen zu müssen und Farin hatte gehofft, dass dies auch so blieb aber nun lag
Bela sturzbetrunken auf dem Fußboden seines Schlafzimmers und konnte sich
morgen wahrscheinlich an nichts mehr erinnern.
Er ging zurück ins Schlafzimmer und wollte Bela das Kühlpack, das er in ein
Handtuch eingewickelt hatte, geben, doch als er sich zu ihm hinunterbeugte, sah
er, dass dieser eingeschlafen war. Kein Wunder.
Ein Problem weniger, Schlafen war jetzt wahrscheinlich das Beste für ihn. Das
andere Problem war jetzt allerdings, wie er Bela in sein Bett bekommen sollte.
Er wollte ihn nicht wieder aufwecken, allerdings wollte er Bela auch nicht auf
dem harten Boden liegen lassen. Auf dem Boden zu schlafen war nun wirklich keine
schöne Angelegenheit. Also legte er seine Arme um seinen Freund und spürte
prompt die Nässe des Hemdes, das Bela am Körper klebte. . Bela hatte
sich wohl etwas von seinem Getränk, statt es zu trinken übers Hemd gekippt.
Irgendwie schaffte er es Bela ihn sein Bett zu hieven ohne ihn aufzuwecken.
Etwas schweratmig richtete Farin sich auf und betrachtete Bela eingehend.
Er musste unwillkürlich lächeln. Es war für ihn irgendwie ein reizvoller
Anblick, Bela so hilflos zu sehen, das klitschnasse Hemd den muskulösen
Oberkörper betonend.
Obwohl es ihm schwer fiel, drehte er sich um und wollte schon die Tür hinter
sich schließen, als sein Blick wieder auf den schlafenden Bela fiel. Er seufzte
tief. Er wollte ihn nicht in seinen nassen Klamotten schlafen lassen, obwohl
Bela das wahrscheinlich sowieso egal war. Er ging wieder zum Bett und setzte
sich neben Belas ausgestrecktem Körper darauf. Er sah in das ruhig wirkende
Gesicht, das eine irgendwie ungewöhnliche Wirkung auf ihn hatte. Er zögerte,
dann begann er langsam, die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen. Wie auf ein
unsichtbares Zeichen hin fingen diese an zu zittern. "Scheiße, verdammte
scheiße.", murmelte Farin, hörte aber nicht auf, Belas Hemd zu öffnen. Sein
Körper schien ihm nicht mehr zu gehören, er hatte angefangen, unkontrolliert
zu zittern. Als seine Finger sanft, flüchtig und nur für eine winzige Sekunde
die weiche Haut seines Freundes streifte, war es um ihn geschehen.
Dieses Gefühl war zu stark, die Versuchung zu groß. Seine Sehnsucht nach
diesen Lippen viel zu stark. Er konnte dem nicht widerstehen, er sagte sich,
dass er so betrunken war, dass er morgen nichts mehr davon wissen könne aber
eigentlich war es ihm egal, in diesem Moment wollte er nichts anderes, als ihn
berühren. Er neigte sich leicht nach vorne, zögerte noch ein bisschen, dann
drückte er seine Lippen auf die seines Drummers. Ein Schauer lief durch seinen
Körper. Wie lange hatte er sich das schon gewünscht? Er wusste es nicht mehr,
er hatte aufgehört, darüber nachzudenken, weil es zu weh tat, sich Gedanken
darüber zu machen, wusste er doch, dass sein Wunsch nach dem Körper, nach der
Liebe seines Drummers unerfüllt bleiben würde. Jetzt war er dabei, sich
zumindest einen Teil seines Wunsches zu erfüllen. Es war ein völlig neues
Gefühl einen Mann zu küssen. Die Bartstoppeln des anderen kitzelten ihn leicht
am Kinn und seine Lippen waren fester, für ihn aber umso reizvoller. Vielleicht
lag es aber auch einfach daran, dass Bela den Kuss nicht erwiderte, weil er
schlief.
Plötzlich regte sich etwas unter seinen Lippen, er öffnete die Augen und sah,
dass Bela seine Augen ebenfalls geöffnet hatte. Bela blinzelte ihn verblüfft
an. "Wass tussu da?", lallte er. Farin zuckte zurück, er war sich sicher
gewesen, dass Bela nichts von alledem mitbekommen würde. Hektisch stand er auf
und taumelte rückwärts zur Tür: "Tut mir Leid.", murmelte er nur und
verschwand dann hinter der Tür. Er hörte nicht mehr, dass Bela leise etwas
erwiderte. Als Farin sich in sein Schlafzimmer geflüchtet hatte und sich sicher
sein konnte, dass Bela ihm nicht hintergekommen war (wahrscheinlich hätte er
das in seinem Zustand sowieso nicht mehr geschafft), hatte er sich erschöpft
auf sein Bett fallen lassen. . Er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn . Er
war echt blöd, was hatte er sich nur dabei gedacht? Abgesehen davon, dass er
Bela geküsst hatte, hatte er ihn gegen seinen Willen geküsst. Schon allein das
würde er ihm wahrscheinlich nie vergeben. . Wie sollte es
jetzt bloß weitergehen?
Was, wenn Bela sich doch an alles erinnerte, was in dieser Nacht geschehen war?!
Er wollte sich die Szene gar nicht ausmalen, wenn Bela ihn darauf ansprach, was
er getan hatte.
Eine Träne lief einsam über seine Wange. Eben noch war er einigermaßen
glücklich gewesen und jetzt war er am Boden zerstört. Das alles war wirklich
zu viel für ihn. Die Sehnsucht brannte immer noch wie Feuer in ihm und machte
es ihm schwer, überhaupt auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Er zitterte
immer noch unkontrolliert aber jetzt nicht mehr vor Aufregung, sondern vor
Tränen, die er mühsam zurückhalten musste.
Kapitel 2: Problem
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Am nächsten Morgen erwachte Farin mit leicht geschwollenen Augen und klopfendem
Herzen. Allerdings musste er sich um diese Uhrzeit noch keine Gedanken darum
machen, dass Bela schon wach war, da dieser schon ohne Alkohol ziemlich lange
schlief. Unschlüssig blieb er noch ein paar Minuten im Bett liegen, dann stand
er auf und ging duschen, vielleicht half im das aus diesem tranceartigen Zustand
heraus, in dem er seit gestern Abend schwebte. Doch immer wieder tauchte dieses
Bild vor seinen Augen auf. Bela, der ihn verwirrt und mit halb geöffnetem Hemd
ansah. Zitternd lehnte er sich gegen die Wand und ließ das warme Wasser auf
seinen Körper regnen. Wie hatte er bloß so dumm sein können?! Er musste aus
dieser ihn irgendwie einengenden Wohnung raus, musste irgendwohin, wo er Bela
nicht jederzeit begegnen konnte.
Als er sich hektisch angezogen hatte, wählte er Rods Nummer. Sie war die erste,
die ihm eingefallen war, als er den Hörer in die Hand genommen hatte. "Ja?!",
meldete sich Rod ziemlich verschlafen am anderen Ende der Leitung. "Hi...",
sagte Farin nur, bekam jedoch erst mal keine Antwort, dann: "Was ist los? Ist
irgendwas passiert?", fragte Rod und Farin konnte den besorgten Unterton in
seiner Stimme hören. Rod wusste, dass Farin ihn nie zu dieser unmenschlich
frühen Zeit angerufen hätte, wenn es nicht wichtig gewesen wäre. Bela war da
schon anders, er rief dann an, wann er wollte und redete dann auf jemanden ein,
als ob es um sein Leben ginge, wobei das, was er sagte, nur meist unwichtige und
belanglose Dinge waren. Natürlich konnte Bela auch ernst sein aber meistens war
er es eben nicht.
Farin schnappte sich seinen Schlüssel von der Ablage im Flur und schloss leise
die Tür hinter sich. Rod hatte ihm gesagt, dass er ruhig zu ihm kommen könnte,
wenn er ihm Frühstück mitbringen würde.
Also fand sich Farin kurze Zeit später mit einer Tüte Brötchen vor Rods
Haustür wieder. Eigentlich war es feige, einfach so davonzulaufen aber er
konnte den Anblick seines besten Freundes jetzt nicht ertragen. Schon allein der
Gedanke an ihn trieb in im Moment in den Wahnsinn. Das Verlangen, das er
gespürt hatte, als er Belas Hemd öffnete, war immer noch da, schien ihn zu
verfolgen und nicht mehr loslassen zu wollen.
Er klingelte an der Tür und kurze Zeit später öffnete Rod ihm, der nun gar
nicht verschlafen, sondern sogar ziemlich fit aussah. "Ich hab Brötchen
mitgebracht.", sagte Farin und hielt Rod die Tüte vor die Nase. "Komm rein.",
erwiderte er und lächelte ihn freundlich an.
Als sich die beiden an den Tisch gesetzt hatten, blickte Rod Farin an und fragte
ihn geradeheraus: "Ok, was ist mit dir los?". , dachte Farin, doch stattdessen sagte er nur leise:
"Bela...". Rod seufzte: "Habt ihr euch gestritten?". Farin schüttele den Kopf:
"Schlimmer.". "Farin, was ist passiert?", fragte Rod, der beim Anblick Farins,
dem schon wieder die Tränen kamen, leicht hysterisch wurde. "Ich hab Bela
geküsst.", nuschelte Farin in sein Brötchen, doch es reichte, dass Rod es
verstand. Rod schaute Farin entsetzt an, nicht entsetzt darüber, dass er Bela
geküsst hatte, sondern darüber, dass Farin, dem ein paar vereinzelte Tränen
über die Wangen flossen, so am Boden zerstört war. "Ähm, und was hat er
getan?", fragte Rod behutsam und legte tröstend eine Hand auf Farins Arm.
"Nichts...", schniefte Farin und wischte sich peinlich berührt über die
Wangen. Er wollte nicht weinen, wollte nicht so aussehen, als wäre er schwach,
schwach, weil er seine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte, schwach, weil er
nicht das bekam, was er sich schon so lange wünschte.
"Nichts?", hakte Rod nach. Es gab zwei Möglichkeiten, die Bela hätte wählen
können: Er konnte entweder den Kuss erwidern oder Farin zusammenscheißen. Dass
Bela nichts davon getan haben sollte, hielt Rod eigentlich für eher
unwahrscheinlich. "Er war betrunken...", erwiderte Farin und setzte bei Rods
etwas vorwurfsvollem Blick noch hinzu: "Ich weiß doch auch nicht, was ich mir
dabei gedacht habe!". Rod lehnte sich seufzend nach hinten und sagte: "Ich
glaube, wir haben ein Problem.". "Ach...", sagte Farin und vergrub das Gesicht
in den Händen.
Kapitel 3: Next Morning
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Bela erwachte sehr spät, mit dröhnenden Kopfschmerzen und wirren Gedanken,
obwohl er sich nicht erinnern konnte, warum. Nach einigen Minuten stand er
leicht schwankend auf und musste sich erst mal am Bettpfosten festhalten, da er
sonst wieder rückwärts ins Bett gefallen wäre. . So beschissen war
es ihm seit langem nicht mehr gegangen, was vielleicht auch daran lag, dass er
seit langem nicht mehr so viel getrunken hatte. Er hatte Farin doch versprochen,
nicht mehr so viel zu trinken! Beim Gedanken an Farin regte sich irgendetwas in
ihm aber er wusste immer noch nicht, warum er so verwirrt war.
Er ging in die Küche, um sich sein Frühstück zu machen, das heute wohl eher
spärlich ausfallen würde, da ihm ziemlich schlecht war.
Warum war Farin nicht da?! Normalerweise war er morgens immer da und wartete auf
ihn. Als er über Farin nachdachte, tauchte sein Gesicht vor Belas Augen auf und
Bela erstarrte urplötzlich in seiner Bewegung.
Die Wasserflasche, aus der er sich gerade in sein Glas hatte einschütten wolle,
zerschellte mit einem lauten Klirren auf dem Fußboden...
Das Telefon klingelte, Rod stand vom Küchentisch auf, schaute noch kurz Farin
an, der sich wieder einigermaßen beruhigt hatte und ging dann ans Telefon:
"Ja?....Ach, hallo Bela!", Rod sah wie Farin sich kerzengerade aufrichtete und
sich zu ihm umdrehte: "Ob Farin da ist?", Rod drehte sich fragend zu Farin um,
der ihm mit dementsprechenden Handbewegungen zu verstehen gab, dass die Antwort
´Nein` lauten sollte: "Ähm, nein.", sagte Rod seufzend und legte nach ein paar
kurzen unwichtigen Worten wieder auf.
"Danke.", sagte Farin erleichtert und drehte sich wieder zu der Tasse Tee um,
die Rod ihm hingestellt hatte.
Den restlichen Tag verbrachte Farin damit, auf der Couch zu liegen und ins Leere
zu starren. Mehrmals hatte Rod versucht ihm Fragen zu stellen, aber jedes Mal
bekam er nur eine undeutlich genuschelte Antwort, also gab er es bald auf. Rod
war im Grunde dagegen, dass Farin Bela aus dem Weg ging, konnte ihn aber auch
verstehen. Seine Situation war alles andere als einfach und Rod wusste, wie
sensibel Farin war. Er würde es nicht so einfach verkraften, wenn Bela ihn
zurückwies oder ihn in irgendeiner Weise vor den Kopf stoßen sollte.
Kapitel 4: Let me...
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IV
Den restlichen Tag verbrachte Farin damit, auf der Couch zu liegen und ins Leere
zu starren. Mehrmals hatte Rod versucht ihm Fragen zu stellen, aber jedes Mal
bekam er nur eine undeutlich genuschelte Antwort, also gab er es bald auf. Rod
war im Grunde dagegen, dass Farin Bela aus dem Weg ging, konnte ihn aber auch
verstehen. Seine Situation war alles andere als einfach und Rod wusste, wie
sensibel Farin war. Er würde es nicht so einfach verkraften, wenn Bela ihn
zurückwies oder ihn in irgendeiner Weise vor den Kopf stoßen sollte.
Rod sah Farin an, der auf der Couch saß, nickte ihm zu, dann nahm er seine
Schlüssel und ging aus der Tür. Er hatte beschlossen zu Bela zu fahren und mit
ihm darüber zu reden, was gestern Abend passiert war und Farin so aus der Bahn
geworfen hatte. Farin hatte er gesagt, dass er noch weg ging. Er konnte es nicht
ertragen, Farin, der sonst immer fröhlich war und gute Laune hatte, so
bedrückt zu sehen. Natürlich gab es Tage, an denen auch Farin scheiße drauf
war aber die waren selten und meist bekam er seine schlechte Laune schnell
wieder in den Griff, nur heute gelang es ihm wohl nicht so richtig. Rod war wie
immer der erste, der einen Schlichtungsversuch zwischen den beiden startete. Was
sollte er auch anderes machen?! Er konnte nicht mit ansehen, wie einer seiner
engsten Freunde aufgrund eines lächerlichen, unbedeutenden Kusses durchdrehte.
Doch für Farin war dieser Kuss weder lächerlich noch unbedeutend gewesen, es
hatte für ihn bedeutet, endlich den Menschen zumindest ein Stück weit zu
besitzen, den er am meisten wollte. Rod seufzte und klingelte an Belas (und
eigentlich auch Farins) Haustür. Es war zwar schon spät aber Rod wusste, dass
Bela noch wach sein würde. Seine Ahnung bestätigte sich, als einige
Augenblicke später die Tür geöffnet wurde und Bela matt lächelnd vor ihm
stand. „Komm rein.“, sagte er nur und öffnete die Tür ein bisschen weiter,
um Rod hereinzulassen.
Im Flur hängte Rod seine Jacke an den Haken und folgte Bela ins Wohnzimmer.
„Also, hat Farin sich gemeldet?“, fragte Bela geradeheraus, ließ sich auf
das Sofa fallen und sah Rod neugierig an.
Rod seufzte und setzte sich ebenfalls: „Er ist bei mir.“, als Bela den Mund
empört öffnete, um ihm, wie Rod vermutete einen Vorwurf zu machen, setzte er
noch hinzu: „Er wollte nicht, dass ich dir sage, wo er ist.“.
Bela stieß einen langen Seufzer aus und fuhr sich mit einer Hand durch die
Haare: „Warum macht er es bloß so kompliziert?!“. Bela hatte den ganzen Tag
über Farin und ihn selbst nachgedacht. Irgendwie schwankte Bela zwischen
unterschwelliger Freude und Empörung. Ihm war noch nie in den Sinn gekommen,
dass vielleicht aus der tiefen Freundschaft, die sie beide verband, mehr werden
könnte. Er hatte nie darüber nachgedacht, was er für ihn fühlte. Er war
immer sein bester Freund gewesen, derjenige, dem er blind vertraute, nie hatte
er es für möglich gehalten ihn einmal zu küssen (oder von ihm geküsst zu
werden). Niemals hatte er gedacht, dass es so weit kommen könnte, Farin war ein
Freund, ein wichtiger Mensch in seinem Leben, aber nie war er mehr gewesen,
außerdem war er ein Mann.
Und trotzdem konnte er dieses leise Glücksgefühl nicht verdrängen, dass sich
seit dem Kuss in seiner Magengegend breit gemacht hatte. Er spürte jedes Mal
ein kurzes aber heftiges Kribbeln, wenn er an Farins Gesicht dachte, an die
Lippen, die sanft die seinen berührten.
Rod riss ihn aus seinen Gedanken: „Wie meinst du das?“. Verwirrt sah Bela
auf: „Was?“
„Wie meinst du das, dass Farin es so kompliziert macht?“, erwiderte Rod mit
Nachdruck und beobachtete Bela aufmerksam. Der Schlagzeuger schien irgendwie
nicht richtig bei der Sache zu sein, schweifte mit seinen Gedanken dauernd ab.
„Hmmm....“, überlegte Bela, eigentlich wusste er es selber nicht so genau.
Was meinte er damit, Farin solle es nicht so kompliziert machen?! Was sollte er
nicht so kompliziert machen? Als Bela nicht antwortete, sondern einfach stumm
geradeaus starrte, beschloss Rod seine Taktik ein kleines bisschen zu ändern:
„Was empfindest du für ihn?“, fragte er einfach geradeheraus und sah mit
leicht amüsiertem Blick, wie Bela herumschnellte und Rod etwas ertappt ansah:
„Ich weiß es nicht, ich habe mir nie darüber Gedanken gemacht, ob ich für
einen Mann mehr empfinden könnte, als Freundschaft.“, sagte er und seufzte
resigniert, „Aber dieser Kuss war irgendwie...ich kann das nicht
beschreiben.“, setzte Bela noch hinzu und senkte den Kopf.
Rod nickte, dann lächelte er: „Ich glaube, es wäre ganz gut, wenn ihr
miteinander reden würdet....“, sagte er. Bela sah Rod etwas unsicher an:
„Meinst du, er will mich überhaupt sehen?“, fragte er und schüttelte den
Kopf, wie um sich selber zu antworten. „Ich weiß es nicht, aber ich weiß,
dass es besser wäre, wenn ihr das klärt.“, antwortete Rod und erhob sich.
Zögernd stand auch Bela auf und gemeinsam verließen sie die Wohnung. Die ganze
Autofahrt saß Bela fast apathisch auf dem Beifahrersitz und sah aus dem
Fenster. Seine Welt hatte sich in den letzten vierundzwanzig Stunden so sehr
verändert, dass es ihm schon fast unwirklich, wie ein Traum erschien. Und er
war sich nicht ganz sicher, ob es ein Alptraum war und er je wieder daraus
erwachen wollte.
Als sie vor Rods Haus angekommen waren, blieb Bela unschlüssig davor stehen.
Rod, der schon die Tür aufgeschlossen hatte, sah ihn an, dann sagte er
lächelnd: „Komm schon, es kann doch nichts schief gehen. Farin ist nämlich
felsenfest davon überzeugt, dass du ihn seit gestern Abend abgrundtief
hasst.“. Das bewegte Bela dann tatsächlich dazu, die Wohnung zu betreten.
Bela konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Farin sich schlecht fühlte.
Farin war meistens derjenige, der die gute Laune in die Band brachte und die
beiden anderen aufmunterte. Bela zog seinen Mantel aus und hängte diesen an die
Garderobe, dann ging er ins Wohnzimmer. Er musste unwillkürlich über das Bild
lächeln, dass sich ihm dort bot. Farin war auf der Couch eingeschlafen, eine
Hand hing schlaff über den Rand auf dem Boden, er hatte den Mund leicht
geöffnet.
Bela ging leise näher an Farin heran und betrachtete ihn eingehend: Die blonden
Haare, die in alle Richtungen abstanden, die geschlossenen Augen und der leicht
geöffnete Mund, der ihn letzte Nacht geküsst hatte. Bela musste daran denken,
dass sich Farin gestern Abend wohl in genau der gleichen Situation befunden
haben musste, als er ihn küsste. Er lächelte, er hatte noch nie bemerkt, wie
friedlich aber auch anziehend Farin wirkte, wenn er schlief.
Bevor Bela richtig realisierte, was er tat, drückte er seine Lippen auf die
weichen Lippen seines schlafenden besten Freundes, von dem er nicht mehr genau
wusste, ob er das überhaupt noch für ihn darstellte.
Farin öffnete langsam die Augen und brauchte eine Weile, bis ihm bewusst war,
was Bela da tat. Farin war geschockt. Wie sollte er jetzt reagieren? Einerseits
war er unheimlich glücklich, die warmen Schauer in seinem Körper waren ein
Beweis dafür, andererseits war er nun vollkommen verwirrt. Er hätte es ja
verstanden, wenn Bela ihn zur Rede gestellt hätte aber mit dieser Reaktion
hatte er absolut nicht gerechnet. Trotzdem schloss Farin genießerisch wieder
die Augen und gab sich diesem wunderbaren Gefühl des schwindelnden Glück hin,
das sich in diesem Augenblick in seiner Magengegend breit machte.
Als Bela sich langsam von seinen Lippen löste, öffnete Farin die Augen wieder
und schaute Bela verwirrt aber zugleich sehnsüchtig an, dann sagte er leise:
„Hi....“, und lächelte unsicher, was Belas Herz noch ein wenig höher
schlagen ließ, als es sowieso schon tat. Er erwiderte den sehnsüchtigen Blick
Farins, beugte sich dann wieder zu ihm hinunter und küsste ihn abermals. Farin
schloss die Arme um Belas Oberkörper und zog ihn näher zu sich heran.
Nach einiger Zeit löste sich Farin wieder aus dem Kuss und sah Bela in die
dunkelgrünen Augen: „Weißt du, wie lange ich mir das schon gewünscht
habe?“ . „Warum hast du nichts gesagt?“,
fragte Bela und wünschte sich in diesem Moment, er könnte die Zeit
zurückdrehen. Sie kannten sich schon so lange und nie hatte Farin auch nur ein
Wort gesagt. Er war echt gut darin, seine Gefühle vor anderen Leuten geheim zu
halten und niemanden merken zu lassen, wie es ihm wirklich ging. So war er auch
auf der Bühne, er versteckte seine schlechte Laune, schluckte einfach alles
hinunter, ging als Farin Urlaub auf die Bühne und kam als Jan Vetter wieder
hinunter. „Woher sollte ich wissen, dass du mir diesen Wunsch erfüllen
würdest?!“, sagte Farin und Bela musste lächeln. Ja, woher hätte er das
wissen sollen?! Bis vor kurzem hatte er es auch nicht gewusst, es nicht
wahrhaben wollen, es nicht verstanden, dass er seinen besten Freund liebte. Und
dabei hatte es all die Jahre immer wieder Anzeichen dafür gegeben, die er aber
immer ignoriert hatte, weil es ihm so unwahrscheinlich vorgekommen war.
Kapitel 5: ...love you
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V
Farin zog Belas Kopf sanft zu sich herunter und küsste ihn. Bela öffnete
leicht den Mund und fuhr mit der Zunge über die allzu verführerischen Lippen.
Sofort reagierte Farin, indem er seinen Mund ebenfalls öffnete und Belas Zunge
Einlass gewährte.
Farin hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Er wusste nicht, wie lange dieser
Kuss schon dauerte oder wie lange er noch dauern würde. Die Leidenschaft ließ
ihn alles um ihn herum vergessen und er gab sich ausschließlich Belas
forderndem und gleichzeitig so unheimlich zärtlichen Kuss hin. Jede einzelne
Faser seines Körpers schien zu brennen, die Hitze, die in ihm aufstieg, war
beinahe unerträglich. Langsam legte er eine Hand auf Belas zitternden
Oberkörper und begann sein Hemd zu öffnen. Farin musste grinsen. Gestern Abend
noch war Bela für ihn unerreichbar gewesen, nur sein bester Freund, nicht mehr
und jetzt lag er mit ihm knutschend auf einer Couch. Farin spürte ein starkes
Kribbeln, als seine Finger, wie schon einen Tag zuvor, die weiche Haut seines
Brustkorbes streiften. Diesmal war Bela wach und diesmal duldete er es, mehr
noch, Bela antwortete auf die zärtlichen Berührungen Farins mit leichten
Seufzern und sanften Küssen auf seinen Hals.
Belas heißer Atem auf seinem Hals machte ihn fast wahnsinnig, seine Hände
streiften hektisch das schwarze Hemd von den muskulösen Armen und begannen
dann, die weiche Haut zu erforschen. Die Tattoos machten für Farin irgendwie
einen besonderen Reiz aus. Bela seufzte leise, schob dann langsam das schwarze
T-Shirt über Farins Oberkörper und über dessen Kopf. Er fuhr diese Bewegung
genauso langsam mit dem Mund nach. Die Muskeln des Größeren spannten sich, als
Bela mit seinen Lippen sanft dessen Brustwarzen streifte. Belas heißer,
unregelmäßiger Atem streifte seine Haut und hinterließ eine leichte
Gänsehaut. Bela wanderte weiter Farins Hals zu seinem Kinn und schließlich zu
seinen Lippen hinauf. Als er dort angekommen war, schob er eine Hand zwischen
Farin und sich und öffnete dessen Hose. Mit vor Leidenschaft vernebelten Augen
sah Farin Bela an, als dieser sich aus dem Kuss löste, sich nach hinten lehnte
und ihm mit etwas Mühe die schwarze Hose von den Beinen streifte.
Bela begann wieder, Farins Körper zu liebkosen, der unter seiner Zunge immer
wieder heftig erzitterte. Als Bela erneut begann, an Farins Brustwarzen zu
knabbern, schob er die Hände unter Farins Shorts und streifte auch sie von
seinen Beinen, so dass Farin nun nackt vor ihm lag.
Noch nie war er so erregt gewesen. Natürlich, er hatte mit Frauen geschlafen,
und das mit nicht gerade wenigen, und dabei jedes Mal Lust verspürt, aber
diesmal war es etwas anderes. Es war nicht nur der Reiz des Neuen und des
Unbekannten, es war ein Gefühl, das viel stärker war und ihn dazu brachte,
weiter zu gehen. Langsam ließ er seine Zunge über Farins Bauch zu seinen
Hüften wandern, wo er sie spielerisch kreisen ließ und dabei eine Stelle
geschickt aussparte. Farin seufzte leise. Er hatte sich das immer gewünscht und
immer davon geträumt, aber in seinen Träumen hatte meist er die Führung
übernommen. Aber sich den Zärtlichkeiten seines Drummers hinzugeben war
einfach zu verlockend. Als Bela ihn ganz aufnahm, stöhnte er auf und verkrallte
seine Hände in Belas Haaren. Jetzt war sowieso alles zu spät.
Sein Atem wurde immer schneller und keuchender, als Bela seine Zunge immer
reizender um seine Erektion kreisen ließ
Mit einem lauten Stöhnen verkrampfte sich sein ganzer Körper und zog sich
zusammen, als er in ihm kam, dann erschlaffte er. Bela beugte sich keuchend und
leicht schwitzend nach hinten und sah Farin mit verhangenen Augen an. Als Farins
Atem sich wieder beruhigt hatte, lehnte er sich zu Bela und küsste ihn. Dann
zog auch er ihm die Hose langsam aus und streifte mit den Händen über die
behaarten Beine, die so viel anders waren, als die einer Frau aber die ihn umso
mehr reizten und erregten. Warum war er in all den Jahren so unheimlich blind
gewesen? Langsam ließ er seine Hand Belas Oberkörper und dann seine
Oberschenkel entlang wandern und streifte dabei wie zufällig seine Erektion.
Bela entrann ein leises Seufzen, das von Farin aber sogleich mit einem Kuss
erstickt wurde und daraufhin Bela geschickt seine Shorts auszog. Während er
Bela sanft und gleichzeitig unendlich leidenschaftlich küsste, schloss er seine
Hand um Belas Erektion und ließ ihn leicht in ihren Kuss hinein stöhnen. Belas
Körper begann wieder zu zittern und ein leichter Schweißfilm bildete sich auf
seiner Haut. Als Belas Stöhnen lauter wurde und er sich kaum noch auf Farins
gierige Küsse konzentrierte, wusste Farin, dass auch er dem Höhepunkt nahe
war. Keuchend kam auch Bela zum Orgasmus und legte sich auf Farins warmen,
schützenden Körper.
Schwer atmend lag Farin neben ihm und sah ihm in die Augen.
Noch nie, so glaubte er, war er so glücklich gewesen wie in diesem Moment.
Niemals hatte er dieses Glück verspürt, als er mit jemandem geschlafen hatte.
Natürlich hätte er ihn gerne ganz gespürt aber das hatte Zeit. Sie hatten
alle Zeit und er wollte Bela nicht verletzen, nicht zu fordernd sein. Dieser
Mensch neben ihm war immer etwas besonderes für ihn gewesen, wie ein kostbarer
Schatz, den man besser gut aufbewahrte aber jetzt war er unersetzlich. Und
niemand würde ihn ihm jemals wieder wegnehmen. Niemand.
Mit Schrecken sah er, wie eine Träne Farins Auge verließ und langsam die
verschwitzten Wangen hinunterrollte: „Warum weinst du?“. „Weil ich so
glücklich bin...“, erwiderte Farin und lächelte. Bela hatte schon oft die
etwas sentimentale Ader seines Freundes zu spüren bekommen, aber nie so sehr
wie jetzt und gerade das war eine der Sachen, die er so an ihm mochte, nein, an
ihm liebte. „Ich bin müde.“, gähnte Farin, schlang einen Arm um Belas
Taille und legte den Kopf auf seine Brust. Gedankenverloren strich Bela durch
die feuchten Haare und lächelte. Wie unwirklich ihm das alles vor kam. Er hatte
gerade mit seinem besten Freund geschlafen. Aber anstatt, dass er aus diesem
Traum aufwachte, drehte sich Farin noch einmal zu ihm um und sah ihm in die
Augen: „Ich liebe dich.“, flüsterte er fast unhörbar aber Bela verstand
jedes Wort. In diesem Moment hatte er das Gefühl sein Herz sei auf die doppelte
Größe angeschwollen. Er drehte sich zu ihm, küsste ihn sanft auf die warmen
Lippen und erwiderte es: „Ich liebe dich auch.“.
Kurze Zeit später waren Bela und Farin vor Erschöpfung eingeschlafen. Der Tag
und besonders die Nacht waren sehr anstrengend gewesen (^^).
Schlaftrunken betrat Rod das Wohnzimmer und grinste breit. So etwas ähnliches
hatte er sich schon gedacht. Bela und Farin hatte zwar nie mehr verbunden, als
eine gute Freundschaft und nie hatte es, zumindest für Außenstehende, ein
Zeichen dafür gegeben, dass es mehr war. All das scherzhafte: „Ich will dich
ficken.“ - das war nie ernst gemeint gewesen und Rod glaubte, dass es das
immer noch nicht war. Als sie das Lied geschrieben hatte, war es wohl auch von
Farin aus nicht ernst gemeint gewesen, obwohl es vielleicht auf persönlicher
Erfahrung beruhte. Wieder musste er grinsen. Die beiden waren eigentlich zu
beneiden. Sie hatten den Menschen fürs Leben gefunden. Zwar würde sich das
noch zeigen, aber in diesem Punkt war sich Rod ziemlich sicher. Die beiden
hatten so lange gebraucht, um zueinander zu finden, so schnell würde es wohl
keiner mehr schaffen, die beiden auseinander zu bringen. Rod beneidete sie.
Nicht, dass er auf Männer stehen würde aber mit seiner Freundin lief es in
letzter Zeit nicht so gut. Sie war eigentlich nur noch kalt und abweisend, sie
sprachen nur noch wenig miteinander und auch der Sex war weniger und
langweiliger geworden, etwas Alltägliches, das nichts besonderes mehr war. Rod
ging in die Küche und trank etwas Wasser aus der Flasche im Kühlschrank. Seine
Füße berührten die kalten Fliesen der Küche und er beeilte sich, wieder ins
Wohnzimmer und dann ins Schlafzimmer zurückzukehren. Im Bett wartete seine
Freundin mit halb geöffneten Augen auf ihn: „Wo warst du?“.
Seit wann interessierte sie sich wieder dafür, was er tat? „Kurz was
trinken.“, murmelte er und schlug die Decke zurück, um sich darunter zu
legen. „Was ist mit Bela und Farin?“, fragte sie, scheinbar gleichgültig.
„Och, die ham sich wieder vertragen.“, sagte er und wandte sich mit einem
Grinsen von ihr ab.
Das Grinsen verschwand jedoch wieder von seinem Gesicht, als sie fragte:
„Warum reden wir nicht mehr so miteinander wie früher?“. Er seufzte und
drehte sich zu ihr um. „Können wir das nicht morgen regeln? Ich bin müde und
auf solches Gequatsche habe ich jetzt echt keinen Bock.“, knurrte er und mit
diesen Worten wandte er sich wieder von ihr ab. Aber an schlafen war jetzt nicht
mehr zu denken. Noch lange lag er wach und dachte über sie nach. Über sie und
ihre Beziehung, die mehr und mehr in die Brüche ging. Morgen würde er mit ihr
reden, morgen würde er alles mit ihr klären, sie fragen, warum in letzter zeit
alles so furchtbar schief lief. Mit diesem Gedanken schlief er endlich ein.
Doch so weit sollte es nicht mehr kommen. Als er aufwachte, war sie bereits
verschwunden und hatte nichts zurückgelassen, keinen Zettel, nichts. Wo war sie
hingegangen? Gleich danach stellte sich diese Frage: Würde sie jemals
wiederkommen?
Rod glaubte nicht daran, es war in letzter Zeit einfach zu viel passiert, eher
gesagt nicht passiert. Es war wohl ein Abschied für immer. Er wollte diese
Beziehung nicht so enden lassen, ohne irgendein Wort des Abschieds, ohne
miteinander darüber geredet zu haben. Er hasste diese wortlosen
Beziehungsenden, aber er hatte sie schon viel zu oft erlebt. Er hatte sie mal
geliebt. Wo war ihre Liebe hin? Sie war Stück für Stück verschwunden und sie
hatten es beide gemerkt aber nichts dagegen getan.
Er seufzte und ließ sich zurück in sein Kissen fallen. Es roch nach ihr. Er
fühlte die Tränen in sich aufsteigen, konnte nichts dagegen tun und ließ
ihnen freien Lauf. Warum fühlte er diesen Schmerz, obwohl er das vorausgesehen
hatte?
Farin wachte auf und hielt erst mal die Augen geschlossen, damit dieses Gefühl,
dass alles nur ein Traum war, sich nicht bewahrheitete. Doch als ihm der kaum
wahrnehmbare Geruch von Belas Aftershave in die Nase stieg, lächelte er
glückselig und öffnete die Augen, um Bela anzusehen. Bela schlief noch, die
Augen waren geschlossen und er atmete leicht durch den Mund. Sein nackter
Oberkörper hob und senkte sich regelmäßig unter seinem Arm, den er immer noch
um seine Taille geschlungen hatte. Farin fuhr sanft mit einem Finger über
seinen Hals. Bela zuckte erst leicht, dann öffnete er die Augen. Etwas
entgeistert starrte er Farin an, der ihn liebevoll anlächelte, dann sagte er:
„Ich dachte wirklich, ich hätte geträumt.“. „Geht mir genauso.“,
erwiderte Farin, dann fügte er hinzu: „Soll ich dir beweisen, dass es kein
Traum ist?!“, er grinste, wartete erst gar keine Antwort ab, sondern küsste
ihn sanft auf den Mund. Bela lächelte, dies war das verrückteste, was er je in
seinem Leben getan hatte und doch (oder gerade deswegen) kam es ihm so richtig
vor. Nie war er sich so sicher gewesen, etwas richtig zu machen. Er liebte
diesen Menschen mehr als alles andere auf der Welt, auch wenn ihm diese
Erkenntnis erst ziemlich spät gekommen war. Viel zu spät. Aber besser zu spät
als nie. Jetzt war er froh, dass er hier auf dieser Couch lag, mit Farin in
seinen Armen und spürte dieses unendlich Glücksgefühl, welches er das letzte
Mal verspürt hatte, als – eigentlich wusste er es schon gar nicht mehr. Farin
stand langsam auf und zog sich an: „Sollen wir vielleicht mal nach Hause
fahren?“, fragte er und lachte. Bela schaute sich um, fast hätte er
vergessen, dass sie noch bei Rod waren. Er grinste: „Der arme Rod.“. Farin
lachte. Er wusste ja nicht, wie Recht Bela damit hatte.
Kapitel 6: Loving you...
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VI
3 Monate später
Das Telefon klingelte beharrlich, das laute Geräusch drang in sein Bewusstsein
und riss Rod aus seinen Gedanken. Laut seufzend legte er die schwarze Gitarre
weg, stand auf und nahm den Hörer ab: „Ja?“. Seine Gesichtszüge
erschlafften, er richtete sich auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Am
anderen Ende hatte sich eine weibliche Stimme gemeldet, IHRE Stimme: „Hey Rod,
wie geht`s dir?“, die gespielte Fröhlichkeit in ihrer Stimme war nicht zu
überhören.
Er seufzte: „Was willst du?“, er wusste, dass er unfreundlich war aber das
war ihm egal, er hatte keine Lust sich mit ihr auseinander zu setzen, wo sie
doch zu feige gewesen war, ihm zu sagen, dass es vorbei war. Sie war einfach
gegangen, sie war abgehauen ohne auch nur ein Wort des Abschieds. Er musste
zugeben, dass er vorher auch nicht gerade fair zu ihr gewesen war aber das
rechtfertigte das noch lange nicht.
„Ich wollte fragen wie`s dir geht.“, sie klang leicht verärgert.
„Denkst du nicht, dass es dafür zu spät ist?!“, er ließ sich resigniert
auf seine Couch fallen.
„Was soll das?“, ihre Stimme wurde etwas lauter.
Er schnaubte: „Wie, was soll das? Was soll was? Ich hätte mal `ne Frage: Was
sollte das, dass du einfach abgehauen bist? Warum bist du einfach gegangen, ohne
ein Wort zu sagen? Was zum Teufel sollte DAS?“, er schrie jetzt fast. Alles,
was sich in den letzten drei Monaten an Wut in ihm aufgestaut hatte, schrie er
jetzt heraus, als wäre dies die einzige Möglichkeit das loszuwerden, was er
fühlte. Er wartete, aber vom anderen Ende kam nur ein endloses Schweigen.
„Ach, leck mich...!“, sagte er nur und knallte den Hörer auf die Gabel.
Schwer atmend stand er auf, nahm seine Zigaretten vom Tisch und ging hinaus auf
den Balkon seiner Wohnung. Genüsslich schloss er die Augen und blies den
weiß-blauen Rauch in die kühle Luft. Warum rief sie nach drei Monaten
plötzlich bei ihm an und wollte wissen, wie es ihm geht?! Wollte sie ihr
schlechtes Gewissen beruhigen?
Ihm fiel plötzlich auf, dass er auch hätte drinnen rauchen können. Als er
noch mit ihr zusammen gewesen war, hatte er es sich angewöhnt, immer zum
Rauchen auf den Balkon zu gehen, da sie den Geruch von Zigaretten verabscheute.
Es war nur ein kleines Beispiel dafür, was er alles für sie getan hatte. Er
hatte immer weniger Zeit mit seinen zwei besten Freunden, Bela und Farin,
verbracht und all seine Bedürfnisse hinter ihre gestellt. Im Nachhinein kam es
ihm albern vor. Es war falsch, sich für einen anderen Menschen zu verbiegen,
nicht mehr man selbst zu sein, auch wenn man diesen Menschen noch so sehr liebte
und das hätte er viel früher erkennen sollen. Aber er war blind gewesen, blind
vor Liebe zu ihr. Warum hatte er sie jemals geliebt? Er wusste nicht mehr,
warum. Inzwischen hatte er das Gefühl, dass sie es nie wert gewesen war.
Zärtlich strich Bela über Farins Wange und lächelte ihn glücklich an. Sie
waren nun schon drei Monate zusammen und es war nie so etwas wie Routine
eingekehrt. Sie verbrachten so viel Zeit wie möglich miteinander, als hätten
sie nach all den Jahren, die sie sich schon kannten, etwas aufzuholen. Sie
hatten all diese Jahre sinnlos verschwendet und jetzt wollten sie sich nie
wieder verlieren.
Das Telefon klingelte und Bela drehte sich seufzend auf den Rücken. Farin
grinste und sagte:
„Soll ich nicht mal rangehen? Vielleicht ist es wichtig.“
„Ach, es gibt wichtigere Dinge als mich?“, fragte Bela gespielt beleidigt.
Farin stand lachend auf und sagte: „Natürlich nicht.“, dann nahm er den
Hörer ab:
„Hallo?“....“Hi Rod!“….”ja klar, ich frag ihn mal.”. Farin nahm
den Hörer von seinem Ohr und hielt mit einer Hand den Lautsprecher zu:
„Schahatz?!“, Bela drehte sich mit einem fragenden Gesichtsausdruck zu ihm
um. „Haben wir Lust, heute Abend mit Rod wegzugehen?“, Bela legte die Stirn
in Falten und tat so, als müsste er überlegen: „Klar, warum nicht?!“,
sagte er dann und lächelte. Die Aussicht auf einen Abend mit Farin und Rod war
verlockend und er freute sich, dass sie mal wieder `rauskamen´. Farin legte den
Hörer wieder an sein Ohr und sagte dann: „Ja...ja, wir treffen uns dann
nachher! Bis gleich!“. Er legte auf und drehte sich wieder zu Bela um. „Wann
treffen wir uns?“, fragte Bela und fuhr sich mit einer Hand durch die
schwarzen Haare: „Um neun.“, erwiderte Farin. „ok, dann haben wir ja noch
genug Zeit für andere Dinge.“, Bela grinste, zog Farin zu sich herunter und
küsste ihn gierig.
Kapitel 7: ...is like heaven
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VII
Kurze Zeit später saß Bela nur noch mit Boxershorts bekleidet auf Farin, der
ausgestreckt auf dem Bett lag und immer wieder unter Belas Berührungen seiner
Hände und Lippen erzitterte. Ein leise gestöhntes ‚Bela’ kam über seine
Lippen, als dieser sich zwischen seinen Beinen platzierte und ihm langsam, mit
einem diabolischen Lächeln die Boxershorts von den Beinen zog und dabei wie
zufällig seine Erektion streifte. Er umschloss langsam, beinahe quälend das
Glied seines Freundes und grinste in sich hinein, als Farin die Finger in dem
Bettlaken verkrallte, seinen Kopf gegen das Kissen drückte und leise
aufstöhnte. Auch er sehnte sich nach Befriedigung, aber das hatte Zeit, erst
war Farin dran. Langsam führte er seine Hände von seiner Erektion zu seiner
Hüfte und senkte den Kopf, um ihn in sich aufzunehmen. Er spürte, wie Farins
Körper sich verkrampfte und wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde. Mit
einem letzten, befreienden Stöhnen kam Farin in Bela und blieb erschöpft, mit
diesem besonderen Gesichtsausdruck, den Bela so an ihm liebte, auf dem Bett
liegen. Bela legte sich neben ihn und ließ sich von Farin durch die Haare
streichen, die ihm wild vom Kopf abstanden.
Langsam ließ Farin seine Hand tiefer wandern, bis er an seiner Taille
angekommen war, dann drehte er sich auf den Bauch und sah Bela ins Gesicht. Bela
war erst verwirrt durch die überraschende Pause durch seinen Gegenüber,
bemerkte dann jedoch den seltsamen Ausdruck in Farins leicht glasig wirkenden
Augen: „Ich will dich...“, hauchte Farin auf seinen nackten Oberkörper und
lächelte ihn etwas schüchtern an.
Belas Herz begann noch schneller zu schlagen, er zögerte erst, dann nickte er
zur Zustimmung und zog Farin in einen wilden Kuss. Farin streifte Bela die
Boxershorts von den Beinen und ließ sich dann von ihm auf die Knie ziehen.
Bela, etwas hilflos, da er Farin körperlich noch nie so nah gewesen war, ließ
sich von Farin aus der Nachttischschublade eine längliche Tube geben. Er musste
grinsen, Farin hatte also schon vorgesorgt. Er rieb zwei Finger mit der
Gleitcreme ein und Farin gab einen leisen Schmerzensschrei von sich, als sie
anderswo platziert wurden. Besorgt sah Bela ihn an, doch Farin gab ihm zu
verstehen, dass es ok war. Also nahm er die Finger heraus, und drang langsam in
ihn ein, während er sanft und beruhigend seine Schulter küsste. Farin
verkrallte wieder seine Finger in dem Bettlaken, bis seine Fingerknöchel weiß
hervortraten, aber das machte den anfänglichen Schmerz erträglicher. Bela
schob seine Hüften ein wenig vor, sodass er noch tiefer in ihn eindrang und
begann, sich langsam und etwas zögerlich in ihm zu bewegen. Er spürte seine
eigene Lust und die Hitze, die in kurzen Abständen durch seinen Körper zu
fließen schien, doch er wollte auch Farin befriedigen, deswegen schob er eine
Hand auf die hüften des Gitarristen und umschloss seine Erektion, die andere
Hand vergrub er in dem blonden, leicht verschwitzten Haar. Im gleichen Rhythmus,
in dem er in ihn hineinstieß begann er nun, ihn zu streicheln, bis seine
Bewegungen immer schneller wurden, seine Stöße immer tiefer und intensiver und
beide unregelmäßig und schwer atmeten, vereinzelt hörte man ein lautes
Stöhnen, bis Bela seinen heißen, keuchenden Atem auf Farins Schulter hauchte
und sie sich zusammen, in ihrem gemeinsamen Höhepunkt auf das Bett fallen
ließen.
Als sich ihr Atem wieder einigermaßen normalisiert hatte, sah Farin Bela in die
Augen und lächelte ihn sanft an: „Das war wunderschön.“.
Bela lächelte und zog ihn zur Antwort in einen sanften Kuss.
VIII
Es klingelte an der Tür und als Bela öffnete spazierte Rod mit einem
fröhlichen Hallo an ihm vorbei ins vorbei ins Wohnzimmer und ließ sich dort
auf die Couch fallen. „Seid ihr noch nicht fertig?“, fragte Rod und musterte
Bela, der gerade mal halb angezogen war. Bela grinste:
„Hattennochwaszutun.“, war die leise gemurmelte Antwort, bei der Bela leicht
rot anlief. Rod grinste breit und ließ sich in die Sofakissen sinken: „Na,
macht hinne.“, rief er Bela hinterher, der wieder im Badezimmer verschwand.
Kurze Zeit später kam Farin vollständig angezogen aus dem gleichen Raum und
grinste Rod an: „Unsere kleine Diva braucht noch n bisschen.“ „Wer nennt
mich hier Diva?!“, auch Bela kam nun aus dem Badezimmer stolziert, mit einer
gespielt beleidigten Miene. „Das war Rod.“, sagte Farin und zeigte auf das
Sofa, wo dieser saß. „Mooment.“, warf Rod dazwischen und lachte, als Bela
ihm einen vernichtenden Blick zuwarf. Der Abend konnte ja eigentlich nur gut
werden.
Kapitel 8: and sometimes...
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Bela sah kurz zu Rod, der sich mit einer sehr hübschen Frau unterhielt und dann
wieder zu Farin, mit dem er sich in eine etwas stillere Ecke verzogen hatte,
damit sie niemand sehen konnte. Immerhin waren sie ziemlich bekannt und wenn
jemand das über ihre heimliche Beziehung mitbekam würde es erst mal großen
Aufruhr geben und keiner von beiden wollte das, auch wenn Farin sich mehr
Eingeständnisse von Belas Seite erhoffte, aber das hatte Zeit.
Er gab ihm einen zärtlichen Kuss, dann stand er mit den Worten: „Ich geh uns
was zu trinken holen.“, auf und ging in Richtung Bar davon. Auf dem Weg
dorthin musste er am Eingang der kleinen Bar vorbei und gerade, als er dort
ankam, betrat gerade Franziska, Rods Ex-Freundin, mit ein paar Freunden den
Raum. Sie sah ihn an und grüßte ihn kurz, dann ließ sie ihren Blick durch den
Raum schweifen. Bela war klar, wen sie suchte. Er sparte sich jede Antwort auf
ihren flüchtigen Gruß und ging weiter zur Theke.
Er sah nur noch, wie sich ihre Augen in Ungläubigkeit weiteten, als sie Rod
endlich fand, der sich immer noch angeregt mit der jungen Frau unterhielt.
Bela grinste in sich hinein. Nach allem, was er über die Trennung der beiden
wusste, hatte sie das wirklich verdient, außerdem tat es ihr wahrscheinlich
ganz gut zu sehen, dass Rod ihr nicht mehr nachtrauerte.
Er setzte sich wieder zu Farin und stellte ihre Getränke vor sich auf den
Tisch: „Franziska ist hier.“, sagte er und bewegte den Kopf in die Richtung,
wo sie saß. Farin sah in die von Bela angedeutete Richtung und sah sie sofort,
sie starrte permanent Rod an, der nun angefangen hatte, die Frau zu küssen.
„Die Aaaarme.“, sagte Farin gespielt mitleidig und nahm einen Schluck von
seinem Wasser, dann widmete er sich wieder ausgiebig seinem Gegenüber.
Sie löste sich aus ihrem Kuss und sah ihn beinah herausfordernd an: „Kommst
du noch mit zu mir?“. Rod grinste und zog sie in einen weiteren Kuss, dann
stand er auf und ging zu Bela und Farin hinüber: „Jungs...“, er räusperte
sich, immer noch grinsend, „ wir sehn uns später, ne?“. Mit den Worten nahm
er seine Jacke von dem freien Stuhl und verließ mit der Frau die Bar. Franziska
hatte er nicht bemerkt, oder sie nicht bemerken wollen. Man hörte nur ein
verächtliches Schnauben ihrerseits und Bela und Farin mussten unheimlich
lachen.
Am nächsten Morgen wachte Rod in einem ihm unbekannten Zimmer neben der jungen
Frau auf, die ihn gestern „abgeschleppt“ hatte. Eigentlich war es alles viel
zu schnell gegangen, aber was machte das schon?! Er grinste, stand auf und
begann, sich anzuziehen. Irgendwie war es befreiend gewesen. Die Frau wachte auf
und sah ihn verschlafen an: „Hmmm...du gehst schon?“. Rod nickte und zog
sich sein schwarzes Hemd über. „Na dann...“, sagte sie und lächelte dabei:
„vielleicht sieht man sich ja mal.“. Rod bezweifelte das, aber er war froh,
dass sie keine dieser Frauen war, die nach einem Mal direkt auf eine Beziehung
hofften. Er ging aus dem Schlafzimmer, brauchte erst eine Weile, bevor er
wusste, wo sich in dieser Wohnung die Tür befand, öffnete diese und schloss
sie dann wieder hinter sich. Dann machte er sich auf den Weg nach Hause.
3 Tage später
Bela und Farin wurden von dem nervtötenden Geräusch ihres Telefons geweckt.
Verschlafen fuhr sich Bela durch die Haare und wollte gerade einen Fluch auf das
Mistding von Telefon ablassen, als sich der Anrufbeantworter einschaltete und er
eine bekannte Stimme vernahm. Ihr Manager. Er klang sehr wütend und
aufgebracht, man konnte, weil er so laut sprach und immer wieder Flüche von
sich gab, eigentlich nur Bruchstücke von dem verstehen, was er eigentlich
versuchte, ihnen zu sagen:
...Wie konntet ihr mir das nur verschweigen?!...Was soll
das?!...ruiniert...Bild-Zeitung...verdammte Scheiße...Wer hat diesen Mist
erzählt?!
Und es ging in einer Tour so weiter. Inzwischen hatten beide verstanden, dass es
sich wohl um etwas sehr Ernstes handeln musste, da sie ihn selten so außer sich
erlebt hatten. Sie sahen sich an und dachten beide das gleiche.
„Scheiße...“, murmelte Bela und vergrub das Gesicht in seinen Händen.
„Du sagst es...“, erwiderte Farin nur und nahm fast ängstlich den Hörer
ab: Ähm...“, sagte Farin, doch weiter kam er nicht mehr, denn aus dem Hörer
drangen weitere Schimpftiraden. „Würdest du mir jetzt mal bitte erklären,
was genau los ist?!, fragte Farin einigermaßen ruhig und ließ sich die
Einzelheiten erklären. Kurze Zeit später legte er etwas blass den Hörer
wieder auf und ließ sich auf das Bett fallen. „Was ist denn genau
passiert?“, fragte Bela vorsichtig. Farin zögerte etwas: „Die Bild-Zeitung
hat irgendwie von uns beiden Wind bekommen.“, murmelte er wie apathisch und
sah Bela beinah panisch an. „Die verdammten Bastarde!“, rief Bela und sprang
auf, dann begann er hektisch hin und her zu laufen. „Aber wie?“, fragte er
dann und sah Farin an, der ihm daraufhin mit einem Schulterzucken antwortete.
Plötzlich hatten beide den gleichen Einfall: „Diese miese, kleine
Schlampe!“, fluchte Bela erneut und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn:
„Kann sich Rod seine Freundinnen nicht ein bisschen besser aussuchen?“.
„Rod kann nichts dafür, Bela.“, sagte Farin leise, während er sich anzog.
„Hast Recht.“, sagte Bela und blieb stehen., „Wir müssen irgendwas tun,
irgendwas, um diese Scheiße aus der Welt zu räumen.“
Farin sah Bela an: „Du willst es also leugnen?“
„Klar, was denn sonst?“, erwiderte Bela und begann wieder hin und her zu
laufen, hielt jedoch abermals inne, als er Farin aufstehen sah und kurz darauf
das Knallen der Schlafzimmertür zu hören war.
„Hey!!“, brüllte er durch die Wohnung und Farin hielt mitten in seiner
Flucht inne. Er drehte sich um und sah ihn verletzt an: „Bela, die wissen
Bescheid, was gibt es da noch zu leugnen? Irgendwann hätten sie es doch sowieso
rausgefunden.“
Bela holte tief Luft, er hatte wirklich nicht die Absicht gehabt, Farin zu
verletzen, aber er wollte nicht, dass es alles wussten...schließlich war das
sein Leben.
„Aber mein Privatleben geht doch kein Schwein was an, was soll das Ganze?! Ja,
wir sind zusammen und ich liebe dich wirklich...mehr als ich dir sagen kann,
aber was meinst du wie das in der Öffentlichkeit rüberkommt? Ach, das sind die
zwei Schwuchteln und ihr Bassist, oder wie?!“
Farin zuckte zusammen, als hätte ihn Bela eher physisch angegriffen: „Ich bin
also eine Schwuchtel für dich, ja?!“, zischte er leise und drehte sich ohne
ein weiteres Wort um. „Farin!“, rief Bela ihm nach, doch der Blonde hatte
schon die Wohnungstür hinter sich zugeknallt und war verschwunden.
„Scheiße!!“, brüllte Bela und trat wütend gegen die Schlafzimmertür, die
daraufhin bedrohlich knackte.
Kapitel 9: ...like hell
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Farin lief durch die Straßen, ohne genau zu wissen, wohin. An einem
Zeitungsstand blieb er schließlich stehen und griff sich wie aus Reflex die
Bild-Zeitung. Er warf dem Verkäufer achtlos das Geld hin, nahm seine Zeitung
und ging schnell weiter. An einer Bank hielt er an und ließ sich seufzend
darauf fallen. >Verdammte Scheiße<. Es hätte nie so weit kommen dürfen, das
wusste er selber, aber nun war es nun mal raus und sie hätten endlich dazu
stehen können und sich nicht mehr verstecken müssen. Einerseits hatte Bela ja
Recht, es war ihr Privatleben und ging keinen außer sie etwas an, wenn sie das
nicht wollten und trotzdem...er war enttäuscht, er war verletzt und er hatte
Angst, Angst vor der allgemeinen Reaktion, die sicher auf den Artikel folgen
würde.
Er begann zu lesen, er las diesen Artikel, der das Ende seiner Beziehung und
seiner Karriere bedeuten könnte. Eigentlich war er relativ unspektakulär, das
übliche blabla der Boulevardpresse, das eigentlich nicht wirklich interessierte
und das intelligente Menschen gar nicht beachten würden.
Rod schäumte vor Wut. Bela hatte ihn eben angerufen und sich erst mit Mühe
beruhigen können, um ihm zu erzählen, was passiert war. Erst hatte er nur wild
rumgeschrieen, doch dann hatte er ihm alles erklärt und Rod wa, genau wie Bela
und Farin klar geworden, WER dahinterstecken musste. Es konnte gar nicht anders
sein. Sie war eine der wenigen, die von den beiden wusste und hatte
wahrscheinlich vor drei tagen einen Grund bekommen, es einer Zeitung zu
verkaufen. Wahrscheinlich hatte sie vorher schon mit dem Gedanken gespielt, es
aber bisher einfach nicht mit sich selber vereinbaren können. Er kannte sie,
sie besaß wenig Anstand, aber immerhin noch ein wenig.
Ohne groß nachzudenken, schnappte er sich den Telefonhörer, wählte ihre
Nummer und wartete angespannt auf das Freizeichen.
Als sie den Hörer abnahm und sich meldete, musste er tief Luft holen, um nicht
allzu ausfallend zu werden: „Du mieses Stück Scheiße! Warum kannst du uns
nicht einfach in Ruhe lassen?“
„Wovon sprichst du?“, fragte sie scheinheilig, aber der Triumph in ihrer
Stimme war unüberhörbar.
„Du weißt genau, was ich meine!“, schrie er. Ohne einen weiteren Versuch es
zu leugnen erwiderte sie: „Du hast es verdient.“
Fast hätte er vor lauter Überraschung über so viel Dreistigkeit vergessen,
was er eigentlich sagen wollte, aber schließlich sagte er: „Ich habe was
verdient? Wenn du ein Problem mit mir hast, klär das mit mir, aber lass meine
Freunde daraus.
Mal nebenbei: Warum habe ich das verdient? Ich habe dir nichts getan, soweit ich
mich erinnern kann. Wenn du nicht damit klarkommst, dass ich mich mit anderen
Frauen treffe, ist das nicht mein Problem. Wir sind nicht mehr zusammen, schon
vergessen?!“, seine Stimme war inzwischen auf eine solche Lautstärke
angeschwollen, dass man ihn sicher locker auf der ganzen Straße hören konnte.
Beinahe angeekelt hörte er, wie sie anfing zu weinen: „Aber ich liebe dich
doch...“ Er hatte kein Mitleid mit ihr. Tausend Mal hatte er sich in den
vergangenen drei Monaten vorgestellt, wie sie das zu ihm sagte, doch jetzt hatte
es nicht die Wirkung, die es in seinen Vorstellungen immer gehabt hatte.
„Komische Art, das zu zeigen!“, sagte er nur und legte auf. Diese Frau war
es nicht wert, dass er noch mehr Zeit mit ihr verschwendete, immerhin hatte er
jetzt dringlichere Probleme, zum Beispiel wie sie mit diesem Artikel in der
Öffentlichkeit umgehen sollten.
Sein Handy klingelte in einer nervtötenden Melodie und riss ihn aus seinen
Gedanken. Er wusste nicht, wie lange er schon dort saß, er trug keine Uhr, aber
es musste schon sehr lange her sein, dass er die Wohnung verlassen hatte, denn
es wurde kälter und die warme Mittagssonne sank langsam tiefer. „Vetter?“,
meldete er sich erschöpft.
„Äh...Farin?“, wieder ihr Manager, aber anscheinend hatte er diesmal mehr
Mühe, seine Gedanken in Worte zu fassen, denn er stockte leicht , „Ähm...ich
hab gerad mit Bela telefoniert und äh...“ Farin zuckte bei der Erwägung des
Namens leicht, fast unmerklich, zusammen und musste sich zusammenreißen, um
nicht aus lauter Wut seinen Manager anzuschreien. „Ja?!“, brachte er
deswegen gequält hervor und musste mühsam die Tränen zurückhalten, die er in
seinen Augen spürte. „Ich...also...Bela ist immer noch der Meinung, dass es
besser wäre, wenn ihr die Aussage leugnet.“, sagte er in einem unglaublich
schnellen Tempo, danach herrschte kurze Zeit eisige Stille, dann sagte Farin
leise, kaum hörbar: „Wenn er das unbedingt will, kann ich nichts dagegen
machen.“
„Also...ähm, wir geben ne Pressekonferenz in zwei Tagen, wir sehn uns
dann.“
„Hmm...“, erwiderte Farin nur.
„Ach und Jan?“
„Hm...?“
„Tut mir Leid.“, danach konnte Farin den Piepton hören, der ihm sagte, dass
er aufgelegt hatte.
Das nächste Treffen zwischen Bela und Farin war für beiden das reinste
Martyrium gewesen. Farin war, nachdem er eine Nacht bei Rod auf dem Sofa
geschlafen hatte, noch mal in ihre gemeinsame Wohnung gegangen, war ohne ein
Wort an Bela, der noch fast schlafend im Bett lag, vorbeigegangen und hatte
schließlich seine wichtigsten Sachen in eine große Sporttasche gepackt. Bela
hatte ihn dabei eine Zeit lang beobachtet, bis Farin sich schließlich erhob und
aus dem Zimmer gehen wollte. „Jan...“, sagte Bela leise, eine Bitte bei ihm
zu bleiben, ihn nicht zu verlassen, aber Farin sah ihn nur kurz mit einem
unergründlichen Gesichtsausdruck an und ging. Kurze Zeit später hörte Bela
das Klicken des Türschlosses, als er die Tür schloss.
Vor der Tür blieb Farin kurz stehen, irgendwie doch noch darauf hoffend, dass
Bela hinter ihm her kommen würde und ihn endlich wieder in die Arme schließen
würde, aber er tat es nicht. Er glaubte, eigentlich wusste er, dass Bela dazu
viel zu stolz war.
„Was soll ich denn tun?“, fragte er und blickte melancholisch in seine
Teetasse, als könnte er dort die Antwort finden.
„Mit ihm reden wäre vielleicht ne ganz gute Idee, Farin...“, sagte Rod und
sah Farin in die leicht geröteten Augen.
„Rod, ich kann ihn nicht dazu zwingen, wenn er es nicht will, dann lasse ich
ihm das, aber dann er mich auch vergessen.“
Rod seufzte und strich sich durch die Haare. Eigentlich hatte Farin ja Recht,
aber er konnte nicht von Bela erwarten, dass er so schnell sein Image als
Frauenheld aufgab und vor aller Welt zugab, dass das, was sie jahrelang auf der
Bühne vorgegeben hatten zu sein auch wirklich stimmte.
„Farin, lass ihm etwas Zeit, das ging alles ein wenig schnell und jetzt
braucht ihr erst mal etwas Abstand voneinander...“
Farin seufzte und sah Rod ins Gesicht: „Ich glaube, Bela hat sich
entschieden...für sein Image.“
Bela hatte die Flasche Wodka schon zur Hälfte geleert, aber das hatte ihm
leider nicht die gewünschte Wirkung gegeben, die er jetzt brauchte: Ablenkung,
er wollte es einfach alles vergessen, was in den letzten zwei Tagen passiert
war. Er wollte ihn zurück, aber es in der Öffentlichkeit zuzugeben war für
ihn einfach ein zu großer Schritt, der noch dazu entschieden zu schnell von ihm
verlangt wurde.
Und morgen dann diese Pressekonferenz, vor der er jetzt schon Angst hatte. Er
würde Farin wiedersehen und wahrscheinlich würden sie kein Wort miteinander
wechseln und bestimmt würde niiemand merken, dass es bei ihnen gekracht hatte.
Die Reporter oder wer auch immer konnten sich dann ja ihren Teil dazu denken.
Aber die dachten ja sowieso immer, was sie wollten. Das schlimme war, dass sie
mit dem, was sie schrieben, Einfluss hatten und ihnen eine Menge Leute glaubten.
Er stieß leicht taumelnd gegen die Kommode und ein paar Sachen fielen unter
seinem lauten Fluchen zu Boden. Als er einen Schritt nach vorne ging, um die
Sachen wieder aufzuheben, trat er in Glasscherben, die wohl von dem Bilderrahmen
direkt daneben stammen mussten. Abermals fluchend zog er sich eine Scherbe aus
dem Fuß und hob langsam und mit zittrigen Händen den Bilderrahmen hoch. Der
Alkohol machte ihn unsicher in seinen Bewegungen und seinen Gefühlen. Als er
das Bild sah, das vorher hinter dem Glas in dem Bilderrahmen gewesen war,
prallte er leicht zurück. Er und Farin...Schon allein sein Name löste bei ihm
eine unangenehme Reihe von Gefühlen aus, die irgendwie überhaupt nicht
zusammen passen wollten. Er war innerlich total verwirrt und dieses Bild war
eigentlich nur die Spitze des ganzen. Langsam sank er in sich zusammen, bis er
schließlich inmitten der Scherben auf dem Boden saß.
Er drückte das Bild an sich und er spürte, wie eine Träne seine Wange
hinunterlief und stark verlangsamt, wie in Zeitlupe, auf den Boden tropfte.
Schließlich stand er auf und lief ins Bad, wo er sich vor der Toilette
hinkniete und sich übergab. Er hätte wirklich nicht so viel trinken sollen.
Kapitel 10: Dos Corazones
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Als Bela aufwachte, war es bereits ein Uhr mittags und er hatte einen
dröhnenden Schädel. Jeder einzelne Schritt fiel ihm schwer, als er aufstand,
um sich für die um zwei Uhr angesetzte Pressekonferenz anzuziehen und fertig zu
machen, damit er nicht ganz so schlimm aussah, wie er sich fühlte.
Eine halbe Stunde später war er am Treffpunkt angekommen, wie so häufig war er
zu spät, doch auch Farin war noch nicht da, was für ihn eher ungewöhnlich
war. Bela glaubte aber zu wissen, warum Farin zu spät kam.
„Was meinst du, wo er bleibt?“, fragte er Rod trotzdem, in der Hoffnung,
dass es eine andere Erklärung dafür gab, und hielt besorgt nach seinem nicht
zu übersehenden Freund Ausschau. Von Rod bekam er jedoch nur ein leises Seufzen
als Antwort, dann aber, als Bela ihn leicht irritiert ansah, sagte er, nicht
ohne die Augen zu verdrehen: „Du weißt doch ganz genau, warum er nicht
kommt.“
Bela kniff leicht die Augen zusammen und erwiderte dann: „Warum erwartet er
denn auch so viel auf einmal von mir?“
„Er liebt dich, ich denke, das ist Grund genug.“, Bela merkte seiner Stimme
an, wie sehr Rod seine Entscheidung missfiel. „Mein Gott, spring über deinen
Schatten, kann doch nicht so schwer sein. Du hast die Wahl, entweder du bleibst
für die Öffentlichkeit der coole, unnahbare Frauenheld oder du bekommst den
Menschen, den du liebst.“
Als Bela jedoch etwas darauf erwidern wollte, tauchte Farin plötzlich neben
ihnen auf. Er beachtete Bela nicht, sah ihn nicht an, sondern sagte nur zu Rod:
„Hi, gehen wa rein?“, seine Gesichtszüge verrieten nichts von dem, was er
fühlte.
Sie gelangten durch einen Hintereingang in das Gebäude und Rod verschwand so
schnell er konnte. Dieses ewige Schweigen war wirklich nicht zum Aushalten.
Als Rod gegangen war, räusperte sich Bela nervös und wandte sich Farin zu, der
auf einem Sofa in der Ecke ihres kleinen Raumes saß. „Jan...“, begann er,
doch dieser unterbrach ihn, indem er aufstand und sagte: „Keine Angst, ich
werde denen nichts sagen.“, mit diesen Worten verließ er eilends den Raum,
damit Bela seine Tränen nicht sehen konnte. Er sollte ihn nicht auch noch
weinen sehen.
In dem Raum, den Farin gerade verlassen hatte, stand Bela immer noch wie
geschockt und starrte die Tür an, hinter der sein ‚Freund’ verschwunden
war.
Mein Gott, was war er doch für ein Idiot...
Bela rutschte nervös auf seinem Stuhl herum, während seine Augen sich nur
schwer an das grelle Licht in dem Raum gewöhnen konnten. Seine Hände
schwitzten und er war sich nicht ganz sicher, ob er das, was er gleich tun
würde, auch wirklich tun konnte.
Doch dann sah er Farin an und wusste, was er zu tun hatte. Ein Reporter von der
Bild-Zeitung, der besonders aufdringlich war, stellte ihrem Manager gerade seine
Fragen. „Was sagen sie zu...“ und so weiter. Eigentlich hörte er gar nicht
mehr richtig zu. Auch Farin sah nicht so aus, als wäre er übermäßig daran
interessiert, was um ihn herum passierte. Rod sah hingegen sehr interessiert
aus, jedoch nur an den beiden Personen links und rechts neben ihm. Die beiden,
oder eher Farin, hatten sich geweigert nebeneinander zu sitzen.
Der Reporter richtete seine Aufmerksamkeit nun auf Bela und Farin, die bis dahin
völlig still dagesessen hatten. „Was sagen sie zu den Gerüchten, die in der
letzten Zeit aufgetaucht sind?“
Bela richtete sich langsam auf und sah, dass Farin zu ihm hinüberschaute. Sie
hatten in einem kurzen, ziemlich unterkühlten Gespräch ausgemacht, dass Bela
die Sache klären würde und dass sie danach schnell wieder verschwinden
würden.
„Ich...ich...ääh...“, stotterte Bela und rang nach Luft. „Na gut,“,
der Reporter grinste und wanderte mit seinem Mikro weiter zu Farin: „dann
sagen sie uns doch, was sie davon halten.“. Farin sah ihn einen Moment lang
wie erstarrt an, dann erschlaffte seine ganze, bis eben noch so beherrschte
Körperhaltung und er sackte in sich zusammen.
Bela fühlte Mitleid in sich aufsteigen, er wollte ihn in den Arm nehmen, aber
das würde Farin nie wieder zulassen, doch er wollte ihm helfen.
„Es stimmt.“, sagte Bela leise, aber bestimmt und plötzlich waren aller
Augen im Saal auf ihn gerichtet.
Auch Farin starrte ihn an, aber er war der einzige außer Rod, der lächelte.
Bela lächelte ebenfalls, dann zog er ihn an der Hand vom Stuhl und verließ mit
ihm den Saal, bevor sich die Leute wieder von dem Schock erholen konnten.
„Leckt mich doch alle am Arsch.“, mit diesen letzten Worten Belas
verschwanden die beiden. Farin lächelte immer noch, als sie wieder in ihrem
Raum ankamen und Bela hinter ihnen abschloss. Er zog Bela in einen sanften Kuss,
dann sagte er: „Woher die Sinneswandlung?“
Bela sah ihn jetzt etwas ernster an: „Du bist mir wichtiger, als alles, was
die über uns sagen. Es ist mir egal.“, erwiderte er.
Farin hob skeptisch eine Augenbraue: „Bist du dir sicher?“
„Völlig sicher.“, sagte Bela mit Nachdruck und war erleichtert, als Farin
wieder lächelte. „Dann is ja gut.“
Farin beugte sich zu seinem Freund hinunter und küsste ihn zärtlich: „Weißt
du, wie sehr ich dich vermisst habe?“, flüsterte er, während er seinen Hals
küsste.
Bela lachte leise: „Waren doch erst drei Tage.“
„Trotzdem“, erwiderte Farin gespielt beleidigt.
Bela schob den Blonden ein Stück von sich weg und sah ihm in die Augen: „Ich
hab dich auch vermisst und es tut mir wirklich Leid.“
Es klopfte an der Tür und als Farin vorsichtig öffnete und nachschaute, wer
sie ‚störte’, spazierte Rod grinsend an ihm vorbei: „Ich bin sooo
guuut.“, sagte er und klopfte sich auf die Schulter.
„Was hastn du damit zu tun?“, fragte Bela amüsiert , „Das hab ich
schließlich ganz allein hingekriegt.“
Rod grinste immer noch: „Von wegen, du hast ja mal wieder n Arschtritt
gebraucht.“
Bela musste sich eingestehen, dass er Recht hatte. Ohne Rods kleinen Vortrag vor
der Pressekonferenz wäre er nie ‚über seinen Schatten gesprungen’ wie Rod
es so schön formuliert hatte.
„Jaa, du bist klasse.“, sagte Bela und grinste nun auch wieder.
„Sag ich doch.“
Epilog: Epilog
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Versuch nie etwas zu sein, was du nicht bist.
Versuch nie, zu verstecken, was du bist.
Sei stolz darauf, was du bist.
Denn nur dann kannst du glücklich sein.
So wie du bist, nicht so wie du sein willst.
Hab den Mut zu sagen, dass es dir egal ist, was die anderen denken.
Vergiss nie, wer du bist, sonst vergisst du sich selbst.
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