Children of the night von Tak-lung (Die Geschichte des Kilian) ================================================================================ Kapitel 21: Voruteil -------------------- Kapitel 21 „Oh, Monsieur, selbst wenn er es täte, so wäre es doch ein sehr schöner Kopf den er da abrisse. Und ich denke, schön genug um zu riskieren ihn abgerissen zu bekommen, meint ihr nicht?“ Sie lächelte leicht gedrückt. Meine etwas kühlere Art musste sie erschrocken haben. Nun ja ich war 300 Jahre alt, hatte Erfahrungen gesammelt während sie ein 16 Jähriges Mädchen war welches wahrscheinlich gerade ihren ersten Kuss hinter sich hatte. Natürlich musste ihr das ganze etwas seltsam vorkommen… Ich seufzte... Es war schon nicht leicht, aber ich wollte nicht, dass sie mich missverstand, vielleicht gar glaubt ich wolle gar nicht richtig mit ihr reden, als wären mit dem Moment den wir beide geteilt hatten meine Gefühle für sie verschwunden. Mein Griff um ihre Hand wurde fester, als wolle ich sie nie wieder loslassen, ich blieb stehen drehte sie um, sodass sie mir ins Gesicht sehen musste. „Schaut mich an und sagt mir ehrlich was ihr seht“ sagte ich. Verwundert schwieg sie. Betrachtete mich eine Weile, sah mir tief in die Augen. „Ich … ich weiß nicht. Ich sehe so vieles, dass ich nicht weiß wo ich anfangen soll“ antwortete sie schließlich, wollte sich wider wegdrehen, doch ich hielt sie fest. „Soll ich euch sagen was ihr seht? Ihr seht einen Adeligen, jemanden der vieles erlebt hat, der lesen und schreiben kann und den ihr für etwas besseres haltet, zumindest in diesem Moment“, sie schwieg, schaute betroffen zu Boden. „Ihr seht mich hinter einer Mauer der Klassen welche euch unüberwindbar erscheint, nicht zuletzt dank eures Bruders. Sicher liegt es auch an mir…“, ich verstummte einen Moment. Sie sah wieder auf, sah mich halb fragend halb verstehend an, sagte jedoch nichts. „Ihr dürft meine Art nicht missverstehen“, sagte ich schließlich „Es liegt nicht an euch, es ist nur… es ist mein Wesen, ich habe keine Geschwister die mir sosehr am Herzen liegen wie euch Christian. Noch ich hatte eine Familie, welche mir so am Herzen lag. Meinen Vater von dem ich mich trennte ausgenommen. Ich reiste viel allein durch die Welt. Und wie ihr schon sagtet gehört euer Herz bereits einem anderen von daher…“, ich verstummte, als wolle ich ihr die Gelegenheit geben doch noch ‚nein’ zu sagen. ‚Nein’ zu allem was ich sagte. ‚Nein’ dazu, dass ihr, ihr Bruder soviel wichtiger, so viel näher war als ich, dem sie ihre Gedanken offenbart hatte. „Ihr seid in meinem Herzen, für alle Zeit“, diese Worte waren mehr als ernst, selbst wenn sie nun ging, selbst wenn sie einst als alte, gebrochene Frau sterben sollte, ich würde sie nie vergessen können, würde immer jenen Funken den sie entfacht hatte in meinem Herzen tragen, und nicht eine Nacht würde vergehen, da ich nicht wenigstens sein Moment an jenen bezaubernden Augenblick denken würde. „Für alle Zeit?“ fragte sie zögernd „Das ist sehr lange, Monsieur....Die Leute sagen „ewig“ und haben alle keine Ahnung was das Wort überhaupt bedeutet“ sie musste lächeln „Aber ich will es trotzdem versuchen, euch für immer in meine Gedächtnis zu bewahren, Monsieur....“, sie schmiegte sich wieder an mich, hatte ihren Kopf gegen meine Brust gedrückt und sah nun wieder auf, hob die Hand und strich mir durch das lockige Haar. „Aber es dürfte sowieso schwer sein, solch schmucke Locken wie die euren so schnell zu vergessen, Monsieur“ Sie lachte, und auch ich musste lächeln. Immerhin hatte sie ihr Lachen wieder gefunden, und das war schon Lohn genug für mich. Das Ende einer Nacht, wie man sie sonst nur in Märchen fand war gekommen. Bis zu jenem Augenblick war es mir nicht aufgefallen, doch näherte sich die Sonne schon dem Horizont, ein erstes Glimmen was am Himmel zu sehen und meine Glieder wurden langsam schwerer. Doch ich ließ es mir nicht anmerken, begleitete Christine weiter bis zu ihrem Haus. So viel Zeit musste einfach noch sein, und so schnell starb nun ich auch wieder nicht. Den gesamten restlichen Weg schwiegen wir, jedoch war es nicht dieses beklemmende Schweigen, wenn keiner wusste was er sagen sollte. Nein, es war eine wunderbare, angenehme Stille, die wir beide genossen. Wir erreichten ihre Straße, nur noch wenige Meter trennten uns von ihrer Wohnung. Die Zeit des Abschieds war gekommen, auch wenn dieser noch so schwer fiel. „Um unnötigen Ärger, für euch wie für mich, zu vermeiden schlage ich vor mich bereits hier von euch zu trennen, Christine. Es sind nur noch wenige Schritte bis zu eurer Behausung und ich habe noch etwas Dringendes zu erledigen ehe der Morgen graut“ Ein letztes Mal strich ich ihr durchs Haar „Nun seht mich doch nicht so an, es ist ein Aurevoir kein Adieu“, auch wenn ich es sagte, ganz konnte nicht an meine eigenen Worte glauben, hielt ich doch noch immer ihre Hand in der meinen. Doch ich konnte weder sie, noch diesen Abend ewig wären lassen, das war mir klar, so schmerzhaft diese Erkenntnis auch sein mochte. Nein ich musste zurück in meinen Sarg… ich musste sie zurück zu ihrem Bruder schicken, auch wenn ich genau wusste, dass er das Missen seiner Schwester nicht ungesühnt lassen würde. Auch wenn ich wusste, dass er die Flamme die ich mühevoll entzündet hatte wieder auf einen Funken zusammen sinken lassen würde. Sicher. Jeder Schlag, ob verbal oder nicht, den ihr Bruder gegen sie führte trieb sie näher an mich. Doch für was für einen Preis? Sicher. Es war einfacher jemanden rumzukriegen, der schon am Boden war, doch war es richtig? Brachte es wirklich etwas? „Aurevoir, mon étoile“, ich überwand mich, ließ ihre Hand los. Nur noch ein flüchtiger Kuss auf ihre Wangen „Aurevoir“ flüsterte sie mir ins Ohr, als ich mich zu ihr beugte. Dann drehte ich mich um. Dann war es vorbei, ein für alle mal…. In Gedanken war ich immer noch bei ihr. Doch was halfen ihr meine Gedanken? Und vor allem: Was halfen sie mir? Ich musste mich beeilen in die Avenue Phosphoyer zu kommen wollte ich sie noch einmal wieder sehen und zwar als Kilian und nicht als komisches Häufchen Asche. Wie so oft wenn ich es eilig hatte wanderte ich nicht durch die Straßen von Paris, sondern über ihnen. Schnell und elegant wie ein Pfeil sprang ich von Dach zu Dach, den Weg den ich schon gegangen war, als ich Christine zu Beginn dieser Nacht auf meinen Schultern getragen hatte. An den Baracken vorbei über die Plätze bis die Avenues mit ihren Bäumen und Barockhäusern kamen. Und da war es auch schon. Genauso weiß die Mauern. Genauso schwarz das Dach. Genauso verziert die Giebel und der Porticus, vor welchem ich nun stehen Blieb. Erleichterung machte sich in mir breit. Ja der Morgen, so schön er auch war, war nicht unbemerkt geblieben, meine Glieder waren schwer, mein Augen brannten von dem hellen Schein der sich langsam über die Dächer von Paris schieben wollte. Endlich schritt ich durch die Tür, verschloss sie hinter mir, ging ohne noch einmal nach meinem zweiten Gast zusehen durch den Flur, in den Geheimgang und dorthin wo mein Sarg versteckt lag. Kaum war der Deckel über mir geschlossen versank ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Meine dritte Nacht in Paris begann. Kaum zu glauben, dass es erst die dritte war, es erschien mir als seien schon drei Jahre vergangen… Doch sei es drum. Pünktlich mit den letzten Strahlen der Sonne erhob ich mich aus meinem Sarg. Heute würde ich anscheinend wohl oder übel auf meinen Engel verzichten müssen. Nicht nur das ich ihr Zeit geben musste, dass Christian sie ohnehin nicht gehen lassen würde und dass sie ihn auch so wahrscheinlich nicht die dritte Nacht in Folge alleine lassen würde. Nein ich selbst hatte ja auch einiges zu tun. Nicht zuletzt geschäftliches. Das Haus wollte neu möbliert werde, ich sollte einmal die Verwaltung meines Geldes begutachten, es auf neue ‚Konten’ übertragen damit kein Verdacht über sein langlebiges Leben… außerdem war da noch der kleine Jäger vom vorigen Abend. Und er war schon erwacht wie ich feststellen musste. Ja er war mehr als wach, er wusste genau was Sache war. Er war eingesperrt in einem Zimmer in dem Haus eines Vampirs, und diesen verfluchte er. Es war geradezu unmöglich für mich seine Verwünschungen nicht zu hören, und ich musste lächeln. Anscheinend ärgerte er sich am meisten über seinen letzten Gedanken vom vorigen Abend. ‚Kilian ist nicht Böse’… Ja es würde lustig werden. Dieser Jäger mit all seinen Vorurteilen. Er erwartete einen kaltblütigen Killer. Sein Bild eines Vampirs war recht simpel gestrickt. Ein bleicher Blutsauger der seine Opfer ohne erbarmen tötete. Ein Graf Dracula, der sich hinter der Maske eines Edelmannes verbarg, der in seinem schwarzen Mantel durch die Nacht flog, um neues Unheil zu stiften. Ein seelenloser Zombie. Ich musste bei dieser Beschreibung eines Vampirs schmunzeln. Gut. Er sollte kriegen wofür er gekommen war. Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ ich den geheimen Raum und eilte geräuschlos in mein anderes Gemach wo ich in einen schwarzen Anzug und schwarzen Umhang schlüpfte. Sollte ich wirklich einfach durch die Tür kommen wie er es erwartete? Nein. Wie unromantisch und unkreativ. So einfach würde ich meinen Auftritt garantiert nicht gestalten. Gänzlich in schwarz gekleidet, wunderbar blass, meine Haare offen ging ich durch den Vordereingang hinaus auf die Straße. Niemand war dort zu sehen, wahrscheinlich hatte sich die gesamte Bevölkerung dieser Straße bereits auf die Bälle der Stadt verteilt. Umso besser für mich. Mit einem Satz erreichte ich das Fenster, öffnete es und ehe Luc mich hätte sehen können war ich verschwunden, als habe sich das Fenster von alleine geöffnet. Ich empfand es als überaus amüsant diese Spielchen mit Menschen zu spielen, sie ließen sich nur allzu leicht beeindrucken, eine schnelle Bewegung, das Öffnen eines Fensters und sie hielten es für Magie, dabei hatte ich es genauso getan wie jeder Mensch. Ich hatte ebenso die Hände benutzt und ebenso es aufgeschoben, nur durch Kraft meiner Muskeln. Der einzige Unterschied war, das ich es schneller konnte als jeder Sterblicher. Wie würde wohl dieses Exemplar reagieren? Sicher, sicher, nach dem Treffen mit Christine hätte ich Besserung loben sollen. Nun was soll ich sagen? Ich tat ja auch nichts schlimmes, ein wenig Spaß. Mehr war es nicht, aber Christine hätte es sicher nicht gut geheißen… und ich wollte mich doch ändern… aber so schnell änderte man sich nicht wenn man schon 200 Jahre alleine durch die Welt gestreift war. Nicht von einen Tag auf den anderen und in jenem Moment dachte ich nicht einmal an Christine oder was sie davon halten würde. Ich wollte nur mein Amüsement. Ich sprang danach auf das gegenüberliegende Dach und schaute durch das Fenster. Was er dort sah war zu komisch. Luc war aufgesprungen, hatte sich nun hinter einem Sessel versteckt und stierte das Fenster an. Es war einfach zu goldig, wie ein Mann, der rein Körperlich sicher drei Jahre älter als ich war, hinter einem Sessel versteckte, nur weil ein Fenster aufgegangen war. Am liebsten hätte ich laut aufgelacht, doch verkniff ich es mir. An sich war die Reaktion ja nicht dumm, nur reichlich überraschend. Wer hätte gedacht, dass der mutige Vampirjäger, der sich allen Gefahren in den Weg stellte, der gewillt war den Dämon dieser Welt zu besiegen sich schon bei einem offenen Fenster verkroch. Einfach herrlich. Im Schatten der Nacht sprang ich mit einem galanten Satz auf die Straße zurück und betrat mein Haus. Nun wenn die Sache mit dem armen, verängstigten Möchtegern-Held so aussah… Lautlos stieg ich die Treppe empor und öffnete ohne langes Fackeln die Tür „Verzeiht die Störung Monsieur D’epée“, eine gewisse Ironie konnte ich aus meinen Worten nicht ganz verbannen, zumal der Anblick den dieser Jäger mir bot zu amüsant war. Mit einem Satz war der Jäger sauf gesprungen, strauchelte jedoch aufgrund seines verletzten Fußes leicht. Seine Hand har unter sein Hemd gewandert und zog jetzt ein Kreuz hervor, welches er wie einen Schutzschild vor sich hielt. „Nettes Spielzeug hast du da“, war mein einziger Kommentar „Also, nur um Missverständnissen aus dem Weg zu gehen, mit einem Kreuz erreichst du gar nichts, Vampire gibt es länger als das Kreuz. Ist übrigens nicht der einzige Irrglaube dem du unterliegst“ Sicher, meine Worte waren nicht sonderlich sorgsam gewählt, sie waren nicht nett oder höflich und sie waren fast nicht mehr als bloß Ironisch, ja beinahe sarkastisch. Aber das erwartete er doch von mir. Ein skrupelloses und überhebliches Monster. Wenigstens einmal sollte er es sehen, nur um hinter fest zu stellen, dass er im unrecht war. Zornig starrte er mich, den Mann in dem er seine zukünftigen Mörder sah, an. Seine Gedanken waren ein offenes Buch und so wusste ich auch schnell, dass sein Kreuz nicht nur ein Kreuz, sondern auch ein Dolch war. Die Frage die ihn momentan beschäftigte war, ob er gleich zu stechen und versuchen sollte zu fliehen, oder ob er lieber warten und versuchen sollte meine Schwachstelle zu finden. Nun ich war mir sicher, dass er weder das eine noch das andere schaffen würde „Und wie ich sehe habt ihr den Kamin entzündet fuhr ich fort. In Sekunden schnelle war ich vor seine Augen verschwunden und saß in einem Lehnstuhl direkt neben dem brennenden Kaminfeuer. Ja, Feuer war der ewige Feind der Vampire, gerade deshalb setzte ich mich ja daneben. Ich durfte keinerlei Schwäche zeigen, nicht einmal vor dem, was mir den Tod bringen konnte. „Weiß Eure...deine 'Kleine' davon hielte!! Kennt sie dein dunkles Geheimnis? Oder belügst du auch jene die du liebst!!“ Ich fragte mich was er mit dieser Anspielung bezweckte? Wollte er, dass ich in Rage geriet weil er mich duzte? Wollte er, dass ich in Rage geriet weil er so über Christine redete? Oder wollte er einfach erreichen, dass ich mich tot lachte? Eine sehr ernsthafte Frage. Nun ja, zumindest war dieser Weg der falsche um hinter meine ‚Schwachstelle’ zu kommen, falls ich so etwas überhaupt besaß. Dennoch überraschte mich dieser Jäger aufs äußerste. Ich hatte nicht erwartet, dass er ein Mann der vielen Worte und Überlegungen war. Anscheinend hatte er immerhin eines im Leben gelernt ‚Eile mit Weile’, auch wenn seine Überlegungen vielleicht einwenig absurd waren. Er stand vor mir, breitbeinig seinem als Kreuz getarnten Dolch in der Hand, als wolle er jeden Moment zustechen. „Nein, sie ist nicht was ich meine Schwachstelle bezeichnen würde, und selbst wenn, es würde euch doch nichts helfen. Sie ist nicht hier, wenn sie denn überhaupt noch lebt, was ihr ebenso wenig wissen könnt. Glaubt ihr wirklich ich lasse mich mit einer Sterblichen ein?“ Ich log. Nur um das noch einmal klar zu stellen, mein letzter Satz war ein glatte Lüge, schließlich habe ich mich, wie euch Lesern und Leserinnen hoffentlich aufgefallen ist, mich Hals über Kopf in Christine verliebt. Als meine Schwachstelle hätte ich sie trotzdem nicht bezeichnet…. Wie dem auch sei, Luc musste das ja nicht unbedingt wissen. Schließlich wollte ich doch nicht mein Image ruinieren. Aber nur den Erwartungen zu entsprechen war natürlich auch nicht mein Image, nein ich war eher ein Mischung, und der Spaß würde auch schnell verloren gehen, wenn man immer dieselbe Rolle beibehielt. „Außerdem könnt ihr euch entspannen, wenn ihr mich angreifen wollt tut es doch wisset eines. Hätte ich euch etwas antun wollen so hätte ich es schon getan, als ihr vor meinem Hause gelegen habt. In meinem Bett, gestern Abend. Hätte ich euch schlicht töten wollen, so hätte ich euch keinen Wein und kein Essen gegeben, noch ein Bett zum ruhen, oder Eis zum kühlen. Aber ihr werdet mich wohl kaum glauben, wenn ich auch sage, dass ich einfach mit euch reden will“ Ich erhob mich, schritt nun langsam, so dass er mir folgen konnte durch den Raum auf ihn zu. Es kam nur darauf an, wie man sich präsentierte. Wie sagte Shakespeare so passend: Und wenn die Welt eine Bühne und das Leben ein Theaterstück, dann spiel einfach die Rolle, die dir am meisten Spaß macht’. Eines meiner Mottos. „Ihr versteht sicher was ich euch zu sagen versuche“ sagte ich nun mit dem mir eigenen süffisanten Lächeln, wobei ich geschickte meine Fangzähne entblößte, welche im Schein des aufsteigenden Mondes einen seltsamen kalten Schimmer annahmen. Anstatt sich zu entspannen verkrampfte er sich nur noch mehr. Selbstverständlich glaubte er nicht ein Wort von dem was ich sagte. Ich, ein Vampir, der mit seinem ‚Gast’ ‚nur’ reden wollte. Sicher musste es ihm absurd vorkommen ganz nach dem Motto: ‚Luc, ich möchte dich nur vorwarnen. Ich werde dich aussaugen und dir dein Leben nehmen, aber jetzt will ich mit dir reden. Magst du irgendetwas trinken? Wein, Bier,…ich hab alles da. Du musst wissen, dass ich immer mit meinen Opfern rede, bevor sie sterben.’ „Red, ich hab nicht die ganze Nacht Zeit“ Nun ja, wenn man es genau nahm hatte er wohl die ganze Nacht Zeit… aber es war egal und ihnen hin nur ein Redensart der Menschen, die immer zu nichts als Zeit im Kopf hatten. Stur schaute er mich an. Natürlich hatte ihn meine Vorstellung erschreckt, das einfache Verschwinden, dass ich keine Angst vorm Feuer hatte, mein ganzes Auftreten, und das sah man ihm auch an. Aber dennoch wich er nicht zurück, dennoch zitterte er nicht und schaute mich weiter zornig an. „Ich hoffte auf ein Gespräch, keinen Monolog meinerseits, aber wenn ihr nicht reden wollt…“, ich war aufrichtig enttäuscht, ein gutes Gespräch schätzte ich doch noch immer sehr hoch. Ja das war wieder ich. Nicht der Kavalier, der Edelmann der mit einer bezaubernden Frau rumturtelte und ihr sein Herz und ein Blume schenkte. Nein. Zumindest wollte ich das nicht. Es konnte ohnehin nichts werden mit ihr, egal wie man es drehte ihre Seele war verloren, aber wenn sie mir nicht wichtig war so würde es nicht halb so sehr schmerzen. Nun leichter gesagt als getan, aber in jenem Moment konnte ich es auch einfach so sagen ohne es zu meinen. Ich konnte es sagen, und es mir für den Moment auch vorspielen, auch wenn es sicht der Wahrheit entsprach. Ich konnte mir sagen dass dieses Ich, der verschlagene Vampir, keine Maske war, sondern der Edelmann von gestern Nacht. Denn was war ich schon? Ich war, und bin, ein Vampir. Ein Killer der Nacht. Ein Monster welches Angst und Schrecken verbreitete. Ein Wesen, das nichts erschaffen sondern nur zerstören konnte. Ein Kind der Nacht. „Nun gut“ nach längerer Stille hatte ich beschlossen diese einfach zu durchbrechen. Wenn dieser Luc es nicht tat so musste ich es wohl tun. Was hatte ich auch erwartet? Dieser Luc war mindestens ebenso eigensinnig und beharrlich wie ich es war. Das machte es ja so interessant. „Ihr seid Jäger, wenn ich mich nicht irre. Euer Auftrag, ob nun von euch auferlegt, oder als Beruf ausgeübt, ist es mich umzubringen, aber wenn sie mich nur böse aus ihren bezaubernden blauen Augen ansehen wird das nichts. Außerdem“, ich legte eine kleine Atempause ein ehe ich fortfuhr „Außerdem bin ich gespannt wieso ihr Jäger seid, ich hatte noch nie die Gelegenheit mit einem euers Gleichen in Ruhe zu reden, die meisten haben einfach versucht mich zu töten… ein bedauerlicher Umstand… Wenn ihr mit mir redet, einfach so, ohne die ganze Zeit krampfhaft an meinen Tot zu denken, dann garantiere ich euch, dass ihr dieses Haus lebend verlassen werdet“ „Das mit den bezaubernden Augen will ich überhört haben. Ich bin nicht…“, mitten im Satz brach er ab, dachte noch einmal nach ehe er fort fuhr. „Fragt mich was Ihr wissen wollt oder sagt mir über was Ihr reden wollt.“ Er fühlte sich eingeengt, sah sich als bedrohten der keine Forderungen stellen konnte und würde. Nein er schmiedete keine Pläne mich zu ermorden sondern nur heil wieder saus diesem Haus des Schreckens, welches ihm gestern noch wie ein Traumschloss vorgekommen war, zu entkommen. Ihm war sein Leben wichtiger als sein Ruhm oder seine Mission, eine sehr weise Entscheidung. „Nun gut, wiederhole ich meine Frage noch einmal als solche: Wieso wurdet ihr zu dem was ihr heute seid?“ „Soll ich jetzt sagen ich tu’s aus tiefstem religiösem Glauben heraus? Ich bin Jäger weil die Kirche das Böse vertreiben will und mich für diese Aufgabe bestimmt hat? Oder ich könnte natürlich auch deshalb ein Jäger sein, weil ich die Menschheit vor allen Dämonen aus der Unterwelt schützen will. Sozusagen, dass ich ein Held sein will.“ Eine recht freche und unüberlegte Antwort, als wolle er mir mit meinem eigenem Sarkasmus bei kommen. „Ich habe euch gefragt wieso IHR Jäger wurdet“ antwortete ich „Nicht was ihr glaubt was ich hören will warum ihr Jäger wurdet“, er überlegte einen Moment. Er hatte nie darüber nachgedacht, darum ja meine Frage. Warum war er Jäger? Er wusste es selbst nicht so genau… „Wenn ich so darüber nachdenke….Ich glaub ich bin einer wegen dem Glauben und dem Held sein, aber wieso wollt ihr das wissen? Reicht es nicht sein Opfer seit einem Tag, nur mit dem Wissen das bald das Ende da ist, zu quälen? Beendet es oder lasst mich gehen! Was nutzt Euch unser Gespräch? Ich werde die Nacht so oder so nicht überleben!“, wieder versank er in Gedanken. Ich spürte die tiefe Hoffnungslosigkeit in ihm aufkeimen, er verlor den glauben überhaupt jemals aus diesem Haus zu kommen. Er begann sich zu fragen was das ganze überhaupt sollte. Der Griff um seinen kleinen getarnten Dolch lockerte sich kaum merklich, fiel schließlich zu Boden. Erst beim Aufprall des Metalls schreckte er zurück und realisierte wieder ganz wo er war, fixierte mich mit seinen unendlich blauen Augen, die so undurchdringlich wie Eis sein wollten, jedoch flüssig wie Wasser waren. Man konnte hindurch sehen und hindurch greifen wenn man wollte. Er hatte noch keiner Erfahrung darin seinen Geist zu verschließen. „Ich schätze“, fuhr er schließlich fort als wäre er mit seiner Antwort nicht ganz zufrieden „Ich schätze ich mache es des Ruhmes wegen. Meine Familie hat mich ausgelacht, als ich ihr von meinem Vorhaben erzählt hatte. Der Pfarrer unseres Dorfes erzählte mir von Deinesgleichen. Ich will, dass er stolz sein kann, und dass meine Familie mich ernst nimmt.“ Er schaute mich an, errötete und sah wieder weg, dann sah er wieder auf als habe er es sich anders überlegt Auch ich überlegte. Es war erbärmlich was er da lieferte. Es sagte er kämpfte für den Heldentum, für den Ruhm, für den Glauben ... Aber er war nicht Held genug den Tot zu riskieren, nicht ruhmreich genug, um Selbstbewusst mir gegenüber zu sein und sein Glaube nicht stark genug ihn nichts fürchten zu lassen. Menschen, was sie auch sagten, empfanden doch alle anders als sie sprachen. „Wie hält man es aus? Ich meine jede Nacht einen Menschen zu ermorden“, fragte er in gehässigem Tonfall. Also Hinterfragen, um mich daran zu hindern ihn weiter zu Löchern. Wirklich unglaublich geschickt und einfallsreich von ihm. Aber.. nein es war nicht nur Gehässigkeit. Ich konzentrierte mich ein wenig, um seine Gedanken lesen zu können. Das Bild eines Vampirs kam mir in den Sinn, einen der in de hellen Flammen eines Feuers starb. Er hatte ihn getötet… Dieser hatte nur in Erleichterung gelacht… und was hatte Luc gefühlt? Schmerz, Trauer, Schuld… Er konnte Vampir wirklich nicht verstehen, wo es ihm doch sogar leid tat einen hundertfachen Mörder zu töteten, wie konnten sie, wie konnte ich Nacht für Nacht unschuldige ermorden? Aber dieses Empfinden bewies mir noch einmal sein Wanken. Wäre er überzeugt, dass sein Handeln, sein Ausmerzen der Vampire richtig war, wäre er überzeugt, das diese Dämonen der Nacht nur böse waren, keine Seele hatte und nichts, als wandelnde Leichen waren, dann würde er nichts bereuen können. Er konnte davon nicht überzeugt sein sonst würde er nicht Zweifeln. Es fehlte ihm also schon alleine der Glaube in seine Handeln, wie sollte dieser Glaube dann auch stark genug sein ihm die Angst vor dem Tot zu nehmen? „Wie halte ich es nur aus“, antwortete ich in einem gespielt theatralischem Ausdruck „Nacht für Nacht Morden, eine Seele nach der anderen in... die Hölle, - so pflegt ihr es doch zu nennen? Schließlich ist es nach eurer Interpretation unmöglich in den Himmel zu gelangen- schicken. Ach Gottchen.“, ich fasste mir in Bestürzung an die Wange und wurde jedoch sofort wieder ernst „Ihr tut so, als würdet ihr nicht anders handeln. Ich bin was ich bin, ob ihr mich Dämon nennt, Vampir oder sonst was, ich kann nur so existieren. Eine Frage: Wie viele Leben habt ihr schon ausgelöscht? Nicht Menschen, nein, wie viele Tiere? Hasen, Kühe, Rehe, Schweine. Wie viele Pflanzen, Weizen, Gemüse Obst? Ist das alles kein Leben in euren Augen? Ist der Wolf böse nur weil er zum Überleben Jagd? Die Katze, welche sogar aus spaß einer Maus hinter her Jagd, der Mensch, welcher den Fuchs aussetzt nur um ihm hinterher zu jagen, ihn zu erschießen und sich dann mit der Trophäe schmückt?“ Ich wandte mich von ihm ab und schritt zum Fenster, ließ den kühlenden Wind durch mein Haar streichen. Ich atmete einmal tief durch. Die Abendluft, welche all die Düfte der Nacht mir sich trug. Angenehm warm war sie und spielte mit einem Haar. „Verdammt ihr uns für unsere Existenz?“ fragte ich schließlich in die Nacht hinein. Wie würde sich dieser Sterbliche wohl fühlen, wenn auf einmal ein Kaninchen durch die Tür käme und dem Menschen vor sich sagte, es müsse ihn nun umbringen, da er und seines Gleichen Jahr für Jahr Millionen seiner Artgenossen auf dem Gewissen hatte. Er hätte das kleine pelzige Etwas sicher auch nicht ernst genommen, im Verhältnis nahm Kilian sein Gegenüber sogar sehr ernst… „Und weiterhin, nach 300 Jahren gewöhnt man sich an so manches“ Luc sank auf das Himmelbett, stützte seine Arme auf die Knie und verbarg in ihnen sein Gesicht. Tränen rannen über das Gesicht, fielen auf das am Boden liegende Kreuz. „Macht es überhaupt nicht Sinn, dass ich rede?“, fragte er halb schluchzend den Boden. „Ich kann nicht mehr“ er musste es tatsächlich nicht sagen es war unmöglich es nicht zu spüren, diese totale Resignation mit gegen über. Alles war ihm gleich, ob er versuchte zu fliehen oder anzugreifen oder einfachgleich aufgab, es war doch alles sasselbe. Und in diesem Moment tat er mir tatsächlich leid. Es war mein Werk, diese Aufgabe, und ich sollte mich darüber freuen. War es nicht mein Ziel gewesen ihn so zu sehen? War es nicht mein Ziel gewesen ihn zu zerstören, seinen Willen zu brechen? Und jetzt so ich so dicht am Ziel war, ganz gebrochen war er noch nicht, irgendwo in ihm war noch ein Funken den ich nicht gelöscht hatte, jetzt tat es mir leid… „Sprecht oder lasst es sein“, antwortete ich und drehte mich wieder um. „Ich wollte euch im Übrigen nicht zum Mörder abstempeln, ich wollte nur, dass ihr seht, dass ich ebenso wenig einer bin wie ihr es seid. Und wie ich gesagt habe: wenn ihr mit mir redet so verschone ich euer Leben, für heute.“ Was erhoffte ich von diesen Worten? Was erhoffte ich von dieser Lüge? Ich war ein gefühlsloser Killer. Er hatte doch Recht und ich wusste es. Ich hatte so oft nur aus Spaß getötet, und doch machte ich ihn dermaßen fertig… Xavier. Er Hätte das Recht gehabt ihm so etwas zusagen, ihm diese Antwort zu geben. Sein ganzes Leben hatte er nur die Mörder getötet, nur jene die es verdient hatten, oder er hatte die Leidenden erlöst. Niemals Kinder da diese ein Leben vor sich hatten. Niemals unschuldige… doch ich… ich war ganz anders. Ich hatte nicht das Recht so über ihn zu richten. Und doch tat ich es ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. „Vielleicht“, fuhr ich ruhig, ja beinahe freundlich Wort, jedoch ohne eine Funken der Ironie oder Gehässigkeit während ich auf ihn zuschritt und schließlich neben ihm auf dem Himmelbett angekommen war „Vielleicht überdenken wir beide unsere Einstellung noch einmal ehe wir uns das nächste mal treffen Und wenn wir uns dann gegenüberstehen, als Jäger und Gejagter, werden wir weiter sehen“ Plötzlich, ohne dass ich hatte merken können wie und weshalb entflammte der kleine Funke den ich noch nicht ausgetreten hatte erneut. Ein Feuer brannte in dem Jäger, wie ich es zuvor nicht für Möglich gehalten habe „Vielleicht überdenkt Ihr ERUE Meinung“, sagte er, sprang, ob des verletzten Fußen auf, rollte zu Kamin hinüber, griff in die Flammen und zog einen Holzscheit heraus, welchen her mir vor die Füße warf. Ein Schmerzensschrei erfüllte den gesamten Raum, das gesamte Haus. Genauso der Gestank von Qualm der sich wie ein Lauffeuer ausbreitete. Ich saß seelenruhig da und beobachtete ihn. Unter Schmerzen rannte er, so schnell ihn seine Beine eben tragen konnten, hinaus aus dem Zimmer, die Treppe hinunter, aus meinem Haus. Und ich saß einfach nur da. Schaute zu wie sich die Flammen langsam ausbreiteten, wie zu erst der Teppich und der hölzerne Boden Feuer fingen. Qualm drang durch die Luft, machte sie Zäh und Hart. Ruß der die weißen wände verschmutze, sich an ihnen festhielt, rote Flammen die sich wie Zungen die alles verzehren wollten was sich ihnen in den Weg stellte. Es züngelte und zischte, doch ansonsten Stille die mich umfing. Und dann wurde diese seltsame Stille durchbrochen. Ein Lachen durchdrang sie wie ein scharfes Messer schien es sie zu durchbohren. Mein Lachen durchdrang das Zimmer. In all dem Qualm und Rauch stand ich, umgeben von Flammen, denen es nur danach dürstete mich mit Haut uns Haaren zu verspeisen, mich aus dieser Welt zu tilgen, einen Fehler der Natur auszulöschen. Ja einen Fehler der Natur, denn der Tot war das einzige bestimmte. Jeder musste sterben doch ich und meines Gleichen betrogen ihn wieder und wieder. Warum ich lachte? Nun können sie sich nicht diese Frage selber beantworten? Nun gut ich gebe ihnen einen Tipp. 300 Jahre. Ich hielt mich für übermächtig. Da kam ein 26 Jähriger Jüngling, den ich sogar hätte laufen lassen und maßte es sich an mich mit so einem läppischen Trick vernichten zu wollen. Wirklich, was hätte ich tun sollen als lachen, über diese Naivität die Luc an den Tag gelegt hatte, über dessen Stolz und dessen Dummheit? Ja ich war zu alt, um Angst zu haben und zu Jung um es dabei bewenden zulassen. Ich musste meinen Hohn und meine Überlegenheit zeigen. Durch Lachen und verharren. Ich würde aus diesem Haus verschwunden sein ehe er meinen Namen auch nur Gedacht hatte. Und das Haus... nun sicher es war Schade drum... vor allem das Piano, ich habe es wirklich sehr gemocht. Ja um das Piano tut es mir heute noch leid, solch wunderbare Handarbeit findet man heutzutage gar nicht mehr, die schwarzen Tasten, der Lack... Doch das Haus an sich und die Besitztümer darin? Was sollte ich noch großartig damit? Ich kann schließlich ohnehin nicht alles behalten was sich im laufe der Jahrhundert angesammelt und meine größten Schätze hatte ich damals noch an einem anderen Ort verwahrt. Ich hatte dieses Haus ohnehin umdekorieren wollen, nun musste ich mir halt ein ganz neues Haus suchen. Es war mir Jacke wie Hose. „Feuer!! Feuer!!!“ „Schnell holt die Feuerwache!“ „Bildet eine Kette!“ „Der Wind dreht sich, Beeilung oder es geht auf die andere Häuser über!“ Mein Lachen war verstummt, nur noch ein amüsiertes Lächeln während ich den Mantel abstreifte. Schon machten sich die Flammen über ihn her, verzehrten ihn bis nur noch ein Häufchen Asche übrig war. Doch mich tangierte es nicht. Genauso wenig wie mich die Rufe von Draußen interessierten. Noch einen Moment hing ich mit den Gedanken bei Luc während ich bedächtig durch den Raum schritt und schließlich an Fenster stehen blieb, hinaus auf die Straße schaute wo er stand. Das Feuer leuchtete in seinen verängstigten Augen, welche einen Moment auf mir lagen. Fast erleichtert wandte er sich ab. Nun vielleicht bildete ich es mir auch nur ein, oder meine Erinnerung spielte mir einen Streich, doch ich meine eine Funken Reue in seinem Blick erkannt zuhaben... Dabei war es so unnötig gewesen. Er hatte nicht einmal etwas zu befürchten gehabt. Nur einen Satz und er hätte mein Haus verlassen können. Und nun zerstörte er ein prächtiges Werk Architektur, nicht zu vergessen einen wunderbaren Flügel, für etwas von dem er sich einmal wünschte, dass es geschah. Menschen waren wirklich seltsame Lebewesen. Mit diesen Gedanken drehte ich mich um, ging ganz gemächlich, ganz so als wären keine Flammen die nach meinen Kleider lechzten um mich, verließ den Raum, durchquerte den Flur und sprang schließlich durch ein Fenster hinaus in den Garten. Kühle umfing mich als wäre ich gerade in kaltes Wasser gesprungen. Welch eine Befreiung nicht mehr den beißenden Rauch atmen zu müssen. Welch Erleichterung der Hitze entgangen zu sein. Eine Weile saß ich auf einem der Dächer nicht weit von meinem Haus. Wie prophezeit drehte sich der Wind, blies mir das Haar ins Gesicht und ließ die Flammen tanzen. Ich atmete tief ein. An mir haftete der Geruch von Flammen, von Rauch, von Tot... mein Geruch. Ja diese Flammen ähnelten mir. Sie waren von grausamer Schönheit, doch nur solange sie zerstörten und wenn nichts mehr zum zerstören da war verloren sie an Glanz bis sie schließlich ganz erloschen. Ich saß lächelnd da. Ja genau so wie die Flammen über ihren Triumph zu lachen schienen. Doch sie würden erlöschen, das wusste ich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)