Zum Inhalt der Seite

New York New York

N&Z
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Herzlich willkommen auf der Torridon-High-School

Kapitel 1- Herzlich Willkommen auf der Torridon- High- School
 


 

...Finsternis...

...Nichts außer Finsternis...

...Doch dann...

...Eine Tür...

...Eine dunkle, alte Holztür...

...Langsam ging sie auf diese Tür zu, streckte die Hand nach dem Griff aus...

...Doch erreichte sie nicht...

...Sie lief, doch entfernte sich immer mehr von der Tür...

...Konnte sie einfach nicht erreichen...

...Fiel zurück in die Finsternis...

...Nichts außer Finsternis...

...Finsternis...
 

Senkrecht saß sie in den Laken. Der Mond strahlte durch Fenster auf ihr Himmelbett, aus dem sie nun aufstand. Langsamen Schrittes verließ sie das Zimmer und ging die Treppe runter in die Küche, wo sie sich ein Glas Wasser nahm und damit zu den großen Fenstern im Wohnzimmer ging, durch die man die Veranda und den Garten sehen konnte. Es war dunkel und somit auch äußerst ungewohnt für die Achtzehnjährige, zumal sie sich erst seit 12 Stunden in diesem Haus befand. Schon oft an diesem Tag war sie mit einem Fuß gegen das Sofa oder mit dem Knie gegen den Wohnzimmertisch gestoßen, da das Haus ihrer Eltern total anders eingerichtet war.

Dieser Traum verfolgte sie nun schon seit einigen Tagen und immer spielte er sich gleich ab. Immer schwebte sie in der Dunkelheit, konnte sich kaum bewegen und dann erschien jedes Mal diese Tür... Nami hatte mit niemandem über diesen Traum gesprochen, nicht einmal mit ihrer Schwester, der sie sonst alles erzählte. Auch wenn das letzte Wiedersehen einige Monate zurück lag, war Nojiko doch den ganzen heutigen Tag für sie da gewesen. Nami war an diesem Sonntag mit der 12:30-Maschine in New York angekommen und seitdem waren die beiden unzertrennlich gewesen und trotzdem hatte Nami ihr nichts von diesem Traum erzählt...

>>Ach, ich sag's ihr einfach morgen... irgendwann...<< dachte sie und ging wieder nach oben, legte sich jedoch nicht ins Bett, sondern stellte sich auf ihren kleinen Balkon. Als sie plötzlich bemerkte, dass im Nachbarhaus unten im Wohnzimmer noch das Licht an war, ging sie schleunigst einige Schritte zurück, bis sie mit dem Rücken an der Mauer stand. Nami wusste von ihrer Schwester, dass dort drei Jugendliche wohnten, die auch auf die Torridon- High, Namis zukünftige und Nojikos jetzige Schule, gehen würden. Aber auch Nojiko hatte Nami nicht alles gesagt. Nami wusste nämlich nicht, dass einer dieser drei Jugendlichen Nojikos fester Freund war. Die beiden waren nun schon seit einem halben Jahr zusammen. Zurück zu Nami. Sie hatte das unverschämte Glück, dass es in dieser Nacht bewölkt war, sodass sie niemand sehen konnte und schon gar nicht die Person, die dort unten im Wohnzimmer war. Nami wagte noch einen Schritt nach vorne, sodass sie den Fremden besser sehen konnte und dann hielt sie die Luft an.

Er war jung, hatte grüne Haare und braungebrannte Haut. Seine Kleidung bestand lediglich aus einer knielangen Jeans, doch was Nami noch mehr verblüffte, war, dass er anscheinend mit jemandem redete. Die Achtzehnjährige konnte jedoch niemand anderes außer diesem Typen im Haus sehen, sodass sie langsam an seinem Verstand zweifelte, doch dann... Dann sah sie ihn!

Den... süßesten... knuddeligsten... niedlichsten... putzigsten... drolligsten... Hund in ganz New York. Er hatte braune Augen, eine weiße Schnauze, einen schwarz-grauen Kopf und er hatte schwarz- grau- braunes Fell. Nun musste Nami auch ein bisschen über sich selbst lachen, sie hatte tatsächlich gedacht, dass dieser Typ Selbstgespräche führen würde. Doch plötzlich hielt sie wieder den Atem an, der Kerl war aufgestanden und aus ihrem Blickfeld verschwunden. Nami wagte noch einen Schritt nach vorne, sie wollte nur zu gern wissen, was er nun tat, als er plötzlich am Fenster stand. Die Achtzehnjährige eilte einige Schritte zurück, er hätte sie ohnehin nicht sehen können, dachte sie, aber Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Dann hörte sie ein Bellen, wobei sie nicht bestimmen konnte, ob es nun von diesem Hund nebenan kam oder von einem anderen aus der Nachbarschaft. Sie wagte jedoch einen Blick und sah nun, dass sich ein weiterer junger Mann zu dem Duo gesellt hatte. Er hatte schwarzes Haar, was ihm wild im Gesicht hing, und er trug einen orangen Hut. Seine schwarze Jogginghose biss sich mit dem knallroten T-Shirt, doch Nami hatte sich eigentlich nach dem Stadtbummel heute Nachmittag durch die Einkaufsmeilen New Yorks mit Nojiko daran gewöhnt, schrille Stylingstile zu sehen.

Nami beobachtete, wie die beiden kurz miteinander redeten und dann ging das Licht im Nachbarhaus aus. Wenige Sekunden wartete sie noch, ehe sie sich umwandte und schmunzelnd in ihr Zimmer ging um letztendlich in dieser Nacht noch ein bisschen Schlaf zu ergattern.
 

Am nächsten Morgen wurde sie unsanft von Nojiko geweckt. Diese zog ihr nämlich rücksichtslos die Bettdecke weg, schob dann die Gardienen beiseite und öffnete die Türe zum kleinen Balkon. Sofort blies eine kalte Briese durchs Zimmer und Nojiko sah ihre kleine Schwester erwartungsvoll an, doch diese griff nur mit geschlossenen Augen und einem verbissenen Gesichtsausdruck nach ihrer Decke. Als sie diese nach einigen Momenten nicht zu fassen bekam, öffnete sie die Augen und sah ihre Schwester böse an. "Jetzt steh schon auf, Nami! Du willst doch nicht an deinem ersten Tag zu spät zur Schule kommen oder?", fragte diese fröhlich, doch Nami stand nur murrend auf und ging ins Badezimmer.

Als sie nach einer Viertelstunde frisch geduscht wieder ins Zimmer kam, stand die Tür nach draußen immer noch sperrhangelweit offen und Nami schloss diese so schnell es ging. Murrend und ihre Schwester beschimpfend zog sie sich an, griff sich ihren Rucksack und ging nach unten in die Küche, wo Nojiko bereits ein riesiges Frühstück serviert hatte.

"Na? Wie fühlst du dich heute morgen?" "Wie soll ich mich schon fühlen, wenn du mich auf diese Weise weckst? ... ist das jetzt jeden Morgen so?" "Das hängt von dir ab. Wenn du morgens früher aufstehst, muss ich dich nicht wecken, so einfach ist das." "Aha. Und was verstehst du unter 'früher aufstehen'?" "So 06:00." "WAS? So früh?" "Nagut, 06:30, aber keine Minute später!" "Okay, halb sieben." Schon etwas besser gelaunt griff Nami nach einem Brötchen und eine halbe Stunde später waren beide mit dem Essen fertig.
 

"Jetzt beeil dich doch mal, Nami!", rief Nojiko, die bereits das Haus verlassen hatte und an ihrem Auto wartete. "Jaja, ich komme schon." Genau in diesem Moment öffnete sich auch die Haustür des Nachbarhauses und ein Typ kam nach draußen. Auch er schien auf jemanden zu warten.

"Jetzt beeilt euch doch mal! Ich hab keinen Bock schon wieder zu spät zu kommen!", rief er und schon kamen zwei weitere junge Männer aus dem Haus. Der gleiche, den Nami gestern Abend gesehen hatte, und ein Typ mit Strohhut. Er sah dem ersten verblüffend ähnlich, doch Nami wandte sich von ihnen ab und stieg ins Auto. Nojiko jedoch blieb noch für einen Moment stehen und sah zu den dreien. Der, der die anderen beiden gerufen hatte, zwinkerte Nojiko zu und stieg dann ebenfalls ins Auto. Die Neunzehnjährige lächelte und stieg dann in ihr Auto ein, wobei sie nicht mitbekommen hatte, dass Nami alles gesehen hatte. "Wer war denn das?", fragte sie herausfordernd, als Nojiko neben ihr Platz gefunden hatte und losfuhr.

"Wen meinst du?" "Na den Typen von nebenan. Der mit dem orangen Hut." "Ach der, ehm... nur ein Bekannter." "Ein Bekannter... und warum strahlst du dann so?" "Was? Ich strahle doch gar nicht!" "NEIN!", lachte Nami ironisch. "Nur nicht!"
 

"Herein." Nami öffnete vorsichtig die Türe zum Büro des Direktors. Dieser saß an seinem Schreibtisch und schrieb etwas in eine Akte. Er hatte kurze graue Haare, einen ebenfalls grauen Dreitagebart und meeresblaue Augen. Links und rechts neben ihm lag jeweils ein Stapel Akten und er sah äußerst konzentriert aus, da er die Stirn in Falten gelegt hatte und anscheinend über etwas brütete. Nami war deswegen auch äußerst überrascht, ein Lächeln zu erkennen, als er sie ansah. Erst dann bemerkte sie den kleinen Mann neben dem Schreibtisch. Er hatte nicht mehr ganz so dichtes Haar, trug einen alten braunen Anzug und war recht klein. Nami vermutete ihn ihm den Stellvertreter des Direktors.

"Nami Jones, ich habe Sie bereits erwartet. Bitte nehmen Sie Platz.", sagte der Direktor nun und deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch und Nami setzte sich, doch dafür stand der Direktor auf und ging auf die Fenster im Rücken des Schreibtisches zu. Von dort aus hatte man die wohl beste Aussicht auf den Schulhof und das Schulgelände. "Mein Name lautet Sean Patrick Connerly und ich bin seit 26 Jahren Direktor an dieser Schule..." "Torridon wurde vor mehr als zweihundert Jahren gegründet und ist bis heute ein fester Bestandteil der besten Schulen in ganz Nordamerika. Wir legen wert auf Disziplin, Tradition und Fleiß.", unterbrach der kleine Mann im braunen Anzug den Direktor mit strenger Stimme. Der Direktor dafür wirkte gelassener und sagte mit einer freundlichen Stimme: "Ich weiß, dass schon Ihr Urgroßvater und dessen Vater hier waren. Ich selbst habe Ihren Großvater, Richard Jones, auf dieser Schule kennen gelernt. Damals waren wir die besten Freunde und noch heute telefonieren wir einmal die Woche. Auch Ihr Vater, Colin Jones, war schon auf dieser Schule. Damals war ich erst seit ein paar Monaten Schuldirektor, doch Ihr Vater ist bei mir bis heute nicht in Vergessenheit geraten. Er hatte hervorragende Noten, obwohl er zu einer sehr verrückten Gruppe von Schülern gehörte..."

"Sie fragen sich wahrscheinlich, warum der Direktor Ihnen das alles erzählt, was? Nun, dass Ihr Großvater und Ihr Vater auf dieser Schule waren, bedeutet nicht, dass Sie anders behandelt werden. Sie brauchen gar nicht erst auf Extrabehandlungen zu hoffen, die gibt es an dieser Schule nicht. Hier herrschen Zucht und ORDNUNG!", brüllte er fast. "Mister Jamerson?" "Ja, Sir?" "Würden Sie mich bitte mit Miss Jones alleine lassen?" Durchdringend sah er seinen Stellvertreter nun an und dieser nickte sofort. "Natürlich, Sir." "Danke sehr." Der Mann im braunen Anzug warf Nami noch einen prüfenden Blick zu, ehe er den Raum verließ.

Connerly atmete tief ein und drehte sich wieder zu Nami um. "Nun, was mein Stellvertreter, Mister Jamerson, gerade versucht hat zu sagen, ist, dass wir hier in Torridon Großes von Ihnen erwarten, Miss Jones. Ich glaube jedoch nicht, dass Sie an eine Sonderbehandlung gedacht haben, als Sie in dieses Büro kamen, denn dies würde der Erziehung von Colin widersprechen. Aber selbst wenn Ihre Familie an dieser Schule unbekannt wäre, erwarten wir Bestleistungen. Hier in Torridon erhält man die beste Ausbildung, die man erwarten kann und ich dulde keine Fehlschläge." Nami schrumpfte in ihrem Stuhl zusammen, doch Connerly ließ sich nicht beirren und setzte sich mit einem breiten Grinsen wieder in seinen Stuhl, legte die Arme auf den Tisch, verschränkte die Hände und sah Nami grinsend an. Diese sah nun etwas verwirrt aus, da sie nicht genau wusste, was sie von diesem Sinneswandel halten sollte.

"Eigentlich müsste Mister Jamerson jetzt weg sein, einen kurzen Moment bitte." Er drückte kurz auf einen Knopf an seiner Sprechanlage und sprach: "Kate, sind saure Gurken im Haus?" "Nein, Sir.", kam die Antwort und Connerly grinste. "Meine Sekretärin, Kate, und ich... wir haben da so ein paar Passwörter, damit ich weiß, ob ich von Mister Jamerson belauscht werde. Sie müssen wissen, er wurde vom Schulrat ausgesucht und er ist außerordentlich neugierig. Also... das, was ich gerade so streng gesagt habe, musste ich sagen. Hier in Torridon sind die Erwartungen nicht sehr viel höher, als in anderen Schulen. Unser Schulstatus ist jedoch höher, als der von anderen Schulen und ich würde sehr stolz sein, wenn Sie diese Ausbildung hier nutzen und bei dem, was Sie später machen wollen, Erfolg haben. Das Schuljahr hat vor 2 Wochen angefangen, Sie werden nicht wirklich viel nachholen müssen, jedoch würde ich trotzdem dazu raten, einen Nachhilfelehrer zu engagieren. Die Jahrgangsstufe 12 ist wahrscheinlich weiter als in anderen Schulen. Ich hoffe, Sie werden das Klassenziel erreichen und dieses Jahr erfolgreich absolvieren. Bei meiner Sekretärin erhalten Sie Ihren neuen Stundenplan. Ich wünsche noch eine erfolgreiche Woche." Damit war klar, dass das Gespräch beendet war.

Nami nickte. "Wünsche ich Ihnen auch.", grinste sie, verließ das Büro und ging zum Schreibtisch der Sekretärin. "Ich komme wegen..." "Ich weiß. Hier ist der Stundenplan, die Wegbeschreibung der Klassenzimmer, eine Liste alle Arbeitsgemeinschaften, der Schlüssel zum Spind und die Schulhymne, die jederzeit abgefragt werden kann. Besondere Punkte gibt es, wenn sie auf Lateinisch vorgetragen wird. Wenn Sie Probleme haben, wenden Sie sich bitte an den Schulpsychologen, außer bei Essstörungen aller Art oder bei Schwangerschaften. Dann suchen Sie bitte den Schularzt auf. Noch Fragen? -Nein, gut. Herzlich Willkommen auf der Torridon- High- School."

Der Zwischenfall auf dem Gang

Kapitel 2- Der Zwischenfall auf dem Gang
 


 

"Wo ist denn dieser... bescheuerte Spind? Wenn ich denn jetzt nicht bald finde, raste ich noch aus! ...", sagte Nami leise zu sich selbst, als jemand sie plötzlich anrempelte. Sie war nämlich genau zur Pause aus dem Büro des Direktors gekommen und nun herrschte wildes Treiben auf den Gängen. Die Achtzehnjährige hatte arge Schwierigkeiten bei den vielen Schülern durch zu kommen, wobei sie immer den riesigen Stapel Papiere der Sekretärin in den Händen hielt. Doch nun befand sich dieser Stapel auf dem Boden und Nami ging in die Knie um alle Papiere zusammen zu kriegen.

»Wo ist denn Nojiko, wenn man sie mal braucht? ... sie könnte mir ja wenigstens an meinem ersten Tag ein bisschen helfen... aber nein, dass darf ich wieder mal alleine machen... typisch Schwester...« als sie endlich alle Papiere wieder beisammen hatte, hörte sie plötzlich die Stimme ihrer Schwester.

"Hey Nami!" Nami drehte sich genervt zu ihrer Schwester um. "Oh... komm ich gerade ungelegen?" "Nein... aber du hättest mir ruhig vorher sagen können, dass hier einem niemand hilft!" "Bist du hingefallen?" "Nein, aber mich hat einer angerempelt und ich habe alle meine Papiere vom Direktor verloren und..." "Ach du meinst, das hier?" Nojiko nahm ihr den Stapel aus der Hand. "Ja..." "Den brauchst du nicht. Ich habe noch nie erlebt, dass einer die Schulhymne vortragen musste und..." "MISS JONES!", rief jemand vom anderen Ende des Gangs aus und sofort herrschte Stille. Die Schüler teilten sich und der kleine Mann im braunen Anzug kam schnellen Schrittes auf Nami und Nojiko zu, wobei er immer wieder seine dicke Hornbrille zurecht rückte.

"Mister Jamerson, wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen!", sagte Nojiko fröhlich und zupfte einen Flusen vom Jackett des Stellvertretenden Schuldirektors. Was niemand bemerkte, Nojikos Freunde waren inzwischen auch dazu gekommen. Solche Nachrichten, dass jemand von einem Lehrer in der Pause angesprochen wurde, verbreiteten sich in Windeseile an dieser Schule. Und Nojikos Freunde gehörten zu den Schülern, die solche Situationen besonders ausnutzten um einen Lehrer lächerlich zu machen. Natürlich gab es auch hier Ausnahmen, z.B. die Lieblingslehrer wurden niemals aufs Korn genommen, genauso wenig Mister Connerly. Aber bei Jamerson konnte man da eine Ausnahme machen...

"Sie kauen Kaugummi im Schulgebäude?" "Wer hat das gesagt?" "Ich habe das gesagt. Stimmt es?" "Aber Mister Jamerson, James... glauben Sie wirklich, dass ich sowas machen würde?", fragte sie mit schleimiger Stimme und das verfehlte nie die Wirkung bei Mister Jamerson. "Oh... ich glaube, ich habe nicht richtig hingesehen, es war bestimmt nur ein Hustenbonbon, stimmt's?" sofort hustete Nojiko lautstark und nickte. Ihre Freunde lachten sich halb Schrott hinter Jamersons Rücken. Mister Jamerson drehte sich um und wollte gerade gehen, als Rachel Hudson, ein blondes Mädchen, laut sagte: "Hey Nojiko, kannst du noch die Schulhymne?" Alle sahen sie blitzartig an und Nojiko blieb wie angewurzelt stehen. Langsam drehte sie sich dann zu Rachel um und fragte: "Kannst du sie denn noch?" Sofort wurde Rachel rot und versteckte sich hinter ihren Freundinnen. Mister Jamerson war jedoch stehen geblieben und sah nun abwechselnd von Nojiko zu Rachel und wieder zurück.

"Nun, meine Damen. Können Sie es denn?" "Ehm... klar... klar doch.", stotterte Rachel und sah sich hilfesuchend um, während Nojiko siegessicher grinste. "Aber Mister Jamerson, wollen Sie denn wirklich, dass ich hier und jetzt meine Stimmbänder überlaste und dann nachher nicht mehr mit im Theater spielen kann? Ich habe doch gerade so eine schöne Rolle bekommen..." Wieder wurde Mister Jamerson schwach und sah Rachel erwartungsvoll an. "Was ist mit Ihnen, Miss Hudson? Ich warte!" "Ehm... Sir, ich... ich kann..." "Ja?" "Nun, ich kann die Schulhymne nicht singen, weil... weil... weil ich doch erst vor kurzer Zeit eine Erkältung hatte." "Dann erwarte ich das Lied morgen vorm Unterricht im Lehrerzimmer, Miss Hudson." Er machte auf dem Absatz Kehrt und verschwand hinter im nächsten Gang.

Kurze Zeit herrschte Stille, dann brach die Schülerschaft in Jubelrufe aus und Nojiko strahlte ihre kleine Schwester an. "War doch gar nicht so schwer!", sagte sie, bevor sie weiter in die nächste Klasse ging. Wenige Sekunden später schellte es und alle Schüler verteilten sich wieder in den Klassenräumen und auch Nami fand ihren Weg in eine Klasse.

Sie war eine der letzten und stand etwas unschlüssig vorne am Pult, als plötzlich sechs weitere Schüler den Raum betraten. Sofort wurde die Stimmung lustiger und die sechs, unter denen sich auch der Junge mit dem Strohhut und der Grünhaarige befanden, wurden sofort aufgenommen. Das einzige Mädchen dieser Truppe blieb vorne neben Nami stehen und lächelte sie freundlich an.

"Hey, wie heißt du?" "Nami, Nami Jones." "Du bist Nami Jones? Eine echte Jones?" "Ehm... ja?!" "Cool, mein Name lautet Vivi Nefeltari, aber du kannst mich auch einfach nur Vivi nennen." "Okay..." "Also du hast die Wahl zwischen unserer Clique und der Clique von Gavin Jenkins. Unsere Klasse ist eben so. Entweder gehörst du zu den einen oder den anderen. Zu Gavins festen Clique gehören Rachel Hudson, Nicklas O'Dickly, Amanda Adib, Ross Cadason und Peter Peterson." Mit diesen Worten deutete sie auf einzelne Personen, die sich nur auf der rechten Seite der Klasse befanden. "Und dann gibt es noch die andere Clique, zu der auch ich gehöre." "Ich hab das vorhin auf dem Gang mitbekommen, diese Rachel hat aber nicht viel auf dem Kasten." "Du sagst es.", grinste Vivi. "Dann ist meine Entscheidung klar, ich setz mich zu euch." "Gute Wahl." "Sehr gute Wahl!", sagte nun ein Junge mit langer Nase.

"Hallo, ich bin Lysop Jonker. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen." "Hallo." "Lysop, wir haben jetzt eine echte Jones in unserer Klasse!" "WAS? Du bist Nami Jones? Die kleine Schwester von Nojiko Jones?" "Ehm... ja..." "COOOOOLLLL! Komm, ich stell dir die anderen vor!" Und sofort zog Lysop Nami mit sich zu den anderen.

"Also, der Blonde Frauenheld da drüben ist Sanji. Der kleine Elch hier heißt Chopper, dann gibt's da noch Ruffy, den Strohhutjungen. Fass niemals seinen Hut an, sonst macht er dich kalt!", warnte Lysop die Achtzehnjährige. "Genau, wenn jemand meinen Hut anfasst, gibt's Hackfleisch!", rief Ruffy fröhlich. "Und er liebt ESSEN!", flüsterte Vivi Nami zu. "Hey, Gilmore kommt!", sagte der letzte im Bund, der Grünhaarige, und alle setzten sich auf ihre Plätze. "Ach ja, das ist Lorenor Zorro Williams, nenn ihn einfach Zorro.", flüsterte Vivi und Nami nickte stumm. Der Lehrer betrat das Klassenzimmer und sofort wurde es still.

"Es funktioniert ja besser, als ich gedacht habe. Nun, wenn ich Ihnen unsere neue Schülerin vorstellen darf. Miss Jones, wenn ich bitten darf." Nami stand auf und sah dabei ein bisschen genervt aus, doch den Lehrer kümmerte dies wenig. Er fuhr fort: "Wenn ich ein bisschen über Sie erzählen darf..." Nami nickte. "Nami Jones kommt direkt aus London. Dort besuchte sie die Chillton- High- School. Vor zwei Tagen ist sie hier her zu ihrer Schwester Nojiko Jones gezogen, die meisten kennen Nojiko. Habe ich etwas vergessen? Nein, ich denke nicht. Dann machen wir jetzt weiter mit Geschichte. Karl Martell, Miss Hudson. Was wissen Sie über Karl Martell." "Er war der Großvater von Karl, dem Großen?" "Richtig und was noch?" "Ehm... naja..." Rachel sah sich wieder hilfesuchend um, doch niemand meldete sich, als plötzlich eine Hand in die Luft ging: Namis Hand.

"Ja, Miss Jones?" "Karl Martell war der Großvater von Karl dem Großen. Er hat die Grundlage für das Imperium seines Enkels errichtet, nachdem er eine lange Zeit von seiner Stiefmutter gefangen gehalten wurde. Mit Hilfe eines irischen Mönches hat er die Freiheit erlangt, Armeen aufgestellt und sich sein Reich zurück erobert." "Sehr gut. Ich möchte, dass Sie das, was Miss Jones gerade gesagt hat, in einem Aufsatz festhalten und ausführlicher formulieren. 3 Seiten dürften reichen."
 

Als die Stunde zuende war und alle aufstanden, öffnete sich plötzlich die Tür und ein Lehrer betrat das Klassenzimmer.

"James?" Der Geschichtslehrer drehte sich zu seinem Kollegen um. "Ja?" "Ich hab noch eine Ankündigung an die Schüler..." "Natürlich. Meine Herrschaften, wenn ich Sie noch mal auf Ihre Plätze bitten darf!" Allseits Murren.

"Nun, Misses Richardson ist erkrankt. Sie hat sich das Steißbein gebrochen und ist erst mal für die nächste Woche krank geschrieben. Also fällt der Unterricht für heute aus, morgen haben Sie in der 3. Stunde Mister Sonnerly und in der 4. Misses Harris." Sofort verfiel die Klasse in Jubelrufe aus.

"Ruhe! Ruhe! Ich bin noch nicht fertig." Stille. "Also, da Misses Richardson diese Klasse hauptsächlich in den letzten Stunden hatte, werden Sie in der nächsten Woche verkürzten Unterricht haben. Erkundigen Sie sich trotzdem jeden Tag unten am Vertretungsplan." "Das heißt, wir haben jetzt frei!", rief John und sofort verfiel die Klasse wieder in Jubelrufe.

"Das ist echt klasse!" "Denkt ihr denn gar nicht an Misses Richardson?", fragte Vivi Ruffy und die anderen, die äußerst happy aussahen. "Also, meiner Meinung nach sollte sie sich auskurieren.", meinte Lysop. "Ja, am besten bis zu den Ferien!", rief Ruffy und sofort lachten alle los. Sogar Vivi konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Nami war jedoch, während die anderen nach draußen gingen, zu ihrem Spind gegangen. Gerade hielt sie das Foto ihrer Eltern in der Hand, als plötzlich jemand hinter ihr Folgendes sagte: "Hey Neue!" Nami drehte sich um und blickte ihrem Mitschüler Gavin Jenkins entgegen. Dieser sah sie mit einem schleimigen Grinsen an.

"Was machst du denn hier so alleine auf dem Gang?" "Was willst du?" "Wow, gleich so unfreundlich?! Ich wollte doch nur die Neue in der Klasse begrüßen." "Das hast du jawohl hiermit getan. Sonst noch was?" "Nun... du gefällst mir irgendwie... ich weiß nicht, sind es deine Haare oder das Lächeln, jedenfalls gefällst du mir. Du musst wissen, ich bin vermögend, ich könnte dir alles kaufen." Mit diesen Worten hob er die Hand und schob eine Strähne hinter Namis Ohr, doch Nami schlug die Hand weg.

"Lass mich in Ruhe! Ich will nichts von dir und dein Geld will ich auch nicht!" "Was? Du kleines Mädchen lässt mich abblitzen? Mich? Den bestaussehendsten Schüler des Universums?", fragte er ungläubig. "Du kleine Schlampe lässt mich tatsächlich abblitzen?"

"Hey Jenkins! Noch so 'n Spruch, Jochbeinbruch!", hörte Nami plötzlich hinter sich und als sie sich umdrehte, erkannte sie Zorro und Ruffy, die auf die beiden zukamen. Gavin wich etwas zurück, er erkannte, dass er eindeutig in der Unterzahl war, sodass er es lieber nicht auf den Ernstfall ankommen ließ. Und er wusste warum. Wenn Ruffy, Sanji, Ace und Zorro richtig wütend wurden, endeten diese Wutausbrüche für die anderen im Krankenzimmer. Mit diesen Jungs legte man sich nicht an, wenn man alleine war.

"Alles Ok?", fragte Ruffy Nami und diese nickte. "Ja, alles in Ordnung." "Was sollte das, Jenkins?", fragte Zorro nun mit einem bissigen Ton.

"Was willst du von mir? Ich hab die Neue nur begrüßt!" "Das nennst du begrüßen?" "Ach lasst mich doch in Ruhe!", sagte er zornig, wandte sich um und ging davon. "Das größte Arschloch unter der Sonne.", meinte Ruffy und Zorro nickte zustimmend.
 

"Also bis morgen dann!", sagte Nami. "Ciao.", meinten Zorro und Ruffy und betraten ihr Haus. Auch Nami schloss die Haustür auf und betrat das Haus.

»Schon praktisch, dass die direkt nebenan wohnen...« dachte Nami, stieg die Treppe rauf und ging in ihr Zimmer. Dort warf sie ihren Rucksack neben den Schreibtisch, suchte sich eine graue Jogginghose und ein weißes T-Shirt raus und verschwand damit im Bad. Eine halbe Stunde später saß sie frisch geduscht und umgezogen auf der Couch im Wohnzimmer und sah fern, als plötzlich jemand an der Haustür klingelte. "Ich komme!", rief sie, schaltete den Fernseher aus und ging zur Tür. Als sie diese geöffnet hatte, blickte ihr der Strohhut entgegen.

"Ruffy?" "Hey." "Was gibt mir die Ehre?" "Nun, Ace wollte kochen, aber wir haben kein Salz mehr und Öl brauchen wir auch. Habt ihr Nudeln? Ich glaube, dann wollte er noch ein paar Äpfel haben. Nur ne Frage, aber habt ihr zufällig Schokolade?" "Wofür braucht Ace denn Schokolade?" "Die is ja eigentlich nicht für ihn, sondern für mi..." "Schon gut, Ruffy. Ich müsste mal nachgucken, aber komm doch erst mal rein." Nami ging in die Küche und Ruffy folgte ihr sofort.

Die Achtzehnjährige öffnete ein paar Schränke, doch fand sie zuerst nur Küchenmaterialien vor, bis sie den größten Schrank von allen öffnete. Dort fand sie, was Ruffy suchte.

"Also was war das noch mal?... Salz, Öl und Nudeln hab ich hier..." sie drückte Ruffy die Pakete in die Arme. "Dann noch Äpfel. Wie viele denn?" "Keine Ahnung." "Ich geb dir mal 7 mit, das müsste eigentlich reichen." "Vergiss nicht die Schokolade!", sagte Ruffy, während Nami ihm die Äpfel gab.
 

danke für die lieben kommis! Ich weiß, ich habe lange nichts mehr von mir hören lassen, aber jetzt gehts weiter!!!

eure Jess_400

Laute Musik

Danke für die lieben Kommis!
 

Kapitel 3- Laute Musik
 


 

"Warte hier, ich hol eben die Schokolade.", meinte sie und verließ die Küche. Wenige Sekunden später kam sie mit 5 Tafeln Schokolade wieder. "Das müsste genug sein." "Ja, ich glaube, das reicht.", sagte Ruffy mit funkelnden Augen.
 

Nachdem Nami sich vergewissert hatte, dass auch alles sicher bei Ace angekommen war, stellte sie das Radio der Musikanlage im Wohnzimmer an.

"Hier sind wir wieder bei NY1, euer Sender Number One! Ich bin Oliver Carron und wünsche euch viel Spaß beim nächsten Lied." Und das Lied "Samuel Jackson" von Hot Action Cop folgte. Nami kreischte und stellte die Anlage auf volle Lautstärke, sodass sie problemlos mitsingen konnte.
 

Youh

Slamming i flip

I flip up the screen

And the finger on the trigger

While he's working on my tip - youh

Did did the rip tip, the rata tata

Nobody locking the door because he's gotten out tha

Step back, turn around,

Hard attack from i'm all smacked down

Your deal is slow time heal is

Hot action's what you're feeling
 

The blood flushes to my head

In the middle i jumped up

Sweat dripping from my head
 

Ah ah aahw aahw ahh

Ah ah aahw aahw ahh yeah yeah
 

Look's like it's hot action

(temmy weight) - samuel l jackson
 

Naa na na...
 


 

Es folgten noch weitere Lieder und nachdem Nami ihre Hausaufgaben erledigt, die Wäsche gewaschen und das Wohnzimmer aufgeräumt hatte, stellte sie wieder die Musikanlage auf volle Lautstärke.

Laut sang Nami mit und bemerkte so auch nicht, wie Nojiko das Haus betrat.

"Nami? ... NAMI!!!..." Vor Schreck ließ Nami die Cd fallen, die sie gerade in die Hand genommen hatte, und starrte zur Tür.

"Meine Güte, hast du mich jetzt erschreckt, Nojiko!", hauchte Nami und hob die Cd wieder auf. "Wo warst du eigentlich den ganzen Tag? Es wird ja schon dunkel...", sagte Nami und zeigte nach draußen. "Ach... hier und da...", meinte Nojiko, während sie sich erschöpft auf die Couch fallen ließ.

"Ach ja, in einer Dreiviertelstunde geht's los.", sagte sie beiläufig und schaltete den Fernseher an. "Was geht los?" Nami setzte sich neben sie. "Wir gehen doch mit Ruffy und den anderen in die Stadt. Hat er dir nichts davon gesagt, als er gerade hier war?" "Nein, er sagte ni... warte mal, woher weißt du, dass Ruffy hier war?" "Ehm ich hab ihn getroffen... unterwegs... bei 'nem Freund... Freundin..." Nami sah sie prüfend an. "Nagut, ich war bei den Jungs drüben." "Aha und jetzt geht ihr in einer Stunde in die Stadt." "Ja genau und du kommst mit. Du musst mal unter Leute kommen." "Aber erst gestern waren wir doch in der City... eigentlich wollte ich mir nen gemütlichen Abend vorm Fernseher machen..." "Nichts da, du kommst mit. Du hörst dich ja fast an wie Zorro, der wollte nämlich auch nicht mit. Aber wir haben ihn überredet." "Nojiko...", sagte Nami bettelnd, aber Nojiko ließ nicht locker. "Du kommst mit! Basta! Ich an deiner Stelle würde mich mal langsam fertig machen, wir haben nicht mehr viel Zeit und um sieben kommen die Jungs." "Sag mal, wer kommt noch alles mit?" "Na alle eben. Ace, Ruffy, Zorro, Sanji, Vivi und Chopper. Lysop kann nicht, muss an irgendwas rumwerkeln... keine Ahnung, was er sich wieder ausdenkt. Aber Sanji, Vivi und Chopper treffen wir erst im Club." Nojiko stand auf und ging die Treppe hoch. Auch Nami erhob sich und ging ins Bad.
 

20 Minuten und eine Dusche später stand Nami unschlüssig vor ihrem Kleiderschrank. Sie war noch immer in ein großes weißes Handtuch eingewickelt und auch aus ihren Haaren war die Feuchtigkeit noch nicht verschwunden.

"Nojiko? ... Nojiko? ... NOJIKO!", rief sie und wenige Sekunden kam Nojiko in ihr Zimmer. "Was denn?" "Was isn das für ein Laden? Ich meine, woher soll ich wissen, was da angesagt ist?" "Das ist ganz einfach. Nimm das, was du in London auch nehmen würdest, dann einfach noch weniger Haut und schon hast du das richtige Outfit." "Meinst du wirklich?" "Klar, vertrau mir!"

So trug Nami kurze Zeit später eine helle Jeans, ein schwarzes enges T-Shirt, auf dem sich vom Rücken über die Schulter ein silberner Drache erstreckte, und einen weißen Blazer. Schnell schlüpfte sie in ihre weiß-roten Sneakers und schon war sie fertig. Nojiko wartete unten im Wohnzimmer, auch sie hatte sich umgezogen, und als diese ihre kleine Schwester sah, staunte sie nicht schlecht.

"Wow, aber dass du mir bloß nicht heute Abend mit irgendeinem dahergelaufenen Typen ankommst!" Nami lachte und sagte: "Wenn du schon davon sprichst, was ist eigentlich mit dir?" "Was soll sein?" "Na du und Ace, ihr..." Plötzlich klingelte es an der Tür und schleunigst lief Nojiko davon, während sie sagte: "Ehm... lass uns morgen drüber sprechen..."
 

Nami hörte die Stimmen von Ruffy und Ace, die Nojiko anscheinend begrüßten. Wenige Sekunden später wurde sie auch schon von Nojiko gerufen.

"Ich komm ja schon!"

Als Nami zu den dreien kam, bemerkte sie, dass Zorro nicht dabei war.

>>Hatten sie ihn nicht überredet, doch mitzukommen?... ach kann mir eigentlich auch egal sein...<< Aber als sie ihn auf dem Bürgersteig telefonieren sah, machte sich doch ein kleines Glücksgefühl bemerkbar.

"Können wir?", holte sie Ruffys Frage wieder in die Realität zurück und eifrig nickte sie. Ruffy ging voraus, gefolgt von Nojiko und Ace, die sich angeregt über etwas unterhielten und Nami trottete hinter den dreien her, wenige Meter hinter ihr telefoniere Zorro immer noch.

Unfreiwillig bekam Nami etwas von diesem Telefonat mit:

"Natürlich tu ich das... Laura, ich... nein!... das hast du falsch verstanden... nein, das war doch nur... was soll diese ganze Fragerei? Du weißt doch, dass ich niemals... ja... ja, ich weiß... aber warum fragst du mich das überhaupt? ... JA? JA? Schön für dich! Und noch was, wag es ja nicht, noch mal eine von meinen Cds... was? Du hast das Album von... du be********** Miststück! Gnade dir Gott, wenn du noch einmal eine Cd von mir nimmst!" Wütend legte Zorro auf und Nami traute es sich irgendwie nicht ihn an zu sehen. Also beschleunigte sie ihre Schritte, bis sie neben Nojiko und Ace angekommen war.

"Jamerson ist aber auch ne Dumpfbacke!", meinte Ace und Nojiko lachte. "Hey Leute, ich hab da mal ne Frage." "Dann frag doch." "Es hört sich unhöflich an, aber wer ist Laura?" Nojiko sah Ace an und dieser nickte. "Also, Laura ist Zorros..."

"ACE!", rief Ruffy plötzlich und zerrte Ace mit sich. Dieser blieb überrumpelt vor dem Club stehen, in dem sich die Clique treffen wollte. "Ruffy, was zum...?" Doch jäh verstummte er, als er die lange Schlange vor dem Club sah.

"Was ist denn los?", fragte Nojiko, dicht gefolgt von Nami und Zorro, doch auch sie verstummte, als sie die Leute sah.

"Das wird ja ewig dauern, bis wir da drin sind...", meinte Nojiko, doch plötzlich schüttelte Zorro grinsend den Kopf.

"Keine Panik, Leute. Ich bring uns da schon rein. Gebt mir eine Minute mit dem Türsteher." Und schon war Zorro zum Eingang des Clubs verschwunden.
 

"Was ist, wenn wir doch nicht reinkommen und die anderen aber schon drin sind?" "Keine Ahnung...", antwortete Ace auf Ruffys Frage, als Zorro zu den anderen kam.

"Und?" "Wir können rein."

Ruffy stürmte los und die anderen folgten ihm.

"Wie hast du das gemacht? Ich meine, da draußen standen bestimmt 100 Leute..." "Du glaubst doch nicht, dass ich dir das erzähle! Das ist mein Berufsgeheimnis." , grinste Zorro und gemeinsam mit Nami betrat er den Club. Die anderen waren an die Bar verschwunden und so machten sich Nami und Zorro auf die Suche nach Sanji und den anderen zwei. Beide stiegen die Treppe zur 2 Etage des Clubs hoch, von der man die Tanzfläche überblicken konnte. Und schon nach wenigen Sekunden hatten sie ihre Freunde entdeckt, Sanji und Vivi tanzten ausgelassen auf der Tanzfläche und Chopper saß an einem Tisch, vor ihm viele leere Gläser.

"Hey Chopper!", sagte Nami fröhlich und der kleine Elch sah auf. "Oh hey Nami. Wo sind die anderen?" "Die kommen gleich, sind noch unten an der Bar.", erklärte Zorro und ließ sich neben Chopper auf einen Stuhl sinken. Auch Nami setzte sich.
 

Es wurde spät und fast die gesamte Clique befand sich auf der Tanzfläche. Nami war von einem jungen Mann mit dunkelblonden Haaren angesprochen worden und nun tanzten die beiden schon seit geraumer Zeit. Zufällig sah Nami an die Bar, wo Zorro wieder telefonierte. Er gestikulierte stark und sah sehr aufgebracht aus, sodass Nami beschloss, zu ihm zu gehen.

"Ehm... sorry, aber ich muss gehen." "Was?" "Ich muss gehen." "Ich hör dich nicht!", las Nami der Mimik ihres Tanzpartners ab und so sagte sie ganz deutlich: "ICH MUSS GEHEN!" Er schien zu verstehen und steckte Nami einen kleinen Zettel in die Hand, ehe diese die Tanzfläche verließ und zu Zorro rüber ging.
 

"...Tanja, was denkst du von mir?... Natürlich tu ich das... Tanja, ich... nein!... das hast du falsch verstanden... nein, das war doch nur... was soll diese ganze Fragerei? Du weißt doch, dass ich niemals... ja... JA? JA? Schön für dich! Geh doch mit diesem Arschloch zur Party, das ist mir doch egal!" Wütend legte Zorro auf.

"Na? Meinungsverschiedenheit?" Zorro sah auf und blickte in Namis Rehbraune Augen.

Für einen Moment schien die Zeit eingefroren... alles um die beiden herum schien unwichtig... nichts machte mehr Sinn... einzig und allein dieser Augenblick zählte... nichts passierte, sie sahen sich nur in die Augen und beide wollten, ersehnten, dass dieser Moment nie vergehen würde...

"Hey, was kann ich dir zu trinken bringen?", holte eine Stimme Nami wieder zurück in die Realität und auch Zorro eiste sich von ihren Augen los. Der Barkeeper hatte Nami angesprochen und wartete auf eine Antwort.

"Ehm... einen... einen Martini, bitte." "kommt sofort. Noch ein Caipirinha?", fragte er Zorro und dieser nickte.

Wenige Augenblicke später hielten beide ihre Drinks in den Händen.

"Du hast dich also gestritten?" "Lass uns über was anderes reden, Ok?" "Ok. Also ich hab gehört, dass die Prüfungen schwer sein sollen bei der Meyer. Stimmt das?" Zorro lachte und Nami sah ihn fragend an. "Was? Was ist?" "Du beherrschst das Wechseln vom Thema aber sehr geschickt, Nami." "Wieso? Du wolltest nicht darüber reden und ich dachte..." "Schon gut, schon gut. Ja, die Prüfungen bei Misses Meyer sind schwer."

Ich hab doch gesagt, dass du sie loslassen sollst!

DANKE an alle, die mir Kommis schreiben!
 

Kapitel 4- Ich hab doch gesagt, dass du sie loslassen sollst!
 


 

Schweigend gingen die beiden nebeneinander her. Beide wussten nicht, was sie sagen sollten.
 

Flashback
 

"Wieso? Du wolltest nicht darüber reden und ich dachte..." "Schon gut, schon gut. Ja, die Prüfungen bei Misses Meyer sind schwer... Nami, ich..." "Hey wie fühlt man sich, wenn man die schönste Frau im Raum ist?", fragte plötzlich ein großer braunhaariger Typ, der auf Nami zukam. "Keine Ahnung, frag doch die Frau da.", meinte diese und zeigte auf eine junge Frau auf der Tanzfläche." "Ich dachte da eigentlich an dich oder siehst du hier ne schönere Frau? Jedenfalls sähen deine Klamotten wunderbar auf meinem Schlafzimmerboden aus." "Ich kann dir sagen, wo's die gibt. Drei Straßen weiter ist ein Geschäft, im Schaufenster sind solche Pupen, die haben so komische Sachen an. Das nennt man Kleidung. Da solltest du mal nachschauen." Zorro grinste, Nami wusste wirklich, wie man auf doofe Anmachen reagieren kann.

"Süße, komm schon. Ich seh doch schon den ganzen Abend, dass du 'n richtigen Kerl an deiner Seite brauchst." Der Typ griff nach Nami und zog sie an sich.

"Lass mich los!" "Du hast sie gehört, also lass sie los!", schaltete sich nun auch Zorro ins Geschehen ein.

"Halt dich da raus! Das geht dich nichts an!" "Du sollst mich loslassen!", sagte Nami und versuchte ihn von sich zu drücken, doch seine Hände umfassten ihre Handgelenke. "Lass mich los!" "Und wenn ich's nicht tue?" "LASS SIE LOS!!!" Zorro befreite Nami aus dem festen Griff des jungen Mannes, doch dieser holte schon zu einem Schlag gegen den Neunzehnjährigen aus...

"W-Was? Du..." Zorro hielt die Faust des Mannes in seiner eigenen und drehte den Arm nach innen. Der Andere ging vor Schmerz in die Knie und Zorro ließ ihn los.

"Ich hab doch gesagt, dass du sie loslassen sollst!"
 

Flashback ende
 

Nami und Zorro hatten ohne ein weiteres Wort den Club verlassen und befanden sich nun auf dem Weg nach Hause. Wenige Minuten später hatte Nojiko Nami auf dem Handy angerufen und Nami hatte ihrer Schwester alles erklärt.

"Z-Zorro...?" "Mh?" "Danke... ich danke dir." "Ach nicht der Rede wert." "Trotzdem... dieser Typ..." "Reden wir über was erfreulicheres, Okay? Der Typ ist es echt nicht wert, dass wir noch einen weiteren Gedanken an ihn verschwenden." "Ja... du hast recht..." "Um dich mal auf andere Gedanken zu bringen, ein Drink und dann Bock auf Kino?" Zorro deutete auf das Kino am Ende der Straße. Nami zögerte einen Moment, doch dann sagte sie lächelnd: "Gerne."

So genehmigten sie sich jeder einen Martini, Nami sogar zwei, und dann machten sie sich auf den Weg zum Kino.
 

"Was willst du sehn?" "Ehm wie wär's mit... Big Mamas House 2?" "Der soll sehr witzig sein.", meinte Zorro und dachte dabei »Genau das richtige jetzt.« So kaufte der Grünhaarige zwei Karten für die Spätvorstellung, kaufte sich und Nami Popkorn und die beiden setzten sich in den Saal, der um diese Uhrzeit relativ leer war. Zwei junge Frauen, die anscheinend ebenfalls schon einiges an Alkohol getrunken hatten, saßen ganz vorne in der 1. Reihe, doch Nami bezweifelte, dass sie den ganzen Film durchhalten würden. Drei Reihen hinter Zorro und Nami saß ein Mann mittleren Alters, in seinen Händen ein Fragebogen. Er machte anscheinend eine Beurteilung für diesen Film für irgendeine Zeitung. Sonst befand sich niemand mehr im Saal.

Nach wenigen Minuten wurde es stockfinster und die Werbung für andere Filme startete.
 

2 Stunden später:

Sie befanden sich nur noch 4 Blocks von ihren Häusern.

"Und dann... diesa... diesa Typ am Strand... in dem viel su engen Badeanzuch..." Nami lachte sich halb tot, sie war eindeutig angetrunken.

"Hey Sorro... wie lang noch?" "Nur noch ein paar Blocks, dann hast du's geschafft." "Jut... ich bin müde... und ich glaube, mir wird schlecht..." "Oh no, nicht kotzen, Nami! Warte, bis du zuhause bist!" "Jaja, das schaff ich schon...", sagte Nami und stolperte. Gerade so konnte Zorro sie noch am Arm packen und sie vor einem schweren Sturz bewahren. "Danke, Zorro...", lallte Nami und harkte sich bei Zorro ein. "Schon gut."
 

Es waren nur noch zwei Straßen, als plötzlich Zorros Handy klingelte. Zorro sah auf den Display, Jessica...

"Scheiße! Nami, du bleibst hier stehen und rührst dich nicht von der Stelle! Ich komme gleich wieder." So ließ er Nami an einer Laterne stehen und entfernte sich von ihr.

"Ja?... natürlich komm ich Freitag, warum auch nicht?... das weißt du ganz genau... nein... nein, hab ich doch gesagt... NEIN!... warum bist du eigentlich so aufgedreht?... Du machst Witze... wie geil!... Jessica, ich muss jetzt Schluss machen, ich bin unterwegs... ja... ja, mach ich. Bis Freitag." Zorro kam wieder zu Nami, die sich auf eine Bank gesetzt hatte. "Können wir weiter?" Nami nickte und versuchte aufzustehen, doch dies wollte ihr nicht so ganz gelingen. Nur mit Zorros Hilfe kam sie wieder auf die Beine.

"Danke... Sorro..." "Solange du noch auf deinen eigenen Füßen stehen kannst, gern." "Weisse... Bänke sin scho wat feinet... stehn da, wo man se braucht... un ers die Fabe... dieses dunkel grün... ich kenn welche, die sin rot... die sin auch nich schlecht... aba nich so hübsch wie die grünen..." "Da bin ich deiner Meinung, Nami." Endlich kamen sie in ihre Straße und wenige Sekunden später kamen sie vor Namis Haus an. Im Erdgeschoss war noch das Licht an, Nojiko schien also noch nicht ins Bett gegangen zu sein. Auch im Nachbarhaus war das Licht noch an.
 

"Soll ich dich noch zur Tür bringen?" "Nee, das schaff ich scho... danke, Zorro." "Also dann bis morgen." Gerade wollte sich Zorro umdrehen und gehen, als Nami ihn festhielt. Verdutzt sah er die Achtzehnjährige an, doch diese sagte nichts, sondern gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Bis morgen...", meinte sie noch, ehe sie zur Haustür ging. Zorro sah ihr etwas verdutzt nach, wandte sich dann aber doch um.
 

Nami öffnete die Haustür und sah ins Wohnzimmer. Nojiko schien auf der Couch eingeschlafen zu sein und Nami wollte sich gerade die Treppe hoch schleichen, als sie plötzlich hörte: "Wo warst du?"

Nami seufzte und ging ins Wohnzimmer. "Ich war unterwegs..." "Hab ich dir nicht gesagt, dass du sofort nach Hause gehen sollst? Und wo ist eigentlich Zorro? Er sollte auf dich aufpassen." "Ich kann allein auf mich aufpassen..." "Das sieht man ja!" "Hey, du hast mich in diesen Club mitgeschleift!" "Wir reden morgen darüber. Geh jetzt ins Bett!" "Du hast mir gar nichts zu sagen!" "Oh doch!" Nojiko drehte sich wütend zu Nami um. "Du wohnst unter meinem Dach..." "Das Haus gehört Mum und Dad." "... und ich mache hier die Regeln! Du sagtest, dass du meine Regeln akzeptieren würdest, als du hier eingezogen bist und du gehst jetzt ins Bett! Basta!" Nami drehte sich wutschnaubend um und ging mit polterndem Stampfen die Treppe hoch.
 

Auch Zorro wurde bereits erwartet.

"Wo warst du so lange?", fragte Ace, der sich in Zorros Weg stellte. "Draußen." "Und was ist mit Nami?" "Sie war bei mir." "Du solltest sie sofort nach Hause bringen!" "Ich bin müde, also lass mich durch, Ace." "Nicht bevor du mir gesagt hast, wo ihr ward." "Im Kino, zufrieden?" "Nein. Warum ward ihr im Kino?" "Weil ich sie auf andere Gedanken bringen wollte, deswegen!" "Aber die Abendvorstellung dauert nur bis..." "Hallo? Sie war betrunken und dann hat mein Handy geklingelt." "Eine deiner vielen Freundinnen?" "Lass mich durch, Ace!" "Keine Chance." "Was geht es dich eigentlich an, was ich mit Nami mache?" "Sehr viel, wenn Nojiko fast verzweifelt, wenn Nami nicht zuhause ist. Und bei dir war ewig besetzt und wir wussten nicht, wo ihr gesteckt habt!" "Ace, ich weiß, dass du Nami vielleicht wegen Nojiko beschützen willst oder so, aber Nami ist alt genug, um selbst zu bestimmen, wo sie um diese Uhrzeit ist. Und mit wem sie zusammen ist. Das Mädchen ist 18, Mann!" "Wir sind noch nicht fertig!", sagte Ace, als Zorro an ihm vorbei ging und die Treppe hoch stieg.

"Doch, für heute schon."
 

Der Tau war noch nicht von den Grashalmen durch das Licht der Morgensonne verdunstet, als Zorro aus seinem Tiefschlaf geweckt wurde. Es war 05:30, als Ruffy die Gardinen beiseite schlug und das Sonnenlicht den Raum durchflutete. "ZZZZZZZZZZZZZOOOOOOOOOORRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRROOOOOOOOOO! Aufstehen! Ich habe Hunger!", rief er fröhlich wie eh und je. Langsam bewegte sich Zorro.

"Ruffy... verschwinde!" "Aber ich hab Hunger!" "Dann weck... Ace, der macht dir was..." "Er sagte, ich soll dich aufwecken und nicht locker lassen, bis du mir was machst." Murrend Stand Zorro also auf, zog sich Ace verfluchend eine Jogginghose an, stieg über den schlafenden Spike hinweg ging die Treppe runter.

»Sogar der Hund kann länger schlafen als ich... das zahl ich dir heim, Ace!« dachte er sich, als er das Frühstück machte.

Um 06:15 legte sich Zorro frisch geduscht wieder ins Bett um noch mindestens zwei Stunden zu schlafen. Doch wurde er wenige Minuten, nachdem er endlich eingeschlafen war, von Spike geweckt. Dieser wollte nämlich nach draußen.

"Das kann doch nicht wahr sein! Sonst willst du doch auch immer erst um acht nach draußen!", meinte er kopfschüttelnd zu seinem Hund, doch dieser bellte nur erfreut und jäh wurde Zorro an seine Kopfschmerzen erinnert.

Auch Nami plagten Kopfschmerzen, als sie pünktlich um halb Sieben von ihrem Radiowecker geweckt wurde.

Ein Regentag

Kapitel 5- Ein Regentag
 


 

Auch Nami wurde an ihre Kopfschmerzen erinnert, als sie pünktlich um 06:30 von ihrem Radiowecker geweckt wurde.

Sie dachte gar nicht mehr an den Streit mit Nojiko, als sie die Treppe runter ging, doch wurde sie schlagartig daran erinnert, als Nojiko nichts auf ihre Begrüßung antwortete. So setzte sich die Achtzehnjährige alleine an den Küchentisch und aß ihr Müsli.

>>Meine Güte, dass die da so einen Behei drum macht, nur weil ich mal nicht direkt nach Hause gegangen bin… meine Güte, was war das 'n Abend… ich hab eindeutig zu viel gesoffen…<< Immer noch von Kopfschmerzen geplagt ging sie wieder nach oben um zu duschen. Vor der Schule musste sie unbedingt auf andere Gedanken kommen, sie wollte ja nicht den ganzen Tag an diese Sache denken.
 

"Wohin gehst du?", fragte Nojiko, als Nami um 08:30 das Haus verlassen wollte. "Zur Schule, wohin sonst?" "Ich fahre in 10 Minuten los, warte doch noch so lange…" "Ich lauf lieber." Und schon war Nami aus der Tür verschwunden. Nojiko ließ Namis Verhalten natürlich nicht kalt, aber sie musste hart bleiben, sonst würde Nami ja niemals auf sie hören.

Nami ging also schon eine halbe Stunde los bevor die erste Stunde beginnen sollte. Kurz sah sie rüber zum Nachbarhaus, doch als sie Ace und Ruffy an der Haustür stehen sah, lief sie schnell weiter. Sie wollte alles andere als von Ace angesprochen werden, da dieser sicher gestern Abend noch bei Nojiko gewesen war und diese ihm wahrscheinlich alles erzählt hatte.
 

Den ganzen Tag in der Schule wich Nami Nojiko aus und hatte angeblich immer was zutun, wenn ihre große Schwester in der Nähe war. Auch Nojiko war nicht gut auf Nami zu sprechen. Erst als die zwei zuhause aufeinander trafen, Nami wollte gerade nach oben gehen, Nojiko kam gerade von der Schule, sprach Nojiko die Achtzehnjährige an. "Nami, jetzt warte doch mal." "Wieso? Damit du mich wieder beschimpfen kannst?" "Ich habe dich doch gar nicht beschimpft! … jedenfalls wollte ich mal mit dir darüber reden…" "Wenn du unbedingt willst." Nami setzte sich mit einem lauten Seufzer in einen Sessel und Nojiko nahm ihr gegenüber auf der Couch Platz.

"Ich habe dir ja gestern Abend gesagt, dass du sofort nach hause gehen sollst. Warum hast du das nicht gemacht?" "Weil Zorro mich auf andere Gedanken bringen wollte und wir noch im Kino waren." "Nami, wie ich schon erwähnte, ist Zorro anders als andere Männer, die du bis jetzt kennen gelernt hast. Er hatte schon viele Freundinnen und du… du… weißt du, was ich dir sagen will?" "Nein, keinen blassen Schimmer." "Ich will nicht, dass du… dass du…"

Plötzlich sagte Nami: "Also wenn du mir jetzt mit Bienchen und Blumen kommen willst, eröffne ich in der City den nächsten Puff!" "Ach Nami, das ist nicht so einfach." "Ich weiß, gute Nutten zu finden ist schwer heutzutage." "Nami! Jetzt hör mir doch mal zu und mach dich nicht lustig darüber! Ich will dich doch nur beschützen!" "Wovor denn?" "Vor Dummheiten, die du begehst, wenn du nicht aufpasst!"

"Woher willst du denn wissen, dass ich Fehler begehe?" "Weil ich auch in dem Alter war und…" "Das heißt noch lange nicht, dass ich die gleichen Sachen mache wie du! Ich führe mein eigenes Leben und du deines!" "Du hast Recht…" "GENAU und außerdem…", doch plötzlich wurde Nami leiser: "Was hast du da gerade gesagt? DU gibst mir Recht?" "Ja, du hast Recht. Aber du musst mich doch auch verstehen! Ich will nicht, dass dir irgendwas passiert, wo du doch gerade erst nach New York gezogen bist, auf eine neue Schule gehst und das alles mit 17 Jahren." "18. Ich bin 18." "Meine ich doch. Verstehst du meinen Standpunkt?" "…Ja, ich verstehe deinen Standpunkt, aber ich schaff das schon! Guck doch mal, ich nehme keine Drogen, trinke selten und geh nicht auf den Strich, mein Leben ist in Ordnung. Und ich glaube kaum, dass die Leute aus unserer Clique so schlecht sind, selbst Zorro nicht." "Das Problem liegt nicht bei Zorro, sondern eher an…" "NOJIKO!" "Jaja, ich hör ja schon auf."

Nojiko sah ihre kleine Schwester grinsend an und diese feixte ebenfalls.

"Streit vergessen?" "Ich vergesse nie, aber ich vergebe." "Was heißt das denn wieder? Und warum ist Zorro denn eigentlich so…" "So anders als andere Männer?" "Genau. Das musst du mir mal erklären." "Ein andern mal vielleicht. Jetzt mach ich erst mal was zu essen, ich hab Kohldampf ohne Ende!", meinte Nojiko und ging in die Küche.
 

Zwei Stunden später. Nami und Nojiko saßen lachend auf dem Sofa, sie schauten sich gerade "Uups, die Pannenshow" an, als plötzlich jemand an der Tür klopfte. Nami stand auf und öffnete die Tür.

"Ace, komm rein!" "Danke, ich wollte zu…" "Sie ist im Wohnzimmer." "Jup." "Ich lass euch dann mal allein.", grinste die Achtzehnjährige und ging nach oben, während Ace ins Wohnzimmer ging.

Nami beschloss in den Park zu gehen und so machte sie sich wenig später auf den Weg zum Central Park um mal raus zu kommen.

Nach einer Viertelstunde kam sie im Park an, sie hatte ihn erstaunlich schnell gefunden, worüber sie sich wohl am meisten wunderte. Auf den Wegen befanden sich viele Skater, Leute mit ihren Hunden und Radfahrer. Es war wirklich ein wunderschöner Platz und Nami wunderte sich, dass es solche Plätze mitten in der Großstadt gab. Auch in London gab es solche Parks, doch diese waren nicht annähernd so groß wie diese Grünanlage. Gerade ging sie an einem der großen Wiesen vorbei, als sie inne hielt.

>>Nein, dass war er nicht… das war nur Einbildung…<< Doch als plötzlich ein Stock vor ihren Füßen landete und ein Hund auf sie zugesprungen kam, war es keine Einbildung mehr.
 

Der Hund hatte sie zu Boden gestoßen und lag auf ihrem Oberkörper, in seinem Maul der Stock.

"Spike!", hörte Nami und eine Gestalt kam auf sie und den Vierbeiner zu. "Spike, komm sofort her!" Der Hund sprang auf und Nami konnte sich endlich wieder aufrichten. Erst jetzt bemerkte sie, wem sie da begegnet war.

"Sorry, aber der Wind hat… Nami?" "Zorro?" "Komm, ich helf dir erst mal auf." So zog sich Nami an Zorros Hand hoch und klopfte sich den Staub von den Kleidern.

"Was machst du denn hier?" "Na ja, Ace ist vorbeigekommen und da wollte ich ihn und Nojiko nicht stören." "Verstehe. Jedenfalls tut es mir leid, dass Spike dich umgestoßen hat." "Ach halb so wild, ist ja nichts passiert." "Es war meine Schuld, ich hätte besser werfen sollen." "Ich dachte, der Wind wäre daran Schuld gewesen?" "Das auch." Beide gingen nun nebeneinander her und immer wieder warf Zorro den Stock weg, Spike preschte hinterher und brachte seinem Besitzer das Holz wieder.

"Und? Wurdest du auch gestern Abend noch abgefangen?", fragte Nami nach einiger Zeit. "Jup, Ace hat mich an der Haustür abgefangen. Du hattest anscheinend auch noch ne Auseinandersetzung mit Nojiko, so wie ihr euch heute Morgen nicht mal mit dem Arsch angesehen habt." Nami schmunzelte. "Ja, wir hatten einen heftigen Streit, aber das hat sich wieder geklärt. Und bei dir?" "Na ja, Ace hat mich angeschnauzt, warum wir erst so spät wieder da gewesen wären und so, aber ich hab ihn einfach stehen lassen, ich war so hundemüde gestern Abend…" "Hat er nichts mehr gesagt?" "Na ja, wir hatten eine heftige Auseinandersetzung, aber sonst ist alles Paletti." "Dann ist's ja gut."

Was beide nicht bemerkten, eine riesige tiefschwarze Gewitterwolke war aufgezogen und jeden Moment würde es anfangen zu regnen.
 

"Nanu, wo sind denn die anderen alle hin?", fragte sich Nami plötzlich und Zorro sah sie fragend an. Dann sah auch er sich um und bemerkte, dass sie ganz allein waren. "Merkwürdig, gerade war es hier doch noch voll und jetzt…" "…Keine Menschenseele mehr zu sehen.", beendete Zorro ihren Satz.

Plötzlich spürte Nami die ersten Tropfen im Gesicht und endlich sah sie zum Himmel. "Oh Scheiße, sieh mal!" Doch Zorro brauchte nicht mehr nach oben zu sehen, der Regen war so heftig, dass die beiden innerhalb weniger Sekunden bis auf die Knochen nass waren.

"Komm schon!", rief Zorro und eilte unter die Bäume, Nami dicht hinter ihm. Nur Spike schien der Regen nichts auszumachen, er trottete gemütlich hinter den beiden her.

Doch der Regen war so stark, dass sie sogar unter dem Baum nass wurden. So beschlossen sie in die City zu rennen, nach Hause wäre es zu weit.
 

"Hier." Zorro reichte Nami eine Tasse heißen Kaffee, die sie dankend annahm. Die beiden saßen in einem Café in der Nähe des Central Parks. Spikes Kopf ruhte auf Namis Bein und diese streichelte gedankenversunken über sein Fell.

"Sag mal…", holte sie Zorros Stimme wieder aus ihren Gedanken. "Mh?" "Wie ist das eigentlich, wenn man von London nach New York zieht?" "Anstrengend, aber auch aufregend. Wieso fragst du?" "Bin nur neugierig." "Ach so. Die Relationen sind gravierend, London ist zwar auch eine Großstadt, aber nicht mit New York zu vergleichen." "Und du warst nur in Manhattan. Es gibt ja auch noch andere Stadtteile, die alle zu New York gehören." "An die wage ich mich erst, wenn ich mich hier in Manhattan einigermaßen zurecht finde." "Ich kenn bis heute nicht alle Gassen."

"Du, Zorro?" "Ja?" "Danke." "Wofür?" "Das du gestern noch mit mir ins Kino gegangen bist. Ich weiß, du warst müde und wie ich hörte, hattest du auch keine Lust durch die Clubs zu ziehen." "Das stimmt, ich wollte mir eigentlich 'n gemütlichen Abend vorm Fernseher machen, weil ich mich am Nachmittag mit meiner… ich musste nachdenken." Zorro trank einen großen Schluck seines Kaffees und zeigte dann nach draußen.

"Der Regen lässt nach, lass uns besser zurück gehen."

Zellatmung?

Kapitel 6- Zellatmung?
 


 

"Nami! Zorro! Ihr seid ja völlig durchnässt, kommt rein!" Nojiko trat einen Schritt beiseite und Nami und Zorro betraten das Haus.

"Wo ward ihr denn?", fragte Ace, der auf der Couch saß. "Schon mal nach draußen geguckt?" Ace sah in den Garten und grinste dann seine Freunde an.

"Ich dachte schon, dass ihr in irgendeinen Pool gesprungen seid." "Na ja, wir haben in nem Café gesessen, aber Zorro wollte unbedingt nach Hause.", meinte Nami. "Der Regen ist schwächer geworden!", verteidigte sich Zorro, der dankend ein Handtuch von Nojiko entgegen nahm.

"Ja, aber nach zwei Minuten war es noch schlimmer als vorher." "Hättest ja nicht mitkommen brauchen." "Meinst du, ich sitze da ganz alleine im Café herum, während du hier im warmen sitzen kannst?" "Du warst ja auch alleine im Park!" "Na und? Darf man nicht mal mehr alleine in den Park?" "Es ist hoffnungslos!", meinte Zorro nur kopfschüttelnd.
 

Plötzlich klingelte Zorros Handy. Er sah kurz auf den Display, Tanja…

"Entschuldigt mich mal kurz, Leute.", sagte der Neunzehnjährige und ging in die Küche. "Ja? … Was willst du? … ich hab dir doch gesagt, dass es aus ist! … nein… du machst es mir echt nicht einfach, Tanja… das geht dich nichts an… nein, es gibt kein nächstes mal… ja, ich bin mir sicher… nein… NEIN! … es hat keinen Sinn mit dir darüber zu reden… das ist mir egal, ich leg jetzt auf!" Das tat der Grünhaarige auch und ging zurück zu seinen Freunden.

"Und? Eine deiner vielen Freundinnen?", fragte Ace grinsend, doch Zorro antwortete ihm nicht. Später am Abend befragte Nami Nojiko noch einmal angesichts Zorro, doch wieder blockte Nojiko ab und Nami beließ es erst mal dabei.
 

Der nächste Tag fing damit an, wie der letzte geendet hatte: Regen. Nichts als kalter, toter Regen, der die herannahenden Gewitter ankündigte, die um diese Jahreszeit üblich waren.

Nami hatte sich nach der Schule direkt an ihren Schreibtisch gesetzt, sie musste einen langen Aufsatz über Zellatmung (Biologie) schreiben. Sie hatte bereits 1 ½ Seiten geschrieben und nun sah sie gedankenversunken nach draußen in den Regen. Nojiko würde erst sehr spät am Abend wiederkommen, sie war auf einem Klassenausflug, doch Nami beneidete sie nicht darum. Bei so einem miesen Wetter wollte niemand draußen sein, doch plötzlich bemerkte die Achtzehnjährige eine Person auf der Straße. Sie war in einen dicken Mantel eingehüllt, trug einen schwarzen Hut, der tief ins Gesicht gezogen worden war, doch das auffälligste war wohl der rote Schal, denn der Mann trug. Nami beobachtete, wie sich der Mann auffällig umsah und dann weiter die Straße hinauf eilte. Die Orangehaarige kümmerte sich nicht weiter um diesen Mann, sondern konzentrierte sich wieder auf den Aufsatz. Doch irgendwie fiel ihr nichts mehr ein, sie konnte mit dem Stoff, der im Buch stand, nichts anfangen und so zückte sie ihr Handy.
 

Der Neunzehnjährige stand in der Küche und machte sich gerade was zu Essen, als Ruffy nach ihm rief.

"Zorro, das musst du dir anschauen! Beeil dich!" "Was ist denn?" "Schau dir das mal an!" Ruffy deutete auf den Fernseher, die Nachrichtensprecherin berichtete von einem Schauplatz und gab an ihren Kollegen weiter, dieser stand draußen auf der Straße im Regen und hielt einen Regenschirm in der Rechten.

"Wir berichten nun live vom Haus, wo sich heute nachmittag der Raub mit Körperverletzung ereignet hat. Robert, wie ist die Lage?" "Nun, Catherine, ich stehe hier vor dem Einfamilienhaus in Manhattan, in dem heute nachmittag gegen 15:00 ein vermummter Mann durchs Fenster eingestiegen ist. Er wollte anfänglich nur die Wertsachen des Ehepaares stehlen, doch anscheinend kam die Frau ins Zimmer und hat ihn überrascht. Er ging dann mit einem Messer auf die Frau los, sie trug schwere Verletzungen in der Magengegend und im Gesicht davon. Der Täter verschwand, wobei die Frau ihm zuvor die Mütze vom Gesicht reißen konnte und ihn nun der Polizei genau beschreiben konnte. Außerdem trägt der Täter einen auffallend roten Schal. Die verletzte Frau wurde ca. eine halbe Stunde später von einer Nachbarin gefunden, die ein Paket für das Ehepaar entgegen genommen hatte. Die Frau wurde ins Krankenhaus gebracht, doch von dem Einbrecher fehlt jede Spur. Ein paar Passanten sahen kurze Zeit später einen Mann, der der Beschreibung der Frau ähnelte, in Richtung Mainstreet gehen. Bis lang wird noch nach dem Einbrecher gefahndet, doch die Polizei ist zuversichtlich." "Danke für diese Berichterstattung. Wir werden sie natürlich auf dem Laufenden halten. Wenn sie in der Nähe des Hauses oder der Mainstreet eine auffällige Person beobachten, wenden sie sich bitte an das Policedepartment New York." Der Wetterbericht folgte, Ruffy sah Zorro mit großen Augen an. "Mainstreet?", fragte er ungläubig. "Aber die ist doch nur…" "…ein paar Straßen von hier entfernt.", beendete Zorro seinen Satz, als plötzlich das Telefon klingelte. Ruffy ging ran.

"Hallo? … oh hallo Nami… Bio? Nee, kapier ich nicht… warum fragst du? … ach du verstehst das auch nicht, das freut mich aber… wieso? … weiß ich nicht, vielleicht hat er ja keine Zeit… er steht hier neben mir…" Zorro riss seinem Freund das Telefon aus der Hand. "Idiot…", murmelte er.

"Hallo? … ja… jetzt? … nagut, dann bis gleich." Zorro legte auf und sah Ruffy mit hochgezogener Augenbraue an.

"Was?" "Tust du nur so oder bist du wirklich manchmal so… so doof?" "Häää?" "Ach vergiss es." "Nagut. Ich hab Hunger!"
 

Fünf Minuten später klingelte es an der Tür und Spike bellte freudig.

"Spike!", sagte Zorro und öffnete die Tür. Ihm gegenüber stand Nami, dick in einen Mantel eingepackt und obwohl sie nur einen Weg von 30 Metern hinter sich hatte, war sie völlig durchnässt.

"Komm rein! Komm rein!", meinte Zorro und ließ Nami, die sofort von Spike begrüßt wurde, ins Haus.
 

"Nami? Bist du da?" "Im Wohnzimmer!", hörte Nojiko, als sie am Abend nach Hause kam. Die Neunzehnjährige ging also ins Wohnzimmer, Nami stand an der Terrasse und blickte in den Himmel.

"Meine Güte, war das ein Sauwetter heute Mittag." "Ja, aber jetzt wird’s richtig schön. Sieh dir mal die Sterne an!", sagte Nami verträumt.

"Hast du schon gegessen?" "Ja." "Ich mach uns dann… was? Du hast schon gegessen?" "Ja, hab ich doch gerade gesagt." "Seit wann kannst du denn kochen?" "Ich hab ja nicht selbst gekocht, ich hab ne Pizza gegessen." "Ach so. Ich mach mir jedenfalls was, ich hab Kohldampf!"

Nami ging langsam vom Fenster weg und folgte Nojiko in die Küche, wo sie sich auf einen der Hocker auf der anderen Seite der Bar setzte.

"Und? Was hast du den ganzen Tag gemacht?" "Ach, nicht viel. Ich hab den ganzen Tag an meinen Hausaufgaben gesessen." "Da war es bei mir wohl spannender." "Wo ward ihr noch mal?" "Brooklyn. Da gibt’s echt krasse Klamottenläden, da müssen wir unbedingt noch mal hin. Dann waren wir noch in nem Museum und im Kino." "Und welchen Streifen habt ihr gesehen?" "Big Mamas House 2. Den musst du dir auch unbedingt mal anschauen, der ist echt zum totlachen!" "Ich hab ihn schon gesehen." "Ach ja? Wann denn?" "Vorgestern mit…" "Ich versteh schon."
 

"Und du hast nur Hausaufgaben gemacht?", fragte Nojiko ihre kleine Schwester eine Viertelstunde später, als beide auf der Couch saßen und fern sahen. "Ja und Zorro hat mir dabei geholfen. Also ich muss ja sagen, dass Zellatmung kein leichtes Thema ist. Wie kommt der Lehrer eigentlich darauf uns darüber einen Aufsatz schreiben zu lassen…" "Zorro hat dir dabei geholfen?" "Ja, ich war drüben und er hat mir geholfen. Ruffy hatte dann aber Hunger und dann hat Zorro bei Italiener angerufen." "Und dann?" "Dann hab ich meine Hausaufgaben beendet und eine halbe Stunde später bist du auch schon gekommen." "So lange habt ihr an dem Aufsatz gesessen?" "Na ja, zwischendurch haben wir was gegessen und Spike musste ja auch nach draußen und…" "Nami?" "Ja?" "Fällt dir da nicht was auf?" "Wenn du schon wieder damit anfängst, dann…" "Schon gut, ich sag nichts mehr." "Nein, das will ich jetzt mal wissen. Warum findest du es nicht gut, dass ich bei Zorro und Ruffy war?" "Das habe ich doch gar nicht behauptet!" "Aber gedacht." "Was man sagt und was man denkt sind zwei verschiedene Dinge, Nami!" "Du lenkst vom Thema ab!" "Du hast doch damit angefangen!" Jäh hielten sie beide inne und sahen sich an.

Schlagartig fingen sie an zu lachen. Sie stritten sich schon wieder… das Lachen wurde immer lauter und beide hatten Lachtränen in den Augen. Sie brauchten einige Minuten, ehe sie sich wieder einkriegten.
 

Es war spät, Nojiko war auf dem Sofa eingeschlafen und auch Nami konnte sich nur noch mit großer Mühe wach halten. Gerade wurden die Nachrichten ausgestrahlt und darunter auch der Bericht, den Zorro und Ruffy schon am Nachmittag gesehen hatten, doch Nami schaltete kurz vor der Stelle, in der der Verbrecher beschrieben wurde, den Fernseher aus und sagte schlaftrunken: "Nojiko, aufwachen! Komm mit nach oben…" Langsam öffnete Nojiko die Augen, jedoch nur einen kleinen Spalt breit und langsam, äußerst langsam standen die beiden auf und stiegen die Treppe hinauf.

Nachdem Nami dafür gesorgt hatte, dass ihre Schwester sicher im Bett lag, ließ sich die Achtzehnjährige in ihr Bett sinken. Sie schaffte es nicht einmal, sich noch aus zu ziehen, da war sie auch schon in einen tiefen Schlummer der Erholung gesunken. Diese Nacht blieb für die junge Frau traumlos, sie schlief ohne den Albtraum, der sie sonst jede Nacht aus der Ruhe brachte. Endlich konnte sie Energie erlangen.
 

"Und?" "Was?" "Was läuft da zwischen dir und Rachel?" "Na ja, sie ist meine Freundin." "Und seit wann?" "Ich glaub, zwei Tage." "Glückwunsch, Alter!" "Ich brauche kein Glück.", meinte Gavin grinsend zu seinen Freunden. Er saß auf einem Tisch und die anderen hatten sich wissbegierig um ihn gescharrt. Kurz vor dem Lehrer betrat auch Rachel das Klassenzimmer, wobei sie breit grinste. Flüchtig warf sie Gavin einen Luftkuss zu, ehe sie sich in die erste Reihe setzte.

Übertriebene Härte

Kapitel 7- Übertriebene Härte
 


 

Nun kamen auch die anderen in die Klasse, darunter die Strohhutclique. Zorro und Ruffy würdigten Gavin keines Blickes, er tat es ebenso. Währenddessen unterhielt sich Vivi aufgeregt mit Nami.

"Soll ich ihn wirklich fragen?" "Natürlich. Ich glaube kaum, dass er nein sagen wird." "Aber…" "Kein ABER, du redest ihn einfach mal in der Pause drauf an und dann klappt das schon." "Das sagst du so leicht." "Hey Nami! Ich glaub, du hast das hier bei uns liegen lassen." Ruffy zog Namis Handy aus der Hosentasche. "Hier." "Oh danke! Das habe ich überhaupt nicht bemerkt, dass es weg war." "Typisch Frau.", meinte Zorro, doch Nami wurde aufmerksam. "Was soll das bedeuten?" "Was soll was bedeuten?", fragte Zorro unschuldig. "Na deine Bemerkung." "Was ist damit?" "Du sagtest "Typisch Frau"." "Ist doch wahr. Frauen lassen immer überall irgendwas liegen." "Ach ja?" "Ja!" "Da bin ich aber anderer Meinung." "Ja?" "Ja!" "Sicher?" Nami wollte darauf noch etwas erwidern, doch verstummte sie, da der Lehrer ins Klassenzimmer kam.
 

"Meine Herrschaften, ich habe etwas anzukündigen…", meinte der Deutschlehrer, der auf dem Pult Platz genommen hatte. "Jetzt kommt's!" "Richtig, Mister Jonker. Wie jedes Jahr spielt eine Klasse ein Theaterstück auf dem Schulfest vor. Mister Jamerson dachte da an unsere Klasse und der Direktor war damit einverstanden. Ich werde die Klasse also heute in verschiedene Gruppen einteilen, die jeweils für eine bestimmte Aufgabe zuständig sind…Ja, Miss Nefertari?" "Welches Stück spielen wir denn?", fragte Vivi. "Nun, wie jedes Jahr wird "Romeo und Julia" aufgeführt." "Schon wieder?" "Wir kennen das Stück doch schon längst auswendig!" "Dann machen Sie doch einen anderen Vorschlag, Mister Jenkins." "Sollten wir nicht erst mal abstimmen, ob wir das auch alle machen wollen?", fragte Zorro. "Keine schlechte Idee. Also wer ist dafür, dass wir das Theaterstück aufführen?"

Niemand zeigte auf.

"Nun, ich muss Sie wohl nicht daran erinnern, dass jede Klasse ein Projekt auf die Beine stellen muss. Mister Williams?" "Ich hätte da vielleicht ne andere Idee. Wir könnten doch anstatt das Theater zu spielen einen Film drehen und dann auf dem Schulfest zeigen." "Und wie haben Sie sich das vorgestellt?" "Nun, wir machen doch gerade sowieso was über Heinrich Heine und da könnten wir doch ein Gedicht von ihm oder so umschreiben und dann verfilmen." "Was sagen die Anderen dazu?" Der Lehrer sah fragend in die Runde und fast überall wurde genickt (natürlich nicht in Gavins Clique).

"Gut, dann werde ich den Direktor davon in Kenntnis setzten. Ich werde aber zunächst die Klasse in verschiedene Gruppen aufteilen, da ich denke, dass wir da ein größeres Projekt draus machen könnten." In der Stunde mussten die Schüler schriftliche Aufgaben bewältigen, während der Lehrer die Gruppen einteilte. Er wollte ihnen die Ergebnisse Anfang der nächsten Stunde mitteilen, die zufälligerweise direkt im Anschluss nach der 5-Minutenpause war.
 

"Ich habe mit dem Direktor gesprochen, er ist einverstanden. Ebenfalls habe ich die Klasse in Gruppen eingeteilt. Also Mister Jenkins, Miss Hudson und Mister Kelson werden sich über diese Stadt… wie heißt sie noch gleich?" "Kevelaer!" "Genau, über Kevelaer kundig machen. Außerdem werden Sie alles über Heinrich Heine herausfinden, ich dachte da so an eine Power-Point-Presentation.

Mister Rosebell, Miss Nolan und Miss Adib werden sich um die Requisite kümmern. Die Musik wird von Miss Brown, Miss Dart und Miss Smith organisiert. Das Bühnenbild machen Mister Hoffmann, Mister Penrose und Mister Hilton. Das müssten Sie eigentlich hinkriegen." "Ja, Sir. Das machen wir schon!" "Gut, Miss Reynolds und Miss Cho werden die Maskenbilder übernahmen. Miss Dixon, Miss Weisenheimer und Miss Cooper sind für die Kostüme zuständig."

"Entschuldigung, aber für was sind wir zuständig?", fragte Sanji nach einiger Zeit. "Sie, Mister Backer, werden beim Theater mitspielen. Sie werden Wilhelm verkörpern. Miss Nefertari wird ihre verstorbene Freundin spielen. Holly wird die Mutter spielen und Mister Jonker und Mister Chopper werden für die Kamera zuständig sein. Monkey D. Ruffy, Sie werden den beiden helfen." Wieder verfiel der Lehrer, Mister Tommson, in Schweigen. Zorro zeigte auf.

"Ja, Mister Williams?" "Was soll ich machen?" "Sie werden das Stück umschreiben und am Set der Regisseur sein… zusammen mit Miss Jones. Nächste Woche Montag erwarte ich das fertige Drehbuch." Und Mister Tommson wandte sich wieder seiner Arbeit zu, geschriebene Klausuren zu korrigieren.

Zorro sah zu Nami, diese unterheilt sich gerade mit Vivi. >>Das kann ja was werden…<< dachte er, als Nami sich plötzlich zu ihm umdrehte.

"Also, kannst du morgen? Ich hätte nämlich nichts zu tun und so 'n Drehbuch zu schreiben braucht Zeit." "Ich kann nicht." "Mensch Zorro, das Drehbuch muss Montag fertig sein und…" "Samstag um 11:00?" "Ehm ja." "Gut, dann übermorgen." Zorro stand auf, sie hatten Sport.
 

Gerade spielte Nami einen Volleyball zu Franziska, ein sehr ungeschicktes Mädchen, und dieses Mädchen hob die Arme vors Gesicht. Sie hatte schreckliche Angst vor allem, was rund war und auf sie zukam. So kam der Ball hinter ihr auf und rollte davon. Nach einigen Sekunden öffnete Franziska die Augen wieder, ließ die Arme sinken und lief freudig dem Ball hinterher, in der Hoffnung alles richtig gemacht zu haben. Namis Nerven lagen blank.

>Echt, wie kann man so doof sein?<< fragte sie sich selbst, als sie zufällig den Blick zu den Jungs wandern ließ. Diese hatten nämlich getrennt von den Mädchen Sportunterricht, jedoch in der gleichen Halle. Anders als die Mädchen spielten sie kein Volleyball, sondern Basketball.

Gerade spielten Ruffy, Zorro und Sanji gegen Gavin, Mike und Allan (Gavins Clique) und Ruffy und sein Team schienen zu gewinnen. Nami beobachtete, wie Zorro geschickt den Ball von Ruffy annahm und einen Drei-Punkte-Wurf machte (Drei-Punkte-Wurf ist glaub ich aus größerer Entfernung, aber sicher bin ich mir auch nicht!!!). Die anderen Jungs jubelten und besonders Chopper war von Zorros Leistung beeindruckt, Gavin und seine Teamkameraden sahen finster drein. Gavin funkelte Zorro böse an, ehe er Mike etwas zuflüsterte.

Wieder wurde der Ball freigegeben und Sanji übernahm die Führung. Geschickt dribbelte er um Allan herum und warf Zorro, der als einziger frei stand, den Ball zu. Zorro war jedoch zu weit vom Korb entfernt, also wollte er weiter an Ruffy spielen. Doch in dem Moment, in dem Zorro den Ball in die Hände nahm und abgeben wollte, stellte ihm Gavin ein Bein und Zorro fiel auf sein rechtes Knie.

Ein Knacken war zu hören und der Ball rollte in die Ecke…
 

"Foul!" "Übertriebene Härte!", riefen die anderen und der Sportlehrer ging mit zornigem Blick auf Gavin zu. Der Grünhaarige saß auf dem Boden, das Gesicht schmerzverzehrt. Ruffy und Sanji standen bei ihm und auch die anderen kamen dazu.
 

"Hey Nami, ich hab den Ball!", rief Franziska, doch Nami meinte nur: "Dann üb ein bisschen das Pritschen, ich komm gleich wieder." Auch ein paar andere Mädchen waren aufmerksam geworden und Nami sah zu Vivi, diese nickte.
 

"Wie wollen Sie das erklären?" "Nun… das war ein Versehen…", hörten Nami und Vivi Gavin sagen, als sie an ihm und dem Sportlehrer vorbei gingen. Um die beiden hatte sich eine riesige Traube gebildet und Gavin schien es zu gefallen, im Mittelpunkt zu stehen.

Nami und Vivi schenkten ihm jedoch keine Aufmerksam, sie gingen direkt auf Zorro und die anderen aus der Clique zu.

"Wie geht’s dir?", fragte Vivi, als Zorro von Ruffy und Chopper aufgeholfen wurde, er konnte sein rechtes Bein kaum belasten. "Scheiße!", sagte Zorro und langsam machten sie sich auf den Weg in den Lehrerraum der Turnhalle, in der eine Liege stand. Nami und die anderen folgten ihnen, genau wie der Sportlehrer.
 

"Backer, rufen Sie einen Krankenwagen!", sagte der Sportlehrer. Sanji nickte und lief davon. Zorro legte sich währenddessen auf die Liege im Lehrerzimmer, die anderen standen in der Tür.

"Aus dem Weg!", meinte der Sportlehrer und betrat den Raum. "Der Krankenwagen ist unterwegs!", meinte Sanji, der nun auch wieder dazu kam.
 

"So und jetzt langsam das Knie strecken." Die Sanitäter waren eingetroffen und behandelten Zorro, während für die Anderen der Unterricht weiter ging. Nami jedoch konnte sich kaum konzentrieren, sie musste immer an Zorro denken. Sie hätte nie gedacht, dass Gavin sowas machen würde, das hätte sie wirklich nie gedacht…

Zorro wurde in den Krankenwagen gebracht, während ein Arzt sich an den Lehrer wandte. Sie redeten einige Minuten, ehe der Arzt mit Zorro ins Krankenhaus fuhr.

"Das war's für heute!", rief der Lehrer 10 Minuten später und alle stürmten in die Umkleidekabinen. Das war ihre letzte Stunde gewesen, Ruffy und die Anderen der Clique wollten sofort zu Zorro ins Krankenhaus.

Als sie jedoch aus den Kabinen kamen, hörten sie Gavin schon am Ausgang.

"Das geschieht dem Typen doch recht, der muss doch nicht so angeben!" "Was sagt eigentlich Roberts dazu?" "Der hat mich nur für unsportliches Verhalten getadelt, aber das war es mir wert.", sagte er in dem Moment, als Ruffy und die anderen nach draußen traten.

"Na, geht ihr ins Krankenhaus? Bestellt unserem Krüppel mal schöne Grüße von mir!" Ruffys Blick verfinsterte sich und er holte schon zum Schlag aus, als er inne hielt. Nami war ihm zuvor gekommen.

Krankenbesuch

Kapitel 8- Krankenbesuch
 


 

"Hallo. Mein Name ist Tony Chopper, wir sind auf der Suche nach Lorenor Zorro Williams." Chopper und die anderen waren gerade mit dem Bus zum Krankenhaus gefahren und standen nun am Empfang.

"Sind Sie Angehörige?" "Wir sind seine Freunde!", sagte Ruffy. "Tut mir leid, nur mit der Elterlichen Einverständnis dürfen Sie den Kranken besuchen." "Können Sie uns wenigstens sagen, was er hat?", versuchte es Vivi. "Nein, erstens darf ich das auch nur mit der Einverständnis der Eltern und zweitens sind die Tests noch nicht abgeschlossen. Kommen Sie morgen wieder." Und die Krankenschwester verschwand.

"Das kann doch nicht wahr sein!", sagte Lysop und die anderen stimmten ihm zu.
 

"Was machen wir jetzt?" "Wir werden wohl morgen wiederkommen müssen.", sprach Sanji und stand auf. Er und die anderen hatten im Wartebereich Platz genommen. "Also, ich verschwinde jetzt. Wenn wir sowieso erst morgen zu ihm kommen, dann können wir auch alle nach Hause gehen." "Sanji hat Recht, was sollen wir hier noch?", meinte nun auch Vivi und stand auf. Beide wurden von Ruffy mit einem finsteren Blick bestraft. "Wir kommen zu ihm, auch ohne diese Einvermächtniserklärung oder wie das Ding heißt." "Einverständniserklärung der Eltern meinst du." "Genau." "Wir warten jetzt schon seit 2 Stunde hier, Ruffy!" "Na und?" "Ich geh jetzt jedenfalls. Ruft mich an, falls ihr was Neues rausbekommt." Und schon waren er und Vivi weg.

Eine Stunde später verabschiedete sich auch noch Lysop, sodass nur noch Ruffy, Nami und Chopper im Wartezimmer saßen.
 

"Chopper?" "Mh?" "Du kennst dich doch da aus. Was glaubst du hat Zorro?" "Oh, er kann viele Dinge haben. Vielleicht ist es eine Muskelzerrung oder eine Bänderzerrung oder eine Sehne ist gezerrt oder gerissen. Es kann auch ein Band gerissen sein. Vielleicht ist auch irgendwas mit der Kniescheibe. Er kann so vieles haben…", seufzte der kleine Elch. "und wie lange würde es dann dauern, bis er wieder gesund ist?" "Na ja, kommt drauf an, was er hat. Ein Muskelriss zum Beispiel dauert einige Monate, eine leichte Zerrung nur 10 Tage."

"Ich hole uns mal Kaffee.", meinte Nami nach einiger Zeit des Schweigens und stand auf. Sie hasste Krankenhäuser, allein der Geruch… diese sterile, charakterlose, kahle Atmosphäre überall…

Bepackt mit Kaffee und Donuts ging sie zurück ins Wartezimmer, wo Ruffy sie schon sehnsüchtig erwartete.
 

"Es ist jetzt halb Sieben, ich muss nach Hause. Wollt ihr nicht auch?" "Ja, ich geh glaube ich jetzt auch. Nami?" "Mh? Ehm ja, ich geh auch gleich." "Ich hab Ace angerufen, er holt uns ab." "Danke, aber ich geh lieber zu Fuß nach Hause." "Wie du willst. Also bis morgen." "Ciao." Und auch Chopper und Ruffy verließen das Krankenhaus.
 

Nami sah auf ihre Armbanduhr, es war kurz nach Sieben. Um Acht endete die Besuchszeit, aber Nami musste noch einige Hausaufgaben erledigen, sodass sie schließlich auch aufstand um das Hospital zu verlassen.

Gerade ging sie am Empfang vorbei, als sie auf zwei Personen, ein Mann und eine Frau, aufmerksam wurde. Die Frau hatte Zorros Namen genannt und ein Arzt deutete auf ein Zimmer. Nami folgte den beiden, blieb jedoch stehen, als die beiden den Arzt ansprachen, der anscheinend gerade aus Zorros Zimmer gekommen war. Die Drei redeten einige Zeit miteinander, ehe die Frau weiter ins Krankenzimmer ging, der Mann unterhielt sich noch mit dem Arzt.
 

"…lange wird es dauern, bis er wieder vollständig gesund ist?" "Wir müssen noch einige Tests durchführen, ehe wir das genau sagen können. Er braucht Ruhe und darf sich nicht überanstrengen." "Danke, Doktor." Der Arzt ging weiter und Nami erkannte ihre Chance. Zielstrebig ging sie auf den Mann zu, der nun auch auf das Krankenzimmer zusteuerte. "Entschuldigung?" Der Mann drehte sich um und nun konnte Nami ihn erst richtig erkennen, jedenfalls wusste sie von wem Zorro die schwarzen Augen hatte.

"Ja?", fragte der Mann. Er hatte wie schon genannt schwarze Augen, war ziemlich groß, schlank und hatte hellbraune Haare. Fragend und gleichzeitig lächelnd sah er Nami nun an.

"Ehm ich bin… ich bin eine Freundin von Zorro und… wie geht es ihm? Wir durften nicht zu ihm und…" "Ich bin Zorros Vater, Jack Williams. Schön Sie kennen zu lernen." Nami lächelte. "Ja, Entschuldigung. Ich bin wohl ein bisschen verwirrt… mein Name ist Nami Jones." "Jones? Die Tochter von Colin Jones?" "Ja, kennen Sie ihn?" "Ja, er hat mir mal in einem Fall geholfen, ein wirklich ausgezeichneter Historiker. Aber zurück zu meinem Sohn. Ich vermute mal, es geht ihm den Umständen entsprechend gut, ich war ja selbst noch nicht bei ihm.", lächelte er. "Wollen Sie zu ihm?" "Ich? Ehm… ich weiß nicht…" "Kommen Sie." Er öffnete die Türe des Zimmers und trat ein, Nami folgte ihm. "Rose, kommst du mal kurz mit nach draußen, der Arzt hat mir noch etwas über die Verletzung gesagt…", sprach Jack und die Frau, die an Zorros Bett Platz genommen hatte, drehte sich um. Sie hatte langes, glattes schwarzes Haar, das im Licht grün schimmerte, und dunkelbraune Augen. Auch sie war relativ groß und schlank und sie besaß ein bezauberndes Lächeln.

"Oh natürlich." Sie und Jack verließen das Zimmer und ließen Nami und Zorro alleine.
 

Erst jetzt wandte sich Nami an den Verletzten. Das ganze Zimmer, es war ein Einzelzimmer, war bedingterweise dunkel, es war schließlich auch schon früher Abend und langsam setzte sich Nami auf den Stuhl, auf dem vor wenigen Sekunden noch Rose gesessen hatte.

"Hey…", sagte Zorro müde, man konnte ihm die Schmerzen ansehen. Sein Bein war auf einer Stütze hochgelegt worden. "Hey… wie geht’s dir?" "Beschissen…" "Was sagen die Ärzte?" "Ach, die sind sich noch nicht einig, was es ist. Aber eines wissen sie, meine rechte Kniescheibe ist rausgesprungen. Die haben sie mir gleich wieder eingerenkt, trotzdem kann ich nicht auftreten." "Oh…", war das einzige, was Nami dazu einfiel.

"Aber sag mal, wo sind die anderen? Ich hab doch vorhin im Gang noch mehr Leute gesehen." "Die sind alle nach Hause gegangen, schließlich warten wir auch schon seit Zwei Uhr im Wartezimmer. Die Ärzte haben uns nichts gesagt, wegen dieser…" "Einverständniserklärung der Eltern, ich weiß… und warum bist du dann noch hier?", fragte er grinsend. Nami spürte, dass ihr sehr warm wurde und sie immer aufgeregter wurde, doch Zorro sah sie weiterhin grinsend an.

"Ich… ehm… ich wollte auch gerade nach Hause gehen, ja genau. Und dann habe ich deine Eltern getroffen…" "Aber du kennst meine Eltern doch gar nicht." "Nun… ich hab sie gehört, wie sie mit dem Doktor gesprochen haben…" "Aha und da dachtest du, "Besuch ich doch mal den Zorro, wenn ich schon mal hier bin"." "Ja, ich meine Nein. Ich war ja schon den ganzen Nachmittag hier…" "Warum?" "Wie warum?" "Warum warst du den ganzen Nachmittag hier? In der Schule haben wir uns schließlich gestritten und jetzt wartest du am längsten von allen hier im Krankenhaus darauf, dass du mich besuchen kannst." "Nun, wir müssen schließlich dieses Drehbuch schreiben und…" "Und?" "Und du bist mein Kumpel." "Ach ja?" "Ja! Oder etwa ni…" "Nun, nach der Auseinandersetzung heute morgen…" "Ach das war doch gar nichts. Du hättest mich mal auf der Geburtstagsfeier meiner Tante sehen müssen, wie ich mich dort mit Nojiko um das letzte Stück Kuchen gefetzt habe. Wir haben drei Wochen nicht mehr miteinander gesprochen." "Das gilt nicht, sie ist deine Schwester." "Nagut, ein anderes Beispiel. Einmal habe ich mich mit meiner besten Freundin Sandra um ein Paar Schuhe gestritten. Die waren im Sonderangebot und das letzte Paar in ganz London." "Wie lange habt ihr nicht miteinander geredet?" Nami grübelte.

"So… zwei Tage oder so…" "Und wer hat die Schuhe bekommen?" "Ich! Die habe ich heute noch. Wenn du wieder zuhause bist, dann zeig ich sie dir. Apropos, wann kommst du hier raus?" "Keine Ahnung. Die Ärzte reden auch mit mir nicht… war noch was in der Schule?" "Na ja, wenn du es so bezeichnen willst…"
 

Flashback
 

"Der hat mich nur für unsportliches Verhalten getadelt, aber das war es mir wert.", sagte Gavin in dem Moment, als Ruffy und die anderen nach draußen traten.

"Na, geht ihr ins Krankenhaus? Bestellt unserem Krüppel mal schöne Grüße von mir!" Ruffys Blick verfinsterte sich und er holte schon zum Schlag aus, als er inne hielt. Nami war ihm zuvor gekommen.
 

Gavin lag am Boden, geschockt sah er Nami an. Langsam fasste Gavin an seine Nase, diese blutete stark und schien gebrochen zu sein. "Niemand spricht so über meine Freunde! Merk dir das!", sagte Nami wütend. Gavin sah abwechselnd von ihr zu seiner Hand, an der das Blut klebte, und wieder zurück. Dann stand er blitzschnell auf, wobei er nach hinten torkelte und seinen Freunden zurief: "Bloß weg hier! Lauft!"
 

Flashback ende
 

"Gavin hat also eine gebrochene Nase?", fragte Zorro grinsend. "Ja, du hättest ihn mal sehen müssen, wie schnell der rennen kann, wenn er Angst hat!" "Ich kann es mir vorstellen." "Ist das nicht komisch? Mit dir reden diese doofen Ärzte nicht, mit uns nicht…" "Aber mit uns.", hörten die beiden nun und drehten sich zur Tür. "Wann kann ich endlich wieder hier raus?" "Nun, wenn du unbedingt willst, kannst du schon morgen wieder nach Hause, aber du musst dich schonen.", sagte Rose und kam ins Zimmer. Nami stand auf. "Oh, wir wollten euch nicht unterbrechen…" "Nein, das haben Sie nicht, aber ich muss langsam nach Hause." "Sollen wir Sie fahren?" "Nein, ich laufe lieber." Nami wandte sich an Zorro. "Also, bis bald."
 

Nami verließ lächelnd das Krankenhaus und holte ihr Handy aus der Jackentasche. Schnell hatte sie Nojikos Nummer gewählt.

"Hey Nojiko, ich bin's. Kannst du mich abholen?… am Krankenhaus… nein, mir ist nichts passiert. Ich erklärs dir, wenn du mich abholst… gut, bis gleich." Nami legte wieder auf und setzte sich auf eine Bank.
 

"Wer war denn das nette Mädchen gerade?" "Eine Freundin." "Soso, eine Freundin.", meinte Rose schmunzelnd. "Mum!… sie ist nur eine Freundin." "Ich sag doch gar nichts." "Ja, aber ich weiß, was du denkst." "Wow, seit wann kannst du denn die Gedanken der Anderen lesen? Das musst du mir aber mal beibringen, ist bestimmt hilfreich im Alltag." Jack lachte und auch Rose grinste, Zorro jedoch fand dieses Verhalten kindisch.

"Du kommst doch morgen Abend oder?" "Klar, wenn ich dann schon wieder hier raus bin."
 

"Und?" "Also, ich erzähls dir, wenn du mich nicht unterbrichst." "Nagut." "Also, du kennst doch Gavin Jenkins." "Diesen Idioten in deiner Klasse?" "Genau der. Also wir hatten gerade Sport und Zorro, Ruffy und Sanji haben in einer Mannschaft gespielt gegen Gavin, Mike und Allan. Das sind so 'n paar Typen aus meiner Klasse. Jedenfalls haben die Jungs Basketball gespielt und gerade wollte Zorro den Ball an Ruffy, glaub ich, weiterspielen, als Gavin ihn gefoult hat. Zorro ist aufs rechte Knie gefallen und konnte nicht mehr laufen. Dann ist er ins Krankenhaus gekommen und wir sind direkt nach der Schule auch in die Klinik." "Wann hattet ihr denn Schule aus?" "Die letzten zwei sind ausgefallen. Wir hatten direkt nach der 6. Stunde Unterrichtsfrei. Jedenfalls sind wir dann alle ins Krankenhaus gefahren und haben dort gewartet, weil die Ärzte uns nicht zu Zorro lassen wollten…" "Jaja, kenn ich. Ohne Einverständnis der Eltern geht da gar nichts." "Nojiko, du wolltest mich doch nicht unterbrechen!" "Oh stimmt. Sorry, red weiter."

Die Strapazen eines verletzten Beines

Kapitel 9- Die Strapazen eines verletzten Beines
 


 

"Also wir haben da gewartet und gewartet und gewartet. Nach ner Zeit sind Sanji und Vivi gegangen und dann Lysop. Nur noch Ruffy, Chopper und ich haben da noch um halb sieben gesessen und gewartet. Dann sind aber auch die beiden gegangen und ich wollte eigentlich auch nach Hause, aber dann sind endlich Zorros Eltern gekommen und ich war dann halt noch bei ihm." "Und warum hast du mich angerufen, dass du später kommst?" "Hab ich… vergessen." Nami fürchtete das Schlimmste, doch es kam ganz anders. "Ist jetzt auch egal, es ist wichtiger, dass Zorro jetzt wieder auf die Beine kommt." "Du bist nicht sauer, dass ich dich nicht angerufen habe?" "Na ja, ich hätte es besser gefunden, wenn du mich angerufen hättest, aber wenn es um einen Freund geht, ist alles andere unwichtig." "Wow, dass ich diesen Tag noch erlebe." "Was denn?" "Dass du nicht sauer auf mich bist." "Ich bin sauer, du hast vergessen, die Sachen aus der Reinigung zu holen, was ich dann erledigen durfte, aber sonst- nein, ich glaube, das war's für heute. Dessen ungeachtet fahren wir jetzt zu Augustus, mein Lieblingsitaliener, du musst ja schließlich was richtiges essen."
 

Nami wurde am nächsten morgen pünktlich um halb Sieben von ihrem Radiowecker geweckt, dieser spielte das Lied "Where'd you go?" Von Fort Minor. Müde stand Nami auf und zog sich an. Schlaftrunken stapfte sie die Treppe runter und ging in die Küche, wo sie bereits ein göttliches Frühstück erwartete.

"Guten Morgen!", strahlte Nojiko ihre kleine Schwester an. Sie stand schon seit einer Stunde auf den Beinen um Nami ihr Lieblingsfrühstück zu machen. "Ich hab Waffeln und Pfannkuchen. Die magst du doch so gerne!" "Warum… hast du… das gemacht?", fragte Nami langsam. "Na ja, du brauchst doch einen guten Start in den Tag und da dachte ich, ich koch uns einfach mal was schönes!" "Zum Frühstück?" "Wieso nicht?"

Nami antwortete nicht mehr, sie war zu müde.

Eine Stunde später setzten sich beide ins Auto und fuhren zur Schule.
 

"Und dann ist sie mit dem Kopf stecken geblieben…" "Nein, glaub ich nicht!" … "Und was dann?" "Na ja, jetzt ist seine Nase gebrochen und er kann…" "Meine Herrschaften!" Sofort wurde es leise in der Klasse, der Lehrer saß wie immer auf dem Pult. In wenigen Sekunden saß jeder an seinem Platz und der Unterricht begann.
 

Nach der Stunde:

"Miss Jones, Sie warten bitte!" Alle verließen die Klasse, nur Nami blieb vorne am Lehrerpult stehen.

"Ja, Sir?" "Wie weit sind Sie mit dem Drehbuch?" "Na ja, Zorro hat sich gestern verletzt und ich weiß nicht, wann er aus dem Krankenhaus kommt…" "Schaffen Sie das bis Montag?" "Ja, sicher." "Ich kann das auch anderen Schülern übergeben, obwohl ich mir erhofft hatte, dass Sie das machen." "Nicht nötig. Eine Frage, Sir." "Welche?" "Wieso? Wieso haben Sie gerade Zorro und mich ausgesucht?" "Wissen Sie das nicht?" "Nein." "Dann denken Sie mal darüber nach. Ich verlass mich auf Sie, Montag will ich das fertige Drehbuch." Damit war das Gespräch beendet und Nami verließ den Klassenraum. Vivi wartete auf dem Gang und fragte sie sofort aus, worüber sie und Mister Tommson gesprochen hatten.

"Nur über das Drehbuch…", war Namis knappe Antwort. "Komm, wir müssen uns beeilen. Wir haben jetzt Geschichte."
 

"Welche Regierungsform war im Mittelalter nicht üblich? –Woher soll ich das wissen?", fragte Sanji. Die Strohhutclique saß wieder mal auf den Bänken vor der Schule, sie hatten gerade den Geschichtsunterricht und damit die 4. Stunde hinter sich gebracht. "Na ja, es stand in dem Text, den wir für die Hausaufgabe lesen sollten.", meinte Lysop kopfschüttelnd. "Wer liest den schon?" "Ich!", sagten Chopper und Lysop im Chor. "Geschichte ist sowieso ein unwichtiges Fach.", meinte Sanji dann.

"Da bin ich aber anderer Meinung.", hörten sie plötzlich eine Stimme hinter sich. "ZOOOORRRRROOOO! Was machst du denn hier?" "Ich freu mich auch, dich zu sehen, Ruffy!" Zorro kam langsam auf die Anderen zu, er trug eine Schiene am rechten Knie und stützte sich auf eine Krücke, jedoch sah er schon viel besser aus als am gestrigen Tag. "Ich dachte, du kommst erst in ein paar Tagen raus…" "Na ja, die Ärzte haben mich nach Hause geschickt." "Und was hast du?" "Zum einen ist meine Kniescheibe rausgesprungen, die ist aber schon wieder drin. Zum anderen habe ich eine schwere Muskelzerrung. Das wird so ungefähr 4 Wochen dauern, bis ich wieder richtig fit bin." "Na ja, in 4 Wochen ist die Verletzung geheilt, aber dein Bein kann noch bis zu 3 Monate brauchen, bis es wieder vollständig regeneriert ist.", sagte Chopper weise. "Es kann bis zu 3 Monate dauern, muss es aber nicht.", war Zorros Antwort und Chopper nickte zustimmend.

"Jedenfalls bist du wieder da!", freute sich Ruffy und stürzte sich auf Zorro. "Hey Ruffy, geh runter von mir!" "Mach mal Halblang, kleiner Bruder, oder willst du, dass Zorro wieder ins Krankenhaus muss?", fragte Ace grinsend. Sofort ließ der Siebzehnjährige von Zorro ab. "Natürlich nicht!"

Es schellte und alle Schüler strömten wieder ins Schulgebäude um die letzten Stunden vorm Wochenende hinter sich zu bringen. Zorro jedoch bat Nami auf dem Gang noch mal zu sich, ehe sie den anderen ins Klassenzimmer folgten.
 

"Ja?" "Es bleibt doch…" "Hey Zorro, altes Haus! Bist'e wieder fit?", fragte ein Typ, der an Nami und Zorro vorbei ging. "Hey Sam, jup, alles Okay." "Wir sehen uns Montag!" und er ging weiter.

"Was ich fragen wollte, es bleibt doch bei…" "Wenn das nicht unser Schulsprecher ist!", hörten sie wieder eine Stimme hinter sich, dieses Mal war es ein Mädchen. "Hi Sarah." "Wie geht’s dir? Ich hörte, Jenkins hat dich bei Sport gefoult." "Ich erzähls dir Montag, Ok?" "Ich nehm dich beim Wort!"

"Also, noch mal zurück zu unserem…" "Das gibt's doch nicht, ZORRO!" Zorro rollte mit den Augen. "Was machst du denn hier? Ich hab gehört, dass du im Krankenhaus warst. Ist denn alles wieder in Ordnung?", fragte ein junger Typ mit pechschwarzen Haaren. "Ja, Pablo. Alles Ok." "Ich dachte schon, dass du jetzt für ne Ewigkeit im Krankenhaus bleibst. Da hat unser Schulsprecher ja noch mal Glück gehabt! Also bis bald, ich muss in die Klasse!" "Und Sie auch, Herrschaften!", sagte die Lehrerin zu Zorro und Nami.
 

Die Schule endete nach der 5. Stunde und Ruffy und die anderen gingen nach Hause, Ace und Nojiko hatten noch zwei Stunden und Zorro konnte mit dem verletzten Bein nicht fahren.

"Hey Nami!" "Ja?" Nami blieb stehen und wartete auf Zorro. "Also was ich vorhin vergeblich versuchte habe dich zu fragen, bleibt es bei…" "Nami, ich muss dir was erzählen!", sagte Vivi aufgeregt. "Kann das nicht warten…" "Nein, es muss jetzt sein!" "Entschuldige Zorro…" "Jaja, schon gut."
 

"Was ist denn?" "Sanji, er hat mich endlich gefragt!" "Was gefragt?" "Ob wir zusammen ausgehen." "Und?" "Ich hab ja gesagt!" "Schön für dich." "Sag mal, wer ist dir denn über die Leber gelaufen?" "Ach, es ist nicht wegen dir, ich bin nur irgendwie genervt." "Und wovon?" "Von der Schule wahrscheinlich. Sorry, also du gehst mit Sanji aus? Wann denn?" "Am Sonntag schon. Oh kannst du mir helfen, was passendes zum Anziehen rauszusuchen?" "Ja, klar… ach, nein. Ich kann leider nicht, weil ich am Wochenende das Drehbuch mit Zorro schreiben muss." "Kannst du nicht wenigstens zwei Stunden? Oh bitte, Nami!" "Na ja, ich glaube, für zwei Stunden werde ich mich schon wegstehlen können." "Danke, Nami. Also wie spät kommst du zu mir?" "Wann und wo triffst du dich denn mit ihm?" "Um halb Acht in einem Restaurant." "Dann komm ich am besten schon so um 15:00?" "Perfekt. Oh, ist die Zeit aber schnell rumgegangen, wir sind ja schon bei dir zuhause." Vivi deutete auf ein Haus und Nami sah auf, sie waren tatsächlich schon da.
 

Anderthalb Stunden später kam auch Nojiko nach Hause und gemeinsam aßen sie und Nami zu Mittag. Plötzlich klingelte das Telefon, Nojiko ging ran.

"Jones, hallo?" Eine Sekunde nachdem sie dies gesagt hatte, hörte sie nur noch ein regelmäßiges Tuten, also legte sie wieder auf.

"Wer war's?", fragte die Orangehaarige, als Nojiko wieder ins Wohnzimmer kam. "Keine Ahnung, hat aufgelegt. Aber erzähl doch mal, war was in der Schule? Du warst vorhin so genervt." "Ach ich weiß auch nicht." "Was hältst du davon, wenn wir morgen shoppen gehen. Ich wollte dir doch mal diesen Laden in Brooklyn zeigen!", sagte Nojiko freudig, aber Nami winkte ab. "Ich muss doch am Wochenende das Drehbuch mit Zorro schreiben." "Ach ja… dann machen wir das halt ein andern mal."
 

"Zorro, kannst du mal kurz kommen? Ich kapier da was nicht.", rief Ruffy aus seinem Zimmer raus über den Flur. Zorro, der seit einer Minute endlich in seinem Bett lag um sich auszuruhen, rief: "Ich kann jetzt nicht!" "Och bitte, ich krieg sonst wieder ne Sechs in Latein, wenn ich das nicht kapiere!" "Frag doch Ace!" "Der ist mit Nojiko in der Stadt. Och Zorro, bitte!" "Was ist mit dem Buch?" "Da finde ich das nicht!" "Hast du schon mein Bein vergessen? Komm du doch zu mir!" "Och bitte, Zorro!" "Nagut, ich komme!", rief Zorro wütend und stand unter vielen Schmerzen und einigen Schwierigkeiten grummelnd auf. Hinkend ging er in Ruffys Zimmer.

"Du hättest mir doch sagen können, dass du nicht aufstehen kannst. Ich wäre doch rüber gekommen.", sagte Ruffy verständnislos, als er Zorro mit der Krücke sah. Dieser verpasste ihm sofort ne Kopfnuss.

"Was hab ich denn gemacht?" "RUFFY! Jetzt sag mir, was du nicht verstehst oder ich prügel dich windelweich!" "Aber das kannst du doch mit dem Bein nicht… na ja, ich weiß nicht, welche Deklination amicus ist." "Ruffy, das ist jetzt nicht dein Ernst oder? Amicus kommt in der ersten Lektion vor, O-Deklination du Depp!" "Ach jaaaaa, genau! Danke, Zorro!" Noch wütender als vorher hinkte Zorro zurück in sein Zimmer, als plötzlich jemand an die Tür klopfte.

So ein Sturkopf!

Kapitel 10- So ein Sturkopf!
 

Sorry, Leute, aber dieses Kapitel ist richtig kurz geraten. Ich musste es nämlich kürzen und da sind dann knapp drei Seiten weg gekommen, aber keine Bange. So kurze Kapitel werden nie wieder auftauchen!!!
 

"Zorro, gehst du mal bitte?", rief Ruffy. "Wenn ich die Treppe runter bin, ist die Person doch schon einmal bis zum Mond und wieder zurück! Ruffy, du gehst!"

Als Ruffy die Haustür öffnete, sah er nur noch einen blonden Haarschopf an sich vorbei ins Wohnzimmer eilen. Sprachlos folgte Ruffy dieser blonden Mähne und erblickte ein bekanntes Gesicht.

"Tanja? Was machst du denn hier?" "WO ist er?" "Meinst du Zorro?" "Ist er schwer verletzt?" "Ich dachte, ihr hättet euch getrennt?!" "Ist er im Krankenhaus? Ich sollte dort hin gehen, vielleicht ist er ja noch da." "…Er hat mir doch erzählt, dass ihr nicht mehr zusammen seid…" Ruffy war völlig verwirrt und Tanja stürmte aus dem Haus, sie wollte zur Klinik.
 

"Ruffy, wer war das?", fragte Zorro, als er den Strohhutjungen die Treppe hochkommen hörte. "Was? Ehm Tanja. Ich glaube, sie hat nach dir gesucht.", meinte Ruffy und ging zurück in sein Zimmer. Zorro schwieg.
 

Es wurde spät und Nami, die sich bequeme Klamotten angezogen hatte; ein schwarzes Tanktop und eine graue Jogginghose, setzte sich mit einer Tüte Chips vor den Fernseher. Nojiko war noch immer mit Ace unterwegs, sie hatte gesagt, Nami solle nicht auf sie warten.

Gerade liefen die Nachrichten, als jemand an der Tür klingelte. Nami stand auf und öffnete die Haustür.

"Zorro?" "Hey." Nami war etwas verdutzt, Zorro trug einen dunkelgrauen Anzug. "Ehm komm doch rein…" "Danke, aber ich muss direkt weiter. Was ich dich schon den ganzen Tag fragen wollte, es bleibt doch bei morgen oder?" "Ja klar. Aber unter diesen Umständen komm ich besser zu dir." (Ihr wisst doch hoffentlich, welche Umstände) "Mit Ruffy im Hintergrund? Ich glaube, ich komme besser zu dir." "Aber es wäre doch viel einfacher für dich, wenn…" "Ich hab aber keinen Bock mir den ganzen Tag Ruffys Gelaber anzuhören, während wir arbeiten müssen!" "Trotzdem wäre es doch besser, wenn ich zu dir kommen würde! Du hast doch bestimmt noch Schmerzen und dann ist es doch einfacher…" "Ich muss gehen. Also, bis morgen.", sagte Zorro und drehte sich um. "Hey, wir sind noch nicht fertig!", rief Nami ihm hinterher und Zorros Antwort kam prompt. "Bis morgen, Nami!"

In ihrem Stolz ein bisschen gekränkt, aber wirklich nur ein bisschen, jedoch schon zu viel für Namis Geschmack, warf sie die Haustür ins Schloss und ging zurück ins Wohnzimmer. >>Also wirklich… einfach weg zu gehen… es ist doch viel einfacher, wenn ich rüber gehe… so ein Sturkopf… und dann geht er einfach weg… der läst mich doch tatsächlich an meiner eigenen Haustür einfach stehen… und warum trug er eigentlich einen Anzug? … Wollte wohl unverschämt gut aussehen, wenn er mich so dreist abfertigt… STOP! Habe ich da gerade gedacht, dass Zorro unverschämt gut aussieht? Nee, Mädel! So nicht! Zorro ist doch nur ein Nachbar, ein Kumpel, ein Klassenkamerad… nicht mehr und nicht weniger… oder doch? <<

Eine Fete und deren Folgen

Kapitel 11- Eine Fete und deren Folgen
 


 

Entkräftet und todmüde öffnete Zorro die Haustür. Das einzige, was er jetzt noch wollte, war einen Kaffee trinken (Jaja, bei mir sind sie alle Kaffeesüchtig) und dann nur noch schlafen. Womit er jedoch nicht rechnete, wartete bereits im Wohnzimmer auf ihn. Ruffy und Ace veranstalteten anscheinend wieder ein Wettessen, zu dem sich auch andere Leute aus der Schule gesellt hatten: sie feierten eine Party.

Zorro sah sich um, in der einen Ecke saß Sanji, umzingelt von wildfremden Weibern, in der anderen erzählte Lysop seine Lügengeschichten und in der Mitte des Raumes gewann Ace gerade das Wettessen. Es war ein erbitterter Kampf zwischen den beiden Brüdern, der von vielen Leuten verfolgt wurde, zu alldem noch dröhnende Musik.

"Hey Zorro, altes Haus!", rief plötzlich eine bekannte Stimme, Vivi. "Hi Vivi… sag mal, was macht ihr hier?" "Feiern! Ruffy hat uns alle angerufen, es gäbe was zu trinken. Wir haben Pizza bestellt, die müsste eigentlich gleich kommen." Tatsächlich sah Vivi schon angetrunken aus. Wenige Sekunden später klingelte es an der Tür. Vivi schleifte Zorro zur Tür, ohne auf seine Verletzung zu achten, und als sie die Tür geöffnet hatten, blickte ihnen der Pizzabote entgegen.

"25 Pizzen?" "Nur her damit! Zorro bezahlst du mal?", fragte Vivi, krallte sich die Pizzen und verschwand wieder im Haus. Der Pizzabote sah Zorro auffordernd an. "Ehm wie viel macht das?" "125? ." "125… was? 125?" "Ja." "Nagut." Zorro gab ihm das Geld und schloss so schnell es ging die Haustür.
 

Es wurde immer später und Zorro war anscheinend der einzige, der noch nicht betrunken war. Normalerweise war Zorro immer für Alkohol zu haben, aber er nahm Schmerzmittel ein und durfte also keinen tropfen Alkohol zu sich nehmen, jedoch fragte sich der Neunzehnjährige, warum die Nachbarn nichts gegen die laute Musik sagten, als es plötzlich wieder an der Tür klingelte.

Jedoch als Zorro die Tür öffnete, schluckte er. Zwei Polizisten standen vor ihm. "Officer, Sie kommen bestimmt wegen der lauten Musik…" "Sind Sie Puma D. Ace?" "Nein, das ist mein Mitbewohner. Ich bin Zorro Williams." "Haben Sie mal auf die Uhr gesehen?" "Ehm nein, Sir." "Nun, wenn Sie dies tun, werden Sie merken, dass es bereits kurz nach Eins ist." "Ich werde sofort dafür sorgen, dass die Party beendet wird." "Hören Sie zu, wir wollen alle nicht, dass all diese Leute aufs Revier müssen. Deswegen werden mein Partner und ich jetzt eine Runde um den Block machen und wenn wir in einer Viertelstunde wieder hier sind, möchte ich nur noch Sie und Ihren Mitbewohner hier sehen." "Verstanden, Sir." "Gut." Die beiden Polizisten gingen weiter und Zorro ging zurück ins Wohnzimmer. Dort machte er als erstes die Musik aus, was jedoch Widerspruch bei den Partybesuchern auslöste.
 

"Sorro, wat machs'e da?", fragte Ace sturzbesoffen. "Du und ich, wir werden jetzt die Leute aus dieser Bude rausschmeißen!" "Aba…" "Gerade waren zwei Bullen hier und die kommen in 15 Minuten wieder. Wenn diese Horde dann immer noch hier ist, können wir unser Gespräch gerne auf dem Revier weiterbesprechen, verstanden?" "Verstanden!" Ace schien mit einem Schlag wieder nüchtern zu sein und rief: "Leute, ihr müsst jetzt verschwinden!" Doch niemand reagierte. So fingen Zorro und Ace an, die Leute einzeln aus dem Haus zu werfen, was jedoch sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Auch die Musik wurde wieder angemacht.
 

Es waren bereits 10 Minuten vergangen, als Zorro plötzlich eine bekannte Stimme hinter sich hörte.

"Was ist denn hier passiert?" "Nami! Was machst du denn hier?" "Nojiko ist noch nicht aufgetaucht und dann diese laute Musik…" "Nojiko pennt oben in meinem Zimmer. Gut, dass du da bist. Wir brauchen deine Hilfe, die Leute müssen innerhalb 5 Minuten hier raus sein, sonst kommen wir alle hinter Gitter.", sagte Ace. "Und ihr denkt wirklich, dass ihr das schafft, wenn ihr sie einzeln hier raus schleift?" "Wir haben schon alles andere versucht, nichts hilft." "Wartet mal ab, ich mach das schon… LEUTE!!! DIE BULLEN!!!! DIE BULLEN KOMMEN!!!", schrie sie so laut sie konnte. STILLE und dann…
 

Die Leute rauschten nur so an Nami, Ace und Zorro vorbei nach draußen. Innerhalb von 2 Minuten war das ganze Haus leer, Ruffy war auf der Couch eingeschlafen.

"Und? Habe ich zu viel versprochen?", fragte Nami grinsend. "Nami, du hast uns echt gerettet!"
 

Plötzlich klopfte jemand hinter ihnen an den Türpfosten, die Polizisten waren wieder da.

"Wie ich sehe, haben Sie es tatsächlich geschafft… Wer sind Sie?", fragte er Nami. "Ehm… ich bin seine Freundin." Und sofort legte sie Zorros Arm um ihre Schulter. "Nagut. Ich werde dann mal ein Auge zudrücken und Sie verwarnen. Nicht mehr so laute Musik demnächst." "Sicher, Sir.", meinte Ace. "Veil Spaß beim Aufräumen!", lachte der Mann und verschwand in die dunkle Nacht. Wie von der Tarantel gestochen nahm Zorro seinen Arm von Namis Schulter.

"Was sollte das?" "Ich hab uns aus der Situation geholt. Die hätten doch nie geglaubt, dass ich durch Zufall hier bin!" "Bist du doch auch nicht!" "Ja, aber das müssen die doch nicht wissen!"

"Wenn ihr beide fertig seid, könntet ihr mir dann mal zuhören?", fragte Ace genervt. "Was denn?" "Also ich schlage vor, dass Nami nach oben geht und nach Nojiko guckt und wir beide werden Ruffy nach oben schleifen." "Okay.", sagten Nami und Zorro gleichzeitig. Nami ging die Treppe hoch, während Zorro und Ruffy versuchten, Ruffy aus dem Tiefschlaf zu holen.
 

Etwas unsicher, sie war ja schließlich noch nie hier oben gewesen, ging Nami den Gang entlang. Es gab eine Tür auf der rechten Seite, eine direkt gegenüberliegende und eine an der Kopfseite des Gangs, aber welche führte nun zu Aces Zimmer?

So beschloss Nami einfach mit der linken Tür anzufangen und sich dann durch die Zimmer zu suchen.

Als sie das Zimmer betrat, bemerkte sie sofort, dass das niemals das Zimmer von Ace sein konnte. Das Zimmer war sehr groß und eigentlich genauso geschnitten wie ihres, nur spiegelverkehrt. Links neben der Tür stand eine Kommode, rechts eine weitere Kommode. Nami ging einige Schritte ins Zimmer; links stand ein riesiges Himmelbett, rechts konnte man eine Couch und zwei Sessel sehen. Dahinter ein großer Schreibtisch, auf den Nami nun zuging. Auf dem Tisch lag ein Buch aufgeschlagen: "Die letzten Kinder von Schewenborn" (geiles Buch!!!) Kapitel 10. Interessiert überflog Nami die Seite und blätterte dann zwei, drei Seiten weiter. Dann drehte sie sich um und entdeckte gewaltige Schränke, alle vollgefüllt mit Büchern, auch an der rechten Wand zogen sich Regale mit Büchern entlang.

Nami wollte das Zimmer eigentlich wieder verlassen, doch dann bemerkte sie den Balkon und langsam ging sie auf die Tür zu…

Plötzlich hörte sie Aces Stimme, er und Zorro versuchten anscheinend Ruffy die Treppe hoch zu tragen.

So schnell sie konnte, verließ sie das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Dann öffnete sie die Türe auf der gegenüber liegenden Seite, doch hier drin war ein so großes Chaos, dass Nojiko es wahrscheinlich gar nicht bis zum Bett schaffen würde. Also blieb nur noch eine Tür übrig, hinter der Nami schnell verschwand, denn kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, kamen Zorro und Ace mit Ruffy um die Ecke der Treppe.
 

"Mann, ist der schwer, wenn er sich so richtig vollgefressen hat.", meinte Ace und Zorro stimmte ihm zu. "Wir legen ihn einfach ins Bett und warten, was passiert." "Du glaubst doch nicht im ernst, dass der vor morgen Mittag wieder wach wird.", sagte Zorro und Ace lachte. "Bestimmt nicht. Der wird doch erst wieder wach, wenn er was zu futtern riecht."

Nach einigen Strapazen, Ruffys Fuß hatte sich im Geländer verhakt und sie hatten es nicht bemerkt, da er ja aus Gummi bestand, hatten sie es endlich geschafft ihn ins Bett zu legen. "So und ich geh jetzt auch ins Bett, bis morgen.", sagte Ace, doch Zorro hielt inne. "Warte mal, wo ist eigentlich…"
 

"Nojiko, du musst aufstehen!" Nojiko hatte sich fest in Aces Decke gekuschelt und schlief tief und fest.

"Nojiko! Aufstehen!" Langsam bewegte sich Nojiko, doch öffnete sie die Augen nicht. "Nojiko, ich bin schwanger!" Sofort saß Nojiko senkrecht im Bett. "Wo ist der Typ?" "Na endlich…" "Wo ist der Typ? Der kann was erleben…" "Das war ein Scherz." "Wenn ich den in die Finger kriege… eh was?" "Ein Scherz um dich wach zu kriegen." "Der war aber nicht sehr witzig. Aber warum weckst du mich eigentlich? Es ist mitten in der Nacht." "Die Bullen waren hier und haben die Party beendet. Ace meinte, dass du hier oben seiest und ich wollte dich holen." "OK…"

Unerwartet stürzte Ace ins Zimmer. Ohne auf Nojiko oder Nami zu achten, schaute er unter seinen Schreibtisch, um sein Bett herum, sogar unters Bett und schließlich in den Schrank.

"Sag mal, was suchst du?", fragte Nojiko verschlafen und stand auf. "Ist das nicht offensichtlich?", antwortete Ace barsch. "Nein." "Hier unten ist er auch nicht!", hörten sie Zorro vom Erdgeschoss aus. "Scheiße, irgendwo muss er doch sein…", sagte Ace und verließ das Zimmer wieder, Nami und Nojiko folgten ihm nach unten. Zorro kam aus dem Garten.

"Und?" "Nirgends eine Spur von ihm." "Sagt mal, was sucht ihr eigentlich?", fragte Nami laut. Ace und Zorro hielten schlagartig inne, sahen sich an und blickten dann zu Nojiko und ihrer jüngeren Schwester.

"Fällt euch nichts auf?" "Ehm…" Nojiko sah Nami fragend an. Doch plötzlich traf es diese wie ein Blitz.

Wo ist er nur?

Kapitel 12- Wo ist er nur?
 


 

"Scheiße!" "Du sagst es!" "Aber wo kann er denn sein?" "Ehm hallo? Wen meint ihr?" "SPIKE!", sagten alle drei gleichzeitig und nun fiel es auch Nojiko auf (hätte man wohl eher von Ruffy erwartet *lol*).

"Und ihr seid euch sicher, dass er nicht hier ist?" "Ja, wir haben überall nachgesehen.", erklärte Ace. "Aber warum ist er eigentlich abgehauen oder glaubt ihr, einer von der Fete hat ihn mitgenommen?", fragte Nami. "Das glaube ich nicht, Spike kann sich wehren. Er muss selbst weggelaufen sein…" "Wir müssen ihn suchen!", sagte Zorro, doch augenblicklich machte sich sein Bein bemerkbar. Schnaufend ließ er sich auf die Couch nieder.

"Zorro, was hast du…?" "Er ist ohne Krücke gelaufen.", sagte Ace bitter. "Na klasse." "Was hätte ich denn machen sollen? Ihr ward alle besoffen oder habt gepennt und jetzt ist auch noch Spike weg!", sage er wütend. "Wo könnte er denn hingelaufen sein?" Nami sah alle drei fragend an, sie kannten Spike schon viel länger als die Achtzehnjährige.

"… Er könnte in den Centralpark gelaufen sein. Vielleicht ist er auch bei meinen Eltern, ich habe ihn im Sommer mit dem Rad ein paar Mal dort mithingenommen für Laura.", erklärte Zorro. Nami erinnerte sich an das Telefonat vor einigen Tagen.

"Dann müssen wir ihn dort suchen." "Genau. Zorro, kannst du laufen?" "Ja, geht schon." "Gut. Nojiko und Zorro, ihr fahrt zu Zorros Eltern und Nami und ich suchen ihn im Central Park.", erklärte Ace.
 

"Wo ist er nur?" Nami und Ace waren seit 10 Minuten unterwegs, der Weg zum Central Park dauerte zu Fuß eine Viertelstunde. "Ich weiß es nicht…"

Endlich kam der Park in Sicht und mit den größer werdenden Bäumen stieg auch die Hoffnung der Beiden, Spike hier zu finden.

"Welche Rute seit ihr meistens gelaufen?" "Meistens die mitten durch den Park oder einmal außen rum." "Ich schlage vor, dass wir die erste nehmen. Die Chance, dass er uns hört, ist größer." So machten sie sich auf den Weg.
 

"Ehm Ace?" "Mh?" "Weißt du, warum Spike abgehauen sein könnte?" "…ja." "Und warum?" "Weil er Zorro gesucht hat." "Wo war Zorro denn?" "Er war bei seinen Eltern zum Abendessen. Ich vermute mal, dass die Leute auf der Party den Hund ein bisschen verunsichert haben, obwohl er große Menschenmengen gewohnt ist. Ruffy und ich haben ihn dazu erzogen, bei solchen Sachen ruhig zu bleiben, aber normalerweise ist Zorro dann auch dabei und Spike weiß, dass nichts passiert. Es genügt eigentlich auch, wenn ich oder Ruffy in der Nähe sind, aber anscheinend war das wohl ein bisschen zu viel auf einmal." "Was meinst du?" "Na ja, Zorro ist ja gerade erst aus dem Krankenhaus wieder zurück. Du kennst wahrscheinlich Spikes Angewohnheit nicht, immer vor Zorros Tür zu warten, bis dieser nach hause kommt. Aber als Zorro gestern nicht nach hause gekommen ist…
 

Flashback
 

"Was machen wir mit Spike?" Ruffy und Ace standen etwas unschlüssig vor Zorros Zimmer, der Hund lag wie jede Nacht davor und wartete darauf, dass Zorro nach Hause kam. "Nimm ihn doch mit in dein Zimmer.", meinte Ace und so versuchte Ruffy den Hund von Zorros Tür weg zu kriegen. Er hob ihn hoch und nahm ihn mit in sein Zimmer, doch Spike ließ zurück und legte sich wieder vor Zorros Zimmertür. Ruffy versuchte es noch einige Male, doch immer wieder lief Spike zurück. Auch Ace versuchte es ein paar mal, doch nichts half; Spike wollte einfach nicht einsehen, dass Zorro diese Nacht nicht nach Hause kommen würde.

"Ich glaube, uns bleibt nichts anderes übrig, als ihn einfach dort liegen zu lassen. Irgendwann wird er einsehen, dass Zorro nicht kommt." "Hoffentlich…"
 

Flashback ende
 

"Nur damit ich das nicht falsch verstehe, Spike wartet wirklich jeden Abend darauf, dass Zorro nach Hause kommt? Ich dachte, früher war er mal dein Hund…" "War er auch, aber seitdem Zorro bei uns wohnt, war der Hund wie ausgewechselt. Niemand hat ihn so gut unter Kontrolle wie Zorro, ich weiß auch nicht warum. Am Anfang konnten sie sich auf den Tod nicht ausstehen: Spike hat immer geknurrt, wenn Zorro ins Zimmer kam und Zorro hat den Hund nicht eines Blickes gewürdigt, aber eines Tages hat es einfach Puff gemacht und seitdem sind die beiden nicht mehr von einander zu trennen. Weiß Gott warum.", grinste Ace. "Das muss Zorro schwer treffen, dass Spike weg ist." "Oh ja. Er zeigt es nicht, aber er vermisst den Hund wahnsinnig. Zorro kann sowas unglaublich gut verbergen. Ich glaube, das wird er mir und Ruffy noch einige Zeit übel nehmen, dass wir nicht auf den Hund aufgepasst haben…" "Ist Zorro sehr nachtragend?" "Eigentlich nicht mehr als andere Leute, aber wenn man ihm einmal was genommen hat, woran er sein Herzensblut verloren hat, dann… dann wird er richtig sauer. Ich hoffe nur, dass Nojiko da heil rauskommt. Sie hat ja nicht sofort begriffen, dass Spike weg war und das hat Zorro rasend vor Wut gemacht."
 

"Fahr nicht so schnell!" "Erst sagst du, ich soll schnell fahren, dann wieder langsamer… wie denn jetzt?" "Langsamer!" "Wie du willst." Sie hatten schon mehr als die Hälfte der Strecke geschafft, doch noch immer war nirgends eine Spur von Spike zu sehen…

"Du, Zorro?" "Mh?" "Wie stehst du zu Nami?" "Was?" "Magst du sie?" "Was ist denn das für ne Frage? Und wie kommst du in so einer Situation darauf?" "Ich frag ja nur… also, magst du sie oder nicht?" "Ja, ich mag sie, OK? Können wir jetzt weiter nach meinem Hund suchen? Dankeschön!" "Schon gut… war ja nur ne Frage…" Den Rest des Weges verbrachten die Beiden in Schweigen, bis Zorros Elternhaus in Sicht kam.

"Glaubst du wirklich, dass er hier ist?" "Möglich wäre es schon." Nojiko hielt direkt vor der Tür und Zorro stieg aus. Für das Laufen mit einer Krücke war er ziemlich schnell die fünf Stufen hochgekommen und klingelte an der Haustür. Es dauerte einige Minuten, bis ihm sein Vater die Tür aufmachte.

"Zorro… ist was passiert? Komm rein." "Nein, keine Zeit. Ich hab nur eine Frage, ist Spike bei euch?" "Spike… dein Hund? Nein, den habe ich seit letztem Sommer nicht mehr gesehen." "Was ist denn los?", hörte Zorro auch die Stimme seiner Mutter sagen. Rose trat wenige Sekunden später neben ihren Mann. "Oh Zorro, was machst du denn hier?" "Er sucht Spike." "Den süßen Hund? Den hab ich ja seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen." "Nagut, sorry, dass ich euch geweckt habe." "Aber das macht doch nichts. Können wir dir irgendwie helfen?" "Nein, im Moment nicht. Danke." Zorro ging zurück zu Nojiko und die beiden fuhren zurück.
 

"Spike!" Nichts. "Spike, wo bist du?" Stille. "Komm her, Spike!" Nami und Ace hatten nun die Hälfte des Central Park hinter sich, doch noch immer war weit und breit keine Spur von Spike. "Wo kann er nur stecken?" "Zorro bringt mich um, wenn wir ihn nicht finden.", sagte Ace. "Warum hab ich auch nicht aufgepasst?" "Es war halt ne Party und da kann sowas mal passieren…" "Ja, aber leider ist es mir passiert."

Plötzlich hörten sie in einem Gebüsch ein Knacken und Ace hob schützend den Arm vor Nami und sagte: "Warte hier. Ich seh mal nach, was da ist." Nami wollte ihn aufhalten, doch Ace war schon hinter den Ästen des Strauches verschwunden. Eine Zeit lang hörte man nichts, dann wieder ein Knacken und dann erschien Ace wieder aus dem Gebüsch, er trug etwas in seinen Armen…

"Spike!" Sofort ging Nami den beiden entgegen. "Endlich haben wir ihn gefunden!" "Ja, aber ich glaube, er hat sich irgendwas eingetreten." Vorsichtig ließ Ace das Tier auf dem Boden nieder und sah sich die Hinterpfoten an, während Nami die zwei anderen beäugte.

"Hier, da steckt ein Dorn.", sagte Nami dann und deutete auf einen kleinen Dorn, der in Spikes linker Pfote steckte. "Ach, diese Memme!", meine Ace grinsend und sah sich die ganze Sache an und nach wenigen Handgriffen war der Dorn entfernt. Sofort sprang Spike auf und umrundete die beiden freudig. "Lass uns zurück gehen, Zorro und Nojiko müssten eigentlich auch gleich wieder da sein."
 

Doch als sie zuhause ankamen, waren Nojiko und Zorro noch nicht wieder zurück. Sie waren erst wenige Sekunden im Haus, als ein fürchterlicher Platzregen aufkam und alles innerhalb weniger Sekunden pitschnass machte. "Willst du irgendwas trinken?" "Ja, ehm ein Kaffee wär nicht schlecht." "Kommt sofort." Während Ace in der Küche den Kaffee machte, setzte sich Nami im Wohnzimmer auf die Couch.
 

"Hier." Ace gab der Achtzehnjährigen die dampfende Tasse, doch dann…

"Ace?", hörten sie plötzlich und sahen zur Treppe. Ruffy war doch tatsächlich durch den Geruch von frischem Kaffee wieder aufgewacht. "Ruffy, leg dich wieder hin!" "Aber ich hab Hunger…" "Du hast doch vorhin schon so viel gefuttert." "Ja, aber durch den Kaffee hab ich Hunger auf Sekt-Torte. Wir hatten doch vor ein paar Tagen noch eine ganze davon im Kühlschrank." "Wie kommst du auf Sekt?" "Kaffee, Sekt… für Ruffy ist das alles das Gleiche. Die Sekt-Torte hatten wir auch, aber das war vor dem Wettessen…" "HHHHHHHHHHUUUUUUUUNNNNNNNNGGGGGGGEEEEEERRRRRR! Ich hab Hunger!" "Nami, du entschuldigst mich mal kurz… das gehört bestimmt schon zu Zorros Rache.", sagte er zu Ruffy, doch dieser verstand nur Bahnhof.

Die letzten Kinder von Schewenborn

Leute, ich empfehle inzwischen ein anderes lied als "Buttons" von PCD, nämlich "Kissing you" von Des'ree (Romeo + Julieat Soundtrack) in der unteren hälfte, das kommt echt gut, wenn ihr das hört und das mit dem wasserfall lest!
 

Kapitel 13- Die letzten Kinder von Schewenborn
 


 

Dann hörten sie, wie die Haustür geöffnet wurde.

"Ich hab doch gesagt, dass er die Strecke niemals in der kurzen Zeit gelaufen sein kann." "Erstens wissen wir nicht, wann Spike losgelaufen ist und zweitens ist er diese Strecke schon in geringer Zeit gelaufen!" "Vielleicht haben die Anderen ihn ja gefunden." "Wenn nicht, dann…"

Zorro tauchte im Türrahmen zum Wohnzimmer auf. Seine Haare waren nass, er hatte seine Jacke und seinen Pullover ausgezogen, da diese anscheinend auch triefend nass gewesen waren, und trug nur noch seine Jeans und ein schwarzes T-Shirt.

"Nami? Ihr seid schon wieder zurück? Habt ihr ihn gefunden? Wo ist Ace?" Doch Nami antwortete nicht, sondern grinste einfach nur. Zorro sah sie verständnislos an.

"Was ist denn…?" Doch dann verstummte er. Spike, der hinter der Couch gelegen hatte, sprang auf und stürmte auf den Neunzehnjährigen zu. Überglücklich, Zorro wieder zu sehen, stoß er den Grünhaarigen um. Zorro konnte es kaum glauben…

"Spike! Mensch, wo warst du denn? … Hast du mir einen Schrecken eingejagt! … Du bist schon einer!", sagte er, während er versuchte, den Hund von sich runter zu bekommen, was nicht so recht klappen wollte. Nun kamen auch Ace, Ruffy und Nojiko wieder ins Wohnzimmer und Ace holte sofort den Vierbeiner von seinem Mitbewohner runter.
 

"Wo habt ihr ihn gefunden?", fragte Zorro, während er noch immer über Spikes Fell strich. Zorro saß in einem Sessel, Spike auf seinem Schoß, die beiden waren kaum von einander zu trennen.

"Mitten im Central Park, er hatte sich einen Dorn eingelaufen.", erklärte Nami. "Ich glaube, wir sollten Ruffy mal wieder nach oben schaffen, der ist schon wieder eingeschlafen.", bemerkte Ace und deutete auf seinen kleinen Bruder, der am Esstisch eingeschlafen war. "Ich helf dir.", sagte Nojiko und mit gemeinsamen Kräften trugen sie Ruffy nach oben. "Ich geh dann auch mal hoch. Also, morgen um 11:00?", fragend sah Zorro Nami an. "Besser 12:00." "Wie du willst. Gute Nacht." "Nacht." Zorro stand auf und gemeinsam mit Spike ging er die Treppe hoch.
 

"Willst du nicht heute Nacht hier bleiben?" "Ich muss rüber." "Warum?" "Nami, sie…" "Ich glaube, eine Nacht wird sie schon ohne dich auskommen." "Ace, ich…" "Och komm schon!" "… nagut. Ich hol dann mal kurz ein paar Sachen von drüben und sag Nami Bescheid." "Geil, ich geh dann schon mal… in mein Zimmer.", meinte Ace und verließ grinsend Ruffys Raum, während sich Nojiko auf den Weg nach drüben machte.
 

Zorro stand an seinem Schreibtisch. "Mh? Das Buch war doch vorhin auf einer anderen Seite aufgeschlagen… merkwürdig…" Plötzlich klopfte jemand an der Tür und Zorro sagte laut: "Herein." Die Tür öffnete sich und…

"Hey." "Ehm hallo. Ich dachte, du wärst schon längst wieder drüben?!" "Ich wollte mich noch kurz von unserem kleinen Krisenfall verabschieden.", lächelte Nami und schon lief Spike auf sie zu. "Krisenfall, so kann man es nennen.", sagte Zorro und kam mit dem Buch in der linken Hand auf sie und Spike zu.

"Was liest du da?" ""Die letzten Kinder von Schewenborn". Kennst du die Geschichte?" "Nein, worum geht’s?" "Na ja, das ist ne etwas längere Geschichte." "Ich hab Zeit.", meinte Nami und setzte sich auf Zorros Couch. "Na wenn das so ist." Zorro setzte sich in einen Sessel.
 

"Also die ganze Story ist um den 2. Weltkrieg aufgebaut. Alles wird aus der Sicht eines 12-Jährigen Jungen namens Roland erzählt. Er und seine Familie sind gerade auf dem Weg zu den Großeltern, als in Deutschland Atombomben fallen. Im Buch wird dann beschrieben, wie sie in die Stadt kommen, in denen die Eltern der Mutter gelebt haben." "Schewenborn." "Genau. Überall sind Dächer abgedeckt worden und vieles ist zerstört, doch das Haus der Großeltern steht noch. Die Mutter will dann nach Fulda, ne Großstadt in Deutschland, weil sie glaubt, dass ihre Eltern vielleicht noch dort sind."

"Aber Ful… Fulda war zerstört?" "Ja. Sie kehrt mitten in der Nacht zurück. In den nächsten Tagen kommen alle Verletzten aus Fulda nach Schewenborn. Im Buch werden sie genau beschrieben, aber das ist nichts für sensible Gemüter. Jedenfalls geht Roland auf der Suche nach Wasser auch am Krankenhaus vorbei und dort sieht er die Verletzten. Er fühlt sich ein bisschen schuldig den Leuten gegenüber, weil niemand zu Hilfe kommt. Deswegen geht er jeden Tag ins Krankenhaus und hilft den Verletzten. Leute, die an der Strahlenkrankheit erkrankt sind, haben schrecklichen Durst und er bringt ihnen Wasser. Nach einiger Zeit sieht er auch einmal Kinder im Schloss. Dann stirbt seine Schwester, Judith, an der Strahlenkrankheit. Nachher holen sie sich noch zwei Kinder, von denen im Verlauf der Geschichte beide sterben. Auch die jüngere Schwester von Roland stirbt, Kerstin heißt sie. Man kann eigentlich sagen, jedes Kapitel kommt eine neue Krankheit dazu. Typhus, Ruhr oder Leukämie. Ganz am Ende merken die Eltern, dass Rolands Mutter schwanger ist. Sie laufen zurück nach Frankfurt, doch auch das wurde von einer Atombombe getroffen und so laufen sie den weiten Weg wieder zurück, doch eine andere Familie hat das Haus der Großeltern besetzt. So müssen sie im Schloss unter kommen."
 

"Was ist mit dem ungeborenen Baby?" "Na ja, es… es wird blind geboren und hat noch so einige Gendefekte, die ich dir besser nicht erzähle. Das Baby stirbt jedenfalls und dann wird ein großer Zeitsprung gemacht. Alles spielt plötzlich vier Jahre später. Der Vater und Roland, der inzwischen 17 ist, unterrichten die Kinder von Schewenborn, weil diese noch eine Zukunft haben sollen. Ein sehr trauriges Buch, dass einem aber auch die Augen öffnet, wie es sein kann, wenn wir nicht aufpassen. Die Autorin, Gudrun Pausewang, hat damals den Krieg selbst miterlebt und mit diesem Buch wollte sie die Leute warnen, weil ihr selbst eine ähnliche Geschichte passiert ist." "Das ist echt traurig… ich seh gerade, du bist erst in der Mitte des Buches, du hast es also schon mal gelesen." "Ja, als ich Fünfzehn war." "Mit Fünfzehn?"

"Ja, wir haben es damals im Deutschunterricht gelesen. Danach haben wir noch Projektarbeiten mit der Klasse gemacht. Wirklich sehr informativ." "Aber mit 15 schon so ein Buch?" "Wie gesagt, es ist nichts für sensible Leute, aber ich fand es eher spannend als Angsteinflößend. Sicher, es gibt einige Stellen im Buch, bei denen ich gestutzt habe, wo die erkrankten Leute genau beschrieben werden, aber sonst…" "Ich weiß nicht, ob das was für mich wäre…" "Ich leih es dir gerne aus. Vorhin schien es jedenfalls interessant für dich zu sein…", grinste Zorro plötzlich.

"Ehm, ich muss jetzt gehen. Bis morgen.", sagte Nami hastig. Sie spürte, wie sie rot wurde… "Bis morgen.", grinste Zorro. Nami verschwand schleunigst aus seinem Zimmer und aus dem Haus.
 

»Scheiße! … Sche***, Sche***, Sche***! … Was wird er wohl jetzt von mir denken? … Er weiß, dass ich in seinem Zimmer war… so eine Sche***!!! (Ich muss mal mehr auf meine Aussprache achten, hier!)…was soll ich denn jetzt machen?… vor allem, was soll ich morgen machen, wenn ich mit ihm allein bin?…«, dachte sie, während sie unruhig in ihrem Zimmer auf und ab ging.

"Mädel, beruhig dich! Es ist nur Zorro, nur Zorro!… dann war ich halt in seinem Zimmer, na und? Ich hab mich halt in der Tür geirrt, kann doch mal passieren!… aber warum passiert es mir?…"

Noch lange dachte sie über diese Dinge nach, ehe sie das Licht ausschaltete und sich in ihr Bett legte.
 

Und wieder fiel sie in die Dunkelheit… die Finsternis umhüllte sie wie Wasser… und wieder erschien ihr die dunkle, alte Holztür… sie konnte den Griff einfach nicht erreichen… wieder fiel sie zurück in die Dunkelheit… zurück, in die pure Finsternis… doch plötzlich entdeckte sie ein Licht, es wurde immer heller und sie musste die Hände vor die Augen halten, damit sie nicht geblendet wurde… doch das Licht durchdrang auch ihre Hände und für einen Augenblick dachte sie, sie würde blind werden, doch dann…

Das Ufer eines Sees, der sich aus einem kleinem Wasserfall speiste. Verblüfft sah sie sich um, sie befand sich an einem seltsamen Ort. Die Gesänge der Vögel erfüllten die süßlich riechende Luft, die Sonne wärmte die Erde, wurde jedoch von den gigantischen Bäumen verdeckt. Sie drehte sich um, der Wasserfall, der nur gut 3 Meter hoch war, fiel von einer Felsenwand herunter, auf der sich jedoch zahlreiche Blumen angenistet hatten. Von irgendwo her kam Musik, ähnlich der Indischen Musik…

Plötzlich sah sie etwas, eher gesagt, jemanden am Wasserfall. Er hatte grüne Haare, war braun gebrannt und etwas schimmerte an seinem linken Ohr. Langsam ging die Orangehaarige um den See herum auf ihn zu und je näher sie kam, desto mehr konnte sie ihn erkennen. Der Fremde zog sie förmlich an. Er hatte die Augen geschlossen und trug nur eine schwarze Hose, sein Oberkörper war frei und er stand direkt unter dem Wasserfall. Das Wasser lief an seinem durchtrainierten Körper herunter und Nami näherte sich ihm immer mehr. Sie war nur noch wenige Meter von ihm entfernt, als der Unbekannte die Augen öffnete und sie direkt ansah. Erschrocken blieb die Achtzehnjährige stehen, doch der Fremde blickte sie unverwandt an. Dann ging er ein paar Schritte zurück und befand sich nun hinter dem Wasserfall im hüfthohen Wasser (also da ist sowas wie ne Höhle, die mit Wasser gefüllt is).

Er hob langsam die rechte Hand und deutete ihr, zu ihm zu kommen. Erst jetzt bemerkte sie, was sie eigentlich trug: Ein enges, knielanges, hellbeiges Kleid mit tiefem Ausschnitt. Langsam stieg sie ins Wasser und ging auf ihn zu, er lächelte sie an. Sie ging durch den Wasserfall hindurch und als sie direkt vor ihm stand, spürte sie, wie ihr Herz immer schneller schlug… alles in ihrem Körper lief auf Hochtouren, sie spürte jeden Lufthauch… der Unbekannte hob dieses mal die andere Hand und legte sie in ihren Nacken.
 

Wenige Sekunden später spürte sie, wie seine Lippen zärtlich die ihrigen trafen… es war wie ein Hauch… Ihre Lippen trennten sich wenige Millimeter um sich danach noch intensiver zu berühren… zuerst war Nami überrascht, dass dieser Typ sie so einfach küsste, doch schnell war dieser Gedanke verschwunden und sie legte langsam ihre rechte Hand in seinen Nacken, die andere auf seine Brust. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und feuriger… Nami schloss ihre Augen, die Hände des Fremden wanderten von ihrem Nacken über ihre Schultern zu ihren Hüften, wo sie nun ruhten. Die Achtzehnjährige fuhr währenddessen durch das nasse, kurze Haar des Mannes, der sie alles andere vergessen ließ… nichts zählte mehr, nur dieser Moment… alles war bedeutungslos, nichts war mehr von Belang… und doch erkannte sie ihn immer noch nicht…

Erst Finsternis, dann ein Wasserfall um 03:47

Kapitel 14- Erst Finsternis, dann ein Wasserfall um 03:47
 

Hey Leute, wenn ihr dieses Kapitel lesen wollt, solltet ihr Zorros Vergangenheit kennen (Kuina). Wenn nicht, dann ist eigentlich auch nicht so schlimm. Have fun!
 

Nami ließ sich völlig fallen, stütze sich gegen den starken Körper… langsam drückte er sie nach hinten, wobei sich ihre Lippen kein einziges Mal voneinander trennten… er drückte sie gegen die Wand, die seltsamerweise sehr weich war… die linke Hand des Fremden wanderte an ihrer Seite weiter nach unten, bis er in ihre Kniebeuge fasste und ihr Bein sanft ein Stück nach oben zog… Nami schlang dieses Bein um seines und drückte leicht mit ihrer Ferse in seine Kniekehle um ihn bei sich zu halten… währenddessen zogen sich seine Küsse von ihren Lippen zu ihrem Hals und Nami ließ den Kopf in den Nacken fallen, sie streckte sich ihm entgegen… es war ein unglaubliches Gefühl, als ob kleine Stromschläge ihren Körper entlang jagen würden…

Ihr wurde heißer, obwohl sie im kühlen Wasser stand… sie wollte ihn gar nicht mehr loslassen, wollte den Moment um jeden Preis festhalten… der Mann ließ von ihrem Hals ab und widmete sich wieder ihren Lippen… Nami spürte, wie er leicht mit seiner Zunge über ihre Lippen leckte und um Einlass bat… mit freudiger Erwartung gebot sie ihm diesen… eine Art Kampf entstand zwischen den beiden, leidenschaftlich, verlangend, fordernd… doch plötzlich löste sich der Fremde von ihr. Nami öffnete die Augen und blickte ihn verwundert an. Lächelnd sah er sie an und drehte sich dann um. Er entfernte sich ein paar Schritte von ihr, doch Nami sagte laut: "Warte!"

Ihre Stimme klang verzweifelt und ängstlich… so, als ob nur dieser Mann ihr aus der ewigen Finsternis helfen könnte… als ob er derjenige gewesen wäre, der die Dunkelheit vertrieben hätte… als ob nur dieser Mann dazu in der Lage wäre, sie vor allem Unheil zu beschützen… doch dann drehte sich der Fremde zu ihr um und Nami erstarrte… nun erkannte sie ihn endlich…
 

Kerzengerade saß Nami in ihrem Bett. Regen prasselte gegen die Fensterscheiben und gelegentlich zuckten Blitze am pechschwarzen Nachthimmel, der Donner ließ nicht lange auf sich warten. Immer noch schwer atmend und zitternd nahm Nami ihren Wecker in die Hand, 03:47… langsam schlug sie die Decke zurück und schwang die Beine aus dem Bett. Sie redete sich ein, es sei alles nur ein Traum gewesen, doch wieder einschlafen wollte sie auch nicht. Sie hatte Angst, dass genau diese Bilder, erst die Tür und dann… dann Zorro wieder in ihren Träumen erscheinen würden.

"Das hat nichts zu bedeuten… es war einfach nur ein Traum… ich hab halt nur ne blühende Fantasie und weiter nichts! …", sagte sie zu sich selbst, doch sie wusste, dass es nicht stimmte…

Gähnend stand sie auf und ging nach unten um sich was zu trinken zu holen.
 

Unruhig drehte sich der Neunzehnjährige von der einen zur anderen Seite. Er hatte mal wieder diesen Albtraum… in diesem Traum befand er sich in völliger Finsternis, doch dann erschien eine Person, Kuina… er sah, wie er damals trainierte… dann erschien der letzte Kampf zwischen den beiden… dann sah er, wie sie starb… ihre Beerdigung… wie er schließlich ihr Schwert von seinem Meister bekam… plötzlich sah er sie direkt vor sich und sie sagte etwas, doch er konnte sie aus nicht hören… er ging auf sie zu, streckte die Hand nach ihr aus, doch sie entfernte sich immer mehr von ihm… schließlich umhüllte die Finsternis auch sie, nur noch ihr Kopf war sichtbar… sie rief ihm etwas zu, doch er hörte sie nicht… dann verschwand sie…
 

Jäh erschien hinter ihm ein grelles Licht. Er hob die Arme vor die Augen, doch es half nichts… das Licht blendete ihn unaufhörlich und es schien, als ob es immer greller werden würde… dann stand auch er an diesem See… Zorro sah sich verdutzt um, überall diese Vögel und Blumen… von irgendwo kam Musik… es hörte sich so ähnlich an wie Indische Musik (Bollywood-like)… dann sah er sich den See etwas genauer an, denn dieser speiste sich aus einem Wasserfall…

Er war überrascht, als er eine Frau unter diesem Wasserfall erblickte. Sie hatte schulterlanges oranges Haar und Zorro trat etwas näher heran um sie besser sehen zu können, sie trug ein knielanges, beiges Kleid mit tiefem Ausschnitt, welches durch das Wasser an ihrem Körper klebte. Er erkannte sie nicht, ging jedoch langsam um den See herum auf sie zu und je näher er kam, desto mehr konnte er von ihr erkennen. Diese fremde Frau zog ihn förmlich magisch an. Sie hatte die Augen geschlossen und stand direkt unter dem Wasserfall. Das Wasser lief an ihrem schlanken Körper herunter und Zorro näherte sich ihr immer mehr. Er war nur noch wenige Meter von ihr entfernt, als die Unbekannte die Augen öffnete und ihn direkt ansah. Etwas erschrocken blieb der Neunzehnjährige stehen, doch die Fremde blickte ihn unverwandt an, ihre rehbraunen Augen zogen ihn in ihren Bann. Doch dann ging sie ein paar Schritte zurück und befand sich nun hinter dem Wasserfall im hüfthohen Wasser (also da ist sowas wie ne Höhle, die mit Wasser gefüllt is).

Langsam hob sie die rechte Hand und deutete ihm, zu ihr zu kommen. Erst jetzt bemerkte er, was er eigentlich trug: seine schwarze, knielange Hose und sein Oberkörper war nackt. Langsam stieg er ins Wasser und ging auf sie zu, sie lächelte ihn an. Er ging durch den Wasserfall hindurch und als sie direkt vor ihm stand, spürte er, wie sein Herz immer schneller schlug…

Alles in seinem Körper lief auf Hochtouren, er spürte jeden Lufthauch… die Unbekannte hob dieses mal die andere Hand und legte sie in seinen Nacken…
 

Doch bevor sich ihre Lippen berühren konnten, hörte Zorro eine Stimme. Sie war weit entfernt und kam immer näher, doch erkannte er sie sofort. Der Grünhaarige erstarrte und entfernte sich einige Schritte von ihr, die Frau sah ihm fragend nach. Die Stimme wurde immer lauter… diese Stimme rief nach ihm…

Und dann erschien wieder dieses Licht, es blendete ihn… vorsichtig öffnete er seine Augen und blinzelte ein paar mal, ehe er realisierte, dass er sich wieder in seinem Bett befand, in seinem Zimmer… dieser Traum… normalerweise wachte Zorro schwer atmend auf, nachdem Kuinas Gesicht in der Dunkelheit verschwand, aber heute Nacht… verwirrt sah er sich um und konnte Ruffy erkennen, der mit Spike spielte. Der Hund jedoch schien noch halb zu schlafen, sodass Ruffy enttäuscht von ihm lies und wieder zu Zorro kam.

"Ruffy… was willst du?" "Du bist neben Ace der einzige, der die Mikrowelle bedienen kann." "Und warum fragst du nicht ihn?" "Nojiko ist doch bei ihm!" "Warum probierst du es… nicht mal selbst?… Nein, warte! Habe ich das gerade wirklich gesagt?" Ruffy sah ihn immer noch bettelnd an, sodass Zorro schließlich klein bei gab.

"Ich helf dir. Was willst du denn haben?" "Diese leckeren Mikrowellen-Pizzas!" "Nagut…" Langsam stand Zorro auf, wobei er noch kurz einen Blick auf den Wecker warf: 03:47… (dann schaut mal nach, wann Nami aufgewacht ist!)
 

Ruffy saß bereits am Küchentisch und wartete darauf, dass Zorro endlich die Treppe runter kam. "Zorro, wo bleibst du denn?" "Ich kann halt nicht so schnell mit der Krücke die Treppe runter kommen!" "Nagut, dann warte ich eben. Bleibt mir sowieso nichts anderes übrig…", seufzte Ruffy. Nach einer weiteren Minute war Zorro dann in der Küche und machte für Ruffy die Pizza.

"Sag mal, wovon hast du eigentlich geträumt?" "Mh?" "Vorhin. Du hast im Schlaf geredet." "Was hab ich denn gesagt?" "Keine Ahnung, hab's nicht genau verstanden." "Ach, ich hatte sowas wie…" "Einen Albtraum?" "Ehm nein, so kann man es nicht nennen. Ein Traum einfach." Die Mikrowelle machte einen langen PIEPS und Zorro holte die heiße Pizza heraus, wobei er sich auch noch am Finger verbrannte.

"Danke, Zorro. Kannst du schon mal die nächste reinschieben?" "Was? Noch eine? Reicht die eine denn ni…" Doch sofort verstummte er, Ruffy hatte die Pizza bereits zu ¾ aufgegessen. "OK, dann hast du aber genug. Ich sag dir, irgendwann platzt du noch, mein Freund." "Ach, ich bin da sehr flexibel."
 

Während Ruffy seine Pizza aß, nahm sich Zorro ein Glas, füllte es mit Wasser, holte einige rechteckige, kleine Schachteln aus dem Wohnzimmer und öffnete sie. Zum Vorschein kamen unzählige verschiedene Tablettenstreifen, Zorro nahm insgesamt 5 Tabletten: drei Schmerztabletten, eine Tablette für das Muskelgewebe und eine um den Kreislauf in Gang zu halten. Ruffy sah ihm gespannt dabei zu, wie er die Tabletten schluckte, und fragte dann: "Was sagtest du, wofür wären die alle?" "Wofür die Schmerztabletten sind, ist ja klar. Die…" "Also von diesen Tabletten hast du immer Schmerzen? Warum nimmst du dann so viele davon?"

"Ruffy, die sorgen dafür, dass ich keine Schmerzen mehr habe!" "Ach so, ich hab mich schon gewundert…" "Soll ich dir das jetzt erklären oder nicht?" "Ja, ja, ja!" "Also dann nehme ich noch eine, damit das Muskelgewebe sich schneller regeneriert. Das fördert die Heilung. Die letzte nehme ich, damit mein Kreislauf wegen der vielen Tabletten nicht in den Keller geht." "Also du nimmst Tabletten, weil du andere Tabletten nimmst?" "Ehm ja, so könnte man es auch sagen." "Na wenn du meinst. Meine Pizza!" Ruffy deutet auf die Mikrowelle.
 

Durch Zufall sah Zorro rüber ins Nachbarhaus, dort brannte das Licht. »Nami ist noch wach? Merkwürdig…« "War das lecker!", sagte Ruffy laut und ging nach oben, Zorro folgte ihm. Als der Neunzehnjährige in sein Zimmer kam, war Spike auf seinem Bett eingeschlafen. "Hey Spike, mach mal Platz."

Spike öffnete die Augen und stand auf, sodass sich Zorro hinlegen konnte. Doch als Zorro ruhig da lag, sprang der Vierbeiner wieder aufs Bett und legte den Kopf auf Zorros Bauch.

Zorro konnte darüber nur grinsen…
 

Doch am nächsten Morgen wurde der Neunzehnjährige schon um 10:00 geweckt, viel zu früh für seinen Geschmack. Murrend wollte Zorro ins Bad gehen, als er plötzlich daraus "Geräusche" hörte.

"Ace, das ist viel zu kalt… das ist viel zu heiß…" "Genau wie du…" und noch ein paar Dinge mehr, auf die ich hier nicht weiter eingehe. Zorro jedenfalls wollte alldem ein Ende machen, sodass er an die Tür klopfte. "Wie lange dauert das noch?", rief er und sofort wurde es im Bad still.

"Ehm… noch eine Minute!", hörte er Aces Stimme. Seufzend lehnte sich Zorro gegen die Wand und tatsächlich öffnete sich nach knapp einer Minute die Badezimmertür und zwei Leute mit hochroten Köpfen kamen heraus. Nojiko eilte sofort in Aces Zimmer und Ace folgte seiner Freundin grinsend. Kopfschüttelnd ging Zorro ins Bad.

Ein harter Arbeitstag I

Kapitel 15- Ein harter Arbeitstag I
 

Hier möchte ich einmal kruemmel_13 danken, da sie genau das mit mir gemacht hat, was Nami und Zorro bevorsteht. Ohne sie, aber auch ohne Philipp (an kruemmel_13. hoffe, du weißt, wen ich meine oder sollte ich eher Jonas sagen?) hätten wir das nicht machen können! (obwohl der Kerl mal ein bisschen früher hätte zuhause sein können)
 

Als Zorro eine halbe Stunde später die Treppe runterkam, bekleidet mit einer schwarzen Hose, einem gelben T-Shirt und einem dunkelblauem Hemd, hinkte er zu Ruffy, der in der Küche stand und trotzig zu Ace und Nojiko sah.

"Morgen…", murmelte Zorro. "Guten Morgen." "Sag mal, kannst du heute mit Spike raus gehen?" "Klar." "Gut, dann wäre das auch erledigt.", meinte Zorro und blickte zum Esstisch im Wohnzimmer. Da saßen die beiden schon wieder zusammen und flirteten, was das Zeug hielt.

"Meine Güte, die strotzen ja nur so vor Liebe, da wird mir ja schlecht von!", meinte Zorro grinsend. "Mir auch.", sagte Ruffy mit einem Hauch von Ernst in der Stimme. "Ruffy, das war ein Scherz!" "Oh… ja klar." Zorro ging nun ebenfalls ins Wohnzimmer um zu frühstücken, Spike folgte ihm natürlich, und wurde sofort von Nojiko und Ace begrüßt. "Wie geht’s dir heute?", fragte Ace und nahm einen Schluck Kaffee. "Na ja, abgesehen davon, dass Ruffy irgendwie gar nichts alleine kann, ganz OK." "Was hat er denn dieses Mal wieder gemacht?" "Um vier Uhr Nachts hat er mich aus den Federn gerissen, weil er Hunger hatte und die Mikrowelle nicht selbst bedienen kann." "Und du durftest dann mit deinem verletzten Bein runter und ihm was zu Essen machen?", fragte Nojiko, sie kannte Ruffys Verhalten bereits. "Jup." "Warum hast du uns nicht Bescheid gesagt?", fragte Ace und Zorro sah ihn mit erhobener Augenbraue an.

"Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich euch nachts störe." "Aber wenn du doch nicht richtig laufen kannst…" "Ich geh ja gleich rüber zu Nami und danach werde ich mich ausruhen, das reicht." "Ich red mal ein Wörtchen mit Ruffy, er kann dich ja nicht jede Nacht aus dem Bett reißen, nur weil er Hunger hat." "Regt euch mal nicht darüber auf, ich konnte sowieso nicht gut schlafen, hatte so 'n merkwürdigen Traum…" "Worum ging's?" "Um Kuina." "Oh, ich verstehe." Nojiko sah Ace fragend an, aber der schüttelte den Kopf. Er kannte Zorros Geschichte sehr genau, er war einer der wenigen Menschen denen Zorro jemals von Kuina und ihrem Tod erzählt hatte. Er musste Zorro damals versprechen, niemals ein Wort davon an andere zu verlieren, woran er sich bis heute hielt.
 

Pünktlich um 11:55 hörte Nami die Klingel der Haustür und sie lief aus ihrem Zimmer nach unten. Sie trug heute eine graue Hose, dazu eine rote Bluse, darüber einen schwarzen Pullunder. Als sie die Haustür öffnete, blickte ihr ein grinsender Zorro entgegen.

"Und? Fertig für die letzten Minuten, in denen du das noch ernsthaft machen wolltest?" "Klar und du?" "Allemal." "Dann komm rein." Nami trat einen Schritt beiseite und ließ Zorro ins Haus. Was dieser nicht wusste, Namis Herz durchlief gerade einen Marathon. Seit dem Traum der letzten Nacht war sie völlig durch den Wind, sie konnte eigentlich an nichts anderes mehr denken. Am Anfang hatte sie dieser Traum noch etwas geängstigt, doch nun…

"Willst du was trinken?" "Ehm ein Wasser wäre nicht schlecht." "Kommt sofort." Zorro ging ins Wohnzimmer, während Nami in der Küche verschwand. Ein wenig später kam sie mit zwei Gläsern ebenfalls ins Wohnzimmer.
 

"Womit sollen wir anfangen?" "Ich würde vorschlagen, dass wir die gesamten Strophen in die Szenen einteilen. Danach können wir ja alle Szenen richtig umschreiben und schauen, ob wir noch welche dazuerfinden müssen oder welche weglassen müssen." "Gut, dann teilen wir die Strophen ein." Nami hatte bereits alles, was man zum umschreiben eines Gedichtes in ein Drehbuch brauchte, auf den Tisch gelegt, dass sie sofort anfangen konnten.

"Also ich würde vorschlagen, von Strophe 1 bis… Strophe 3.", meinte Zorro. "Wieso nicht die Vierte auch noch dazu?" "Weil da ein Sprung in der Erzählung ist und außerdem wird dort zum ersten Mal die Prozession erwähnt." "OK." Nami schrieb alles auf, wobei ihre Hand leicht zitterte. "Gut, dann Strophe 4 bis… 5. Dann von 6 bis… 10." "Ich würde sagen, dass wir nur bis 9 machen, weil dort erst wieder die Rede der Mutter und Wilhelm ist." "Stimmt." "Also dann von 6 bis 9.", sagte Nami und schrieb es sofort auf. "Von 10 bis… 15 und von 16 bis… 19." "Und was ist mit der letzten Strophe?" "Ich würde sagen, dass wir da noch ein anderes Ende dran schreiben." "Glaubst du, wir können das Gedicht einfach ändern?" "Wir ändern ja nicht das Gedicht, wir machen einfach eine Selbstdarstellung davon, so wie wir denken, wie es sein könnte, und wir denken eben, dass da noch was kommt.", erklärte Zorro. "Also willst du ein Happy End oder eher ein tragisches Ende?" "Happy End. Dieser Typ musste ja schon vorher leiden, also können wir ihm ruhig noch ein glückliches Ende schreiben." "Gut. Ich würde auch am Anfang eine Szene dazu schreiben. Du hast doch bestimmt schon mal TITANIC mit Kate Winslet gesehen." "Ja klar, aber es wundert mich, dass du den gesehen hast." "Na ja, ich wurde gezwungen von meiner damaligen Freundin… aber das tut jetzt hier nichts zur Sache. Ich meine, wir könnten es doch auch wie bei TITANIC eine ältere Person erzählen lassen, die das alles einer anderen Person erzählt, so wie ne alte Sage oder so." "Genau, wir könnten die Mutter nehmen, nur 50 Jahre später, wie sie alles ein paar Kindern erzählt." "Schreib das auf. Daraus machen wir die erste Szene und nachher verlängern wir die letzte Szene und machen ein Happy End draus."
 

Sie arbeiteten und arbeiteten, die Zeit verging wie im Flug und die beiden hatten viel Spaß miteinander… eine weitere Hilfe war, dass Zorro schon einmal ein Drehbuch geschrieben hatte. Daher wusste er, in welcher Schriftart man alles schreiben musste, welche Zeilenabstände einzuhalten waren und wie man ein Drehbuch generell aufbaute.

Um 19:41 sah Zorro das erste Mal auf die Uhr, er stutzte. Sie waren bereits seit geschlagenen sechs Stunden dran, hatten nur eine Pause gemacht, was sich auch zeigte, denn die ersten Drei Szenen waren bereits mit Text, Orts- und Zeitangaben, Aussehen und Charakterbeschreibungen der Personen und Handlung komplett fertig. Sie hatten sogar eine zweite Version geschrieben, in der auch noch Heinrich Heine eine Rolle spielte. Doch auch ohne diese zweite Version hatten sie noch einiges vor sich…

Zorro holte die Tabletten, die er vorsichtshalber mitgenommen hatte, da er sich schon gedacht hatte, dass es lange dauern würde, aus der Hosentasche und schluckte sie mit einem großen Schluck Wasser.

Schnaufend ließ er sich dann auf der Couch nieder, Nami setzte sich direkt neben ihn. "Bei meinem letzten Drehbuch hat es fünf Tage gebraucht, bis die ersten Drei Szenen fertig waren.", meinte er beiläufig. "Das lag bestimmt an den Leuten, mit denen du zusammengearbeitet hast. *gähn*" Zorro sah sie grinsend an, Nami sah wirklich müde aus, doch auch er fühlte sich todmüde, außerdem machte ihm sein Bein zu schaffen.
 

"Vorhin…" "Was?" "Am Anfang haben deine Hände gezittert. Warum?" "Ehm… ich… ich war aufgeregt." "Wieso? Doch nicht etwa wegen mir." "Nein, ehm… wegen dem Drehbuch, weil wir endlich angefangen haben. Wir müssen es schließlich Montag abgeben. Ach, da fällt mir ein, ich muss morgen Nachmittag zu Vivi für ein, zwei Stunden." "Eine oder Zwei Stunden?" "Eher Zwei." "Und wie sollen wir das dann mit dem Skript schaffen?" "Das klappt schon, wir sind heute doch auch schon sehr weit gekommen." "Ja, aber das muss noch abgetippt werden und dann muss den Schauspielern auch noch ein Info-Blatt gemacht werden, weil ich mir sicher bin, dass noch nie einer von denen ein Drehbuch gelesen hat.", regte sich Zorro auf. "Beruhig dich, das klappt schon. Du kannst ja dieses Blatt für die Schauspieler schon mal schreiben, während ich bei Vivi bin. Und wenn das Drehbuch fertig ist, tipp ich das ab, OK?" "Weißt du denn, wie man so ein Drehbuch schreibt?" "Noch nicht, aber das wird doch im Internet zu finden sein. Und wenn’s nicht klappt, dann… kann ich dich ja immer noch anrufen.", lächelte sie.
 

"Also bis morgen…" "Willst du nicht noch mit zu mir kommen?" "Damit Zorro heute Nacht wieder aufstehen darf um Ruffy zu versorgen? Nein, das geht nicht." "Aber es ist doch schon mitten in der Nacht.", sagte Ace grinsend. Er und Nojiko waren am Abend in die Stadt gegangen und standen nun vor Nojikos Haustür.

"Wie du willst, aber wir müssen drüben sehr leise sein, Zorro braucht Ruhe!" "Wow, seit wann sorgst du dich denn so sehr um Zorro?" "Hm… keine Ahnung. Einfach so." "Noch eine Seite, die mir an dir gefällt…"
 

Im Fernseher liefen die Spätnachrichten. Zorro öffnete langsam die Augen, er und Nami waren auf der Couch eingeschlafen. Sie hatten am Abend den Fernseher eingeschaltet, Zorro hatte die Füße auf den Couchtisch und den Arm hinter Nami auf die Lehne gelegt. Während des Filmes war sie dann in seinem Arm eingeschlafen und auch er nickte weg. Zorro erreichte gerade so die Fernbedienung und ließ sich vom Fernseher anzeigen, dass es bereits 01:22 war. Vorsichtig versuchte er Nami auf die andere Seite der Couch sinken zu lassen, was ihm nicht gelang, denn Nami hatte sich in sein Hemd eingekrallt. >>Dann eben anders<< dachte er sich, nahm die Füße vom Tisch und drehte sich. Dann platzierte er Nami neben sich und legte die Beine auf die Couch. Und so lagen sie nun da: Zorro auf dem Rücken, Nami halb auf ihm, halb auf der Couch neben ihm, im Rücken die Couchlehne und dabei immer fest in sein Hemd eingekrallt. Zorro erblickte eine Decke, die er über sich und Nami legte, schaltete den Fernseher aus und verfiel wieder in tiefen Schlaf, wobei sein Arm langsam auf Namis Schulter Platz fand…

Ein harter Arbeitstag II

Kapitel 16- Ein harter Arbeitstag II
 


 

Langsam öffnete Nami die Augen. Der Mond strahlte durch die Fenster und die Achtzehnjährige erkannte, dass sie sich im Wohnzimmer befand. Doch was war dieses warme Ding unter ihr, dass sich regelmäßig auf und ab bewegte? Verschlafen rieb sie sich die Augen und sah nach oben.

Der Mond schien direkt in sein Gesicht, sonst hätte Nami ihn wahrscheinlich in der Dunkelheit nicht erkannt. Um zu testen, ob es auch kein Traum war, hob sie vorsichtig den Arm und strich mit ihrer Hand durch sein Haar. Schmunzelnd beobachtete sie, wie Zorros Augenlieder leicht zuckten, doch wachte er nicht auf. Zufrieden legte sie sich wieder hin und schlief weiter.
 

Langsam wachte der Neunzehnjährige auf. Nami schlief noch tief und fest, sodass er erst mal liegen blieb. Er wusste sowieso nicht, wie er sich aus der Lage befreien sollte, denn Nami hatte sich immer noch in sein Hemd gekrallt. Doch plötzlich hörte er, wie die Haustür geöffnet wurde und er hörte Stimmen…

"… Jetzt beeil dich doch mal!" "Ich brauche ja nicht lange." "Weist du, dieses Café hat auch nur bis zu einer bestimmten Uhrzeit Frühstück." "Je länger du mich drängst, desto langsamer bin ich! Also, überleg's dir, entweder du hältst jetzt den Mund oder es gibt kein Frühstück.", lachte Nojiko. Zorro hörte, wie sie und Ace nach oben gingen, doch kamen sie schon nach wenigen Minuten wieder runter.

"Ich hab noch ne Cd im Wohnzimmer liegen lassen, geh du doch schon mal nach draußen.", meinte Nojiko und wenige Sekunden später kam sie ins Wohnzimmer. Zielstrebig ging sie an der Couch vorbei zu einem Regal, wo sie kurz stehen blieb und mit einer Cd in der Hand wandte sie sich um und wollte das Wohnzimmer verlassen, wobei sie nebenbei sagte: "Hey Zorro."

Gerade war sie durch die Tür verschwunden, als sie langsam rückwärts wieder rein kam.
 

"Was machst du denn hier?" "Nicht so laut!", sagte Zorro leise und deutete mit den Augen auf Nami, die immer noch fest schlief.

"Was machst du denn hier?", flüsterte Nojiko dann. "Ich dachte, ihr arbeitet an dem Drehbuch." "Haben wir ja auch getan, aber dann ist sie hier auf der Couch eingeschlafen." "Du bist doch ein starker Kerl, warum hast du sie nicht nach oben getragen?" Zorro hob die linke Augenbraue und schlug die Decke zurück, sodass Nojiko seine Schiene am Knie sehen konnte.

"Ach ja, das hab ich vergessen. Ehm nagut… lass sie einfach schlafen.", sagte Nojiko unschlüssig. "Das hatte ich eigentlich auch vor." "Na… dann bis später.", murmelte Nojiko und verließ das Haus.
 

Als Nami um ca. 11:00 aufwachte, lag sie alleine auf der Couch. Langsam richtete sie sich auf und plötzlich bemerkte sie, wie in der Küche gewerkelt wurde. Als sie jedoch dorthin sah, erblickte sie Zorro, der nun mit zwei dampfenden Tassen auf sie zukam. "Morgen…", murmelte sie gähnend, während Zorro ihr den Kaffee gab. "Morgen. Und, wie hast du so geschlafen?" "Ach… einfach himmlisch.", sagte Nami, doch augenblicklich wurde ihr klar, was sie da gesagt hatte und schnell nahm sie einen weiteren Schluck ihres Kaffees, Zorro grinste. "Gut, dann können wir ja gleich weiter machen." Nami seufzte.

"Willst du wirklich jetzt sofort weiter am Drehbuch arbeiten?" "Nein, eigentlich wollte ich jetzt rüber, mich umziehen. Dann muss ich mit Spike raus… und ich glaube, Ruffy hatte gerade mal sein zweites Frühstück, also werd ich wohl auch noch zum Bäcker müssen." "Schläfst du eigentlich irgendwann?" Doch wieder wurde ihr klar, was sie da gerade von sich gegeben hatte und sofort nahm sie noch einen Schluck Kaffee zu sich.

"Ja, auch ich schlafe. Gelegentlich… nicht immer, aber immer öfter.", lachte Zorro. "Aber du kannst doch mit deiner Verletzung nicht mit Spike rausgehen und dann auch noch einkaufen gehen!" "Und was schlägst du stattdessen vor?" "Ace und Ruffy können das doch machen!" "Ace ist mit Nojiko unterwegs und Ruffy könnte ich höchstens dazu bewegen, mit Spike raus zu gehen." "Schon mal etwas, dass du also nicht mehr tun musst. Aber woher weißt du, dass Ace mit Nojiko unterwegs ist?" "Na ja, die beiden waren vor zwei Stunden hier… eigentlich dürften die auch wieder zurück sein." "Und? Was haben sie gesagt?" "Nojiko meinte, ich solle dich schlafen lassen." "Oh… sonst hat sie nichts gesagt?" "Nein, eigentlich nicht." "Ach auch egal. Jedenfalls kann Ace auch einkaufen gehen!" "Wie du meinst. Dann werd ich mal rüber gehen und das ihm und Ruffy erklären." "Und wenn sie anderer Ansicht sind, dann schick sie mal zu mir rüber!" "Oh, auf das Angebot werde ich noch zurück kommen, verlass dich drauf."

Mit diesen Worten stand Zorro auf und zog sich seine Jacke an. Auch Nami stand auf und folgte ihm zur Haustür.

"Also, dann bis gleich." "Ach, wenn Ace schon mal beim Bäcker ist, kann er uns ja auch Brötchen mitbringen." "Ich werd's ihm ausrichten."

Nami schloss grinsend die Haustür, Zorro war echt süß…
 

Sie stand gerade unter der Dusche, als sie plötzlich unten im Flur ein Geräusch hörte. Sie stellte das Wasser aus und hielt inne.

"Nami? … Nami, wo bist du?", hörte sie dann Nojikos Stimme rufen und sie atmete aus. Die Achtzehnjährige hatte nicht bemerkt, dass sie den Atem angehalten hatte. Wahrscheinlich schon zu oft hatte sie diese Polizeisendungen im Fernsehen gesehen, in denen die Opfer sogar am helllichten Tag überfallen wurden.

"Warte, ich komm gleich runter!", rief sie ihrer Schwester zu. 10 Minuten später kam sie umgezogen die Treppe runter, sie trug eine dunkelgrüne Cargohose, einen schwarzen Rollkragenpullover und sie hatte sich einen grauen Schal um den Hals gewickelt. Nojiko war in der Küche und packte gerade eine Tasche aus, als Nami ebenfalls in die Küche kam.

"Hier, ich hab Brötchen für dich." "Oh, Zorro wollte welche mitbringen…" "Alles schon geklärt. Ace und ich hatten schon Brötchen geholt und Zorro frühstückt jetzt drüben. Er hat ja das Stück mit nach drüben genommen und kommt wieder, wenn du bei Vivi warst." "Ah…", sagte Nami etwas enttäuscht und verließ die Küche, Nojiko starrte ihr irritiert hinterher.

"Was ist denn jetzt mit deinem Frühstück?" "Ich hab keinen Hunger mehr…"
 

Nami saß im Schneidersitz auf der Couch, den rechten Arm aufs Knie und den Kopf auf die Hand gestützt, und sah fern. Nojiko war noch mal einkaufen gegangen, sie hatte irgendwas vergessen.

Da Nami sich nun eine uralte Wiederholung von "King of Queens" ansah, wenden wir uns Nojiko zu. Diese war nämlich gerade im Geschäft und kaufte alles für ein großes Essen ein, dabei hatte sie ihr Handy am Ohr.

"… sie ist ein bisschen niedergeschlagen, weiß Gott warum… ja, seit einer Woche geht sie jetzt auf meine Schule… ich glaube, ganz gut… deswegen wollte ich dich fragen, ob… ja, genau… gut, wir sehen uns dann… Ciao!" Siegessicher grinsend legte Nojiko auf und bezahlte die Ware.

Als sie jedoch knapp anderthalb Stunden später die Haustür öffnete, Nojiko war noch in einigen anderen Geschäften gewesen, hörte sie Nami schluchzen. Sofort ließ sie alles liegen und lief ins Wohnzimmer.

"Nami, was ist denn los? Was ist passiert? Geht’s dir gut?", fragte sie aufgeregt, doch dann sah sie zum Fernseher…

"Ich hab… ich hab gerade "Das letzte Einhorn" gesehen… *schnief*… das war ja so traurig… weißt du nicht mehr? … diese Szene, wo sie fast zum Menschen wird… das ist ja sooo traurig *schnief*…" "Jetzt beruhig dich mal wieder. Ich hab übrigens ein paar Leute zum Abendessen eingeladen.", meinte Nojiko und brachte die Einkäufe in die Küche. Nami jedoch war aufmerksam geworden.

"Wen denn?", fragte sie, während sie sich die letzte Träne aus den Augen wischte. "Das ist eine Überraschung!" "Och komm schon, sag's mir! … die Clique?" "Doch nicht am Sonntagabend, nein." "Komm schon, sag's mir!" "Nein, da musst du dich noch bis heute Abend gedulden."

Durch Zufall sah Nami auf die Uhr, die in der Küche hing. "Scheiße, ich komm zu spät!"
 

Vivi sah auf die Uhr, Nami verspätete sich. Unruhig lief die Blauhaarige in ihrem Zimmer auf und ab, bis plötzlich jemand an der Haustür klingelte. Blitzschnell war sie die Treppe runter gestürmt und hatte die Tür aufgerissen.

"Vivi, es tut mir so leid!" "Ach, halb so schlimm, komm endlich rein." Die beiden gingen direkt nach oben und Nami setzte sich auf Vivis Sofa. "Willst du was trinken?" "Ehm… Wasser." Kurze Zeit später hatte Nami ihr Wasser in den Händen.

"Also am besten zieh ich mal das an, was ich auch heute abend anziehen wollte.", sagte Vivi mit leuchtenden Augen und verschwand hinter einem Chiffon, während sich Nami interessiert in ihrem Zimmer umsah. Es war wirklich sehr groß, in der einen Ecke stand ein großes Bett, in der anderen ein Schreibtisch. Eine riesige Musikanlage stand an der Wand, daneben noch so einige elektronische Geräte, in einer anderen Ecke der Schrank.
 

"Und?"

Nami verschluckte sich, als sie Vivi sah. Diese trug einen knielangen Rock in Aschgrau, dazu eine Bluse, gegen die hätte Namis Großmutter blass ausgesehen. "Wie findest du's?" "Du willst meine ehrliche Meinung dazu hören?" "Ja, klar." "Ehm… ich…" Zu Namis Glück klingelte plötzlich ihr Handy und Nami sah auf den Display, Nojiko…

"Ehm, entschuldigst du mich mal kurz? Ich bin sofort wieder bei dir.", versicherte sie Vivi und ging ans Handy. Vivi drehte sich währenddessen verunsichert vor dem Spiegel hin und her.
 

"Hey Nojiko." "Hey kleine Schwester. Sag mal, wann wolltest du wieder nach Hause kommen?" "So gegen fünf, aber dann muss ich direkt mit Zorro weiter an dem Stück arbeiten. Wir haben da noch einiges vor uns." "Ach ja, Zorro war vorhin kurz hier, du warst seit einer Minute weg. Warte mal, was hat er gesagt?… er hätte alles abgetippt und schon mal die nächsten drei Szenen vorgeschrieben oder so, aber mit der letzten wartet er noch wegen dir. Ja, ich glaub, dass hat er gesagt. Ich hoffe, du verstehst, was er meint." "Jaja, ich weiß schon, was er meint. Danke, Nojiko, aber ich muss jetzt auflegen und Vivi vor der größten Pleite ihres Lebens bewahren." "Viel Spaß dabei!" Nami legte auf und ging zu Vivi, die sich noch immer kritisch im Spiegel beäugte.

"Also, fangen wir an!"

Ein harter Arbeitstag III

Kapitel 17- Ein harter Arbeitstag III
 


 

Der Nachmittag artete zu einer Art Modenschau aus; Vivi versuchte die unterschiedlichsten Kombinationen aus und Nami beriet sie dabei tatkräftig. Am Abend trug Vivi ein weißes, schulterfreies Top, dazu einen schwarzen wallenden Rock und ebenfalls schwarze Stiefel. Nami hatte ihre Haare zu einem kunstvollen Zopf geflochten und Vivi ein wenig geschminkt.

Um 19:15 machte sich Vivi auf ins Restaurant.

"Du wirst das schon schaffen, Vivi!" "Und wenn..." "Bleib einfach locker!" "Das sagst du so einfach." "Es ist doch nur Sanji!" "NUR Sanji?!" "Es wird schon klappen, vertrau mir! Du siehst hinreißend aus und bist gut vorbereitet!" "Soll ich nicht doch lieber zuhause bleiben…" "Nein, du gehst da jetzt hin! Amüsier dich gefälligst!" "Nagut…" Vivi schenkte Nami ein letztes Lächeln, ehe sie die Straße hinab ging. Nami sah auf ihre Uhr und erschrak…
 

Müde kam Nami am Montagmorgen die Treppe runter. Im Wohnzimmer herrschte noch immer Chaos, von der Küche ganz zu schweigen. Die Achtzehnjährige war ungewöhnlich früh aufgewacht, sie hatte schon wieder diesen Traum gehabt...

Ca. eine halbe Stunde später, 06:15, begegnete Nami ihrer großen Schwester vorm Bad.

"Was? Du bist um diese Zeit schon wach? Das kennt man ja gar nicht von dir!", meinte Nojiko gut gelaunt. "Das is einmalig, versprochen.", murmelte Nami und ging in ihr Zimmer.

Um 08:00 kam sie die Treppe runter und ging in die Küche, wo sie ein riesiges Frühstück erwartete.

"Ich hab gehört, es soll heute richtig heiß werden.", meinte Nojiko. "Ja? Wir haben doch schon Oktober." "Im Radio hieß es, die Temperaturen würden heute auf 28°C steigen. Zieh dich also besser wieder um." Nami trug eine lange, schwarze Hose und einen hellgrauen Rollkragenpullover.

"Nagut…", stöhnte Nami und ging die Treppe rauf um sich um zu ziehen. Wenig später kam sie sommerlicher gekleidet wieder runter.

"Und?" Nojiko sah von der Zeitung auf. Nami trug nun eine dünne weinrote Hose mit breitem Ledergürtel, dazu ein weißes Top und darüber ein tief ausgeschnittenes graues T-Shirt, sodass man das Top sehen konnte.

"Viel besser.", meinte Nojiko.
 

Als die 2 an der Schule ankamen, waren sie schon ziemlich spät dran, sodass Nojiko und Nami ins Gebäude laufen mussten. In der Eingangshalle trennten sich die beiden, Nojiko lief nach links und Nami nach rechts.

Eilig lief die Achtzehnjährige auf die Klasse zu und sie hatte Glück, auch der Lehrer hatte sich an diesem Tag verspätet, auch die anderen Schüler standen noch auf dem Gang. Die Orangehaarige ging geradewegs auf Vivi zu, doch als sie zufällig den Gang entlang sah, erblickte sie Zorro. In seiner Knielangen dunklen Jeans und dem schwarzen T-Shirt sah er einfach umwerfend aus... Das Mädchen bei ihm hatte sich mit dem Rücken an die Wand gelehnt und er stützte sich mit dem Arm an der Wand ab und unterhielt sich mit ihr. Diese Frau hatte lange, lockige schwarze Haare, dunkle Augen und ihre Figur wurde durch das enge Kleid stark betont. Kurze Zeit später zog sie Zorro zu sich und die beiden fingen eine wilde Knutscherei an. Nami wusste nicht wieso, aber irgendwie machte sich da plötzlich ein Gefühl in ihr breit, dass sie schon seit langem nicht mehr gespürt hatte: sie war eifersüchtig. Sie war tatsächlich auf dieses Mädchen dort eifersüchtig!
 

"Nami, da bist du ja endlich!", holte sie Vivis Stimme wieder zurück in die Realität und Nami drehte sich um. "Ich dachte schon, du kämst nicht mehr. Wo warst du so lange?" "Ehm… wir sind zu spät losgefahren… aber sag mal, wie war's gestern Abend?" "Ach, es war einfach wunderbar! Weißt du, Sanji… und dann… jedenfalls war ich…", verfiel Vivi in einen Redeschwall, doch Nami hörte ihr nicht richtig zu, sie sah zu Zorro und diesem Mädchen. Er hatte seine Arme hinter ihrem Rücken verschränkt und ihre Hände ruhten auf seinen Schultern, die beiden redeten miteinander. Nami beobachtete, wie diese Frau etwas sagte und Zorro darauf neckisch grinste und nickte.

"Hey Zorro, komm schon!", rief jemand und Zorro sah zu Nami und den anderen. "Ich komm ja schon!", rief er zurück und drehte sich noch mal zu diesem Mädchen um und küsste sie ein letztes Mal, ehe er zu Ruffy ging.

Als er an Nami und Vivi vorbei kam, grüßte er die beiden kurz. Vivi grüßte ihn ebenfalls, doch Nami blieb stumm, sie hatte das von gestern noch nicht vergessen.
 

Flashback
 

Als Nami die Haustür öffnete, war es bereits 21:19. Sie war durch die City zurück nach Hause gegangen und hatte sich in einer Straße geirrt. Dies war ihr allerdings erst eine Viertelstunde später aufgefallen.

Nami ging ins Wohnzimmer und entdeckte Nojiko am Esstisch.

"Na? Auch schon da?" "Was war denn hier los?", fragte Nami und deutete auf das Chaos. "Wie gesagt, ich hatte ein paar Leute eingeladen, aber du bist nicht gekommen, also hab ich alle wieder nach Hause geschickt. Ach ja, Zorro war auch da. Er hat mir nur nen Stapel Papiere gegeben und ist wieder gegangen. Sag mal, warum bist du so spät?" "Na ja, ich… ich hab mich verlaufen." "Verlaufen also. Vielleicht sollte ich dir anstatt einer Uhr einen Stadtplan das nächste Mal zum Geburtstag schenken. Dann würdest du wenigstens pünktlich kommen." "Tut mir leid…" "Ich weiß. Gleich morgen kannst du Harry anrufen und erklären, warum er umsonst hergefahren ist. Ach ja, und auch Max und Yasmina, die waren auch hier." "WAS? Harry, Max und Yasmina waren hier?" "Ja, und auch die kleine Nina hatte sich auf dich gefreut, aber du warst ja nicht da." "Nojiko, es tut mir so leid! Ich verspreche dir, ich mach es wieder gut!" "Okay… jetzt ess erst mal was, sonst fällst du mir noch vom Fleisch.", grinste Nojiko.
 

"Du sagtest, Zorro hätte was für mich hier gelassen?" "Ja, alles liegt oben auf deinem Schreibtisch." "Danke. Ich geh danach ins Bett, also gute Nacht." "Nacht."

Nami stieg die Treppe hoch und ging in ihr Zimmer, direkt auf ihren Schreibtisch zu. Wie Nojiko es gesagt hatte, lag dort ein Stapel Papiere. Nami setzte sich mit diesen Papieren auf ihr Bett und fing an zu lesen.

Sie war gerade beim sechsten Akt, als ihr Handy klingelte. Zum ersten Mal diesen Tages sah sie auf den Display, 3 Anrufe in Abwesenheit…

"Ja?" "Ich bin's, Zorro." "Oh… hi." "Wo warst du?" "Es tut mir leid, dass ich nicht da war und…" "Ich hab gefragt, wo du warst?" "Ich hab mich halt verspätet! Das kann jedem doch mal passieren!" "Red ich Chinesisch Rückwärts oder was? Wo warst du?" "Das geht dich nichts an!" "Du sagtest, du würdest pünktlich um 17:00 wieder zurück sein. Das Treffen mit Vivi würde nur zwei Stunden dauern." "Es hat eben ein bisschen länger gedauert…" "Du hättest mich wenigstens anrufen können." "Ich muss mich doch nicht vor dir rechtfertigen, warum ich zu spät gekommen bin!" "Nagut, wenn du unbedingt bei Tommson durchfallen willst, schmeiß dieses bescheuerte Drehbuch doch einfach weg!" "Vielleicht mach ich das auch!" "Schön!" "Schön!" "SCHÖN!" Er legte auf. Nami raste vor Wut.

»Jeder Mensch kann doch mal zu spät kommen! … dass der mich gleich so verhören muss… leider hat er Recht, ich hätte ihm bescheid sagen können… ach nein, es ist seine Schuld! «
 

Flashback ende
 

Etwas missmutig setzte sich Nami in die letzte Reihe, am gestrigen Tag wurden alle umgesetzt und Nami hatte eigentlich nur ihren Platz mit Zorro getauscht, der nun vor ihr saß. Und nun erkannte sie auch zum ersten Mal, was auf dem Rücken seines T-Shirts stand: "I only drink on days with a T... like Tomorrow, Thuesday, Thirstday, Today…"

Die Achtzehnjährige musste schmunzeln, obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, wegen ihm nicht fröhlich zu werden oder gar sich zu freuen, egal worum es ging. Doch wie das Schicksal so wollte [oder eher die Autorin ;-)] sollte sich das an diesem Tag nicht durchführen lassen…
 

Mitten in der zweiten Stunde, Latein, klopfte jemand an die Tür. Die Lehrerin, Misses Wender, öffnete die Tür und herein kam Mister Tommson. Kurz sprach er mit der Lehrerin, bis diese schließlich nickte.

"Nami Jones und Zorro Williams, Mister Tommson würde gerne mit Ihnen sprechen.", verkündete sie dann, Nami und Zorro standen verblüfft auf und verließen mit Mister Tommson das Klassenzimmer.

"Worum geht’s, Professor?" "Nun, ich finde das Drehbuch ausgezeichnet, aber der stellvertretende Schuldirektor war da anderer Meinung. Er bittet Sie beide in sein Büro und zwar jetzt sofort." "Aber…" "Um weitere Probleme zu vermeiden, würde ich Sie bitten, sofort zu gehen!", sagte Mister Tommson emphatisch.
 

"Mister Jamerson erwartet Sie bereits.", sagte Fräulein Knupp-Uhlenheim, die kleine, hagere Sekretärin, als Nami und Zorro kaum den Raum betreten hatten. Mister Jamerson hatte Fräulein Knupp-Uhlenheim von seiner alten Schule, die wegen zu harter Bestrafungen und Strafdurchsetzung an den Schülern geschlossen werden musste, übernommen. Diese Frau war wohl die einzige Person an dieser Schule, die den Stellvertretenden Direktor nicht direkt zum Mond schießen wür... die für den Stellvertretenden Schuldirektor so etwas wie Sympathie empfand. Es war ein wohlgehütetes Geheimnis, folglich wusste es die ganze Schule, dass Mister Connerly seinen Vertreter nicht wirklich mochte, ein weiterer Punkt, warum Connerly so beliebt unter den Schülern war.

Der kleine Raum, in dem ein riesiger Schrank, ein Schreibtisch und Mister Jamerson Platz finden mussten, war erstickend und der Geruch von billigem Aftershave stieg den beiden in die Nase, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatten. Der kleine Mann hatte wie jeden Tag einen braunen Anzug an, einen strengen Scheitel, der regelmäßig mit einem Lineal gerichtet wurde, und den ernsten Gesichtsausdruck, der keinerlei Gefühlsregungen zuließ.

"Setzen Sie sich.", fuhr er Nami und Zorro an und die beiden setzten sich auf die alten, knarrenden Stühle. Nami machte dabei keinen Mucks, doch Zorro war deutlich anzusehen, dass er Jamerson nicht mochte, als er sich mit einem Seufzen auf dem Stuhl niederließ.

"Nun, ich habe Sie beide hergebeten, da Sie anscheinend für das Drehbuch zuständig sind." Mit einer abfälligen Handbewegung deutete er auf das Drehbuch auf seinem Schreibtisch und kam dabei versehentlich an die Lautsprechanlage der Schule, sodass ab sofort alle Schüler das Gespräch zwischen Nami, Zorro und Mister Jamerson mitbekamen.
 

Dann stand Jamerson auf und schritt ans Fenster, fast wie Connerly, doch bei dem kleinen Mann verfehlte es irgendwie die Wirkung, er sah eher verloren aus vor den großen Fenstern.

"Stimmt etwas nicht mit dem Drehbuch?", fragte Nami und Jamerson drehte sich zu ihr um und sah sie entwürdigend an. "Meinen Sie diese Frage ernsthaft?"

Und es kommt anders...

Kapitel 18- Und es kommt anders…
 


 

"Meinen Sie diese Frage ernsthaft?" "Ehm… ja." "Dann muss ich Sie darauf aufmerksam machen, Miss Jones, dass dies das schlechteste Drehbuch ist, das ich jemals gelesen habe. Also ich hätte eigentlich mehr von Ihnen erwartet, da Sie doch eine geborene Jones sind! Also solch eine Naivität und Dummheit ist mir selten begegnet."

"Und wie viele Drehbücher haben Sie schon gelesen?", mischte sich Zorro ein. "Genug um beurteilen zu können, dass dieses Drehbuch nichts taugt, Mister Williams. Wie stellen Sie sich das denn vor? Wie soll man aus so einem miserablen, charakterlosen und dilettantischen Drehbuch denn einen Film drehen? Übrigens bin ich anderer Ansicht als der Direktor, was das Budget für diese Klasse angeht…" "Schwachsinn.", sagte Zorro leise.

"Wie bitte? Was haben Sie da gerade gesagt?" "Ich sagte SCHWACHSINN!" "Ach ja?" "Ja. Was Sie da reden, ist kompletter Schwachsinn!", sagte Zorro zornig und stand auf: "Wir haben uns den Arsch aufgerissen für dieses Drehbuch! Sie haben ja keine Ahnung, was für Arbeit in diesem Skript steckt, was wir alles dafür in Kauf genommen haben! Und auch die anderen aus der Klasse rackern sich für dieses Projekt ab, von Mister Tommson ganz zu schweigen! Wenn Sie wüssten, was wir alles nur für dieses Stück tun, würden Sie den Schlag Ihres Lebens bekommen! Wir opfern unsere Freizeit für dieses Drehbuch, setzen unsere Gesundheit aufs Spiel, nur damit Sie bei den Eltern gut weg kommen und dann erzählen Sie uns, dass dieses Drehbuch miserabel, charakterlos und dilettantisch sei? Und wie kommen Sie eigentlich dazu, eine Schülerin derart zu beschimpfen? Nami hat nichts getan und trotzdem bezeichnen Sie sie als naiv und dumm? Und wenn Sie schon mal vom Direktor sprechen, Sie werden niemals so gut sein wie Connerly und Sie werden niemals Direktor an dieser Schule! Ach ja, das hätte ich fast vergessen, Sie können mich mal KREUZWEISE!"

Jamerson war sprachlos, noch nie hatte ihn ein Schüler dermaßen zur Schnecke gemacht, es gar versucht. Wortlos und geschockt ließ er sich auf seinem Stuhl fallen und sah Zorro weiterhin sprachlos an.

Plötzlich hörte man von den Gängen Jubelrufe und einen Sturm aus Beifallrufen. Zorro schien recht zufrieden mit sich zu sein und Nami konnte kaum glauben, was hier gerade passiert war.
 

"Danke.", durchbrach Nami die Stille. Zorro sah von seinen Aufgaben auf. "Mh?" "Danke, dass du…" Die Tür wurde geöffnet und herein kam Connerly. Nami und Zorro hatten für das Gespräch zwei Stunden (dritte und vierte Schulstunde) nachsitzen müssen.

Connerly ging zuerst zu Nami und sah auf ihre Aufgaben.

"Und? Fertig?" "Ja, Sir." "Mister Williams, sind Sie auch fertig?" "Ja, Sir." "Dann kommen Sie doch bitte nach vorne." Zorro, der in die andere Ecke der Klasse gesetzt worden war, stand auf und setzte sich neben Nami in die erste Reihe, während Connerly sich gegen das Pult lehnte.

"Nun, wie Sie ja bereits mitbekommen haben, hat Mister Jamerson versehentlich die Lautsprechanlage angeschaltet, sodass die gesamte Schule mitverfolgen konnte, was im Büro meines Vertreters passiert ist. Sie beide wissen ja, wie die Schüler reagiert haben. Ich habe gerade mit Mister Jamerson gesprochen und er möchte, dass Sie beide eine härtere Strafe als Nachsitzen bekommen." "Sie wollen uns von der Schule schmeißen?", fragte Nami ungläubig. "Nein, dass werde ich nicht tun. Was Sie getan haben, war meiner Meinung nach nichts anderes als eine öffentliche Preisgabe Ihrer Ansichten und dagegen kann ich, beziehungsweise Mister Jamerson nichts tun. Ich bedanke mich übrigens bei ihrem Kommentar über meine Fähigkeiten diese Schule zu führen, Mister Williams.", lächelte er und Zorro musste grinsen. "Keine Ursache."

"Da Sie Ihre Aufgaben anscheinend beendet haben, können Sie gehen. Ach, bevor ich es vergesse, passen Sie auf, dass Sie nicht taub werden!" Mit diesen Worten verließ er den Raum.

"Was meinte er damit?" "Keine Ahnung."
 

Als die beiden die Türen des Haupteinganges öffneten, wurde ihnen bewusst, was Connerly gemeint hatte. Alle Schüler hatten auf die Beiden gewartet und klatschten, riefen ihre Namen und veranstalteten einen Höllenlärm. Sogar die Lehrer standen schmunzelnd an den Fenstern des Lehrerzimmers, sie betrachteten das Geschehen lieber aus weiterer Entfernung.
 

Im Büro des Direktors ging es ebenfalls heiß her. James Jamerson redete bereits seit geschlagenen zehn Minuten, er ließ sich immer wieder neue Strafen für Nami und Zorro einfallen, doch Connerly tat das alles mit einem müden Lächeln ab.

"…eine Unverschämtheit, einfach unglaublich!" "Herr Kollege, ich verstehe Ihren Standpunkt, aber ich kann nichts tun. Jones und Williams haben bereits zwei Stunden nachgesessen, ich denke, das reicht…" "Sie waren von Anfang an auf der Seite der Schüler! Ich habe es geahnt, Nami Jones genießt besondere Behandlung an dieser Schule!" Connerly stand auf und funkelte Jamerson bedrohlich an. "Ich verbitte mir solche Vorwürfe. Kein Schüler an dieser Schule genießt besondere Behandlungen! Haben wir uns verstanden?" "Ja, Sir." "Und die Tatsache, dass ich manche Familien wie die Jones oder die Williams kenne, wird daran nichts ändern. Wenn mir zu Ohren kommt, dass Sie dies nochmals erwähnen, werden Sie die Folgen zu tragen haben." "Verstanden, Sir." Connerly setzte sich wieder hin und Jamerson verließ das Büro.
 

"Das war echt geil, wie du ihn angeschrieen hast, Zorro!" "Hey Leute, was haltet ihr davon, wenn wir zur Feier des Tages ne kleine Poolparty veranstalten? Ich hab Sturmfreie Bude, weil mein Vater geschäftlich in London zutun hat.", sagte Vivi und alle waren sofort von der Idee begeistert.

Als sie wieder im Klassenzimmer waren, sie hatten jetzt Deutsch, verflog die Gute Laune in Windeseile. Mister Tommson betrat den Raum mit einem langen Gesicht, er sah irgendwie enttäuscht aus. Sofort kehrte Ruhe in die Klasse ein und alle sahen den Lehrer gespannt an.

"Nun, ich habe Ihnen etwas mitzuteilen. Mister Jamerson denkt, dass das Stück nicht umsetzbar ist, welches Miss Jones und Mister Williams am Wochenende geschrieben haben. Deswegen hat er mich angewiesen, mit dieser Klasse das Stück "Romeo und Julia" aufzuführen und zwar drei Mal am Schulfest." Sofort hallten Buhrufe und Empörung durch die Klasse und Mister Jamerson schaffte es erst nach einigen Minuten die Klasse wieder ruhig zu bekommen.

"Das ist total ungerecht!", sagte Ruffy laut. "Ich kann Ihnen nur zustimmen, aber Mister Jamerson lässt sich nicht umstimmen." "Sicher?", frage Zorro herausfordernd. "Ganz sicher, Williams." "Eine Frage, Sir. Hat Mister Jamerson genau gesagt, dass wir "Romeo und Julia" spielen müssen?" "Also so hat er es nicht formuliert, er meinte, dass Sie "Romeo und Julia" spielen sollen. Worauf wollen Sie hinaus, Miss Jones?" "Na ja, wie wir alle wissen, hat William Shakespeare dieses Stück ja geschrieben. Wir könnten ja einen Film drehen, so wie wir es eigentlich vorhatten, wie dieses Stück entstanden ist." "So wie im Film "Shakespeare in Love"?", rief Ashley. "Nun, wenn es das schon gibt, dann müssen Sie sich etwas Neues ausdenken. Morgen erwarte ich neue Ideen und jetzt machen wir weiter mit Heine. Taylor, lesen Sie vor."
 

Am Nachmittag machte sich Zorro alleine zur Party bei Vivi auf, er hatte noch etwas in der Stadt erledigen müssen. Die Hitze hatte zugenommen, es herrschten 30°C im Schatten.

Wenige Sekunden nachdem er an Vivis Haustür geklopft hatte, wurde diese geöffnet und eine spärlich bekleidete Vivi öffnete ihm die Tür, sie trug einen Azurblauen Bikini.

"Hey Zorro, komm rein! Die anderen sind schon am Pool." "Sorry, dass ich ein bissel spät bin, aber…" "Ach, keine Panik! Du bist nicht der Letzte! Ich erwarte noch zwei Leute." Zorro betrat das riesige Haus, während Vivi in der Küche verschwand.

Er bewunderte jedes Mal die riesige weiße Treppe in der Eingangshalle, alles war in hellen Farben gehalten. Vivi hatte ihm einmal erzählt, dass ihre verstorbene Mutter das ganze Haus eingerichtet hatte. Schon oft hatten sie hier Partys gefeiert.

Zorro ging zielstrebig Richtung Bad, wo er sich umzog, dann ging er ins Wohnzimmer, von wo man in den Garten gelangte. Als erstes bemerkte er die laute Musik "Heaven is a halfpipe", als er durch die großen Glastüren nach draußen kam und sofort von Ace und Ruffy begrüßt wurde.

"Sag mal, Zorro, hast du Vivi gesehen? Sie wollte eigentlich neue Drinks holen…" "Sie ist in der Küche." "Hoffentlich beeilen sich die beiden, ich hab Durst.", nörgelte Ruffy. "Wen meinst du mit "die beiden"?" "Na Vivi und Sanji."

Zorro ließ sich auf einem Liegestuhl neben Ace sinken und sah sich die sonstigen Gäste an.

Chopper und Lysop alberten am Pool rum, Ruffy ging nervös auf und ab vor Durst, Nojiko sonnte sich, Ace ebenfalls. Sanji und Vivi waren im Haus, aber… da fehlte doch jemand… Plötzlich öffnete sich die Tür und Vivi und Nami kamen nach draußen, in ihren Händen eiskalte Getränke. Sanji kam langsam mit einer Zigarette im Mundwinkel hinter den beiden her.

Sofort stürzten sich Ruffy und Ace auf die Drinks und Sanji durfte sofort Neue machen, was ihm nicht gerade gefiel, er verpasste ja die hübsche Aussicht (in jeglicher Hinsicht). Wieder klopfte jemand an die Haustür und kurze Zeit später kamen zwei weitere Personen nach draußen: Alan, ein großer Typ mit dunkelblonden Haaren aus der Parallelklasse, und dann noch ein hübsches Mädchen mit langen, dunkelbraunen Haaren. Zorro kannte sie nicht, doch sie kam zielstrebig mit einem breiten Grinsen auf ihn zu und setzte sich neben ihn.

"Hi.", sagte sie schlicht. "Hallo.", meinte Zorro und nippte an seinem Drink, wobei ihn das Mädchen ersehnend ansah und Zorro verstand; er reichte ihr einen eiskalten Cocktail an. "Danke, ich heiße übrigens Holly."
 

Nami hatte sich an den Pool gesetzt, ihre Füße planschten ein wenig im Wasser, als sie zu Zorro und dieser Holly sah und irgendwie musste sie an ihren Traum denken.

»Meine Güte, hat die ein enges Kleid an! Also so würde ich ja nie rumlaufen!… Er erst mit dieser schwarzen Badeboxershorts (danke an Hel-s_black-wings)... Ich sollte diesen bescheuerten Traum endlich mal vergessen, sonst macht mich das noch ganz fertig!…«, dachte sie, als sich plötzlich jemand neben sie setzte.

"Hey.", meinte Alan. "Hallo…" "Das heute in der Schule war ja was." "Das kannst du laut sagen!" "War auf jeden Fall cool. Mitten im Unterricht hört man plötzlich Jamersons Stimme." "Was habt ihr denn gemacht?" "Ach, eine aus meiner Klasse, Maria heißt sie, sollte irgendeine Vokabel konjugieren in allen Zeiten und die hat das voll nicht auf die Reihe bekommen, war schon witzig." "Sag mal, was hörst du eigentlich so für Musik? Ich meine, von euch hört man so wenig, ihr seid ja auch in der Parallelklasse." "Das gleiche könnte man über euch sagen, wir kriegen auch kaum was von euch mit. Ich hör jedenfalls so Bands wie "KORN", "Bullet for my Valentine" "Lordi" oder "Metallica"." "Also eher auf der Rock-Schiene?" "Jup. Und du?" "Ach, ich hör eigentlich alles." "Auch Schlager?" "Nein, die nicht.", lachte Nami.

… als die Wettertussi gesagt hat!

Kapitel 19- … als die Wettertussi gesagt hat!
 


 

"…hab ich DAS Kleid gesehen und natürlich musste ich mir das sofort kaufen… blablabla… blabla…", erzählte Holly wie ein Wasserfall, doch Zorro hörte ihr nicht wirklich zu. Er sah zu Nami und Alan rüber, wie die beiden miteinander redeten und lachten.

>>Scheiße, warum geht mir dieser Traum nicht mehr aus dem Kopf? … ich meine, es ist Nami! Hallo? NAMI! … sie ist nur ne Klassenkameradin und wohnt zufällig nebenan, aber sonst… ich muss ja zugeben, in dem schwarzen Bikini und den grünen Hotpants sieht sie gar nicht mal so schlecht aus… ehrlich gesagt, sogar richtig hübsch, aber… nee, sie ist sowieso nicht mein Typ…<<

"Und weißt du, was dann passiert ist?" Holly sah ihn fragend an. "Ehm nein, was denn?" "Dann hatten die das doch noch in meiner Größe. Ich weiß, es ist nicht einfach was mit meinen Modelmaßen zu finden, ich hab ja so lange Beine und eine richtig schmale Taille… blablabla…" und Zorro überhörte sie wieder. Er sah, wie Nami aufstand um sich anscheinend noch einen Drink zu holen.

"Ich hol mir mal eben was zu trinken, warte hier.", sagte er zu Holly, die jedoch nicht reagierte, sondern weiter redete, sogar als Zorro aufstand und ins Haus ging.
 

"Na?" "Na.", sagte Nami und griff nach den Eiswürfeln. "Scheinst dich ja sehr mit Alan zu verstehen." "Das gleiche könnte ich auch zu dir und Holly sagen." "Nun, sie ist ganz nett." "Alan auch." "Und? Macht ihr heute Abend noch was zusammen?" "Wieso?" "Reine Neugier… und?" "Weiß ich noch nicht, glaub aber eher nicht." "Wieso nicht?" "Weil wir morgen nen Test in Epo schreiben und den darf ich nicht verhauen." (für nichtwissende: Epo- englisch-politik, kriegt man in der 9.) "Ach ja…" "Und macht ihr noch was heute Abend?" "Ich und Holly? Eher nicht, mein Arzt sagte, ich soll mich noch ein bisschen ausruhen." "Apropo Arzt, ich dachte, du müsstest mit Krücke laufen?" "Eigentlich schon, aber meine Verletzung ist angeblich so schnell geheilt, dass ich sie seit heute nicht mehr brauche und da bin ich auch froh drüber. Aber diese doofe Schiene werd ich wohl erst in einer Woche los… Ich geh dann mal wieder, bis später.", meinte Zorro grinsend und ging nach draußen.
 

"Ah da bist du ja, ich hab dich schon vermisst." "Nach der kurzen Zeit, die wir uns erst kennen?" "Na und? Was dagegen?" "Ganz im Gegenteil.", grinste Zorro und auch Holly musste grinsen. Als Nami nach draußen kam, eilten die beiden schelmisch grinsend an ihr vorbei nach drinnen.
 

"Leute, ich muss gehen.", meinte Alan und auch Ruffy und Chopper wollten nach Hause, es wurde allmählich spät. Nojiko sah auf ihre Uhr und stand auf. "Ich muss auch gehen. Nami?" "Ich bleib noch ein bisschen." "Wie du willst." "Aber ich komm mit dir.", meldete sich nun Ace zu Wort. "Wartet, ich komm mit euch.", hörten sie plötzlich Holly hinter sich. Zorro stand hinter ihr an die Tür gelehnt.

"Bis morgen!" Und schon waren die fünf verschwunden, sodass sich nur noch Zorro, Nami, Sanji, Vivi und Lysop auf dem Grundstück befanden.

"Ich koch uns was schönes!", rief Sanji und schwirrte in die Küche, während es sich die anderen auf den Liegestühlen draußen bequem machten.

"Hey Zorro, was ist da eigentlich zwischen dir und Holly gelaufen?", fragte Vivi neckisch, doch Zorro blieb cool und antwortete ohne die Augen zu öffnen: "Gar nichts." "Und das soll ich dir glauben?" "Glaub, was du willst."
 

Der Himmel färbte sich innerhalb einer halben Stunde von hellblau über ein rot, violett in ein dunkelblau, die Sonne ging unter.

"Was haltet ihr von ner letzten Runde im Pool?", fragte Lysop und alle stimmten zu. Sofort lief er auf den Pool zu und sprang rein, Vivi direkt hinterher, doch Nami ließ auf sich warten, sie ging langsam auf den Pool zu. Zorro wollte gerade reinspringen, als er Lysop rufen hörte. "Jetzt komm schon!", rief Lysop lachend, während Vivi versuchte, ihn unter Wasser zu drücken.

"Die will wohl nicht.", sagte Zorro grinsend und ging auf Nami zu. Diese durchschaute seinen Plan. "Nein, Zorro! … ich warne dich! …", sagte sie lachend, während Zorro ihr immer näher kam und sie schließlich am Arm packte. "Und wovor warnst du mich?" "Bitte… komm schon, Zorro…", lachte Nami weiter, doch jäh verstummte sie, als Zorro sie auf seine starken Arme nahm und sie geradewegs zum Pool trug.
 

Am Beckenrand blieb er stehen und hielt sie über das Wasser, während die anderen aus dem Pool ausstiegen.

"Zorro… ich waren dich, wenn du das machst… dann…" "Was dann?" "Komm schon, lass mich runter." "Mit dem größten Vergnügen." Und er öffnete seine Arme und Nami fiel kreischend ins Wasser.

Beide tauchten gleichzeitig wieder auf. Nami hatte sich nämlich an Zorros Arm festgehalten und ihn so mit ins Wasser gezogen. Der Neunzehnjährige hatte natürlich nicht damit gerechnet, sodass er das Gleichgewicht verloren hatte und im Pool gelandet war. Die Achtzehnjährige prustete los und Zorro drückte sie dafür unter Wasser, als auch schon Sanjis Ruf ertönte: "Essen ist fertig!" Vivi und Lysop liefen sofort los und auch Zorro wollte aus dem Pool, als Nami ihn plötzlich am Arm festhielt. Zorro drehte sich fragend zu ihr um, doch sie lächelte ihn nur an und kam ihm immer näher, bis sie dicht vor ihm war.

"Mh?" "Dafür… dass du mich… einfach so in den Pool geschmissen hast!", sagte sie hämisch und drückte ihn unter Wasser. Sie ging weiter, geradewegs auf die Leiter zu, als Zorro prustend wieder zur Wasseroberfläche hochkam. Er reagierte schnell, packte ihre Hand und zog sie zu sich. Nami wehrte sich nicht und so standen sich die beiden nun direkt gegenüber. Nami wusste nicht wieso, aber plötzlich schlug ihr Herz schneller, Adrenalin schoss durch ihre Adern und ihr Atem wurde unregelmäßiger. Zorros Herz schlug ebenfalls schneller, doch sah man es ihm nicht an, dass er aufgeregter wurde. Er sah in ihre Augen. Diese Augen hatten ihn schon am ersten Tag fasziniert, er hatte noch nie solch einen Ausdruck gesehen… diese Augen zogen ihn in ihren Bann, was der Neunzehnjährige wohl niemals zugeben würde…

Nami sah ebenfalls in seine Augen, seine nachtschwarzen Augen, seine Augen, deren Ausdruck undurchschaubar war… seine Augen, in denen sie hätte versinken können…
 

Die zwei näherten sich immer mehr, ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter von einander getrennt…
 

"NNNAAAMMMIII-Mäuschen! Essen ist fertig!"
 

Nami sah zu Sanji, der winkend an der Glastür zum Wohnzimmer stand und sie strahlend ansah. Dann wandte sie sich wieder an Zorro, der sich bereits einen Schritt von ihr entfernt hatte und seufzte.

"Zorro… ich…" "NAMI-SCHÄTZCHEN, kommst du?", rief Sanji, jetzt schon in einem aufdringlicheren Ton. "Ja, Sanji… ich komme…" Ein letztes Mal sah sie zu Zorro, ehe sie aus dem Pool stieg. Sanji kam ihr schon mit einem großen Handtuch entgegen, welches die Achtzehnjährige dankend annahm. Auch Zorro stieg aus dem Pool, sein Bein schmerzte ein bisschen, doch das war ihm im Moment völlig gleichgültig. Er beobachtete, wie Sanji das Handtuch um Namis Schultern legte und anschließend seine Hand hinter ihren Rücken legte. Nami schien dies nichts aus zu machen, doch Zorro war es ein riesiger Dorn im Auge, was er jedoch nicht zugab.

Als alle am Esstisch saßen, servierte Sanji sein Kunstwerk. Es war wirklich köstlich, doch Nami aß kaum etwas, was Sanji natürlich sofort bemerkte.

"Nami, schmeckt es dir nicht? Soll ich dir vielleicht was anderes machen?" "Ehm… nein, danke. Es schmeckt wirklich ausgezeichnet, aber ich habe keinen Hunger."
 

Es regnete. Der Himmel war dunkelgrau. Der Wecker zeigte 22:57 an. Kalter, toter, harter Regen prasselte gegen die Fensterscheiben und suchte sich seinen Weg an der glatten Fläche, bis er sich schließlich auf der Fensterbank sammelte um dann in die Tiefe zu stürzen.

Die Achtzehnjährige beobachtete dieses Schauspiel. Sie konnte nicht schlafen, deswegen hatte sie sich auf die breite Fensterbank gesetzt, die Arme um die Beine geschlungen und den Kopf an die Wand in ihrem Rücken gelegt. Durch das Licht der Lampen im Garten wurde ihr Körper in ein weiches Licht getaucht und es sah durch die Regentropfen, die an der Scheibe hinabflossen, so aus, als ob Nami weinen würde. Am liebsten hätte sie dies auch getan.

In der letzten Woche war so viel passiert… erst der Umzug, dann die neue Schule, die Streitereien mit Zorro, das Schreiben des Drehbuches und dann noch diese Poolparty, auf der die beiden sich fast…

Nami wusste nicht, was sie darüber denken sollte. Sie war verwirrt, sie war sich nicht über ihre Gefühle im Klaren, eigentlich brauchte sie eine Auszeit, in der sie über all diese Dinge nachdenken konnte… doch das ging nicht. In der Schule wurden bald die Arbeiten geschrieben, das Schulfest stand an und zu allem kam noch dieser Traum, der sie fast jede Nacht um den Schlaf brachte…

Sie war schon um 21:30 zuhause angekommen, gemeinsam mit Zorro und Lysop war sie zurück gegangen, und hatte sich sofort hingelegt um zu schlafen, doch da wurde nichts draus… sie hatte wieder den Traum gehabt, der sich jedes mal greifbarer anfühlte… und der Traum hatte sich verändert…
 

Er drückte sie gegen die Wand, die seltsamerweise sehr weich war… die linke Hand des Fremden wanderte an ihrer Seite weiter nach unten, bis er in ihre Kniebeuge fasste und ihr Bein sanft ein Stück nach oben zog… Nami schlang dieses Bein um seines und drückte leicht mit ihrer Ferse in seine Kniekehle um ihn bei sich zu halten… währenddessen zogen sich seine Küsse von ihren Lippen zu ihrem Hals und Nami ließ den Kopf in den Nacken fallen, sie streckte sich ihm entgegen… es war ein unglaubliches Gefühl, als ob kleine Stromschläge ihren Körper entlang jagen würden…

Ihr wurde heißer, obwohl sie im kühlen Wasser stand… sie wollte ihn gar nicht mehr loslassen, wollte den Moment um jeden Preis festhalten… der Mann ließ von ihrem Hals ab und widmete sich wieder ihren Lippen… Nami spürte, wie er leicht mit seiner Zunge über ihre Lippen leckte und um Einlass bat… mit freudiger Erwartung gebot sie ihm diesen… eine Art Kampf entstand zwischen den beiden, leidenschaftlich, verlangend, fordernd… doch plötzlich löste sich der Fremde von ihr. Nami öffnete die Augen und blickte ihn verwundert an. Lächelnd sah er sie an und drehte sich dann um. Er entfernte sich ein paar Schritte von ihr, doch Nami sagte laut: "Warte!"

Ihre Stimme klang verzweifelt und ängstlich… so, als ob nur dieser Mann ihr aus der ewigen Finsternis helfen könnte… als ob er derjenige gewesen wäre, der die Dunkelheit vertrieben hätte… als ob nur dieser Mann dazu in der Lage wäre, sie vor allem Unheil zu beschützen… doch dann drehte sich der Fremde zu ihr um und Nami erstarrte… nun erkannte sie ihn endlich… Sie konnte ihren Augen kaum trauen, doch Zorro riss sie aus ihren Gedanken. "Du musst verstehen… du musst lernen, es zu verstehen, Nami…" "Aber was soll ich verstehen?", fragte sie verzweifelt, die Finsternis holte sie wieder ein… sie spürte, wie sich Zorro immer mehr von ihr entfernte…
 

"…Du musst verstehen, Nami…"

Zwei in Einem

Kapitel 20- Zwei in Einem
 


 

"Nun, was haben Sie sich einfallen lassen?", fragte Mister Tommson am nächsten Morgen seine Klasse, doch niemand zeigte auf. Er wartete noch eine Minute, bis er wieder das Wort ergriff: "Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Nur weil Sie einen Rückschlag erlitten haben, wollen Sie direkt aufgeben?" "Was würden Sie denn machen?", fragte Ashley. "Nun, ich würde mir etwas ausdenken und mehr Enthusiasmus zeigen. Ich hätte nie erwartet, dass diese Klasse sich so leicht von einem Stellvertretenden Schuldirektor unterbuttern lässt. Ich habe mich wohl in Ihnen allen getäuscht.", sagte er bitter, womit er jedoch sein Ziel erreichte: die Schüler dachten über seine Worte nach.

"Schlagen Sie nun bitte das Buch auf, Seite 156. Miss Nefertari, lesen Sie bitte Absatz drei vor."
 

"Was sollen wir denn machen?" "No idea. Vielleicht könnten wir… nein… vielleicht… nee, das geht nicht…", überlegte Chopper laut in der 5-Minutenpause. Auch die anderen hatten keine Ideen, als plötzlich Gavin Zorro ansprach. Dieser drehte sich zu Jenkins um.

"Na, Williams? Du läufst ja wieder ohne Krücke! Haben die dich im Krankenhaus etwa nicht mehr ertragen?", lachte er. "Hat es etwa noch nicht gereicht, dass ich dich im Sport gefoult habe? Muss ich dich wirklich noch richtig verprügeln?" "Hochmut kommt vor dem Fall, Jenkins!", sagte Vivi bissig, wofür sie einen finsteren Blick von Rachel kassierte. "Halt dich da raus, Kleine." "Hey, niemand spricht so mit einer Lady!", schaltete sich nun Sanji ins Geschehen ein, indem er seine Faust ballte.

"Lass gut sein, Sanji. Er ist es nicht wert.", meinte Zorro weise und drehte sich wieder um.

"Hat Williams also Angst bekommen? Na, hast du Schiss?" Ruckartig drehte sich Zorro um und Nami sah etwas in seinen Augen, was sie noch nie vorher gesehen hatte: Hass.

"Sag nie wieder ich hätte Schiss, sonst kannst du dir die Radieschen von unten ansehen!" Gavin schien mächtig eingeschüchtert, er erwiderte nichts darauf, sondern wandte sich wutschnaubend um. "Das wirst du noch bereuen, Lorenor Zorro!"
 

Nami kam erschöpft zuhause an, Sport war mal wieder richtig anstrengend gewesen. Das Wetter war bisher recht beständig geblieben: aschgrauer Himmel, Temperaturen so um die 24°C, doch am Abend sollten erneut heftige Regengüsse über die Stadt einziehen. Nojiko würde erst nach der 10. Stunde kommen, sodass Nami nach oben ging, ihren Rucksack in eine Ecke ihres Zimmers warf und ins Bad ging.

Das eiskalte Wasser kühlte ihren Körper und ihre Muskeln entspannten sich. Nach 10 Minuten stieg sie wieder aus der Dusche, trocknete sich ab und zog sich eine graue Jogginghose und ein rotes Tanktop an. Sie setzte sich an ihre Hausaufgaben, doch irgendwie kam sie damit nicht weiter. Es scheiterte bei den Latein-Vokabeln, die wollten einfach nicht in ihren Schädel rein. (da kann ich ein Lied von singen! Hehe, die arme Frau Bender! *lol*)

Als sie nach draußen sah, erblickte sie wieder diesen Mann mit dem roten Schal. Er sah auffällig auf das Haus gegenüber und verschwand dann wieder die Straße rauf. Nami dachte sich wie beim letzten Mal nichts dabei und lernte weiter die Vokabeln.
 

Es wurde spät, Nojiko hatte angerufen, dass sie, Ace und Ruffy im Centralpark waren. Nojiko wollte, dass Nami mitkommen sollte, doch die Achtzehnjährige hatte darauf nun wirklich gar keine Lust und so blieb sie allein zu Hause.
 

Die Spätnachrichten liefen, Nami lag auf der Couch im Wohnzimmer, sie war während des Filmes "Hallo, Mr.. President" eingeschlafen.

"… so sieht das Wetter in den kommenden Tagen aus: Mittwoch steigen die Temperaturen auf 25°, am Abend wieder leichte Schauer. Donnerstag sinken die Temperaturen und der Niederschlag vergrößert sich. Freitag kommt dann gelegentlich wieder die Sonne raus, doch am Wochenende erwarten wir schwere Gewitter.", hörte man eine Frauenstimme sagen.
 

Zorro lag auf der Couch im Wohnzimmer, endlich hatte er mal das ganze Haus für sich alleine. Zwar würde dieser Zustand nicht mehr lange halten, trotzdem war der Neunzehnjährige für jede ruhige Minute dankbar. Er schloss die Augen um ein bisschen zu chillen, doch bald darauf schlief er ein…
 

Plötzlich sah er Kuina direkt vor sich und sie sagte etwas, doch er konnte sie aus nicht hören… er ging auf sie zu, streckte die Hand nach ihr aus, doch sie entfernte sich immer mehr von ihm… schließlich umhüllte die Finsternis auch sie, nur noch ihr Kopf war sichtbar… sie rief ihm etwas zu, doch er hörte sie nicht… dann verschwand sie… Jäh erschien hinter ihm ein grelles Licht. Er hob die Arme vor die Augen, doch es half nichts… das Licht blendete ihn unaufhörlich und es schien, als ob es immer greller werden würde… dann stand auch er an diesem See… Zorro sah sich verdutzt um, überall diese Vögel und Blumen… von irgendwo kam Musik… es hörte sich so ähnlich an wie Indische Musik (Bollywood-like)… dann sah er sich den See etwas genauer an, denn dieser speiste sich aus einem Wasserfall…
 

Dann sah sie etwas, eher gesagt, jemanden am Wasserfall. Er hatte grüne Haare, war braun gebrannt und etwas schimmerte an seinem linken Ohr. Langsam ging die Orangehaarige um den See herum auf ihn zu und je näher sie kam, desto mehr konnte sie ihn erkennen. Der Fremde zog sie förmlich an.

Er hatte die Augen geschlossen und trug nur eine schwarze Hose, sein Oberkörper war frei und er stand direkt unter dem Wasserfall. Das Wasser lief an seinem durchtrainierten Körper herunter und Nami näherte sich ihm immer mehr. Sie war nur noch wenige Meter von ihm entfernt, als der Unbekannte die Augen öffnete und sie direkt ansah. Erschrocken blieb die Achtzehnjährige stehen, doch der Fremde blickte sie unverwandt an. Dann ging er ein paar Schritte zurück und befand sich nun hinter dem Wasserfall im hüfthohen Wasser (also da ist sowas wie ne Höhle, die mit Wasser gefüllt is).
 

Langsam hob sie die rechte Hand und deutete ihm, zu ihr zu kommen. Erst jetzt bemerkte er, was er eigentlich trug: seine schwarze, knielange Hose und sein Oberkörper war nackt. Langsam stieg er ins Wasser und ging auf sie zu, sie lächelte ihn an. Er ging durch den Wasserfall hindurch und als sie direkt vor ihm stand, spürte er, wie sein Herz immer schneller schlug…

Alles in seinem Körper lief auf Hochtouren, er spürte jeden Lufthauch… die Unbekannte hob dieses mal die andere Hand und legte sie in seinen Nacken…
 

Wenige Sekunden später spürte sie, wie seine Lippen zärtlich die ihrigen trafen… es war wie ein Hauch… Ihre Lippen trennten sich wenige Millimeter um sich danach noch intensiver zu berühren… zuerst war Nami überrascht, dass dieser Typ sie so einfach küsste, doch schnell war dieser Gedanke verschwunden und sie legte langsam ihre rechte Hand in seinen Nacken, die andere auf seine Brust.

Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und feuriger… Nami schloss ihre Augen, die Hände des Fremden wanderten von ihrem Nacken über ihre Schultern zu ihren Hüften, wo sie nun ruhten. Die Achtzehnjährige fuhr währenddessen durch das nasse, kurze Haar des Mannes, der sie alles andere vergessen ließ… nichts zählte mehr, nur dieser Moment… alles war bedeutungslos, nichts war mehr von Belang… und doch erkannte sie ihn immer noch nicht…
 

"Warte!"

Seine Stimme klang verzweifelt… so, als ob nur diese Frau ihm aus der ewigen Finsternis helfen könnte… als ob sie diejenige wäre, die die Dunkelheit vertrieben hätte… doch dann drehte sich die Fremde zu ihm um und Zorro erstarrte… nun erkannte er sie endlich…
 

Sie konnte ihren Augen kaum trauen, doch Zorro riss sie aus ihren Gedanken. "Du musst verstehen… du musst lernen, es zu verstehen, Nami…"
 

"Du musst einsehen, Zorro…" "Aber was soll ich einsehen?", fragte er verzweifelt, die Finsternis holte ihn wieder ein… er spürte, wie sich Nami immer mehr von ihm entfernte…
 

"Du musst es einsehen, Zorro…"

"Du musst es verstehen, Nami…"
 

Beide saßen kerzengerade auf der Couch. Immer noch schwer atmend sah Zorro auf die große Uhr, 03:47…

Mit zitternden Händen nahm im Nachbarhaus auch Nami die kleine Uhr, die auf dem Wohnzimmertisch stand, in die Hand: 03:47…

Und dann kam Tanja

Kapitel 21- Und dann kam Tanja
 


 

"NNAAAAAAAAAMIIIIIIIIII!!! Beeil dich doch mal, sonst kommen wir noch zu spät!"

Missmutig und genervt kam Nami die Treppe runter, Nojiko wartete an der Haustür auf sie. "Jetzt komm schon, wir sind spät dran." "Jaja, ich komm doch schon."
 

Nami kam als eine der letzten in den Klassenraum und sah etwas verblüfft zu Rachel, die umzingelt von ihren Freundinnen am Fenster stand und weinte. Nami setzte sich neben Vivi und fragte: "Warum ist die denn so aufgedreht?" "Ach, ein Lehrer hat ihr gerade gesagt, dass sie das Jahr wohl nicht schaffen wird und sitzen bleibt. Ich gönns ihr!" "Ich auch, obwohl das ja ziemlich gemein ist." "Na und? Es ist Rachel?!" "Hast recht."

Plötzlich betrat ein Mann die Klasse und als Nami aufsah, stockte sie…
 

Sie fing an zu zittern und ihr Herz raste, Vivi sah sie beunruhigt an. "Hast du was, Nami?" "Ehm… nein, alles in Ordnung.", sagte Nami, während sie immer noch wie gebannt auf den Lehrer sah, der da gerade ins Klassenzimmer gekommen war. Er war groß, hatte dichtes braungraues Haar, trug eine Brille und hatte einen Anzug an. Nami hörte, wie manche Mädchen zu flüstern anfingen, wie attraktiv dieser Lehrer doch sei, doch Nami konnte das Zittern nicht einstellen…

"Guten Tag allerseits. Ich bin Robert Croft, Ihr neuer Lehrer für Geschichte und Philosophie. Also sehen wir mal, wer da ist…" Er setzte sich ans Pult und ging die Namensliste entlang, bei Namis Namen blieb er hängen.

"Oh Miss Jones, wir haben uns aber lange nicht mehr gesehen. Wie geht es Ihnen?", fragte er so freundlich, dass es Nami eine Gänsehaut verursachte.

"… gut, mir geht’s sehr gut." "Das freut mich. Nun, machen wir mal weiter mit den Namen."

Die restliche Stunde mussten sie schriftliche Aufgaben bewältigen und Nami war das nur recht, sie wollte auf keinen Fall mit diesem Mann sprechen müssen. Seine bloße Anwesenheit machte sie unruhig, was auch ihre Freunde bemerkten.
 

"Nami, was ist denn mit dir los?", fragte Chopper sie nachdem es geschellt hatte. "Ich… ehm…" "Miss Jones, würden Sie bitte noch einen Moment hier bleiben?", übertönte Mister Croft ihre Stimme. Die anderen verließen den Raum, sie hatten Chemie im Erdgeschoss, und Nami und Mister Croft waren alleine.

"Nun, ich habe nicht damit gerechnet, dich so schnell wieder zu sehen, Nami…" "Was machen Sie hier? Sie wurden doch…" "Sprechen wir nicht über dieses bedrückende Thema. Sprechen wir lieber von der Zukunft. Nun, hast du Freunde gefunden?" "Was machen Sie hier?", fragte Nami nun etwas lauter als zuvor und wich einen Schritt vor ihm zurück.

"Nun..", Croft stand auf: "ich habe mich als Lehrer an dieser Schule beworben und hier bin ich. Ich habe so lange nach dir gesucht und nun habe ich dich gefunden, Nami… endlich!" Er ging direkt auf Nami zu, in seinen Augen war blanke Gier zu sehen.

"Lassen Sie mich endlich in Ruhe!" "Das kann ich nicht. Ich kann dich einfach nicht mehr vergessen seit… seit einem Jahr." "Der Richter hat doch…" "Der Richter in England hat mir verboten, mich dir zu auf 5 Kilometer zu nähern, aber wir sind hier in New York, Schätzchen… und England ist weit, sehr weit weg!" Er näherte sich ihr immer mehr, bis er fast direkt vor ihr stand, als sich plötzlich die Tür öffnete.

Beide sahen zur Tür und Nami fiel ein Stein vom Herzen, dort stand Zorro.

"Mister Williams, richtig?" "Ja, Sir." "Nun, ich habe noch etwas mit Miss Jones zu besprechen, wenn ich also bitten dürfte?" "Ehm, ich denke, wir sind fertig!", sagte Nami schnell und lief zu Zorro.
 

"Was wollte der von dir?" "Ach unwichtig. Was haben wir jetzt?" "Chemie…"

Den restlichen Schultag sprach Nami kaum ein Wort, wurde unruhig, wenn die anderen von Croft sprachen und sie fing an zu zittern, als er ihr auf dem Gang begegnete.

Aber jeder Schultag geht einmal zuende (zum Glück! *fähnchenschwenk*) und Nami war froh, endlich ihr Haus zu sehen. Sie verabschiedete sich von den anderen und schloss die Haustür auf. Nojiko würde in zwei Stunden nach Hause kommen.

Müde ließ sich die Achtzehnjährige auf die Couch sinken, als plötzlich jemand an der Haustür klopfte.
 

Langsam stand die Orangehaarige auf und ging zur Haustür, sah durch das kleine Loch und erschrak. Zorro stand vor der Haustür, doch auf der Straße konnte sie Mister Croft mit einer Lehrerin sehen. Sie wartete, bis Croft außer Sichtweite war, Zorro schellte inzwischen Sturm, bis sie die Tür aufriss, Zorro am Hemd packte und ihn ins Haus zerrte.

"Hey! Hackts bei dir oder was?", rief er wütend, doch Nami schloss so schnell es ging die Tür. "Hast du sie noch alle?", fragte Zorro laut, doch verstummte er sofort, als er Nami an der Tür stehen sah.

"Hey, was ist denn los?… Nami? Alles in Ordnung?" "Ehm… was? Nein, ich meine, ja. Ja, alles in Ordnung." "Sicher?" "Ja, wieso?" "Nun, du zitterst unaufhörlich." Nami sah auf ihre Hände, tatsächlich, sie zitterte. Schnell steckte sie ihre Hände in die Hosentaschen und ging an Zorro vorbei, während sie fragte: "Warum bist du hier?" "Du hast ein Buch von mir eingesteckt, Bio." "Oh, is mir gar nicht aufgefallen. Ehm… willst du was trinken?" "Wasser wäre nicht schlecht.", sagte er, während er ins Wohnzimmer ging und sich auf der Couch nieder ließ.

Wenige Sekunden später reichte Nami ihm ein Glas Wasser, welches er dankend annahm, und ließ sich neben ihm nieder.

"Sag mal, was ist los mit dir?" "Was soll sein?" "In der Schule sagst du kaum ein Wort, seitdem Croft da ist. In den Pausen wirst du blass, wenn du Croft siehst und als ich dich aus dem Klassenzimmer geholt habe, warst du auch ziemlich blass und anscheinen erleichtert, endlich weg zu können. Was ist los?" "Ach ich hab einfach nur schlechte Laune, glaub ich." "Und wovon?" "Weiß ich doch nicht! Vielleicht von dir!", rutschte es Nami heraus.

"Was? Wegen mir? Was habe ich denn so gemeines getan?", fragte er neckisch, als er Namis rotes Gesicht bemerkte.

"Ach ich konnte kaum schlafen… Ehm… habe ich von dir gesagt? Ich meinte von ihr, von Rachel…" "Klar… also was ist es wirklich? Es muss was mit Croft zutun zu haben, sonst wärst du nicht so durch den Wind, selbst wenn ich nur seinen Namen sage." Damit hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen, Nami schwieg.
 

"Also worum geht’s?" "Das… das kann ich dir nicht erzählen." "Nami, wenn du nicht darüber sprichst, dann frisst es dich von innen auf und irgendwann…" "Ich kann einfach nicht! Nein, es geht nicht!" "Nami, ich bin doch bei dir. Ich bin dein Freund, dein Kumpel, du kannst mir alles erzählen, wenn du willst.", sagte er beruhigend und Nami sah ihn traurig an.

"Alles?" "Ehm ja." "Nun, es hat etwas damit zu tun, warum ich in New York bin, warum ich London verlassen habe… es ist wegen Croft, vor knapp einem Jahr hat er…" Nami hielt inne und wollte gerade weiter erzählen, als plötzlich jemand an die Haustür klopfte.

Beide sahen auf, Nami stand auf und ging zur Haustür. Eine hübsche Frau mit langen blonden Haaren sah ihr entgegen.

"Ja?" "Hallo, ich bin Tanja. Ist Zorro da?"
 

"Ehm klar. Kommen Sie rein, Zorro ist im Wohnzimmer, den Gang entlang." Tanja betrat das Haus und ging den Gang entlang ins Wohnzimmer.

"Zorro! Endlich hab ich dich gefunden!" "Tanja?! Was machst du denn hier?" "Nun, ich hab dich gesucht, weil ich mit dir reden wollte.", erklärte sie, als Nami ins Wohnzimmer kam. Tanja sah sie auffordernd an und sagte: "Ich möchte alleine mit Zorro reden, also verschwinde bitte!"

Nami war so fassungslos über diese Unverschämtheit, dass sie wortlos in die Küche ging, wo sie folgendes Gespräch mitbekam:

"Hallo? Das kannst du doch nicht machen! Das ist Namis Haus!" "Kann ich doch, wie du siehst." "Warst du immer schon so… eingebildet und dreist?" "Eh was?" "Warst du immer schon so eingebildet und dreist?" "Wieso dreist, ich weiß nicht, was du meinst, Schatz.", trällerte Tanja.

"Wir sind nicht mehr zusammen, kapier das doch endlich!" "Och, Süßer! Du bist wohl durcheinander, das sind die starken Schmerzmittel schuld, die du nehmen musst!" "Was willst du von mir?" "Ich wollte fragen, wann wir das nächste mal deine Eltern besuchen? Sie sind ja so nette Leute!" "Tanja, wir sind nicht mehr zusammen und wir werden nie wieder gemeinsam zu meinen Eltern gehen!" "Willst du also schon mal vorgehen? Soll ich nachkommen?" "Ich gebs auf… verschwinde einfach!" "Aber Zorro, du machst Scherze!" "Nein, hau endlich ab und lass mich in Ruhe! Ich will nichts mehr mit dir zutun haben!" "Ich seh schon, dieses kleine Flittchen hat jetzt wohl meinen Platz eingenommen! Und? Wie ist sie so im Bett?" "Verschwinde endlich!" "Wusst ich's doch! Du hast eine andere!" "Tanja, wir sind nicht mehr zusammen! Schon seit einem Monat nicht mehr!!!" "Du machst mit mir Schluss? Hier im Haus deiner Neuen? Das hätte ich niemals von dir erwartet, Zorro!"

Was macht man an einem unterrichtsfreien Tag? – Lernen!

Kapitel 22- Was macht man an einem unterrichtsfreien Tag? – Lernen!
 


 

"Tanja, ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, wie ich es mit dir ausgehalten habe! Jetzt verschwinde endlich!" "Oh nein, das diskutieren wir erst mal aus, du kannst doch nicht einfach so mit mir Schluss machen!" "Du weißt doch noch nicht mal, wie diskutieren buchstabiert wird!" "Jetzt antworte mir endlich! Warum machst du mit mir Schluss?" "Tanja, wir sind schon seit einem Monat nicht mehr zusammen!" Plötzlich klingelte jemand an der Tür und Nami öffnete diese, während sich Tanja und Zorro weiter im Wohnzimmer stritten.

"Hey Leute, da seid ja endlich!" "Was ist denn los?", fragte Ruffy und betrat das Haus, Ace und Nojiko folgten ihm. Ace hatte in der Schule angeboten für alle zu kochen und da Ruffy die Küche nebenan total verwüstet hatte, wollten sie nun hier kochen.

"Irgendeine Tanja ist hier und streitet sich mit Zorro." "Tanja?", fragten die anderen im Chor und Nami nickte leicht irritiert.

"Das ist nicht gut…", meinte Ruffy. "Das ist gar nicht gut. Tanja kommt nämlich nicht über Zorro hinweg!", kommentierte Ace. "Also als erstes gehen wir mal alle in die Küche!", entschied Nojiko und so schlichen sich alle in die Küche.
 

"Tanja, ich wiederhole mich! Wir sind seit einem Monat nicht mehr zusammen! Meine Freunde haben deswegen doch schon ne Fete geschmissen!"

"Shit, jetzt hat's er's ihr erzählt…", murmelte Ace kopfschüttelnd. Er konnte sich noch gut an diese Fete erinnern, es war ein richtiges Saufgelage daraus geworden.

"Eine Party? Warum hast du mich nicht eingeladen?" "Die Party war doch wegen dir!" "Ihr macht eine Party für mich und ladet mich nicht mal ein? Also das ist ein bisschen dämlich, Zorro!" "Du bist hier die Durchgeknallte! Wir haben gefeiert, dass ich dich endlich los bin!" "Und warum hatte ich dann keine Party?" "Vielleicht hast du nicht so gute Freunde wie ich!" "Jetzt machst du auch noch meiner Freunde nieder! Das hätte ich nie von dir erwartet, Lorenor!"

"Gott steh mir bei!… Tanja, irgendwann bringst du mich noch mal um, ich erleide bestimmt einen Herzinfarkt wegen dir!" "Wieso wegen mir?" "Verschwinde einfach! Geh und lass mich in Ruhe!" "Nein, ich bleibe hier, bis du mir erklärt hast, warum du nicht mehr mit mir zusammen bist!" Zorro hielt inne, dann sagte er: "Ich habe mich in eine andere verliebt, zufrieden?" "Ja, jetzt kann ich gehen… warte mal, kenne ich sie? Wer ist sie? Ist sie dünner als ich?" "Jetzt reichts!", sagte Nojiko, verließ die Küche und ging ins Wohnzimmer, wo sie Tanja am Arm packte und sie kommentarlos rausschmiss.
 

Der restliche Nachmittag verlief nach dem Essen eigentlich recht gemütlich, soweit man dies sagen konnte. Zorro war genervt von allem, Nojiko und Ace turtelten nur auf der Couch und Nami und Ruffy spielten "Mensch, ärgere dich nicht!", wobei Ruffy immer verlor.

"Warum hast du denn jetzt schon wieder gewonnen? Das kann doch nicht sein!", protestierte der Strohhut. "Ärgere dich doch nicht darüber, Ruffy! So ist nun mal das Leben, mal verliert man, mal gewinnt man! Außerdem hättest du mich gerade fast geschlagen!" "Ja? Wirklich?" "Klar!" Dies stimmte natürlich überhaupt nicht, aber Nami wollte Ruffy nicht den Spaß verderben und da kam ihr eine kleine Notlüge gerade recht. Gegen Abend wollte Ruffy aber unbedingt wieder nach hause und nörgelte so lange, bis Ace nachgab.

"Ehm Zorro, kann ich dich mal was fragen?", meinte Nami leise, als alle im Flur standen und sich verabschieden wollten. "Klar, worum geht’s?" Nami deutete mit dem Kopf auf die Küche.
 

"Worum geht’s?" "Also… ich wollte dich fragen, ob du mir vielleicht Unterricht geben kannst… beim Autofahren." "Ehm…" "Ich will mir nämlich die Kosten für den Unterricht sparen und hier in Amerika kann man ja seinen Führerschein auch nur mit einer Prüfung machen, aber ich brauche jemanden, der mir das alles beibringt." "Und warum… warum fragst du gerade mich?" "Na ja, Nojiko würde die ganze Zeit rumnörgeln, Sanji würde meinen, wofür gibt es Männer, die Frauen rumkutschieren und darauf hab ich überhaupt keinen Bock, und Ace würde mich nicht mal in die Nähe seines Autos lassen. Ich hab letztens mitangesehen, wie er einen kleinen Jungen angefaucht hat, als dieser zu nah an seinem Auto vorbeigefahren ist." "Ja, wenn’s um Aces Auto geht, dann versteht der keinen Spaß…" "Und deshalb frage ich dich! Also… kannst du mir das Autofahren beibringen?" "Nami, ich…" "Ich bezahl dich auch dafür!" "Nun, ich meine…" "Oh bitte, Zorro!" "Nagut, ich mach's, aber du musst mir doch nichts dafür bezahlen! Schließlich sind wir Freunde!" "DANKE! Ich danke dir! Danke, danke, danke!!!", rief Nami und umarmte Zorro freudig.
 

"Zorro, jetzt komm endlich!", rief Ace aus dem Flur und Nami ließ den Grünhaarigen langsam los.

"Und wann kann's losgehen?" "Wie wär's mit morgen?" "Klasse, also morgen Vormittag." "Wieso Vormittag?" "Na die Lehrer haben doch sowas wie ne Fortbildung oder so, hat dir das keiner gesagt? Die bleiben bis nächste Woche Dienstag irgendwo in Florida." "Geil, langes Wochenende!" "Aber das du das nicht mitbekommen hast?! Das wurde uns in Mathe gesagt, gestern." "Ach bei Mathe schlaf ich sowieso immer ein.", lachte Zorro. "Also dann bis morgen, 10 Uhr?" "Ich bin da!"
 

"Ich bin dann weg!", rief Nami und griff nach der Klinke der Haustür, als Nojiko aus dem Wohnzimmer rief: "Komm mal her!" Nami seufzte und ging ins Wohnzimmer.

"Wohin gehst du?" "Hab ich dir doch erzählt, Zorro gibt mir Fahrunterricht." "Aha und wohin fahrt ihr?" "Weiß ich noch nicht." "Es soll heute sehr heiß werden, also zieh dich besser noch mal um." Nami trug eine Jeans, dazu eine weiße, langärmlige Bluse und darüber einen dunkelgrauen Pullunder. "Ich hab keine Zeit mich jetzt noch mal um zu ziehen! Bis nachher!" "Warte, wann kommst du zurück?" "Weiß ich noch nicht, könnte spät werden.", grinste Nami und verschwand schnell durch die Haustür, ehe Nojiko noch etwas sagen konnte.

Zorro lehnte an seinem Auto, ein pechschwarzer Mustang alias Kabrio, er wartete bereits auf sie. Grinsend ging sie auf ihn zu. "Können wir?" "Klar." Zorro hielt Nami die Beifahrertür offen und sie stieg ein. Auch er setzte sich ins Auto und fuhr los.

"Wohin fahren wir?" "Auf Staten Island gibt’s ein riesiges Industriegebiet und da fahren wir jetzt hin. Am Hafen stehen viele leere Lagerhallen, da kannst du erst mal üben ohne andere Verkehrsteilnehmer." "Aber ist Staten Island nicht ganz schön weit weg?" "Wenn du willst, können wir auch nach Queens fahren, aber dort solltest du nicht ohne eine Waffe auf die Straße gehen, zumindest dort, wo man Autofahren üben könnte." "Staten Island!"

Sie fuhren durch den Holland Tunnel (den gibt’s wirklich!) nach Jersey City und von dort aus weiter nach Richmond. Die Fahrt dauerte ca. eine Dreiviertelstunde, bis sie schließlich zum Hafen kamen. Zorro hielt auf einem großen Platz am Pier und beide tauschten die Plätze.
 

"Also erste Regel: Ich kill dich, wenn du auch nur einen Kratzer in meinen Wagen bringst! So und jetzt richtest du erst mal die Spiegel richtig." Nami nickte und stellte die Spiegel ein.

"Also rechts ist das Gaspedal, in der Mitte die Schaltung und links die Bremse. Jetzt legst du den ersten Gang ein und…" "Wie?" "Warte…" Plötzlich spürte Nami, dessen Hand auf dem Schaltknüppel lag, Zorros Hand auf ihrer. Die Achtzehnjährige wurde ein bisschen rot, was Zorro zum Glück nicht bemerkte. "Also drück mit dem rechten Fuß auf die Schaltung und dann schaltest du um. Das ist der Erste…" Zorro drückte den Schaltknüppel (was ein komisches Wort?!) nach links oben. "…das ist der Zweite…" Er drückte den Hebel wieder nach unten und dann einen nach rechts. "… dann der Dritte…" Wieder drückte er den Knauf nach unten und einen nach rechts. "… der Vierte liegt unten rechts, der Fünfte direkt daneben. Und rechts unten ist der Rückwärtsgang." Er zeigte ihr jeden Gang und Nami nickte.

"Also leg den ersten Gang ein und lös die Handbremse." Nami tat, wie ihr geheißen und langsam fuhr das Auto los. Die geschah jedoch so unerwartet, dass Nami loskreischte und auf die Bremse drückte, sodass das Auto ruckartig anhielt.
 

"Sorry.." "Nicht so schlimm. Also der Wagen fährt auch an, ohne dass du Gas gibst. Noch mal von vorne. Ersten Gang einlegen und Handbremse lösen." Wieder tat Nami dies und es funktionierte, der Wagen fuhr an.

"Und jetzt?", fragte Nami aufgeregt. "Jetzt gibst du vorsichtig, ganz vorsichtig Gas." Doch Nami würgte den Motor ab.

Kannst du es sehen?

Kapitel 23- Kannst du es sehen?
 


 

"OK, also noch mal von vorne. Erst den Gang einlegen und dann ganz vorsichtig Gas geben, aber mit Gefühl!"

Und tatsächlich schaffte Nami es beim nächsten Versuch, sie fuhr! "Jetzt schaltest du hoch in den zweiten Gang, indem du wieder auf die Schaltung drückst und dann den Gang einlegst." Auch dies gelang Nami auf Anhieb.
 

Sie übten den ganzen Vormittag und allmählich bekam Nami Gefühl fürs Fahren, das Anfahren, Beschleunigen, Runterschalten und Anhalten beherrschte sie schon ziemlich gut und Zorro war insgeheim richtig stolz auf sie, er hätte nie gedacht, dass sie so schnell lernen würde. Gegen Nachmittag aßen die beiden in einem kleinen Restaurant zu Mittag, doch Nami wollte sofort weiter fahren, sodass Zorro nachgab und mit ihr zurück zum Hafen fuhr.

"Können wir jetzt mal das Einparken üben?" "Du willst wirklich schon Einparken? Nach so kurzer Zeit?" "Ja, klar!" "Nagut. Dann fahr da vorne rechts rum, dann kommen wir auf einen Parkplatz."

"Soll ich dir es vormachen oder willst du es gleich selbst versuchen?" "Ich will's allein versuchen!" "Dann fahr." Natürlich klappte es nicht beim ersten Mal und Zorro beschloss, es ihr einmal zu zeigen. Nahezu perfekt parkte er ein, wieder tauschten sie die Plätze und Nami versuchte es.
 

19:00, Namis 26. Versuch rückwärts einzuparken lag 5 Minuten zurück, als Zorro sagte: "Ich glaube, das reicht für heute." "Oh schon?" "Du warst gut, aber wir müssen langsam mal zurück, die Sonne geht bald unter." "Hast Recht. Fahren wir morgen noch mal?" "Schon morgen?", fragte der Neunzehnjährige und bog links ab, als Nami plötzlich den Sonnenuntergang erblickte. "Halt!!! Halt an!!!" Zorro war so überrascht über Namis plötzliche Rufe, dass er eine Vollbremsung hinlegte. Zum Glück waren sie noch immer auf dem verlassenen Hafengelände. Nami stieg aus dem Wagen, Zorro ebenfalls, jedoch immer noch völlig perplex.

"Was sollte das?", herrschte er sie an, doch Nami reagierte nicht. "Hey, ich rede mit dir!" "Siehst du das, Zorro?"
 

"Was soll ich sehen?", fragte er etwas beleidigt, stellte sich jedoch neben sie vor den Wagen.

"Das Licht!" "Und? Die Sonne geht jeden Tag unter?!" "Ja, aber heute Abend strahlt sie besonders hell, siehst du es nicht?" Sie drehte sich zu ihm um, doch er verstand nicht, was an einem Sonnenuntergang so toll sein sollte. (Zorro eben *g*)

"Steig ein, ich will fahren." Nami verdrehte die Augen und seufzte. "Männer!?!" So stiegen beide wieder ein, doch dann sagte Nami plötzlich: "Oh darf ich fahren, bis zum Ausgang des Hafens? Och bitte, Zorrooooo!" Mit ihrem Hundeblick sah sie ihn an und er gab nach.

"Nagut, aber keinen Meter weiter!" "Danke!" Nami setzte sich also ans Steuer, doch wieder würgte sie einmal den Motor ab und das an der Stelle, wo man vom Pier aus die Freiheitsstatue sehen konnte, als eine Sirene ertönte und ein Polizeiauto um die Ecke kam. "Oh Scheiße!", fluchte Zorro. "Wenn die sehen, dass du fährst, bin ich meinen Lappen los!" Das Polizeiauto kam immer näher, als sich Nami plötzlich aufrichtete und Zorro mit glasigen Augen ansah.
 

"Küss mich.", sagte sie knapp.
 

"Was?" "Das ist keine Anmache, das ist ne Show für die Bullen, also küss mich!" Zorro war noch immer völlig perplex, als Nami sich zu ihm runterbeugte und ihre Lippen auf seine drückte. Das Polizeiauto hielt kurz, doch als der Polizist Zorro und Nami in dieser… leidenschaftlichen Situation erblickte, schmunzelte er und fuhr davon.
 

Es war wie ein Hauch… Sie trennten sich voneinander und sahen sich an... Zorro zog sie wieder zu sich und küsste sie erneut... ihre Lippen trennten sich wenige Millimeter um sich danach noch intensiver zu berühren… zuerst war Nami überrascht, dass Zorro ihren Kuss erwiderte, doch schnell war dieser Gedanke verschwunden und sie legte langsam ihre rechte Hand in seinen Nacken, die andere auf seine Brust. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und feuriger… das Polizeiauto war längst vergessen… Nami schloss ihre Augen, die Hände des Neunzehnjährigen wanderten von ihrem Nacken über ihre Schultern zu ihren Hüften, wo sie nun ruhten. Langsam ließ er sich gegen die Türe in seinem Rücken sinken, sodass Nami nun halb auf ihm lag… Die Achtzehnjährige fuhr währenddessen durch das weiche, kurze Haar des Mannes, der sie alles andere vergessen ließ… nichts zählte mehr, nur dieser Moment… alles war bedeutungslos, nichts war mehr von Belang…

Doch dann ertönte das Horn eines Schiffes und die beiden trennten sich von einander. Zorro sah in Namis rehbraune Augen und durchfuhr mit seiner linken Hand ihr Haar, das in der Abendsonne golden glänzte, Nami lächelte.

"Jetzt kann ich es sehen…", sagte der Grünhaarige mit so sanfter Stimme, dass es der Achtzehnjährigen ein Schauer über den Rücken jagte. Noch lange stand der nachtschwarze Mustang am Pier, während die Sonne im Meer versank…
 

"Schau mal da!" Zorro deutete auf den großen Wagen, Nami nickte. Die Zwei lagen auf der Motorhaube von Zorros Auto und betrachteten die Sterne, die Zeit hatten sie vollkommen vergessen. "Und da! Eine Sternschnuppe!" "Dann darfst du dir was wünschen…" Nami sah Zorro von der Seite an und schloss die Augen.

»Ich wünsche mir, dass…«

Zorro beobachtete Nami schmunzelnd, wie sie dort neben ihm lag, die Augen geschlossen, sich völlig auf eine Sache konzentrierend und doch so entspannt… ihre Art fesselte seinen Geist und Zorro hätte nie geglaubt, dass er jemals solches Glück verspüren würde… doch er verbot sich selbst dieses Glück, es durfte einfach nicht sein…
 

Nami öffnete wieder ihre Augen und beugte sich über ihn, doch… "Wir sollten nach Hause fahren, es wird spät.", sagte er dann wieder mit seiner üblichen, kalten Stimme und stand auf. Nami sah ihn fragend an, stand dann aber auch auf und stieg in den Wagen.

Zorro machte das Dach zu und schon fuhren sie los. Zorro sagte während der Fahrt kein Wort, starrte stur auf die Fahrbahn, Nami sah gedankenverloren aus dem Fenster. Schließlich hielt Zorro vor seinem Haus, in dem völlige Finsternis herrschte, und auch im Nebenhaus war kein Licht zu sehen.

"Zorro, der Tag heute…" "Ich bin ziemlich müde, also dann bis morgen.", sagte er nur und stieg aus dem Wagen. Auch Nami stieg aus, doch ließ sie sich nicht so einfach abwimmeln, sie versuchte, ihn erneut in ein Gespräch zu verwickeln.

"Zorro, wegen dem Fahrunterricht…" "Ich hab doch schon gesagt, dass du gut warst. Besser, als ich gedacht hätte, dafür, dass du heute das erste mal gefahren bist. Aber ich hab Kopfschmerzen, außerdem macht mir mein Bein zu schaffen, ich will nur noch schlafen." "Okay… dann bis morgen." "Ja, bis morgen." Nami beobachtete, wie er die Haustür öffnete und dahinter verschwand, ohne sich auch nur noch einmal zu ihr umzudrehen.
 

…Finsternis…

…Nichts außer Finsternis…

…Doch dann…

…Eine Tür…

…Eine dunkle, alte Holztür…

…Langsam ging sie auf diese Tür zu, streckte die Hand nach dem Griff aus…

…Doch erreichte sie nicht…

…Sie lief, doch entfernte sich immer mehr von der Tür…

…Konnte sie einfach nicht erreichen…

…Fiel zurück in die Finsternis…

…Nichts außer Finsternis…

…Finsternis…
 

Senkrecht saß sie in den Laken. Dieser Traum beherrschte schon wieder ihren Schlaf… doch dieses Mal endete er damit, dass sie in die Dunkelheit fiel…Draußen verdeckten gelegentliche Wolken den Mond, der in dieser Nacht besonders hell schien. Langsam stand sie aus ihrem Himmelbett aus und öffnete die Türe zu ihrem kleinen Balkon, sofort wehte ein frischer Wind ins Zimmer, der ihr eine Gänsehaut bescherte…

Unwürdig, geliebt zu werden

Kapitel 24- Unwürdig, geliebt zu werden
 


 

Langsam ging sie nach draußen um den Mond besser sehen zu können. Zufällig sah sie zum Nachbarhaus, im Wohnzimmer lief der Fernseher, ansonsten war es stockfinster im Haus. Nami sah wieder zum Mond, sodass sie nicht bemerkte, wie Zorro im Nachbarhaus die Türe zum Garten öffnete, der Hund an ihm vorbei preschte, und der Neunzehnjährige ebenfalls zum Mond sah. Doch dann erblickte er Nami…

Er fühlte sich schuldig ihr gegenüber… er hatte sie einfach so vor den Kopf gestoßen, ohne ihr auch nur einen Grund zu nennen… wie sie sich wohl nun fühlte?… wohl kaum besser, als er selbst in diesem Moment… er hasste sich selbst dafür, sie so zu enttäuschen, doch er hatte keine andere Wahl… er hatte sich schon einmal auf eine Beziehung mit einer befreundeten Frau eingelassen… er hatte sie nicht beschützen können… sie war gestorben… noch heute machte er sich deswegen Vorwürfe… noch mal würde er sowas nicht durchstehen… langsam wurde ihm bewusst, wie sehr er dieses Mädchen, welches nun mit Augen voller Tränen den Mond ansah, lieben gelernt hatte… sein Herz verlangte nach ihr, schrie nach ihr, nach ihrem Lachen, ihrem Lächeln, ihren Lippen… doch sein Verstand sträubte sich… er versuchte, die Gefühle für sie zu unterdrücken, doch es ging nicht…
 

Das eiskalte Wasser floss an ihrem Körper herunter und weckte die Achtzehnjährige so richtig auf.

Nach einer Viertelstunde verließ sie das Badezimmer wieder und ging runter in die Küche, wo sie Nojiko schon mit einem riesigen Frühstück erwartete.

"Na, wie hast du geschlafen?" "Geht so." "Wie war die Fahrstunde gestern, ihr seid ja ziemlich spät wieder gekommen." "Mh." "Alles in Ordnung?" "Was? Ehm ja." "Gut, ich seh gerade, du musst gleich los, Zorro wartet bestimmt schon." "Mhm."

Als Nami das Haus verließ, wartete Zorro tatsächlich schon auf sie. Sie fuhren los und wieder wurde kein Wort gesprochen.
 

"Nein! Nach rechts sagte ich doch!" "Ich mach doch rechts!" "Ja, aber doch nicht jetzt, erst dahinten!" "Kannst du das vielleicht mal vorher sagen?!" "Wenn du mir nicht richtig zuhörst?" "Ich steig jetzt aus und frage nach dem Weg!" Nami schaltete den Motor aus, stieg aus dem Wagen und ging zielstrebig auf einen der Bauarbeiter zu, während Zorro im Auto blieb. Sie stritten schon die ganze Zeit miteinander, seitdem er sie heute morgen abgeholt hatte, doch was sollte er tun?…

"Wie ich gesagt habe, wir müssen zurück und dann links!", hörte er plötzlich wieder Namis Stimme. "Ich fahre!", war seine Antwort und Nami ließ sich trotzig auf dem Beifahrersitz fallen.
 

"Lass mich hier raus.", sagte sie plötzlich mitten in Jersey City. "Und wie willst du nach Hause kommen?" "Das kann dir doch egal sein!" und sie ging davon, doch auch Zorro war stur, auch er ließ sich nicht so schnell abschütteln. Er fuhr im Schritttempo neben ihr her.

"Steig wieder in den Wagen, Nami!" "Nein." "Stell dich nicht so an! Es ging doch nur um den richtigen Weg!" "Um den richtigen Weg also? Du kriegst auch gar nichts mit, Lorenor Zorro! Und jetzt lass mich in Ruhe!" "Nami, sei nicht so zickig und steig wieder in den Wagen ein!" "Nein!" "Nagut." Zorro trat aufs Gaspedal und fuhr davon, Nami jedoch war äußerst empört über seine Geste. War der Kerl eigentlich für alles zu blöde?
 

Erst zum frühen Abend kam Nami mit geschwollenen Füßen nach Hause. Sie war unterwegs in eine Bar gegangen, wo sie einiges an Alkohol getrunken hatte, und nun war sie so betrunken, dass sie kaum noch geradeaus gehen konnte.

Nojiko öffnete ihr die Haustür.

"Nami, wo kommst du denn her?", fragte sie, doch dann sah sie Namis glasige Augen und ihre roten Wangen. Außerdem ging sie schwankend.

"Nami? Was ist los? Wo ist Zorro?" "Der hat misch sitzn jelassn! In Jersi…" "Was? In New Jersey?" "Nööö, in Jersi Sitie…" "Nami, du bist völlig betrunken, komm erst mal mit nach oben, eine kalte Dusche wird dir jetzt gut tun! Und danach kriegt du was zu essen und Aspirin." So zerrte Nojiko ihre kleine Schwester nach oben ins Badezimmer.

"Du wartest eben, ich hol dir neue Klamotten aus deinem Kleiderschrank." Und schon war sie aus dem Badezimmer verschwunden. In Namis Zimmer öffnete sie den großen Eichenschrank und sah sich einer Unmenge von Klamotten entgegen, woraus sie eine schwarze Jogginghose und ein schwarzes T-Shirt entnahm und zurück ins Bad ging. Doch als sie ins Bad kam, ließ sie die Kleider fallen…

Nami saß zusammengekauert und weinend auf dem Boden, das Gesicht von schwarzer Schminke verschmiert. Nojiko ließ sich sofort neben ihr auf den Boden nieder und nahm sie in den Arm.

"Was ist denn passiert?", fragte Nojiko behutsam, doch Nami brach in lautes Schluchzen aus, sie beruhigte sich erst nach einigen Minuten wieder.

"W... warum mag er mich denn nicht?… Bi-bin ich wirklich so unwürdig, geliebt zu werden? …Was habe ich denn falsch gemacht?" "Du hast gar nichts falsch gemacht, Nami." "Und… und warum mag er mich dann nicht? Warum stößt er mich zurück?" "Beruhige dich erst mal, alles wird gut… ich bin ja bei dir…"

Es dauerte noch eine geschlagene Stunde, bis Nami sich beruhigt hatte. Nojiko ließ sie alleine im Bad, damit die Achtzehnjährige erst mal duschen konnte, und ging nach unten in die Küche um ihr etwas zu kochen.
 

Noch bis spät in den Abend saß Nami draußen auf der Terrasse und schlürfte an einem Glas Orangensaft. Die Sterne waren in dieser Nacht sehr hell, wurde nicht durch eine Wolke verdeckt. Gelegentlich bog eine leichte Briese die Äste der Bäume und jedes Mal schloss Nami die Augen, um dem Rauschen der Baumkronen zu lauschen.

…Was hatte sie bloß falsch gemacht?… diese Frage geisterte ihr schon die ganze Zeit durch den Kopf.

…Was bloß?… war sie zu aufdringlich?… aber sie hatte es gespürt, er hatte genauso gefühlt, wie sie… sie hatte es ganz deutlich gespürt… oder lag es vielleicht gar nicht an ihr?… vielleicht an Zorro?… oder war niemand an dieser Misere Schuld?… doch, sie… sie allein war Schuld daran, dass es ihr nun so schlecht ging… aber dieses Gefühl, dass er diesen Moment genauso gewollt hatte, wie sie… dass er diese Leidenschaft auch gespürt hatte, dessen war sie sich sicher… aber was machte ihn plötzlich so kalt?… warum war er plötzlich so anders?… wie eine andere Seite in ihm, die wieder Überhand ergreift… eine Seite, mit der er nicht verletzt werden kann… warum hatte sie nicht so eine Seite?… warum wurde sie immer verletzt, während andere ohne jede Gewissensbisse damit fertig wurden?… sollte ihr Herz jedes Mal von neuem gebrochen werden?… war sie es wirklich unwürdig, geliebt zu werden?… wenn ja, geschah eigentlich alles so, wie es sein sollte… sie würde immer wieder von neuem verletzt werden… vielleicht war ihr Herz ja irgendwann nicht mehr fähig zu lieben… seit vielen Jahren hatte sie immer versucht, die Schutzmauer um ihr Herz aufrecht zu erhalten, doch wieder war es ihr nicht gelungen… wieder wurde sie verletzt… wieder war sie verzweifelt… wieder fragte sie sich, ob sie überhaupt von jemandem geliebt wurde…
 

"Ich hab Hunger!" "Hast du das nicht immer?" "Ehm… weiß ich nicht. Ich hab trotzdem Hunger!" "Hör auf zu nörgeln, sonst mach ich dir nichts!", rief Ace genervt. Er stand schon wieder für seinen Bruder (und sich natürlich auch) in der Küche und kochte bereits die siebte Mahlzeit an diesem Tag.

(Ich zähl jetzt mal Ruffys Tagesration auf, also: Frühstück, Zweites Frühstück, Mittagessen, Zwei Uhr- Tee, Tee, Vier-Uhr-Tee, Abendessen, Zweites Abendessen, Nachtmahl. Das macht 9 Mahlzeiten am Tag!!!)
 

Nami sah wieder mal hoch zu den Sternen, als sich die Tür zum Haus öffnete und Nojiko nach draußen kam.

"Hey, kleine Schwester." "Oh hallo…" "Und wie fühlst du dich?" "Geht so. Hör mal, Nojiko, wegen vorhin im Badezimmer… danke." "Wofür sind große Schwestern denn da?" Nami lächelte und Nojiko war glücklich, ihre kleine Schwester wieder etwas fröhlicher zu sehen. Nami schluckte den letzen Rest ihres Saftes herunter und stand dann auf, um sich ein neues Glas zu holen. Gerade stand sie in der Küche, als jemand an die Haustür klopfte. "Ich geh schon!", rief Nami Nojiko zu und ging zur Tür. Als sie diese öffnete und nach draußen sah, erblickte sie…

"Zorro?" Er antwortete ihr nicht, sondern zog sie zu sich und küsste sie.

Sehr witzig, Leute!

Kapitel 25- Sehr witzig, Leute!
 


 

"Wann bist du denn endlich fertig?", nörgelte Ruffy, als er in die Küche zu Ace kam. "Gleich! Und jetzt hör auf zu quengeln!" "Sag mal, wo ist Zorro eigentlich? Um die Uhrzeit ist er doch sonst immer hier…" "Keine Ahnung, wo der Typ steckt, is mir aber auch im Moment egal, das Essen ist fertig!"
 

Nami wusste gar nicht, wie ihr geschah, doch es gefiel ihr… allerdings meldete sich die Stimme der Vernunft und Nami drückte Zorro von sich.

"Zorro, was soll das alles?" "Komm mit mir und ich erkläre dir alles." "Aber…" Zorro schloss die Tür und zog Nami mit sich zum Auto, er öffnete die Beifahrertüre und Nami stieg zögernd ein.

Als Zorro neben ihr saß, fing sie wieder an. "Zorro, jetzt sag mir endlich, was…" "Hab ein bisschen Geduld und ich werde dir alles erklären." So verstummte Nami, doch den Weg, den Zorro fuhr, kam ihr merkwürdig bekannt vor. Sie fuhren durch den Holland-Tunnel nach Jersey-City und von dort aus weiter nach Richmond. Die Fahrt dauerte ca. eine Dreiviertelstunde, bis sie schließlich zum Hafen kamen. Zorro hielt auf einem großen Platz am Pier, genau an der Stelle, wo man die Freiheitsstatue sehen konnte, und stieg aus. Nami sah ihm stirnrunzelnd an, doch dann stieg auch sie aus.

"Was willst du hier?" "Komm her, dann sag ich's dir." Seufzend schloss Nami die Tür und ging auf Zorro zu, der sich ca. einen Meter vom Kai mit dem Rücken zum Auto hingestellt hatte. Nami stellte sich neben ihn und sah ihn fragend an.

"Also, was willst du hier?"
 

"Nun, hier hat alles angefangen…" "Was?" Zorro zog Nami zu sich und verschränkte seine Arme hinter ihrem Rücken, beide sahen sich nun in die Augen. "Nami, ich war ein riesiger Idiot, ich hätte niemals so gefühllos zu dir sein dürfen… ich weiß, nichts kann das entschuldigen, aber ich hatte einen Grund dafür…" "Ach ja? Und was für ein Grund soll das bitteschön sein?", rief Nami zornig und stieß ihn von sich. "Weißt du eigentlich… wie weh du mir getan hast? … weißt du, wie sehr du mich gedemütigt hast? … weißt du das, Lorenor Zorro?" Nami konnte nicht anders, all die Gefühle, die Wut, die sich in den letzten Tagen angesammelt hatte, stiegen in ihr empor und wollten an die Oberfläche… Tränen suchten sich ihren Weg über Namis Wangen und sie holte aus, um Zorro eine Ohrfeige zu geben, doch kurz vor seinem Gesicht wurde ihre Hand gestoppt.

Zorro hielt ihr Handgelenk fest in seiner linken und Nami ließ sich langsam gegen seine Brust sinken. Der Grünhaarige ließ ihr Handgelenk los und drückte sie an sich. "Warum… warum hast du… das getan?", brachte Nami leise hervor, wobei ihre Rechte gegen seinen Brustkorb schlug, während die Andere darauf ruhte. Zorro konnte ihren Zorn nur zu gut nachvollziehen.
 

"Es ist schon einige Jahre her… als meine damalige Freundin starb…" Nami riss die Augen auf. "…Damals war ich 14 oder 15… ich kannte sie schon mein ganzes Leben lang, wir waren Freunde seit der Kindheit… doch als sie starb, habe ich mir geschworen, dass das nie wieder geschieht… dass ich es nie wieder zulasse, mit einer Freundin eine Beziehung ein zu gehen… aber mir ist etwas klar geworden…" "Und was?", fragte Nami leise. Vorsichtig löste sie sich etwas von ihm, um ihm in die Augen sehen zu können.
 

"Mir ist klar geworden, dass ich dich liebe, Nami… so wie ich noch nie jemanden zuvor geliebt habe…"
 

Sie lag bereits seit einer Stunde im Bett, war gerade eben eingeschlafen, als plötzlich das Telefon klingelte. Langsam bewegte sich Nojiko und nahm den Hörer ab.

"… Hallo?" "Hey Nojiko, ich bin's Ruffy! Schläfst du etwa schon?" "Na ja, ich versuchs. Was willst du?" "Ich hab vergessen, wie spät wir morgen losfahren." "Ich hab's dir doch schon zwanzig Mal erklärt, wir fahren um 09:30 los!" "Und wohin noch mal?" "Ruffy, wir fahren zum Festival in Rockfort!" "Und wo ist das? Und für wie lange?" "Rockfort ist in Illinois! Wir fahren bis Montag! Warum fragst du das nicht Ace?" "Der schläft doch schon! Ich wecke doch nicht einfach so Leute mitten in der Nacht!" "Bis morgen, Ruffy!" Nojiko legte auf und drehte sich um.
 

"Du… du liebst mich?" Nami konnte ihren Ohren kaum trauen, hatte er das tatsächlich gerade gesagt? "Ja, ich liebe dich, Nami Jones!" Stürmisch umarmte Nami ihn und küsste ihn. Beide fühlten ein unglaubliches Glück, das kaum in Worte zu fassen war. "Ich liebe dich auch!", sagte die Achtzehnjährige glückstrahlend.

Noch lange standen sie dort am Pier, küssten sich und genossen den Moment der Zweisamkeit, bis Nami sagte: "Mir ist kalt, lass uns besser zurück fahren." Zorro nickte und löste die Umarmung. "Schließlich müssen wir morgen schon früh raus." "Mh? Wieso?" "Hat dir Nojiko noch nichts erzählt?"

"Was soll sie mir nicht erzählt haben?", fragte Nami, als sie im Auto saßen und durch Jersey-City fuhren.

"Wir fahren doch von morgen bis Montag nach Rockfort, zu nem Festival." "Wen meinst du mit wir?" "Na die ganze Clique, sprich Ruffy, Ace, Sanji, Nojiko, Chopper, Lysop, Vivi, wir beide und Kaja, eine alte Freundin der Clique. Sie ist mit ihren Eltern umgezogen und musste deswegen die Schule wechseln. Ach ja, Corsa kommt auch mit." "Und wer ist dieser Corsa?" "Ein Schulfreund von Ace, der allerdings schon ein Jahr auf dem College ist." "Und wie wollen wir so viele Leute da hin transportieren?" "Das wirst du morgen sehen.", grinste Zorro. "Und wie spät fahren wir los?" "Ich glaub um halb Zehn."

Als die beiden vor Namis Haus standen, meinte Nami grinsend: "Kommst du noch mit zu mir?" "Geht leider nicht. Ich muss noch einiges erledigen, bevor wir morgen früh fahren können und deswegen muss ich schon sehr früh raus und außerdem…" "Büddddeeee!" Nami sah ihn mit ihrem Hundeblick an und Zorro wurde schwach.

"Nagut, ausnahmsweise." Nami grinste, küsste ihn kurz und schloss die Haustür auf. An diesem Abend schliefen sie Arm in Arm ein, doch als Nami am nächsten Morgen aufwachte, war Zorro verschwunden.
 

»Wahrscheinlich schon unterwegs… (nun, so kennen wir ihn aber nicht?! *g*)« dachte sie, bevor sie auf den Wecker sah und erschrak. Es war bereits Acht Uhr und sie musste noch duschen, ihre Sachen packen usw. So stürmte sie ins Bad, na ja, sie versuchte es.

Mit vollem Schwung wollte sie die Badezimmertür aufstoßen, doch diese war abgeschlossen, sodass sie sich einen blauen Fleck an der rechten Schulter zuzog und eine schlechte Laune dazu.

"Nojiko? Mach hinne, ich muss auch noch duschen! Außerdem muss ich noch meine Tasche packen!" Wenige Sekunden später kam Nojiko mit einer besseren Laune als Nami nach draußen, lächelnd sah sie ihre kleine Schwester an.

"Auch schon wach? Das Frühstück wartet unten, also beeil dich!" "Wie denn, wenn du das Bad blockierst?!" Gereizt betrat Nami das Bad, während Nojiko in ihr eigenes Zimmer ging.
 

"Danke, dass ihr ihn nehmt!" "Na ja, dieses Wochenende wird für Spike kein Zuckerschlecken, er wird so lange geknuddelt, bis er umfällt!", lachte Zorros Mutter Rose. "Er muss drei bis vier mal raus am Tag und…" "Ich weiß." "Gebt ihm nicht zu viel Futter, er soll nicht zunehmen und…" "Zorro, ich weiß, wie man sich um einen Hund kümmert!" "Ich hatte ihn schon mal bei euch und das nur zwei Tage. Weißt du wie lange ich gebraucht habe, bis er die fünf Kilo wieder los war?" "Dieser Hund ist wie du, ich sag mal, zwölf Stunden?" "Ha ha, ich lach mich tot! Aber im Ernst, ich will nicht, dass er wieder dermaßen zugenommen hat wie letztes Mal, wenn ich wieder komme." "Jaja, ich hab's verstanden. Ich muss jetzt los, viel Spaß!" Rose gab ihrem Sohn noch einen Kuss auf die Wange und Zorro verdrehte die Augen.

"Also bis Dienstag!", rief sie und verließ das Haus. Wenige Sekunden später kam Ace die Treppe runter.

"Und? Nehmen sie ihn?" "Was denkst du denn? Wie weit seid ihr?" "Also ich bin fertig und Ruffy muss glaub ich nur noch seine Tasche packen, dann können wir auch schon gleich die Autos einpacken." "Apropo Ruffy, wo ist der Kerl?" Beide sahen sich an, dann stürmten sie die Treppe hoch, direkt in Ruffys Zimmer.

Der Strohhutjunge lag in seinem Bett, alle Viere von sich gestreckt und laut schnarchend. Ace und Zorro grinsten sich an, Ace lief leise wieder nach unten, kam nach wenigen Augenblicken mit einer Bratpfanne wieder hoch und beide schlichen sich direkt neben das Bett, wo Ace die Pfanne direkt über Ruffys Kopf hielt und beide bis drei zählten.

"Eins… Zwei… Drei… RUFFY!" Der Siebzehnjährige schrak hoch und sein Kopf knallte direkt gegen die Pfanne, die Ace sofort hinter seinem Rücken versteckte.

"Eh was? … aaauuuaaa! Mann, warum tut denn mein Schädel so weh?" "Na du hast zu viel gesoffen gestern!" "Aber ich hab doch gar nichts getrunken?!" "Du kannst dich nur nicht mehr daran erinnern, das ist alles!", lachte Ace, Ruffy verstand gar nichts mehr. "Jetzt steh endlich auf und pack deine Sachen zusammen, wir fahren in fünf Minuten." "WAS? In fünf Minuten?!" Ruffy hetzte los, während Zorro und Ace äußerst gemächlich das Zimmer verließen und genauso langsam die Treppe runter gingen. Gerade waren sie um die Ecke, als Ruffy rief: "Sehr witzig, Leute!"
 

09:10:

"Wie soll das Wetter werden?", rief Nami aus ihrem Zimmer. Sie hatte bereits gefrühstückt und packte nun ihre Tasche ein, Nojiko antwortete ihr rufend: "Zieh lieber einen Pullover drüber, heute soll's teilweise regnen, aber morgen soll's dagegen warm werden, also pack dir auch genug Zeug ein!" "Ja, Mama!"
 

09:20:

"Nojiko?" Keine Antwort. "Nojiko?!" Wieder keine Antwort, stattdessen hörte Nami, wie jemand die Treppe hoch kam. "Nojiko? Ich kann meinen schwarzen BH mit den roten Ziernähten nicht finden! Du hast den doch vorgestern erst gewaschen, aber wo ist der?" Nami beugte sich gerade über ihre Tasche, die auf dem Bett lag, als…

"Suchst du das hier?" Blitzartig drehte sich Nami und erblickte Zorro, in seiner Hand ihr BH.

Das Festival - Die Fahrt beginnt!

Kapitel 26- Das Festival - Die Fahrt beginnt!
 


 

"Suchst du das hier?" Blitzartig drehte sich Nami und erblickte Zorro, in seiner Hand ihr BH.
 

Etwas rot im Gesicht nickte sie und nahm ihm das Kleidungsstück aus der Hand, wobei sie ihn ein bisschen musterte. Er trug ein weißes T-Shirt unter einem dunkelgrünen Hemd, dazu eine schwarze Hose. "Danke." "Wie weit bist du? Ein Auto ist bereits da, das andere kommt in wenigen Minuten." "Sofort fertig, jetzt hab ich ja, was ich suchte." Nami sah sich noch mal in ihrem Zimmer um und beschloss, dass sie alles hatte, was sie für einen Wochenendtrip brauchte. Zorro nahm ihr währenddessen die Tasche aus der Hand und die Achtzehnjährige sah ihn daraufhin verdutzt an.

"Was machst du da?" "Es kommt manchmal vor, dass ich nett bin. Selten, sehr selten, aber es kommt vor." "Na wenn das so ist, möchte ich deinen Anflug von Höflichkeit und Entgegenkommen nicht unterbrechen."
 

Als sie nach draußen kamen, erblickte Nami Nojiko und die Anderen. Nojiko suchte anscheinend etwas und Lysop spielte mit Ruffy fangen. Dann sah sie es, das Auto. Es war ein pechschwarzer Landrover. Ace und Sanji kamen mit weiteren Taschen aus dem Nachbarhaus.

"Oh hallo Nami-Mäuschen! Wie geht es dir heute? Du siehst blendend aus!" "Danke, Sanji.", sagte Nami etwas gezwungen freundlich. Sie hatte aus irgendeinem undefinierbaren Grund schlechte Laune, sie war sehr reizbar und erwartete im Laufe des Tages noch einen Streit, mit irgendwem. Gerade wollte sie Nojiko fragen, was diese denn suchte, als plötzlich ein weiterer pechschwarzer Landrover in die Straße einbog und direkt hinter dem anderen parkte.

"Ah, da sind sie ja.", hörte die Achtzehnjährige Zorro sagen. Eine Sekunde später stieg ein großer Kerl aus dem Auto. Er hatte hellbraune Haare, trug eine Sonnenbrille, doch trotzdem konnte Nami eine Narbe über seinem linken Auge erkennen. Plötzlich öffneten sich die anderen Türen des Wagens und Vivi, Chopper und weiteres Mädchen mit blonden Haaren, >>wahrscheinlich Kaja<< dachte sich Nami, stiegen aus.
 

"Hey Zorro, altes Haus!" "Corsa!" Freundschaftlich gaben sich Zorro und Corsa die Hand. "Von dir hab ich ja lange nichts mehr gehört, was machst du so?" "Ach, dies und das. Aber ich habe von deinem Unfall gehört. Geht’s wieder?" "Mein Knie? Ich spürs kaum noch." "Dann kannst du also auch fahren?" "Natürlich! Aber erst müssen wir noch das Zeug in die Autos packen." Zorro deutete auf den großen Berg von Taschen, Kühlkisten usw.

"Na dann mal los!" "Wartet, wartet, wartet!", sprach Vivi dazwischen. "Wie sollten vielleicht erst mal klären, wer mit wem in welchem Auto fährt." "Das wäre am sinnvollsten.", meinte auch Ace. So entschied sich, dass alle Jungs und alle Mädchen in jeweils ein Auto kamen.

Nami packte gerade ihre Tasche in das hintere Auto, als das blonde Mädchen sie aus Versehen anrempelte, bei dem Versuch ihre eigene Tasche ins Auto zu packen.

"Oh entschuldige bitte!" "Macht doch nichts… ehm wir wurden uns noch nicht vorgestellt, du bist Kaja, stimmt's?" "Ja, richtig." "Ich heiße Nami, freut mich, dich kennen zu lernen." Kaja lächelte etwas verlegen, was Nami zum Schmunzeln brachte.
 

"Können wir dann endlich fahren?", fragte Sanji. "Jaja, setzt euch schon mal in die Autos!", meinte Ace, der mit Nojiko, Corsa und Nami die Karte beäugte.

"Also am besten fahren wir über den Highway nach Macungle, dann nach Pittsburgh, dann weiter nach Lordstown, dann nach Toledo und schließlich nach Rockfort.", meinte Nami und deutete auf den Weg. "Ich würde lieber in Akron Halt machen und dann nach South Bend und dann nach Rockfort.", meinte Ace. "Wie wär's, wenn wir das in Pittsburgh besprechen? Ich will endlich losfahren, sonst stehen wir noch morgen hier." "OK, dann lasst uns fahren. Ihr fahrt hinter uns!", entschied Ace und alle setzen sich in die Autos. Doch dann…
 

"Scheiße, ich hab was vergessen!", hörten sie Ruffy sagen und wenige Sekunden später sprang der Strohhutjunge aus dem Auto zum Haus. "RUFFY! Jetzt steig wieder in den Wagen ein!" "Aber ich hab meinen MP3-Player vergessen!" Wie wir ihn kennen, fand Ruffy seinen Player nicht sofort, sodass Ace und Lysop ihm beim Suchen helfen mussten. Auch die Anderen stiegen wieder aus den Autos, da die Suche nach dem vermeidlichen Gerät wohl noch etwas länger dauern würde. Nami hatte die Landkarte auf der Motorhaube ausgebreitet und studierte die Fahrstrecke.

>>Dann Richtung Osten nach Newark, dann nach Harrisburg, dann durch die Halbwüste nach Pittsburgh und dann weiter nach…<< Plötzlich spürte sie, wie sich von hinten zwei Arme um ihre Taille legten und jemand sie sanft auf den Hals küsste.

"Na, das Ziel schon gesichtet?", fragte Zorro mit raunender Stimme. Die Achtzehnjährige drehte sich zu ihrem Freund um und lächelte. "Na ja, ich hab mir nur die Route angesehen." "Und?" "Wir können zwei größere Pausen einlegen und sonst müssen wir durchfahren, sonst schaffen wir das nie bis Morgen Nachmittag nach Rockfort. Hier in Amerika darf man ja nur 88 Km die Stunde fahren, in England ist das anders." "Wie wär's, wenn ich zu dir komme und wir es uns in der letzten Reihe gemütlich machen? Du siehst irgendwie… genervt aus.", sagte Zorro. "Ach, ich hab irgendwie schlechte Laune, aber dass du zu mir kommst, klingt ja wirklich sehr verlockend, aber ich muss vorne neben dem Fahrer sitzen um den Weg im Auge zu behalten, sonst verfahren wir uns nachher noch!" "Das kann doch auch jemand anderes machen…" "Die Anderen müssen doch auch Fahren und deswegen auch zwischendurch schlafen und ich hab ja meinen Führerschein noch nicht und außerdem glaube ich kaum, dass die uns beiden beim Knutschen zusehen wollen, während die sich konzentrieren müssen." Zorro seufzte. "Wirklich zu schade, aber wenn’s nicht geht, dann geht’s eben nicht." "Vielleicht heute Abend oder so…" "Ja, schon OK.", sagte Zorro etwas enttäuscht, als plötzlich ein strahlender Ruffy und Ace und Lysop, die mit den Nerven völlig am Ende waren, wieder aus dem Haus kamen.

"Vielleicht kann ich ja dafür sorgen, dass du keine schlechte Laune mehr hast.", grinste der Neunzehnjährige dann und küsste Nami leidenschaftlich. "Hey Zorro, verlegt das besser auf später, wir können fahren!", meinte Ace, als er an den beiden vorbei kam.

"Spielverderber…", murmelte Zorro.
 

Bei den Mädels sah die Sitzordnung folgendermaßen aus: Nojiko am Steuer, Nami daneben. Hinter ihr saß Vivi und hinter Nojiko hatte Kaja Platz genommen. Bei den Männern (*lol*) war die Aufteilung Folgendermaßen: Corsa saß am Steuer, Ace auf dem Beifahrersitz, Zorro hinter ihm, rechts saß Sanji. In der dritten Reihe hatten Lysop, in der Mitte Chopper und Ruffy Platz gefunden.
 

"Nojiko?" "Ja?" "Wofür brauchen wir ein Funkgerät?", fragte Nami und deutete auf das Funkgerät vor ihr. "Ace hat es mir gegeben, für den Fall, dass wir uns mal verfahren." "Wir und verfahren? Das schaffen doch eher die Typen da vor uns!", spottete Vivi. "Na hoffentlich fahren die mal… aha, jetzt geht’s also los, Mädels!", sagte Nojiko und fuhr hinter dem schwarzen Landrover her.

Nach den ersten hundert Metern schaltete Nami das Radio auf volle Lautstärke und die Fahrt konnte beginnen!
 

Sie waren gerade auf dem Highway Richtung Osten, als Vivi plötzlich sagte: "Also irgendwie finde ich Corsa richtig süß!" Kaja sah sie schlagartig an und wurde rot. "Ich dachte, du stehst auf Sanji?", fragte Nami. "Na ja, also das Date war ja eigentlich ganz schön, aber Corsa ist irgendwie…" "Älter?", fragte Nojiko grinsend. "So hab ich das auch nicht gesagt! Nein, er ist einfach netter und nicht so aufdringlich wie Sanji. Aber mal zu dir, Kaja. Wie stehen die Aktien?" Kaja konnte inzwischen einer Tomate Konkurrenz machen, doch sagte sie: "Also irgendwie… gibt es da schon jemanden…" "Wer ist es? Einer aus unserer Clique?" "Nun, ja…" "Wer?", fragten Nami, Nojiko und Vivi gleichzeitig. "… L-Lysop."
 

"Weißt du noch, was Mister Richardson dann gesagt hat?" "Oh diese Worte werde ich wohl nie vergessen! "Napoleon begann seine berühmte Rede mit folgenden Worten… welcher Lümmel schmeißt da mit Papierkügelchen?" Das war echt geil!", meinte Zorro, während sich die anderen vor Lachen die Bäuche hielten.

"Was glaubt ihr, machen die Mädels gerade?", fragte Sanji in die Runde, Herzchenaugen und Flügel waren im Anflug. "Frag sie doch!", meinte Lysop und sogleich griff Sanji nach dem Funkgerät.
 

"Lysop? Die Memme?" "Hey, er ist keine Memme! Er ist nur… äußerst vorsichtig!" "Du wirst rot, Kaja!", bemerkte Nojiko, als plötzlich ein Lämpchen am Funkgerät rot aufleuchtete.

"Scheiße, was machen wir jetzt?" "Woher soll ich das denn wissen?" "Geht die Batterie zu Ende oder funken die uns an?" "Jetzt macht doch was!" "Hilfe!" Alle vier Mädels sahen nach vorne, doch vor sie hatte sich ein LKW geschoben, sodass sie den anderen Wagen aus den Augen verloren hatten.

"Nami, jetzt mach doch was!" "Was soll ich denn bitte schön machen?" "Drück auf irgendeinen Knopf oder so, aber mach, dass es aufhört zu blinken!" "Ich mach das jetzt!", meinte Vivi und Nami reichte ihr das Funkgerät.

Vivi drückte auf einige Knöpfe, bis sie plötzlich Sanjis Stimme im ganzen Auto hörten.

"Vivi-Mäuschen, bist du das?" "Ehm ja, Sanji. Was ist denn?" "Ich wollte nur mal fragen, was ihr so macht. Wir haben euch aus den Augen verloren…" "Ja, ein LKW hat sich zwischen uns geschoben, aber der biegt gerade wieder ab." Wenige Sekunden später sahen sie wieder den schwarzen Landrover.

"Sonst noch was?" "Wann machen wir die nächste Pause, ich habe Hunger!", rief Ruffy ins Funkgerät. "Ruffy, ihr habt doch genug Futter für ne Footballmannschaft in euerm Wagen!" "Warum hat mir das keiner gesagt?", hörten die jungen Frauen den Strohhutjungen krakeelen.

Das Festival - Eine Frage und deren Auswirkungen

Kapitel 27- Das Festival - Eine Frage und deren Auswirkungen
 


 

"Sonst noch was?", fragte Vivi. "Ehm im Moment nicht, glaub ich… ach, ich soll euch sagen, dass in ca. einer Meile eine Kreuzung kommt, bei der wir dann rechts abbiegen müssen." "Das wissen wir auch schon…", meinte Nami kopfschüttelnd. "OK, bis nachher dann!", sagte Vivi ins Funkgerät und drückte auf irgendeinen Knopf, von dem sie dachte, er würde die Leitung auflösen oder so…
 

"Weißt du jetzt mehr, Spargelschäler?", fragte Zorro spöttisch. "Ruffy, hör auf mein Fell zu zerzausen, das nervt!", meinte Chopper. "Ganz sicher, dass wir hier rechts müssen?", fragte Ace. "Ich weiß wenigstens, dass es ihnen gut geht!" "Aber ich mach doch gar nichts!" "Ja, Ace, ich bin mir sicher!" "Wieso sollte es ihnen nicht gut gehen?" "Woher soll ich das denn wissen?" "Ruffy, jetzt hör endlich auf!" "Ich frag doch nur, nicht dass wir uns verfahren." "Warum fragst du mich das, Fertigsaucenanrührer?" "Fang du nicht auch noch an, Lysop!" "Und was ist, wenn wir erst die nächste rechts abbiegen?" "Wie hast du mich genannt?" "Ruffy, hör auf!" "Dann würden wir nach Washington kommen!" "Du hast schon richtig gehört, Fertig-saucen-anrührer!" "Hilfe!" "RUFFY, jetzt hör auf mit der Scheiße!", riefen alle anderen gleichzeitig, Ruffy verkrümelte sich in der Ecke.
 

"Zurück zu Lysop… was sagt er dazu?", hörten sie plötzlich Vivis Stimme aus dem Funkgerät. "Die haben vergessen, das Ding aus zu schalten…", meinte Ace. "Mach mal lauter!"

"Woher soll ich das wissen? Ich hab ihm das doch noch nicht gesagt, dass ich…" "Dass du in ihn verliebt bist?", beendete Nami ihren Satz. Im vorderen Wagen sahen alle den hochroten Lysop grinsend an. "Als ob das so leicht wäre!" "Genau, du hast doch auch ewig gebraucht, um Zorro zu sagen, dass du ihn liebst!", warf Vivi ein. "Bei uns war das auch was anderes. Aber ihr lenkt vom Thema ab, es geht hier um Kaja und nicht um mich und Zorro!" "Wie soll ich es ihm denn sagen?" "Machs wie Nami und warte, bis er mit der Sprache rausrückt." "Das ist nicht komisch, Vivi!" "Aber wenn er mich gar nicht wirklich mag?", fragte Kaja unsicher. "Lysop soll dich nicht mögen? Das ist doch nicht dein Ernst, Kaja! Der ist doch offensichtlich in dich verschossen!", äußerte sich Nojiko. "Glaubt ihr wirklich?" "JA!" "Sag es ihm doch auf dem Festival." "Genau!"

Die jungen Männer sahen Lysop an, der sich hinter der Sitzreihe verkrochen hatte. "Jetzt sei kein Feigling, Lysop! Wir wissen alle, wie sehr du sie magst!" "Genau, stell dich nicht so an!", meinte Corsa.
 

"Und du kannst das gleiche Corsa sagen, Vivi!" "Aber ich bin doch gar nicht in Corsa verliebt!" "Und warum wirst du dann so rot?", lachte Nojiko. "Was glaubt ihr, kann er gut küssen?" Die Jungs konnten nicht sagen, wer diesen Satz gerade gesprochen hatte…

"Oh ja, das kann er!", meinte Nojiko und verstummte sofort. "Woher weißt du das?" "Ach… ich vermute es einfach… schaut mich nicht so an, es war auf ner Party…" "Und wann war diese Party?" "Kurz nachdem ich nach New York gezogen bin, und nein, da war ich noch nicht mit Ace zusammen!" "Er kann also gut küssen…", murmelte Vivi. "Ich finde, Männer müssen Küssen können!", sagte Nojiko. "Oh ja!", pflichtete ihr Vivi bei. "Find ich auch! Also wenn Typen nicht küssen können, ist das doch die Hölle!" "Kennt ihr das, wenn die ihre Zunge so richtig weit in deinen Mund reinstecken und sich benehmen, als wären unsere Zungen Artisten?" "Das geht gar nicht!" "Ich wundere mich, dass man dabei nicht erstickt!", meinte Nami und die anderen stimmten ihr zu, im Auto der Jungs war es inzwischen totenstill geworden.
 

"Und ich finde, im Bett sollte es auch stimmen!" "Stimmt!… Naaammmiiii?!", sagte Vivi herausfordernd. "Was?" "Habt ihr schon in eurer ersten Nacht als Paar?" "Was denkst du denn?" "Also vor ner Stunde hast du noch richtig müde ausgesehen…"
 

"Ein Wort und…!", warnte Zorro bedrohlich und die Anderen schwiegen tatsächlich.
 

"Wir waren ja auch noch bis spät in die Nacht unterwegs! Und Nojiko hat mich nicht geweckt, deshalb bin ich ein bisschen in Zeitdruck gekommen!", versuchte Nami sich zu rechtfertigen. "Klar, das kannst du deinem Frisör erzählen!" "Ihr müsst mir ja nicht glauben!" "Habt… habt ihr eigentlich… schon mal… ihr wisst schon?", hörten sie Kajas schüchterne Stimme.
 

"Ich glaube, jetzt reichts langsam!", meinte Ace und die Anderen stimmten ihm zu. "Wartet, ich möchte das hören!", meinte Sanji und alle sahen ihn schlagartig an. "Das kannst du dir abschminken, Blondi!" "Genau, ich finde, das geht zu weit!", meinte Corsa. "Dann gebt mir doch das Funkgerät, dann mach ich das eben leiser!" "Du träumst wohl!" Sanji wollte jedoch nicht ohne weiteres aufgeben und so entstand eine Rangelei zwischen Sanji, Ace und Zorro, die sich über die ersten Zwei Reihen ausbreitete.

"Leute, ich versuch hier gerade, ein Auto zu fahren und das geht schlecht, wenn ihr euch hier drin die Köpfe einschlagt!", rief Corsa. "Dann nimm du es!", rief Ace und warf dem Fahrer das Funkgerät in die Hände. Dieser jedoch hatte das Lenkrad losgelassen, sodass der Wagen nach rechts schlingerte. Corsa ließ das Funkgerät fallen und packte das Lenkrad, doch das Funkgerät fiel in seinen Fußraum…
 

"Nojiko?" "Hallo? Ich bin zwanzig!" "Und wie oft in der Woche?" Zorro, Sanji und Ace erstarrten in ihrer Bewegung, es war ein Bild für die Götter: Zorro hielt Sanjis Kragen, mit der Anderen holte er gerade aus, Sanji drehte gerade Aces Arm nach hinten und Ace hatte sich über die Rückenlehne gebeugt und versuchte aus Sanjis Griff zu kommen.

"Das wüsstet ihr nur zu gerne, was? Nagut, ich sag's euch!" Plötzlich fing Ace an zu brüllen und die Rangelei ging weiter.

"… Wow, wirklich so oft? Und was ist mit dir, Vivi?" "Na ja, ich habe…" Sofort rief Corsa: "Jetzt hört endlich auf mit der Scheiße, Jungs! Oder ich halte an und dann prügeln wir uns aber richtig, habt ihr mich verstanden?" Die Rangelei ging weiter, während sich Lysop, Chopper und Ruffy auf der dritten Sitzbank schrott lachten.

"… Kaja? Was ist mit dir?", fragte Vivi. Sofort schaltete sich Lysop in die Keilerei ein und rief: "Corsa, jetzt mach endlich das Ding aus!" "Wie denn, wenn ich gleichzeitig fahren muss? Das Ding hat sich irgendwie verhakt! Einer von euch muss das da raus holen!", rief ihm Corsa zu.

"…Oh und du, Nami?" "Ihr wollt wirklich wissen, ob ich schon mal mit einem Typen geschlafen habe?" "Ja, klar!" "Nagut, also…" "COOORRRSSSAAA! Jetzt heb das bescheuerte Ding endlich auf oder es gibt TOTE!", rief Zorro.

"… sagt mal, warum fahren die plötzlich so komisch da vorne?" Sofort gingen Ace, Lysop, Sanji und Zorro auseinander.
 

"Jetzt fahren sie irgendwie wieder normal… komisch." "Glaubt ihr, dass die unser Gespräch belauscht haben?", fragte Kaja. "Wie denn?… ausgenommen das Funkgerät…" "Gib mal her… nein, das steht doch auf AUS." "Dann bin ich ja beruhigt. Wenn ich mir vorstelle, was passieren würde, wenn die da vorne hören könnten, was wir gerade besprochen haben…", meinte Nojiko. "Was die wohl so zu uns sagen würden!", lachte Vivi. Aus Versehen drückte sie einen Knopf am Funkgerät…
 

"Jetzt haben sie es aus gemacht.", sagte Ace beruhigt. Die Frauen im hinteren Wagen jedoch erstarrten, sie hörten plötzlich die Gespräche der jungen Männer…

"Was sollte das, Schnitzelklopfer?" "Was denn?" "Eifersüchtig oder was?" "Träum weiter!" "Was soll dann die Scheiße? Deinetwegen hätten wir beinahe nen Unfall gehabt!" "Hatten wir aber nicht! Also reg dich wieder ab!" "Noch mal so ne Scheiße und du kannst dir die Radieschen von unten ansehen!" "Zorro…!", meinte Ace und Zorro beruhigte sich wieder. "Also ich hab immer noch Hunger!", meldete sich Ruffy zu Wort. "In knapp zwei Stunden haben wir Macungle erreicht, dann gibt’s ne kleine Pause.", meinte Corsa. "Mich würde aber mal interessieren, was die Mädels so gesagt haben.", meinte Ruffy und erntete dafür einige Kopfnüsse.
 

Inzwischen hatten die jungen Frauen das Funkgerät wieder ausgestellt, da sie der Ansicht waren, nichts interessantes mehr zu hören…

"Allerdings glaube ich nicht, dass die Mädels das meinten, was sie gesagt haben.", sagte Sanji. "Wie meinst du das?", fragten Lysop und Chopper gleichzeitig.

"Noch nie was von der Sprache der Frauen gehört?", fragte Corsa grinsend. "Sprache der Frauen?", wiederholte Lysop langsam. "Es gibt da einige Wörter…", fing Zorro an und Ace unterbrach ihn: "Oder Sätze!" "… die Frauen zwar sagen, aber etwas völlig anderes meinen." "Und was zum Beispiel?" ">Ja< heißt >Nein<, >Nein< heißt >Ja< und >Vielleicht< heißt grundsätzlich >Nein<.", erklärte Ace. ">Es tut mir leid<, heißt soviel wie >Es wird dir leid tun<!", lachte Corsa. "Wenn sie sagen >Wir brauchen<, bedeutet es, dass sie etwas haben will und wenn sie sagen >Entscheide dich< ist ihrer Ansicht die richtige Entscheidung, nämlich ihre Meinung, offensichtlich.", sagte Sanji. "Aber ganz schlimm wird’s, wenn sie sagt >Wir müssen reden<, das heißt nämlich, dass sie sich über irgendwas beschweren will.", erklärte Zorro.

"Kennt ihr das, wenn sie fragen >Liebst du mich? <" "Was ist daran denn so schlimm?", fragte Chopper. "Das heißt, sie wollen etwas außerordentlich teures haben!" "Oder wenn sie fragen >wie sehr liebst du mich? < das heißt nämlich, dass sie etwas getan haben, was uns Männern nicht gefällt." "Frauen streiten auch immer alles ab. Wenn man sie fragt, ob sie sauer sind, dann sagen sie Nein. Natürlich sind Weiber danach noch saurer als vorher." "Oder wenn man sie fragt, ob man zum Beispiel mal mit ihrem Wagen fahren darf oder so, und sie dann sagen >Natürlich, mach es, wenn du willst<. Das heißt, sie wollen es unter keinen Umständen.", meinte Sanji.

"Und warum sagen Frauen nicht direkt, was sie meinen?", fragte Chopper etwas irritiert. "Wenn wir das wüssten, hätten wir keine Probleme mehr, Chopper! Frauen sind einfach kompliziert, da kann man nichts dran ändern. Innerhalb weniger Sekunden können sie alle 28 Gemütszustände durchleben und bei Wut stehen bleiben, ohne einen Grund zu haben."
 

Die Autos hielten an einer Tankstelle mit Einkaufszentrum etwas außerhalb der Stadt und alle stiegen aus. Nami streckte sich erst mal und ging dann mit Vivi in das Einkaufscenter. Die Anderen stellten währenddessen zwei der Holztische (kennt ihr die? Denen bin ich das erste mal in England begegnet. Solche Holztische und dann Holzbänke, kann jeder dran essen, wenn er will. Die stehen immer an Autobahntankstellen auf ner Wiese oder so.) zusammen und bereiteten alles für eine Zwischenmahlzeit, für Ruffy ein richtiges Essen, vor.
 

"Was brauchen wir?" "Ich würd mal sagen, frisches Brot, wenn die das haben, und ein paar Getränke.", meinte Nami. "Aber haben wir nicht auch was in den Autos." "Ja, aber wir haben auch noch ne lange Strecke vor uns und das wird heute der erste und letzte größere Stopp. Erst morgen machen wir wieder ne längere Pause." "Unter diesen Umständen sehe ich es ein, dass wir noch Getränke brauchen."

Als die beiden mit vollen Armen zu den Anderen zurück kehrten, wurden ihnen sofort die Getränke und das Brot von Ruffy aus den Händen gerissen. "Hey, das ist für uns alle! Ruffy, wenn du…" Vivi verfolgte Ruffy, während sich Nami neben Zorro an ein Ende der Bank setzte.

"Na, alles bekommen?" "Ja, is aber verflickst teuer hier." "Das ist es immer auf solchen Raststätten. Wohl noch nicht mit einer so großen Truppe losgezogen?" "Nein, mit ein oder zwei Leuten, aber nicht mit so vielen!" "Hey Ruffy, wir wollen auch noch was abbekommen!", rief Zorro seinem Kumpel entgegen und wenige Minuten später speisten alle.

Das Festival – Unwetter

Kapitel 28- Das Festival – Unwetter
 


 

Es war inzwischen Mittag und Zorro hatte sich anders hingesetzt; ein Bein auf die äußere Seite der Bank, das andere Bein innen; Nami hatte sich ebenfalls so hingesetzt, saß also nun vor ihm, und aß gerade einen Apfel. Sie beobachtete das Armdrücken zwischen Ruffy, Ace, Corsa und Sanji, gleichzeitig spürte sie, wie Zorro sanft ein Stück ihres roten Pullovers an der Schulter beiseite schob und kleine Küsse auf ihrer Halsbeuge und ihrem Nacken verteilte.

Am anderen Ende des Tisches saß ein etwas schweigsamer Chopper. Er verfolgte nebenbei den Wettkampf, doch sah es so aus, als ob ihn etwas beschäftigen würde. »Soll ich sie fragen?… Sie wird bestimmt nein sagen… aber wenn ich sie nicht frage, dann ist das auch doof… ich frage sie!« Der kleine Elch stand auf, doch nach zwei Schritten blieb er stehen. »Aber sie wird bestimmt nein sagen und dann habe ich sie ganz umsonst gefragt… nein, ich frag sie nicht.« Chopper machte Kehrt und setzte sich wieder auf die Bank. »Oder soll ich sie doch fragen?… Ich frag sie!« Wieder stand er auf und blieb nach zwei Schritten stehen. »Sie wird nein sagen! Ganz sicher!« So drehte er sich wieder um und setzte sich auf die Bank.
 

"Schau mal!", meinte Nami flüsternd zu Zorro und er ließ von ihrem Hals ab. "Mh?" "Guck dir mal Chopper an. Er sieht aus, als ob ihn etwas beschäftigen würde." "Vielleicht weiß er ja nicht, ob er beim Armdrücken mitmachen soll oder nicht." "Nein, er hat vorhin gegen Corsa verloren, als du meinen… ach egal, das kann es jedenfalls nicht sein." "Vielleicht hat er einfach nur Spaß daran, immer auf zu stehen und sich dann wieder hin zu setzen." "Zorro?!" "Er wird schon was sagen, wenn ihn was bedrückt… übrigens, deine Haare riechen nach…" "Rosen, ich weiß." "Einfach bezaubernd…" Nami kicherte und Zorro griff nach seinem Glas Cola.

Chopper hatte sich anscheinend doch entschlossen, stehen zu bleiben, und so ging er nun zielstrebig auf Nami und Zorro zu.
 

"Nami?" Die Achtzehnjährige sah ihn lächelnd an. "Ja?" "Ich muss dich was fragen…" "Dann frag!" "Nun… ehm… na ja, also ich wollte dich fragen… ob ich vielleicht…" "Ja?" "Also ich wollte dich fragen, ob ich vielleicht… ob ich vielleicht gleich bei euch im Auto mitfahren kann?" Nami wollte ihm gerade antworten, als Chopper erneut das Wort ergriff.

"Also gerade hat mich Ruffy die ganze Zeit geärgert und mein Fell verwuschelt und er hat sogar ein Glas Apfelsaft über mein Fell verschüttet, zwar unabsichtlich, aber das klebt trotzdem ganz schön… ich mag Ruffy, sogar sehr, aber ich will nicht mehr neben ihm sitzen und zwischen Zorro und Sanji möchte ich auch nicht, weil die zwei immer streiten und… und…" "Ist ja gut, Chopper! Beruhige dich erst mal! Natürlich kannst du zu uns kommen, wenn du willst. Ich glaube kaum, dass die anderen was dagegen haben. Sollen wir dir die dritte Reihe einbauen, dann hast du ne ganze Bank für dich?" "Oh danke! Danke, Nami!" Chopper kamen schon die Tränen vor Glück, gleichzeitig lachte er. "Danke Nami!" "Gern geschehen." Chopper wandte sich wieder um und ging zurück auf seinen Platz.
 

"Du hast ihm damit einen großen Gefallen getan.", meinte Zorro plötzlich hinter ihr. "Wieso?" "Na ja, Ruffy und Lysop bauen schon die ganze Zeit ihren Schabernack mit Chopper, ich kann mir vorstellen, dass er darauf keinen Bock mehr hat. Ich wäre schon längst ausgerastet, aber Chopper hält das alles aus." "Ja, so ist er eben. Ich glaube, er will seine Freunde nicht verletzen, wenn er sie zurechtweisen müsste… aber mal zu dir, du streitest dich also immer mit Sanji?" "Na ja, da gab's vorhin ne kleine Auseinandersetzung, halb so wild." Zorro winkte ab und Nami beließ es dabei. "Hey, warum weinst du?", fragte Zorro plötzlich. "Ich wein doch gar nicht!" Und dann spürte Nami einen weiteren Tropfen auf ihrem Gesicht. Sofort sah sie nach oben, die Wolken hatten ein bedrohliches dunkelgrau angenommen, in wenigen Sekunden würde es anfangen, heftigst zu regnen.

"Ehm Leute…" "Gleich Nami, Ruffy verliert jeden Moment!", meinte Ace. "Leute, es fängt an zu regnen!" "Ach Schwachsinn!" "Dann seht doch mal nach oben!", meinte Zorro, der wie Nami aufgestanden war und bereits die Sachen einpackte. Nun sahen auch die Anderen zum Himmel.

"Oh nein…!"
 

"Beeil dich!", rief Ruffy durch den Regen und wenige Sekunden später sprang Lysop ins Auto und die Türen wurden geschlossen.

"Nami, komm schon!" "Noch eine Sekunde!" Nami versuchte, die letzte Bank hoch zu klappen, was man nur schaffte, wenn man die Heckklappen öffnete und von außen alles aufbaute. "Hier klemmt was!" Nami war inzwischen völlig durchnässt, richtige Sturzbäche fielen vom Himmel herunter, bis sie schließlich sagte: "Fertig!" Sie sprang ins Auto, die Türen wurden geschlossen und die Autos fuhren los.

"Nami, zieh dich besser um, sonst holst du dir noch ne Erkältung.", meinte Vivi, die am Steuer saß. "Chopper, können wir mal kurz die Plätze tauschen, dann kann ich mich hinten umziehen." "Ehm klar." So kletterte Chopper in die zweite Reihe und Nami in die Dritte, wo sie sich eine neue Jeans und einen schwarzen Rollkragenpullover anzog, es war inzwischen wirklich kalt geworden.

Das Wetter wurde immer schlimmer, mit dem Nachmittag kamen auch tiefere Temperaturen. Als die Wälder von Pennsylvania in Sicht kamen, fuhr das vordere Auto am Straßenrand und auch der zweite Wagen hielt. Dann blinke plötzlich wieder das rote Lämpchen am Funkgerät. Diesmal drückte Nojiko auf irgendeinen Knopf.

"Hallo?" "Ich bin's, chhrrhrhrr…" "Was?" "Nojiko?" "Ace?" "Wer sitzt am cchhrhrhhch… am Steuer?" "Vivi." "OK, dann soll sie… chcrrhhchhrr… und dann…" "Wiederhole das bitte!" "Dreh mal an dem kleinen Rad am Funkgerät oben." Nojiko tat, wie ihr geheißen, und drehte an dem kleinen Rädchen am Funkgerät.

"Kannst du mich jetzt besser verstehen?" "Viel besser." "Gut. Also wir fahren gleich durch die Wälder und da kann einiges passieren. Da Vivi noch nicht so viel Erfahrung beim Fahren hat, soll sie mit einem von uns die Plätze tauschen." "Und mit wem?" "Mit Zorro." "Und warum nicht Sanji oder Corsa?" "Corsa ist schon gefahren, der pennt übrigens gerade und Sanji… na ja, Zorro fährt euer Auto und ich fahre weiterhin unseres. Bei diesem Wetter wäre es mir lieber, wenn er fährt als Sanji, außerdem hat Zorro mehr Erfahrung bei diesen Autos und er ist auch schon durch Stürme gefahren, ich war selbst dabei." "Und Vivi soll ganz alleine zu euch Chaoten?" "Es geht nicht anders, aber es muss nicht unbedingt Vivi sein, egal wer. Hauptsache, einer von euch. Derjenige kann ja nach vorne, wenn er unbedingt will." "OK, warte mal eben… Also Mädels… und Chopper… Ace will, dass Zorro ab hier weiter fährt und einer von uns dann ins andere Auto geht." "Also wenn ich euch zu viele Umstände mache, dann…", fing Chopper an. "Ach was, du gehst ganz bestimmt nicht wieder zurück zu den Chaoten da vorne.", sagte Nami schnell. "Aber wer geht dann?" "Ich geh freiwillig.", meldete sich Vivi zu Wort. "Sicher? Ich kann auch gehen." "Bleib du lieber hier, Nojiko. Ich mach das schon!" "Nagut, willst du nach vorne?" "Jup." Nojiko nahm wieder das Funkgerät in die Hand.

"Ace? Vivi kommt rüber." "Nagut. Will sie nach vorne?" "Ja." "Gut. Ich schick dann jetzt Zorro los!" "Okay." Nojiko legte das Funkgerät wieder weg und nickte Vivi zu. "Bis nachher irgendwann…" "Bis dann!" Vivi stieg aus und Nojiko konnte durch den Regen nur durch ihre auffällige Haarfarbe erkennen, wo sie sich befand. Wenige Sekunden später öffnete Zorro die Fahrertür und stieg ein.
 

"Hey… is das ein Scheißwetter. Ich hoffe, ihr seit alle angeschnallt, weil’s gleich richtig holprig werden kann." "Klar.", erwiderten die Anderen. Nami beobachtete, wie Zorro sein Handy zückte, es an die Freisprechanlage

anschloss, dann ein Headset daran anschloss und sich den Kopfhörer ins linke Ohr steckte.

Die Autos fuhren weiter, allerdings viel langsamer als vorher, da man bei diesem Regen nur knapp zwanzig Meter weit gucken konnte. Zorro hielt sich außerdem an die Rücklichter vom Vorderwagen, doch war ihm Nojiko auch eine große Hilfe.
 

Nami hatte völlig das Zeitgefühl verloren, es konnte Nachmittag sein, aber auch schon tief in der Nacht, sie wusste es nicht.

Zorro sah sie gelegentlich im Rückspiegel an, er bemerkte, dass sie etwas anderes trug als bei der Tankstelle. Sie sah verträumt aus dem Fenster, doch immer mal zwischendurch sah sie in den Spiegel, um seinen Blick zu kreuzen.

Plötzlich wurde das Auto von einem heftigen Windstoß gepackt und Zorro bekam arge Schwierigkeiten.

"Nojiko, drück mal den grünen Knopf an der Freisprechanlage und dann an meinem Handy auf die 3!", sagte er, während er versuchte, gegen den Wind zu lenken. Er zog die Handbremse an, Nojiko tat, wie ihr geheißen und sie hörten das Freizeichen.

"Was gibt’s, Zorro? Ich hab euch aus den Augen verloren, wo seid ihr?", vernahmen sie die Stimme von Ace. "Wir haben hier hinten große Schwierigkeiten bekommen. Der Wind ist stärker, als ich dachte. Fahrt weiter, aber wenn wir in zehn Minuten nicht wieder an eurem Heck sind, fahrt zum nächsten Stopp weiter und wartet dort auf uns!" "Verstanden."
 

"Zorro, pass auf!"

Das Festival - Ein Baum macht Probleme

Kapitel 29- Das Festival - Ein Baum macht Probleme
 


 

"Was ist da bei denen los?", fragte Vivi besorgt. "Na ja, der Sturm ist heftiger, als wir gedacht haben. Zorro versucht gerade wieder näher zu uns zu kommen, aber wenn wir das Auto nicht in zehn Minuten sehen, sollen wir weiter fahren zum nächsten Stopp und dort auf sie warten." "Ich hoffe, da passiert nichts.", meinte Vivi und sah in den Seitenspiegel nach hinten auf die Straße, doch kein Auto in Sicht.
 

"Scheiße, wie sollen wir da rum kommen?", fragte Nojiko. Die Anderen wussten keine Antwort.

Wenige Sekunden nachdem sie mit Ace telefoniert hatten, war ein Baum auf die Fahrbahn gestürzt, er hatte das Auto nur um einen halben Meter verfehlt. Der Laubbaum versperrte die gesamte Fahrbahn und es sah nicht so aus, als ob man um den Baum herum fahren konnte.

"Dann müssen wir den Baum beiseite schaffen.", meinte Zorro. "Oder hat einer eine andere Idee?" "Wir könnten doch versuchen über den Baum drüber zu fahren…", sprach Kaja. "Ich seh mir das mal an, bleibt ihr hier drin." Zorro stieg aus und kam nach knapp zwei Minuten wieder, er war völlig durchnässt.

"Das geht nicht, der Durchmesser des Stammes ist zu groß. Wenn wir versuchen würden, über den Baum zu fahren, könnte das Auto nach hinten wegrutschen. Hätte ich doch meine Schwerter dabei… dieses Auto hat meines Wissens eine Seilwinde, mit der wir den Baum von der Straße ziehen könnten…" "Sollen wir nicht besser die Polizei informieren oder die Feuerwehr?" "Bei diesem Wetter fahren die nicht los, die kommen erst morgen. Also, Nojiko geht ans Steuer und Chopper und ich befestigen das Seil am Baum." Chopper und Nojiko nickten und der kleine Elch und Zorro stiegen aus, während sich Nojiko ans Steuer setzte.
 

Einige Minuten passierte nichts, bis Chopper (nun in seiner großen Version) wieder zum Auto kam.

"Fahr rückwärts, Nojiko!" Die Zwanzigjährige nickte, drehte sich nach hinten um und drückte aufs Gaspedal. Der Motor heulte auf und unsanft ruckte das Auto nach hinten, das Seil hatte sich anscheinend gelöst. Chopper verschwand wieder in der Dunkelheit, kam jedoch nach wenigen Sekunden wieder.

"Noch mal, Nojiko!" Wieder heulte der Motor auf, doch Nojiko trat das Gaspedal durch und langsam bewegte sich der Wagen samt Baum nach hinten. Es waren lautlose Minuten im Auto, Nami und Kaja sahen nach draußen, um etwas zu erkennen, doch der Himmel war pechschwarz und es schien, als sei es mitten in der Nacht.

Plötzlich erschien Zorro vor dem Wagen und gestikulierte mit den Armen, dass Nojiko anhalten solle. Sofort drückte sie auf die Bremse und zog die Handbremse an. Chopper stieg wieder ins Auto (nun wieder in seiner kleinen Größe), doch Zorro lotste Nojiko um den Baum herum.
 

Zorro stieg wieder in den Wagen und die unruhige Fahrt ging weiter. "Zorro, soll ich weiter fahren?", fragte Kaja. "Nein, ich fahre!", sprach der Neunzehnjährige barsch, hustete leicht. Nami bemerkte, dass er eine Schnittwunde am Unterarm hatte, sagte jedoch nichts, da Zorro ohnehin nicht deswegen anhalten würde.
 

"Wo bleiben die denn?" Ace und die Anderen hatten den nächsten Ort erreicht, wo sie Pause machen wollten. Hier hatte der Regen aufgehört, doch der Himmel hatte seine dunkle Farbe behalten. "Sie kommen sicher gleich." "Ruf sie doch an!", meinte Ruffy, während er seine dritte Wassermelone verdrückte.
 

Plötzlich klingelte das Handy und Nojiko, die wieder auf dem Beifahrersitz saß, nahm ab. "Hallo?" "Ich bin's, Ace. Wo seid ihr? Alles in Ordnung?" "Wir hatten zwischenzeitlich einige Komplikationen, aber wir sind wieder auf dem Weg. Wo seid ihr?" "Wir warten gerade in nem Vorort von Pittsburgh namens Clapton oder so…" "Wir fahren gerade am Ortsschild vorbei." "Dann bis gleich."

"Wo sind sie?" "In wenigen Minuten hier.", erklärte Ace seinem Freund Corsa. Und tatsächlich bog der schwarze, völlig verdreckte Landrover wenige Minuten später um die Ecke und parkte neben dem anderen Auto.
 

"Also wo fahren wir lang?", war die Frage, die Nojiko um ca.17:00 stellte. "Also wenn wir weiter über den Highway fahren, dann würde ich bis heute Abend nach Lordstown. Von Lordstown dann über Lorain nach Toledo, wo wir den letzten großen Stopp vor Rockfort machen. Von Toledo nach Gary und Chicago und dann weiter nach Rockfort. Seit ihr mit der Strecke einverstanden?", fragte Nami und ging mit dem Finger die Route auf der Karte nach. "Der Weg hört sich gut an.", sprach Sanji. "Den großen Halt erst in Toledo?", fragte Corsa. "Ja, wo sonst?" "Lorain." "Das macht knapp 100km aus, das sind knapp anderthalb Stunden.", bemerkte Ace. "Wir können auch in Lorain Halt machen, wenn ihr wollt." "Gut, dann machen wir in Lorain Halt… der Sturm hat uns fast zwei Stunden genommen, heute Nacht müssen wir uns wirklich ran halten, also fahren wir in 10 Minuten weiter!", entschied Ace und ging zurück zu einem der Autos, Nojiko folgte ihm. "Ehm Süßer?!" "Ja?" "Ist dir vielleicht was aufgefallen?" Ace sah seine Freundin fragend an. "Was soll mir denn aufgefallen sein?" "Dein Tonfall. Du weißt, ich liebe dich sehr, aber seit der Abfahrt kommandierst du alle rum. Ich weiß, ohne dich wären wir gar nicht unterwegs, aber könntest du vielleicht ein bisschen lockerer sein?" "Aber ich wollte doch pünktlich dort sein…" "Ich weiß, aber wir können auch ein paar Stunden zu spät kommen, das macht doch nichts. Außerdem dauert das Festival zwei Tage, du hast also genug Gelegenheit Musik zu hören. Entspann dich doch einfach mal und lass Sanji heute Nacht fahren.", sagte sie und gab ihm einen Kuss. "Habe ich mich wirklich wie ein Diktator benommen?" "Und wie…"
 

Zorro sah schmunzelnd in den Rückspiegel. Nami saß wie vorhin mit Chopper in der zweiten Sitzreihe, sie hatte sich gegen die Tür gelehnt und die Beine auf den Sitzen, Chopper saß auf ihrem Schoß und schlief. Nami hörte währenddessen Musik. Zorro beobachtete grinsend, wie sie die Lieder mitsprach, ohne dass auch nur ein Ton über ihre Lippen kam. Kurz hustete er.

Er war glücklich, sie zu haben… es war die richtige Entscheidung gewesen, eine Beziehung mit ihr einzugehen… obwohl sie erst seit knapp 24 Stunden zusammen waren, wusste er, dass diese Beziehung eine Zukunft hatte, eine lange Zukunft… er würde verhindern, dass irgendjemand ihn und Nami auseinander bringen würde… er hatte in seinem ganzen Leben noch nie so viel Liebe für jemanden empfunden, noch nicht einmal für seine verstorbene Liebe…
 

Nach ca. 3½ Stunden Fahrt hielten sie in Lordstown an einer Highwaytankstelle mit Einkaufszentrum, welches noch größer war, als das in Macungle. Die Mädels waren sofort verschwunden.

"Hey Mädels, ne Spielhalle!" "Ein Geschäft, wo's nur Alk gibt!" "Ein Geschenkladen!" "Klamotten!" Alle liefen in andere Richtungen, kamen allerdings nach wenigen Minuten wieder zusammen. "Ich glaubs nicht, einmal Autorallye kostet fünf Dollar." "Eine Flasche Schnaps zwanzig Piepen!" "Da kostet das Geschenkpapier ja schon zwei Dollar!" "Nichts in meiner Größe…" Nojiko, Kaja und Vivi sahen Nami an, mussten dann aber sofort loslachen.

Als sie gemeinsam wieder zurück zu den Autos kamen, veranstalteten die Jungs schon wieder ein Armdrückturnier: Sanji erfuhr gerade eine herbe Niederlage gegen Zorro. "Leute, in zehn Minuten geht’s weiter!", sagte Ace, worauf er einen Blick von Nojiko kassierte und hinzufügte: "Wenn ihr wollt." "Klar doch!", war die Antwort der Anderen.
 

"Hey Vivi." "Oh hi Corsa." Vivi kramte gerade im Handschuhfach am Auto der Jungs. "Haste Bock wieder bei uns mit zu fahren?" "Ehm.. gerne!", strahlte sie. "Na dann bis gleich!" Corsa ging grinsend zurück zu den Anderen, während Vivi mit hochrotem Kopf zu Nami lief, die ebenfalls etwas sucht und zwar in ihrer Tasche.

"N…Nami!" "Oh Vivi, sag mal, hast du meine Kaugummis gesehen?" "Nami, ich muss dir was erzählen!" "Wo sind die denn? Ich hab mir extra vor der Fahrt noch eine Viererpackung gekauft… wo können die denn noch sein?" "Du wirst es nicht glauben, Corsa hat mich zu ihm ins Auto eingeladen." "Und du hast die wirklich nicht gesehen?" "NAMI!" "Oh sorry, ich hör dir zu… Corsa hat dich eingeladen." "Genau!" "… ja und?"

Das Festival – Marysville/ East Liberty?

Kapitel 30- Das Festival – Marysville/ East Liberty?
 


 

"Nami! Das ist sowas wie ein Date!" "Reg dich mal wieder ab, Vivi! Er mag dich eben!" "Weißt du, was das heißt?" "Nö." "Das heißt, dass er mich mag!" "Sag mal, hörst du mir zu?" "Ja, klar. Hast du schon vorne nachgesehen?" Nami sah vorne nach und fand die Kaugummis tatsächlich.

"Willst du eins?" "Nein, danke." "Also, mach das beste draus! So ne Gelegenheit kriegst du nicht so schnell noch mal, also lass es krachen!", grinste Nami und ging zu Kaja, die als nächstes am Steuer sitzen würde, um ihr den Weg zu erklären (waren ja nicht alle dabei, als Nami den Weg erklärt hat).
 

"Leute, wir fahren weiter!" Es war inzwischen 21:03, als alle wieder in die Autos stiegen, die Sitzordnung hatte sich eindeutig geändert. Im ersten Auto fuhr Sanji, neben ihm saß Lysop. Direkt hinter ihm saß Corsa, in der Mitte saß Vivi und am Fenster Nojiko. In der dritten Reihe hatten Ace und Ruffy Platz gefunden, beide schliefen nach den ersten hundert Metern ein, genau wie Nojiko.

Im anderen Auto fuhr Kaja, neben ihr saß Chopper und in der letzten Reihe hatten es sich Zorro und Nami gemütlich gemacht.
 

"Bis wohin fahren wir?" "Bis nach Lorain, folgt einfach Sanji, der fährt das andere Auto. Wenn ihr sie aus den Augen verliert, dann folgt einfach der Karte. Ich habe den Weg eingezeichnet. Ach ja, wenn ihr mal gar nicht weiter wisst, dann weckt mich!" Zorro schüttelte hinter ihr mit dem Kopf und deutete ein Telefon an, Chopper und Kaja verstanden. "Jaja, Nami! Wir werden schon nicht in Kanada enden.", versicherte ihr Kaja. "Ich will doch nur…" "Süße, die schaffen das schon!", unterbrach Zorro sie. "Nagut…", seufzte die Achtzehnjährige und lehnte sich zurück.

Im Westen ging die Sonne unter, der Himmel färbte sich erst feuerrot, dann violett und schließlich dunkelblau, bis man die hellleuchtenden Sterne erkennen konnte, vom Sturm und den dunklen Wolken war nichts mehr zu sehen.
 

"Sag mal, Chopper, hast du eigentlich eine Freundin?", fragte Kaja. Chopper wurde rot um die blaue Nase und sagte: "Ehm nein… hast du denn einen Freund?" "Nein, noch nicht.", meinte Kaja und setzte den Blinker rechts.

"Woher kommst du eigentlich? Aus New York?" "Nein, ich wurde in Kanada geboren, aber meine Pflegemutter ist mit mir vor ungefähr zwei Jahren nach New York gezogen. An der Schule habe ich dann Ruffy und die Anderen kennen gelernt. Und du?" "Ich wurde ursprünglich in Deutschland geboren. Ganz in der Nähe von Berlin." "Wie ist es eigentlich so in Hartford?" "Och ganz OK, ich vermisse nur meine alten Freunde, also euch. Ich hab mich total gefreut, als Ace mich gefragt hat, ob ich mitfahren will. Ich hab natürlich sofort zugesagt!" "Sag mal, Kaja, Corsa hat mir erzählt, dass du auch Ärztin werden willst." "Ja, genau." "Warum eigentlich?" "Nun, meine Großmutter starb an einer unbekannten Krankheit…"
 

So lagen sie nun da: Zorro lag auf dem Rücken, ein Kissen hinter dem Kopf, Nami halb auf ihm, halb auf der Sitzbank neben ihm, im Rücken die Lehne und dabei immer den linken Arm auf seinem Brustkorb. Zorro strich bedächtig über diesen Arm, was der Achtzehnjährigen eine Gänsehaut bescherte.

"Siehst du, jetzt sind wir doch zu zweit auf der Rückbank.", sagte sie leise, er schmunzelte. "Nur zu schade, dass wir hier in der Öffentlichkeit sind.", krächzte er und hustete kurz, um wieder eine klare Stimme zu bekommen, Nami kicherte leise. Bedächtig strich sie über seinen Oberkörper und schmiegte sich noch mehr an ihn. Die Achtzehnjährige genoss es, seinen Herzschlag zu hören… seine Brust zu spüren, die sich immer hob und absenkte…

"Zorro?" "Mh?", brummte der Neunzehnjährige, der die Augen geschlossen hatte. "Schläfst du?" "Nein…", sagte er. "Gut, dann kannst du mir auch sagen, warum du deine Wunde nicht behandeln lässt." "Welche Wunde?", fragte Zorro müde und öffnete die Augen. "Die an deinem Arm." Zorro hob den linken Arm, der bis dato auf der Lehne geruht hatte, und sah sich die Schnittwunde an.

"Is doch schon fast verheilt…" "Trotzdem sollte sich Chopper das mal ansehen." "Nicht so wichtig…" "Zorro!" "… morgen, Süße…" Doch Nami richtete sich auf und fragte laut: "Kaja, können wir mal kurz anhalten?"
 

"Warum bist du nicht gleich zu mir gekommen? Du hast Glück, dass sich die Wunde nicht entzündet hat! Wenn ich daran denke, was alles hätte passieren können… Das nächste Mal kommst du direkt zu mir, damit das klar ist!" Kaja war rechts ran gefahren und Chopper verband Zorros Arm.

"Wie ist das denn passiert?", fragte Kaja, die neben Nami stand. "Ach, der Sturkopf hat sich wahrscheinlich an dem Baum vorhin verletzt, aber keinen Ton gesagt." "Das sieht aber schlimm aus!" "Deswegen haben wir ja auch angehalten."
 

Flashback
 

"Sollen wir nicht besser die Polizei informieren oder die Feuerwehr?" "Bei diesem Wetter fahren die nicht los, die kommen erst morgen. Also, Nojiko geht ans Steuer und Chopper und ich befestigen das Seil am Baum." Chopper und Nojiko nickten und der kleine Elch und Zorro stiegen aus, während sich Nojiko ans Steuer setzte.
 

"Wo sollen wir das Seil befestigen?", rief Chopper durch den Sturm, anders konnte Zorro ihn kaum verstehen. "Wir müssen irgendwo einen dickeren Ast finden!", schrie er zurück. Ca. einen Meter unter der Krone fanden sie schließlich einen Ast, an dem Zorro das Seil befestigte. Chopper lief los um Nojiko bescheid zu sagen, das Seil spannte sich, doch plötzlich brach der Ast ab und streifte Zorros Arm. Kurz verzog sich das Gesicht des Neunzehnjährigen, aber er musste den Schmerz verdrängen, der Sturm war wichtiger. Er packte das Seil und befestigte es an einem dickeren Ast des Buschwerks. Wieder fuhr der Wagen an und dieses Mal klappte es, der Baum bewegte sich.
 

Flashback ende
 

Sie fuhren weiter, Kaja drückte aufs Gaspedal, bis sie den anderen Wagen wieder im Blick hatten.

"Und? Bist du jetzt zufrieden?", fragte Zorro etwas mürrisch. "Ja, sehr sogar." "Darf ich dann endlich weiter schlafen?" "Erlaubnis erteilt!" "Jawohl, Herr General!", sagte Zorro und schloss die Augen, genau wie Nami.
 

Sanji sah in den Rückspiegel zu Corsa und Vivi, die sich seit der Abfahrt blendend amüsierten. Es schien, als redeten sie über alles, als ob es nichts besseres zu tun gäbe. Ace, Ruffy und Nojiko schliefen und Lysop versuchte die Karte zu lesen.

"Sanji?… Sanji! Ich glaube, hier musst du links abbiegen!" "Eh was?" "LINKS!" Sanji reagierte noch rechtzeitig. "Sag mal, bis wohin sollen wir noch mal fahren?", fragte dann die Langnase. "Bis nach Lorain, wieso?" "Oh Scheiße!"
 

Kaja und Chopper hatten schon eine ganze Weile nicht mehr auf das andere Auto geachtet, Chopper verstand sich im Lesen von Karten, als Kaja plötzlich fragte: "Sag mal, kannst du den anderen Wagen sehen, Chopper?" "Nein, wo sind die hin gefahren? Sollen wir Nami und Zorro wecken?" "Na ja, wir könnten die Anderen vielleicht erst mal anfunken.", meinte Kaja, Chopper musste unweigerlich anfangen zu grinsen.
 

Im anderen Auto blinkte plötzlich das rote Lämpchen und Lysop nahm an. "Hallo?" "Lysop? Wo seid ihr?" "Chopper! Oh gut, dass du dran bist. Ich möchte auch ins andere Auto, hier sind mir zu viele Chaoten!" "Wo seid ihr?" "Ehm wir fahren gerade am Ortsschild von… Marysville/ East Liberty vorbei…" "Wo?" "Marysville/ East Liberty!" "Warte, ich guck mal eben auf der Karte nach… Haltet sofort an!" "Sanji, halt an!" Sanji fuhr rechts ran und sah Lysop fragend an.

"Wo sind wir denn?" "Chopper, wo sind wir denn falsch abgebogen?" "In Akron. Ihr müsst 50 Meilen wieder zurück und dann links abbiegen Richtung Cleveland. Aber ihr habt doch auch eine Karte oder?" "Ehm eigentlich schon, ja.", stammelte Lysop.

"Hey was ist los? Warum halten wir? Sind wir etwa schon da?", fragte Vivi. "Nein, wir sind falsch abgebogen, jetzt darf ich den ganzen Weg wieder zurück fahren, danke Lysop!" "Was kann ich denn dafür?" "Sollen wir irgendwo auf euch warten?", fragte Chopper durchs Funkgerät.

"Wartet in Akron, an der Abzweigung, wo wir falsch reingefahren sind.", meinte Sanji, der sich das Funkgerät geschnappt hatte.

"OK, bis nachher."
 

Kaja hielt an. "Und was machen wir solange? Die brauchen mindestens ne Stunde, bis die wieder hier sind." "Keine Ahnung. Wir könnten das Radio anmachen.", schlug Chopper vor. Wenige Sekunden später ertönte das Lied "Aint no other man.", von Christina Aguilera.

Das Festival – Der See

Kapitel 31- Das Festival – Der See
 


 

"Wie weit ist es noch?", fragte ein müder Lysop. "In ner Viertelstunde treffen wir wieder auf die Anderen, also sei ruhig!", war Sanjis mürrische Antwort. Wieder sah er in den Rückspiegel, Vivi war an Corsas Schulter eingeschlafen… ihm gefiel es ganz und gar nicht, die beiden zusammen zu sehen…
 

Langsam richtete sich Nami auf und auch Zorro bewegte sich, hustete kurz. "… Kaja? Chopper?" "Oh haben wir euch geweckt?", fragte der kleine Elch sofort. Nami sah auf Zorro runter, der sich nur ein bisschen zu ihr gedreht hatte, nun aber friedlich weiter schlief.

"… warum halten wir? … sind wir etwa schon da?", gähnte sie müde. "Die Anderen haben sich verfahren und wir warten gerade auf sie, aber in ner knappen Viertelstunde geht’s weiter. Dann dauert's noch ungefähr zwei bis drei Stunden, dann sind wir in Lorain.", erklärte Kaja. "… w-wie spät ist es?" "Gleich halb zwei, schlaf ruhig weiter!" "Nagut, aber wenn irgendwas ist, sagt mir bescheid!" "Machen wir. Gute Nacht!"

Nami ließ sich zurück auf die Sitzreihe sinken und sofort drückte Zorro sie wieder an sich. "Sind sie das?" "Ja, das müssten sie sein!" "Dann mal weiter!", meinte Kaja nach ca. 20 Minuten, setzte den Blinker links und fuhr weiter. Es war tatsächlich der andere pechschwarze Landrover. Sie fuhren an schier endlosen Mais- und Weizenfeldern vorbei, bis nach ca. 2 ½ Stunden das Ortsschild von Lorain in Sicht kam. Kaja fuhr Sanji nach auf eine Art Campingplatz, wo sie sich ein freies Stückchen Wiese aussuchten und dort parkten.

Kaja legte sich auf die zweite Sitzreihe, während Chopper vorne auf dem Beifahrersitz schlief.
 

Langsam öffnete Nami die Augen, die Sonne war noch nicht aufgegangen, Zorro lag noch immer neben ihr und auch Kaja und Chopper schliefen noch.

Mit einem Lächeln strich sie durch Zorros Haar, es war so weich… und erst die Farbe… langsam regte sich der Neunzehnjährige und gemächlich öffnete er die Augen. "Morgen…" "Guten Morgen. Na, wie hast du geschlafen?" "Geht so… bin müde…" "Ich auch, aber ich möchte dir was zeigen." "Ich hoffe, es ist überragend, außerordentlich sensationell, weil ich mich nur sehr ungern aus dieser Position entferne." "Ich find's gut!" "… ich ahne Schreckliches…" Zorro richtete sich auf.

"Die Sonne ist noch nicht mal aufgegangen, also was willst du mir zeigen?" "Das kann ich dir nur draußen zeigen!", flüsterte Nami. "Wenn's unbedingt sein muss?!" Beide stiegen so geräuschlos wie möglich aus dem Auto, was sich jedoch als sehr schwierig erwies, bedenke man den schlaftrunkenen Neunzehnjährigen jungen Mann namens Lorenor Zorro. Irgendwie schafften sie es jedoch ohne die Anderen zu wecken, und Nami nahm Zorros Hand in ihre und führte ihn ein Stückchen weg von den Autos. "Wo willst du hin? *gähn*", fragte er, doch Nami erwiderte nur: "Lass dich überraschen!"
 

Die junge Frau führte ihn an einigen Baumgruppen vorbei, direkt auf eine Sandsteinmauer zu, die Campingplatzbesucher davon abhielt, in den See zu springen. Die Mauer war nicht sehr hoch, fiel jedoch auf der anderen Seite steil runter ins Ufer des Sees, der von Laubbäumen gesäumt wurde, die in den Tälern und auf den Kuppeln der hellen Felsblöcken wuchsen. Diese Bäume verliefen in der Ferne, sodass man das andere Ende des Sees nicht erkennen konnte, der Himmel war in ein helles rot getaucht, die Sonne würde jeden Moment aufgehen.

Zorro staunte nicht schlecht, selten hatte er einen solchen Sonnenaufgang gesehen. Lachend umfasste er Nami, drehte sich einmal mit ihr und küsste sie.

"Danke!" "Ach wofür denn?" "Dafür!" Zorro drehte seinen Kopf zum Horizont, es schien, als ob sich der brennende Planet aus den Tiefen des Sees erhob und seine Umgebung in ein freundliches, warmes Orange tauchte. Nami kreischte, als Zorro sie in seine Arme hob und auf die niedrige Mauer zuging, sie sanft darauf absetzte, sich neben ihr nieder ließ und den linken Arm um sie legte.

"Immer noch so müde?", fragte die Achtzehnjährige herausfordernd, worauf Zorro sie feixend ansah.
 

"Sag mal, weißt du, wo Nami und Zorro abgeblieben sind?", fragte Nojiko Chopper. "Nö, ich hab sie noch nicht gesehen." "Merkwürdig… ich auch nicht und auch sonst niemand von den Anderen." "Hey Süße, vielleicht wollen die Zwei nur ein bisschen Zeit für sich haben.", meinte Ace, der seine Freundin von hinten umarmte und ihr einen Kuss auf den Hals gab.

"Aber ich dachte, dass Zorro sonst nie so früh aufsteht?!" "Er steht unter dem Einfluss deiner Schwester!" "Das ist es ja, sie steht auch nie so früh auf." "Ach, mach dir keinen Kopf! Die kommen schon wieder. Wir sollten uns aber langsam mal die Route ansehen." Nojiko verdrehte die Augen und folgte Ace zu den Autos.
 

"Also wie fahren wir weiter?" "Nun, ich würde sagen, wir fahren über Toledo nach South Bend, dann nach Chicago und weiter nach Rockfort.", meinte Corsa. "Was ist, wenn wir um Chicago herum fahren?", warf Lysop ein. "Dann würden wir Zeit verlieren. Außerdem müssten wir auf andere Straßen umsteigen und wegen dir haben wir schon zwei Stunden verplempert!", meinte Ace und funkelte Lysop bedrohlich an. "Jetzt können wir es auch nicht mehr ändern, es ist nun mal passiert!" "Corsa hat Recht, reg dich ab, Ace!", meinte Vivi.

"Also von Toledo nach Gary sind's 300 km, da brauchen wir drei Stunden für, wenn alles glatt geht. Und von Gary nach Rockfort sind's auch noch mal knapp 300, das heißt noch sechs Stunden Fahrt." "Und wo machen wir noch mal Halt? In Gary oder in South Bend?", fragte Ruffy. "Kommt drauf an, aber ich würde sagen, dass wir eher in Gary Halt machen, als in South Bend." "Und warum, Ace?" "Ach einfach so.", grinste der Zwanzigjährige. "Nagut, dann lasst uns in ner halben Stunde weiter fahren!"
 

"Sollten wir nicht langsam wieder zurück?", fragte Nami. "Willst du etwa schon weg von hier?" "Eigentlich nicht, aber es ist schon spät. Die Anderen sind bestimmt schon wach und ich weiß nicht, wann Ace weiterfahren wollte." "Nagut, dann gehen wir eben zurück." Als die beiden ca. 10 Minuten später zu den Anderen kamen, fragte Vivi laut: "Na, habt ihrs schon so früh morgens krachen lassen?" "Vivi, ich hab's dir schon einmal gesagt, dass…" "Ach Vivi?", fragte Zorro laut. "Ja?" "Verstehst du unter "es krachen lassen" die Wellen, die wir mit dem Boot verursacht haben, oder eher die Vögel, die aus den Bäumen gefallen sind?"

Vivi wurde sofort so rot, dass sie einer Tomate hätte Konkurrenz machen können, und Nami grinste Zorro an.

Als sie eine Viertelstunde später frisch geduscht wieder aus dem Haus, in dem sich die Verwaltung, die Waschräume und die Aufenthaltsräume des Campingplatzes befanden, kam und sich an einen der Tische setzte, schien ihr die Sonne entgegen. "Hey…", hörte sie auf einmal hinter sich. Es war Zorro (nee, Ruffy!), der ebenfalls geduscht hatte. Nami musterte ihn kurz, er trug ein rotes T-Shirt, darüber ein kurzärmliges dunkelblaues Hemd, außerdem eine knielange schwarze Hose und schwarze Old Stars mit weißen und roten Totenköpfen. Einzelne Wassertropfen hingen noch in seinen Haaren, als er sich zu ihr setzte. Sofort bemerkte Nami den frischen Verband an seinem linken Unterarm, sprach ihn aber nicht darauf an.

"Hey, weißt du, wann wir fahren?" "Ich glaub, in ner Viertelstunde oder so." "Klasse, ich hab noch nicht mal gefrühstückt!" "Ich muss dich wohl nicht daran erinnern, dass ich liegen bleiben wollte?!" "Jaja… ich weiß! Aber dafür wurdest du ja auch entschädigt oder?" "Voll und ganz!"

Augenblicklich kam Ace aus dem Verwaltungsgebäude auf die beiden zu. "Da seid ihr ja, ich hab euch schon die ganze Zeit gesucht. Also wir fahren doch erst in ner halben Stunde, weil Ruffy sein zweites Frühstück nicht im Auto essen will und wir deswegen nicht extra anhalten." "Okay." Ace nickte den beiden noch mal zu, ehe er zu Lysop ging, um auch ihm Bescheid zu sagen.
 

Nami beobachtete, wie Kaja und Sanji schlaftrunken aus den Autos stiegen und auf sie zukamen.

"Morgen, ihr Zwei! Na, ausgeschlafen?", fragte Nami fröhlich wie eh und je. Sanji und Kaja ließen ich neben ihr auf die Stühle sinken.

"Ich will erst mal nen Kaffee, um richtig wach zu werden…", erklärte Kaja. "Zorro holt gerade welchen.", erklärte Nami. "Aber sagt mal, warum seid ihr denn so müde?" "Vielleicht, weil wir die ganze Nacht gefahren sind?!" "Na ja, ihr seid sechs Stunden gefahren, und das auch nur, weil Lysop…" "Bitte, erwähne diesen Namen nicht!", meinte Sanji sofort. "Oh, nagut… ich will ja nicht drängeln, aber wir fahren in einer Viertelstunde weiter." "WAS?" Sofort sprangen beide auf und eilten zu den Waschräumen. Zorro, in seinen Händen eine Kanne Kaffee und vier Tassen, kam den beiden entgegen, doch sie reagierten nicht auf ihn, sondern rauschten an ihm vorbei. Zorro sah den beiden stirnrunzelnd nach, ging dann aber zurück zu Nami.

"Was ist denn mit den beiden los?" "Ach, die haben nur erfahren, dass wir gleich weiter fahren." "Ist Sanji eigentlich immer noch sauer auf Lysop?" "Erwähne bloß nicht diesen Namen in seiner Gegenwart!"

Das Festival – Endlich angekommen, doch…

Kapitel 32- Das Festival – Endlich angekommen, doch…
 


 

Weite Maisfelder unter ultramarinblauem Himmel, vereinzelt rote Mohnblumen. Es wehte eine angenehme Briese, sodass die Temperaturen besser zu ertragen waren. Sie fuhren an Farmen vorbei, deren Lage nicht besser hätte sein können. Die meiste Zeit der Strecke von Lorain nach South Bend war es still in den beiden Autos, nur gelegentlich hustete Zorro oder räusperte sich, doch winkte er ab, als man ihn darauf ansprach; alle genossen die Aussicht und die friedliche Umgebung, bis Ruffy plötzlich rief: "HILFE! Eine Wespe!" Die Anderen im Auto schreckten auf und Nojiko, das einzige weibliche Wesen in diesem Wagen, drehte sich um und meinte: "Mach das Fenster runter und lass sie raus!" Ruffy jedoch hatte inzwischen Gefallen an der Wespe gefunden und spielte mit ihr, soweit man das spielen nennen konnte: er ließ sie auf seiner Hand herum laufen und blies sie an, als ob er nur darauf aus wäre, von der Wespe gestochen zu werden. Das Ende vom Lied war, Ruffy wurde tatsächlich gestochen und deswegen fast unaufhörlich nach Chopper brüllte, der sich jedoch im anderen Auto befand.

"CCHHHOOOOPPPPPEEEEEERRRRRRRRR!" "Warte, ich funke ihn an.", meinte Nojiko, die auf dem Beifahrersitz saß.
 

"… und dann hat sie"- das rote Lämpchen am Funkgerät leuchtete auf. "Hallo?", fragte Nami, die wie ihre Schwester auf dem Beifahrersitz neben Vivi saß.

"Ich bin's. Wir müssen mal eben anhalten, weil Ruffy von ner Wespe gestochen wurde und er hört nicht auf zu schreien." "Nagut, ich sag Chopper Bescheid."

So hielten die beiden Autos wenige Minuten später am Wegrand und Chopper verarztete den Strohhutjungen, der inzwischen wieder lachte, sodass die Fahrt weiter gehen konnte.
 

"Da vorne musst du links abbiegen, Corsa!" "Jup." "Von hier aus brauchen wir nur noch ca. fünf Minuten, bis wir auf dem Gelände sind.", verkündete Nojiko. Sie hatten Rockfort endlich erreicht, es war inzwischen Nachmittag. Corsa und Vivi parkten die Autos und alle stiegen aus, vor ihnen lag eine Art Tal, in dem sich mehrere Bühnen befanden, alle ca. 300 Meter von einander entfernt. Überall waren Leute, die Musik dröhnte über das ganze Gelände.

"Also, wo gehen wir zuerst hin?", fragte Ace sofort, er war aufgeregt, wie ein kleines Kind. "Ich schlage vor, wir gehen in Gruppen oder alle zusammen.", meinte Nojiko. "Besser in Gruppen und dann treffen wir uns nachher irgendwo.", sagte Sanji, die Anderen waren der gleichen Meinung. "Ich schlage vor, wir treffen uns alle um 19:00 wieder hier an den Autos um was zu essen und dann können wir ja immer noch entscheiden, was wir machen.", sagte Vivi und so wurde es schließlich auch gemacht.
 

Nami ging gemeinsam mit Zorro, Nojiko, Ace und Ruffy zu der ersten großen Bühne, während sich Sanji und Lysop noch stritten, wohin sie als ersten gehen sollten, worüber Kaja und Chopper nur lachen konnten, ja und Vivi und Corsa… die zwei waren allein unterwegs.

Zurück zu der größeren Gruppe. Ace und Ruffy gingen vorneweg, beide hatten die Augen weit aufgerissen um auch ja nichts zu verpassen, Nojiko ging kopfschüttelnd hinter ihnen her, Nami lief neben Zorro her… sie wusste nicht, ob sie es tun sollte oder nicht… vielleicht wollte er es ja nicht… oder doch?… doch dann dachte Nami, selbst ist die Frau!… und sie ließ es sein… lächelnd sah sie Ace und Ruffy hinterher, die einen Brezelstand gesichtet hatten, als sie plötzlich eine Hand an ihrer spürte… sanft umfasste seine große Hand ihre und liebevoll drückte er ihre Hand… Nami sah Zorro an und lächelte.
 

Unzählige Menschenmengen versammelten sich vor den Bühnen, Rockbands wurden gefeiert, Alkohol floss in Massen und mitten drin Ruffy und die Anderen.

"Sag mal, Corsa… hast du eigentlich eine Freundin?", fragte Vivi plötzlich. Sie und Corsa standen in der Nähe einer Bühne und beobachteten die Band, die gerade ihre Instrumente aufbauten. "Nein, aber ich habe da jemanden in Aussicht." "Oh…", meinte Vivi enttäuscht und sah zu Boden. "Ja, sie ist einfach Klasse! Ich kenne sie schon ne ganze Weile und seit ein paar Tagen verstehe ich mich besser denn je mit ihr. Ich denke, da könnte was draus werden.", grinste er. "Oh kenne ich sie?" "Sehr gut, sogar!" >>Wen meint er nur?<<
 

Der Abend kam schneller als gedacht und so kehrten alle zurück zu den Autos, wo sie sich mit ihrem Essen auf die Wiese setzten und weiter der Musik lauschten.

"Und? Wo ward ihr so?", fragte Nami die neben ihr sitzende Vivi. "Ach hier und da… ehm Nami?" "Ja?" "Kann ich dich mal was fragen?" "Klar, schieß los!" "Also ich habe Corsa heute gefragt, ob er ne Freundin hat und er sagte, er habe keine, aber eine in Aussicht. Er kennt sie angeblich schon ne ganze Weile und ich soll sie sehr gut kennen. Nami, wen kann er nur meinen?" Nami grinste und meinte: "Dann seh dich doch mal um, Vivi! Wen kann er wohl meinen?" Vivi sah sich um, sah zu Nojiko, sah zu Kaja, dann wieder zu Nami… "NEIN!" "Natürlich, Vivi!" "Das kann nicht wahr sein!" "Ist es aber!" "Das hätte ich nie gedacht, dass er Kaja so sehr mag!" Nami konnte nur den Kopf schütteln.

"Er meint dich, du hole Nuss!" "Mich?" "Wen sonst?" Vivi wurde schlagartig rot und umarmte ihre Freundin, die damit nun überhaupt nicht gerechnet hatte…
 

Nami bemerkte, dass Zorro auf einmal verschwunden war. "Ehm Ace?" "Ja?" "Weißt du, wo Zorro ist?" "Der fühlte sich nicht so gut, ich glaube, er hat sich in einem der Autos hingelegt." "Danke, ich glaube, ich seh mal nach ihm." "Mach das." So ging Nami zu den Autos, wo sie ein Telefonat mitbekam…

"Hey Jocéline… wie's mir geht? Beschissen! Und dir?… ach ich mit ein paar Freunden auf nem Festival, nur unterwegs gab's nen Sturm und… genau… schieß los… nächste Woche?… wir kommen Dienstag wieder, dann könnten wir uns treffen und mal wieder ein bisschen spielen…" Nami hörte, wie Zorro lachte. "Ja, genau… ich streich's mir in den Kalender, schließlich kannst du ja nicht jede Woche… oh ja, ich hab's schon vermisst… OK, bis dann!"

Nami wandte sich auf dem Absatz um und ging zurück zu den Anderen, wo sie direkt auf Vivi zugehen wollte, doch die unterhielt sich gerade mit Corsa, und Nami wollte nicht dazwischen funken. Nojiko war auch gerade mit Ace beschäftigt und Kaja… sie mochte sie, ohne Zweifel, aber sooo gut waren die beiden auch noch nicht befreundet, dafür kannten sie sich zu wenig.

Die Achtzehnjährige war den Tränen nahe, sodass sie sich schnell wieder umdrehte und irgendwo hin lief… es wurde immer dunkler, die Sterne waren langsam zu sehen. Nami stand an einem Bierhäuschen und trank gerade ihr zweites Maß, gleichzeitig unterhielt sie sich mit dem Sohn des Wirtes.

"Und woher kommst du?" "New York… bin mit ein paar Freunden hier.", sagte Nami und nahm einen Schluck. "Und wo sind deine Freunde?" "Ach irgendwo… jedenfalls nicht hier!… und woher kommst du? Dein Akzent sagt mir, dass du aus dem Westen der USA kommst, stimmt's?" "Genau, ich komm jedes Jahr mit meinem Vater von Arizona, Phoenix um genau zu sein, hier her." "Jedes Jahr?… cool!" "Sag mal, was hast du heute Nacht noch so vor? Auf der Schwarzen Bühne treten nachher noch einige gute Bands auf und ich hab in einer Stunde Feierabend, also was sagst du?" "… ich sage, dass ich mit dir in einer Stunde zur Schwarzen Bühne gehe, wo immer das auch ist!", lachte Nami und trank den Rest ihres Maß mit einem Schluck aus. "Wie heißt es? Lobe kein Bier vor dem Kater?", lachte die Achtzehnjährige, als sie den Maß wieder absetzte. Die Stunde verging wie im Flug und so machte sich Nami zusammen mit diesem jungen Mann auf den Weg zur Schwarzen Bühne.
 

"Ace, hast du Nami gesehen?" "Sie ist zu Zorro gegangen, dem gings nicht so gut. Er schläft glaube ich in einem der Autos." "OK, dann schau ich da mal nach ihr.", meinte Vivi und ging zu den Autos, wo sie jedoch nur einen schlafenden Zorro sah.

"Hey Zorro!" Der Neunzehnjährige bewegte sich nicht. "ZORRO!" "Was?", fragte der Grünhaarige müde und richtete sich auf. "Hast du Nami gesehen?" "… Nami? Nein… wieso?" "Weil sie irgendwie verschwunden ist, ich kann sie nirgends finden." "Sie kommt bestimmt gleich wieder…" "Das ist es ja, sie ist schon den ganzen Abend weg!" "Wow, wow, wow, lass mich erst mal wach werden…" Zorro stand auf und goss sich ne Tasse Kaffee ein.

"Du sagst, sie ist schon den ganzen Abend verschwunden?" "Ja, Ace hat sie vorhin zu dir geschickt und seit dem ist sie weg." "Komisch, sie war nicht bei mir… wie spät hat Ace sie zu mir geschickt?" "Keine Ahnung, ich glaube, so um Neun Uhr rum." Zorro sah auf seine Uhr, es war genau 23:56. "Denkst du, wir sollten sie suchen?" "Wir sollten erst mal zu den Andern und dann weiter sehen.", sprach Zorro, schloss das Auto ab und ging gemeinsam mit Vivi zurück zu den Anderen.
 

"Ich finde, wir sollten sie suchen.", meinte Sanji. "Wie lange ist sie noch mal weg?" "Seit knapp drei Stunden." "Hoffentlich ist ihr nichts passiert…", sagte Nojiko. "Ach, mach dir keine Sorgen, Nami passiert schon nichts, sie kann sich wehren!" "Trotzdem!" "Da fällt mir was ein, hat sie ihr Handy dabei?", fragte Corsa plötzlich. "Ich glaube schon, warte, ich rufe sie eben an." Vivi wählte Namis Nummer, doch niemand ging ran.

"Sie geht nicht dran." "Wie ich schon sagte, wir sollten sie suchen!", sagte Sanji nun nachdrücklicher.

"Ein paar Leute sollten hier bleiben, falls sie zurück kommt!" "Gut, Vivi und Sanji: ihr geht zur Grünen Bühne und seht euch dort um, Lysop und Nojiko: ihr geht zur Roten Bühne und sucht dort nach ihr, Corsa und Ruffy: ihr geht zur Blauen Bühne. Zorro und ich gehen zur Schwarzen Bühne, während Kaja und Chopper hier bleiben. In ungefähr einer Stunde treffen wir uns hier wieder.", sprach Ace und alle gingen los.

Das Festival - …die Probleme gehen weiter

Kapitel 33- Das Festival - …die Probleme gehen weiter
 


 

Nami und Kevin, der Sohn des Wirtes, waren inzwischen bei der Schwarzen Bühne, doch traten dort andere Bands auf, als Kevin vermutet hatte. So spazierten die beiden durch die Grünanlagen, in denen die Bühnen aufgebaut worden waren, und unterhielten sich.

"Und wann fahrt ihr wieder zurück?" "Morgen abend, glaub ich. Und ihr?" "Ach, wir bleiben noch ca. drei Tage hier." "Ich dachte, das Festival geht nur bis morgen?" "Das schon, aber mein Vater hat noch nen Auftrag hier in der Nähe bekommen." "Ach so… es wird allmählich spät, ich sollte wieder zurück zu den Andern." "Soll ich dich hinbringen?" "Nein, nicht nötich. Hat mich gefreut, dich kennen zu lernen, Kevin!" "Mich erst!" "Und ich muss scho sagen, ihr macht verdammt gutes Bier!" "Ich werd's meinem Vater sagen!" Grinsend, weil sie angetrunken war, ging Nami zurück. Sie war nur noch ein paar hundert Meter von den Autos entfernt, als Kevin plötzlich neben ihr auftauchte.
 

"Oh… was machst du 'dn hier?" "Ich dachte mir, dass du besser Wasser trinken solltest, damit du morgen keinen Kater hast!" "Aber… ich hab doch Wasser…" "Ja, aber nicht so gutes, wie wir! Komm mit!" "Nein, ich will mich lieber hinlegen…" "Nami, ich sag dir, wenn du unser Wasser erst getrunken hast, dann willst du nie wieder ein anderes trinken!" "Nein, ich will jetzt kein Wasser!", sagte sie energisch, doch Kevin packte sie an der Hand und zog sie mit sich.

"Lass mich los… Kevin, lass mich los… bitte!" "Du musst unbedingt unser Bier probieren!" "Das hab ich… doch schon!" "Ja, aber nicht, wenn du mit mir irgendwo in einer Wiese liegst.." "In ner Wiese? …Wo kriegt man denn da Bier? …Da sind doch nur irgendwelche… Viecher!" "Komm schon, Nami!" "Ich will nicht…" "Du wirst sehen, wenn du erst mal ein bisschen von meinem Bier getrunken hast, wirst du anders denken!" "Lass mich los! Ich will nicht!", sagte Nami nun deutlicher und riss sich los. "Jetzt stell dich nicht so an, Nami!", brüllte Kevin schon fast. "Nein, lass mich in Ruhe!", sagte sie und lief davon, Kevin verfolgte sie.

"Du weißt doch gar nicht, wo du hin läufst! Komm, ich bring dich zurück zu deinen Freunden!" "Nein, lass mich in Ruhe! Ich will, dass du verschwindest!" "Nami, du redest wirres Zeug!" "Lass mich! Ich schreie um Hilfe!" Kevin blieb augenblicklich stehen. "Nagut, dann eben nicht! Du wärest sowieso nicht gut genug für mich gewesen!" Er machte Kehrt und verschwand in der Dunkelheit.
 

Nami wusste nicht, wo sie war… sie irrte durch die Menschenmenge… die Achtzehnjährige wusste nicht, wie sie zurück zu den Anderen kommen sollte… sie nahm alles nur noch verschwommen war… sie hörte die Musik, entfernte sich jedoch davon… erschöpft lehnte sich die Achtzehnjährige gegen einen Baum und zog langsam ihr Handy aus ihrer Tasche…
 

"Wo kann sie nur sein?", fragte sich Zorro, der mit Ace vor der Schwarzen Bühne stand und sich nach Nami umsah. "Keine Ahnung, aber wir werden sie finden!", meinte Ace. Plötzlich hielt Zorro an, Ace sah ihn fragend an, ehe der Neunzehnjährige einen Hustenanfall bekam. "Hey Alter, alles in Ordnung?", fragte Ace besorgt, doch Zorro winkte ab. "Ach, halb so schlimm! *hust* wir müssen jetzt erst nach Nami suchen!" "Wie du willst, aber ich sag dir eins: das hört sich gar nicht gut an!" Sie gingen weiter, als plötzlich Zorros Handy klingelte, doch er hörte es bei der lauten Musik nicht…
 

"Zorro… geh endlich ran!… scheiße!" Nami legte auf, sah sich um und ging weiter. Es wurde immer kälter und die Achtzehnjährige fing an zu frieren… plötzlich bemerkte sie ein Hochhaus außerhalb des Festivalgeländes und dieses Hochhaus war das einzige, welches innerhalb einem Kilometer stand. Sie wusste, ca. 200 Meter vom Hochhaus entfernt standen die Autos… ihre Schritte wurden schneller, in ihrer Brust pochte ihr Herz, in ihrem Kopf hämmerte es, doch lief sie weiter… schließlich kamen die beiden Landrover und das Lagerfeuer in Sicht, als zwei Personen auf sie zukamen…

"Nami! Da bist du ja!" "Wir haben uns solche Sorgen gemacht! Wo warst du bloß?", fragte Kaja, doch Nami antwortete nicht. "Schnell, bringen wir sie zu einem der Autos!", sagte Chopper.
 

"Und?" "Sie hat nur zu viel getrunken. Ich hab ihr was gegen die Kopfschmerzen gegeben, sie schläft jetzt.", sagte Chopper, als er wieder zu Kaja ans Lagerfeuer kam. "Wann kommen die Anderen wieder?" "Sie sind eigentlich schon längst überfällig, ich weiß nicht, wo sie stecken!", meinte das Mädchen und sah den kleinen Hügel hinunter.

"Zum Glück ist ihr nichts weiter passiert." "Ja, aber warum ist sie eigentlich weggegangen?" "Ich weiß es nicht… schau mal, da kommen die Anderen wieder!", sagte Kaja.

Wenige Minuten kamen die Anderen bei den beiden an. "Wir konnten sie nirgends finden.", berichtete Sanji bitter. "Keine Panik, Leute! Sie schläft im Auto!" "Was? Sie ist hier?", fragte Nojiko ungläubig, Zorro war längst unterwegs zu den Wagen.

"Ja, sie ist vor ner Viertelstunde her gekommen, sie war betrunken." "Hat sie gesagt, wo sie war oder warum sie abgehauen ist?" "Nein, nichts. Ich hab ihr was gegen ihre Kopfschmerzen gegeben, sie schläft jetzt.", erklärte Chopper. Beruhigt setzten sich die Anderen ans Feuer.
 

Langsam öffnete Zorro die Schiebetüre des Landrovers. Die Lehne der zweiten Bank war zurückgeklappt worden und Nami lag schlafend auf dieser Liegefläche, mit dem Gesicht zu ihm. Vorsichtig legte sich Zorro neben sie… er war so froh, dass ihr nichts passiert war… er hatte Angst um sie gehabt… große Angst… ihr hätte weiß Gott was zustoßen können… aber er fragte sich auch, warum sie abgehauen war…

Behutsam strich er ihr eine Strähne aus der Stirn. Langsam bewegte sich Nami und öffnete die Augen.

"…Zorro…" "Schlaf ruhig weiter." "… aber…" "Schhh… morgen, Süße!", meinte er, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und wollte das Auto wieder verlassen, um sie in Ruhe schlafen zu lassen, als sie plötzlich sagte: "Zorro, wir müssen reden…" (denkt mal an das 27. Kapitel zurück!)
 

Zorro hielt inne und drehte sich langsam zu ihr um. "Worüber?" "Über uns… ich weiß nicht, ob ich…" "Ja?" "Weißt du eigentlich, wie schwer das im Moment für mich ist? Ich weiß nicht, wie ich dir das sagen soll und du unterbrichst mich auch noch!" "Dann sag es doch endlich!" "Zorro, ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann!", haute Nami raus. Zorro wollte schon etwas darauf erwidern, doch dann zögerte er… Namis Worte schmerzten, sehr sogar…

"Du… du vertraust mir nicht?" "Zorro, du hast… deine ständigen Telefonate, die Frauen, mit denen du dich immer triffst…" "Warte, du hast… du hast mich vorhin belauscht?" "Ich habe es nur zufällig mitbekommen, aber das ist gar nicht der Punkt! Es geht darum, was du gesagt hast und zu wem und…" "Du sagst, du vertraust mir nicht und selber belauschst du mich? Sag mir, warum soll ich dir dann vertrauen?"

Nami schwieg.

"Ich fasse es nicht!", meinte Zorro und wandte sich von ihr ab. Nami stand auf, griff nach ihrer schwarzen Sweatjacke und folgte ihm, als sie ihn am Heck des Wagens erreichte, sagte die Achtzehnjährige mit Tränen in den Augen: "Weil ich dich liebe."

Zorro blieb stehen und drehte sich zu ihr um. "Und warum vertraust du mir dann nicht, wenn du mich angeblich liebst?" "Zorro, als ich dieses Gespräch gehört habe, war das einfach alles zu viel für mich und ich bin abgehauen… ich konnte nicht mehr… aber wer sind all diese Frauen? Holly? Jessica? Laura? Jocéline? Sind sie alle deine Geliebten?" Zorro wollte wutentbrannt darauf etwas antworten, als er sich an die Worte seines Vaters erinnerte…
 

Ruhiger als zuvor antwortete er: "Nein, das sind nicht meine Freundinnen." "Aber wer dann? Sag mir, wie soll ich dir vertrauen, wenn dich andauernd eine Frau anruft, du andauernd angesprochen wirst… wie du dich vielleicht erinnern kannst, hat mich vor ein paar Tagen Tanja, deine angebliche Ex, besucht. Sag mir, dass du keine Andere hast!" Zorro sagte nichts, sondern nahm ihre Hand und zog sie zu sich. Er verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken und sagte, während er ihr tief in die Augen sah: "Wie könnte ich eine Andere haben? Ich liebe dich und nur dich!" Um dies zu untermauern, küsst er sie.
 

All die Wut, die Verzweifelung, das Misstrauen Zorro gegenüber fielen von ihr ab, sie vertraute ihm, er liebte sie und sie wusste, dass es die Wahrheit war…

Als sie sich wieder von einander lösten, sahen sie sich verliebt in die Augen. "Aber wer sind diese anderen Frauen?", fragte Nami mit einem Grinsen im Gesicht, Zorro musste lachen.

"Heute werde ich dir nicht von allen erzählen, aber von ein paar." "Also diese Tanja kenne ich ja bereits. Aber warum sagt sie, dass ihr noch immer zusammen seid?" "Lass uns zum Feuer gehen, dann erzähle ich dir alles." Arm in Arm gingen die beiden zu den Anderen, deren Anzahl von munteren Personen sich bereits verringert hatte.

Nojiko und Ace lagen bereits in ihren Schlafsäcken und kuschelten, während Ruffy und Sanji bereits schliefen.

Als Nami und Zorro zu dem Feuer kamen, legte sich gerade Chopper hin um ebenfalls zu schlafen.

"Gute Nacht allerseits!" "Nacht.", sagten Corsa und Vivi, die in ein Gespräch vertieft waren. Zorro nahm sich eines der Stockbrote (sind die lecker! Da muss ich an meinen letzten Wandertag denken, wo ich zusammen mit ner sehr guten Freundin mir eins geteilt habe, meine Güte, war das lecker!) und führte Nami einige Meter weg vom Feuer.

Das Festival – Eine Nacht unterm Sternenhimmel

Kapitel 34- Das Festival – Eine Nacht unterm Sternenhimmel
 


 

"Also, wie war das mit dieser Tanja?" Nami und Zorro hatten es sich im Gras gemütlich gemacht: Zorro lag auf dem Rücken und sah in den Sternenhimmel, während Nami neben ihm auf dem Bauch lag und sich mit den Ellbogen abstützte. Außerdem hatte sie den Stock mit dem Brot in ihrer Linken, mit der Rechten brach sie immer ein Stück ab und aß es selbst oder gab es dem Neunzehnjährigen.

"Und du willst das wirklich wissen? Sonst rede ich nie über meine Ex-Freundinnen." "Natürlich will ich das wissen, schließlich habt ihr euch in meinem Haus gestritten." "Nagut… sie hat sich vor ungefähr anderthalb Monaten von mir getrennt, sie hatte sich angeblich in einen Anderen verliebt. Na ja, ich war gar nicht mal so traurig, dass sie Schluss gemacht hat, ich hätte es am gleichen Tag selbst getan. Ace hat sogar ne Fete steigen lassen deswegen. Na ja.. Irgendwie war schon seit längerer Zeit die Luft raus und deswegen hat es mich nicht so hart getroffen, nur hat Tanja nach zwei Wochen gemerkt, dass sie diesen anderen Typen wohl doch nicht so sehr liebte und sie wollte zurück zu mir…"

"Aber du hattest keine Gefühle mehr für sie?" "Genau, ich mochte sie irgendwie nicht mehr. Im nachhinein ist mir klar geworden, war für ne Zicke sie wirklich war. Jedenfalls denkt sie noch immer, dass wir zusammen sind." "Und was war mit Holly?" "Ach, das war nichts Ernstes, da waren keinerlei Gefühle im Spiel." "Aha und was ist mit… Jocéline?" "Du willst aber ganz schön viel wissen!" "Komm, sag schon!" "Nagut. Jocéline ist meine andere Ex. Wir waren vor zwei Jahren zusammen, aber inzwischen sind wir wieder gute Freunde." "Warum habt ihr euch getrennt?" "Sie ist weggezogen nach L.A. und wir beide wollten keine Fernbeziehung. Sie kommt aber alle paar Monate nach New York, weil ihre Schwester dort lebt, und dann besucht sie mich manchmal." "Aha…" "Wow…" "Was?" "Mir ist gerade etwas aufgefallen… normalerweise erzähle ich sowas niemandem…" "Dann wurde es mal höchste Zeit!", lachte Nami, als Zorro plötzlich hustete.
 

"Süßer, das hört sich aber gar nicht gut an!" "Ach halb so wild… *hust*" "Du solltest Chopper Bescheid sagen, dann untersucht er dich und kann dir vielleicht irgendwas dagegen geben…" "Wie ich schon sagte, es ist halb so wild! Außerdem durfte ich mir schon einmal Choppers Geschimpfe anhören und wir beide wissen, wegen wem!" Nami sah beschämt beiseite und murmelte: "Jaja, ich hab's ja kapiert!" Unerwartet richtete sich Zorro auf und küsste sie.

Nami wusste gar nicht, wie ihr geschah… Es war fast wie ein Hauch, als würde jemand sie mit einer Feder streicheln… langsam drehte sie sich auf den Rücken und der Grünhaarige beugte sich über sie… Sein Atem kitzelte auf ihrer Haut… Sie spürte ihren Herzschlag im Hals, nicht wie sonst in der Brust… Es fühlte sich an, als würde alles in ihr auf Hochtouren laufen, das Blut schoss nur so durch ihre Andern… Wieder strichen seine Lippen begierig über ihre… Sanft drückte sie sich ihm entgegen, erwiderte den Kuss, sanft strichen ihre Lippen übereinander… ein berauschendes Gefühl… Es passierte alles wie ferngesteuert, der Kuss schien sich zu verselbständigen... wurde intensiver, leidenschaftlicher, verlangender…

Sanft strich eine Zunge über ihre Lippen, die sie sogleich bereitwillig öffneten… eine Art Wettkampf entfachte... Nami drückte ihn mit ihrer rechten Hand in seinem Nacken noch weiter runter… beide hatten die Augen geschlossen, genossen den Moment der Zärtlichkeiten… neckisch biss Nami ihm auf die Unterlippe… kurz darauf ließ Zorro von ihren Lippen ab, setzte seine Küsse aber auf ihrem Hals fort… Nami ließ den Kopf in den Nacken fallen, streckte sich ihm entgegen…

Es war ein unbeschreibliches Gefühl, wie kleine Stromschläge durchzuckte es ihren Körper, ihr wurde heiß und es viel ihr schwer, ein zufriedenes Seufzen zu unterdrücken… Sie schlang nun auch ihren anderen Arm um ihn, sie wollte ihn bei sich behalten... den Moment festhalten…
 

Vivi, die mit Corsa am Feuer saß, sah zufällig zu Nami und Zorro. Sie freute sich, dass die Beiden endlich zueinander gefunden hatten, doch war sie auch auf eine Art Eifersüchtig…
 

Zorro war betört von ihrem Geruch, der Geschmeidigkeit ihrer Haare und dem Klang ihrer Atemzüge… Er spürte, wie ihr Brustkorb sich hob und senkte, immer wieder gegen seinen drückte… Ihre Haut war weich, heiß und leicht gebräunt von der Sonne, ihre Finger kreisten in seinem Nacken auf und ab. Abrupt stoppte Zorro mit seinen Küssen, kam zurück zu ihrem Gesicht… Wieder versanken beide in einem zärtlichen Kuss… Wieder entfachte ein Spiel zischen den beiden, leidenschaftlich, feurig… Zorro spürte, wie es ihm immer schwerer viel, dem Rhythmus seines Atems Herr zu werden… Ihm wurde spürbar wärmer, er spürte jede noch so kleine Berührung intensiver als zuvor, jeder Luftzug Namis kitzelte auf seiner Haut, seinem Gesicht… Nami erging es nicht anders, sie fühlte ein nicht in Worte zu fassendes Glück, sie konnte jede noch so kleine Zelle ihres Köpers verspüren, fühlen…

Es brannte auf eine seltsam angenehme Weise an der Stelle, wo Zorro's Hand lag… Er hatte eine kribbelnde Spur von ihrer Schulter bis hinunter zu ihrer Hüfte gezogen, wo seine Hand nun ruhte… mit der Anderen stützte er sich seitlich von Nami ab, um sie nicht mit seinem gesamten Gewicht zu belasten.

Langsam, äußerst langsam löste sich der Kuss… die beiden sahen sich in die Augen, während sich ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernten… Er sah wirklich umwerfend aus in diesem Flammen-Licht-Spiel unter dem Sternenhimmel… Nami strich ihm sanft über die Wange, er folgte kurz mit den Augen ihrer Handbewegung, sah ihr aber dann wieder in die Augen…

"Das müssen wir unbedingt wiederholen.", sagte er leise und Nami kicherte, nickte dann. Doch augenblicklich machten sich ihre Kopfschmerzen wieder bemerkbar und sie fasste sich an die Schläfen.
 

"Komm, du solltest noch was trinken, sonst hast du morgen nen noch größeren Kater.", sagte Zorro schließlich und stand seufzend auf. Er half Nami auf und gemeinsam gingen sie zurück zu den Autos.
 

Als Nami am nächsten Morgen aufwachte, war Zorro verschwunden. Langsam richtete sie sich auf und gähnte herzhaft, ehe sie aufstand und sich sofort an den Kopf fasste, Kopfschmerzen. Wesendlich langsamer öffnete sie die Schiebetüre und trat nach draußen. Die Sonne würde anscheinend erst in einer halben Stunde aufgehen, doch als Nami zum anderen Auto sehen wollte, war dieses verschwunden. Etwas irritiert ging sie zu den Resten des Lagerfeuers, wo die Anderen waren. Einige schliefen noch, wie z.B. Chopper, Kaja oder Sanji.

"Oh guten Morgen, Nami!", begrüßte Corsa sie. "Morgen… sag mal, wo sind Ace, Nojiko und Zorro?" "Die sind irgendwo einkaufen, ich glaube, sie haben auch noch Ruffy mitgenommen." "Und Vivi?" "Die schläft auch noch.", sagte Corsa und deutete auf die junge Frau direkt hinter sich. Nami konnte einen verlassenen Schlafsack direkt neben ihrer Freundin erkennen und ihr war klar, dass dort wohl kaum Ruffy geschlafen hatte… "Was is?", fragte Corsa, als er Nami grinsen sah. "Ach nichts… sag mal, weißt du, wann die Anderen zurück kommen?" "Sie wollen in ner halben Stunde ungefähr wieder hier sein." "OK, ich geh mich dann mal umziehen!", erklärte Nami und ging zurück zu dem Auto, in dem sie die Nacht verbracht hatte.
 

Mit einer grauen Hose bekleidet, einem weißen Pullover und darüber ein dunkelblaues T-Shirt mit einer Irland-Flagge drauf, stieg die Achtzehnjährige 10 Minuten später wieder aus dem Auto. Inzwischen waren auch Kaja, Lysop und Vivi wach geworden.
 

Vivi war gerade damit beschäftigt, die leeren Flaschen wieder in die Kästen einzusortieren, als Nami zu ihr ging und sie grinsend ansah.

"Und?" "Was und?" "Was ist noch so passiert gestern Nacht, nachdem ich und Zorro im Auto verschwunden sind?" Schlagartig wurde Vivi rot, was Nami zur Bestätigung ihrer Theorie auffasste.

"Also ist da noch was gelaufen zwischen euch?" "Wenn du es unbedingt wissen willst… na ja, Ja!…" "UND?" "…Wir haben… uns geküsst…" Sofort wurde Vivi stürmisch von ihrer Freundin umarmt. "Ich freu mich so für euch!" "Na ja, so viel is ja noch nicht passiert…" "Ihr habt euch geküsst, allein das ist ja schon ein Grund zum feiern!" "Sei leise! Er sagte, er will es langsam angehen und ich bin der gleichen Meinung, wir müssen uns noch viel besser kennen lernen." Nami grinste allerdings immer noch und steckte Vivi an.

"Aber es war sooo geil!", kreischte sie und beide lachten.

Das Festival – Halts fester!

Kapitel 35- Das Festival – Halts fester!

(den Titel hab ich übrigens von Kazuran XDXDXD)
 


 

"Was gibt es denn so zu lachen?", fragte plötzlich Corsa hinter den beiden, die sich schlagartig umdrehten. "Ehm…" Nami sah Vivi hilfesuchend an. "Ach nichts." "Gar nichts." "Alles in Ordnung." "Sag mal, wann ist das Frühstück fertig?", fragte die Orangehaarige schnell um vom Thema abzulenken. "Wenn die Anderen vom Einkaufen wieder kommen… Ach, da sind sie ja schon." Der pechschwarze Landrover parkte vor dem anderen und Vivi und Corsa gingen zum Wagen, während Nami etwas Ordnung in ihre Reisetasche brachte. Auf einmal tauchte Zorro hinter ihr auf und lächelte sie an. "Oh hey…" "Morgen. Und? Kopfschmerzen?" "Ein bisschen, aber geht schon.", berichtete Nami und schloss ihre Tasche mit den Worten: "Fertig! Sag mal, wer fährt heute Abend die erste Tour?" "Ich glaube, Kaja und Vivi, aber sicher bin ich mir nicht. Wieso?" "Na ja, dann könnten wir es uns wieder auf der Rückbank bequem machen…", schnurrte sie und küsste ihn.

"Keine schlechte Idee…"
 

"Hey, Grünspan! Helf auch mal mit!" Zorro drehte sich wütend zu Sanji um, der das Auto auslud. "Willst du Ärger, Blondi?" "Nein, aber du sollst auch mal mithelfen!" "Willst du was auf die Schnauze?" "Ach halts Maul!" "Halts fester!" Sanji war auf diesen Spruch nicht vorbereitet, sodass er nichts mehr darauf erwiderte und wütend zu den Anderen ging. Zorro drehte sich grinsend zu Nami um, die ihn jedoch mit hochgezogener Augenbraue ansah. "War das jetzt wirklich nötig?" "Ja, war es!"

Nachdem sie gefrühstückt hatten, wollten sie alle noch mal in kleineren Gruppen los und sich erst wieder am frühen Nachmittag treffen um danach zum großen Abschlusskonzert auf der schwarzen Bühne zu gehen.

Wie auch beim ersten Mal gingen Ace, Ruffy, Nojiko, Nami und Zorro gemeinsam, Corsa und Vivi zusammen und Sanji, Lysop, Kaja und Chopper.
 

Mit den Stunden kamen auch die höheren Temperaturen und so setzten sich Ace und die Anderen in einem Biergarten an einen Tisch, schnell war das kalte Bier bestellt und die Stimmung stieg. Die einzige, die sich kein Bier bestellte, war Nami.
 

"Ich komm gleich wieder, muss mal kurz auf die Toilette.", meinte die Achtzehnjährige leise zu ihrer Schwester, diese nickte, und Nami stand auf. Die nächste Toilette war jedoch einige hundert Meter weg, sodass Nami schon eine Weile brauchte. Gerade war sie auf dem Rückweg, als sie eine bekannte Stimme hinter sich hörte: Gavin Jenkins.

"Wen haben wir denn da? Ist das nicht Nami Jones? Tatsächlich! Was machst du denn hier?" Gavin stellte sich genau vor sie, er war alleine. "Lass mich in Ruhe, Jenkins!" "Immer noch so unfreundlich wie in der Schule. Schon gehört, Rachel bleibt sitzen!" "Das sollte dich eigentlich traurig stimmen?!" "Wieso? Glaubst du ernsthaft, dass ich mit einem Mädchen zusammen sein kann, die eine Stufe unter mir ist?" "Geh mir aus dem Weg!" "Nicht so hastig, Jones! Nun da ich wieder Solo bin, kann ich mich nun mit dir beschäftigen!", grinste er dreckig.

"Lass mich endlich durch, Jenkins!" Gavin ging einen Schritt zur Seite und Nami ging an ihm vorbei, als er plötzlich ihr Handgelenk packte und sie mit sich zog…
 

"Sag mal, weißt du, wo Nami ist?" "Sie wollte mal kurz zur Toilette gehen, aber das auch schon vor 10 Minuten." "Jetzt sag bloß, sie ist wieder abgehauen?!" "Nein, dass kann nicht sein…", murmelte Zorro. "Ich schau mal nach ihr, wartet Ihr besser hier." Zorro stand auf und ging in die Richtung, in der Nami vorhin verschwunden war.
 

"Lass mich los, ich schreie um Hilfe!" "Hier hört dich sowieso niemand, also stell dich nicht so an!" Gavin hatte sie hinter die Bäume gezogen und drückte sie gegen einen Baum, Nami wehrte sich, wie sie nur konnte, doch Gavin war eindeutig stärker als sie…

"Jetzt hör auf, so einen Terz zu veranstalten, du kleine Schlampe!" Der Neunzehnjährige drückte sie mit seinem gesamten Gewicht gegen den Baum, Nami bekam immer schlechter Luft, in ihrem Kopf hämmerte es…

"Lass mich los, du Arschloch! Lass mich verdammt noch mal los, du abartiger Perversling!" Gavin kam mit seinem Gesicht ihrem immer näher, bis ihre Lippen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren…

Nami schloss die Augen und drehte den Kopf zu Seite, doch er packte ihren Hals und drehte ihren Kopf gewaltsam wieder zu sich. Er beugte sich immer weiter vor, bis…

Plötzlich verschwand der Druck an ihrem Hals und an ihrem Körper und erschöpft sah Nami auf…
 

"Fass sie nie wieder an!", sagte Zorro wutentbrannt, Nami konnte den Hass gegenüber Gavin aus seiner Stimme heraus hören. Der Grünhaarige hatte den jungen Mann am Kragen gepackt und hielt ihn mindestens 15 Zentimeter über den Boden.

Gavins Nase blutete, sie war anscheinend schon wieder gebrochen und ihm fehlte in der oberen Zahnreihe ein Schneidezahn, doch dann nickte er und Zorro ließ ihn zu Boden fallen, doch sofort rappelte sich der Neunzehnjährige wieder auf und lief davon, während sich Zorro zu Nami umdrehte. Diese hatte Tränen in den Augen, als Zorro sie in seine Arme schloss…

"Was machst du auch immer für Sachen?", fragte er leise und Nami musste unweigerlich lächeln.
 

"Oh Gott, Nami! Was ist passiert?", fragte Nojiko ängstlich, als Nami und Zorro zum Biergarten zurück kamen. "Das erzähl ich dir ein andern Mal, Nojiko." "Wie du willst… trink erst mal was!"

"Jetzt sag bloß, 'n Typ hat sich an sie ran gemacht?", fragte Ace Zorro leise. "Du wirst nie erraten, wer." "Sag schon!" "Jenkins." "Was? Das größte Arschloch unter der Sonne ist hier und hat sich auch noch an Nami ran gemacht?" "Rachel ist ihm wohl nicht mehr gut genug, wenn sie sitzen bleibt." "Das hätte ich nie gedacht… du hast ihn doch hoffentlich verprügelt?!" "Was denkst du denn?", grinste Zorro. "Sehr gut! Da fällt mir ein, wir müssen langsam los!" Zorro sah auf seine Uhr, sie wollten sich in einer Viertelstunde mit den anderen treffen.
 

Nachdem sie gegessen hatten, ging die Gruppe von elf Leuten zur Schwarzen Bühne, wo das große Abschiedskonzert stattfinden sollte, es spielten sogar einige bekanntere Bands, wie "The Strokes", "Lacuna Coil" oder "My Chemical Romanze", doch das Highlight des Abends war eindeutig die Band "Blink 182" (kruemmel_13!). Die Menschenmassen tobten und "Blink 182" spielte insgesamt 5 Zugaben.
 

Der Himmel färbte sich in ein dunkles Blau, die Sonne ging unter und mit ihr auch die Temperaturen. Es war genau 19:24, als sie an einem der unzähligen Tische standen und den Weg besprachen. "Also ich denke, wir sollten über Chicago zurück, dann in South Bend den ersten größeren Stopp, dann über Akron und in Du Bois den zweiten größeren Stopp. Von Du Bois über Bloomsburg zurück nach New York." "Wir könnten aber auch nach Indianapolis, dann nach Columbus, dann über Pittsburgh nach Steeltown und dann weiter nach New York.", sagte Sanji und deutete auf die Karte. "Ja, schon, aber dieser Weg wäre viel länger, wir würden erst Dienstag Mittag in New York ankommen, aber wenn wir bei dem ersten Weg bleiben, dann sind wir schon am Montag Abend oder in der Nacht wieder zuhause.", meinte Corsa. "Ich denke, wir sollten den kürzeren Weg nehmen.", sagte Ace und so war es beschlossene Sache.
 

Als Nami wieder zurück zum Wagen kam, bemerkte sie Zorro, der gegen das Auto lehnte und schwer atmete.

"Zorro, was ist los?" Nami bemerkte, dass er schwitzte und ziemlich blass war, sofort fasste sie an seine Stirn. "Du glühst ja förmlich… komm, setz dich besser hin und trink was, ich rufe Chopper!" "Nein… es geht schon… nicht so schlimm… *hust*" "Ja von wegen! Du setzt dich jetzt hin und ich hole Chopper!" Langsam ließ sich Zorro auf dem Boden nieder, Nami gab ihm eine Flasche Wasser.

"Vivi?", rief sie über die Schulter und wenige Sekunden später erschien Vivi neben ihr. "Ja?… Zorro, geht’s dir nicht gut? Du bist irgendwie ganz blass…" "Hol Chopper!", sagte Nami rasch, Vivi nickte und lief davon.

Das Festival – Zurück nach Hause

Kapitel 35- Das Festival – Zurück nach Hause
 


 

Der Mond war aufgegangen, doch dichte Wolken verdeckten ihn. Corsa sah immer wieder in den Rückspiegel, sein Zustand verschlechterte sich…

"Wie weit ist es noch?", fragte Nami. "Noch anderthalb Stunden, bis wir in Toledo sind… geht das Fieber runter?" "Nein…" Nami strich durch Zorros Haar, sein Kopf ruhte auf einem Kissen auf ihrem Schoß. Er schlief, doch schreckte er im Schlaf immer wieder hoch, von Albträumen geplagt. Chopper, der in der dritten Reihe saß, konnte nur zusehen, er hatte nicht die richtigen Medikamente dabei um Zorro zu behandeln, weshalb der kleine Elch sich große Vorwürfe machte. Die Stimmung im Auto war angespannt. "Warum hat er nichts gesagt?", fragte sich Kaja im anderen Wagen. Sie saß in der zweiten Reihe neben Sanji, Ace und Ruffy schliefen schon seit South Bend in der dritten Reihe, während Nojiko fuhr und Lysop die Karte in der Hand hielt. "Du kennst doch Zorro, der Sturschädel fällt doch eher tot um als zu sagen, dass es ihm nicht gut geht oder dass er sich bedankt."
 

Plötzlich stand er auf einem Feld… der Himmel war dunkelgrau, der Geruch von Feuer lag in der Luft… Zorro sah sich um, überall waren die Bäume verbrannt und nur noch schemenhaft als solche zu erkennen… nicht nur der Himmel, auch alles andere war grau: das Gras, die Erde, alles schien nur aus grauem Material und schwarzem Ruß zu bestehen… er stolperte und sah nach unten… graue Leichen lagen auf dem Boden, alles war übersäht von ihnen… es roch nach verbranntem Fleisch, nach verbrannten Haaren… er drehte sich im Kreis, doch überall tauchten mehr Leichen auf… eine Welt ohne Hoffnung, ohne Zukunft… er war in einer Welt ohne Zuversicht, Glauben und Mut…
 

Zorro schreckte hoch… er lag im Auto… Kaja fuhr, Chopper saß auf dem Beifahrersitz. In der zweiten Reihe schliefen Nami und Vivi.

"Ein Albtraum?", fragte Chopper und sah ihn mitfühlend an. "… Ja… wo sind wir? … wie spät ist es? … wie lange habe ich geschlafen?" "Wir befinden uns in der Nähe von Sandusky, es ist kurz vor drei und du hast jetzt sechs Stunden mit einigen Unterbrechungen geschlafen.", erklärte Chopper. "Wir kommen in ca. anderthalb Stunden in Akron an und dort machen wir einen längeren Stopp… aber sag erst mal, wie fühlst du dich?" Doch Zorro war längst wieder eingeschlafen…
 

Die Sonne ging auf und langsam regten sich die Personen in den Autos. Eine halbe Stunde später setzte sich Ace gegenüber von Chopper an den Holztisch.

"Und? Wie geht es ihm?" "Das Fieber geht nicht runter, aber es steigt zum Glück auch nicht. Er schläft keine halbe Stunde durch, sein Körper ist dadurch ständigem Stress ausgesetzt, er kommt einfach nicht zur Ruhe. Aber er braucht Ruhe! Außerdem hat er gesagt, dass die Schmerzen in seinem Knie wieder schlimmer werden." "Aber dagegen hat er doch Schmerztabletten oder?" "Ja, aber da er so unregelmäßig schläft, nimmt er die Tabletten auch unregelmäßig ein, aber Nami wird ihn jetzt alle vier Stunden eine Tablette geben." "Und du hast nichts, was du ihm geben könntest?" "Nein, die Schmerztabletten, die er nimmt, und die Medikamente, die ich habe, würden sich gegenseitig aufheben. Deshalb kann ich erst was tun, wenn wir wieder in New York sind.", erklärte Chopper traurig. "Mist! Also können wir eigentlich gar nichts machen?" "Nein, leider nicht." "Weißt du, was er genau hat?" "Na ja, ich denke, es ist eine akute Bronchitis. Seitdem er in dieser Nacht draußen im Sturm war, hustet er. Eigentlich hätte er gar nicht da raus gedurft, sein Immunsystem ist noch wegen dem Unfall mit dem Knie und den Medikamenten, die er bekommen hat, geschwächt. Ich hätte es wissen müssen!" "Mach dir keine Vorwürfe, Chopper! Du kennst doch Zorro, er wäre auch in den Sturm raus gegangen, selbst wenn du es ihm verboten hättest. Zorro ist eben ein Sturkopf!" "Wir sollten bald weiter fahren!" "OK, ich sag den Anderen Bescheid."
 

"Wie fühlst du dich?" "… du willst meine ehrliche Antwort darauf haben? *hust* Ich fühl mich, als hätte mich ein Lkw überfahren…" "Leg dich lieber wieder hin, sonst kippst du mir hier nachher noch um!", meinte Nami und half dem Neunzehnjährigen auf.

Am frühen Nachmittag, sie waren gerade in den Wäldern von Pennsylvania zwischen Du Bois und Bloomsburg, als der Himmel sich verdunkelte und dunkle Regenwolken das Firmament bedeckten.

"Gibt es in Pennsylvania denn nur Stürme?", fragte sich Ace, der am Steuer saß. "Keine Ahnung…", meinte Kaja, die sich neben ihm befand. Chopper saß in der Mitte und sah ebenfalls beunruhigt aus dem Fenster, während Nami und Zorro in der letzten Reihe Platz gefunden hatten, Zorros Kopf ruhte wieder auf Namis Schoß.

"Vielleicht hat es was mit dem Wald zu tun…" "Oder wir haben einfach nur die falsche Jahreszeit erwischt!"

Nami hörte den Anderen überhaupt nicht zu, Zorro riss im Schlaf den Kopf herum und murmelte etwas. "… Kuina… nein, nein! … ich muss… darf nicht sterben… muss sie beschützen… Kuina… NEEEIINNN!" Zorro öffnete schlagartig die Augen, er hyperventilierte. "Wo ist sie? Ich muss zu ihr! Es geht ihr nicht gut, ich muss zu ihr!", sagte er unruhig. "Ganz ruhig, Zorro! Ich bin bei dir!" "Kuina, ich muss zu ihr! Wo ist sie? Ich muss zu ihr, sonst stirbt sie! Bitte!" "Chopper, was passiert hier?", fragte Nami besorgt. "Das hatte ich schon befürchtet. Er befindet sich in einem Fieberwahn! Erklär ihm, wo er sich befindet und sag, dass es Kuina gut geht!"

>>Kuina? Oh nein, Zorro…<< dachte Ace und fragte Chopper: "Soll ich anhalten?" "Nein, er beruhigt sich gleich wieder, fahr weiter!"
 

Nami versuchte währenddessen ihr bestes, Zorro wieder zu beruhigen. "Es geht ihr gut, sie wartet auf dich zuhause… ihr geht es gut, du musst keine Angst um sie haben, Zorro!" "Wirklich? Geht es ihr gut?" "Ja, ich verspreche es dir, es geht ihr hervorragend! Alles ist in Ordnung, schlaf weiter! Ich passe auf!" "Nagut." Zorro schloss wieder seine Augen und als Nami bemerkte, dass sein Atem ruhiger und gleichmäßiger wurde, fragte sie sofort: "Wer ist Kuina?" Ace sah Kaja und dann Chopper durch den Rückspiegel an, Nami verstand nur Bahnhof. "Was ist denn? Wer ist sie?" "Das sollte Zorro dir besser selbst sagen.", meinte Ace knapp. "Wieso sagst du es mir nicht?" "Weil ich es Zorro versprochen habe!"

"Da vorne ist die Ausfahrt nach Bloomsburg.", sagte Kaja dann und sie fuhren vom Highway.

Als die beiden Autos hielten, war Nami die erste, die ausstieg. Wütend lief sie einige Meter, Vivi folgte ihr sofort.

"Nami, warte! … warte auf mich!" Nami blieb stehen und drehte sich zu Vivi um. "Was?" "Wer ist dir denn über die Leber gelaufen?" "Ace!" "Das musst du mir erklären." Nami seufzte, sagte aber dann: "Zorro… er war gerade im Fieberwahn und hat den Namen einer Frau gesagt, Kuina… ich habe Ace gefragt, wer diese Frau ist, doch er wollte es mir nicht sagen. Hast du schon mal was von einer Kuina gehört?" "Nein, aber warum will Ace dir denn nichts von ihr erzählen?" "Weil er es Zorro versprochen hat. Ich solle selbst mit ihm reden, meinte Ace… ach Vivi, ich halt das keine drei Stunden mehr mit ihm in einem Auto aus! Kannst du vielleicht…" "Ich soll in eurem Auto fahren?" "Bitte, Vivi! Ich halt das nicht aus, wenn Ace die ganze Zeit weiß, wer diese Kuina ist und er es mir nicht sagen will! Och bitte!" "Ich kann ja mal mit Ace darüber reden, aber versprechen kann ich nichts!" "Danke, Vivi!" Nami umarmte ihre Freundin.

"Dank mir nicht zu früh, noch hat er nicht Ja gesagt." "Trotzdem danke!"
 

"Ehm Ace, kann ich dich mal kurz sprechen?" "Was gibt’s denn?" "Kann ich vielleicht das zweite Auto fahren?" "Wieso?" "Na ja, ich bin eigentlich eher an den anderen Wagen gewöhnt und…" "Das sind die gleichen Autos!" "Aber trotzdem wäre ich doch lieber in dem anderen Auto, schließlich war das ja am Anfang das Frauenauto und schließlich bin ich eine Frau!" Ace schüttelte lachend den Kopf. "Ein Frauenauto… ich lach mich schrott!" "Lass sie doch, wenn sie unbedingt das andere Auto fahren will.", meinte Corsa, der nun zu den beiden kam.

"Dass du mir mal in den Rücken fällst… meinetwegen, fahr das andere Auto!" "Dankeschön, Ace!" Vivi wandte sich von den beiden ab und ging direkt zu Nami, die Zorro gerade aufweckte, um eine Schmerztablette zu nehmen.

"Zorro, jetzt wach endlich auf… Zorro, aufwachen!" Langsam regte sich der Neunzehnjährige und öffnete zögernd die Augen. "Du musst die Schmerztablette nehmen!" Sie drückte ihm die Tablette in die Rechte und eine Flasche Wasser in die Linke.

"Nami! Es hat geklappt, Ace fährt das andere Auto!" "Danke, Vivi! Du hast was bei mir gut!" "Ach, nichts zu danken." Doch dann deutete sie auf Zorro. Dieser hatte sich das gesamte Wasser über das Hemd und über das T-Shirt gegossen, Nami seufzte. "Komm schon, Zorro! Du musst dich erst mal umziehen." Langsam stieg Zorro aus dem Auto, sagte jedoch kein Wort. Nami half ihm dabei, das Hemd aus zu ziehen, dem T-Shirt entledigte er sich selber. Die Achtzehnjährige kramte währenddessen in seiner Tasche nach einem neuen Hemd, es war ziemlich kalt und schließlich reichte sie ihm ein schwarzes T-Shirt und ein dunkelgraues Hemd. Als sie seinen unbekleideten Oberkörper sah, musste sie grinsen… er war ja so gut gebaut…

Der Grünhaarige zog das T-Shirt an, als Nami dann jedoch sah, wie er erschöpft am Auto lehnte, sagte sie: "Warte, ich helfe dir mit dem Hemd." Gerade knöpfte sie die vier letzten Knöpfe zu, als Zorro plötzlich sagte: "… Danke, Nami." Sie sah hoch in sein Gesicht, in seine müden, aber aufmerksamen Augen…

Das nervt, Ruffy!

Kapitel 37- Das nervt, Ruffy!
 


 

"Danke… ich weiß, ich bin dir eine Last… seitdem ich krank geworden bin *hust*… du schläfst kaum noch… isst kaum was, daran bin ich Schuld und…" Nami konnte nicht anders, stürmisch umarmte sie ihn, hielt ihn fest. "Du bist mir keine Last! Wie kommst du nur auf so einen Unsinn? Ich lass dich nicht allein, ich bin bei dir.", flüsterte sie äußerst leise, doch er verstand es. Langsam legte er seine Arme um sie um sie noch näher an sich zu drücken, sie festzuhalten. Plötzlich fühlte sich sein Hals gereizt an, er drückte sie ein Stück von sich, drehte den Kopf beiseite und hustete lautstark.

"Du solltest besser wieder ins Auto, hier draußen ist es viel zu kalt." Zorro nickte und legte sich zurück in die dritte Reihe.
 

Nur noch wenige Kilometer trennte sie von ihrem Zuhause. Nami saß neben Zorro in der letzten Reihe, Chopper saß vor den beiden, Vivi fuhr und Kaja saß auf dem Beifahrersitz. "Wie fandet ihrs?" "Ich fands klasse!", meinte Chopper strahlend. "Ja, wirklich nicht schlecht.", pflichtete ihm Zorro etwas heiser bei. "Fahren wir nächstes Jahr wieder zum Festival?", fragte Kaja. "Keine Ahnung, vielleicht. Ich würde auf jeden Fall wieder mitfahren.", sagte Vivi.

Die Autos bogen in die Straße ein und hielten vor dem Haus von Ace, Ruffy und Zorro, sofort stiegen alle aus und packten die Autos aus.
 

"Also dann…" "Ich komm gleich wieder, ich hol nur eben die Medikamente." "Okay, bis gleich." Corsa und Sanji fuhren mit den Autos davon.

"Und was machst du jetzt?", fragte Nojiko ihre kleine Schwester. "Erst mal duschen und dann geh ich ins Bett.", erklärte diese und schleppte sich die Treppe hoch. Im Nachbarhaus waren Ace und Ruffy immer noch damit beschäftigt, ihre Taschen auszupacken, als der Strohhutjunge fragte: "Sagt mal, wo ist Spike?" "Bei meinen Eltern, ich hol ihn gleich ab." "DU fährst nirgendwo hin!", meinte Ace sofort. "Aber…" "AUF KEINEN FALL!" "Nagut, dann hol ich ihn eben Freitag beim Abendessen ab." Zorro zückte sein Handy und wählte die Nummer seiner Eltern.

"Hey, ich bin's… ja, war cool… deswegen rufe ich an. Macht es euch was aus, ihn noch bis Freitag zu behalten? *hust*… nein, mir geht’s gut… Ja? Danke! … ihr habt was bei mir gut, also bis Freitag! … ich soll was? … ehm… warte!" Doch seine Mutter hatte bereits aufgelegt.
 

Am nächsten Morgen schlief Nami lange aus, erst um zwölf Uhr (ha, lange?) wurde sie von Nojiko mit den Worten: "Jetzt steh doch mal auf, dein Handy klingelt!" geweckt. Mürrisch stand Nami also auf und ging an ihr Telefon.

"… Ja? *gähn*… oh Ruffy! … und was wolltest du mich fragen? … nee, das hab ich nicht… oh… ehm ja, klar… OK… ehm, kannst du mir mal kurz Zorro geben… ja, jetzt… oh Hey Süßer, ich wollte fragen, ob du nachher mal kurz vorbei kommen kannst, ich muss dich was fragen… nicht am Telefon… OK, bis dann." Etwas besser gelaunt legte Nami auf und ging nach unten um zu frühstücken.

Später am Tag, es war so gegen 15:30, klingelte jemand an der Haustür und Nami öffnete diese.

"Hey, komm rein!" Nami trat einen Schritt beiseite und Zorro betrat das Haus. "Und? Hat Chopper dir schon die Medikamente gebracht?" "Ja, ich fühl mich auch schon viel besser." "Willst du was trinken?" "Wasser, bitte." Zorro machte es sich auf der Couch gemütlich und nach wenigen Momenten kam Nami mit zwei Gläsern Wasser ebenfalls ins Wohnzimmer.

"Was wolltest du mich denn fragen?" "Ehm… es geht um…" Zorro sah Nami fragend an und sie… brachte es nicht über die Lippen. "Ehm ich wollte dich fragen, ob wir beide uns heute Abend vielleicht nen gemütlichen Fernsehabend machen sollen?", fragte sie lieblich. "Und Nojiko?" "Ach, die schick ich einfach zu Ace!" "Ich hätte ja gar nichts gegen so einen Fernsehabend einzuwenden, aber muss ich dich daran erinnern, dass morgen wieder Schule ist?" "Hat Ace dir nicht Bescheid gesagt?" "Hm?" "Na der Reiseanbieter, mit dem die Lehrer wieder zurück fliegen wollten, ist pleite gegangen und deshalb mussten 30 Flugtickets storniert und umgebucht werden. Da aber im Moment in Florida Ferienzeit ist, haben sie erst für Freitag einen Flug bekommen, das heißt, die gesamte Schülerschaft hat frei!" "Und warum erfahr ich sowas als Schulsprecher immer als Letzter?" "Da haben Ace und Ruffy anscheinend geschlafen… sei doch froh, dann haben wir mehr Zeit für uns…" Mit diesen Worten setzte sie sich dicht neben ihn, stellte das Glas weg und küsste den Neunzehnjährigen.
 

Die nächsten Tage verbrachten Nami und Zorro fast ausschließlich zusammen und mit jedem Tag ging es Zorro etwas besser, die Bronchitis verschwand. Genau wie die Gefühle der Beiden spielte auch das Wetter verrückt, Dienstag regnete es wie aus Eimern, Mittwoch war der Himmel bedeckt und am Donnerstag stiegen die Temperaturen bis auf 32°. Werfen wir doch einen Blick diesen Tages in den Garten von dem Haus, in dem Ace, Ruffy und Zorro Residenz hielten.

Nojiko, Kaja und Vivi sonnten sich auf Liegestühlen; Sanji vergnügte sich mit zwei Mädchen namens Jane Dart und Lucy Reynolds gleichzeitig am Pool, Jane und Lucy waren an der Torridon-High; Ruffy, Lysop und Chopper jagten durch den Garten; Ace und Corsa beschäftigten sich mit der Musik und ganz besonders mit den Getränken; während Nami und Zorro auf dem Rasen die Zweisamkeit genossen. Gerade lief das Lied "Get right" von Jennifer Lopez, als Nami ihren Zorro fragte: "Wusstest du schon, dass der Bruder meiner Mutter der Schlagzeuger einer Band ist?" "Nein, das hast du mir wohl noch nicht erzählt.", meinte Zorro lächelnd und durchfuhr mit der Rechten ihr Haar. Nami lag auf ihm, die Arme auf seiner Brust verschränkt, den Kopf darauf ruhend lächelte sie ihn an.

"Mein anderer Onkel ist Bänker und mein dritter Onkel mütterlicherseits ist Lehrer an einer Highschool in Hartford." "Und die Geschwister deines Vaters?" "Er hat keine, ist Einzelkind." "Und deine Großeltern, wenn sie noch leben?" "Natürlich leben sie noch! Also, die Eltern meiner Mum wohnen in Nottingham. Mein Großvater war vor seinem Ruhestand Admiral bei der Luftwaffe und mein Großvater väterlicherseits war Vorstandsmitglied einer Versicherungsfirma in Irland." "Daher das Temperament…", schmunzelte der Neunzehnjährige. "Hey! Sag bloß nichts falsches! Du musst erst mal meine Cousinen und Cousins kennen lernen, die Tochter von Ryan, dem Bänker und Bruder meiner Mutter, ist ein richtiger Haudegen! Nina, die Tochter von Max, dem Lehrer und ebenfalls Bruder meiner Mutter, ist dagegen richtig ruhig, allerdings liegen die beiden auch 4 Jahre auseinander… und Steve, der Siebzehnjährige Sohn von Max, geht nach der High-School nach Princeton, das wollte er schon seit er fünf ist… und was ist mit deiner Familie?" "Ein andern mal, Nami…" "Aber du erzählst mir von ihnen oder?" "Ja, aber jetzt will ich einfach nur hier liegen bleiben und die Sonne genießen."
 

"ZOOORRRROOOOO!", rief Ruffy aufgeregt und sprang neben den beiden auf und ab. "Was denn?", fragte der Neunzehnjährige genervt. "Rate mal, wer da vor der Tür steht!" "Keine Ahnung, wer denn? Und hör auf mit dem Rumhüpfen, das nervt!" "Jessica ist hier!" "Was, Jessica?" "Ja, sie wollte dich sprechen. Och frag sie doch bitte, ob sie hier bleibt und bei der Party mitmacht!" "Nami, könntest du…" "Natürlich." Nami stand auf und auch Zorro erhob sich.

"Ich komm gleich wieder, was möchtest du trinken?" "Ehm einen Daiquiri hätt ich gerne." "Ok." Zorro folgte dem immer noch auf und abspringenden Ruffy ins Haus.
 

"Jessy, was machst du denn hier?" "Freut mich auch, dich zu sehen!", sagte eine hübsche, junge Frau lächelnd. Sie hatte schulterlanges hellbraunes Haar und dunkelbraune Augen. "Ich wollte dich nur daran erinnern, dass Frank morgen auch dabei ist." "Das weiß ich doch schon längst, aber danke, dass du dir extra den Weg gemacht hast." "Du hörst dich irgendwie heiser an, bist du krank?" "Ach, bin wieder gesund. Um Ruffys Bitte nach zu kommen, möchtest du bei unserer kleinen Poolparty mitmachen?" "Nein, ich muss weiter, die Arbeit ruft. Jedenfalls wünsch ich euch noch viel Spaß!" Mit diesen Worten zog sie ihn in ihre Arme und fuhr dann in einem schwarzen Auto davon.
 

Als Zorro mit dem Daiquiri und einem Wasser zurück in den Garten kam, lief Nami direkt auf ihn zu.

"Ah, endlich was zu trinken!", freute sie sich, doch Zorro zog sie augenblicklich an sich und flüsterte in ihr Ohr: "Was hältst du davon, wenn wir die Position von gerade wieder einnehmen?" "Sehr viel!", grinste die Achtzehnjährige.
 

"Hast du morgen Abend schon was vor?", fragte Zorro eine Viertelstunde später, Nami lag wieder auf ihm und sah ihn an. "Klar, ich geh mit Sanji was Essen, danach geh ich mit ihm ins Kino und was danach noch so passiert, weiß ich nicht…" "Ach so… WAS?" Nami lachte und sagte dann: "Das war ein Scherz!" "Aber kein Guter!" "Fand ich schon!" Nami kriegte sich erst wieder nach einigen Minuten ein, Zorro sah etwas genervt aus.

"Oooch Süßer! Natürlich hab ich an einem Freitagabend Zeit für meinen Freund! Was denkst du denn?" "Na ja, du hättest ja auch was vorgehabt haben können…" "Freitag Abend?" "Was weiß ich?!" "Also, was willst du machen?" "Nun, jeden Freitag Abend geh ich zu meinen Eltern Abendessen und meine Mutter sagte, ich solle jemanden mitbringen und da dachte ich spontan an dich."

Die Farbe des Anzugs

Kapitel 38- Die Farbe des Anzugs
 


 

"Nun, jeden Freitag abend geh ich zu meinen Eltern Abendessen und meine Mutter sagte, ich solle jemanden mitbringen und da dachte ich spontan an dich." "Du willst mir deine Eltern vorstellen?" "Ja, aber wenn du nicht willst, dann frag ich jemand anderen…" "Natürlich will ich deine Eltern kennen lernen! Na ja, ich hab sie ja schon einmal getroffen, aber der Anlass war weniger erfreulich." "Du meinst, im Krankenhaus?" "Ja, genau." "Nun, morgen kommen noch mehr Leute…" "Oh nein!" "Was?"
 

"Was soll ich bloß anziehen?" Zorro verdrehte die Augen.

"Du siehst in allem großartig aus, Süße! Es ist ganz egal, was du anziehst!" "Was ziehst du an?" "Nen Anzug, denk ich mal…" "Welche Farbe?" "Weiß ich noch nicht… ich glaub, den dunkelgrauen." "Und welche Schuhe?" "Nami!" "Das ist wichtig! Ich kann doch nicht mit Manolo-Blaniks anziehen, wenn du Schuhe von Tod's trägst!" "Nami, jetzt hör mir mal zu! Du siehst einfach in allem, egal, was du anziehst, einfach umwerfend aus!" "Wirklich?" "Würde ich es sonst sagen, wenn ich es nicht so meinen würde?" Zorro sah Nami prüfend an und sie grinste.

"Nein, das würdest du nicht." "Also!" "Nagut… trotzdem muss ich morgen früh shoppen gehen!" Jetzt reichte es Zorro, er drückte sie an sich und drehte sich mit ihr, jetzt lag sie unten. Ein leichter Rotschimmer umspielte Namis Wangen und sie spürte wie ihr Herz langsam, aber sicher begann schneller zu schlagen. Zorro lag direkt über ihr, mit beiden Armen stützte er sich seitlich von ihr ab... dass sein Gesicht dem ihren sehr nahe war.

"Können wir das Thema nicht einfach sein lassen?", fragte seine Stimme sanft. Zorros rechte Hand spielte mit ein paar ihrer Haarsträhnen, Nami konnte diesem Hundeblick einfach nicht wiederstehen. Sie legte eine Hand in Zorros Nacken und lächelte ihn an. "Und was machen wir stattdessen?"

Zorro war klar, dass sie darauf keine Antwort erwartete, noch einmal lächelte er sie an, bevor er sich zu ihr hinunter beugte und sie sanft küsste.

Nami erwiderte seinen Kuss zärtlich, drückte ihn mit ihrer Hand in seinen Nacken noch weiter herunter. Beide hatten die Augen geschlossen, genossen den Moment der Zärtlichkeiten.

"Hey Zorro, wir sind hier in der Öffentlichkeit!", rief Ace lachend. Zorro ließ kurz von Nami ab und sah Ace mit einem gereizten Blick an, der nichts Gutes verhieß. Ace stand sofort von seinem Liegestuhl auf und lief ins Haus mit den Worten: "Süße, wo bist du?" Siegessicher widmete sich Zorro wieder seiner Liebsten.
 

Noch lange lagen die beiden so dort, Nami hatte inzwischen ihr linkes Bein angewinkelt, bis Sanji rief: "ESSEN FASSEN!"

Alle Anderen gingen ins Haus, wo Sanji ein wahrhaftiges Meisterwerk vollbracht hatte, während Nami Zorro fragte: "Hast du Hunger?" "Ja, aber eher auf was Süßes!" Nami kicherte leise, als er ihren Hals liebkoste.

Plötzlich hallte Sanjis greller Schrei durch die Luft. "NAMI-MÄUSCHEN! Das Essen ist fertig! *Herzchenaugen*"

"Ich glaube, heute ist nicht unser Tag.", meinte Zorro seufzend und stand auf. Hand in Hand kamen sie ins Haus, wo sie inzwischen nur noch die Hälfte des Festessens erwartete. (Ja, wer war das bloß? *g*)
 

Als Nami am nächsten Mittag mit Nojiko vom Shoppen wieder nach Hause kam, sie hatten unzählige Boutiquen durchforstet und im Enddefekt nur drei Kleider gefunden, die Namis Meinung nach für gut genug befunden wurden, um einen Abend mit Zorros Eltern zu verbringen, griff Nami sofort nach ihrem Handy und wählte während Nojiko im Badezimmer verschwand, Aces Handynummer.

Dieser lag auf der Couch und sah fern, Zorro leistete ihm Gesellschaft, während Ruffy tatsächlich ein Buch las!

Nagut, er brauchte es für die Schule…
 

"Hallo?" "Ich bin's Nami." "Hey, was gibt’s?" "Ist Zorro in der Nähe?" "Ja, soll ich…" "Nein, auf keinen Fall! Ich hab ein Problem und du musst mir helfen, es geht um Zorro! Er darf auf keinen Fall mitbekommen, um was ich dich bitte!" "Aha, und wie genau soll ich dir da bei deinem Problem helfen?", fragte Ace, während er aufstand. "Naja, könntest du vielleicht nachsehen, welche Farbe sein Anzug für heute Abend hat? Ach ja, und welche Schuhe er dazu trägt?" "Na… ehm Nadine, woher soll ich das wissen?", meinte Ace, sah kurz zu Zorro, der weiterhin das Motorkrossrennen verfolgte, und verschwand nach oben.

"So, jetzt bin ich allein." "Könntest du vielleicht in seinem Zimmer mal nachsehen?" "Nami, weißt du, was du da von mir verlangst? Wir haben hier eine Regel im Haus, die besagt…" "Ihr habt Regeln?", lachte Nami am anderen Ende. "Ja, wir haben auch Regeln, mir fällt im Moment nur eine ein, aber auch egal. Jedenfalls besagt diese Regeln, dass wir nicht ohne Erlaubnis in die Zimmer der Anderen gehen. Bei Ruffy machen wir da manchmal eine Ausnahme, aber wenn ich einfach so in Zorros Zimmer gehe, killt der mich!" "Och bitte, Ace! Ich lad dich auch zum Essen ein!" "Wenn du das bezahlen kannst, gerne!… Nagut, ich mach's, aber nur weil du seine Freundin bist! Aber wenn er nachher nie wieder mit mir redet, mach ich dich dafür verantwortlich!" "Jaja, schon gut."
 

So ging Ace auf Zorros Zimmertür zu, öffnete diesen einen Spalt breit und lugte hinein. Hier herrschte wie immer die Ordnung, gemischt mit einzelnen Partien aus Chaos.

"Schau mal in seinem Schrank nach!" "Jaja, mach ich doch schon!" Ace steuerte auf Zorros Schrank zu und als er diesen öffnete, staunte er nicht schlecht. Zorro besaß wirklich ziemlich viele Klamotten und in diesem Augenblick fiel Ace auf, dass Zorro selten ein Outfit zwei Tage hintereinander trug…

"Und?", riss ihn Namis Stimme aus den Gedanken. "Ehm, ich kann hier keinen Anzug erkennen, zumindest wüsste ich nicht, wo ich suchen soll…" "Mist! Wie soll ich denn jetzt rauskriegen, welchen Anzug er heute Abend trägt…" "No idea!", meinte Ace, der das Zimmer wieder verlassen wollte, doch bei Zorros Schreibtisch blieb er stehen…

"Hey, ich hab hier nen Zettel von der Reinigung." "Und was steht drauf?" "Nur die Seriennummer und die Uhrzeit, wann er ihn abholen kann, 17:00 heute Nachmittag." "17:00? Das wird verdammt knapp…" "Wie spät wolltet ihr denn fahren?"

"Um Sieben… kannst du mich vielleicht noch mal anrufen, wenn er wieder zurück ist? Ich muss unbedingt wissen, welche Farbe sein Anzug hat!" "Aber ist das nicht eigentlich egal…?" "Nein!" "Is ja schon gut… oh Shit, ich glaub, da kommt jemand, ich muss auflegen." "Ok, bis nachher!… Ach und Ace?" "Ja?" "Danke!"

Ace legte schmunzelnd auf und drehte sich zur Tür um, durch die wenige Sekunden später Zorro kam. Verdutzt sah dieser seinen Freund an.

"Hey, was machst du hier?" "Ich… ehm… ich hab nur nach nem Buch von mir gesucht! Oh, hier ist es ja!" Ace nahm wahllos ein Buch von Zorros Schreibtisch, hielt es in die Luft und stürmte an Zorro vorbei. Dieser runzelte die Stirn, doch dann drehte er sich um und rief Ace nach: "Hey, das war mein Buch über das Schwertschleifen im 17. Jahrhundert!"
 

17:20. Nami ging in ihrem Zimmer auf und ab, immer wieder guckte sie auf den Display ihres Handys, als dieses plötzlich klingelte.

"Hallo?" "Ich bin's, Vivi! Ich muss dir ja unbedingt von meinem Date mit Corsa erzählen…" "Ehm Vivi?" "Ja?" "Sorry, aber ich hab gerade überhaupt keine Zeit! Ich muss noch ganz schnell… Fensterreiniger kaufen gehen! Tut mir leid, bis morgen!" und sie legte auf.

Wenige Minuten später klingelte das Handy erneut.

"Ich bin's, Ace." "Und? Hast du die Farbe rausgefunden?" "Dunkelblau." "Danke! Danke, danke, danke, Ace! Danke!" "Sonst noch was? Vielleicht welche Zahnpasta er benutzt oder welche Brötchen er am liebsten mag?" "Nein, aber das wäre mal interessant zu wissen…", fing Nami an und lachte. "Danke, Ace! Du hast mir wirklich sehr geholfen!" "Ich wünsch euch dann mal viel Spaß heute Abend." "Danke." "Bye." Zufrieden legte Nami auf und widmete sich ihrer Abendgarderobe.
 

Drüben warf Ace sein Handy auf sein Bett und widmete sich ebenfalls einem Buch für die Schule, als plötzlich Zorro ins Zimmer kam.

"Da bist du ja, ich such dich schon die ganze Zeit. Also… warum warst du in meinem Zimmer? Ach ja, ich will mein Buch wieder!" "Welches Buch?… ach das, hier!" Ace griff neben sich auf den Schreibtisch und reichte Zorro das Buch über Schwertschleifen im 17. Jahrhundert.

"Danke. Also, was sollte das?" "Was denn?", meinte Ace, sah aber nicht von seinem Buch auf. "Du weißt, was ich meine!" "Sorry, aber ich lese gerade "Der Schimmelreiter" in Deutsch und ich kapier nur die Hälfte, weil das in 'ner anderen Zeit geschrieben wurde, als ich gelernt habe, und andere Vokabeln benutzt werden, die nicht mal die Deutschen kennen, also nerv mich nicht und sag mir, was du von mir willst!… ach scheiße, jetzt hab ich die Zeile verloren!" Ace sah von seinem Buch auf und blickte Zorro direkt in die Augen.

"WARUM WARST DU IN MEINEM ZIMMER?", fragte Zorro eindringlich. "Ach so, sagte ich doch schon, ich hab mein Buch geholt!" "Das war mein Buch!" "Nagut, dann war es eben dein Buch." "Ace, ich werde langsam wütend…" "Nagut, ich sag's dir.. ich hab's vergessen, hab mich wohl in der Tür geirrt." "Du wohnst seit Ewigkeiten in diesem Haus und dein Zimmer war schon immer am Ende des Flurs, also kannst du dich gar nicht in der Tür geirrt haben! Ich hab jetzt keinen Bock, weiter hier meine Zeit zu verplempern, also wenn du noch einmal in mein Zimmer gehst, ohne mich zu fragen, kannst du dir die Radieschen von unten ansehen, klar?" Wütend verließ Zorro das Zimmer und ließ einen schmunzelnden Ace zurück.

Das Abendessen

Kapitel 39- Das Abendessen
 


 

Pünktlich um fünf vor Sieben klopfte jemand an der Haustür, Nojiko öffnete diese. "Oh hey Zorro. Nami ist gleich fertig, komm doch rein." Sie trat einen Schritt beiseite und Zorro kam ins Haus.

"Willst du was trinken?", fragte Nojiko wenig später aus der Küche. "Nein, danke, wir müssen gleich los." "Ok." "Zorro?" Der Neunzehnjährige drehte sich zur Treppe um und dort stand sie.

Nami trug ein atemberaubendes bordeauxrotes knielanges Kleid, dazu schlichte, schwarze Riemchensandaletten mit hohem Absatz. Ihr Haar zierten elegante Locken und lächelnd kam sie die Treppe runter, Zorro brachte kein Wort raus.

"Können wir?", fragte die Achtzehnjährige und ihr Freund nickte, bot ihr ihren Arm an, welchen sie dankend annahm und sie verließen das Haus.
 

"Glaubst du, dass sie mich mögen werden?" "Mögen? Sie werden dich nie wieder gehen lassen wollen!" "Meinst du wirklich?" Nami war ziemlich unruhig. "Keine Panik, Süße! Es wird schon alles glatt gehen." Die Achtzehnjährige rieb sich die Schläfen, Zorro bemerkte dies. "Geht’s dir nicht gut?" "Ach, ich hab wohl gestern nur einen über den Durst getrunken, Kopfschmerzen…" "Sollen wir wieder zurück fahren?" "Nein, geht schon." "Sicher?" "Ja, Zorro!"

Sie fuhren die Auffahrt des riesigen Anwesens hinauf und Zorro parkte den Wagen nur wenige Schritte von der Haustür entfernt. Er stieg aus, ging ums Auto herum und öffnete Nami die Türe. Als sie vor der Eingangstür standen, wartete Zorro noch, ehe er klingelte und sagte: "Vertrau mir!" "Nagut, wenn du springst, spring ich auch, Jack.", lächelte Nami und Zorro klingelte.
 

Beide saßen schweigend in Zorros Wagen. Spike lag reglos auf der Rückbank, er schlief. Es war kurz vor Mitternacht, als Nami plötzlich das Wort ergriff.

"Zorro, was dein Onkel da gesagt hat…" "… ist belangloses Geschwätz! Blödsinn! Der größte Schwachsinn, den ich je gehört habe!", unterbrach sie der Neunzehnjährige wütend. "Wie konnte er sowas nur sagen?" "Vielleicht war er wütend oder…" "Er hat eindeutig den Verstand verloren! Ich habe ihn noch nie so erlebt!" "Beruhig dich, es ist doch nicht so schlimm…"

Zorro fuhr rechts ran, machte den Motor aus und stieg aus. Nami sah ihm kurz nach, ehe auch sie ausstieg. "Zorro…" "Er hat.. er hat meine Freundin beleidigt! Und das soll nicht so schlimm sein?", stieß der Neunzehnjährige wütend hervor, er ging vor dem Auto hin und her. "Er meinte es bestimmt nicht so…" "Natürlich meinte er es so, wie er es gesagt hat!… dass dich das nicht aufregt, ist mir unbegreiflich!" "Beruhige dich erst mal!" "Wie soll ich mich bitteschön beruhigen?", brüllte er schon fast, Nami schwieg.
 

Zorro bemerkte, dass er ihr gegenüber ungerecht gewesen war und sagte mit deutlich ruhigerer Stimme: "Entschuldige bitte. Meine Nerven sind mit mir durchgegangen…" "Schon gut. Lass uns nach Hause fahren, ich muss morgen früh raus." Zorro nickte und sie stiegen wieder ein. Die restliche Fahrt verfielen sie wieder in tiefes Schweigen, bis Zorro schließlich vor den Häusern parkte.

"Sehen wir uns morgen?", fragte Nami, als sie sich gegenüber standen. Zorro nickte, drückte ihr einen Kuss auf die Lippen und ging zu seinem Haus rüber, während Nami zu ihrem ging.
 

Sie hatte kaum die Haustür hinter sich geschlossen, als sie ihr Handy aus der Tasche zog und eine Nummer wählte.

"Vivi? Ich bin's, Nami." "Oh hey, wie lief das Abendessen?" "Nicht so gut..." "Was ist denn passiert?" "Naja, also wir kamen am Haus von Zorros Familie an…
 

Als sie vor der Eingangstür standen, wartete Zorro noch, ehe er klingelte, und sagte: "Vertrau mir!" "Nagut, wenn du springst, spring ich auch, Jack.", lächelte Nami und Zorro klingelte. Wenige Sekunden später öffnete ihnen eine kleine, runde Frau mit pechschwarzen Haaren und Bedienstetenkutte.

"Guten Abend, Conchita. Wie geht es Ihnen?" "Sehr gut, danke.", meinte die Frau mit brasilianischem Akzent und trat einen Schritt beiseite, sodass Zorro und Nami das Haus betraten konnten.

Conchita nahm ihnen ihre Mäntel ab und sagte: "Ihre Familie und der andere Gast befinden sich im Saloon." Sie machte kehrt und verschwand hinter einer riesigen Tür.

"Der andere Gast?", fragte sich Zorro, als auch schon eine Frau auf die beiden zukam. "Zorro! Da bist du ja! Und wie ich sehe, bist du meiner Bitte nachgekommen!" Rose, gekleidet in einem schwarzen Kostüm, umarmte ihren Sohn und reichte dann Nami die Hand.

"Nami Jones, wenn ich mich richtig erinnere?" "Ja, Ma'am." "Herzlich willkommen! Die Anderen sind alle im Saloon." Rose drehte sich um und Zorro und Nami folgten ihr in einen riesigen Raum, schon eher ein Saal, wo sich fünf weitere Personen befanden: Eine junge Frau, Zorros Vater Jack, ein junger Mann, ein noch ziemlich jugendliches Mädchen, kaum älter als 15, und ein Mann um die 50.

"Guten Abend.", sagte Nami höflich. "Da seid ihr ja!", meinte das junge Mädchen und lief auf Zorro zu.

"Nami, darf ich dir meine kleine Schwester Laura vorstellen? Sie geht auf die West- High- School in Hartfort." "Freut mich!" "Ja und mich erst!", sagte Laura strahlend.
 

"Nun, was wollen Sie studieren?", fragte die junge Frau namens Jessica, Zorros ältere Schwester. Alle saßen nun im Esszimmer. "Wahrscheinlich Grafik oder Geschichte, ich habe mich noch nicht entscheiden können.", erklärte Nami, während Zorro ihr ein Glas reichte und sich neben sie setzte.

"Ich sagte doch, dass ich Kopfschmerzen…", flüsterte Nami so, dass nur Zorro es hören konnte. "Nur Wasser.", unterbrach er sie ebenso leise.

"Nun, Zorro wird Jura studieren, stimmt's, Jack?", fragte der vierte Mann namens David, Zorros Onkel, seinen Bruder. "Das hat ja noch etwas Zeit..", kommentierte dieser. "Ich finde, wir sollten nun darüber sprechen!" "Nami, darf ich Ihnen meinen Verlobten Frank vorstellen, wir wollen im Herbst heiraten!", haute Jessica raus, sofort schwiegen alle. "Ich denke nicht, dass die beiden zusammen passen! Schließlich ist sie sich noch nicht sicher, was sie machen will und er… nun, er weiß es, aber es geht doch in eine komplett andere Richtung!", sagte David als erster. "David!" "Was denn?" "Ihr werdet uns nicht davon abhalten können zu heiraten! Wir lieben uns!" Frank sackte förmlich zusammen auf seinem Stuhl.

"Mom, lass ihnen doch ihr Glück!", versuchte Zorro zu vermitteln. "Aber…", versuchte es Rose, doch Jessica unterbrach sie sofort: "Mom! Ich bin alt genug um zu wissen, was ich will!" "Die beiden passen nicht zusammen!", hörte man Davids Stimme. "Nun, ich denke, dass du da falsch liegst, großer Bruder…" "Er soll das Familiengeschäft übernehmen!", sagte David wütend.

"RUHE!", brüllte Laura und sofort waren alle still. "Das ist ja kaum auszuhalten mit euch!"
 

"Also, wir werden heiraten, egal, was ihr sagt!" "Aber natürlich, Schätzchen!", meinte Rose. "Wie bitte?" "Ich habe doch gar nichts dagegen, ich versuche nur deinen Onkel davon zu überzeugen, dass Nami niemand ist, der Zorro das Studium verderben will!" "Ihr habt also gar nicht über mich und Frank geredet?" "Nein, wieso sollten wir? Ihr seid seit vier Jahren zusammen, uns war klar, dass ihr bald heiraten wollt. Wehe, wenn nicht, ich hab schon die Blumen bestellt!"

"Moment mal, dann reden Sie alle über mich?", fragte Nami perplex. "Genau, entschuldigen Sie, aber die Verbindung mit meinem Neffen kann ich nicht dulden! Sie sind einfach nicht die Richtige, Sie wurden nicht auf das Leben einer Millionärsfrau vorbereitet! Ich sehe schon bildlich vor mir, wie die Firma zugrunde geht!", erklärte David.

"Ich fasse es nicht…", murmelte Zorro. "Das erste mal, dass ich jemanden mitbringe und ihr führt euch so auf!… ich kann es einfach nicht fassen… komm, wir gehen!", sagte er zu Nami, diese nickte und beide standen auf.

"Aber Zorro…", versuchte es Rose, doch vergebens. Zorro und Nami verließen das Haus ohne ein weiteres Wort.
 

Du kannst dir ja vorstellen, wie wütend Zorro war.", sagte Nami, die sich inzwischen umgezogen hatte. Sie trug nun eine schwarze Jogginghose und ein rotes T-Shirt.

"Oh ja. Ich hätte allerdings niemals damit gerechnet, dass sowas passiert!" "Ich auch nicht, da ich Zorros Eltern ja kenne, aber sein Onkel scheint da von einer anderen Sorte zu sein.." Plötzlich klopfte jemand an der Tür. "Vivi, ich muss Schluss machen, ich ruf dich morgen noch mal an, Ok?" "Gut, bis dann."

Nami verließ das Wohnzimmer, ging in den Flur und öffnete die Haustür. Nojiko übernachtete heute bei Ace, sodass sie das ganze Haus für sich hatte.
 

"Zorro?" "Kann ich reinkommen?" "Ehm… ja, natürlich." Sie trat einen Schritt beiseite, sodass er ins Haus konnte und beide gingen ins Wohnzimmer. Auch Zorro war umgezogen, er trug eine dunkelblaue Jeans, dazu ein weißes Hemd und darüber ein dunkelblaues Jackett.

"Ehm setz dich, willst du was trinken? Oder irgendwas essen?", fragte sie etwas verdutzt. "Nein, ich bin eigentlich hergekommen um…" "Ja?", fragte Nami, die sich nun neben ihn auf die Couch setzte. "Ich wollte mit dir reden… das, was mein Onkel da heute gesagt hat… ich muss mich dafür bei dir entschuldigen, es war einfach nicht richtig, was er da sagte… Ich würde es verstehen, wenn du.. mich vorübergehend nicht mehr sehen willst, weil ich ja Schuld bin…" "Was redest du da für einen Unsinn, Zorro? Du kannst doch nichts dafür, dass dein Onkel sowas gesagt hat!" "Aber ich habe dich mit zu meiner durchgeknallten Familie geschleppt…" "Oh, sei dir mal nicht so sicher, dass nur deine Familie spleenig ist! Meine Sippe kann auch manchen Müll produzieren!", lachte Nami. "Es tut mir trotzdem leid, was da heute Abend vorgefallen ist." "Ach, längst vergeben und vergessen!"

Magische Anziehungskraft

Danke an alle meine kommi-schreiber!!!!!
 

Kapitel 40- Magische Anziehungskraft
 


 

Ihre Körper drängten sich wieder aneinander und Nami konnte spüren, dass sein Verlangen nach ihr wuchs… die Küsse wurden leidenschaftlicher, verlangender, heißer… es war ein unglaubliches Gefühl… Zorro spürte, wie es ihm immer schwerer fiel, dem Rhythmus seines Atems Herr zu werden… er war wie verzaubert von dem Klang ihrer Atemzüge, dem Geruch ihrer Haare und der Geschmeidigkeit ihrer Haut…

Nami entzog sich ihm erneut, grinste und stand auf, er verfolgte ihre Bewegungen. Sie nahm seine Hände und zog ihn mit sich. Sie standen sich nun gegenüber, Zorro zog sie an sich und verschränkte seine Arme hinter ihrem Rücken, Nami legte ihre Hände auf seine Brust und sah hoch in seine Augen.

"Weißt du eigentlich…", sagte er und küsste ihren Hals:"… wie gut du schmeckst?" Nami kicherte, genoss aber weiterhin seine Liebkosungen. Zorro drückte sie weiter zum Bett und sein Herz machte innerlich einen kleinen Sprung, als er merkte, dass Nami ihn nicht aufhielt…
 

Er wusste auch nicht, warum er dies gerade tat… er wusste nur, dass ihn plötzlich ein unbändiges Verlangen nach ihr übermannt hatte… ein Verlangen, das ihn in der Nacht wach hielt… ein Verlangen, das ihn fast wahnsinnig machte… Ein Verlangen, was ihn zu ihr geführt hatte… Nami war in die Küche zurückgekehrt um sich was zu trinken zu holen, als er sie plötzlich an sich gezogen hatte und sie stürmisch geküsst hatte… sie waren auf der Couch gelandet, doch Nami war wieder aufgestanden und sich küssend hatten sie es irgendwie in die erste Etage in Namis Zimmer geschafft… Zorro hatte die Tür mit einem Fußtritt geschlossen. Sie stießen gegen ihren Schreibtisch, bis sie schließlich den Weg zum Bett fanden… Nami ließ sich einfach nach hinten fallen und zog Zorro mit sich… gestützt auf Arme und Knie und über sie gebeugt, ließ Zorro keineswegs von ihr ab, ihre Lippen trennten sich kaum… bis Nami am Kopfende liegen blieb und ihn an sich zog… Zorro lag auf ihr und stützte sich mit beiden Armen an den Seiten ab. Nami legte ihre Hand in seinen Nacken, zog ihn noch mehr an sich und küsste ihn leidenschaftlicher… Zorro griff in ihr Haar, spielte damit… Er spürte, wie ihr Brustkorb sich hob und senkte, immer wieder gegen seinen drückte… Ihre Haut war weich, heiß und ihr Körper unglaublich erregend… ihm wurde spürbar wärmer, er spürte jede noch so kleine Berührung intensiver als zuvor, jeder Luftzug Namis kitzelte auf seiner Haut, seinem Gesicht…
 

Es brannte auf eine seltsam angenehme Weise an der Stelle, wo Zorro's Hand lag… Er hatte eine kribbelnde Spur von ihrer Schulter bis hinunter zu ihrer Hüfte gezogen, wo seine Hand nun ruhte… mit der Anderen stützte er sich seitlich von Nami ab, um sie nicht mit seinem gesamten Gewicht zu belasten.

Langsam, äußerst langsam löste sich der Kuss… die beiden sahen sich in die Augen, während sich ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernten… Er sah wirklich umwerfend aus in diesem Licht des Mondes, das seitlich durch das Fenster fiel… Nami strich ihm sanft über die Wange, er folgte kurz mit den Augen ihrer Handbewegung, sah ihr aber dann wieder in die Augen… wieder verfielen sie in einen leidenschaftlichen Kuss… Neckisch biss Nami ihm auf die Unterlippe. Kurz darauf ließ Zorro von ihren Lippen ab, setzte seine Küsse jedoch auf ihrem Hals fort… Nami ließ den Kopf in den Nacken fallen, streckte sich ihm entgegen… Es war ein unglaubliches Gefühl, als ob kurze Blitze durch ihren Körper fahren würden…
 

Sie schlang nun auch ihren anderen Arm um ihn, sie wollte ihn unbedingt bei sich behalten, den Moment festhalten… unerwartet stoppte Zorro mit seinen Küssen und kam zurück zu ihrem Gesicht. Wieder versanken beide in einem zärtlichen Kuss… Nami merkte, wie Zorro leicht über ihre Lippen leckte und um befriedigenden Einlass bat… mit begeisterter Erwartung gebot sie ihn ihm… wieder entfachte ein Spiel zischen den beiden… heißblütig… sehnsüchtig… verlangend… beide wurden immer stürmischer… es war fast wie ein Tanz… Zorros rechte Hand glitt von ihrer Hüfte weiter nach unten, über ihren Oberschenkel zu ihrer Kniekehle und Nami schlang das linke Bein um seine Hüfte… die Hitze in Namis Körper stieg, ihr Herzschlag beschleunigte sich… besonders, als Zorros Hand zurück über ihren Oberschenkel fuhr und dann sehr langsam ihr T-Shirt hochschob… sie wollte jedoch auch nicht untätig bleiben und öffnete die obersten Knöpfe seines Hemdes… schließlich hatte sie alle Knöpfe geöffnet und zerrte das störende Kleidungsstück von seinen Schultern… Zorro ließ kurz von ihr ab um sein Hemd endgültig auszuziehen, doch Nami zog ihn sofort wieder zu sich… Langsam wanderte Zorros Hand unter ihr T-Shirt und er strich zärtlich über ihren Bauch… über ihren Körper jagte eine Gänsehaut, als er dies tat… schließlich wollte er ihr das T-Shirt ganz ausziehen, doch dann drückte Nami ihn leicht von sich.

"Zorro, ich… ich weiß nicht…" Zorro hielt inne und sagte nach wenigen Sekunden: "In Ordnung…" "Aber.. das heißt nicht, dass ich nie…" "Ich versteh schon, Süße. Mach dir keinen Kopf deswegen, ich kann warten! Wenn du noch ein bisschen Zeit brauchst, dann versteh ich das." "Es tut mir Leid, Zorro…" "Es muss dir nicht Leid tun, wie gesagt, ich kann warten… schließlich heißt das ja nicht, dass ich dich nicht küssen darf?!" Mit diesen Worten ergriff er ihre Handgelenke und legte sie neben ihrem Kopf ab. Er küsste sie, ungestüm und wild… er war roh, doch gleichzeitig rücksichtsvoll… langsam ließ er von ihren Lippen ab, küsste sich weiter zu ihrem Hals, während seine großen Hände langsam über die Innenseite ihrer zierlichen Rechten und Linken glitt und ihre Finger wie Krallen ineinander griffen… Nami legte den Kopf in den Nacken, sah zur Seite und streckte sich ihm so entgegen… es berauschte so sehr ihre Sinne, dass sie ein wohliges Seufzen nicht unterdrücken konnte…
 

Nojiko öffnete die Haustüre, ging in die Küche und legte die Einkäufe ab. "Nami?", rief sie einmal, erhielt allerdings keine Antwort. Also machte sie erst mal Frühstück.

"Nami? Bist du immer noch nicht aufgestanden?", rief sie erneut die Treppe hoch, doch wieder antwortete ihr keiner. Sie zuckte mit den Schultern und widmete sich wieder dem Frühstück, welches sie im Esszimmer anrichtete, als sie plötzlich Schritte auf der Treppe hörte.

»Na die kann was erleben, wir hatten eine Abmachung!« dachte sie und sah auf. Doch augenblicklich hielt sie inne…

"Zorro?" Der Grünhaarige trug nur seine dunkelblaue Jeans. "Oh morgen Nojiko.", sagte er fröhlich, gähnte und ging in den Flur, um etwas aus seiner Jacke zu suchen. Nojiko starrte ihm verwundert hinterher, als plötzlich eine weitere Person die Treppe runter kam.

"Nami?" "Oh morgen Nojiko." "Sag mal, hat Zorro hier übernachtet?" "Ja, wieso?" "Och nur so… ich versteh schon." "Was verstehst du?" "Was zwischen euch abging gestern Abend." "Aha und was ging also zwischen uns ab gestern Abend?", fragte Nami amüsiert. "Ist das nicht offensichtlich? Ich meine, er kommt morgens total müde unsere Treppe runter, trägt dabei nur ne Hose und wenige Sekunden später kommst du runter. Müde und trotzdem mit einem Lächeln, das ich noch nie um diese Uhrzeit bei dir gesehen habe." "Ach ja?" "Ja! Und außerdem trägst du ein Hemd, das ich noch nie gesehen habe, also muss es seins sein." "Und was willst du mir damit sagen?" "Was sagen?", fragte Zorro, der aus dem Flur kam und sich neben Nami setzte.

"Ach, unwichtig!", meinte Nojiko. Zorro sah Nami interessiert an, doch diese winkte ab.
 

Die Schulglocke klingelte und endlich fing die große Pause an. Händchenhaltend gingen Nami und Zorro zu den Anderen, die wie immer auf den Bänken saßen. Noch immer musste Nami ans Wochenende denken.
 

Flashback
 

Nami erwachte am nächsten Morgen als erste. Zorro schlief friedlich weiter, Nami drehte sich zu ihm um und legte sich ganz dicht vor ihn, sodass ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Mit einem Schmunzeln dachte sie an die vergangene Nacht, noch nie war sie so glücklich gewesen, wie in diesem Moment. Hier neben ihm zu liegen… in dem Moment, in dem er am verletzlichsten war, war alles, was sie wollte… er war die Antwort auf das, nach dem sie sich immer heimlich gesehnt hatte: Einen starken Mann, der sie beschützte und der sie ihre Einsamkeit der letzten Jahre vergessen ließ… Langsam und vorsichtig strich sie durch sein weiches Haar, sie konnte einfach nicht von ihm lassen… als ob er sie magisch anzog…

Gemächlich bewegte sich Zorro, langsam öffnete er die Augen.

E-A-G-L-E-S!

Kapitel 41- E-A-G-L-E-S!
 


 

Er blinzelte ein paar mal, Nami kicherte leise. Er sah wirklich zu süß aus. "Morgen…", murmelte er dann. "Morgen." "… wie spät ist es?" Nami hob etwas den Kopf, sah an Zorro vorbei auf den Wecker.

"Zu früh… ganz, ganz viel zu früh!" Zorro verdrehte die Augen. "Wenn du's sagst." Er gähnte, kratzte sich am linken Oberarm. Dann stand er auf, sah kurz auf den Wecker, 8:09, und zog sich seine Hosen an, als Nami plötzlich fragte: "Wohin willst du?" "Ich muss gleich mit Spike raus." "Das kann doch Ruffy für dich machen." "Vorausgesetzt du rufst ihn an und sagst es ihm." "Natürlich! Warte eben!" Nami kramte nach ihrem Handy und rief Ruffy an.

"Hey, ja ich bin's… hör mal, Ruffy, kannst du mit Spike rausgehen?… naja, Zorros Knie tut wieder weh und er kann sich kaum bewegen… ja? danke!… mach ich… ja, ich sag's ihm… ja, Ruffy?!… ja, gut. Ciao!"

Siegessicher sah sie ihn an und tatsächlich legte er sich wieder neben sie. "Du und deine Überredungskraft." "Ach ja, du sollst dich unbedingt ausruhen und entspannen, sagte Ruffy!" "Naja, dann können wir ja gleich damit anfangen…", raunte er.
 

Flashback ende
 

Als sie zurück in die Klasse gingen, kam plötzlich Mister Thomson rein, er ging direkt auf Zorro zu.

"Mister Williams, der stellvertretende Direktor möchte mit Ihnen sprechen." "Okay?!" "Ich werde Sie bei Ihrem jetzigen Lehrer entschuldigen." Zorro nickte und verließ die Klasse, die anderen sahen ihm fragend nach. "Warum muss Zorro denn zu Jamerson?" "Keine Ahnung.."
 

"Nun, wie Sie wissen, ist der Direktor auf einer Studienreise. Ich habe einige Änderungen vorgenommen Betreff der diesjährigen Bundesjugendspiele." "Und welche?… Sir?" "Nun, es wird Sie und Ihre Klassenkameraden treffen. Der Elfte Jahrgang wird wieder an den Spielen teilnehmen, der Zwölfte Jahrgang wird als Riegenführer tätig, die Dreizehnte Stufe wird Unterricht haben." "Riegenführer?" "Genau, alle Schüler werden jeweils zu zweit eine Klasse von den einzelnen Stationen zur nächsten führen." "Und warum sollte ich dann hier her kommen?" "Nun, Sie haben das Vergnügen, diese frohe Botschaft gleich der Schülerschaft in der Cafeteria erklären zu können. Das war's, Sie können gehen." Zorro stand auf und verließ das Büro wieder. James Jamerson hatte es doch tatsächlich geschafft, ihn innerhalb zwei Minuten mürrischer zu machen, als er es in dem letzten Monat generell gewesen war.

Wie konnte dieser anmaßende, verächtliche, böse, dreiste, selbstgefällige, eingebildete, eitle, ekelhafter, heimtückischer, garstige, hochnäsige, widerwärtiger, schmierige, unmenschlicher, unsympathischer, unverschämter, arroganter, widerlicher, ekelerregender und spießiger Pantoffelheld es nur wagen, die Tradition dieser Schule zu ändern. Normalerweise hatte die 12. und 13. Klasse schulfrei.

Zorro durchquerte schlendernd, die Hände in den Hosentaschen der hellen Jeans, die Schulgänge. Vorne auf seinem schwarzen T-Shirt stand groß: "Prototypen Gottes. Nicht zur Massenproduktion geeignet."
 

Was sollte er nun machen? Er kannte die Schüler gut genug, sie würden das nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Sie mussten etwas unternehmen! Dies sollte James Jamerson nicht umsonst getan haben!
 

Er ging zurück in sein Klassenzimmer, sie hatten Geschichte. Sofort bemerkten alle, dass Zorro schlecht gelaunt war, sodass ihn keiner ansprach. Sogar Gavin Jenkins hielt sich zurück. Als es endlich klingelte, stand Zorro als erster auf und verschwand in der Cafeteria. Nach und nach fanden sich auch die anderen Schüler dort ein, es herrschte ein Höllenlärm, so wie jeden Tag.

"HEY LEUTE, HÖRT MAL ZU!", rief er, stellte sich auf einen Tisch und allmählich wurde es leiser im Saal. "Also, ich hab was zu verkünden! James Jamerson, der stellvertretende Direktor, hat ne Änderung vorgenommen, es geht um die Bundesjugendspiele…" "Haben sie endlich Flunkiball als Disziplin aufgenommen?", rief ein Junge namens Robbie, er war aus der Parallelklasse Zorros.

"Nein, leider nicht, aber das wäre echt mal ne Überlegung wert, Robbie... was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass Mister Jamerson entschieden hat, dass die 11. Jahrgangsstufe an den Veranstaltungen teilnimmt…" Einige Schüler buhten. "Hey Leute, ich kann nichts dafür! Ich soll's euch nur sagen, also lasst mich ausreden, es geht ja noch weiter!" Es kehrte wieder Ruhe ein.

"Also die 11 wird mitmachen, die 12 wird als Riegenführer eingesetzt und die 13 hat Unterricht." Nun verfiel der ganze Saal in großes Geschimpfe und Gebrüll, ein Mädchen aus der 11. Klasse rief Zorro etwas zu, doch er verstand es nicht, sodass er erneut rief: "SEID LEISE! WIE SOLL ICH EUCH DENN VERSTEHEN, WENN IHR SO RUMBRÜLLT!!!" Allmählich wurde es wieder leiser, doch ein Murmeln konnte nicht unterdrückt werden.

"Willst du denn gar nichts dagegen unternehmen, schließlich bist du Schulsprecher!", sagte das Mädchen. "Naja, ich sag's mal so, ich würde den Klassensprechern der Oberstufe gerne noch mal alles ganz genau nach der sechsten Stunde hinter der Sporthalle erklären.", sagte er vielversprechend, die Schüler waren zufrieden. "Was hast du denn vor?", fragte Nami wenige Minuten später ihren Freund. "Wirst du noch sehen, Süße!", grinste der Neunzehnjährige.
 

Nach der sechsten Stunde wartete Zorro hinter der Sporthalle auf die Klassensprecher. Als auch der letzte von ihnen eingetroffen war, ergriff Zorro das Wort.

"Also Leute, ich denke, wir alle sind mit der Entscheidung von Jamerson nicht einverstanden, aber uns wird nichts anderes übrig bleiben, als mitzumachen…" "Aber ich dachte, du hättest 'n Plan?!" "Ja, hab ich doch auch, aber dafür müssen wir an diesen Bundestugendspielen mitmachen. Ich dachte da eher an…"
 

"So machen wirs!" "Echt geile Idee, Williams!" "Also dann nächste Woche Mittwoch. Mitternacht vor der Schule!", wiederholte Zorro ein letztes Mal, alle nickten. Die anderen Schüler verteilten sich wieder auf dem Schulhof, während Zorro zurück zu seinen Freunden ging.

"Und? Was habt ihr ausgeheckt?", fragte Ace sofort. "Naja, ich sag nur soviel, James Jamerson wird sein blaues Wunder erleben!"
 

Bundesjugendspiele:

Zorro hatte es so eingefädelt, dass er gemeinsam mit Nami eine Klasse durch das Stadion zu den einzelnen Disziplinen führen musste. Um halb Neun morgens traf sich die ganze Schule auf dem Footballfeld, Mister Jamerson hielt eine kurze Rede und schon konnten die Spiele beginnen.

"Also, wir fangen an mit Kugelstoßen, das ist dahinten.", erklärte Zorro und deutete ans andere Ende des Stadions. Er und Nami hatten eine Neunte Klasse erwischt, die ziemlich nett zu sein schien. Sie liefen über einen kleinen Hügel, hinter dem das Kugelstoß-Feld war und kamen sofort dran.

Danach war der Weitsprung dran, die besten der Klasse schafften eine Weite von 4,50m. Zorro war währenddessen mit drei anderen Jungen zum Hochsprung gegangen, von denen einer die ungeschlagene Höhe von 1,60m schaffte, er war der Beste der ganzen Schule. Um ca. elf Uhr kamen beide Gruppen wieder zusammen um gemeinsam zum Sprint zu gehen.

"Na, wie liefs?" "Der beste ist 4,52 gesprungen.", berichtete Nami. "Und bei dir?" "Siehst du den Typen dahinten, sein Name lautet John glaub ich, er hat den Anderen geschlagen mit 1,60m. Der da vorne hat den Probesprung richtig gut hinbekommen, hat aber die anderen Sprünge alle versemmelt. John hat dafür den Probesprung nicht gepackt, aber fast alle anderen Sprünge. Man kann schon sagen, dass die nicht schlecht abgeschnitten haben."

Nami zog Zorro näher zu sich. "Verätzt du mir, was du wegen Jamerson ausgeheckt hast?", fragte sie in einem schmeichelnden Ton. Zorro sah sie grinsend an.

"Tut mir ja unendlich leid, aber kann ich nicht. Ihr werdet das alles noch früh genug erleben, glaub mir!", grinste er. "Schade…"
 

Als sie auch den Sprint erledigt hatten, brachte Zorro die Listen mit den Leistungen zum Haupthaus, wo die Punkte ausgezählt wurden. Danach verkündete er der Klasse, dass hinter dem Schwimmbad Spiele vorbereitet wurden.

Er selbst setzte sich mit Nami und seinen Freunden auf diese Wiese um zu chillen, da die Siegerehrung der Klassen erst in zwei Stunden stattfinden sollte.

Einer hatte ein Radio besorgt, so hörten sie Musik, während sie sich von der Sonne beschienen ließen und sich unterhielten. Plötzlich kam Ace, der noch zu einem Sportlehrer gerufen worden war, auf die anderen zu, in seiner Hand ein Blatt Papier und ein Kugelschreiber.

"Hey Jungs, ich hab da was für uns!", meinte er grinsend, während er sich ins Gras niederließ. "Zorro, das dürfte auch für dich interessant sein!" Zorro, der auf dem Rücken lag und Musik hörte, Nami lehnte an seinen Beinen und unterhielt sich mit Vivi, brummte nur: "Wasn?" "Du wirst es kaum glauben, aber unser Sportlehrer will ne neue... Footballmannschaft aufstellen!" "WAS?" Sofort setzte sich Zorro auf.

"Die Torridon-Eagles sollen ein neues Team kriegen?" "Ja, sag ich doch!" "Geil! Und? Wann sind die Probespiele?" "Schon morgen in der 3. und 4. Stunde!" "Also in den Freistunden…" "Genau! Und? Machst du mit?" "Was ne Frage?! Natürlich mach ich mit!" Sofort entriss Zorro seinem Freund den Bogen mit den Namenslisten.
 

"Torridon- wer?", fragte Nami, als sich Zorro wieder neben sie legte. "Jetzt sag bloß, dass du noch nie was von den TORRIDON-EAGLES gehört hast?", fragte er ungläubig. "Ehm nein… in England spielt man Hockey oder Fußball oder Kricket…" "Aber wir sind hier in Amerika, Süße, und in Amerika spielt man Football oder Basketball oder Baseball?! Richtige Sportarten, nicht so wie Kricket oder Synchronschwimmen für Männer! (Sorry an alle synchronschwimmende Männer da draußen oder an alle Kricket-Spieler!)" "Aber Kricket ist eine richtige Sportart!" "Genau wie Schachspielen!", bemerkte Chopper. "Schön und gut, aber an dieser Schule wird Football gespielt!" "Was ist denn jetzt mit diesen Eagleles oder wie die heißen?" "Eagles, Süße, E-A-G-L-E-S! Dieses Team hat schon große NFL- Spieler hervorgebracht! Jedes dritte Jahr werden die Meisterschaften ausgetragen und in einem halben Jahr ist es wieder soweit und wenn wir dann ein richtiges Team auf die Beine gestellt haben, können wir an den Wettkämpfen teilnehmen!" "Aha und das ist dir also sehr wichtig?" "Jup!"

Eh was?

Kapitel 42- Eh was?
 


 

James Jamerson eilte durch die Gänge der Schule, viele Schüler sahen ihm verwundert nach.

Zorro, der gerade an seinem Spind stand und seine Bücher suchte, wurde von einem Typen mit pechschwarzen Haaren namens Pablo angesprochen.

"Hey, Jamerson ist auf dem Weg hier her! Und er ist ziemlich wütend!" Zorro sah kurz auf seine Armbanduhr, grinste und meinte: "Danke, Pablo." Wenige Sekunden später kam Mr. Jamerson um die Ecke, direkt auf Zorro zu. "Mister Williams! Sofort ins Schwimmbad!" "Eh was?" "Ins Schwimmbad!" James Jamerson klang schon fast hysterisch, als ihm und Zorro einige Schüler ins Schwimmbad folgten. Sie gingen die Treppe runter in die Räume neben dem Becken, von denen man direkte Sicht darauf hatte, was unter Wasser geschah. Doch als sie diese Räume erreichten, stockten alle, Zorro beherrschte sich und fing nicht an zu lachen.

"Aber Mister Jamerson… das ist ja Ihr Auto!", sagte einer.
 

Eine Traube von Schülern hatte sich vor Mr. Jamersons Büro versammelt, darunter auch Zorros Freunde.

"Glaubt ihr, er hält dicht?", fragte ein jüngerer Schüler seinen Mitschüler, als Ace dazwischensprach: "Natürlich hält er dicht!"
 

"Nun, haben Sie einen Verdacht, wer diese Unverschämtheit begangen haben könnte?", fragte Zorro fast unschuldig. Er saß auf einem der unbequemen Stühle in dem viel zu kleinen, stickigen Raum namens Büro des Stellvertretenden Direktors. "Deshalb sind Sie hier, Mister Williams. Ich denke, dass Sie wissen, wer mein Auto versenkt hat." "Woher soll ich das wissen, Sir?" "Weil Sie der Schulsprecher sind!… Sie wissen ganz genau, was an dieser Schule vor sich geht!" "Ich muss Sie leider enttäuschen, ich habe keine Ahnung, wie Ihr Wagen ins Schwimmbad gekommen ist." "Wenn ich herausfinde, dass Sie irgendetwas damit zu tun haben, Mister Williams, dann werde ich persönlich dafür sorgen, dass…" "Mister Jamerson, Sie wollen mir, einem Schüler doch nicht etwa drohen? Das verstößt gegen die Schulordnung und gegen die Menschenrechte!", sagte Zorro.

James Jamerson schien über Zorros Worte nachzudenken.

"Sie haben Recht, Sie würden niemals Ihr Kariere als Schulsprecher für so einen Scherz aufs Spiel setzen… ich entschuldige mich, dass ich Sie verdächtigt habe. Sie können nun gehen." "Eine Frage hätte ich aber noch." "Welche?" "Wer wird denn für den Schaden aufkommen?" "Wahrscheinlich die Versicherung der Schule, schließlich kann man es als Schulunfall bezeichnen… das bringt mich auf eine Idee, ich könnte eine Anzeige gegen Unbekannt machen, die Polizei fahndet sowieso nicht weiter, dann krieg ich mein Geld noch schneller! Danke, Mister Williams!" Zorro stand auf und verließ das Büro, während Mr. Jamerson die Polizei anrief. "Hallo? James Jamerson ist mein Name. Ich möchte eine Anzeige gegen Unbekannt machen…"

»Wenn der wüsste, dass die Versicherung das nicht übernimmt…«
 

Weinend stürmte Nami aus Zorros Zimmer.

"Nami, warte doch!… Nami!", rief Zorro ihr nach, doch die Achtzehnjährige war die Treppe bereits runtergelaufen. "Warte doch!" Nami lief schluchzend aus dem Haus Richtung Central Park, Zorro blieb vor seinem Haus stehen.

"Was ist denn passiert?", fragte Ace, der in der Haustür stand. Zorro drehte sich abrupt zu ihm um, ging an ihm vorbei, wobei er jedoch kein Wort sagte. Wütend stapfte Zorro die Treppe wieder hoch, ging in sein Zimmer und fing an zu trainieren, nun… er wollte es, doch musste er immer an Nami denken… an ihre Worte…
 

Flashback
 

Nami und Zorro saßen auf seiner Couch in seinem Zimmer, Zorro erzählte ihr von damals, wie er Spike bei seinen Eltern gelassen hatte und dieser dann 5 Kilo zugenommen hatte, als Nami ihn plötzlich unterbrach.

"Ich muss dir was sagen…" "Schieß los!", meinte Zorro fröhlich. "Nun… ich mache Schluss." "Eh was? Was meinst du damit?" "Ich mache mit dir Schluss, Zorro… ich beende die Beziehung." Während Nami dies sagte, sah sie auf ihre Hände.

"Sieh mich an!", forderte Zorro sie auf, sie tat es nicht. "Nami, sieh mich an! Was redest du da für einen Blödsinn? Wieso willst du Schluss machen?" "Es geht einfach nicht mehr…" "Aber wieso? Was habe ich getan?" "Es… es liegt nicht an dir…" "Erklärs mir doch, Nami!" "Ich.. Ich kann nicht!" Weinend sprang Nami auf und verließ sein Zimmer, er folgte ihr. "Nami, warte doch!… Nami!"
 

Flashback ende
 

Er konnte sich einfach nicht erklären, warum sie so plötzlich nichts mehr mit ihm zutun haben wollte… er wusste, dass sie ihn noch liebte, aber warum hatte sie dann so gehandelt?… er konnte sich nicht vorstellen, ohne sie zu sein… es musste einen Grund dafür geben und den wollte er unbedingt herausfinden!
 

In den nächsten Tagen wich Nami Zorro immer wieder aus, wenn er sie ansprechen wollte. Sie ignorierte ihn einfach. Fast jeden Tag kam sie mit geschwollenen Augen in die Schule, sie sagte im Unterricht kaum noch etwas, zog sich völlig zurück. Auch mit den Anderen redete sie kaum noch, selbst Nojiko wusste nicht, was mit ihrer kleinen Schwester los war.
 

Zorro stand an seinem Spind, als Nami alleine den Flur entlang ging. Es war Mittagspause, viele Schüler strömten nach draußen an die kalte Winterluft. Zorro sah sie und lief direkt auf sie zu. Als sie ihn bemerkte, drehte sie sich schnell in eine andere Richtung, doch Zorro ließ nicht locker und packte sie am Handgelenk.

"Nami, so sprich doch wieder mit mir!… was ist denn nur mit dir los? Sag mir doch endlich, warum… warum tust du das?… bitte, sag es mir!" Nami jedoch entzog sich seinem Griff und rannte nach draußen, Zorro sah ihr deprimiert nach.

"Hey Zorro! Komm mal mit, ich muss dir was zeigen!", meinte Ace wenige Sekunden später neben ihm. "Jetzt nicht, Ace." "Doch, komm schon! Das wird dich auf andere Gedanken bringen!" Ace zog ihn mit sich direkt zum Schwarzen Brett.

"Sieh mal, die Aufstellung für das Team! Du bist in der Offense, da wolltest du doch immer hin oder? Und die Stelle des Quarterbacks ist auch noch nicht entschieden worden!" "Ich… ich bin mir gar nicht mehr so sicher, ob ich überhaupt mitmachen werde…" "Was? Was laberst du da für nen Scheiß, Alter? Natürlich bist du dabei! Das kannst du nicht bringen!" "Doch, Ace!…" "Nur wegen Nami? Ich mag sie zwar, aber nur wegen ihr willst du plötzlich alles hinschmeißen? Nachher willst du auch kein Schulsprecher mehr sein oder was?" "Die Schüler haben mich gewählt, daran kann ich nichts mehr ändern…" "Du willst wirklich das Team aufgeben wegen Nami?" "Das verstehst du nicht!" "Ich verstehe sehr wohl! Sie hat mit dir Schluss gemacht und du willst alles hinschmeißen, du willst alle hängen lassen, aber daraus wird nichts, Kumpel! Das lasse ich nicht zu!" Ace ließ Zorro stehen.
 

Plötzlich sah er Kuina direkt vor sich und sie sagte etwas, doch er konnte sie aus nicht hören… er ging auf sie zu, streckte die Hand nach ihr aus, doch sie entfernte sich immer mehr von ihm… schließlich umhüllte die Finsternis auch sie, nur noch ihr Kopf war sichtbar… sie rief ihm etwas zu, doch er hörte sie nicht… dann verschwand sie… Jäh erschien hinter ihm ein grelles Licht. Er hob die Arme vor die Augen, doch es half nichts… das Licht blendete ihn unaufhörlich und es schien, als ob es immer greller werden würde… dann befand er sich wieder in völliger Finsternis, doch hörte er eine Stimme… eine sehr bekannte Stimme… ich mache Schluss… es geht einfach nicht mehr… es liegt nicht an dir… ich kann es dir nicht erklären… es war Namis Stimme, doch er konnte sie nirgends entdecken… wieder hörte er sie, doch sie weinte… das Schluchzen wurde immer lauter, immer lauter… er schlug die Hände an die Ohren, doch es half nichts… es wurde ohrenbetäubend schrill, dass der Neunzehnjährige dachte, er würde taub werden… und es hörte nicht auf… plötzlich sah er sie… sie schwebte zusammengekauert in der Finsternis… er konnte nur ihr Schluchzen hören, er versuchte sie zu rufen, doch seine Stimme versagte… kein Ton kam mehr über seine Lippen… plötzlich sah er hinter sich wieder ein grelles Licht und eine Person kam auf ihn und Nami zu… diese Person ging an ihm vorbei, als bestünde er aus Luft, ging direkt auf Nami zu… als sie diese Person bemerkte, weinte sie noch lauter… die Gestalt erreichte Nami und diese fing an zu schreien…

Vergesse mich

Kapitel 43- Vergesse mich
 


 

Zorro schreckte hoch. Es war spät am Nachmittag, er war über dem Mathebuch eingeschlafen. Der Neunzehnjährige stand auf, verließ sein Zimmer und stieg die Treppe runter. Von unten hörte er zwei Leute sprechen.

"… Hat Nami irgendwas gesagt?" "Nein, sie blockt völlig ab." "Zorro auch." "So kann das nicht mehr weiter gehen. Beiden geht’s doch sichtlich immer schlechter…" "Ja, aber das können sie nur aus eigenem Willen ändern." "Ich werde noch mal mit Nami reden, vielleicht will sie ja doch wieder mit Zorro sprechen." Zorro räusperte sich, Nojiko und Ace sahen auf.

"Ich bin im Park.", sagte er und ging zur Haustür. "Komm, Spike!" Der Hund, der die ganze Zeit im Wohnzimmer gelegen hatte, sprang auf und folgte Zorro.
 

Er lief bereits seit anderthalb Stunden, es wurde langsam dunkel, Spike trotte gemütlich neben ihm her, als sich Zorro plötzlich an etwas erinnerte… »In der Schule sagst du kaum ein Wort, seitdem Croft da ist. In den Pausen wirst du blass, wenn du Croft siehst und als ich dich aus dem Klassenzimmer geholt habe, warst du auch ziemlich blass und anscheinen erleichtert, endlich weg zu können. Was ist los?…« dies hatte er Nami damals gefragt, als Tanja sie unterbrochen hatte. Nami hatte in der Schule sein Biobuch eingesteckt, er wollte es sich wieder holen, als Nami ihm dies erzählt hatte…

»Nun, es hat etwas damit zu tun, warum ich in New York bin, warum ich London verlassen habe… es ist wegen Croft, vor knapp einem Jahr hat er…« sie hatten dieses Gespräch nie zuende geführt… aber lag es wirklich an Mister Croft?… Zorro machte Kehrt und lief zurück nach Hause.

Die Straßenlaternen waren bereits an, als er vor dem Haus der Jones stehen blieb. Er klopfte an die Haustüre, Nojiko öffnete ihm.

"Hey kann ich mit Nami sprechen?" "Sie will im Moment niemanden sehen, selbst ich darf nicht zu ihr… versuchs morgen besser, Zorro." "Nagut, wenn sie runter kommt, kannst du ihr sagen, dass ich hier war?" "Ja, mach ich. Gute Nacht." "Nacht." Nojiko schloss die Haustür wieder, Zorro wollte wieder gehen, als sein Blick in den Garten fiel…
 

Namis Handy klingelte, sie sah auf den Display, seufzte und nahm ab. "Nami, ich muss unbedingt mit dir reden!" "Zorro, es… es geht einfach nicht!" "Wieso nicht?" "Wenn ich es dir erzählen würde, dann… ich kann es dir einfach nicht sagen! Und schon gar nicht am Telefon!" "Auch nicht, wenn ich dir persönlich gegenüber stehe?" "Was meinst du?" "Dreh dich um." Nami, die mit dem Rücken zu den Fenstern gestanden hatte, drehte sich um und erblickte Zorro. Er stand auf ihrem Balkon. Langsam öffnete Nami die Glastür.

"Nami, ich liebe dich und will dich nicht einfach aufgeben, nur weil du mir nicht sagst, was los ist." "Zorro… wie… es geht einfach nicht." "Es hat mit Croft zutun, stimmt's?" Nami sah ihn geschockt an, was nur eine Bestätigung für Zorro war.

"Du hast mir mal erzählt, dass etwas damals in London vorgefallen war, aber wir konnten dieses Gespräch nicht beenden. Aber jetzt möchte ich es zuende führen.", erklärte Zorro und zog sie zu sich. Er verschränkte seine Arme hinter ihrem Rücken und drückte sie an sich.

"Was ist damals passiert? Und ich möchte keine Ausreden hören!" "Aber… nein, es geht einfach nicht…" "Nami, ich kann dir nicht helfen, wenn du mir nicht sagst, was passiert ist!" "Ich kann es dir nicht erzählen, dass… es geht einfach nicht!" Nami drückte ihn von sich und sah ihn an. Plötzlich wurde ihr Blick kalt und sie sagte mit tonloser Stimme: "Mach es nicht noch schwerer als es sowieso schon ist… Es ist das Beste, wenn du mich vergisst, Zorro. Vergesse mich einfach. Vergesse unsere gemeinsame Zeit, vergesse unsere Liebe, Zorro." Sie wandte sich von ihm ab.

"Wie?" Nami hielt inne.

"Sag mir, wie soll ich dich vergessen?… du bist das Wichtigste in meinem Leben, wie kann ich dich dann vergessen? Sag es mir, Nami! Wie…?" Leise lief eine Träne an Namis Wange hinab, doch sie antwortete erneut mit kalter Stimme: "Vergiss mich einfach, als ob ich niemals in dein Leben getreten wäre, denn du… warst nie in meinem!" Sie öffnete die Türe zu ihrem Zimmer und verschwand darin. Zorro stand bewegungslos auf ihrem Balkon und ehe er wieder hinunter kletterte, sagte er noch: "Ich werde dich nie vergessen, Nami…"
 

Ohne auf laute Geräusche zu achten, öffnete er die Haustür. Es war bereits mitten in der Nacht, doch im Erdgeschoss brannte noch Licht. Gerade wollte er die Treppe hinauf, als er ins Wohnzimmer sah: dort saßen seine Eltern, sein Onkel David und Ace. Langsam ging er ins Wohnzimmer.

"Da ist er ja… wo warst du so lange, Zorro?", fragte Jack. "Was macht ihr hier?", wollte der Neunzehnjährige wissen ohne auf seinen Vater einzugehen. "Setz dich erst mal, wir haben einiges zu bereden…" "Ihr habt mir immer noch nicht geantwortet, also, was macht ihr hier?" "Zorro, es ist besser, wenn du dich hinsetzt.", meinte Ace und langsam setzte sich Zorro in Bewegung.

Als er in einem Sessel saß, fragte er erneut: "Also, was macht ihr hier?" "Wir wollen mit dir reden…" "In der letzten Zeit warst du anscheinend ziemlich abgelenkt von der Schule und deshalb wollen wir, dass du…" Jack sah seine Frau an, diese führte den Satz zuende. "Deshalb wollen wir, dass du zu deinem Onkel David ziehst. Du kannst weiterhin auf deine jetzige Schule gehen, du wirst nur woanders wohnen! Und deine Freunde kannst du jederzeit besuchen!" "Ihr wollt… was?" "Es wird dich auf andere Gedanken bringen und du kannst dich wieder voll auf das Studium vorbereiten. Außerdem wirst du die richtigen Leute kennen lernen, wenn du erst mal bei mir wohnst.", sagte David. "Das ist nicht euer Ernst oder?" "Zorro, sieh das doch mal von der anderen Seite. Dir werden dadurch so viele Möglichkeiten eröffnet…", meinte Jack mit einem Lächeln. Zorro sah Ace an, doch dieser wich seinem Blick aus.

"In Ordnung." "Eh was?" "Wenn ihr wollt, dass ich umziehe, dann werde ich es tun. Wann ist der Transporter hier?" "Ehm… schon morgen früh, wenn du willst." "Gut, je früher, desto besser." Zorro stand auf und stieg die Treppe hoch.
 

Eine halbe Stunde später:

"Dann wünsche ich noch eine gute Heimfahrt." "Danke, Ace." Der 21-jährige schloss die Haustür und stieg die Treppe hoch. Die Zimmertür von Zorro stand weit offen und als Ace hineingehen wollte, stieß er gegen einige Umzugskartons.

"Wo hast du die denn plötzlich her?" "Die hab ich damals auf den Dachboden gestellt, als ich hier einzog.", erklärte Zorro, der gerade seine Bücherregale ausräumte. Ace kletterte über unzählige Kartons und Möbel und kam schließlich zu Zorro.

"Du willst das doch nicht wirklich, oder?" "Was soll ich nicht wirklich wollen?" "Diesen Umzug! Du hasst deinen Onkel!" "Ach ja?" "JA! Was bringt dich plötzlich dazu, alles aufzugeb… was ist passiert?" "Was soll passiert sein?", fragte Zorro, schloss den Karton mit den Büchern und machte sich an die Bilder, die er bereits von den Wänden genommen hatte.

"Du hast mit Nami gesprochen, stimmt's?" "Und? Ich ziehe nicht wegen Nami um! Sie ist mir egal, ich tue das nur für mich! Meine Eltern hatten Recht, ich habe die Schule viel zu sehr vernachlässigt." Ace sah seinen Freund ungläubig an und schüttelte den Kopf.

"Deine Freunde kannst du vielleicht anlügen, aber nicht dich selbst, Zorro. Es gibt ein Sprichwort, das heißt: »Wer ohne Liebe lebt, ist lebendig tot«. Lass nicht zu, dass sie dich töten." Zorro hielt kurz inne, doch dann sagte er: "Ich weiß nicht, was du meinst." "Oh doch, du weißt ganz genau, was ich meine. Denk darüber nach, sonst ist es vielleicht bald zu spät."

Ace verließ das Zimmer.
 

Der Laster hielt um 08:30 in der Früh. Möbelpacker trugen Zorros Bett, seine Sofas, den schweren Schreibtisch, die Regale, Bücherschränke und die Kartons in den geräumigen Transporter. Ace und Ruffy standen reglos daneben, was Zorro ihnen kaum verübeln konnte. Als die letzten Kartons im Wagen verstaut wurden, ging Zorro auf die beiden zu.

"Hast du alles?" "Sieht so aus… danke, Jungs! Danke, dass ich bei euch wohnen durfte!" "Du bist jederzeit herzlich willkommen!", sagte Ace und gab dem Neunzehnjährigen freundschaftlich die Hand. Ruffy währenddessen war wie weggetreten. Auch er gab seinem Freund die Hand, doch sagte er kein Wort. Das übliche Grinsen war aus seinem Gesicht verschwunden.

"Ihr müsst mich besuchen kommen irgendwann…" "Machen wir." "Mister Williams?", rief einer der Möbelpacker und Zorro rief ihm zu: "Ich komme sofort." Er wandte sich wieder an Ace und Ruffy.

"Bis Montag, Leute, ich muss jetzt gehen." "Bis dann!" Zorro stieg in sein Auto und fuhr davon. Von der East 4th Street gings zur 2nd Avenue, dann Richtung Süden über die East Houston Street zur Bowery, durch China Town nach Downtown. Über die Pearl Street fuhr Zorro zur Water Street, bog dann rechts in die Wallstreet ein und hielt vor einem riesigen Hochhaus mit unzähligen Etagen.

Seufzend stieg Zorro aus dem Auto und ging gefolgt von den Möbelpackern auf das Gebäude zu, ein Portier hielt ihnen die Tür auf und mit großen Schritten durchquerten sie die Eingangshalle. Ein Aufzug brachte sie in die 52. Etage, wo sich der Neunzehnjährige mit seinem Onkel treffen wollte. Zorro sah sich um, als auch schon David auf ihn zukam.

Vorschriften

Kapitel 44- Vorschriften
 

"Da bist du ja schon, ich dachte, du kommst später, aber wo du schon mal hier bist, kann ich dir gleich mein Büro zeigen…" "Ich würde eigentlich lieber gleich in die Wohnung…" "Natürlich. Dann musst du über den East River Drive bis zur 34. Straße und nachher in das Gebäude mit der Anschrift 350 Fifth Avenue. Das Apartment ist im 89. Stock. Hier sind die Schlüssel. Ich komme in einer knappen halben Stunde." "350 Fifth Avenue… das ist doch…?!" "Genau das ist es. Also bis nachher!"
 

Zorro fuhr also in die Fifth Avenue und hielt vor dem Gebäude mit der Anschrift 350 Fifth Avenue, dem höchsten Gebäude ganz New Yorks, dem zweithöchsten Gebäude der USA und dem neunt höchsten Gebäude auf der ganzen Welt. Das Gebäude, das von 61 Tonnen Stahl und 10 Millionen Ziegelsteinen zusammengehalten wurde. Das Gebäude mit 6500 Fenstern, 102 Stockwerken, 73 Aufzügen und 1860 Stufen von der Straße aus bis zur Spitze: das Empire State Building.
 

Zorro sah sich ein bisschen in der Wohnung um und fand schließlich das einzig leere Zimmer, sodass er die Möbelpacker anwies, seine Sachen dort hinein zu bringen. Wenig später tauchte auch schon David hinter ihm auf.

"Ist das nicht eine fantastische Aussicht?" David deutete auf die Fensterfront, die nach Süden und damit die Mündungen des East- und des Hudsonrivers zeigte. "Ja, sehr schön.", kommentierte Zorro kurz.

"Hör zu, heute kannst du noch tun, was du willst, ich habe geschäftlich in Brooklyn zu tun und komme erst heute Nacht wieder… ach ja, damit wir das von vornherein geklärt haben: du bist allerspätestens um 23:30 wieder hier, sagst mir Bescheid, wo du bist, wo du wann hingehst und berichtest mir von deinen Noten. Alle drei Monate habe ich ein Gespräch mit deinem Direktor, also lüg mich nicht an, ich krieg es sowieso raus. Keine wilden Partys hier drin und Alkohol nur am Wochenende. Wenn du Freunde einladen willst, frag mich vorher. Dein Zimmer musst du selbst in Ordnung halten, die Wohnung reinigen sonst Zimmermädchen jeden Tag von 11:00 bis 12:00. Du bekommst jeden Monat 100 $ von mir, damit müsstest du erst mal auskommen.

Essen und Getränke sind immer hier. Ach ja, die Musikanlage wird mit äußerster Vorsicht benutzt, mein Schlafzimmer ist auf der Gegensprechanlage die Nummer 1, deins die 2, Küche 3, Wohnzimmer 4 und Flur 5. Spiel nicht an der Alarmanlage rum. 24:00 ist spätestens Nachtruhe. Ich will, dass du mindestens ein Buch alle 2 Wochen liest, die Bücher kriegst du von mir. Jede Woche drei Stunden im Fitnessraum den Gang rauf. Ich hörte, du machst Kampfsport und ich will Resultate sehen.

Dienstags hast du einen Vorbereitungskurs für Wirtschaft und mittwochs und donnerstags wirst du mich in die Kanzlei begleiten. Von deiner Schule habe ich mir deinen Stundenplan schicken lassen und ich habe gesehen, dass du im Basketballteam aufgenommen wurdest. Training ist jeden Montagnachmittag. Die Stelle des Captains steht noch aus, bemühe dich, diese Position zu bekommen. Freitags hast du Training bei einem privaten Kampfsportlehrer. Er wird ein speziell auf dich abgestimmtes Training ausarbeiten. Am Wochenende hast du frei. Die Sauna ist neben dem Fitnessraum. Internetanschluss und Telefon sind bereits in deinem Zimmer, allerdings sollte deine Telefonrechnung die 100$-Grenze nicht überschreiten. Die Tür der Veranda schließt sich automatisch um 24:00, öffnet sich um 12:30 wieder, und kann nur mit dem Code der Alarmanlage dazwischen geöffnet werden. Alles soweit verstanden?"

Zorro nickte.

"Gut, ich möchte, dass du lernst, dir dein Geld selbst zu verdienen. Du wirst dir einen Job suchen und arbeiten, das Geld wird später für dein College verwendet. Wenn die Arbeitszeiten vorsehen, dass du bis nach Mitternacht arbeitest, will ich davon erfahren.

Dein Notendurchschnitt liegt bei 2,4. Ich möchte, dass du mindestens auf 2,0 kommst. Du solltest dich auf jeden Fall in Mathematik, Biologie und Physik verbessern. Mit deinen anderen Noten bin ich eigentlich zufrieden, es könnte besser sein, aber es reicht aus. Du solltest bei der Schülerzeitung anfangen. Ich habe mich bereits erkundigt, die Redaktionstreffen sind Samstags.

Ach ja… Keine Tiere! Wenn du gegen irgendeine meiner Regeln verstößt, wirst du entweder mit deinem Geld dafür bezahlen oder mit Schweiß. Entweder wirst du dann Extraschichten in der Kanzlei verbringen oder ich werde deinem Privattrainer Bescheid sagen. Egal, was du tust, ich werde davon erfahren. Allerdings kann ich dir für Konzerte, Spiele, Musicals oder Clubs VIP-Pässe besorgen, ein Fahrer steht dir zur Verfügung und der Hausservice besorgt dir rund um die Uhr, was du haben willst. Die Nummer der Kanzlei liegt neben dem Telefon, meine Sekretärin heißt Misses Burton. Wenn irgendwas ist, piep mich an, die Nummer ist ebenfalls beim Telefon. Noch Fragen?" "Nein." "Gut, dann sieh dich am besten erst mal um, ich bin unterwegs. Ach noch eins: halt dich von meinen Zimmern fern, sie sind auf der Nordwestseite der Wohnung." "In Ordnung." David verließ das Apartment, als wenige Sekunden später die Möbelpacker mit den ersten Teilen kamen.
 

Eine halbe Stunde später war er wieder alleine. Zorro schlenderte durch die riesige Wohnung, er wollte seine Sachen noch nicht auspacken, dafür hatte er morgen noch genug Zeit. Vom Eingang ging es geradeaus ins Wohnzimmer, welches direkt ans Esszimmer und an die Küche anschloss. Rechts neben dem Esszimmer befand sich ein kleiner Raum, den Zorro als Speisekammer identifizierte, als er die Tür öffnete. Vom Eingang links führte ein Gang zu seinem Zimmer, an welches sich ein Balkon, ein eigenes Bade- und Arbeitszimmer anschlossen. Weiter links kam man auf einen weiteren Gang, der zur Bibliothek auf der rechten Seite führte, geradeaus war eine große Veranda und links der Eingang ins Fernsehzimmer. Ging man den Gang wieder zurück, gelangte man zu den Zimmern von David, die Zorro jedoch nicht betreten sollte, also tat er es auch nicht. Er interessierte sich nicht sonderlich für seinen Onkel, also auch nicht für dessen Zimmer.

Von diesen Räumen aus zurück Richtung Küche kam man am großen Badezimmer und dem Fitnessraum vorbei, in dem Zorro wohl nun mehrere Stunden wöchentlich verbringen würde.

Er ging zurück ins Wohnzimmer und ließ sich auf der Couch nieder. Da war er nun… getrennt von seinen Freunden… seiner Liebe… seinem Hund. Spike gehörte ihm zwar nicht, doch er hätte ihn nun sehr gut gebrauchen können. Der Rüde hatte in der letzten Nacht bei Zorro im Bett geschlafen… nun, eher gewacht, als ob er gewusst hätte, dass sie bald voneinander getrennt sein würden… Zorro erinnerte sich gerne daran, wie der Hund jeden Abend vor seiner Tür eingeschlafen war… als er ihn vor knapp drei Jahren kennen lernte, Spike war noch ein Welpe, konnte er ihn nicht ausstehen, doch auch dies hatte sich im Laufe der Zeit geändert…die beiden hatten sich kennen und lieben gelernt… er vermisste seinen Hund, dies war nicht zu bestreiten… doch er würde ihn höchstens bei Ace und Ruffy wieder sehen können, da sein Onkel Tiere verabscheute…

Ace und Ruffy… früher hatte er die beiden völlig anders eingeschätzt, doch seitdem er mit ihnen zusammengelebt hatte, kannte er sie besser, viel besser und so waren auch manche ihrer Aktionen nicht mehr so verblüffend für ihn, trotzdem überraschten sie ihn jeden Tag mit neuen Taten… auch die Anderen würde er wohl weniger sehen, er würde wohl kaum noch Zeit für sie haben… und dann dachte Zorro an Nami… wie sie mit Tränen in den Augen zu ihm gesagt hatte, er solle sie vergessen…
 

Zorro stand auf, schnappte sich seine Jacke und verließ die Wohnung. Er fuhr mit dem Wagen über die 33. Straße auf den Broadway, dann rechts in die Broome Street auf die Watts Street und dann zum Holland Tunnel, über den Marin Boulevard zur Grand Street. Von dort aus weiter über die Pacific Avenue, auf die Johnston Avenue, von der Audrey Zapp Road rechts auf ein Industriegebiet, vorbei an riesigen Lagerhallen und Parkplätzen, bis er an einer Wiese vorbei kam. An der nächsten Kreuzung bog er rechts ab und fuhr auf die kleine Brücke. Mitten auf dieser menschenleeren Brücke hielt er an und setzte sich auf die Motorhaube seines Wagens. Das Wasser des Hudson Rivers glitzerte an diesem warmen Spätherbsttag. Man konnte hervorragend Castle Clinton und die anderen Wolkenkratzer Downtowns sehen, doch die interessierten Zorro nicht. Er dachte an die Zeit, wie er und Nami sich näher gekommen waren… es war hier ganz in der Nähe gewesen… nur wenige Straßen entfernt lag der Ort, an dem ihre Beziehung angefangen hatte… sie war das einzige Mädchen, die er mit seinem ganzen Herzen, mit jedem Atom seines Körpers, mit jedem Teil seiner Seele liebte… Kuina starb, er hatte sie geliebt, doch nicht so sehr, wie er Nami liebte… er wusste auch nicht, wie das geschehen konnte… klar, er wirkte anziehend auf Frauen, das wusste er, aber er hatte nur selten Gefühle für sie empfunden, es zugelassen… seit Kuinas Tod schützte ihn eine Art Panzer oder Rüstung, die keinerlei Gefühle zuließ um ihn selbst zu schützen… doch Nami hatte diese Rüstung durchbrochen… und die Splitter saßen tief… Zorro lachte leise auf. Er war es doch eigentlich selbst Schuld. Er hatte es zugelassen. Er war auf Nami eingegangen. Er wollte die Beziehung, aber nun war alles aus. Schon wieder eine Beziehung, die in die Brüche gegangen war… schon wieder Leid auf beiden Seiten… schon wieder dieses beschissene Gefühl der Hilflosigkeit… er wollte sie vergessen, doch wie? Das alles hatte keinen Sinn mehr… sein Leben hatte keinen Sinn mehr… er hatte seine Freunde verraten, seine große Liebe verloren, ja sogar sein Hund wurde ihm weggenommen, also was blieb ihm noch?
 

Nami lief ebenfalls durch die Straßen. Nojiko hatte ihr erzählt, dass Zorro weggezogen war… auch sie machte sich Vorwürfe… sie hatte Zorro völlig vor den Kopf gestoßen, aber es ging nicht anders… am liebsten hätte sie ihm gesagt, warum sie so handelt, aber damit würde sie zu viel aufs Spiel setzen… es ging einfach nicht anders… Nami blieb an einem Schaufenster stehen, in dem wunderschöne Modestücke ausgestellt wurden, doch dann wandte sie den Blick ab und ging weiter… irgendwie hatte sie das Interesse an allem verloren…

Sie überquerte die Thomas Street, als sie plötzlich ihren Namen hörte. "Nami, warte doch mal!" Verdutzt darüber, dass es Lauras Stimme war, drehte Nami sich um und erblickte die 15-jährige, die mit einigen Einkaufstaschen auf sie zukam.

"Hey Laura…" "Hey!… Mann, hast du ein Tempo drauf!… Ich hab von dir und Zorro gehört…" "Ah…" "Und es tut mir leid, Nami." "D-Danke, Laura." "Aber genau darüber wollte ich mit dir reden, über eure Trennung. Komm, wir gehen da vorne rein, da gibt’s unglaublichen Espresso!"

Songs der Gefühle

Kapitel 45- Songs der Gefühle
 


 

"Also, worüber ich mit dir reden wollte… Zorro fühlt sich richtig beschissen! Du hättest ihn beim letzten Abendessen sehen sollen, er hat völlig abgeblockt, als Mum und Dad sich bei ihm für ihr Verhalten dir gegenüber entschuldigen wollten. Er wollte uns nicht erzählen, was passiert war, aber dann hab ich Ace angerufen und der hat mir alles erzählt." "Ahja…" "Keiner weiß, warum du das getan hast, Nami!" "Weil ich es keinem erzählen kann! Auch dir nicht!" "Ich will ja gar nicht, dass du es mir erzählst, aber ich will, dass du es Zorro erklärst." "Nein, dass kann ich nicht…" "Aber er hat ein Recht darauf, es zu erfahren!" "Er würde ausrasten, wenn ich es ihm erzählen würde…" "Hast du ihn etwa…" "Nein, ich habe ihn nicht betrogen, es ist etwas anderes…" "Aber irgendwann wirst du es ihm sagen müssen!" "Ja und ich entscheide, wann!… tut mir leid, Laura, aber… ich muss gehen." Nami legte einen 5$-Schein auf den Tisch, stand auf und verließ das Café.

Sie sah sich nach einem Taxi um, als sie plötzlich erneut Lauras Stimme hörte. "Nami, warte doch! Nami!" Ohne auf die Autos zu achten, lief Nami auf die Ampel, sodass ein schwarzer Wagen scharf bremsen musste um noch auszuweichen. Wenige Sekunden später hörte man das Fluchen des Fahrers, er öffnete die Tür und stieg aus dem Auto aus, doch dann erstarrte Nami…

"Nami…" Die Achtzehnjährige starrte ihn an. "Warum… aber-" Nami lief weiter, sie wollte ihn nicht sehen. "Nami, warte doch!", rief Zorro ihr hinterher, doch sie verschwand in den Menschenmengen, die jetzt die Straße überquerten. Zorro setzte sich langsam wieder in sein Auto und wartete darauf, dass die Ampel endlich wieder grün wurde. Plötzlich jedoch öffnete sich die Beifahrertür und Laura setzte sich ins Auto.
 

"Hey großer Bruder." "Was machst du denn hier?" "Shopping! Mum hat mir Geld gegeben und gesagt, ich soll mir was Schönes davon kaufen und das habe ich gerade getan. Ehm Zorro?" "Nein!" "Warum nicht?" "Du kannst auch den Bus nehmen!" "Och bitte… büdde, büdde, büdde, Zorro!" Zorro seufzte. "Weißt du, wie weit das ist? Ich bring dich zur nächsten Bushaltestelle, ich hab auch noch andere Sachen zutun!" "Jaja, ich weiß. Sag mal, wo ist denn Spike?" "Nicht hier." "Und wo dann?" "Bei Ace, schließlich gehört ihm der Hund." "Aber ich dachte immer, er gehört dir, weil du dich doch so gut mit ihm verstehst." "Er gehört Ace!" "Schon gut, brauchst mich ja nicht gleich so anzumaulen!" "Ich maul dich nicht an!" "Ok, ok… erstmal andere Musik, das hält doch keiner aus!" Laura wechselte die "Lordi- The Arockalypse" mit "Pink- I`m not dead" aus, schaltete auf volle Lautstärke und sang mit; Zorro rollte mit den Augen, er wusste ganz genau, was seine Schwester damit erreichen wollte.
 

When someone said count your blessings now

'Fore they're all gone

I guess I just didn't know how

I was all wrong

They knew better

Still you said forever

And ever

Who knew...?
 

Yeah yeah

I'll keep you locked in my head

Until we meet again

Until we

Until we meet again

And I won't forget you my friend

What happened
 

If someone said three years from now

You'd be long gone

I stand up and punch them out

Cause they're all wrong and

That last kiss

I'll cherish

Until we meet again

And time makes

It harder

I wish I could remember

But I keep

Your memory

You visit me in my sleep

My darling

Who knew...?
 

My darling

My darling

Who knew...?

My darling

I miss you

My darling

Who knew...?

(P!nk- Who knew?)
 

Zorro holte die Cd wieder raus und drückte sie Laura in die Hand. "Hey- was-?" "Wenn du schon die Musik bestimmen kannst, dann wenigstens etwas, was annähernd in deine Stimmlage passt!" "Nagut…" Laura legte eine andere Cd ein.
 

I'm so tired of being here

Suppressed by all my childish fears

And if you have to leave

I wish that you would just leave

Cause Your presence still lingers here

And it won't leave me alone
 

These wounds won't seem to heal

This pain is just too real

There's just too much that time cannot erase
 

When you cried I'd wipe away all of your tears

When you'd scream I'd fight away all of your fears

And I've held your hand through all of these years

But you still have all of me
 

I've tried so hard to tell myself that you're gone

But though you're still with me

I've been alone all along
 

When you cried I'd wipe away all of your tears

When you'd scream I'd fight away all of your fears

And I've held your hand through all of these years

But you still have all of me
 

(My Immortal- Evanescence)
 

Zorro sah seine Schwester mit hochgezogener Augenbraue an. "Sag mal, geht’s noch?" "Was denn?", fragte sie unschuldig. "Welche Cds hast du denn sonst noch?" "Ehm… Monrose, Pussycat Dolls, Gewn Stefani, Usher, Jamelia…" "Meine Güte…" "Was denn?" "Hörst du auch was anderes? Rock zum Beispiel? Oder Punk? Such dir mal ne Cd aus dem Handschuhfach aus." Laura öffnete das Handschuhfach und nahm einen Stapel Cds raus.

"Was haben wir hier denn?… Lordi, Red Hot Chilli Peppers, Blind… die kenn ich gar nicht." "Is ne Newcomer-Band aus Deutschland." "Ach so. Ich guck erstmal weiter… Bloodhound Gang, Everclear… ist ja alles ganz gut, aber so was hörst du dir doch nicht wirklich an oder?" "Ich muss zugeben, dass die schon etwas älter sind, aber die neuen sind größtenteils zuhause." "Wir werfen ne Münze, ok?" "Wie du willst, ich nehm Zahl." Laura nickte, zog ihr Portemonnaie heraus und warf eine Münze.

"Ha, Kopf! Ich darf bestimmen, was wir hören!" "Gott, erbarme dich meiner!", murmelte Zorro leise vor sich hin. Wenige Sekunden später ertönte das Lied "Buttons" von den Pussycat Dolls.

"Was hältst du denn vom Radio?" "Aber nur, wenns nicht so… Heavy Retall ist oder wie auch immer diese Bestrafung für die Ohren heißt!" Wieder rollte Zorro mit den Augen und stellte das Radio ein:
 

"… Hier ist wieder Robert O'Donnely bei NY1- eurem Sender mit der Nummer 1! Ich seh gerade, der Liedwunsch von einer gewissen Sabrina Spinolrato geht in die Gefühlvolle Richtung! Also an alle Frauen mit Liebeskummer: ich hab um 15:00 Feierabend! Hahaha…
 

before we turn off the lights

and close our eyes

I'll tell you a secret

I held all my life

it's you that I live for

and for you I die

so I lay here with you

to the final goodbye
 

holding me close

close to my lips

listen intently

when I tell you this

outside the world

wages its rewards

I'll rest in peace

as long as you know
 

before we turn off the lights

and close our eyes

I'll tell you a secret

I've held all my life

it's you that I live for

and for you I die

so I lay here with you

till the final goodbye
 

promise you our love

would carry on

until time eternal we belong
 

kissed his broken lips

for the last time

spell out the lyrics

to love in the sky

it's you that I live for

and for you I die

so I lay here with you

till the final goodbye
 

(Final Goodbye- Rihanna)
 

Zorro starrte auf die Straße… dieses Lied… normalerweise hörte er diese Art von Musik nicht, doch langsam verstand er, warum sich Frauen bei Liebeskummer Balladen anhören… jedoch wollte er jetzt keine Schwäche zeigen, schon gar nicht vor seiner kleinen Schwester… die Bushaltestelle kam in Sichtweite und Laura packte ihre Cds wieder ein. Zorro fuhr rechts ran und Laura stieg aus.

"Red noch mal mit ihr, Zorro. Ich weiß, dass sie dich immer noch liebt." "Ich glaube, du verpasst gerade deinen Bus." Laura lächelte ihn noch mal an und schloss dann die Beifahrertür.

Solo

Kapitel 46- Solo
 

Nachdem mir des mit dieser Geschichte ein bisschen aus dem Ruder gelaufen is, hoffe ich, dass mir das Zurückfinden zu meiner eigentlichen Geschichtsstruktur gelungen ist. Und jetzt: HAVE FUN!!!
 


 

...Finsternis...

...Nichts außer Finsternis...

...Doch dann...

...Eine Tür...

...Eine dunkle, alte Holztür...

...Langsam ging sie auf diese Tür zu, streckte die Hand nach dem Griff aus...

...Doch erreichte sie nicht...

...Sie lief, doch entfernte sich immer mehr von der Tür...

...Konnte sie einfach nicht erreichen...

...Fiel zurück in die Finsternis...

...Nichts außer Finsternis...

...Finsternis...
 

Nami rang nach Luft. Es war 03:47, als sie mit zitternden Beinen aufstand und das Fenster zumachte. Zufällig sah sie zum Nachbarhaus und sie erinnerte sich daran, dass Zorro ausgezogen war… sie würde nie wieder mit ihm zusammen kommen können, egal wie sie es drehte und wendete, es war hoffnungslos… und so machte sie sich keinerlei Hoffnungen mehr, sie fand sich damit ab, ihm nie wieder nah zu sein… ihn nie wieder bei sich zu wissen… ihn nie wieder zu küssen…
 

"Steh auf, mein Neffe, und sieh dir an, was ich gemacht habe!" Langsam bewegte sich Zorro. Umringt von Kartons und dem Mobiliar, das noch nicht am richtigen Platz stand, stand er auf, kratzte sich am linken Oberarm und ging Richtung Badezimmer. Er hatte sich ein paar Bier am gestrigen Abend gegönnt, und das Resultat sah er nun im Spiegelbild: ein blasses Gesicht mit dunklen Augenringen blickte ihm entgegen.

Automatisch sah der Neunzehnjährige auf die große Wanduhr, die direkt neben seiner Tür hing, und seufzte… 07:13.

Sein Onkel steckte plötzlich wieder den Kopf durch die Tür, er schien recht aufgeregt zu sein. "Na komm schon, ich hab Frühstück gemacht!" "Okay…", murmelte Zorro und folgte seinem Onkel ins Esszimmer.

Er roch bereits die angebratenen Rühreier, die ranzige Milch und die Brötchen sahen auch nicht grad berauschend aus. "Setz dich!", forderte ihn David auf, Zorro tat dies und sah mit verschlafenen Augen, aber entsetztem Blick auf den voll gepackten Tisch.

"Ich wusste nicht, was du so morgens isst, also hab ich mal alles gemacht, was mir so eingefallen ist. Ich hoffe, du magst es!" »Naja, eigentlich esse ich morgens meistens nur Obst, aber was solls…« dachte sich Zorro und nickte.

David servierte ihm ein mächtiges Frühstück und eine Stunde später, der junge Mann hatte geschätzt, dass er den Kalorienbedarf von drei Tagen intus hatte, zog sich Zorro nach einer Dusche um und verließ das Apartment.

Er fuhr Richtung Schule, parkte sein Auto und ging zu den anderen, als ihm ein hübsches Mädchen begegnete. Ihr langes blondes Haar wehte im kalten Wind und sie grinste ihn an.

»Was solls, ich bin solo! Ich darf machen, was ich will! « dachte er und pfiff ihr hinterher, als er plötzlich die Stimmen seiner Kumpel hörte, insbesondere Lysops Stimme: "Aber warum gibst du mir es dann nicht?" "Weils nicht für dich ist!" "Aber warum denn nicht?" "Weil ich das für Nami-Mäuschen gemacht habe und nicht für dich!" "Das ist sooo gemein von dir, Sanji! Du willst dich doch bloß bei ihr ran machen, weil sie jetzt nicht mehr mit Zorro zusammen ist!" Alle verstummten, als sie Zorro hinter Lysop stehen sahen. Die Langnase kapierte natürlich gar nichts mehr, bis er sich langsam umdrehte und Zorro angrinste.

"Hey, Zorro sag mal, weißt du, warum die alle plötzlich so ruhig sind?" "Keine Ahnung, Lysop!", lachte Zorro. "Was hast du denn gesagt?" Als Zorro jedoch zu Ruffy und Ace sah, stutzte er etwas. Die beiden hatten die Augen geschlossen und waren anscheinend aneinander lehnend im Stehen eingeschlafen.

"Was ist denn mit denen los?" "Spike.", erklärte Nojiko knapp. "Was ist mit ihm?" "Naja… er hat die ganze Nacht durchgejault, sodass die beiden nicht einschlafen konnten. Ich habe übrigens auch nur wenige Stunden geschlafen!" Mit einem finsteren Blick sah sie ihn an. "Was kann ich denn dafür?" "Du bist doch daran schuld!" "Wieso das denn?" "Nur weil du ausgezogen bist, macht Spike jetzt riesen Terz!" "Der wird sich schon daran gewöhnen…" "Denkst du! Bis dahin haben wir schlaflose Nächte!"
 

Nami kam mal wieder fast zu spät zur Schule. Seitdem sie sich von Zorro getrennt hatte, waren ihr Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und viele andere Dinge nicht mehr wichtig. Auch ihre Noten waren schlechter geworden, nicht versetzungsgefährdend, aber man merkte, dass sie sich kaum mehr anstrengte. Und als sie in den Flur abbog, auf dem der Klassenraum war, sah sie ihn schon wieder mit einem Mädchen rumknutschen!

»Wie kann er nur? Scheint mich ja gar nicht zu vermissen oder unsere gemeinsame Zeit, so wie er ihr die Zunge in den Hals steckt?! Will wohl auf andere Mädchen unwiderstehlich wirken, dieser… dieser… ich könnte ihn so… oh warum muss der denn wirklich so gut aussehen?« seufzte sie dann und ging in die Klasse.

Zorro war für seine Verhältnisse relativ normal angezogen: eine dunkelblaue Jeans, dazu die grün-schwarzen AllStars, einen schwarzen Kapuzen-Pullover mit der Aufschrift "Auch als Gottheit hat man's nicht leicht" und eine dunkelgrüne Beanie auf dem Kopf.

Das Mädchen, mit dem er sich dort beschäftigte, war keine Andere als die, der er noch vor weniger als einer halben Stunde nachgepfiffen hatte. Zorro lehnte mit dem Rücken an den Schränken, sie stand vor ihm und die beiden küssten sich, und dies nicht gerade gehemmt oder schüchtern.

"Hey Alter, komm endlich!", rief ihm Ruffy entgegen, Zorro und seine neue Flamme lösten sich von einander und Zorro rief: "Jaja, ich komm ja schon!" Er flüsterte der Blondine noch etwas zu, worauf sie grinste, und kam zu Ruffy. "Was ham wa jetzt?" "Deutsch und danach Mathe." "Naja, das kann ja was werden…" Sie gingen ebenfalls in die Klasse.
 

Nach der dritten Stunde, Spanisch, hatten sie eine Freistunde, in der sich Zorro mit der Blondine auf einer Couch im Oberstufenraum vergnügte; sie saß vor ihm und er verwöhnte ihren Hals und Nacken.

"Hey Zorro, ich muss mal mit dir reden!", meinte Vivi und setzte sich den beiden gegenüber. "Wasn?" Zorro sah auf und sein Blick streifte den von Nami. Für einen Moment hätte sie schwören können, das alte Feuer in seinen Augen sehen zu können… das Feuer ihrer Liebe, doch Zorro wandte den Blick von ihr ab und sah Vivi an.

"Naja, das mit der Schülerzeitung, das erste Treffen wurde vorverlegt." "Und auf wann?" "Auf diesen Mittwoch schon." "Mittwoch… wie spät?" "17:00." "Shit… und wer hat das gesagt?" "Doyle." "Na wenn er's gesagt hat, wird’s wohl stimmen. Danke, Vivi!" "Kein Thema." Vivi stand auf und verließ mit Corsa den Oberstufenraum.
 

Als Zorro am Abend um 18:30 nach Hause kam, wartete David bereits im Wohnzimmer auf ihn.

"Hallo", meinte Zorro knapp und nahm sich was zutrinken aus dem Kühlschrank. "Wo warst du so lange?" "Ich hatte noch Training." "Und? Was ist mit der Stelle des Quarterbacks?" "Wurde noch nicht entschieden-" "Und sonst? Irgendwelche Klausuren zurück?" "Nur Spanisch-" "Und?" "Ne zwei-" "Gut. Morgen ist von 16:00-17:30 dein Wirtschaftskurs, soll ich dich hinfahren?" "Nein, ich kann selbst-" "Dein Anzug hängt in deinem Zimmer. Hast du schon eine Arbeit gefunden?" "Ja, ich wollte in einem Club arbeiten-" "Als was?" "Barkeeper." "Barkeeper?" "Barkeeper!" "Sei nicht so unhöflich!" Zorro seufzte, was David allerdings nicht mitbekam. "Ja, ich wollte dort als Barkeeper arbeiten, Sir." (wir lassen jetzt mal außer Acht, dass die erst ab 21 Alkohol trinken dürfen… xD)

"Schon besser. Hast du dich dort schon beworben?" "Ja, ich kann nächste Woche anfangen." "Und wie sind die Arbeitszeiten?" "Dienstags von 19:00- 23:00. Donnerstags von 19:00- 24:00 und samstags von 21:00-02:00. Ich wollte deswegen sowieso noch mal mit dir reden-" "Solange es nur bei Samstag mit dieser späten Zeit bleibt, geht es in Ordnung. Wie ist die Bezahlung?" "Pauschal 300 ohne Trinkgeld." "Das ist ein anständiger Lohn. In welcher Position arbeitest du dort?" "Als Commis de Bar." "Dies hatte ich mir schon gedacht. Sonst noch was?" "Ja, das erste Treffen der Schülerzeitung wurde auf Mittwoch verschoben, das heißt ich kann am Mittwoch nicht mit in die Kanzlei-" "Nur diesen Mittwoch?" "Ich denke schon, aber-" "Gut, dann werde ich mal ein Auge zudrücken. Ich bin heute Abend nicht da und ich weiß auch noch nicht, wann ich wiederkomme, aber du kennst die Regeln!" "Ja, Sir." "Gut, dann erwarte ich die Wohnung in dem Zustand zu betreten, in dem ich sie verlasse." David legte seine Zeitung beiseite, stand von der Couch auf und griff nach seiner Aktentasche.

"Wenn du mich suchst, ich bin in meinem Arbeitszimmer." Zorro nickte und verließ das Wohnzimmer ebenfalls. Er stellte sich auf seinen privaten Balkon, hoch über den Straßen New Yorks, und sah zu der untergehenden Sonne.

Nami hatte diese Augenblicke immer gemocht…
 

"Siehst du das, Zorro?" "Das Licht!" "Und? Die Sonne geht jeden Tag unter?!" "Ja, aber heute Abend strahlt sie besonders hell, siehst du es nicht?"
 

…Er konnte es, und wie er es sehen konnte…
 

Zorro sah in Namis rehbraune Augen und durchfuhr mit seiner linken Hand ihr Haar, das in der Abendsonne golden glänzte, Nami lächelte.

"Jetzt kann ich es sehen…", sagte der Grünhaarige mit so sanfter Stimme, dass es der Achtzehnjährigen ein Schauer über den Rücken jagte. Noch lange stand der nachtschwarze Mustang am Pier, während die Sonne im Meer versank…
 

Wie sehr hätte er sich gewünscht, jetzt dort unten mit ihr zu sein… sie wieder in seinen Armen zu halten… aber es ging nicht…

Ein verkorkster Tag

Für alle, die die Kapis nich nochma durchlesen wollen: Zorro wohnt nicht in der Wall Street, sondern im Empire State Building im 89. Stock und die Basketballmannschaft ist keine Basketballmannschaft, sondern ne Footballmannschaft! bis jetzt jedenfalls...

(wahrscheinlich änder ich beim letzten kapi nochmal alles um xD)
 

Kapitel 47- Ein verkorkster Tag
 

Ne kurze Info: Corsa hat Semesterferien und is deswegen manchmal in der Schule!
 

Sie trug einen dunkelblauen Rollkragenpullover und eine alte Jeans, die an den Knien Löcher hatte.

"Nami, ich dachte, du hättest dir erst vor zwei Wochen neue Klamotten gekauft?", fragte Nojiko unschlüssig, als Nami die Treppe runter kam.

"Und?" "Trag die doch mal!" "Keine Lust." "In letzter Zeit… hast du dich so …verändert. Wir erkennen dich gar nicht mehr wieder… seit-" "Ich geh dann." "Nami, warte mal!" "Was denn?" Nami drehte sich in der Haustür um.

Nojiko ließ sich mit ihrer Antwort besonders viel Zeit, um ihr noch mehr Ausdruck zu verleihen: "Du kannst dich nicht vor der Welt verstecken!" "Aber ich kann es versuchen!" Die Tür ging zu.
 

Als Zorro, er hatte in der Schule mal wieder Interesse an einem anderen Mädchen gefunden, gut gelaunt zuhause aus dem Fahrstuhl stieg und die Tür aufschloss, erwartete ihn seine Mutter bereits im Wohnzimmer. Sie trug einen schwarzen Rock und einen dazupassenden Blazer.

"Mum?" "Oh, du bist schon wieder zurück? Ich hatte dich erst in einer halben Stunde erwartet…" "Was machst du hier?" "Ich wollte nachsehen, wie du dich eingelebt hast! Schließlich ist das eine neue Erfahrung für dich…" "Aber ich bin doch schon mal umgezogen?!" "Ja, aber ich mach mir so meine Gedanken, ob denn auch alles funktioniert und wie es so läuft… du kennst mich doch!" "Oh ja!", grinste Zorro. "Aber wie bist du eigentlich hier rein gekommen?" "Ach, dein Onkel war so frei und hat mir einen Schlüssel gegeben." "Nun", meinte der Neunzehnjährige, zog seine Jacke aus und holte sich in der Küche was zutrinken: "Eigentlich kann ich dir noch nichts erzählen, weil ich auch erst seit wenigen Tagen hier bin, wie du weißt. Ich muss zwar ein bisschen früher aufstehen, aber sonst…" "Ich dachte, dein Onkel hätte dir neue Aufgaben gegeben? Das sagte er zumindest am Telefon…" Zorro nahm einen Schluck Wasser und sagte dann: "Das stimmt auch. Ich besuche einen Wirtschaftskurs, bin ein paar Tage die Woche in der Kanzlei, ich trainiere, ich schreibe bei der Schülerzeitung und ich hab mir noch nen Job gesucht, aber überdies hat sich eigentlich nicht viel verändert… oh sorry, möchtest du auch etwas trinken?" "Nein, danke. Du schreibst für die Schülerzeitung?" "Ja, morgen is das erste Treffen." "Dann möchte ich unbedingt deine Artikel lesen, dein Vater wird stolz auf dich sein." Darauf folgte Stille. Zorro wusste nichts mehr, was er ihr hätte erzählen können, als Rose auch schon wieder das Wort ergriff.

"Ein Wirtschaftskurs?" "Ja, ehm jeden Dienstag… da fällt mir ein, ich muss gleich schon los-" Zorro sah auf die Uhr, die in der Küche hing. "Dann will auch nicht weiter stören, du hast sicher noch Schularbeiten zu machen und andere wichtige Dinge…" "Du weißt doch, dass du mich nie störst, Mum!" "Jaaa, aber ich muss auch noch weiter, ich wollte mich heute mit deiner Tante treffen und wenn ich so auf die Uhr sehe, bemerke ich, dass ich mal wieder zu spät kommen werde. Also…", sie gab ihm einen Kuss auf die Wange: "Bis Freitag!"

Schmunzelnd sah er seiner Mutter nach, bis ihm plötzlich einfiel, dass er sich noch umziehen musste. So schlenderte er in sein Zimmer und sah sich das Outfit, das er nun jeden Dienstag tragen würde, an: ein schwarzer Nadelstreifenanzug mit weißem Hemd und dunkelroter Krawatte, dazu schwarze italienische Lederschuhe, die wahrscheinlich verdammt teuer waren…

Sein Onkel hatte ihm 15 weiter Anzüge in den Schrank gehängt, da man schließlich niemals den gleichen Anzug zweimal hintereinander trägt!
 

"Wenn Sie nun einen 18%igen Verkaufsanstieg erreichen, was würden Sie dann tun? –Mister Bowen?" "Entweder weiter fördern und somit den Kurs steigen lassen oder verkaufen." "Für was entscheiden Sie sich?" "Weiter fördern und dann verkaufen." "Gute Wahl. Aber was würden Sie tun, wenn ein 18%iger Verkaufsverlust entstehen würde? –Mister Williams?" "Ich würde wahrscheinlich sofort verkaufen oder bei der Aktie bleiben, sodass andere Vertrauen schöpfen und ebenfalls kaufen. Dadurch steigt der Kurs wieder und dann würde ich verkaufen." "Sehr gut! Dafür, dass Sie heute das erste Mal hier sind, haben Sie ein ausgezeichnetes Gespür, Mister Williams! Machen wir weiter…"

Zorro lehnte sich seufzend in seinem Stuhl zurück, das hier war doch anstrengender, als er erwartet hatte. Hier musste er mit Zahlen umgehen, schätzen, darauf achten, niemals in den roten Zahlen zu stehen,… und das alles, obwohl Mathe sein absolutes Hass-Fach war.

Zorro schien allerdings der einzige in diesem Raum zu sein, der so dachte. Die anderen Kursteilnehmer, ausschließlich junge Männer, folgten dem Professor für Wirtschaftstheorien und Wirtschaftsexpansionen mit großem Interesse. Sie tippten bei jeder neuen Aufgabe alles in ihre hypermodernen Taschenrechner und freuten sich anschließend, wenn sie ein richtiges Ergebnis erreichten. Zorro hingegen sah das alles etwas gelassener. Er hatte keinerlei Ahnung von diesem Geschäft, hatte sich noch nie freiwillig dafür interessiert und nun behauptete dieser Diplom- Professor da vorne, dass er ein gutes Gespür für Börsenkurse habe! Zorro versuchte es, das hatte er seinem Onkel versprochen, und er hatte anscheinend leider Erfolg… der Kurs würde noch eine halbe Stunde dauern, doch Zorro sah aus dem Fenster. Es wurde nun immer früher dunkel und hier oben im 47. Stock konnte man die dicken Wolkenschwaden, die von Westen herzogen, gut erkennen. Wie gern wäre er jetzt mit Spike irgendwo im Central Park oder mit Ace und Ruffy im Kino oder einfach nur bei seinen Freunden, aber das Leben hatte es anders mit ihm gemeint.

"Mister Williams?" Zorro schreckte aus seiner Art Trance hoch. "Ehm ja, Sir?" "Welche Lösung haben Sie?" Zorro sah an ihm vorbei auf die große Tafel, dann auf seinen Taschenrechner und antwortete: "4,62 Millionen Dollar." "Richtig. Wenn Sie nun diese Zahl mit dem anfänglichen Anstieg vergleichen, werden Sie alle bemerken, dass sich der Umsatz nicht wie anfänglich gedacht um 24% gesteigert hat, er hat sich sogar verdoppelt. Mister Conomy, wie würden Sie dies erklären?"

Zorro sah wieder aus dem Fenster. Nein, das war wirklich nicht seine Welt…
 

Weitere 20 Minuten später war der Kurs zu Ende, der Neunzehnjährige packte seine Sachen zusammen und verließ den Raum, jedoch nicht von seinem "Lehrer" noch mal angesprochen zu werden: "Sie haben sich wacker geschlagen für das erste Mal, Mister Williams. Ist Ihre Familie in dem Gewerbe tätig?" "Ich denke, mein Onkel hat ein paar Aktien, ist allerdings nicht hauptberuflich an der Börse tätig-" "Das hatte ich mir schon gedacht. Dann bis nächste Woche und vergessen Sie nicht, die Börsenkurse zu beobachten!" Zorro nickte ihm noch einmal zu und verließ dann schleunigst den Raum. Einen Schritt der Freiheit und Zorro lockerte erstmal seine Krawatte, öffnete den ersten Knopf seines Hemdes und das Jackett, als ihn plötzlich einer der anderen Teilnehmer des Kurses ansprach.
 

"Zorro Williams, wenn ich mich recht entsinne?" Zorro drehte sich zu dem jungen Mann mit strohblondem Haar um und fragte: "Ja?" "Mein Name lautet Ian Bowen, ich bin stellvertretender Direktor von Bowen- Internationals, mein Vater ist natürlich der Chef. Die anderen aus dem Kurs wollen noch in einem Restaurant die aktuellen Aktienkurse besprechen, vielleicht werden heute noch neue Geschäfte gemacht, und ich wollte dich fragen, ob du vielleicht mitkommen möchtest?" Zorro konnte das Glitzern in Ians Augen bei dem Wort Aktienkurse sehen.

"Tut mir ja leid, aber ich hab keine Zeit-" "Wieso denn nicht?" "Ehm… eine Freundin wollte nachher noch bei mir vorbeikommen und-" "Du hast Freunde?" "Eh ja klar?!" "Wow, dass du das nebenher noch schaffst! Ich habe nur meine Geschäftspartner. Für Freunde habe ich schon seit ich 14 bin keine Zeit mehr! Oh ist das dein Auto?" Ian deutete auf Zorros schwarzen Mustang. "Ehm ja." "Wow, ich habe so einen ähnlichen in der Garage stehn!" "Aha." "Ja, ich kann ihn allerdings noch nicht fahren, weil ich meinen Führerschein noch nicht habe." "Ich muss jetzt gehen…" "Dann bis nächste Woche!", rief Ian ihm erfreut hinterher. Der Blonde sah mit glitzernden Augen, wie Zorro in sein Auto stieg und davon fuhr.

"So etwas erfrischendes!", sagte er zu sich selbst und ging zurück zu den anderen Kursteilnehmern.
 

Die Krawatte riss sich Zorro, kurz nachdem er eingestiegen war, vom Hals und warf sie auf den Beifahrersitz. Wo war er denn da gelandet? Dieser Ian hatte keine Zeit für Freunde seit er 14 war? Einfach unvorstellbar für den Neunzehnjährigen!

Zorro fuhr nach Hause, zum Glück war David nicht da, und somit warf er wütend seine neue Aktentasche in irgendeine Zimmerecke, tat das gleiche mit den neuen Schuhen, der Krawatte und dem Jackett. In diesem Moment wünschte er sich niemals seinem Onkel und seinen Eltern zugestimmt zu haben, hierher zu ziehen… sie hatten sein ganzes Leben verändert und damit auch alles durcheinander gebracht… in diesem Moment vermisste er alle Verrücktheiten von Ace und Ruffy, ihre Schusseligkeit, ihre Streitereien, aber auch ihre grenzenlose Freundschaft, der er nun entrissen worden war… er erinnerte sich an Ace's Worte: "» Wer ohne Liebe lebt, ist lebendig tot«. Lass nicht zu, dass sie dich töten!" Wie gern würde er seinem Freund nun sagen, wie recht er doch hatte… aber dies würde ja für seinen Onkel Schwäche bedeuten… und Zorro war nicht schwach… nein, er würde das hier aushalten, er würde es durchhalten, egal was kommen möge!
 

Langsam machte sich allerdings sein Magen bemerkbar, er hatte seit heute Morgen nichts mehr zwischen die Zähne bekommen, und so zog sich Zorro schnell um; eine dunkelblaue Jeans, einen olivgrünen Kapuzenpullover unter einer schwarzen Jacke, weiße Reeboks und eine schwarze Basecap. Der Kühlschrank war zwar voll, aber er beinhaltete nichts, was Zorros Geschmack entsprach und infolgedessen verließ Zorro die Wohnung wieder. Er fuhr auf den Broadway nach Süden, dann links in die 32. Straße über die Park Avenue Richtung Central Park… am Grand Central Terminal vorbei, dann links in die 57th Street. Der Supermarkt, wo es die beste Tiefkühlpizza gab, befand sich direkt auf der Ecke 57th Street und Broadway. Zorro parkte auf dem Parkplatz des Supermarktes, stieg aus, schloss den Wagen ab und betrat den Laden. Schlendernd durchquerte er die Gänge und blieb bei den Kaffeesorten stehen. Er überlegte zwischen Kaffee aus Papua Neu Guinea für 9,20 das Pfund und Maragogype für 9,80 das Pfund. Schließlich entschied er sich für die billigere Sorte und drehte sich um, als er plötzlich gegen einen Wagen stieß. Der Mann, der diesen Wagen führte, war kein geringerer als…
 

"Nami?" "Was denn?" "Komm mal runter!" "Wieso?" "Komm endlich!" Nojiko wartete geduldig, bis Nami die Treppe runtergekommen war.

"Was ist denn?" "Ich hab einen Termin für dich bei meiner Ärztin gemacht." "Wieso das denn?" "Weil du dich mal wieder impfen musst! Ich hab deinen Impfpass gefunden und erstmal gestutzt, du warst ja das letzte Mal vor fünf Jahren beim Arzt zum Impfen!" "Und seitdem ist mir nichts mehr passiert, ich bin an keiner Krankheit gestorben, wie du siehst!" "Aber manche Impfungen sind wirklich wichtig! Zum Beispiel Tollwut! Wenn irgendein Tier dich anfällt und beißt und…" "Jaja, ich geh da hin. Wann ist denn der Termin?" "Morgen um 14:30." "Na klasse, ich hab bis 14:15 Schule, das wird knapp!" "Aber der nächste Termin wäre erst nächstes Jahr, also erwarte ich, dass du morgen dort pünktlich erscheinst!" "Jaja, mach ich. Sonst noch was?" "Nein, du kannst wieder nach oben gehen." "Na endlich…"
 

"Williams? Dass ich Sie mal treffe und das auch noch in einem Supermarkt!" "Mister Connerly?! Was machen Sie denn hier?" "Nun ja, einkaufen, wenn man's genau nimmt." Connerly schmunzelte und Zorro konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Entschuldigen Sie, aber normalerweise treffe ich Lehrer nicht außerhalb der Schulmauern." "Anscheinend gehen Sie auch nicht so oft einkaufen in diesem Laden, ich bin nämlich öfters hier." "Das stimmt, es ist Zufall, dass ich hier bin, ich war… ach, was belästige ich Sie auch mit meinen Sachen…" "Nein nein, sprechen Sie ruhig weiter! Ich finde das Leben jüngerer Leute äußerst interessant!" "Wie Sie wollen. Ich war bei meinem Wirtschaftskurs, der mich ehrlich gesagt, zu Tode genervt hat, und danach hatte ich Hunger. Deswegen bin ich in diesem Laden." "So schwer war das doch gar nicht! Ich bin hier, weil meine Frau eine Erkältung hat und zuhause im Bett liegt. Und ich kann Ihnen sagen, sie verbraucht eine Unmenge an Taschentüchern!" Connerly lenkte den Wagen in den nächsten Gang und sah die Regale durch. Für Zorro war es äußerst ungewöhnlich ihn nicht in einem Anzug zu sehen: Connerly trug ein einfaches blaues Polohemd, eine schwarze Hose und eine Schiebermütze in einem schottisch-grünen Muster.

"Den Kaffee, den Sie sich da ausgesucht haben, kann ich nur empfehlen. Sehr kräftig im Geschmack." "Aha, danke Sir." "Und wie läuft es schulisch bei Ihnen?" "Ich kann mich eigentlich nicht beklagen." "Ich weiß, und ich habe mir Ihre letzten Deutsch- und Englischarbeiten angesehen, wirklich ausgezeichnetes Ausdrucksvermögen." "Danke, Sir." "Und sonst? Alles in Ordnung?" "Ehm… natürlich, Sir, wieso fragen Sie?" "Ach, mir ist nur in letzter Zeit aufgefallen, dass Sie wohl… etwas bedrückt waren. Ihrem Gesicht kann man dies nicht ansehen, aber Ihren Augen. Ich denke aber kaum, dass Ihre Freunde dies direkt bemerkt haben… Sie können jederzeit mit mir reden, Lorenor, wenn Sie wollen. Ich meine auch außerschulische Dinge, ich habe immer ein offenes Ohr", sagte er, wobei er versuchte, etwas beiläufig zu klingen. Connerly ging weiter den Gang entlang, während Zorro kurz stehen blieb.

Ein Gespräch im Fahrstuhl

Ich weiß, is einiges her seit dem letzten mal, aber ich hatte echt viel zutun^^ hab aba uch scho des nächste kapi fertig^^ des kriegt ihr aber erst einen tag, bevor ich in urlaub fahre und 3 wochen net da bin!!!!
 

Have Fun!!!
 

Kapitel 48- Ein Gespräch im Fahrstuhl
 


 

"Ich meine, wenn ich Ihnen helfen kann, dann tue ich dies natürlich, soweit es in meiner Macht steht", fuhr der ältere Mann fort und Zorro ging auf ihn zu. "Ich wüsste nicht, worüber ich mit Ihnen sprechen könnte, Sir." "Wenn dem so ist, dann habe ich nichts gesagt. Aber mein Angebot besteht." Connerly hatte die Taschentücher erreicht und packte nun fünf Pakete in seinen Wagen.

Plötzlich klingelte Zorros Handy, er sah auf den Display. "Entschuldigen Sie mich bitte, meine Schwester…" "Jaja, Frauen! Wenn man sie alleine lässt, bricht immer sofort eine ganze Welt zusammen!"
 

Zorro erstarrte.
 

Kurz sah er zurück zu Connerly, doch dieser grübelte gerade über die Entscheidung, ob er Taschentücher mit Kamille oder ohne Kamille nehmen sollte. Das Klingeln seines Handys ließ Zorro aus der Starre erwachen.

"Hey Linda, ich kann grad nicht… Kann das nicht bis Freitag warten?… Also bis Freitag dann!" Er klappte sein Handy wieder zusammen, Connerly lächelte. "Und? Welche Welt ist wieder zusammengebrochen?" "Die Musikwelt meiner Schwester." "Ach so, na dann!… wenn ich mich recht erinnere, heiratet Ihre Schwester demnächst? Meine Frau freut sich schon sehr auf die Hochzeit! Ihre Eltern haben uns eingeladen." "Das stimmt, meine Schwester will heiraten. Aber ich weiß noch nicht genau, wann der Termin stattfindet."
 

"Sag mal, wo ist eigentlich dieser Termin?" "Empire State Building, im 88. Stock." "Das schaff ich doch nie in einer Viertelstunde!" "Dann musst du dich eben beeilen, Nami!" Nami verdrehte die Augen, verließ den Garten und ging in ihr Zimmer.
 

Nach der letzten Stunde, Kunst, rannte Nami zur U-Bahn. Ihr Schultag war nicht gerade berauschend gewesen.
 

Flashback
 

"Miss Jones, ich hätte eigentlich mehr von Ihnen erwartet!", tadelte die Lehrerin sie. Ihre Lateinarbeit war also nicht ganz so gut ausgefallen… Nami öffnete das Heft: Befriedigend. »Was hat die Frau denn? Ne 3 is doch völlig in Ordnung! Argh, Lehrer!« (*krümmel_13 anstups: naa, kennen wir da net ne bestimmte Lehrerin in Latein? xD)

Jedenfalls sah Nami den Rest der Stunde flehend auf die Uhr, dass diese sich doch bitte ein bisschen schneller bewegen würde, aber wenn man normalerweise nicht auf die Uhrzeit achtet und dies aber plötzlich doch tut, scheint es, als wäre die Zeit stehen geblieben, als ob diese Schreckensstunde nie enden wollte… aber jede Stunde endet einmal und so auch die Lateinstunde, Pause.

Nami eilte aus der Klasse auf den Gang, sie wollte in die Cafeteria, um schnell etwas zu essen, als sie ihren Namen hörte.

"Miss Jones, kommen Sie doch mal bitte kurz zu mir." Es war Croft. "Eigentlich muss ich ganz schnell weg, eine Freundin von mir…" "Kann warten, es geht um Ihre Noten." Langsam betrat Nami das Klassenzimmer.
 

Zorro, der dem Gespräch zwischen Ace und Corsa folgte, bemerkte, wie Nami zaghaft und völlig verunsichert langsam auf ein Klassenzimmer zuging; Crofts Klassenzimmer. "Entschuldigt mich mal kurz, Jungs, ich hab noch was zutun." "Klar doch, wir warten dann dort auf dich", meinte Ace und ging gemeinsam mit Corsa zur Cafeteria, während Zorro langsam auf das Klassenzimmer zuging.

Er beobachtete, wie Nami ein paar Meter vor dem Lehrerpult stehen geblieben war, Croft deutete ihr mit einer Handbewegung an, näher zu kommen. Sie folgte seiner Geste.
 

"Nun, Ihre Noten lassen in letzter Zeit zu wünschen übrig, Miss Jones. Wie können Sie mir das erklären?" "Das weißt… das wissen Sie ganz genau." "So, weiß ich das?" Croft stolzierte um seinen Schreibtisch herum und lehnte sich dann vorne dagegen.

"Ich habe dir gesagt, dass du aufpassen sollst. Und ich habe dir gesagt, dass du… mir gehörst, nur mir. Also streng dich gefälligst mehr an. Ich-" "Ach hier bist du, Nami! Ich hab dich schon die ganze Zeit gesucht!", sagte Zorro laut und betrat das Klassenzimmer. "Entschuldigen Sie, Mister Croft, aber wir müssen uns beeilen, Mister Thomson wollte uns noch wegen dem Schulfest sprechen. Komm, Nami, wir sind schon spät dran!" Er packte Namis Arm und zog sie aus dem Klassenzimmer. Croft sah den beiden zornig hinterher, wandte sich dann allerdings um und beschäftigte sich mit bereits geschriebenen Klassenarbeiten, die er noch zu korrigieren hatte.
 

Sie waren bereits um die nächste Ecke gebogen, als Zorro Nami schließlich los lies und sich zu ihr umdrehte. Die Achtzehnjährige wollte schon etwas sagen, als Zorro ihr das Wort abschnitt.

"Zorro, das war-" "Jaja, ich weiß, dass du dich deswegen nicht bei mir bedanken wirst. Ist mir aber auch völlig egal! Und bevor du dir irgendwas einbildest, ich als Schulsprecher muss darauf aufpassen, dass die Schüler nicht von irgendwelchen Lehrern fertig gemacht werden, wobei egal ist, welcher Schüler und welcher Lehrer! Und selbst wenn du dich bei mir bedanken würdest, was du natürlich nicht tun wirst; es wäre völlig unrelevant, weil du mir natürlich nicht erzählen würdest, warum du bei Croft warst und was er mit seinen Worten gemeint hat!" "… du hast es also gehört…?" "Meinst du, ich bin taub?! Nein, hören kann ich die Leute meistens, nur bei dir harkts ein bisschen mit dem Verständnis." Zorro wandte sich um und ließ sie stehen.
 

Flashback ende
 

»Das wird knapp« dachte sie sich, als sie am Bahnsteig stand.

Die U-Bahn hielt, Nami stieg ein und setzte sich auf einen freien Platz. Die Bahn füllte sich binnen weniger Sekunden; Nami bemerkte eine alte Dame, die nur sehr schwer an einen Griff über den Sitzen herankam, sodass die Achtzehnjährige aufstand und der alten Dame ihren Platz anbot, als sich plötzlich eine ebenfalls ältere Frau mit einem bissigen Gesichtsausdruck auf den freigewordenen Platz setzte.

"Na endlich ist sich die Jugend mal nicht zu fein um für alte Leute aufzustehen", meinte die kaum 40-jährige Frau. Einige Fahrgäste starrten sie fassungslos an, doch die Frau machte es sich auf dem Sitz gemütlich. "Entschuldigen Sie bitte, aber ich habe der alten Dame diesen Platz angeboten und nicht Ihnen!", sagte Nami schließlich. "Soll ich mich auch noch dafür bedanken? Weggegangen, Platz vergangen! Ich kann doch auch nichts dafür, dass die Welt so ungerecht ist!" "Sehen Sie denn nicht, dass diese alte Dame sich kaum an den Griffen festhalten kann?" "Nein, das sehe ich nicht! Soll ich mich etwa hinstellen? Ihre Knochen sind doch schon alt, meine nicht, also warum sollte man die alten Knochen schonen, wenn man die neuen dadurch schützen kann?" "Ich fass es einfach nicht…", seufzte Nami.

"Machen Sie sich nichts draus, ich bin es gewohnt in der U-Bahn zu stehen", sagte die alte Dame schließlich und lächelte Nami an.
 

34th Street Herald Square Station. Nami stieg aus, eilte die Treppen zur Straße hoch und wartete, dass die Ampel endlich grün wurde… das Licht schaltete endlich auf grün um und Nami rannte über die Straße in die 33. Straße.
 

Zorro parkte sein Auto gegenüber dem Empire State Building und überquerte die Straße.
 

Die 250 Meter legte sie mit schnellen Schritten und einem noch schnelleren Sprint zurück. Beim Betreten des riesigen Gebäudes sah Nami auf ihre Uhr und stellte mit Erschrecken fest, dass es bereits 14:25 war. Sie lief auf die Aufzüge zu, doch alle schienen unterwegs zu sein, als sie plötzlich sah, wie sich die Türen eines Aufzugs schlossen.

"Halten Sie den Aufzug auf!", rief sie und rannte los. Nami stockte, als sie den Aufzug erreicht hatte. Kein geringerer als Zorro stand in dem Aufzug… nagut, noch ein weiterer Mann, aber der hätte Nami nichts ausgemacht.

Sie drückte auf den Schalter mit der 88 und stellte sich zwischen den Mann und Zorro, so weit wie möglich an die Wand. Sie bemerkte, dass die 89 ebenfalls gedrückt worden war. Die Türen schlossen sich und der Aufzug schnellte nach einem Rucken in die Höhe. Es ertönte die übliche Fahrstuhlmusik, als der Aufzug nach wenigen Minuten im 26. Stock stehen blieb und der Mann ausstieg. Die Türen schlossen sich wieder.
 

Nami fühlte sich unwohl in ihrer Haut. Seitdem sie mit Zorro Schluss gemacht hatte, waren sie nicht mehr alleine in einem Raum gewesen… sie wusste nicht, was sie sagen sollte, doch Zorro nahm ihr diese Unentschiedenheit ab.

"Was machst du denn hier?" "Arzttermin." Es kehrte wieder Stille ein. Der Fahrstuhl zeigte ihnen an, dass sie inzwischen im 48. Stock waren. Nami wollte ihn eigentlich auch fragen, was er hier machte, aber sie schluckte diese Frage wieder runter und entschied sich nichts zu sagen.

58… 59… 60… 61… Langsam fing die Musik an Nami zu nerven. 62… 63… 64… 65… 66… Nami sah abermals auf ihre Uhr, sie kam bereits zu spät. 67… 68… 69… 70… 71… 72… sie hörte, wie Zorro seufzte.

"Sag mal, soll das jetzt ewig so weiter gehen? Und frag bloß nicht, was ich damit meine! Das weißt du ganz genau!" Nami schwieg. Zorro seufzte erneut. 78… 79… 80… 81… 82… Plötzlich ging Zorro einen Schritt nach vorne und hielt den Aufzug zwischen dem 86. und 87. Stock an. Dann drehte er sich zu Nami um und sagte mit deutlicher Stimme: "Es kann nicht sein, dass wir uns keines Blickes würdigen und uns anschweigen. Wir haben anscheinend beide mit unserer… Beziehung abgeschlossen, also denke ich, dass wir uns auch wieder wie zivilisierte Leute verhalten können, sofern du das kannst." In Nami stieg Wut auf.

"Wie bitte? Ich soll mich nicht zivilisiert verhalten können?", brüllte sie fast. "Sieh dich doch an, du verhältst dich eher selbstzerstörerisch!", meinte Zorro, ebenfalls fast brüllend. "Selbstzerstörerisch?"

Sie stieß ihn gegen die Wand und brüllte: "Was weißt du denn schon? Du hast doch gar keine Ahnung!" "Wie viel hast du abgenommen seit unserer Trennung? He?" Nami musste resignieren, dass er Recht hatte, aber niemals würde sie dies zugeben und schon gar nicht in seiner Anwesenheit. Fieberhaft suchte sie nach einer Ausrede…

"Ich stehe eben unter Stress wegen den Arbeiten! Und außerdem geht dich das nichts an!", sagte sie schließlich und ließ seine Schultern los. "Ja klar. Und was ist mit deinem Verhalten? Du schließt dich in dein Zimmer ein und weinst die ganze Zeit!", sagte Zorro ruhiger. "Woher willst du das wissen?" "Nojiko hat's mir erzählt." Zorro packte sie nun an den Schultern, drehte sich mit ihr, sodass sie die Wand im Rücken hatte, und er sprach mit fast sorgenvoller Stimme: "Nami, das kann so nicht weiter gehen… ich erkenn dich kaum wieder… deine Augen haben sich so verändert." "Was?", fragte Nami nun ebenfalls sachte. "Früher haben sie immer vor Lebensfreude gestrahlt, aber heute… heute sind sie stumpf und leer." Während er dies sagte, sah er ihr tief in die Augen und er sah, was er beschrieben hatte…

"Ach was redest du denn…" "Nein, Nami, es hat keinen Sinn es abzustreiten, wir wissen beide, dass es stimmt…" "Ach ja? Du weißt doch gar nicht, wie ich mich fühle! Du hast doch keine Ahnung, was in mir vorgeht!", brüllte sie ihn nun an, Tränen sammelten sich in ihren Augen und sie fing an zu weinen.

"Nein, das weiß ich nicht… aber wenn du willst, dass andere Leute von deinem Leid erfahren, musst du den ersten Schritt machen, Nami."

Wie?

des is mein urlaubskapi^^ bin nämlich 3 wochen in irland.

viel spaß!!!
 

Kapitel 49- Wie?
 


 

Nami riss die Augen auf. Was sagte Zorro da? War er denn blind? Sah er nicht, wie schlecht sie sich fühlte? Sah er nicht, wie sehr sie ihn noch liebte? Wie sehr sie ihn brauchte? Sah er es nicht?
 

"Vielleicht hast du Recht, aber du weißt nicht wie das ist, wenn man in ein schwarzes Loch fällt und denkt, dass niemand einen da wieder rausholt! Du weißt nicht, wie es ist, wenn einem alles mit einem Schlag genommen wird! Du-" "Ich soll nicht wissen, wie das ist? Ich? Wie kannst gerade DU das sagen? Du warst doch diejenige, die mir alles nahm! Du hast mich verlassen! Für mich war alles perfekt und dann sagtest du mir, dass du mich nicht mehr liebst!" "Das habe ich nie behauptet." Zorro wollte etwas sagen, doch er hielt inne. Was hatte sie da gerade gesagt?

"Hei-Heißt das, du liebst-" "Ich muss los." Sie drückte auf die 88 und der Fahrstuhl setzte sich wieder in Bewegung.
 

"Miss Jones, bitte." Nichts. "Miss Jones? Miss Jones?" Die Arzthelferin zuckte nur mit den Schultern und rief dann den nächsten Patienten auf.
 

Zorro drückte erneut auf STOP, der Fahrstuhl hielt wieder.

"Ich hab doch gerade gesagt, dass ich los muss! Ich bin jetzt schon viel zu spät dran!" Sie wischte sich die Tränen weg und wollte erneut die 88 drücken, aber Zorro hielt ihr Handgelenkt fest. "Nicht bis wir das geklärt haben!" "Nagut, wir sollten uns wie zivilisierte Menschen verhalten? Abgemacht! Wir grüßen uns auf dem Schulflur, sagen Bitte und Danke und das war's!"

"VERDAMMT NAMI!" Zorro schlug mit der bloßen Faust gegen den Stahl neben den Schaltern, es war eine kleine Delle zu erkennen…

"Wie kannst du das nur? Wie kannst du nur so gefühllos sein?" "Gefühllos? Wer von uns beiden ist denn hier der Eisblock?" Zorros Gesicht verlor jeglichen Ausdruck. "Ich habe dich nicht verlassen", sagte er schließlich. Plötzlich fühlte sich Nami unglaublich schuldig. Wieder stiegen die Tränen in ihr auf…

"Ich… ich kann nicht…" Sie drehte sich von ihm weg mit dem Gesicht in die Ecke und fing an zu schluchzen.

Schlagartig wurde dem 19jährigen klar, dass er Nami mit seinen Worten doch mehr getroffen hatte als erwartet. Er und ihre Beziehung schienen der jungen Frau doch mehr auszumachen, als er angenommen hatte… und er bereute es. Er bereute es, sie so angefahren zu haben. Er ging einen Schritt auf sie zu, fasste ihren linken Arm und drehte sie leicht zu sich. Nami sank gegen seine Schulter, er legte die Arme um sie.

"Zorro… ich… ich kann nicht mehr… ich ertrag das nicht mehr… ich halts einfach nicht mehr aus…" "Dann erzähl mir doch endlich, was dir das Leben so schwer macht… Sag mir, warum du dich von mir getrennt hast!"

Plötzlich setzte sich der Fahrstuhl wieder in Bewegung und fuhr hinauf in den 88. Stock. Zorro bemerkte, dass sie ihn leicht von sich drückte und er ließ Nami schweren Herzens los, sie stieg aus dem Fahrstuhl, drehte sich allerdings noch einmal zu ihm um.

"Ich… kann nicht." Eine Träne perlte über ihre Wange, Nami wandte sich ab und verschwand in der Arztpraxis. Zorro sah ihr entgeistert nach, bis sich die Fahrstuhltüren wieder schlossen.
 

Nami wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht, dann ging sie zur Rezeption, um sich anzumelden.

"Nami Jones, ich hatte einen Termin." "Da haben Sie aber Glück, dass gerade ein Termin frei geworden ist, Sie sind nämlich viel zu spät dran!" "Ich weiß, ich wurde… aufgehalten." "Nagut, gehen Sie bitte in Zimmer 4, Frau Doktor kommt sofort." "Danke sehr." Nami ging also den Gang entlang und betrat das Zimmer mit der Nummer 4. Es war typisch für eine Arztpraxis: weiß. Eine weiße Liege, ein weißer Schreibtisch, auf dem ein weißer Computer trohnte, weiße Stühle, weiße Wände, weiße Regale mit dem einzig bunten in diesem Zimmer, nämlich die Fachliteratur.

Nami setzte sich auf einen der Stühle, als nach wenigen Sekunden auch schon die Ärztin hereinkam. Die 18jährige stand auf, gab der Ärztin die Hand und setzte sich wieder. "Guten Tag, Miss Jones. Ich bin Doktor Roberts. Sie sind neu in New York, hat mir Ihre Schwester erzählt?" "Richtig." "Nun, heute stehen einige Impfungen an, aber ich schlage vor, dass ich Sie erst einmal untersuche. Wenn Sie nämlich irgendwelche Krankheiten haben, wirken die Impfungen nicht. Setzten Sie sich doch bitte auf die Liege." Nami tat wie ihr geheißen und die Untersuchung konnte beginnen.
 

"So und nun einmal bitte den Pullover hoch, ich möchte Sie abhören." Als Nami sich umdrehte und den Pullover hoch raffte, sah die Ärztin sie etwas besorgt an.

"Wie viel wiegen Sie?" "So um die 52 Kilo…" "Das ist dann aber gerade noch im Grenzbereich… haben Sie in letzter Zeit stark abgenommen?" "Naja… ein bisschen." "Wie viel genau?" "So um die sieben, acht Kilo rum. Wieso fragen Sie?" "Nun, fürs Impfen wird’s reichen, aber ich möchte, dass Sie versuchen wieder etwas zuzunehmen. Wir machen am besten für nächsten Monat noch einen Termin."
 

Als Nami nach Hause kam, schloss sie sich direkt ins Badezimmer ein. Sie holte die Waage aus dem Schrank, stellte sich auf die Waage und sah nach unten.

»50 kg…« Dann zog sie ihren Pullover aus und betrachtete sich im Spiegel. Ihre Rippen waren inzwischen deutlicher zu sehen, ebenso ihre Schlüsselbeine. Ihre Arme waren sehnig geworden, die Hüftknochen viel deutlicher zu sehen…
 

"Und? Welches Thema hast du?" "Unterrichtskürzung." "Ein interessantes Thema." "Kann schon sein." "Sag mal, was ist eigentlich mit dir los?" "Nichts, was soll denn sein?" "Ich weiß nicht… du wirkst irgendwie abwesend… vielleicht hast du zu wenig zutun?! Hast du das Buch schon durch, das ich dir gegeben habe?"

Zorro dachte an das Buch, das noch immer auf seinem Schreibtisch lag: Ulysses von James Joyce. Er hatte das Buch beim 2. Kapitel in die Ecke geworfen, sich einen Tag später erneut damit beschäftigt und war schließlich bis zum 8. Kapitel gekommen, er hatte also noch 10 Kapitel vor sich.

"Nein, ich bin noch nicht durch mit dem Buch." "Dann liegt es wahrscheinlich an deiner körperlichen Verfassung. Ich sag deinem Trainer bescheid, dass er dich mehr ran nehmen soll." "Wenn du meinst."
 

Am Abend klingelte Zorros Handy.

"Hey Zorro, haste heute Abend schon was vor?" "Heut ist schlecht, Corsa." "Was ist mit morgen?" "Morgen muss ich nachmittags in die Kanzlei meines Onkels…" "Und Freitag?" "Hab ich Training und muss danach zu meinen Eltern." "Mann, bist du aber begehrt, was ist mit Samstag?" "Da könnt ich so um 16:00." "Is n bissl spät, aber Ok." "Wat willse überhaupt machen?" "Das wirste dann sehn, bye."
 

Zorro hatte such gerade umgezogen, er trug ein blaues Tanktop und eine dunkelgraue Jogginghose, als genau um 15:30 jemand an der Tür klingelte. Der 19jährige öffnete die Türe. Vor ihm stand ein großer Mann mit eisgrauen Haaren, zwei Zigarren im Mundwinkel und einem genervten Gesichtsausdruck.

"Ich heiße Smoker und ich soll hier einen gewissen Lorenor Zorro Williams trainieren." "Das bin ich, freut mich." Zorro reichte ihm die Hand, doch er ignorierte diese Geste und betrat einfach die Wohnung.

"Also, wo können wir anfangen?" "Folgen Sie mir bitte." Zorro ging voraus in den Trainingsraum, in dem sich mehrere Gerätschaften um jeglichen Muskeln des Körpers zu trainieren.

"Also als erstes will ich mal sehn, was du so aushältst, Junge. Erstmal 50 Liegestütze, danach sehn wir weiter." Nach diesen 50 Liegestützen durfte Zorro noch 50 Sit-Ups, 25 Klimmzüge und noch etliche Dinge tun, bis Smoker endlich einigermaßen zufrieden war. "Naja, wir haben noch ein hartes Stück Arbeit vor uns. Wenn ich nächste Woche wiederkomme, möchte ich, dass du mindestens die doppelte Anzahl an Klimmzügen schaffst!"
 

Völlig mit seinen Kräften am Ende schleppte sich Zorro zu dem Abendessen seiner Eltern. An diesem Abend lernte er einiges über die Anatomie des Menschen, denn der Schmerz machte ihm erst bewusst, wie viele Muskeln er wirklich besaß… und jeder einzelne quälte seinen Körper bei jeder unbedachten Bewegung…

Das Wochenende und die ersten Tage der Woche verliefen relativ normal, soweit man dies in Zorros Fall sagen konnte. Das Footballtraining erwies sich als eine Tortur, was auf das Training am vergangenen Donnerstag zurückzuführen war; im Wirtschaftskurs machte Zorro angeblich große Fortschritte, in der Kanzlei durfte er das Archiv aufräumen, bei der Arbeit verdiente er massig an Trinkgeld und dann kam das zweite Training mit Smoker. Es war, wie Zorro erwartet hatte: die Hölle!
 

Der Winter hielt nun vollständig in New York Einzug, als Nami hinauf in den schwarzen Himmel starrte. Es war Freitagabend, Nojiko war bei Ace, und die 18jährige wollte sich mal wieder in ihrem Zimmer einsperren…

So setzte sie sich aufs Bett, nahm Gedankenversunken ein Blatt Papier und einen Stift und fing an zu schreiben:

Was ist Schmerz?
 

Definition: Schmerz
 

Trauer

Wut

Glück

Leben

Sein

Leiden

Lieben
 

Lieben?

Ja Lieben?

Wie kann es nur Liebe sein, die uns Schmerz zufügt?

Lässt sie uns nicht eigentlich glücklich sein?
 

Aber warum können dann Herzen so leer und kalt,

voller Schmerz und Trauer sein?
 

Liebe?

Ja, die Liebe...

Sie lässt uns fühlen,

wie wir gar nicht fühlen wollen

Sie fügt uns Schmerzen zu

die niemand will!
 

Wie kann sowas wunderbares wie die Liebe

nur so grausam sein?
 

Wie?
 

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

des is NET mein gedicht!!!!

Na, ganz alleine hier?

Kapitel 50- Na, ganz alleine hier?
 

Hey Leute, sorry, dass ich mich erst so spät melde, aber ich hatte echt viel Stress iwie… naja, ich arbeite natürlich schon am nächsten Kapitel^^

Nochmals sorry, dass es so lange gedauert hat!

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
 

Sie rannte. Rannte weg. Weg von den Schmerzen. Schmerzen, die sie so sehr quälten. Quälten und nicht losließen…
 

So vergingen die Wochen, Monate, bis Weihnachten. Zorro feierte mit seiner Familie, Nami mit Nojiko, Ace und Ruffy. Nojiko und Ace wollten Neujahr in einer Hütte in den Bergen verbringen. Sie hatten Nami und Ruffy auch dazu eingeladen, Ruffy stimmte zu, aber Nami wollte lieber die Feiertage in New York verbringen. Zum Glück aller war der Großteil der Lehrerschaft erkrankt, sodass die Ferien verlängert worden waren. In den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr stiegen unzählige Feten, eine veranstaltete auch Vivi.
 

Laute Musik drang schon einige Häuser vorher an ihr Ohr, sodass sie die Party gar nicht verfehlen konnte.

Die Haustür stand offen, zwei Typen unterhielten sich davor und sahen sie kurz an, als sie an ihnen vorbeiging, redeten dann aber weiter. Im Flur lagen Unmengen von Jacken übereinander, die Garderoben waren den Massen wohl nicht gewachsen gewesen. Sie ging weiter ins Wohnzimmer, wo die Sofas und Sessel voller Menschen waren. Ein Blick nach rechts ins Esszimmer genügte, um zu erkennen, dass dort alles beiseite gedrängt und eine Tanzfläche entstanden worden war.

Sie ging weiter in die Küche, wo sie schließlich auf Vivi traf.

"Hey Nami! Du bist ja doch gekommen!" "Naja, ich hatte nichts vor und da dachte ich mir, ich schau mal vorbei." "Nach vorbeischauen sieht das aber nicht aus!", meinte Vivi und deutete auf Namis Outfit: eine dunkelgraue Röhrenjeans, schwarze Stiefel, ein tief ausgeschnittenes rotes Shirt und ein schwarzer Blazer.

"Naja, ich hatte halt nichts anderes im Schrank", grinste Nami und nahm sich ein Glas. "Was haben wir alles hier?" "Alles, was das Herz begehrt! Von Caipirinha bis Tequila! Natürlich auch Bier, Wodka, Gin oder Whiskey. Was du willst! Was willst du denn?" "Ich nehm erstmal ein Bier."
 

Die Party war im vollen Gange, Nami unterhielt sich mit Alan aus der Nachbarklasse, als sie plötzlich eine nur zu bekannte männliche Stimme hinter sich hörte: Zorro. Ein kurzer Blick genügte, um zu erkennen, dass er mal wieder umwerfend aussah. Ein graues T-Shirt mit schwarzer Aufschrift: you teach me the rules: I'LL SHOW YOU HOW TO BREAK 'M. Dazu eine hellblaue Baggy Jeans von Jack & Jones und eine schwarze Jacke. Er begrüßte gerade Corsa, als sich ihre Blicke streiften.

Es war nur ein kurzer Augenblick, aber dieser Augenblick genügte, dass Nami eine Gänsehaut bekam und für einen kurzen Moment dachte, dass nur sie und Zorro in diesem Raum wären, aber der Beginn eines neuen Liedes ließ sie aus dieser Vorstellung schrecken. Nami blickte kurz Alan an, sah dann zurück, doch Zorro hatte sich bereits in eine andere Richtung gedreht.

"Naja und dann haben wir…" "Entschuldige, Alan, aber ich muss mal kurz Vivi suchen. Hat mich gefreut, dich wieder zu sehen." "Mich auch, bye!"

Nami stand von der Couch auf, trank ihr Bier mit einem Zug aus, ging in die Küche und mixte sich etwas aus zwei Flaschen, dessen Inhalt allerdings nicht genau definierbar war. Nami störte dies anscheinend gar nicht, sie nahm ihr Glas, trank einen großen Schluck und spürte förmlich, wie der Alkohol durch ihre Adern schoss.

»Mann, ist das Zeug gut! « Sie ging zurück zur Tanzfläche, bemerkte jedoch, dass man mit einem Glas in der Hand nicht so gut tanzen konnte und trank den Cocktail mit einem Schluck aus.

Kurz schwankte sie, alles drehte sich vor ihren Augen, sie hielt sich kurz an einem Stuhl fest. Das Glas landete irgendwo, Nami schwang sich auf die Tanzfläche und fing an zu tanzen.
 

"Na klar! Rate mal, was sie dann gemacht haben?" "Keine Ahnung." "Sie haben doch tatsächlich das Auto…" Zorros Blick schweifte durch den Raum und blieb auf Nami hängen. Sie tanzte ausgelassen mitten auf der Tanzfläche und hatte anscheinend ihren Spaß.

Wie gern würde er jetzt bei ihr sein… wie gern würde er mit ihr lachen, ihr Lachen hören… er vermisste es so sehr… es war eines der wenigen Dinge gewesen, dass ihn aus seiner grauen Welt befreit hatte…

"Du hörst mir gar nicht zu!" "Doch, ich hör dir zu, Corsa." "Ach ja?" "Ja, diese Typen haben dann das Auto mit Honig voll geschmiert und drei Säcke voller Gänsefedern drüber verteilt. Und sie wurden nicht geschnappt. Richtig?" "Ja, und was das coolste ist, sie haben sogar…"

Wieder sah Zorro auf die Tanzfläche, Nami war verschwunden. Er suchte den Raum nach ihr ab und sah sie schließlich in der Nähe der Veranda, wo ihr ein Typ etwas in die Hand gab. Zorro konnte nicht genau erkennen, was es war, aber es muss ziemlich klein gewesen sein, denn Nami schluckte es nach einer kleinen Unterhaltung mit dem blonden Typen runter. Wenige Sekunden später lachte sie, klopfte ihm auf die Schultern und ging nach draußen.
 

»Meine Güte, haut das Zeug aber rein… was war das eigentlich?… ach egal, es macht glücklich! « dachte sie, als sie sich auf den Schoß eines jungen braunhaarigen Mannes niederließ und ihn mit glasigen Augen ansah.

"Na? Ganz alleine hier?" "Klar, wer kommt schon mit ner Freundin zu ner Fete?" "Eine gute Frage! Ich kenne leider die Antwort nicht, aber ich weiß, was man zu zweit machen kann auf ner Fete!" Sie grinste ihn an, er grinste zurück und wenige Sekunden später küssten sich die beiden. Naja, man konnte es eher rummachen nennen, denn der Typ ging ganz schön ran, Nami wehrte sich jedoch nicht, sie schien es zu genießen.
 

Zorro kam ebenfalls nach draußen, sah Nami und diesen Typen auf einer Liege rummachen, ging kopfschüttelnd weiter, als ihn plötzlich eine schwarzhaarige Schönheit am Arm festhielt. Er sah sie kurz an, sie sagte: "Na du, wie geht’s?" "Bestens." "Allein unterwegs?" "Ja." "Oh das kann ich ganz leicht ändern." "Es tut mir ja leid, dich jetzt enttäuschen zu müssen, aber ich hab keinen Bock auf dich!"

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging er in den Garten, das Mädchen sah ihm entsetzt nach.
 

Nami bekam das ganze nur halb mit, dieser Kerl, mit dem sie beschäftigt war, ließ ihr kaum die Möglichkeit zu atmen… plötzlich erinnerte sie sich an die Beziehung zu Zorro… wie zärtlich er immer gewesen war… wie viel Rücksicht er auf sie genommen hatte… was er für sie getan hat… sie wusste, er hätte alles für sie aufgegeben… und was machte dieser Typ hier bei ihr? Er ließ sie kaum atmen, steckte seine Zunge in ihren Hals, als ob er den Weltrekord im Ringen von Zungen aufstellen wollte…

Nami drückte ihn von sich. "Hey, wir sind noch nicht fertig!" "Oh doch, sind wir!" Nami stand auf und ging zurück ins Haus, der Braunhaarige sah ihr finster nach. Dann stand er auch auf, ging ins Haus, direkt zu einem Typen in der Küche, der gerade Drinks mixte.

"Hey, Alter, haste mal n bisschen was? Ich will, dass n Mädl richtig abgeht!" "Ja klar, Alta! Gib ihr diesen Drink und sie wird austicken, voll krass, Alta!" Der eine drückte dem anderen ein Glas mit einem neonblauen Drink in die Hand. Der Braunhaarige bedankte sich, gab Vivi das Glas und sagte: "Hier, für deine rothaarige Freundin, als kleine Versöhnung." "Wieso gibst du ihn ihr nicht selbst?" "Sie würde den nicht annehmen! Und der Barkeeper hat sich so viel Mühe gemacht!" "Nagut, ich bring ihn ihr." Vivi nahm den Drink, drückte ihn Nami in die Hand mit den Worten: "Hier, extra für dich gemacht.", und ging zurück zu Corsa.

Nami dachte sich natürlich nichts dabei und trank einen großen Schluck…
 

Ihr wurde merkwürdig schwindelig… alles drehte sich… die Farben bekamen einen merkwürdigen Stich… wischten Spuren hinter sich her… Nami schloss die Augen, öffnete sie wieder… alles hatte nun einen Neonschein bekommen…

Die 18-jährige torkelte an den Leuten vorbei nach draußen, trank dann noch einen Schluck und warf das Glas dann in die Botanik. Irgendwie sahen die Leute hier merkwürdig aus, alle hatten komische Hörner an den Schläfen…

Auf dem Weg zum Geländer knickten plötzlich ihr die Beine ein, sie wurde gerade eben noch festgehalten und vor einem schweren Sturz bewahrt.

Nami schaffte es kaum, die Augen offen zu halten, ihr wurde schlecht…
 

Zorro hatte es gerade noch geschafft, sie zu halten, bevor sie sich auf dem harten Holzboden den Kopf angeschlagen hätte… er öffnete vorsichtig ein Auge von ihr, ihre Pupillen waren geweitet, dann hob er sie in seine Arme, als Vivi auch schon nach draußen kam.

"Was ist mit ihr?" "Ich weiß es nicht, aber ich bringe sie jetzt nach hause!" "Nojiko ist nicht da, sie ist doch mit Ace und Ruffy weggefahren!" "Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich um sie." Zorro trug sie außen ums Haus herum, setzte sie in seinen Wagen und fuhr los.

Nami sprach nicht ein Wort, sie war nicht in der Lage sich zu bewegen, alles dröhnte in ihrem Kopf… sie hörte alles viel lauter als sonst…

Der 19-jährige bemerkte, dass sie immer blasser wurde, und fuhr schneller. Es dauerte nicht lange, dann waren sie an den Häusern angekommen. Zum Glück hatte Ace vergessen, den Hausschlüssel von Zorro zurück zu verlangen, sodass sie binnen weniger Sekunden im Haus waren.

Er legte sie auf die Couch, holte eine Flasche Wasser und ein Glas, schüttete das Wasser ein und ging zurück zu Nami.

"Zorro, bist du das?… ich kann dich gar nicht richtig sehn…" Sie lachte plötzlich los, als ob er den Witz des Jahrhunderts gemacht hätte. Er sah sie ein bisschen ungläubig an, bis Nami schlagartig aufhörte zu lachen. Sie wurde blass…
 

Er trug sie aus dem Bad, sie hatte sich mehrmals übergeben müssen und war danach vor Erschöpfung eingeschlafen. Er brachte sie zurück ins Wohnzimmer, sein altes Zimmer war ja völlig leer.

Es war spät, als Namis Körper unerwartet verkrampfte. Zorro, der im Sessel eingenickt war, schreckte auf, als die 18jährige wimmerte und sich auf der Couch hin und her warf. Sofort war er bei ihr, versuchte sie aufzuwecken. Nami schreckte hoch und schrie. Ihre Augen waren geweitet, sie suchte händeringend nach etwas, woran sie sich festhalten konnte… "Nami! Nami, beruhig dich! Es ist alles in Ordnung!" Sie sah ihn mit wirren Augen an, griff dann in sein Hemd und zog ihn an sich.

"Oh bitte, bitte hilf mir… hilf mir…" "Ganz ruhig, Nami.. Ich bin hier, ich werde dir helfen." Vorsichtig nahm er sie in die Arme, strich ihr beruhigend über den Rücken und drückte sie an sich.

Nami spürte seinen Herzschlag und hörte seinen gleichmäßigen und ruhigen Atem, der auch sie nun wieder runter brachte. Leise flüsterte sie: "Was ist mit mir los…?" "Du hast wohl irgendwas genommen, keine Ahnung was…", antwortete er ruhig. Er strich ihr immer noch über den Rücken und plötzlich wurde Nami sich seiner Nähe bewusst…

Sie drückte ihn von sich, stand auf und ging ein paar wage Schritte, schwankte und musste sich am Sessel festhalten.

"Nami, du solltest dich hinlegen!", meinte Zorro, stand sofort auf und griff nach ihrem Arm, doch sie entriss ihm diesen. "Nein, ich leg mich ganz sicher nicht hin! Ich muss sofort gehen, Nojiko macht sich bestimmt schon Sorgen und außerdem darf ich gar nicht hier sein…" Der 18jährigen wurde schwindelig, doch sie riss sich zusammen. Zorro jedoch stutzte.

"Erstens ist Nojiko gar nicht hier und zweitens, warum darfst du nicht hier sein?" Nami drehte sich langsam zu ihm um und sah ihn an.
 

"Es… es ist wegen…" "Nami, verdammt noch mal! Hat es mit Croft zutun? Hat es mit unserer Trennung zutun?" Er blickte ihr in die Augen, sie hielt diesem Blick kaum stand, nickte dann aber langsam…

Erste Annäherungen…

Kapitel 51- Erste Annäherungen…
 

Ja, ich weiß… is Urzeiten her, dass ich was geschrieben hab… aba hierbei möchte ich gaaaaanz doll der Dark-Nami danken, dir mir in der letzten Woche jeden Abend in den Hintern getreten hat und mich zum schreiben gebracht hat!!! Danke, Mädl *knuddl*
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Er sah sie weiterhin eindringlich an.

"Nami, wenn du mir nicht erzählst, was los ist, kann ich nichts daran ändern!… was hat Croft dir gesagt? Warum hast du Angst vor ihm?"

Eine einzelne Träne suchte sich ihren Weg über Namis Wange, als sie ihn ansah und anfing, ihm ihre Geschichte zu erzählen…
 

"Ich… ich habe Angst vor ihm, weil..weil…" Sie senkte den Kopf, hielt seinem Blick nicht stand, weinte, starrte auf den Boden. Zorro schwieg jedoch weiterhin, während in Nami plötzlich Wut aufkam und sie schleuderte die Worte zwischen den Tränen nur so von sich…

"Damals in London… er..er hat mich… er hat mich angefasst… in der Schule, direkt nach dem Unterricht… danach wurde mir immer vor seinem Unterricht schlecht, ich ging nach Hause und meine Noten waren im Keller… meine..meine Eltern haben mich immer gefragt, was denn mit mir los sei, bis ich es eines Tages nicht mehr ausgehalten habe und ihnen alles erzählt habe… sie zeigten Croft an, er wurde gefeuert… durfte keinen Kontakt zu mir aufnehmen und sich mir nicht nähern… aber ich veränderte mich… stieß meine Freunde von mir und vergrub mich in meinem Zimmer… bis mein Vater entschied, mich nach New York zu schicken… zu Nojiko… weit weg von dem Geschehenen…" Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. Zorro konnte das nicht mehr mit ansehen, es tat ihm weh, sie so zu sehen, und er ging schließlich zu ihr und schloss sie vorsichtig in seine Arme.

"Warum hast du mir das nicht früher gesagt…", fragte er leise, Nami drückte sich an ihn, suchte bei ihm Halt.

"Ich.. ich hatte Angst… ich hatte so schreckliche Angst, dass du mich zurückweisen würdest, Zorro… er..er hat gedroht, alle zu.. zu…" Doch sie brachte den Satz nicht zu Ende, schluchzte stattdessen auf und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. Der junge Mann strich ihr beruhigend über den Rücken, sagte jedoch kein Wort.

Das musste er auch nicht, er hatte sie verstanden, er wusste, was sie sagen wollte.

"Ich würde dich niemals zurückstoßen, Nami… ich liebe dich, so wie ich noch nie jemanden geliebt habe, ich würde alles für dich tun, aber du darfst mich nicht zurück stoßen, wenn ich dir helfen will… und ich werde dir helfen, ich lasse dich nicht alleine", sprach er in einem ruhigen und bedächtigen Ton, obwohl er innerlich wütete. Zorro spürte eine unbändige und sich mit jeder Sekunde steigernde Wut gegen den Mann, der Nami dies angetan hatte…

Diese weinte sich bei Zorro aus, bis sie sich schließlich langsam wieder beruhigte. Sie drückte sich leicht von ihm, sah in seine Augen… und könnte sofort wieder weiter weinen. Zorro strich ihr sanft mit dem Daumen über die Wange. "Setz dich erstmal hin, du musst ja völlig erschöpft sein." Nami nickte schwach, löste sich schließlich ganz von ihm und setzte sich an die Couch. Der Grünhaarige musterte sie, ging dann in die Küche und holte ihr ein Glas Wasser.

Als er sich neben sie auf die Couch gesetzt hatte, Nami hatte inzwischen ihren Blazer ausgezogen, musterte er sie erneut.
 

Sie hatte abgenommen, das war kaum zu übersehen, ihr Gesicht war blass, was allerdings auch davon rühren konnte, dass sie sich übergeben hatte, aber ihre Augen… der Glanz fehlte ihm einfach… er konnte es kaum ertragen, sie so zu sehen…

»Was kann sie schon machen, wenn ich das jetzt tue? Mir höchstens eine klatschen…« (übrigens Copyrights bei Zoro) So legte er seinen Arm um sie und zog sie an sich…

Namis Herz gewann mal wieder einen Marathon, doch im Moment hatte sie sowieso nicht die Kraft, um sich großartig zu wehren… zumal sie dies gar nicht wollte.

Ja, sie wollte mit ihm zusammen sein. Sie wollte seine Nähe spüren. Sie wollte… sie wollte endlich wieder glücklich sein, mit ihm, mit Zorro! Sie vermisste ihn so wahnsinnig, dass sie jede Sekunde, in der sie ihn nicht sehen konnte, verfluchte…

Nami schloss die Augen, lehnte sich an ihn, schloss ihre Arme um seinen Rücken und sagte leise: "Ich liebe dich, Zorro…"
 

Die Sonne tauchte den Schnee in ganz New York in ein atemberaubendes Farbenspiel, dass man glaubte, fast geblendet zu werden, starrte man nur lange genug auf eine Stelle…

Zorro stand im Wohnzimmer an der Terrassentür, sah nach draußen und dachte über die vergangene Nacht nach. Lange hatten sie in der Nacht noch geredet… die Nähe des anderen genossen… bis Nami schließlich eingeschlafen war. Erst jetzt, in den Morgenstunden, hatte Zorro ihren festen Griff lösen können…

Und schon wieder spürte er diesen unbändigen Zorn auf Croft… eigentlich hatte er diesen Mann gemocht, ihn sogar einmal als seinen Lieblingslehrer bezeichnet, aber inzwischen verfluchte er sich für diese Aussage… dieser Mann hatte nichts als Hass verdient… puren Hass, den Zorro am liebsten mit seinen Fäusten ausgedrückt hätte, aber sie mussten ihn anders in die Mangel kriegen… wozu hatte er sonst Monate in dieser dämlichen Kanzlei verbracht, Akten geordnet und alte Fälle durchgewälzt?

Plötzlich spürte er, wie sich ein zierlicher Körper von hinten an ihn schmiegte und zwei Arme seinen Bauch umfassten, Zorro konnte nicht umhin zu lächeln.

"Morgen…", nuschelte die junge Frau nur, lehnte an seinem Rücken und schloss die Augen. "Guten Morgen… es ist noch früh, du solltest vielleicht noch ein bisschen weiter schlafen…" "Ach, ich bin fit…" Nami gähnte herzhaft und kuschelte sich noch mehr an seinen Rücken, Zorro grinste.

"Ich merke, wie fit du bist." Langsam drehte er sich zu ihr um, legte seine Arme um sie und betrachtete ihr Gesicht. Auch wenn es nur eine kleine Veränderung ihrer Augen war, er merkte es deutlich in ihrem Blick. Langsam leuchteten ihre Augen wieder, ganz, ganz langsam… Nami lächelte sanft.

"Leg dich wieder hin, ich besorg uns was zu essen. Ace und Ruffy haben nämlich nichts, was verderblich ist… gut, sie haben eigentlich gar nichts zu essen hier gelassen." "Aber wir können doch auch zu mir rüber, mein Kühlschrank ist voll", grinste Nami.

"Wie du willst, mir solls gleich sein."
 

Eine Stunde später hatten sie gefrühstückt; Nami hatte kaum Appetit gehabt, Zorro hatte sie regelrecht zum Essen erpressen müssen…

Jedenfalls stand die 18jährige gerade unter der Dusche, während Zorro unten im Wohnzimmer saß und fernsah. Es lief nichts wirklich spannendes, so schaute er sich aus reiner Gewohnheit die Börsenkurse an, als es plötzlich an der Tür klingelte… Zorro murrte leicht, er war immer noch verdammt müde und das letzte, was er jetzt wollte, war aufstehen, aber Nami rief schon von oben herab: "Kannst du mal aufmachen?" Der Angesprochene seufzte, rief: "Ja, ich geh schon…", stand auf und ging zur Tür. Als er diese geöffnet hatte, blies ihm einzig der Schnee ins Gesicht. Niemand war zu sehen, und auch ein Blick die Straße rauf verriet nicht, wer da gerade geklingelt hatte.

»Aber das hab ich mir doch nicht nur so eingebildet, Nami hat's schließlich auch gehört… merkwürdig…« Ein kurzes Schulterzucken und die Tür war wieder zu. Nami, gehüllt in einen Bademantel und sich mit einem Handtuch die Haare trocknend, kam die Treppe runter in den Flur und sah ihn fragend an.

"Wer war denn da?" "Niemand. Also ich hab keinen gesehn", meinte Zorro, während er sie leicht grinsend musterte. Nami konnte nicht anders, grinste ebenfalls, ging dann aber in Richtung Küche.

"Musst du nicht irgendwo hin? Seit du bei Ace und Ruffy ausgezogen bist, hast du doch so einiges zutun oder hab ich das falsch mitbekommen?" "Naja, normalerweise müsste ich arbeiten, aber der Club ist sowieso zu, weil mein Boss im Urlaub is und er vertraut niemandem den Laden an, also… hab ich den ganzen Tag Zeit", sprach er und folgte ihr. Nami startete den Wasserkocher, drehte sich dann aber zum 19jährigen um und lächelte. Sie lehnte an der Arbeitsplatte, als Zorro direkt auf sie zukam und vor ihr stehen blieb, grinsend versteht sich.

Nami wusste allerdings nicht so recht, was er vorhatte… bis er schließlich die Hand hob, den Schrank öffnete und sich ebenfalls eine Tasse aus dem Schrank nahm. Dann griff er um Nami herum, angelte einen Teebeutel aus der Schachtel hinter ihr, warf diesen lässig in die Tasse und wandte währenddessen nicht einmal den Blick von ihr.
 

Nami schluckte. Zorro war ihr wiedermal sehr nah… fast so nahe wie früher.. ja, früher… oh wie oft hatten sie irgendwo gestanden, gesessen oder gelegen und sich geküsst… wie oft hatten sie die Zeit um sich herum vergessen, einfach nur den Moment genossen und sich diesem völlig hingegeben?… und war dies alles wirklich verloren?

Nami wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie Zorros Seufzen vernahm. Etwas fragend sah sie ihn an. "Was ist?" "Ach… nichts…" Er wandte sich von ihr ab, bereitete seinen Tee zu Ende und ging ins Wohnzimmer, Nami sah ihm niedergeschlagen nach…
 

Zorro pflanzte sich wieder vor den Fernseher und sah sich die Nachrichten an, als Nami ins Wohnzimmer nachkam und sich langsam neben ihn setzte…

Sie sah ihn vorsichtig an, sah dann auch zum Fernseher und schwieg. Eine angespannte Stille entstand zwischen ihnen, die nur von der Stimme des Nachrichtensprechers unterbrochen wurde.

Nach endlosen Minuten machte Nami den ersten Schritt: "Ich wusste gar nicht, dass du dir immer die Nachrichten ansiehst… oder die Börsenkurse. Ruffy erzählte mir mal, dass bei euch eigentlich immer nur MTV oder so gelaufen is…" "Ich finde, das gehört zur Allgemeinbildung zu wissen, was in der Welt gerade los ist. Schließlich wohnen wir nicht am Ende der Welt und ich weiß gern bescheid über das, was so passiert", war Zorros einigermaßen kühle Antwort.

"Oh.. klar, find ich auch…" Nami stellte die Tasse weg, verhakte die Finger ineinander und drehte Däumchen. Zorros Blick wanderte vom Fernseher zu ihr, beobachtete sie eine Weile beim Däumchen drehen, konnte um ein Grinsen nicht herum. Und ehe es sich Nami versah, hatte er ihr einen Kuss auf die Wange gedrückt und war aufgestanden.

Verdutzt sah sie ihm nach, schmunzelte leicht, bis…
 

"Nami, vielleicht solltest du zum Arzt gehen… wer weiß, was der Typ dir da gegeben hat?!" Zorro musterte sie besorgt, sie hatte sich mal wieder übergeben müssen und es so gerade eben noch ins Bad geschafft… Nami wischte sich den Mund ab und schüttelte leicht den Kopf. "Nein… wenn Nojiko rauskriegt, dass ich Drogen genommen habe… bringt sie mich um…" Langsam raffte sie sich wieder auf die Beine und wankte nach draußen, Zorro stützte sie sofort und sah sie dabei eindringlich ein.

"Du ruhst dich heute aus!" "Aber ich muss noch was besorgen-" "Ach und was?" "Ein Geschenk, ich muss was bei meiner Tante wieder gutmachen…" "Das kannst du auch immer noch am Montag kaufen!" "Nein, sie wollte morgen kurz vorbei schauen… ich hab sie letztens schon sitzen lassen… naja, eigentlich war es ja Nojiko schuld, sie hat mir nämlich nicht gesagt, dass meine ganze Family anrückt, aber naja…" Zorro hob eine Augenbraue. "Und du glaubst ernsthaft, dass ich dich alleine in deinem Zustand in die Kälte lasse?"

Nami sah bittend in seine Augen, Zorro seufzte.

»Wie könnte ich bei ihr je nein sagen?« "Nagut, aber ich komme mit! Ich lass dich heute nicht mehr aus den Augen, damit das klar ist!" Nami lächelte. "Damit bin ich einverstanden." "Aber ich möchte noch mal kurz zu meinem Onkel, mich eben umziehen…" "Klar, kein Problem."

Zorro nickte kurz, half ihr dann in ihr Zimmer und setzte sich demonstrativ auf ihren Schreibtischstuhl; Nami sah ihn etwas verwundert an.

"Ehm.. also ich wollte mich eigentlich anziehen…" Erst jetzt wurde sich Zorro wirklich dieser Tatsache bewusst, schließlich stand sie vor ihrem Kleiderschrank und hatte die Hände bereits an den Gürtel des Bademantels gelegt. "Oh.. entschuldige." Er stand wieder auf, verließ das Zimmer, ließ die Tür aber nur angelehnt und stellte sich an die gegenüberliegende Wand.

Nur wenige Minuten später öffnete sich die Tür wieder und Nami trat auf den Flur, Zorro musterte sie kurz: braune Stiefel, eine dunkelblaue Jeans, die ihre Rundungen betonte und einen eng anliegenden schwarzen Pullover. In diesem Moment fiel Zorro auf, dass sie sich schon lange nicht mehr so "hübsch" gemacht hatte…

"Fertig?" "Ja, wir können…" Sie stiegen die Treppe runter, Nami steuerte noch kurz in die Küche, um einen Blick in den Kühlschrank zu werfen und dann festzustellen, dass sie eigentlich alles da hatte, als Zorro sie auch schon aus dem Flur ansprach: "Gehen wir dann oder hast du's dir anders überlegt?" Nami ging lächelnd zu ihm. "Nein, ich hab mir's nicht anders überlegt, hab nur kurz was nachgesehen."

Der 19jährige, der bereits seine Jacke trug, half ihr in den Mantel, Nami griff noch schnell ihre Handtasche und schon waren die beiden aus dem Haus.

Der kalte Wind wehte ihnen um die Ohren, Nami schloss ihren Mantel etwas höher, während Zorro seinen Wagen öffnete und ihr die Tür aufhielt.
 

Die Fahrt in die Stadt dauerte nur wenige Minuten, doch Zorro fuhr nicht direkt zur riesigen Einkaufsmeile, sondern erst zum Apartment, das er sich im Moment mit seinem Onkel teilte. Wie immer war Nami von der Höhe des Gebäudes beeindruckt, als sie auch schon von ihrem Begleiter hineingezogen wurde. Die Fahrt mit dem Aufzug verbrachten sie recht schweigend, bis sie schließlich oben ankamen.

"Und das ist das Reich meines Onkels", kommentierte Zorro knapp, als sie das Apartment betraten und ins Wohnzimmer gingen.

Nami staunte nicht schlecht, die Wohnung war wirklich äußerst stilvoll eingerichtet… aber wie war es anders bei einem ziemlich erfolgreichen Anwalt einer großen Kanzlei zu erwarten?

Zorro packte plötzlich ihre Hand und zog sie mit sich in sein Zimmer; warum sie wusste, dass es sein Zimmer war? In der Ecke lag ein getragenes Shirt, sein Schreibtisch war ziemlich unaufgeräumt, doch das Bücherregal erstrahlte in völliger Staubfreiheit. Zorro, der Namis Hand inzwischen wieder losgelassen hatte, ging kurz zum Kleiderschrank, suchte sich ein paar neue Klamotten raus und sagte dann zu ihr gewandt: "Gib mir zehn Minuten, dann können wir los." Nami nickte nur, als Zorro auch schon im Bad verschwunden war.

Die Hände tief in die Manteltaschen gesteckt durchschritt sie das Zimmer, setzte sich schließlich auf sein Bett und begutachtete die offenen Unterlagen, die darauf verstreut lagen. »Ui, Wirtschaftsvoraussagen… Aktienkurse… meine Güte, was macht Zorro denn nach der Schule?... seit er hier wohnt, hat sich sein ganzer Tagesablauf bestimmt um 180° geändert…« Ihr Gedankenfluss hielt inne, als sie doch tatsächlich einen Rechenfehler in einer Tabelle entdeckte. Leicht grinsend korrigierte sie diesen mit einem Bleistift, berichtigte dann die daraus resultierenden Fehler und begutachtete ihre Arbeit.

"Ich wusste gar nicht, dass du dich so für die Börsenkurse interessierst", raunte ihr Zorros dunkle Stimme ins Ohr, sie spürte seinen Atem im Nacken. Grinsend drehte sie sich zu ihm um: "Tja, ich kann ja nicht einfach zulassen, dass du mit Rechenfehlern zum nächsten Kurstreffen rennst!" Zorros Blick veränderte sich, er wandte sich von ihr ab und ging zu seinem Nachtschränkchen rüber.

"Ich weiß noch nicht, ob ich den Kurs weiter mache…", murmelte er, während er seine Armbanduhr nahm, sich diese anzog und sich wieder zu ihr drehte. "Können wir dann los?"

Nami war es dieses Mal, die ihn musterte: eine helle Jeans, Sneakers, ein blaues einfaches Shirt. Und selbst in diesen "einfachen" Klamotten sah er immer noch unglaublich gut aus…

"Ehm ja, klar", lächelte sie, stand auf und ging zurück ins Wohnzimmer. Irgendwie fühlte sie sich unwohl in dieser Wohnung… Zorros Zimmer war kein Problem, es waren seine Sachen, sein Geruch, sein Reich… aber hier fühlte sie sich irgendwie, als hätte sie Feindesland betreten… David, Zorros Onkel, hatte mehr als deutlich klar gemacht, dass er sie nicht mochte und dass er jegliche Beziehungen zwischen Zorro und ihr als nicht gut verhieß…

"Ehm sag mal, wo ist dein Onkel?" "Mh? Ach der is auf irgendeiner Geschäftsreise… wiedermal. Er dürfte jetzt eigentlich irgendwo in L.A. sein.", antwortete Zorro, der nun auch ins Wohnzimmer kam; in seiner Hand eine anscheinend gepackte Reisetasche. Er zog sich seine schwarze Jacke wieder an, setzte sich eine ebenfalls schwarze Basecap auf und ging in die Bibliothek seines Onkels. "Aha und wann kommt er wieder?", fragte Nami laut, während sie die Titelseite der Zeitung auf dem Beistelltisch überflog. "Erst nach Silvester… er wollte auch noch Verwandte dort besuchen. Wieso fragst du?", fragte er, während er wieder ins Wohnzimmer kam; ein Taschenbuch in der Hand. "Reines Interesse." "Aha und das soll ich dir glauben?", schmunzelte er, während er das Buch in die Reisetasche legte, dann den Anrufbeantworter am Telefon aktivierte und Nami erwartend ansah. "Natürlich sollst du mir das glauben!", grinste Nami, griff seine Hand und zog ihn Richtung Aufzug, Zorro war etwas irritiert, feixte dann aber.

»Da hat es aber eine eilig… allerdings sollten wir uns wirklich beeilen, sie sollte so schnell es geht wieder ins Bett und sich ausruhen!«

Sie verließen die Wohnung, während der Fahrt im Fahrstuhl rückte Nami Zorros Basecap ein bisschen zur Seite, wofür sie sich ein Grinsen einfing; dann das Gebäude und Zorro legte schnell die Reisetasche in sein Auto; dann sah er sie fragend an.

"Also, was hast du dir so für deine Tante ausgedacht?"
 

Schon seit einer Stunde stiefelten sie durch das Einkaufszentrum, Nami hatte angeblich immer noch nichts Richtiges gefunden, doch Zorro war da eigentlich anderer Meinung, schließlich schleppte er schon fünf Tüten mit sich herum.

Sie standen gerade auf einer Rolltreppe und fuhren nach unten, als ihnen auf der entgegenkommenden Bahn Gavin Jenkins entgegen kam, dieser hatte eine blonde "Schönheit" im Arm und protzte nur so mit Goldkettchen, der neuesten Basecap, ziemlich hässlich, aber teuer aussehenden Schuhen und viel zu großen Hosen. Einige Lehrer an der Schule pflegten Typen wie Jenkins einfach nur Knie-Sack-Arsch-Hosen-Träger zu nennen…

Zorro spürte, wie sein Bein leicht zuckte; das tat es manchmal, wenn er Gavin irgendwo sah… und obwohl die Verletzung schon längst auskuriert war, hielt Zorro sich automatisch am Geländer fest. Gavin setzte ein hämisches Grinsen auf, als er Zorro und Nami entdeckte, verstärkte den Griff um seine Begleitung und sprach sie erst an, bevor sie auf gleicher Höhe waren: "Naa, lässt die Kleine dich wieder ran, Williams?" Hätte Nami Zorro in diesem Moment nicht festgehalten, hätte er sich mit Leichtigkeit über die Geländer geschwungen und Jenkins auf der Stelle zu Mus verarbeitet…

Er knurrte bedrohlich, doch Nami flüsterte: "Er ist es nicht wert, Zorro… bitte, ich will nur noch nach Hause…" Er nickte kaum merklich, ließ Gavin vorbeiziehen und dieser ließ nicht einmal eine Bemerkung fallen, was Zorro ein bisschen stutzig machte…
 

Sie verließen das Einkaufszentrum und fuhren zurück zu Namis Haus. Zorro legte die Tüten auf einem Sessel ab, während Nami irgendwas in der Küche hantierte.

"Willst du auch nen Tee?" "Nee, hasse Cola oder so?" "Ehm klar…" Sie kam mit einer Tasse dampfenden Tee und einer eiskalten Flasche Cola ins Wohnzimmer und stellte sie auf dem Wohnzimmertisch ab, setzte sich dann auf die Couch.

Zorro ließ sich neben ihr nieder, griff nach der Flasche und trank erstmal einen großen Schluck; Nami schwieg. Ihm war aufgefallen, dass sie schon seit dem Treffen mit Gavin kein Wort mehr gesagt hatte, doch dies wollte er nun ändern… wäre Nami ihm nicht zuvor gekommen.

"Nami, ich-" "Es tut mir leid, Zorro…" Etwas überrascht sah er sie an, Nami allerdings hatte den Blick gesenkt. "Dir tut was leid?" "Mir tut es leid, dass ich mich… dass ich mich von dir getrennt habe. Ich wollte das nicht… aber ich hatte keine andere Wahl… ich hatte solche Angst…" Zorro seufzte, Nami sah auf. "Du bist schon eine, machst immer nur Ärger", zwinkerte er, legte dann aber den Arm um ihre Schultern und zog sie an sich.

Nami war völlig perplex. "Naja, so langsam beginne ich ja zu verstehen, warum du das getan hast, auch wenn ich es noch nicht genau weiß…" Doch das wollte Nami ändern.

"Ich habe mich von dir getrennt, weil Croft mir drohte, dich… dich zu töten, wenn wir uns nicht voneinander trennen… ich..ich hatte solche Angst davor, dich durch seine Hand zu verlieren-" "Da hast du dich lieber von mir getrennt, anstatt es mir zu sagen." Nami nickte langsam.

Zorro seufzte erneut, sah in ihre Augen. Auch wenn man es ihm nicht ansah, in ihm loderte die Wut auf; ungestümere, unbezwingbarere, sich ins unermessliche steigernde Wut gegen den niederträchtigsten Menschen in seinen Augen: Croft. War es nicht schon genug, dass er Nami körperlich bedrängt hatte, jetzt musste er sie auch noch in Todesangst setzen… aber dann stellte sich ihm die Frage, hätte er genauso gehandelt? Wahrscheinlich schon… und in dieser Sekunde verstand Zorro Nami…

Zorros Blick veränderte sich, er beugte sich zu ihr und ehe Nami reagieren konnte, hatte Zorro ihre Lippen mit den seinen versiegelt. Und ehe Nami auch nur den Gedanken fassen konnte, den Kuss zu erwidern, hatte sich Zorro auch schon wieder von ihren Lippen getrennt, war diesen aber sehr nahe geblieben.

"Nami, ich habe nie aufgehört, dich zu lieben… und egal, was dieser Mistkerl sagt, es wird nichts an meinen Gefühlen zu dir ändern. Aber das muss in deine hübsche Birne, sonst kann ich dir nicht helfen!" Er sah sie aufmunternd an, Nami lächelte langsam und nickte schließlich.

Zorro konnte sich sein typisches Grinsen nicht mehr verkneifen, er lehnte sich zurück, legte seine Hand in ihren Nacken und drückte so ihren Kopf gegen seine Schulter. Nami ließ sich gegen ihn lehnen, schloss die Augen und legte einen Arm um seinen Bauch. Und da war es wieder… dieses Gefühl, was sie die ganze Zeit unterdrücken musste… was nun aus ihr hervorbrach, wie eine wogende Welle der Brandung kam es über sie und sie konnte sich einfach nicht zurück halten…

Der 19jährige war ziemlich überrascht, als er erneut ihre Lippen auf seinen spürte.

Entscheidungsunfähig

Kapitel 52- Entscheidungsunfähig
 


 

Langsam schloss sie die Augen, gab sich dem Moment in vollen Zügen hin und ließ ihn dies auch spüren.

Zorro hatte überhaupt keine Ahnung, was diese plötzliche Zärtlichkeit ihrerseits ausgelöst hatte, aber nun war er sich auch sicher, dass sie ihre Beziehung noch nicht aufgegeben hatte… also erwiderte er den Kuss mit Leidenschaft, schloss auch die Augen und zog sie noch näher zu sich. Ein unglaubliches Wohngefühl breitete sich in ihm aus, er seufzte in den Kuss und legte eine Hand an ihre Halsbeuge, die andere auf ihre Hüfte. Nami drückte sich selbst noch etwas mehr an ihn, setzte sich rittlings auf seinen Schoß… ihre linke fuhr durch sein weiches Haar, während die andere auf seiner Brust direkt auf seinem Herzen ruhte…

Sie spürte, wie es hart und unermüdlich gegen seinen Brustkorb schlug… doch viel Zeit hatte sie nicht, darüber nachzudenken, denn Zorros Zunge glitt gefühlvoll über ihre Unterlippe… er verlangte nach mehr, sie jedoch auch und so öffnete sie ihre Lippen bereitwillig und ein zärtlicher, aber auch sinnlicher Zungenkuss entfachte…

Irgendein Handy klingelte, Zorro bemerkte am Klingelton, dass es nicht seines war, und selbst wenn es seines gewesen wäre, diesen Moment wollte er nicht unterbrechen… Er drückte Nami an seinen Körper, doch diese löste sich leicht von ihm, beendete den Kuss und verschnaufte leicht… wie lange hatte sie nicht mehr solch einen Kuss gehabt? Wie lange hatte sie sich danach gesehn und jetzt… jetzt verfluchte sie den Typen, der das kabellose Telefonnetzwerk erfunden hatte…

Seufzend stand sie auf, Zorro sah ihr etwas enttäuscht nach, wie sie zu ihrer Jacke ging, ihr Handy aus der Tasche kramte und in einem genervten Ton abnahm: "Hallo?!" "Hey Nami, ich bin's, Vivi! Wie geht’s dir? Du hörst dich jedenfalls schon viiiiiel besser an als gestern Abend…" Nami ließ kurz den Blick zu Zorro schweifen, sprach dann: "Ehm ja, mir geht’s besser. Hör zu, ich bin grad voll im Stress, kann ich dich später noch mal anrufen?" "Was? Ehm.. ja, ja klar. Also bis später dann…" Und Vivi hatte aufgelegt. Nami schaltete geschwind ihr Handy aus, stopfte es dann wieder in ihre Jackentasche und ging mit großen Schritten zurück zu Zorro.

"Und? Wer war dr-" Mehr konnte er auch schon nicht mehr fragen, da sie sich wieder auf seinen Schoß niedergelassen und ihn geküsst hatte. Zorro grinste kurz in den Kuss, erwiderte ihn dann aber mit freudiger Erwartung… Sein Verlangen nach ihr wuchs fast ins Unermessliche, ihm wurde spürbar wärmer und noch immer saugten sich ihre Lippen aneinander fest… wie lange hatte er darauf gewartet, gehofft, ihre zarten Lippen noch einmal spüren zu dürfen… so ungern er den Kuss auch löste, er hatte kaum noch Luft in seinen Lungen. Nami atmete genauso schnell wie er, als sie sich in die Augen sahen und grinsten.

"Ehm.. sag mal, Zorro… sind wir eigentlich jetzt wieder zusammen?"
 

Das war sie, die Frage, vor der er sich schon fast gefürchtet hatte. Was sollte er jetzt darauf antworten? Am liebsten hätte er JA gesagt, es einfach nur in die Welt hinaus gebrüllt, aber… es ging nicht, noch nicht…

"Nami, es tut mir leid, aber ich denke.. ich denke, wir sollten noch ein bisschen damit warten. Das geht alles so schnell, vor dem gestrigen Abend hast du mich kaum angesehen und jetzt…" Er lächelte und strich ihr Haar etwas zurück. "…jetzt knutschen wir auf der Couch rum. Versteh das jetzt bitte nicht falsch, ich wäre mehr als gerne wieder mit dir zusammen, aber…" Für Nami war es wie ein Stich ins Herz… doch sie versuchte zu lächeln.

"Ich versteh dich… ich empfinde nämlich genauso, es ist noch ein bisschen zu früh…" Irgendwie tat sie ihm plötzlich Leid, er wusste, dass er sie enttäuscht hatte, dafür kannte er sie viel zu gut, aber der 19jährige konnte das einfach nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, schließlich war sie immer noch etwas benebelt von den Drogen des Vorabends und dem Alkohol… auch wenn er gerade gespürt hatte, dass es weder die Drogen noch der Alkohol waren, die sie so leidenschaftlich werden ließen…

Aber sie war noch nicht so weit, auch wenn sie es wohl nicht zugegeben hätte… erstmal mussten andere Dinge geklärt werden…

"Bleibst du trotzdem bei mir?", riss ihre Stimme ihn aus seinen Gedanken, er schmunzelte liebevoll und nickte, während er ihr eine Strähne hinters Ohr strich. Nami war erleichtert, wollte sie die Nacht nicht alleine in dem großen Haus verbringen… aber die Tatsache, dass Zorro sie noch nicht wollte, machte ihr mehr zu schaffen, als sie es für möglich gehalten hatte…

So gern sie ihn wieder geküsst hätte, es war falsch. In diesem Moment war es einfach falsch! Daher rutschte sie von seinem Schoß und setzte sich neben ihn, griff nach der Fernsehzeitung und blätterte darin rum. "Weißt du, was heute Abend so kommt? Oder was sich lohnt, anzuschauen?", fragte sie nun wieder in einem ihrer Meinung nach normalem Ton, doch Zorro hatte mehr als deutlich die Traurigkeit und Enttäuschung herausgehört, er sah sie einfach nur an.

Da er ihr nicht antwortete, sah Nami ihn fragend an, sie bemerkte seinen besorgten Blick, lächelte darauf aber nur: "Was? Mit mir ist alles in Ordnung. Also, was willst du sehen?"

Der 19jährige seufzte… sein Arm stützte auf der Rücklehne, mit der Hand strich er ihr durchs weiche Haar… "Nami, ich weiß, dass du jetzt ziemlich enttäuscht und vielleicht sogar gekrängt bist, aber… ich will nicht, dass wir uns einfach so wieder in eine Beziehung stürzen ohne das davor irgendwie geklärt zu haben." Nami drehte ihren Kopf von ihm weg, sie konnte im Moment nur schwer die Tränen unterdrücken, Zorro schmerzte es zwar, sie so zu sehen, aber es war das beste so… es musste das beste sein, auch wenn sein Herz nach ihr verlangte, nach ihrer Nähe schrie…

"Ich lasse dich nicht allein, du kannst mir vertrauen, aber für eine Beziehung… ist es noch zu früh." "Wieso denn? Was spricht denn dagegen?", fragte Nami fast aufgebracht, sie stand auf und ging ohne ein weiteres Wort die Treppe nach oben. Zorro sah ihr kurz nach, stand dann auch auf und folgte ihr.

Gerade war er oben angekommen, als er sah, wie sie in ihr Zimmer ging; er lief ihr nach, doch schloss sie die Tür direkt vor seiner Nase. Er hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss umdrehte, doch seine Hand klopfte trotzdem gegen das Holz.

"Nami, jetzt mach schon die Tür auf… bitte… jetzt rede doch mit mir und lass das nicht so offen im Raum stehn…" Sein Klopfen hörte auf, doch seine Hand ruhte weiterhin auf dem Holz, er schloss die Augen und senkte den Kopf.

"Nami, bitte öffne die Tür… ich will mit dir reden… es tut mir leid, aber…" Jäh hörte er, wie das Schloss ziemlich rabiat aufgesperrt und die Tür aufgerissen wurde. Zorro ließ den Arm sinken und sah in das verweinte Gesicht von Nami.

"Aber was?…", durchbrach sie die Stille zwischen den Beiden. "Warum, Zorro? Warum geht es nicht? Ich versteh das nicht… ich kanns einfach nicht verstehen…", schluchzte sie hervor, vergrub dann das Gesicht in den Händen.
 

Zorro konnte es kaum ertragen, ihr bebender Körper direkt vor ihm und er schuld für ihre Tränen… "Nami, ich…"

Und dann überkam es ihn, er musste es jetzt einfach loswerden.

"Verdammt, willst du es denn nicht verstehen? Ich liebe dich, ja, mehr als irgendjemand anderes auf der Welt!!! Natürlich will ich mit dir zusammen sein, aber meinst du ich bin blind? Nami, diese Sache mit Croft hat dich fast kaputt gemacht! Du bist noch nicht so weit, auch wenn du jetzt das Gegenteil behauptest, aber erst muss dieser Typ zur Strecke gebracht werden, sonst kannst du nicht glücklich sein und das musst du endlich mal einsehen!!! Was er dir angetan hat, ist unverzeihlich und dafür muss der Kerl büßen… und erst dann kann ich wieder mit dir zusammen sein, es geht einfach nicht früher!", sagte er, während seine Worte immer mehr an Lautstärke gewannen, doch dies fiel ihm auf und seine nächsten Worte waren wieder leiser, aber auch gefühlvoller:

"Was glaubst du denn, wie lange ich darauf gewartet habe, dass du endlich wieder mit mir sprichst? Dass ich dich endlich wieder berühren darf? Dass ich dich verdammt noch mal küssen kann, aber erst wenn dieses Arschloch, was sich Lehrer schimpft, hinter Gitter ist, kann es wieder so werden wie früher… weißt du denn nicht, wie sehr mein Herz nach dir verlangt? Nach dir schreit? Jede Minute, Nami, jede Sekunde habe ich in den letzten Monaten an dich gedacht… meinst du, mir ist das leicht gefallen, von dir getrennt zu sein? Es war..es war, als wäre da einfach ein Loch, das sich von Tag zu Tag vergrößerte und sich mit nichts schließen ließ… ich habe es mit Training versucht, mit Alkohol… allerdings hat mir der Kater danach deutlich gemacht, dass nur du dieses Loch füllen kannst." Er sah direkt in ihre Augen.

"Nami, ohne dich kann ich kein ganzer Mensch sein! Ich bin nichts ohne dich!!! Auch wenn ich mich selbst in weniger als einer Minute dafür verfluchen werde, es geht einfach noch nicht, ich kann nicht zulassen, dass du in diese Beziehung hineinsaust, während deine Gedanken woanders sind… das wäre dir und mir gegenüber nicht fair… und deswegen werden wir warten müssen… so sehr es mich auch schmerzt."
 

Nami hatte ihn die ganze Zeit angesehen, nicht ein Laut war über ihre Lippen gekommen… seine Worte waren für sie einerseits wie ein Schlag ins Gesicht, andererseits konnte sie ihn nun völlig nachvollziehen… naja, sie versuchte es zumindest… Die 18jährige erwiderte seinen Blick, ihre Augen füllten sich allerdings erneut mit Tränen.. sie ging einen Schritt, sah ihm noch kurz ins Gesicht, ehe sie sich gegen seine Brust lehnte, die Augen schloss und weinte…

Es zerriss dem 19jährigen das Herz. Er hasste es, sie weinen zu sehen, zu hören und zu spüren… "Nami, es tut mir so leid…", war der einzige Satz, den er im Moment zustande brachte; Zorro schloss sie in seine Arme, zog sie noch näher an seinen Körper und vergrub das Gesicht in ihren Haaren. Er ließ sie spüren, dass er sie nicht alleine lassen würde, egal was auch geschehen möge… dass sie sich immer auf ihn verlassen konnte… dass er sie aus tiefstem Herzen liebte und sie noch eine Chance hatten… aber dass diese Chance eben noch ein bisschen warten musste…

Nami krallte sich in sein Shirt, sie brauchte seine Nähe jetzt einfach… ohne diese Nähe wäre sie wohl verloren gewesen… in dieser kalten, unnachsichtigen Welt…
 

Zorro wusste nicht, wie lange sie dort so umschlungen gestanden hatten, aber Nami löste sich ganz langsam von ihm, um ihn anzusehen.

Sie blickte in seine pechschwarzen, undurchdringlichen Augen, die ihr schon bei ihrer ersten Begegnung aufgefallen waren… "In Ordnung… es ist okay…", entnahm er ihrem Flüstern. Eine einzelne Träne perlte ihre Wange hinab, Zorro lächelte sanft und wischte ihr diese Träne mit dem Daumen weg. Dann legte er beide Hände an ihr Gesicht, wischte ihr eine weitere Träne fort und gab ihr einen sachten Kuss auf die Stirn. Nami schloss bei dieser Geste kurz die Augen, sah ihn danach wieder an und schmunzelte. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, doch in diesem Moment war es eigentlich auch nicht wichtig… sie wussten beide, dass ihre Liebe auch weiterhin bestehen würde, auch wenn sie diese noch nicht ausleben konnten… aber der Tag würde kommen… ganz sicher…
 

Der frühe Nachmittag neigte sich dem Ende zu, die Sonne strahlte nun schräg durchs Fenster direkt aufs Bett. Schnee lag draußen auf dem Geländer des Balkons und auf der Fensterbank, die Schreiben waren etwas beschlagen und Eisblumen verzierten das Material, was zwar Licht durchließ, aber Kälte nach draußen sperrte…

Zorro ließ den Blick durch Namis Zimmer schweifen. Er war zwar schon oft hier drin gewesen, aber irgendwie hatte sich das Zimmer, im Gegensatz zu Nami, nicht verändert. Am Spiegel hingen noch immer irgendwelche Notizen, die Kinokarten von dem Film, den Nami und er sich das erste Mal gemeinsam angesehen hatten; und ein paar Fotos: ein Bild wo die ganze Clique abgebildet war; ein Bild ihrer Eltern; sogar ein Bild von Spike… oh wie lange hatte er den jungen Hund jetzt nicht mehr gesehen, gar mit ihm gespielt?

Dann fiel Zorros Blick auf ein Foto vom Konzert unter freiem Himmel, wo man die 18jährige und ihn schmusend am Lagerfeuer sehen konnte…

»Ich wusste gar nicht, dass wir an dem Abend fotografiert wurden… naja, aber es sieht nicht schlecht aus.. ich muss mir mal die Negative davon besorgen.«

Der Blick des 19jährigen wanderte zu dem relativ kleinen Tisch, über dem der Spiegel hing; dies war wohl neben dem Kleiderschrank der einzig unordentliche Fleck im Zimmer, Zorro grinste. Auf dem Tisch lagen Zeitschriften, CDs, ein paar Schulbücher, vollgekritzelte Schmierblätter und einige Zeichnungen…

Sein Blick wanderte zum Schreibtisch, auf dem dagegen nicht ein Staubkorn lag. Ordentlich waren alle Hefte übereinander gestapelt, sie hatte für "Naturwissenschaften", "Sprachen" und noch etliche andere Fächer Ordner angelegt, die wie Zorro wusste, akribisch alphabetisch sortiert waren. Nami ließ nur in Ausnahmefällen jemanden an diese Ordner, sie sagte immer, sie bräuchte das fürs Abi…

Doch eines durfte nicht mal er öffnen: ihre Zeichenmappe. Dort befanden sich ihre absoluten Heiligtümer. Der 19jährige wusste, wenn es auch nur jemand wagen würde, diese Mappe ohne ihre Einverständnis und Anwesenheit dabei zu öffnen, gäbs Tote… naja, er würde ja schon gern mal nen Blick rein werfen… nur um mal zu sehn, was sie denn darin aufbewahrte.. er wollte ihre Werke ja gar nicht beurteilen, da er genau wusste, dass er nicht einen Funken von Kunstverständnis besaß, aber ein Blick konnte ja gar nicht schaden…

"Zorro, ich seh deinen Blick und ich sage dir, das kannst du dir abschminken! Ich zeige dir noch nicht, was da drin is und damit basta!"

Der Angesprochene sah etwas überrascht, aber grinsend zu der jungen Frau in seinen Armen hinab. Die beiden lagen auf dem Bett, eng aneinander geschmiegt und einfach nur den Moment, der sich inzwischen auf ein bis zwei Stunden ausgedehnt hatte, genießend…

Obwohl er diese Zeit mehr als nur genoss, irgendwie war das, was sie hier gerade taten, nicht richtig… aber mal so GAR NICHT RICHTIG!... jedoch ein Blick in ihre Bernsteinfarbenen Augen genügte und der Gedanke war wie aus seinem Kopf gefegt. Verdammt, war seine Entscheidung denn überhaupt richtig gewesen? Gab es da denn ein RICHTIG und ein FALSCH? Wieso konnte es denn kein Zwischending geben? Etwas, wobei er einfach bei ihr sein konnte, mit ihr zusammen sein konnte ohne.. ohne dass das alles so kompliziert war?

Zorro seufzte, was Nami natürlich nicht verborgen blieb. Sie hob den Kopf etwas, sah ihn fragend, aber auch etwas besorgt an. "Alles okay?" "Ja, mach dir keine Gedanken…", quittierte Zorro, wobei er über ihren Arm strich. Nami blieb nichts anderes übrig, als diese Antwort zu akzeptieren, so legte sie den Kopf wieder an seine Schulter und schloss die Augen.
 

Wie sollte es jetzt weiter gehen? Er wollte sie küssen, ihre Haut auf seiner spüren, bei ihr sein, mit ihr lachen, ihre Stimme hören, die Stille mit ihr genießen, einfach nur ihr Partner sein… bei ihr konnte er so sein, wie er wirklich war… er musste sich nicht wie bei seinem Onkel verstellen; wie im Wirtschaftskurs so tun, als würde ihn das alles interessieren… bei ihr schöpfte er neue Kraft… er spürte das Leben, nein.. er lebte…

Aber konnte er so einfach seine Entscheidung rückgängig machen und mit ihr zusammen sein? Wieder eine richtige Beziehung mit ihr führen?
 

Auch Nami machte sich so ihre Gedanken… sie hatte ihm zwar gesagt, dass es in Ordnung war… aber war das auch die Wahrheit? War es für sie in Ordnung, nicht mit dem 19jährigen zusammen zu sein? Konnte sie das ertragen?

Obwohl sie nun seine Nähe spürte, fühlte sie sich plötzlich unglaublich verlassen… er war bei ihr, ja, aber nur heute… was war mit morgen? Mit übermorgen? Nami hatte irgendwie das Gefühl, als würde sie sich immer mehr von Zorro entfernen, je länger sie hier bei ihm lag… aber sie genoss es so sehr, ihn bei sich zu haben, sie wollte diesen Moment einfach nicht unterbrechen…

Zorro bemerkte, wie Nami sich in sein Shirt krallte und eine Träne wegblinzelte; besorgt sah er sie an. "Hey.. was hast du denn?... die Sache mit Croft werden wir schon wieder hinkriegen, keine Bange…" Er strich wieder über ihren Oberarm, doch Nami setzte sich augenblicklich auf und drehte den Kopf von ihm weg; auch Zorro setzte sich nun auf. "Nami… was ist denn los?" Sanft legte er einen Finger unter ihr Kinn und drehte ihren Kopf zu sich um, doch er musste schlucken, ihr Gesicht war tränenüberströmt.

"Nami…" "Ich kann das nicht… ich kann das einfach nicht, hier mit dir zu liegen… und zu spüren, dass du doch nicht bei mir bist…" Sie schluchzte auf, Zorro seufzte innerlich. "Aber ich bin doch bei dir, Nami…" "Nein! Nein, du bist nicht bei mir… nicht richtig… ich weiß zwar, dass du keine Beziehung willst, aber… aber ich kann das nicht ertragen, dich trotzdem so nah bei mir zu spüren, obwohl es eigentlich nicht sein darf… ich respektierte deine Entscheidung ja, aber… ich halte das nicht aus!" Mit diesen Worten stand Nami vom Bett auf und verließ das Zimmer.

Zorro allerdings wollte das nicht so einfach auf sich sitzen lassen, also stand er auch auf und folgte ihr. Er kriegte sie am untersten Treppenabsatz zu fassen, drehte sie aber erst ganz unten zu sich um.

"Meinst du, mir fällt das nicht schwer? Aber ich will wenigstens das bisschen Nähe, was wir uns erlauben können, nicht auch noch verlieren!" "Dennoch kann ich das nicht, Zorro! Wie soll das denn funktionieren, wenn ich weiß, dass wenn du aus dieser Tür raus bist…", sagte sie, während sie auf die Haustür zeigte: "… du wieder in dein Leben zurück kehrst, wo kein Platz für mich ist!? Ich liebe dich, ja… aber ich brauche dann auch deine Nähe, ich halte nichts von solchen halben Sachen!" Zorro musterte sie etwas.

"Willst du mir etwa ein Ultimatum stellen? Nach dem Motto "entweder ganz oder gar nicht"???" "Nein, das soll kein Ultimatum sein! Aber versteh doch, ich komm mit sowas halben nicht zurecht, entweder haben wir eine richtige Beziehung oder nicht! Für mich gibt es nichts dazwischen!" "Und was soll ich deiner Meinung nach, bitteschön tun?" "Ich weiß es nicht…", murmelte Nami, die schon geahnt hatte, dass diese Frage irgendwann kommen musste…

Zorro seufzte, ließ ihr Handgelenk los und ging an ihr vorbei ins Wohnzimmer; Nami sah ihm mit traurigem Blick nach. Auch sie wusste nicht, was sie nun tun sollte… also ging sie an ihm vorbei nach draußen in den Garten, ließ dabei die Tür offen…

Der 19jährige schreckte auf, als Nami plötzlich anfing zu schreien. Besorgt sprang er von der Couch auf, auf die er sich gerade niedergelassen hatte, und eilte nach draußen… dann sah er sie…

Nami stand im Schnee, der ihr bis über die Knöcheln reichte, die bald untergehende Sonne strahlte sie seitlich an und ließ ihren Körper fast.. ja, fast golden schimmern… Nami hatte die Fäuste geballt und schrie wie aus Leibeskräften… schrie den Kummer heraus… die Traurigkeit, den Schmerz… all die Gefühle, die sie schon so lange versucht hatte zu unterdrücken… wieder rannen Tränen über ihr Gesicht, doch das war ihr im Moment herzlich egal… sie schrie so lange, bis sie nicht mehr konnte… schluchzend sank sie auf die Knie, in den Schnee… sie spürte diese Leere in sich… die Leere, die sie so lange unterdrückt hatte, nicht an die Oberfläche ihres Bewusstseins heran gelassen hatte… die Leere, von der Zorro vorhin gesprochen hatte… die Leere, die sich nun auf ihren ganzen Körper auszubreiten schien… bis sie plötzlich zwei starke Arme spürte, die sie an den Armen griffen und hochzogen… dann verspürte sie nur noch die Wärme von Zorros Körper und die Geborgenheit, die er mit der kleinen Geste der Umarmung ausstrahlte…

Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Halsbeuge, weinte weiter und wollte sich auch erstmal nicht beruhigen, Zorro verlangte dies auch gar nicht… er hob sie vorsichtig in seine Arme, ging mit ihr zurück ins Haus und setzte sich mit ihr auf die Couch, wobei Nami auf seinem Schoß Platz nahm, das Gesicht immer noch an seinem Hals. Zorro legte erneut seine Arme um sie und ließ sie weinen… er versuchte nicht, sie zu beruhigen, denn dann hätte sie nur schon wieder die Gefühle unterdrückt, die ihr so sehr auf der Seele lasteten… nein, er ließ sie weinen… auch als Nami mit einer geschlossenen Faust auf seine Brust hämmerte, blieb er ruhig… sie hatte schließlich allen Grund sauer auf ihn zu sein… er wusste, wie sie sich fühlte, betreffs der Beziehung zwischen ihnen… aber beim besten Willen hatte er noch immer keine Ahnung, was er tun sollte…

Eine Beziehung zwischen ihnen wäre…

Hin und Her

Kapitel 53- Hin und Her
 


 

… einfach das wunderbarste, was sich der 19jährige vorstellen konnte.
 

~(ich muss einräumen, dass Dark-Nami sich an dieser Stelle einen Heiratsantrag gewünscht hat xDDD *darki mal knuddl* aba kann ich leider noch nicht schreiben, des wär n bissl zu flott *lol*)~
 

Verdammt noch mal, er liebte diese Frau in seinen Armen! Früher hatte er sich auch nicht so viele Gedanken gemacht! Und selbst wenn es eine schwere Zeit werden würde, ihre Liebe schaffte das! Sie würden das gemeinsam durchstehen! Aber wie würde Nami darauf reagieren? Erst sagte er, die Beziehung muss warten… und dann auf einmal doch nicht mehr?

Das würde sie wohl noch mehr verwirren…

Doch Zorro konnte das einfach nicht für sich behalten, er musste mit ihr sprechen!
 

"Nami, ich…", durchbrach er schließlich die Stille; Nami hatte ihre Faust inzwischen sinken lassen und schluchzte nur noch selten auf.

"Auch wenn du jetzt noch wütender auf mich wirst, aber ich muss es dir jetzt einfach sagen: ich will mit dir zusammen sein, ja, sehr bald sogar. Aber erst musst du gesund werden. Körperlich und… seelisch. Ich weiß noch nicht, wie wir das hinkriegen sollen, aber wir werden eine Lösung finden. Und auch wenn du es vielleicht nicht willst, ich werde bei dir bleiben und dich nicht alleine lassen. Zu allererst müssen diese Drogen aus deinem Körper, aber ich denke, das wird in ein paar Tagen der Fall sein… aber du musst einfach mehr essen, du hast so viel abgenommen…" Er spürte, wie sie sich an ihn drückte und leicht nickte.

"Das sind bestimmt so um die zehn Kilo und das in so kurzer Zeit, das kann einfach nicht gut sein… und deine psychische Last…" Er seufzte. "Ich weiß ehrlich gesagt nicht-" "Es reicht, wenn du bei mir bist", war ihre knappe, aber aussagekräftige Bemerkung, Zorro stutzte etwas, nickte aber schließlich.

Er verstärkte den Griff um ihren Körper etwas, hauchte einen Kuss auf ihre Stirn, schloss die Augen und lehnte seinen Kopf an ihren. Nami schmiegte weiterhin ihr Gesicht an seinen Hals, atmete seinen Duft ein und spürte seinen Herzschlag, der sie letztendlich ganz beruhigte.

Sie war so unglaublich froh, dass er sie nicht allein ließ und die Leere, die sie gespürt hatte, verschwand… füllte sich ganz langsam wieder auf… Sie schloss ihre Arme um seinen Rücken, um noch mehr seiner Wärme und Geborgenheit aufzunehmen…

Zorro hingegen seufzte tief in seinem innersten… eigentlich hatte er sagen wollen, dass er SOFORT wieder mit ihr zusammen sein wollte, aber irgendwie… hatte er es wohl nicht über sich gebracht, sie erst so zu enttäuschen und ihr dann das Blaue vom Himmel zu versprechen… aber diese Lösung war akzeptabler als die erste…
 

Nami riss die Augen auf, als er sie plötzlich hoch hob, auf die Couch legte, nach der Wolldecke am Ende der Couch griff und sie damit zudeckte.

"Also, ich werde jetzt erstmal für Essen sorgen und du ruhst dich aus!" Mit diesen Worten stand er auf, gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und ging in den Flur. Nami schaute mehr als verdutzt drein, musste dann aber schmunzeln, kuschelte sich in die Decke und schaltete den Fernseher an. Sie schaltete so lange durch die Kanäle, bis sie schließlich bei einer Wiederholung von den Simpsons hängen blieb.

Zorro griff währenddessen nach seinem Handy, sah noch mal kurz zu Nami und wählte dann eine Nummer, gleichzeitig ging er in die Küche.

"Williams, guten Abend?", sprach wenige Sekunden später eine weibliche Stimme durch sein Handy.

"Hey Mia, ich bin's Zorro…" "Zorro! Wir haben uns doch erst letzten Freitag bei meinem Brüderchen Jack gesehen, was gibt’s denn?" Der 19jährige ließ kurz den Blick zu Nami schweifen, die sich immer noch ansah, wie Bart und Lisa Simpson gerade irgendwas ausheckten.

"Nun, eine Freundin von mir ist krank… und da du bekanntlich am besten aus der Familie kochen kannst, wollte ich dich fragen,… ob du nicht vielleicht vorbei schauen könntest…" Ohne zu zögern antwortete Mia ihm. "Natürlich! Wo seid ihr denn? Bei David im Apartment?" "Nein, ehm… wir sind bei ihr zuhause… weißt du noch, wo ich vorher gewohnt habe? Bei Ace und Ruffy…" "Ja klar." "Gut, das Haus links daneben." "Aha… ok, an was dachtest du denn so zu Essen? Dann kann ich gleich einkaufen gehen." "Uff… keine Ahnung, etwas, wodurch sie wieder zu Kräften kommt… sie ehm hat sowas wie eine Erkältung oder so… aber nichts ansteckendes, aber sie ist ziemlich geschafft." "Oh, ich versteh schon! Lass mich nur machen! Ich bin dann so in einer halben Stunde ungefähr da, bis dann!" "Okay, bis gleich." Zorro legte auf, ging zurück zu Nami und setzte sich in einen Sessel.

"Ich dachte, du wolltest dich…" "Ums Essen kümmern, hab ich auch getan!", sagte er viel versprechend, griff sich eine Zeitung und schlug diese auf. Nami sah ihn noch einige Sekunden fragend an, widmete sich dann wieder der Serie im Fernsehen und kicherte manchmal auf.
 

Die halbe Stunde verging schneller, als Zorro gedacht hatte, denn plötzlich klingelte es an der Tür, Nami wollte gerade aufstehen, aber er drückte sie mit sanfter Gewalt zurück auf die Couch mit den Worten: "Ich geh schon, ruh du dich mal besser aus." Und schon war er Richtung Haustür verschwunden.

Wenige Sekunden später hörte sie die Stimme einer Frau, die Zorro anwies, irgendeinen Rest aus dem Auto zu holen und verwundert drehte sie sich auf der Couch um und sah zur Küche, wo sie nur eine Gestalt in Mantel, Hut und Schal erkennen konnte, allerdings mit einer Einkaufstüte im Arm.

»Aber ich hab doch erst vorgestern eingekauft…«

Außerdem wollte die 18jährige wissen, wer da in ihr Haus gekommen war, also stand sie schließlich doch auf und wankte langsam in die Küche. Die Gestalt sah gerade in den Kühlschrank, murmelte etwas und schloss den Kühlschrank wieder, doch anscheinend hatte sie Nami im Augenwinkel gesehen.

Denn augenblicklich blickte diese in ein liebenswürdiges, etwas rundliches Gesicht mit dunklen, aber freundliche Augen, Lachfalten und einem Lächeln, das ansteckte. Aschblonde Haare mit einzelnen grauen Strähnen umrahmten das Gesicht, und nun konnte Nami auch die rundliche, weibliche Figur erkennen, die vom dicken hellbraunen Wintermantel umhüllt wurde.

"Du musst die Freundin von Zorro sein, freut mich dich kennen zu lernen! Ich heiße Maria Eusebia Adeline Gerlinde Lavina Valentina Theophania Williams, aber nenn mich einfach Mia, is kürzer, ich bin Zorros Tante", grinste sie dann, ergriff Namis Hände und musterte sie einmal von oben bis unten.

»Zorro hatte Recht, sie sieht ziemlich fertig aus…« "Meine Güte, eine Taille wie eine Göttin!" "Könnte diese Göttin dann vielleicht einen Schritt zur Seite machen?", hallte plötzlich Zorros raue Stimme durch die Küche, Nami ging sofort einen Schritt beiseite, damit der 19jährige die Einkaufstüten, die er in den Armen hielt, auf die Arbeitsplatte stellen konnte.

"Was hast du denn alles gekauft, Mia?", fragte er wenige Sekunden später, doch die Angesprochene winkte ab. "Ach, dies und das… lasst euch überraschen und jetzt raus hier, ich will anfangen zu kochen!" Sie kuschte die beiden aus der Küche, zog dann die Schiebetüren, die normalerweise in den Wänden verschwanden, mit einem grinsenden Gesicht zusammen und ließ zwei ziemlich verdatterte Personen im Flur stehen.

Zorro allerdings schien dies von ihr zu kennen, er wandte sich um, griff Namis Handgelenk und zog sie mit sich zurück ins Wohnzimmer. "Hatte ich nicht gesagt, dass du liegen bleiben und dich ausruhen sollst?", grinste er fast frech, worauf Nami nur lächelte. Schließlich nickte sie, ließ sich wieder zur Couch ziehen und ließ sich neben ihm darauf nieder.

Zorro legte aus reiner Gewohntheit seinen Arm um ihre Schultern und auch als ihm auffiel, dass er das eigentlich nicht tun sollte, zog er seinen Arm nicht zurück, zumal Nami sich schon in diesen geschmiegt hatte…

Die Augen geschlossen, den Arm auf seinem Bauch und tief durchatmend wartete sie nun darauf, was zu essen zu bekommen. Aus der Küche konnte man auch bereits dementsprechende Geräusche hören, Mia summte eine fröhliche Melodie und in einer Nami unbekannten Art durchströmte dieses Summen das Haus mit Wärme, Freundlichkeit und Geborgenheit, wie es in den letzten Tagen selten, eher gesagt nie der Fall gewesen war. Die 18jährige konnte nur zu gut nachvollziehen, warum Mia Zorros Lieblingstante war…

Plötzlich hörte sie ein paar Schritte, das Wohnzimmer wurde von einem ganz bestimmten Duft erfüllt, der Duft nach-

"Plätzchen, aber seid vorsichtig, die sind noch ganz warm!", lächelte Mia und stellte einen Teller mit Plätzchen, Lebkuchen, Spekulatius, Marzipan und ganz vielen anderen Leckereien auf den Tisch. "Aber Mia, Weihnachten ist doch schon vorbei…", fing Zorro an, doch Mia winkte lächelnd ab. "Ach, ich hab hier keine gefunden und dann selbst schnell ein paar Kekse gebacken. Die anderen Sachen hatte ich sowieso mitgebracht, als kleine Überraschung. Langt zu, aber nicht zu fleißig, das Essen ist bald fertig." Sie zwinkerte den Beiden noch mal zu und verschwand schließlich mit tippelnden Schritten und einer fröhlichen Melodie summend in die Küche.

Nami, der gar nicht aufgefallen war, dass schon so viel Zeit verstreicht sein musste, um sogar Plätzchen backen zu können, starrte auf das Marzipan, aber sie wusste nicht, ob das so gut war… Zorro bemerkte allerdings ihren kritischen Blick und schmunzelte.

"Ich denke, das ist nicht so unbedenklich… versuchen kannst du's ja mal", raunte er ihr ins Ohr. Nami schmunzelte, nahm sich schließlich eine der Marzipankartoffeln und schob sie sich in den Mund. Ein paar Mal gekaut und das Ding war in ihrem Magen verschwunden.

Zorro sah sie währenddessen leicht schmunzelnd an, wartete dann ein paar Momente und fragte schließlich: "..Und?" "Sehr lecker!", war Namis grinsende Antwort, woraufhin auch Zorro grinste. "Na siehst du… und wenn das Essen fertig ist, wird’s dir bestimmt schon viel besser gehen, Mia ist eine ausgezeichnete Köchin." "Na so wies jetzt schon riecht, kann es ja nur köstlich schmecken."

Eine halbe Stunde später, Zorro und Nami hatten zwar zugelangt, aber noch nicht zu viel von den Plätzchen gegessen, war schließlich das Essen soweit, Mia servierte eine unglaublich wohlduftende Hühnersuppe, die Nami förmlich verschlang.
 

Der Abend schritt voran, Mia verabschiedete sich von den beiden, jedoch nicht ohne eine Unmenge an gekochtem Essen, was sie einfach nur in die Mikrowelle schieben mussten, dazulassen. Zorro und Nami blieben noch kurz in der Tür stehen und beobachteten, wie Mia sich ihren Weg durch den hohen Schnee suchte, bis es Nami schließlich zu kalt wurde und sie wieder rein gingen.

Pappsatt setzten die beiden sich wieder auf die Couch, die 18jährige zog eine Wolldecke über sich und kuschelte sich wieder an Zorro. Ja, irgendwie konnte sie bei seiner Anwesenheit all das Schlechte, was im Moment um sie herum war, vergessen und sich ganz auf ihn und den Moment konzentrieren.
 

JA, sie würden das zusammen schaffen.
 

Und JA, sie würden wieder zusammen kommen.
 

Daran glaubte sie ganz fest und schließlich hatte sie sich das zu Weihnachten gewünscht…

"Ach ja, was hast du eigentlich bekommen?", durchbrach sie die Stille zwischen ihnen. Eine Stille im Wohnzimmer herrschte nämlich nicht, Mia hatte eine CD mit Weihnachtssongs aufgelegt, die nun schon seit einer Stunde dudelte. Da gabs alles von Wham! über Queen zu Frank Sinatra und Dean Martin.

"Uff.. ehm von meiner kleinen Schwester ein paar DVDs, von meiner großen Schwester ne Einladung ins Theater, in das SIE allerdings will, von meinen Eltern das Versprechen, die Hälfte meiner Collegekosten zu bezahlen und ne ziemlich teure Uhr, ich glaub ne Rollex. Ehm.. von meinem Onkel einen brandneuen Laptop, mit allem Schnickschnack, was es nur geben kann… von meiner Patentante ein Album mit Fotos von dem letzten Urlaub, den ich mit ihr verbracht habe… von meinen Großeltern mütterlicherseits aus darf ich ein paar Tage in ihrem Haus an einem See verbringen. Die anderen Großeltern haben mir sogesehen ein ruhiges Weihnachten geschenkt, sie haben David überredet, zu ihnen zu kommen", grinste Zorro schließlich.

"Wow… und bis wann bleibt dein Onkel bei ihnen?" Zorro grinste breit. "Bis zum 3.1. Ich hab also auch Silvester frei~"
 

Der 19jährige beschloss, die nächsten Tage bei Nami zu bleiben, schließlich konnte und wollte er sie nicht alleine lassen, doch dafür musste er noch mal kurz in die Wohnung, die er sich im Moment mit David teilte. Nami wollte allerdings nicht mit, was der Grünhaarige nur zu gut verstehen konnte, so ließ er sie alleine im Haus zurück mit dem Versprechen, sich zu beeilen und sofort wieder herzukommen.

Zorro fuhr also in seine Wohnung.

Nami hingegen hatte bei der Verabschiedung einen etwas längeren Blick nach draußen geworfen und irgendwie hatte sie den Drang, rauszugehn… der Garten bot dabei jedoch nicht genügend Abwechslung und außerdem hatte sie keinen Kaffee mehr, also zog sich die 18jährige nach einer Dusche an, hüllte sich in ihren dicken Mantel, einen Schal, sowie Handschuhe und Mütze, schließlich hatte es in der Nacht gefroren, aber merkwürdigerweise noch nicht geschneit… naja, vielleicht kam das ja noch.

Als Nami schließlich das Haus verließ, atmete sie erstmal tief die kalte Luft ein und schloss die Augen… eigentlich hatte sie Zorro ja versprochen, im Haus zu bleiben, aber so ein kleiner Spaziergang konnte ja wohl nicht schaden.

So steuerte sie auf den Central Park, denn auf der gegenüberliegenden Seite dessen lag ihr Kaffeeladen, wo es in ganz Manhattan eindeutig den Besten bekam~
 

Ihr Blick wanderte dabei nicht selten zu den glücklichen Paaren, die die kalte Jahreszeit nutzten, um Schlittschuh zu laufen oder die Zweisamkeit dieser friedvollen Zeit zu genießen… tief im Innersten wünschte sich Nami, auch zu diesen Paaren zu gehören… endlich richtig glücklich zu werden, aber bis dahin würde sie wohl noch ein bisschen warten müssen… doch der Winter wartete nicht auf sie, irgendwann würde der See wieder ganz normales Wasser führen, die Welt würde nicht mehr von diesem Frostschleier bedeckt sein…

Mit einem kurzen Kopfschütteln wischte sie diese Gedanken aus ihrem Kopf, was wollte sie denn? Sie war nicht alleine, sie hatte ihre Freunde, ihre Familie… aber immer noch nicht ganz den Menschen, den sie wohl am meisten brauchte: Zorro.
 

Dem freundlichen Kaffeeverkäufer schnell gedankt und bezahlt, verließ sie eine Viertelstunde später wieder das Geschäft und machte sich auf den Rückweg. Der Grünhaarige würde wohl auch bald wieder da sein und er musste ja nicht unbedingt ein leeres Haus vorfinden.

Nami schöpfte neuen Mut. Allein die Tatsache, dass er sich dann Sorgen um sie machen würde, wenn sie nicht zuhause war, erwärmte ihr Herz und zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen.

Grade ging sie über eine Brücke, blieb jedoch genau oben drauf stehn und sah runter ins Wasser. Das Lächeln stand ihr, die Kälte trieb ihr ein bisschen mehr Farbe ins Gesicht, sie sah seit Tagen wieder ein bisschen gut aus.

"Na hübsches Kind?", grinste ihr plötzlich ein grinsendes Gesicht im Spiegelbild des Sees entgegen…

Alles durchgestanden?

Kapitel 54- Alles durchgestanden?
 


 

Namis Augen weiteten sich, sofort schnellte sie herum und sah in das Gesicht des Mannes.

"Mister Connerly?!", hauchte sie fast.. schon lange hatte sie niemand mehr so erschreckt. Der ältere Mann nickte und deutete nach links. "Gehen wir ein Stück?"
 

"Es überrascht mich, Sie hier zu sehen.. ich meine, es sind ja Ferien.." "Und Sie dachten, ich verbringe die freie Zeit irgendwo in einem Ferienhaus mit meiner Familie oder ich fliege nach Florida, um mir die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen?", schmunzelte der Direktor, während er und Nami durch den Park gingen. Die Orangehaarige nickte leicht verlegen, woraufhin Connerly grinste.

"Nun, ich hatte das auch eigentlich vor.. aber es gibt doch nichts über einen Spaziergang durch den Central Park, wenn's geschneit hat", ließ er schließlich verlauten, wobei sein Blick über die weiße Parklandschaft schweifte und schließlich wieder auf Nami landete. "Und was machen Sie hier? Ich habe gehört, dass Ihre Freunde in die Berge fahren wollten?" "Dort sind sie auch.. aber ich hatte keine Lust, mitzufahren." "Nun also Sturmfreie Bude, hm?" Nami sah in die dunklen Augen und schmunzelte.

"Nun, Nami.. auch wenn im Moment Ferien sind und Sie wahrscheinlich nichts von der Schule hören wollen, mir ist da etwas aufgefallen und vielleicht können Sie mir dabei helfen. Es gab kurz vor den Ferien ein Ereignis, in dem auch Mister Croft verwickelt war.. er ist einer Schülerin zunahe getreten und mir ist zu Ohren gekommen, das dies nicht das Erste Mal war..", sprach Connerly und sah Nami dabei von der Seite an. Und ihre Reaktion überraschte ihn keinesfalls.

Nami starrte auf den Boden, biss sich dabei leicht auf der Unterlippe. Ihre Fäuste waren geballt, fast krampfartig griff sie in ihre Jackentasche.. schon wieder wurde sie an ihre Vergangenheit erinnert, schon wieder hatte sie Crofts Augen vor sich.. wie er sie förmlich mit der Kraft seiner Gedanken auszog..

"Und.. und wie soll ich Ihnen da weiter helfen, Sir?", bekam die 18jährige erst nach ein paar schier endlosen Minuten der Stille heraus, die derweil zwischen den Beiden Einzug gehalten hatte; Connerly blieb stehen.

"Indem Sie mir sagen, was damals passiert ist. Wann ist Croft Ihnen zunahe gekommen, Nami?"
 

Zorro bog rechts ab auf die Straße, in der Namis Haus lag, doch sofort viel ihm der Polizeiwagen auf, der vor dem Gebäude hielt. Er konnte keinerlei Gedanken fassen, doch so schnell es ging parkte er den Wagen, nahm noch seine Tasche mit sich und eilte dann nach Verschließen des Autos direkt zur Haustür, wo er Sturm klingelte.

Doch zu Zorros großer Verwunderung öffnete sein Direktor die Tür und nicht Nami...

"Mister Connerly..? Wo ist Nami? Ist irgendwas passiert? Geht's ihr gut?" "Jetzt beruhigen Sie sich erstmal und kommen Sie rein..", meinte der Ältere beschwichtigend und ließ Zorro ins Haus eintreten. Im Wohnzimmer konnte man drei Polizisten und Nami erkennen, ihr ging es aber anscheinend gut. Zorro wollte direkt zu ihr gehen, doch wurde er von Connerly am Arm festgehalten.

"Ruhig Blut, es geht ihr gut.." "Und was will dann die Polizei hier?", fragte Zorro sichtlich aufgeregt, er wollte endlich mal wissen, was los war! Connerly hingegen seufzte leicht und ließ Zorro wieder los, sein Blick ruhte dennoch weiterhin in den Augen des Jungspundes.

"Die Polizisten sind hier, weil Nami eine Anzeige aufgibt.. Croft hat gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen, indem er England verlassen hat, sich Nami genähert hat und wieder unterrichtet."

Zorro starrte seinen Direktor an, konnte das denn wirklich wahr sein? Hatte er Nami endlich dazu gebracht, mit der Sprache rauszurücken und diesen miesen Schuft endlich hinter Gitter zu bringen? Zorros Blick wanderte wieder zu seiner Freundin.. "Aber.. und wann kommt er vor Gericht?" "Gar nicht. Er hat gegen seine Auflagen verstoßen, wie ich grade sagte in mehreren Fällen, er wird sofort ins Gefängnis nach England gebracht. Dort wird man dann weiter darüber entscheiden, was mit ihm geschieht und wie lange er die Strafe absitzen muss. Nami muss in kein Gericht rein, ihr werden keinerlei Fragen mehr gestellt. Sie hat gradeeben den Polizisten alles erklärt und da ich Croft selbst kenne, kann ich ihre Aussage bekräftigen." Zorro sah den Mann vor sich wieder an.
 

"Dann ist das jetzt durchgestanden?", war seine einzige Frage.. Connerly nickte. "Sobald die Polizei Croft gefunden hat, kann nichts mehr passieren." Beide horchten auf, als sie Schritte vernahmen, die drei Polizisten kamen auf sie zu.

Einer, ein groß gewachsener Mann mit Schnurrbart, beendete noch kurz ein paar Notizen, sah dann aber zu Zorro und Connerly.

"Wir werden eine Fahndung rausgeben, dieser Mann wird dann im ganzen Staat gesucht, der kommt nicht weit. Wir schicken auch noch eine Streife her, die in den nächsten Tagen draußen aufpassen wird." Connerly nickte und verabschiedete sich noch von den Beamten, während Zorro direkt zu Nami ging.
 

Sie saß mit angezogenen Beinen auf der Couch, eine Packung Taschentücher stand vor ihr.. er konnte die roten Striemen auf ihren Wangen sehen.. dennoch lächelte sie, als sie ihn erblickte.. ihre Stimme war leicht brüchig, doch zeigte sie auch, dass sich die 18jährige in den letzten Minuten wohl alles von der Seele geredet hatte..

"Er.. ich muss ihn nie wieder sehen, Zorro.." Leicht schmunzelnd setzte sich der Grünhaarige neben sie und zog sie erstmal in seine Arme. "Ich weiß.. endlich ist es ausgestanden."

Nami konnte das Glück, was sie grade verspürte, kaum fassen und ein paar Tränen fanden erneut den Weg über ihre Wangen, während sie ihr Gesicht an Zorros Halsbeuge vergrub. Endlich war sie diesen Mistkerl los.. nie wieder Angst.. nie wieder die Befürchtung, jemand könnte ihr oder ihren Liebsten etwas antun...

"Ich lasse Sie beide jetzt wohl erstmal alleine. Schöne Ferien noch!", meldete sich wenige Momente später Connerly zu Wort und ohne große Verabschiedungen verließ der Direktor das Haus, die Tür fiel zu.
 

"Wie geht es jetzt weiter?", durchbrach Namis Stimme ein paar Minuten später die Stille. Zorro hielt sie noch immer in seinen Armen, als wolle er sie und den Gedanken, dass Nami keiner Gefahr mehr ausgesetzt war, auf jeden Fall festhalten, doch sein Blick war nach draußen gerichtet.

"Hm.. ich glaub, ich nehm das Geschenk meiner Großeltern an und fahre ein paar Tage aufs Landhaus.. ein bisschen Ruhe tanken kann ja nicht schaden..", kam die geschmunzelte Antwort auf Namis Frage. Die 18jährige sah im ersten Moment ein wenig irritiert zu dem Grünhaarigen hoch, zuckte dann aber mit den Schultern und schmiegte ihren Kopf wieder an seinen Hals.

"Dann wünsch ich dir viel Spaß bei dem Trip...", murmelte sie und atmete durch; Zorro musste sich währenddessen fast ein Auflachen verkneifen, was Nami nun wirklich verwirrt aufsehen ließ.

"Ich nehm dich natürlich mit, was hast du denn gedacht?!.. als ob ich dich hier jetzt alleine lassen würde, also wirklich~" Grinsend schüttelte Zorro den Kopf und ließ sich von seiner Freundin in die Seite knuffen, was das Grinsen nur noch breiter werden ließ.

"Ach zu gütig der Herr.. und wo ist dieses Landhaus?" "Am Rogerslake in Connecticut.. die Fahrt dauert 4 Stunden ungefähr, aber vor der Rushhour dürften wir es noch schaffen." "Und wieso sitzen wir dann hier noch auf der Couch?", fragte Nami nun und schlug schon mal die Decke zurück.
 

Die Beiden fuhren also mit gepackten Reisetaschen, einer Kühlkiste mit Mias Essen, zwei Kästen Wasser und einem vollen Tank los. Zuerst ging es durch die Innenstadt, erstmal Richtung Norden. Zorro fuhr erst in der Bronx auf die 95' N, die sie für die nächsten Stunden an der Küste entlang führen würde. Das Radio lief und Namis Blick lag auf der Landschaft, die an ihnen vorbei zog. Immer weiter entfernten sie sich von der Metropole, fuhren durch kleinere Städte, durch Dörfer, doch die Straße schien kein Ende zu haben, bis es plötzlich eine Ausfahrt gab, die weiter zum See führte. Nami richtete sich in ihrem Sitz auf, denn im nächsten Moment fuhren sie auch schon am See selbst entlang. Der Winter hatte das Wasser am Ufer zufrieren lassen, doch weiter in der Mitte sah man noch die dunkelblaue Flüssigkeit, in der sich das bisschen Sonnenlicht spiegelte, was der Jahreszeit noch zur Verfügung stand. Aber Zorro fuhr weiter. Immer weiter. Die Straße führte vom See weg in den Wald hinein und irgendwann, Nami kam das ganze wirklich wie eine Ewigkeit vor, wurde das Auto langsamer und fuhr durch ein großes, gusseisernes Tor, nachdem Zorro einen kurzen Code am Torpfosten eingegeben hatte.

"Das Haus gehört meinen Großeltern, sie sind grade irgendwo in den Hamptons, also haben wir ein paar Tage Zeit alleine in diesem Haus", erklärte Zorro, während er den Wagen vor dem Natursteinhaus parkte. "Das ist kein Haus, das ist ein ganzes Anwesen..", kam nur murmelnd von Nami, die schon seit der Auffahrt staunte.

Das Haus hatte ein oberes Stockwerk, einen Rundgang mit Holzsäulen im ersten Stock, einen großen Balkon, grüne alte Fensterläden, Eichenholztüren im Eingang, die Natursteine, die bestimmt schon einige Jahrzehnte übereinander lagen, die Auffahrt mit Kies, die Pflanzen neben der Auffahrt.. alles passte irgendwie perfekt zueinander und verlieh dem Haus eine gewisse Art von... wie konnte man es nennen? Warmherzigkeit... Wohlbefinden? Nami jedenfalls war sich sicher, dass sie hier mit Zorro ein paar schöne Tage verbringen konnte. Die 18jährige war bereits ausgestiegen und ging langsamen Schrittes und staunend zu Zorro rüber. Dieser sah dem ganzen schmunzelnd zu.

"Und? Gefällts dir?" "Soll das ein Witz sein? Das Haus sieht einfach wunderschön aus..." "Das werte ich als ein 'Ja'", grinste er leicht und bekam von seiner Freundin ein Lächeln geschenkt. "Komm, ich zeig dir erst alles und dann holen wir das Gepäck rein~" Mit diesen Worten hatte der Grünhaarige Nami auch schon an der Hand gepackt und zur Tür gezogen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (375)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...30] [31...38]
/ 38

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  akane2708
2018-08-17T20:34:49+00:00 17.08.2018 22:34
Hallo... Ich hätte da ma eine Frage oder bezüglich sogar eine Bitte... Würdest du vllt diese Geschichte weiter schreiben... Ich liebe diese Geschichte... Ich habe sie schon über 100 mal gelesen (kein Scherz ist wirklich wahr!) und das ist meine absolute Lieblings Fanfiction ich finde die Story einfach mega und ich würde mich so drüber freuen wen du diese Geschichte weiter schreiben würdest... (wäre ich der glücklichste Mensch auf der Erde..) ich würde so gern wissen was passiert im Haus von Zorros Großeltern... Oder sogar allgemein was jetzt noch passiert... Ich bitte dich schreibe die beste Fanfiction der Welt weiter und zaubere 1000 Menschen ein Lächeln ins Gesicht...würde mich echt freuen.. ♥️😭
Antwort von:  Jess_400
19.08.2018 20:34
Wow, danke schön! Solche Kommentare rühren mich immer zu Tränen ;_; Es freut mich, dass dir diese Story so sehr gefällt. Ich habe vor, hier (und auch bei den anderen FFs) weiterzuschreiben, also noch ein bisschen durchhalten ;)
Von:  LorenorMia
2013-03-30T18:39:07+00:00 30.03.2013 19:39
Huhu:)
Ich wollt einfach mal fragen ob du es vorsiehst hier mal wieder weiterzuschreiben? Ist wirklich eine tolle Geschichte und mittendrin sind mir richtig die Tränen gekommen und deswegen fände ich es wirklich schade wenn du nicht weiterschreiben würdest!;)
Hoffe auf eine baldige Forsetzung;)
Von:  _Summer_
2010-03-08T20:23:31+00:00 08.03.2010 21:23
hiho =)

ich hatte am wochenende irgendwie lust deine ff nochmal zu lesen...un habs dann auch getan, einmal komplett von vorne bis hinten ^.^
un ich muss sagen ich find sie imemr noch sehr schön, war ja auch schon ne ganze weile her das ich das lettes mal n kapitel gelesen hatte...hab irgendwie mal den überblick verloren oO...
hoffentlich gehts hier irgednwann nochmal weiter, wäre schade drum wenn du hier aufhörst ....=)

glg
Summer
Von: abgemeldet
2009-09-20T12:01:48+00:00 20.09.2009 14:01
Hey du,

ich find deine FF echt hammer und ich wollte dich mal fragen wann du vor hast wieder weiter zu schreiben?

Blackocean
Von: abgemeldet
2009-02-22T10:35:09+00:00 22.02.2009 11:35
Mh, Croft wurde noch nicht gefunden und die fahren einfach so, ohne polizeiliche Begleitung in den Urlaub? Ich ahne Schreckliches . . .
Von: abgemeldet
2009-01-14T18:05:08+00:00 14.01.2009 19:05
na endlich hat sie mal ihren mund aufgemacht und den typen endlich angezeigt! ... hat ja auch lang genug gedauert!
ach wie froh kann man sein einen solchen direktor zu haben! ^^
jetzt müssen sie diesen ***** nur noch finden!! *fauch*
aber jetzt freuen wir uns einfach mal zusammen mit nami und zorro darauf in dieses tolle landhaus einzuziehen und dort ein paar tolle tage zu verbringen! ^.~
wieder richtig toll geworden!
ach und entschuldige das ich es nicht früher geschafft habe!! ^^'

hdgdl
Kätzle
Von: abgemeldet
2009-01-10T13:26:36+00:00 10.01.2009 14:26
Seeeeeeeeeehr schön... *auch in dieses Landhaus will*
Also.. ich muss was gestehn: ich weiß nicht, ob ich meinen Account in Zukunft behalten werde - also kanns passiern, dass ich nicht mehr da bin um zu lesen >.<

lg CHI
Von:  EngelsTeufelchen
2009-01-07T16:09:22+00:00 07.01.2009 17:09
Hoffentlich haben die beiden ihren Frieden da oben und nicht das sie ungebetenen Besuch bekommen, denn NOCH ist er nicht gefasst *schauder* Der soll bloss dableiben wo der Pfeffer wächst.
Irgendwie hab ich ein ungutes Gefühl, die beiden hätten noch warten sollen bis der wieder in england ist ^^''
Naja wir werden sehen was du bereit hälst ^^
Wünsche noch ein frohes neues Jahr, auch wenn es schon wieder fast verjährt ist. ^^
Lg Hakku
Von: abgemeldet
2009-01-05T18:43:24+00:00 05.01.2009 19:43
whaaaaa =)
endlich braucht nami keine angst mehr zu haben, ich freu mich so >__<
un zorro is so toll aaah XD
du [be-]schreibst einfach großartig, hast echt mein respekt^^

danke für die ENS =)
hoffentlich bekomm ich noch eine beim nächsten kapi XD

lg, mucki^^
Von: abgemeldet
2009-01-03T17:54:36+00:00 03.01.2009 18:54
Woho! Hab mich wahnsinig gefreut als ich "blitzmerker" es auch mal kapiert hab! >///<
Ich bin echt happy das es für Nami so glimpflich aus ging, doch Zorro sollte sie jetzt richtig verwöhnen!!! ^^

Lg Muri


Zurück