Fight for Destiny von seiryu8 (Episode I: Das Turnier - Wie alles begann) ================================================================================ Kapitel 5: Sechzehn Finalisten ------------------------------ Eu, scho lang her, dass ich was hochgeladen hab. Dabei is das Kapi seit ner Ewigkeit fertig. *g* Sechzehn Finalisten Der neue Tag brach an. Und zur großen Verwunderung war es dieses Mal Eiji, der als Letzter noch im Bett lag. Die anderen vier saßen schon beim Frühstück. Sie dachten, dass der Einzelgänger noch schlafen würde. Doch das stimmte nicht. Er hatte nur die Augen geschlossen und dachte nach. °Wie konnte er mich so einfach besiegen? Ist er wirklich um so vieles besser? Hab ich noch nicht genug trainiert, um ihn wenigstens einmal zu treffen?° Der Kampf gegen das Komiteemitglied Garuda Kanji ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Er war absolut chancenlos. Weiter nachdenken konnte er nicht. „Hey Eiji. Willst du den ganzen Tag verpennen? Es ist schon 10 Uhr. Sonst bist du doch immer der Erste auf den Beinen!“ störte Shina ihn. „Na und? Geht dich doch nichts an.“ Eiji wollte wieder die Augen schließen, doch Shina ließ das nicht zu. „Raus mit dir!“ Sie packte seinen Arm und warf ihn geradewegs durch das geöffnete Fenster. Draußen landete Eiji sanft wie eine Katze auf den Füßen. „Das geht auch netter.“ „Bei dir hilft ja nichts anderes.“ Shina verschwand wieder in der Küche. „Ich werde aus ihr einfach nicht schlau.“ Eiji streckte sich und sah zur Sonne. Auf einmal flatterte ihm ein Brief entgegen. „Oh, der nächste Kampf.“ Schnell öffnete er den Umschlag. Hinter ihm flog eine weitere Taube durchs Fenster. --Briefbeginn-- Werter Eiji Raizan, ihr nächster Kampf wird um 12 Uhr an den westlichen Klippen in Form eines Doppelkampfes stattfinden. Partner: Shina Raidou Gegner: Hans Berger, Richard Edwards Schiedsrichter: Iwan Romanow Iwan Romanow Mitglied des Komitees --Briefende-- °Doppelkampf? Was soll das denn?° Auf einmal hörte er Schreie aus dem Haus. „ICH SOLL MIT IHM ZUSAMMEN KÄMPFEN? SIND DIE KOMPLETT BESCHEUERT?“ Eijis Gesichtsausdruck verdunkelte sich. °Wie nett.° Sauer ging er davon. Doch das weitere hörte er nicht. „Ist es denn so schlimm für dich?“ fragte Relena die aufgeregte Shina. „Nein. Aber was soll ich denn da machen? Da krieg ich doch nichts zu tun, wenn er mitkämpft. Da kann ich ihm ja nie beweisen, dass ich gut kämpfen kann.“ „Ach was. Gib dein Bestes und fertig. So leicht wird es selbst Eiji nicht fallen.“ warf Zack ein. „Wir müssen übrigens auch um 12 ran.“ meinte Sarah. „Echt? Und wer sind eure Partner?“ fragte Shina. „Zack und ich sind ein Team. Das passt gut. Wir haben so etwas ja schon oft trainiert.“ „Genau.“ stimmte Zack seiner Schwester zu. „Und bei dir, Relena?“ „Meine Partnerin ist eine Keiko Shiro. Komisch. Von ihr hab ich noch nie gehört.“ „Gut muss sie auf jeden Fall sein. Sonst wäre sie nicht hier. So, wir sollten uns noch etwas vorbereiten. In zwei Stunden geht’s los.“ meinte Zack und ging mit Sarah trainieren. „Ich werde mal meinen Partner suchen. Bis später.“ rief Shina noch der Engländerin zu und verschwand in Richtung Westen. Relena blieb noch eine Weile in der Hütte. °Hm, Keiko Shiro. Shiro. Diesen Namen habe ich doch schon gehört. Nur wo?° Sie überlegte noch eine ganze Stunde, aber es wollte ihr einfach nicht einfallen. Also gab sie es letztendlich doch auf. Im Nordosten der Insel standen sich bereits vier Kämpfer gegenüber. Auf der einen Seite standen zwei Italiener. Sie hießen Giovanni Rigo und Enrico Roma. Das gegnerische Team bestand aus dem alten Wu Feng und dem eingebildeten Franzosen Jean Napoleon Garée. Dieser prahlte mal wieder. „Lass nur alter Mann. Die pack ich ganz allein.“ Wu schenkte den Worten keine Beachtung. Er war voll konzentriert. Koji Kumada erschien nun. „Wie ich sehe, sind alle Kämpfer da. Bereit?“ Alle nickten. „Ring frei!“ Noch bevor sich Jean auch nur bewegen konnte, lagen die beiden Gegner auch schon regungslos am Boden. Wu lächelte und schritt davon. Kumada erklärte beide zu den Siegern. Jean wollte seinen Augen nicht trauen. „A…aber wie geht das?“ Er erhielt keine Antwort. Kumada und Feng waren schon verschwunden. Der Franzose erkannte nun, dass es doch nicht so ein Kinderspiel werden würde. Die Sonne erreichte ihren höchsten Stand. Es war 12 Uhr mittags. An den westlichen Klippen hatten sich bereits drei von vier Kämpfern eingefunden. Eiji war einer von ihnen. Die Gegner waren ein junger Deutscher namens Hans Berger und ein Engländer namens Richard Edwards. Beide schienen sehr gut zu sein. Das sah Eiji ihnen an. Sie waren auch keine solchen Fleischberge wie der vorherige Gegner. Alle warteten noch auf Shina und Romanow. Letzterer erschien soeben bei den Kämpfern. „Oh, da fehlt doch noch jemand.“ „Nein, ich bin da.“ Shina kam keuchend bei den anderen an. „Sorry, hatte mich verlaufen.“ „Und dich total verausgabt. Ich möchte nicht wegen dir verlieren!“ meinte Eiji säuerlich. „Hey, hab ich dir was getan?“ „Ich meinte ja nur, dass du dich vor einem Kampf nicht so sehr verausgaben solltest.“ „Ja, ich hab’s ja kapiert.“ Eiji war jetzt nicht mehr sauer wegen vorhin. Zack war ihm über den Weg gelaufen und hatte, nachdem er den Grund für Eijis miese Laune herausfand, alles erklärt. Allerdings konnte er es absolut nicht leiden, wenn jemand sich vor dem Kampf total verausgabt und dann nicht mehr ordentlich kämpfen kann. Romanow ergriff wieder das Wort. „Alle fertig?“ „JA!“ kam es geschlossen zurück. „Dann ring frei!“ Hans Berger, der etwas kräftiger als Richard war, stürzte sich sofort auf Eiji. Dieser fing die Schläge nach und nach ab. Nicht einer drang durch. Shina hatte es allerdings nicht so gut getroffen. Sie war noch immer außer Atem und das machte sich der Engländer auch zu Nutze. Wahre Salven von Schlägen und Kicks brachen über Shina herein. °Oh nein. Eiji hatte Recht. Ich hätte mich nicht so verausgaben dürfen. Das hab ich jetzt davon.° Sie konnte sich nicht länger zur Wehr setzen. Ein gewaltiger Tritt von Edwards drang durch ihre Abwehr und beförderte sie auf den Boden. Sie hatte höllische Bauchschmerzen. „Gib auf, Kleine. Du hast keine Chance.“ Und wieder griff der Engländer an und ließ Shina nicht einmal Zeit zum Aufstehen. Immer wieder bekam sie heftige Treffer ab. °Lange halte ich das nicht mehr durch.° Nun zielte Richard auf ihr Gesicht. „AH!“ Doch er traf nicht. Shina öffnete ihre Augen. Eiji hatte es geschafft, sich von Bergers Angriffen zu befreien und konnte den Fuß gerade noch abfangen. Edwards sprang etwas zurück und nahm mit Berger wieder seine Kampfstellung ein. „Shina, bitte. Streng dich etwas mehr an. Die beiden sind gut. Ich weiß, dass du kaum noch Kraft hast. Aber das ist doch die Gelegenheit, deine Techniken einzusetzen. Und denk daran. Wenn du die Endrunde erreichst, müssen deine Eltern dich akzeptieren. Dann gibt es auch wieder einen Platz für dich zu Hause. Denk immer daran. Dann bist du stark.“ Eijis Worte lösten etwas in Shina aus. °Er hat Recht. Hier kann ich beweisen, dass ich den Namen Raidou zu Recht trage. Und ich möchte die Endrunde erreichen. Ich will die Beste werden. Diese beiden können mich nicht aufhalten. NIEMALS!° Mit neuem Mut stand Shina auf. „Ihr könnt mich nicht von meinem Ziel abbringen. Das schafft ihr NIE! HAAA!“ Shina sammelte ihre kompletten Kräfte. °Gut so. So ist es richtig.° Eiji lächelte und ging auch wieder in Kampfposition. „Pah, gib doch an wie du willst. Uns packt ihr nicht!“ schrie Berger und griff erneut den jungen Japaner an. Auch Edwards ging wieder auf Shina los. Eiji beschränkte sich nur auf die Abwehr. °Los Shina. Zeig, was du wirklich drauf hast.° Er behielt sie immer im Blickfeld. Und nun drehte Shina voll auf. „Jetzt zeig ich dir den Shin Lightning Style!“ Mit atemberaubender Geschwindigkeit raste sie auf den Engländer zu. Der konnte nicht mehr ausweichen. Shina traf ihn voll in der Magengegend. „Urks!“ Dann ging sie in den Nahkampf über. Eine Serie von Schlägen, die alle in der Magengrube trafen, beraubte Edwards seiner Kräfte. Das ganze beendete Shina mit einem gewaltigen Kinnhaken, der den Engländer hart auf den Boden krachen ließ. Shina ging wieder in Position. Ihr Gegner sprang auf die Beine und nahm etwas mehr Abstand ein. „Berger, zieh dich zurück. Ich mach dem jetzt ein Ende!“ „Alles klar.“ Berger brach seine Angriffe ab und sprang neben Edwards. „So Freunde, jetzt beende ich diesen Kampf!“ Der Engländer streckte seine Hand nach vorn, in der eine Art Energiewelle zu sehen war. „HYPER CRASH!“ Aus seiner Hand schoss ein gleißender Energiestrahl genau auf Shina zu. „Auf Wiedersehen!“ Der Strahl kollidierte, doch es gab keinen Knall. „Was?“ Eiji war vor Shina gesprungen und hielt den Strahl jetzt mit seiner Hand auf. „Na warte!“ Richard setzte noch mehr Kraft in den Strahl, doch er drückte Eiji keinen Millimeter vom Fleck. „Berger!“ „Ja!“ Berger streckte ebenfalls seine Hand nach vorn. „ENERGY FLASH!“ Auch aus seiner Hand brach ein Energiestrahl hervor und hielt auf Eiji zu. Schnell streckte dieser seine zweite Hand entgegen und hielt auch dieser Strahl auf. Er wurde nur kurz zurückgedrängt, konnte sich dann aber wieder halten. Shina stand geschützt hinter ihm. „Hey Shina. Hast du irgendeine Technik, die diese hier alt aussehen lässt?“ „Ja, hab ich. Aber ich brauche etwas Zeit zur Vorbereitung.“ „Kein Problem. Dann fang an.“ Eiji hielt weiterhin die Strahlen zurück. „Ok.“ Shina führte ihre Hände vor ihrem Körper zusammen und begann sich zu konzentrieren. Allmählich floss ihre gesamte innere Energie in ihre Hände über. „BERGER! MEHR KRAFT!“ Edwards und Berger legten nochmals mehr Energie in ihre Attacken. Doch der junge Japaner blieb standhaft. Hinter ihm begannen Shinas Hände zu leuchten. Langsam zog sie ihre Hände auseinander. Zwischen den Fingerkuppen zuckten kleine Blitze. „Ich bin soweit.“ „Alles klar. Dann lass ich die Strahlen jetzt durch. Bereit?“ „Ja.“ Shina streckte die Arme nach vorn, wobei ihre Fingerkuppen weiterhin parallel gehalten wurden. Eiji gab nun die Abwehr auf und sprang nach oben ab. Die Strahlen hielten nun auf Shina zu. „LIGHTNING OF…“ Sie zog die Arme zurück an ihren Körper. „…DRAGONS!“ Bei dem letzten Wort streckte sie die Arme schlagartig wieder aus und ein gewaltiger elektrischer Strahl in Form eines Drachens trat hervor. Und das im letzten Moment. Nur einen halben Meter vor ihr kollidierten die Strahlen von Berger und Edwards mit ihrem Drachen. Doch das war nun kein Problem mehr. In dem elektrischen Strahl steckte viel mehr Power als man vermuten konnte. „JETZT WERDET IHR VERLIEREN!“ „Wie ist das möglich?“ Die Strahlen wurden ohne viel Aufwand zurückgedrängt und der Drache schoss durch die beiden Gegner hindurch. „AHHHHHHHH!“ Sie bekamen eine ganze Reihe von Elektroschocks ab, bis der Drache schließlich verschwand. Mit zuckenden Körpern gingen Berger und Edwards zu Boden. Eiji landete neben seiner Partnerin. „Gut gemacht.“ „Danke.“ Shina atmete sehr schnell. Diese Attacke hatte sie sehr viel Kraft gekostet. Romanow kam zu den beiden. „Wirklich ein spektakulärer Kampf. Besonders dieser Drache zum Schluss. Ich dachte wirklich, ihr würdet durch diese Strahlenattacke verlieren. Doch ihr ward eindeutig das bessere Team, dass Verteidigung und Angriff optimal miteinander kombiniert hat. Meinen Glückwunsch.“ „Danke.“ antworteten sie gleichzeitig. Romanow verabschiedete sich und ging davon. „Ich muss zugeben, dass das richtig gut war.“ meinte Eiji. „Dank dir.“ antwortete Shina lächelnd. „Wieso dank mir?“ fragte der junge Japaner etwas verwirrt. „Du hast mir mit deinen Worten Mut gemacht. Durch dich hab ich mein wahres Ziel in diesem Turnier entdeckt. Dafür danke ich dir. Ansonsten hätte ich wohl kläglich verloren. Aber du hast mich nicht aufgegeben.“ Sie ging auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke.“ Dann rannte sie davon. Eiji griff sich an die geküsste Wange. Ein Rotschimmer zierte sein Gesicht. °Dieser Mädchen macht mich ganz verrückt. So etwas ist mir doch sonst noch nie passiert.° Er schüttelte den Kopf von diesen Gedanken frei und ging dann langsam zur Hütte zurück. Auf einer großen Wiese im Südosten der Insel standen Sarah und Zack ihren Gegnern gegenüber. Ihre Namen waren Jun Hirado, ein Japaner, und Michael Tarek, ein Brasilianer. Jack Parker war ebenfalls anwesend. „Ich hoffe, ihr seid alle bereit.“ Alle nickten zustimmend. „Ring frei!“ Die Gegner standen sich weiterhin ohne eine Bewegung gegenüber. Jeder wartete auf den Angriff des anderen. Sarah und Zack fiel auf, dass ihre Gegner sehr unsicher waren. Anscheinend hatten sie nie mit einem solchen Doppelkampf gerechnet. „Das ist unsere Chance. Doppelkampf passt denen gar nicht.“ flüsterte Zack seiner Schwester zu. „Stimmt. Dann lass uns angreifen.“ Zack nickte und beide schossen los. Zack nahm sich den Brasilianer vor. Seiner Schläge kamen wie aus einer Maschinenpistole geschossen. Doch sein Gegner konnte sehr gut parieren. Auch Sarah hatte Probleme, durch Juns Abwehr zu brechen. Die Geschwister mussten sich etwas anderes einfallen lassen. „Lass uns weiter angreifen. Bis sie müde werden. Dann greifen wir mit voller Kraft an.“ schlug Sarah vor. Zack stimmte zu und abermals griffen sie an. Und wieder konnten ihre Gegner parieren. Doch da sah Sarah eine Lücke. „JETZT!“ Mit einem gewaltigen Kinnhaken beförderte sie Hirado hoch in die Luft und sprang hinterher. Dort packte sie ihn und drehte sich mit ihm schnell um die eigene Achse. Zack machte einen Fußfeger und zog Tarek die Beine weg. Noch im Fall bekam er einen weiteren Kick ab, der ihn nach oben beförderte. Er befand sich nun etwa zehn Meter genau unter Sarah und Jun. Doch er war noch nicht außer Gefahr. Zack sprang hinterher und näherte sich immer mehr. „VERTICAL GATLING RUSH!“ Sein Körper wurde wieder zu einer lebenden Maschinenpistole und beförderte Tarek mit hunderten von Schlägen immer weiter nach oben. Der letzte Schlag gab ihm noch mal einen gewaltigen Auftrieb. Sarah hörte nun auf sich zu drehen. „AERIAL CRUSH!“ Sie packte Jun nur noch am Arm und vollführte einen kraftvollen Schulterwurf in der Luft. Damit jagte sie ihren Gegner mit großer Geschwindigkeit dem aufsteigenden Tarek entgegen. Beide kollidierten auch kurz darauf und schrieen vor Schmerzen auf. Anschließend schlugen sie nach zehn Metern freien Falls wieder auf dem Boden auf, wo sie regungslos liegen blieben. Die Geschwister hatten diesen Kampf klar für sich entschieden. Auf einem Steinplateau im Nordosten der Insel hatten sich vier Personen versammelt. Zwei davon waren riesige Muskelpakete aus Russland. Die Brüder Sergej und Dimitri Ragow. Beide lachten, da ihre Gegner zwei Frauen waren, die nicht sehr stark aussahen. Eine davon ist Relena Johnson. Doch sie kümmerte sich nicht um die Gegner. Sie machte sich mehr Sorgen wegen ihrer Partnerin. Diese war eher zierlich, doch ihr Gesichtsausdruck strahlte pure Aggression aus. Ihr Name war Keiko Shiro. °Was hat die nur? Ist die immer so drauf?° „Ähm, ich bin Relena. Und du?“ „Das geht dich doch nichts an. Und komm mir ja nicht in die Quere. Das pack ich ganz allein, kapiert?“ schnauzte die kleine Japanerin die Engländerin an. °Na toll. Was für ne Zicke.° Relena schüttelte nur den Kopf und versuchte Keiko zu ignorieren. Nun tauchte Koji Kumada auf. „Wie ich sehe, sind alle da. Na dann, ring frei!“ Keiko schoss sofort los. „HAAAAA!“ Die Russen grinsten und schlugen gemeinsam zu, als Keiko sehr nahe dran war. Doch es geschah etwas, das keiner der Anwesenden erwartet hätte. Keiko hielt ihre Fäuste ohne Mühe fest und zog sie etwas zu sich heran. Anschließend stieß sie beide mit ungeheurer Kraft von sich weg. „Das darf nicht wahr sein!“ Der Stoß hatte wirklich eine wahnsinnige Kraft hinter sich und die Muskelpakete flogen glatte zehn Meter weit. Für Sergej, den Älteren der beiden, sollte es jetzt noch schlimmer kommen. Keiko sprang mit einigen Saltos über ihn und rammte ihm das Knie voll in den Bauch. Der Russe schrie vor Schmerzen auf. Doch das war noch nicht genug. Die Japanerin packte ihn am Kragen und schmiss in weit in die Luft. Dann sprang sie hinterher und holte ihn ein. Mitten in der Luft hämmerte sie mit beiden Fäusten in seinen Rücken und er flog frontal auf den Boden zurück, wo er mit einem ekligen Knacken aufschlug. Seine Arme und Beine waren total verdreht. Dann stürzte sich Keiko auf den anderen. Der hielt schützend seine Arme vor sich. „JETZT REICHT ES ABER!“ Relena hatte sich das lang genug angeschaut und griff nun ein. Sie sprang Keiko mitten in den Weg und riss sie mit sich zu Boden. Beide sprangen wieder auf die Beine. „Was soll das? Geh mir gefälligst aus dem Weg!“ „Nein, es reicht. Die beiden haben genug. Willst du sie etwa zu Krüppeln machen?“ „Schwächlinge haben im Kampfsport nichts zu suchen. Hier haben nur die Starken recht!“ „Du bist doch nicht ganz dicht!“ Beide gingen in Kampfposition. Nun griff Kumada ein. „Der Kampf ist beendet. Ihr beide habt gewonnen.“ Relena stellte sich wieder normal hin. Doch Keiko wollte angreifen. Kumada sah sie scharf an. „Keiko, hör auf. Oder du wirst disqualifiziert, kapiert?“ „Jaja.“ Keiko knurrte mürrisch und ging davon. „Ist die irgendwie aus der Anstalt entlaufen?“ Relena war tierisch sauer. „Tut mir leid. Keiko ist die Enkelin des Vorsitzenden und sie hat leider einen sehr schwierigen Charakter. Wir hoffen inständig, dass sich das bessert. Naja, wir sehen uns. Bis bald.“ Und auch er verschwand. °Schwieriger Charakter? Die ist doch geistesgestört.° Relena fluchte leise vor sich hin und machte sich auf den Rückweg zur Hütte. Inzwischen waren zehn Tage vergangen, seit das Turnier begonnen hatte. Jeder der Kämpfer hatte seine zehn Kämpfe erfolgreich oder weniger erfolgreich hinter sich gebracht. An diesem Morgen des elften Tages sollten sich alle Kämpfer vor dem großen Turm versammeln. Sie standen am Fuß der Treppe, die in den Turm führte. Am oberen Ende der Treppe standen die fünf Mitglieder des Komitees. Eiji, der inmitten der Menge stand, hatte seine Augen die ganze Zeit auf Garuda Kanji gerichtet, den er seit dem kleinen Kampf nicht mehr gesehen hatte. Kintaro Shiro trat noch einen Schritt nach vorn. „Werte Kämpfer. Die zehn Tage der Vorrunde sind beendet. Jeder von ihnen hatte die Chance die Endrunde durch die Ergebnisse in den zehn Vorrundenkämpfen zu erreichen. Doch nach den Regeln können die Endrunde nur sechzehn Kämpfer erreichen. Wenn ich sie gleich aufrufe, kommen diese Finalisten bitte auf die Ebene auf halber Höhe der Treppe. Die Liste bitte.“ Shiro drehte sich zu Kumada, der ihm ein Blatt Pergament übergab. Der Vorsitzende entfaltete es und sah wieder zu den Kämpfern. „Wie ich sehe, haben wirklich nur die Besten die Endrunde erreicht. Als Ersten rufe ich nach oben: Mit 30 Punkten, Wu Feng, China.“ Die gesamte Menge begann zu klatschen und der alte Wu bahnte sich seinen Weg zur Treppe. Er stieg die Stufen empor und blieb auf der Ebene stehen. Dann drehte er sich wieder zu den anderen um. Shiro sprach weiter. „Der nächste Finalist: Ebenfalls mit 30 Punkten, Adon Kurai, Thailand.“ Unter Jubelrufen stieg ein dünner Mann mit stählernen Muskeln die Treppe empor. „Nummer drei: Auch 30 Punkte, Jean Napoleon Garée, Frankreich.“ Mit erhobenem Haupt schritt der hochnäsige Franzose nach oben. „Der vierte Finalist: 30 Punkte, Carlos Panchos, Brasilien.“ Mit gehobener Faust ging ein magerer, sonnengebräunter Mann zu den anderen nach oben. „Der nächste: Nochmals 30 Punkte, Zack Chaser, USA.“ Sarah fiel ihrem Bruder um den Hals und Zack ging, nachdem Sarah ihn wieder losgelassen hatte, die Treppe nach oben. „Kämpfer Nummer sechs, oder besser Kämpferin: 30 Punkte, Sarah Chaser, USA.“ Sarah wollte ihren Ohren nicht trauen und bewegte sich erst wieder, nachdem Relena sie in Richtung Treppe geschubst hatte. „Finalist sieben: Auch 30 Punkte, Enrico Turin, Italien.“ Mit einem Salto sprang der Genannte gleich nach oben zu den anderen. „Die Nummer acht: 30 Punkte, Sergej Sladowski, Russland.“ Ein wahrer Hüne erklomm die Stufen. „Nächster: mit 30 Punkten, Akuma Raidou, Japan.“ Bei diesem Namen schrieen viele vor Entsetzen auf und der Rothaarige stieg mit einem teuflischen Grinsen nach oben. „Der zehnte Finalist: abermals 30 Punkte, Eiji Raizan, Japan.“ Eiji kämpfte sich durch die tosende Menge und stellte sich oben neben Zack. „Finalist elf: 30 Punkte, Ken Masters, USA.“ Ein Kämpfer mit langen blonden Haaren ging langsam nach oben. „Der Zwölfte: Auch 30 Punkte, Terry Manumba, Südafrika.“ Der schwarze Kämpfer, der sehr stark zu sein schien, verbeugte sich und erklomm unter Beifall die Stufen. „Als nächstes wieder eine Frau: 30 Punkte, Relena Johnson, England.“ Relena sprang vor Freude kurz in die Luft und lief zu ihren Freunden nach oben. „Nummer vierzehn, wieder eine Frau: 30 Punkte, Keiko Shiro, Japan.“ Auch bei diesem Namen gab es Schreie des Entsetzens, da viele noch mit den Schmerzen zu kämpfen hatten. Mit grimmigem Gesichtsausdruck ging Keiko nach oben. „Unser vorletzter Finalist: 30 Punkte, Joe Phoenix, Australien.“ Ein Mann, der sich mit den Farben seiner Heimatflagge bemalt hatte, rannte fröhlich die Treppen hoch. „Und nun unser letzter Finalist: Mit 30 Punkten,…“ Shiro unterbrach kurz, um die Spannung anzuheizen. „…Shina Raidou, Japan.“ Shina wollte ihren Ohren nicht trauen. °Ich habe es geschafft.° Erst als Relena sie von oben rief, rannte die junge Japanerin so schnell sie konnte zu den anderen. Dabei wich sie dem vernichtenden Blick ihres Bruders aus. Shiro ergriff abermals das Wort. „Die Finalisten sind nun offiziell bekannt gegeben worden. Der erste Finalkampf wird morgen Mittag im ersten Stock der Himmelssäule stattfinden. Die Kämpfer werden direkt davor ausgelost. Allen Kämpfern, die es nicht in die Finalrunde geschafft haben, wünsche ich alles Gute für das nächste Mal. Es steht nun jedem frei, diese Insel zu verlassen. Am Hafen warten mehrere Schiffe. Diese werden sie innerhalb einer Woche nach Shanghai zurückbringen. Doch sie dürfen auch alle hier bleiben, um sich die Finalkämpfe anzuschauen. Deshalb möchte ich diese Frage jetzt an alle richten. Gibt es irgendjemanden, der die Insel jetzt verlassen möchte?“ „NEIN!“ „Das hab ich mir gedacht.“ Shiro begann zu lächeln. „Dann freue ich mich, alle morgen im Turm begrüßen zu dürfen. Es ist Platz genug für alle auf den Zuschauertribünen. Dann, bis morgen.“ Er verbeugte sich und zog sich mit den Komiteemitgliedern in den Turm zurück. Alle Kämpfer und die Finalisten machten sich auf den Weg zu ihren Unterkünften. Morgen sollte die wahre Prüfung für die sechzehn Besten beginnen. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)