Fight for Destiny von seiryu8 (Episode I: Das Turnier - Wie alles begann) ================================================================================ Kapitel 4: Kampf um die nächste Runde ------------------------------------- Hier ist Nummer vier. Viel Spaß. *g* Kampf um die nächste Runde Die Sonne stand hoch am Himmel. Es war Punkt zwölf Uhr. Ganz in der Nähe des Sees im Südwesten der Insel war lautes Kampfgeschrei zu hören. Shina und ihr Gegner Ricardo befanden sich bereits mitten im Gefecht. Und der Spanier war wirklich gut. Shina hatte große Probleme seinen dauerhaften Angriffen auszuweichen. °Verdammt ist der schnell. Ich komm kaum hinterher.° Trotzdem blockte sie seine Angriffe weiterhin ab. °Wenn das so weitergeht, kann ich die drei Punkte wohl vergessen.° Doch dann bemerkte sie, wie Ricardos Angriffe langsam schwächer und langsamer wurden. Er war so eine verbissene Abwehr nicht gewohnt und der Kampf nagte sehr an seiner Ausdauer. Nun sah Shina die Chance zum Gegenangriff, der auch prompt folgte. "Ha!" Wie ein Wirbelwind schlug sie dem Spanier die Fäuste um die Ohren und dieser war völlig außer Stande zu blocken. Das gewaltige Trommelfeuer wurde mit einem Kick in den Magen beendet und Ricardo sank kraftlos zu Boden. Auch Shina war total außer Atem. Koji Kumada erklärte den Kampf für beendet. "Meinen Glückwunsch. Das sind drei Punkte. Der nächste Kampf wird sicher bald folgen. Wir sehen uns." "Geht klar." grinste Shina und machte sich auf den Weg zu ihrer Unterkunft. Dort kam sie zeitgleich mit Sarah an, die auch strahlte und der Sonne Konkurrenz machte. "Und? Wie ist es gelaufen?" fragte Shina. "Total easy. Ich dachte eigentlich, dass der mehr drauf hätte. Und bei dir?" "Naja. Mein Gegner war echt gut. Nur seine Ausdauer war sein großer Schwachpunkt." "Hat man gesehen. Da hast du echt Glück gehabt." kam es plötzlich von hinten. Shina schrie kurz auf und drehte sich schnell um. Dort erblickte sie Eiji. "M...musst du mich so erschrecken?" Sie versuchte, wieder ruhiger zu atmen. "Wenn dich so was schon fertig macht, wirst du dieses Turnier kaum überstehen." "Jaja, du mich auch. Und was schlägt der Herr vor?" "Geh trainieren. Seit wir hier sind, hast du das noch nicht ein Mal gemacht. Kein Wunder dass du es so schwer hattest." Shina seufzte. Plötzlich kamen Relena und Zack aus der Hütte. "Oh, ihr seid zurück? Wie war's?" fragte Relena. "Super. Wir haben beide gewonnen." sagte Sarah stolz. "Sehr gut, Schwesterherz. Aber wir müssen jetzt los. Unsere Briefe kamen vor einer halben Stunde. Bis später." erwiderte Zack und die beiden machten sich auf den Weg. Sarah gähnte. "Ich hau mich noch etwas aufs Ohr. Mein nächster Kampf dürfte ja frühestens morgen sein und Zack hat mich schon so früh aufgeweckt. Bis später, ihr Beiden." Und schon war sie im Haus verschwunden. °Und wieder sind wir beide allein. Das Schicksal kann echt gemein sein.° dachte sich Shina seufzend. "Und? Was nun?" "Komm mit." "Wie?" "Du sollst mitkommen. Nicht weit von hier findet bald ein weiterer Kampf statt. Einer der Kontrahenten ist Wu Feng, der Zweite vom letzten Turnier. Wenn du ihn im Kampf beobachtest, kannst du sicher etwas lernen." "Ok, das muss ich wirklich sehen." "Dann schnell. Es geht gleich los." So schnell sie konnten, rannten die beiden zu der großen Wiese im Süden. Dort standen sich bereits Wu Feng und ein wahrer Koloss von Mann gegenüber. Als Schiri fungierte Jack Parker. "Ring frei!" Der Koloss wollte gerade zum Angriff ansetzen, als er auch schon rücklings umfiel und bewusstlos liegen blieb. Parker erklärte Wu zum Sieger. Shina quollen vor Staunen fast die Augen raus. "Wie hat er das gemacht? Er hatte sich doch nicht mal bewegt." "Doch, hat er. Wu Feng ist für seinen Aquatic Fist Style berühmt. Er vereint dabei sowohl die Ruhe und Ausgeglichenheit des Wassers, aber auch die unbändige Kraft und Wildheit eines reißenden Stroms. Wenn er kämpft, ist er wie das Wasser selbst. Äußerlich ruhig und gelassen, doch in Wahrheit schnell und stärker als alles andere. In diesem einen Augenblick hatte er seinem Gegner etwa hundert Schläge gegen Bauch, Brustkorb und Kopf verpasst. Die Schmerzen kamen dann so plötzlich für den Gegner, dass sein Körper das nicht verkraften konnte. Der Aquatic Fist Style ist wirklich sehr gefährlich und Wu ist der einzige Kämpfer, der diesen Stil beherrscht. Solche Elemente solltest du auch beherrschen, wenn du die Finalrunde erreichen willst." erklärte Eiji. "Du hast gut reden. Lern du das erstmal." Plötzlich war Eiji vor ihren Augen verschwunden und Shina lag nur Sekundenbruchteile später auf dem Boden. "Aber wie..." "Ich habe das bereits getan. Ich trainiere ja nicht umsonst so hart. Ich sag dir, nimm lieber meinen Rat an und trainiere. Ich möchte wirklich, dass du das Finale erreichst. Dann können wir gegeneinander antreten. Das möchtest du doch, oder?" Shina sah ihn an und nickte. "Ja. Schon seitdem du mich damals gerettet hast. Ich wollte seit diesem Tag unbedingt in einem fairen Kampf gegen dich antreten. Das ist mein größter Traum. Ich hab mir damals viel von dir abgeschaut und daraus meinen eigenen Stil, den Shin Lightning Style, entwickelt. Meiner Meinung nach ist der auch sehr gut. Nur ich finde kaum Gegner, gegen die ich ihn einsetzen kann. Die Straßenkämpfer zu Hause halten das meistens nicht aus." "Dann halt dich hier nicht zurück. Hier findest du nur die besten Kämpfer der Welt. Die überleben das." "Na gut. Das nächste Mal leg ich richtig los." "Das wollte ich hören." Eiji lächelte kurz und ging dann davon. °Er kann lächeln?° "Hey, warte doch mal. Warum trainieren wir nicht zusammen?" "Von mir aus. Aber denk dran, das wird härter als du dir vorstellen kannst." "Was Härte angeht, bin ich gewappnet. Du kennst ja meinen Bruder." "Allerdings. Und deshalb solltest du auch vorsichtig sein. Der ist ja nicht gerade erfreut, dich hier zu sehen." Dann ging er endgültig davon. °Wie wahr.° Dann machte sich Shina auch auf und ging zurück zur Hütte. Relenas Kampf war mitten im Gange. Ihr Gegner, ein großer Kerl mit langen blonden Haaren namens Chris, war wirklich nicht schlecht. °Der ist echt gut.° "So Kleine, jetzt gibt's SAURES!" Chris sprang ein paar Meter zurück. "Rekozan!" Aus seiner Handfläche löste sich eine Energiekugel und schoss direkt auf Relena zu. "Saint Thunder!" Relena reagierte schnell und schoss der Kugel eine Art Energieblitz entgegen. Die Attacken neutralisierten sich gegenseitig und wirbelten viel Staub auf. Relena stürmte sofort los und zielte mit dem Ellenbogen genau auf den Brustkorb von Chris. Doch der war vorbereitet. Im letzten Moment hielt er sie fest und schleuderte seine Gegnerin zurück. Relena kam hart auf dem Boden auf. °Scheiße.° Mit schmerzverzerrtem Gesicht rappelte sich die Engländerin wieder auf. "Du bist gut, Kleine. Aber gegen mich kommst du nicht an. Gib lieber auf." "Niemals." Wieder griff sie an. "Na warte, Kleines!" Nun drehte Chris richtig auf. Er schlug so schnell zu, dass statt zwei gleich hundert Fäuste zu sehen waren. Ohne Gnade ging dieser Sturm von Schlägen auf Relena ein. Leider konnte sie ihren Angriff nicht mehr abbrechen. Sie wurde erfasst und bekam einen Treffer nach dem anderen ab. Dann brach Chris ab und Relena ging kraftlos zu Boden. "Das war's wohl. Ich will dir ja nicht das Gesicht ruinieren. Mein Kumpel Spike will ja keine heiraten, die kein hübsches Gesicht mehr hat." Plötzlich sprang Relena mit einem zornigen Gesichtsausdruck wieder auf die Beine. "SPIKE THOMPSON IST DEIN KUMPEL?" "Klar, mein bester Kumpel." "ARGH!" Relena war außer sich. Wenn sie den Namen nur hörte, drehte sie durch. "Jetzt bist du dran!" Relena breitete ihre Arme aus und sammelte ihre gesamte Energie darin. "Ach, was soll das denn werden?" Chris lachte nur. Doch das sollte ihm vergehen. "ANGELIC WAVE!" Relenas Energie breitete sich aus und aus ihren Armen brach eine gewaltige Welle hervor, die aus leider kleinen Energieladungen in Form von Engelsfedern bestand. Chris war zu überrascht um zu reagieren. Die Energiewelle erfasste ihn und ließ ihn etwa zehn Meter weiter zu Boden fallen. Sein Bewusstsein hatte er schon bei der Kollision verloren. Relena hatte ohne Zweifel gewonnen. "Erwähne nie wieder diesen Namen in meiner Gegenwart." Zack raste auf seinen Gegner, ein Koloss namens Bruce, zu. "GATLING RUSH!" Bei dieser Attacke war Zack wie eine lebende Maschinenpistole. Die Schläge hämmerten nur so auf Bruce ein, der gar keine Luft mehr bekam. Mit einem anschließenden Kick schickte Zack seinen Gegner einem Baum entgegen. Doch nach zehn Metern Flug stand Zack auch schon im Weg und rammte seinen Ellenbogen gegen Bruce. Dieser schrie auf und krachte wie ein nasser Sack zu Boden. "Der Kampf ist vorbei. Sieger ist Zack Chaser. Glückwunsch." Koji Kumada sprach Zack seine drei Punkte zu und verschwand. Zack machte sich auf den Rückweg. Er kam gleichzeitig mit Relena an. Vor der Hütte fanden sie eine grübelnde Shina. "Hey Shina, was ist denn los?" fragte die Engländerin. "Oh, hallo. Ich denk grad darüber nach, was Eiji mir geraten hat." "Was hat er denn gesagt?" kam es nun von Zack. "Wir haben uns vorhin den Kampf von Wu Feng angesehen. Der war nach einer Sekunde beendet. Er war so rasend schnell. Eiji meinte, dass ich so etwas auch können müsste. Nur wie soll ich das schaffen?" "Naja, versuch es doch einfach." schlug der Amerikaner jetzt vor. "Ist Sarah eigentlich da?" "Ja. Sie dürfte schlafen. War sehr müde von dem Kampf und weil du sie so früh geweckt hattest." kam es grinsend von Shina. "So faul wie immer." Zack lachte und ging rein um Sarah aus dem Schlaf zu reißen. Auf einer Waldlichtung im Norden der Insel stand sich Terry Cancer, ein Amerikaner mit sehr muskulösem Körper, und Jean Napoleon Garée gegenüber. Der hochnäsige Franzose sah sich jetzt schon als Sieger. "Gib auf. Du hast null Chance." "Niemals. Ich kämpfe, auch wenn ich verlieren sollte. Ich gebe mein Bestes!" "Das ist Kampfgeist." kam es plötzlich von Ivan Romanow, der soeben auf der Lichtung erschien. "Beide fertig?" "Ja!" antworteten sie gleichzeitig. "Ring frei!" Terry preschte sogleich auf Jean zu. Doch der wich spielend auf. "Du bist viel zu langsam!" Jean holte zum Gegenschlag aus. Er überhäufte den Amerikaner mit ganzen Serien von Schlägen und Kicks. Terry konnte nur seine Muskeln anspannen, um die Schläge auszuhalten. "HAA!" Nach einer Weile konnte er Jeans Fäuste endlich festhalten und riss ihn mit sich in die Luft. "Was soll das werden?" Jean konnte sich nicht befreien, da Terry ihn in einem festen Klammergriff hatte. "Wirst du schon merken!" Sie sausten immer weiter nach oben. Langsam begann Terry sich um die eigene Achse zu drehen. "SPIRAL CRUSH!" Plötzlich blieben sie in der Luft stehen und rasten anschließend kopfüber dem Boden entgegen, wobei sie sich immer noch drehten. Sie waren noch zehn Meter vom Boden entfernt, als Terry Jean vor sich zerrte und ihn mit dem Rücken voran als Schutz vor dem Aufprall benutzen wollte. Sie drehten sich immer schneller. Kurz vor dem Boden fixierte Terry den Franzosen nur noch mit den Unterarmen und bereitete sich auf den Aufschlag vor. "DAS WAR'S!" "WIE WAHR!" Plötzlich konnte sich Jean wieder wehren. Er versetzte Terry einen Kniestoß in die Magengegend und konnte letztendlich dieser Attacke entkommen. Vom Gewicht des Amerikaners befreit breitete er schnell die Arme aus, um den Sturz abzubremsen. Terry war dazu allerdings nicht mehr in der Lage. Seine eigene Attacke hatte sich nun gegen ihn gewandt und er bekam die volle Wucht ab. Mit einem lauten Krachen knallte der Amerikaner auf den Boden und es wurde sehr viel Staub aufgewirbelt. Jean landete mit Leichtigkeit sanft auf dem Boden. "Der steht heute nicht mehr auf." Jean wandte sich zum gehen. Doch Romanow schüttelte den Kopf. "Sei dir da nicht zu sicher." "Wie?" "Dein Gegner ist noch bei Bewusstsein." "Das kann nicht sein." Schnell drehte der Franzose sich um. Und tatsächlich. Ohne größere Verletzungen trat Terry aus der Staubwolke. "Aber wie kann das sein?" "Ich habe diese Attacke entwickelt. Und auch alle Schwachstellen habe ich verschwinden lassen. Selbst wenn sie schief geht, überstehe ich sie unbeschadet. Und jetzt lass uns weiter kämpfen!" "Ha. Ich hab dich echt unterschätzt. Respekt. Das schafft nicht jeder, mich zu beeindrucken. Deshalb werde ich jetzt richtig aufdrehen! Mach dich bereit!" "Das bin ich schon lange!" Jean ging in Kampfstellung. Terry wusste, dass sein Gegner wieder auf seine Schnelligkeit setzen würde und spannte seine Muskeln an. "Dancing Shadow!" Jean verschwand vor Terrys Augen. Nur eine Art Schatten war noch zu sehen. Jean bewegte sich wirklich in einer nahezu übermenschlichen Geschwindigkeit. Seine Schläge kamen wie aus dem Nichts. Doch der Amerikaner hielt stand. "DAS REICHT NOCH LANGE NICHT!" Jean wetzte weiterhin um seinen Gegner herum und versetzte ihm Schlag für Schlag. Er spürte, dass Terrys Muskelabwehr langsam nachgab. °Gleich hab ich ihn.° Jean hörte auf und erschien wieder vor Terry. "Jetzt kommt das Finale." "Ja, denn ich mach dich gleich fertig!" Terry wollte schon zum Angriff ansetzen. Doch Jean war schneller. "STRIKE OF SHADOWS!" Blitzschnell rannte er im Kreis um Terry. Der wollte seinen Augen nicht trauen. Auf einmal sah er gleich zehn Franzosen, die ihre Bahnen um ihn zogen. Jean bewegte sich so schnell, dass andere ihn gleich mehrmals sahen. "Was zum..." Weiter konnte Terry nicht sprechen. Der Franzose war zum Angriff übergegangen und sauste jetzt immer mit einem starken Hieb an Terry vorbei. Dieser fühlte sich von allen Seiten gleichzeitig bombardiert. Jean führte nun seinen letzten Schlag aus und stand dann in zehn Meter Abstand mit dem Rücken gewandt zu Terry da. "Gute Nacht." Terry ging auf die Knie, spuckte etwas Blut und sank dann zu Boden. Knock Out. Jean war der Sieger. "Wirklich eine sehr gute Technik. Ich bin beeindruckt, junger Mann." gab Romanow zu. "Das war noch gar nichts. Im Finale werden Sie mein wahres Können sehen." erwiderte Garée hochnäsig und schritt von Dannen. °Nur sein Charakter ist buchstäblich zum Kotzen.° Der Tag neigte sich dem Ende zu. Jeder Kämpfer hatte seine erste Runde erfolgreich oder weniger erfolgreich hinter sich gebracht. Einige waren allerdings auch so stark verletzt, dass sie nicht weiter teilnehmen konnten. Kintaro Shiro und die anderen Mitglieder des Komitees saßen beisammen und werteten die Kämpfe aus. Nur einer fehlte. "Wo ist Garuda?" fragte der Vorsitzende. "Keine Ahnung. Er meinte, er habe noch etwas Wichtiges zu erledigen." "Naja, wir können nun nicht mehr auf ihn warten. Wie sind die Kämpfe verlaufen?" Kumada begann zu berichten. "Bisher sehr gut. Die Teilnehmer haben wirklich erstklassige Techniken entwickelt. Alle Sieger haben wirklich verdient gewonnen. Auch wenn man den anderen es auch gönnen würde. Aber es kann eben nur einen Sieger geben. Nur leider gibt es auch schon Teilnehmer, die nicht weiter machen können. Insgesamt sind es fünf. Einer davon ist ein junger Shaolin. Er liegt schon seit heute Nacht im Koma." "Wer war sein Gegner?" "Akuma Raidou. Er geht wirklich äußerst brutal vor." "Hm. Aber disqualifizieren können wir ihn nicht. Verletzungen gehören nun mal zum Kampf. Er müsste nur etwas mehr Rücksicht zeigen. Was ist mit den anderen?" "Drei sind bald wieder auf dem Damm. Diese eine Runde müssen sie wohl aussetzen, aber dann geht's weiter. Der Letzte allerdings hatte weniger Glück. Seinen rechten Arm wird er wohl nie wieder benutzen können." "Wer war das?" "Keiko." Kintaros Miene verfinsterte sich. "Dieses Mädchen macht nur Probleme. Ich hätte sie besser niemals am Turnier teilnehmen lassen sollen." "Jetzt ist es zu spät, Vorsitzender. Aber ist es fair, so über eure eigene Enkelin zu sprechen?" warf Parker ein. "Du kennst sie nicht, mein Freund. Sie war schon immer sehr aggressiv. Das hat sich in den letzten Jahren noch verschlimmert. Selbst ich kann sie nicht mehr aufhalten, wenn sie einmal in Fahrt ist. Ich hoffe nur, dass sie sich in den nächsten Kämpfen zurückhält. Die Kämpfer sollen schließlich nicht mit Angst und Hass von dieser Insel gehen." Kintaro schaute zum Fenster hinaus. "Morgen gehen die Kämpfe weiter. Hoffentlich haben wir nicht noch mehr solche Zwischenfälle. Welche Kampfart war eigentlich für morgen vorgesehen?" "Doppelkämpfe, Vorsitzender." antwortete Parker. "Ah, ja. Da wird sich zeigen, wie gut die Kämpfer ihre Kräfte auch im Team nutzen können. Nun denn, ich ziehe mich für heute zurück. Solltet ihr Garuda sehen, so teilt ihm alles mit, was wir besprochen haben. Gute Nacht." "Gute Nacht, Vorsitzender Shiro." Kintaro Shiro zog sich in sein Privatzimmer zurück. Die anderen drei blieben noch einige Zeit in der großen Halle und werteten die Kämpfe weiter aus. Garuda Kanji, der Mann mit der Maske, stand allein am Strand der Steilküste im Nordwesten der Insel. Er sah zu den Sternen empor. Plötzlich hörte er hinter sich Schritte auf dem Kies, der den gesamten Strand bedeckte. "Warum wollen sie mich sehen, Komiteemitglied Kanji?" fragte Eiji, der nun zehn Meter entfernt von Garuda stehen blieb. "Eiji Raizan. Auf der Straße aufgewachsen. Mutter vor acht Jahren verloren. Vater nie kennen gelernt. Immer allein unterwegs. Du siehst ihm sehr ähnlich." sprach Garuda, ohne Eiji anzusehen. "Woher wissen sie das über mich? Und wer soll mir ähnlich sehen?" "Ich weiß es eben. Und ich meine damit...deinen Vater." "Mein Vater? Sie kennen ihn?" "Oh ja, ich kannte ihn. Sogar sehr gut." "Sie kannten ihn? Ist er etwa auch tot?" "Ja. Dein Vater starb vor zehn Jahren bei einem harten Kampf. Jedenfalls sagt man sich das so. Keiner hat ihn seit damals je wieder gesehen. Daher hatte man ihn für tot erklärt." erklärte Kanji. "Und warum sollte ich ihnen das glauben?" "Tust du das etwa nicht?" "Nein. Ich bin auf der Straße aufgewachsen. Ich vertraue niemandem, den ich vor einem Tag zum ersten Mal im Leben gesehen habe." "Ja, ganz der Vater. Er sagte solche Dinge auch immer. Mal sehen, wie ähnlich du ihm wirklich bist!" Und ohne Vorwarnung griff Garuda an. Eiji konnte gerade noch ausweichen. "Was soll das? Ich dachte Kämpfe außerhalb des Turniers wären nicht gestattet." "Ich bin kein Teilnehmer. Und von diesem Kampf wird auch nie jemand erfahren. Und jetzt verteidige sich." Wieder griff Kanji an und diesmal blockte Eiji. "Na warte!" Eiji holte zum Gegenschlag aus und griff seinerseits den Mann mit der Maske an. "HA!" Die Schläge des jungen Kämpfers kamen unglaublich schnell und präzise, doch wie durch ein Wunder schien jeder einzelne an Garuda vorbei zu gehen. "Wirklich sehr ähnlich. Genauso stürmisch. Genauso reizbar. Ganz der Vater. Du hast noch viel zu lernen, Eiji Raizan!" Nun ging Garuda wieder zum Angriff über. Eiji kam gar nicht zum Blocken. Die Angriffe kamen so unverhofft und schnell, dass keine Reaktion möglich war. Und Garudas Schläge waren wirklich hart und präzise. Mit einem anschließenden Sprungkick schleuderte er Eiji gegen die Felsen der steilen Klippe. Dem jungen Kämpfer tat alles weh und er konnte gerade noch so aufstehen. "Lerne, Junge. Lerne aus deinen Fehlern. Wir werden wieder gegeneinander antreten. Sehr bald. Dann wird sich unser Schicksal entscheiden." Und mit diesen Worten verschwand Garuda vor Eijis Augen. Dieser rappelte sich auf und ging langsam zur Hütte zurück. °So eine Kraft habe ich bisher noch nicht erlebt. Für ihn war das überhaupt kein Problem. Das nächste Mal wird er es nicht so leicht haben. Das schwöre ich.° In der Hütte schliefen schon alle. Er warf sich in sein Bett und war kurz darauf auch schon eingeschlafen. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)