Bermuda von Tei (バーミューダ) ================================================================================ Kapitel 18: Dochira? – Wohin? ----------------------------- So, hier kommt das nächste Kapitel und ich konnte es mal wieder nicht lassen, einige Vorverweise hineinzustecken *die Dinger lieb hab* ^_~ Für die nächste Woche wird das dass letzte Kapitel sein, weil ich mehrere Tage in Hamburg bin. Aber sobald ich wieder zuhause bin, lade ich neues Lesefutter hoch^^ Gewidmet ist das Kapitel allen, die mein Geschribsel lesen und insbesondere meiner Nee-chan, Amber, Kira-chan und kiara!! Viel Spaß beim Lesen!!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kurz vor Mittag hatte sich You von den anderen verabschiedet und war zurück zu Carolin gegangen, die ihn schon erwartungsvoll empfangen hatte. In kurzen Zügen berichtete er ihr kurz, was passiert war und ging dann auf sein Zimmer. Seufzend legte sich auf das Bett, starrte an die Decke und hing seinen Gedanken nach. Natürlich wollte er gerne mit den anderen zurück nach Japan. Er war neugierig, was ihn dort noch alles erwarten würde - aber gleichzeitig ängstigte es ihn auch. Was, wenn er mit seinen eigentlichen Leben nicht klarkommen sollte? Wenn er herausfinden würde, dass er sich mit den anderen kaum verstand? You wusste, dass seine Ängste unbegründet waren - er hatte lediglich Panik vor dem Ungewissen, das kommen würde. "Wenn du jetzt gehst, dann siehst du mich nie wieder!", knurrte seine Freundin. Ohne ein weiteres Wort ließ You sie stehen und lief zurück zu seinem Auto, um zu Gackt zu fahren. Es war Weihnachten und er hatte von seinem besten Freund gerade einen Anruf erhalten, dass dessen Freundin ihn versetzt hatte. You kannte ihn lange genug, um zu wissen, wie sehr ihm das zusetzen musste. Er konnte jetzt nicht hier bleiben und so tun als wäre nichts. Nicht wenn er wusste, dass Gackt alleine zuhause saß und es ihm wahrscheinlich mehr als schlecht ging. Ein erneutes Seufzen kam über Yous Lippen. Wie war eigentlich seine Freundschaft mit dem Sänger definiert? Immerhin schienen sie sich mehr als nahe zu stehen... "Weißt du, You, obwohl du so vollkommen anders bist als ich, verstehst du mich am besten! Bei dir muss ich mich nicht verstellen..." "Gakkun, hör auf einen solchen Quatsch zu reden, du bist betrunken!" "Ich rede keinen Quatsch! Ich meine es ernst! Du bist mein Seelenpartner!" Mit einem dicken Buch in der Hand lag You auf der Couch und bekam nicht mit, wie ein angesäuerter Gackt zu ihm stapfte. "You, wann lernst du es endlich, die Toilette sauber zu machen?!!" "Nani?", fragte der Angesprochene und sah kaum von seinem Buch auf. Gehörte das etwa auch zu ihrer Freundschaft? Ein leichtes Klopfen an der Tür holte You aus seinen Gedanken zurück in die Wirklichkeit. "Ja?" Ohne Umschweife kam Carolin herein und setzte sich zu ihm aufs Bett. "Also, was ist los?", fiel sie direkt mit der Tür ins Haus. "…" "Hat es etwas mit diesem Vampir zu tun?" "Er ist kein Vampir." "Das weiß ich doch... Also, was ist jetzt los?", seufzte Carolin. Nach längerem Zögern berichtet You ihr, dass die vier Musiker am Abend darauf gehen würden. "Du wirst mit ihnen gehen, oder?" In Carolins Stimme schwang bereits die Antwort mit. "Ich weiß es noch nicht..." "Warum nicht? Sie sind deine Freunde und deine Familie..." Familie... Hatte Chacha das nicht auch gesagt? "Und was wird mit dir?" Es widerstrebte You, seine Retterin einfach so zurück zulassen. Alleine, mit der vielen Arbeit, die die Tiere verursachten. Immerhin hatte er in den letzten Wochen selbst mitbekommen, wie viel Stress sich die junge Krankenschwester selbst auflud, nur um verstoßenen Tieren zu helfen. "Mach dir um mich keine Sorgen! Ich bin davor auch schon alleine klar kommen", entgegnete sie lächelnd. Wenn Carolin ehrlich war, dann würde sie Tom, beziehungsweise You, sehr vermissen - er ist ihr einfach zu sehr ans Herz gewachsen. "Aber..." "Kein aber! Du hast dich hervorragend erholt… es gibt keinen Grund für dich noch länger hier zu bleiben! Dein altes Leben wartet auf dich- du wirst nicht ewig dieses hier führen können!", fuhr sie ihn an. Aber ihre Stimme zitterte und ihre Augen glänzten verräterisch. "Carolin…" Ohne weitere Worte schloss You sie in die Arme und hielt sie fest. "Wirst du mich denn besuchen kommt?" "Wenn ich einen Dummen finde, der sich derweil um alles hier kümmert...", grinste sie. Abschiede fielen ihr schwer, aber sie hatte sich inzwischen daran gewöhnt. Man konnte sich nicht um Tiere kümmern und sie anschließend vermitteln, wenn man sich nicht von ihnen trennen konnte. "Heißt das dann, dass du morgen dann gehst?" "Willst du denn, dass ich gehe?" " Ja, dass hier ist einfach nicht deine Welt… du gehörst nicht hierhin, sondern zu diesem verrückten Vampir und seinem Gefolge… Dein Platz ist in Japan und nicht in den USA – du bist hier ja sprachlich schon verloren! Ich habe kein Recht, dich noch länger hier zu behalten… ich war nur eine kleine Unterbrechung in deinem Leben, als du es nicht leben konntest. Aber jetzt kannst du es wieder- also tue es! Geh zurück!“ „Und wenn ich nicht wollte? Könnte ich hier bleiben?“ „Natürlich könntest du bleiben, aber du würdest schnell merken, dass das hier nicht dein Leben ist! Du weißt doch inzwischen wieder recht gut, wer You Kurosaki eigentlich ist…“, antwortete Carolin seufzend und stand auf, um das Zimmer wieder zu verlassen. An der Tür machte sie noch einmal halt und drehte sich um. „Wenn du bleiben willst, dann kannst du bleiben, aber ich wäre enttäuscht von dir…“ Damit ließ sie You wieder alleine zurück. Leider war er jetzt auch nicht schlauer. Doch insgeheim kannte auch er schon - genau wie alle anderen - die Antwort auf die Frage, ob er zurück nach Japan gehen würde. Überrascht sah Chacha auf, als sein Handy in der Hosentasche vibrierte. "Du vibrierst!", grummelte Ju-Ken, der ihn als Kopfkissen missbrauchte und irgendwelche Zeichentrickfilme für Kinder im Fernsehen anschaute. Der Gitarrist fischte das kleine Mobiltelefon heraus, was gar nicht so einfach war, wenn man halb von einem Bassisten erdrückt wurde. "Moshi moshi?" Seine Augenbrauen schnellten in die Höhe, als You sich meldete. Interessiert richtete sich Ju-Ken auf und versuchte so gut es ging zu lauschen. "Nein, das ist kein Problem... Wo? Okay, in einer halben Stunde… Mata!" "Was wollte You?", fragte der Bassist neugierig. "Sich mit mir treffen…", entgegnete Chacha und stand auf. "Wenn die beiden anderen zurückkommen, dann sag ihnen, dass ich weg bin", trug er ihm auf, während er sich die Schuhe anzog. "Kein Problem!", antwortete Ju-Ken und war bereits wieder in die Abenteuer von Mickey Maus und Co vertieft. Seinen Gedanken nachhängend machte sich der Gitarrist auf den Weg zum Strand. Zu Fuß war es zwischen einer viertel und einer halben Stunde - je nachdem, wie schnell oder langsam man ging. Was You wohl von ihm wollte? Es hatte sicherlich etwas mit ihrer Abreise zu tun... Kurz darauf kam er am Strand an, zog seine Schuhe aus und ging dann zum Wasser, um dort zu ihrem Treffpunkt - derselbe Abschnitt, an dem sie gestern auch mit den Pferden gewesen waren. Als er wenige Minuten später dort ankam, war von You noch keine Spur zu sehen und so setzte er sich in den warmen Sand und wartete. Gedankenverloren spielte er mit den zwei schwarzen Onyxarmbändern, die er an seinem Handgelenk trug. Seines und das von You, auf das er aufpassen sollte. Gackts Gesichtsausdruck hatte er nicht deuten können, als er bemerkt hatte, dass der andere registriert hatte, dass er zwei trug. "Ich hoffe inständig, dass You mit uns zurückkommt!" Chacha war so sehr in seinen Gedanken versunken, dass er nicht mit bekam, wie You kam. Der jüngere stutzte nicht schlecht, als er den anderen in so - ja, schlabberigen - Sachen sah, unter denen man kaum seine zierliche Statur ausmachen konnte. Andererseits nahm You an, dass kein Mensch 24 stundenlang in hautengen Sachen herumlaufen konnte, bei denen garantiert wichtige Sachen eingeklemmt wurden. Okay, Gackt ausgenommen! Der schlief vermutlich auch noch damit... Lautlos setzte er sich neben den anderen, der ihn nicht zu bemerken schien, und piekte ihn in die Seite, was dazu führte, dass Chacha erschrocken aufquiekte. "Musst du mich so erschrecken?! Ich wäre fast einen Herztod gestorben!" "Gomen...", entschuldigte sich You sofort und hatte ein schlechtes Gewissen. Doch als er den anderen grinsen sah, wusste er, dass dieser es nicht ernst gemeint hatte und der Violinist entspannte sich deutlich. Zu gerne wüsste Chacha, was You zu diesem Treffen bewegt hatte, doch er wusste, dass es besser war, zu warten, bis er aus eigenem Antrieb sprach. Und zum Glück musste er nicht lange darauf warten! "Ne… das was du neulich über Familie gesagt hast... Stimmt das?" "Also hatte ich Recht." "Ich hätte es nicht gesagt, wenn es nicht stimmen würde", antwortete Cha lächelnd. Er konnte regelrecht sehen, wie Yous Gehirnwindungen anfingen zu rattern. "Erinnerst du dich an Masa, Toshi und Ren?" "Dumpf…“, antwortete der größere und beobachtete, wie die Wellen im Sand ausliefen. "Die drei haben Gackt viel bedeutet - und tun es noch immer... es ist ihm sehr schwer gefallen, sie ziehen zu lassen, aber er hat es getan… Er würde niemanden auf Teufel komm raus in der Band festhalten, wenn er sieht, dass jemand woanders glücklicher wäre. Für ihn zählen immer erst alle anderen und dann erst kommt er. … Wenn du bei Carolin wirklich glücklicher wärst, als bei uns, dann würde Gackt dich gehen lassen", berichtete Chacha und seine Gedanken schienen zurück in die Jahre 2001 und 2003 zu schweifen. "Aber er wäre enttäuscht..." "Das weniger… er wäre einfach nur tot traurigen und würde sich in Arbeit vergraben…" "… Wirst du irgendwann gehen?" "Warum fragst du das?" Verdutzt sah Chacha ihn an. "Du redest von dieser ‚Familie’ als wäre es eine richtige… du meinst, wie toll sie wäre, aber dennoch verlassen Bandmitglieder sie… " "Jede Familie hat Leichen im Keller… keiner ist perfekt! Masa, Toshi und Ren standen damals noch am Anfang ihrer musikalischen Karriere. Sie wollten ihr eigenes Ding durchziehen- das kannst du niemandem verübeln! Natürlich gab es noch einige andere mit auslösende Sachen, dass bestreitet auch niemand. Gackt hat Masa nicht das entgegengebracht, was sich dieser erhofft hatte… als er gegangen ist, war Toshi mehr der Mitläufer… Ren und Gackt kennen sich schon lange und Ren hatte immer wieder Angebote bekommen. Nach einem Streit hat er es für besser gehalten, erst einmal auf Abstand zu gehen- inzwischen verstehen sich die beiden wieder sehr gut, aber Ren wird nicht zurückkommen, weil er bei Lin Clover etwas gefunden hat, was der JOB ihm nicht bieten konnte… aber auch wenn die drei nicht mehr in der Band sind, gehören sie noch immer zur Familie!" "Und du?" "Ich war schon viel länger als die drei im Musikbusiness... ich hatte Vienna, Gerad, GirlUNeed,… ich hatte längst meinen eigenen Weg gefunden, als ich zum JOB kam." "Trotzdem...!" "Ich werde aufhören, wenn Gackt genug hat. Solange werde ich bei ihm bleiben und mich um die Band kümmern. Ich bin glücklich, mit dem was ich mache: ich kann Gitarre spielen, hin und wieder singen und Gackt akzeptiert meinen Rat… und wenn ich Solo etwas machen wollte, ließe sich dafür auch irgendwo noch Zeit finden. Ich weiß, wer ich bin, You. Ich kenne meinen Weg und muss ihn nicht mehr suchen. Zudem gehe ich ihn nicht alleine, sondern mit meinen Freunden - meiner Familie!" Chachas Augen glitzerten, als er You in die Augen sah. Er meinte jedes Wort, dass er gesagt hatte, 100prozentig - ohne wenn und aber. "… Arigatou", lächelte You ihn schließlich an. "Ne… könnte ich eventuell mein Armband wieder haben?" Zunächst glaubte Chacha seinen Ohren nicht zu trauen, doch dann breitete sich ein wissendes Grinsen über sein Gesicht aus und er gab dem anderen das besagte Schmuckstück zurück. Beinahe andächtig schien You es überzustreifen, ehe er plötzlich aufsprang. "Ich muss dann wieder zurück… Danke für alles! Mata!" Eilig lief You dieselbe Strecke zurück, die er gekommen war. Er hatte nicht einmal mitbekommen, dass Chacha sich gar nicht von ihm verabschiedet hatte. Warum auch? Der Gitarrist wusste, dass er ihn bald wieder sehen würde. You würde mit zurück nach Japan kommen, da war er sich ganz sicher! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, dass war’s dann erst Mal^^ Ich hoffe es hat euch gefallen – bis zum nächsten Kapitel!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)