Schicksal im Busch von abgemeldet (Die Geschichte eines Adlers) ================================================================================ Kapitel 1: Die Jagt ------------------- Uroaetus Aquila Ein leerer Himmel spannte sich über den Berg und die Ebene bis zu dem gegenüberliegenden Hügel. Das erste schwache Licht fiel auf das unordentliche Bündel von Stöcken, das, zwei Meter im Durchmesser ,auf zwei kräftigen Ästen einer Föhre ruhte. Der Horst das war das werk des Männchens des australischen Keilschwanzadlers, Uroaetus Aquila. Nun gleißte der Himmel wie geschmolzenes Metall. Der Adler blickte empor, die Flügel, mächtige Schwingen mit einer spannweite von zweieindhalb Metern, ein wenig abgespreizt. Der gebogene Schnabel blitzte im Licht, und in der Iris der stechend dunklen Augen schimmerte das Gold der sonne. Das Gefieder, das harte Federkleid des ausgewachsenen Adlers, glänzte metallisch schwarz, und der Vogel fühlte die Luftstöße, die an ihm entlangstrichen, wie ein fisch die Strömung der See. Er drehte die Brust in den wind, um aufzufliegen. Seine Gefährtin ließ sich neben ihm nieder, und die beiden großen Geschöpfe stießen gegeneinander, schwerfällig schaukelnd auf ihren großen bleichen Füßen, diese plumpen Gehwerkzeuge, die dennoch mit ihren abwärts gekrümmten, von zahllosen Toden geschärften krallen, so zweckmäßig geformt sind. Aquila spreizte die Schwingen, um sich im Gleichgewicht zu halten und sprang auf einen nahen Ast, während seine Gefährtin Girirnda sich umdrehte und prüfend ihren Horst betrachtete, der um diese Jahreszeit sehr wichtig für sie werden sollte. sie hatte schon damit begonnen, ihn mit frischen ,silbergrünen Eukalyptuszweigen zu schmücken. Der Sonnenaufgang stand unmittelbar bevor. Aquila sah ihm entgegen, bereit, den tag in seinen Körper aufzunehmen, während die Gezeiten des Lebens in den rauschenden Harmonien des Windes über ihn hinwegrollten. Die schattige masse des Bulliginan mit ihrer lichtgeränderten Silhouette nahm einen kobaltblauen, dann einen dunstigen, dunkelblauen Farbton an. Einen Augenblick schien es, als wollte der alte berg die tanzenden Glutwellen zurückhalten, die bald die verdorrten Hügel an seinem fuße in der brütenden Hitze erzittern lassen würde. Wie ein breiter Strom floss das Licht über Aquila nieder. Er warf sich in die leere der Luft, und der Flug riss ihn empor -ein goldener Vogel im Auge der Sonne. Aquila jagte. Jetzt, bevor das ei gelegt wurde, konnte er sich bei der jagt zeit lassen. Girinda suchte sich ihr fressen meist selbst. Der Adler hatte keine eile. Er ließ sich von den aufwinden tragen und genoss die Freiheit des Himmels und die kühle der Luft, die um seine schwingen strich. Nach einer weile segelte er tiefer hinunter. Auf dem Gelände unter ihm standen vereinzelt Eichen mit ihren stacheligen Blätern, daneben lagen große flecken dornigen Gebüsches. Aquilas scharfe Augen erspähten eine Bewegung im Gras und Geröl um den Dornenbusch. Einen Augenblick lang hing er an einem Firmament, aus dem alle Farben gewichen waren, ausgelaugt von grellem, weißglühendem Licht. Es wölbte sich über der Dunkelheit des Berges wie die Innenhaut eines riesenhaften, weißen Augenlids. Aquila stürzte aus diesem weißen Himmel. Seine riesigen, nach hinten gewinkelten schwingen sichelten durch die Luft, schwarze klingen, die das licht zerschnitten. Die großen Schwungfedern spreizten sich zuerst, dann schlossen sie sich. Aus einer höher von hundert Metern fiel der Adler auf die erde zu, mit gefaltenen schwingen, hartgefiedert, fest, ein kleines, lebendes Projektil. Als es schon so aussah, als wollte dieser blitzende, niedersausende Gegenstand auf dem boden aufschlagen, schossen die schwingen seitwärts heraus, die Füße mit den großen krallen streckten sich nach vorne und schlossen sich um den rücken einer zwei Meter langen Guana. Die schuppige Echse krümmte ihren Körper in der qualvollen Bemühung zu entkommen nach hinten und schlug mit ihrem langen Schwanz durch die Luft. Wie die Schnur einer schweren Peitsche traf er Aquila seitlich am Kopf, gerade als er der Echse mit einem hieb seines kräftigen Schnabels den Todesstoß versetzen wollte. Aquila fuhr zurück, der griff seiner Fänge lockerte sich um ein geringes. Mit einer letzten verzweifelten Anstrengung wand sich die Guana aus der Umklammerung und hastete, zerfetzt und blutend, auf die nächste Gruppe von Dornenbüschen zu........ Fortsetzung folgt......... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)