Der Feind in meinem Bett von Yamica (Caleb lernt Phobos einmal ganz anders kennen.) ================================================================================ Kapitel 1: Verhörmethoden ------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Verhörmethoden Teil: 01/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Endlich. Cedric sah vom Schloss auf die verwinkelten Strassen der alten Stadt hinab. Irgendwo dort waren seine Soldaten und brachte ihm Caleb - den kleinen Möchtegern-Rebell der sie schon lange an der Nase herumführte. Seine Hände ballten sich unwillkürlich zu Fäusten, seine Zunge schoss drohend hervor. Phobos war in letzter Zeit nicht glücklich mit ihm gewesen. Aber jetzt .... der aufgeregte Lärm der aus dem Hof kam verriet ihm, dass seine Soldaten schneller gewesen sein als er dachte. Noch einen Moment ... dann würde er Caleb ins Gesicht spucken können. Er setzte sich elegant aber drohend auf seinen Stuhl. Aber Caleb hatte schon fast keine Spucke mehr, die er reichlich und wie die Soldaten befanden, kindisch ausgeteilt hatte. Jedenfalls so lange bis er einen Knebel zwischen die Zähne bekommen hatte, der so eng gebunden war, dass Caleb ständig würgen musste, um überhaupt Luft zu bekommen. Ohne viel Zeremonie wurde er vor Cedrics Füsse gestossen. Zufrieden sah er auf den Gefangenen herunter. "Ich gratuliere. Du hast uns gut auf Trab gehalten. Aber jetzt ist dein Spiel zu Ende - ich bin sicher unser Lord hat schon ein kreatives Ende für dich in Sicht." Er strich mit seinem Schwanz über Calebs Hals. "Ausser natürlich - du sagst uns wo euer Hauptquartier ist." Er machte eine kurze Kopfbewegung, woraufhin ein Soldat Caleb den Knebel abnahm. Was Caleb dazu verleitete dem Vieh vor sich eine Portion Spucke zukommen zu lassen und dann verächtlich zu lachen. "Mach dich nicht lächerlicher als du ohnehin schon bist..." "Lächerlich?" Cedric zuckte zurück. Zeitgleich bewegte sich sein mächtiger Schwanz und schleuderte Caleb an die Wand. "Ich glaub du hast noch nicht begriffen, wie deine Position aussieht" zischte er drohend. Durch die Fesseln konnte sich der junge Rebell in keinster Weise abfangen und krachte ungehindert an die Wand und stürzte von dort zu Boden. Cedric schickte die Soldaten in die Stadt um weiter nach Rebellen zu suchen - sie waren mit Sicherheit in Aufregung über die Verhaftung und würden sich vielleicht verraten. Dann erst schlitterte er zu Caleb herüber. "Nun?" "Elendes Kriechtier....", zischte Caleb. "Dir sollte man endlich die Giftzähne ziehen und dich wieder in dein Terrarium stecken..." "Wir werden sehen wer wen wohin steckt. Ist dir eigentlich klar in welcher Situation du dich gerade befindest?" Cedric spuckte ihm ins Gesicht. Er wollte sehen wie diese Überheblichkeit aus dem Gesicht verschwand - Caleb schrie geradezu danach gebrochen zu werden. Aber erstmals schnaubte der Kleine nur. "Wart nur, bis die Wächterinnen hier sind und dir die Haut abziehen..." "Bis sie hier sind, trägt Phobos einen Mantel aus deiner Haut", fauchte Cedric. Caleb verdrehte die Augen. "Glaub mir Phobos hat einen besseren Geschmack als du....so was trägt man nicht. Aber Schlangenlederstiefel sollen der letzte Schrei sein." "Ich weiss nicht wo ..." Cedric fing sich. Er würde sich jetzt in keinen kindischen Streit mit dieser Ratte begeben. "Ich weiss nicht ... deine Haut ist so schön weich ... sie wäre ein angenehmes Futter für einen Mantel ..." Er liess seinen Schwanz über Calebs Arme gleiten. Was diesen zurück zucken liess, aber er drehte sich geschwind und trat nach dem ekligen Teil. "Duuuuuuuuu - " Caleb landete an der anderen Wand. Cedric schoss ihm nach. "Du wirst es bereuen, das schwöre ich dir." Caleb hustete und spucke das Blut aus seinem Mund gegen Cedric. "Du hältst dich für einen ganz zähen Burschen, oder?" Ohne viel Umstände setzte Cedric sich auf die Beine des kleinen Rebelens, der jetzt total unbeweglich war. Seine Finger fuhren um Calebs Hals. "Aber das bringt dich hier auch nicht weiter." "Nimm....deine Drecksfinger von mir!", fauchte Caleb, auch wenn seine Augen immer grösser wurden und er nach Luft schnappen musste. "Du denkst das hält mich davon ab." Cedric lachte auf. "Wer glaubst du eigentlich, dass du bist, kleiner Rebell." Calebs Reaktion brachte ihn auf Gedanken ... er hatte ihn nur ärgern wollen, aber die Berührung schien endlich Calebs Selbstsicherheit ins Wanken zu bringen. Er liess seine Hände weiter nach unten gleiten. Und Caleb versuchte nun sich unter dem schweren Unding auf ihm hervor zu winden. Aber natürlich war er chancenlos. Cedric war nicht nur stärker, er hatte auch den Vorteil nicht zweimal innerhalb von zehn Minuten an eine Wand geschleudert worden zu sein, nachdem er durch die Stadt gezerrt worden war. Mit einem Ruck hatte er Calebs Hemd zerrissen. Sein Schwanz bewegte sich neckisch auf dem nackten Bauch des Jungen. Caleb hielt die Luft an vor Fassungslosigkeit. Ein Alptraum! Etwas anderes konnte das hier nicht sein. Er träumte bestimmt nur einen völlig irren Traum. Einen den Cedric eifrig mitträumte. Warum war er nicht schon lange auf die Idee gekommen? Jetzt gab das kleine Miststück keine rotzigen Antworten mehr. Jetzt wusste er, wer hier das sagen hatten. Er griff fiebrig nach der Hose die er ebenfalls aufriss. Das wiederum liess Caleb aufschreien. "NEIN! Du perverses Schlangenvieh! Lass mich in Ruhe!" "Du lernst es nicht oder?" Ungeduldig beugte Cedric sich über den Jungen. "Beleidigungen bringen dich nicht weiter ... im Gegenteil." Er züngelte über Cedrics Brust. Er rutschte ein wenig von ihm herunter, als sein Schwanz sich langsam, sehr langsam aber zielsicher, zwischen Calebs Beine bewegte. Die dieser sofort zusammenpresste, wie wenn er sich auf einem wilden Pferd festklammern wollte. Cedric keuchte leicht, als er eingeklemmt wurde. Aber es war nicht genug Kraft übrig in Caleb, ihn ernsthaft in seinem Vorhaben zu gefährden das wusste er. Dennoch zog er seinen Schwanz mit einem Ruck wieder hervor. Caleb lag noch nicht richtig. Roh packte er ihn an den Schultern und riss ihn herum. "Du wirst mich nicht aufhalten können, Rebell." "Was...bringt....dir das?!", keuchte Caleb und versuchte wieder weg zu kommen. "Was bringt dir dein elender Widerspruchsgeist?" Er schlug zwischen die Schulterblätter des Jungen. Was ihm das brachte? Er lachte plötzlich auf. Genugtuung. Untergebene treten - so hatte er sich bis jetzt ausgetobt. Das hier war so viel besser. Das bebende Fleisch vor ihm...Caleb konnte seine Angst nicht verbergen. Und was er ihm antun würde ... kein Henker konnte etwas Schöneres tun. Er stupste mit dem Ende seines schuppigen Schwanzes an Calebs Hintern. Er würde ihn kaputt machen. Caleb fuhr wieder herum und versuchte seinen Gegner wegzutreten, auch wenn inzwischen jeder Muskel seines Körpers schmerzte. Das brachte Cedric nur noch mehr zum Lachen. Wie sich der Rebell wand - und doch nicht von ihm loskam. Seine Tritte schmerzten kaum - sie stachelte ihn nur noch mehr an. Er riss seinen Oberkörper an den Haaren hoch. "Halt Still, du Miststück." Langsam drang er in den Junge ein. Sein Schrei blieb Caleb im Hals stecken und er würgte trocken und verkrampfte sich komplett, während er sich hilflos im Griff seines Feindes wand. Cedric nahm jedes Detail seines Gesichtes geniesserisch auf, während sein Schlangenschwanz sich in Caleb rammte. Er spürte wie etwas zerriss, wie das Blut an ihm herunterlief. "Jetzt fällt dir nichts mehr ein, oder?" Und das hier war nur der Anfang...alles die Vorfreude auf die wirkliche Befriedigung. Calbes Blick voller Entsetzten wurde glasig im Schock aus Unglauben, Hilflosigkeit und Schmerz. Seine Muskeln gaben nach und nahmen Cedric so einen Teil seines Spasses. Dennoch rammte er wieder und wieder in den Körper, der sich nicht mehr sträubte. Er hatte ihn gebrochen. Endlich! Er hatte ihm gezeigt, dass man sich Cedric gegenüber nicht so frech verhielt. Er hielt es nicht mehr aus, er musste sich an dem Jungen befriedigen. So erregt war er nicht mehr gewesen seit - so erregt war er noch nie! Sein Glied zuckte ungeduldig, als er seinen blutigen Schlangenschwanz hervorzog. Aber gerade als er eindringen wollte kam eine kühle Stimme von der Tür. "Cedric - was tust du da?" Kapitel 2: Kompliziertes Leben ------------------------------ Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Kompliziertes Leben Teil: 02/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Cedric fuhr herum und liess Caleb dabei einfach achtlos fallen. "Meister Phobos...", keuchte er überrascht und zog sich von dem reglosen Rebellen zurück. "Ich wiederhole, Cedric - was tust du da? Man hatte mir gesagt du verhörst hier einen Rebellen." "Er...er hat nichts gesagt...", zischte Cedric. "Und das wird er jetzt auch erst einmal nicht mehr tun können! Du Nichtsnutz!" Phobos trat drohend näher, sein Gesicht voller Abscheu. Verächtlich blickte er auf Cedric. "Wie soll ich mich erfolgreich verteidigen, wenn ich Nichtsnutzen wie dir mein Vertrauen schenke?" "Ich dachte nur..." Cedric nahm seine humane Gestalt an, um sich demütig vor Phobos zu verbeugen, erpicht darauf achtend Caleb eben nicht zu beachten. "Du dachtest offensichtlich das Falsche!", fauchte Phobos immer zorniger, jetzt wo er sah, dass Caleb in nächster Zeit nicht in der Lage sein würde Informationen zu geben. "Bring den Jungen zu den Heilern - den Besten. Ich brauche seine Aussage." Cedric verzog seine Gesicht, als hätte er etwas übelriechendes unter der Nase. Wie um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen kam Phobos kleine Schwester in diesem Moment durch das grosse Eingangstor, auf der Suche nach ihm und stiess einen spitzen Schrei aus, als sie den geschundenen und völlig nackten Körper Calebs erblickte, den sie doch noch aus ihrer Zeit auf der Erde her kannte. "Elyon." Phobos schaffte ein Lächeln. "Cedric ... wird Caleb zu den besten Heilern bringen. Und dann wird er mir einen genauen Report liefern was vorgefallen ist." Er legte etwas unbeholfen seine Hand auf Elyons Schultern um mit ihr aus dem Raum zu gehen. Er hatte sich so abgekapselt, er hatte fast verlernt einen anderen Menschen zu berühren. Elyon aber starrte weiter in den Saal und sah zu wie Cedric Caleb wie etwas sehr widerliches hochhob und fort trug. "Und wasch dich danach!", rief Phobos ihm nach. Er schüttelte sich. So krasse Gewalt war nicht seine Sache. "Es wird ihm wieder gut gehen", sagte er dann. "Er....er....er sah aus....aus wie tot....", stotterte Elyon und sah Phobos unsicher an. "Warum...warum hast du das zugelassen, Bruder?" "Es geschah nicht mit meiner Zustimmung, glaub mir." Angewidert sah Phobos in die Richtung in die Cedric verschwunden war. "Aber er war nicht tot ... noch nicht." Elyon schwieg geschockt. So was zu sehen, nachdem Phobos ihr immer wieder gesagt hatte wie brutal und hinterhältig die Rebellen waren, so schien es nun, als wäre es umgekehrt auch nicht viel besser. Das Elyons Gedanken zwangsläufig in diese Richtung gehen mussten, war Phobos nur zu bewusst. "Cedrics Schicksal wirst du natürlich entscheiden müssen", sagte er. "Aber wenn du meinen Rat willst, so scheint er ungeeignet zu sein für einen Posten in diesem Schloss." "Er ist widerlich", entschied Elyon. "Sag...sind die Heiler auch wirklich gut hier? Ich meine....sind das ausgebildete Ärzte, ja?" "Die Heiler hier im Schloss sind die besten Meridians." "Müssen sie wohl auch sein.....was hat Cedric nur mit ihm gemacht? Er sah furchtbar aus...." Die rein rhetorische Frage wäre wohl auch zu schwer zu beantworten gewesen. Phobos antwortete nicht. Er kochte innerlich vor Wut und hatte Mühe ein angenehmes Äusseres für Elyon zu bewahren. Cedric .... und dann auch noch so dass Elyon dazukam! Wie sollte er jetzt seinen Plan umsetzen? "Lass uns erst einmal etwas trinken, dann kannst du nach ihm sehen." Aber Elyon brachte kaum Tee herunter, geschweige denn irgend welches Gebäck. Phobos wurde es langsam leid in dieser Situation auch noch seine Schwester zu unterhalten. "Ich werde mich wieder meinen Aufgaben zuwenden, Elyon. Es sei denn, du hättest noch einen Wunsch?" "Was? Nein...nein, alles Bestens....danke....." Es war nicht zu übersehen, dass Phobos froh war von seiner Schwester weg zu kommen, was das junge Mädchen seufzen, es aber hinnehmen liess. "Gut. Ich sehe dich dann später." Er zwang sich zu einem charmanten Lächeln und floh in seine Gemächer. Lange hielt er es nicht aus bevor er seine Flüsterer anhielt nach den Heilern zu schicken. Es war sein persönlicher Oberheiler, der schliesslich vor ihm im Thronsaal erschien. Dem Mann war offensichtlich unwohl - die Heiler hatten normalerweise keinen persönlichen Kontakt mit Phobos, der in dem grossen düsteren Raum bedrohlich wirkte. "Wie geht es dem Gefangenen?", herrschte der den zitternden Heiler an. "Wir....wir erhalten ihn am Leben, Herr...", meinte der Heiler und knetete nervös seine Finger, er mochte es nicht, dass der Prinz meistens nur durch die Flüsterer zu ihm sprach. "Wann wird er ansprechbar sein?" "Ehm, ehm....das, ehm....können wir nicht sagen. Er ist....er hat sich in sich zurück gezogen, scheint ohne Bewusstsein." Unter Aufbietung seiner Willenskraft hielt Phobos sich davon ab, entnervt seine Schläfen zu reiben. "Wird er je wieder zu Bewusstsein kommen?" fragte er ungeduldig, die Drohung in seiner Stimme unmissverständlich. "Ich...denk schon....wenn...alles verheilt ist oder so..." "Oder so?" Wie schlecht musste es diesem Rebell gehen wenn sein Oberheiler so sprach? "Braucht er konstante Aufmerksamkeit?" "Ich hab einen der Heiler an seiner Seite, ja." Wundervoll. Ein Heiler abgestellt für einen Rebellen. "Wozu?" "Er...er hat Fieber entwickelt, dass wir zu kühlen versuchen, mein Herr..." "Und wie?" "Wohl innere Verletzungen...." "Ich meinte, wie kühlt ihr ihn." "Oh, ehm..mit Wickeln, das ist die einzige Möglichkeit..." "Und was hat für Verletzungen werden sonst noch behandelt?" "Ehm...die Schulter haben wir mühelos eingerenkt und das gebrochene Handgelenk gerichtet und fixiert. Es wird problemlos verheilen", versuchte der Heiler schnell zu versichern, dass sie auch etwas hatten ausrichten können. "Und die .... inneren Verletzungen." All das Blut ... und die Vorstellung von diesem Schlangenschwanz ... dort. "Er wurde gereinigt und wir versuchen wirklich alles, um die Blutung zu stoppen." "Sie ist also noch nicht gestoppt?" erkundigte Phobos sich scharf. "Nein", zuckte der Heiler zurück und ging etwas rückwärts. Phobos war erregt aufgesprungen. "Bringt den Jungen in mein Gemach sobald ihr so weit seid", herrschte er den Heiler an. Elyon durfte ihn keinesfalls so sehen. "Jawohl Herr...", verneigte sich der Heiler und sah zu, dass er aus dem Raum kam, zurück in die Sicherheit seiner eigenen Heilerräume. Schon eine halbe Stunde später erschienen zwei kräftige Diener und brachten Caleb auf einer Trage zu Phobos. Zwei von Phobos persönlichen Dienern nahmen diese ab und trugen sie bis zu Phobos hinein. Die neugierigen Blicke der anderen folgten ihnen. Ein kurzer Blick reichte um Phobos von der Zuverlässigkeit der Analyse des Heilers zu überzeugen. Caleb sah eher tot denn lebendig aus. "Und eigentlich hast du es ja verdient", bemerkte er. Doch das bekam der zusammengeflickte Rebell nicht wirklich mit oder wenn, dann zeigte er keine Regung. Aber seine Augen waren geschlossen und Phobos konnte nicht erkennen ob er schlief oder bewusstlos war oder gar nur so tat. Gefährlich war er jedenfalls mit Sicherheit nicht. Phobos war nicht mehr ganz sicher, warum er den Rebell hatte bringen lassen. Elyon würde Fragen stellen, wenn Caleb nicht mehr bei den Heilern war. Aber vielleicht konnte er so seine freundliche (er schnaubte innerlich) Seite zur Schau stellen. "Macht ihm ein Bett im Ankleidezimmer fertig" befahl er seinen Dienern. Schnell wurde ausgeführt was angeordnet worden war und Caleb lag nun in einem weichen Bett, unter einer dicken Daunendecke. Phobos fühlte sich zu seinem Erstaunen etwas unbehaglich als er in seinem Esszimmer sein Abendessen zu sich nahm. Ein Verletzter in seinen so abgeschirmten Bereich. Und dann ein dreckiger kleiner Rebell. Elyon komplizierte sein Leben unnötig. Kapitel 3: Phobos und das trotzige Balg --------------------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Phobos und das trotzige Balg Teil: 03/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Als Caleb nach Stunden das erste Mal wieder zu sich kam, beherrschte erst einmal nur Schmerz seine Gedanken. Erst nach ein paar Minuten schaffte er es, sich so weit zu sammeln, dass er den Schmerz irgendwie verdrängen konnte, um wieder klar zu sehen und sich zu orientieren. Seltsamerweise fand er sich nicht in einem Kerker wieder, wie er es erwartet hatte. Im Gegenteil, er lag in einem richtigen Bett mit richtiger Bettwäsche und einer weichen Decke. Verwirrung beschlich ihn, nahe die Grenze zur Besorgnis stürmend und er versuchte sich aufzusetzen. "Das würde ich nicht probieren." Die Bewegung in seinem sonst so ruhigen Gemach war Phobos nicht entgangen und jetzt stand er in der Tür und sah leicht verächtlich auf den Jungen hinab. Caleb sah den anderen aus grossen Augen an und liess sich aber sofort wieder ins Kissen sinken, was auch einiges angenehmer war, als der Versuch sich aufzurichten. "Kannst du sprechen?" "J-ja, sicher...", hustete Caleb und hielt sich eine Hand an den Hals, der sich rau und trocken anfühlte. "Gut. Dann kann ich das Verhör ja ansetzen lassen." "Verhör?", keuchte Caleb und begann heftiger zu atmen. "Weisst du, wer ich bin?" Warum wundert sich ein Rebell dass der Herrscher ihn verhören will? Calbe sah den Mann verwirrt an. Er hatte ihn schon mal gesehen, nur zuordnen konnte er ihn nicht. Was für ein Erfolg für seine Rückgezogenheit. "Weisst du, wo du bist?" Unsicher sah Caleb sich um. "Nicht...im Kerker..." "Aber im Schloss. Kerker oder nicht, du bist Gefangener hier." Caleb nickte schwach. Ja, dessen war er sich bewusst und es liess ihn sich nicht gerade besser fühlen. Sein Unterleib brannte wie die Hölle und der Schmerz zog sich bis in den Rücken hoch. "Laut den Heilern wird es noch etwas weh tun, aber heilen. Auch wenn du fast verblutet wärst." Was Caleb schlucken und die Augen schliessen liess. Vielleicht kam er um ein Verhör herum, wenn er sich wieder bewusstlos gab. "Und sag Bescheid wenn du Hunger hast", bemerkte Phobos, der gar nicht so darauf geachtet hatte. Einen Teufel werd ich tun, dachte Caleb. Er würde zusehen, dass er so schnell wie möglich fliehen konnte. Wenn ihm doch nur nicht so unsagbar elend zumute gewesen wäre. Sein Kopf fühlte sich schwer an, wenn er ihn hob und er konnte wirklich gar nicht sagen, was ihm nicht weh tat, denn irgendwie pochte und schmerzte es überall. "Ein Heiler wird gleich kommen und deine Wickel wechseln." Phobos drehte sich wieder um. Diese Aussage liess Caleb kurz die Augen öffnen. Phobos hatte den Raum jedoch bereits verlassen und liess nach einem Heiler rufen. Ein sehr widerstandsfähiger Junge - niemand hatte vorhergesagt, dass er so schnell bereits wieder ansprechbar sein würde. Was wohl auch verheissen liess, dass seine Heiler nicht wirklich die besten und klügsten waren. Zum Glück hatte er selber ihre Dienste noch nie wirklich benötigt. Einer von ihnen wurde kurz darauf in Phobos Räume vorgelassen. Der Mann zitterte sichtlich, obwohl Phobos sich nicht sehen liess. Er räusperte sich etwas als er zu Caleb kam. "Man hat mir gesagt du seist bei Bewusstsein." Ein leises Rascheln der Decke bestätigte dies. "Gut. Ich werde die Wickel wechseln. Du hast Fieber." "Nicht nur...das...", hauchte Caleb und sah den Mann forschend an. Der Heiler sah ihn kalt an. "Wo hast du Beschwerden?", erkundigte er sich mit professioneller Stimme. Aber Caleb biss sich auf die Unterlippe. Wäre ja noch besser dem Feind zu verraten wo man Schwachstellen besass. Der Heiler sah ihn an - deutlich spiegelten sich seine widerstrebenden Gefühle in seinem Gesicht. Die Königin wollte, so hiess es, diesen Jungen gesund sehen. Anderseits - er war ein Rebell und würde wohl schlussendlich doch getötet, also was hatte es für wert? "Sag mir lieber wo es dir weh tut, sonst schau ich hinten selber nach", drohte er dann. Caleb sah den Mann müde aber immer noch misstrauisch an. "Mein Kopf brummt, also könntest du BITTE leiser reden?!" "Nur dein Kopf macht dir noch Schmerzen?" Der Heiler liess sich dazu herab seine Stimme ein wenig zu senken. Was bei Caleb wie gewünscht den Effekt erzielte, dass seine Mauern etwas einbröckelten. "Ja...ehm...stört am meisten...." "Du hast eine gewaltige Gehirnerschütterung - sei froh dass es nicht mehr ist. Jemand ohne deinen Dickschädel hätte sich alle Knochen gebrochen, wenn er von Lord Cedric an die Wand geschleudert würde. Wo hast du sonst noch Schmerzen?" "Überall, okay? Es ist leichter zu sagen was nicht weh tut....meine rechte Hand ist zum Beispiel okay....im Gegensatz zur Linken." "Keine speziell stechenden Schmerzen irgendwo?", erkundigte der Heiler sich forschend. Caleb verzog sein Gesicht. "Das würde ich nicht mal meiner eigenen Mutter sagen, wenn sie noch leben würde...", meinte er ziemlich bissig, auch wenn in der Tat der grösste Schmerz von seiner unteren Körperregion ausging. "Von deinem - Hinterteil?" Der Mann konnte sein leichtes Erröten nicht verbergen. Noch nie hatten es die Heiler des Palastes, die viel gewohnt waren, mit derartigen Verletzungen zu tun gehabt. "Ja...und?" Caleb war müde, hatte Schmerzen und war äusserst gereizt. "Ich komm klar, danke...ich brauch nur Ruhe." "Die Analyse, ob du klar kommst, überlässt du lieber mir. Dreh dich um." Caleb ignorierte den Mann und zog die Decke mit der rechten Hand höher und schloss die Augen. "Hast du mich nicht gehört?" Der Heiler sprach wieder etwas lauter und griff nach der Decke. Die Caleb fast verzweifelt fest hielt. "Wie soll man dir so helfen?" Entnervt zog der Heiler die Decke mit aller Macht weg. "Und jetzt dreh dich um." Der Junge aber zog nur schützend die Beine an, um sich allein vor dem Blick des Mannes zu schützen. "Jetzt sei nicht albern." Der Heiler seufzte. Eigentlich hätte er jetzt bereits frei gehabt. "Ich will nur schauen ob die Heilung fortschreitet." "Tut sie sicher....", meinte Caleb mit dünner Stimme und versuchte seine verletzte Kehrseite vor dem Blick des Heilers zu schützen. "Und wem wird es nachher angelastet?" grummelte der Mann, reichlich entnervt und grub nach einer Ampulle. "Hier, Schlafmittel. Damit schläfst du bis morgen durch wie ein Stein und hast keine Schmerzen." Caleb griff danach. Wenn sie ihn vergiften wollte, sollte es ihm auch recht sein, weshalb er nicht viel überlegte und den Inhalt schluckte. Der Heiler erstattete Phobos Bericht und als der halbwegs gnädig aufgenommen wurde, floh er so schnell er konnte in die Sicherheit der Heiler-Räume. Ausgerechnet in seinem Ankleidezimmer. Phobos manövrierte sich genervt am nächsten Morgen um den schlafenden Rebell herum. Er musste Elyons Kräfte rauben - je eher desto besser. Warum dauerten die Vorbereitungen für eine Krönung so lange? Und zur Zeit war noch nicht einmal Ärger in Form der Wächterinnen im Anmarsch. Jedenfalls so lange nicht, bis diese erfuhren, dass der junge Rebellenführer gefangen war. Schon wieder...seine Gedanken waren schon wieder bei dem Rebell, der auf einen Schlag plötzlich keine Gefahr mehr für ihn und seine angestrebte Macht darstellte. Phobos drängte ihn erst einmal nach hinten in seinen Gedanken. Zur Zeit stellte Caleb keine Gefahr dar - es gab andere Dinge zu erledigen. Einen Ersatz für Cedric zu finden zum Beispiel. Zumindest für die Zeit, in der er Elyon noch ertragen musste. Cedric - sofort war da wieder das grausame Bild dieser Bestie, über den so klein wirkenden Körper gebeugt, mit dem blutigen Schwanz ... Er musste dieses Bild mehrmals aus seinem Kopf verdrängen über den Tag. Nachdem er es geschafft hatte und nicht mehr daran dachte verging der Tag öde und ereignislos, doch kaum war er wieder in seinem Zimmer, wurde er an Caleb erinnert, der eingewickelt in ein Lacken durch den Raum schlich und sich umsah, obwohl er kaum aufrecht stehen konnte. "Was machst du da?", erkundigte Phobos sich entsetzt. Er hatte nicht damit gerechnet, dass der Junge so schnell schon würde laufen können. Seine Gemächer waren privat! Caleb war zur Salzsäule erstarrt und sah Phobos aus grossen Augen an. Erst jetzt erkannte dieser, dass Caleb in einer Hand einen Apfel aus einer Obstschale hielt. "Geh wieder zurück in dein Bett", befahl Phobos. "Und ich lasse dir etwas zu essen kommen." Sofort blickte Caleb auf den Apfel in seiner Hand, die zu seinem Entsetzen zitterte. Schwer zu sagen ob aus Angst oder vor Anstrengung. Es war ohnehin schon schwer genug sich aufrecht zu halten. Seine Knie fühlten sie an wie aus Gummi und jeder Schritt hatte einen stechenden, brennenden Schmerz durch seinen Unterleib gejagt und ihn schon fast in die Knie gezwungen. Aber er hatte auch Hunger gehabt und die Früchte auf dem Salontisch entdeckt und war tapfer darauf zugesteuert. Und nun hatte er den Apfel endlich und war erwischt worden. Trotzig drückte er den Apfel an seine Brust. "Geh ins Bett," wiederholte Phobos. "Oder muss ich nachhelfen?" Caleb zuckte zusammen vor Schreck, verlor dadurch seine Konzentration und verlor dann auch sein Gleichgewicht. Der Apfel fiel zu Boden und die Beine des Jungen knickten ein. Reflexartig griff Phobos nach Caleb. "Du bist Rebell geworden, weil du gerne genau das tust, was man dir verbietet, oder?" Trocken schluckte Caleb und sah zu Phobos hoch. "Nein", wagte er schwach zu widersprechen. "Weil ich den armen Bewohnern von Meridian helfen wollte....." Phobos lachte auf, während er Caleb schon in Richtung Ankleidezimmer schob. "Diese Selbstlosigkeit kaufe ich dir nicht ab. Du bist nichts als ein trotziges Balg." Ängstlich sah Caleb immer noch Phobos an und war froh, als das Bett vor ihm auftauchte. "Jetzt leg dich hin. Ich werde etwas zu essen ordern." Seit wann war Caleb so folgsam? Das fragte der Junge sich selber, aber dieser Mann vor ihm hatte eine Autorität wie er sie nie gesehen hatte und zu der allseits vertrauten Verachtung kam etwas anderes hinzu, was er noch nicht erklären konnte. Phobos fragte sich vielmehr seit wann er sich aufführte wie ein strenger, aber gewissenhafter Lehrer, als er seine Küche aufscheuchen liess ein stärkendes Mahl innerhalb von fünfzehn Minuten in seine Gemächer zu liefern. Es kam tatsächlich innerhalb der Zeit und bestand aus einer pürierten Gemüsesuppe und Butterbroten, so wie einem Glas Milch. Phobos rümpfte seine Nase, aber das Essen war ja nicht für ihn sondern für den Rebellen. Der Diener, der das Tablett an Calebs Bett gebracht hatte, war schnell wieder verschwunden, Phobos hingegen blieb an der Tür stehen um die Mahlzeit zu überwachen. Er degradierte sich auf den Rang eines Wächters, schalt er sich selber. Aber Elyon hatte ihm am Mittag wieder zugesetzt wie es denn dem 'armen' Rebellenjungen ginge. Kapitel 4: 1:0 für Caleb ------------------------ Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: 1:0 für Caleb Teil: 04/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Der hatte zwar Hunger, aber sein Magen schien nicht wirklich glücklich zu sein, plötzlich wieder gefüllt zu werden und er kämpfte sich ziemlich mit der Suppe ab. "Übergib dich bloss nicht in meinem Ankleidezimmer", warnte Phobos. Sofort schreckte Caleb zusammen und verschluckte sich an der Suppe, was ihn zum Husten brachte. Das wiederum tat den angebrochenen Rippen höllisch weh und trieben Tränen in die grünen Augen. Entnervt verdrehte Phobos die Augen. "Wirst du dieses Essen überleben?" Caleb sah Phobos unsicher an und liess ihn nicht aus den Augen, bis dieser das Zimmer verliess. Wo er sein eigenes, sehr viel luxuriöseres Mahl zu sich nahm. Elyon sollte diesen Jungen bald sehen und sich vergewissern wie gut sich ihr Bruder um ihn kümmerte - seinen baldigen Tod konnte er einem Heiler zuschreiben und den dann hinrichten. Doch bekanntlich, wenn man vom Teufel sprach, so erschien dieser auch und Elyon hatte beschlossen ihrem armen, einsamen Bruder heute Gesellschaft zu leisten beim Essen. Er zwang sich zu einem charmanten Lächeln. "Elyon. Wie schön dich zu sehen. Hattest du einen angenehmen Tag?" "Sehr schön, ja...wir waren in den Gärten spazieren...." Um dem Nachdruck zu verleihen bekam Phobos einen Strauss Blumen geschenkt, aber Elyon hatte zwei dabei. "Danke." Phobos sah den Strauss etwas hilflos an ... er wusste nicht was man mit so etwas tat. "Wofür ist der zweite Strauss?" "Na für Caleb...", meinte Elyon wie selbstverständlich. Sie hatte schliesslich zu Hause gelernt, dass man Kranken ein Geschenk mit brachte. "Dein kleiner Rebell? Ich weiss nicht ob der Blumen zu schätzen weiss." "Jeder mag doch Blumen, oder nicht? Oder hätte ich ihm was Süsses mitbringen sollen? Jungs stehen doch eher auf Süsses...wie dumm von mir..." "Er müht sich gerade damit ab so etwas einfaches wie Suppe in sich hereinzubekommen, ich bezweifle dass er Süssigkeiten verträgt." "Oh...geht's ihm so schlecht?" Elyon sah betroffen drein und liess Phobos dann einfach stehen. Phobos verdrehte die Augen. Ihre Kräfte. Dafür machte er das alles hier. Ihre Kräfte. Er erhob sich ebenfalls und folgte ihr. "Es geht im besser, als es ihn nach allen anatomischen Wahrscheinlichkeiten gehen sollte. Also für was passiert ist, geht es ihm sehr gut." "Warum ist so was überhaupt passiert?" "Frag Cedric." Phobos Gesicht war hassverzehrter als er es gewöhnlich um Elyon herum zuliess. "Ich hatte mich auf ihn verlassen." "Ich dachte auch er sei nett, aber das.....er ist doch ein Erwachsener, er sollte verantwortungsbewusster sein....." "Nun ...." Phobos suchte nach Worten. "Er ist erwachsen, aber - Elyon du bist nicht hier aufgewachsen, du kennst nur einen kleinen Teil unserer Probleme. Cedric kämpft schon seit lange auf der Seite des Schlosses und manchmal - manchmal setzt das Personen zu sehr zu. Er hasst die Rebellen." "Ja, aber Caleb ist kaum älter als ich...." "Aber er gehört seit Jahren zu den Rebellen und führt sie seit einiger Zeit an. Unterschätze ihn nicht, Elyon. Falsches Vertrauen ist ein grosser Fehler in einer Königin." Elyon seufzte. "Vielleicht können wir ihn ja für uns gewinnen, wenn wir etwas freundlicher zu ihm sind und er merkt, dass wir nicht die Bösen sind." Phobos griff sich an den Kopf. "Elyon, Güte und Vergebung sind eine sehr schöne Eigenschaften, aber du musst auch an Meridian denken. Du kannst probieren freundlich zu ihm zu sein, aber denk immer daran, dass er ein Rebell ist." Er stiess die Tür zu seinem Ankleidezimmer auf. "Und hier ist er." Caleb fuhr hoch, als die Tür so heftig aufgestossen wurde und blickte wie ein verschrecktes Reh von Elyon zu Phobos und wieder zurück. "Die Königin wollte dich sehen." Phobos sah sich mit seinen neuen Mutterinstinkten im Raum um. "Du hast nicht aufgegessen." "Mir...wurde schlecht...", gab Caleb erstmals leise von sich, hatte er doch zuvor nie gewagt Phobos zu antworten, aber in Elyons Beisein würde er ihm schon nichts antun. "Hmm." Phobos sah auf das Tablett. "Du musst essen, sonst wird das hier nie was." Er drehte sich zu Elyon. "Zufrieden?" "Ja....aber weisst du wenn es einem nicht gut geht, hat man keinen so grossen Hunger auf einmal....warst du denn noch nie krank?" "Krank?" Phobos sah sie erstaunt an. "Nein, natürlich nicht." "Nicht einmal als Kind?" "Nur ein bisschen erkältet ... und ausserdem haben die Heiler gesagt, dass er gut essen muss um wieder zu Kräften zu kommen." "Phobos, ich glaub du machst ihm Angst", meinte Elyon nach einer Weile, in der sie Caleb beobachtet hatte. Sie hatte er dabei fast gänzlich ignoriert, dafür Phobos nicht aus den Augen gelassen und schnelle Bewegungen liessen ihn zusammen zucken. "Versuch doch etwas netter zu ihm zu sein, ja? Redet mal miteinander, vielleicht könnt ihr ja doch Freunde werde." Da! Die schier grenzenlose Naivität hatte wieder zugeschlagen. Phobos verschlug es die Sprache. Was denn noch alles? "Gib ihm deine Blumen, sprich mit ihm und dann braucht er seine Ruhe", sagte er dann. Elyon kam der Aufforderung nach, doch Caleb war kein besonders gesprächiger Patient wie es schien und sie verliess ihn bald wieder, weil sie der Ansicht war, er wäre müde und brauche Schlaf. Phobos kam wenig später wieder um die Diener zu überwachen die das Essen wegbrachten und die Blumen in eine Vase stellten. Er wusste, dass die Rebellen wahrscheinlich probierten das Personal zu infiltrieren - und Caleb durfte keine Chance haben mit der Aussenwelt zu kommunizieren. Als die beiden Mädchen wieder draussen waren drehte er sich zu Caleb. "Ich bin bereits 'nett'," zischte er. "Du blockierst mein Ankleidezimmer und tot bist du auch noch nicht." Vor Schreck rumpelte Caleb prompt aus dem Bett und starrte Phobos entsetzt an. Also doch! Sie wollten ihn ohnehin umbringen und nur wegen Elyon war er noch am Leben. Er musste hier weg und zwar schleunigst. "Leg dich sofort wieder hin", fauchte Phobos entnervt. "Oder das kann sich sehr schnell ändern." Caleb aber war starr vor Angst und zog lediglich mit der rechten Hand die Decke über sich. Phobos seufzte. "Im Moment befindest du dich nur in Gefahr durch dich selber. Cedric hat dir das Leben, für dieses Mal wenigstens, gerettet." "Gerettet?", keuchte Caleb. "Dein Leben, ja." Phobos sah auf ihn herunter. "Die Königin hat Mitleid mit dir bekommen. Und ganz nebenbei hast du meinen engsten Vertrauten dadurch kalt gestellt." "Aber ich hab...." "Was hast du nicht?" "Ich hab nichts gemacht..." "Ich sehe was Cedric gemacht hat - nicht mehr viel übrig von deinem Kampfgeist, oder - deine reine Anwesenheit ist schon äusserst hinderlich. Würdest du jetzt vielleicht wieder auf dein Bett gehen?" Caleb versuchte sich hochzustemmen, sackte aber wieder zurück. "Ist bequem hier..." "Nein, ist es nicht, ausserdem bist du da im Weg." Phobos debattierte mit sich selber, eine Dienerin zurückzuholen. Aber er trat schliesslich selber zu Caleb. "Gib mir deine Hand." Mühsam wechselte Caleb die Hand, dass er mit der verletzten, linken das Laken weiter um sich geschlungen hielt und streckte eher zögernd die rechte Hand aus. Phobos griff nach ihr und manövrierte Caleb sehr umständlich und ungelenk auf das Bett. Mit so etwas hatte er gar keine Erfahrung. "Auu...", winselte Caleb auch prompt auf, als er aufs Bett plumpste und krümmte sich zusammen, um dem Schmerz entgegen zu wirken. "Und jetzt bleib dort", erklärte Phobos. "Sonst muss ich hier noch Wachen aufstellen, und das wäre mir unangenehm - geht es oder muss ich einen Heiler holen?" Caleb schnaufte, antwortete aber nicht. "Es würde helfen, wenn du mit mir reden würdest." "Muss gehen...", presste der Junge hervor. "Was muss gehen?" "Ich halt das schon aus..." Doch so recht war das nicht zu glauben der man konnte zusehen wie Caleb blasser wurde. "Hör mal, Rebell, ich mag kein Krankenpfleger sein, aber ich weiss wann man mich anlügt. Ich werde einen Heiler holen, und du bleibst wo du bist." Etwas anderes schaffte Caleb auch kaum, denn er verlor wieder Blut. Dieses Mal kam eine hübsche junge Frau zu Caleb und sah besorgt zu ihm runter. Sie war sichtlich etwas nervös bei der Vorstellung ihn zu behandeln, umso mehr als Phobos im Zimmer blieb. "Ich .... ich werde eine Salbe auftragen, die ... die Blutung stoppen sollte. Und die Verbände wechseln." Sie war unsicher beim Arbeiten, doch schliesslich gelang es ihr tatsächlich die Blutung wieder zu stoppen. Danach wechselte sie die restlichen Verbände und schliesslich schlief ihr Patient wieder ruhig. Er bekam frische Wickel, die sein nach wie vor vorhandenes Fieber senken sollte und doch scheinbar nicht viel brachten. Phobos kämpfte am nächsten Morgen mit dem Impuls die Stirn des Jungen zu prüfen, der sein Ankleidezimmer belagerte. Statt dessen griff er nach seinen Bürsten, die im Schrank über Calebs Kopf lagerten und begann seine langen Haare zu bürsten, eine Beschäftigung die ihn immer beruhigte. Erst als er fast fertig war, bemerkte er, dass Caleb ihn halbwach bei seiner Tätigkeit beobachtete. "Guten Morgen", begrüsste er ihn. "Was für Frühstück meinst du vertragen zu können?" Caleb überlegte kurz. Was hatte ihm seine Mutter früher noch mal gemacht, wenn er gekränkelt hatte? Er senkte den Blick und nuschelte dann ein doch recht verständliches "Haferschleim". "Ich denke, die Küche des Schlosses sollte das hinbekommen." Phobos zog sich einen Umhang über sein Nachtgewand und klingelte nach einem Bediensteten. Der Blick des jungen Menschen war ihm gefolgt. Kaum war die Dienerin weg sah Phobos ein wenig ungehalten zu ihm. "Könntest du wegschauen während ich mich umziehe?" "Wieso?", kam die Frage, ehe Caleb nachdenken konnte. "Weil wenigstens an diesem Ort in Meridian das Wort 'Anstand' etwas bedeutet." "Oh...tschuldigung..." Phobos hob erstaunt die Brauen, während er sich die Roben herausholte. War das hier wirklich der gefürchtete Rebell? Aber Caleb dachte nicht daran nun ganz wegzugucken, er tat es einfach nur noch heimlich, halb unter der Decke verborgen. So konnte er den nahezu perfekten Körper des Prinzen bewundern - man sah es unter seiner Kleidung für gewöhnlich nicht, doch jeder Muskel Phobos war gut trainiert. Der liess sich Zeit damit eine seiner edlen Roben anzuziehen und zupfte noch lange vor dem Spiegel an sich herum bevor er zufrieden war. Aber natürlich war sein Haar jetzt wieder unordentlich. Was Caleb sogar leise schmunzeln liess, auch wenn sein Kopf vom Fieber immer noch wie in einem Karussell gefangen zu sein schien. Phobos hatte gerade seine Bürste in die Hand genommen, als zwei Dienstmädchen vorsichtig klopften und auf sein Rufen hereinkamen. Eine stellte Caleb seine Schüssel Haferschleim hin, die andere wurde von Phobos angewiesen sein Frühstück in diesem Zimmer anzurichten - wie sie es schaffen sollten die vielen Gerichte auf dem kleinen Tisch unterzubringen, war ihm egal. Vorsichtig kam Caleb unter der Decke hervor und schnupperte an seinem Frühstück. "Es wird normaler Haferschleim sein", bemerkte Phobos, dessen Frühstück mittlerweile den gesamten Tisch bedeckte. "D-danke....", stotterte Caleb und nahm den Löffel zur Hand. "Bitte." Phobos blinzelte. Dann sah er ihn streng an. "Bist du Caleb?" "Was..?", fiepte es sofort wieder und Caleb verkleckerte einen Teil des Haferschleimsüppchens. "Iss erst einmal." Phobos wandte sich wieder seinem Mahl zu. Caleb schaffte fast den ganzen Teller, der aber auch nichts besonders voll gewesen war. "Also," Phobos wandte sich wieder zu ihm. "Bist du Caleb, der Anführer der Rebellen?" Der Junge senkte den Kopf. Phobos kannte die Antwort doch schon längst. "Du benimmst dich nicht wie er." "Nicht....?" "Nein." Phobos sah ihn scharf an. "Du zuckst vor mir zurück und hast keine dumme Klappe." Caleb schob seine Unterlippe vor. Wie würde Phobos sich wohl nackt und verletzt ihm gegenüber verhalten? "Bist du taub oder stumm?" "Weder noch....was würdest du denn machen?" "Was würde ich machen?" Phobos blinzelte leicht "An meiner Stelle...?" "Wie meinst du das?" "Was würdest du tun, wenn du an meiner Stelle wärst? Allein, verletzt, nackt und völlig schutzlos." "Mir überlegen wo ich den Fehler gemacht habe? Das ist nicht das erste Mal dass du gefangen bist und du wärst schon mehrmals fast getötet worden." "Aber nur fast...." "Es hat dich jedenfalls kein bisschen davon abgehalten so weiterzumachen wie bisher." "Jemand musste was tun..." "Du wirst verstehen, dass ich in der Hinsicht anderer Meinung bin." "Ja....", meinte Caleb leise. Wozu diskutierten sie hier überhaupt? Warum war er überhaupt noch am Leben? "Auch wenn ich dir gratulieren muss. Bevor ein gewisser 15-jähriger Junge die Bühne betrat war die Revolution völlig zahnlos." Caleb murrte leise. So dramatisch hatte er es nun nie angesehen. "Und jetzt liegst du hier mit dem Temperament eines Spatzen?" "Mit gebrochenem Flügel würde ich sagen." Immerhin die Wortgewandtheit war zurück gekehrt. "Die wirklich wilden Tiere werden in Gefangenschaft wilder." "Vergleichst du mich mit einem Tier?", knurrte Caleb, der langsam die Angst verlor, dafür umso wütender wurde. "Ja, das tue ich." Caleb schnaubte nun wirklich wütend. "Ich sehe du findest zu dir selber zurück. Jetzt gleichst du einem verwundeten Stier." Nicht das Phobos sehr viele von diesen Tieren gesehen hätte - es war schon Jahre her, dass er den Palast verlassen hatte und verwundete Stiere waren ein seltener Anblick dort. "U-und u....du...du bist ein eingebildeter Affe...", schmettere Caleb die Beleidigung zurück. "Eingebildet? Affe? Niemand redet so mit mir!" "Hab es grad getan." "Ich bin weder eingebildet noch habe ich Ähnlichkeit mit einem Affen." "Schon mal in den Spiegel geschaut?" "Gerade eben." Phobos lief rot an vor Wut, hielt sich aber zurück den Kranken zu schlagen Und Calebs grüne Augen funkelte leicht, was nicht nur auf den Fieberglanz zurück zu führen war. Phobos atmete durch. Bald würde er ihn hoffentlich töten können. Eingebildeter Affe!!! Wie wagte es dieser kleine ... Der Kleine aber begann wieder zu wanken. "Oho...", machte er leise und liess sich ins Kissen sinken und schloss die Augen. Jetzt eine Runde schlafen und er würde sich sicherlich einiges besser fühlen, dachte er, gar nicht mehr an Phobos denkend. Dafür ging Caleb nicht mehr aus Phobos Gedanken, was ihm äusserst hinderlich dabei war in seinen Versuchen neue Intrigen gegen Elyon zu spinnen. Langsam bereitete es ihm auch Sorge, dass keiner seiner Spione Nachricht über die Aktivitäten der Wächterinnen gebracht hatte. Sie mussten doch bald probieren Caleb zu befreien. Er musste sich einen Plan ausdenken um zu verbreiten, dass der im Kerker war ... Kapitel 5: Die Hinrichtung -------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Die Hinrichtung Teil: 05/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Die Nachricht von Calebs offensichtlicher Gefangennahme, war erst vor wenigen Stunden auf die Erde durchgedrungen und ein aufgeregter, ja fast besorgter Blunks hüpfte in Wills Zimmer auf und ab und verlangte allen ernstes, dass sie mitten in der Nacht (und das war halb fünf Uhr morgens sicher in Wills Augen), dass sie die Wächterinnen vereinte und eine Rettungsaktion starteten. Aber erst einmal müsste Will dafür voll aufwachen und das wollte ihr Körper gerade gar nicht. Sie hatte erst gestern Abend wieder Streit gehabt mit ihrer Mutter und nicht einschlafen können. "Wann ist das dann passiert?", murmelte sie im Halbschlaf. "Caleb...Caleb weg...", bellte Blunk. "Geschnappt von Riesenechse..." "Jaa," Will drehte sich langsam zu ihm. "Wann? Er hat nicht gesagt er geht..." "Gehen? Überfall, ja, ja...war Falle....haben den Rebellen aufgelauert und Caleb mitgenommen....mitgenommen in Schloss. Los, Mädchen zusammen rufen!" "Aber warum hat Caleb uns nicht gesagt, dass er rüber geht zu einem Treffen?" Will war inzwischen fast schon wach und hatte sich aufgesetzt. Nur wie sollte sie um die Zeit "die Mädchen zusammenrufen". Sie griff nach ihrem Handy und wählte Hay Lins Nummer. "Wehe es is nicht wichtig", kam es kurz darauf verpennt von der kleinen Chinesin. "Blunk sagt Caleb sei von Cedric geschnappt worden." "WAS?!" Nun war Hay Lin hellwach. "Caleb ist in den Händen von Cedric. Blunk hat mir nur noch nicht gesagt wann es passiert ist." "Öhm...", machte der kleine Grenzgänger neben Will. "Drei Tage denken Blunk....können aber auch vier sein..." "WA-as" zischte Will, gerade noch rechtzeitig daran denken ihre Stimme zu denken. "Hay Lin, hast du gehört was Blunk gesagt hat? Seit vier Tagen!" "Oh, lebt er überhaupt noch? Beeilen wir uns lieber. Ich ruf Irma und Taranee an, versuch du Cornelia schonen beizubringen, dass Caleb vielleicht....sei einfach einfühlsam, ja?" "Um die Zeit am morgen?" Grummelnd legte Will auf und wählte dann Cornelias Nummer. Diese nahm aber zu Wills Überraschung fast sofort ab. "Ja..? Was gibt's denn? Wenn es nicht dringend ist, Will, ruf später an, ich bin grad bei Seite 505 vom neuen Harry Potter Buch und es ist spannend..." "Es geht um Meridian." "Das tut es doch immer..." "Und es ist sehr dringend ... wir haben ein potentiell grosses Problem." "Das ist es immer. Kann es bis morgen um acht warten? Es ist Samstag..." "Vermutlich sollten wir erst mal schlafen, bevor wir etwas tun, ja, aber ... die Nachricht ist vier Tage alt." "Oh? Was hat Phobos angestellt?" "Caleb geschnappt." "Wie bitte? Und das sagst du mir erst jetzt?!" "Was dachtest du ist passiert, wenn ich um fünf Uhr morgens anrufe?" "Wo treffen wir uns?" "Bei Hay Lin?" "Unterwegs...", erklang es nur noch, dann war die Verbindung unterbrochen. Will beeilte sich mit ihrer Verwandlung um leise aus dem Fenster zu schweben. Keine halbe Stunde später sassen sie alle in Hay Lins Zimmer. "Worauf warten wir noch?", wollte Cornelia wissen. "Wir können ihn doch nicht länger in den Händen von diesen Monstern lassen." "Wir müssen erst von Blunk genauer wissen, was passiert ist und wo Caleb jetzt vermutlich ist." Erwartungsvoll sah Taranee zu dem kleinen Wesen. "Caleb bestimmt in Schloss sein...Kerker...grausamer Ort. Voller böser Dinge, die weh machen." "Aber wo im Schloss? Was haben sie vor? Du bist vier Tage zu spät hier, es muss doch noch mehr Gerüchte geben!" "Gerüchte oh ja, aber gar grausig...nichts für kleine Mädchen..." "Wir sind die Wächterinnen, keine kleinen Mädchen", fauchte Will. "Was ist passiert?" "Caleb soll Spielzeug von Riesenechse sein, sagen Dienerin aus Schloss." "Was?" Wer von den Wächterinnen es zuerst gesagt hatte, liess sich nicht feststellen. "Spielzeug?" Blunk zuckte mit den Schultern. "Blunk nicht verstehen, weil Caleb doch Mensch und nicht Spielzeug." "Ich habe eine vage Ahnung ..." Will war leicht grünlich im Gesicht. Ihre Ahnung war nur vage, aber schlimm genug. "Was wissen Will?" Blunk sah noch dümmlicher drein als sonst. "Das willst du gar nicht wissen", schluckte Irma und Cornelia schien kurz davor zu stehen in Tränen auszubrechen. "Wir sollten los", murmelte Will und holte das Herz von Kandrakar hervor. Das die Wächterinnen kurz vor einem Angriff standen ahnte im Schloss zu der Zeit niemand. Inzwischen war fast Mittag und Caleb war längere Zeit allein geblieben. Irgendwann hatte er die ohnehin warmen und halb trockenen Wickel um seine Waden abgestreift und zu Boden geworfen. Phobos sah das sofort als er wieder den Raum betrat, gefolgt von einem Dienstmädchen, welches stumm das Mittagessen hinstellte und wieder verschwand. Kaum schloss sich die Tür hinter ihr sah Phobos Caleb ungehalten an, machte aber keinen Kommentar. "Hunger?", fragte er statt dessen. Caleb hob den Kopf. "Ja..? Etwas..." "Sehr schön." Phobos war sichtlich guter Laune, als er wieder nach einer Bürste griff. Was Caleb hellhörig werden liess. Neugierig sah er zu Phobos. Der bürstete sich weiter fröhlich die Haare. "Iss schon." "Hm...", nuschelte Caleb mit vollen Mund. "Machst du das immer mehrmals täglich?" "Mache ich WAS mehrmals täglich?" Überrascht hielt Phobos inne in seiner Beschäftigung "D-deine Haare..." "Bürsten? Natürlich!" "Wäre gar nicht nötig gewesen, die sahen immer noch gleich gut aus, wie als du gegangen bist." "Huh?" Phobos Gesichtsausdruck entglitt ihm zur Fassungslosigkeit. Caleb verstand das nicht und nahm an, etwas äusserst Freches gesagt zu haben und zog sich vorsichtshalber unter die Decke zurück. "Meine Haare waren total zerstrubbelt", murmelte Phobos. Er konnte andere Personen nicht verstehen. Darum gab er sich im Normalfall ja auch nicht mit ihnen ab. "Waren sie nicht", wagte Caleb unter der Decke hervor zu quäken. "Ich werde doch wohl noch meine eigenen Haare beurteilen können." "Nein.." "Ich habe Spiegel!" Phobos prüfte seine gebürstete Hälfte gegen die andere. Definitiv weniger Glanz. "Eitler Pfau...sind doch eh alle hässlicher als du...wozu noch mehr glänzen?" "Machst du dich über mich lustig?", erkundigte Phobos sich misstrauisch. "Kommt auf deinen Standpunkt drauf an." "Nein, auf deinen." "Ich sag nur, du hast es nicht nötig, also...Cornelia hat es auch nicht nötig sich zu schminken, sie sieht auch so besser aus als die anderen Mädchen an ihrer Schule..." "Cornelia .... eine der Wächterinnen? Die ehemalige Freundin Elyons?" Phobos machte eine mentale Notiz für welche Wächterin Caleb eine Schwäche zu haben schien. Caleb nickte. "Aber ich sollte dich wohl besser nicht mit einem pubertierenden Mädchen vergleichen.....auch wenn die Ähnlichkeit gravierend ist...", nuschelte er dann den letzten Satz vor sich hin. Glücklicherweise hatte Phobos den letzten Satz nicht gehört. "Du solltest mich gar nicht vergleichen", murmelte er abgelenkt. "Warum nicht?" "Weil ich einzigartig bin", erklärte Phobos selbstverständlich. "Ist das nicht manchmal....einsam?" "Einsam?" Phobos sah Caleb erstaunt an. "Was meinst du damit?" Und warum redete er eigentlich mit Caleb? Er fing an so naiv wie Elyon zu werden. "Na ja, wenn man sozusagen einsame Spitze ist...." Natürlich verstand Phobos die Anspielung nicht. "Ich bin nicht einsam. Ich war immer allein, das ist angenehmer als sich ständig mit Dummköpfen abzugeben." Caleb hob eine Augenbraue. Also war Phobos im Grunde doch ein armes Schwein, dass einfach gar kein anderes Leben kannte. Der Blick Calebs gefiel Phobos überhaupt nicht. Er war es gewohnt Angst oder Hass im Gesicht des Anderen zu sehen, nicht etwas - Unverständliches. "Bist du fertig mit Essen?", fragte er barsch. "Ja...", meinte Caleb nachdenklich. "Gut." Phobos sah auf das Tablett herunter. "Bist du sicher? Was du isst reicht nicht um einen Spatz am Leben zu erhalten. Du machst hier keinen Hungerstreik, oder?" "Bei einem Hungerstreik isst man gar nichts und trinkt auch nichts", klärte der Rebell Phobos auf. "Es ist trotzdem nicht genug zur Lebenserhaltung." "Mehr haben wir sonst auch nicht...", konterte Caleb. "Wir?", erkundigte Phobos sich halbwegs interessiert. "Die Rebellen? Du wirktest aber nie geradezu entkräftet." "Ich mein eher alle Bewohner Meridians, abgesehen von deinen fetten Wachen." "Meine Wachen sind nicht fett - und so weit ich weiss hungere ich nur die Menschen aus, die rebellieren." "Geh in deine Stadt und sie dir die Kleinkinder an", fauchte Caleb nun, wütend über soviel Ignoranz. "In die Stadt gehen?" Phobos sah ihn geschockt an. "Da war ich glaub ich noch nie." "Siehst du?!", murrte Caleb weiter. "Meinst du wir rebellieren aus Spass an der Freude oder was? Weil uns langweilig ist oder so?!" Der Jüngere geriet nun gewaltig in Rage, was sein Körper gar nicht gut hiess und ihn schliesslich auf Stumm schaltete und ausknockte. "Um - Ca-leb?" Phobos sah den Jungen geschockt an. Es würde seinem Plan nicht gut tun jetzt durch den halben Palast nach einem Heiler zu rufen, also drückte er höchstpersönlich ein kaltes Tuch auf die Stirn des Jungen. Calebs Atem ging schwer. Das war wohl etwas zuviel des Guten gewesen und endete nun für den Jungen mit seltsamen Fieberträumen in einem ganz und gar unruhigen Schlaf. Nun da Phobos selbst das Tuch in die Hand genommen hatte, konnte er auch die immense Hitze spüren, die von Calebs Körper aus ging. Während Phobos sich recht ungeschickt bemühte kalte Wickel zu machen, kündete ein nervöser Herold in der Stadt die bevorstehende Exekution des Rebellenführers Caleb an. Die Nachricht breitete sich wie ein Lauffeuer in Meridian aus. Bisher war niemals jemand öffentlich hingerichtet worden, sondern immer nur in die Minen geschickt, um zu arbeiten - oder in den Kerkern verschwunden. Scheinbar wollte man verhindern, dass die Wächterinnen ihren Freund und Mitstreiter befreiten. Sehr schnell gelangte die Neuigkeit auch die Welt der Wächterinnen und versetzte diese im ersten Moment in einen Schock. "Okay, wir haben keine Zeit für grosse Pläne, macht euch bereit." Will hatte sich als erste wiederholt und stand mit entschlossenem Blick auf. Nur Augenblicke später öffnete sich ein Tor vor den Mädchen und gab den Weg nach Meridian frei. Der Marktplatz war bereits gestopft voll mit Menschen. Als sie die Wächterinnen sahen, bildete sich sofort eine Gasse. Das war wohl gut gemeint, aber es erweckte leider auch die Aufmerksamkeit der Wachen. Während diese auf sie zukamen, sahen die Wächterinnen deutlich wie ein sehr erschöpfter und verletzter Caleb schwach mit zwei Wachen kämpfte, die ihn festhielten, während der Scharfrichter die Axt bereits gehoben hatte. Noch bevor sie den Mund öffnen konnten, war die Axt gefallen. Dafür folgte nun ein entsetzlicher Angriff, der jeden flüchten liess, der anwesend war. Wachen und Zivilisten rannten durcheinander, die Erde bebte, ohne dass Cornelia sie nur angefasst hätte, doch ihre Emotionen kochten über und die Elemente, in der Gewalt der Wächterinnen taten es ihnen gleich. Der Himmel verdunkelte sich und Gewitterwolken zogen herauf. Sturzfluten prasselten auf die Wachen herab und drückten sie zu Boden. Andere wurden von Windhosen ergriffen und in die Luft geschleudert. Die Wachen flohen ebenfalls, ohne sich um den Körper zu kümmern, verfolgt von Sturm und Feuer, gehindert von Ranken. Es dauerte bis die Wächterinnen sich wieder beruhigt hatten - der Marktplatz war kaum mehr kenntlich. Hay Lin, als erste wieder ruhig, trat schlussendlich beklemmt auf den Körper zu. Er war völlig entstellt worden in der Massenpanik in der Wachen und Bürger einfach über ihn hinweg getrampelt waren. Doch das was vom Gesicht noch übrig war, sah Caleb ähnlich. "Oh nein ...", flüsterte Will, als sie neben die Chinesin trat. "Bitte nicht." Cornelia sank als erste zu Boden, schien nach dem verunstalteten Gesicht greifen zu wollen, doch ihre Hand sank kraftlos herab. "Wie konnten sie so was tun?", flüsterte sie fassungslos. "Warum hat sie das zugelassen? WARUM?" Wieder erbebte die Erde, doch nur schwach diesmal, die Wächterinnen schienen es nicht einmal zu spüren. "Dafür werden sie büssen", kam es bedrohlich leise von Irma. "Wir werden das Schloss und alle die darin sind vernichten, bis Meridian frei ist von Tyrannen und...und..." "...und Calebs Werk vollbracht ist", meinte Taranee ruhiger, als sie wirklich war. "Bleiben wir erst einmal ruhig", sagte Will. Sie hielt sich den Kopf. Das war zuviel. Und zu Hause würde ihre Mutter sie wegen einer Kleinigkeit anmotzen während gerade ihr Freund gestorben war. "Alle im Palast ausmerzen - das wäre Phobos Stil. Lasst uns heimgehen - wir brauchen einen neuen Plan." "Wir...können ihn hier nicht so liegen lassen...", warf Taranee vorsichtig ein. "Nein." Will sah ihn an. "Er hatte keine Familie, oder?" "Sein Vater.....Julian.....", meinte Cornelia leise. "Dann ... sollten wir ihm den Körper bringen." Irma und Hay Lin besorgten ein grosses Tuch, um Calebs sterbliche Überreste darin einzupacken und so zu den Rebellen zu tragen. Dort hatte man natürlich schon längst gehört was passiert war. "Ich habe nicht hingehen können", flüsterte Julian. Nun da das Adrenalin aus ihren Blutbahnen verschwunden waren, kämpften sie vergeblich gegen die Tränen. "Wir kamen zu spät", flüsterte Cornelia fast tonlos, die Tränen schluckten ihre ganze Stimme. "Ihr könnt nichts dafür ... es war überraschend. Und Blunk hat es wohl vorher nicht geschafft zu euch zu gelangen." Der ältere Mann strich über den grässlich entstellten Kopf, er wirkte als wolle er noch etwas sagen, schwieg aber als die Tränen zu fliessen begannen. Trauer und auch eine gewisse Mutlosigkeit breitete sich unter den Rebellen aus, nun da sie ihren Anführer verloren hatten. "Wir müssen weitermachen", sagte Will leise. Es schien falsch jetzt schon so etwas zu sagen. "Nicht jetzt!", entschied Cornelia. "Ich flieg nach Hause..." "Ja... wir kommen mit..." Langsam drehten sich die Wächterinnen um. Sie lächelten den Rebellen noch tapfer zum Abschied zu. Worte fand keiner. Kapitel 6: Hoffnungslos naiv ---------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Hoffnungslos naiv Teil: 06/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Email: godiva00@gmx.ch Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Auch im Schloss von Phobos herrschte gespenstige Ruhe. Selbst Elyon war nicht entgangen was passiert war und die Prinzessin schien reichlich ungehalten zu sein, auf der Suche nach ihrem Bruder. Der hatte gerade sein Ankleidezimmer verlassen und hatte sich gerade ein Buch geholt, als er auf Elyon traf. "Duuuu....", fauchte sie ihn an und Phobos spürte die wütende Druckwelle, die auf ihn zuraste. "Was -" Phobos schaffte es mit Mühe sie abzublocken. "Sie haben ihn hingerichtet!", schrie Elyon zornig und schmetterte eine erneute Welle gegen ihren Bruder. Sie wollte ihm weh tun, dafür, dass er sie angelogen und hintergangen hatte. "Hast du meine Notiz nicht bekommen?" Phobos wich hastig zurück. Mit Elyon konnte er es nicht aufnehmen – zum ersten Mal seit langem spürte er wieder Angst. Wenn er sie nicht beruhigte ... er hatte an Caleb gesehen wie es aussah, wenn man gegen die Wand geschmettert wurde. "Sollte ich dabei etwa noch zugucken?", wütete das kleine Mädchen. "Elyon geh in mein Ankleidezimmer! Er lebt!" "Lüg mich nicht an! Was sollte das ganze? Warum hegst und pflegst du ihn und lässt ihn dann töten?" "Er ist nicht tot! Das war ein Trick!" "Ein Trick?!" Die Welle, die Phobos gerade zurückgedrängt hatte, erstarb und er blieb unsicher stehen. "Ja ... damit die Wächterinnen ihn nicht befreien kommen! Der Junge der enthauptet wurde, war schon tot. Das war eine Illusion." Elyon ballte die Hände zu Fäusten. "Wehe dir..." "Wehe was?" "....du lügst mich an!" "Ich lüge dich nicht an!", protestierte Phobos. "Komm mit mir, du kannst ihn sehen." "Und du wirst ihm auch nichts tun?" "Elyon, du bist die Königin und ich folge deinen Wünschen in seiner Behandlung." Phobos wagte es leicht auszuatmen. Elyon durfte nicht merken wie gefährlich sie ihm werden konnte. "Du darfst ihm nichts tun Phobos, er ist doch noch ein Kind...genau wie ich....kaum älter....verstehst du? Du musst ein Vorbild sein für die Jüngeren....nicht wie....Cedric..." "Er mag kaum älter sein als du - aber er ist Rebellenführer und du wirst bald Königin sein. Ihr seid beide keine Kinder mehr." Elyon stampfte wütend auf. Bis vor kurzem war sie es noch gewesen und so schnell liess sich das Denken nicht ablegen. "Aber wie dem auch sei - solange du willst, dass ihm Vorzugsbehandlung angedeiht, so lange wird dies auch geschehen." Phobos stiess die Tür zu seinem Ankleidezimmer auf. Elyon schritt herein und man sah sie erleichtert aufatmen, als sie Caleb schlafend vorfand. Sogar verhältnismässig ruhig, sein Brustkorb hob und senkte sich gleichmässig und auch das feuchte Tuch auf seiner Stirn, war noch nicht runter gerutscht, was auf einen ruhigen Schlaf hinwies. "Du wolltest, dass wir ihn beeinflussen - daher musste ich mir etwas ausdenken um die Wächterinnen von ihm fern zu halten." Phobos sah zufrieden auf seinen Schützling - es war für ihn eine Art Ehrgeiz geworden Caleb wieder gesund zu sehen. Phobos Schwester nickte. "Ja...es...scheint ihm gut zu gehen...tut mir leid..." Er erwog kurz, beleidigt zu sein, verwarf das dann aber. "Wenn du Königin bist, können wir verkünden dass er noch lebt." "In Ordnung, ich hoffe Cornelia leidet nicht zu sehr, ich glaub sie war in ihn verschossen. Na ja, wer war das nicht...?" Sie kicherte leise. "Ich hätte ihn auch genommen, als ich noch auf der Erde war und dachte er sei ein ganz normaler Junge." Phobos sah auf den Rebell, den ständigen Dorn in seiner Seite, herab. "Ich nehme an, er ist recht gutaussehend", gab er dann zu. "Und so weit ich weiss haben sie den Marktplatz ziemlich zerstört." "Man kann es ihnen nicht verübeln....was würdest du tun, wenn dein bester Freund hingerichtet worden wäre? Oder gar deine erste grosse Liebe?" Phobos sah Elyon nur an. Wie konnte er seiner Schwester erzählen, dass er keines von beiden hatte. "Wütend?", riet er dann. "Ja...und was würdest du tun? Du mit deinen Fähigkeiten?" "Etwas ähnliches vermutlich." "Ich hätte auch noch das Schloss angegriffen...." "Sie wussten vermutlich, dass das keine gute Idee ist ohne einen guten Plan." "Und was willst du nun tun, bis sie einen Plan haben?" "Das Schloss sichern und die Wachen darauf ansetzten die Rebellen zu finden - jetzt sind sie gelähmt durch den Schock ihres Verlustes." Phobos lächelte leicht. "Wenn das deinen Wünschen entspricht." "Nun ja, ehm...das ist okay, ich dachte aber eher....was machst du mit Caleb?" "Dieses Zimmer scheint ihm zu behagen." Phobos lächelte säuerlich. "Ich denke wir behalten ihn hier und schüchtern einen Heiler ein nicht zu verraten, dass er noch hier ist." "Braucht er denn noch einen Heiler? Geht es ihm immer noch nicht besser? Hat Cedric ihn so schwer verletzt?" "Theoretisch sollte alles heilen ... die Tränke stehen hier." "Dann brauchst du auch niemanden zu erschrecken, dann kannst du das ja alleine..." "Du willst, dass ich mich - als Krankenpfleger betätige?" "Du hast doch Zeit..." "Nun, eigentlich habe ich einiges zu tun ... Krönungen vorbereiten, Paläste schützen, einen Ersatz für Cedric finden ... aber ich werde es tun", fügte er hastig hinzu. Nicht das Elyon sich selber anbot, nachdem sie zugegeben hatte mal in ihn 'verschossen' gewesen zu sein. Das brauchte er jetzt wirklich nicht. "Ich kann dir sonst auch helfen", bot sie freimütig just in dem Moment an. "Du solltest deine Zeit besser verwenden indem du dich auf die Krönung vorbereitest und dich von einer Hofdame in die Geschäfte einer Königin einführen lässt", empfahl Phobos. "Schlimm genug wenn ich mich so weit herablassen muss." Elyon schnaubte. "Das ist doch nicht herablassen....du wärst auch froh, wenn man sich um dich kümmert, wenn du mal krank wärst." "Lass uns draussen diskutieren, wir wecken ihn noch auf." Phobos schob Elyon sanft vor die Tür. "Und wenn ich krank bin, habe ich die besten Heiler Meridians." "Wie unpersönlich...", meinte Elyon nur. "Ich muss mich um meine Krönung kümmern, also lass dich nicht länger stören grosser Bruder", meinte sie schliesslich und hüpfte den Gang entland davon. Phobos hatte das ungute Gefühl in der Achtung seiner Schwester ein ganzes Stück gesunken zu sein. Es war schwierig ohne Cedric .. vor allem da er sich noch von seiner kleinen Panikattacke erholen musste. Elyon hatte ihn angegriffen. Übellaunig öffnete er wieder die Tür um zu sehen ob Caleb wirklich nicht aufgewacht war. Aber der schlief nach wie vor unschuldig wie ein Lämmchen. So ging Phobos zurück in sein kleines 'Büro' und arbeitete an den Schutzmechanismen des Schlosses, bis es Zeit zum Abendessen wurde. Er würde es wohl wie ein Diener zu Caleb tragen müssen. Und zu seinem Schreck, war Caleb mal wieder aus seinem Bett verschwunden, mitsamt dem Laken. "Was!!" Empört stellte Phobos das Tablett aus dem Tisch und jagte aus dem Zimmer. "HALLO?" Keine Antwort. Caleb schien verschwunden. Wütend durchsuchte Phobos seine Räume - es war gerade alles so gut gegangen mit seinem Plan. Dann fiel ihm ein, dass Caleb in letzter Zeit immerhin gegessen und getrunken hatte und er schritt schnell in Richtung Bad. "Caleb?" "Wenn du rein kommst, erschlag ich dich", kam postwendend die Antwort. "Du könntest es ja probieren", giftete Phobos zurück. "Was treibst du da mit einem Laken?" Es folgte Schweigen, dann öffnete sich die Tür und Caleb stand vor Phobos, das Laken um sich geschlungen wie eine Toga. "Du rennst auch nicht nackt durch die Gegend." "Ich bin auch kein kranker, gefangener Rebell." Beleidigt verzog Caleb sein Gesicht. "Selbst der hat noch einen gewissen Anstand." "Und Hunger?" "Ehm...nein" Caleb schien etwas konfus, über den plötzlichen Themenwechsel. "Ich habe gerade das Abendessen gebracht", erklärte Phobos leicht beleidigt. "Du musst es mit mir teilen" "Oh...", kam es von Caleb, was seine Laune scheinbar wieder hob. "Auch wenn es heute nur eine einfache Mahlzeit ist", erklärte Phobos. "Spargelsuppe, Wachteln, Möweneier, ein bisschen Gemüse und Kuchen." "E-einfach?" "Dabei hatte ich in der Küche gesagt, dass ich Hunger habe", grummelte Phobos. Es war seltsam mit dem Rebellen zu reden - über so belanglose Dinge. Und er konnte ihm ja auch schlecht sagen, dass wohl auch das Küchenpersonal erschüttert war über die erste öffentliche Hinrichtung seit Jahrhunderten. Sie würden trotzdem eine Warnung bekommen. Caleb sah mit grossen Augen von Phobos zum Essen und zurück. "A-aber sonst geht's dir gut, oder? Das reicht doch für eine ganze vierköpfige Familie." Etwas verspätet fiel Phobos der Streit mit Caleb ein über die Ernährung seines Volkes. "Du hättest sehen sollen was meine Eltern haben auftischen lassen", bemerkte er nur. "Mein Vater ass vermutlich das, was du einer achtköpfigen Familie geben würdest." "Vermutlich, muss dementsprechend fett gewesen sein." "Hast du nie ein Bild von ihm gesehen?" Phobos vergass zwischenzeitlich, dass er die Zerstörung aller offiziellen Bilder seiner Eltern angeordnet hatte. Er war gerade damit beschäftigt sich zu fragen warum er sich vor einem Rebell verteidigte. "Nein, ehrlich gesagt nicht. Aber dann ist es kein Wunder, dass das Volk hungert, wenn ihr wie Mähdrescher fresst und die Hälfte wohl noch wegwerft." "Ich nehme an die Dienstboten nehmen die Reste." Phobos sah ihn erstaunt an. "Du verehrst meine Eltern nicht?" Caleb sah Phobos aus grossen Augen an. "Ich kenn deine Eltern nicht...", meinte er dann wahrheitsgemäss. "Nein, du warst wohl noch viel zu klein, als sie starben," bemerkte Phobos. "Und jetzt, iss." Caleb nahm brav das, was Phobos ihm in die Hand drückte. "Und iss für eine zweiköpfige Familie", empfahl Phobos. "Du hast es nötig." Er selbst nahm nur kleine Mengen von allen Gerichten, wie üblich. Irritiert sah Caleb den Mann neben sich an. Na der hatte gut reden. Aber er ass so weit sein Magen das schon mitmachte, versuchte aberhauptsächlich Flüssiges zu sich zu nehmen. Der Besuch im Bad, war alles andere als angenehm gewesen. "Kuchen?", fragte Phobos schliesslich. Misstrauisch beäugte der Jüngere das Kuchenstück. "Ist der gut?" "Ich denke doch ... mir schmeckt er wenigstens. Zitronenkuchen mit Zitronen aus Garten des Landschlosses." "Zitronen, aha...." Zugegeben, Caleb hatte die gelben Früchte einmal im Restaurant von Hay Linns Grossmuter gesehen, aber dass man daraus auch Kuchen machen konnte, hatte er nicht gewusst. Eher vorsichtig versuchte er ein Stück. "Hast du noch nie Kuchen gegessen?" Phobos überlegte sich in dem Moment, dass es vielleicht keine gute Frage gewesen war. "Nein", meinte Caleb seelenruhig und verputzte munter krümelnd den Kuchen, der wirklich vorzüglich schmeckte. Resigniert sah Phobos auf den Dreck. Es wäre ihm früher nie aufgefallen, aber jetzt konnte er hier ja nicht eben mal putzen lassen. Wesentlich eleganter als Caleb verzehrte er seinen Nachtisch Nach dem Essen war Caleb mehr als geschafft, aber er hatte noch nichts getrunken und Durst plagte ihn nun doch. "Ich hab leider nur Wein und Wasser hier", erklärte Phobos als er den Blick bemerkte. "Ich trink keinen Wein", meinte Caleb nur abwesend. "Warum das nicht?" "Hab noch nie gehabt....der Wein der angebaut wird, wird doch sofort beschlagnahmt und ins Schloss gebracht." "Wird er?" Phobos sah ihn erstaunt an. Er würde es sicher wissen, wenn er so viel Wein trinken würde. "Frag deine Wachen wo der Wein abbleibt...oder..." Caleb schnaubte, schaffte es aber nicht den verhassten Namen auszusprechen. "Nun, wenn die Wachen all den Wein brauchen ..." Er hatte einem Rebellen gezeigt dass er nicht die absolute Kontrolle im Schloss hatte. Er wusste warum er normalerweise keine Leute um sich duldete. "Brauchen...?", schnaubte Caleb und griff nach dem Wasserkrug, versuchte es zumindest, aber der volle Krug schien so schwer und er hatte die linke Hand verwenden wollen. "Wozu würdet ihr ihn brauchen? - Hier nimm, ein Glas." "Danke...ehm, weiss nicht, vielleicht auch einmal den Kummer vertreiben? Vielleicht auch mal Feiern und sei es nur eine gute Ernte, auch wenn eh gleich alles eingezogen wird." "Ich bin sicher ihr könnt auch ohne Wein feiern und ich finde es schon bei meinen Wachen nicht gerade gut wenn sie trinken um 'Kummer zu vertreiben'." "Die sind dauerbesoffen, oder warum schaffen sie es in 98 von 100 Fällen nicht die Rebellen zu fangen?" "Gibst du mir gerade Tipps wie ich meine Wachen besser auf Rebellen ansetzen kann?" "Nein!" Caleb verschluckte sich fast am Wasser und das Husten tat gar nicht gut. Sogar ein paar Tröpfchen Blut fielen ins Wasser, was Caleb daraufhin angewidert wegstellte. Phobos Gesicht spiegelte ähnlichen Ekel wieder. Blut im Wasser? Was tat man denn dagegen? Erst einmal gab er Caleb ein neues Glas. "Tut mir leid", japste Caleb, hatte aber den Husten wieder unter Kontrolle. "Gut." Phobos sah immer noch irritiert auf das Wasser. "Hast du deine Lunge wieder verletzt?" "Nein, nein, das ist....wohl alt....", meinte Caleb, war aber auch nicht ganz sicher. "Ja, deine Lunge war verletzt und ich nehme an, das Blut ist noch nicht draussen." Phobos sah Caleb interessiert an. Es war wirklich ein Wunder, dass der Junge Cedrics Attacke überlebt hatte. Caleb spürte den Blick irgendwann auf sich und sah fragend zu Phobos hoch. "Jede meiner Wachen wäre an deinen Verletzungen gestorben bevor die Heiler eingetroffen wären", gab Phobos zu. "Ich hoffe es sind nicht alle Rebellen so kräftig." "Darauf würde ich nicht wetten", meinte Caleb. "Willst du behaupten deine armen völlig ausgehungerten Leute sind alle so widerstandsfähig?" "Müssen es sein...sonst wären wir längst tot." Phobos hob die Augenbrauen. "Wenn man dir zuhört, wäre es eigentlich unmöglich dass es noch ein Volk gibt." "Wieso meinst du?" "Wenn nur Personen mit hoher Widerstandskraft eine Überlebenschance haben." "Da siehst du mal....warum wohl sind die Friedhöfe immer so voll?" "Die Friedhöfe? Weil manche Leute sterben? Das ist natürlich." "Manche? Hast du mal einen der Friedhöfe gesehen?", brauste Caleb ab. "Meinst du es sei normal, dass mehr Kinder sterben, als alte Leute?" "Wieso sollte ich auf einen Friedhof gehen?", entgegnete Phobos. Caleb schüttelte den Kopf. Phobos war so grenzenlos naiv, dass er es nicht glauben würde, wenn er ihm nicht selbst gegenüber sitzen würde. "Hast du fertig gegessen?" "Ja...danke..." "Gut." Phobos nahm das Tablett und sah Caleb herausfordernd an. Nicht nur, dass er Arbeiten von Dienern verrichtete, er tat es auch noch vor einem Rebellen. Caleb wusste nun nur nicht so recht, was der Ältere von ihm erwartete und so tat er gar nichts, sondern verhielt sich möglichst ruhig und unauffällig. "Brauchst du noch irgendetwas?", brachte Phobos hervor als er an der Tür stand. Verwundert blinzelte Caleb ihn an, schüttelte dann aber den Kopf. "Dann schlaf jetzt, du hast es nötig." Brav kuschelte sich Caleb wieder ein und schlief kurz darauf. Im Verlauf seines eher unruhigen Schlafes rutschte dann auch die Decke vom Bett und liess den schlafenden Jungen leicht schlottern, trotz des Fiebers. Kapitel 7: Das wahre Leben -------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Das wahre Leben Teil: 07/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Noch in seinem Schlafgewand trat Phobos am Morgen ein und stupste Caleb leicht, als er merkte dass der zitterte. Ein leises Wimmern erklang von dem nackten Jungen. Phobos verdrehte die Augen. "Wach auf", befahl er ungehalten. Calebs Augen schnappten ängstlich auf und als er Phobos über sich erblickte, schrak er panisch vor diesem zurück. Phobos wünschte nur, er hätte schon früher so einen Respekt vor ihm gehabt. "Stell dich nicht an", empfahl er. "Du hast deine Decke fallen lassen und deine Erkältung wahrscheinlich verschlimmert." "Erkältung?", keuchte Caleb. "Oder halt dein Fieber ... ich bin doch kein Krankenpfleger. Es war eine schlechte Idee auf jeden Fall." Phobos wandte sich um, um sich eine Robe für den heutigen Tag auszusuchen. "Lass mich doch einfach gehen...", seufzte Caleb müde. "Den Rebellenführer einfach gehen lassen?" Phobos drehte sich wieder um, mit einem erstaunten Gesichtsausdruck. "Ich bin kaum noch eine Gefahr für dich, oder?" "Wie meinst du das?" "Was soll ich denn noch gegen dich ausrichten...?" "Das weiss ich nicht, bis jetzt hast du die Pläne der Rebellen noch nicht enthüllt." "Pläne? Wir wollen nur überleben..." "Indem ihr den Wächterinnen helft? Hältst du mich für minderbemittelt? Seit du die Rebellen anführst sind sie erst eine Gefahr geworden." "Oh", machte Caleb. "Wirklich?" "Sie hätten kaum einen kleinen Jungen als Anführer genommen, wenn es irgendwelche erfahrenen und fähigen Führer gegeben hätte, oder? Den erste Spion der behauptete ein ganz junger Mann sei Anführer geworden, habe ich in die Minen geschickt, weil ich ihn für einen Lügner hielt." Caleb verschränkte die Arme vor der Brust. "Was für die Unfähigkeiten deiner Leute spricht." "Meiner Leute??!! Er hatte Recht!" Caleb hob die Augenbrauen. "Meine Spione hatten herausgefunden wer der neue Rebellenführer war." Phobos nahm eine kostbare Robe in seiner Lieblingsfarbe blau aus dem Schrank. "Ich bin aber kein kleiner Junge mehr", murrte Caleb und beobachtete Phobos extra auffällig bei dem was er tat. "Du warst, wenn ich recht informiert bin, 13. Viel zu jung um überhaupt zu wissen, warum du rebellierst. – Könntest du wenigstens wegschauen?" "Nein." "Ich will mich umziehen. Das hier ist mein Ankleidezimmer." "Tu dir keinen Zwang an." "Ich sagte schon einmal, dass ich wenigstens so etwas wie Anstand gelernt habe." "Du hast nichts, was ich nicht auch habe..." Phobos sah ihn wütend an und verliess das Zimmer mit seiner Robe über dem Arm. Zehn Minuten später erschien er wieder mit einem Tablett. "Du gönnst einem gar nichts." "Was?" Phobos sah verwirrt auf das Tablett, dass üppig beladen war. Caleb zuckte nur mit den Schultern, was Phobos nur noch mehr in Rage versetzen würde, aber dieses Risiko würde Caleb eingehen. Phobos stellte das Tablett auf den Tisch. "Sei froh, dass wir dich nicht aushungern", grummelte er. Er mochte es gar nicht wenn er nicht verstand worum es ging. "Du verstehst nicht was ich meine, oder?" Phobos verschüttete fast den Tee, den er gerade in zwei Tassen giessen wollte. Geschockt sah er zu Caleb. Konnte der Rebell jetzt Gedanken lesen? Caleb aber sah ihn unverwandt aus seinen grünen Augen an und schien auf Antwort zu warten. "Was willst du frühstücken?" "Na....?" Caleb grinste Hinterhältig. "Zwei Spiegeleier, ein Omelett, vier Stück Toast mit Butter und Honig und einen frischgepressten Orangensaft, bitte..." "Omelett hat es nicht ..." Phobos sah Caleb streng an. "Du bist hier nicht in einem Restaurant." "Na gut, mit dem Rest bin ich auch zufrieden." "Ich sehe du erholst dich", grummelte Phobos. Noch nie hatte ihn jemand wie einen Diener behandelt! Er hielt dem Jungen einen Teller mit den Spiegeleiern hin. Caleb hob eine Augenbraue. Phobos kam seinem Wunsch nach. Das wiederum verschlug dem Jüngeren glatt die Sprache. "Iss", grummelte Phobos, während er sich über die Haare strich. Er war immer noch grantig und sich nicht gebürstet zu haben machte es nicht besser. Lustlos stellte er sich selber ein Frühstück zusammen. Sein 'Besuch' wandte sich dem Frühstück zu, beobachtete Phobos aber weiter. Nach einer Weile kam ihm ein Gedanke und er räusperte sich leise. "Was gibt es?" "Ehm, wäre es wohl möglich....dass ich was zum Anziehen bekomme? Das Laken ist auf Dauer nicht sehr bequem." "Anziehen ..." Caleb hatte ja recht. Phobos seufzte. "Ich schau ob ich eine passende Robe finde nach dem Frühstück." "Hemd und Hose tun’s auch..." Caleb wollte gar nicht wissen, wie er in einer Robe aussah, sicher einfach nur lächerlich. "So etwas habe ich aber nicht." "Nicht?" "Natürlich nicht. Jetzt iss fertig, dann werde ich etwas suchen." Er sah Caleb an. "Du bist kleiner aber etwas breiter als ich. Es könnte passen." Kritisch sah ihm Caleb bei der Suche zu. Phobos zog schliesslich eine weisse Robe heraus, die nicht ganz so aufwendig geschneidert war wie seine üblichen. "Hier, probier die." "Das sieht aus wie ein Hochzeitskleid...", meckerte Caleb sofort. "Nein, tut sie nicht. Diese Robe ist eine simple Alltagsrobe." "Aber weiss..?" "Was ist so schlimm an weiss? Ausserdem sieht dich niemand." Phobos warf ihm die Robe hin und griff nach einer Bürste. Besser als nichts, dachte sich Caleb und zog sich langsam an. Phobos bürstete sich und fragte sich seit wann man Feinden den Rücken zuwandte. Aber Caleb war müde geworden und hatte sich auf der Decke zum Schlafen eingerollt. Und das nach dem Frühstück. Phobos schüttelte nur den Kopf als er sorgfältig die Tür zu seinem Schlafzimmer abschloss und sich in den angrenzenden Salon setzte um zu arbeiten. Caleb würde ihm nicht noch einmal entkommen. Nach dem Mittag dann aber kratzte etwas an der Tür. Caleb musste dringend ins Bad. "Diese Tür ist offen", rief Phobos Kurz darauf hörte er Türenknallen und dann lange nichts mehr, ehe Caleb zurück geschlichen kam. Phobos sah von seinem Buch auf. "Geht es dir schlechter?" "Mir is schwindlig, sonst geht's...", gab Caleb freimütig zu. "Dann leg dich wieder hin", empfahl der grausame Herrscher Meridians. Caleb schwankte bedrohlich. Automatisch sprang Phobos auf und war an seiner Seite um ihn zu stützen. "Schaffst du es zum Bett zu laufen?" Unsicher sah Caleb hoch. "Wenn du mir hilfst...sicher...", meinte er tapfer und versuchte sich etwas mehr aufzurichten. "Helfen", wiederholte Phobos etwas verwirrt über sich selber. "Ja, werde ich." "Danke...", seufzte Caleb und schloss die Augen, liess sich von dem Prinzen führen. Phobos legte ihn vorsichtig wieder auf das Bett. Dann sah er skeptisch die Heiltränke an, um herauszufinden welchen Caleb jetzt brauchte. "Bin schon in Ordnung....geht schon wieder....alles klar...", murmelte jeder weggetreten. "Das scheint mir gar nicht so - komm, setzt dich auf." "Was?" Unsicher wankend versuchte Caleb sich aufzurichten, musste sich dafür aber an Phobos Arm fest halten. "Hier, trink das, das ist mit 'stärkend' angeschrieben." Nur mühsam brachte Caleb den Trank runter und sank dann gegen Phobos Schulter und atmete mit geschlossenen Augen tief durch. So intim war Phobos nicht mehr gewesen, seit sein Kindermädchen entlassen wurde. Dennoch hatte sich ein Arm um Caleb gelegt, ehe er wusste was er tat. Die Stimme in seinem Kopf die ihn tadelte, war gerade sehr schwach. Langsam fühlte Caleb sich besser und öffnete vorsichtig die Augen, wagte aber sonst nicht sich zu rühren. "Geht es besser?", erkundigte der Andere sich. "Ja...etwas...", gab Caleb mit schwacher Stimme von sich. "Warum...tust du das alles? Nur...wegen Elyon?" Phobos schwieg, geschockt über die Frage. Warum tat er es eigentlich? Er konnte Caleb schlecht erzählen dass er Elyon bei Laune halten musste, bis er deren Macht hatte. Auch wenn Caleb das wohl ahnte. Aber er betrieb schon einen erstaunlichen Aufwand für Elyons Wunsch. "Ich weiss es nicht", gab er dann zu. Nun endlich sah Caleb hoch zu ihm. "Bist du einsam?" "Einsam? - Ich habe üblicherweise keine Gesellschaft, wenn du das meinst." Er runzelte die Stirn. "Ich glaube ich habe vorher noch nie mit jemandem gemeinsam gefrühstückt." "Das ist...traurig..." "Traurig? Wieso? Es ist nicht sonderlich störend wenn du dabei bist, aber ... als traurig hat glaub ich noch nie jemand das Leben eines Herrschers bezeichnet." "Einsam sein ist aber kein schönes Gefühl..." "Ich kenne es nicht anders," bemerkte Phobos, "Und es ist nicht schlecht. Ich ziehe meine Gesellschaft zum Beispiel der der Wachen vor - auch Cedrics Konversation war nie sehr geistreich." "Also bleibst du lieber für dich...? Keine Freunde? Hast noch nie ein Fest gefeiert oder einfach nur Spass gehabt?" Phobos überlegte kurz. "Es gab Feste, als meine Mutter noch lebte .... aber dort nahm ich in der Regel nicht teil." "Du feierst nie Geburtstag?" "Warum sollte ich? Ich kann das ganze Jahr über haben was ich will." Caleb schüttelte den Kopf. "Irgendwann.....wirst du ein richtiges Fest erleben und Spass haben", prophezeite er, ohne zu wissen, ob er wirklich je dazu in der Lage sein würde. "Sagt der Junge, der probiert mich zu stürzen", lachte Phobos. "Und ich glaube auch nicht, dass ein Leben als Rebellenführer ein ewiges Fest ist." "Nein, aber ab und zu, um die Moral aufrecht zu halten, sind Feste nicht schlecht." In Caleb entstand ein wahnwitziger Plan, wohl noch im Fieberwahn, wie er innerlich schmunzelnd dachte. "Warum siehst du es dir nicht einmal selber an?" "Ich soll mir - was- ansehen?" "Das Leben draussen.....natürlich nicht so....du kannst zaubern, also tarn dich und sieh dir an, wie dein Volk lebt..." "Das ist - gefährlich." "Warum? Wenn dich doch keiner erkennt..." "Ich werde trotzdem auffallen, weil ich nicht weiss, wie ich mich zu verhalten habe." "Wenn du jung und unerfahren bist, erwartet das keiner von dir. Wir bestrafen niemanden, nur weil er nicht Bescheid weiss..." "Und was machst du hier, während ich weg bin?", erkundigte Phobos sich misstrauisch. "Ich? Ich komm natürlich mit!" "Ist das hier dein Fluchtplan? Für wie naiv hältst du mich!" Empört sah Phobos zu Caleb herunter, wobei ihm erst auffiel, wie nah aneinander sie immer noch sassen. Aber Caleb sah ihn völlig unschuldig an. "Fluchtplan? Nein, eher eine Rettungsaktion. So kannst du doch nicht leben wollen bis ans Ende deiner Tage." "Warum nicht? Wenn ich mit dem Rebellenführer in die Stadt gehe, bin nachher entweder ich tot oder ich habe in meiner Verteidigung meine Hauptstadt zerstört." "Warum sollte so was geschehen? Du hast magische Fähigkeiten, also kannst du auch mich verändern..." "Gut ..." Phobos tröstete sich mit der Überlegung, dass die Option Meridian in Schutt und Asche legen noch bestand. Einen ausgefeilten Plan konnte Caleb nicht haben. "Aber du hast gerade einen Rückfall." "Rückfall?" Caleb verstand nicht und das sah man ihm auch an. "Du hattest gerade fast einen Zusammenbruch nachdem du nur auf die Toilette gegangen bist", präzisierte Phobos. "Und du willst in Meridian herumlaufen?" Caleb zuckte mit den Schultern. "Wird schon gehen, bin ja nicht allein. Du passt ja auf..." Phobos verschlug es bei diesen Worten die Sprache. War Caleb so sehr im Fieberwahn, dass er vergass mit wem er sprach? Oder war das hier doch ein grossangelegter Plan? Er legte eine Hand prüfend auf Calebs Stirn. Der junge Rebell zuckte leicht unter der Berührung zusammen, aber die kühle Hand auf seiner Stirn war eine Wohltat, als liess er den Prinzen gewähren. Das Fieber schien nicht gestiegen zu sein. Widerwillig zuckte Phobos schliesslich mit den Schultern. Er war fertig damit den Schutz des Palastes auf einen Angriff vorzubereiten. "Gut, wir gehen." "Wirklich?" "Ja, erwiderte Phobos unwirsch. "Nachdem ich mir ein schreckliches Aussehen für dich habe einfallen lassen." "Weisst du...ein Umhang mit Kapuze hat es bis jetzt auch immer getan." "Und ich soll mir auch nur einen Umhang umlegen? Ausserdem wäre mir jeder suspekt der sich verhüllt." "Tja, bisher hat das ganz gut geklappt, ehrlich gesagt. Deine Wachen fallen immer wieder drauf rein." Phobos verschluckte den Hinweis wieder, dass Caleb ihm hier ständig Tipps gab, wie er seine Wachen besser schulen konnte. "Wir werde beide mit einem illusionären Äusseren gehen", entschied er. "Du kannst mein Vater sein." Dafür bekam er grosse Augen. Doch nicht etwa weil Caleb entsetzt oder abgeschreckt gewesen wäre. "Cool....", meinte er nämlich strahlend. Phobos blinzelte. "Co-ol?" "Ja, ehm....das find ich.....toll...." Caleb grinste. "Aber bitte mach keinen alten Vater aus mir....mach dich lieber jünger, dann erwartet man nicht zu viel von dir." "Und du kannst mich kommandieren?" Etwas verspätet fiel Phobos der gewaltige Haken der Sache auf. "Nun, ich nehme an ich wäre unglaubwürdig als Führer ..." Er streckte seine Hand aus. "Sieh in den Spiegel", forderte er Caleb auf. Caleb sah sich um, bis er den Spiegel entdeckte. "Wie gefällst du dir?" erkundigte sich Phobos, der jetzt aussah wie ein maximal 14jähriger Junge mit kurzen blonden Haaren und ohne Bärtchen. "Sehr erwachsen", meinte Caleb und sah Phobos von der Seite an. "Und du bist jetzt ein niedlicher, kleiner Bengel....geht's noch etwas jünger?" "Jünger? Wieso?" "In dem Alter war ich schon ein volles Mitglied der Rebellen..." Phobos blinzelte. "Und - darum sollte ich mich jünger geben? Es gibt genüg Rebellen in 'deinem' Alter." "Na, wenn du gern arbeiten magst..." "Wenn du mir einfach sagen würdest, wo das Problem ist?" "Schon gut, grosser Meister...", beschwichtigte Caleb und stand auf. "Krieg ich trotzdem nen Umhang?" "Ja ... aber wo siehst du das Problem mit meinem vorgegebenen Alter?" "Man könnte dich zur Arbeit einziehen....." "Zur Arbeit einziehen ..." Phobos runzelte nachdenklich die Stirn. Er hatte die Ordnungen die für die Bürger Meridians galten nie so genau im Kopf. "Für die Minen?" "Zum Beispiel, oder in deiner Küche oder als Unterhaltung für deine Männer. Wovon ich dir aber abraten möchte...." "Unterhaltung für meine Männer?!?!?!" Caleb zuckte zusammen. Phobos kindliche Stimme war heller als die normale und liess seine Ohren klingeln. "Wie meinst du das!", verlangte Phobos selber entsetzt wie viel Autorität seine Stimme durch ihren kindlichen Klang verlor. "Na..." Caleb überlegte. "Wie sich deine Männer eben unterhalten, wenn sie nicht arbeiten. Und glaub mir sie spielen kein Schach mit kleinen Jungs." "Aber was machen sie sonst mit Kindern?" erkundigte Phobos sich. "Weisst du das wirklich nicht?", fragte Caleb etwas ungläubig. "Das gleiche, was sie auch mit Mädchen und jungen Frauen machen." "Woher soll ich wissen, was meine Wachen in ihrer Freizeit machen?", erkundigte Phobos sich empört, auch wenn er leicht grün im Gesicht wurde. "Alles okay...?", wollte Caleb wissen. "Vielleicht fragst du mal dein scheussliches Schlangen-vieh..." Nun schien auch Caleb sich nicht mehr sonderlich wohl zu fühlen. "Können wir jetzt gehen?" "Ja, einen Moment, ich sorge dafür, dass uns niemand sieht." Sie schwiegen eine Weile als sie die Gänge entlang liefen. Dann fiel Phobos sehr verspätet etwas auf und er drehte sich zu Caleb. "Hast du mich gerade als 'süssen kleinen Bengel' bezeichnet?" Verwirrt sah Caleb auf Phobos herab. "Das hast du, oder?" Phobos sah ihn empört an. "Ich war noch nie ein 'niedlicher' oder auch 'süsser' 'kleiner Bengel'!". "Na dann bist du's eben jetzt." "Nein, das bin ich nicht." Phobos konzentrierte sich weiter darauf seine Wachen und andere Palastbewohner davon abzuhalten in ihre Nähe zu kommen und sie zu sehen - fast wären sie von einer Wache erwischt worden über der Diskussion. Aber schliesslich waren sie draussen und das wahre Leben hatte Caleb zurück. Dieser atmete auch gleich tief durch, versuchte es zumindest, aber da wollten seine Rippen noch nicht ganz mitmachen. Phobos sah ihn misstrauisch an. Aber noch befand er sich auf vertrautem Gelände - den Aussenbereich des Schlosses kannte er und er sah auch seine schwarze Rosenhecke von ihr. Ein grausames Lächeln legte sich kurz auf sein Gesicht. Wenn Caleb ihn jetzt verraten würde, würde er es bereuen. Aber er hatte sich bald wieder im Griff und trat aus dem Palasttor. Caleb ging vor und schien nicht im Geringsten an Flucht zu denken. Er führte Phobos in die Stadt, wo gerade Markttag war. Der Prinz unterdrückte den Impuls sich näher an Caleb zu drängen als sie in die Menschenmenge kamen. Er besah sich die Marktstände. Nun, Essen schien es zu geben. Doch in einiger Entfernung konnte er einen Tumult und einige seiner Wachen ausmachen. Caleb vor ihm war stehen geblieben und drängte ihn dann an die Wand. Die riesigen Wachmänner stapften über den Markt und schienen sich an den Ständen zu bedienen und wenn es ihnen nicht gefiel, wurde auch schon mal ein Stand mit Gemüse umgeworfen oder einem panisch gackernden Huhn der Kopf abgeschlagen. In Anbetracht dessen was Caleb ihm gesagt hatte, beeilte Phobos sich damit hinter Caleb zu verschwinden. Schon stapften die Wachen an ihnen vorbei und ein junges Mädchen, das versuchte ihr Brüderchen aus dem Weg zu ziehen, wurde einfach bei Seite gestossen, so dass sie in einem Stand mit einfachen Stoffen und Schaffellen landete. "Lass uns von hier weg gehen." Phobos sah seinen Wachen erstaunt hinterher - vorher nahmen sie die Idee sie seien besser als der Rest des Volkes? Caleb zog Phobos mit sich, hindurch durch den Mark, wo die Bewohner wieder versuchten den Schaden zu beheben. "Wo möchtest du nun hin?", wollte der Rebell nach einer Weile von Phobos wissen. "Du bist der Experte hier", erklärte Phobos. "Willst du was trinken gehen?" Phobos nickte leicht, während er sich interessiert in den Strassen umschaute. Es sah schäbig aus. Caleb steuerte ein Gebäude an, dass halb zerfallen schien, doch ein Schild davor zeichnete es als Kneipe aus. Caleb ging einfach mal davon aus, dass Phobos Geld auch herzaubern konnte. Im Innern der Taverne empfing sie ein beengt wirkender Raum, der verqualmt war und nach billigem Alkohol stank. Phobos verzog angeekelt das Gesicht als sie eintraten. Verachtenswerte Kreaturen die hier verkehrten. Aber der Ort wo Caleb am ehesten erfuhr, was alles vorgefallen war in den letzten Tagen oder Wochen. So genau wusste er nicht mehr, wie lange er schon im Schloss gewesen war. Er trat an die Theke und bestellte etwas zu Trinken für sich und Phobos. Die Stimmung in der Taverne schien trotz reichlich Alkohol bedrückt und Caleb fragte den Wirt nach dem Grund. Der sah ihn erstaunt aber auch misstrauisch an. "Woher kommst du, dass du nichts davon gehört hast?" "Ich war lange unterwegs...", meinte Caleb. Er hatte keine Mühe dem Wirt eine Geschichte aufzutischen, die dieser ohne weiteres abkaufte. "Nun ..." Der Wirt seufzte etwas. "Es ist nichts über das wir gerne sprechen." "Ist jemand gestorben, oder was?", schmunzelte Caleb, wurde aber wieder ernst. "Oder wurden die Steuern wieder erhöht?" Das letzte hatte er so laut gezischt, dass Phobos es mühelos verstehen konnte. Der sah ihn ungehalten an, schwieg aber als der Wirt fortfuhr. "Nein - aber es entstand viel Schaden gestern als die Wächterinnen auf dem Marktplatz wüteten." "Die Wächterinnen? Aber bestimmt hatten sie ihren Grund. Was ist geschehen?" Der Wirt sah ihn entsetzt an. "Sagt so etwas nicht so laut", zischte er. "Sie waren wütend über die Hinrichtung ihres Verbündeten Caleb natürlich." "Hinrichtung?!" Vor Schreck liess Caleb beinahe den Becher fallen. "Ja, Hinrichtung", nickte der Wirt. "Es ist sehr ungewöhnlich und versetzt das Volk in Sorge - Prinz Phobos liess den Rebellen gestern auf den Marktplatz schleppen und enthaupten. An so etwas ähnliches kann sich niemand erinnern." Phobos bemühte sich sehr klein und unschuldig auszusehen, während er innerlich sich selber auseinander riss. Warum hatte er da dran nicht gedacht? Caleb würde sehr schwierig werden. Dieser fuhr nun auch herum und starrte Phobos aus funkelnden Augen an. "Wir zahlen", meinte er nur scharf. Phobos händigte ihm ein paar Münzen aus und blinzelte aber. "Ich habe noch nicht fertig getrunken," erklärte er. "Egal. Wir gehen..." Caleb packte ihn am Arm, nachdem er dem Wirt die Münzen zugeworfen hatte und schleifte den verjüngten Prinzen nach draussen und baute sich vor ihm auf. "Was hast du getan?", fragte er fassungslos. "Du hast dich gerade äusserst auffällig verhalten", warf ihm Phobos vor ohne auf die Frage einzugehen. "I-ich auffällig? Was zum Teufel hast du getan? Warum glauben die ich sei tot?" "Wenn der Wirt jetzt nicht die Wachen ruft weil er einen Rebellen bei sich hatte, macht er sich selber verdächtig." Phobos verschränkte die Arme. "Sie glauben, du seist tot, weil du offiziell hingerichtet wurdest." Calebs Augen waren geweitet und gaben an, dass er keine Ahnung hatte, von was Phobos da genau sprach. "Aber...aber ich bin hier..." "Dass weiss man in der Stadt aber nicht. Ich habe sie glauben lassen, du seist enthauptet worden." "Warum?" "Lass uns von hier weggehen, da ich für den Wirt nur hoffen kann, dass die Wachen gleich hier sein werden." Caleb schnaubte. "Warum sollten sie?" "Weil der Wirt verpflichtet ist Verdächtige zu melden - und wenn er es nicht tut, muss ich die Wachen zu ihm schicken." "Merkst du eigentlich den Irrtum in deinem Denken? Wenn er es nicht meldet, weisst du nicht, dass er was gesehen hat, also warum solltest du die Wachen schicken? Ausser du willst dich selbst verraten und nun komm!" Phobos funkelte ihn nur voller Hass an. Aber Caleb war müde und wollte nur noch weg und Ruhe haben. Was er gehört hatte schockte ihn zutiefst und liess ihn resignieren. Das spürte sogar Phobos trotz seiner Wut, denn Caleb liess nun den verjüngten Prinzen vorgehen. "Zurück ins Schloss", zischte Phobos. Caleb nickte und folgte Phobos, musste sich aber einige Male an einer Hausmauer anlehnen. Dadurch sah er auch nicht, dass Phobos geradewegs in die Arme von ein paar Wachleuten lief, die den hübschen Jungen ziemlich grob hochhoben. "Seht euch das an, Jungs! Ein kleiner Spatz ist uns in die Arme geflattert. Will jemand spielen?" Caleb sah erschrocken auf und sprang vor. Phobos würde ausrasten, wenn er nicht dazwischen ging und sich selbst verraten. Er zog ihn dem Wachmann aus der Hand und drückte ihn fast schon beschützend an sich. "Pfoten weg!", fauchte er die verduzten Männer an. Doch diese wurden nun sauer und traten auf Caleb zu, der Phobos hinter sich geschoben hatte und ihm zuraunte: "Nun siehst du wie mutig deine Männer sind...fünf gegen einen..." Schon wurde er am Kragen gepackt und nach vorne gezogen. Der Junge schien nicht mehr interessant zu sein, nur der Spass mit dem älteren Mann war nun noch relevant und kurz darauf landete Caleb neben Phobos im Dreck. Phobos knurrte. Musste Caleb seinen Heldenmut jetzt unter Beweis stellen? Er sah wütend zu dem Mann, der von dem Vögelchen geredet hatte. Kurz darauf schrie dieser laut auf, was die anderen jedoch gar nicht zu bemerkten schienen. "Weg hier", zischte er Caleb zu. Caleb rappelte sich auf und folgte Phobos zurück ins Schloss, um kurz vor den letzten Stufen aufzugeben und sich sinken zu lassen. Keinen Schritt mehr wollten ihn seine Beine tragen. Phobos sah ihn triumphierend an. "Willst du wissen, was ich mit dem Schwein gemacht habe?", erkundigte er sich. Erschöpft sah Caleb hoch. "Was denn?" "Impotent gemacht ... er hat gespürt wie sich gewisse Körperteile innerlich gelöst haben ... er wird nichts sehen und sich immer wundern warum es nicht klappt." Jetzt erst bemerkte er, dass dem Rebellen nicht wohl zu sein schien. "Schaffst du es nach oben?" Doch er bekam keine Antwort mehr. Calebs Augen waren geschlossen und er atmete angestrengt. Kapitel 8: Schleichende Veränderungen ------------------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Schleichende Veränderungen Teil: 08/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Phobos schnaubte wütend. Wie sollte er den denn jetzt wieder in seine Gemächer bekommen? Physische Anstrengung und magische Anstrengung waren zu hart. Als er es dann doch geschafft habe Caleb wieder in sein Bett zu bringen, brach er selber völlig erschöpft zusammen und legte sich auf den Boden neben dem Bett. Als er wieder wach wurde, lag er weich und unter einer Decke und spürte eine Wärmequelle neben sich. Erschrocken riss er die Augen weiter auf. Wo war er gelandet? "Was ...." Verwirrt blickte er sich um. Das hier wirkte wie sein Ankleidezimmer. War es auch und neben ihm lag ganz erschöpft und schlafend Caleb und hielt Phobos im Schlaf an seinem Oberteil fest. "Caleb?", fragte Phobos entgeistert. So weit er sich erinnerte waren sie nicht nur Feinde sondern hatten sich in der Stadt auch gestritten. Aber Caleb antwortete nicht, sondern schien genug damit zu tun zu haben genügend Luft einzuatmen und seinen erhitzten Körper abzukühlen, selbst wenn er dazu leicht hecheln musste, denn sein Körper war schon von Schweiss bedeckt. Mit Mühe befreite sich Phobos von seinem Bettgenossen und tastete nach den kalten Wickel neben dem Bett. Schliesslich fand er ein Tuch und begann Calebs Stirn abzuwischen. Ihm kam der glorreiche Gedanke sein eigenes Hemd in einen kalten Wickel zu verwandeln, was nicht viel Magie benötigte. Doch nun erklang ein leises Murmeln von Caleb und lenkte Phobos Aufmerksamkeit auf den Jungen. "Ich habe dir gesagt du wirst einen Rückfall bekommen", erklärte Phobos, während er in seiner Tätigkeit fortfuhr. "Aber....wollte doch nur.....ich....wollte....zeigen", nuschelte Caleb und schien versucht die Augen zu öffnen, kniff sie aber immer wieder zusammen und hielt sie schliesslich geschlossen. "Ich hätte auch alleine gehen können", behauptete Phobos nicht ganz wahrheitsgetreu. "Und jetzt verhalt dich ruhig und entspann dich, ich lege keinen Wert auf eine Leiche in meinem Ankleidezimmer." "D-danke...", hustete Caleb und versuchte sich auf die Seite zu drehen, damit seine Lunge anders belastet wurde. "Das Bett - ist eng", bemerkte Phobos plötzlich sehr verlegen. Endlich schaffte es Caleb ein Augen zu öffnen und sah Phobos fragend an. "Wie bin ich überhaupt hierhin gekommen?" Der Prinz sah Caleb mit steigender Verwirrung an. Die letzten Tage waren voller neuer Erfahrungen gewesen und er wusste nicht ob er das angenehm fand. Caleb fuhr sich zitternd durch die Haare. "Na ja...du lagst am Boden... keine Ahnung warum...dachte es sei hier trotz der beengten Verhältnisse bequemer." "Das Fieber", erklärte Phobos, machte aber keine Anstalten wieder aus dem Bett zu klettern. "Darf ich schlafen?", fragte Caleb ziemlich verwirrt und seine Augenlider begannen wieder zu flattern. "Natürlich." Phobos strich ihm noch einmal mit dem Tuch über die Stirn und setzte sich endlich auf. Caleb schlief fast sofort wieder ein, erholte sich dann aber auch wieder erstaunlich gut in den kommenden Tagen. Es war erstaunlich, im Nachhinein betrachtet, wie gut er sich während des Ausfluges auf den Beinen gehalten hatte, wenn man ihn nun wieder in seinem geschwächten Zustand erlebte. Doch dieser war zum Glück nicht von langer Dauer und Caleb begann wieder Phobos Gemach zu erkunden. Der wurde mittlerweile immer unruhiger - noch immer kein Angriff der Wächterinnen, die Vorbereitung zu Elyons Krönung liefen glänzend - sowohl die offiziellen wie auch die inoffiziellen. Er konnte sich des Gefühles nicht erwehren, dass dies nur die Ruhe vor dem Sturm war. Dazu kam Calebs Anwesenheit, die sein gewohntes Leben völlig durcheinander brachte. Sich um jemanden kümmern, mit jemanden über belanglose Dinge streiten, das Essen teilen - das alles waren völlig neue Erfahrungen. Als Caleb mal wieder ohne sich darum zu kümmern, dass er Phobos störte, durch dessen Arbeitszimmer tigerte, sah Phobos ihn plötzlich an. "Ich werde neue Wachen engagieren." "Was?", fuhr Caleb zusammen und blieb stehen. "Neue Wachen. Als Ersatz für diejenigen, die in die Mine geschickt wurden." "Und warum denn das?" Caleb kam näher und setzte sich neben Phobos, um zu sehen, was dieser am Arbeiten war. Phobos sah ihn erstaunt an. "Na, die Wachen die uns angegriffen hatten in der Stadt." Er liess Caleb seinen Schreibtisch sehen, denn er schrieb gerade wirklich nur eine harmlose Botschaft an die Herolde. "Und der Anführer von denen auf dem Marktplatz." "Ehm...ja, aber das war ja kein ausserordentlicher Zwischenfall....das ist doch Dauerzustand..." "Nun, wenn sie schlau sind, werden sie es zu ausserordentlichen Zwischenfällen machen", grummelte Phobos. "Wirklich?" "Meine Wachen sollten besseres zu tun haben, als so zu tun als ob sie über dem Rest des Volkes stünden." "Tja, woher sie nur dieses Denken haben..." Der Sarkasmus tropfte regelrecht aus Calebs Stimme. "Ich habe ihnen sicherlich nichts derartiges gesagt", erklärte Phobos. "Aber auch nicht WIE sie zu handeln haben. Und deine Eltern haben es offensichtlich versäumt dir beizubringen, was die Pflichten eines Prinzen sind...." "Meine Eltern haben mir überhaupt nichts beigebracht", entgegnete Phobos bitter. "Sie gingen ja auch nicht davon aus, dass ich je irgendwelche Macht haben würde. Ich war ja nur ein Junge." Caleb setzte sich Frech auf den Tisch vor Phobos. "Und du bist dir sicher, dass du das beste getan hast für dein Volk? Oder hast du nur zugesehen, dass es dir gut geht?" "Das Volk?" Phobos sah ihn erstaunt an. "Ich war der Prinz - mit dem Volk hatte ich nie etwas zu tun. Natürlich habe ich alles für mich gemacht." Am liebsten hätte sich Caleb gegen den Kopf gehauen, aber er seufzte nur hörbar auf. "Was hast du gedacht?", erkundigte sich Phobos. "Du rebellierst immerhin seit Jahren gegen mich." "Ich hätte dich unterrichten und nicht bekämpfen sollen, dann wären wir super miteinander ausgekommen." Phobos lachte auch wenn er nicht verstand was Caleb meinte. "Bitteschön? Mich unterrichten?" "In Menschlichkeit...? Warum nicht. Du bist kein hoffnungsloser Fall. Du könntest ein grossartiger König sein..." "Menschlichkeit?" Phobos lachte noch mehr. "Und ich glaube, du hast meine kleine Schwester vergessen ..." Er arbeitet zwar gerade an deren Fall, aber das musste Caleb ja nicht wissen. "Ihr könntet sehr gut zusammen herrschen, anstatt gegeneinander." "Caleb, das offizielle Recht sieht noch nicht einmal vor, dass Söhne auch nur so etwas wie die Herrschaft für ihre Schwester übernehmen können. Prinzen sind in Meridian nichts wert." "Dann liegt es an EUCH dies zu ändern. Schreibt eine neue Verfassung! Wenn nicht ihr das tut, wer dann?" "Keine Ahnung? Bevor ich auf die Idee kam, dass man altes Recht auch ändern kann, hat sich nie etwas getan." "Dann red mit deiner Schwester. Dafür seid ihr doch Geschwister...." Caleb war so aufgebracht, dass er vom Tisch gesprungen war und nun vor Phobos auf und ab ging. "Ich weiss, dass wir Geschwister sind. Ich war alt genug als sie geboren wurde." Phobos sah ihn erstaunt an. "Aber Elyon wuchs nicht hier auf. Was ist schon ..." Er stoppte sich. Bloss nicht verraten, dass er nie vorhatte Elyon zur Königin zu machen. "Ja...? Was?" Caleb sah ihn an. "Dann form du sie. Zeig ihr wie sie eine gute Königin wird und die Verfassung ändern kann." Jetzt lachte Phobos wirklich. "Caleb, das Fieber hat dein Gehirn zerstört. Der Rebellenführer gibt mir nicht wirklich den Rat jemandem zu zeigen wie man eine gute Königin wird." Caleb sah Phobos verschreckt aus grossen Augen an. "Warum...warum denn nicht?" "Warum macht dir das jetzt Angst?" "Weil....weil ich...ich dachte...." "Weil du dachtest?", ermunterte Phobos ihn. "...wir könnten wirklich etwas ändern, ohne uns zu bekämpfen." "Und was willst du ändern?" "Deine Einstellung? Das Denken der Leute. Magie ist weder schwarz noch weiss, wendest du dich von der dunklen Seite ab, kann Meridian wieder erblühen und zu einer wahren Hochkultur werden....ich weiss es, ich hab es gesehen.....in meinen Träumen." "Ich weiss das Magie neutral ist." Phobos rieb sich die Stirn. "Ich hab die meiste dem Land selber entzogen - ja, ich weiss, ich weiss, das war nicht sehr gut für das Land. Aber niemand hat mir zugetraut dass ich es tun kann." Er seufzte, als er fühlte, dass Calebs Traum ihn ansprach. "Aber vergiss nicht, mit wem du es zu tun hast." Er wies zum Fenster. "Schau hinaus - und auf die Rosenhecke. Jede einzelne Rose war einmal eine Person. Ich habe mir viele Feinde gemacht - niemand wird es akzeptieren wenn ich jetzt sage, hört mal ich bin jetzt nett zu euch, lasst uns die Verfassung ändern. - Ich kann nur mit Terror regieren, weil ich nicht der rechtmässige Herrscher bin. Es ist Elyon oder ich." "Elyon liebt dich. Sie wird dich schützen." "Elyon liebt mich nicht - sie kennt mich nicht, falls dir das nicht aufgefallen ist." "Sie kennt eine Maske denkst du...aber ist es das wirklich? Nur eine Maske...?" "Ja. Ich habe mich nie um jemanden gekümmert und niemand hat sie je um mich gekümmert - ausser Heka vielleicht." Caleb horchte auf. Die Stille war Phobos unangenehm. Was trieb er hier eigentlich? Caleb war sein Gefangener. "Was gibt es?", fragte er barsch, als er dessen Blick bemerkte. Wieder zuckte Caleb zusammen. "War es schlimm?" "War was schlimm?" "Sich um jemanden zu kümmern..." "Wie meinst du ... du meinst um dich?" "Um mich....um Elyon..." "Es hat sicherlich mein ganzes Leben durcheinandergebracht", erklärte Phobos. "Ich wusste gar nicht, dass ich das überhaupt kann - aber schlimm war es nicht." Und zu Phobos Überraschung bekam er von Caleb ein Lächeln geschenkt, dass das scheinbar gar nicht mehr so kalte Herz des Prinzen höher schlagen liess. "Und das findest du jetzt gut?", grummelte er etwas verlegen über seine Reaktion. "Es macht dich äusserst sympathisch, ja...." "Symph ..." Phobos sah ihn fassungslos an. Das Wort und er selber passten irgendwie nicht. Caleb hob nur die Augenbrauen. "Ja? Sympathisch.....kennst du das Wort nicht? Das ist nicht von der Erde, da bin ich sicher..." Phobos schüttelte nur leicht den Kopf. "Ich werde doch noch mal einen Heiler kommen lassen", erklärte er. Verwirrt sah Caleb den anderen an. "Du bist nicht du selber", erklärte Phobos. "Das ist offensichtlich wenn mich jemand als 'sympathisch' bezeichnet." Schnaubend verschränkte Caleb die Arme vor der Brust. Also so schlecht fühlte er sich inzwischen auch nicht mehr. Nur sehr eingeengt, da sich sein Freiraum auf drei Zimmer beschränkte. "Ja, ich weiss körperlich geht es dir besser", erklärte Phobos. "Aber etwas muss mit deinem Geist passiert sein." "Der ist da wo er hingehört", murrte Caleb. "Caleb, erinnere dich dran wer du bist und wer ich bin. Du hasst mich." "Nein! So....würde ich das nicht nennen....ich hasse das was du tust...." "Und der Unterschied ist ...." Phobos sah ihn leicht spöttisch an. "Ich kenn dich doch gar nicht....als Mensch mein ich.....da kann ich nicht sagen, dass ich dich hasse....aber ich weiss, dass mir nicht passt, wie du mit dem Volk umgehst." Phobos rieb sich den Kopf. "Dann kennst du mich ... eines der wenigen schlauen Dinge die mein Vater je gesagt hat, war dass man einen Menschen nach seinen Taten beurteilen soll. Du bist aus dem Volk, natürlich musst du mich hassen." "Ich muss gar nichts....", meinte Caleb schnippisch. "Das hört sich schon mehr nach dir selber an", grinste Phobos. "Und was machst du heute noch so?", wollte Caleb dann scheinheilig das Thema wechselnd. "Wir könnten die Gärten unsicher machen oder so..." "Du möchtest einfach raus, oder?" "Eh....wenn ich ja sage, lässt du mich dann?" Phobos verdrehte die Augen. "Ich hab noch zu tun." Er stand auf und ging zum Fenster, wo sofort ein Flüsterer erschien der ihm die Botschaft abnahm. "Nachher können wir vielleicht rausgehen, wenn du wieder mit einem anderen Aussehen gehst." "Aber bitte nicht wieder Bart..." "Warum nicht?" Phobos drehte sich wieder um. Seine blitzenden Augen verrieten deutlich was er mit Caleb vorhatte. "Weil das alt macht." "Dann erkennt dich ja auch niemand. Oder ich mache dich zu einer Elfe ..." Phobos sah ihn abschätzend an. Die meisten seiner Diener waren elfähnliche Kreaturen. Zwar pflegte er nicht mit ihnen zu spazieren, aber viel Aufmerksamkeit sollte es nicht erregen. "Ich? Eine Elfe? Warum nicht gleich zu deinem Schosshündchen?" "Wenn du gerne ein Hündchen wärst ...." Caleb schlug sich die Hand vor den Mund. Warum konnte er nicht einmal denken, bevor er sprach? "Also was soll es sein - Elfendiener oder Schosshund?" "Mach was du willst. Ich kann mich nicht entscheiden was schlimmer sein soll......warum kann ich nicht so gehen?" "Weil du erstens offiziell tot bist und zweitens es ein wenig seltsam wirken würde, selbst wenn dem nicht so wäre, wenn ich mit dem Rebellenführer einen erholsamen Spaziergang mache." Caleb grumelte. "Schick halt deine Handlanger ausser Sichtweite." "Es ist weniger mühsam, wenn ich einfach dich verwandle." Der Junge grummelte noch immer. "Also hab ich die Wahl zwischen einem deiner Speichellecker oder einem Hündchen, dass dir hinterher läuft?" "Genau." Phobos amüsierte sich prächtig als er den Jungen vor sich spekulativ betrachtete. "Wäre ich wenigstens ein grosser Hund?" "Du wärst lieber ein Hund als ein Elf??" "Ehrlich gesagt ja..." "Als Hund kannst du nicht reden ... und ich könnte dich an die Leine nehmen." "Das würdest selbst du nicht wagen." "Nein?" "Nicht wirklich." "Was würdest du denn tun, wenn ich dich an die Leine nehme?", erkundigte Phobos sich interessiert. "Dich beissen?" "Ein alter Hund mit morschen Zähnen", dachte Phobos laut nach. Nur dachte er normalerweise natürlich nicht laut. "Nein", fiepte Caleb. "Dann bleiben wir eben hier..." Er stapfte davon ins Ankleidezimmer zu seinem Bett. Phobos schüttelte den Kopf und folgte ihm. "Du bist zu empfindlich." "Lass mich..." "Willst du wirklich nicht etwas raus?" "Wollte ja..." "Und jetzt?" "Will weder ein Hund noch so ne doofe Elfe sein." "Was ist so schlimm daran? Ich war ein kleines Kind in der Stadt." "Ein Junge...du warst ein Junge....na gut, mach einen Jungen aus mir..." "Und warum würde Prinz Phobos mit einem kleinen Jungen spazieren gehen?" "Weil Kinder frische Luft brauchen?" Phobos lachte unwillkürlich auf. "Es wäre den Blick der Wachen wert ihnen zu erzählen ich mache einen Spaziergang mit einem unbekannten Kind weil es frische Luft braucht." "Ausserdem...bist du irgendwem Rechenschaft schuldig?" "Nein, natürlich nicht." Und es lebten ja auch einige Kinder am Hof. "Also ... Kind." "Was...?" "Ich verwandle dich in ein Kind." "Tu was dir beliebt..." "Du warst derjenige der einen Spaziergang vorgeschlagen hat", merkte Phobos pikiert an. Umso pikierter als er sich tatsächlich getroffen fühlte von Calebs schlechter Laune. Doch die besserte sich kurz darauf, als der Rebell endlich wieder frische Luft atmen konnte. Phobos fühlte eine unerklärliche Abneigung in die Nähe der Rosenhecke zu gehen. Besonders als sie an Dakar vorbeiliefen, dessen unterwürfige Haltung seinen hasserfüllten Blick nicht verbergen konnte. Statt ihn wie gewöhnlich dafür zu bestrafen, drängte er Caleb weiter. Der hüpfte als fünfjähriger Knirps durch den Garten und fand hier etwas interessantes und dort und musste alles genauestens untersuchen. "Pass auf dass du nicht der Hecke zu Nahe kommst", warnte Phobos Caleb sah verwirrt zu ihm. "Warum? Was ist damit?" "Nun ..... wenn du dich an einer Dorne stichst, wirst du selber zur Rose", erklärte der Prinz etwas zögernd. Panisch schrie Caleb auf und rannte hinter Phobos, um sich hinter dessen Mantel zu verstecken und die Rosenhecke ängstlich anzusehen. "Wenn ich deinen Geist mitverändert hab, bin ich sehr von mir beeindruckt." Phobos sah ihn ungeduldig an. "Wenn du dich stichst .... solang du ihr nicht zu nahe kommst ist alles in Ordnung. Sie wird dich nicht aktiv angreifen." "Oh...okay...", machte Caleb erleichtert und trabte wieder davon zu ein paar Bäumen, die seltsame Früchte trugen. "Die hab ich noch nie gesehen.....sind die essbar?" "Nur bedingt, so weit ich weiss." "Wieso bedingt?" "Man kann sie, glaube ich, kochen ..." Phobos zuckte mit den Schultern. "Ich kenne mich da nicht aus. Iss sie lieber nicht." "Okay.....oh, guck mal...." Caleb liess Phobos stehen, denn er hatte etwas entdeckt und lief darauf zu. "Was denn nun schon wieder." Phobos beeilte sich dem Jungen hinterherzukommen ohne über seine Roben zu stolpern. Die befremdeten Blicke des Personals bemerkte er gar nicht. Caleb hatte etwas hochgehoben, was in der Nähe der Hecke im Gras gelegen hatte. Phobos sah etwas verwirrt auf das kleine, piepsende Etwas. "Was willst du damit?" "Guck mal, sein Flügelchen ist lahm." "Und was willst du jetzt mit ihm machen? Den Hals umdrehen?" Caleb sah Phobos entsetzt an und Tränen stiegen in die grossen, grünen Kulleraugen. "Okay, nicht den Hals umdrehen", sagte Phobos schnell. "Sondern?" "Heil machen?" "Ich bin nicht sicher, ob ich das kann .... Willst du ihn mit hochnehmen?" Innständig hoffte er auf ein 'Nein' des Mini-Calebs. Doch der Kleine begann zu strahlen und nickte eifrig. "Ja, du hast doch suuuuuper Heiler in deinem Schloss....die machen das ganz schnell wieder ganz." "Ja, lass uns zurückgehen. " Die Vorstellung seine Heiler mit einem kleinen Vogel zu beglücken... Aber Caleb schien damit glücklich zu sein. In einer Hand hielt er den piepsenden, kleinen Vogel und die andere schob er vertrauensvoll in Phobos Hand. Phobos sah entsetzt auf ihre Hände herunter, entzog sich aber nicht. Dakar und die anderen Angestellten vergassen vor Schock ihre unterwürfigen Haltungen. Noch geschockter waren sie als Phobos das völlig ignorierte. In seinen Gemächern angekommen, nahm er sofort den Zauber von Caleb. "Ich habe auch deinen Geist zurückgesetzt - oder?" Caleb blinzelte. "Was ist? Oh...hey kleiner Piepmatz....", machte er dann abwesend, als er den Vogel in seiner Hand entdeckte. "Err - den hast du mitgebracht." "Ah ja, stimmt...und? Was machen wir nun mit ihm?" "Das fragst du mich? Ich wollte ihm den Hals umdrehen aber du hast darauf bestanden ihn zu heilen." "Du kannst dem armen Tier doch nicht den Hals umdrehen, hat es dir was gemacht oder wie?" "Nein, aber was soll ich sonst mit ihm machen?" "Den Flügel schienen?" "Fühl dich frei ...." Phobos zuckte mit den Schultern. Und Caleb widmete sich in nächster Zeit ausführlich dem kleinen Vogel und liess diesem die bestmögliche Pflege zuteil werden, während Phobos weiter die Krönung vorbereitete. "Wir müssen mit Elyon über dein weiteres Schicksal sprechen", bemerkte Phobos zwei Tage später, völlig unerwartet auch für ihn selber. Caleb blickte vom Sofa her auf, auf dem er sass und gerade das Vögelchen zum Fressen animieren versuchte. "Du bist immer noch Gefangener", klärte Phobos ihn auf. "Und man hält dich für tot." "Aber...aber wenn das vorbei ist...die Krönung mein ich.....dann bin ich doch keine Gefahr mehr. Dann kann ich doch gehen.." "Das hängt von Elyon ab, oder?" Phobos fiel auf dass er sich in den letzten Tagen gar nicht mehr um seinen Sabotageplan gekümmert hatte. Caleb nickte schwach. Phobos bemerkte ihn gar nicht mehr. Er hatte gar nicht mehr darüber nachgedacht, Elyon die Macht zu stehlen und er sprach mit Caleb als ob Elyon wirklich Königin werden würde ohne Hintergedanken. Hastig stand er auf und lief auf den Balkon von dem aus er auf Meridian herabblicken konnte. Die Dunkelheit schien zu schwinden und einzelne Sonnestrahlen schafften es durch die dunkle Wolkendecke hindurch. Verwirrt blinzelte Phobos zum Himmel hoch. Wann hatte er eigentlich das letzte Mal die Sonne gesehen? "Phobos?", erklang hinter ihm Calebs Stimme, der besorgt neben den Prinzen getreten war. "Was?", antwortete der automatisch, seine Augen immer noch nach oben gerichtet. "Alles in Ordnung?" Caleb folgte Phobos Blick. "Ja, alles in Ordnung." Er konnte schlecht sagen, dass er das Gefühl hatte seinen Seelenzustand und seine Absichten am Himmel lesen zu können. Aber so richtig nahm ihm Caleb das nicht ab. In zwei Tagen würde die Krönung sein und Phobos war nie so anders gewesen wie in diesem Moment. "Du kennst Meridian nicht anders als so, oder?", fragte Phobos abrupt. "Wie? So...?" Caleb blickte nach draussen. "Dunkel." Phobos wies nach oben. "Fällt dir nichts auf?" An einer Stelle schien die Sonne jetzt schon hell auf den Garten hinab. "Oh....d-die Sonne...." Calebs Gesicht begann zu strahlen. "Ist das Elyons Macht?!" "Vielleicht." Ausgerechnet auf die Hecke schien die Sonne. "Das....das ist wundervoll......Phobos, weisst...weisst du was das bedeutet? Meridian wird endlich bessere Zeiten sehen, die Ernten werden nicht mehr alle vergehen....die Tiere verenden nicht mehr so schnell....." "Hmmm." Nachdenklich sah der Prinz von dem begeisterten jungen Rebellen zum Himmel. Es würde Caleb endgültig zerstören wenn er Elyon beseitigte. Und er wurde sich zum ersten Mal bewusst, dass er es vielleicht gar nicht mehr konnte. Schnell beauftragte er einen Flüsterer Elyon zu holen. Caleb fuhr begeistert herum, als Elyon das Zimmer betrat und strahlte das Mädchen an. "Elyon, dir geht's gut...wie schön....." "Hallo Elyon." Phobos wirkte ebenso verwirrt wie Elyon über Calebs Begrüssung. "Wieso sollte es dir schlecht gehen?" "Ich weiss nicht...Caleb....?" Etwas geknickt zog sich der Rebell wieder zurück. Natürlich, dem jungen Mädchen wurde immer noch vorgegaukelt, dass alles in bester Ordnung sei. "Ach...ach nichts.. nur so....", meinte er dann unsicher. Elyon war etwas überrascht auf dem Gesicht ihres Bruders Besorgnis zu sehen als er zu Caleb sah. Aber er wandte sich gleich wieder an sie. "Bist du bereit für deine Krönung?" "Ehm, ja...natürlich..." Sie schaffte es wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern. "Ich freu mich ja schon so..." "Du wirst viel zu tun haben", erklärte Phobos. "Ich weiss, aber ich tu es für unser Volk und tu es gerne...." Phobos rieb sich die Stirn. "Hast du heute etwas spezielles gemacht? Oder etwas gespürt? Mit deiner Macht?" "Nein...nicht dass ich wüsste....geht's dir nicht gut Bruder?" Besorgt kam Elyon näher zu ihrem Bruder. "Mir geht es gut ...." Phobos sah wieder raus. Wenn es nicht Elyon war, musste er selber es sein. "Ich nehme an, du würdest sagen besser als seit langem." "Ja? Das freut mich aber...." Elyon sah zu Caleb, dann flog sie zu Phobos, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. "Ich glaub die Gesellschaft tut dir Gut...besser als die von Cedric.." "Vermutlich. Kannst du mit Caleb besprechen, wie du ihn wieder in die Gesellschaft einführen willst? Ich ziehe mich etwas zurück." Kapitel 9: Phobos’ Kindermädchen -------------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Phobos’ Kindermädchen Teil: 09/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. "Natürlich...." Elyon landete neben Caleb, der sie erstaunt ansah. "Deine Kräfte sich enorm gestiegen....", meinte er anerkennend. "Meine Kräfte?" Elyon sah ihn verwirrt an. "Wie kommst du denn darauf?" "Also das letzte Mal als wir uns sahen, gingst du noch zu Fuss und jetzt fliegst du..." "Stimmt." Elyon strahlte. "Du ahnst gar nicht wie seltsam das ist." "Ehm, du Elyon....Phobos meinte, du müssest entscheiden, was mit mir nach deiner Krönung passiert....", kam es dann von Caleb, um wieder auf ein ernsteres Thema zurück zu kommen. "Nach meiner Krönung?" Elyon sah ihn überrascht an. "Oh, das habe ich ganz vergessen. Du gehst in die Stadt zurück, dachte ich?" "Ja...?" Elyon kratzte sich am Kopf. "Es ist so kompliziert ... die Wächterinnen ... aber eigentlich sind sie nur gegen Phobos oder?" "Ehm, ja...gegen seine Schreckensherrschaft und gegen die Tyrannen, die er sich als Wachen hält..." "Schreckensherrschaft?" Elyon sah ihn vage erstaunt an. "Stimmt, du gehörst ja zu den Rebellen .... also wenn ich Königin bin, sind sie keine Gefahr mehr, oder?" "Ich denke nicht.....du wirst hoffentlich eine gute Königin." "Ich habe es vor", sagte Elyon ernsthaft. "Aber .... wenn die Wächterinnen das nicht so sehen? Und die Rebellen?" "Es kann nur besser werden Elyon....", meinte Caleb ernst. "Du lässt die Dunkelheit ja jetzt schon teilweise nur durch deine Anwesenheit verschwinden." "Meine Anwesenheit?" Elyon sah ja raus. "Heute ist der erste halbwegs schöne Tag, seit ich hier bin, aber ... ich habe doch gar nichts gemacht." "Nein, aber dein helles, reines Wesen bewirkt das..." "Aber warum gerade heute? Ich bin doch nicht 'heller' und 'reiner' heute", bemerkte Elyon etwas spöttisch. Sie war leicht rot geworden. Caleb grinste. "Aber deine Kräfte wachsen noch....vielleicht daher..." Elyon blinzelte. "Und warum sagst du das? Wolltet ihr nicht verhindern, dass ich auf den Thron komme?" "Nein, Elyon....DAS wollen wir sicher nicht...wir wollen verhindern, dass Phobos dir deine Kräfte nimmt....und das kann er nur während der Krönungszeremonie, also sei auf der Hut...." "Warum sollte er das tun? Er hat mich doch selber zurück geholt. Er hätte mich doch auf der Erde gelassen, wenn er nicht wollte das ich Königin werde - wozu braucht er denn dann meine Kräfte?" "Um mächtiger zu werden. Elyon, ich sag ja nicht mehr, dass es unbedingt so sein muss, aber du musst damit rechnen. Vielleicht ist es nicht einmal dein Bruder, sondern....Lord Cedric...." "Er war doch schon so mächtig!", protestierte Elyon. "Und er hat Cedric eingekerkert und mich geholt um zu entscheiden was mit dir passiert. So. Du kannst nicht behaupten, das würde nicht gegen deine Anschuldigung sprechen." Caleb seufzte. "Ich will doch nur, dass du aufpasst..." "Phobos war sehr gut zu mir", erklärte Elyon steif. "Er wollte, dass ich bekomme was mir zusteht, dass ich weiss er meine Eltern sind ... im Gegensatz zu meinen Stiefeltern..." Die Stimme erstarb ihr. "Deine Stiefeltern....lieben dich....wie ihr eigenes Kind. Sie haben es wirklich nur gut gemeint." "Du kennst sie nicht!", fuhr Elyon ihn an. "...aber sie waren zwölf Jahre lang gut zu dir.." "Ja ..." gab Elyon zu. "Aber sie haben mich nicht vorbereitet auf das hier ..." "Weil es zu früh war....." "Zu früh!!! Weisst du wann man normalerweise damit anfängt Kronprinzessinnen vorzubereiten auf ihre Rolle??? Ich habe doch keine Ahnung wie man eine gute Königin ist!" Caleb deutete auf seine linke Brust. "Du hast es im Herzen Elyon..." "Und du bist ein guter Führer weil du es 'im Herzen' hast? Da gehört doch viel mehr dazu." "Ich weiss nicht warum ich ein 'guter' Früher bin....aber es hat sicher auch mit dem Herzen zu tun." Elyon zuckte mit den Schultern. "Sie hatten nicht einmal vor es mir überhaupt zu sagen, nehme ich an. Und warum?" Sie stand ärgerlich auf. "Und plötzlich bin ich in Meridian, meine Freundinnen sind meine Feinde. Übernatürliche Feinde. Ich bin in einem Land im Bürgerkriegszustand. Ich habe einen Bruder. Ich soll Königin werden." "Einiges wird sich aufklären wenn du erst Königin bist....die Wächterinnen sind nicht deine Feinde....sondern Phobos'..." "Ja, das behauptet ihr immer", grummelte Elyon verstimmt. "Das würde ich als Rebell auch behaupten." "Ich bin kein Rebell mehr...schon vergessen? Ich bin ein Gefangener...." "Ein gefangener Rebell. Und du verfolgst hier deinen Plan weiter, weil Phobos so nett zu dir ist." "Phobos verändert sich...vielleicht wird er irgendwann einmal sogar ein netter Mensch..." "Vielleicht war es schon und du wolltest es nicht erkennen?", schlug Elyon wütend vor. Zwei Hitzeköpfe trafen hier aufeinander und es war klar, dass keiner nachgeben würde. Junge hin oder her, auch Caleb konnte manchmal ziemlich zickig werden. "Es ist Zeit zum Essen", bemerkte Phobos schliesslich von der Tür her. Für einmal sah er nicht makellos aus. Seine langen Haare waren zerzaust. Was Caleb eine Augenbraue heben liess. "In was für einen Wirbelsturm bist du denn gefallen?" "In gar keinen. Elyon, isst du hier mit uns?" "Was? Ehm....nein, danke.....ich möchte euch nicht stören. Ausserdem...hab ich zu tun." Elyon sah Caleb kurz abfällig an und verliess dann die Gemächer ihres Bruders. "Also mich hätte sie nicht gestört", meinte Caleb unschuldig. Phobos sah ihr hinterher - es war offensichtlich worüber die beiden diskutiert hatten, aber das Elyons unglaubliche Blauäugigkeit ihm gegenüber immer noch so stark war... "Mich auch nicht." Caleb trabte wieder zu Phobos Sitzecke, wo scheinbar das Essen angerichtet worden war. Es war immerhin bemerkenswert, dass scheinbar immer noch keiner in der Küche bemerkt hatte, dass Prinz Phobos seit neustem zwei Teller benutzte und für zwei ass. "Fünf Rebellen wurden heute festgenommen", bemerkte Phobos, als er sich bediente. Sofort sah Caleb hoch und liess Essen, Essen sein. "Oder meine Wachen halten sie für Rebellen .... sie wurden dabei erwischt einen Grabstein für dich zu fertigen. Etwas dumm von ihnen, wirklich." Caleb schien wie zu Eis erstarrt. "Mein....mein Vater....?", fragte er vorsichtig. Wer sonst sollte ihm einen Grabstein fertigen. "Ja. Er ist im Kerker." Phobos konnte hören, wie Caleb stockend den Atem ausstiess. "Du glaubst also nicht daran, dass Elyon ihm in zwei Tagen eine Amnestie gibt?" "Eine was?" "Ihn freilässt", erklärte Phobos. "Wird sie...?" "Du glaubst an sie, oder?" "Ja...? Ja natürlich...." "Aber?" Phobos nahm scheinbar ungerührt sein Abendessen zu sich. "Was hast du vor? Wirst du sie den Thron besteigen lassen oder die Macht an dich reissen...?" "Was glaubst du?" "Ich...ich weiss es nicht.....ich...kann es nicht mehr sagen." Phobos verkniff es sich zu sagen, dass Caleb dann etwa gleich weit war wie er selber. "Du magst deinen Vater, oder?" Caleb sah Phobos verstört an. "Ja natürlich...." "Natürlich? Wieso? Nur weil er dich gezeugt hat .... nun ja, ihm scheint auch etwas an dir zu liegen." "Er hat mich nicht nur gezeugt, er hat mich auch gross gezogen...." "Und deine Mutter?" Caleb sah Phobos misstrauisch an. "Was interessiert dich das?" Phobos zuckte mit den Schultern. "Nicht so sehr. Iss etwas. Du brauchst es." "Sie ist tot...", meinte Caleb dann wie beiläufig und wandte sich wieder dem Essen zu, auch wenn er keinen Appetit mehr hatte. Phobos wagte es nicht mehr zu fragen, wie lange sie schon tot war. Ihm fiel aber auch sonst kein geeignetes Small Talk Thema ein. Und draussen schien weiter die Sonne, sehr zur Verwirrung des Personals wie die Flüsterer ihm mitgeteilt hatten. Wahrscheinlich war halb Meridian in Aufruhr. Aber was würde ihn zwei Tagen sein? "Wie meine Eltern," bemerkte er dann ein wenig lahm. "Nur war das kein grosser Verlust." "Nicht? Ich hab damals tagelang geweint, als meinte Mutter gestorben ist....." Calebs Blick wurde traurig bei diesen Erinnerungen. "Ich war damit beschäftigt die Regierung zu übernehmen. Ausserdem hätten sie mir auch nicht nachgeweint. Aber ich nehme an, deine Mutter war nett zu dir." Ungebeten tauchten sehr alte Erinnerungen an sein Kindermädchen auf. Er hatte nie mehr von ihr gehört. "War sie ja...", lächelte Caleb. "Aber jemand muss sich im Himmel doch um meine kleine Schwester kümmern....also ist Mama ihr gefolgt und mein Vater ist bei mir geblieben..." "Hat sie sich umgebracht?", fragte Phobos entsetzt. "Nur deswegen?" "Nein...sie...starb am Kindsbett..." "Ah .... und das war das, was dein Vater dir gesagt hatte? Das Erste?" Caleb nickte leicht. "Ja...ich war lange sehr böse auf meine Schwester, weil sie mir meine Mutter genommen hat." "Sie hatte es ja nicht mit Absicht gemacht." "Das weiss ich....heute...aber als vierjähriger versteht man das noch nicht..." "Vielleicht ...." Phobos hatte nur eine sehr vage Idee von Vierjährigen. "Ich war schon so alt wie du als Elyon geboren wurde." "SO alt bist du schon?" Caleb fiel fast der Kiefer ab vor Staunen. Also er hatte angenommen das Phobos etwas älter als er war, aber so viel älter. Misstrauisch beguckte er Phobos' Haare. "Dann sind die gar nicht so hellblond sondern silbergrau?" "GRAU?????" Empört sah Phobos ihn an. "Sie sind hellblond! Wie alt dachtest du das ich bin? Ich hab die Herrschaft übernommen als Elyon ein Baby war. Und 29 ist nicht 'SO alt'. Merk dir das." "Nicht?", piepste Caleb. "Nein. Und lass es dir gesagt sein, die Königinnenfamilie ist äusserst langlebig und behält lange das jugendliche Aussehen. Ich bin einfach kein KIND mehr das herumrennt und Anführer spielt." "Was soll das heissen? Ich bin weder ein Kind, noch SPIELE ich Anführer." "Wie können dich die Männer die seit 13 Jahren gegen mich kämpfen ernst nehmen? Aber ich nehme an du bist wie ich - voller Geltungsdrang und Willen zur Macht schon in jungen Jahren." Die beiden jungen Männer sahen sich an wie kleine Kinder. "Geltungsdrang? Was soll das sein? Macht...?" "Machst du dich über mich lustig?" "Nein, aber wie kommst du da drauf?" "Ich verstehe gerade nicht was du sagst." "Du behauptest ich würde die Rebellen anführen weil ich Macht will?" "Wie wirst du sonst so jung Anführer? Ohne Ambitionen?" "Weil ich keine andere Wahl hatte." "Keine andere Wahl. Pah. Gab es denn keine anderen Rebellen?" "Keiner hatte den Mut den Platz meines Vaters zu übernehmen..." "Du willst mir sagen dass die Rebellen ein solcher Haufen Feiglinge waren, dass sie sich lieber einem 15jährigen anvertrauten als es selber besser zu machen? Und was hast du in dem Alter schon bei den Rebellen gemacht? Etwas unverantwortlich von deinem Vater, finde ich." "Alleine zu Hause lassen konnte er mich ja nicht, da DEINE Männer dieses Zuhause abgefackelt haben." "Ah ja, das hatte ich vergessen ... du meinst es war zu gefährlich dich zu Hause zu lassen?" Da hatte er gar nicht Unrecht ... Phobos dachte an die vielen Familienangehörigen in der Hecke und zum Teil auch in den Minen. Caleb schwieg und ging hinüber zum Fenster. "Wenn wir beide Glück haben, ist das alles bald vergessen und wir können endlich anfangen zu leben..." "Glück? Wir beide?" Phobos trat neben ihn und wies auf die Stadt und das umliegende Land. "Jeder da draussen hasst mich - und die meisten mit gutem Grund. Wenn Elyon den Thron besteigt ... nun sie wird sich entweder unbeliebt machen oder ich muss auf die Erde fliehen." "Jeder Mensch hat eine 2. Chance verdient...warum nicht auch du?" Phobos lachte. "Du bist so naiv. Genau wie Elyon. Wann bekommt denn jemand eine zweite Chance?" "Wenn er bereit ist, sie anzunehmen." "Caleb, nur weil du so ... grossherzig ... bist, glaub mir, die meisten Leute sind wie ich." Nachdenklich sah er auf die Stadt herunter. "Wie viele von ihnen glaubst du hätten genau das selbe gemacht wie ich? Wenn ihnen jemand die Chance geben würde quasi allmächtig zu werden?" "Die meisten hätten Angst davon." Phobos schüttelte den Kopf. "Nein, sie bräuchten keine Angst zu haben, verstehst du. Sie hätten alle Macht selber. Sie können ihre Feinde einfach beseitigen lassen. Oder das würden sie am Anfang denken - natürlich wird man nachher paranoid." "So wie du? Du hast doch Angst...." "Paranoia nennt man das." Phobos wandte sich wieder zu seinem Zimmer. "Ja, natürlich. Je mehr Macht man hat - desto grösser würde der Fall werden." "Besser du entlastest deine Schultern etwas.....Elyon hilft dir doch gerne dabei." Caleb setzte sich auf den Fenstersims und blickte nach draussen, wo immer mehr Sonne ihren Weg durch die Wolken fand. Ein friedlicher Anblick, der den jungen Rebellen lächeln und leise summen liess. Phobos erstarrte als er die Melodie hörte. Abrupt wandte er sich um und lief in sein Ankleidezimmer. Die Melodie ... warum dachte er nur immerzu an Heka seit Caleb hier war? Wenn sie wüsste, was aus dem kleinen Jungen geworden war... Er liess sich auf Calebs Bett fallen und sah in den Spiegel vor sich. Erschrocken über Phobos Reaktion war ihm Caleb gefolgt und kletterte nun auch aufs Bett, um ihm über die Schulter zu gucken, was er denn da im Spiegel sah. Aber es war nur Phobos selber. "Was war das für ein Lied", fragte Phobos schliesslich. "Was?" Caleb sah ihn durch den Spiegel hindurch an. "Das du gesummt hast, meine ich." Phobos drehte sich zu ihm um. "Wie heisst es?" "Ehm....ich glaub.....'Irgendwann im Dezember'. Aber meine Mutter hat es mir das ganze Jahr über vorgesungen....." "Genau ... so hiess es." Phobos lächelte - sein leicht verträumter Blick musste jeden verschrecken der ihn kannte. "Perfekt fürs ganze Jahr ..." "Scheint doch ein bekanntes Lied zu sein.....ich dachte Mama hätte es für mich erfunden..." "Mein Kindermädchen kannte es auch." Phobos schüttelte sich ein wenig. "Sie hatte eine wundervolle Stimme. Sie hat mir eigentlich gesagt, sie hätte es erfunden glaube ich ... aber das ist so lange her." "Immerhin hatten wir jemanden, der uns geliebt hat als wir klein waren...." Caleb grinste und liess sich auf den Rücken fallen. Er begann in Erinnerungen zu schwelgen und Kinderreime aufzuplappern. "Heka hab ich geliebt, glaub ich ... sie hat geweint als ich gehen musste ..." Phobos seufzte und es dauerte etwas bis er Caleb bewusst wieder zuhörte. "Sag den letzten noch Mal." "Hmmm....? Meinst du 'Wo tut's weh? Hol ein bißchen Schnee, hol ein bißchen kühlen Wind, dann vergeht es ganz geschwind!'?" "Ja." Phobos lachte. "Heka hat im Winter dann wirklich Schnee vom Fensterbrett genommen." Caleb kicherte. "Mama auch....obwohl ich eigentlich draussen auf dem Eis umgeknallt bin und mir die Unterlippe aufgeschlagen habe..." "Ja, aber der Schnee kühlt ja trotzdem," erklärte Phobos. "Ich hab manchmal noch etwas Wind zusätzlich hinbekommen. Und dann hat sie mir immer über den Kopf gestreichelt und gesagt, dass ich ein spezieller kleiner Junge bin." "Das sind wohl alle kleinen Jungs. Aber wehe heute nennt mich noch jemand Spatz, dann werd ich sauer", lachte Caleb. "Ich wurde früher immer schon sauer", erklärte Caleb. "Aber Heka hat mich trotzdem weiter 'Spatz' genannt oder sogar 'Spatzelmaus'." Er lachte auf - die Vorstellung musste doch jedem absurd sein - Prinz Phobos als 'Spatzelmaus'. Aber die Vorstellung brachte Caleb zum Schmunzeln, doch dann wurde sein Blick traurig. "Was ist?", fragte Phobos ungewöhnlich emphatisch. "Deine Mutter?" "Ich...hatte nur noch ein Bild von ihr, das war....in meinem Mantel und der....ist ja nun hinüber und verrottet irgendwo auf einem Müllberg..." "Ich nehme es an ...." Phobos seufzte. "Ich glaube ich hab irgendwo ein Bild von Heka. Willst du es sehen?" "Ja, klar....", meinte Caleb mit einem schwachen Lächeln. Ablenken war jetzt das beste, um nicht an das zu denken, was er verloren hatte. "Warte, es ist in meinem Schlafzimmer ..." Phobos kam einige Zeit später wieder zurück mit einem in Leinen eingeschlagenen Bild zurück, das er wie ein rohes Ei zu Caleb trug. "Ich habe es lange nicht mehr angeschaut ... Heka wäre gar nicht einverstanden gewesen, mit dem was ich getan habe, weisst du." Vorsichtig entfernte er das Tuch und besah das Bild. Es zeigte einen sehr jungen Phobos, der auf dem Schoss eines jungen Mädchens sass, das kaum 20 war. Sie hatte langes, offenes braunes Haar und ihre grünen Augen leuchteten fröhlich, als sie das Kind zärtlich hielt. Caleb krabbelte zu ihm, um sich das Bild anzusehen. Unruhige Stille folgte. "Was?" fragte Phobos als er sich vom Bild losgerissen hatte und zu Caleb schaute. "Gefällt sie dir? Das ist sicher die beste Person die je in Meridian lebte. Nur habe ich sie nie mehr gefunden ..." Calebs Augen waren geweitet und begannen in Tränen zu schwimmen, während er eine Hand vor den Mund geschlagen hielt. "Caleb?" Vorsichtig legte Phobos das Bild nieder. "Was ist denn los?" Kapitel 10: Hekas Grab ---------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Hekas Grab Teil: 10/28 Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. "H....Heka...hiess Hekara....Heka war nur ihr Spitzname....", flüsterte Caleb mit gebrochener Stimme. "Woher ..." Phobos sah ihn fassungslos an. Caleb griff nach dem Bild und nahm es vorsichtig in die Hand. "Papa hatte recht....sie war wunderschön als Mädchen...." "Sie war ... deine Mutter", flüsterte Phobos erschüttert. "Sie ist also wirklich tot ...." Der Jüngere sprach nicht mehr, sondern starrte nur auf das Bild. "Du ... du gleichst ihr", sagte Phobos immer noch leise. Entsetzt bemerkte er wie Tränen in seine Augen stiegen. Er hatte nicht mehr geweint seit ... ja seit man ihm Heka genommen hatte ... deren Augen ähnlichen Schmerz wiederspiegelten wie jetzt Calebs. "Sie war .... sie war .... du hattest die beste Mutter. Die Beste." Caleb nickte schwach. "Ich weiss...." "Ich hatte immer gehofft ich sehe sie wieder ... ich habe es meinen Eltern nie verziehen als sie entschieden ich brauche kein Kindermädchen mehr. Nie. Und Heka ... sie war die einzige Person die mich je mochte. Ich brauchte sie doch." Er schluckte. "Aber vielleicht wärst du dann nie geboren worden. Ich nehme an sie war glücklich mit ihrer Familie." Endlich blickte Caleb wieder hoch und verlor dabei die angestauten Tränen. "Du erinnerst mich an sie ... darum warst du mir gleich so vertraut ... und darum habe ich das getan was Elyon von mir wollte." Phobos sprach mehr zu sich selber, als seine eigenen Tränen flossen. Vorsichtig legte er dann aber eine Hand auf Calebs Schulter. Der Kleine zuckte zusammen, doch einmal hatten die sonst unterschiedlichen Menschen etwas gemeinsam. Phobos beachtete ihn gar nicht mehr, er hatte den Kampf gegen seine Tränen verloren und sackte etwas in sich zusammen während er eine seiner teuersten Robe ruinierte indem er sich ständig das Gesicht abwischte. Irgendwann sah Caleb zu Phobos und vergass für kurze Zeit seinen eigenen Schmerz und griff zögernd nach der Hand des anderen. Phobos beruhigte sich langsam ... unwillkürlich griff er Calebs Hand fester. "Entschuldige...", brachte er dann heraus. Tapfer lächelte Caleb. "Es ist so lange her und doch tut es immer noch so weh..." Phobos nickte leicht. "Ja ... so weh." "Und jetzt bin ich müde...", gab Caleb zu. "Dann schlaf. Ich --- ich habe ein paar Sachen zu erledigen." "W-was?" Caleb schien die andere Hand gar nicht loslassen zu wollen. "Mit Elyon reden ... und deinem Vater." "Vater..?" Trotz der Müdigkeit sass Caleb wieder aufrecht. "Ich ... ich möchte nur wissen wie sie gestorben ist. Und wo sie begraben ist. Und ob sie glücklich war. Und ob er sie verdient hatte." Das Letzte liess Caleb Phobos angstvoll zurück halten. Sein Vater hatte seine Mutter geliebt, ganz ohne Zweifel, doch er wusste nicht ob Phobos dies reichen würde und er fürchtete um das Leben seines Vaters. "Ich dachte du bist müde?" Phobos machte sich vorsichtig los. "Schlaf etwas, du bist immer noch nicht ganz geheilt und musst dich erholen." "Aber.....bitte....tu ihm nichts. Es war nicht viel was er ihr...uns bieten konnte, aber er hat ein gutes Herz..." "Wenn er mich überzeugen kann, dass sie ihn geliebt hat und er sie glücklich gemacht hat, passiert ihm nichts", versicherte Phobos ihm. Das liess Caleb nicht wirklich zur Ruhe kommen und er wartete voller Ungeduld auf Phobos Rückkehr. Aber Phobos ging zunächst zu Elyon. Die vergnügt in ihrem Zimmer herum tanzte und ihr neustes Kleid bewunderte. "Elyon." Phobos war ohne zu klopfen eingetreten und stand jetzt reglos an der Tür. "Oh, hallo Bruder....", begrüsste sie ihn freudig und eilte zu ihm. Erschrocken blieb sie jedoch stehen, als sie sein Gesicht sah. "Was ist passiert? Hast du etwa geweint?!" "Das ist jetzt nicht wichtig", erklärte er. "Lass deine Stiefeltern zu dir holen und rede mit ihnen." "Ehm...okay....was gibt es denn da zu bereden?" Phobos blinzelte. "Warum sie dich auf die Erde gebracht haben zum Beispiel?" "Du hast doch gesagt, weil sie nicht wollten, dass ich Königin werden..." "Rede mit ihnen." Phobos wandte sich um. "Und überleg dir, wem du eher glaubst ..." Unsicher blieb Elyon stehen, liess dann aber ausrichten, dass sie ihre Stiefeltern gern sehen würde. Inzwischen hatte Phobos alle Wachen in Aufregung versetzt als er höchstpersönlich in den Kerker hinabstieg und verlangte zu Julian geführt zu werden. Calebs Vater war in einem der unteren Verliese und musste erst hochgebracht werden. Anschliessend legte man ihn in schwere Ketten, wenn Prinz Phobos so nahen Kontakt zu ihm haben würde. Phobos entliess die Wächter und stellte sicher das niemand in Hörweite kam. "Du bist Julian, nicht wahr?" "Ja, mein Herr....", antwortete Julian vorsichtig, wusste nicht, was nun auf ihn zukam, doch es war ihm im Grunde auch egal, denn für ihn gab es nichts mehr zu leben. "Und deine Frau? Wie hiess die?" "Herr? Ich verstehe nicht...." "Deine Frau - wie hiess sie?" "Meine Frau ist bereits seit langem gestorben, Herr....ihr Namen war Hekara...sie könnt ihr mir nicht auch noch wegnehmen, wie meinen Sohn." "Hekara .... wie alt war sie als sie starb?" Phobos musste sichergehen, dass Caleb sich nicht irrte. Julian verstand nicht wirklich. "Herr....sie war erst 34...sie starb bei der Geburt meiner Tochter..." Eine kurze Rechnung später seufzte Phobos. "Was hat sie gemacht, bevor du sie kennen gelernt hast?" "Keine Ahnung...sie sprach nie darüber..." "Sie sprach nie darüber? Warum? Was machte sie als sie 20 war?" "Sie ging wohl arbeiten bei einer Familie....sie wollte es mir nie genauer erzählen, als ich nachfragte." "Wie alt war sie bei eurer Hochzeit?" "25....warum fragt ihr das alles? Das ist schon alles so lange her..." "Egal." Phobos machte eine ungeduldige Handbewegung. "Und sie hat dir nie etwas erzählt? Warum? Konnte sie dir nicht trauen?" Nun wurde Julian langsam wütend. "Nein! Es hat sie traurig gemacht!", fuhr er Phobos an. "Und ich konnte sie nicht weinen sehen, also hab ich nicht nachgefragt....und nach Calebs Geburt haben wir nie wieder darüber gesprochen." "Hat Caleb ... sie glücklich gemacht?", fragte Phobos leise. Es hatte sie traurig gemacht, echote es noch in seinem Geist. "Sie lächelte wieder mehr ja....doch jetzt wäre sie am Boden zerstört, wüsste sie von....von seinem Schicksal....doch sie wird es wohl wissen. Sie werden hoffentlich jetzt wieder vereint sein." "Aber war sie glücklich? Hast du sie glücklich gemacht?" Julian hob ab so einer Frage die Augenbrauen. "Verzeiht...Prinz...doch das geht euch mit Sicherheit nichts an." "Ich entscheide was mich etwas angeht", fuhr Phobos ihn an. "War sie glücklich?" "Ja, ja natürlich, sonst hätte sie mir sicher keine Kinder geschenkt, sondern mir eine schallende Ohrfeige verpasst." "Ja, sie war temperamentvoll, nicht wahr ... wie ihr Sohn .... er lebt, übrigens." "Was..?" Julians Schultern sanken herab. "Caleb....lebt? Aber ihr habt doch.." "Alle getäuscht, ja. Erfolgreich. Caleb ist nicht bei bester Gesundheit, aber er lebt." "Was...was habt ihr mit ihm gemacht?!" "Ich überhaupt nichts. Auf Bitte meiner Schwester hin habe ich ihn bei mir einquartiert!" Julians Gesicht wurde immer verwirrter. "Er hat es sich sehr heimisch in meinem Ankleidezimmer gemacht", grummelte Caleb. "Tut so als ob meine Gemächer seine Wohnung wären." "Wirklich?" Julians Gesicht begann sich aufzuhellen. "Und er ist frech und streitet", fuhr Phobos fort. "Seine Mutter hätte sicher eine solche Erziehung nicht zugelassen." "Na ja....sie war....oder besser gesagt ER...ist ihr sehr ähnlich..." "Ja, das weiss ich. Aber auf gute Umgangsformen und Tischmanieren legte sie wert." "Ihr kanntet meine Frau?" "Ja ..." Phobos sah sinnierend auf den Mann. "Ich kannte sie. Und ihr könnt stolz auf sie sein. Durch sie und Caleb steht Elyons Herrschaft nichts mehr im Wege." Zwar verstand Julian noch immer nicht wirklich, doch er begriff, dass er wohl hier und heute nicht zu Tode kommen würde. "Sie war eine besondere Frau ... und du durftest sie für viele Jahre haben. Sie ... wäre entsetzt von mir, das weiss ich." Julian seufzte und verstand allmählich. "Sie hätte dafür gesorgt, dass alles anders wird..." "Sie hätte mir vor Jahren eine Ohrfeige geben sollen", sinnierte Phobos. Leicht zuckten Julians Mundwinkel. "Vielleicht....ja....hätte vielleicht etwas verändert..." "Sie hätte einen Weg finden müssen - sie hätte es nie so weit kommen lassen dürfen..." "Und nun? Schieb ihr die Schuld von euch, anstatt zu tun, was sie euch raten würde?" "Ich habe dir gerade gesagt was ich tun werde", fauchte Phobos unvermutet. Doch Julian schreckte nicht mehr zurück, sondern lächelte. "Dann tut ihr, was sie euch geraten hätte, in der Tat." "Und du und Caleb, ihr seid in spätestens zwei Tagen frei." Im Gegensatz zu ihm selber, fiel Phobos bedrückt ein. Aber er konnte es nicht mehr rückgängig machen. "Mittlerweile werde ich für eine bequemere Zelle sorgen." "Danke....", war alles was Julian noch zustande brachte. Er würde seinen Sohn wieder sehen und sie würden beide frei sein. Das alles schien noch unwirklich wie ein Traum. Eher wie ein Alptraum für Phobos. Seine Welt brach gerade völlig auseinander. Er beeilte sich wieder zu Caleb zu gehen - aufgewühlt wie er war, hatte er den Gefangenen nicht eingeschlossen. Doch Caleb lag auf seinem Bett und blinzelte ihn müde an. "Du solltest schlafen", erklärte Phobos streng. "Dein Vater lebt und kommt bald frei." "Wirklich..?" "Nun .... kein Mann war gut genug für sie, aber er scheint sie wenigstens angemessen geschätzt zu haben." Caleb lächelte schwach. "Danke....", und schloss endgültig erschöpft die Augen. Phobos betrachtete ihn nachdenklich, bevor er sich umwandte und von seinem Balkon aus über Meridian blickte. Hunger hatte er keinen. Aber er fürchtete sich ein wenig vor einem Besuch Elyons. Doch sie kam nicht und die Nacht brach über Meridian ein und hatte zumindest für Caleb einen ersten, wirklich erholsamen Schlaf mitgebracht. Ganz im Gegensatz zu seinem Gastgeber. Als Caleb am nächsten Tag aufstand, sass Phobos bereits auf dem Balkon und sah sehr mitgenommen aus. Caleb trat in die kühle Morgenluft, während ein paar Vögel fröhlich zwitschernd vorbei flogen. Der junge Rebellenführer streckte sich vorsichtig, hielt sich aber mit einer Hand noch die Rippen, ehe er sich Phobos zuwandte. "Du siehst nicht gut aus", meinte er einfach, aber für sich sprechend. "Ich fühle mich nicht gut", grummelte Phobos. "Das Frühstück ist in der Sitzecke." Doch Caleb ignorierte das Essen. "Wirst du krank?", wollte er scheinbar besorgt wissen. "Oder nervös wegen der Zeremonie?" "Ich weiss es nicht." Phobos erhob sich. "Komm, frühstücke." "Vielleicht solltest du dich einfach noch mal hinlegen...." Calebs Blick fiel durch die offene Schlafzimmertür auf das unbenutzte Bett. "...oder überhaupt erst mal schlafen gehen." "Nein, das würde wenig bringen." Phobos strich sich über die Haare. "Aber zurecht machen sollte ich mich vielleicht. Ich habe Elyon eine Nachricht schicken lassen mit der Bitte nach dem Frühstück hierher zu kommen." "Oh...okay....wie du meinst", gab sich Caleb geschlagen und trottete zum Frühstück. Der Prinz begab sich mittlerweile in sein Ankleidezimmer, das mehr Calebs Zimmer geworden war, um wenigstens seine Haare wieder in Ordnung zu bringen und sich eine neue Robe anzuziehen. Schon wesentlich normaler aussehend setzte er sich schliesslich zu Caleb um eine Tasse Tee zu trinken. "Willst du wirklich nichts essen?", fragte Caleb nach und hielt Phobos ein fertiges Honigbrötchen hin. "Nein danke, ich habe keinen Hunger." Phobos weigerte sich das Brötchen auch nur anzusehen. "Iss du dich satt. Es scheint dir gut zutun." "Ja schon.....aber du könntest es auch vertragen...ehrlich." "Nicht wenn mir beim Anblick von Essen schlecht wird." "So schlimm? Zum Glück ist das in zwei Tagen vorbei..." "Für dich vielleicht." Phobos seufzte. Gnadenlos naiv. War seine Mutter auch so gewesen und er hatte es damals nicht erkannt? Aber das war ja auch egal. "Es kann nur besser werden...", prophezeite Caleb, doch die nächsten 24h schienen die Hölle zu werden für Phobos. Nach dem Frühstück verzog sich Caleb freiwillig, ohne Aufforderung ins Ankleidezimmer, als es an der Tür klopfte und Elyon das Arbeitszimmer betrat. Phobos fuhr sich nervös über die Haare. "Hallo Elyon." "Phobos....", meinte Elyon nur ruhig, ohne näher zu kommen. "Du hast mit ihnen geredet?", erkundigte Phobos sich wesentlich ruhiger als er sich fühlte. "Ja, habe ich...." "Und - hast du ihnen geglaubt?" "Ja, ja, das habe ich......" "Und was willst du jetzt tun?", erkundigte Phobos sich immer noch sehr ruhig, doch seine Hände fuhren unwillkürlich über seine vorderen Strähnen. Elyon schien das bemerkt zu haben, den ihr Blick musste nun wieder zu seinen Augen hoch wandern. "Gar nichts....die Krönung wird stattfinden wie geplant...." "Gut", erklärte Phobos kurz. Er wies auf den Balkon heraus. "Das Wetter wird bereits besser." Endlich lächelte Elyon etwas. "Ja, wird es.....bald können wir draussen Picknicken..." "Picknicken?" Phobos runzelte die Stirn. "Was ist das?" "Das wirst du dann sehen Bruder....es wird dir gefallen..." "Wenn du meinst." Phobos trat ans Fenster und schwieg etwas. "Hast du deine Eltern bereits freigelassen?" "Ja, aber sie werden hier bleiben bis nach der Krönung..." "Calebs Vater ist noch in Gefangenschaft", bemerkte ihr Bruder. "Dann solltest du ihn freilassen und ihm ein Zimmer zuweisen." "Ein Zimmer zuweisen?" Überrascht drehte Phobos sich wieder zu ihr um. "Warum ihn nicht einfach wieder nach Hause lassen?" "Dann kannst du Caleb ja auch gehen lassen, aber was wenn die Rebellen dann trotzdem versuchen sollten die Krönung zu verhindern, weil sie glauben du wollest die Macht an dich reissen?" "Das muss dich ja nicht weiter kümmern - dir werden sie nichts tun. Aber Caleb ist noch krank, ich denke im Schloss ist er am besten aufgehoben." Erstaunen legte sich in Elyons Blick, doch dann grinste sie mit einem Mal. "Alles klar.....pass gut auf ihn auf Phobos...", meinte sie dann zwinkernd und verabschiedete sich wieder. "Elyon?" Phobos sah ihr fassungslos nach. Das war ihre Reaktion auf die Erkenntnis, dass ihr Bruder sie die ganze Zeit betrogen hatte? Irgendwann kam Caleb leise aus dem Ankleidezimmer geschlichen, nachdem er keine Stimmen mehr gehört hatte. Phobos sass an seinem Schreibtisch und ging automatisch noch einmal die Sicherheitsvorkehrungen für den morgigen Tag durch. "Sie wirkte nicht sehr wütend", bemerkte er als Begrüssung. "Oh...das....ist doch gut....oder?" "Es macht keinen Sinn", erklärte Phobos. "Sie scheint es noch nicht richtig verstanden zu haben." "Oder sie hat dir vergeben..." "Dann ist sie so naiv wie du und ich weiss nicht wie gut das bei einer Königin ist", schnappte Phobos, unerklärlicherweise etwas gereizt. Was Caleb zurück schrecken und danach schweigen liess. Die frostige Stimmung schwand den ganzen Vormittag nicht mehr und schliesslich verzog sich Caleb ins Bad und schloss einfach ab. Phobos klopfte mittags an die Tür. "Caleb?" "Was ist....?", kam es von drinnen und Phobos hörte Wasser plantschen. "Wie lange hast du noch im Bad?" "Hab noch keine Schwimmhäute, falls du das meinst...." "Nein, ich wollte wissen wann du raus kommst ... ich habe noch etwas vor heute." Kurz war es still, dann kam Caleb in ein Badetuch eingewickelt aus dem Bad. Phobos kräuselte kurz die Nase. Er erkannte diesen Geruch. "Du hast einen teuren Geschmack", bemerkte er. "Was meinst du?" "Du brauchst immer meine teuersten Badezusätze", erklärte Phobos. "Aber das ist jetzt nicht wichtig. Ich wollte fragen ..." "Ja...?", wollte Caleb wissen und schnupperte an seinem Oberarm. So besonders fand er den Badezusatz nicht und er war der einzige, der nicht brannte - an gewissen Körperstellen. "Wenn deine Schätzung der Essmengen der Stadt stimmen ..." Phobos stoppte kurz. "Dann könntest du eine Familie vermutlich für fast einen Monat ernähren mit einer kleinen Flasche." "Was? D-das ist ja...." Caleb wurde ganz blass. "Sehr teuer?" Phobos grinste leicht. "Allerdings wachsen die meisten Zutaten im Schlossgarten. Aber das ist jetzt egal - ich will heute eine Ausfahrt machen." "Oh...ja, gut....viel Spass wünsch ich dann...." Phobos seufzte. "Ich wollte ...." Er war jetzt nicht verlegen. "Uhm ... das Grab deiner Mutter?" Sofort blieb Caleb wie versteinert stehen und starrte Phobos ungläubig an. "Sie hat doch eines, oder?" "Ja, ja natürlich, aber...." "Aber? Du willst nicht, dass ich es sehe?" "Nein, ich war.....schon lange nicht mehr da...." "Aber würdest du mit mir hinfahren?" Phobos klang fast etwas schüchtern. Wenn er dazu in der Lage gewesen wäre. "Jetzt? Ja! Ich...ich muss mich aber anziehen..." Caleb lief hin und her, und suchte nach der einen Robe, die er einst von Phobos bekommen hatte. "Und dein Vater? Ich kann ihn in eine Kutsche bringen lassen ohne Erklärung." Phobos ging indessen auf den Balkon und holte einen gewaltigen Blumenstrauss von dort. Caleb war völlig verwirrt, zog sich aber schweigend an. Das alles schien wie ein Traum und er hatte das Gefühl nicht mehr den selben Phobos wie noch vor wenigen Tagen vor sich zu haben, weshalb auch immer. "Ich habe Elyon auch gebeten zur Kutsche zu kommen," bemerkte Phobos nebenbei. "Sie soll sich vielleicht etwas das Land ansehen." "Okay...", nickte Caleb und kam zu Phobos gelaufen mit nicht mehr als der Robe am Körper, denn mehr hatte er auch die ganze Zeit nicht mehr getragen. "Du kannst dir auch Schuhe nehmen. Das würde ich dir sogar raten." "Schuhe? Die sind mir zu gross....", platzte es dann aus ihm raus, was verriet, dass er schon mal welche von Phobos anprobiert hatte. Nur eine hochgezogene Augenbraue verriet, dass Phobos das verstanden hatte. "Nimm die Schnürsandalen, da kommt es nicht so drauf an." "Sandalen? Bin ich ein Mädchen, oder wa....schon gut...." Er sah zu, dass er schnellstens weg kam, um besagtes Schuhwerk anzuprobieren. Als die Kleiderfrage geklärt war, konnten die beiden endlich zur Kutsche laufen und unbemerkt von Palastangestellten selbige besteigen. Der Kutscher schien Caleb gar nicht zu bemerken, er grüsste nur Phobos ehrfürchtig. In der Kutsche sassen schon Elyon und Julian. Phobos begrüsste beide nur mit einem Nicken. Caleb aber sah seinen Vater mit feuchter werdenden Augen an. "Caleb," brachte Julian mühsam heraus. "Du lebst ... wirklich." Schwach nickte Caleb und all die Energie, die ihn bis dahin noch durchflutet hatte, war mit einem Mal verschwunden. Julian hingegen zog seinen Sohn an sich. "Caleb", flüsterte er wieder. Mittlerweile hatte die Kutsche sich in Bewegung gesetzt. Also machte Caleb es sich gleich neben seinem Vater bequem, um nicht loslassen zu müssen. Elyon derweilen strahlte Phobos an und nickte zustimmend. "Ich wäre dankbar, wenn einer von euch mir genauere Hinweise geben könnte wohin wir fahren müssen", unterbrach Phobos dann die Familienzusammenführung. "Ich habe den Kutscher bis jetzt nur in die Richtung geschickt, in der euer Haus war." "Das reicht...", meinte Julian. "Das Grab ist hinter dem Haus, in dem kleinen Obstgarten." Doch von dem Garten war wahrlich nicht mehr viel übrig, als sie ankamen. Die Bäume mussten schon länger gefällt worden sein und der Grabstein stand etwas schief. Einige Anwohner kamen neugierig näher als eine unbekannte Kutsche bei der Ruine hielt, aber Phobos bemerkte sie nicht, als er aus der Kutsche stieg und sich umsah. "Ist das ...?", fragte er schliesslich die beiden Männer, die nach ihm ausstiegen. Caleb nickte und stieg ebenfalls vorsichtig aus, half dann auch Elyon beim Aussteigen. "Elyon, das hier war der kleine Hof von Julian und Caleb - und das Grab meines Kindermädchens." Nach diesen Worten wandte sich der grosse Bruder ab und ging langsam auf das Grab zu, ohne darauf zu achten, dass seine Roben dreckig wurden. Vorsichtig legte er den grossen Strauss in seinem Arm vor dem Grabstein nieder. Immer noch vor dem Grab kniend griff er in eine Tasche seiner Robe und pflanzte einen kleinen Samen neben das Grab. Sanft strich er dann über den Stein, sichtlich in Erinnerung vertief. Er bemerkte gar nicht, wie neben ihm ein kleiner Apfelbaum schnell wuchs und um ihn herum Grass und Blumen anfingen zu spriessen. Elyon stand hinter ihm und schien traurig zu sein. Als einzige der Vier hier hatte sie die Frau nicht gekannt, doch sie spürte die tiefe Traurigkeit der Männer und begriff auch so, wer hier begraben war. Schliesslich bemerkte Phobos den knorrigen Stamm neben sich aber doch und sah erstaunt hoch zu dem Baum. "Elyon? Warst du das?" Elyon lächelte nur und trat neben ihren Bruder. "Nein....nicht nur...auch du verfügst über die Macht, die im Stande ist zu erschaffen und nicht nur um zu zerstören." "Ich verfüge nur noch über sehr wenig Macht", seufzte Phobos, der immer noch den Baum ansah. "Das war ein Samen ihres Lieblingsbaums im Palastgarten. Er sieht fast genau gleich aus." "Er ist wunderschön....er hätte ihr gefallen", bestätigte auch Julian, der den Grabstein wieder zurecht rückte und das Moos abwischte. "Er trägt schon Äpfel." Phobos erhob sich wieder von seinen Knien. Caleb und sein Vater kümmerten sich weiter um das Grab, auf dass nun ein einzelner Sonnenstrahl schien. Phobos gab Elyon mittlerweile einen Apfel und sah dann in den Himmel. "Morgen wird die Sonne scheinen", prophezeite her. "Davon bin ich überzeugt", lächelte Elyon. Caleb sah derweilen auf das Grab seiner Mutter und schien langsam in sich zusammen zu sinken, so dass sein Vater sich besorgt zu ihm kniete. "Es wird dein Verdienst sein." Phobos sah auch besorgt zu dem Jungen herunter. Elyon konnte ihm deutlich ansehen, dass er nicht recht wusste was er tun sollte. Schliesslich legte Phobos Caleb nur seine Hand leicht auf die Schulter ohne etwas zu sagen. "Zurück?", fragte Caleb leise, hatte nur einmal kurz aufgeblickt. Phobos nickte und half ihm auf. Dann sah er zu Julian. "Meine Schwester bietet dir ein Zimmer im Schloss an für diese Nacht." Julian schien einen Moment abzuschätzen, wie weit er Phobos trauen konnte, nickte dann aber. "Und was möchtest du tun, Caleb?", erkundigte Phobos sich als sie wieder in der Kutsche waren. "Schlafen", gab der Jüngere nur von sich und zog die Füsse hoch auf den Sitz. "Und ein paar richtige Schuhe beim nächsten Mal...meine Zehen sind schon blau vor Kälte." "Gut." Phobos verzichtete darauf genauer anzudeuten, dass Caleb keineswegs immer noch in seinem Ankleidezimmer übernachten musste. Er hatte sich an die Anwesenheit des Jungen gewöhnt. "Elyon, hast du dich schon damit befasst, wer deine Berater werden sollen?" "Nein, nicht wirklich.....ich würde gern mit meinen alten Freundinnen reden....damit wir auch die Streitigkeiten begraben können. Aber ich weiss nicht, wie ich sie erreichen kann." "Frag Caleb ... aber ich denke spätestens zur Krönung werden die Wächterinnen auftauchen. Aber sie können nicht deine Berater werden und spätestens übermorgen wirst du sehr viele Regierungsgeschäfte zu entscheiden haben." "Das klappt schon", zwinkerte Elyon und deutete dann auf Caleb, der bereits eingeschlafen war. Phobos sah den Jungen kopfschüttelnd an. Sehr gefährlicher, verpennter Rebellenführer. "Ich wollte dir nur raten, nicht nur deine Stiefeltern zu nehmen, sondern auch noch Andere - Caleb, Julian oder Vathek zum Beispiel." Nicht nur Elyon sah Phobos erstaunt an, auch Julian blickte ihn verwirrt an, doch bis die Krönung vollzogen war, würde er noch nichts auf irgendwelche Worte des Prinzen geben. "Es ist nicht gut, wenn du nur eine Meinung hast", erläuterte er. "Und sie waren 13 Jahre nicht mehr hier." "Keine Sorge." Elyon legte ihr Hand auf Phobos Arm. "Es wird schon alles gut werden...oh sieh doch nur!" Sie waren wieder nahe beim Schloss und im Licht eines wunderschönen Sonnenunterganges erstrahlte der Schlossgarten in einer nie dargewesenen Pracht und alles Dunkle schien verschwunden. Die schwarze Rosenhecke, in der so viele von Phobos Feinden gefangen gewesen waren, war verschwunden, wie Phobos es geplant hatte. Dennoch zeigte ihm erst dieser Anblick wie endgültig er sein Schicksal besiegelt hatte. Er seufzte. "Wenn dir das gefällt, warte nur bis morgen." "Ja...? Das wird sicher ein riesiges Fest, nicht wahr?", strahlte Elyon und alles Misstrauen schien vergessen zu sein. "Es ist so geplant", stimmte Phobos ihr zu. "Und wenn du die Lichterkrone trägst, sollte das ganze Land aufblühen." Elyon lächelte verträumt und schien in Gedanken bereits bei der Krönung zu sein. Kapitel 11: Krönung mit Überaschungen ------------------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Krönung mit Überaschungen Teil: 11/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Die Krönung war jedoch das letzte, woran Caleb dachte, als er gemeinsam mit Phobos dessen Räume betrat, nachdem er sich von Elyon und seinem Vater verabschiedet hatte. "Hätten wir den Ausflug lieber nicht machen sollen?", erkundigte Phobos sich besorgt. Auch seine Gedanken hingen eigentlich am nächsten Tag. "Doch, doch...es war sehr...nett", war das Einzige was Caleb spontan einfiel. "Was ist es dann?" "Ich vermisse sie." "Nicht nur du." Phobos lächelte leicht melancholisch. "Sie hat mir die schönste Zeit in meinem Leben geschenkt." Und jetzt meinen Untergang gebracht, fügte er in Gedanken dazu. "Sie war lange bei dir, nicht? Erzählst du mir etwas von ihr?" "Fast sechs Jahre." Phobos lächelte. "Aber sie war erst 19 als sie zu mir kam ... so naiv und temperamentvoll wie du heute ... aber anders trotzdem. Und obwohl sie so jung war konnte sie sich durchsetzen - sie hat mir wenig durchgehen lassen, aber sie hat mir auch Spielkameraden ersetzt. An ihrem ersten Tag bekamen wir Ärger weil wir im Palastgarten getobt hatten und unsere Kleider zerrissen hatten." Er sah zu Caleb. "Du musst doch schon von deinem Vater wissen wie sie war. Er wird es besser wissen, als ich. Ich war noch ein Kind, als sie ging, gerade acht. Und für mich ... war sie das Zentrum meiner Welt gewesen. Ich kannte niemanden anders wie sie, sie war eigentlich die einzige Person die wirklich mit mir geredet hat, auf einer Ebene. Vermutlich ist meine Wahrnehmung etwas verzerrt." Caleb lächelte leicht. "Vater sah sie nur als Frau....du weisst was ich meine. Aber du....du hast sie mit den selben Augen gesehen wie ich..." "Das stimmt natürlich ...." Phobos lächelte plötzlich. "Das mit den Männern und den Frauen hat sie mir übrigens erklärt kurz bevor sie gegangen ist. Ich war so entsetzt." "Was hat sie dir erzählt?" "Nun ... sie meinte mit acht Jahren wäre ich schon alt genug um zu wissen wie Kinder gemacht werden. Und ich wollte mir meine Eltern doch nicht nackt vorstellen! Aber sie hat mir alles im Detail erklärt - auch dass es nicht nur ums Kinder machen geht." Phobos wurde ein wenig rot. "Nicht?" "Err .... ich sehe bei dir ist sie nie so weit gekommen", hustete Phobos. "Oder warum fragst du?" Caleb zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Was genau macht man denn um Kinder zu machen?" Der Prinz sah ihn entsetzt an. Er fühlte sich eigentlich nicht berufen den Jungen aufzuklären. Besonders da ... er unterbrach seine Gedanken. "Dein Vater hat dich nie aufgeklärt? Über Sex?" "Sex..? Ehm.....dass ist das, wenn Männer in der Taverne hoch gehen mit den Frauen, oder?" "Mit den Huren, ja." Phobos strich sich über die Haare. "Ja ... also ... wenn du eine schöne Frau siehst, reagiert dein Körper nicht manchmal? Du bist doch schon fünfzehn." "Ja klar.....bei Corny zum Beispiel...da wird mir ständig heiss und kalt....sie ist ja ganz süss, aber manchmal ein Biest." "Ich rede jetzt von einem bestimmten Körperteil", ermunterte Phobos ihn. "Ja, mein Kopf wird ganz heiss..." Phobos sah ihn fassungslos an. "Du hattest noch nie einen Steifen?", erkundigte er sich mit ungewohnt vulgären Worten. Augenblicklich wurde Calebs Gesicht knallrot und sein Kopf war heiss, bei Phobos' Ausbruch. "Eben." Phobos war auch etwas rot geworden. "Deine Mutter war damals jünger als ich jetzt und so viel besser ... also, das hat eben durchaus eine Funktion. Also dass du hart wirst. Dann kannst du nämlich in ein Mädchen eindringen - hast du ein Mädchen schon mal nackt gesehen?" "Leider...", platzte es aus Caleb heraus. "Können wir...das Thema wechseln...?" "Wieso jetzt?" Phobos war sofort angezogen von der Möglichkeit Caleb zu ärgern. "Ist dir das peinlich?" Caleb war ins Ankleidezimmer gelaufen, um nach seinem kleinen Vogel zu sehen, den er in einer Kartonschachtel untergebracht hatte. Behutsam nahm er das Tierchen heraus und untersuchte seinen Flügel höchst konzentriert, in dem Versuch Phobos zu ignorieren. "Du bist fünfzehn, du solltest es wirklich langsam wissen", bemerkte Phobos, der Caleb gefolgt war. "Wenn du deiner Corny ein Kind machst ohne dass du es beabsichtigst, wirst du gewaltigen Ärger bekommen." "Ihr ein Kind machen? Dann muss ich sie ja heiraten! Ich glaub nicht dass ihr das gefallen würde." "Nun, üblicherweise heiratet man erst ... aber nötig ist das nicht." Phobos überging Calebs etwas verwirrende Annahme, dass seine Freundin ihn nicht heiraten wollte. Langsam setzte Caleb sich, um Phobos anzusehen, da der Spatz inzwischen wieder putzmunter schien und auf der Bettdecke herum hüpfte. "Dem Vogel geht es besser .... wo war ich. Du musst nur mit einer Frau schlafen und sie kann schwanger werden. Ehm, Frauen haben eben dieses Loch zwischen den Beinen, da führst du dein .... Glied ein ... und der Grund warum Männer Frauen dafür zahlen ist, dass es ihnen Spass macht." "Das macht Spass? Tut ihr das nicht weh? Ich mein...." Calebs Gesicht schien sich nicht entscheiden zu können, ob es blass werden sollte oder rot, als er sich an etwas anderes erinnerte. "Da kommt nachher ein Kind durch, also dehnbar genug sind Frauen. Es tut ihnen weh wenn sie verkrampft sind und du sie vorher nicht ordentlich entspannt hast, wenn sie unerfahren und nervös sind ... deine Mutter hat mir das alles erzählt als ich acht war, übrigens." "Klingt aber sehr nach Erfahrung...." "Ich habe kein Interesse an Frauen", erklärte Phobos knapp. "Jedenfalls ... du befruchtest damit die Frau und wenn sie empfängnisbereit war bekommt sie dann ein Kind. Wobei du auch Schweineblasen oder ähnliches nehmen kannst wenn du es verhindern willst. Laut deiner Mutter fühlt sich das aber nicht so gut an, und ich möchte nicht wissen woher sie das wusste." "Ich auch nicht.....du willst also nie Kinder? Wieso nicht?" Phobos strich sich über die Stirn. "Erstens find ich Kinder unerträglich. Zweitens finde ich Frauen nicht attraktiv. Und ich sehe nicht ein, warum ich unbedingt ein Kind brauche wenn ich dazu erst eine Frau haben muss." "Aha....schade....dann wirst du ein sehr einsames Leben führen...so ohne Frau...ich kann mir vieles vorstellen, aber nicht alleine alt zu werden." "Ich werde vermutlich nicht sehr alt und einsam war ich immer", erklärte Phobos. "Ausserdem ..." Er atmete durch. Es war nun Zeit Caleb zu erklären, was mit ihm passiert war. "Schau mal, Caleb", begann er unbewusst den Tonfall Hekaras imitierend. "Es gibt auch Männer die kein Interesse an Frauen haben, sondern Männer bevorzugen. Du kannst so keine Kinder zeugen, aber es gibt andere Dinge ... zum Beispiel was Cedric mit dir vorhatte." Caleb zuckte zusammen und sah Phobos unsicher an. "Normalerweise natürlich freiwillig auf beiden Seiten", beeilte Phobos sich zu versichern, sehr verlegen. "Ich meine ... er wollte dich vergewaltigen. Er ... er war schon in Position als ich kam. Um ... ja, aber es tut nicht immer weh ... was ich sagte mit entspannen ... und .... schliessen wir das Thema ab?" Panisch nickte Caleb, der blanke Horror stand in seinen Augen und Phobos konnte erkennen, dass der Jüngere sich gerade ausmalte, wie Cedric ihm noch mehr hätte weh tun können, als er es ohnehin schon getan hatte. Phobos strich ihm leicht über die Schulter. "Es hätte nicht mehr weh getan ... als das was er schon getan hatte," murmelte er. "Und ... ich bin ja gekommen." "Warum.....warum tut man so was...wenn.....wenn es doch eigentlich schön sein sollte...?" "Weil ... ich weiss nicht", gab Phobos zu. "Es demütigt den anderen, zeigt die eigene Macht ... vielleicht überwältigt einen auch das eigene Verlangen ...es ist nichts was von Natur aus gut ist, Caleb. Man kann es nur schön machen." "Wie...von Natur aus gut...wie macht man dass dann?" "Du meinst Männer und Frauen?" erkundigte Phobos sich. "Keine Ahnung." Caleb schluckte. "Und...anders..?" Phobos blinzelte. Mit der Frage hatte er nicht gerechnet. "Na ja ... man hat ... also Vorspiel ... man erregt sich gegenseitig ... küssen ... und ... vorbereiten ... es muss nicht einmal mit eindringen sein, man kann sich auch oral befriedigen, und ... " Er stoppte, als er etwas verspätet bemerkte, dass seine Hand immer noch auf Calebs Schulter ruhte. "O-okay...", machte Caleb, dem dies bis jetzt entgangen war und der nur durch Phobos' Unterbrechung darauf aufmerksam wurde. Hastig nahm Phobos sie zurück. "Na ja ... ich nehme an es ist immer ähnlich ... aber vielleicht solltest dir das jemand anders erklären." "Warum jemand anderes, wenn du dich doch auskennst..." Er gähnte verhalten. "Aber vielleicht morgen Abend....wenn wir mehr Zeit haben." "Morgen Abend?" Phobos seufzte und schüttelte leicht den Kopf. "Ich glaube nicht, dass wir uns dann sehen werden, Caleb." "Wird das Fest so lange dauern...?" Phobos lachte humorlos auf. "Caleb, so naiv kannst selbst du nicht sein. Was glaubst du wird mit mir passieren morgen?" Er wandte sich ab und sah zum Fenster hinaus. "Das hier ist meine letzte Nacht in Meridian." "Was? Wieso? Wegen den Wächterinnen? Sie werden dir nichts tun, keine Angst..." "Das liegt nicht an den Wächterinnen ... das Orakel ist hinter mir her seit 13 Jahren. Den Thron usurpieren ist in Meridian ein ganz anderes Verbrechen als in jeder anderen Welt - ich werde keinesfalls in Meridian bleiben können. Wenn die Wächterinnen mich erwischen ... werde ich nie mehr etwas anderes sehen als das Innere der Gefängnisse Kandrakars." Wenn er nicht fliehen konnte. Phobos sah auf den Boden, sein Gesicht versteinert. Er hatte Panik vor dem morgigen Tag. Die Versuchung war stark alles rückgängig zu machen. Doch dann spürte er Calebs Hand auf seinem Arm. "Elyon wird das nicht zulassen....ganz bestimmt nicht." "Soll Elyon die Tradition fortführen, Kandrakar zu verärgern?" Phobos sah wieder zu Caleb und seine Verbitterung aber auch Verzweiflung waren in seinem Gesicht deutlich gespiegelt. "Ihr denkt beide, ihr könntet die Welt ändern ... aber ihr habt den Preis gesehen den Meridian bezahlt hat als ich es tat." "Aber man lernt doch aus Fehlern..." "Es ist nicht ganz das Gleiche wie wenn ein Kind lernt, dass ins Feuer fassen eine schlechte Idee ist. Mach dir nichts draus - ihr werdet mich nicht vermissen." Caleb schluckte. Eigentlich sollte Phobos ihm ja überlassen, was er zu tun und zu lassen hatte. Doch der morgige Tag war noch nicht vorbei und bekanntlich kam nichts so, wie es geplant war. Er würde sich dann morgen Gedanken darüber machen, nicht mehr heute, denn das brachte nur schlechte Träume. Der Andere lächelte etwas und legte seine Hand auf Calebs. "Sag nicht, dass du nicht glaubst ich habe es verdient. Und es ist nicht so, dass ich nicht immer geahnt hätte, dass es irgendwann vorbei ist." "Aber..." Einen Moment lang schloss Calebs Hand sich um die von Phobos, ehe er resigniert los liess und sich in die Kissen sinken liess. Der kleine Spatz hatte sich auch schon wieder ins Kistchen gesetzt und schlief nun aufgeplustert und zufrieden. Einen Moment lang sah Caleb hoch zu Phobos und er wusste, er würde den anderen wieder die ganze Nacht unruhig in seinem Schlafzimmer auf und ab gehen hören. "Schlaf gut, Caleb - du brauchst ihn", sagte Phobos leise, eher den Raum verliess. Lange Zeit noch lag Caleb wach und blickte zu dem hohen Fenster hinaus in die sternenklare Nacht. Eine Sternschnuppe erschien und verglühte am Himmelszelt, während Caleb die Augen schloss und sich fest etwas wünschte. Wie von Caleb prophezeit tigerte Phobos unruhig ins seinem Zimmer auf und ab, bevor er auf den Balkon trat um die kühle Luft zu geniessen. Aber auch sie beruhigte ihn nicht. Er wusste, er hatte alles verloren - wegen Caleb und seiner Mutter. Aber selbst wenn er die Macht noch hätte und sie nicht wieder Meridian zurückgegeben hätte zum grössten Teil - er glaubte nicht, dass er es noch schaffen würde so zu leben wie vorher. Caleb hatte sein Leben gründlich auf den Kopf gestellt und wollte nicht einmal anerkennen, dass er Phobos ruiniert hatte. Am frühen Morgen fiel er aber doch in einen unruhigen Schlaf auf einem Balkonstuhl. So fand Caleb ihn vor. Da es noch zu früh zum Aufstehen war, holte Caleb eine Decke, die er über Phobos legte, der schon ganz kühl war und besorgt kniete der Rebell neben ihm nieder und beobachtete ihn und dann den kommenden Sonnenaufgang, der einen wunderschönen Tag versprach. Phobos erwischte nur noch die letzten bisschen orangen Himmel, als er langsam zu sich kam. "Wo ...." Verwirrt blinzelte er Caleb an. Der blickte lächeln zu ihm hoch. "Du hast das Beste verpasst", meinte er grinsend und stand auf. "Was denn?" Phobos streckte sich etwas und bemerkte die Decke. "Hast du etwa?" "Es ist ziemlich frisch, so lang die Sonne noch nicht auf ist, findest du nicht?" "Ja, schon. Aber eigentlich sollte ich mich um dich kümmern, nicht umgekehrt." Indigniert sah Phobos dann auf seine Kleidung herunter. "Wie sehe ich denn überhaupt aus?" "Na ja...verschlafen? Willst du zuerst ins Bad?" "Ja. Danke." Caleb benahm sich in Phobos Gemächern wirklich schon wie zu Hause. Aber erst ging Phobos in seinen okkupierten Ankleideraum um sich neue Sachen zu holen. Makellos wie immer erschien er eine Dreiviertelstunde später wieder. Caleb pfiff leise. "Also so steckt dich sicher niemand in einen Kerker...." "Was? Wieso?" Verwirrt sah Phobos an sich herunter. "Zu hübsch. Puppen tut man in die Vitrine, nicht in den Kerker." "Haha", grummelte Phobos. "Puppe ..." Er konnte jedoch nicht ganz verbergen, dass ihn das Kompliment freute. Caleb aber schien es nun eilig zu haben ins Bad zu kommen, damit er schnell fertig war, um noch etwas Zeit mit Phobos in dessen Arbeitszimmer zu verbringen, ehe dieser zur Zeremonie musste. "Wir sehen uns nachher", meinte Caleb zuversichtlich und schielte schon ständig aus dem Fenster, um die Ankunft der Wächterinnen abzupassen. "Wo willst du denn hin?", erkundigte Phobos sich erstaunt. "Nirgends...was meinst du? Ich wart hier auf dich...." Caleb hoffte, dass Phobos es so sah, dass Caleb einfach darauf vertraute, dass er zurück kommen würde. "Willst du nicht mit zur Zeremonie?" Caleb hatte sich auf den Schreibtisch gesetzt. "Nein, ich weiss dass du zurück kommen wirst." "Aber du willst es gar nicht sehen ... du hast so lange darauf hingearbeitet, dass Elyon die Macht übernimmt ... und du vertraust mir?" Caleb brauchte nicht antworten, sondern lächelte nur und nickte. "Nun, du musst es am besten wissen ... du bist frei." Phobos wirkte recht enttäuscht. "Es war schön mit dir hier zu wohnen." "Ja, man gewöhnt sich an alles...", meinte Caleb grinsend. "Du solltest gehen, ich kann die Krönungsmusik schon hören..." Phobos nickte leicht. Caleb schien zu glauben, dass er zurück kam, aber er hatte jetzt nicht die Kraft zu streiten. Er beeilte sich zu Elyons Gemach zu kommen. Diese erwartete ihn bereits aufgeregt und umarmte ihn erst einmal stürmisch. "Nur noch ein bisschen Geduld." Er nickte kurz den Stiefeltern zu. "Sind wir bereit?" Elyons Stiefeltern nickte und auch das Mädchen strafte die schmalen Schultern. "Bereit.....komm..." Doch dann schnappte sie ihn wieder an der Hand und zog ihn hinter sich her zum Thronsaal und vernichtete damit seinen geplanten, letzten, würdevollen Gang. "Elyon - wirklich - du bist gleich Königin", protestierte er. "Genau, und dann kann ich tun und lassen was ich will....", strahlte sie und blieb vor dem Thron stehen. "Bereit?" Sie sah zu Phobos hoch. Er nickte leicht und sah sich um. Der Raum war voll mit Wachen, aber auch mit den wichtigsten Bürgern Meridians, die alle äusserst misstrauisch auf ihn schauten. "Elyon, knie dich nieder." Brav tat das Mädchen, was verlangt wurde. Von einem seiner Diener nahm Phobos die Krone in die Hand. "Bist du bereit, deine Kraft und dein Herz für Meridian und sein Volk einzusetzen und dein Leben in den Dienst deines Landes zu stellen?" "Ja das bin ich." Langsam platzierte Phobos die Krone auf Elyons gebeugten Kopf. Der Saal hielt den Atem und ein leichtes Schielen zeigte Phobos seinen Gärtner Dakar, der deutlich zwischen Hoffnung und Misstrauen schwankte, seine Familie wieder bei sich. "Erhebe dich, Elyon, Königin von Meridian und führe dein Volk wieder zum Licht." Und das Licht erschien! Umhülle Elyon wie ein Kokon und festigte so ihre ganze Kraft und Macht. Erst als sie zu ihrem Thron hoch schritt verblasste er langsam. Elyon wandte nun an Phobos und die anwesenden Bewohner Meridians. "Mit dem heutigen Tage obliegt mir nicht nur das Wohl Meridians und all seiner Bewohner, sondern auch eine Macht, der ich mir vollstens bewusst bin. Niemals werde ich sie zu unrecht missbrauchen oder böses mit schaffen. Doch ich bin jung und sehe viele Dinge anders als ihr. Ein Land kann nicht von einem einzigen Wesen regiert werden, denn Individuen können Fehler begehen..." Dabei wanderte ihr Blick zu ihrem Bruder. "...und sie können sich falsch entscheiden. Doch sie können lernen und es besser machen indem sie gemeinsam Hand in Hand arbeiten. Ich weiss nun, dass viele nicht glücklich waren unter der vergangenen Herrschaft, doch ich glaube an meinen Bruder und er wird euch nicht mehr enttäuschen...." Nun lächelte sie wieder offen und ging zwei Stufen hinab auf Phobos zu und hielt ihm ihre Hand entgegen. "Wir werden Meridian gemeinsam regieren. Mit der Kraft zweier Herzen und zweier Seelen, soll das Land von neuem erblühen und in eine sichere Zukunft blicken. Phobos..." Noch immer hielt sie ihm die Hand entgegen. Elyon hätte mit dieser Rede jeden Preis für Untertreibung gewonnen. Fehler begehen? Viele von euch waren nicht glücklich? Fassungslos wie alle anderen im Saal sah Phobos zu seiner Schwester. Zögernd nahm er ihre Hand, zu verwirrt um auch nur ein Wort zu sagen. Erneut erschien ein helles Licht um Elyon, wanderte nun aber auch auf Phobos über. "Bist du bereit es noch einmal zu wagen? Mit allen Konsequenzen und Pflichten, die einem König abverlangt werden?" Hilfesuchend sah Phobos sich um. "Ja", brachte er dann schwach heraus, als er nicht aufwachte. Weisse Magie durchflutete ihn und mit einem Schlag wurde ihm bewusst, dass die Magie die er nun besass grösser war, als die, welche er zuvor je besessen hatte und nicht zulassen würde, dass er sie missbrauchte. Er zitterte etwas. "Elyon", flüsterte er. Das wäre nicht nötig gewesen, denn die feierliche Atmosphäre war durch allgemeines Raunen gestört. Durch grosse, offene Fenster stürmten die fünf Wächterinnen und landeten vor Elyon und ihrem Bruder. Doch etwas seltsames schien vorzugehen und keines der Mädchen griff an. "Ihr habt die Krönung verpasst", bemerkte Phobos ironisch. "Phobos...", kicherte Elyon und knuffte ihn in die Seite. "Elyon du....er....", stotterte Will. "Er hat dich ja gar nicht ausgesaugt", brachte Hay Lin es auf den Punkt. "Iiieh, eklige Vorstellung", meinte Cornelia und trat näher. "Du bist Königin?" Elyon strahlte und nickte. "Ja....es hat alles seine Ordnung..." Derweilen wartete Caleb vergeblich auf die Ankunft der Wächterinnen, da sie das Schloss von einer anderen Seite her angeflogen hatten. Gelangweilt blätterte er in den Akten herum, die auf dem Schreibtisch lagen. Er verstand nicht wirklich, was all die Zahlen und die Namen zu bedeuten hatten, also klappte er sie wieder seufzend zu und spielte mit einer Schreibfeder. In den Kerkern bewegte sich ein riesiger Schatten langsam in Richtung Palast - die Wachen rannten ängstlich davon als sie sahen, wer sie sich befreit hatte und mit hassverzerrtem Gesicht auf sein Ziel zuglitt. Phobos sah die Wächterinnen an. "Nein, der Plan wurde geändert. Auch wenn Elyons letzter Teil ungeplant war." "Was hast du getan? Ihm nen Tritt verpasst?", grinste Irma. "Eher nicht...", meinte Taranee und wies die Freundin daraufhin, dass beide Geschwister auf der selben Schwelle standen. "Oh...ihr seid...du hast....ihr wollt....gemeinsam?" "Ich fürchte ja", stöhnte Phobos. "Elyon ist dir bewusst, dass du dir gerade Ärger mit Kandrakar einhandelst?" "Ich gebe dir nur eine Chance, du bist schliesslich mein Bruder und ich liebe dich. Meinst du ich will dich im Gefängnis besuchen, wenn ich dich bei mir haben kann und du mir helfen könntest?" Phobos Gesicht war ebenso ungläubig wie das der Wächterinnen. "Es gebe genügend andere ...", begann der frischgebackene König, wandte sich dann aber abrupt an. Auf dem Thron war ein Flüsterer erschienen und er eilte hastig zu ihm. "Cedric ...", sagte er dann vernehmlich und geschockt. "Caleb!" "Was ist...?" Verwirrt sah ihn Elyon an und auch die Wächterinnen horchten auf bei der Erwähnung des Namens ihres tot geglaubten Freundes. Jener ahnte nichts von der Aufregung, sondern wunderte sich, als etwas gegen die Tür krachte, die beim ersten Mal aber nicht nachgab. Er lachte nur leise. "Schon zu viel Wein getrunken, Phobos? Die Feier schon vorbei?", wollte er wissen und sprang vom Tisch, um zur Tür zu gehen. Er entkam nur knapp den Splittern der berstenden Tür. Cedric füllte den ganzen Rahmen. "Ich sehe du hast dich gut gestellt mit dem Prinzen du kleines Dreckstück." Bedrohlich beugte er sich zu Caleb hinunter. "Ich war noch nicht fertig letztes Mal." "Cedric --- er ist entkommen und auf dem Weg zu meinem Gemächern ... Caleb ist ganz allein." Instinktiv sprang Phobos hoch und flog aus dem Fenster. Die Wächterinnen und Elyon sahen sich nur kurz an, ehe sie Phobos folgten, doch auch für jenen wurde die Zeit knapp, denn Cedric drängte Caleb bereits durchs Zimmer zurück. Der Junge war fast gelähmt vor Schreck und Gefangener seiner Erinnerungen, als er panisch den Kopf schüttelte. "Nein! Hau ab! Lass mich in Ruhe! Phobos wird dich zu einer Handtasche verarbeiten, wenn er das erfährt." "Phobos scheint aber leider nicht hier zu sein", zischte Cedric. "Er hat dich ganz allein gelassen ...." Roh griff er nach Caleb und hob ihn in die Höhe. "So ein schönes Bürschchen ... ich kann mir denken, was Phobos gerne mit dir macht." Caleb starrte in die entsetzlichen Reptilienaugen und versuchte frei zu kommen. Schliesslich rutschte er durch den Schlangenschwanz und knallte zu Boden und kroch dort rückwärts zum Schreibtisch von Phobos. "Du kannst mir nicht entkommen", höhnte Cedric. "Dieses Mal werde ich deinen kleinen Hintern bekommen ... ich will dich noch einmal schreien hören." Gnadenlos wickelte sich sein Schwanz um Calebs Bein und zog ihn wieder hinaus. "Nein, bitte nicht", winselte Caleb und zappelte in purer Verzweiflung, doch das brachte ihm nicht wirklich viel, er stürzte nur wieder zu Boden und schlug sich den Kopf an, was ihn kurz benebelt liegen liess. "In einer Robe wirkst du so appetitlich ... ich nehme auch Phobos Werk. Der Perversling." Mit einem Riss war die Robe geöffnet. "Und keine Unterwäsche. Lustknabe." Langsam fuhr er mit seinem Finger Calebs Bein hoch. Immer heftiger schüttelte Caleb den Kopf und unweigerlich schossen Tränen in seine Augen. Cedric fesselt Caleb sorgfältig mit den Resten der Robe. "Ich tu dir auch den Gefallen ... da du ja auf grosse blonde Männer zu stehen scheinst ...." Einen Moment später war er in seiner menschlichen Form, wirkte jedoch nicht weniger bedrohlich. "So magst du es, oder ..." "Nein!", wimmerte Caleb. "Nicht...nicht wieder weh tun......" "Oh doch," grinste Cedric. "Ich werde dir richtig weh tun - und dieses Mal hilft Phobos dir nicht." Langsam öffnete er seine Robe. Caleb blieb nur noch die Augen zusammen zu kneifen und stumm nach Phobos zu rufen. //PHOBOS! Hilf mir! Bitte hilf mir......// "Cedric." Phobos Stimme war nicht laut, aber so eiskalt dass es Cedric sichtlich schauerte. Der König stand in der Tür vom Balkon. "Halt dich von ihm fern." Hinter Phobos erschienen nach und nach die Wächterinnen und Elyon. "Ich sagte, halt dich fern von ihm", zischte Phobos, als Cedric sich nicht bewegte. Drohend streckte er den Arm aus. "Wenn du ihm auch nur ein Haar gekrümmt hast ...." Langsam wich Cedric zurück und liess Caleb fallen, der apathisch liegen blieb. Die Wächterinnen kamen drohend näher geflogen und Cedric zischte leicht. So würde er ihnen niemals entfliehen können. Mit lautem Gebrüll nahm er seine riesige Schlangenform an und schlug einmal quer mit dem Schwanz durch den Raum, um alle zurück zu drängen. Bevor er bewusst registriert hatte, wohin Cedric zielte, war Phobos bereits neben Caleb und stiess ihn beiseite. Den anschliessenden Schlag konnte er nicht abfangen und er wurde gegen die Wand geschleudert. Ein wenig konnte er den Aufprall abfedern, doch er blieb etwas benommen liegen, während Rosenranken auf Cedric zuschossen. Was das riesige Ungeheuer aufbrüllen liess, doch er schlug erneut aus, um sich los zu reissen und den Raum dann fluchtartig zu verlassen. Elyon war zu Phobos geeilt, um zu sehen, ob er in Ordnung war, während die Wächterinnen Cedric bereits verfolgten. "Geh mit ihnen", keuchte Phobos etwas atemlos. "Vielleicht brauchen sie deine Hilfe ..." Elyon nickte und folgte den anderen. Phobos blieb alleine in seinem Arbeitszimmer zurück mit einem apathisch wirkend Caleb, der zwar unverletzt schien, sich aber nicht regte. Vorsichtig, da sein ganzer Körper vor Schmerzen schrie, krabbelte Phobos auf ihn zu und begann langsam die Fesseln zu lösen. "Caleb ... wir sind da ... er ist weg ..." Erst nach einigen Minuten bewegte Caleb leicht den Kopf und blickte hoch zu Phobos. Sekunden verstrichen, schienen zu Stunden zu werden, ehe der Junge leise aufschluchzte und sich an Phobos Brust warf und sein Gesicht in dessen Robe vergrub. Automatisch, aber etwas unbeholfen, schlossen Phobos Arme sich um den zitternden, nackten Körper. "Es ist gut, er ist weg", murmelte er, während er ihm leicht über den Rücken strich. "Er wird dir nie wieder etwas tun." Kapitel 12: Kindlich oder erwachsen? ------------------------------------ Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Kindlich oder erwachsen? Teil: 12/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Wie recht er damit hatte, sollte er erst viel später erfahren. Er sass noch immer gleich mit Caleb in dem Zimmer, als die Wächterinnern und Elyon zurück kehrten. Schweigend holte seine kleine Schwester eine Decke, die sie über Caleb legte und dann neben den beiden in die Knie ging. Phobos lächelte sie an. "Danke. Habt ihr ihn beseitigt?" "Wir haben ihn nicht getötet, wenn du das meinst, aber er wird nie wieder jemandem gefährlich werden, nicht in der Grösse..." "Gut." Phobos nickte und änderte seine Position. "Komm, Caleb, ich bring dich ins Bett." "Schaffst du das?", wollte Elyon sofort wissen, als sie sah wie ihr Bruder das Gesicht schmerzhaft verzog. "Mit ein bisschen Magie geht alles", lächelte Phobos leicht. "Ich lasse ihn einfach schweben." Die Wächterinnen standen immer noch reichlich verwirrt im Zimmer. Schliesslich räusperte Will sich zart. "Leute, was machen wir jetzt?" "Sie allein lassen?", schlug Hay Lin vor. "Ja, aber der hat Caleb...", piepste Cornelia. "Ja...in der Tat. Richtig erkannt Corny...er hat ihn. Nicht du..." "Oh, du meinst....schade...." "Lasst uns erst einmal nach Kandrakar gehen, mit Elyons Erklärung", schlug Taranee vor. "Er hat nicht die Macht an sich gerissen, sondern Elyon hat ihre freiwillig mit ihm geteilt, oder? Und Meridian ... schaut auch das da draussen an." "Wie im Paradies....fehlt nur das Milch und Honig fliesst", meinte Irma und flog zum Fenster. Die anderen folgten ihr, mit der Gewissheit, hier her nicht als Feinde zurück zu kehren. Derweilen hatte Phobos ein Problem, denn Caleb liess sich nicht von seiner Robe lösen, als dass er ihn hätte schweben lassen können. "Caleb ..." Phobos probierte so beruhigend wie möglich zu sprechen. "Es ist vorbei. Lass mich dich ins Bett bringen." "Nicht....", war das einzige was Caleb von sich gab. "Was nicht...?" Sanft strich Phobos ihm über die Haare. "Bleib hier...", flüsterte Caleb, die Augen noch immer geschlossen. "Ich bin ja hier .... aber dir wird kalt ... und ich sitze nicht gerade bequem." Nun sah Caleb hoch zu Phobos und zuckte zusammen, während seine Augen sich weiteten. Zögernd streckte er eine Hand nach Phobos' Gesicht aus, berührte ihn nur kurz an der Stirn und zog die Finger dann schnell zurück, um sie erschrocken anzustarren. Elyon kam derweilen aus dem Schlafzimmer zurück. "Das Bett ist vorbereitet...", meinte sie leise, um Caleb nicht zu erschrecken. Phobos lächelte ihr zu und nickte. "Was ist?", fragte er dann Caleb, etwas verwirrt von dessen Geste. Caleb zeigte ihm seine Fingerspitzen, an denen Blut klebte. "Oh ... ist schon nicht so schlimm", sagte er dann schnell. "Aber du....." Hilfesuchend sah Caleb zu Elyon. "Ist nur ein Kratzer, mehr nicht. Jetzt kümmern wir uns erst einmal um dich." Endlich stand Caleb selber vorsichtig auf. Erst als er selber auch etwas wackelig stand, fiel Phobos auf aus welchem Zimmer Elyon gekommen war. "Du kannst mein Bett haben", murmelte er. Was Caleb nicht ganz registrierte, er hielt sich nur an Phobos Ärmel fest, damit dieser mitkommen musste. "Gute Nacht Elyon .. du solltest vielleicht noch etwas feiern mit deinen Stiefeltern und dem Volk ..." Phobos legte einen Arm um Caleb um ihm etwas Stütze zu geben auf dem Weg ins Schlafzimmer. "Aber....deine Verletzungen...sollten die nicht erst behandelt werden? Ich werd dir einen Heiler schicken, in Ordnung?" "Nicht heute, Elyon ... Lass sie feiern und sich dann um die Schnapsleichen kümmern. Es hat bis morgen Zeit." Ergeben nickte Elyon schliesslich, die spürte, dass Phobos einfach alleine sein wollte mit Caleb. Seine Verletzungen schmerzten zwar, aber es konnte wirklich bis zum nächsten Tag warten. Im Gegensatz zu den Verletzungen die Caleb innerlich erlitten hatte. Vorsichtig half Phobos ihm auf das grosse, weiche Bett. Verschreckt wie ein Kind krabbelte Caleb unter die Decke. Dann aber griff er zum Nachttisch und zupfte ein Taschentuch aus einer Box und richtete sich auf, um ungefragt das Blut von Phobos Stirn zu tupfen. Der sass immer noch etwas unsicher am Bettrand. "Du solltest dich ausruhen", murmelte er schliesslich. Caleb schüttelte den Kopf. "Bin in Ordnung. Aber du blutest..." "Nur ein bisschen .... es wird die Bettwäsche versauen, aber ich habe genug." "Ja, nur ein bisschen...ist gleich weg..." "Danke." Phobos wagte es etwas zu lächeln. Caleb schien hochkonzentriert, doch ab und zu spürte Phobos ihn leicht zittern. Schliesslich war der Jüngere offensichtlich zufrieden und warf die schmutzigen Taschentücher zu Boden und sah Phobos wieder an. Und dieser sah nun, dass Tränen Calebs blasse Wangen benetzt hatten und noch immer nicht versiegen wollten. "Caleb ..." Phobos setzte sich selber auf das Bett und legte seine Arme locker um Calebs Schultern. Sofort liess sich Caleb gegen ihn sinken. Phobos schlang seine Arme um ihn. Etwas beschämt gestand er sich ein, dass er das mehr genoss, als er es bei Calebs Lage sollte. "Es ist vorbei", murmelte er. "Ich bin da." "I-ich...", schnuffelte Caleb. "...kann ich hier bleiben?" "Natürlich kannst du das, so lange du willst." Noch einmal schnuffelte der Junge und flüsterte ein leises "Danke", ehe er an Phobos gekuschelt einschlief. Der so keine andere Möglichkeit sah, als ebenfalls in seinem Bett zu schlafen, nachdem er sie beide hatte heruntergleiten lassen, statt wie geplant auf Calebs Bett im Ankleidezimmer zu schlafen. Der Schlaf griff schnell nach den beiden, denn der Tag war lang und anstrengend gewesen. Doch nicht nur Caleb wurde von dunklen Träumen heimgesucht. Phobos verbrachte eine unruhige Nacht - er war nach zwei mehr oder weniger schlaflosen Nächten zwar erschöpft aber die Ereignisse wollte ihn nicht zur Ruhe kommen lassen und sein Brustkorb schmerze jedes Mal wenn er sich nur ein bisschen bewegte und liess ihn mehrmals aufwachen in der Nacht. Als er wieder aufwachte, schien bereits die Morgensonne in sein Zimmer und der Platz neben ihm war leer. Mühsam blinzelte er. Er hatte nur noch eine vage Idee davon, was passiert war. Vorsichtig stand er auf, stöhnte aber ein bisschen als sein Körper protestierte. Seine Roben waren völlig zerknittert und seine offenen Haare verknotet. Und er fühlte sich elend. Langsam schlurfte er hinaus in das Esszimmer. Als ihm auch schon Caleb mit einem Heiler entgegen kam. Während jener etwas erschrocken zusammen fuhr, schaffte Caleb wieder ein Lächeln. "Du bist auf? Fühlst du dich besser?" Phobos nickte, noch etwas verschlafen. Sein Schlafmangel begann sich langsam bemerkbar zu machen. "Du hast einen Heiler geholt?" "Elyon hat ihn geschickt. Ich hab nur die Tür aufgemacht." "Ah." Phobos sah den armen Mann misstrauisch an. "Da lässt sich wohl nichts machen." "Er will dir doch nur helfen", beschwor ihn Caleb und tapste barfuss wieder zu Phobos, um ihn zurück zum Bett zu schieben. Wenig später war dann für alle klar, woher die Schmerzen kamen, denn überall waren tiefblaue Flecken zu sehen und Phobos' Rücken schien ein einziger Bluterguss zu sein. Während der Heiler die schmerzlindernde Salbe auftrug und einen stützenden Verband anlegte, schnatterte Caleb unentwegt etwas vor sich hin, wovon Phobos die Hälfte gar nicht verstand. Aber das war auch gar nicht so wichtig, immerhin lenkte es ihn von der ungewohnten Behandlung ab. Aber endlich war die Tortur überstanden. Phobos verabschiedete den Heiler äusserst gnädig. Als der verschwunden war, sah er skeptisch zu Caleb auf. "Du trägst nur ein Laken", bemerkte er. Unsicher sah Caleb hoch. "Ja, ich....hatte nichts anderes..." "Du hättest dich im Ankleidezimmer bedienen können", murmelte Phobos. "Der Klatsch wird sich schnell im Schloss verbreiten, wenn ein gutaussehender Junge halbnackt die Tür zu meinem Gemächern öffnet." "Aber es wissen doch alle, dass gestern Abend etwas passiert ist...", meinte Caleb entschuldigend. "Ich denke, nicht dass sie die Details wissen .... aber ist ja auch nicht wichtig jetzt. Irgendwo habe ich eine rote Robe - du kannst die anziehen bis du dein alte Kleidung wieder hast." Brav kam Caleb der Aufforderung nach und zog sich etwas an, um dann aber geschwind wieder zu Phobos zurück zu kehren. In der Hand hielt er dessen Haarbürste. "Steht dir ganz gut", bemerkte Phobos als er dankbar nach seiner Haarbürste griff und tapfer von unten herauf sein Haar in Angriff nahm. "Danke...warte...." Caleb sah dass Phobos sich kaum bewegen konnte ohne Schmerzen. So nahm er ihm die Bürste ab, um für ihn zu übernehmen. "Pass auf", warnte Phobos ihn, als er etwas zu heftig an einem Knoten zog. "Entschuldige...", nuschelte Caleb, der es noch nie mit einer solchen Haarlänge zu tun gehabt hatte. "Nimm erst einige Zentimeter und arbeite dich hoch", riet Phobos ihm. "Sie sind total verknotet, weil sie offen waren." "Okay...." Caleb tat wie ihm geheissen wurde und nach einer halben Stunde waren dann auch endlich die kleinsten und letzten Knoten rausgebürstet. "Danke", Phobos lächelte ihn leicht an. "Jetzt nur noch eine neue Robe und ich sehe aus wie neu." "Aber du wirst dich heute doch noch ausruhen, oder? Elyon kommt sicher auch einen Tag ohne dich klar." "Ich muss mich um die Wachen kümmern", erklärte Phobos. "Deine Vorwürfe darüber was für Freiheiten sie sich erlaubt haben, möchte ich wirklich nicht von meiner dreizehnjährigen Schwester klären lassen." "Oh...okay..." Caleb stand auf und wartete auf Phobos. "Ich werd so lange zusehen, dass ich was Anständiges zum Anziehen finde." "Diese Roben sind sehr anständig", protestierte Phobos. "Und das rot steht dir - man müsste nur unten etwas wegnehmen." Caleb murmelte etwas von 'weibisch' und ging voraus. "Ausserdem brauch ich endlich wieder Stiefel an meine Füsse..." "Weibisch?" Phobos hatte ein sehr gutes Gehör wenn es um solche Dinge ging. Empört aber etwas zu schnell für seinen geschunden Körper stand er auf. "Möchtest du sagen ich sei weibisch?", brachte er heraus, es hörte sich jedoch nicht sehr bedrohlich an. Caleb hob abwehrend die Hände. "Nein! So was würde ich nie sagen...." "Du hast es gerade gesagt", klagte Phobos ihn an. "Das ist eine meiner Lieblingsroben, die ich dir da angeboten habe, du undankbares Balg." "Balg? Also ich muss doch bitten.....Roben sehen nun einmal.....weibisch aus...wie Kleider." "Roben, mein Lieber, sind seit Jahrhunderten die traditionelle Kleidung am Hof." "Okay, dann ist es doch nur recht, wenn ich mich anständig anziehe...." "Das verstehe ich jetzt nicht ganz." "Ich gehöre nicht zum Hof, ich bin.....gute Frage...." Caleb blieb stockend stehen und sah Phobos an. "Was bin ich nun eigentlich? Ein Rebell wohl kaum noch..." "Ich wollte dich zum Berater am Hof machen", erklärte Phobos. "Das hab ich vor zwei Tagen Elyon vorgeschlagen, wenigstens. Du kennst dich aus im Volk." "Ha....?" Calebs Gesichtszüge entgleisten. "Dann muss ich Roben tragen? Danke, das Angebot ehrt mich, aber nein....ich will endlich wieder Hosen tragen." Phobos blinzelte. "Einen Moment - du schlägst ein Angebot aus, wegen der Kleidung? So jung kannst du dich nicht mehr benehmen wollen." "Was haben Hosen damit zu tun?" "Ich wollte nur sagen, dass ich etwas kindisch finde eine Position auszuschlagen wegen damit eventuell verbundener Kleidung." Caleb verschränkte die Arme vor der Brust und schmollte. "Ich gehe mich umziehen", erklärte Phobos. "Du kannst mit mir herunterkommen, vielleicht finden wir ein paar Kinderschuhe für dich." "Kinderschuhe?" "Für deine kleinen Füsschen." Mit diesen Worten verschwand Phobos im Ankleidezimmer, schaute dann aber sofort wieder raus. "Hast du dieses piepende Monstrum schon gefüttert?" "Er hat sich bei mir bedient, ja...." Caleb folgte Phobos und sah sich im Zimmer um. "Da...." Er deutete auf das Vögelchen, dass auf der Vorhangstange sass und zufrieden vor sich hin zwitscherte. "Warum piept er dann immer noch?" Phobos ging seine Kleidung durch. Weibisch ... Schliesslich zog er eine simple, silberne Robe heraus. "Er ist glücklich", lächelte Caleb und versuchte den Kleinen zu erwischen. "Ich glaub, wir können ihn wieder frei lassen. Er kann ja wieder fliegen." "Dann öffne das Fenster." Phobos sah zu Caleb und dann wieder weg. Er wagte es nicht Caleb zu fragen wie er sich seine eigene Wohnsituation vorstellte. Auch Caleb konnte nun gehen, wohin er wollte. Caleb folgte dem Vorschlag und scheuchte den Spatz dann aus dem geöffneten Fenster. Phobos beobachtete die beiden. "Er scheint nicht gehen zu wollen." "Nicht wirklich..." Nach fünf Minuten vergeblichen Versuches, japste Caleb bereits und hockte auf dem Bett, der kleine Spatz nun auf Phobos Kopf. "Was ist mit deiner Kondition passiert?" Indigniert schielte Phobos auf den Vogel auf seinem Kopf, seiner oberen Robe war er gerade entledigt. "Na ja....weisst du...so wochenlang ohne Training..." "Stimmt natürlich." Er scheuchte den Vogel ungeduldig von seinem Kopf. "Um, würdest du dich umdrehen?" "Hm? Wieso?" "Weil ich mich umziehen will." Seine dünne Unterrobe verdeckte auch so schon sehr wenig und es war Phobos ein wenig unangenehm. "Woher diese plötzlichen, prüden Gefühle? Vorhin hattest du weniger an, als der Heiler da war." "Das war auch nicht eben freiwillig." Phobos wurde etwas rot bei der Erinnerung. Er war es nicht gewohnt, dass unbekannte Leute ihn anfassten. Ausser natürlich in gewissen Situationen. "Ausserdem wär's nur fair....", meinte Caleb dann plötzlich sehr mutig. "Fair?" Phobos blinzelte ihn an. "Na ja.....es gibt nichts was du nicht kennst....wär doch fair, wenn ich auf dem gleichen Stand wäre..."Phobos lief etwas rot an, aber er wandte sich selber um und begann hastig sich zu ent- und wieder bekleiden ohne seine Haare dabei zu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen. Caleb dachte nicht im Traum daran sich umzudrehen, was war schliesslich schon dabei? Schliesslich war Phobos voll angekleidet und setzte sich noch einen Hut auf. "Gut, lass uns gehen." Caleb stand auf und selbst der Spatz folgte den beiden hinaus in den Palast. Phobos probierte ihn zu ignorieren. Wie musste das denn aussehen? "Wir haben sehr viel Kleidung übrig, aber ich fürchte die meisten der Schuhe werden zu gross für dich sein. Die Wächter, die ich selber als Monster geschaffen habe, und das waren die meisten, existieren nicht mehr." "Dann hol ich mir eben etwas in der Stadt." "Und wie willst du dort hinunterlaufen ohne Schuhe?" "Wird mich schon nicht umbringen..." "Warte noch etwas - dann kann ich eine Kutsche für dich rufen lassen." "Meine Beine sind gesund", grinste Caleb. "Ich kann schon noch selber laufen, sind ja nur ein paar Kilometer." Phobos zuckte mit den Schultern. "Tu kannst tun was du willst, es war nur ein Angebot." "Danke..." Caleb blieb in der grossen Halle etwas unentschlossen stehen, dann aber schien es ihn zu jucken und er lief hinaus, konnte sich offenbar noch nicht an das Gefühl gewöhnen, hinaus zu gehen ohne auf der Flucht zu sein. Phobos sah ihm bedauernd hinterher. Er hätte Caleb gerne dabei gehabt, für den Fall dass er ein solches Kind noch vorfand. Stille grüsste ihn als er in die Räume der Wachen trat - wie er Caleb schon erklärt hatte, ein Grossteil von ihnen war simpel verschwunden, als die schwarze Magie die sie am Leben erhalten hatte, verschwand. Der Raum roch muffig und einige Gerüche konnte Phobos nicht einmal zuordnen. Er rümpfte etwas die Nase. "Wer von euch ist Ranghöchste?", herrschte er das kleine Grüppchen an, dass sich noch dort befand. Einer der Männer erhob sich zögernd. "Gut." Phobos lächelte ein wenig säuerlich. "Man hat uns Beschuldigungen zugetragen, dass ihr Kinder und Frauen aus Meridian für eure Zwecke entführt hat. Stimmt das?" Unruhe begann sich unter den Männern auszubreiten. "Stimmt das?", wiederholte Phobos dieses Mal ein wenig schärfer. Angst hatte er keine - er konnte sich immer noch gut genug verteidigen. Schliesslich gaben die Wachen grummelnd ihre Schuld zu, doch beriefen sich darauf, dass sie die Erlaubnis von Cedric erhalten hatten. "Und wo sind diese Kinder jetzt?" "Die...die sind weg.....seit....längerem..." "Weg?", erkundigte Phobos sich scharf. "Was meint ihr damit?" "Jemand sagte uns, es wäre besser wir würden sie in die Stadt zurück schicken...." "Und wer war das?" Der Mann zuckte mit den Schultern. "Bemüht euch es herauszufinden, wenn ihr nicht die Kerker von innen sehen wollt," empfahl Phobos. Sofort begann das Gerangel und jeder schien versucht schneller als der andere aus dem Raum zu verschwinden. Phobos nickte zufrieden und begab sich wieder in seine Räume, wo er sich damit beschäftigte zu lesen und seine Schmerzen zu ignorieren. Kurz vor Mittag kam Elyon ihn dann besuchen, um zu erfahren wie es ihm ging. Neugierig sah sie sich auch nach Caleb um. "Caleb ist in die Stadt gegangen", antwortete Phobos die unausgesprochene Frage. "Oh...." Elyons Gesicht wurde traurig. "Er hat dich also verlassen.... schade..." Phobos sah sie erstaunt an. "Schade? Wovon redest du?" "Dass du wieder alleine bist..." "Caleb war kein freiwilliger Gast hier, Elyon." "Ja, ich weiss, aber er schien so....zufrieden und glücklich und gestern da..." "Er holt sich so weit er gesagt, nur neue Kleidung, aber ich denke nicht, dass er noch lange bleiben wird." "Warum nicht? Wo soll er denn sonst noch hin? Die Rebellion gibt es nicht mehr." "Zu seinem Vater, zu seinen Freunden .... und Elyon, darf ich dich darauf aufmerksam machen, dass das hier meine privaten Räume sind und er in meinem Ankleidezimmer haust?" "Wir können ihm auch ein Gästezimmer anbieten...Platz haben wir....wenn du das willst.." "Wenn du Caleb im Schloss haben willst ... ich habe ihm schon einen Posten als Berater angeboten, aber er hat abgelehnt." "Wieso denn das?" "Ihm gefiel der Gedanke wohl nicht Roben tragen zu müssen ..." "Und müsste er das denn als Berater?" "Nicht unbedingt", gab Phobos zu. "Aber wenn das der Ablehnungsgrund ist, kann er nicht sehr viel Interesse haben, oder?" "Vielleicht braucht er auch nur Zeit um sich zu entscheiden." "Vielleicht. Du kannst ihn ja auch noch einmal fragen." "Das werde ich bestimmt.....", meinte Elyon, kam aber gar nicht dazu, denn nach dem Mittagessen tauchte ein sichtlich hungriger Caleb ohne grosses Anklopfen bei Phobos auf. Phobos sah von seinem Schreibtisch auf. "Hast du alles gefunden, was du brauchtest?" Caleb hob sein Bein, um Phobos seine neuen Stiefel unter die Nase zu halten. "Sehr schön - was hast du mit meiner Robe gemacht?" "Brav in die Wäscherei gebracht. Was dachtest du denn?" "Wäscherei?" Phobos hatte Horrorbilder von ungebildeten, rauen Frauen die seine kostbare Robe kaputt schrubbten. "In die Palastwäscherei...die kennen deine Roben doch schon und wissen wie sie die waschen müssen." Beruhigend tätschelte Caleb Phobos Schulter. Phobos sah ärgerlich zu ihm hoch. "Du nimmst mich nicht ernst", erklärte er grummelnd und stand etwas ungelenk auf. "Oi, vorsichtig...du musst dich noch schonen Phobos, warum setzt du dich nicht erst einmal? Hast du überhaupt schon was gegessen heute?" "Ich habe bereits zu Mittag gegessen ... es ist bereits Mittag vorbei. Ich wollte nur höflich sein und mich mit dir an den Tisch setzen." "Oh...danke...." Caleb nun wieder in seiner gewohnten Kleidung, erinnerte Phobos eher unangenehm an den aufsässigen Rebellen, doch das Verhalten des Jungen war noch immer so ausgerichtet, dass klar zu sehen war, wer hier das Sagen hatte. Das Mittagessen war in der Tat noch gedeckt. Phobos hatte nur einen sehr kleinen Einschnitt in das Angebot gemacht und jetzt nahm er sich auch nur ein Glass Saft. "Das...ist wirklich lecker...", meinte Caleb nach einer Weile und sah zu Phobos. "Uhm, hast du immer noch Schmerzen?" "Du hast meinen Körper gesehen ... ja, natürlich. Aber es geht wenn ich mich nicht zu sehr bewege. Die Crème war schmerzlindernd." Caleb sah ihn etwas misstrauisch ob des etwas festeren Tones an, schwieg dann aber, um Phobos nicht noch mehr zu reizen. Schliesslich waren verletzte Tiere, die gefährlichsten. Phobos schwieg ebenfalls eine Weile. Als Caleb bereits beim Nachtisch war, sah er ihn endlich wieder an. "Ich habe ein paar Dinge die ich dich nach dem Mittagessen fragen wollte, wenn du Zeit hast." "Klar...ich hab Zeit....sehr viel Zeit..." "Sehr viel Zeit?" "Für dich doch immer..." "Huh?" Phobos sah ihn verwirrt an. "Wie meinst du das?" "Wie soll ich es denn anders meinen, als ich es gesagt habe? Ich bin hier, du bist hier. Du wolltest etwas fragen, also...?" "Ich habe heute bemerkt, dass es ein Problem gibt mit den Wachen - wir haben nur noch wenige und diejenigen haben ... Dinge gemacht, die sie nicht hätten tun sollen. Auch wenn Cedric es ihnen anscheinend erlaubt hat. Und ich habe mich gefragt ob es nicht unter den Rebellen geeignete Personen gäbe um für Ordnung in Meridian zu sorgen." "Du meinst Männer, die es gewohnt sind Befehle auszuführen, die Taktikkenntnisse besitzen und ehrlich sind? Du meinst also eigentlich jeden der Rebellen." "Durchsetzungskräftig wäre auch von Vorteil." "Das sie das sind, haben deine Männer damals am eigenen Leib erfahren." "Das stimmt." Phobos grinste ein wenig. "Gut - meinst du kannst einige dazu überreden Wachen zu werden? Wir werden vermutlich nicht so viele brauchen wie ich hatte ... es gibt ja keine Rebellen mehr. Nur eine kleine Gruppe für den Palast, eine für das Gefängnis und einige in der Stadt um dort für Ordnung zu sorgen." "Sicher....einige waren früher schon Wachen, bevor du sie ersetzt hast." "Hm, also alte erfahrene Männer? Die können gleich als Offiziere anfangen." Phobos strich sich über die Haare. "Ich habe noch keine Liste bekommen, wie viele Wachen wir noch haben, aber ich werde dir heute Nachmittag schon sagen können wie viele wir brauchen." "Okay....ich muss mit Vathek und Aldarn reden, damit wir eine Liste für die besten Männer aufsetzen können." "Vorausgesetzt sie haben keine anderen Berufe, die sie gerne ausüben ... hast du schon einen gelernt?" Caleb lief etwas rot an und schüttelte leicht den Kopf. "Sag es nicht ... keine Zeit und keine Möglichkeit? Nun, das kann sich jetzt ja ändern. Wobei du bestimmt keine Ausbildung brauchst um genommen zu werden. Hier im Schloss zum Beispiel." "Was denn?" "Nun, erst einmal die Rekrutierung von Wachen, das ist eine offizielle Aufgabe. Und der Beraterposten steht dir auch immer noch offen." "Was...tut denn so ein Berater? Sollte der nicht etwas älter sein und über grosse Erfahrung verfügen? Hast du wirklich solches Vertrauen...in mich?" "Wie ich dir bereits sagte ... du hast die Rebellen erst zu einer wirklich schlagkräftigen Gruppe gemacht. Du kennst die Menschen von Meridian und dir liegt etwas an ihnen. Je eines ist bei Elyon und mir ein Problem. Und du hast mich davon abgebracht Elyon die Macht zu nehmen. Ziemlich gute Qualifikationen würde ich sagen." "Okay.....wenn du meinst, dass ich das kann..." "Ja, davon bin ich überzeugt." Phobos lächelte ein wenig. Was Caleb sogar richtig strahlen liess. Beinahe schien es, als wären die Vorkommnisse am Vortag nie geschehen. "Du müsstest dich nur mit Roben anfreunden", setzte Phobos dran. "Iiek...wiesooo...?" "Wir sind im Palast ...." "Na und? Du bist König, da kann doch niemand was sonst sagen..." "Ich sehe dich aber gerne in Roben." Caleb verzog das Gesicht. "Aber Unterwäsche und Stiefel darf ich dann anbehalten, ja? Trägst du eigentlich auch nix drunter?" "Nur die Unterroben, die du auch schon gesehen hast." "Oh....ist das nicht etwas....luftig? Also ich fand's kühl." "Um, nein, eigentlich nicht. Du hast ja auch nur eine Robe getragen." Phobos sah ihn kurz an. Gut, Caleb sah auch so gut aus. "Aber wenn du Roben so nicht magst, werde ich dich nicht zwingen." "Danke..." Caleb atmete sichtbar auf. "Was ist so schlimm an Roben? Ich versteh das immer noch nicht so ganz. Sie sind elegant und sehen an jedem gut aus." "An dir ja...nicht an mir..." "An dir auch. Die roten Roben standen dir ausnehmend gut - und hätten dir ausgezeichnet gestanden, wenn sie auf dich geschneidert wären." "Tja....ich brauch nun mal Bewegungsfreiheit....und die ist in Roben recht eingeschränkt." "Nun, vom Waffenlager in den Graben zu springen, ist erschwert, ja." Phobos lachte ein wenig. Und Caleb grinste. Phobos veränderte sich nun zusehends und irgendwie gefiel Caleb das immer mehr. "Allerdings gibt es da keine Monster mehr." In Tat und Wahrheit war der Schlossgraben jetzt ein wunderschön blauglänzender Ring um das Schloss umgeben von lauschigen Bäumen. Der König erhob sich wieder. "Also nimmst du den Posten als Berater an?" Caleb nickte, etwas besseres würde er nicht finden und zudem ein Auge auf Phobos haben können. "Gut. Elyon wird sich freuen. Deine erste Aufgabe ist also der Wiederaufbau der Wache. Ich erwarte sehr bald einen Report der jetzigen Wachen über ihre --- Tätigkeiten mit Kindern und Frauen - sonst werden sie das Innere der tiefen Kerker selber kennen lernen." "Bin ich Elyons Berater oder deiner oder von euch beiden?" "Um ..." Darüber hatte er mit Elyon noch nicht geredet. "Da noch nicht klar ist, wie unsere Aufgabenteilung aussehen wird ... ich denke erst einmal von mir, weil ich mich um die Wachen kümmere. Das ist nicht etwas, wovon Elyon zu viel wissen sollte. Sie ist noch ein Kind." Caleb verschränkte die Arme vor der Brust. "Gut, dann will ich dir als erstes raten dich endlich etwas zu schonen, du bist schon ganz weiss um die Nase und das sieht nicht unbedingt schön aus." Automatisch griff sich Phobos an die Nase. "Regierungsberater - nicht mein Kindermädchen." Bei den Worten wurde er kurz noch etwas weisser und nickte dann. "Du hast aber vermutlich recht." "Siehst du...." "Ich geh ja schon ins Bett", murrte Phobos. Caleb stand ebenfalls auf, um sicher zu gehen, dass Phobos dem nach kam. Phobos sah ihn skeptisch an. "Ich bin erwachsen, weisst du." "Ja, genau wie ich..." "Du bist fünfzehn, oder?" "Ich werd bald 16..." "Also noch ein Kind", erklärte Phobos. "Das hab ich jetzt überhört." "Wieso?" Phobos gab es auf Caleb zu bitten sich umzudrehen und legte seine obere Robe umständlich ab. "Ich bin schon lange kein Kind mehr. Kann ich helfen...?" "Um ... weisst du wie man Zöpfe flechtet?" "Mit drei Strängen oder vier übers Kreuz? Ich hab als ich jünger war oft in der Bäckerei ausgeholfen..." "Ich rede von meinen Haaren", präzisierte Phobos. "Auch Haare flechtet man mit drei Strähnen...." "Ja, aber nicht vier Strähnen übers Kreuz - dachtest du ich will dich bitten mir einen Zopf zu backen?" Phobos schüttelte leicht den Kopf. "Könntest du dann eine Bürste und ein Band holen?" "Sicher..." Caleb wuselte ab ins Ankleidezimmer und kam mit dem Gewünschten zurück. Phobos stand immer noch als Caleb zurückkam - so war es wohl einfacher seine langen Haare zu flechten. Als Caleb begann, bemerkte er. "Und in manchem bist du trotzdem ein Kind." Caleb zuckte zusammen. "Ach ja....? Und worin?" "War das jetzt so schlimm?", erkundigte sich Phobos dessen Haare das zusammenzucken deutlich mitbekommen hatten. "In deiner Naivität zum Beispiel. Und deinem Idealismus." "Was ist daran kindisch?" "Kindlich, nicht kindisch. Ist es einfach. Und ich habe dich aufklären müssen - da kannst du nicht erwarten, dass ich dich als einen Erwachsenen sehe." Caleb liess die Hände sinken, nachdem er das Haarband befestigt hatte. "Danke", murmelte Phobos und drehte sich langsam zu Caleb um. "Du bist etwas dünnhäutig. Was ist so schlimm daran?" "Ich war nie wirklich ein Kind.....ich musste früh erwachsen werden und jetzt kommst du und wagst es mich als kindlich und naiv zu bezeichnen, wo du mir doch die Kindheit genommen hast." Phobos seufzte und wandte sich ab. "Ich weiss - ist es darum nicht gerade positiv wenn du dir doch etwas Kindliches bewahrt hast?" Langsam liess er sich auf sein Bett nieder. "Und was bringt mir das jetzt?" "Kommt darauf an, was du mit der Frage meinst." "Was bringt mir das kindliche jetzt?" Caleb trat vor das Bett, damit er Phobos ansehen konnte. "Du fragst den Falschen ... es hat dich jedenfalls nicht daran gehindert ein Amt am Hof zu bekommen, oder?" "Nein....das mein ich ja.....und was hab ich in diesem Amt verloren, wenn ich nicht erwachsen bin? Kinderarbeit am Hof macht sich nicht gerade..." "Ich sagte ja, in mancher Hinsicht, oder? Ich halte dich für reif genug ein Hofamt zu übernehmen - du hast die Rebellen angeführt. Und in deinem Alter lernen andere Leute auch schon einen Beruf." Phobos blinzelte zu ihm hoch, sichtlich müde. "Elyon ist 13 und Königin ..." Calebs aufgebrachte Haltung fiel in sich zusammen und er kniete sich vor Phobos hin. "Versuch etwas zu schlafen. Meinst du es geht so oder soll ich dir noch was gegen die Schmerzen holen?" "Es geht schon, danke." Phobos lächelte ihn an. "Schau lieber, dass du dir einen schönen Nachmittag machst." "Ich schau heute Abend wieder vorbei, okay..?" "Ja ..." Phobos versetzte es einen kleinen Stich, als Caleb so redete, als wolle er nicht mehr bei ihm wohnen, aber er wischte es innerlich beiseite. Caleb war viel zu jung für ihn und sollte sein eigenes Leben führen. Aber Caleb blieb bei ihm Schlafzimmer, bis er sich hingelegt hatte und verliess den Raum dann leise, nachdem er die Vorhänge gezogen hatte, damit Phobos schlafen konnte. Kapitel 13: Das Bad ------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Das Bad Teil: 13/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Der neue König fiel in eine ziemlich unruhigen Schlaf, von Alpträumen geplagt. Aber er fühlte sich dennoch etwas frischer, als er am frühen Abend aufwachte. Mühsam erhob er sich aus dem Bett und schlurfte, was er nie zugeben würde, noch in seiner Unterrobe zu seiner Essecke um zu schauen ob das Abendessen schon bereit war. Anscheinend war es dafür noch etwas zu früh, doch er war noch keine fünf Minuten auf den Beinen, als die Tür von aussen aufschwang und Caleb das Zimmer betrat, gefolgt von den Dienern, die das Abendessen brachten. Es war Phobos etwas peinlich so gesehen zu werden, aber zu einem schnellen Rückzug war er ja auch nicht in der Lage, also setzte er sich brav auf seinen Platz. Caleb schickte die Diener schnell wieder raus und stellte das Essen selber auf den Tisch, ehe er sich besorgt neben Phobos setzte. "Hey, geht's dir besser...?" Noch besorgter musterte er dessen blasses Gesicht. "Ja, etwas ... der Schlafmangel rächt sich nur langsam." Er bemühte sich zu lächeln. "Wie geht es dir?" "Besser als dir", meinte Caleb ehrlich. "Soll ich noch mal den Heiler rufen lassen?" "Nein ... gegen Schlafmangel kann ein Heiler auch wenig ausrichten. Ich sollte einfach besser schlafen." Ehe Caleb wusste, was er tat, hatte er eine Hand ausgestreckt und strich eine Haarsträhne aus Phobos Gesicht, die sich gelöst hatte. Der Ältere wurde unwillkürlich etwas rot. "Riecht gut," sagte er dann unzusammenhängend. Etwas verwirrt sah ihn Caleb an. "Ich meinte das Essen", erklärte Phobos. Calebs Blick wanderte nach unten. "Ach so. Ja klar...." "Warum kam es eigentlich mit dir gemeinsam? War das Zufall?" "Nein, ich weiss doch inzwischen wann Abendessen serviert wird..." "Stimmt natürlich...du wohnst ja schon länger hier. Scheint eine Ewigkeit." "Na ja....sechst Wochen, vier Tage und neun Stunden..." "Du weisst die Stunden?" Erstaunt liess Phobos seine volle Gabel wieder sinken. "Auch wenn ich die erste Zeit nicht wohnen nennen würde." "Nein, vermutlich nicht. Aber du hast dich schnell eingelebt, als es dir besser ging." "Zu deinem Leidwesen, ja", schmunzelte Caleb. Phobos wagte es ein wenig zu lachen. "Ja, ich konnte vorher ins Bad wann ich wollte." "Müssen wir eben jetzt feste Zeiten abmachen, wer wann dran ist. Aber unter Tags gibt's ja noch Ausweichmöglichkeiten, wenn wir unterwegs sind." "Du hast also vor länger zu bleiben?", erkundigte Phobos sich in der Hoffnung, dass man ihm nicht anmerkte, wie sehr ihn das freuen würde. "Ja, ehm..." Caleb bekam etwas rosige Wangen. "I-ich kann mir auch was eigenes suchen, wenn ich stören....ich dachte nur..." "Nein, nein", Phobos hob die Hände. "Du kannst gerne hier bleiben, aber dann sollte ich mir vielleicht etwas neues als Ankleidezimmer überlegen." "Du störst mich nicht", versicherte ihm Caleb schnell. "Aber du solltest dein eigenes Zimmer haben. Ich bin sicher mir fällt etwas ein für meine Roben, Bürsten, Spiegel und so weiter." "Wie du meinst..." "Ja, meine ich. Du kannst ja nicht immer in einem Provisorium wohnen." "Ich nehm auch dein Bett", grinste Caleb. "Das ist schön weich und hat ne Heizung..." "Was?" Halb geschockt und halb verständnislos sah Phobos den Jungen an. "Du willst ..." Caleb grinste. Der Gesichtsausdruck des Königs gefiel ihm. "Du willst ... in meinem Bett schlafen? Mit mir?", erkundigte Phobos sich etwas genauer. "Das Bett ist doch gross genug", beharrte Caleb. "Ja, das stimmt natürlich." Phobos sah ihn etwas misstrauisch an. "Was denn?" "Nichts ...." Es war ja nicht gegen Phobos eigene Wünsche, so gesehen. "Kein Problem. Und der Spatz?" "Der sitzt gerade draussen auf einem Apfelbaum..." "Ah, gut. Er will also nicht mehr hier wohnen?" "Ich glaub der Baum gefällt ihm besser....du kannst ihn vom Fenster aus sehen." "Nein ... nicht nötig. Komm, iss etwas." "Hattest du genug? Ich will dir nichts wegessen, du musst wieder zu Kräften kommen." Phobos sah ihn kritisch an. "Sagt der Junge, der immer gesagt hat, es gebe hier viel zu viel zu essen. Wie viel glaubst du kann ich essen?" "Na hoffentlich mehr, als das was hier erst fehlt." "Ich war noch nie ein grosser Esser - im Gegensatz zu anderen Personen die ich nennen könnte." Caleb hielt inne darin, sie ein Brötchen in den Mund zu stecken. "Waf meimft du?" "Sprich nicht mit deinem Mund voll", empfahl Phobos. "Auch wenn er das bei den Mahlzeiten ja selten nicht ist." Beleidigt schluckte Caleb den Bissen runter und nahm sich zum Trotz ein weiteres, belegtes Brötchen. "Nimm auch etwas Salat", empfahl Phobos. "Er ist gut, frisch geerntet. So guten Salat gab es lange nicht." "Keine Ahnung, normalerweise wird Salat beschlagnahmt, das ist nichts, was das einfache Volk zum Essen hat." "Ich frage mich wozu der Salat beschlagnahmt wurde", murmelte Phobos nachdenklich. "Nur in der Stadt aber, nehme ich an?" "Ja, wieso?" "Nur so ... ich probiere dahinter zu kommen, was eigentlich unter mir gelaufen ist in den letzten Jahren ... ich hab den ganzen Salat jedenfalls nicht gegessen." "So viel können auch unmöglich eure Wachen verdrückt haben....aber die Mastschweine in den königlichen Ställen schon..." "Ich kenne mich mit Schweinezucht nicht aus ... na ja, das wird auch alles deine zukünftige Aufgabe sein. Ich muss nur noch jemanden finden, der einen Vertrag aufsetzen kann." "Vathek zum Beispiel....der ist gut im Verhandeln..." "Einen Vertrag für dich, meinte ich. Wofür willst du Vathek einsetzen?" "Nein, ich meine....er kann gut Verträge aufsetzen...er vergisst nie etwas zu berücksichtigen..." "Dann wäre er geeignet für die neue Kanzlei ...", murmelte Phobos, in seinen Gedanken schon bei seinem Schreibtisch. Sich nicht um all diese Details zu kümmern war einfacher gewesen. Doch nun schob ihm Caleb den Nachtisch zu, an dem er selber sich schon gütlich tat. "Was hast du eigentlich heute Nachmittag getrieben?", erkundigte sich Phobos, während er ein wenig in seinem Pudding pickte. "Getrieben? Ich hab mir die Stadt angesehen..." "Und deine Freunde wieder gesehen?" "Unter anderen..." "Du redest so geheimnisvoll. " "Ach was" Caleb winkte lachend ab. "Ich hab wirklich nichts besonderes gemacht. Nur geguckt was sich so verändert hat. Einige sind ziemlich erschrocken, als sie mich gesehen haben." "Das kann mich mir vorstellen, nachdem sie deine Hinrichtung gesehen haben", bemerkte Phobos trocken. Caleb schluckte. "Du hast wirklich jemand an meiner Stelle hinrichten lassen?" "Nein ... nicht wirklich. An dem gleichen Morgen war ein junger Mann in der Mine tödlich verunglückt. Aber ich fürchte er wurde wirklich geköpft, als er schon tot war." Phobos probierte ein stolzes Grinsen zu unterdrücken. "Illusionen sind etwas sehr Praktisches." Doch sein Gegenüber guckte ihn weiter skeptisch an. "Elyon hat dem Plan zugestimmt - glaubst du sie hätte zugelassen, dass ich jemanden töte?" "Nein...du hast recht....sie könnte so etwas nie verantworten. Ich auch nicht...." Caleb sank etwas in sich zusammen, als er sich an die vergangenen Geschehnisse erinnerte. "Ich...hatte immer mehr Angst davor jemanden zu verletzen oder gar zu töten, als selbst verletzt zu werden..." "Nun, du bist auch das was man 'gut' nennt. Du hast immerhin mehrmals dein Leben eingesetzt für eine Sache, von der du angeblich nicht gewusst hast, wie viel sie dir bringen wird." Über Calebs Nasenrücken breitete sich ein rosiger Schimmer aus. "So, meinst du?" "Ich wiederhole nur das was ich gesehen habe und was du gesagt hast - du hast erzählt, du wärst nicht aus persönlichem Ehrgeiz Rebell geworden, oder?" "Nein, als Rebell kannst du schlecht Karriere machen, aber immerhin den Menschen etwas helfen." "Nun, ich würde meinen als Rebell kannst du sehr gross Karriere machen, wenn deine Rebellion gelingt. Ich hatte ja so gesehen auch gegen meine Eltern rebelliert. Aber aus pur eigennützigen Motiven." Phobos sah Caleb etwas verwirrt an. Der Junge wirkte verlegen - aber er wusste beim besten Willen nicht wieso. "Na ja....schlussendlich.....hat die Rebellion nichts gebracht......sie hat nur vorübergehend das grösste Leid gemildert..." "Was? Wovon redest du?" Ehrlich verblüfft sah der Ältere den ehemaligen Rebell an. Caleb grinste schief. "Na ja, wir haben dich ja nicht stürzen können...." "Ich sehe, du vertraust Elyon nicht", bemerkte Phobos, ein wenig beleidigt. Er hatte für diesen Jungen nur sein ganzes Leben umgestürzt und war bereit gewesen zu riskieren den Rest seines Lebens in den Kerkern von Kandrakar zu verbringen. "Was? Nein!", brauste Caleb auf und wedelte abwehrend mit den Händen. "Du hast mich falsch verstanden....ich meinte....damals....doch nicht jetzt..." "Und was meinst du mit 'vorübergehend das grösste Leid'? Also solange Elyon keine Kinder bekommt mit ähnlichem Charakter wie meinem, sehe ich das 'vorübergehend' nicht." "Ich meinte damals....die Vergangenheit...ich rede nicht von jetzt....jetzt....sorgst du doch dafür....dass es allen gut geht." "Nun ..... ja", stimmte Phobos schliesslich zu. Caleb sah endlich wieder hoch. "Satt?", wollte er dann wissen und stand auf. "Schon lange." Phobos erhob sich ebenfalls. "Ist alles in Ordnung?" "Ja, was machen wir jetzt? Willst du etwas raus in den Garten, dann schläfst du nachher sicher besser...oder ein Bad?" Überzeugt war Phobos nicht, aber er nickte leicht. "Garten ... liegen ist eine schlechte Idee." Sofort war Caleb bei ihm. "Wieso? Tut es wieder mehr weh...?" "Nur ein wenig ... aber ich muss nachher schon genug liegen, lass uns lieber laufen." "Okay...." Immer wieder schielte Caleb zu Phobos hoch, ob dieser Anzeichen gab, dass es ihm schlechter ging. Warum nur war er so besorgt um jemanden, der eigentlich...ja was eigentlich? Caleb schüttelte leicht über sich selber den Kopf und strich sich die Haare zurück, während er neben Phobos her schritt. Phobos sah sich indessen zufrieden um. Statt der schwarzen Rosenhecke blühten jetzt viele rote Rosen - er hatte von jeher eine Schwäche für diese Blumen gehabt. Laufen bereitete ihm leichte Schmerzen, aber er war wild entschlossen sich von ihnen nicht behindern zu lassen. "Die Sonne geht schon langsam unter", bemerkte er schliesslich. "Wir sollten wieder hinein." "Und dann vielleicht doch ein entspannendes Bad..?", schlug Caleb vor. "Ich kann auch aufpassen, dass du nicht ertrinkst..." "Rieche ich unangenehm, dass du probierst mir ein Bad aufzudrängen?", erkundige Phobos sich ein wenig misstrauisch. Caleb kam näher und schnupperte an Phobos. "Nein, nicht im Geringsten, eher nach Rosen und Sandelholz..." Phobos stockte etwas. "Gut", sagte er dann. "Gut...im Sinne von 'Ich nehme ein Bad, weil es mir gut tun wird' oder Gut 'Ich brauch kein Bad, weil ich nicht stinke'?" "Zweiteres. Warum wird ein Bad mir gut tun?" "Warmes Wasser entspannt...", meinte Caleb simpel. "Du meinst, ich müsse mich entspannen?" Amüsiert sah Phobos ihn an. "Aber wenn du so drauf bestehst, werde ich eben noch baden." "Gut..." Caleb eilte voraus, um das Bad vorzubereiten. Obwohl Phobos nun wirklich genügend Diener hatte um das zu erledigen. Langsamer folgte er Caleb. Der liess gerade die Wanne auffüllen und stand vor einer riesigen Auswahl von Badezusätzen. "Rose-Sandelholz bitte." Phobos lachte ein wenig. Caleb drehte sich zu ihm um und brachte die gewünschten Zusätze. "Danke - kannst du mir noch eine von den Haarspangen bringen?" Warum war es ihm so unangenehm sich von Caleb helfen zu lassen? Es war ja nicht so, dass er in den letzten Jahren viele dieser Dinge alleine gemacht hätte. Caleb kam mit zwei Paar Spangen zurück. "Tut mir leid, ich weiss nicht, welche besser ist...." "Das ist egal ... sie sind beide gross genug. Könntest du ... " Phobos wurde tatsächlich etwas rot. "... meine Haare eindrehen zum hochstecken?" Doch auch wenn es Phobos peinlich schien, Caleb reagierte nicht darauf, sondern tat, worum er gebeten wurde. Der König gab sich alle Mühe seinen Atem unter Kontrolle zu halten. Er war froh als Caleb endlich fertig war, auch wenn seine Frisur jetzt wahrscheinlich nicht gerade elegant war. "Danke." "Bitte, gern geschehen...", grinste Caleb, machte aber keine Anstallten das Bad zu verlassen. Phobos liess sein Gedächtnis ein paar Tage zurückwandern. Er hatte Caleb gesagt, dass er auf Männer stand, oder? Und Caleb wusste, dass er sich ungern vor ihm auszog. Dennoch begann er seine obere Robe langsam auszuziehen. Caleb machte es sich auf einem Hocker bequem und musterte die weiteren Regale, wo Duftöle und Parfumfläschchen herum standen. Mit etwas Mühe und Schmerzen verbunden hatte Phobos sich endlich seiner Kleidung entledigt und stieg langsam in die Bodenwanne. Als mit einem Mal Caleb neben der Wanne stand und eine Kugel hineinfallen liess, worauf das Wasser zu sprudeln begann. Angenehm prickelte das Wasser gegen Phobos Haut. Er seufzte leise. "Du hattest recht - es ist angenehm,", gab er zu. "Na siehst du....", grinste Caleb selbstgefällig und warf seinen Mantel in eine Ecke, weil es im Bad langsam warm wurde, durch das fast heisse Wasser. "Häng den lieber auf", riet Phobos ihm, ordentlich wie immer. "Ach das macht dem nichts..." "Aber den Boden dreckig." "Oh...", entfuhr es Caleb und er stand auf, um den Mantel aufzuhängen. "Hey, der ist ja gar nicht schmutzig, was hast du nur immer?!" "Er hätte ja schmutzig sein können", erklärte Phobos. "Von was? Blütenstaub?" "Zum Beispiel. Oder Staub generell. Wer weiss, wo du heute Nachmittag warst." "Ha...?" Caleb verzog das Gesicht. "Man könnte auch meinen in was für Drecklöchern du mich vermutest...." Caleb begann sich auszuziehen. "Der Taverne in du mich ... was machst du da?" "Na, wenn ich so schmutzig bin, sollte ich auch baden..." "Mit mir?" Phobos sah ihn fassungslos an. "Wieso? Bist doch auch'n Mann..." "Du erinnerst dich an unsere Diskussion, ja?" "Welche von den vielen meinst du?" Caleb war nun ausgezogen und liess sich am anderen Ende der Wanne ins warme Wasser gleiten und seufzte zufrieden. "Die peinliche." "Ach die..." Caleb lachte in Erinnerung an Phobos rotes Gesicht. "Nur weil du sagtest, ich sei auch ein Mann ..." "Was hat das damit zu tun?" Phobos hob eine elegante Hand und strich sich über die Stirn. "Vergiss es." "Okay...", ächzte Caleb und streckte sich im Wasser aus. Den Kopf lehnte er nach hinten an den Wannenrand und schloss die Augen. Phobos bemühte sich so zu rutschen, dass sein Körper Calebs nicht berührte. Er wusste, Caleb machte das alles ganz unschuldig. Der Kleinere schien sich hingegen äusserst wohl zu fühlen und kurz davor im warmen Wasser einzuschlafen. So viel zu, er würde verhindert das Phobos ertrank, wenn er selber immer tiefer ins Wasser rutschte. Phobos stupste ihn schliesslich doch mit seinem Fuss. "Caleb, wach auf." "Huh? Was?", schreckte der Junge hoch und sah sich erschrocken um. "Ich will nur nicht, dass du in meiner Badewanne ertrinkst." "Oh...tut mir leid...ist grad so gemütlich gewesen..." "Ja ist es ... auch wenn wir wie zerschrumpelte Äpfel aussehen werden wenn wir herauskommen." Phobos sah sehr kritisch auf seine Hände. "Macht doch nichts....das tut der Haut ganz gut ab und zu...musst sie nachher nur gut eincremen..." "Seit wann bist du ein Experte in diesen Dinge?" Phobos hob eine Braue. Caleb grinste. "Ich nicht....aber Cornelia und die anderen diskutieren immer über solche Sachen." "Cornelia ... ist die mit den langen blonden Haaren, oder? Ja, das kann ich mir vorstellen ..." Und er konnte Cornelia sofort nicht leiden. "Lange ja, aber nicht so lange wie deine....keine Ahnung, hab ihre nie genauer betrachtet..." "Sie ist eben jünger als ich ...", erklärte Phobos, leicht befriedigt. "Da können sie noch nicht so lang sein." "Lässt du deine seit klein auf wachsen?" "Als ich ein Kind war wurden sie normalerweise auf Schulternhöhe geschnitten ... aber ich habe sie wachsen lassen seit ich 15 bin - beziehungsweise jetzt schneide ich sie ab und zu, weil sie sonst zu lang wären." Phobos probierte eine Hand zu heben zu seinem Knoten, liess es dann aber sein. Caleb hatte sich aufgerichtet und rutschte näher. "Geht's? Kann ich dir was helfen?" "Ja, ich sollte nur nicht probieren meine Arme zu hoch zu heben." Phobos wurde etwas rot. Er wusste er war sehr eitel. "Passt noch alles", beruhigte ihn Caleb. "Wir sollten dich nachher nur wieder bandagieren. Ich glaub der Heiler hat was von der Salbe hier gelassen." "Gut - dann lass uns das tun, bevor wir hier einschlafen." Caleb sprang geschickt aus der Wanne und hielt Phobos hilfsbereit eine Hand hin. Phobos zögerte nur kurz bevor er die Hand nahm. "Danke." "Einfach langsam, dann geht das schon..." "Ich weiss", erklärte Phobos indigniert. "Ich bin nur ein wenig lädiert ... nichts Schlimmes." Caleb reichte Phobos ein Handtuch. "Geht das oder soll ich dir helfen?" Sich selbst wickelte er nur ein Tuch um die Hüfte. "Wird schon irgendwie gehen ..." Phobos inspizierte seine Crème Vorräte während er begann sich ungeschickt abzutrocknen. Derweilen begab sich Caleb auf die Suche nach der Heilsalbe, die er dann auch im Schlafzimmer fand. Phobos crèmte sich lieber mit einer rosig duftenden Mischung ein, die er auch Caleb anbot, als der wiederkam. Der hob eine Augenbraue. "Na ja, riechen tut sie ja ganz fein, aber sie wird dir nicht die Schmerzen nehmen. Hier....die hier schon. Und Verbände waren auch noch frische da." "Du sagtest doch, du wolltest dich eincrèmen nach dem Bad." Phobos beäugte die Salbe skeptisch. "Danach kannst du mich einwickeln." Caleb betrachtete seine Hände. "Geht...ist kaum schrumpelig....." Er hielt Phobos den Tiegel hin. "Wenn du meinst ..." Phobos nahm den Tiegel und begann seinen geschundenen Körper einzureiben, wenn er auch ziemliche Probleme hatte seinen Rücken zu erreichen. Kurzerhand übernahm Caleb für ihn und seine Finger fühlten sich überraschend kühl auf der heissen, geschundenen Haut an. "Nun musst du mein Krankenmädchen spielen", bemerkte Phobos etwas reuig. "Keine Sorge, das ist doch nichts...", wehrte Caleb ab. "Du bist geduldiger als ich es war." "Wie meinst du das?" "Ich war nicht so geduldig, als ich dich pflegen musste." Es war irgendwie schon so lange her, dass Elyon ihn dazu gezwungen hatte sich um das Wohl des Rebellenführers zu kümmern. Was für eine Eingebung Elyons. "Du hattest anderes im Kopf, ich weiss. Kannst du die Arme etwas heben, damit ich den Verband anbringen kann?" Phobos tat wie ihm geheissen. "Ja, wie die Frage wie ich Elyons Macht nehme und was ich mit dir anstelle wenn es getan ist." "Hm...was hättest du denn gern getan?", wollte Caleb neugierig wissen, während er um Phobos herum lief, um den Verband anzubringen. "Ich dachte ein kleiner Rosenbusch auf meinem Balkon wäre das, was ich noch brauche." "Ich und ein Rosenbusch? Ne, das passt nicht wirklich." "Ich mag aber Rosen", bemerkte Phobos. "Und meine grösstes Problem war eigentlich, dass Cedric in all meinen Plänen vorkam. Was ich mit dir mache, war ein Randproblem ... wobei ... ich glaube ein Rosenbusch ist trotzdem nicht schlecht für den Balkon. Allerdings ein echter." "Mit roten Rosen, ja? Oder weisse....." "Wir können ja zwei nehmen ... der Balkon ist gross genug." "Fertig...", meinte Caleb plötzlich und machte das Ende vom Verband unter Phobos Arm fest. "Gut so oder zu fest?" Phobos bewegte sich probeweise. "Sitzt gut, danke." Verspätet fiel ihm auf, dass er abgesehen vom Verband splitternackt war. Hastig griff er nach seinen Roben. Was Caleb irritiert die Augenbrauen heben liess. "Ist dir kalt oder so?" "Nein, aber ich bin nackt." Caleb schien auf eine weiterführende Antwort zu warten. "Du scheinst eine andere Art von Anstand gelernt zu haben als ich", bemerkte Phobos, der sich bemühte in seine Unterroben zu kommen. Wieder kam ihm Caleb zu Hilfe und zog sich ihm vorsichtig über. "Ein bisschen blaue Flecken und ich bin hilflos wie ein Kind", seufzte Phobos. "Ich glaub ich geh ins Bett." "Gute Idee...", meinte Caleb anerkennend und folgte Phobos, nachdem er seine Sachen auch zusammen gesucht hatte. "Wo schläfst du heute nacht?" "Im Bett?" Phobos verdrehte die Augen. "In welchem." "Deinem? Das andere ist bereits wieder weggeräumt..." "Oh, das hab ich gar nicht mitbekommen. Hast du das selber gemacht?" "Ich hab gefragt wohin und die haben es mir aus der Hand genommen, also...nein.." Aber er hatte es veranlasste, registrierte Phobos. Nun, vielleicht war es unter dem Volk nichts ungewöhnliches ein Bett zu teilen. Er hatte das noch nie getan. Aber Caleb liess das Ganze unsicher werden. "Ich...kann es wieder hervor holen...wenn dir das lieber ist." "Lass nur - jetzt hab ich immerhin wieder Platz in meinem Ankleidezimmer." Phobos grinste leicht. "Und das Bett ist gross genug um auch Elyon und ihre Stiefeltern einzuladen." "Willst du dass denn?" Calebs Blick schien mit einem Mal sehr seltsam und herausfordernd. "Nicht unbedingt", gab Phobos zu, verwirrt über Calebs Blick. "Gut....ich würde nämlich nur ungern teilen." "Dafür dass du gerade erst mein Bett beansprucht hast..." Phobos lachte etwas, als er schon unter seine Decke schlüpfte. Caleb folgte ihm, noch immer nur mit dem Handtuch um die Hüfte. "Du hast keine - Schlafkleidung?" "Nein, wieso? Ist doch warm genug so." "Ist das - normal? Im Volk? Nackt zu schlafen?" "Ich bin nicht...nackt...hab doch das Handtuch....." "Oh ja ... wie konnte ich das Handtuch vergessen." "Und sonst...meistens schläft man in den Kleidern, die man sonst auch trägt." "Das tue ich ja heute auch." Phobos nickte zu seinen Unterroben und zupfte an der Decke. "Wir brauchen eine zweite Decke." Caleb kam näher gerutscht, als ihm Phobos dadurch etwas Decke entzog. "Siehst du?" "Geht doch auch so....", nuschelte Caleb und kam dicht heran. Phobos entschied, dass dies der falsche Moment war um Caleb an Phobos Vorlieben zu erinnern. Er wollte den Jungen ja nicht erschrecken. "Ja, natürlich geht alles irgendwie ..." "Und du bis schön warm...", nuschelte Caleb schon nur noch schläfrig. "Err ... ja." Phobos war dankbar, dass Caleb in der Dunkelheit sein Erröten nicht mehr sehen konnte. Er schloss ebenfalls die Augen. Zufrieden schlief Caleb in dieser Nacht an Phobos Schulter gekuschelt und fühlte sich gut wie selten zuvor. Kapitel 14: Besuch in Kandrakar ------------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Besuch in Kandrakar Teil: 14/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Am nächsten Morgen bemühte Phobos sich vorsichtig von ihm loszukommen um auf dem Balkon den Sonnenaufgang zu geniessen Dieser zeigte sich in all seiner Pracht und zauberte selbst auf Phobos' Gesicht ein Lächeln. Einige Strahlen schienen in sein Zimmer und gaben die Konturen des nackten Körpers preis, der nur noch halb von einem Lacken bedeckt wurde und unverkennbar zu Caleb gehörte, der die Wärme sichtlich genoss und schnurrend weiter schlief. Phobos sah schnell weg und schluckte. Er war so schön - und so stark. Aber nicht für ihn bestimmt. Leise begab er sich in sein Ankleidezimmer. Caleb schlief noch eine ganze Weile, ehe er aufwachte und verwuschelt und ins Laken gehüllt zu Phobos getapst kam. "Guten Morgen." Phobos sah ihn kritisch an. "Sag mir nicht, du hättest schon wieder keine Kleidung mehr." "Doch, doch....muss ich mich beeilen?" "Nein, ich wollte es nur wissen. Du kannst auch in der Bettwäsche frühstücken, wenn dir das lieber ist." "Wenn es dich nicht stört...." Wieder so ein eindeutig, zweideutiger Blick von Caleb, der Phobos heiss werden liess. 'Er meint es unschuldig, er meint es unschuldig', wiederholte er in seinem Kopf. "Nein, es stört mich nicht." Caleb grinste und liess sich auf seinen zwischenzeitlichen Stammplatz nieder. Phobos schob ihm die Platten mit Toast und Rührei rüber. "Du kannst nachher mitkommen wenn ich zu den Wachen gehe und dann suchen wir Vathek für den Vertrag - wenn dir das nichts ausmacht." "Nein, passt....aber danach gehen wir hier her und du ruhst dich aus...." "Caleb ich bin alt genug um auf mich selber aufzupassen - und ich rechne eigentlich damit, dass die Wächterinnen heute auch kommen werden - ich bin sicher in Kandrakar hat man inzwischen eine Entscheidung getroffen." Pikiert zog Caleb eine Schnute. "Ja, ja schon gut...was sollen die denn entschieden haben in Kandrakar?" "Was sie mit mir machen wollen?" "Gar nichts! Deine Schwester hat entschieden, basta!" Phobos rieb sich die Stirn. "Du bist ein Freund der Wächterinnen und glaubst, dass es so einfach ist?" "Es haben doch alle gesehen, dass du dich geändert hast..." "Nun, vielleicht." Phobos seufzte. "Die Frage ist, ob es genug ist." "Sie sollen dir eine Chance geben, um es zu beweisen.." Phobos lachte. "Machst du meinen Anwalt?" "Wenn es sein muss....." "Iss erst einmal auf - ich geh jetzt zuerst ins Bad." Kauend sah ihm Caleb hinter her. "Badest du nachher wieder?" "Wenn die Zeit heute reicht ..." "Sag einfach Bescheid....", nuschelte Caleb, den Rest des Frühstücks verdrückend. Zwanzig Minuten später kam Phobos wieder aus dem Bad, seine Haare immer noch in einem Zopf. "Err – kannst du mich nachher bürsten?", fragte er, ein wenig verlegen. "Bin fertig...hast du die Bürste..?" "Im Ankleidezimmer, wo sie hingehört. Oder im Bad, da hat es auch welche. - Aber zieh dich erst mal an." Caleb ging brav ins Schlafzimmer, um sich Hose und Shirt anzuziehen, ehe er sich im Vorbeigehen im Ankleidezimmer eine Bürste schnappte. Phobos wartete auf dem Balkon auf ihn, wo er damit beschäftig war Illusionen von Rosenbüschen zu fabrizieren. "Na, testest du aus, wo sie am besten aussehen würden?", grinste Caleb, als er neben ihn trat. "Ja ... kann ja nicht schaden, oder?" "Nein....es sieht nur lustig aus...", meinte Caleb und hob die Bürste hoch. "Setzt du dich drinnen hin?" "Gut." Phobos folgte Caleb wieder ins Innere der Gemächer. Ob Haare auf den Boden fielen, machte ja nichts, es würde wohl sowieso geputzt werden. Caleb setzte sich hinter Phobos und öffnete erst mal dessen Zopf, um dann die endlos langen Haare vorsichtig durch zu bürsten. Phobos genoss das Gefühl von Calebs Händen in seinen Haaren und wie seine Haare danach wieder an seinen Rücken fielen. Er musste sich sehr zurückhalten nicht zu seufzen. Auch nachdem die Haare längstens glatt und ordentlich fielen, schien Caleb noch nicht aufhören zu wollen mit Haare bürsten. Nicht dass es Phobos störte - eher im Gegenteil. Aber irgendwann meldete sich seine Vernunft zu stark. "Danke, Caleb. Ich verzichte heute auf eine Frisur ... dann können wir gleich los, wenn du fertig bist." "Hmm...", erklang es von hinten und Caleb legte die Bürste bei Seite. "Was ist?" Phobos drehte sich langsam um. Caleb schreckte erst jetzt richtig hoch. "Oh, ehm...ich muss nur noch die Stiefel anziehen." "Ich wollte dich nicht erschrecken." "Hast du nicht", meinte Caleb abwehrend und lief ins Schlafzimmer, um seine Stiefel anzuziehen. Deutlich verwirrt blieb Phobos zurück, aber er fing sich schnell wieder. Als Caleb wieder bei ihm war, schien auch dieser so wie sonst und hielt Phobos sogar die Tür auf. Phobos hob ironisch die Augenbrauen, sagte aber nichts, als er vorging, zunächst zu Elyons Gemächern entschied er spontan. "Wir sollten Elyon wirklich sagen, dass ich dich angestellt habe und dass wir eine neue Wache aufbauen," hielt er es dann uncharakteristischerweise nötig zu erklären. Caleb stapfte ihm nur hinterher ohne zu antworten. Bei Elyons Zimmer öffnete er die Tür, nachdem Phobos angeklopft hatte, ohne auf Antwort zu warten. "Hallo, Caleb, geht es dir besser?" Will strahlte ihn an, als er reinkam. Neben ihr erhoben sich die anderen Wächterinnen, die anscheinend gerade mit Elyon gefrühstückt hatten. Phobos schluckte etwas, als er den unerwarteten Besuch sah. "Guten Morgen", sagte er dann etwas einfallslos. "Oh, du hast dein Wachhündchen dabei", flötete Cornelia. Unklar war nur, wen sie genau damit gemeint hatte. Caleb grinste etwas schief und entschied sich diese Aussage zu ignorieren. Hay Lin kam nun auf ihn zu und mustere ihn ungeniert. "Für einen Toten siehst du echt gut aus", kicherte sie. "Wir sind echt alle drauf rein gefallen. Eins muss man dir lassen Phobos, du bist ein Meister der Illusionen." "Na ja, Hauptsache ist ja, dass es wirklich nur eine Illusion war", meinte Caleb etwas unsicher. "Und was gibt's neues bei euch?", versuchte er dann das Thema mehr oder weniger geschickt zu wechseln. "Wir waren in Kandrakar ...", begann Will etwas zögernd und sah zwischen Phobos und Elyon hin und her. "Das Orakel will mit Phobos und Elyon reden ... und dann eine Entscheidung treffen." Phobos nickte leicht. "Damit habe ich gerechnet." "Aber es wirkte nicht verärgert", versicherte Irma noch. "Eher...überrascht. Und das ist doch schon sehr verwunderlich bei einem Orakel, oder?", grinste Hay Lin. "Auch das Orakel weiss nicht alles", bemerkte Phobos. "Wann sollen wir dorthin?" "Am besten heute noch. Jetzt?" Will wirkte etwas nervös. "Nun .... ich werde mich dann später um die Wachen kümmern müssen", erklärte Phobos. "Oder willst du das machen, Caleb?" "Nein, ich würde gern dabei sein..." "Ich denke nicht, dass das ein Problem ist .... " Phobos sah zu Will, die nickte und das Herz von Kandrakar hervorzog. "Sind alle bereit?" "So bereit man eben sein kann", seufzte Taranee. Caleb nickte wild entschlossen. Sein Blick erinnerte wieder stark an den des einstigen Rebellenanführers, kurz vor einem Angriff. Phobos schloss leicht die Augen. Bereit? Nein ... er wünschte sich er wäre geflohen. Aber es half nichts mehr. Einen Moment später standen sie alle vor dem lächelnden Orakel und dem vollständig versammelten Rat von Kandrakar. Die Mitglieder wirkten verunsichert. "Ihr habt uns sehr überrascht, Elyon und Phobos. Vielleicht eine heilsame Erinnerung daran, dass wir nicht allwissend sind. Aber - wir sind noch nicht sicher was wir von deinem Coup halten sollen, Elyon." "Ich weiss, dass es eine Entscheidung des Herzens war, doch seid versichert, ich hätte es nicht getan, wenn ich in meinem Bruder weiter eine Gefahr gesehen hätte. Aber ihr habt selbst gesehen, wie er sich in den vergangenen Tagen und Wochen verändert hat. Weshalb kann nur er euch sagen." "Aber sag uns doch zuerst, warum du der Ansicht warst er habe sich verändert - du hattest ihm von Anfang an vertraut. Bist du sicher, dass er dich nicht nur weiter betrügt?" "Es geht nicht darum was er mit mir getan hat...sondern mit ihm!" Ganz unerwartet deutete Elyon auf Caleb, der sichtlich überrumpelt wirkte. "Mit dem Rebellenführer Caleb? Was hat er denn mit ihm getan." Elyon berichtete, wie Phobos wohl zuerst nur auf ihren Wunsch hin dafür gesorgt hatte, dass man sich um Caleb kümmerte, das dann aber nach und nach selber übernommen hatte und zwar in einer Art, wie es gar nicht nötig gewesen wäre. "...und ich bin sicher, dass es Caleb gelungen ist Phobos über einiges die Augen zu öffnen, von dem er schlicht und ergreifend auch gar keine Ahnung hatte." "Phobos ... ", wandte sich das Orakel jetzt zu dem Älteren und ehemalig grössten Feind Kandrakars. "Stimmt es, was deine Schwester gesagt hat?" "Teilweise ...", stimmte Phobos zögernd zu. "Ich habe mich um Caleb gekümmert auf Elyons Wunsch hin ... und er ... hat mich interessiert. Ich fand es bewundernswürdig wie fest er bei seiner Meinung stand auch als er gerade misshandelt und schwach in meinem Ankleidezimmer lag und sich bewusst war, dass sein Schicksal in der Schwebe lag. Ich habe mich daran gewöhnt ihn um mich zu haben. Ich weiss eigentlich gar nicht, wie es gekommen ist ... aber irgendwann wollte ich ihn nicht mehr loswerden und verwandeln und weiter allein in Meridian zu herrschen - weil es plötzlich irgendwie sinnlos schien." "Und du bereust was du getan hast und liebst jetzt dein Volk?", erkundigte sich das Orakel, sichtlich skeptisch. "Nun ...", wich Phobos aus. "In gewisser Weise, ja. Wirklich bereuen und wirklich lieben ... vielleicht nicht. Aber ich werde es nicht wieder tun, weil ich es nicht mehr könnte." "Und wieso könntest du es nicht mehr." Der frischgebackene König von Meridian wurde etwas rot. "Weil ... es so besser ist? Meridian gefällt mir so besser." "Und was wäre gewesen, wenn du keine Macht bekommen hättest? Würdest du dann gleich fühlen?" "Ich hatte nicht damit gerechnet ... ich hatte meinen Plan schon vorher aufgegeben. Ich wollte auf die Erde fliehen – aber das hat Elyon ja dann verhindert. Ich wusste, meine Zeit als Tyrann war vorbei. Und wie gesagt - all die Macht war nicht mehr so wichtig." Er schielte etwas zu Caleb und das Orakel schien zu begreifen. Es wandte sich zu Caleb. "Du hast Phobos lange bekämpft ... warum hat sich das geändert?" "Weil er sich geändert hat...", meinte Caleb einfach. "Wie kannst du dir da so sicher sein?" "Weil ich erlebt habe, wie er jahrelang reagiert hat, wie er es jetzt nicht mehr tut. Und warum soll ich ihn bekämpfen, wenn er es nicht tut? Und er vertraut mir....soll ich dass etwas ignorieren..?" "Elyon und Caleb - ihr seid beide noch sehr jung, und vielleicht auch leichtgläubig. Phobos ist bekannt für seine Hinterhältigkeit. Warum seid ihr überzeugt, dass er jetzt ehrlich ist?" Caleb blickte zu Boden, doch dann schien ihm etwas eingefallen zu sein und er hob den Blick. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. "Weil ich ihn im Schlaf gesehen habe....Kinder und Schlafende sind die ehrlichsten Menschen der Welt." "Menschen schlafen allerdings alle", bemerkte das Orakel. "Nicht in der Gegenwart von 'Feinden'." "Elyon hatte dich bei ihm einquartiert und du warst auch keine grosse Gefahr", wandte das Orakel ein. Caleb öffnete den Mund um etwas heftiger zu antworten, aber Elyon unterbrach ihn. "Orakel, wenn Euch Caleb Grund nicht ausreicht - mir ist etwas Besseres eingefallen. Von Phobos Plan erfuhr ich von ihm - nun, vielleicht indirekt. Ich sollte wohl von vorne beginnen." Elyons Nase lief leicht rosa an. "An einem Tag stürzte er in mein Zimmer, er hatte offensichtlich geweint." Phobos Grummeln auf Elyons Blosslegung wurde von dem Orakel registriert, von Elyon aber ignoriert. "Und er bat mich mit meinen Stiefeltern zu reden. Ich war verwirrt, denn er hatte sie selber schlecht gemacht, so dass ich nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollte. Und als ich fragte wieso, sagte er ich solle sie fragen warum sie getan hätten, was sie getan haben und mir überlegen wem ich eher vertraue. Ich liess sie holen - und ich begriff sofort, dass sie immer noch meine Eltern waren und mich liebten. Und auch, was Phobos gemeint hatte. Warum vertraute ich einem Bruder, den ich nicht kannte, mehr als meinen Eltern, die immer nur gut zu mir gewesen waren? Meine Eltern begriffen auch, dass das Phobos Art gewesen war, mir zu sagen, dass er mich betrügen wollte, aber diesen Plan wohl aufgegeben hatte. Denn uns fiel beim besten Willen nicht ein, was für böse Pläne er auf diese Art verfolgen konnte. Und ausserdem - ist es nicht Beweis genug, wie Meridian jetzt strahlt? Ich bin sicher der Anfang war Phobos nicht ich. Und es wird nur immer schöner, seit ich ihn auch gekrönt habe." Sie endete etwas atemlos nach ihrer langen Rede. "Das sind sehr gute Gründe, Königin Elyon. In der Tat hat auch uns das Strahlen Meridians positiv überrascht – und ich denke, wir sind gewillt euch eine Chance zu geben. Aber wir werden euch weiter überwachen um dieses Mal rechtzeitig mit den Wächterinnen einzugreifen. Die Motivation von Phobos scheint uns immer noch sehr selbstbezogen." Phobos zuckte nur mit den Schultern. Sie hatten ja Recht. Er hatte auch kein Bedürfnis so zu werden wie die Räte in Kandrakar. Caleb hatte den Monolog mit offenem Mund verfolgt und lehnte sich nun etwas zu Phobos, um diesen zu mustern. Zwar zeigte dessen Maske nach wie vor kühle Arroganz, doch ein rosiger Hauch lag noch immer über seiner Nasen und den Wangen. Er lächelte Caleb leicht an, als er ihn bemerkte. Dann wandte er sich an das Orakel. "Heisst das, wir können gehen?" Das Orakel nickte. "Ja, die Wächterinnen können euch nach Meridian zurückbringen. Vielen Dank für eure Zeit." "Das hat doch wunderbar geklappt." Caleb grinste, als sie Meridian wieder erreicht hatten. "Wir werden ihn trotzdem im Auge behalten", meinte Cornelia etwas giftig und landete neben Caleb, um neben ihm her zu gehen. "Schon gut, Corny." Will lächelte etwas gezwungen, als sie hinter den beiden herging. Ihr entging eben sowenig wie den anderen Wächterinnen, dass Phobos, der ebenfalls neben Caleb ging, näher an diesen gerückt war. Nur Caleb schien von alle dem nichts zu merken und plauderte munter mit Cornelia. Was er ja auch konnte - Phobos wusste, dass sie vermutlich besser für ihn war, obwohl da das kleine Problem mit den zwei Welten war. Aber immerhin war sie kein doppelt so alter Mann, den er soeben noch bekämpft hatte. Als sie wieder bei Elyon waren, unterbrach er die munteren Gespräche der Teenager dann doch. "Bleibt ihr zum Mittagessen? Dann sollten wir in der Küche Bescheid sagen." "Essen bei Phobos, wer hätte das je gedacht?", grinste Irma. "Aber nur, wenn du auch mal zu uns kommst und McDonalds probierst...." "McDonalds? Ist das eure Spezialität?", erkundigte sich Phobos in dessen Lektüre über die Erde das Wort nie vorgekommen war. "Aber ich werde in der Küche Bescheid sagen ..." Die Mädchen kicherten bei der Vorstellung eines Phobos bei MacDonalds, würden aber bald versuchen diesen Plan in die Tat umzusetzen. "Und dann braucht der Gute dann auch richtige Klamotten", entschied Hay Lin, was Caleb sofort das Gesicht verziehen liess. "Etwa auch so ultra coole Streetwear wie ich damals tragen musste?" "Was habt ihr nur alle gegen meine Roben", fragte Phobos empört. "Sie sind unpraktisch, uncool und was für Frauen", entschied Cornelia. "Sie sind die traditionelle Kleidung für Männer am Hof - Frauen tragen Kleider keine Roben", belehrte Phobos sie. "Und unpraktisch sind sie nur wenn man spontane Verfolgungsjageden zu Fuss macht oder ähnliches, was bei mir durchaus nicht alltäglich ist. Und sie sind wesentlich eleganter, als das was ihr da tragt." "Wir haben ja auch nichts zu verstecken...", grinste Irma. "Oder verbirgst du unter der Robe einen Bierbauch?" "Sein Bauch ist ganz flach", verteidigte ihn Caleb sofort energisch. Was ihm erstaunte Blicke der Anderen eintrug. Phobos sah Irma hochnäsig an, nachdem er sich von dem erfreuten Schock erholt hatte. "Das kann man bei diesen Roben auch sehen." "O-Beine...?", versuchte es Irma weiter. "Nur weil ich nicht halbnackt herumlaufe!" "Dazu gehört Mut", meinte nun Will herausfordernd. "Auf den Mut unanständig rumzulaufen, kann ich verzichten", giftete Phobos zurück. Die Mädchen kicherten, sogar Elyon. Nur Caleb verstand das Ganze ebenso wenig wie Phobos. "Mädchen", sagte der nur und sah Caleb an. Dieser zuckte mit den Schultern. "Schrecklich..." "Hey!" Will sah die beiden empört an, aber Phobos hob eine Hand. "Ich gehe jetzt jemanden Bescheid sagen, dass wir Gäste zum Mittagessen haben und ich muss einen Report von den Wachen abnehmen. Bis später." Er sah zu Caleb. "Kommst du mit mir oder bleibst du hier?" "I-ich sollte mich auch um die Wachen kümmern", kam es hastig von Caleb, der sich mit einem Wink von den Mädchen verabschiedete und schnellst möglich verschwand, ohne dass es zu sehr nach Flucht aussah. Phobos kam ihm amüsiert hinterher. "Wolltest du nicht etwas Zeit alleine mit deinen Freundinnen verbringen?" "Nein. Danke. Zu gütig. Sie haben Elyon doch wieder....sie sollen sich mit ihr amüsieren." Phobos hob etwas die Brauen, aber Caleb wusste wohl nicht, dass der Satz zweideutig war. "Du bist mit ihnen befreundet, oder?" "Ja schon, aber es sind nun mal Mädchen..." "Gut erkannt ...." Er schwieg einen kleinen Augenblick, brachte aber nicht den Mut auf nach Cornelia zu fragen. "Wo sollen wir alle Mittagessen? Bei Elyon oder bei uns'" "Wo ist denn mehr Platz? Bei uns dürfte es knapp werden in der Sitzecke. Habt ihr keinen Speisesaal oder so was? Oder wir machen ein Picknick.... dann erledigt sich das alles." "Es gibt einen Speisesaal ... aber der ist für grosse Feste ausgelegt, von fünfzig bis hundert Personen. Und ein Esszimmer ... aber ich glaube das wird jetzt als ein Lagerraum benutzt, weil ich es nicht brauchte. Wir passen schon alle in die Sitzecke, denk ich." "Sonst hocken wir einander halt auf dem Schoss", grinste Caleb. "Ich möchte keine von ihnen auf meinem Schoss und ich werde mich auch niemandem auf den Schoss setzen." "Nicht mal deine kleine Schwester?" "Sie vielleicht .... aber unbequem ist es trotzdem. Und es ruiniert meine Kleidung." Caleb konnte nicht anders und fing an zu lachen. "Die kann man wieder richten oder in die Wäscherei geben." "Du hast leicht reden - bei dir kann man auch nicht viel zerzausen." "The, tja...ich sag doch immer...nein, schon gut, ich halt ja die Klappe. Wo lang?" Caleb war zwar des öfteren schon in den Palast eingebrochen, doch wie er zur Küche fand, wusste er nicht wirklich. Phobos hatte selber nur eine vage Ahnung - normalerweise rief er einen selbst erschaffenen Diener herbei, wenn er etwas brauchte. Aber es konnte nicht schlecht sein, sich die Küche anzusehen, da Caleb ja auch Vorwürfe erhoben hatte Kinder seien dort versklavt worden. Aber er konnte sich ja eine Führung besorgen - und sofort kam einer seiner Elfen um die Ecke und verbeugte sich. "Führ uns zur Küche", befahl Phobos. Caleb sah mit hochgezogener Augenbrauen zu Phobos und dann zu dem Diener. "...bitte..." Phobos sah ihn skeptisch an, als sie dem Elf schweigend folgten. Die Küche war gar nicht mehr so weit entfernt. Mit einer Verbeugung öffnete der Elf die Tür. Sofort begannen Calebs Augen zu glänzen. "Das riecht ja wunderbar..." "Danke, Herr." Eine Mann, der anscheinend der Chefkoch war verbeugte sich verwirrt aber formvollendet vor den beiden Neuankömmlingen. "Womit kann ich behilflich sein?" "Wir haben fünf Gäste zum Mittagessen - ich hoffe es lässt sich da noch etwas machen", erklärte Phobos. Sofort verbeugte sich der Koch noch einmal. "Aber selbstverständlich, selbstverständlich." "Gut", Phobos schenkte ihm ein Lächeln, was eine Küchenhilfe dazu veranlasste eine Schüssel fallen zu lassen. Er ignorierte sie. "Caleb, hattest du hier nicht noch etwas zu untersuchen?" "Hm....ich kann nur Erwachsene sehen....jedenfalls keine jüngeren Angestellten als 14..." Der Chefkoch sah ihn etwas gehetzt an. "Die haben wir nach der Krönung nach Hause geschickt die Kleinen ... wir brauchten ihre Hilfe sowieso nicht." Caleb schien zufrieden damit, zumindest schwieg er, gierte aber schon auf ein paar Törtchen, die auf einem Teller bereit standen. "Kostet nur, mein Herr." Mit einem raschen Wink eilte eine Küchenhilfe herbei, die Caleb den Teller einladend hinhielt. Erstaunt sah Caleb zu Phobos. "Darf ich?" "Eigentlich essen wir bald zu Mittag, aber du musst es wissen." "Ich nehm mir eins für später mit....ich kenn da wen, der freut sich sicher darüber. Vielen Dank...", wandte er sich wieder an den Küchenhelfer und steckte sich zwei Törtchen in die Manteltasche, um Blunk später eine Freude zu machen, wenn er ihn denn gefunden hatte. "Gut - ist das Mittagessen in einer Dreiviertelstunde bereit? Deckt in meinen Zimmern, wenn dort genügend Platz, sonst findet einen anderen Raum und teilt es uns mit." Phobos nickte dem Küchenpersonal zu. "Komm Caleb, wir haben noch zu tun." "Die Wachen, oder?" Caleb beeilte sich mit Phobos ausgreifendem Schritt mit zu halten. "Ja - ich habe ihnen gesagt, dass ich einen Report von ihnen erwarte - oder wenigstens erfahre wer ihnen den Tipp gegeben hat die Jungen laufen zu lassen. Ich war es nicht." Caleb hob die Hände. "Ich sicher auch nicht. Du Phobos.....mal eine Frage. In der ganzen Zeit....ist dir Blunk da irgendwann mal aufgefallen? Der hängt sonst immer mit den Wächterinnern herum, aber jetzt...." "Blunk - der Schmuggler-Passierer? Nein, und ich bin sehr dankbar dafür." Doch Caleb schien das anders zu sehen, denn seine Schultern sanken herab. "Machst du dir Sorgen? Unkraut vergeht nicht ..." "Na ja, er war...ist...mein Freund..." "Und wo hast du ihn zuletzt gesehen?" "Das war vor...bevor Cedric...mich erwischt hat..." "Also schon länger her .... du könntest Wächter nach ihm ausschicken, aber er ist gut darin ihnen zu entwischen." "Vielleicht wenn wir eine Fressspur legen?" Caleb seufzte. "Oder wir lassen einfach im Dorf nach ihm fragen..." "Ich überlasse es dir - du hast Befugnisse über die Wachen und das Personal." Caleb biss sich auf die Unterlippe, ehe er Phobos anstrahlte. "Danke...." "Du willst ihn aber nicht bei uns einquartieren, oder?" Ein kurzes Schaudern erfasste ihn. "Wolltest du denn kein Haustier?", grinste Caleb. "Keine Sorge, dafür hat er noch etwas zu sehr Angst vor dir....ausserdem wohnt er sonst bei seiner Mutter." "Gut." Pobos atmete wieder aus. "Und nein, ich will kein Haustier." Caleb sah ihn schief an, verbiss sich aber einen Kommentar, von wegen, er hätte ja ihn." Ohne zu Klopfen stiess Phobos die Tür zu den Räumen der Wachen auf. Sofort sprang die Handvoll Männer und salutierte nervös. "Das hier ist Caleb. Ihr kennt ihn. Er ist jetzt verantwortlich für die Untersuchung. Caleb?" Einmal musste Caleb fest schlucken, dann aber versuchte er sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen und kramte sein altes Rebellenauftreten hervor, um zu erfahren wer sie gewarnt hatte. Doch alles half nichts, demnach waren die missbrauchten Frauen und Kinder schon länger weg, seit Cedric quasi von Phobos degradiert worden war. Phobos wurde etwas ungeduldig. "Nun, wenn einer meint es noch einmal probieren zu müssen, wird er merken, dass ich gewisse Dinge nicht verlernt habe. Bald wird die Wache Zuwachs erhalten, der hoffentlich einen positiven Einfluss hat. Bist du fertig hier, Caleb?" "Ich denk schon, ja." Caleb kehrte an Phobos Seite zurück. "Gut." Phobos liess seinen Blick über die Wachen schweifen. "Wenn jemand noch etwas zu verbergen hat, ist das hier die letzte Gelegenheit es zu sagen. Ansonsten wie gesagt ... wir haben die tiefen Kerker noch und ich habe auch Anderes nicht verlernt." Anschliessend auf dem Rückweg stupste Caleb Phobos in die Seite. "Was hast du denn nicht verlernt?" "Das ist nicht wichtig ... Hauptsache es hat ihnen Angst eingejagt." "Ich hab keine Angst mehr vor dir", meinte Caleb freimütig. "Dein Fall ist auch etwas anders gelagert ..." Phobos sah ihn nur von der Seite an. In dem Moment sah Caleb auch wieder zu ihm hoch und etwas funkelte in seinen Augen und er blieb einen Moment lang stehen, um Phobos zu betrachten. Kapitel 15: Bedrückt -------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Bedrückt Teil: 15/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Der blieb ebenfalls stehen und lächelte ihn an. "Wir müssen uns beeilen, fürchte ich ... die Mädchen warten." "Und was machen wir nachher, wenn sie gegangen sind? Baden...?" "Meinetwegen ... du hast dafür eine Leidenschaft entwickelt, oder?" "Ich find das warme Wasser toll..." "Heiss meinst du." Phobos lachte ein wenig. "Es ist nur mühsam für mich im Moment, wenn ich mich ständig an und ausziehen muss." "Ich helf dir ja..." "Du bist aber nicht meine Zofe." "Zofe?", fragte Caleb erstaunt. "Ich kann natürlich auch einen Elf rufen", sinnierte Phobos. "Wenn dir das lieber ist...." So ganz gelang es Caleb nicht seine Stimme gleichgültig klingen zu lassen. "Ich kann mich doch nicht von dir bedienen lassen." "Ich hab gesagt 'helfen', nicht 'bedienen'." "Ja, ich weiss ..." Phobos seufzte. "Aber ich habe ja Probleme mich auch nur auszuziehen. Aber es wird schon gehen." "Gibt inzwischen nix, was ich noch nicht gesehen hab", grinste Caleb. "Ich weiss." Phobos Wangen färbten sich jetzt tatsächlich etwas rosig. "Dann wäre alles geklärt.....erst mal....essen..." "Hast du Hunger?" "Wie kommst du darauf?", fragte Caleb unschuldig. "Du hast immer Hunger." Phobos grinste leicht und öffnete die Tür zu ihren Räumen, aus denen es schon verlockend duftete. "Hey, wie hast du gesagt...ich bin noch nicht erwachsen, also muss ich noch wachsen." "Wenn du nicht aufpasst, wächst du mehr in die Breite als in die Höhe." "Aufpassen? Warum aufpassen?" Caleb blähte die Backen auf und stapfte ins Zimmer, wo die anderen bereits warteten. "Hey, Cornelia...bin ich fett?!", wollte Caleb empört wissen. "Nein, natürlich nicht." Verwirrt sah Cornelia ihn an. Die anderen Wächterinnen und Elyon kicherten ein wenig. Sie hatten es sich in der Sitzecke gemütlich gemacht, aber das Küchenpersonal hatte es geschafft noch einen Tisch dort dran zu stellen. Phobos liess sich auf einem der beiden übrigen Stühle nieder. "Ich habe nicht gesagt, dass du fett bist." "Du hast gesagt ich würde Gefahr zulaufen in die Breite zu gehen, anstatt in die Höhe, wenn ich zu viel esse." "In Anbetracht der Mengen, die du in dich hineinschlingst ..." Phobos legte sich selber nur sehr bescheidene Häppchen der Vorspeisen auf den Teller. Will lachte. "Habt ihr keine besseren Themen? Ihr seid ja wie Mädchen." Entgeistert sah Caleb Will an, doch danach ass er kaum etwas, denn Phobos' Aussage hatte ihm zu denken gegeben und sicher mochte niemand einen dicken Caleb. Phobos hatte nur etwas gegrummelt von wegen er sei kein Mädchen, schwieg aber ebenfalls bis zum Nachtisch, wo er fassungslos sah, dass Caleb keines der vorhin begehrten Törtchen nahm. "Ist dir schlecht?" "Nein, wieso?" "Weil du vorhin beinahe die ganze Platte Törtchen schon in der Küche gegessen hättest und jetzt nichts mehr." "Ich hab genug gehabt....danke. Ach Mädels....was ich fragen wollte: habt ihr Blunk irgendwo gesehen?" "Blunk? Nein, tut mir leid." Hay Lin sah die anderen an. "Und eigentlich riecht man ihn ja." "Ja....Caleb hatte schon fast den selben Geruch, aber jetzt..." Irma beugte sich hinüber zu Caleb und schnupperte an ihm, so dass der Junge rosig anlief. "...jetzt riecht er nach Rosen und sonst noch was feinem..." "Er bedient sich gerne bei meinen teuersten Badezusätzen", erklärte Phobos dem Mädchen. "Also benutzt er dein Bad?", wollte Taranee wissen und Hay Lin begann seltsam verklärt zu grinsen. "Ja, natürlich ... wie sollte er sich denn sonst waschen?", erkundigte Phobos sich erstaunt. "Ja, aber immer noch....", grinste Hay Lin weiter. "Wie ein Ehepaar die Zwei...auch ständig am Zanken." "Hay Lin du übertreibst", versuchte Elyon sie zu bremsen, konnte aber nicht verhindern, dass sie verheissungsvolle Blicke zwischen Phobos und Caleb hin und her wandern liess. "Er hat sich hier einquartiert." Nur unter grösster Anstrengung lief Phobos nicht purpurrot an. Freche Gören. Die Mädchen aber kicherten erst recht, als sie erfuhren, dass Caleb selbst sich dieses neue Wohndomizil ausgesucht hatte. Phobos indignierte Blicke liessen sie ebenfalls kalt. Aber er bemerkte, dass Cornelia nicht ganz so ausgelassen kicherte wie die Anderen. "Ich weiss nicht, was daran so komisch ist," sagte er schliesslich kalt. "Überhaupt nichts", entschied auch Cornelia. "Seid ihr fertig mit Essen?", wollte sie von den anderen Mädchen wissen. "Dann sollten wir nämlich langsam zurück, wir haben auch noch ein richtiges Leben und da stehen uns bald Prüfungen bevor." "Erinnere mich nicht daran", stöhne Will. "Ich hab noch gar nichts getan..." "Dann sollten wir los", meinte die blonde Wächterin energisch und stand auf. "So plötzlich?", wollte Irma verwirrt wissen. "Wir sind doch noch beim Nachtisch." "Ihr könnt euch was einpacken...", versprach Phobos, der ahnte warum Cornelia ging. Und sich nicht einmal für seine triumphierenden Gefühle schämte. Seufzend und etwas genervt, machten sich die Wächterinnen auf, da Cornelias Argument nicht von der Hand zu weisen war. Nur Elyon blieb schliesslich noch übrig, die ob Phobos' Mimik die Augenbrauen hob. Dann aber schwieg sie und begeleitete ihre Freundinnen nach draussen, so dass ihr Bruder wieder allein mit Caleb war, der die Welt nicht mehr verstand, denn die grösste Prüfung hatten die Wächterinnen doch bereits bestanden und Frieden nach Meridian gebracht. "Du solltest noch etwas essen", sagte Phobos schliesslich. "Ich bin satt....ich geh das Bad vorbereiten." "Satt?" Phobos sah ihn ungläubig an. "Du hast weniger gegessen als ich." "Ich hatte heute morgen genug..." "Das glaub ich dir nicht." Caleb erwiderte nichts mehr, sondern ging ins Bad. Ein wenig später folgte Phobos ihm. Er hatte immer noch eine Falte zwischen den Augen. Er erwischte Caleb vor dem Spiegel, doch nachdem dieser ihn entdeckt hatte, kam er schnell zu ihm, um ihm aus der Robe zu helfen. Phobos war normalerweise nicht gerade emphatisch, aber Caleb kannte er mittlerweile gut. "Was ist los?" "Nichts. Was soll denn sein? Meinst du sie finden Blunk bald? All zu lange werden die Törtchen in meinem Mantel nicht mehr gut sein." "Ich denke Blunk wird schon wieder auftauchen ... vermutlich hat er eine gute 'Geschäfts'-Möglichkeit entdeckt. Aber du benimmst dich .... anders." Hilfsbereit zog Caleb Phobos die Robe aus und lief dann davon, um die Haarspangen zum Hochstecken zu suchen. Nackt in seinem Bad stehend - verziert mit viel blauen Quetschungen - war vielleicht nicht der Zeitpunkt für tiefergehende Gespräche beschloss Phobos, machte sich aber eine mentale Notiz Caleb später noch einmal darauf anzusprechen. Nach und nach taute der Jüngere wieder auf und liess sich kurz darauf regelrecht ins Wasser platschen, so dass Phobos' Haare doch etwas nass wurden. Er verkniff sich jedoch einen Kommentar. Immerhin hielt die Hochsteckfrisur die Caleb fabriziert hatte. Er lehnte sich zurück, bemüht um eine Position die ihn nicht schmerzte und schloss die Augen. Nach einer kurzen Weile hörte er es seltsam plätschern und blubbern aus Calebs Richtung. Überrascht öffnete er die Augen. "Caleb? Was treibst du da?" Von Caleb war nichts zu sehen, nur Blasen stiegen auf, wo er kurz zuvor noch gesessen hatte. Doch glaubte Phobos, er würde bald wieder auftauchen, so irrte er sich. Zehn Sekunden vergingen, zwanzig, dreissig...eine Minute. "Oi, Caleb!" Mühsam beugte Phobos sich vor kam aber nicht weit. Er tippte mit seinem Füssen gegen die Teile von Caleb, die er erwischte. Prustend kam der Jüngere durch die Oberfläche gestossen und schnappte nach Luft. "Was hast du da getrieben?" "Nur versucht, wie lange ich die Luft anhalten kann." "Dann entschuldige, dass ich deine Übung unterbrochen habe." Phobos lehnte sich wieder zurück. "Was dachtest du denn? Ich ersäuf mich in deiner Badewanne oder was? Wäre ein Versuch wert..." "Einen", korrigierte Phobos automatisch. "Und nein, das wäre es nicht." "Wieso nicht?" "Weil ich keine Leiche in meiner Badewanne will, natürlich." Caleb sah ihn nachdenklich an. "Möchtest du noch etwas baden oder wieder raus?" "Ich bleib noch etwas drin. Willst du raus? Dann helfe ich dir rasch..." "Nein, dann bleib ich auch noch etwas drin", wehrte Phobos ab. "Okay..." Caleb grinste und schnippte etwas Wasser in Phobos Gesicht. "Hey." Phobos spritze empört nach ihm. Was Caleb lachen liess. Das Ganze schien ihm Freude zu machen und er doppelte nach. "Meine Haare werden nass", beschwerte der Andere sich, platschte aber zurück. "Die trocknen wieder. Ausserdem...irgendwann musst du die Mähne ja waschen oder nicht?" "Ja ... morgen dann." "Wieso nicht heute?" "Morgen kann ich mich vielleicht besser bewegen." "Nachher behandeln wir erst einmal wieder die Blutergüsse. Irgendwas muss die Salbe ja bewirken." "Ich will es für die Heiler schwer hoffen." "Ansonsten soll sich Elyon das mal ansehen. Vielleicht kann ihre Kraft dir helfen. Sie kann ja auch verdorrte Blumen erblühen lassen." "Vielleicht", stimmte Phobos zu. "Ich bin jedoch keine verdorrte Blüte." "Nein? Aber du blühst nicht mehr..." "Ich blühe nicht mehr? Wie meinst du das?" Entsetzt sah Phobos ihn an. "Du bist müde und verletzt....nun muss man das kranke Pflänzchen wieder aufpäppeln, damit es blühen kann." "Pflänzchen?" Caleb grinste. Er mochte es sichtlich Phobos aus der Fassung zu bringen. "Ich bin kein 'Pflänzchen'. Ich bin erwachsen und König von Meridian." "Gerade benimmst du dich aber nicht so." "Wie meinst du das?" Arrogant elegant hob Phobos seine Augenbrauen. "Du verträgst keine Kritik." "War der Begriff 'Pflänzchen' eine Kritik? "Eine Bezeichnung. Was ist daran schlimm? Du hast mich als Kind abgestempelt..." "In Anbetracht der Tatsache, dass du 15 bist und ich fast doppelt so alt wie du, ist das ja wohl berechtigt." "Ja, du bist ja schon so ein alter Klepper..." "Alt? Ich stehe in der Blüte der Jugend." "Jugend?" Caleb fing an zu prusten und dabei ins Wasser zu plantschen. "Was gibt es da zu lachen?", fragte Phobos empört und ein klein wenig verletzt. "Hach, du bist so herrlich sensibel." "Ich bin nicht sensibel, du bist einfach gemein." "Ja, Caleb ist ja so gross und böse und gemein, zum armen, kleinen Phobos..." Spritz! Und wieder bekam Phobos etwas Wasser ins Gesicht gespritzt. Phobos blinzelte. "Gross habe ich nicht gesagt." Sofort knickte Caleb ein und tauchte wieder unter Wasser. "Wer ist hier sensibel", grummelte Phobos zu sich und stützte sich auf um aus dem Wasser zu steigen. Caleb tauchte wieder auf und war natürlich schneller draussen und half Phobos erst raus, bevor er sich ein Handtuch schnappte. "Kannst du mir auch eines geben?", bat Phobos sehr höflich. Schnell nahm Caleb eines der Grossen und legte es Phobos um die Schultern. "Danke." Er schaffte es tatsächlich sich ein wenig abzutrocknen. Caleb ging schon mal vor, um die Salbe und die Verbände vorzubereiten. Doch diesmal wartete er im Schlafzimmer auf Phobos. Phobos kam ihm nach, das Handtuch mehr oder weniger geschickt um seine Hüften geschlungen. "Caleb?" "Hier..." Caleb sass auf dem Bett, mit Tiegel und Verbänden neben sich. "Ja, das sehe ich." Phobos kam ein wenig näher. "Ist alles in Ordnung?" "Ja sicher. Magst du dich setzen...? Ich denk ich kann das auch so, dann musst du nicht stehen." "Gut." Phobos setzte sich, immer noch etwas verstört von Calebs Verhalten. Der rieb ihm jedoch äusserst vorsichtig und scheinbar nachdenklich die geprellten Stellen ein und fixierte danach vorsichtig den Verband, blieb aber weiter hinter ihm sitzen, um ihm gleich die Haare zu lösen. "Vielleicht sollte ich mich erst einmal anziehen, bevor all die Haare in den Weg kommen", schlug Phobos aber vor. "Wir können auch hier bleiben, dann musst du dich nicht mehr so formell ankleiden. Du hast eh noch Schonzeit....", meinte Caleb und liess die Haare los, die er leicht mit den Finger gekämmt hatte. Phobos hatte seine Augen leicht geschlossen - er liebte es wenn Caleb mit seinen Haaren spielte. "Ich mag aber meine formelle Kleidung - und nackt kann ich ja auch hier nicht herumlaufen." "Die Unterrobe reicht. Du sollst dich ja ausruhen, nicht rumlaufen. Wenn du was brauchst, hol ich es dir.." "Danke ... aber wenn ich angezogen bin, komme ich schon zurecht. Du brauchst noch einen offiziellen Vertrag, zum Beispiel." "Den nur du aufsetzen kannst...", seufzte Caleb. "Ich dachte du wolltest Vathek?" "Für meinen Vertrag? Ja schon....erst einmal sollten wir ihn fragen, nicht?" Caleb strich Phobos die Haare etwas bei Seite und zupfte den Verband zurecht. "Ja ... und du musst die Wache aufstellen ..." "Das hat Zeit...nicht mehr heute....bitte...." Caleb atmete ziemlich abgehackt, dafür dass er sich eigentlich nicht grossartig angestrengt hatte. "Gut ... wenn du es so willst. Geht es dir gut?" Phobos drehte besorgt seinen Kopf zu ihm um. Caleb blickte scheinbar abwesend auf seinen Rücken. Bei Phobos' Bewegung rutschten seine Fingern nun daran herab und er blickte unsicher hoch zu dem Älteren, einen seltsamen Glanz in den sonst frech blitzenden Augen. "Caleb?" Phobos Stimme wurde etwas weicher. Caleb verwirrte ihn - mal so vorwitzig, dann war er wieder so unsicher und verletzlich. "Ich würd...nur gern...heute allein sein....mit dir....", gab Caleb schliesslich leise zu. Das brachte Phobos erst einmal zum Schweigen, er schaffte es aber zu nicken. "Gut ... wenn du willst." "Wirklich?" Caleb sah ungläubig hoch, strahlte dann aber wieder. "Ja, natürlich." Phobos lächelte ihn leicht an. "Kein Grund schüchtern zu werden." "Ich bin nicht schüchtern.....war ich noch nie..." "Dann kannst du es erstaunlich gut spielen." Phobos erhob sich elegant seine Haare schwingend. "Hilfst du mir, meine Robe anzuziehen?" "Welche willst du?" "Ist bei den Unterroben eigentlich egal." Caleb kam kurz darauf mit einer lindgrünen Robe zurück. "Die war zuvorderst", meinte er erklärend. "Sie ist auch sehr schön", erklärte Phobos. "Es war sehr schwer einen Stoff dieser Farbe zu bekommen." "Passt zu deinen Augen", platzte Caleb heraus und schwieg augenblicklich erschrocken. "Ja, das war der Grund warum ich so eine Farbe wollte." Phobos sah ihn verblüfft an. "Nur dachte ich nicht, dass dir das auffällt." "Was? Ehm...wieso denn nicht?" Caleb klopfte scheinbar unbeteiligt eins der Kissen auf dem Bett auf. "Du wirkst nicht wie der Typ, dem solche Stilsachen auffallen ..." "Ich mag grün", kam es abwesend von Caleb. "Ich auch ..." Phobos grinste. "Du kannst sie auch gerne mal anziehen - zu deinen Augen würde sie auch passen." "Deine Roben sind mir doch zu lang....", wehrte Caleb ab. "Nicht so sehr .... du bist breiter, also nehmen sie oben schon Stoff weg." "Breiter....hmm..." "Was?" Phobos sah ihn erstaunt an. "Und ehm ... könnte ich sie jetzt anziehen?" "Hier...." Caleb half Phobos in die Robe und kuschelte sich dann in ein paar Kissen, während er Phobos aus halb geschlossenen Augen betrachtete. Seine Worten hallten in Calebs Kopf wider und das endete damit, dass Caleb am nächsten Morgen so rein gar keinen Appetit hatte und es eilig zu haben schien Vathek für die Verträge zu finden. Er war schliesslich sogar der Meinung, er könne das allein und Phobos soll sich ausruhen. Diese Phrase hörte Phobos des öfteren die kommenden Tage, wie auch, dass Caleb keinen Hunger hatte, keine Lust oder das Aufgetischte schlicht und ergreifend nicht mochte. Schliesslich hatte Phobos genug. Er war wieder fast geheilt und musste sich nicht mehr ausruhen. Als Caleb wieder kaum mehr ass als sein geliebter Spatz, sah er ihn streng an. "Caleb, was um Meridians Willen, ist mit dir los? Und komm mir nicht wieder mit dummen Ausreden." "Nichts", zuckte der Jüngere mit den Schultern und fütterte besagtem Spatz die Hälfte seines Milchbrötchens. "Lüg mich nicht an ... du gehst mir aus dem Weg und du isst nur noch die Hälfte von dem was du normalerweise gegessen hast, wenn überhaupt." "Mir ist nicht gut, okay? Ich brauch nicht mehr. Ich hab ja noch genügend Reserven..." "Wieso geht es dir nicht gut? Hast du schon die Heiler gefragt? Und was für Reserven?" Caleb klopfte sich auf den Bauch. "Die hier und nein, natürlich war ich nicht bei den Heilern. Etwas Unwohlsein hat noch keinen umgebracht." Phobos sah skeptisch zu besagtem Bauch. "Ich halte Muskeln nicht für eine sehr gute Reserve. Und langsam geht dieses 'Unwohlsein' etwas lange." "Soll ich etwa noch mehr in die Breite gehen, oder was?" Phobos sah ihn verwirrt an. "Wovon redest du?" "Na....du hast doch selber gesagt, dass wenn ich so viel esse, nicht wachse, sondern in die Breite gehe..." "Du isst darum so wenig? Wegen einem dummen Kommentar von mir? Du hast immer eine Traumfigur gehabt ..." Phobos hüstelte etwas. "Du hast die Energie jedenfalls immer gut verbraucht und nicht abgelagert." Misstrauisch beäugte Caleb den Älteren. "Wirklich, Caleb - das war doch offensichtlich ein Scherz gewesen. Du hast dich immer beschwert, dass ich zuwenig esse." "Ja, und jetzt ess ich gleich wenig und es ist auch nicht recht..." "Du isst jetzt die Mengen die du bei mir kritisiert hast - und du bist viel aktiver als ich, also bräuchtest du eigentlich mehr." "Ich bin kleiner als du." "So viel kleiner auch nicht - und du wächst noch." Phobos seufzte. "Ich mach mir aber Sorgen um dich .... du hungerst dich selber aus." Zunehmend beunruhigt sah er den ehemaligen Rebell an. "Na ja....", druckste dieser herum. "Hunger hab ich ja schon...irgendwie... nur...kein Appetit..." "Wenn du Hunger hast, solltest du aber essen. Nicht, dass du noch zusammenbrichst. Warum hast du denn keinen Appetit mehr? Es kann doch nicht nur ein dummer Kommentar von mir gewesen sein!" "...weiss auch nicht. Wirklich nicht. Ehrlich..." "Wir müssen aber was dagegen tun ..." Zögernd legte Phobos die Hand auf Calebs Schulter. "Es macht mir Angst." Caleb grinste schief. "Unkraut vergeht nicht." "Du bist aber kein Unkraut." Zögernd erwiderte Caleb Phobos Blick. Schliesslich schaffte er sogar ein zartes Lächeln "Und gehst du mir deshalb auch aus dem Weg?" "Ja, sonst.....bitte vergiss es.....können wir es nicht einfach vergessen und so tun, als wäre alles in Ordnung?" "Nein, können wir nicht, denn es ist nicht alles in Ordnung. Was wolltest du sagen? Habe ich dich verletzt?" "Nein! Du doch nicht....ich mein nur....ich wollte nicht....dass du wieder....." "Dass ich wieder...", ermutigte Phobos ihn, Hand immer noch au Calebs Schulter. Seine Augen blickten ungewohnt weich. "....dass du wieder was findest.....was...nicht gut ist." "Wie meinst du das? Wieso wieder?" "Na...was dir nicht gefällt an mir..." "Sollte dir das nicht egal sein? Und was sollte mir nicht gefallen?" "Ich bin zu klein, könnte in die Breite gehen, ich trag lieber Hosen als Roben, ich ess zu viel, bin zu vorlaut..." "Ja .... aber ..." Phobos sah ihn entgeistert an. "Erstens stört mich das alles nicht weiter - und zweitens, warum würde dich das kümmern?" Caleb sackte in sich zusammen. "Ach, egal..." "Nein, ist es nicht. Für mich wenigstens." Phobos lächelte leicht. "Es bedrückt dich, oder?" "Ja..." "Das sollte es aber nicht. Kümmere dich doch nicht darum was ich sage." "Warum sagst du es dann?" "Weil .... ich meine, du, Elyon, die Wächterinnen - ihr ärgert mich doch auch. Und ich finde dich z.B. in Roben hübscher, aber das ist ja nur meine Meinung. Und das mit in die Breite gehen war sowieso Unsinn und ich dachte du wüsstest das." Caleb wurde etwas rot, schüttelte dann aber den Kopf. Phobos seufzte. "Dann tut es mir leid." "Dann...ist jetzt wieder alles gut...?" "Von mir aus, ja." Fast reflexartig strich er ein wenig über Calebs Schulter. "Gut dann...." Caleb grinste wieder und nahm sich ein weiteres Brötchen, brach es auseinander und stopfte Schinken hinein. "Wünf iff gufen affetif...", meinte er schon kauend. Phobos lachte. Caleb erholte sich immerhin schnell. Kapitel 16: Verliebt -------------------- @all: Gaaaaaaaaaaaanz herzlichen Dank für die vielen, lieben, Superreviews. So was sind wir ja gar nicht gewohnt und haben uns tierisch gefreut.... deswegen hier auch schon der nächste Teil! Viel Spass *knuddl* Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Verliebt Teil: 16/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Und damit auch seine Laune und Phobos hörte auch kein Wörtchen mehr, von wegen schonen und aufpassen. Selbst den Verband liess Caleb nach dem heutigen Bad weg, rieb nur die langsam verblassenden Blutergüsse vorsichtig ein. "Noch ein Spaziergang im Garten?", schlug Phobos vor. "Klar....können gleich mal nachsehen, wie sich die neuen Wachen anstellen..." "Nun, ihre Hauptarbeit ist in der Stadt ... ich hoffe nicht zu viele von ihnen lungern im Garten herum." "Ein paar schon. Die sollen aufpassen....ach ja....Aldarn meint er würde sich auch lieber den Wachen anschliessen, als wieder als Schmied zu arbeiten.....auch wenn sein Vater nicht sehr glücklich ist." "Brauchen wir noch Wachen?" Phobos streifte sich die lindgrüne Robe über, die Caleb vor einigen Tagen bewundert hatte. Was diesen aufmerksam beobachten liess, ehe er sich wieder an ihr Gesprächsthema erinnerte. "Ehm...nein, eigentlich nicht, aber wie sieht es eigentlich jetzt mit Bedrohungen aus? Durch irgendwelche Kriege oder was weiss ich...bei uns war er immer der Taktiker..." "Mir wäre keine direkte Bedrohung bekannt .... die meisten Monster sollten jetzt verschwunden sein. Natürlich sind da noch immer die Gobline im Westen ... und die Kreaturen aus dem Norden .... und die Sumpfmonster im Süden. Ich hoffe du hast daran gedacht die Wache in diesen Gegenden auch zu ersetzen. Aber als Taktiker wäre er in der Stadtverwaltung vielleicht besser aufgehoben." "Wenn ihm das gefällt..." "Er ist dein Freund - du kennst ihn. Such einen geeigneten Posten für ihn, aber denk daran, dass wir jetzt ein Budget haben." Phobos lächelte etwas als sie Treppen herunterstiegen. "Ach ja....Geld....damit komm ich immer noch nicht klar, obwohl auf der Erde jeder damit um sich wirft." "Nun, vom Prinzip her bekommen wir Steuern vom Volk und bezahlen damit die Wachen, dich und so weiter. Und wenn du nicht willst, dass wir das Volk nicht ausquetschen müssen wir uns überlegen wo wir das Geld einsetzen." "Man kann angemessene Steuern erheben und den Leuten dafür einen gewissen Service gewähren." "Genau das war mein Plan. Auch wenn der Steuersatz noch nicht beschlossen ist ... freu dich auf deine erste Sitzung morgen." "Sitzung? Ich bin gespannt..." Und dann sichtlich gelangweilt. Obwohl er fast jeden der Männer kannte, die anwesend waren, sie unter ihm gedient hatten, erkannte er sie kaum wieder und zum ersten Mal wurde allen klar, wie alt Caleb nun einmal erst war. Elyon erging es kaum besser, als Phobos sich mit den verschiedenen Vertretern der Stadt um Details in der Steuerverteilung stritt. Am Ende der Sitzung, an der noch nichts wirklich beschlossen war, kamen sie etwas erschöpft in ihren Räumen an. "Das ist jetzt das erste Mal, dass ich wirklich ein Bad brauche", erklärte Phobos entnervt. "Und ich einen neuen Kopf...", jammerte Caleb. "Siehst du jetzt, warum Tyrann sein das Leben wesentlich einfacher machte?" Phobos schritt voraus ins Badezimmer. Caleb aber liess sich aufs Sofa fallen, mit dem Gesicht voran und rührte sich nicht mehr. Also drehte der Ältere sich wieder um und liess sich neben ihm auf den Knien nieder. "Bist du in Ordnung?" "Kopfweh", nuschelte Caleb gegen das Polster. "Soll ich dir etwas holen?" "...neuen Kopf bitte..." "Damit kann ich nicht dienen ... aber ein Heiltrank?" Langsam hob Caleb den Kopf. "Und keine Zahlen mehr, ja?" "Nein, keine Zahlen." Phobos lächelte und konnte es sich nicht verkneifen, Caleb leicht über den Kopf zu streichen. "Ich bin gleich wieder da." "Hmm...", seufzte der Jüngere und blickte Phobos hinter her. Der verschwand nur kurz im Bad und kam kurz darauf mit einer Phiole wieder. "Hier, trink das, der hilft." Caleb richtete sich auf und trank das Gebräu in einem Schluck. Dann lehnte er den Kopf wieder nach hinten gegen das Polster. Phobos setzte sich neben ihn. "Brauchst du noch irgendetwas?" Eine Antwort bekam Phobos nicht, aber Caleb rutschte zur Seite und sein Kopf sank auf Phobos Schulter. "Geht sicher gleich besser." Es erschien irgendwie natürlich, dass Phobos seinen Arm befreite und um Caleb legte. "Gut." "Nur einen Moment noch...", nuschelte Caleb weiter, dessen Herzschlag sich spürbar beschleunigte. "Sicher." Phobos lehnte seinen Kopf ebenfalls zurück und schloss seine Augen, seinen Arm noch etwas fester um Caleb ziehend. Dieser zuckte leicht zusammen und hob dann den Kopf, so das Phobos spüren konnte ohne hinzusehen, dass Caleb ihn musterte. Phobos hob den Kopf wieder etwas und sah Caleb fragend an. "Was....was passiert hier mit uns?", fragte dieser sichtlich verwirrt. "Ich bin nicht sicher." Phobos seufzte leicht. Caleb liess den Kopf wieder sinken, schmiegte sich nun aber unmissverständlich an Phobos. "Egal....mir gefällt's..." "Ja ..." Phobos lächelte und schloss die Augen wieder. Caleb fühlte sich so gut an. Leicht strich er über Calebs Seite. "Hmm....viel besser...", schnurrte dieser leise. Phobos gab keine Antwort - er wollte diesen Moment nicht durch Worte zerstören. Statt dessen genoss er Calebs warmen Körper an seinem und das leicht Prickeln an seiner Haut, als er über Calebs Hemd fuhr. Caleb wurde immer ruhiger und Phobos' Streicheleinheit und die Kopfschmerzen verschwanden und wichen Müdigkeit. Sie blieben noch eine ganze Weile so sitzen, bis Phobos merkte, dass Caleb fast eingeschlafen war. "Soll ich dich zum Bett bringen", flüsterte er. "Hmm...wilsu nich baden?" "Kann ich ja, wenn du im Bett bist, oder?" "Ohne mich?" "Du bist müde ..." Caleb nickte. "Eben ... du solltest schlafen. Es war ein harter Tag." "Kommst du nachher auch?" Caleb blinzelte und versuchte die Müdigkeit irgendwie los zu werden. "Sicher. Komm, lass uns erst mal dich zu Bett bringen." Wackelig stand Caleb auf und watschelte in Richtung Bett. Phobos sprang ebenfalls auf und kam ihm hinterher. "Geht es?" "Sicher...nur müde....siehst du?" Sicher liess Caleb sich auf dem Bett nieder, strampelte die Stiefel von den Füssen und kroch ansonsten mit Shirt und Hose unter die Decke. "Gut ..." Phobos zögerte, aber dann nickte er. "Ich mach nur noch meine Haare, dann komme ich auch." "Kein Bad..?" "Nein ... bin auch schon ein wenig müde. Baden kann ich morgen." "...zusammen...", kam nur noch von Caleb, dann herrschte erst mal Stille. Wenig später schlüpfte auch Phobos - mit Zopf und nur mit Unterrobe - unter die Decke, neben Caleb. "Schlaf gut." Caleb schnuffelte nur etwas undeutlich, hob dann aber noch mal schlaftrunken den Oberkörper und kam näher heran, um sich anzukuscheln und dann richtig einzuschlafen. Phobos schlang einen Arm um ihn und schlief ebenfalls sehr zufrieden ein. Am nächsten Morgen war er jedoch geschockt, als er Caleb am Morgen in seinen Armen fand. Was hatte er sich dabei gedacht? Vorsichtig probierte er sich zu befreien. Aber nörgelnd klammerte sich Caleb an ihn und legte schliesslich ein Bein halb über ihn und rutschte dann damit herab, so dass er es mit Phobos' Bein verschlang. "Caleb?" Phobos blinzelte etwas verwirrt. "Hnn...", erklang es leise von dem träumenden Jungen, dessen Lippen in feines Lächeln zierte. Phobos seufzte lautlos und beschloss ebenfalls noch etwas liegen zubleiben. Er wollte den Jungen nicht wecken. Also träumte Caleb zufrieden weiter und schnurrte hie und da leise und schmiegte sich an Phobos, bis dieser etwas unverkennbar gegen seinen Oberschenkel drücken spüren konnte. Phobos Augen weiteten sich etwas. Er probierte wieder sich sanft zu lösen - sein Körper reagierte auf Caleb und das konnte er gerade wirklich nicht brauchen. Unwillig nur liess Caleb sich wegschieben und schien dadurch aufzuwachen. Phobos rückte ein wenig von ihm, hatte aber immer noch einen Arm locker auf Caleb liegen. Er probierte seinen Atem etwas zu beruhigen. "Was ist denn?" Nun war Caleb eindeutig wach und sah Phobos verwirrt an. "Nichts. Ich dachte nur wir sollten aufwachen", erklärte Phobos etwas zu fröhlich. Aber Caleb hatte inzwischen sein kleines Problem gemerkt und rückte automatisch etwas mehr von Phobos ab. "Wer geht zu erst ins Bad?", fragte Phobos, verzweifelt gegen seine Verlegenheit ankämpfend "Ich..." Schon hopste Caleb aus dem Bett, verhedderte sich aber komplett mit den Füssen im Laken und knallte der Länge nach hin. Phobos sprang entsetzt auf und hielt Caleb eine Hand hin. "Geht es?" "Au...ja...", jammerte Caleb, dessen Problem sich gerade schlagartig verflüchtigt hatte, im wahrsten Sinn des Wortes, dafür hatte er nun eine aufgeschlagene Unterlippe. "Lass sehen." Phobos kniete sich vor ihm nieder. "Ist es nur die Lippe?" Caleb nickte leicht mit tränenden Augen und versuchte sich das Blut von den Lippen zu lecken. "Warte .... setz dich hin, ich mach das schon." Mit seinem Ärmel wischte Phobos schon mal die Tränen weg. Caleb versuchte so still wie möglich zu halten und Phobos wenn möglich nicht in die Augen zu sehen. Also suchte sein Blick etwas anderes, um sich daran festzuhalten. Automatisch presste Phobos die Schenkel etwas zusammen. "Ich hol dir gleich eine Crème, die auch ein wenig schmerzlindern ist", sagte er ablenkend. Doch Calebs Blick hatte sich bereits auf etwas fixiert und als er endlich wieder hochsah, glühten seine Wangen förmlich, so dass auch Phobos klar war, was er gesehen hatte. "Ich hole sie", sagte Phobos hastig und verschwand aus dem Raum. Als er wiederkam war er ein wenig abgekühlt und es war kein 'Problem' mehr sichtbar. "Hier ... die hilft Wunder." Caleb ignorierte die Crème und sah Phobos unverwandt an. "Das...vorhin....war das.....wegen...mir? Oder....hast...du geträumt?", brachte er schliesslich hervor, auch wenn sein Gesicht ganz heiss anlief, aber nun wollte er es wissen. Bis jetzt hatte doch nur immer er so reagiert, wenn ihm ein Mädchen gefiel und seit neustem auch nach gewissen Träumen, die dann aber keine Mädchen beinhalteten. "Ich ..." Phobos wurde auch sehr rot. "Als ich dich gespürt habe", murmelte er dann. "So..." Caleb wurde noch röter, falls dies überhaupt noch möglich war, schluckte aber schliesslich und schien sich mit einem Mal wieder recht gut unter Kontrolle zu haben. "Tja...hehe...dann haben wir ja was gemeinsam, was?" "Gemeinsam ....?" Phobos war immer noch knallrot. "Du hast geträumt ..." Caleb zuckte mit den Schultern. "Na und?" "Ist schon ein bisschen anders - aber ich hatte dich gewarnt", verteidigte Phobos sich plötzlich. Caleb sah ihn erstaunt an. "Gewarnt? Vor was? Träumen...?" "Nein, dass ich ... dass ich nicht auf Frauen stehe." "Ist....das ein Verbrechen?" "Nicht in Meridian." "Siehst du.....", grinste Caleb und befühlte sich vorsichtig die dicke Unterlippe, ehe er Phobos herausfordernd den Tiegel mit der schmerzlindernden Crème hin. Uncharakteristisch unsicher nahm Phobos von der Crème und strich damit sanft über Calebs lädierte Lippe. Sie war so weich. Kurz war Caleb zusammen gezuckt, hielt nun aber schön still und schloss vertrauensvoll die Augen. Mit einer Hand jedoch griff er blind nach Phobos' anderer Hand und hielt sie fest. Phobos lächelte etwas unsicher, als er seine Hand wieder von Caleb nahm. "Caleb ..." Caleb öffnete die Augen. "Weisst....weisst du nun die Antwort auf meine Frage von gestern?" "Weisst du sie?" "Ich glaub ja...." "Und?" "Ich glaub....ich hab...mich verliebt..." "Ich ..." Phobos sah ihn mit offenen Mund an. "Du ... wirklich?" Caleb, der bis eben auf seinen Fersen gesessen hatte, kniete hoch, so dass er Phobos direkt in die Augen sehen konnte. Dann nickte er und lächelte etwas schief, wegen der dicken Lippe. "In mich?", vergewisserte sich Phobos im Tonfall totaler Ungläubigkeit. Sein Gegenüber sah ihn nur weiter an, wie wenn die Antwort eigentlich klar wäre. Phobos sah von ihren verschlungenen Händen wieder zu Calebs Augen. "Ich bin fast doppelt so alt wie du." Etwas irritiert schüttelte Caleb den Kopf. "Was...was spielt das für eine Rolle?" "Eine wichtige? Du hast mir selber gesagt, ich wäre schon so alt. Und ich werde bestimmt nicht jünger." Phobos strich sanft über Calebs Hand. "Und du bist noch so jung ...." "Egal....bitte....lass doch das aussen vor und es gibt nichts....nichts was dagegen spricht, oder?" "Ausser dass ich 15 Jahre älter bin als du und du dein gesamtes Leben damit zugebracht hast mich zu hassen." Phobos seufzte. "Caleb – ich habe mich in dich verliebt, da hatte ich noch vor Elyon zu stürzen. Aber .... richtig ist es trotzdem nicht." "Aber...du willst...nicht?" "Verstehst du nicht? Auf die Gefahr hin kitschig zu tönen - aber was willst du mit jemanden wie mir? Du könntest so viele bessere Menschen haben." Phobos lächelte leicht ironisch. "Nicht dass ich das will ..." "Dann tu ich das doch auch nicht..." "Caleb ..." Phobos war sichtlich hin und hergerissen. Schliesslich lächelte er ein wenig. "Du bist unmöglich, weisst du das. Du tust Dinge einfach ohne darüber nachzudenken, oder?" Aber sein Tonfall war eher zärtlich als vorwurfsvoll. "Was gibt’s darüber nachzudenken?!" Caleb verstand wirklich nicht, was es hier für ein 'Aber' geben sollte und Phobos verunsicherte ihn. Wollte er im Endeffekt gar nicht wirklich und wollte es nur nicht sagen? "Zum Beispiel darüber, dass du mich eigentlich zu alt findest, ich ein Mann bin und nebenbei dein ehemaliger Feind. Einen so 'guten' Charakter wie du werde ich nie haben. Ich mag dich .... und für dich und deine Mutter habe ich das alles getan. Nicht um Meridian etwas gutes zu tun. Das war Nebensache." "Du magst....mich nur...?" Caleb löste seine Hand von Phobos und stand auf, um ins Bad zu gehen. "Nein, natürlich nicht." Hastig erhob sich Phobos wobei er kurz auf seinen geliebten Zopf trat. Er griff nach Phobos Hand. "Ich meinte, du bist die einzige Person, die mir etwas bedeutet. Ich 'mag' nicht einmal jemanden anders wirklich, ausser vielleicht Elyon, verstehst du? Ich liebe dich." "Warum kann dir dann nicht einfach alles andere egal sein?" "Weil ich auch an dich denke, darum. Ich würde am liebsten alles andere vergessen und mit dir zusammen sein ... aber ich will mir nicht vorwerfen müssen, dein Leben zu blockieren." Phobos hob seine freie Hand und strich Caleb durch die Fransen. "Blockieren? Wir leben doch schon zusammen!" "Das war deine Entscheidung ...", verteidigte Phobos sich. "Ich nehme dich zu sehr in Beschlag. Weil ich egoistisch bin. Ich will dich immer bei mir haben." "Aber das hast du doch so oder so....bitte! Entscheide dich!" "Ich ... " Phobos seufzte. "Aber ich werde es dir nicht übel nehmen wenn du mich verlässt." "Und dann...?" "Was 'und dann'." Phobos lächelte und strich weiter Haare aus Calebs Gesicht. "Werde ich unglücklich." "Das will ich aber nicht." "Jetzt noch nicht." Er zog Caleb näher an sich und legte seine Hände um Calebs Taille. Mit grossen Augen wurde er angesehen. Caleb wurde nicht schlau aus Phobos, aber er liess ihn machen. "Du hast mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, weisst du das?" Phobos war für den Moment zufrieden einfach seine Hände um Calebs Taille zu spüren. "Hmm...und das ist gut so", meinte Caleb und kuschelte sich an Phobos, dessen Einwände einfach ignorierend. "Ja, das stimmt allerdings." Phobos wagte es leicht Calebs Haare zu küssen. Zu Phobos Glück, sah dieser nicht, wie sich Calebs Lippen zu einem Grinsen verzogen. Der Junge stand kurz davor einfach zu explodieren, aber zum einen hatte er sich eben erst gerade auf die Fresse gelegt und zum anderen hätte Phobos nur den Kopf geschüttelt, wenn er hier und jetzt einen Freudentanz aufgeführt hätte. Eine Weile standen sie einfach so da. Schliesslich lockerte Phobos seine Arme wieder ein wenig. "Nimm es mir nicht übel, aber ich habe Hunger." Caleb blickte kritisch hoch. „Du meinst schon auf Frühstück, nicht auf..." Er räusperte sich. "...mich?" "Ehm – im Moment Frühstück." Phobos lachte ein wenig. "Oh, gut...ich auch...." Nun endgültig von einander gelöst strich sich Caleb unsicher durch die Haare. Was nun? Davon gehen? Frühstücken? Wie wenn nichts gewesen wäre? Nein, nicht wirklich! Caleb umfasste Phobos Hand und zog so daran, dass der Grössere sich automatisch etwas runter beugen musste. Nur kurz berührten Calebs Lippen die des Königs, doch er zuckte zusammen. "Mist! Verdammter! Dumme Idee! Tja, das muss wohl warten... und Frühstücken werd ich auch nur flüssig...." "Oder ich schneide es dir in ganz kleine Stückchen", neckte Phobos. Er behielt Calebs Hand in seiner als sie zum Frühstück gingen. "Wie einer alten Frau", kicherte Caleb und befühlte sich seine Lippe. "Ist sicher bald heil...." "Ich denke auch – immerhin hast du dir keine Zähne ausgeschlagen." Phobos registrierte kurz was auf dem Tisch stand – infolge der Sparmassnahmen etwas weniger als früher. "Ich fürchte, wir hätten Haferschleim bestellen sollen ... Rührei vielleicht?" "Klar...geht schon, sonst trink ich eben nur Saft." "Wir hatten die Diskussion um deine Essensmengen vorgestern bereits geführt – willst du das wirklich noch einmal aufrollen?" "Was kann ich denn dafür, wenn ich...schon gut, ich weiss, dass ich selber Schuld hab..." "Iss lieber ein bisschen mehr", empfahl Phobos, ohne darauf auch nur mit seiner Mimik einzugehen. "Ich erinnere dich ungern, aber in etwa einer Stunde setzen wir die Sitzung von gestern fort." Caleb nahm sich seinen Rat zu Herzen und ass so gut er konnte. Kapitel 17: Altersunterschied ----------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Altersunterschied Teil: 17/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Die Sitzung war noch langweiliger als am Tag zuvor – Elyon war ihr gleich ferngeblieben unter der Ausrede sie müsse sich um eine Sache mit dem Personal kümmern. Mehr noch als am Tag zuvor verblüffte Phobos die Ständevertreter mit seinem theoretischem Wissen, auch wenn die Meinungen in einigen Dingen auseinander gingen. Hitzig wurde diskutiert – Phobos gehörte zu den Wenigen die sachlich bei ihrer Meinung blieben. Caleb folgte den Gesprächen, wieder einmal merklich still und ungewöhnlich unbeteiligt. Sein Blick ging nachdenklich zwischen Phobos und den jeweiligen Vertretern hin und her. Selbst der nun anwesende Vathek schien besser klar zu kommen mit so einer Sitzung als er. Ein lautloser Seufzer kam über seine abheilende Lippe. Warum konnte das hier nicht genauso einfach sein, wie einst bei der Rebellion? Unsicher sah er zu Phobos, der wahrlich wie ein König vor den anderen sass und debattierte. Warum konnte er selbst das nicht? Er hatte doch auch mehrere tausend Männer unter sich gehabt und befehligt. Phobos war zwar in der unteren Alterskategorie in diesem eher provisorischen Rat, aber in seinem Verhalten war das nicht zu erkennen – einige der älteren Männer, die jetzt die Angst vor Phobos abgelegt hatten, diskutierten weniger gewandt und rational als er, als es darum ging Steuern und Handelsprivilegien festzulegen. Phobos bemerkte zwar, dass Caleb sehr ruhig war, war aber zu beschäftigt seinen neuen Ehrgeiz umzusetzen Meridian zu einem besseren Land zu machen, als es auf der Erde existierte. Einmal mehr wurde Caleb der Unterschied zwischen ihnen bewusst. Als einer seiner früheren Männer sich zu ihm lehnte und meinte: "Na Kleiner, verstehst du alles? Wenn du mal so alt wie der König bist, wirst du sicher auch besser mitkommen." War dies zwar lieb und gut gemeint und sollte Caleb aufmuntern, dass alles einmal besser werden würde, doch es liess in seinem Kopf auch Klick machen, als ihm klar wurde, wann dies der Fall sein würde – in fast so vielen Jahren, wie er nun schon lebte! Phobos war so erwachsen und reif und er....er war ein kleiner Junge, der aus einem Notstand heraus die Führung der Rebellen übernommen hatte, aber nun völlig fehl am Platz war. Seine Brust schnürte sich zu in dieser Erkenntnis und er schnappte leise nach Luft, während seine Finger sich fest um die Stuhllehnen krampften. Die Stimmen um ihn herum verloren sich in einem einzigen, wilden Gesumme, so dass er die Worte gar nicht mehr verstand. Er schloss kurz die Augen, doch dann stiess er mit einem Mal den Stuhl lautstark nach hinten, stand auf und hastete aus dem Saal, den Gang entlang und lief und lief, einfach immer weiter, nur weit weg von hier. Phobos verlangte es ihm sofort hinterher zurennen – aber er hatte Verpflichtungen. Dennoch beendete er die Sitzung möglichst bald und setzte dafür die nächste Sitzung für den nächsten Morgen an. Kaum war er wieder allein, rannte er nicht sehr würdevoll durch den Palast – aber Caleb war nirgends zu finden. Auch an seinem Lieblingsplätzen im Park war kein Caleb. Phobos geriet auf seiner Suche nach seinem Liebsten in Gegenden um das Schloss, die er nicht kannte. Er war sich immer bewusst gewesen, dass es Abfall geben musste, doch jetzt wusste er wo der hinkam. Als er mit Abfällen beworfen wurde aus einer Tonne, fiel ihm etwas ein. Blitzartig griff er direkt in die Essensreste und zog ein sehr stinkendes, hässliches Wesen heraus. "Bist du Blunk?" "Gaaaaah...", kreischte, das kleine, grüne Ding. "Ja, ja, aber nichts tun. Blunk hat nichts genommen...." "Hilf mir Caleb zu finden und ich werde dir nichts tun." "Caleb weg? Warum Caleb weg? Waren nicht gut zu Caleb? Schon gut, schon gut, Blunk finden Caleb...zu billigem Preis." "Dieses Mal lasse ich dich nicht in einen Kerker werfen für Schmuggel – für den ich über genügend Beweise verfüge." "Hmm...klingen nach vernünftigem Preis. Wo Caleb zuletzt war?" "Im Thronsaal bei einer Sitzung. Aus der er rausgestürmt ist. " Die Sorge war Phobos Stimme nun zu entnehmen. Blunk nickte. "Okay, dann Caleb geflüchtet....nicht in Schlafzimmer und nicht in Küche....dann Caleb nach Hause gelaufen....denken Blunk, müssen Fährte aufnehmen." Sofort hopste Blunk davon und steuerte gar nicht erst den Thronsaal, sondern lief gleich in Richtung Stadt. Phobos rannte hinterher und verlor zu seiner eigenen Überraschung nicht allzu viel Boden. Zwar schauten einige Wachen und andere Meridianer etwas seltsam, als der König mit hochgehobenen Roben an ihnen vorbeistürmte. Als er Blunk schliesslich erreichte, hüpfte dieser vor einem halb eingefallenen Eingang auf und ab. "Caleb hier gewesen, Caleb hier gewesen. Muss in unendlicher Stadt sein. Hoffe du hast viel Zeit. Wird laaaange Suche....auch mit Supernase von Blunk..." "Die unendliche Stadt .... " Phobos sah erstaunt auf den unscheinbaren Eingang. "Nun, vielleicht hätten wir Proviant mitnehmen sollen, aber dazu ist jetzt keine Zeit mehr. Geh voraus und zeig den Weg." Seine Sorge wuchs. Caleb musste sehr durcheinander sein, wenn er an einen solchen Ort floh. Blunk ging langsam vor, meinte aber, dass Proviant gar keine so schlechte Idee gewesen wäre. Er sprang die Stufen runter und schnüffelte vor. Calebs Geruch war nun für den Passierer unfehlbar zu verfolgen, da er noch ausgeprägt in der Luft hing. "Nicht gut, nicht gut", murrte Blunk. "Caleb riechen nach grossem Stress, wie vor grosser Rebellionssitzung." "Er hat grossen Stress ..." Phobos seufzte, als er Blunk folgte. "Weißt du ob er weit weg ist?" "Nein, nein, ganz in Nähe. Angst sehr gross....Blunk gehen suchen." Damit war wohl gemeint, dass er einfach davon spurtete, ohne auf Phobos zu achten, um seinen Freund zu suchen und ihn auch recht bald im ehemaligen Hauptquartier der Rebellen zu finden. In einer der hintersten Höhlen, die wie ein kleines Zimmer eingerichtet war, konnte Blunk den jungen Menschen zusammengerollt auf dem Bett liegend ausmachen. Caleb weinte leise, doch seine Schultern zuckten dabei immer wieder. Er hatte sicher schon Tränen aus Angst oder Schmerz vergossen, doch noch nie aus Trauer. Aber jetzt schien es, als würde jemand mit Wonne ein Messer in sein Herz rammen und es immer wieder umdrehen. Selbst Blunk spürte, das etwas nicht gut war und er Caleb besser nicht einfach ansprang. Also tippte er ihn eher vorsichtig an, was den Menschen trotzdem zusammen fahren liess. "Blunk?", kam es verwirrt von Caleb, der sich nun hastig versuchte die Tränen wegzuwischen, was jedoch bei einem vergeblichen Versuch blieb. "Blunk, was machst du hier? Wie hast du mich gefunden?" "Blunk guter Spurenleser sein. Caleb schnell gefunden. Guter Preis für Finden, Blunk müssen nicht in Gefängnis." "Wer sagt das?", schniefte Caleb und zog die dünne Decke wieder über sich. "Ich", kam es leise von Phobos der in der Tür erschien. Dem ‚Duft’ von Blunk hatte er mit etwas Magie und Mühe folgen können, wenn er ihn auch irgendwann aus den Augen verloren hatte. Vorsichtig trat er zum Bett. "Caleb?" Dieser wich sofort zurück. "Nein", meinte dieser sofort. "Komm nicht näher! Du hattest recht! Du hattest ja so recht und ich hab’s nicht gemerkt. Ich bin wirklich nur ein kleiner, dummer Junge. Nichts was du gebrauchen kannst. Du brauchst einen starken, reifen Partner als König, kein Kind, das nichts versteht!" "Das hatte ich nicht gemeint." Phobos kauerte sich vor das Bett. "Du magst unerfahren sein und dich wenig mit steuerrechtlichen Dingen befasst haben, aber du bist doch kein kleiner dummer Junge. Niemand hält dich dafür." "Aber....das kam so gut rüber...in dieser Sitzung. Selbst meine ehemaligen Gefolgsleute wissen besser Bescheid als ich! Ich kann dir nie eine Hilfe sein, dich nie wirklich beraten....warum nur hast du mir diese Stelle gegeben, wenn ich doch ohnehin unfähig bin?!" "Unfähig? Die Reorganisation der Wachen meisterst du absolut anstandslos. Es braucht zum Regieren mehr als Steuerfragen. Es braucht verschiedene Talente." Liebevoll sah Phobos ihn an. Dass auch andere Beweggründe da gewesen waren, wie Caleb bei sich zu behalten und der Wunsch, das Land in Calebs Sinne zu leiten, erwähnte Phobos dieses Mal nicht. Er ahnte, dass Caleb so etwas gerade nicht brauchte. "Dann...sollte ich keine Sitzungen mehr besuchen, die nichts mit den Wachen zu tun haben. Aber trotzdem... deswegen bin und bleibe ich trotzdem immer noch ein unerfahrenes Kind und du...weißt so viel....du bist....erwachsen...und reif...und kannst Verantwortung übernehmen." "Im Gegensatz zu dir, der mehrere tausend Rebellen geführt hat?" Vorsichtig kniete Phobos sich auf die Matratze, da seine Position langsam unbequem wurde. "Du musst nicht an die Sitzungen, wenn es dir so unangenehm ist – auch wenn du dich einfach etwas informieren könntest über die Sache. Keiner von uns hat sehr viel Erfahrung mit diesen Sachen – und wenn, ist sie schon sehr alt." Er seufzte ein wenig. "Und das ist es, was ich dir heute morgen erklären wollte. Dass du mich zu alt finden würdest." "Nicht....du bist zu alt.....vielmehr...bin ich zu jung..." "Das ist schlussendlich das selbe, oder? Es ist der gleiche Altersunterschied egal von welcher Richtung man ihn ansieht. Du bist sehr reif für dein Alter, Caleb, glaub mir. Und in mancher Hinsicht auch sehr viel reifer als ich es je sein werde." "Das sagst du doch jetzt nur so...." "Mache ich den Eindruck als würde ich jemals etwas ‚nur so’ sagen", erkundigte sich Phobos. "Ausser natürlich ich probiere jemanden in eine Falle zu locken, aber das ist dann ja nicht "nur so" ... und ausserdem gerade irrelevant." Caleb verstand kein Wort, lenkte ihn aber immerhin so weit ab, dass der stete Tränenfluss etwas nachliess. "Also...ist....es dir jetzt egal?" "Nun ..." Phobos errötete tatsächlich etwas. "Ich bin halt egoistisch. Und ich will nicht, dass es dir schlecht geht, weil du denkst du wärst unzureichend. Denn das meinte ich heute morgen nun wirklich nicht." Caleb schwieg. Manchmal war es eben doch besser die Klappe zu halten, wenn man nicht wusste was sagen. Um die drückende Stille zu durchbrechen, räusperte sich nun Blunk vernehmlich neben den beiden. "Und nun? Küssen, heiraten und viele Babys?" Phobos öffnete seinen Mund und schloss ihn wieder. "Err – Caleb? Dein Freund." "Wir haben dich Blunk, wozu noch ein weiteres, schreiendes, hungriges, stinkendes Ding zulegen?" "Nicht im Schloss, oder?", erkundigte Phobos sich entsetzt. Mit einem Spatz konnte er leben, aber nicht mit dem Ding. "Nein, ich denke Blunk wird die Müllhalde besser gefallen als das Schloss..." Caleb sah Blunk eindringlich an. "Oder?!" "Ja, ja, natürlich, viele Schätze, viele Schätze..." "Dann sind wir ja alle glücklich", schlussfolgerte Caleb. "Und nun doch keine Küsse, keine Hochzeit, keine Babys?" "Auf jeden Fall keine Babys..." "Und den Rest besprechen wir privat im Schloss, bitte." Phobos erhob sich und klopfte seine Robe ab. "Keine Vorstellung für Blunk?", kam es enttäuscht von diesem, so dass Caleb puterrot anlief. "Was denkst du eigentlich von uns?", fuhr er den kleinen, grünen Passierer an. "Ich will es gar nicht wissen. Du warst Rebell – wie kommen wir unauffällig wieder zum Schloss? Ich glaube ich habe ein wenig Aufsehen erregt." "Ein wenig?", gackerte Blunk. "Ganz Meridian gucken Phobos hinter her. Denken er von Hornisse gestochen worden." "Schon gut." Wenn Blicke erdolchen könnten, wäre das einer der vielen Momente gewesen in denen Blunk gestorben wäre. "Caleb?" "Die unendliche Stadt führt auch unter dein Schloss, wir kommen dann wohl in der Küche raus, wenn ich das richtig in Erinnerung habe." "Also müssten wir durch die Küche...." Phobos überlegte kurz. "Oder ... wie sind wir denn vor einigen Wochen unerkannt durch die Stadt gekommen? Illusionen kann ich immer noch." "Tu was dir beliebt. Aber ich will weder ein Kind noch ein Hund werden." "Du wärst aber so ein süsser Hund...." Phobos grinste ein wenig. "Aber es reicht wenn ich mich verwandle, ausser du willst auch unerkannt zurück zum Schluss kommen." "Hab nichts zu verbergen....denk ich." "Ausser einem verquollenen Gesicht natürlich", bemerkte Phobos. Er sah jetzt aus wie ein süsses, braunhaariges Mädchen im Alter der Wächterinnen. Caleb bekam grosse Augen. "Also so....würde ich mir wohl jetzt meine Schwester vorstellen.... " "Oh ... das war keine Absicht. Soll ich es ändern?" "Nein, nein, schon in Ordnung. Ich hoffe nur, es kommen dann keine falschen Gerüchte auf. Also wenn dir dann heute Abend jemand steckt, ich würde dich mit einem Mädchen betrügen, glaub.es.nicht!" Phobos lachte. "Ich werde aber sehr eifersüchtig auf mich sein. Jetzt komm." Caleb stand auf und schob Blunk vor sich her aus dem Zimmer, ehe er die Tür hinter diesem zuknallte, um kurz allein mit Phobos zu sein. "Weißt du, ich hab noch nie ein Mädchen geküsst...", meinte er mit herausfordernd zuckender Augenbraue. „Du hast mich auch noch nie wirklich geküsst“, erklärte Phobos, trat aber immer noch als Mädchen auf Caleb zu und hielt ihm die Hände hin. "Dann könnten wir das jetzt ändern." Das Klopfen und Hämmern gegen die Tür von aussen, ignorierte Caleb geflissentlich. "Deinen ersten Kuss willst du, wenn ich nicht nach mir selber aussehe," schmollte Phobos kurz, dann schlang er seine Arme um Caleb und brachte seine Lippen sehr vorsichtig auf Calebs. Und Calebs Verstand schaltete ab und es gab nur noch fühlen. Mit geschlossenen Augen hatte er auch nicht mehr das Mädchen vor sich, sondern Phobos wie er wirklich war. Er konnte ihn schmecken und seinen unverkennbaren Duft einatmen, der ihn fast schwindelig werden liess. Nur sehr zögernd löste Phobos sich wieder von Calebs wunderbar weichen Lippen. "Lass uns gehen." Verzaubert sah Caleb zu ihm hoch und nickte. Vor der Tür wurden die beiden von einem missmutigen Blunk erwartet. "Fertig mit knutschiknutschi machen?" Phobos sah ihn strafend an. "Das mache ich aus Prinzip nicht." Würdevoll, vielleicht etwas zu würdevoll für seine Gestalt, schritt er in Richtung Ausgang. Im Palast angekommen liess Blunk sie endlich allein – nachdem Caleb ihm versprochen hatte dass in einer bestimmten Tonne ganz viel leckere Kuchenreste seien. Phobos atmete erleichtert auf als er in seinem Zimmer wieder seine normale Form annahm. Dann schielte er etwas zu Caleb. "Du wolltest ein Mädchen küssen, dass wie deine Schwester aussieht? Das hätte ich nicht von dir erwartet." Caleb wurde zur Abwechslung mal wieder rot, zuckte aber nur mit den Schultern. "So lange du nicht wie Vathek aussiehst..." "Führe mich nicht in Versuchung." Phobos lachte ein wenig, wurde aber sofort wieder ernster als er zu Caleb trat und vorsichtig seine Hand nahm. "Alles wieder in Ordnung?" "Ich denk schon. Hau mich das nächste mal einfach vorher k.o., bevor ich abhaue, dann ersparst du dir langes Suchen." "Ich bezweifle, dass ich die körperliche Kraft dazu habe und es würde in der Sitzung auch nicht gerade gut aussehen." Er nahm auch noch Calebs zweite Hand. "Und du willst immer noch mit mir zusammensein?" "Ja, ja, ja...und wenn du willst geb ich es dir auch noch schriftlich und vor Zeugen...." "So meinte ich das auch wieder nicht." Phobos beugte sich vor und küsste Caleb kurz auf den Mund. "Du hast sicher schon Hunger oder?" "Nicht wirklich....hab noch immer etwas komisches Gefühl im Magen...kann auch sein dass das nur tausend Schmetterlinge sind...wenn ich Pech hab sind es aber nur Larvex." "Willst du mir auch den Appetit verderben?" Nur weil Phobos jahrelang inmitten von Monstern gelebt habe, war er noch lange nicht angetan von ihrem Äusserem. "Nein, denn du hast es noch immer nötiger als ich..." "Wie meinst du das?" Phobos löste eine Hand wieder von Calebs und zog ihn zum Essenstisch. Caleb krabbelte neben ihn auf die Sitzecke und seine Hand fuhr über Phobos Robe, da wo sein Bauch war. "Wenn dich die Mädchen einkleiden wollen, wär’ es nicht übel, wenn du ein paar Pfunde mehr aufweisen kannst. Allerdings....von mir aus brauchst du gar nichts anziehen, nur dann wird es sicher Probleme zu diesem McDonalds geben. Ich glaube der ist Schotte und die sind komisch....so was ähnliches wie Loden – sehr raffgierig und zurückgezogen." "Ich werde bestimmt nicht nackt herumlaufen und ich sehe nicht, wo das Problem mit meiner Figur ist. Ich bin nun einmal von Natur aus schlank." Phobos war etwas beleidigt – wer hörte schon gerne die eigene Figur von seiner grossen Liebe bemängelt. Caleb konnte dem Abhilfe schaffen, indem er genau den bemängelten Bauch umarmte. "Passt..." "Was passt?" "Du und ich....das passt. Wir ergänzen uns...du bist gross, ich bin breit." "Nur an den Schultern." Essen vergessen strich Phobos leicht über ebensolche. "Deine Hüften sind so wunderbar schmal." "Sag meinem Vater danke, von dem hab ich die Figur." Phobos’ Hand die über seine Schulter strich, liess ihn langsam entspannen und vor allem ruhig werden. Phobos blinzelte. "Ich glaube, ich erspare ihm und mir das." "Und nun essen? Ich glaub die Larvex sind grad am Schlafen, ich kann also auch was zu mir nehmen." "Dann bin ich ja beruhigt." Phobos löste sich von Caleb so gut es ging, da der immer noch seine Arme um ihn geschlungen hatte. "Es ist zwar kalt geworden, schmeckt aber sicherlich immer noch." "Lass dich nicht stören. Ist grad gemütlich...." Mit anderen Worten – Caleb dachte nicht daran seine bequeme Position aufzugeben. "Ich lass mich nicht stören ...." Phobos schaffte es trotzdem irgendwie Abendessen in sich hinein zu bekommen. Merkte erst einmal gar nicht, dass Caleb, der in seinen Schoss gerutscht war mit dem Kopf, bereits ruhig und zufrieden schlief. Vorsichtig stupste er ihn, als er fertig gegessen hatte. "Caleb .... es ist erst gerade Nachmittag." "Hmm...schon gut, bin ja wach...", kam es von dem Jüngeren. "Gut. Dann können wir uns ja irgendwo hinsetzen, wo es gemütlicher ist." "Garten? Musst du nichts mehr erledigen? Haben wir frei...?" "Es hat Zeit bis heute Abend, wenn du jetzt in den Garten willst." Caleb richtete sich etwas auf. "Der Garten ist jetzt noch schöner als früher. Aber wir können auch woanders hin. Irgendwo, wo du noch nicht alles kennst, wo es spannender für dich ist." "Dazu haben wir heute keine Zeit mehr - wir können in zwei Tagen aber in die Berge fahren wenn du magst." "Fahren? Wollen wir nicht lieber reiten?" "Reiten? ... Nein, ich bevorzuge es mit einer Kutsche zu fahren." Phobos erhob sich und streckte Caleb die Hand hin. Caleb ergriff sie und stand geschwind auf, wie man es auch nur in sehr jungen Jahren konnte, nachdem man gelegen hatte. "Okay....Kutsche..." "Du kannst natürlich auch reiten wenn du magst. Hast du ein Pferd?" "Kein eigenes....wir mussten nehmen was da war. Aber ich kann auch die Kutsche lenken, oder willst du lieber selber?" "Ich dachte an einen Kutscher ... und geh in die Ställe, wenn du ein Pferd willst. Ich bin sicher wir haben irgendwo eines für dich." "Toll, danke...aber ein Kutscher? Ich dachte wir würden...nur zu zweit..." "Ja, natürlich." Phobos sah ihn erstaunt an. "Wieso meinst du?" "Stört der nicht...etwas?" "Warum sollte er? Er wird uns in die Berge fahren, uns dort hinbringen, wo immer wir hinwollen und wieder zurückfahren. Warum sollte er stören?" "Nur so....nicht, dass er dann tratscht oder so...." "Ah so, das meinst du ... na ja, wenn wir beide wegfahren, ohne jemanden, wird ja auch getratscht." "Wenn es ihnen Spass macht...", meinte Caleb schliesslich. "Oder haben wir was zu verbergen?" "Nein ... eigentlich nicht. Aber ich sehe nicht ein, warum wir selber fahren sollen." Mittlerweile hatten sie die Gärten erreicht, wo Phobos automatisch eine Rose pflückte Caleb beobachtete ihn dabei. "Aber du meinst, danach wären wir allein...allein in den Bergen?" "Ja - also ..." Phobos sah ihn etwas misstrauisch geworden an. "Was definierst du als allein?" "In der Wildnis...." "Du meinst ... selber kochen, nicht einmal ein Gasthaus, keine Angestellten..." Phobos Augen weiteten sich ein wenig. "Zelten oder so...." "Zelten? Wieso das? Wir planen doch keinen Kriegszug. Es gibt Gebäude in den Bergen." "Also ein kleines Gasthaus mit schönen Zimmern...hoffentlich finden wir so was..." "Lass das meine Sorge sein." Phobos legte leicht die Hand auf Calebs Rücken. "Wollen wir uns etwas am Teich hinsetzen?" Caleb nickte und liess sich am Ufer ins Gras fallen, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und blickte in den stahlblauen Himmel. "So hab ich mir das Paradies immer vorgestellt." Vorsichtig liess Phobos sich neben ihm nieder. "Ja ... Meridian kann das Paradies sein. In diesem Teich lebte vor kurzem noch ein Monster." "Und jetzt? Könnte man drin baden?" "Ja, sicher. Er ist mit einem meiner Badeteiche verbunden." "Badeteiche?" Caleb schien hellhörig zu werden. "Ja - die habe ich gebraucht um meine Magie zu erhalten und aus Meridian zu entziehen. Von dort aus habe ich Meridian regiert - Cedric hat eine ziemlich gute Ahnung wie ich nackt aussehe." Augenblicklich hatte Caleb sich aufgerichtet. "Wie kommt dieses widerliche, schleimige Reptil denn dazu?!" "Wie ich erklärt habe - ich habe viel Zeit beim Baden verbracht und Cedric von dort aus Befehle gegeben." Phobos sah Caleb an. "Bist du eifersüchtig oder liegt das an deinem Hass auf Cedric?" Caleb grummelte leise. "Wohl beides..." "Er ist jetzt nur noch ein kleiner Wurm." Sanft drückte Phobos die Hand des Anderen. "Und zur Eifersucht hast du gar keinen Grund." "Er ist weg oder?" "Ja, ist er." "..und kommt nie wieder zurück?" "Nicht so, dass er uns schaden kann. Vergiss Cedric ... es tut mir leid, dass ich den Namen aufgebracht habe." Doch die Unsicherheit war in Calebs Augen zurückgekehrt. Phobos zog ihn zu sich. "Was ist los?" "Nichts, nur....Erinnerungen..." Manchmal war Caleb froh, das Phobos älter und grösser als er war, denn für ihn bedeutete das zu einem grossen Teil Sicherheit. "Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert", versprach dieser dann auch, als könne er Calebs Gedanken lesen. "Und letztendlich - nur so ist für mich alles gut gekommen." "Wie..?" Verwirrt sah Caleb zu ihm hoch. "Ach so...ja, ich weiss....was du meinst, trotzdem..." "Ja, natürlich. Es war schrecklich für dich." Sanft küsste er Calebs Haare. "Manchmal....träum ich noch davon", gab Caleb leise zu, während sein Blick auf den Teich gerichtet war. "Aber dann.....bist da du neben mir und alles ist wieder gut..." "Ja. Ich werde immer da sein wenn du mich brauchst." Egal wie kitschig es klang, Phobos wusste, er sprach die Wahrheit. Es hatte lange gedauert bis er wieder sein Herz jemandem geöffnet hatte, aber er würde beständig sein. "Gut....gut zu wissen....und irgendwann..." Er blickte hoch zu Phobos und griff mit einer Hand sanft nach dessen Gesicht. "...irgendwann wirst du die bösen Erinnerungen auslöschen...durch andere ersetzen, ja?" "Ich weiss nicht, ob das möglich ist, aber ich werde mein Bestes geben." Phobos beugte sich vor und küsste Caleb sanft auf die Lippen. Sofort schloss Caleb seine Augen und genoss die wachsende Vertrautheit und wurde auch mutiger im Erwidern des Kusses. Bewusst hielt Phobos den Kuss recht keusch und unschuldig, er wollte Caleb nicht verschrecken. Und auch er spürte ein angenehmes Kribbeln in seinem Körper, als ihre Lippen aneinander glitten und er Caleb so intim spürte. Langsam löste er sich wieder. Einen Moment lang verharrte Caleb, ehe er die Augen öffnete und zu Phobos hoch blickte. "Ich bin froh, dass du dich entschieden hast bei mir zu sein, auch wenn dir meine Bedenken klarer geworden sind." Caleb nickte und lächelte schwach. "Wird wohl nicht immer einfach ...aber .. ich hab noch nie so empfunden und will das einfach nie mehr missen..." "Ja ... ich auch. Wir werden es schon irgendwie schaffen." Phobos beugte sich noch einmal vor um Calebs Wange zu küssen. "Aber, es tut mir leid die Stimmung zu zerstören, ich würde gerne heute Abend oder morgen mit dir und Elyon reden." "Worüber denn?" "Politik und Bildung." Caleb schluckte. "Also lesen und schreiben kann ich." "Ja, aber ihr beide müsst noch etwas lernen über Politik, wie man einen Staat führt und so weiter." "Also wieder Schule....", seufzte Caleb. "So etwas in der Art, ja. Elyon und auch du, ihr habt hochfliegende Pläne. Aber mit Magie kann man nicht alles umsetzen." Phobos drückte Calebs Hand. Caleb knickte ein. "Na gut, so lange es keine Strafen gibt..." "Nun ..." Phobos bekam einen fast schelmischen Blick. "Vielleicht gibt es keinen Gute Nacht Kuss wenn du zu frech bist." Empört schnappte Caleb nach Luft. "Duuu.....dann klau ich ihn mir, wenn du schläfst." "Planst du, frech zu werden?" "In gewisser Hinsicht vielleicht." Caleb grinste eindeutig, zweideutig. "Ich werde mir etwas ausdenken müssen ..." "Wie was denn? Zum Beispiel mir den Hintern versohlen?" Phobos hob die Augenbrauen bei dem Vorschlag. "Das...war ein Scherz", schluckte Caleb bei Phobos' Mienenspiel, nicht dass dieser noch wirklich auf diese Idee kam. "Das hab ich mir gedacht." Er zog Caleb etwas näher zu sich. Caleb machte es sich an Phobos gekuschelt bequem. "Ach könnte die Zeit doch jetzt still halten..." Der Andere macht nur ein zustimmendes Geräusch, als er seine Arme enger um Caleb zog und das Gefühl des warmen Körpers genoss, der so vertrauensvoll an ihn gepresst war. Da der Frühling erst im kommen war, wurde es gegen Abend kühler und es war diese Kühle, die die beiden Männer von ihrem schönen Fleckchen vertrieb, zurück in den Palast. Kapitel 18: Sitzungsstress -------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Sitzungsstress Teil: 18/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Natürlich hätte Phobos auch einfach etwas Wärme schaffen können, aber er liess es. Sie hatten ja auch noch anderes zu tun. So wärmten sie sich im Palast mit etwas Tee auf. Mit einem Seufzen sah Phobos zu seinem Schreibtisch auf dem sich Berichte stapelten. Es war noch mühsamer ein 'guter' Herrscher zu sein, als es vorher schon gewesen war. Caleb bemerkte seinen Blick. "Kann...ich dir irgendwie helfen?" "Ja, gerne, nachher ... ich muss die Berichte erst einmal sortieren. Einige befassen sich mit Vorschlägen für die Steuerreform, andere mit eine Volkszählung, dann gibt es noch Vorschläge für Provinzgouverneure, für die Verbesserung der Landwirtschaft, Petitionen für Privilegien...." Phobos seufzte. "Morgen setzte ich eine Sitzung an nur mit Elyon, ihren Stiefeltern und dir. Und vielleicht noch Vathek und Aldarn, wenn er so gut ist wie du sagst." "Ich denk schon.....wär....wäre es hilfreich, wenn ich mich.....eine Weile allein beschäftigen würde?" "Wenn du das willst. Kannst du Vathek und Aldarn heute noch erreichen? Und vielleicht deinen Vater?" "Klar, kein Problem..." Caleb zog Phobos zu sich herunter und küsste ihn kurz. "Ich bin zum Abendessen wieder da..." "Du hast nur noch etwa eine Dreiviertelstunde." Phobos drückte kurz Calebs Hand und setzte sich dann an seinen Schreibtisch. Aber Caleb war flink und wusste wo er seine Freunde finden konnte. Doch dann folgte für ihn ein grosser Schock, denn Aldarn machte keinen Hehl daraus, dass er Phobos nach wie vor nicht traute und gab sich nur einverstanden, weil Caleb sein Freund war. Auch Julian und Vathek stimmten nur zögernd zu - sie hatten von den Rebellen, die als Ständevertreter bei den Ratsitzungen teilnahmen nichts negatives gehört, aber ein letzter Verdacht, dass es sich um eine Falle handelte, wenn die wichtigsten Rebellen geladen wurden, blieb. Und Caleb wollte noch nicht gleich damit heraus platzen, dass er und Phobos ein Paar waren, denn er fürchtete ablehnende Verhalten, nicht nur, weil Phobos auch ein Mann war. In der Zwischenzeit war Phobos auf weniger Probleme gestossen bei den Browns, die mit mehr Begeisterung als Elyon der Sitzung am nächsten Tag zustimmten und so fand Caleb, als er wiederkam, das Essen auf dem Tisch, während Phobos noch dabei war Berichte zu sortieren an seinem Schreibtisch und eine Liste zu schreiben mit Punkten, die zu besprechen waren. Caleb wollte gar nicht erst stören und verzog sich leise in die Ecke, um zu warten. Aber Phobos bemerkte ihn und sah lächelnd auf. "Hallo - hast du Hunger?" "Hi, ja, aber ich wart auf dich..." "Nein, wir können auch zuerst essen. Und ..." Er wies auf einen grossen Stapel. "Das hier sind alles Angelegenheiten die sich mit Wachen und Verteidigung beschäftigen. Das überlasse ich dir." Caleb schluckte trocken. "Sieht sicher schlimmer aus, als es ist...", meinte er, nicht wirklich zuversichtlich. Phobos lachte. "Essen wir erst einmal." "Hmm....was ist denn das...? Hat ich ja noch nie...." Caleb guckte die Spiesschen neugierig an. "Rindfleischspiesschen mariniert in Rotwein mit einer Pilzsauce, dazu frisches Gemüse aus dem Palastgarten und breite Nudeln", wiederholte Phobos die Worte aus der Küche. "Ehm ja...das Gemüse hab ich erkannt und die Nudeln auch....Rotwein?" "Ja, Rotwein. Den hast du neulich bei mir probiert. Und es ist laut unserem Koch das beste Gemüse seit 13 Jahren." "Kann ich mir vorstellen", grinste Caleb und griff daraufhin ordentlich zu. Nach dem Abendessen hatte beide keine grosse Motivation sich in die Arbeit zu stürzen. Phobos seufzte etwas. "Ich fürchte ich muss doch noch etwas machen - eine Sitzung braucht Traktanden." Das Ganze endete damit, dass Phobos an seinem Schreibtisch sass und Caleb seine Berichte vor sich auf dem Boden ausgebreitet hatte, nachdem er sie sortiert hatte. "Als erstes müssen wir morgen aber einen Schreibtisch für dich besorgen", erklärte Phobos schliesslich und hielt Caleb eine Liste hin. "Hier, das ist was ich morgen besprechen will. Fällt dir noch etwas anderes ein?" Caleb las die Liste durch und schüttelte den Kopf. Die Hälfte der Dinge wären ihm nicht einmal in den Sinn gekommen. "Gut. Möchtest du bei der Ratssitzung am morgen anwesend sein oder die Sitzung am Nachmittag vorbereiten?" "Was muss man denn vorbereiten?" "Nun .... diese Liste für alle Anwesenden abschreiben, zurechtlegen was als Einleitung zu diesen Punkten gesagt werden soll und wie viel wir an diesem Tag erreichen wollen. Von mir aus vor allem Prioritäten festlegen und Aufgaben verteilen." "Okay.....kann ich versuchen.." "Also willst du am morgen nicht dabei sein." Phobos nickte leicht. "Gut, wenn du das morgen machst, kann ich ja jetzt aufhören." Caleb atmete auf, hatte das also richtig gedeutet und würde Phobos dadurch etwas Arbeit abnehmen können. "Bist du auch fertig für heute?", erkundigte Phobos sich. Der Jüngere kaute auf einem Stift herum und hatte dadurch schon ganz verfärbte Lippen, hob nun aber den Kopf und nickte. "Machen wir Feierabend...." "Und was willst du jetzt tun?" Phobos setzte sich neben ihm auf den Boden, wo er noch ein kleines freies Plätzchen entdeckte. "Hmm...wenn du schon zu mir kommst...." Caleb schob noch ein paar Bericht mehr zur Seite und rutschte zu Phobos, um sich anzukuscheln. "Eine Fortsetzung von dem, was wir heute Nachmittag schon getan haben?" "Zum Beispiel...." Caleb richtete sich etwas auf, um Phobos' Gesicht mit beiden Händen zu umfassen, ehe er ihn vorsichtig küsste. Ebenso vorsichtig erwiderte Phobos den Kuss. Seine Hände fielen locker auf Calebs Hüften. Er versank in dem immer noch fremden aber wunderschönen Gefühl geliebt zu werden, wie Calebs Kuss es ihm so zärtlich zeigte. Doch nach und nach schien der Kleine dominanter zu werden und Phobos sanft nach hinten zu drücken. Dabei schwang er ein Bein über seinen Liebsten und kniete nun über ihm. Phobos wehrte sich nicht, schlang nur langsam seine Arme um Caleb. Was ihn etwas weiter auf Phobos herab sinken liess. Erstmals fuhr Caleb vorsichtig mit seiner Zungenspitze über die Lippen des anderen. Der öffnete seinen Mund einladend und liess sich langsam nach hinten auf den Boden herab. So sass Caleb schliesslich in Phobos Schoss und probierte zum ersten Mal aus, wie sich ein wirklich tiefer, leidenschaftlicher Kuss anfühlte, auch wenn es ihm den Atem raubte. Phobos seufzte leise in Calebs Mund, seine Hände auf Calebs Hüften. Das Gefühl, wie Caleb über seine Zunge strich war unbeschreiblich. Caleb schien gar nicht mehr genug zu bekommen, nachdem er einmal davon gekostet hatte, doch schlussendlich brauchten sie beide Luft und der Jüngere zog sich zurück, auch wenn er sich dabei gänzlich in Phobos' Schoss setzte. Phobos blieb einfach liegen, Augen geschlossen, während er nachdenklich über Calebs Hüften strich. Ein verträumtes Lächeln spielte um seinen Mund. Während ihn Caleb aufmerksam musterte und sich dann etwas runter beugte. "Was stellst du dir denn gerade vor?", wollte er neugierig wissen. "Nichts bestimmtes." Phobos öffnete die Augen und strich leicht über Calebs Gesicht. Was diesen schnurrend die Augen schliessen liess. Sanft erkundete Phobos weiter die Gesichtszüge seines Liebsten. Dann aber hielt er inne. "Wollen wir uns langsam bettfertig machen?" "Ist schon Zeit dafür?" "Es ist spät geworden, ja, und morgen wird ein langer Tag." "Dann müssen wir wohl früh raus...." "So früh auch wieder nicht ... immerhin komme alle anderen zu uns." Caleb grinste. "Also noch Zeit für uns...." Er stand auf und hielt Phobos die Hand entgegen. "Ja ..." Phobos richtete sich mit Calebs Hilfe wieder auf. "Ja, oder wir arbeiten vorher noch etwas, natürlich." "Wir werden sehen." Caleb zog Phobos hinter sich ins Schlafzimmer, um sich aus den Kleidern zu pellen. Phobos tat es ihm nach, jetzt verlegener denn je, sich vor Caleb auszuziehen. Dabei hatte er nie Probleme gehabt sich vor Cedric oder anderen Unterlingen halbnackt im Bad zu präsentieren. Caleb hingegen schien sich gar nicht daran zu stören und zog sogar das Shirt, dass er sonst immer an gehabt hatte aus und kroch nur mit der Schlafhose unter die Decke. Phobos hingegen war wie immer mit einer Robe bekleidet, die seine Reize ziemlich verhüllte. Aber er legte einen zaghaften Arm um Calebs nackten Oberkörper. Was diesen zufrieden seufzen liess. Er streckte eine Hand aus, um Phobos durch die Haare zu streichen. "Wird dir nicht warm in dieser Robe unter der Decke?" "Nein." Phobos riss seine Augen wieder auf. "Meine Haare --- die hab ich vergessen zu flechten." "Soll ich es für dich machen?" "Gerne. Ich mag es wenn du meine Haare bürstest und so." "Dann solltest du die Robe aber vorher ausziehen, sonst verwuschelst du dir die Haare nachher wieder." "Wieso? Ich verwuschle sie mir nur, wenn ich sie aus- und dann wieder anziehe." "Du willst in dem dicken Teil schlafen?" "Ja, natürlich. Das ist eine Schlafrobe." Caleb zupfte missmutig daran. "Aber dann hab ich ja gar nichts von dir..." "Doch ..." Phobos probierte das Blut das in seinen Kopf schoss wieder runterzuzwingen, aber das ging bei aller Magie nicht. "Phobos?", fragte Caleb dementsprechend verwirrt. "Ich hol nur schnell eine Bürste." Phobos schwang sich wieder aus dem Bett und verschwand im Ankleidezimmer, um mit einer seiner Bürsten und einem Band wiederzukommen. Caleb sah ihm aufmerksam entgegen. "Alles in Ordnung? Ich...verunsichere dich doch nicht, oder? Das wollt ich nicht..." "Ist schon gut." Phobos setzte sich auf die Bettkante, wandte sich aber um und küsste Caleb auf die Nase. Dieser blinzelte ihn an und tippte sich auf die Lippen. "Hier bitte auch....dann fang ich auch gleich mit Bürsten an." "Frechdachs." Phobos lachte leicht, tat aber wie ihm geheissen. "Hmm...schon besser....umdrehen", befahl er dann liebevoll und nahm die Bürste zur Hand. "Ich beginne das mit dem General der Rebellen zu fühlen." Brav drehte Phobos sich um. "Geht es so oder soll ich aufstehen?" "Passt schon...", meinte Caleb verträumt und begann Phobos Haare mit weichen Bürstenstrichen zu verwöhnen und liess immer wieder seine Finger hindurch gleiten. "Dir gefallen meine Haare, oder?" Caleb konnte Phobos Schmunzeln hören, wenn er es schon nicht sehen konnte. "Hmm.....sehr....", schnurrte Caleb und lehnte sich vor, um sein Gesicht an Phobos' Hinterkopf zu schmiegen. "Wie habe ich das nur bemerkt?" Caleb umarmte ihn von hinten. "Aber du magst es doch auch, wenn ich dir die Haare mache..." "Natürlich. Es fühlt sich schön an." Phobos liess sich etwas nach hinten fallen. Genau in Calebs Umarmung. Der schob sein Gesicht nun neben Phobos' vorbei und schmiegte seine Wange an die des Älteren. "Das war der schönste Nachmittag in meinem Leben", murmelte Phobos leise. "Und noch viele werden folgen....", meinte Caleb zuversichtlich. "Ich weiss nicht ... es war so speziell ... weil es der Anfang war." Caleb küsste ihn auf die Wange. Worte schienen hier unangebracht und so hielt er Phobos einfach nur fest und kraulte nebenbei abwesend dessen Oberarm. Phobos schloss die Augen um die Zuwendung umso besser geniessen zu können. Dann aber öffnete er sie langsam wieder. "Wir sollten uns hinlegen." Caleb gab ihn widerwillig frei und flocht geschickt den Zopf und befestige das Band am Ende, ehe er zurück rutschte und sich hinlegte, einladend die Decke anhob. Phobos kroch zu ihm und zog Caleb an sich. "Schlaf gut." "Du auch mein König", schnurrte Caleb und kuschelte sich an Phobos' Brust, wo er dessen Herzschlag schön hören konnte. Nach einer wunderbaren Nacht, verbrachte Phobos einen sehr anstrengenden Morgen in der Ratssitzung über die Steuern. Schliesslich würden sie auf jeden Fall mehr behalten, als sie es noch vor kurzem gehabt hatten. Aber man stritt sich hier um jeden Strohhalm. Und das Misstrauen gegenüber dem früheren Herrscher war unverkennbar zu spüren, doch auch Caleb hatte damit zu kämpfen seinen Geliebten zu verteidigen und das so, dass man nicht ihm nicht vorwerfen konnte blind vor Liebe zu sein. Er sass mit seinem Vater und seinen beiden Freunden beim Mittagessen im dem Raum, wo ihre Sitzung statt finden sollte. "Du hattest immer schon einen Hang zur Leichtgläubigkeit, Caleb", führte Vathek an. "Das war deine einzige Schwäche als Führer - nur Phobos hast du nie getraut. Und jetzt ist er nett zu dir - und vergessen wir nicht wie lange du schon im Schloss bist. Er kann gut hypnotisieren. Glaub mir, ich habe unter ihm gedient." "Man merkt aber, wenn jemand hypnotisiert wird.....ich hab es bei Aldarn ja auch gemerkt..." "Ja .. gut. Trotzdem - die meisten von uns haben es nicht bemerkt. Und - es ist Phobos. Ich kann nicht glauben, dass er sich plötzlich so radikal geändert haben soll." "Und warum kannst du das nicht glauben? Du hast ihn nun doch auch schon ein paar mal erlebt." "Erlebt? So würde ich es nicht nennen. Ja, Meridian hat sich radikal geändert in den letzten Tagen, er hat zu den Ratssitzungen geladen, die Gefangenen sind freigelassen ... aber wir wissen, wie er für 13 Jahre 'regiert' hat. Ich habe selber erlebt wie er auch nur die behandelt hat, die unter ihm gedient haben. Ich glaube nicht, dass dieser Mann plötzlich ein Interesse daran hat etwas für das Volk zu tun." Caleb sah seinen Freund pikiert an. "Aber....er versucht es doch wirklich....und er muss sich einfach auch erst zurecht finden, jetzt wo alles ganz anders läuft." "Ich traue der Sache auch nicht, Caleb", meldete sich Julian zu Wort. "Ich weiss ... er liebte deine Mutter. Aber ..." "...dann weisst du doch am Besten, wie sehr sie jemanden beeinflussen kann." "Für die letzten anderthalb Jahrzehnte war er offensichtlich nicht beeinflusst", gab Julian zurück. "Er hat es vergessen....ich...wir...haben ihn wieder daran erinnert." Julian sah ihn nur sehr skeptisch an und auch Vathek schüttelte den Kopf. "Nein, Caleb ... du .... du hoffst, das jetzt alles besser wird. Aber - wir kennen alle Phobos." "Ich bin sicher Caleb kennt Phobos besser als wir alle", warf Elyon ein, die mit ihrem Vater den Raum betrat. Eleanor war mit Phobos in der Ratssitzung. "Er wohnt seit einigen Wochen bei ihm und - Caleb hat ihn dazu gebracht seine alten Pläne aufzugeben." Erleichtert wandte sich Caleb zu ihr um. Er sagte nichts, doch Dankbarkeit lag in seinem Blick und in dem angedeuteten Lächeln. Die anderen drei waren schnell aufgesprungen, um sich vor Elyon zu verneigen. Keiner von ihnen wagte es offenbar, der so sehnlich erwarteten Königin zu widersprechen und so herrschte kurz unangenehmes Schweigen, bis Phobos mit Eleanor den Raum betrat. "... und sollen die Händler sehen wovon wir die Strassen bezahlen, wenn sie keine Steuern zahlen wollen. Mir kann es egal sein - ich kann fliegen", erklärte Phobos hitzig der Frau, die zustimmend nickte. Die Köpfe der Anwesenden wandten sich alle Phobos zu und einige Augenbrauen gingen etwas irritiert nach oben. Nur Caleb grinste ganz offen. "Du weisst, dass das ziemlich egoistisch ist, oder? Ausserdem....dann holpert es mehr, wenn du mit einer Kutsche unterwegs bist." "Und beim fliegen wird man schnell müde...", gab Elyon zu bedenken. Phobos nickte ihnen zu. "Es geht gar nicht um die schon bestehenden Strassen. Nur kann mir jemand erklären warum die gleichen Männer, die gestern eine Petition eingereicht haben für eine neue direkte Strasse nach Alba, zwei neue Brücken über die Schlucht und für einen Ausbau der Strasse in die blauen Berge - warum die nicht der Meinung sind, sie müssten dafür irgendeinen Beitrag leisten?" Er setzte sich hin. "Ich glaube irgendwo auf der Traktandenliste steht das, oder?" Caleb zupfte die Liste hervor und nickte. "Hast du eine Abschrift für jeden?" Caleb grinste. "Dank des Kopierers von Hay Lins Grossmutter....", strahlte er und verteilte die Kopien. Phobos sah verwirrt auf das ungewohnte Blatt. "Von der Erde? Wann warst du da?" "Heute früh, kurz nachdem du zur Sitzung gegangen bist. Blunk hat ein Portal gefunden gehabt...." "Ich sehe die Wächterinnen stellen sich nicht sehr gut darin an, die Portale zu schliessen ..." Phobos sah auf die Liste. "Gut." Er sah sich um. "Ich denke alle Anwesenden kennen einander, richtig?" "Ja, natürlich, aber ich denk die Wächterinnen tun ihr Bestes...", verteidigte Caleb seine alten Freunde. "Das ist auch nicht wirklich unser Problem ... wir haben eine Reihe ganz anderer Probleme, die sich zur Hauptsache damit befassen, dass Befreiung von Tyrannei Unzufriedenheit in Meridian scheinbar erst gerade angestachelt hat und Elyon und ich uns unmöglich mit jedem Problem selber befassen können." "Dann solltet ihr Vertreter bestimmen", schlug Aldarn vor. "So wie Caleb sich um die Wachen kümmert, könnt ihr auch Vertreter für andere Bereiche bestimmen. Ihr müsst nur entscheiden, welche Bereiche ihr abgeben wollt." "Ja - das ist der erste Punkt der Liste - zu entscheiden welche Bereiche abgegeben werden können und wer sie übernimmt. Caleb hat gesagt, du wärst gut in taktischen Überlegungen?" Aldarn fiel etwas aus dem Konzept. "Ehm, ja...schon...." Er lehnte sich zu Caleb. "Das hast du gesagt?", zischte er zu ihm und Caleb nickte nur grinsend. Phobos verkniff sich ein Grinsen. "Gut - wenn Elyon einverstanden ist, wärst du bereit unser Aussenminister zu werden? Einige Länder wollen frei kommen, das muss verhandelt werden, und diplomatische - und Handelsbeziehungen wieder aufgenommen werden mit denen, die ich noch nicht erobert hatte." "Entweder muss ich jetzt annehmen, dass ihr Calebs Worten grosses Vertrauen schenkt, oder aber ihr wollt mich los werden", grinste Aldarn. "Oder es gibt eine sehr kleine Auswahl an Kandidaten .... aber Calebs Urteil scheint mir in der Regel zuverlässig zu sein. Elyon?" "Einverstanden. Aldarn hat schon oft bewiesen, dass er zuverlässig ist und Autorität besitzt." "Gut. Aldarn, Punkt 3 der Traktandenliste ist damit dein Gebiet und ich habe einen grossen Stapel an Berichten für dich bereit. Punkt 1 war ... ja ... richtig. Wir brauchen eine Leiter der Stadtverwaltung der die Zünfte in Zaum hält und dazu zwingt zusammenzuarbeiten. Nach den Ratsitzungen zu urteilen gibt es zwischen ihnen viele Streitpunkte. Julian?" "Ich kenn die meisten Handwerker, ja.....wenn ihr mir das anvertrauen wollt..." "Sorg dafür, dass sie den Händlern nicht den Kopf einschlagen und umgekehrt. Wie die Stadtverwaltung aussehen soll, besprechen wir in Punkt .... fünf. Vathek - Caleb sagte du wärst gut in Verträgen und ähnlichem. Kannst du einer Kanzlei vorstehen?" "Mit einem guten Sekretär sicher...." "Dann such dir so einen ....Eleanor wird der Verwaltung vorstellen und für Provinzgouverneure sorgen. Thomas unterstützt Elyon und wie die Aufgabenteilung zwischen uns drei aussieht werden wir später besprechen - damit sind wir also die Regierung Meridians und können die unsere erste Sitzung beginnen. Caleb?" Caleb hatte brav alles aufgeschrieben, auch wenn wohl nur er seine typische Jungenhandschrift würde lesen können. Sie diskutierten den grössten Teil des Nachmittags über die verschiedenen Probleme die angegangen werden mussten, bis zum letzten Punkt kamen. Der Arbeitsräume für sie selber. "Wir müssen Arbeitsräume für jeden im Schloss finden", erklärte Phobos. "Wenn möglich in der Nähe der Bibliothek. Und Einrichtung. Hast du dich eigentlich schon um einen Schreibtisch gekümmert, Caleb?" "Ehm, nein, aber ich kann doch irgend einen Tisch nehmen....aber Räume haben wir hier genügend. Du hast die Hälfte davon gar nie benutzt..." "Du kannst auf jeden Fall nicht immer auf dem Boden arbeiten .... aber die Räume müssen auch geeignet sein. Und es wird schwierig sein zu entscheiden, bevor wir wissen wie viele Mitarbeiter jeder braucht .... Caleb, du brauchst auf jeden Fall einen Raum in der Nähe der Räume der Wachen." "Ja, da unten hat's auch noch einige freie Räume...." "Sehr schön, besorg dir einen davon. Vathek, Aldarn, Eleanor, sucht euch auch geeignete Räume in der Bibliothek und Julian auch, wenn du es für nötig hältst hier auch einen zu haben. Gibt es noch Fragen?" Alle schüttelten die Köpfe und erhoben sich, da nun auch der letzte Punkt besprochen war und alle schon ziemlich hungrig waren. Nur Caleb blieb noch sitzen, während die anderen den Raum verliessen. Phobos trat zu ihm und legte ihm sanft den Arm über die Schulter. "Danke für die Vorbereitung heute." "Bitte....man war das ein Kampf....", seufzte dieser und lehnte sich an Phobos' Brust. "Ein Kampf? Wieso?" Zärtlich spielte Phobos mit den braunen Haaren. "Die nur so weit zu bekommen, dass...oh...du bist ja erst nachher gekommen. Da waren sie dann plötzlich ganz zahm." "Du meinst, sie dachten es wäre ein Falle? Ich glaube Aldarn und Vathek sind sich immer noch nicht ganz sicher ..." "Elyon hat sie schliesslich zurecht gewiesen....und ich weiss, dass du es ehrlich meinst. Nur meine Freunde müssen das noch begreifen...." "Ich habe Probleme mir vorzustellen, wie ich böse Pläne schmiede während ich meine Tage auf Sitzungen zubringen und Dinge bespreche die ich nicht umzusetzen gedenke ... immerhin brauch ich auch Schlaf." Caleb sah ihn aus grossen Bambiaugen an. "...und ich?" "Was ist mit dir? Dich entführe ich morgen oder übermorgen bösartigerweise in die Berge." "Also doch noch etwas Zeit für uns. Ich hatte schon Angst, du wollest lieber arbeiten." "Da ich die ganze Arbeit für dich mache ... aber vielleicht solltest du deinen Freunden von unserem Plänen verraten. Ich habe so ein Gefühl, dass uns ansonsten die halbe Rebellenarmee hinterherkommt." "Warum denn das?" "Wenn Phobos mit dem ehemaligen Rebellenführer verschwunden ist? Sie werden denken ich habe dir etwas angetan." "Oh.....na, das will ich doch hoffen. Also dass du etwas mit mir tust..." Phobos lachte. "Komm, lass uns essen." "Essen? Stimmt, das war doch diese Tätigkeit, die man täglich machen muss, um zu überleben, man sie aber getrost mal vergisst..." "Ich hatte schon nichts zu Mittag", verteidigte Phobos sich. "Gut, dann sollten wir die Küche plündern und uns verziehen..." "Küche plündern? Wieso bekommen wir kein Abendessen in unserem Zimmer? Was hast du vor?" "Erst mal schlag ich ein Bad vor, um uns zu erfrischen. Zu Essen bekommen wir sicher genug..." "Wenn du meinst ..." Phobos öffnete galant die Tür für Caleb. Dieser trabte hindurch und da niemand auf dem Gang war griff er dann auch nach Phobos Hand. Der streichelte sanft mit seinem Daumen über Calebs Handrücken. "Ich brauch jetzt wirklich ein entspannendes Bad ... das war ein harter Tag." Caleb zuckte mit den Schultern. "Aber jetzt kümmern wir uns erst einmal nur um uns...." Sie hatten ihr Zimmer erreicht und Caleb ging sofort ins Bad, um alles vorzubereiten. Kapitel 19: Petting ------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Petting Teil: 19/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Phobos sah an diesem Plan nichts auszusetzen. Er deponierte ihre Notizen sorgfältig auf seinem Schreibtisch und folgte Caleb ins Bad, seine Hände schon an seinen Roben. Caleb war schon fertig mit der Wanne und suchte nur noch die passenden Badezusätze zusammen, war dabei aber schon ausgezogen und fertig fürs Bad. Phobos schluckte ein wenig. Der junge Rebell war so schön - im Licht des Bades schimmerte seine Haut seidig und liess seine Muskeln nur um so schöner geformt wirken. Er zog sich langsam selber aus, während er beobachtete wie Caleb seine Auswahl traf. "Ha! Das hatten wir noch nie...!" Caleb war fündig geworden und gab grosszügig von der Essenz ins Wasser, dass daraufhin leicht aufschäumte und sich ein angenehmer Duft entfaltete. "Riecht .... gut." In der Tat roch es sehr - anregend, wenn Phobos sich recht erinnerte war das der Sinn dieses Badezusatzes. Er liess sich elegant in die Wanne gleiten. "Ja, riecht wirklich fein", meinte Caleb und guckte sich noch kurz den Namen an, der auf dem Fläschchen stand. "Klingt zwar wie ein Name aus Hay Lins Familie 'Ylang Ylang'...." Brav stellte Caleb die Flasche zurück und kletterte dann auch schnell ins warme, fast heisse Wasser und schauderte wohlig. Phobos hatte seine Augen geschlossen während seine Muskeln sich in dem heissen Wasser langsam entspannten. Caleb gab zufriedene Geräusche von sich, ehe er die Augen öffnete und am Rand der grossen Wanne entlang zu Phobos rutschte. Von der Bewegung alarmiert öffnete Phobos seine Augen ebenfalls und lächelte Caleb an. Einladend streckte er einen Arm aus. Sofort war Caleb bei ihm und schmiegte sich an, liess eine Hand seufzend über die Brust seines Geliebten streichen. Phobos vergrub sein Gesicht in Calebs Haaren. "Wie hab ich es nur je geschafft zu baden ohne dich." "Na ja....wohl nur kurz rein und wieder raus...", mutmasste Caleb grinsend und seine Fingerkuppen zogen neugierig Kreise auf Phobos Brust. "Eher ausgedehnte Bäder um meine Magie aufzufrischen - das war nötig. Meine Teiche waren mein Arbeitszimmer." Geniesserisch seufzte Phobos. "Aber da war das Wasser doch sicher kalt...." Caleb sah hoch, um sehen wie Phobos reagierte. "Vergiss nicht Magie ..." Phobos schien fast im Autopilot zu antworten, während er zärtlich über Calebs Oberarme strich. Was diesem eine spürbare Gänsehaut bescherte. Phobos zog Caleb noch ein bisschen näher, nur gerade nicht auf seinen Schoss, um sanft an seinem Ohr knabbern zu können. Das liess den äusserst kitzligen Jungen aufkichern. Was Phobos natürlich nicht von seiner Tätigkeit abhielt, nur wanderte er jetzt etwas tiefer über den Kiefer zu Calebs Kinn. Caleb schloss daraufhin die Augen und drängte sich dichter an den Älteren. Seine Arme legten sich auf Phobos' Schultern. Was es Phobos natürlich verunmöglichte seine Tätigkeit weiterzuführen, aber er fand ein ebenso lohnendes Ziel in Calebs Schläfen und liess seine Hände über Calebs Taille streichen. Daraufhin schob sich Caleb automatisch der Berührung entgegen und öffnete fast etwas verdutzt die Augen, um Phobos anzusehen. "Was ist?" Phobos hielt ebenfalls etwas verwirrt inne. Calebs Wangen waren ganz rosig, nicht nur vom heissen Wasser, denn sein jugendlicher Körper, der aber ziemlich offensichtlich schon angefangen hatte sich in einen männlichen zu verwandeln, reagierte auf die vertraute Nähe, des geliebten Menschen. Phobos lachte leise, als er verstand. Er küsste noch einmal Calebs Stirn. "Soll ich aufhören?" "Nein!", wimmerte Caleb sofort. "Ich weiss nur nicht...ist das in Ordnung?" "Das ist sogar normal. Gerade ..." ... in deinem Alter, verkniff sich Phobos sich gerade noch rechtzeitig. "Gerade wenn alles neu ist." Caleb lächelte. "Fühlt sich toll an." "Siehst du?" Phobos zog Caleb jetzt doch auf seinen Schoss, von wo aus er ihn besser küssen konnte. Und Caleb wollte sofort wieder mehr probieren und stupste auffordernd mit seiner Zungenspitze gegen Phobos' Lippen. Sofort öffneten diese sich, Phobos lehnte sogar den Kopf ein wenig zurück, um Caleb besseren Zugang zu gewähren. Erfreut und fast etwas stürmisch erkundete Caleb die neue Umgebung und löste sich erst, als er unter akutem Sauerstoffmangel zu leiden begann. Auch Phobos atmete merklich durch, als Caleb sich wieder von ihm löste. Dennoch blieben seine Arme eng um Caleb geschlungen. "Ich werd fast verrückt vor Glück", flüsterte Caleb, mit einer weichen, für ihn so untypischen Stimme. Phobos lächelte etwas zittrig zurück, seine Augen voller Gefühl. Er brachte kein Wort heraus, als er ganz sanft über Calebs Gesicht fuhr. Der schmiegte sein Gesicht in die weiche Hand seines Liebsten und liess die seine im Gegenzug dazu über Phobos' Brust gleiten. Phobos schloss seine Augen wieder, um einfach nur die Haut Calebs zu spüren und die Hand die ihn liebkoste. Und immer frecher wurde. Neugierig testete Caleb aus, wie Phobos Brustwarzen auf Berührungen reagierte und wie sich die Atmung veränderte, wenn er die einzelnen Muskelstränge entlang fuhr. Phobos keuchte leicht, wenn Caleb empfindliche Stellen traf. "Caleb ..." "Soll ich aufhören?", fragte dieser, ohne aufzusehen. "N-nein." Ein leises Stöhnen unterbrach Phobos, als Caleb eine besonders empfindliche Stelle über dem Hüftknochen traf. Den Caleb leider gar nicht sehen konnte, nur ertasten, aber was er fühlte, gefiel ihm. Phobos war hin und her gerissen zwischen Euphorie und Frustration - so erregt war er lange nicht mehr gewesen. Aber Caleb reizte ihn so sehr. Fahrig begann er ebenfalls über Calebs Körper zu streichen Der Jüngere reagierte sofort und ein Zittern lief durch seinen angespannten Körper. "Du bist wunderschön", murmelte Phobos als er die weiche Haut und die harten Muskeln Calebs spürte und jeder empfindlichen Stelle spezielle Aufmerksamkeit schenkte. Caleb reckte sich Phobos immer weiter entgegen, während er den Kopf nach hinten sinken liess. Einer solchen Einladung konnte Phobos nicht widerstehen und seine Lippen attackierten die empfindliche Haut an Calebs Hals. Ein Schaudern ging wieder durch den empfindlichen Körper und Caleb presste seinen Unterleib instinktiv näher an Phobos. Der stöhne leise und eine Hand fuhr immer tiefer hinab, zwischen ihren Körpern. Erwartungsvoll schloss Caleb die Augen und all seine Muskeln schienen zum Zerreissen angespannt zu sein. Das ermutigte Phobos seine Hand langsam um Calebs Glied zu schliessen. Sanft und langsam begann er auf und ab zu fahren. Hörbar atmete Caleb ein und stöhnte leise, überrascht die Augen öffnend. "Okay?", fragte Phobos sanft ohne aufzuhören. "Oh ja....wow...." "Hmmm ...?" Phobos beugte sich wieder herunter um seine Arbeit an Calebs Hals wiederaufzunehmen, als er ihn geschickt immer näher zu seiner Erfüllung brachte. So etwas hatte Caleb nun wirklich noch nie erlebt und seine Gefühlswelt brach in Chaos aus, was ihn schliesslich zu einem ziemlich eiligen und auch etwas überraschenden Höhepunkt trieb. Was unter Wasser noch nicht einmal eine Schweinerei verursachte. Caleb versuchte nach Luft zu schnappen, wurde aber schon wieder von Phobos Lippen beansprucht. Der aber hatte dann doch Mitleid und gab ihn wieder frei. Mit bebenden Lippen und roten Wangen blickte Caleb den anderen an, unfähig nur ein einziges, vernünftiges Wort zu sagen. Auch wenn sein eigener Körper förmlich nach Befriedigung schrie, zog Phobos Caleb an sich und strich beruhigend über dessen Rücken. Durch das näher heranziehen, rieben sich die beiden erhitzen Körper wieder aneinander. Phobos biss sich auf die Unterlippe, um nicht zu verraten wie erregt er noch war. Caleb keuchte leise und blickte dann zu Phobos. "Sag mir, was ich tun soll!", bat er leise. "Wie, was sollst du tun?" Caleb wurde etwas rot. "Na ja, dass du auch...." "Ah so ... das gleiche?" Phobos küsste ihn sanft. "Aber du musst nicht." Der Junge biss sich kurz auf die Lippen, ehe er Phobos küsste. "Ich möchte aber...", hauchte er zwischen zwei Küssen, während seine Hand nach unten wanderte, zaghaft die Spitze der heiss pulsierenden Erektion berührte. Phobos stöhnte leise auf und stiess seine Hüfte unwillkürlich etwas nach vorne. Caleb zuckte etwas zusammen, griff aber dennoch zu und bewegte seine Hand in Erinnerung an Phobos Bewegungen, auf und ab. Ermutigend hielt Phobos sich an Calebs Schultern fest. Sein Atem ging immer schneller Und je mehr Caleb sah, dass Phobos sein Tun genoss, um so mutiger und experimentierfreudiger wurde er. Es fühlte sich unglaublich an. Phobos biss die Zähne zusammen, als eine warme Welle durch seinen Körper ging direkt auf ein Ziel zu. Sein Stöhnen war dennoch vernehmlich als er viel zu früh kam. Erstaunt und auch erfreut sah ihm Caleb dabei zu, überrascht, zu wie vielen Emotionen Phobos' Gesicht fähig war. Schliesslich sah Phobos ihn wieder an und lächelte etwas zögernd. "Sollen wir wieder raus ... das Wasser ist jetzt dreckig." Caleb kicherte leise. "Oh ja...." Geschwind stand er auf und kletterte aus der Wanne, um sich in ein weiches Frotteetuch zu wickeln und auch Phobos eines zu reichen. "Danke." Fast unsicher sah Phobos ihn an als er es annahm. Es war seltsam - nachdem sie so etwas intimes getan hatten, traute er sich kaum mehr Caleb zu berühren. Doch dieser kam schnell wieder angeschnattert, denn nun begann er zu frieren und verlangte nach Wärme. Phobos nahm ihn in die Arme und strich ihm über den Rücken. Wirksamer war aber vermutlich, dass er mit Hilfe von etwas Magie den Raum wohlig warm heizte. Caleb war es im Grunde egal, Hauptsache warm und nah bei Phobos. Aber ewig würden sie nicht im Bad bleiben können, denn der Hunger war durch die ganze Aktion noch immer nicht verschwunden. So kamen sie schliesslich händchenhaltend aus dem Bad. Aber bevor sie zu Abend essen konnten, musste Phobos natürlich noch einmal Caleb an sich ziehen um ihn zu küssen. Schnurrend liess dieser sich in seine Arme sinken, fuhr aber Sekunden später zusammen, als es von der Tür her mehrstimmig kicherte. Die Wächterinnen. Elyon. Entsetzt fuhr Phobos herum und sah in die Gesichter der kichernden Mädchen. "Habt ihr noch nie etwas von anklopfen gehört?" "Haben wir", verteidigte sich Elyon kichernd. "Aber niemand hat geantwortet. Wir wollten euch für den Ausflug zur Erde abholen...." "Wenn niemand antwortet, dann platzt man doch nicht einfach herein." Er überprüfte, dass sein Handtuch gut hielt und liess dabei Caleb wieder frei. "Und wieso sollte ich auf die Erde?" "Ehm ja...", kam es da leise von Caleb. "Das...wollt ich dir noch sagen...." "Du wolltest mir was sagen?" Phobos wandte sich wieder zu ihm, immer noch schmerzlich bewusst dass er gerade von einer Gruppe pubertierender Mädchen halbnackt beim küssen erwischt wurde. Und deren Getuschel war nicht zu überhören. Caleb stand nun verlegen vor Phobos und scharrte mit den Zehen über den Teppich. "Na ja, dass ich mit den Mädchen abgemacht hab und wir dir.....die Erde etwas zeigen wollten." "Heute?" Er sah an sich und Caleb herunter. "Gehen wir uns erst mal anziehen." Der Jüngere nickte mit hochrotem Kopf. Als die beiden verschwanden und die Mädchen wieder allein in dem Raum standen, ging das Gekicher erst richtig los, nur Cornelia fand es nicht besonders amüsant. Hay Lin klopfte ihr auf die Schulter. "Nimm es nicht so tragisch, auch du wirst noch jemanden finden..." "Ja natürlich und jemanden, der nicht doppelt so alt ist wie ich...ist ja abartig....mit einem Erwachsenen." Die Tatsache, dass Phobos ein Mann war schien weniger schrecklich zu sein, als vielmehr die Tatsache, dass er so viel älter war - eben ein Erwachsener. Will grinste breit. "Aber habt ihr seine Figur gesehen? Irma, ich glaub du musst dich für den Kommentar mit dem Bierbauch entschuldigen ..." "Hm, ja...oder wir stopfen ihn mit Burgern voll, bis er ihn hat..." "Nicht doch", fuhr ihr Hay Lin dazwischen. "Könnt ihr euch vorstellen, was für schöne Sachen ich für ihn schneidern könnte? Elyon, meinst du, du kommst mal an seine Masse heran?" "Frag Caleb", kicherte die. "Und er soll Phobos auch gleich dazu überreden sie zu tragen ...." Hay Lin blähte die Backen auf. "Er trägt ja nicht einmal selber das was ich ihm gemacht habe..." "Und Phobos hängt sehr an seinen Roben .... Ich glaube nicht, dass er auch nur gerne Freizeitkleidung tragen wird ..." Mittlerweile war Phobos fast wieder hergestellt und in eine seiner geliebten Roben gekleidet. Er machte seine Haare, während er Caleb strafend anschaute. "Haben wir heute nicht schon genug getan? Müssen wir uns auch noch pubertierende Gören antun?" "Wir wollen doch nur essen gehen...", verteidigte sich Caleb und zog sich gleich seine Erdsachen an. "Und warum auf der Erde? Mit Mädchen? Die uns .... erwischt haben?" "Besonders geschockt hat es sie nicht", meinte Caleb nachdenklich. "Nein, sie schienen es eher lustig zu finden." Phobos lief etwas rosig an, bei der frischen Erinnerung an diesen Moment. "Ich hab mal gehört das Erdenmädchen so was 'süss' finden." "So was?" "Männer und Männer, ja....musst du Hay Lin fragen...die hat sogar Bücher mit gezeichneten Geschichten zwischen zwei Jungs bei sich rumliegen.." "Süss?" Kam Phobos jetzt wieder auf den vorherigen Satz zurück. "Süss? Ich bin nicht süss! Ich bin erwachsen - und König von Meridian!" Caleb grinste schief. "Sag ihnen das..." "Lass uns gehen und es schnell hinter uns bringen." Caleb nickte und ging vor, um Phobos vor den grössten Angriffen zu bewahren. "Fertig, wir können...", meinte er zu den Mädchen. Auch Elyon hatte sich bereits wieder für die Erde umgezogen und nun guckte die ganze Gruppe zu Phobos. Der sie alle herausfordernd anfunkelte. "Kannst du dir etwas unauffälligeres anziehen oder soll ich dir helfen?", wollte Elyon hilfsbereit, mit süsslicher Stimme wissen. "Ich habe nichts 'Unauffälligeres.'" Elyon streckte ihre Hand aus und warmes Licht umgab Phobos. Gleich darauf ging ein freudiges Gekreische los, als das Licht wieder verblasste und Phobos' Anblick preis gab. Die Mädchen strahlten, aber Caleb entgleisten fast die Gesichtszüge. "Du kannst...du kannst...du kannst doch nicht... seine Haare...Elyon...nein..." "Die sind zu auffällig, so lang....", meinte diese verteidigend. "Ausserdem stehen ihm die kurzen Haare." "Oh ja...", musste sogar Cornelia zugeben. "Sein Pony gefällt mir am besten..." "Der ist süss, ja", stimmte Will zu. "Können wir dann mal los, ich hab Hunger..." Phobos war erstarrt vor Schreck. "Kurze ... Haare." Schnell drehte er sich und verschwand wieder in seinem Ankleidezimmer um sich im Spiegel zu betrachten. Besorgt folgte ihm Caleb und auch die Mädchen liefen hinter her. "So gehe ich nirgends hin", entschied Phobos. "Ich sehe grässlich aus." Fassungslos sah er im Spiegel von seinem Kurzhaarschnitt zu dem T-Shirt, das enger war als Calebs und wenig von seiner Figur nicht preisgab, zu den engen Jeans. Caleb hatte die Arme inzwischen vor der Brust verschränkt. "Immerhin....fällst du so nicht auf..." "Ich habe nie den Wunsch geäussert auf die Erde zu gehen, oder dort nicht aufzufallen!" "Aber du solltest alles einmal kennen lernen....damit wir überlegen können, welche Erfindungen uns hier auch weiter helfen können", meinte Elyon. "Ausserdem brauchst du mal Spass.....ganz dringend", war Irmas Einwand. "Diese Kleidung wird uns bestimmt nicht weiterhelfen - und du bist diejenige die diese Erfindungen einführen will. Ich scheitere am Steuersystem - und du hast mir übrigens noch nicht erklärt wo du heute morgen warst", gab Phobos zurück, Irma ignorierend "In der Stadt....was bringen mir diese Sitzungen? Ich hab keine Ahnung davon und kann in der Stadt besser helfen....die Brunnen funktionieren übrigens wieder alle, die du einst hast trocken legen lassen." "Dann sorg dafür, dass du eine Ahnung hast! Du und Caleb ihr solltet euch mal mit den Finanzen befassen. Gerade wegen dieser Dinge komm ich kein Stück weiter, weil sich die Stadtbewohner einzubilden scheinen, dass ich eine neue Art ausprobieren würde sie zu schikanieren. Warum ich den Aufwand treiben sollte, weiss ich nicht." Elyon schnaubte leise, aber Caleb ging dazwischen. "Wir reden mit ihnen, okay? Können wir los? Will...?" Will öffnete ein Tor zur Erde. "Ich darf bitten..." "Wer sagt, ich komme mit?", erkundigte Phobos sich grummelnd. "Ich...", entschied Caleb und nahm Phobos bei der Hand und ging mit ihm als Erster durch das Portal. "Du siehst wirklich gut aus...", versuchte er ihn dabei unentwegt zu beruhigen. Kapitel 20: Besuch auf der Erde ------------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Besuch auf der Erde Teil: 20/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. "Gut? Hast du meine Haare gesehen?" "Ist doch nur für die Erde...ich find's ja auch schade drum...du weisst das ich sie liebe..." "Eben ..." Phobos war nur wenig besänftigt. "Elyon hat kein Stilgefühl." "Nur eins für die Erde...." "Du willst behaupten normale Männer laufen so herum, wie ich jetzt?" "Wirst du gleich sehen...." Der Weg zu McDonalds war nicht weit, doch ihnen kamen genügend Menschen entgegen und jeden schien Phobos noch schiefer anzusehen. "Keiner von ihnen trägt seine Kleidung so eng wie ich", erklärte Phobos schliesslich seiner kleinen Schwester. "Die haben auch alle nicht so eine Figur wie du...willst du ne Jeansjacke?" "Woher willst du wissen, was für eine Figur die unter ihren Hemden haben? - Da." Phobos nickte unauffällig zu einem jungen Mann, der aussah wie ein junger Bankmanager in einem sorgfältig gebügelten Anzug. "Unter seinem Hemd könnte er so gut gebaut sein wie Caleb." Elyon hielt dem meckernden Phobos eine Jeansjacke hin, die er mit düsterer Miene annahm. Die Wächterinnern amüsierten sich derweilen köstlich. Irma klopfte Caleb auf die Schulter. "Tröste dich....Corny wäre auch nicht besser gewesen, die ist genau so zickig..." "Hey!", quietschte Cornelia sofort. "Vergleich mich nicht mit dem! Er ist ja schlimmer als meine kleine Schwester." Elyon begann zu kichern, da sie Cornelias kleine Schwester nur zu gut kannte. "Nein...er ist nicht halb so schlimm, wie das kleine Biest und sieht zudem besser aus. Hmm...ich hab mir immer einen grossen Bruder gewünscht, mit dem ich angeben kann..." Vergnügt hängte sie sich bei Phobos ein, seine Laune einfach ignorierend. Phobos funkelte sie an, aber das schien keine Wirkung zu haben. Also wandte er sich an Caleb. "Und dir gefällt es hier?" "Ja, sicher....hier gibt es viele, interessante Sachen..." Begeistert sah Caleb einem roten Sportflitzer hinter her. "Die Luft ist schlecht und es hat zu viele Leute." Als sie McDonalds betraten rümpfte sich Phobos Nase noch mehr. "Und ich würde sogar deine komische Taverne dem hier vorziehen. Seit ihr sicher, dass man hier Essen verkauft?" "Es schmeckt besser, als es aussieht", versuchte ihn Will zu beruhigen. "Wir haben zusammen gelegt, also seid ihr Meridianer heute eingeladen", strahlte Hay Lin. "Danke." Phobos sah sich weiter skeptisch um. "Ich dachte Hay Linns Eltern haben ein stilvolles Restaurant?", erkundigte er sich dann bei Caleb. "Haben sie auch, das hier ist das Lokal, wo die Jugendlichen am liebsten hingehen." "Ich bin nicht mehr jugendlich." Phobos sah auf die Menükarte, aber was dort stand, sagte ihm fast alles gar nichts. "Kann ich einen Salat haben?" Er konnte, aber er bekam auch noch eine Auswahl an Hamburgern und anderen Spezialitäten aus dem Reich der Erdenmenschen. Als sie einen Tisch gefunden hatten, war Phobos dann doch froh um seine nicht flatternde Kleidung - er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie seine Ärmel aussehen würden nach Kontakt mit diesem Tischen. Aber begann brav seinen Salat zu essen. Caleb inmitten seiner Freundinnen liess ihn sich alt fühlen. Doch dann konnte er unter dem Tisch etwas gegen sein Bein stupsen fühlen und ein Blick in Calebs blitzende Augen, zeigte ihm, woher der fremde Fuss kam. Phobos lächelte ihm zu und erwiderte die Berührung, indem er seinen Fuss über Calebs Unterschenkel streifen liess. Die Wächterinnen diskutierten gerade über eine Mathematikhausaufgabe, die für ihn nun wirklich nicht Interesse war. "Und ist es so schlimm...?", wollte Caleb nach einer Weile wissen. "So bekommst du immerhin einen Einblick ins Leben deiner Schwester, wie es früher war." "Ja ....." Phobos griff sehr skeptisch nach einem Pommes Frites. Zu seinem Glück waren es gerade erst frisch zubereitete und dementsprechend knackig. Er hätte Kartoffeln zwar in einer natürlicheren Form bevorzugt, aber er machte keinen Kommentar mehr. Irmas Kommentar über das "genauso zickig" hatte er gehört und er wollte Caleb ja auch nicht den Spass verderben. Der war schon fertig und wollte wissen, wo sie nachher hingingen. "Unser Ausflug ist noch nicht beendet?", erkundigte Phobos sich. "Wir dachten an einen Kinobesuch...", meinte Taranee vorsichtig, nicht wissend, wie Phobos darauf reagieren würde. "Kino ..." Phobos runzelte die Stirn etwas als er im Geiste alles durchging was er über die Erde gelesen hatte. "Bewegte Bilder?" "Genau", grinste Will. "Da läuft ein neuer Fantasystreifen....der wird euch gefallen. Da gibt's auch Drachen und Trolle..." "Drachen ... Trolle. Das gibt es doch alles nicht mehr auf der Erde." Phobos legte einen angefangenen Burger wieder weg. "Nein, aber die Menschen stellen sie gerne dar, um darüber zu fantasieren, wie sie wohl gewesen sein könnten...wenn es sie denn gegeben hätte." "Sie sollen froh sein, dass es keine gibt." "Lieber was anderes? Oh, ich weiss was...." Will begann zu grinsen. Langsam breitete sich Verständnis aus auf den Gesichtern der anderen Mädchen. "Sind wir dafür schon alt genug?", erkundigt Taranee sich aber. "Oh, ich will den aber sehen...meine Mum ist auch einverstanden...und ausserdem...." Will grinste und deutete auf ihre Brust, wo unter dem Pulli das Herz von Kandrakar verborgen war. Phobos konnte nicht umhin zu denken, wie viel Macht es bedeutete. Den Rest des Gespräches verstand er sowieso nicht. "Können wir dann erst wieder raus an die frische Luft?" "Ist dir nicht gut?", wollte Elyon besorgt wissen, da sie fürchtete, ihr Bruder könnte das Essen hier vielleicht nicht vertragen haben. "Nein ... aber wie das sein wird wenn ich noch lange von all diesem Fett umgeben bin, weiss ich nicht." Die Gruppe also verliess das Fast-Food Restaurant wieder und machte sich guter Hoffnung auf den Weg zum Kino. Phobos besah sich dabei weiterhin eher skeptisch das Erdenleben, wieder mit seiner kleinen Schwester am Arm. Kurz bevor sie das Kino erreicht hatten, zogen sie sich in eine Seitengasse zurück. "Also", machte Will. "Verwandeln wir uns in Wächterinnen oder verpasst Elyon uns ein älteres Aussehen?" "Letzeres", schlug Taranee vor. "Sonst brauchen wir noch Klamotten die wir über unsere Kostüme anziehen können." Elyon grinste und nur Sekunden später waren die Mädchen alle vier Jahre älter. Auch Elyon selber und sie staunte nicht schlecht. "Wow...ich krieg doch noch einen Schub....wurde auch Zeit", meinte sie und bewunderte ihre neue Oberweite, was die anderen zum Lachen brachte. "Man sieht jetzt jedenfalls deutlich, dass ihr Geschwister seid." Taranee sah zwischen den Phobos und Elyon hin und her. "Nur hat Phobos natürlich diesen albernen Bart," warf Will ein. "Albern?", fragte Caleb verwirrt. "Warum ist der albern?" "Das frage ich mich auch." Phobos sah die Wächterinnen empört an. "Meine Haare, meine Kleidung, meinen Bart .... was wollt ihr denn noch alles kritisieren an meinem Äusseren?" "Du siehst zu weiblich aus für einen Bart", erklärte Will als ob das keine Beleidigung sei. Phobos lief etwas rot an. "Er ist gar nicht weiblich", entrüstete sich Caleb. "Also wirklich...." "Ist er doch", giftete Cornelia, als Phobos dankbar einen Arm um Calebs Taille legte. Pikiert sah Caleb das blonde Mädchen an. "Warum so aggressiv?", wollte er verwirrt wissen, während Elyon nur einen Finger schwang und Phobos spüren konnte, wie es kühl um sein Kinn herum wurde. Ärgerlich hob er seine eigene Hand um seinen Bart wieder herzustellen. "Alles was recht ist, ich bin nicht deine Anziehpuppe, Elyon." "Lassen wir ihn", nahm Irma nun Partei für Phobos. "Sieht zu ungewohnt aus ohne..." "Danke ... können wir dann gehen?" Phobos strich sich über sein Kinn um sich zu versichern, dass er wieder hergestellt war. "Ja, natürlich ... lasst uns die Tickets holen, der Film fängt schon in einer Dreiviertelstunde an." Will trat wieder aus der Seitengasse und steuerte das Kino an. Tatsächlich schien niemand auch nur daran zu denken die Mädchen nach einem Ausweis zu fragen. "Und jetzt?", fragte Will, als sie Karten hatten. "Trinken wir hier etwas oder probieren wir, ob wir in ein Pub reinkommen?" "Du willst es wohl gleich ganz wissen, was?", grinste Irma, hatte aber sonst auch nichts einzuwenden. "Ja, natürlich." Will hakte sich bei ihr ein und ohne auf die Meinung der anderen zu warten, liefen sie wieder nach draussen, gefolgt von Phobos und Caleb die brav keinen Körperkontakt hatten. Phobos wusste immer noch nicht so recht was ihn erwartete. "Warst du schon einmal im ... Kino?", fragte er Caleb dann endlich. "Ja...auf der Flucht vor dem Spurenleser...." "Also nicht wirklich zum Vergnügen?" "Ehm, nein....also, nachher schon....der Film war ganz gut, nicht wahr Hay Lin?" Die Angesprochene grinste zustimmend, während die anderen Mädchen eher missmutig drein blickten. Phobos sah verwirrt zwischen ihnen her, aber auch Elyon schien nicht zu wissen worum es hier ging. Das hatte man davon wenn man mit einem eingeschworenen Grüppchen seiner ehemaligen Feinde den Abend verbrachte. "Stimmt ... den habt ihr hier besiegt?" "Besiegt eher nicht, nur wieder zurück nach Meridian verfrachtet." "Schlimm genug." Im Pub angekommen wurde erst einmal die Karte inspiziert. "Wo ist denn das nicht alkoholische Zeugs?", murrte Taranee. "Das schreiben sie nie auf die Tafel", belehrte Irma sie. "Aber da sie Mischungen mit Cola und Orangensaft haben ..." "Und was möchtest du?", wollte Caleb wissen, der nicht daran dachte auf Alkohol zu verzichten, wenn es schon mal welchen gab. "Orangensaft", entschied Phobos, der noch nie von Cola gehört hatte. Caleb hingegen entschied sich für Whiskey-Cola und hatte sein erstes Glas, dann auch erstaunlich schnell leer. Phobos sah skeptisch von seinem noch halbvollen Glas zu Calebs leeren. "Ich dachte das hätte Alkohol drin?" "Jap, war lecker...." "Daran habe ich keine Zweifel ... aber vielleicht solltest du es etwas langsamer angehen." Phobos erhob sich. "Gibt es auf der Erde auch so etwas, wie Toiletten?" Elyon deutete zu einer Tür, über der ein grosses Schild mit der Aufschrift 'Toiletten' prangte. "Gut, dann entschuldigt mich kurz ... ich hoffe ich bekomme diese Hosen nachher auch wieder an." "Sonst helf ich dir gern....", meinte Caleb und genoss den Anblick, des davon dackelnden Hintern, der in diesen engen Jeans steckte. Bis auf Cornelia brachte das alle Mädchen zu kichern. Will stellte ein neues Glas vor Caleb ab. "Er hat ja auch eine tolle Figur." "Er ist fast dreissig", erklärte Cornelia, gerade als ein bekanntes Gesicht auftauchte - Alchemy, Elyons ehemalige Freundin, die in ihrem Alter eigentlich wirklich noch nicht da sein sollte. Sie löste sich von ihren Begleiterinnen und trat auf Caleb zu, die Anderen erkannte sie offensichtlich nicht. "Hi - du bist Caleb oder? Erinnerst du dich an mich? Von Wills Party!" "Ach so...ja klar....", grinste Caleb und musste erst einmal seinen Blick von der Tür reissen, durch die Phobos eben verschwunden war. Das Mädchen, das offensichtlich auch schon etwas getrunken hatte, liess sich auf dem freien Platz nieder. "Und was machst du hier? Ich hab dich ja schon lange nicht mehr gesehen um Cornelia herum ..." "Ehm...ich bin hier mit meinen Freunden....", meinte Caleb wahrheitsgemäss. "Ja ... " Alchemy lächelte sie alle kurz an. "Zeichnest du immer noch? Ich war so beeindruckt von dem Bild, dass du für Will gemacht hast." "Das war geschnitzt", meinte Caleb leicht beleidigt. "Oh ja stimmt ... mit Drachenschuppen." Alchemy kicherte leicht. "So kreativ." Zufrieden grinste Caleb sie an und berichtete etwas zu ausführlich, wie heldenhaft er doch an diese Schuppen heran gekommen war. Sie glaubte natürlich kein Wort, aber hing andächtig an seinen Lippen und kicherte von Zeit zu Zeit. Phobos sah es nicht sehr erfreut, als er von der Toilette zurückkam. Aber er wurde aufgehalten, bevor er auf den Tisch zustürmen konnte um das Mädchen zu vertreiben. "Hi, kann ich dich zu einem Drink einladen?", wollte ein gutaussehender, junger Mann in seinem Alter wissen, der etwas schien wie Calebs grosser Bruder, nur dass seine Augen hellblau wie die eines Huskies waren. "Oh ... danke ... ich bin eigentlich mit denen dort hier ..." Phobos deutete auf die Gruppe, der immer noch deutlich jüngeren Teenager. Sein Gegenüber hob amüsiert die Augenbrauen. "Verstehe...Babysitter spielen, was? Na komm...sie laufen dir schon nicht weg und du kannst sie von hier aus im Auge behalten." "Uh ..." Phobos hatte keinerlei Erfahrung mit Anmachen, aber Caleb schien sich gerade zu amüsieren und auf das entweder langweilige Gespräch der Mädchen oder das Triezen konnte er verzichten. "Stimmt. Danke." Der Fremde stellte sich als Duncan vor und bestellte einen Cocktail für sich und Phobos. Interessiert sah Phobos auf das rosa Getränk. Es war hübsch. Lächelnd prostete er mit Duncan. "Sie haben mich dazu gezwungen mit ihnen auszugehen", erklärte er. "Tja, sie wollen immer das man dazu gehört. Dass unsere Interessen anders sind, als in dem Alter vergessen sie leider gerne wieder. Obwohl, so alt bist du doch bestimmt nicht...." Duncan geizte nicht mit Komplimenten für Phobos, was Balsam für dessen zuvor getriezte Seele und gedemütigtes Ego war. "29", gab Phobos freimütig zu, denn Duncan schien in seinem Alter. "Und sicher nicht interessiert an ihren Schulproblemen. Hast du auch eine kleine Schwester oder so?" "Nein, aber zwei kleine Brüder...." "Das ist sicher auch nicht viel entspannender. Elyon ist jedenfalls sehr anstrengend. Vor allem wenn ihre Eltern nicht da sind." Duncan sah ihn verwirrt an. "Du meinst eure Eltern...wenn sie deine Schwester ist." "Nein ... ihre Stiefeltern. - Ich ... war schon zu alt als unsere Eltern starben. Sie ist ja einiges jünger als ich. Und ihre Freundinnen." "Ach so....ja....dann ist es schwer sich wieder mit ihnen anzufreunden. Aber immerhin...du gehst mit ihnen weg." Der Mann rutschte etwas näher heran und seine Hand landete wie zufällig in Phobos' Kreuz. "Dabei kann man ohne sie viel mehr Spass haben....stehen einem...mehr Möglichkeiten offen." "Ja?" Phobos war sich der Hand sehr unangenehm bewusst. Was bildete dieser Mensch sich ein? Er wollte ihn an die andere Seite des Raumes befördern, aber damit wären wohl Caleb und die Wächterinnen nicht einverstanden - sie schienen es nicht zu schätzen, wenn man andere Leute verletzte. "Ja, sicher...." Duncan schien zu spüren, dass es Phobos unangenehm war und zog die Hand zurück, um ihm dann von den verschiedenen Clubs zu berichten. Derweilen war Caleb aufgefallen dass Phobos schon verdammt lange fern blieb und sah sich suchend um, das labernde Mädchen neben sich vergessend, ebenso wie ihre Hand auf seinem Knie. Die Phobos nicht entgangen war, wenn er ab und zu hinüber schaute, während er Duncan interessiert zuhörte - er verstand nicht im Geringsten worum es eigentlich ging. Nur dass es wohl Spass für Erwachsene war mit teilweise freien Getränken, nachdem man Eintritt bezahlt hatte. Langsam verstand Phobos, dass Duncan ihn in einen solchen Club einladen wollte. "Ich habe versprochen die Mädchen ins Kino zu führen", lächelte er etwas bedauernd. Eines der besagten Mädchen, Will, sah ungeduldig auf die Uhr. "Wir müssen bald los ins Kino. Wo steckt Phobos?" "Da..!" Schon stand Caleb und ging rüber zur Bar, um sich neben den beiden aufzubauen. "Oh, hi Caleb. Müssen wir los?" Phobos lächelte ihn an. In seinen Augenwinkeln sah er, dass Caleb verfolgt wurde von nicht weniger als sechs jungen Mädchen. "Ja, sollten wir....wenn wir noch Plätze nebeneinander erwischen wollen. Ausser du würdest einen anderen Sitznachbarn vorziehen..." Dabei funkelte er Duncan ziemlich wütend an, aber auch Phobos bekam keinen all zu lieben Blick. "Wir sollten wirklich los ...", schob Will ein, bevor entweder Phobos oder der verwirrte Duncan einen Kommentar machen konnten. Der Mann verstand scheinbar nicht, warum dieser kleine Junge so wütend war. Phobos nickte nur auf Wills Kommentar zu Duncan. "Danke für den Drink." "Kein Problem...", kam es noch von ihm, dann sah er nur noch wie Caleb Phobos am Arm hinter sich her zog. Wieder draussen probierte Phobos seinen Freund etwas zu bremsen. "Müssen wir uns so beeilen?" "Ja, müssen wir. Wir wollen nicht wegen dir den Film verpassen." "Wegen mir?" Phobos bemühte sich den klammernden Griff Calebs etwas zu lösen. Doch Caleb hatte bereits wieder erstaunliche Kräfte und liess nicht los. "Das tut weh," beschwerte sich Phobos schliesslich. Erschrocken liess Caleb los und auch die Mädchen sahen kurz verwirrt zu ihnen zurück. "Danke." Der Ältere rieb sich die schmerzende Stelle ein wenig. Dann legte er den Arm vorsichtig um Caleb. "Sauer?" "Etwas...", murrte der Kleine. "Der hat dich betascht und du hast es zu gelassen. Der wollte dich entführen, hab's doch gehört." "Betatscht? Entführen? Du übertreibst wirklich ... er hat mir einen Drink gekauft." Caleb blieb ruckartig stehen. "Und du hast angenommen?" "Ja, natürlich. Ich habe doch selber kein Geld hier." "Er....er zahlt dir was...?" Caleb war fassungslos und sah hilfesuchend zu den Mädchen. Irma sah ihn leicht genervt an. "Zum letzten Mal, wir haben dir nun schon zich tausend mal gesagt, dass bedeutet hier gar nichts. Das ist keine Verlobung, rein gar nichts, wenn man sich was spendieren lässt..." "Bedeutet es denn etwas in Meridian?", erkundigte sich Phobos verwirrt, im gleichen Moment in dem Taranee einwarf: "Der wollte Phobos aber abschleppen." "Abschleppen?", schnappte Caleb ein. "Um ..." Taranee wurde rot und weigerte sich weiter auszuführen was sie gemeint hatte. "Aber was soll das bitte bedeuten in Meridian?", hakte Phobos nach. "Du weisst das nicht?" Caleb sah Phobos verwirrt an, mal wieder vergessend, dass dieser sein Leben lang im Schloss und nicht unter Bürgerlichen gelebt hatte. "Nein ...." Etwas zerknirscht zog Phobos ihn etwas näher. Caleb erklärte ihm also, dass unter dem Volk das Ausgeben eines Drinkes der erste Schritt zur Ehe sei. "Erst ein Drink...dann die Verlobung, dann Hochzeit..." "Oh ... das wusste ich nicht. Aber ich glaube auch nicht, dass das hier so gemeint war." "Ich will's hoffen", knurrte Caleb. "Sonst hätte ich auch nicht angenommen ..." Sie traten wieder in das Kino, Phobos Arm immer noch um Caleb geschlungen. Phobos betrachtete die unbekannten Dinge etwas abgelenkt. Vielleicht hätte er aufbringen sollen, dass jemandem die Hand auf das Knie zu legen vermutlich in jeder Welt eine sehr eindeutige Meinung hatte - und Caleb hatte es zugelassen. Doch nun herrschte erst einmal Hektik im Kino und ein grosses Gedränge. Die Mehrheit der Besucher waren Frauen und Mädchen. Dementsprechend fielen Phobos und Caleb auf und ernteten viele, schmachtende Blicke, die beide ziemlich irritierte. Man musste den fünf Mädchen zugute halten, dass sie die beiden möglichst schnell zu ihren Plätzen bugsierten an all den im Weg stehenden Damen vorbei. "Du hättest nicht auch noch Phobos ein so enges Hemd geben sollen", warf Hay Lin Elyon vor. "Er hat doch die Jeansjacke...", verteidigte sie sich. "Ausserdem hast du anfangs auch fast gesabbert..." "Wenn er die Jeansjacke vorne geschlossen hätte ... und wir haben es alle getan!", verteidigte sich Hay Lin, auch wenn sie etwas errötet war. "Ausserdem läuft Caleb immer so rum, also hab ich mich nur angepasst." "Ja, aber Caleb erntet immer schon genügend Aufmerksamkeit von den Teenagern, jetzt sabbern uns alle Frauen bis vierzig hinterher! Nicht davon zu reden, dass sie zusammen sind ...." Phobos probierte die Unterhaltung auszublenden, was etwas schwierig war, denn Hay Lin sass direkt neben ihm. "Na ja...wenn sie es nicht wären, hätten wir sie kaum in SO einen Film mitgenommen", mischte sich nun auch Will ein. Das weckte dann doch Phobos Aufmerksamkeit. "Warum? Was ist das eigentlich für ein 'Film'?" So ganz hatte er immer noch nicht verstanden, was sie hier eigentlich taten. "Wenn ich dir sage, dass es ein Cowboy-Film ist, sagt dir das auch nicht mehr, oder?", meinte Irma hoffnungsvoll. "Nein." "Dann guck einfach....", meinte Irma. "Ist zu aufwendig zu erklären so auf die Schnelle." Erst mal aber kam die Filmvorschau, die schon reichlich spektakuläre Filme ankündigte und Phobos, wie auch teilweise Caleb schon vor dem Hauptfilm mulmig werden liessen. Phobos klammerte sich etwas fester an Calebs Hand. Wo waren sie hier nur hingeraten? Caleb versuchte zu erklären, was er bereits verstanden hatte, nämlich, dass das alles nur gespielt war. Natürlich alles sehr leise und Phobos nickte schliesslich. Er kannte Theater. Nur war das hier ... anders. Und dann begann der Hauptfilm und schon nach einer halben Stunde hatten die Mädchen allesamt ihre Taschentücher gezückt. Phobos registrierte es etwas verwundert - er verstand den Film nicht ganz. Caleb hingegen fand das Rodeo besonders toll und meinte leise, er hätte sich wesentlich länger oben gehalten. Phobos kicherte etwas. "Das nehme ich an," flüsterte er zurück. Das Turteln der beiden blieb nicht unentdeckt und man konnte vereinzelte Seufzer in ihrer näheren Umgebung hören, die nicht nur von den Wächterinnen kamen. Phobos rückte entsetzt etwas ab von Caleb. Was bildeten die sich ein? Inzwischen wurde der Film noch trauriger und Caleb begann sich Gedanken darüber zu machen, was wäre, wenn man ihre Beziehung auch nicht tolerieren würde und dass sie zur Zeit ja auch bei den meisten nicht offen dazu standen. Als die Lichter wieder angingen, aber noch alles tränenüberströmt sitzen blieben, bemerkte Phobos Calebs Stimmung und, Umgebung vergessen, umarmte er ihn leicht. "Geht es?" "Was? Ja, sicher...", versuchte der Jüngere sofort den Starken zu markieren und grinste etwas schief. "Gut." Phobos lächelte aufmunternd. "Im Gegensatz zu den Mädchen." Caleb sah zu den Wächterinnen, die alle ganz verquollene Gesichter hatten und krampfhaft versuchten die Tränen zurück zu drängen. "Ich dachte, dass sei nur eine gespielte Geschichte..." "Ja .... ich auch. Elyon?" "Geht schon", schniefte das Mädchen. "Wollt ihr gehen?" "Ja." Phobos sah zu Hay Lin neben sich, die wild ihr Gesicht abwischte. "Wenn ihr dazu bereit seid." Waren die Mädchen nicht wirklich, denn auch auf dem Heimweg schniefte immer mal wieder eines leise und Caleb wusste schon gar nicht mehr was er dazu sagen sollte, als 'Ist ja schon gut' und 'Es war doch nur Film'. Phobos gab sich erst gar keine Mühe, er hatte nur wieder Elyon am Arm. Er machte sich eher Sorgen darum, ob Will in diesem Zustand ein Portal öffnen konnte. Aber zum Glück war das Herz von Kandrakar nicht davon beeinflusst und kaum waren sie zurück in Meridian, hob Elyon auch den Zauber auf und alle sahen wieder aus, wie sonst auch. Kapitel 21: Fellatio -------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Fellatio Teil: 21/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Erleichtert griff Phobos nach seinen Haaren. "So fühle ich mich besser", erklärte er erleichtert. Er trug auch endlich wieder Roben. Und Caleb hing an seinem Hals und fuhr durch die langen Haare. "Viiiel besser...", verkündete der leicht beschwipste Junge. Als Phobos dann auch noch seine Arme um Caleb legte und ihn näher zog, räusperte Hay Lin sich. "Sollten wir dann vielleicht gehen?" "Nein, wieso? Ich bin noch nicht müde", kicherte Caleb. "Es ist aber bereits spät ...", wandte Phobos ein "Wir sollten wirklich gehen", meinte nun auch Will und die Wächterinnen verabschiedeten, während Caleb jammerte, ob sie ihn wohl nicht mehr mögen würden. Phobos zog ihn an sich. "Sie sind einfach vernünftiger als du." "Wieso bin ich das nicht?" "Weil es spät ist und sie morgen in ihre Schule müssen - und auch du einiges zu tun haben wirst, wenn wir übermorgen frei machen wollen." "Ihr macht frei?", kam es hellhörig von Elyon. "Ja, wir fahren zwei Tage in die Berge ... ich hatte dir eine Notiz geschickt." "Stimmt ja....und was wollt ihr da genau machen?" Nach dem Film blühte Elyons Fantasie beängstigend. "Mit Sicherheit keine Schafe hüten", grummelte Phobos, dem das nicht entging. "Einfach ein wenig weg sein von dem Trubel hier." "Zeit für euch beide haben...", schwärmte Elyon und Caleb nickte begeistert. "Elyon, wie wäre es wenn du dir ein Beispiel an deinen Freundinnen nimmst und ins Bett gehst?" "Damit ihr JETZT Zeit für euch habt? Okay...." Das Mädchen hüpfte davon und Phobos und Caleb vernahmen noch etwas, dass wie 'Viel Spass' klang. "Dieser Film hat einen schlechten Einfluss auf meine Schwester gehabt", bemerkte Phobos. "Ich fand ihn sehr....interessant...." "Interessant? Weshalb? Ich fand die Hauptcharaktere ziemlich langweilig." "Findest du es nicht auch bestürzend, dass eine Gesellschaft einen dafür verurteilt, wen man liebt?" "Es war eine Gesellschaft, die ich nicht kenne und die ich auch gar nicht kennen lernen will." "Du meinst, hier müssen wir keine Angst haben, ja?" "Ich denke nicht ... ich habe mich nie darum gekümmert, was die Gesellschaft von mir hält. Ich weiss nicht wie Meridianer reagieren." "Ich...auch nicht..." Caleb trottete nun brav neben Phobos her zu ihren Räumen. Phobos strich leicht über seine Hand. "Mach dir keine Sorgen - ich bin König und Elyon, die vom Volk verehrt wird, ist einverstanden." "Und wegen Nachfolger brauchst du dich auch nicht kümmern, es reicht, wenn sie heiratet, nicht?" "Ja - bis jetzt hatte Meridian immer eine direkte Linie von Königinnen." "Gut...", seufzte Caleb nur und lehnte sich etwas an Phobos, da ihm seltsam schwindlig war. "Komm, ab ins Bett mit dir, du scheinst ein ziemliches Leichtgewicht zu sein." "Leichtgewicht?" "Du verträgst keinen Alkohol." Caleb zog eine Schnute. "Und wenn...war mein erstes Mal..." "Was? Bei den Rebellen habt ihr nichts getrunken?" Phobos schälte sich langsam aus seinen Roben. "Habt dir doch gesagt, dass deine Männer allen Wein genommen haben...", meckerte Caleb und befreite sich recht unelegant von seinen Klamotten. "Und Bier?" "Ich nicht...das riecht eklig..." "Das ist allerdings wahr." Phobos verschwand wieder kurz im Ankleidezimmer um seine Haare zu machen. Als er zurück kam lag Caleb schon unter der Decke und wie es schien leicht, oder gar nicht bekleidet, denn seine Schulter die unter der Decke hervor guckte, war nackt. Und er sah so jung und gleichzeitig so verführerisch aus. Phobos beeilte sich neben Caleb zu kommen und ihn etwas an sich zu ziehen. Sofort schnurrte Caleb und sah Phobos wieder an, während er sich an den anderen kuschelte. "Schlaf gut." Lächelnd küsste Phobos Calebs Haare. "Bin wirklich noch nicht müde", wisperte Caleb und spielte mit dem Stoff von Phobos Schlafrobe. "Es war ein harter Tag ...." Phobos klang allerdings auch nicht müde. "Ein....harter...ja?" Calebs Hand rutschte über Phobos' Bauch weiter nach unten. "Zwei lange Sitzungen - Aktivität im Bad - ein Abend mit Teenagern ...." Dennoch zog Phobos seinen Bauch automatisch ein wenig ein. "Ja...?", schnurrte Caleb, schon ziemlich aufreizend über die Leistengegend streichelnd, auch wenn noch störender Stoff dazwischen lag. ".... ja." Phobos schloss seine Augen. Er klammerte sich etwas an Calebs Taille. Und der Jüngere fühlte sich dadurch bestätigt, die Robe langsam hoch zu schieben, um nackte Haut spüren zu können. Phobos hob sogar seine Hüfte ein wenig an um Caleb die Arbeit zu erleichtern. Gleichzeitig beugte er sich etwas herunter, suchte nach Calebs Mund. Als Caleb hoch blickte, erwischte er seine Lippen dann auch. Dieses Mal hielt Phobos sich nicht so lange mit sanfter Zärtlichkeit auf. Fordernd strich seine Zunge über Calebs Lippen, als er Calebs Hand auf seiner nackten Haut spürte. Aber genau das schien Caleb zu gefallen und er strich die Robe hoch, um mit zitternden Fingerspitzen über Phobos Schenkel nach oben zu fahren. "Oh ..." Der stöhnte etwas in Calebs Mund. Was Calebs Augen aufblitzen liess. Seine Hand fuhr weiter hoch, mit dem Zeigefinger fuhr er den Hüftknochen entlang nach vorne. Seine Hände waren rauer als die von Phobos von all seinen Kämpfen - aber das machte die Berührung nur um so erregender. Und dafür waren die Lippen umso weicher, die nun Phobos' Mund verliessen und sich seinem Hals zuwandten. Sofort bog Phobos seinen Kopf um Caleb leichteren Zugang zu gewähren. Er zuckte etwas zusammen als Caleb einen besonders empfindlichen Punkt traf. Was Caleb spürbar schmunzeln liess, was wiederum Schauer durch Phobos Körper jagte. "Caleb ... bitte ..." Etwas verwirrt blickte Caleb hoch, wusste nicht genau, was er tun sollte. "Kannst du ... kannst du ... " Phobos Wangen färbten sich etwas rosig, als ob er in Calebs Alter wäre. "Mich anfassen?" Caleb gluckste leise und seine Zunge fuhr über Phobos' Lippen, während seine Hand schon reichliche Erregung zwischen den heissen Schenkeln vorfand. Phobos öffnete seine Lippen bereitwillig, während er noch leise seufzte, als er Calebs Hand endlich dort spürte, wo er sie haben wollte. Und Caleb wiederholte das Spiel vom Nachmittag und trieb Phobos an den Rand des Wahnsinns, während er ihm fast die Luft raubte mit seinem Kuss. Er blieb nicht lange am Rand. Mit einem leichten Schaudern kam Phobos in Calebs Hand. Zufrieden legte er seinen Kopf auf Calebs Schulter. "Gib mir einen Moment ..." "Du kannst auch zwei haben, oder drei...", schnurrte Caleb und küsste sanft die verschwitzte Stirn des Älteren. Phobos lachte leise, bevor er seinen Kopf drehte und Calebs Lippen erwischte. "Danke." "Ich liebe dich...", hauchte der Jüngere schüchtern und vergrub seine Nase in den weichen Haaren seines Liebsten. "Ich dich auch." Sanft begann Phobos die Teile von Calebs Brust zu küssen, die er gerade erwischen konnte. Was den Kleinen schnurren liess. Langsam zog er auch die Hand wieder unter Phobos Robe hervor, um sich neugierig zu besehen, was da eigentlich so dran klebte. Phobos hob den Kopf ein wenig. "Meine Robe dürfte jetzt dreckig sein." Caleb grinste. "In der Tat....warum also ziehst du sie nicht einfach aus?" Er spielte fasziniert mit der dickflüssigen, leicht klebrigen Substanz zwischen seinen Fingern, die wie Milchcreme aussah. Phobos sah dem etwas befremdet zu, als er sich brav aufrichtete und sich seiner Robe entledigte. Caleb sah ihm dabei zu und legte den Kopf schief. "Was ist jetzt nicht gut?", erkundigte Phobos sich etwas erstaunt, als er die Robe sorgfältig zusammenlegte für die Reinigung. Der verträumte Ausdruck schwand aus Calebs Augen und er schreckte hoch. "Nichts, ich....hab nur eben gedacht, wie es kommt, dass du....dich überhaupt je für mich hast interessieren können, du bist so....perfekt..." "Was?" Phobos blinzelte. "Das sagt gerade der Richtige." "Aber du warst eben so....so unbeschreiblich...schön", meinte er dann leicht errötend. Der Andere lächelte ein wenig verlegen als er sich wieder neben Caleb legte und kleine Kreise zeichnete auf Calebs Brust. "Danke ... es war auch schön." Caleb sah Phobos weiter erwartungsvoll an und genoss sichtlich das feine Kribbeln, dass die Fingerspitzen auf seiner Haut verursachten. "Und was soll ich jetzt mit dir machen?", neckte Phobos, während seine Hand langsam kreisend weiter herunterwanderte. "Zeig mir mehr", bettelte der Jüngere und richtete sich erwartungsvoll gerader auf. "Mehr?" Phobos sah zu ihm herauf. "Mehr als das..." "Ah ..." Nachdenklich strich Phobos weiter über Calebs Körper, folgte seiner Hand zunächst etwas zögernd mit seinem Mund. Freudig strahlte ihn Caleb an. "Sag mir einfach wieder, was ich machen soll, ja?" "Ungefähr so viel, wie ich vorhin", grinste Phobos gegen Calebs Bauch, während er hochfuhr und ein bisschen an einer Brustwarze knabberte. Caleb schien einen Moment überlegen zu müssen, was Phobos vorhin getan hatte, ehe er auch schon leise aufkeuchte. Calebs Brust bekam die ihr gebührende Aufmerksamkeit bevor Phobos Mund langsam runterglitt, sich immer wieder an empfindlichen Stellen aufhielt. Sanft streichelte Phobos dabei über Calebs Schenkel und drückte sie nur ein wenig auseinander. Ihn erwartete fast kein Widerstand, auch wenn Calebs Augen grösser wurden, je weiter runter sich Phobos' Mund vorarbeitete. Phobos zögerte einen kurzen Moment - das hier hatte er auch noch nie gemacht. Dann aber positionierte er sich zwischen Calebs Schenkel ohne seinen Mund von Calebs Hüfte zu lösen. Dann strich er seinen Kopf langsam runter, schmiegte seine Wange an Calebs Glied bevor er langsam mit seiner Zunge darüber leckte. Erschrocken gab Caleb ein leises Quietschen von sich und starrte ungläubig nach unten zwischen seine Beine. Doch Zeit zum Nachdenken hatte er nicht, denn ein Zittern lief durch seinen Körper und er stöhnte leise auf, den Kopf nach hinten geworfen, mit geschlossenen Augen. Langsam liess Phobos Calebs Glied in seinen Mund gleiten - es war ein ungewohntes Gefühl, aber er wusste was sich gut anfühlte. Ebenso langsam glitt er wieder zurück, während seine Zunge die Eichel umkreiste. Nach und nach steigerte er das Tempo, geführt von Calebs Stöhnen. Und der Kleine schien sich kaum noch beherrschen zu können und seine Schenkel spreizten sich schon von ganz allein. Phobos streichelte ihm fahrig über die Oberschenkel, als er soviel wie er schaffte von Caleb in sich aufnahm und verwöhnte. Caleb dadurch Laute entlockte, die selbst diesen selbst überraschten. Ermutigt machte Phobos weiter und liess jetzt seine Hand noch weiter runtergleiten zu Calebs Hoden und streichelte die empfindliche Haut dort sanft. Wieder zuckte der Jüngere leicht zusammen und seine Finger krallten sich ins Laken. Phobos Bewegungen wurden schneller, er wollte Caleb noch weiter treiben und seine köstlichen Laute hören. Doch lange blieben sie ihm nicht mehr vergönnt, denn kurz darauf begann Calebs Körper sich zu verkrampfen und seine Hand war nach unten gefahren, um Phobos aus der 'Gefahrenzone' zu schieben. Sanft hielt Phobos sie fest und blieb wo er war um jedes bisschen aufzufangen und zu schlucken. Um so überwältigender schien Calebs Orgasmus dann zu sein, als er endlich kam und liess den Jungen sogar so laut aufschreien, dass Phobos im Nachhinein fast fürchten musste, die Wachen könnten hereingestürzt kommen. Sichtlich zufrieden leckte Phobos sich die Lippen, als er sich von Caleb löste und zu ihm hoch kroch. Sein Kleiner war nassgeschwitzt und japste noch immer nach Luft. Phobos zog ihn trotz dem Schweiss in seine Arme und küsste seinen Kopf. "Geht es?" Caleb war noch zu überwältigt und nickte nur. "Gut." Phobos grinste breit. Er hatte seine Sache offensichtlich gut gemacht. Langsam erst kam Caleb überhaupt wieder so zu Atem, dass er Phobos ansehen konnte. Der immer noch sehr selbstzufrieden wirkte, während er Calebs Rücken streichelte. "..liebe dich...", nuschelte es nach einer Weile wieder gegen seinen Hals. "...liebe dich, liebe dich, liebe dich..." Phobos lachte leise. "Ich dich ja auch ... aber nicht nur deswegen, oder?" "Nein...", wimmerte Caleb und klang als wäre er den Tränen nah. "...auch weil du so wundervoll und herzensgut und lieb und nett und süss und knuddelig und hübsch bist..." Phobos blinzelte. Selbst Caleb konnte ihn nicht gerade als 'herzensgut', 'lieb' und 'nett' bezeichnet haben. War das immer noch der Alkohol? Er konnte nur hoffen, dass 'knuddelig' nicht so gemeint war. "Bist du in Ordnung?" "Hmm...und wie....das war.....das Tollste was ich je erlebt hab..." Das Grinsen war sofort wieder da, als Phobos ihn näher an sich zog und nebenbei die Decke wieder über sei beide breitete. "Dann schlaf gut." "Du auch, mein Süsser...", schnurrte Caleb und kuschelte sich an den warmen Körper, da seiner langsam auszukühlen begann. "Süsser?" Entsetzt weitete Phobos sein eben geschlossenen Augen wieder. Aber Caleb tat keinen Wank mehr, sondern schlummerte friedlich wie ein Baby an seiner Brust. Seufzend strich Phobos ihm über die Haare. Caleb sah älter aus, als er war - aber heute war ihm auch wieder bewusst geworden wie jung und unschuldig er noch war. Am Morgen dann war der Jüngere auch vor Phobos wach und beobachtete ihn verliebt und spielte mit einer der Haarsträhnen. Phobos gab einige undefinierte Laute von sich, als er langsam erwachte und nach Calebs Hand griff. Daraufhin kicherte Caleb und nahm die andere Hand zu Hilfe, um mit der Zeigefingerspitze die Gesichtskonturen nach zu fahren. Der Andere schlug die Augen auf. "Guten Morgen ... ist es schon spät?" "Nein, die Sonne ist erst aufgegangen", hauchte Caleb und küsste Phobos süss und unschuldig und doch sehr verlangend. Wie er das schaffte, war Phobos ein Rätsel, aber er machte bereitwillig mit, bevor er sich sanft löste. "Dann haben wir ja noch etwas Zeit." "Ja...und wie will mein König die verbringen?" "Caleb, wenn du mich 'mein König' nennst, dann hast du irgendetwas im Sinn, oder?" "Nichts, was dir nicht auch gefallen könnte...." "Dann gibt einen Ratschlag, königlicher Berater." Caleb richtete sich auf, schwang ein Bein über Phobos und setzte sich in dessen Schoss. "Wir fahren mit den Lektionen von gestern Abend fort." "Du bist unersättlich, oder?" Noch etwas müde blinzelte Phobos zu ihm herauf, während er sich vage erinnerte, dass man Teenagern genau das nachsagte. "Vielleicht..." Caleb hatte nicht einmal so viel Anstand das abzustreiten, sondern rutschte aufgeregt hin und her. "Die Worte 'langsam angehen' sagen dir wenig, oder?" Phobos griff nach dessen Hüften um ihn etwas stillzuhalten. Wie sollte man auch nicht reagieren wenn ein attraktiver Junge an einer gewissen Stelle rieb? Brav hielt Caleb kurz still. "Ich hab sooooo lange gewartet", nörgelte Caleb. "Gewartet?" "Ja...ich hab mein Leben lang auf dich gewartet....meinen Prinzen auf dem weissen Pferd, der mich rettet und in sein Schloss mit nimmt..." "Nur dass das mit dem retten eher umgekehrt war", bemerkte Phobos trocken. "Und darauf gewartet dass ausgerechnet ich dich mitnehme ..." Caleb sah ihn von oben her an. "Du hast mich jedenfalls gerettet", meinte er dann ernst. "Wir haben uns gegenseitig gerettet ... und du würdest dich auf einem weissen Pferd auch viel besser machen." Caleb kaute auf seiner Unterlippe herum. "Ich kann gut reiten, in der Tat...", meinte er unschuldig. Phobos wurde trotzdem etwas rot. "Was ist?" "Nichts ... ich hoffe nur, das war unschuldig gemeint." "Wie meinst du das?" Caleb presste die Schenkel etwas zusammen, um zu zeigen, dass er viel Kraft hatte, um sich auf einem Pferd zu halten. Phobos schloss die Augen wieder. "Muss ich das jetzt erklären?" "Ich ahne worauf du hinaus willst", meinte Caleb plötzlich, als er etwas von unten her drücken spüren konnte. "Gut ..." Phobos blinzelte zu Caleb hinauf. Sie waren beide nackt, fiel ihm auf. Wohl auch Caleb, denn seine Wangen waren gerötet und er bewegte sich unruhig hin und her, während sein Körper schon in freudiger Erwartung reagierte. "Pass auf wie du rutschst", empfahl Phobos dann, langsam etwas wacher werdend. Teile seines Körpers waren bereits hellwach. "Uhm....", machte Caleb etwas unsicher. "Irgendwie..." Er zog das Lacken etwas über sich, um seine wachsende Erregung zu verbergen. "...hätte ich das nicht tun sollen, oder?" "Komm her." Phobos zog den Jungen zu sich herunter und küsste ihm sanft die Nase. Caleb schmiegte sich an ihn und genoss die Liebkosungen. "Weisst du....es tut nur so gut, zu spüren, dass dir jemand etwas Gutes will....nicht immer nur....Böses....ich geniess das einfach..." "Hmm ... ich ja auch." Phobos überdeckte das Gesicht seines Liebsten mit tausend kleinen Küssen. "Oh Gott...", stöhnte Caleb kurz darauf, denn das Ganze half nicht wirklich seine Erregung zu besänftigen. "Was?" Phobos hielt inne um ihm in die Augen zu schauen, strich aber zärtlich an Calebs Seite entlang. "Ich will mehr Phobos...", wisperte Caleb. "Nein...nicht mehr...alles.... bitte...." "Caleb - bis gestern hast du noch nie mehr als geküsst, oder? Meinst du nicht, dass das etwas schnell wäre?" "Schnell ja...aber doch nicht zu schnell....oder dir? Entschuldige..." Der ehemalige Rebell richtete sich auf, um von Phobos runter zu rutschen. Phobos hielt seine Hand. "Ich wollte dich damit nicht zurückweisen ... aber ich denke dabei an dich. Du solltest es erst einmal kennen lernen." "Was denn? Dann erzähl es mir doch wenigstens..." "Was erzählen?" Phobos sah ihn etwas verwirrt an. Hatte er den Jungen nicht selber aufgeklärt? "Hast du....schon mal?" "Ist das jetzt der Zeitpunkt?" Phobos wurde etwas rot. "Warum nicht...?" Phobos fuhr sich durch die Haare. "Die Antwort ist ja." Neugierig blickten ihn Calebs grüne Augen an. Phobos blinzelte etwas, zog aber Caleb neben sich, ohne darauf einzugehen. Ergeben kuschelte Caleb sich noch mal an, um etwas zu dösen, ehe sie wirklich aufstehen mussten. Schon sehr bald hörte Phobos wie im Nebenzimmer ihr Frühstück angerichtet wurde und er stupste Caleb etwas. "Nein Mami, ich will noch nicht aufstehen..." "Dann steht Papi halt alleine auf." "Nein", quengelte Caleb gespielt und hängte sich an Phobos Arm. Phobos liess sich wieder etwas zurückfallen. "Jetzt komm, du warst gerade noch wach." "Hmm...mag dich nicht schon wieder den ganzen Tag mit anderen teilen, die dich nicht lieb angucken..." "Mich nicht lieb angucken?" Phobos lachte leise und küsste Caleb. "Und morgen fahren wir in die Berge, dann sind wir allein." "Ja, dann wirst du nur noch lieb angeguckt....von mir....", bestimmte Caleb und stand endlich auf. "Gu-ut." Phobos folgte ihm langsam, nicht ganz sicher wovon Caleb eigentlich sprach. Er verschwand jedenfalls erst einmal in seinem Ankleidezimmer um sich wieder herzurichten. Caleb hatte den Vorteil seiner kurzen Haare und war wesentlich schneller fertig, so dass er Phobos schliesslich mit den Haaren half. "Danke." Phobos zog ihn in seine Arme, kaum war er bereit für den Tag. "Und was sind eine Pläne für heute?" "Die meisten der Wachen kennen sich hier noch gar nicht richtig aus. Dein Schloss ist gross, deswegen gibt's erst mal eine Orientierung, damit sie sich in den nächsten zwei Tagen nicht verlaufen, wenn wir weg sind." "Gute Idee. Ich habe heute morgen wieder eine Sitzung und am Nachmittag eine Besprechung mit Elyon, Thomas und Eleanor ... ich hoffe die geht nicht zu lange. Aber sehen wir uns zum Mittagessen?" "Hier oder im Garten?" "Mittagessen im Garten?" "Picknick?" "Kenne ich nicht." Phobos liess ihn wieder etwas los. "Aber wenn du willst, können wir das machen." "Oder ist es dir noch zu kühl draussen...?", fragte Caleb besorgt, da er ja nicht wusste wie robust Phobos eigentlich war. "Mit ein bisschen Magie ist das kein Problem. Komm, lass uns frühstücken." Caleb strahlte wieder und ging vor zu ihrem reichhaltigen Frühstück, von dem er nun wusste, dass er nun kein schlechtes Gewissen mehr haben musste, weil niemand deswegen hungern würde. Kapitel 22: Unverständnis ------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Unverständnis Teil: 22/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Es war natürlich weniger reichhaltig als zuvor, aber das fiel nicht wirklich auf. Es war immer noch genug für zwei Personen. Phobos sah zufrieden zu, wie Caleb sich grosszügig bediente. Die kurze Phase, in der Caleb hungerte, war ihm noch gut im Gedächtnis. Doch nun hatte Caleb den Blick schon wieder bemerkt und erwiderte ihn fragend. "Nichts ...", sagte Phobos schnell und bediente sich selber auch etwas grosszügiger als sonst. Caleb wandte sich wieder seinem belegten Toast zu. Allerdings verbrannte er diesen Morgen die Kalorien sofort wieder, denn einige der Wachen fanden partout den Weg nicht zurück und er musste los und sie finden. Phobos sass hingegen und verbrannte allerhöchstens Nerven. Aber sie machten einige Fortschritte, besonders nachdem Phobos der Geduldsfaden gerissen war, und er einen Handwerker anfuhr, ob er wieder soviel Geld abliefern wollte wie noch vor wenigen Wochen oder ob er lieber freiwillig einen Beitrag leisten wolle. Zum Mittagessen war er so auch pünktlich beim vereinbarten Treffpunkt im Garten. Caleb lag auf der Decke, die er ausgebreitet hatte, neben ihm das teilweise schon ausgepackte Essen aus dem Korb. "Hast du die Küche geplündert?" Elegant liess Phobos sich neben ihm nieder. "Nein, nur höfflich gefragt....", kam es grinsend von Caleb, der sich nun zu ihm umdrehte. "Dir glaub ich das sogar ... und wo stellen wir die Teller hin?" Caleb setzte sich im Schneidersitz auf. "In unseren Schoss zum Beispiel? Auf die Knie?" "Auf die Knie?" Phobos sah besorgt auf seine Roben. "Du kannst alles waschen..." "Ja, schon ... aber nicht alle Flecken gehen auch wieder heraus." Dennoch füllte er einen Teller und balancierte ihn vorsichtig auf seinen Knien. Caleb lachte und schüttelte den Kopf. "Du besitzt neben Elyon die grösste Macht in Meridian und kannst keine Flecken wegzaubern?" "Das ist keine Haushaltsmagie ..." Und er hatte es natürlich auch noch nie versucht. "Aber du könntest es versuchen, ehe du in Tränen ausbrichst, oder?" "Ich breche nicht in Tränen aus", grummelte Phobos. "Ich kümmere mich halt nur darum wie ich aussehe." "Du würdest sicher auch in einem Mehlsack hinreissend aussehen." Phobos entwarf kurz geistig ein Bild, das er schnell wieder unterdrückt. "Nein, ganz sicher nicht", erklärte er dann schaudernd. "Ich glaube nicht einmal du sähst in einem Mehlsack hinreissend aus." "Ich seh gar nicht hinreissend aus", empörte sich Caleb, da 'hinreissend' ein Wort für Frauen und für Phobos war, sicher nicht für ihn. "Doch, tust du." Phobos schmunzelte etwas. Calebs Nase nahm einen rosigen Hauch an. "Nein, tu ich nicht...das Wort passt nicht zu mir." "Und wieso nicht?" "Weil... weil... na weil das Wort schon zu dir passt, dann kann es nicht zu mir passen...wir sind so... unterschiedlich...." Phobos sah ihn nachdenklich an. "Das stimmt natürlich. Aber du sähst auch nicht gut aus in einem Mehlsack." "Na gut...sehen wir beide nicht gut aus in einem Mehlsack..." Caleb begann sich den Teller zu füllen. Phobos gab sich noch grössere Mühe als sonst anständig und sorgfältig zu essen, um nicht zu kleckern. "Es ist schön hier." Wie nebenbei liess er neben sich eine Rose wachsen. Was Caleb zum Grinsen brachte. Der Jüngere gab sich nicht so viel Mühe wie Phobos, kleckerte aber trotzdem kein bisschen. "Die Gärten waren immer mein Lieblingsort im Schloss ..." Phobos stellte seinen Teller ab um sich nach hinten zu lehnen und die Atmosphäre zu geniessen. "Es ist schön hier, ja...", seufzte Caleb und hatte seinen Teller endlich leer, ehe er zu Phobos krabbelte und sich neben ihn legte, mit dem Kopf auf seine Brust. "Vielleicht sollten wir gar nicht erst in die Berge ...", sinnierte Phobos. "Doch....", kam es sofort gequengelt. "Ruhe vor allem und jedem...nur wir zwei..." "Aber wo es doch hier so schön ist." Neckend zupfte Phobos an Calebs Haaren. "Ich spür doch aber, wie wir beobachtet werden und...lass das..." Caleb versuchte den Kopf weg zu rücken. "Was?" Der Andere dachte gar nicht daran aufzuhören. Caleb hob den Kopf, um sich umzudrehen und Phobos an zu gucken und nach seiner Hand zu greifen. Der liess es geschehen und lächelte hoch. "Ist etwas?" "Ja, du bist ein Ekel...", meinte Caleb liebevoll tadelnd und spielte nun viel lieber mit den langen, schlanken Fingern seines Freundes. "Ich bin ein was?" Phobos Lippen verzogen sich amüsiert. "Ein Ekel...du nervst...und du tust es gern..." "Nicht so gern wie meine Schwester und ihre Freundinnen," verteidigte Phobos sich. "Wäre auch nicht gut, sonst wärst du ja ein Mädchen.." "Ist das nur Mädchen vorbehalten?" "Na ja....sie sind es nun mal meistens..." "Ich bin trotzdem nicht wie ein Mädchen." Der König sah Caleb sehr entschieden an. Caleb grinste. "Nein, das hab ich schon des öfteren eindeutig spüren können." "Du wirst vulgär." Phobos klopfte ihm leicht auf den Kopf. Aber Caleb lachte daraufhin nur noch mehr. "Wer ist hier ein Ekel?" "Wir beide?", gluckste Caleb. "Vermutlich." Phobos zog Caleb wieder etwas näher an sich. "Hast du deinem Vater eigentlich schon von uns erzählt?" "N-nein, ehrlich gesagt...noch niemandem...." "Dann sollten wir vielleicht nicht so offen in den Gärten turteln ... solche Gerüchte verbreiten sich vermutlich schnell, wenn wir gesehen werden." "Dann soll es uns doch recht sein, oder? Ich mein...verbergen tun wir's doch nicht...." "Ich bin ja kein Experte in diesen Dingen, aber meinst du dein Vater würde so etwas gern von der Marktfrau erfahren? Warum hast du es ihm denn noch nicht erzählt, wenn du es nicht verbergen willst?" "Kein...keine Gelegenheit?" Phobos setzte sich jetzt erst einmal auf und zog Caleb mit sich um ihn besser ansehen zu können. "Du hattest Gelegenheit. Ebenso wie, um es Aldarn erzählen." Caleb blickte zu Boden, als er den vorwurfsvoll tadelnden Ton in Phobos Stimme vernahm. Dessen Blick wurde etwas weicher und er strich leicht über Calebs Schulter. "Ich verstehe schon, dass dein Vater und deine Freunde nicht sehr begeistert reagieren würden. Aber du musst dich dafür entscheiden es entweder immer zu verbergen oder ihnen wenigstens den Gefallen tun, dass sie es zuerst erfahren." "Na gut, ich werd heute Nachmittag zu ihnen gehen, oder brauchst du mich für etwas?" "Nein, ich denke nicht. Ausserdem ist das wichtiger." Phobos legte eine Hand auf Calebs Wange. "Ich liebe dich, Caleb." Der traurige Ausdruck in den grünen Augen schwand und Calebs Mundwinkel zogen sich hoch, als er sich vorlehnte, um Phobos einen Kuss zu stehlen. "Ich dich auch...ich dich auch...." "Siehst du? Und an Mut hat es dir noch nie gefehlt, oder? Komm, ich muss jetzt zu Elyon." Caleb löste sich von ihm. "Ich räum hier nur noch auf und mach mich dann auf den Weg." Phobos zog ihn noch einmal an sich, um ihm einen Abschiedskuss zu geben, bevor er nachdenklich zu Elyons Räumen schritt. Caleb bedeutet ihm Alles - oder fast alles, einen kleinen Teil seines neu - entdeckten Herzens hatte auch Elyon erobert. Aber er war sich bewusst, dass Caleb auch seinen Vater und seinen besten Freund liebte, wenn auch auf andere Art. Ihre Beziehung könnte nie gut gehen, wenn er sich mit ihnen entzweien müsste. Doch genau davor fürchtete sich der Jüngere, als er wenig später bei seinem Vater anklopfte. Es dauerte ein wenig bis der die Tür aufmachte, doch dann strahlte Julian und umarmte Caleb kurz, bevor er die Tür einladend weiter öffnete. "Hast du kurz Zeit, Vater? Ich muss etwas Dringendes mit dir besprechen..." "Was ... ja sicher. Etwas zu trinken?" Das Häuschen von Julian war sehr einfach, aber er führte Caleb zu einer gemütlich wirkenden Holzbank am Ofen. "Ja, danke..." Caleb staunte nicht schlecht, die Einrichtung erinnerte ihn unweigerlich an sein früheres Zuhause, bevor alles vernichtet worden war und ihm wurde nicht nur wegen des Ofens ganz warm ums Herz. Julian verschwand in der Vorratskammer und kam mit zwei Gläsern Milch wieder. Er nickte zu einem Stapel Papier am anderen Ende des Tisches. "Arbeit. Für den zukünftigen Stadtrat." Caleb grinste etwas. "Ja, mein Schreibtisch schaut auch nicht besser aus...aber deswegen bin ich nicht hier." Er nahm das Milchglas eher unsicher entgegen und leerte es mit einem Zug fast zur Hälfte. Julian setzte sich ihm gegenüber auf einen Stuhl. "Schön, dass mein Sohn mich nicht nur dienstlich besucht." Caleb grinste etwas schief. "Nein, dass hier....ist sehr...privat..." Julian setzte sein eigenes Glas wieder ab und sah ihn aufmunternd an. "Nun ja, wie soll ich anfangen....es....gibt da jemanden....den ich mag...na ja....sehr mag...mehr als mögen...du verstehst...?" "Ja - ist das nicht diese Wächterin?" "Nein.....keins der Mädchen..." Caleb knetete nervös seine Finger. Julian schwieg. Nur ein feiner Zug um seinen Mund verriet, dass er eine düstere Ahnung hatte. "Vater...es...hat sich einfach entwickelt....wir waren so oft zusammen und ich hab so viele andere Seiten an ihm kennen und...lieben gelernt..." "Phobos", sage der alte Rebell dumpf. Caleb nickte leicht. Julian sah aus dem Fenster und dann wieder zu Caleb, scheinbar unfähig etwas zu sagen "V-vater...?", fragte Caleb vorsichtig nach und rutschte von der Bank, hin zu seinem Vater, um vor ihm in die Hocke zu gehen. Julian sah ihn nachdenklich an. "Du bist ... sicher. Dass es von dir aus kommt?" "Was..? Ja...ja sicher....es war....einfach irgendwann da....ist langsam gewachsen. Irgendwann wich die Angst und machte Vertrauen Platz und das wuchs immer weiter und irgendwann....wurde es mehr." "Phobos." So ganz schien es Julian noch nicht begriffen zu haben, dass sein kleiner Junge ausgerechnet mit dem ehemaligen Tyrannen zusammen war. "Du bist noch so jung ..." "...das war während der Rebellion auch nicht von Bedeutung." "Nein." Julians Augen wurden etwas traurig. Caleb sah noch immer zu ihm hoch. "Es ist wirklich....gut. Er ist so lieb zu mir...und er hat es sich nicht einfach gemacht, weil ich....ja weil ich eben so viel jünger als er bin, aber gegen Gefühle ist nun einmal kein Kraut gewachsen." "Nein", wiederholte Julian dieses Mal mit einem leichten Lächeln. "Aber dass es gerade Phobos sein muss. Aber darum vertraust ihm jetzt natürlich." Caleb nickte. "...aber nicht nur weil wir zusammen schlafen, sondern weil ich wirklich weiss, was er will und wie er es meint..." Julian hüstelte etwas bei den Worten 'miteinander schlafen'. "Und darum wolltest du auch nicht wieder zu mir ziehen. Nun ... er scheint nichts Böses im Sinn zu haben." "Wirklich nicht", strahlte Caleb. "Und morgen fahren wir zwei Tage in die Berge....nur wir Zwei, um mal etwas auszuspannen...." Der ältere Mann seufzte und griff wieder nach seinem Glas. "Du musstest wirklich früh selbständig werden." Caleb richtete sich wieder auf und setzte sich gegenüber zurück auf die Bank. "So schlimm ist das nicht. Und Phobos versucht mich auszubremsen...", meinte er dann grinsend. Julian sah zu Caleb. "Vielleicht .... aber als ich in deinem Alter war, hätte dein Grossvater mir verboten eine Beziehung zu haben." "Warum denn das?" "Weil er mich für zu jung hielt." "Und warum soll man mit 15 zu jung für so etwas sein....? Okay, nein ich frag gar nicht weiter nach, wenn du nichts dagegen hast. Ich möchte nur deinen Segen haben und nicht, dass du ein schlechtes Gefühl dabei hast." "Damals war man mit 15 noch ein Kind." Julian lächelte ein wenig. "Aber ich weiss, du machst das, was du willst." "Kannst du damit leben?", wollte Caleb ein letztes mal wissen. "Sonst tun wir so, als wäre nichts, wenn du da bist...." "Ich werde wohl damit leben müssen", seufzte Julian. "Aber glücklich bin ich nicht." "Vielleicht wirst du es wieder...", meinte Caleb zuversichtlich. Julian verzog den Mund etwas. "Mit Phobos als 'Schwiegersohn'?" Caleb lachte leise. "Immerhin wird er mich nicht schwängern und sitzen lassen können..." "Da du kein Mädchen bist, gehörte das nie zu meinen Ängsten." "Tja, dann siehst du mal, was du an mir hast...aber immerhin...auch ich kann niemanden schwängern und sitzen lassen und dir einen schlechten Ruf verpassen." Julian wirkte nicht eben überzeugt durch dieses Argument. Aber mehr wusste Caleb nun auch nicht mehr zu sagen und trank so mehr aus Verlegenheit seine Milch. Auch Julian schwieg ebenfalls eine Weile - er war schon sonst nicht allzu gesprächig und die Nachricht hatte ihn offensichtlich etwas geschockt. "Geh noch zu Aldarn", sagte er dann. "Er wird es von dir wissen wollen." "Ob er mich gleich verprügeln wird?", fragte Caleb halb im Scherz, aber auch halb im Ernst nach. "Das würde er sicher tun, wenn er es von jemandem anders hören würde." "Dann sollte ich mich wohl besser beeilen...." Julian nickte nur. Aber als sie standen umarmte er Caleb noch einmal. Und ahnte noch nicht einmal wie viel das seinem Sohn bedeutete, der langsam sogar gefürchtet hatte, sein Vater würde ihn für seine Liebe verachten und gar verstossen. Dementsprechend lange schmiegte er sich in die Umarmung seines Vaters. Etwas unbeholfen tätschelte Julian ihm den Rücken. "Komm, geh schon zu Aldarn." "Danke..." Caleb lächelte seinen Vater ein letztes Mal an, ehe er das Haus verliess, um sich auf den Weg zu Aldarn zu machen. Der war gerade erst dabei seine Tür aufzuschliessen, einen Stapel Unterlagen in der Hand die andeuteten, dass er gerade im Schloss gewesen war. "Hallo...", rief Caleb übertrieben fröhlich. "Oh, hallo Caleb." Aldarn strahlte ihn an. "Hier, kannst du mir mal kurz helfen ..." Damit drückte er Caleb die Sachen in die Hand und schloss auf. "Komm rein." Caleb ging rein und packte die Sachen auf den Tisch. "Kann ich dir etwas anbieten? Es wird nicht so luxuriös sein, wie du es dir jetzt gewohnt bist ..." "Ach danke...ich bin immer noch mit sehr wenig zufrieden. Wie geht's dir so?" "Unverändert seit gestern ... nur mit Arbeit zugeschüttet." Aldarn grinste etwas. "Für die Königin." Er stellte sich und Caleb etwas Wasser hin und Brot. "Such dir doch jemanden der dir hilft. Du brauchst nicht fragen, Phobos ist sicher einverstanden." "Ich kümmere mich um das was Elyon denkt", erklärte Aldarn fest. "Ich weiss nicht was du an Phobos findest und warum du immer noch bei ihm haust." "Weil ich..." Caleb schluckte trocken und nahm einen Schluck Wasser. "Deswegen bin ich hier...ich...muss dir was sagen." Sein Freund sah ihn sehr misstrauisch an. "Was?" "Warum...ich noch bei Phobos wohne....wir....wir...sind zusammen..." Aldarn erstarrte. "Kannst du das wiederholen. Ich glaube, ich habe mich verhört." "Ich...bin....mit Phobos...zusammen. Wir sind...ein Paar..." "Du? Und PHOBOS? Hast du den Verstand verloren?" Caleb schreckte zurück und sah Aldarn aus grossen Augen an. Er hatte ja mit einer Reaktion gerechnet, aber nicht mit einer solchen. "Mit dem gleichen Phobos, den wir unsere ganze Jugend hindurch bekämpft haben? Der gleiche der zahlreiche unserer Freunde getötet oder versklavt hat? Der Phobos? Der doppelt so alt ist wie du?" Uh...das letzte war nicht gut...gar nicht gut. "Warum zum Teufel reiten alle auf seinem Alter herum?!", fauchte er zurück. "Warum? Es ist pervers, das ist es! Mal beiseite gelassen dass wir von einem sowieso verdorbenen Charakter sprechen, was soll ein Mann in seinem Alter an einem Jugendlichen finden?" Aldarn sah mal von der Tatsache ab, dass genug Ehepaare in Meridian einen solchen Altersunterschied hatten. "Pervers? Phobos ist nicht pervers und sein Charakter ist gar nicht so verdorben wie wir immer geglaubt haben. Er kann ganz anders sein." "Ja, das glaub ich. Wenn er einen naiven kleinen Jungen in sein Bett bekommen will", höhnte Aldarn. "Er....ihm geht's nicht darum. Wirklich nicht!", verteidigte Caleb seinen Geliebten weiter. "Ich hätte nicht gedacht, dass du dich so einwickeln lässt von all dem Luxus!" Aldarn war immer noch aufgebracht. "Du siehst gut aus und bist jung, das ist es was ihn interessiert. Schau dir doch an was für Lustknaben er hatte!" "Er hatte gar keine!", behauptete Caleb stur. Aldarn lachte auf. "Wach auf Caleb. Jeder wusste das." Er sah Caleb verächtlich an. "Du bist nur der Nächste." "Das glaub ich nicht. Er liebt mich....wirklich. Ich seh es doch in seinen Augen. Und wenn es ihm nur darum ginge, hätte er es schon längst haben können, aber er hat mich abgeblockt." "Wer weiss was ihm Spass macht? Beeilen muss er sich ja nicht, er kann sich deiner ja scheinbar sicher sein." Aldarn schüttelte weiter den Kopf. "Er hat dich eingefangen. Caleb! Du prostituierst dich an den Teufel!" "Aldarn! Bitte...wofür hältst du mich eigentlich? Ich liebe ihn!" "Ich halte dich für total verblendet von dem Luxus den ein älterer Mann dir gibt! Lieben? Phobos? Das würde niemand tun der noch bei Sinnen ist!" "Aber....es ist echt. Ich hab doch selbst gesehen, wie es sich entwickelt hat. Aldarn, kannst du dass denn nicht verstehen? Ja, er kümmert sich um mich, aber ich teil doch nicht aus Dankbarkeit das Bett mit ihm. Er gibt mir so viel....nicht Materielles..." "Jetzt verstehe ich auch, warum du so überzeugt warst, dass er sich gewandelt hat und es ernst meint mit einem Neuanfang", erklärte Aldarn verbittert ohne darauf einzugehen. "Wir haben soviel gegeben für die Rebellion. Und für was? Dass Phobos unseren Anführer fickt?" Caleb sah Aldarn verwirrt an. "Warum redest du nur so gemein über ihn? Er versucht doch wirklich vieles wieder gut zu machen." "Und ich frage mich zu welchem Zweck. Ich glaube nicht dass sich ein Charakter wie Phobos von heute auf morgen ändert." "Hat er auch nicht....er hat schon angefangen sich zu verändern vor der Krönung..." "Ich meinte nicht wörtlich von heute auf morgen. Aber es war plötzlich. An einem Tag nimmt er uns die Brunnen, am nächsten ist plötzlich alles nicht so gemeint?" "Er hat vieles gar nicht gewusst! Cedric hat viel in Eigenregie gemacht..." "Das hat er dir gegenüber behauptet, ja?" Aldarn lachte scharf auf. So das Caleb wieder zusammen zuckte. Ein schmerzlicher Ausdruck trat in seine Augen. "Was soll ich denn tun, Aldarn? Ich liebe ihn....und ich kann nicht ohne die seine sein..." "Das klappte bis vor kurzem noch sehr gut. Aber du kannst ja schauen ob er dich überhaupt gehen lässt", deutete Aldarn düster an. "Das würde er...das weiss ich....ich hab ja drum kämpfen müssen, dass er es überhaupt mit mir versucht..." "Und das wäre das erste Mal, wo er schauspielert, da er seiner Schwester gegenüber immer ehrlich war, ja?" "Er hat sich selbst verraten, verdammt noch mal!", explodierte Caleb. "Er wollte selbst, dass sie sieht, was er vor gehabt hatte..." "Und warum hat er das getan? Er ist hochintelligent." Aldarns Gesicht war immer noch verhärtet und Calebs Emotionen schienen ihn gar nicht zu berühren. "Er ist nicht der Einzige.....", murrte Caleb. "Und er ändert sich weiter. Er hat inzwischen auch die Erde gesehen und lernt immer mehr dazu, was wir hier noch besser machen können." "Das erklärt immer noch nicht, warum er das getan hat. Willst du allen ernstes behaupten, er wäre eine gute Person geworden? Demnächst erzählst du mir noch es war alles ein Missverständnis und wir haben ihn nur alle falsch verstanden, weil er es so gut mit uns meinte." Der Spott war nicht zu überhören in Aldarns Stimme, aber seine Augen waren bitter. "Das gewiss nicht....aber er hat gesehen, dass es anders auch geht...und er ohne Gewalt trotzdem König von Meridian sein kann." "Und das ist doch alles um das es ihm geht. Macht. Glaubst du, du bist ihm wichtiger?" "Ja....ja, dass glaube ich inzwischen..." "Warte nur ab ... wie schnell glaubst du, wird ihm langweilig mit dir?" "Warum sollte ihm langweilig werden? Wenn man jemanden liebt, ist jeder Tag neu und aufregend....irgendwann wirst du das sicher auch merken, wenn du jemanden kennen lernst." "Ich hoffe ich lerne nie so jemanden kennen! Glaubst du, du hast sein Interesse für immer gefesselt? Dass er nicht auch andere Gelegenheiten wahrnehmen wird? Sehr loyal war er nie zu seinen Gehilfen, wenn sie ihm lästig wurden." Caleb sah Aldarn unsicher an. "Ich mein doch...wenn du jemanden findest, den du auch liebst." Er versuchte die Erinnerung zu verdrängen, die Aldarns Argumentation bei ihm hervor gerufen hatte. Der bemerkte die Verunsicherung und nickte. "Glaub mir - ich habe mehr mitbekommen von dem was Phobos so getrieben hat als du. Ich weiss, du meinst es ehrlich ... aber ich mache mir Sorgen um dich. Wir sind schon so lange Freunde." "Ja schon...aber dennoch hast du ihn nie im Bett gesehen....wenn er schläft....wenn er träumt...wenn er meine Nähe sucht und sich an mich kuschelt." Aldarn schüttelte sich ein bisschen. "Die meisten Leute sehen harmlos aus in ihrem Schlaf, nehme ich an. Dir sieht man ja auch nicht an, dass du ein gefährlicher Rebellenführer warst, wenn du unschuldig schläfst." "Ha, ha, das wirst ausgerechnet du wissen..." "Ich habe dich oft genug schlafen gesehen und du siehst noch jünger aus, als du es schon bist. Aber wenn es dann um die Rebellion ging ... dann wusste ich wieder warum du Anführer warst." Caleb schnaubte. Das hier führte zu nichts. Er stand auf und wandte sich zum Gehen. "Ich denke ich geh nun besser. Tut mir leid, dass ich dir kostbare Zeit geraubt habe." "Caleb ..." Aldarn sah ihn bittend an. "Willst du unsere Freundschaft zerstören - für ihn?" "Nein! Nein natürlich nicht. Aber ich kann doch nicht zwischen euch entscheiden. Das ist, wie wenn ich zwischen Vater und Mutter entscheiden müsste." "Du kennst ihn kaum ... und du vertraust ihm mehr als mir." Aldarn seufzte. "Geh dann halt jetzt. In spätestens drei Tagen sehen wir uns hoffentlich im Schloss." "Sicher...", schluckte Caleb und fühlte sich nicht wirklich gut. Trotzdem nickte er Aldarn zu, bevor er die Tür hinter sich schloss und zurück zu Phobos eilte. Kapitel 23: Auszeit ------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Auszeit Teil: 23/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Der bemühte sich nicht an Caleb zu denken und einige Berichte zu lesen, aber er scheiterte. Er machte sich Sorgen um den Jungen .... und darum, was für Reaktionen er angetroffen hatte. Tief in seinem Inneren hatte er Angst, dass Caleb ihn verlassen würde, wenn Julian es von ihm verlangte. Doch dann vernahm er leise, wie die Tür sich öffnete und wieder schloss. Die Bediensteten klopften alle an. Nur Elyon und Caleb kamen einfach rein und seine Schwester war erst vor kurzem gegangen. "Caleb?" Besorgt stand Phobos auf und lief ihm entgegen. "Hi...", machte dieser gekünstelt lächelnd. "So schlimm?" erkundigte Phobos sich vorsichtig. "Nein, nein....alles in Ordnung", meinte der Kleinere tapfer. "Vater hat uns seinen Segen gegeben. Hauptsache ich sei glücklich..." "Aber?" Sanft legte Phobos seine Arme nun um Caleb. "Aldarn ist voll ausgerastet. Ein Wunder, dass er mich nicht windelweich geprügelt hat." "Oh." Mehr fiel Phobos erst einmal nicht ein, als er über Calebs Schultern strich. "Meinst du er wird ... es noch verstehen?" "Vielleicht....wenn er sieht dass ich recht habe und wir alt und grau und immer noch glücklich sind." "Ich hoffe doch etwas früher ... ich will nicht, dass du dich wegen mir mit deinem besten Freund streitest." "Er kriegt sich wieder ein...so wie immer...." Caleb sah hoch und lächelte wieder. "Hast du noch viel zu tun?" "Nein ... wir sind frei für die nächsten Tage." "Jaaa.....", strahlte Caleb und sprang Phobos um den Hals und küsste ihn auf den Mund. Der lachte über Calebs gewohnten Überschwang und hob ihn etwas hoch. "Ich hab schon alles arrangiert. Aber wir müssen morgen früh aufstehen." "Noch vor Sonnenaufgang?" "Ja .... die Kutsche wird das Schloss Sonnenaufgang verlassen, dann sind wir Mittags da, hoffe ich." "Oh schön.....ich hab schon lang keinen Sonnenaufgang mehr erlebt....neben dir schlaf ich immer zu lange..." "Wem sagst du das." Phobos stellte ihn wieder ab, senkte aber seinen Kopf so dass er sein Gesicht in Calebs Haaren vergraben konnte. "Ich könnte den ganzen Morgen mit dir im Bett verbringen." "Übermorgen können wir das....denn wir haben dann ja so was wie Urlaub." "Du willst nichts von den Bergen sehen?" Phobos klang nicht gerade als würde ihn das sehr stören. "Können wir am Vortag machen und dann am Nachmittag", meinte Caleb, der die Berge ja eigentlich kannte, im Gegensatz zu Phobos. "Wir wollen eine Nacht dort bleiben, oder? Dann müssten wir am Mittag wieder zurück ... ausser du willst einen Zwischenhalt machen." "Ja, wäre auch nicht so schlimm. Sonst haben wir ja gar nichts von unserem Ausflug." "Ja ... nur dann ist halt wieder eine Sitzung. Ich bin sicher wir werden bald mehr Zeit haben ... wenn alles geregelt ist." Phobos löste sich ein wenig von seinem Freund. "Hunger?" "Ja...inzwischen schon....." Die Gespräche waren anstrengend gewesen, besonders das mit Aldarn. "Gut, es ist nämlich bereits gedeckt worden, kurz bevor du kamst." Phobos liess ihn ganz frei. "Iss lieber jetzt, morgen werden wir wohl nicht viel Zeit zum frühstücken haben." "Wir können uns Brote mitnehmen und unterwegs essen", schlug Caleb vor. "Dann sind wir noch eher unterwegs." "Ich würde lieber fahren wenn es Licht hat - durch Elyon haben sich die Strassen wieder gewandelt. Aber wir können die Küche fragen, wegen deiner Brote." Caleb nickte. Er würde garantiert unterwegs Hunger bekommen. Eigentlich war er doch immer hungrig, wenn er unterwegs war. So nebenbei fiel ihm auf, dass er schon lange nicht mehr beim Restaurant von Hay Lins Eltern eingefallen war. Phobos hatte sich mittlerweile elegant wie immer gesetzt und wies einladend auf den Platz neben sich. "Erst einmal kümmern wir uns um das Abendessen." "Oh ja, ich sterb fast....ein Glas Milch und Wasser und Brot machen nicht wirklich satt." Schon begann Caleb sich an dem Essen gütlich zu tun. Es war doch immer wieder erstaunlich, wie viel Essen in so einen jungen Menschen hinein passte. Phobos hielt sich wie immer zurück – aber er war ja auch nicht mehr in einer Wachstumsphase, wie sein Kopf ihm plötzlich eingab. Eines jene vieler kleinen Dinge, die ihm zeigten, wie jung Caleb war. Nach dem Essen war Caleb dann ziemlich voll und raffte sich kaum noch auf, wurde aber schnell wieder anhänglich. Selbst für seine Verhältnisse sehr anhänglich, doch irgendwie musste er sich darin bestätigen, dass Aldarn unrecht hatte. Phobos war etwas verwundert, sah allerdings keinen Grund sich zu beschweren, als er Calebs wundervolle Wärme in seinem Schoss und an seinen Oberkörper gepresst fühlte, während er tausend kleine Küsschen auf Calebs Kopf verteilte. Es war immer noch so unglaublich, dass sich jemand wie Caleb für ihn interessierte. Caleb genoss die Zuneigung und wusste mehr denn je, dass er die richtige Person liebte und dass diese Liebe auch erwidert wurde – egal was Aldarn behaupten mochte. "Ich freu mich auf morgen.. ", hauchte er Phobos ins Ohr und machte es sich komplett in seinem Schoss gemütlich. "Ich auch. Es waren sehr ereignisreiche Wochen ... wir brauchen etwas Abstand von Schloss und Stadt." "Und von all meinen sogenannten Freunden...." Phobos zog Caleb noch etwas näher, etwas unsicher, wie er jetzt reagieren sollte. Er hatte gut Lust Aldarn etwas anzutun, für das was er Caleb angetan hatte. Doch Caleb sprach nicht wirklich aus, was in ihm vorging. Doch er zeigte es ziemlich offensichtlich, denn an diesem Abend konnte man ihn kaum von Phobos lösen und wuselte auch im Bad ständig um ihn herum und wollte unbedingt dabei helfen Phobos die Haare zu waschen. Nicht dass er lange darum bitten musste ... Phobos liebte es wenn Caleb seine Haare betüdelte. Der Kraftakt dauerte dann an die zwei Stunden, so dass es doch schon ziemlich spät war, als Phobos mit noch nassen Haaren ins Schlafzimmer kam, einen erschöpften Caleb im Schlepptau. Er betrachtete sich zufrieden im Spiegel, während seine Haare durch einen kleinen Zauber allmählich trocken wurden. "Danke, Caleb." "Gern geschehen", japste der Jüngere und liess sich aufs Bett fallen. "War es so anstrengend?" Reuig setzte er sich neben Caleb und fuhr durch dessen Haare. Er war sich vage bewusst, dass er etwas anstrengend sein konnte wenn es um sein Äusseres ging. "Es ging...wirklich...nur...ich bin froh, dass meine in fünf Minuten fertig gewaschen habe." "Sie sind aber trotzdem so seidig ....", sinnierte Phobos. "Aber eine Haarkur würde ihnen vielleicht auch gut tun." Caleb hob eine Augenbraue. Sein Blick gab an ‚Aber sonst geht’s dir gut?’, sein Mund, sagte aber etwas anders. "Können es ja mal probieren....wenn wir aus den Bergen zurück sind....oder für das Frühjahrsfest...oder vor meinem Geburtstag...." "Ich werde etwas für braune Haare besorgen", bemerkte Phobos. Er streckte seine Arme, um sich sein Hemd über den Kopf zu ziehen. "Wie...? Gibt’s da verschiede Sachen? Kann ich nicht einfach Wasser und Seife nehmen, wie sonst auch?" "Seife?!" Phobos stoppte mit seinem Hemd an den Ellenbogen. "Um Himmels Willen .... du musst widerstandskräftige Haare haben. Ich werde dir bessere Mischungen besorgen." Calebs Gesichtszüge entglitten nach und nach und seine rechte Oberlippe zuckte verräterisch. "Aber....bis jetzt war es doch auch in Ordnung so...", kam es fiepend von ihm. Ein ‚Ich will kein Modepüppchen werden’ verkniff er sich lieber, da er doch sehr an seinem Leben hing. "Warte nur, bis du deine Haare siehst wenn sie ordentlich behandelt wurden", versprach Phobos. "Und vielleicht noch Bademischungen und Crème die besser zu dir passt als mein Rosenduft. Deine Haut ist zwar sehr weich, aber du bist ja auch noch sehr jung." Phobos stocke ein wenig, fuhr dann aber weiter. "Und etwas für deine Nägel und Hände ..." Caleb stand kurz davor verzweifelt nach seiner Mami, respektive nach seinem Papi zu rufen. "Kann es sein, dass du....mich irgendwie mit Elyon verwechselst? Ich glaub das wäre so ein Behandlungsprogramm, dass einem Mädchen entspricht." Caleb blickte auf seine Hände. "Und was willst du bitte mit meinen Nägeln machen?" Er kuckte kritisch und fand eine Stelle, die nicht so zu sein schien, wie es für ihn sein musste, die dann kurzerhand abgeknabbert wurde. Phobos sah ihn entsetzt an, aber auch etwas beleidigt. "Mädchen? Für was hältst du mich? Und misshandle deine armen Nägel doch nicht so ... für so etwas habe ich Feilen." "Feilen? Ja, die kenn ich. Damit hat Cornelia mir immer nach dem Leben getrachtet, die sind Spitz die Dinger." Die Erwähnung von Cornelia versetzte Phobos nach wie vor einen Stich. "Es ist trotzdem nicht mädchenhaft," grummelte er. "Ich bin ein Mann, besten Dank. Man kann sich ja trotzdem Mühe geben mit seinem Aussehen." "Ich hab nie gesagt, dass du kein Mann bist, aber ich dachte du liebst mich so wie ich bin.....und jetzt bin ich dir auf einmal nicht mehr gut genug? Das muss geändert werden und jenes...am besten auch noch gleich Roben tragen...." Caleb verkroch sich nicht minder beleidigt unter die Bettdecke. "Du bist wunderschön und wenn du das unterstreichen willst...okay....aber ich....bin nun mal ich....und war nie anders." "Nein, so meinte ich das doch nicht." Phobos liess sich schnell neben ihm unter die Decke gleiten und zog ihn an sich. Seine Hände verschränkten sich über Calebs Bauch. "Ich würde dich auch lieben, wenn du zottelige Haare und ein dreckiges Gesicht hättest." "Waschen und kämmen tu ich mich schon...", maulte Caleb noch etwas, liess sich aber durch die Nähe und Wärme wieder besänftigen. "Ich weiss." Sanft küsste Phobos seinen Hinterkopf. "Und du bist ja ..." Wunderschön lag ihm auf den Lippen, aber vermutlich würde Caleb da so reagieren wie auf ‚hinreissend’. "... so attraktiv." "Schon gut...", kam es leise von Caleb. "Bin ja wieder lieb....lass uns schlafen, ja? Vermutlich müssen wir schon wieder raus, kurz nachdem wir eingeschlafen sind...", seufzte er und legte eine Hand auf Phobos’ und kraulte sie leicht. An der langsam und unregelmässiger werdenden Bewegungen konnte der Ältere spüren, dass Caleb am Einschlafen war und bald ganz im Land der Träume versank. Phobos hatte sich nicht einmal mehr die Zeit genommen um noch einmal aufzustehen und seine Haare zu machen ... auch wenn es nur eine alberne Diskussion gewesen war, konnte er sich nicht des Gefühls erwehren, dass es nur eines von vielen Themen war, wo sie sich gegenseitig nicht verstanden. Am nächsten Morgen erwachte er zuerst und bemerkte dann aber sofort dass die Haare recht zerzaust waren. Er seufzte leise. Irgendwann würde er einen Weg finden sie magisch zu entwirren. Er stupste Caleb leicht an. "Ich bin im Ankleidezimmer." "Ich komme gleich...", gähnte Caleb und sprang im nächsten Moment aus dem Bett und sah Phobos unternehmungslustig an, dann wurde sein Blick erschüttert, als er auf die Haare seines Liebsten fielen. Caleb schluckte leer. Wortlos dackelte er von dannen, um die Bürste zu holen. Phobos setzte sich etwas langsamer auf und blinzelte ihm hinterher. Was für eine Energie am frühen Morgen. Caleb kam munter plappernd zurück. "Zum Glück haben wir noch etwas Zeit. Das mit deinen Haaren könnte etwas dauern. Willst du sitzen bleiben, oder lieber schon ins Ankleidezimmer? Hier ist sicher bequemer..." Er kletterte hinter Phobos aufs Bett und suchte nach dem Ende der Haare, um dort anzufangen die Knoten heraus zu bürsten. "Hmm...so schlimm ist es doch nicht. Sieht schlimmer aus, als es ist, in zehn Minuten oder so hab ich das durch..." Phobos lachte leise. Caleb war ein kleiner Haarfetischist, aber warum sollte er sich darüber beschweren? "Danke .... " "Kein Problem", schnurrte Caleb und war wirklich bald fertig und Phobos Haare lagen wieder wie sie sollten und Caleb liess verzückt seine Finger hindurch gleiten, ehe er sich über Phobos Schulter lehnte und ihm einen Gute-Morgen-Kuss auf die Wange hauchte. "Soll ich nachsehen gehen, ob die schon fertig sind? Ich bin ganz schnell angezogen und kann nachgucken." "Ja, mach nur. " Eine halbe Stunde später sassen sie dann in der Kutsche mit einem grossen Korb zwischen ihnen, der weit mehr als nur belegte Brote enthielt. Phobos riet korrekt, dass das Küchenpersonal eine besondere Schwäche für Caleb hatte, und sagte ihm das auch. "Meinst du? Ich hab doch gar nichts besonderes gemacht, weswegen sie mich mögen sollten...na ja, mir soll’s recht sein", meinte er und genoss sichtlich das Stück Kuchen. "Du schätzt ihr Essen einfach mehr als ich. Und ich kann auch verstehen, wenn jemand eine Schwäche für dich hat." Phobos legte seine Hand auf Calebs Schenkel, als er sich zurücklehnte und die Augen schloss. Caleb beobachtete ihn dabei, während er den Kuchen verdrückte. Dann aber wurde er unruhig und schob die Vorhänge bei Seite, um zu sehen, wie weit sie schon waren. Phobos konnte die Anspannung in den Muskeln in Calebs Schenkeln spüren, als dieser sich zum Fenster hinauslehnte, um die vorbei ziehende Landschaft zu bewundern. Phobos öffnete ein Auge wieder. "Gefällt es dir?" murmelte er, nicht gerade schläfrig aber viel entspannter als er es sonst war. "Es ist toll hier. Hier haben wir schon einen grossangelegten Überfall auf Nachschublieferungen durchgeführt. Mann war das riskant, aber es hat sich gelohnt, danach hatten wir für eine Woche ausgesorgt. " "Ja, ich erinnere mich," bemerkte Phobos trocken. "So etwas meinte ich, wenn ich davon rede, dass du ein guter Rebellenführer warst." "Nicht wahr? Die meisten waren dagegen, aber ich hab trotzdem genügend Männer zusammen bekommen....respektive, das waren alles Jugendliche und Kinder und wir haben die Wachen trotzdem haushoch geschlagen. Die haben vielleicht blöd aus der Wäsche geguckt." "Nicht mehr ganz so blöd als ich Cedric und ihre Hauptmänner darauf angesprochen habe." Genauer gesagt, die Männer waren auf dem Boden gekrochen und mehrere Wachen hatten den Zorn des Phobos erfahren. Caleb grinste nur selbstzufrieden. "Ja, das waren noch Zeiten...zum Glück ist das jetzt nicht mehr notwendig. " Endlich liess er sich wieder zurück auf den Sitz sinken und sah Phobos an. "Ich wäre dir dankbar, wenn du solche Aktionen in Zukunft lassen würdest, ja." Phobos lächelte ebenfalls, aber nachdenklicher. "Kein Problem. Wäre ja blöd, wenn ich mir das eigene Essen stehlen würde. Ausserdem hungert ja jetzt niemand mehr." "Heisst das, wenn ich schon vorher auf die glorreiche Idee gekommen wäre, den Rebellenführer zu mir zu holen und zu verwöhnen, hätte ich mir viel Ärger erspart?", erkundigte Phobos sich amüsiert auf den ersten Teil Calebs Aussage anspielend. "Warum hättest du das tun sollen?" "Um die Rebellion zu stoppen und mich an deiner Gegenwart zu freuen? Wie es jetzt ja eigentlich geschehen ist." Phobos lächeln wurde wieder weniger ernst und er schlang einen Arm um Caleb. Dieser sah kritisch zu ihm hoch und irgendwie wollten Phobos Worte und sein Lächeln nicht zueinander passen. Was hatte Aldarn noch gesagt? Er würde sich Caleb doch nur halten, so lange er sich an ihm erfreuen könnte? Aber das passte weder zu dem liebevollen Lächeln, noch zu der zärtlichen Umarmung. Um sich dessen wieder zu versichern, schmiegte Caleb sich auch demonstrativ in diese Umarmung und schloss die Augen. Aldarn hatte unrecht! Er musste einfach unrecht haben. Phobos streichelte ihn sanft mit seiner zweiten Hand und so verbrachten sie stumm und zärtlich die Zeit bis zu ihrem ersten Zwischenhalt in einer kleinen Stadt. Das beste Gasthaus wurde angefahren, um sich eine Erfrischung zu gönnen. Zu so früher Stunde war noch nicht all zu viel los und der Wirt beeilte sich ein paar saubere Stühle für die exklusiven Gäste zu organisieren. Caleb bestellte sich brav nur ein Glas Milch, auch wenn die Flaschen mit Met hinter der Theke sehr verlockend aussahen. Nebst dem Wirtenpaar verbrachten scheinbar nur ein paar leichte Mädchen die wenig lukrativen Morgenstunden hier. Wohl die einzige Zeit des Tages in der sie Ruhe hatten. Aber nicht nur die Mädchen auch zwei junge Männer, die ganz offensichtlich keine Landarbeit gewohnt waren, lungerten hier herum und sahen aufmerksam auf, als Phobos und Caleb das Wirtshaus betraten. Phobos ignorierte alle Anwesenden ausser Caleb, wie er es gewohnt war – sie waren nicht wichtig. Im Gegensatz zu Caleb genehmigte er sich etwas Met, der ausgezeichnet schmeckte. Er machte eine mentale Notiz davon einige Flaschen zu kaufen auf dem Rückweg. Als er sich umsah nach dem Schankmädchen um mehr zu verlangen, blieb sein Blick doch an einem der Jungen hängen. Er sah Caleb recht ähnlich – vielleicht ein, zwei Jahre älter, aber ebenfalls diese dichten, glänzenden braunen Haare, die hellen Augen und die gar nicht jungenhafte Figur. Aber seinem Ausdruck fehlte die so charmante Mischung aus Temperament, Frechheit und Arroganz die Caleb eigen war. Aber der verweilende Blick war Caleb nicht entgangen und es liess ihn sich aus irgendwelchen Gründen schlecht fühlen. Jedenfalls brachte er den letzten Schluck seiner Milch nicht mehr herunter und schien zum Aufbruch zu drängen, indem er unruhig auf seinem Platz hin und her rutschte und mit der Stiefelspitze über den Boden kratzte. Phobos sah ihn besorgt an und er verzichtete auf seinen zweiten Met. "Willst du gehen? Ich denke die Pferde haben genug Pause gehabt." "Ja.., dann sind wir früher am Ziel und können die Umgebung erkunden....ausserdem..." Er blickte etwas missmutig zu der Gruppe Jugendlicher, die sich ihr Geld auf eine Art verdiente, wie er es nie könnte und verzog das Gesicht. "...behagt mir die Gesellschaft nicht unbedingt." Phobos lachte leise. Seine Hand lag locker auf Phobos Rücken als sie das Gasthaus verliessen. "Du wirst anspruchsvoll." "Wie meinst du das? Ich mag nur die Blicke nicht, die sie dir zugeworfen haben..." "Kümmere dich nicht darum. " Wieder in der Kutsche küsste er sanft Calebs Stirn. "Das tun sie vermutlich bei jedem der nach Geschäft aussieht." "Und du siehst so aus, oder was?" "Ich weiss nicht, ob sie genügend wussten um mich zu erkennen – aber ich denke man merkt mir an, dass ich genügend Geld besitze", lächelte Phobos. "Und es gibt genügend Männer die sich auch durch das Beisein ihrer Partner nicht abhalten lassen von solchen Dingen." Phobos seufzte leise und schloss Caleb in seine Arme. Er sah das nicht als den richtigen Zeitpunkt um Caleb zu erörtern, dass in gewissen Kreisen vermutlich bekannt war, dass er sich im Gegensatz zu seinem sonstigen Charakter in der Regel sehr grosszügig gegenüber seinen Bettgefährten gezeigt hatte während seiner Alleinherrschaft. "Aber du hast so was doch sicher nie nötig gehabt. Gekaufte Liebe ist etwas für widerliche, unattraktive Typen, die sonst niemanden abbekommen, weil sie keine Zeit haben jemanden kennen zu lernen. Ein billiges Vergnügen, wenn du mich fragst..." "Hmmm ..." Phobos hüstelte etwas, antworte aber nicht anders, als dass er Caleb näher an sich zog. "Eben..." Caleb nahm das als Bestätigung seiner Aussage und rutschte auf Phobos Schenkel, um sich wieder die mehrmals tägliche Ration Liebe abzuholen. Die er auch bekam, obwohl Phobos Kopf weiterhin beschäftigt war damit, wie er Caleb diesen Teil seiner Vergangenheit beichten sollte. Er hätte nicht gedacht, dass Caleb so naiv war. Wie dachte Caleb hatte ein gefühlloser Prinz Erfahrungen gesammelt? Mit Cedric? Nun ... da läge er nicht ganz falsch, aber das war Jahre her. Den Rest der Reise verbrachten sie in friedlicher Eintracht, doch kaum an ihrem Ziel angekommen, schien es wieder, als wäre Caleb von einer Hornisse gestochen worden und er konnte ihre Gepäck, was mehrheitlich aus Phobos’ Sachen bestand, eigentlich nur aus Phobos Sachen bestand, gar nicht schnell genug abladen und in das Landgasthaus bringen. Schliesslich wollte er wissen, wo sie heute Nacht schlafen würden, auch wenn wohl kein anderes Bett in ganz Meridian mit dem grossen, weichen Himmelbett des Königs mithalten konnte. Es war auch ein ziemlich einfaches Doppelbett, aber Phobos hatte natürlich seine eigene Bettwäsche mitgenommen, welche ein junges Mädchen gerade sehr respektvoll austauschte, als die Wirtin ihnen den Raum zeigte. "Halb so gross wie meines, aber wir brauchen ja auch nicht viel Platz, so wie wir schlafen," bemerkte Phobos zu Caleb, ohne die beiden Frauen zu beachten, welche sich halb verlegen, halb amüsiert anschauten. "Nicht wirklich...und wie sieht es mit dem Badezimmer aus? Bademöglichkeit?" Die Wirtin wurde etwas verlegen. "Wir sind es nicht gewohnt hohe Gäste zu haben", zauderte sie. "Im Sommer ist da der Teich und sonst haben wir einen sehr grosszügigen Bottich der vor das Feuer gestellt werden kann ..." "Gross genug für zwei?" Das Kichern des Mädchens machte das "Ja" der Wirtin ziemlich überflüssig. Phobos nickte zufrieden. "Und was willst du jetzt tun, Caleb?" "Spazieren gehen und nach dem Essen dann baden?" Er blickte zu der Wirtin. "Können sie uns den Bottich vorbereiten, so dass wir nach dem Essen baden können?" Natürlich konnte sie und wenig später konnten die Dorfbewohner den König und den Rebellenführer Hand in Hand das Dorf verlassen sehen. Caleb sah sich neugierig um und erkannte verschiedenste Stellen, die Erinnerungen ihm hoch riefen. "Oh wow...sieh mal..." Er zog Phobos hinter sich her, zu einem im nahen Wäldchen gelegenen Teich, der mehr einem Sumpf glich. "Hier hat mich mal eine geroanische Wachtelspinne angefallen. Weißt du, diese riesigen Teile...die werden grösser als du...hab davon sogar noch eine Narbe, am Knöchel, die hat mir den ganzen Stiefel zerfetzt und aufgefressen....soll ich dir die Narbe mal zeigen?" "Ich kenne diese Spinnen .... wenig besser als Larveks." Phobos drückte Calebs Hand. "Dann zeig mir mal deine Kampfnarbe, mein Held." Der Stiefel flog und Caleb suchte begeistert nach der Narbe, die oberhalb seines Knöchels verlief, aber kaum noch zu sehen war, da Kinder bekanntlich eine gute Wundheilung hatten und der Angriff nun doch schon mehr als fünf Jahre her war. "Na ja, mein Vater hat das Vieh dann mit einem Speer erlegt und sie dann verbrannt. Irgendwie war die da aber noch nicht ganz tot, als er sie angezündet hat...jedenfalls hat die entsetzlich geschrieen." "Feuer ist die beste Art, die Spinnen zu vernichten", bemerkte Phobos anerkennend. Caleb nickte und zog seinen Stiefel wieder an, um weiter zu gehen. Der Wald der früher noch dunkel und gefährlich erschienen war, war nun hell und freundlich und hie und da konnten sie das Wild in einiger Entfernung ausmachen. "Was hast du eigentlich hier gemacht mit deinem Vater?", fragte Phobos schliesslich, der sich Mühe gab seine Roben möglichst nicht zu sehr zu verdrecken und dabei nicht von Caleb abgehängt zu werden. "Wir haben uns vor den Wachen versteckt..." "Und das erfolgreich ...." Phobos seufzte ein wenig. Es gab wirklich wenig, was er auf solche Aussagen sagen konnte. "Warst du vorher schon mal hier? Oder wirklich immer nur im Schloss? Hast du nie Urlaub gemacht?" "Als ich klein waren, haben meine Eltern mich ab und an mit auf Reisen genommen ... " Phobos zuckte leicht mit den Schultern. "Und ganz am Anfang bin ich in zwei Provinzen gereist, als ich noch nicht so viele Unterlinge hatte um Widerstand für mich zu brechen .... " "Schlossleben ist wohl bequemer. Aber von nun an sollten wir dringend mehr raus. Wo willst du das Frühjahrsfest abhalten? Oben im Hof oder gehen wir runter ins Dorf?" "Das mache ich von Elyon abhängig." Phobos Stimme verriet deutlich, dass es ihn nicht wirklich interessierte. Caleb ging rückwärts vor Phobos her und berichtete davon, was sie alles machten könnten an dem Fest. "...und den gebratenen Ochsen dürfen wir nicht vergessen und nach dem grossen Essen gibt es dann Musik und Tanz. Kannst du tanzen?" "Nein. Mir wurden als Kind Tanzschritte beigebracht, aber seit da nicht mehr." "Die Tänze sind einfach....ich kann sie dir und Elyon beibringen." "Elyon wird begeistert sein." Phobos konzentrierte sich darauf über ein schlammiges Stück Hügel zu klettern. Caleb sah ihm leicht amüsiert dabei zu. "Warum fliegst du nicht einfach?", wollte er dann naseweis wissen. "Gute Frage ... ich bin es noch nicht gewohnt." Phobos hob sich vom Boden ab und sah triumphierend zu dem bösen, dreckigen Boden herab. "Zu spät, dein Saum ist schon dreckig und ein paar Spritzer weiter oben hast du auch schon abbekommen", foppte ihn Caleb und kletterte weiter allein den Hügel hoch. "Ausserdem sollen Schlammpackungen gesund sein für die Haut", meinte er, als er oben angekommen war und seine dreckigen Hände betrachtete. "Nicht für meine," entschied Phobos schaudernd, neben Caleb schwebend. "Gut, hast du ein Bad für uns bestellt." "Na den Dreck werd ich vorher besser am Brunnen abwaschen, sonst ist unser Wasser nachher sofort braun." "Ich wäre dir dankbar." Phobos lehnte sich vor um Calebs Nase, die immerhin nicht dreckig geworden war, zu küssen. Was den Jüngeren zum Schmunzeln brachte und dazu mit der Nasenspitze zu wackeln. Phobos lachte auf und beugte sich noch etwas weiter herunter um Calebs Lippen einzufangen. "Pass auf, nicht dass ich dich nicht noch schmutzig mache", grinste Caleb und widerstand nur schwer dem Drang seinen Zeigefinger gegen Phobos Nase zu drücken. "Machst du dich über mich lustig?" Gespielt beleidigt sah Phobos ihn an. "Nein, warum sollte ich denn?" Caleb fühlte sich wieder gut, wie schon lange nicht mehr und vergessen waren die Probleme, die mit dem Schloss in Verbindung standen. "Weil du einfach gerne frech bist." Verliebt spielte Phobos mit den kurzen braunen Haaren des Anderen. Für nichts würde er diese Momente mit Caleb hergeben. "Frech? Ich bin doch nicht frech....weißt du was frech wäre?" Entgegen besseren Wissen, zog Phobos spielerisch an einer Strähne. "Was denn?" "Das hier!" Caleb gab dem Drang nach und Sekunden später hatte Phobos einen braunen Fleck auf der Nase. "Hey!" Doch Phobos war gerade in einer viel zu guten Stimmung um es Caleb wirklich übel zu nehmen. Statt dessen hob er Caleb hoch und hielt ihn drohend über eine Pfütze. "Jaaaa! Nur zu, nur zu und dann kriech ich so in das frisch gemachte Bett!" "Das würdest du nicht wagen!" Phobos liess Caleb fallen und ignorierte die Spritzer die auch auf seine Robe kamen. "Autsch", machte Caleb. "Das war nicht sehr nett von dir." "Ich bin genauso nett wie du," erklärte Phobos, der sich lieber in eine sicherere Höhe brachte. "Aber nun bin ich voller Matsch", quengelte Caleb, "Wehe du drohst mir nun mit einer Stahlbürste, so wie meine Mutter mir früher, wenn ich dreckig zum Essen heim gekommen bin." "Es blieb ja immer bei der Drohung," lachte Phobos nur ein wenig melancholisch. "Ich drohe viel schlimmere Sachen, die ich wahr mache." "Willst du mich übers Knie legen und mir den Hinter versohlen? Die Drohung kenn ich auch bereits zu Genüge...obwohl, ein paar mal hat sie mein Vater auch umgesetzt. Nicht angenehm sag ich dir...." "Nun, wenn er erfolgreich war damit, dann sollte ich es vielleicht auch einmal probieren." Phobos Grinsen war geradezu erschreckend übermütig. Was Caleb schlucken und schief grinsen liess. "Ne...lass mal lieber....ich denk wir sollten besser zurück, wenn ich vor dem Essen noch sauber werden soll....hab ich überhaupt Ersatzklamotten dabei? Ich werd auf jeden Fall keine deiner Roben tragen..." "Dabei siehst du so entzückend in ihnen aus." Phobos wagte es wieder etwas weiter nach unten zu kommen und über Calebs Haare zu streichen. "Aber ich habe dir Ersatzkleidung besorgen lassen." "Sehr gnädig, danke..." Caleb richtete sich wieder auf und wischte den grössten Dreck ab, so gut es ging. Trotzdem begann die Kleidung auf dem Heimweg zu spannend, als der Schlamm zu trocknen begann, so dass Caleb sich noch vor dem Gasthof begann auszuziehen, um den Brunnen zu schänden. Phobos sah ihn mit grossen Augen an. So unschuldig ... und so verführerisch. "Warte." Vorsichtig landete er neben Caleb. "Ich kann dich auch säubern ... das ist doch so zu kalt." "Ich bin es gewohnt", versicherte ihm Caleb, bekam dann ob des kalten Wassers doch eine Gänsehaut und schnatterte mit den Zähnen, als er wieder sauber, dafür aber tropfnass und nur noch mit den Hosen bekleidet. "Komm her", bat Phobos ihn sanft und mit einer kurzen Handbewegung war Caleb wieder staubtrocken. "Oh, danke..." Caleb sah sich herunter. "Praktisch", meinte er dann grinsend und packte seine dreckigen Sachen vorsichtig, um sie zum Waschen zu bringen. Phobos lächelte und legte seinen Arm um Calebs Taille. Wärme legte sich um Calebs Körper, als Phobos sanft seine Schulter streichelte. Und liess ihn auch kurzzeitig müde werden, etwas dass ihm früher nie passiert war, da er ständig unter Anspannung gestanden hatte. Jetzt aber wusste er, dass er sicher war und sich auf Phobos verlassen konnte. Da es noch etwas dauerte, bis das Essen fertig war, gingen beide hoch in ihr Zimmer und Caleb testete mal wieder die Bettfederung aus, wenn auch nichts besonders enthusiastisch. Kapitel 24: In Liebe vereint ---------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: In Liebe vereint Teil: 24/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Phobos beugte sich über ihn, seine Stirn besorgt gerunzelt. "Geht es dir gut?" "Was? Ja sicher...warum denn auch nicht?" "Du wirkst so lustlos, das ist alles." Phobos setzte sich neben ihn. "Nur etwas müde", gab Caleb zu und rollte sich auf die Seite, um näher an Phobos zu rutschen. "Und hat es dir gefallen da draussen? Oder möchtest du jetzt lieber im Schloss sein?" "Probierst du ein Kompliment für deine Idee zu bekommen?" Liebevoll berührte Phobos seine Wange. "Es ist schön hier. Und ich bin bei dir." Caleb sagte nichts darauf, sondern kuschelte sein Gesicht in Phobos Hand und schloss die Augen. Auch Phobos schwieg, als er vorsichtig über Caleb strich mit der Ehrfurcht mit der man die edelsten Kunstwerke und Relikte behandelte. Und der Jüngere genoss es einfach nur und dirigierte Phobos Hände durch Winden dahin, wo er sie gern haben wollte. Phobos war immer noch dabei sanft Calebs Rückenmuskeln zu nachzufahren, als das Dienstmädchen sehr schüchtern an die Tür klopfte und durch die Tür kaum verständlich herausbrachte, dass das Essen kalt wurde. Caleb schreckte auf. "Essen?!" Das Geräusch das Phobos von sich gab war natürlich kein Kichern. "Ich habe gar nicht gemerkt, dass so viel Zeit vergangen ist", bemerkte er. Er erhob sich langsam. "Und ich bin immer noch in den dreckigen Roben." "Dann solltest du dich ganz schnell umziehen", bemerkte Caleb und suchte sich bereits ein sauberes Oberteil heraus. "Ich komme ja schon ..." Schneller als sonst wechselte Phobos seine Kleidung und kam etwas zerzauster als üblich für ihn zum Abendessen, das natürlich einfacher war als im Schloss aber verführerisch duftete. Die Wirtin (und Köchin) sah trotzdem nervös von ihrem hohen Besuch zu ihrem Tisch. Caleb sass sofort begeistert vor seinem Teller und wartete voller Ungeduld, bis Phobos sich herrschaftlich nieder gelassen hatte. Immer wieder trafen sich die Blicke der beiden, doch keiner sagte ein Wort. Für Aussenstehende musste das seltsam anmuten, doch Caleb fühlte sich wohl, so wie es war. Nach dem Essen zogen sie sich schnell zurück in ihr Zimmer, wo wie versprochen ein grosser Bottich vor dem Feuer stand. Phobos sah ihn sehr skeptisch an. "Passen wir da beide rein?" "Aber sicher doch", meinte Caleb und rupfte sich schon fast die Kleider vom Leib. "Gut ..." Phobos entledigte sich seiner Robe sehr sorgfältig und hängte sie auf. Dann prüfte er vorsichtig das Wasser. Caleb schwadderte schon mit einer Hand darin herum und sah Phobos abwartend an. "Nach dir", lächelte der einladend. Das brauchte man Caleb nicht zwei mal sagen. Schnell stieg er in den Bottich und schauderte genüsslich ob des warmen Wassers. Phobos kletterte ungewöhnlich ungelenk neben ihn, wobei er seine Haare einfach über den Rand auf den Boden hängen liess und schloss dann aber die Augen. "Das tut gut." Caleb sah ihn kurz an und richtete sich dann auf, um sich zwischen Phobos' Schenkel zu setzen und sich an dessen Brust zu lehnen. Reflexartig schlossen sich Phobos Arme um Caleb. Auch dass seine Hände begannen weiche Muster auf Calebs Brust zu zeichnen geschah ohne sein bewusstes Zutun. Doch Caleb genoss es umso mehr und schloss die Augen, legte seinen Kopf nach hinten auf Phobos' Schulter. "Aaaah, das tut sooo gut...", stöhnte er leise und seine Hände suchten Halt an Phobos' Knien. "Ja, das tut es", stimmte Phobos ihm leise zu, als die Muster langsam grösser wurden. Und damit wurde auch Calebs Atmung heftiger und er bewegte sich leicht hin und her, unter den Berührungen. Umso mehr als Phobos lange Finger ihren Weg zu seinen Brustwarzen fanden und sie neckten. Woraufhin Caleb sich etwas nach hinten gegen Phobos presste. "Was ist?", murmelte Phobos. Nachlässig begann er etwas an Calebs Ohr zu knabbern. Caleb keuchte leise. "Du machst mich wahnsinnig", hauchte er leise und drehte den Kopf, gab Phobos dadurch mehr Spielraum. "Das ist gegenseitig ..." Phobos Hände fuhren wieder weiter herunter, zu Calebs Hüften, ebenso wie sein Mund zu Calebs Hals glitt. Beinahe schien es, als würde Caleb jeden Moment anfangen zu schnurren. Phobos liess seine Hände über den harten Körper gleiten, nie tiefer als bis zu seinen Hüften, als er Calebs Geschmack in sich aufnahm. Ein gewisses Körperteil presste sich drängend gegen Calebs Rücken. Was diesen wiederum den Rücken krümmen liess, um sich automatisch mit seinem Hintern dagegen zu pressen. Überrascht keuchte Phobos auf. "Caleb ..." "Haaa...?" Calebs Finger krallten sich in Phobos Knie und er blickte zittrig über seine Schulter zu seinem Geliebten. "Weisst du überhaupt was du mit mir tust?" Hungrig zog Phobos ihn weiter herum, presste seinen Mund hart gegen Calebs, verlangte Eintritt. Calebs Augen weiteten sich, doch gegen Phobos Drang kam er nicht an und gab schliesslich nach, liess seine Lippen sich teilen und empfing ihn herausfordernd mit seiner Zungenspitze. Phobos neckte ihn mit der seinen, drang tiefer ein und zog sich einladend wieder zurück. Seine Hände stoppten nie in ihrer Tätigkeit. Mutig folgte ihm Caleb und testete aus, wie weit er gehen konnte, wie weit er die Führung übernehmen konnte, ohne sich den liebkosenden Händen zu entziehen. Phobos Hände glitten zwischen Calebs Beine, als er seinen Mund Caleb überliess, es genoss die Wärme des anderen in seinem Mund zu fühlen. Schliesslich liessen sie schwer atmend etwas von einander ab, um nach Luft zu schnappen, doch Phobos' Hände machten das für Caleb beinahe unmöglich. "Vielleicht sollten wir aus dem Bottich heraus", schlug Phobos leise vor, dem die beengten Verhältnisse immer bewusster wurden. Caleb nickte nur stumm und kletterte unsicher aus dem Bottich heraus. Er wurde sofort wieder von Phobos Armen umschlungen, als er ebenfalls herausgekommen war. Sanft fuhren seine Hände über Calebs Rücken. "Alles in Ordnung?" Der Junge zitterte zwar, nickte aber und schielte kurz zum Bett. Phobos nickte nur leicht und liess Caleb so weit frei, dass sie die paar Schritte zum Bett machen konnte, auf das Phobos sich einfach fallen liess und Caleb mit sich zog. "Ist dir kalt oder hast du Angst vor mir?" Seine Stimme war nur ein leises Murmeln gegen Calebs Hals. Unsicher lachte Caleb. "Angst vor dir? Nicht doch...", versuchte er abzuwinken. Phobos hob seinen Kopf und sah ihn etwas ernster an. "Angst vor dem, was ich vorhaben könnte?" "Du hast es nicht vor?", platzte Caleb erstaunt hervor. Phobos lachte wieder ein wenig. "Ich würde gerne ... aber ich will dich nicht erschrecken." "Das tust du nicht....sicher nicht....", versicherte ihm Caleb und spielte mit einer langen Strähne von Phobos Haar. "Du kannst mich jederzeit stoppen." Phobos kniete sich über Caleb und nahm seinen Mund wieder in Besitz. "Uhmm...", bekam Caleb nur noch heraus, bevor er wieder überrumpelt wurde. Während des Kusses fuhren seine Finger wieder in Phobos Haare, die sich wie Seide anfühlten. Auch Phobos widmete sich Calebs Haaren mit seinen Händen. Langsam wanderte er von Calebs Mund weiter seinen Hals hinunter und küsste zärtlich seine Brust. Caleb hielt den Atem an und bog den Rücken etwas durch und wand sich unter Phobos heissem Mund. Der wanderte weiter über Calebs Bauch. Neckisch dippte Phobos seine Zunge in Calebs Nabel bevor er noch ein wenig weiter nach unten rutschte. Zittrig wie im Fieber atmete Caleb ein und aus und gewährte Phobos jedweden geforderten Zugang, zu jeder Stelle seines Körpers. Vorsichtig strich Phobos über Calebs Schenke und sah dabei zu ihm hoch. "Spreiz die Beine ein bisschen und zieh sie zu dir, ja?" Caleb schnaubte leise, kam der Aufforderung aber nach, auch wenn er sich dadurch seltsam ausgeliefert vor kam. Phobos probierte ihn zu beruhigen indem er ihm sanft auf den Bauch küsste. Er erinnerte sich, dass seine 'Aufklärung' ziemliche Lücken besessen hatte. Er richtete sich ein wenig auf, Hand an Calebs Glied, während er mit der anderen Hand nach einem Fläschchen Öl auf dem Nachttisch griff. "Ich ... dringe erst mit meinen Fingern ein ... sag mir wenn es unangenehm wird." Immer noch Caleb aufmerksam beobachtend liess er einen etwas Öl auf seine Finger tropfen. 'Eindringen', allein das Wort liess Caleb schlucken, aber das gehörte wohl zu einer erwachsenen Beziehung dazu und er hatte ja nach mehr gebettelt. Wenn es nur nicht ganz so weh tun würde, wie das was Cedric mit ihm angestellt hatte, so würde er das schon irgendwie überstehen. Phobos beugte sich wieder weiter über ihn und küsste sanft auf seine Lippen. "Wir können auch warten ... ich will dich nicht drängen." "Wann denn dann?", hauchte Caleb. Ob jetzt oder in einem Jahr oder in zehn Jahre....es würde immer das Selbe bleiben. "Wenn du weniger Angst hast." Phobos lächelte leicht und strich mit seiner nicht öligen Hand über Calebs Haare. "Ich liebe dich, Caleb." "Ich dich doch auch...", wimmerte Caleb und schlang seine Arme um Phobos Nacken. "Mach einfach ganz schnell....", bat er leise in dessen Ohr. "Dann kann ich nicht wegzucken..." "Gut ..." Phobos zögerte nur wenig, bevor er seinen Finger durch den engen Muskelring gleiten liess. Beruhigend küsste er dabei Calebs Ohr. Was diesen mehr quietschten liess, als die Fingeraktion, weil er so kitzlig war an den Ohren. Phobos lächelte gegen Calebs Haut. Ein zweiter Finger kam dazu, während Phobos sich wieder Calebs Mund zuwandte. "Huuh...." Caleb schnappte regelrecht nach den ihm zugewandten Lippen und küsste Phobos ziemlich heftig, um sich selbst abzulenken. Bis jetzt tat es zwar nicht wirklich weh, aber angenehm war es auch nicht besonders. Phobos war etwas abgelenkt von dem Kuss als er fieberhaft nach jener Stelle fühlte, die das ändern würde. Doch ganz so einfach war das nicht und je weiter er eindrang, desto schwerer fiel es Caleb die Schenkel geöffnet zu halten. Schliesslich fühlte Phobos die kleine, raue Erhebung und drückte sie leicht. Augenblicklich löste sich Caleb von Phobos Lippen und schob sich hoch, um den anderen erschreckt anzusehen, ehe er sich wieder zurück sinken liess und nur noch leicht bei der erneuten Berührung zusammen zuckte. Phobos sah ihn besorgt an. "Soll ich aufhören?" "Spinnst du?", keuchte Caleb, ehe er schief grinste. "Das war.....wow...." "Schön." Phobos zog seine Finger langsam wieder zurück, seine freie Hand streichelte weiter beruhigend über Calebs Körper. "Bereit?" "Für alles...", schnurrte Caleb. "Hmm ..." Phobos küsste ihn wieder. So vorsichtig wie möglich begann er in Caleb einzudringen. Caleb versuchte den Kuss zu erwidern, doch dann stockte sein Atem. Er kniff die Augen zusammen und hielt die Luft an, während Phobos den Widerstand des Muskelrings durchbrach. Dann hielt Phobos wieder inne, damit Caleb sich an ihn gewöhnen konnte. "Geht es?" Er keuchte seine Worte ein wenig - es war schwierig nicht einfach seiner Leidenschaft nachzugeben, jetzt wo er so nah war. Langsam öffnete Caleb tränenverschleierte Augen, nickte aber. Seine Hände glitten nun auf Phobos Schulter, um sich fest zu halten. Phobos küsste sanft seine Augenlider und zögerte. Dann aber begann er sich langsam zu bewegen. Ein tiefes Stöhnen entrang sich seiner Kehle als er sich immer schneller bewegte, endlich dort wonach sein Körper sich so lange gesehnt hatte. Erstaunen legte sich in Calebs Blick. Phobos sah so anders aus in seiner Ekstase. Leicht leckte sich Caleb über die Lippen, auf die er zuvor doch recht heftig gebissen hatte. Nun aber wurde es allmählich besser, brannte und ziepte es nicht mehr so zwischen seinen Schenkeln und Caleb begann sich auf dieses neue Gefühl zu konzentrieren. Es wurde gesteigert als Phobos sich endlich erinnerte und eine Hand zwischen sie gleiten liess, um Calebs Glied zu streicheln. Was den Jungen aufkeuchen liess. "Was...?!" Phobos antwortete nur mit einem hungrigen Kuss, als er fühlte wie sein Körper mehr und mehr seiner Erfüllung nahe kam. Caleb öffnete inzwischen seine Schenkel ganz automatisch weiter und presste sie gegen Phobos Flanken, nahm ihn weiter in sich auf. Phobos hob sein Gesicht so weit, dass er seinem Geliebten in die Augen sehen konnte. "Caleb ... ich ..." Auch das Tempo seiner Hand wurde schneller, als er kurz vor dem Orgasmus stand. Liess Caleb heiser den Namen seines Geliebten keuchen und sich krampfartig zusammen zu ziehen. Phobos Rücken krümmte sich, als er sich stöhnend in Caleb ergoss. Vollkommen erfüllt in dem Augenblick legte er seine Stirn auf Calebs verschwitzte Schulter. "Caleb," wiederholte er, wie von weit her. Der Jüngere hatte fast zur gleichen Zeit seine Erfüllung gefunden und schnappte nun hörbar nach Luft. Phobos hob seinen Kopf. "Alles okay?", fragte er doch etwas besorgt. Keuchend senkte Caleb den Blick, bis er Phobos ansehen konnte. "Caleb?" Phobos strich ihm die Haare aus dem Gesicht, als er liebevoll und besorgt in Calebs Augen blickte. Diese glänzten und das wenige Licht ihres Zimmers spiegelte sich in ihnen wieder. Eine Weile verharrten sie so, dann zog Phobos sich vorsichtig aus Caleb heraus. Was diesen aber jämmerlich aufwimmern liess. Phobos erstarrte. Fast ängstlich legte er eine Hand auf Calebs Wange. "Hast du schmerzen?" "Bitte bleib....", bettelte Caleb nur leise. "Was ist?" Sanft strich Phobos Finger über Calebs glattes Gesicht. "Nicht...bewegen...", winselte Caleb weiter und versuchte Phobos bei sich zu halten. Phobos hielt still, bis auf seine Hand. "Schmerzen?", fragte er noch einmal "Was? Nein...ich...glaub nicht...nicht wenn du bleibst." "Ich falle bald von selber raus", bedauerte Phobos. "Ich wollte dir nicht weh tun." "Ich weiss....", lächelte Caleb schwach und liess Phobos endlich los. "Aber ich habe es getan, nicht wahr?" Phobos bemühte sich zu bleiben wie er war, aber dadurch dass er sich schon bewegt hatte, konnte er nicht verhindern, dass er aus Caleb herausglitt. Doch der Jüngere sagte nichts, sondern zog Phobos nur zu einem zarten Kuss an sich heran. Der rollte sich auf die Seite um Caleb besser an sich ziehen zu können. "Es tut mir leid", flüsterte er, als ihre Lippen sich wieder trennten. "Ist nicht schlimm. Ich spür kaum was....", versicherte Caleb ihm immer wieder. Phobos lächelte schliesslich. "Machen wir uns bettfertig?" Caleb blickte an sich herab und verzog das Gesicht etwas. "Eine gute Idee denk ich..." "Ich kann das Wasser im Bottich wieder aufwärmen", schlug Phobos vor. Eher misstrauisch sah Caleb zu dem Bottich. "Magie", erklärte Phobos etwas verwirrt. "Ja, ja, schon klar....wird...das beste sein." "Ich kann auch darauf verzichten." Phobos war etwas verunsichert über Calebs Verhalten. Caleb setzte sich vorsichtig auf. "Nein, ist doch.....klebrig...." "Aber was passt dir an dem Bottich nicht?" Phobos tat es ihm nach. "Nein, geht schon...ich...wollt mich nur nicht bewegen....irgendwie..." "Dann tu das. Ich will dir nichts aufzwingen." Phobos legte locker seine Arme um Caleb. Caleb lehnte sich etwas an ihn. "Aber...es ist....irgendwie....komisch...da unten...", meinte er mit roten Wangen. "Komisch?" Sein Freund verzog etwas das Gesicht. "Klebrig?" "Ah ..." Mehr viel dem Älteren dabei auch nicht ein. Und Caleb grinste schief. "Aufstehen...?", fragte er stattdessen. Wortlos folgte Phobos seiner Aufforderung und hielt ihm die Hände hin. Etwas in seinem Stolz verletzt, musste Caleb die Hand dennoch annehmen, die ihm aufhalf und ihm vor allem einen sicheren Halt bot. Kaum stand er wurde er wieder in eine Umarmung gezogen. "Was soll es jetzt sein?" "Bitte einmal waschen und dann furchtbar lieb haben...", schnurrte Caleb sofort und schmiegte sich an die starke Brust vor sich. "Jawohl, mein kleiner Prinz." Phobos lachte leise. "Komm, das Wasser ist warm." "Einfach so rein?" "Warum nicht?" "Dann wird es doch gleich schmutzig..." "Und du gehst wieder raus", Phobos lachte leicht. "Komm, Caleb, so empfindlich bin nicht einmal ich." Ergeben seufzte Caleb und stieg in den Bottich. Dann endlich, eine viertelstunde später lag er wieder neben Phobos im Bett und kuschelte sich müde und zufrieden an den Älteren. Der zog ihn nur müde an sich und hatte bereits die Augen geschlossen, als er die Decke über sie beide zog. "Danke...", seufzte Caleb leise. "Danke?" Phobos öffnete ein Auge wieder, etwas verwirrt. Caleb sah ihn schläfrig an. "Das war schön", schnurrte er leise. "Ja ... du bist wundervoll", murmelte Phobos, Augen wieder geschlossen. Wie ein kleines Kätzchen rieb er seinen Kopf etwas an Calebs Haaren. Dieser schnurrte leise zurück und schlief dann dicht an seinen Geliebten gekuschelt ein. Kapitel 25: Die Vergangenheit des Phobos ---------------------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Die Vergangenheit des Phobos Teil: 25/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Am nächsten Morgen erwachte Phobos durch einen Sonnenstrahl in seinen Augen, denn natürlich hatten sie am Abend vergessen die Vorhänge zu schliessen. Verschlafen blinzelte zu Caleb rüber und stupste ihn leicht. Sofort räkelte sich Caleb gegen ihn und begann zu schnurren. "Guten Morgen, Caleb." Auch Phobos Stimme kam einem Schnurren gleich. Endlich öffnete Caleb die Augen und blinzelte Phobos an. "Morgen...", hauchte er und strich mit einer Hand über Phobos Wange. Der lehnte sich vor und begann Caleb sanft zu küssen. Verträumt erwiderte Caleb die süsse Begrüssung. Allmählich, fast automatisch wurde der Kuss fordernder und Phobos Hände wanderten über Calebs Rücken. Caleb blinzelte etwas irritiert, versuchte aber wieder die Herrschaft über den Kuss zu erlangen. Phobos gab nur ein wenig nach, seine Hände glitten immer noch über die harten Rückenmuskeln, bis seine Hände schliesslich auf Calebs nacktem Hinterteil lagen. Wo sich die Muskeln sofort anspannten. Phobos küsste Caleb weiter, auch wenn seine Hände sich wieder ein wenig höher bewegten. Sofort entspannten sich die Muskeln wieder und Rückenstreicheln konnte Caleb ohnehin nichts entgegen setzen. Phobos vertiefte den Kuss wieder. Was gestern geschehen war, hatte eine Seite in ihm wieder geweckt, die seit Elyons Ankunft vernachlässigt gewesen war. So gingen seine Hände doch wieder tiefer und er begann sanft an Calebs Kiefer zu knabbern. Was Caleb leise gurren liess. Ohren, Kiefer, Hals, Wirbelsäule...das waren seine wunden Stellen, da begann er zu schnurren wie eine grosse Katze. Und Phobos nutzte sie gründlich aus, seine eleganten Finger fuhren immer tiefer die Wirbelsäule herunter, sein Zähne knabberten sanft Calebs Ohr. Bald rutschten seine Finger zwischen die so wohlgeformten Backen Calebs Hintern. Doch da schnaufte Caleb hörbar aus und bewegte sich etwas von Phobos weg. "Nicht...", wisperte er nur kaum hörbar. Es war auch mehr Calebs Bewegung die Phobos innehalten liess. "Caleb?", fragte er etwas verwirrt. Da waren dessen Lippen schon wieder auf seinen und küssten ihn versöhnlich. Dankbar öffnete Phobos seinen Mund und zog ihn wieder näher an sich. Liebevoll fuhren Calebs Fingern nun durch lose Strähnen von hellblondem Haar. Phobos gab ein zufriedenes Geräusch von sich, als sie den Kuss wieder vertieften. Caleb kicherte leise dabei. Phobos Finger kitzelten ihn wieder irgendwo und er rutschte auf seinen Geliebten, um dem irgendwie zu entgehen. Phobos hielt nicht inne - er liebte das Gefühl von Calebs Haut auf seiner. So warm, so begehrenswert. Er spürte sein Glied schon zucken vor Erregung. Auch Caleb konnte es fühlen, lag er nun doch mehrheitlich auf Phobos. Fast unbewusst rieb Phobos sich ein wenig an Calebs Körper, ohne dabei je den Kuss zu unterbrechen. Brachte Caleb aber dadurch zum Stöhnen, denn auch ihn liessen die Liebkosungen und Berührungen nicht kalt. Schliesslich rollte Phobos sie beide, so dass er wieder auf Caleb lag und hungrig seinen Hals küsste. Den Caleb hingebungsvoll streckte und die Augen schloss, während Gänsehaut ihn überzog. Und nicht nur ihn. Phobos fühlte sich gut wie lange nicht mehr. Seine Hand glitt zwischen Calebs Beine, als er sich über ihn kniete. "Hmmm....", stöhnte Caleb zufrieden und bewegte sich gegen Phobos Hand. Phobos lächelte breit, er genoss Calebs Reaktionen. Seine zweite Hand fuhr fast nachlässig über Calebs Seite und dann unter Calebs Oberschenkel. Aber Caleb bog ihm nur schnurrend den Bauch entgegen. Es war ein so erotisches Geräusch, verbunden mit dem Anblick der so verführerisch bewegte. Ein leises Stöhnen entrang sich Phobos. "So schön", murmelte er. Woraufhin Caleb die Augen etwas öffnete und Phobos ansah. "Caleb ... können wir ..." Etwas atemlos sah Phobos ihn an. Caleb blinzelte und sah Phobos fragend an. "Wie gestern ..." Warum brachte er immer noch nicht den Nerv auf es einfach auszusprechen? Phobos schalt sich innerlich. "Wie...gestern? Du meinst...oh...", machte Caleb dann in Erkenntnis. Erwartungsvoll sah der Andere ihn an. Doch Caleb verzog das Gesicht. "Können wir nicht einfach nur....so....und das...ein anders Mal...wiederholen?" Phobos nickte, doch er konnte seine Enttäuschung nicht verbergen ... es war die erste Abweisung in seinem Leben. Er liess sich neben Caleb gleiten, um ihn an sich zu ziehen. Caleb spürte, dass er Phobos so eben wohl ziemlich weh getan hatte und sah traurig zu ihm hoch. "...tut mir leid...", nuschelte er und strich mit einer Hand über Phobos Seite. Vielleicht konnte er ihn so ja etwas trösten, wenn er trotzdem zu seiner Erlösung kam. Phobos bemühte sich etwas zu lächeln und küsste Caleb wieder. Der erwiderte den Kuss und liess seine Hand nach unten gleiten, um Phobos Erleichterung zu verschaffen, indem er ihn in die Hand nahm und erst sanft, dann aber immer fordernder auf und ab streichelte. Automatisch stöhne Phobos auf. Sein Stolz sagte ihm, er solle Caleb wegstossen, aber er fühlte sich nicht in der Lage es zu tun, sondern legte eine Hand stützend auf Calebs Schultern, als sein Rücken sich krümmte. Caleb küsste nebenbei zärtlich den schlanken Hals vor sich, während seine Hand die Arbeit liebevoll aber immer schneller fortführte. Lange dauerte es nicht bis Phobos Gesicht sich verzog und er sich über Calebs Hand ergoss. Für diese Anstrengung bekam er einen Kuss als Belohnung. Phobos lachte unwillkürlich auf. Seine Hand war bereits dabei den Gefallen zu erwidern. "Du bist gemein", flüsterte Caleb, aber auch sein Körper schrie danach. "Gemein? Zu dir?" Phobos hielt überrascht inne. "Nein...zu dir...hast...hast dich...ja...noch nicht mal...er...erholt...", keuchte Caleb. Der Andere schüttelte nur leicht den Kopf. Er attackierte wieder Calebs schwache Stelle an seinem Hals. "Haaaa....", keuchte dieser auf und verdrehte die Augen nach oben, ehe er sie genussvoll schloss. Phobos merkte davon wenig, er konzentrierte sich auf die Reaktionen Calebs Körpers um ihn immer weiter in Ekstase zu treiben Was nicht schwer war bei dem jugendlichen Körper und bald schon wand sich Caleb hilflos unter Phobos und versuchte sich ihm entgegen zu bringen. Was Phobos nur noch mehr anstachelte, obwohl seine freie Hand Calebs Hüfte festhielt. Trotzdem versuchte der Jüngere in Phobos wohltuende Hand zu stossen. Sein Ungestüm erregte Phobos plötzlich wieder und er liess es zu, dass Caleb einen Teil der Kontrolle übernahm Und sich damit sehr schnell, sehr weit voran trieb. Fast schon ungeduldig knabberte Phobos an Calebs Hals Calebs Atem ging immer schneller, ehe er zu stocken begann und seinen Höhepunkt ankündigte. Phobos fuhr fort dessen salzigen Hals zu lecken, als er spürte wie eine warme Flüssigkeit über seine Finger ran. Danach blieb Caleb einfach erschöpft liegen. So was war anstrengender als jedes Turnier und jeder Zweikampf. Phobos schien das nicht so zu sehen, jedenfalls setzte er sich auf und schwang seine Beine vom Bett. "Lass uns frühstücken gehen." "Gleich", winkte Caleb ab. "Wir sollten möglichst viel rausholen aus unserem Besuch hier, oder?" Wir fahren schon wieder heute." "Aber doch nicht so früh, oder?" "Was meinst du?" "Heimfahren....wir gehen doch noch mal spazieren oder so, nicht?" Caleb beeilte sich nun doch so schnell es ging aufzustehen. "Das kommt darauf an, wann du wieder daheim sein willst." Phobos hatte sich bereits eine Robe für den Tag herausgesucht. "So spät wie möglich", nuschelte Caleb und suchte sich ebenfalls seine Kleider zusammen. "Ich nehme an wir könnten einen Zwischenhalt machen ... wir müssen morgen noch nicht ganz früh wieder daheim sein." Sofort strahlte Caleb wieder. "Wirklich?" Fertig angezogen hopste er zu Phobos. "Ja, wirklich." Phobos lachte leise und zog ihn in die Arme. "Ich weiss das wirklich zu schätzen", versicherte ihm Caleb leise und schlang die Arme um Phobos schlanke Taille. "Was denn?" "Das du dir hier Zeit für uns genommen hast." "Ich bin doch nur egoistisch." Phobos lehnte seine Stirn an Calebs. "Ich habe dich gerne für mich alleine." Caleb lächelte. Er hoffte nur, dies möge möglichst lange so bleiben. "Und wir konnten beide den Abstand vom Palast brauchen ... die letzten Wochen waren nicht eben entspannend, oder?" Phobos löste sich wieder ein wenig. "Nein...", meinte Caleb nachdenklich. "Sehr viel Neues, in sehr kurzer Zeit." "Etwas zuviel manchmal, oder?" Caleb nickte. "Aber heute denken wir nicht mehr dran, okay?" Und das taten sie auch erst einmal nicht. Die Wirtin hatte ihnen den Weg zu einem anderen Ort beschrieben, wo sie etwas zu Mittag essen bekommen konnten. Wenn man es dann als Weg bezeichnen konnte, grummelte Phobos zu sich selber, als er über ein besonders steiles Stück schwebte und Caleb dabei zusah wie der fröhlich kletterte. Und sich dabei geschickt wie ein Äffchen anstellte. Allerdings hatte er den vergangenen Regen vergessen, der ja auch schon den Boden gestern so schön durchgeweicht hatte und auch hier das Erreich aufgeweicht hatte. "Sei vorsichtig", warnte Phobos. Da er gerade einem Schlammspritzer von Calebs Füssen auswich war es etwas schwer zu sagen, wovor er warnte. Zu spät. Caleb griff nach einem zu losen Stein, um sich fest zu halten, der nachgab und der ehemalige Rebellenführer fand sich wieder etliche Meter unten wieder, ziemlich dreckig, ziemlich zerschrammt und ziemlich sauer. Phobos konnte sich nicht helfen zu lachen, auch als er herunterflog um zu sehen wie es Caleb ging. Was diesen nur noch wütender machte. "Lass mich!", fauchte er und rappelte sich wieder auf. "Was ist?" Phobos schrak etwas vor Calebs Wut zurück. "Ich würde auch nicht lachen, wenn du abstürzt..." "Würdest du nicht?" "Nein!", fauchte Caleb verletzt und ging davon, um sich einen anderen Weg zu suchen. Phobos schüttelte nur den Kopf, als er Caleb folgte. Schliesslich schaffte dieser keuchend und schnaufend den steilen Hang zu bezwingen. Und die Wirtin im höher gelegenen Ort war auch sofort bereit zu tun, was sie konnte, um Caleb ein wenig zu säubern. "Danke..", lächelte er sie süss an und erinnerte an einen kleinen Jungen, wie er da so verlegen der Wirtin folgte. Phobos sah ihnen nachdenklich nach, als er von seinem Met trank im Schankraum - der Gasthof war so klein, dass er keine Extraräume hatte. Er fühlte deutlich die misstrauischen Blicke auf sich, aber es war ihm egal. Es dauerte eine Weile ehe Caleb wieder einigermassen sauber und versorgt zurück kam und sich zu Phobos setzte. Phobos begrüsste ihn mit einem Lächeln. "Es ist wirklich schön hier oben." "Ja....und ich hoff das Essen ist gut und reichlich...." Sein Magen knurrte unüberhörbar, was Caleb rot anlaufen liess. Es war sehr reichhaltig, auch wenn es nur aus einem Eintopf bestand. Sogar Phobos schlug ordentlich zu. Caleb betrachtete ihn mit Wohlwollen und löffelte dementsprechend langsamer. So war der Nachmittag schon recht fortgeschritten, als sie wieder herunterkamen, wo ihr Gepäck schon in die Kutsche verladen worden war. Caleb mochte Phobos Hand gar nicht mehr los lassen. Die Enttäuschung über das Ausgelacht werden hatte er überwunden und war wieder anhänglich und liebesbedürftig geworden. Phobos hatte auch nichts dagegen einzuwenden - es machte die Kutschenfahrt weniger langweilig. Am frühen Abend hielten sie wieder vor dem Gasthof, in dem sie schon auf der Hinfahrt gerastet hatten. Zu dieser Zeit war nun einiges mehr los als beim letzten Mal und Caleb genoss die Stimmung die herrschte und nach Feier aussah. Die Ankunft des Königs setzte zwar alles kurzfristig in Aufregung, aber nachdem sie es abgelehnt hatten alle anderen Gäste herauswerfen zu lassen, entspannte sich die Stimmung wieder. Immerhin verhalf ihnen Phobos Status zu einem Tisch. "Ich hab schon wieder Hunger", jammerte Caleb. "Du hast immer Hunger", bemerkte Phobos sachlich. "Es wir sicher nicht mehr lange dauern, bis er gestillt wird." "Gut zu wissen...", lächelte Caleb und griff nach Phobos Hand. Ihr Moment wurde unterbrochen als wie von Phobos vorhergesehen eine reiche Auswahl an Speisen auf ihren Tisch gestellt wurde. Und Caleb war selig und tauchte ab ins Reich des Essens und wieder einmal stellte sich die Frage, wohin all die Kalorien hin verschwanden. Aber das kümmerte Phobos auch wenig. Er verhielt sich ruhig in der für ihn ungewöhnlich lauten Atmosphäre. Es erinnerte ihn an seinen kurzen Ausflug auf die Erde mit Elyon und Caleb, wo Caleb mit einem kleinen Mädchen geflirtet hatte. Nun aber waren es eher ausgewachsene Frauen mit wogenden Oberweiten, die versuchten auf sich Aufmerksam zu machen und das so schamlos, dass Caleb fast Nasenbluten bekam und sich am liebsten unter dem Tisch verstecken wollte. Phobos sah dem ziemlich gleichgültig zu, auch wenn Caleb absolut süss war, so schüchtern. Er legte seinen Arm locker um Caleb. "Sei tapfer." "Die...die....die wollen was von mir....von dir....und.....ah, guck doch nur..." Caleb zeigte auf ein Mädchen, dass mit seiner Zunge eine Karotte mehr als fragwürdig bearbeitete. Ein amüsiertes Schmunzeln war alle Antwort die er von Phobos bekam, dessen andere Hand jetzt unter dem Tisch sich aber auf Calebs Oberschenkel gelegt hatte. Kritisch guckte Caleb zu Phobos. "Ignorier sie einfach", empfahl der dann. "Du bist gut...die...oh.mein.Gott....Phobos....die deutet auf uns beide und auf sich....die will'n Dreier!" "Woher weisst du von Dreiern?", erkundigte Phobos sich immer amüsierter. "Ich kann zählen Phobos..." Darauf bekam er keine Antwort, aber Phobos zog ihn näher an sich. Er wollte Caleb nicht teilen Etwas verschüchtert kroch Caleb fast auf Phobos Schoss. Phobos legte seine Arme um ihn. "Caleb, du darfst dich von Prostituierten nicht einschüchtern lassen", empfahl er, wobei er sich langsam selber skeptisch umschaute. Was hatte sich der Kutscher dabei gedacht ihnen das hier als bestes Gasthaus zu empfehlen? Das war ja ein halbes Bordell. "Oh ja, du kennst dich ja sicher so supertoll mit denen aus...", feixte Caleb. "Besser als du", rutschte es aus Phobos heraus. "Ich kenn mich überhaupt nicht damit aus....", meinte Caleb trocken. "Eben." Phobos küsste seinen Hals. "Willst du noch etwas zu trinken?" Caleb stand auf und schlängelte sich durch die Menge hindurch zur Theke, um etwas zu Trinken zu bestellen. Während er dort wartete, drehte sich ein hübsches Mädchen zu ihn, deren Kleidung aber auch eindeutig ihren Beruf verriet. "Du bist mit dem König hier?", stellte sie offensichtliche Frage. "Du Glücklicher." Caleb lächelte schief. "Ehm ja....bin ich, danke." "Ich habe gehört, er ist sehr grosszügig", seufzte sie. "Nur leider nicht interessiert an Frauen. Jungen waren schon immer seine Vorliebe." "Ach ja...? Kann sein." "Ich nehme doch an du wärst nicht mit ihm gekommen, wenn es sich nicht lohnen würde." Sie lachte. "Was gäbe ich für einen Kunden, der mich für mehrere Tage bezahlt." "Bezahlen? Hey, du verstehst das falsch....Phobos und ich sind zusammen...ein Paar, kapiert?" Sie sah ihn skeptisch an. "Wenn du es sagst ... nun, man sagt er habe sich gewandelt. Aber er war wohl noch nie grausam gegenüber seinen Bettgefährten ... wenn man das dann für Zusammensein hält ..." "Nein", meinte Caleb abfällig. "Wir sind keine...Bettgefährten...." "Das würde wenigstens erklären, warum er sich wohl weiter umschaut", kicherte sie darauf und nickte zu dem Tisch herüber, wo Phobos sich anscheinend gut unterhielt mit dem Jungen, der Caleb so ähnlich sah. Caleb schluckte. Eifersucht wallte ihn ihm hoch, aber auch Enttäuschung. "Nimm es nicht schwer", empfahl das Mädchen. "Guri ist sehr gut, aber er wird ihn nicht für mehr als eine Nacht haben." "Er wird gar nichts haben", knurrte Caleb. Sie zuckte mit den Schultern. "Wie du meinst. Aber warum er sollte er sich nicht eine schöne Nacht kaufen?" "Weil er mich liebt?" "Lieben? König Phobos?" Sie sah ihn abschätzend an. "Nun, wenn er verwandelt ist ... aber wenn man mich fragt, du siehst genau aus wie seine üblichen Betthäschen." "Und wenn man mich fragt, kommt es verdammt noch mal nicht aufs Aussehen drauf an." "Wenn du es wirklich noch nicht tust, solltest du ein bisschen in unserem Gewerbe arbeiten", empfahl sie. "Es ist lehrreich. Warum denkst du nimmt er sich jetzt jemanden der so aussieht wie du. Und Liebe? Was bedeutet das schon. Man muss nicht bezahlen und hat jemanden um seine schlechte Laune abzulassen. Ich hab genügend Kunden die ihre gute Laune mit mir ausleben." "Im Gegenteil", versuchte Caleb Phobos und ihre Liebe zu verteidigen. "Er hat noch NIE seine Launen an mir ausgelassen...NIE...." "Das meinte ich, nur ganz spezielle Kunden kommen um ihre schlechten Launen auszulassen ... vielleicht will er dich für ein paar schöne, oberflächliche Momente. Du kennst ihn dann ja gar nicht richtig." "Wir leben seit Monaten Tag ein Tag aus zusammen, wenn ihn jemand kennt, dann ich!" "Ich lebe mit einigen meiner Kollegen auch schon lange zusammen und wir verbringen den grössten Teil unserer Zeit zusammen ... aber wirklich kennen lernen tut man jemanden nicht unbedingt auf diese Art." Das Mädchen war plötzlich ernster geworden. "Meine Mutter dachte zum Beispiel sie kennt meinen Vater ... bis sie ihn mit einer anderen Frau gesehen hat, der gegenüber er sich ganz anders verhielt als gegenüber uns. Einer meiner besten Freunde, der war immer so nett und hat Streit geschlichtet zwischen uns ... hat einem Kunden das Messer zwischen die Rippen getrieben ..." Caleb schluckte. "...das...tut mir leid." "Ach ..." Sie machte eine Handbewegung. "Die Gefängnisse sind immerhin besser geworden. Ich meinte nur ... es ist schwierig zu wissen, ob man jemanden wirklich kennt. Er mochte mich ... ich weiss genau, er hätte mir nie etwas angetan. Aber es war scheinbar nicht das erste Mal, dass er anderen gegenüber aggressiv war." "Ich weiss wie Phobos war und wie er immer noch sein könnte, aber ist das nicht egal, so lange er es nur könnte und nicht wirklich ist?" "Du weisst nie, wann es wieder ausbrechen könnte, wie tief es wirklich geht..." Sie hatte endgültig ihre fröhliche Art verloren. "Gerade bei jemandem wie König Phobos vielleicht. Ich habe dir die Wahrheit gesagt - auffällig war immer, wie anständig er sich gegenüber den Jungen benommen hat, die er bezahlt hat. Aber was heisst das schon? Vielleicht war das eine Kompensation für das was er da sonst tat. Das dachten wir alle und waren vielleicht am wenigsten überrascht von allen, von der Krönung. Aber wie wird er sich jetzt verhalten?" "Er ist sehr sanft und zärtlich, okay?" "Mein Punkt war, es war immer seine Art, darum überrascht es mich ja nicht. Er mag es einfach so. Leute die eigentlich sanft und zärtlich sind leben beim Sex auch manchmal ihre andere Seite aus." Caleb hob die Augenbrauen und blickte wieder zu Phobos. Der Junge wurde allmählich aufdringlich und Caleb unruhig. "Ich...muss leider zurück....sonst habt ihr hier bald wieder ne Leiche und ich sitz im Knast", meinte er sarkastisch und nahm endlich die Getränke entgegen und stiefelte zurück zum Tisch. Phobos sah auf, als er ihn bemerkte und lächelte ihn an. "Hallo Caleb - das hat aber länger gedauert." "Ja...ziemlicher Betrieb hier.....darf ich?!", wandte er sich bissig an den Jungen, den er als Guri kannte. Der rutschte nur ein wenig beiseite, so dass Caleb der Platz auf der anderen Seite Phobos blieb. "Hi", meinte Guri mit einem kalkulierenden Blick. Phobos schien das alles nicht zu bemerken, als er seinen Drink nach. "Dann danke, dass du es auf dich genommen hast." Caleb grinste. "Kein Problem...ich bin froh, wenn wir hier weg sind und Ruhe haben..." "Ja, es ist ein ziemlicher Gegensatz zu den Bergen." Über Calebs Kopf erschienen mehrere Fragezeichen, wie Phobos dass nun wieder meinte. Guri hielt die Zeit für gekommen um Phobos strahlend anzuklimpern. "Oh, hier ist es viel besser als in den Bergen. Ihr solltet länger hier Halt machen." "In den Bergen kann man sich besser entspannen", wandte Phobos sachlich ein. "Darum sind wir ja weggefahren." Caleb nickte bestätigend. "Wir haben genug Stress im Schloss." "Aber sicher nicht so gute Unterhaltung." Guris Stimme war sehr zweideutig. "Wir sind hier sehr bekannt in der ganzen Metawelt." "Uns reicht es...!", meinte Caleb nachdrücklich und griff nach Phobos Hand. Der sah ihn überrascht an. "Willst du nicht fertig trinken?" Caleb griff nach dem Metbecher und leerte ihn in einem Zug. "Fertig." "Gut ...." Etwas unsicher stand Phobos auf. Caleb war doch wohl hoffentlich nicht wegen jemandem wie diesem billigen Flittchen sauer auf ihn. Er nickte Guri dann auch nur kurz zu. Was Caleb aber noch sauerer aufstiess. Sie mussten erst einmal jemanden finden, der ihnen sagen konnten wo ihr Zimmer war, bevor sie sich durch den sehr viel ruhigeren Gang in ihr Zimmer begaben. Caleb war inzwischen müde, gereizt, leicht angetrunken und vor allem sehr, sehr traurig - ein höchst unglückliche Mischung. Phobos bemerkte dass er in schlechter Stimmung war, war aber etwas hilflos, was er jetzt tun sollte. Vorsichtig legte er seine Arme um Calebs Schultern. "Lass uns schlafen gehen, wir wollen morgen wieder früh auf." Der Jüngere nickte nur, zog sich aber nicht ganz aus, sondern streifte nur die Stiefel ab und legte den Mantel über eine Stuhllehne, ehe er ins Bett kroch, zu mehr war er einfach zu müde. Es dauerte eine Weile bis Phobos ebenfalls fertig war .. er war es nicht mehr gewohnt seine Haare selber zu machen. Dann kuschelte er sich an Calebs Rücken. "Schlaf gut." Caleb griff nach hinten und zog Phobos Arm nach vorne, um ein Küssen auf seine Handfläche zu hauchen. "Du auch...", flüsterte er leise. "Ich liebe dich", murmelte Phobos, der noch nicht so müde war wie Caleb, sich aber Mühe gab einzuschlafen. Nur Calebs fester werdender Griff, gab an, dass er die Worte noch gehört, aber zu müde zum Erwidern war. Kapitel 26: Verlassen --------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Verlassen Teil: 26/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Die Kutschenfahrt am nächsten Tag verbrachten sie in einem seltsam unbequemen Schweigen, unterbrochen nur von Allgemeinplätzen. Beide schienen den Abend nicht diskutieren zu wollen und im Schloss zurück wurden sie sofort in Beschlag genommen durch ihre Aufgaben. Sie gipfelten in einer ihrer "Regierungs"- Sitzungen am frühen Abend, an der Phobos sich mit Eleanor anlegte, um die Frage nach der Zukunft der Minen. Caleb stöhnte nur innerlich auf, schrieb sich aber mögliche Lösungen auf. Dem hitzigen Gespräch konnte er aber kaum folgen und blickte verzweifelt in die Runde, ob es nur ihm so ginge, oder ob auch die anderen so ihre Probleme zu haben schienen. Elyon schien das ganze lockerer zu sehen. Sie schrieb nicht einmal mit, bis Caleb ein kleines, viereckiges Kästchen in ihrer Hand entdeckte, auf dem ein grünes Licht leuchtete - ein Diktiergerät. Schliesslich wandte sich Phobos an die anderen. "Caleb - du hast noch nichts gesagt dazu?" "Werd ich auch nicht", meinte Caleb etwas konfus. "Ich hab meine Wachen, das reicht mir. Ihr habt beide überzeugende Argumente, was besser ist müsstet ihr in der Praxis austesten..." "Aber du musst doch eine Meinung haben. Wir müssen uns entscheiden." "Dann tut das...." "Hast du uns überhaupt zugehört?" Phobos Blick ging zu Elyon. "Und du, Elyon?" "Jap, alles klar....alles aufgezeichnet. Ich kann dir morgen Mittag einen schönen Bericht vorlegen", meinte sie Stolz, während Caleb eher frustriert seine Schreibunterlage neben sich auf den Boden knallte. "Danke. Dann hast du jetzt keine Meinung?" Phobos bemerkte Calebs kleinen Ausbruch nicht. "Nein, hab ich nicht!", gab Caleb unwirsch zurück. "Ich hatte Elyon gemeint", Phobos blinzelte ein wenig verwirrt. Elyon sah besorgt zwischen den beiden hin und her. "Alles in Ordnung Caleb?", wollte sie wissen, die Frage ihres Bruders ignorierend. Auch die anderen Anwesenden sahen jetzt sehr besorgt zu Caleb. "Ja, natürlich", meinte der nur zerknirscht und liess die Schulter sinken. "Gut." Phobos hatte sein Gesicht zu schnell wieder unter Kontrolle, so dass niemand sah wie besorgt er war. "Dann können wir ja fortfahren." Innerlich stöhnte Caleb auf. Wie lange sollte dass denn noch gehen? Er bekam schon Kopfschmerzen und das mit 15, wie würde das erst enden, wenn er älter war. Julian räusperte sich. "Vielleicht sollten wir für heute aufhören. Sie sind doch noch Kinder." Phobos sah ihn an, plötzlich betroffen. "Ja, natürlich ... ich vergesse das manchmal. Morgen um dieselbe Zeit?" Elyon schluckte. Sie fühlte sich zwar gut, aber sie hatte am Morgen auch lange schlafen können und war nicht den halben Tag in einer Kutsche unterwegs gewesen. Caleb schien wirklich müde, doch nun zutiefst erschüttert über die Aussage seines Vaters, bezüglich ihres Alters, doch er schwieg. Phobos erhob sich und trat zu Caleb. "Gehen wir schlafen." Caleb sah unsicher zu ihm hoch, wagte aber nichts zu sagen. Langsam verliessen alle den Raum und Phobos zog Caleb hoch. "Ich habe nicht bemerkt, wie müde du bist", sagte er etwas entschuldigend. "Ich bin doch alt genug, um das selbst zu merken..." "Aber warum hast du dann nichts gesagt?" Leise Skepsis schwang in Phobos Stimme mit. "Ich kann keine Sitzung platzen lassen, nur weil ich etwas müde bin." "Du kannst uns darauf aufmerksam machen ... du kennst doch fast alle von uns gut." Unbemerkt trat Julian an ihre Seite und sah Caleb ernst an. "Schlaf dich wieder mal richtig aus, Junge", meinte er fürsorglich. "Und wenn du hier keine Ruhe findest, kannst du jeder Zeit zu mir kommen und dich ausruhen." Phobos sah ihn kalt an, aber er wollte vor Caleb nicht mit dessen Vater streiten. "Erst einmal ist das Bett hier näher", sagte er nur. "Und du kannst morgen ausschlafen, Caleb." "Haben wir nichts zu tun morgen?", wollte Caleb schläfrig wissen. "Nur du kennst deine Pläne für morgen - aber Sitzung ist erst am Nachmittag." "Das ist gut...", meinte Caleb mit schwachem Nicken. Julian hatte noch immer missmutig die Arme vor der Brust verschränkt. Am liebsten hätte er seinen Sohn eigenhändig nach Hause ins Bett getragen. Das mit dem Segen geben, hatte Caleb wohl falsch verstanden, bemerkte Phobos innerlich. Es war offensichtlich, dass Julian der Ansicht war, Phobos misshandle seinen Sohn. "Dann komm - du musst schlafen", sagte er nur. "Gute Nacht, Julian." Caleb folgte Phobos brav, nachdem er seine Sachen zusammen gesucht hatte. Der hatte einen Arm um Calebs Taille gelegt, schien aber sonst eher abwesend, als er über Julians Worte an der Sitzung nachdachte. War Caleb wirklich noch ein Kind? Sein Vater schien so zu denken. Sein Blick fiel automatisch auf den dunklen Haarschopf, der zu Caleb gehört und nun leicht gegen ihn gesunken war. Er war das Wichtigste in Phobos Leben - und vielleicht war es seine gewohnte Selbstbezogenheit, dass er Caleb bei sich behielt. Phobos seufzte leise. "Du kannst gleich schlafen." "Kein Abendessen mehr?" "Natürlich kannst du noch etwas essen ... deinen Appetit tötet nichts, oder?" Caleb lächelte etwas. "Nein. Nichts und niemand..." "Dann essen wir erst zu Abend - es sollte schon aufgetischt sein." Tatsächlich stand das Essen bereit und Caleb rutschte auf seinen Platz. Phobos verhielt sich wieder schweigsam, als er sich nur wenig selber nahm. "Keinen Hunger?", fragte Caleb trotz seiner Müdigkeit nach, während er sich mit seinem Brot nach hinten lehnte und es sich bequem machte. "Nein, nicht sehr." Phobos lächelte ihn leicht an. "Ich muss nicht mehr wachsen." Sofort blähte Caleb die Backen auf und biss ein extragrosses Stück ab. Das brachte den Anderen dazu kurz aufzulachen. Doch schlussendlich mochte Caleb nicht mehr das ganze Brot aufessen, sondern legte es bei Seite und stand auf, um ins Bad zu wanken. Phobos rief in der Zwischenzeit nach einem Diener um wieder abzuräumen und begab sich mit einem Buch auf den Balkon. Irgendwann tropfte etwas auf seine Schulter. Caleb hatte sich kurz die Haare gewaschen und beugte sich nun von hinten über seine Schulter, um Phobos ein Küsschen auf die Wange zu hauchen. "Ich bin dann schon mal im Bett", meinte er leise. "Gut." Phobos lächelte ihn an und drückte seine Hand. Caleb ging also ins Bett, obwohl es draussen noch hell war, aber seine Kopfschmerzen waren ebenso wenig abgeklungen, wie seine Müdigkeit und so schlief er dann auch schon längst, als Phobos herein kam, weil es draussen zu dunkel wurde zum Lesen. Viel hatte er sowieso nicht mitbekommen von seiner Lektüre - er debattierte mit sich selber, dass Caleb doch eigentlich kein Kind mehr war, nach allem was er durchgemacht werde, aber er schaffte es nicht einmal sich selber zu überzeugen. Dabei war er noch nicht einmal ein Greis! Es dauerte lange bis er endlich einschlief, für einmal nicht an Calebs Rücken gekuschelt. Dafür kuschelte sich dann Caleb aber in den frühen Morgenstunden an ihn, als er besonders angenehm zu träumen begann. Die Wärme und der Duft des anderen lockten ihn an und so bettete er alsbald seinen Kopf auf Phobos Brust und eine Hand ruhte locker auf dem Bauch des Königs. Als Phobos aufwachte und es bemerkte, bemühte er sich vorsichtig Caleb von sich zu lösen. "Hmm...hmnam..nam....", nuschelte Caleb und hielt sich fest. Geduldig bemühte Phobos sich weiter frei zu kommen. Schliesslich aber schaffte er es nur, dass Caleb aufwachte und ihn verschlafen ansah. "Du kannst ruhig noch schlafen ... ich wollte nur schon aufstehen", entschuldigte Phobos sich sofort. "Musst du arbeiten?" "Es gibt immer etwas zu tun." "Willst du nicht noch etwas bei mir bleiben?", fragte Caleb unsicher nach. Phobos schien ihm so fremd, wie schon lange nicht mehr. "Bleib du nur liegen, aber ich sollte wirklich etwas tun. So schön es auch ist, wir erwarten ja auch unser Frühstück pünktlich und nicht dass sich die Diener überlegen lieber noch etwas im Bett zu bleiben." "Aber....es ist noch nicht einmal hell draussen." "Doch ist es, die Vorhänge sind einfach zu dick." Caleb sah zu den Vorhängen und konnte selbst durch die Spalte kein Licht erkennen. "Oder es ist einfach schlechtes Wetter heute ... ich bin jedenfalls wach." "Das merk ich..." Phobos lachte unwillkürlich auf. "Komm, schlaf weiter, ich mache mich schon mal fertig." Das Lachen hatte Caleb zusammen zucken lassen und er verkroch sich wieder unter der warmen Decke. Phobos sah ihn etwas verwirrt an, schwang sich aber aus dem Bett. "Bis später." Calebs Herz krampfte sich zusammen, als er Phobos hinter her sah. Wie ein Haustier war er zurückgelassen worden, ohne liebe Worte, ohne den sonst üblichen Schmuseeinheiten. Auch Phobos fühlte sich nicht eben gut. Sein Gewissenskonflikt war noch nicht beendet aber im Moment hatte er gute Lust Julian wieder in die Minen zu schicken für seine gefühlslosen Worte. Er war in äusserst schlechter Laune als er sich zum Frühstück setzte. Doch Appetit wollte sich keiner einstellen, so war der Frühstückstisch dann auch verlassen, als Caleb wenig später aus dem Schlafzimmer kam. Erneut fröstelte es den Jungen. Scheinbar hatte Phobos sich sogar beeilt, nur dass er ihm nicht noch mal begegnen musste. Der Kloss in Calebs Hals wurde immer grösser, ebenso wie die innere Unruhe. So dass er schliesslich selber auch nichts ass und versuchte an die Arbeit zu gehen, doch schon eine halbe Stunde später lagen seine Nerven blank und seine Hände zitterten so stark, dass ihm ein Tintenfässchen aus der Hand rutschte und am Boden zerschellte. Tinte floss über den Teppich und Scherben verteilten sich im halben Zimmer und eine davon schien sich auch in Calebs Herzen festgesetzt zu haben. Endgültig fertig mit den Nerven kletterte Caleb aus dem Fenster, nahm nicht einmal mehr den normalen Ausgang, sondern stahl sich davon wie ein Rebell auf der Flucht. Doch wohin sollte er, ohne dass jeder dumme Fragen stellte und Phobos es sofort erfuhr? Caleb schlich sich in die Stadt und dort heimlich zum Haus seines alten Freundes - demjenigen, der ihn immer vor Phobos gewarnt hatte! Aldarn sah ihn ungläubig an, als er die Tür öffnete. "Caleb?" Caleb schluckte, traute seiner Stimme nicht so recht und sprach daher sehr leise. "Kann...ich rein kommen?" "Ja, ja natürlich." Aldarn trat einen Schritt zurück um ihn einzulassen. "Ich nehme an, du hast schon gefrühstückt?" Caleb schüttelte den Kopf und verzog sich sofort auf die Sitzbank in der Küche und zog die Knie an, um die Arme darum zu schlingen. Sein Freund setzte sich etwas zögernd neben ihn. "Was ist los, Caleb?" "Du hattest recht", nuschelte Caleb gegen seine Knie. "Recht ... oh." Aldarn legte eine Hand auf Calebs Schulter. "Was hat er getan?" "Nichts....das ist es ja...und ihm ist wohl wieder klar geworden, dass ich zu jung bin und er lässt sich von Vater abschrecken, so dass er mich nicht mal mehr anfassen mag...." "Hmm ..." Aldarn schwieg eine Weile nachdenklich. Dann sah er ihn von der Seite an. "Weiss er, dass du hier bist?" Caleb schüttelte den Kopf. "Er kann froh sein, wenn das Kind weg ist. Kann er sich jemanden suchen, der ihm ebenbürtig ist." "Du meinst, er wird nicht nach dir suchen lassen?" Aldarn schien immer noch nicht so ganz zu verstehen, worum es ging. "Keine Ahnung. Vielleicht...aber wohl kaum, weil ich so toll im Bett war..." "Ich glaube nicht, dass du mir alles gesagt hast," bemerkte Aldarn trocken, aber seine Gesicht war etwas rötlich verfärbt. "Du bist so viel mehr wert als er." "Was soll ich dir denn noch sagen?" "Ich weiss nicht." Aldarn seufzte. "Aber wenn du dich vor ihm verstecken willst, sollten wir einen Plan haben wie." "Er wird hier schon nicht auftauchen....", meinte Caleb leise. "Warum auch...." "Ich dachte, er liebt dich?" Es war klar, dass Aldarn sich bemühte Ironie aus seiner Stimme herauszuhalten aber es nicht ganz schaffte. "Ja...das....dachte er selber wohl auch. Aber er hat wohl mehr und mehr merken müssen, dass ich nun mal ich bin....." "Umso mehr Grund dich zu lieben, würde ich denken." Aldarn legte seinen Arm um Caleb. "Was ist passiert? Nur Julians Spruch gestern? Das kann es doch nicht gewesen sein." Caleb seufzte, begann dann aber von ihrem Ausflug zu berichten, von der Reise, dem Aufenthalt in der Taverne, dem Bad im Gasthaus und was danach geschah, wobei er ganz rote Wangen bekam, dann aber auch vom nächsten Morgen und dem Zwischenstopp in der eher weniger gastlichen Herberge und dem Gespräch mit dem Mädchen. "Ich habe probiert dir etwas ähnliche zu erzählen," seufzte Aldarn leise. "Und Phobos? Was hat er dazu gesagt?" "Gar nichts. Er sagt nie was. Er tut immer so, als sei alles in bester Ordnung." "Und hat er gesagt warum er mit dem Stricher sprach?" Caleb schüttelte den Kopf. "Vielleicht war es wirklich nur eine Art Illusion für euch beide", bemerkte Aldarn wie zu sich selber. "Du kannst natürlich hier bleiben." "Danke...", hauchte Caleb und lehnte sich an die Schulter seines langjährigen Freundes. Phobos bemerkte Calebs Abwesenheit erst als der nicht zum Mittagessen kam und er nach ihm suchen liess. Er konnte sich nicht erklären, wieso, aber er hatte ein ungutes Gefühl. Als seine Diener zurückkamen mit der Nachricht er sei nicht gefunden worden, wollte er es nicht glauben. Voller Angst flohen die wieder aus seinem Räumen als seine Art ihnen das zu sagen, sehr an den alten Phobos erinnerte. Der noch etwas wartete und dann seine Schwester aufsuchte. Vielleicht hatte Caleb ja ihr gesagt, wohin er gegangen war. Doch Elyon wusste ebenfalls nichts, doch sie frage Phobos was passiert sei, nachdem die Sitzung gestern beendet worden war. "Wir sind schlafen gegangen", antwortete Phobos etwas steif. "Und dir ist nichts aufgefallen?" Elyon kramte all ihr Wissen vom Dr. Sommer-Team aus ihrem Gedächtnis hervor. "Er war müde ...." "Das haben wir wohl alle gemerkt." "Eben. Und heute morgen bin ich gegangen, bevor er aufgestanden ist." "Und wie ging es dir dabei?" "Wie soll es mir dabei gegangen sein?" Er blinzelte seine kleine Schwester an, die offensichtlich gerade probierte weise zu sein. "Etwas stimmt nicht zwischen euch beiden, das merkt doch jeder.... vielleicht ist eine vorübergehende Trennung gar nicht so schlecht, damit ihr euch darüber klar werdet, was ihr wirklich wollt. Damit ihr merkt ob ihr euch wirklich liebt oder ob es nur eine liebgewonnene Gewohnheit geworden ist, damit ihr nicht mehr allein seid." "Trennung." Das Wort traf Phobos wie eine kalte Dusche. Daran hatte er nicht gedacht. Aber Elyon sah ihn mit einem Ernst an, der so gar nicht zu einer 13-jährigen passte, sehr wohl aber zu einer Königin. "Du redest von Dingen, die du nicht verstehst", sagte er harsch und drehte sich um. Caleb konnte ihn nicht verlassen haben. Er würde bestimmt bald auftauchen, erstaunt über den Wirbel den er verursacht hatte. Doch Caleb kam nicht wieder zurück. Er blieb bei Aldarn, wo abends noch jemand an dessen Tür klopfte, um sich zu vergewissern, dass es seinem Kind gut ging. Aldarn führte Julian in seine Stube. "Wir müssen noch zu dieser Sitzung," bemerkte er. Julian nickte. "Aber Caleb soll sich ausruhen. Wenn er hier bleiben kann, soll es mir recht sein, sonst bring ich ihn vorher nach Hause." "Er kann hier bleiben ... da er nicht von Phobos gefunden werden möchte, sollte er vielleicht noch nicht aus dem Haus gehen." "So schlimm?", wollte Julian traurig wissen. Er mochte Phobos nach wie vor nicht, aber er hätte seinem Sohn dennoch sein Glück gegönnt. "Ich weiss nicht." Aldarn seufzte und nickte zur Tür. Sie würden darüber sprechen müssen, wenn Caleb nicht in der Nähe war. "Die Frage ist aber, wie verstecken wir ihn vor Phobos." "Erst mal wird er hier Ruhe haben und dann sagen wir Phobos einfach, dass er ihn in Ruhe lassen soll." "Das ist Phobos", erklärte Aldarn mit einer düsteren Stimme. "Seit wann hört er auf Andere'" "Er kann Caleb schlecht zwingen zurück zu kommen und...." Julian brach ab, als sie das Zimmer betraten, in dem Caleb in einem alten Schaukelstuhl hockte und aus dem Fenster blickte. "Er kann", sagte Aldarn leise. "Caleb, dein Vater ist hier. Wir müssen nachher zum Palast." "Hallo Vater. Alles in Ordnung", kam es sofort hinter her. Caleb wollte alles, nur nicht, dass sich jemand um ihn Sorgen machte. "Ich hole das Abendessen", sagte Aldarn schnell und verliess das Zimmer um Vater und Sohn alleine zu lassen. Die beiden hatten sowieso zu wenig solche Moment gehabt seit Caleb im Palast war. Doch nun hatte Caleb das ungute Gefühl, dass sein Vater erwartete, dass er ihm sein Herz ausschüttete. Doch das hatte er bis jetzt nie getan, auch nie die Möglichkeit dazu gehabt, so dass er nicht wusste, wo anfangen, also schwieg er lieber und frass es in sich hinein. Julian seufzte. Auch er war nicht natürlicherweise gesprächig, und so legte er nur eine Hand auf seine Schulter. Trotzdem zuckte Caleb zusammen und sah unsicher zu seinem Vater. Er lächelte leicht. "Es wird in Ordnung kommen, Caleb." Caleb schluckte, nickte aber brav, auch wenn er keine Ahnung hatte, wie das gehen sollte. Obwohl sich Aldarn ganz offensichtlich Mühe mit dem Abendessen gemacht hatte, brachte Caleb keinen Bissen herunter. Zurück im Schloss erging es Phobos ähnlich. Caleb hatte ihn verlassen. Ohne ein Wort der Erklärung, einen Brief irgendetwas. Caleb würde nie zwei Mahlzeiten verpassen. Phobos schickte das Essen zurück in die Küche ohne es angetastet zu haben. Er fühlte sich kalt innerlich. Er war sich vage bewusst, dass er Verpflichtungen hatte an dem Abend, aber was war das Wert, ohne Caleb? Doch kaum dass er das Sitzungszimmer betrat und die Blicke Julians und Aldarns auf sich spürte, wusste er zumindest wo Caleb war. Aber er liess sich nichts anmerken. Er überliess die Führung der Sitzung Eleanor und machte kaum eigene Bemerkungen. Und mit ihm litt Elyon mit, weswegen sie dann in einer Pause auch zu den beiden Männern ging, um zu fragen was mit Caleb sei. Aber sie schüttelten nur beide den Kopf und behaupteten nichts zu wissen. Elyon kehrte zu ihrem Bruder zurück und setzte sich neben ihn. "Er ist bestimmt nur etwas in die Berge, um den Kopf frei zu bekommen, meinst du nicht?" Er sah sie kalt an. "Nein." Etwas pikiert sah ihn Elyon an. "Genau so wirst du ihn sicher nie zurück gewinnen." "Wer sagt, dass ich das probieren werde. Ich weiss nicht warum er gegangen ist." Phobos Stimme war immer noch kalt und ohne Emotion. Elyon schloss die Augen und Phobos fühlte Wärme in seinem Körper. Er seufzte. Sie meinte es gut, aber sie konnte nichts ändern. "Elyon, lass es. Bitte." "Aber...es tut dir weh und er...ist sicher auch nicht glücklich. Warum redet ihr nicht miteinander?" "Er ist gegangen, nicht ich, Elyon. Kümmere dich nicht darum." Elyon schnaubte leise. "Und warum nicht? Soll ich zusehen, wie du wieder grau und griesgrämig wirst?" "Weil das hier meine Angelegenheit ist. Meine eigene." "In der du aber nichts tust", zog ihn Elyon weiter auf. Sie hatte doch den Schmerz in seinem Innern sehen können, leugnen war zwecklos, dennoch tat er es. Männer...nie würde Elyon sie verstehen. "Du bist ein kleines Mädchen, du verstehst nichts." Er stand auf. "Setzten wir das hier noch fort oder können wir gehen?" Die Sitzung wurde fortgesetzt, aber nur noch kurz. Nachdem Phobos eiligst verschwunden war, war Julian sich noch sicherer, dass es besser für Caleb wäre, dem König nicht mehr zu begegnen in nächster Zeit. Phobos hatte eine gute Vermutung wo Caleb war und verbrachte die Nacht ruhelos, unentschlossen was er tun sollte. Wachen zu den Häusern von Julian und Aldarn schicken und Caleb rauszerren? Der Junge war schon früher oft entkommen und das war vermutlich nicht der Weg sich bei ihm beliebt zu machen. Selber hingehen? Freiwillig würde man ihn nicht einlassen. Einen Brief schreiben? Es schien sinnlos - er wusste nicht, warum Caleb geflohen war. Er verweigerte das Frühstück am nächsten Morgen und stieg statt dessen zu seinem alten Badeteich, in dem er so lange nicht mehr gewesen war. Vielleicht würde es ihm helfen zu sehen, was er tun sollte. Doch ohne die Energie war das Wasser dort eiskalt und all zu lange hielt er es nicht aus. Solche Probleme und das ausgerechnet drei Tage vor dem Frühlingsfest, auf das Caleb sich doch immer so gefreut hatte. Er fand sich trotz der Kälte immer öfters im Teich, den er ein wenig erwärmen konnte, oder alleine im Thronsaal. Ohne Caleb erschien alles sinnlos, was er in letzter Zeit getan hatte, aber auch die Zeit davor. Kapitel 27: Das Attentat ------------------------ Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Das Attentat Teil: 27/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Trotzdem wurden die Vorbereitungen bald schon für das morgige Fest getroffen und Abend dann verkündete Elyon ihm, dass sie vernommen habe, dass Caleb auch kommen würde. "Redet noch einmal miteinander, bitte!", flehte sie ihren Bruder voller Sorge an. "Caleb hat es sehr klar gemacht, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben will. Ich habe das respektiert und nicht nach ihm suchen lassen. Ich weiss noch gar nicht, ob ich an das Fest gehe." "Eh, ich sag es nicht gerne, aber du bist König und wir beide halten die Ansprache...." "Glaub mir, dein Volk wird umso mehr jubeln, wenn du sie alleine hältst." "Hehe...", Elyon lachte verlegen. "Ich kenn deinen Teil aber nicht...." "Ich auch nicht. Ich habe die Rede von Thomas verfassen lassen." "Und die liegt auf deinem Schreibtisch..." "Ja. Du kannst sie auch halten." "Nein!" Selten klang Elyons Stimme so fest und bestimmend, wie in diesem Moment. "Du hältst deinen Teil, ich meinen....wie abgesprochen." "Abgesprochen." Die Worte klangen bitter. "Gut." Elyon hatte für einmal kein Lächeln für Phobos übrig. Aber wenn er sich wie ein grosses, bockiges Kind benehmen wollte....auch gut. Phobos bemerkte das gar nicht. Er fürchtete sich davor Caleb zu begegnen, und dafür hasste er sowohl sich, wie auch Caleb. Phobos kannte keine Furcht. Er war die Furcht selber! Was hatte Caleb nur aus ihm gemacht? In schlechter Stimmung ging er in seine Räume und sah auf die Rede auf seinem Schreibtisch. Was für poetischen Unsinn Thomas geschrieben hatte. Doch er würde ihn vortragen müssen, denn das Frühlingsfest kam, ob er wollte oder nicht und mit ihm auch Caleb, dessen Anblick Phobos an die ersten Tages ihres Zusammenlebens erinnerte. Phobos schaute schnell weg. Er hatte nicht beabsichtigt nach Caleb Ausschau zu halten. Stoisch trat er neben Elyon, bereit seine Rede zu halten, wenn es denn sein musst. Caleb stand neben Aldarn und konnte, selbst wenn er es gewollt hätte, seinen Blick nicht von Phobos abwenden. Langsam verklang der übliche Lärm des Festes und die Menge sah erwartungsvoll zu ihrer Königin und etwas misstrauischer zu ihrem König. Phobos gab sich keine Mühe zu lächeln oder andersweitig 'gut' zu erscheinen. Er sah zu Elyon, die beginnen sollte. Ihre Rede war kurz, doch sie liess das Volk jubeln und ihr applaudieren. Jeder schien begeistert zu sein, aber einer hatte kein Ohr dafür. Caleb stand noch immer neben Aldarn und hatte nur mühsam den Blick von Phobos lösen können, um sich etwas umzusehen. Die jubelnde Menge interessierte ihn wenig, ebenso wenig wie die Wachen auf den Mauern, die in Galauniformen dort standen, aber nicht wirklich wussten, was sie an so einem Tag bewachen sollten. Doch unter all diesen Menschen und den anderen Bewohnern Meridians war ein Wesen, dass getrieben von Hass, Neid und Rache auf einem der Dachzinnen sass und nur Augen für den reglos neben Elyon stehenden König hatte. Zwei Schergen kauerten neben dem von Missgunst zerfressenen Mann, der in dieser Welt alles verloren hatte und nur noch auf Rache sann, dafür, was Phobos ihm genommen hatte. Er drückte einem der beiden Handlanger einen kleinen, präparierten Pfeil in die Hand, den dieser in seine Armbrust spannte und den König von Meridian anvisierte. "Leiden sollst du und langsam verrecken", zischte Cedric, der zwar der widerlichen Form seines geschrumpften Schlangenselbst entkommen war, doch nun in seiner menschlichen Hülle gefangen war. Er lachte auf, als sein Gehilfe den Pfeil endlich abschoss. Doch sie waren nicht ungesehen geblieben. In jahrelangem harten Überlebenstraining und immer auf der Hut vor den Wachen geübte Augen hatten sie erfasst und Caleb hatte nicht lange gehabt, um zu erkennen, was Cedric vor hatte, als er sah, dass einer der Männer mit seiner Armbrust auf Phobos zielte. Alles um ihn herum verlor an Bedeutung, als Caleb klar wurde, dass er jeden Moment im Begriff war Phobos endgültig zu verlieren. Das konnte er nicht zulassen. Er liebte diesen Scheisskerl doch noch immer, hatte nie auch nur eine Sekunde damit aufgehört und sein Körper bewegte sich, bevor sein Geist es realisierte. "Phobos..!!", schrie er, als er vorpreschte, den geliebten König vor sich packend und aus der Schusslinie reissend, so dass beide hart zu Boden gingen. Stille herrschte mit einem Mal, nur das scheinbar überlaute Atmen Calebs war zu hören. Schliesslich blickte er hoch, um sich zu versichern, dass Phobos in Ordnung war. Mit einem Lächeln fand er dies bestätigt. Alles war in Ordnung. Caleb atmete auf, auch wenn sein Nacken etwas schmerzte. Er griff nach hinten und zog den Kleinen Pfeil heraus, der ihn kaum verletzt hatte. Wütend schmiss er ihn bei Seite und stand auf, um seinen Wachen zuzubrüllen, dass sie sich um die Attentäter kümmern sollten. Als keiner der Männer sofort los eilte, nahm Caleb es selbst in die Hand und sprang auf die Mauer, um hinter den Flüchtenden her zu jagen. Den Schützen erreichte er zuerst und brachte ihn durch sein eigenes Körpergewicht zum Fall und hielt ihn unter sich fest. Mittlerweile hatte Phobos sich von seinem Schock erholt. Die Menge stob auseinander als Phobos sich langsam erhob und seine Augen grünes Feuer sprühten. Caleb war getroffen worden. Ehe er sich versah schwebte er über der Mauer und Cedric und der zweite Scherge waren ehe sie es sich versahen in Lichterkäfigen gefangen und schrieen durch den Schmerz, denn Phobos Hass auf sie projizierte. "Gib mir den Dritten", zischte Phobos, kaum bewusst dass er zu Caleb sprach. Caleb liess diesen sofort erschrocken los und stand auf, taumelte dann aber und knickte schliesslich ein. Sofort war auch der Dritte gefangen. Phobos sackte etwas in sich zusammen und kniete sich zu ihm. "Caleb", flüsterte er und sah hilflos zu wie Calebs Bewusstsein schwand. "Caleb." Er wusste nicht was er tun sollte - konnte. "Phobos....was?" Caleb blinzelte hektisch. "...was....passiert....hier?" Er zog stockend Luft ein und versuchte nach Phobos zu greifen. Sofort schloss sich die kühle, schlanke Hand des Königs um seine. Phobos brachte keinen Ton heraus. Er hatte keine Antwort. Und wollte zuviel sagen. "Aber....aber du bist...okay...?" Caleb lächelte wieder und blinzelte nun hektischer. "Ich seh...ich kann nichts mehr sehen...", wimmerte er mit einem mal, obwohl seine Augen weit offen standen. Verzweifelt sah Phobos sich um. Er hatte keine Ahnung was er jetzt tun sollte und niemand schien zu kommen um ihm zu helfen. Er hob Caleb in seine Arme und flog mit ihm herunter zu Elyon - oder er stürzte herunter und landete hart vor Elyon. "Hilf ihm." Seine Worte waren kaum verständlich hervorgebracht. "Helfen...was? Wie....?" Elyon schreckte ängstlich zurück. Sie konnte Dinge wachsen lassen ja, doch geheilt hatte sie noch nie jemanden. "Er stirbt", sagte Phobos etwas zerbrochen. "Du kannst ihm helfen. Ich weiss es." Julian tauchte neben den beiden auf. "Bringt ihn erst mal rein!", meinte er aufgebracht, denn das Volk schien wissen zu wollen, was passiert war. Wie er herein getragen wurde, bekam Caleb kaum noch mit. In seinem Innern tobte ein abscheulicher Schmerz und liess ihm ganz übel werden. Wie schlafwandelnd folgte Phobos dem kleinen Tross. Julian, das Volk ... sie alle hatten keine bedeutend. Er kümmerte sich nur um den Jungen, der im Sterben lag. Und sich so verbittert dagegen wehrte. Er wollte doch bei Phobos sein. Er konnte ihn doch ganz nah bei sich spüren, aber er konnte ihn nicht anfassen. Verzweifelt versuchte Caleb Luft in seine Lungen zu bekommen, doch das Gift wirkte weiter und liess seine Nervenbahnen brennen und nach und nach versagen. Phobos hielt wieder seine Hand, während er verzweifelt zu Elyon schaute. Er wusste, der Heiler der sich eingefunden hatte, war machtlos gegen das hier. Cedric würde kein einfaches Gift genommen haben. Ein Wimmern Calebs liess die Anwesenden zusammen schrecken. Nun bekam Caleb keinen Sauerstoff mehr und rang vergeblich nach Atem und verkrampfte sich immer mehr. Jeder im Raum konnte seinen schwächer werdenden Herzschlag hören, wie er langsamer und leiser wurde. "Elyon, tu etwas. Du hast die Kraft unserer Mutter." Phobos sah sie fast zornig an. "Tu etwas." "Was...? Was denn, Phobos? Bitte sag es mir!", flehte das Mädchen und bereits jetzt flossen Tränen über ihre blassen Wangen. "Ich weiss es nicht ... leg deine Hände auf ihn, du wirst es schon wissen." Wenn es nur verzweifelte Hoffnung war, so hörte es sich doch an wie Glauben. Elyon guckte kritisch, trat dann aber näher und legte ihre Hände auf Calebs Brustkorb. All ihr Denken lenkte sich nun nur auf den jungen Mann, ihre Hände begannen schwach zu glühen, doch es tat sich nichts. Calebs Brustkorb hob sich nicht mehr und der 15-jährige lag still, beinahe friedlich auf dem Bett. "Das Gift, Königin," piepste der Heiler, dessen Anwesenheit von allen bisher ignoriert worden war. "Ihr müsst probieren das Gift zu entziehen." "Was? Wie...?" Elyon schluckte und kniete sich nun auf das Bett und hielt beide Hände an Calebs Hals. Plötzlich zuckte sie zusammen und sah zu Phobos. "Ich...spür es....das....das Gift...." Sie kniff die Augen zusammen, um sich zu konzentrieren und ein Ruck schien auch durch Calebs Körper zu gehen, als ihm das Gift wieder entzogen wurde und sich schliesslich ausserhalb als widerlich grüne Kugel sammelte. "Und jetzt könnt ihr ihn heilen", fuhr der Mann fort, etwas selbstsicherer. Phobos griff automatisch nach der Kugel und löste sie auf. Es war befreiend auf eine Art. Nun leuchteten Elyons Hände in alter Intensität, als sie eine direkt über Calebs Herz hielt, die andere über die Mitte. Mit einem Mal nahm Caleb einen tiefen Atemzug und atmete danach stockend weiter, eine unglaubliche Erleichterung ging durch den Raum und Julian sank an einer Wand herab. Aldarn stand neben ihm, seine Hand auf Julians Schulter, aber Phobos bemerkte sie beide nicht, als er neben Caleb niedersank, um selber zu fühlen, dass er wieder lebte. Dann erinnerte er sich an seine Funktion. "Bringt ihn zu den Heilern", befahl er den anwesenden Wachen. Sie werden wissen, was jetzt zu tun ist." Elyon sah zu Phobos und lächelte schwach. "Willst du ihn nicht rasch selber zu ihnen bringen? Ich denke, deine Nähe wird ihm jetzt am besten tun." Phobos schüttelte düster den Kopf. Seine Nähe? Caleb hatte ihn verlassen. "Ich muss die Gefangenen ins Schloss transportieren. Ich bin sicher Caleb braucht jetzt seinen Vater und seinen Freund." "Meinst du?", kam es leise von Elyon. "Ich glaube er liebt dich noch immer....sonst hätte er dir nicht das Leben gerettet." Phobos war sich mehr als bewusst, dass sie immer noch in einem sehr öffentlichen Raum waren, seine grosse Liebe immer noch bewusstlos und er im Begriff war mit seiner kleinen Schwester einen Streit anfangen. "Ich werde zu ihm kommen, wenn ich das erledigt habe." Er wandte sich um. "Julian, kannst du deinen Sohn ins Schloss bringen? Meine Heiler wissen am besten wie man mit dieser Situation umgeht." Julian nickte und auch Aldarn schloss sich ihm an, nahm an seiner Stelle Caleb auf den Arm. Elyon folgte den beiden ebenfalls, zusammen mit dem Heiler, womit Phobos schliesslich allein war. Er rieb sich etwas die Stirn, bevor er entschlossen aufstand und hinaustrat. Alles war ruhig als er auf die Mauer zutrat, über der immer noch drei Käfige schwebten. Einige Wachen hatten sich um sie herum aufgebaut, schienen aber nicht zu wissen, was von ihnen erwartet wurde. Phobos befahl ihnen sich zu den Kerkern zu begeben, um drei Zellen vorzubereiten, während er mit einer Handbewegung magische Leinen zu den Käfigen errichtete. Er flog langsam auf das Schloss zu - es hatte keinen Sinn sich zu beeilen. Und er brauchte Zeit zu denken. Elyon hatte eine gute Frage aufgeworfen - warum hatte Caleb ihm das Leben gerettet? Aus Liebe? Phobos sah die Welt nicht mit der rosigen Brille Elyons. Caleb hatte immer den Drang ein Held zu sein in sich gehabt. Vielleicht war es auch ein schlechtes Gewissen. Aber Caleb hatte ihn angelächelt auf der Mauer - und gefragt ob er okay wäre. Phobos stöhnte leise auf, liess dabei fast seine Kontrolle über die Käfige gehen. Er benahm sich wie ein gewöhnlicher, verliebter Volltrottel. Im Kerker angekommen, fand er die vorbereiteten Zellen für die Attentäter vor, jeweils links und rechts davon eine Wache, die die Attentäter zornig anfunkelten. "Nehmt sie", befahl Phobos, als er die Attentäter wieder freiliess, ihnen allerdings die Energie, die nötig wäre um Widerstand zu leisten, ausgesaugt hatte. "Und sorgt dafür, dass sie bereuen, was sie taten." Ein Befehl, dem die Wachmänner nur zu gerne nachkamen, schliesslich war ein jeder von ihnen ein ehemaliger Rebell und hatte bereits zu dieser Zeit unter Caleb gedient. Phobos hasserfüllter Blick blieb an Cedric hängen. "Dieses Mal wirst du nicht entkommen", zischte er. Cedric war zwar machtlos, doch auch sein Hass loderte noch heiss und nichts konnte ihn löschen. "Dich mag ich nicht erwischt haben, aber dein dreckiger, kleiner Rebellen musste dran glauben..." "Wünsche dir, er tut es nicht ... du weisst zu was ich fähig bin", gab Phobos zurück. Auf seinem Weg zur Krankenstation lenkte er sich ab mit Fantasien über eine grausame Bestrafung Cedrics. Dort angekommen schien die Stimmung nicht so gut, wie sie hätte sein müssen, nachdem Elyon Caleb wiederbelebt hatte. Phobos blieb in der Tür stehen und sah die Gruppe fast zurückhaltend an. "Wie geht es ihm?" Elyon drehte sich zu ihm um und Tränen der Verzweiflung standen in ihren Augen. Phobos trat schnell ein paar Schritte vor, sein Herz zu erstarrt um irgendetwas zu sagen. Seine Augen waren von Caleb angezogen. Doch dieser Atmete gleichmässig ein und aus, nur sonst regte er sich nicht im geringsten. "Was?", brachte Phobos schliesslich heraus, verwirrt. Julian sah nun auch zu ihm und schüttelte leicht den Kopf. "Er wacht nicht auf. Er wacht einfach nicht auf, egal was wir versuchen." "Und ihr seid sicher, dass das kein normaler Heilungsprozess ist?" Phobos sah hilflos auf den Jungen vor sich. "Er müsste zumindest kurz reagieren", meinte der Heiler leise. "Ich fürchte....." "Was?" Der Ton in Phobos Stimme war gefährlich nahe dem Tonfall den er gehabt hatte, wenn die Rebellen mal wieder seine Wachen geschlagen hatten. "Ich fürchte er hat sich in sich zurück gezogen, um sich selbst zu schützen....sein Geist hat sich verschlossen vor dem Schmerz..." "Das ist albern," schnappte Phobos. "Schmerz kann so etwas nicht tun. Ausser ..." Er verstummte. Ausser natürlich es hatte etwas mit dem Gift zu tun. Der Heiler sah ihn ratlos an. Elyon kniete neben dem Bett und hielt Calebs Hand, redete leise mit ihm, vielleicht, so hoffte sie, würde er sie hören, so wie wenn ein Patient im Koma lag. Und das war es ja eigentlich auch. Vermutlich würde Caleb eines Tages aufwachen .... kein Geist blieb für immer verschlossen. Phobos kniete sich neben Elyon. "Hast du probiert seinen Geist zu erreichen?" "Ich stosse nur gegen eine grosse schwarze Wand...", meinte sie traurig. "Ich hab's versucht...ich hab es wirklich versucht....aber er lässt mich nicht rein...." "Versuch es weiter." "Hilfst du mir?", fragte sie hoffnungsvoll und griff nach Phobos Hand. "Helfen?" Phobos sah sie erst verständnislos an. Nur seine Schwester konnte ihn bitten, in jemandes Geist einzudringen, etwas was er noch nie geschafft hatte, obwohl er es früher - für weniger reine Ziele - versucht hatte. Er schloss etwas die Augen. "Ja." Elyon nahm Phobos andere Hand und legte sie auf Calebs. Dessen Haut fühlte sich kühl an, doch noch eindeutig lebendig. Phobos probierte sich darauf hinter Calebs Körper zu suchen, nach seinem Geist. Er sah im Geist sich selber, Elyon an seiner Seite, die vor einer hohen, schier unüberwindbaren Mauer stand. "Und jetzt?" Phobos mochte es gar nicht sich hilflos zu fühlen. Aber wie sollten sie die überwinden? "Caleb?", rief er vorsichtig. Die Wand erzitterte leicht. Elyon legte eine Hand dagegen und presste, doch wie zu erwarten war die Steinmauer nicht zu bewegen, auch wenn sie vorhin sichtbar gezittert hatte. "Caleb!", rief Phobos noch einmal. "Komm wieder dort heraus." Nichts! Nur ein leichtes Vibrieren der Wand. Elyon sah zu Phobos hoch. "Versuch du die Mauer zu bewegen..." "Auf Stimme scheint er mehr zu reagieren", bemerkte Phobos. "Ruf du noch einmal." "Caleb?! Caleb, hörst du uns? Komm zu uns zurück, bitte!" Phobos legte vorsichtig seine - wohl eher symbolisch - Hand auf die Mauer. "Caleb, bitte. Komm zurück." Die Hand versank in der Mauer und Elyon sah Phobos aus grossen Augen an. Sie versuchte es ebenfalls, doch wieder stiess ihre Hand gegen nackten Stein. "Caleb?" Zögernd streckte Phobos seinen Arm weiter vor. Wie ein Geist schien er durch die Mauer hindurch gehen zu können. "Phobos....", machte Elyon angstvoll. "Du musst alleine zu ihm, aber das ist gefährlich...." Phobos zuckte mit den Schultern. "Was hättest du gemacht?", fragte er, bevor er durch die Mauer trat und Elyon hinter sich liess. Kapitel 28: Bleib bei mir ------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Bleib bei mir Teil: 28/28 Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Und nun allein in einem schwarzen Nichts stand. Von Elyon war nichts mehr zu spüren, denn Zeitgleich hatte sie auch die Verbindung unterbrechen müssen und konnte nun nur von aussen mit den anderen zusehen, wie Phobos um Caleb kämpfte. Aldarn hatte den König neben Caleb aufs Bett gehoben. Die beiden sahen friedlich aus, wie sie da so nebeneinander lagen, doch ein unsichtbares Band verband sie und der Kampf tobte unsichtbar für alle anderen in ihrem Innern. Vorsichtig machte Phobos einen Schritt vorwärts. "Caleb!", rief er wieder. "Wo bist du?" Ein Vibrieren ging durch das Nichts und in weiter Ferne konnte Phobos einen Punkt ausmachen, der nicht Schwarz war. Vorsichtig lief er darauf zu, immer wieder Calebs Namen rufend. Schliesslich erkannte er ihn. Seinen Caleb, der da in dem dunklen Nichts kauerte. Die Knie angezogen und die Arme darum geschlungen. Doch Caleb sah nicht aus wie sonst. Dieser Caleb hier war viel kleiner und jünger, noch ein kleines Kind, vielleicht gerade mal drei oder vier Jahre alt und weinte bitterlich, schien Phobos gar nicht bemerkt zu haben. "Caleb ... was ist los?" Phobos kauerte sich vor dem Kind hin. Erschrocken sah der Kleine zu ihm hoch und schniefte laut. "Ich bin ganz allein", meinte der Knirps mit leiser Stimme und versuchte nun angestrengt die Tränen zu unterdrücken. "Nein, dass bist du nicht." Vorsichtig streckte Phobos ihm eine Hand hin. "Da draussen sind viele Personen, die sich sorgen." "Ja...? Und wer bist du...?" "Jemand der dich mag und dich zu ihnen zurückbringen will." "Wohin zurück?", schniefte Caleb und sah nun zu dem grossen Mann hoch, dann zu seiner Hand und griff vorsichtig danach. "Zu deiner Familie und deinen Freunden ... in der Wirklichkeit." Phobos drückte leicht die Hand des Kindes. "Es gibt nichts, vor dem du Angst haben musst." "Aber...aber....sie haben mich alle verlassen.....Mama ist einfach gegangen.....sie hat mein Schwesterchen bekommen und ist dann gegangen." Caleb quollen erneut Tränen aus den grossen, grünen Kulleraugen. "Sie mag sie lieber als mich und ist fort gegangen...." "Nein, das stimmt nicht", probierte Phobos ihn zu beruhigen. Wo war Elyon wenn man sie brauchte? "Sie hat dich sehr lieb gehabt, aber sie musste gehen." "Dann hab ich ja jetzt niemanden mehr...Papa muss immer arbeiten, weil wir Essen kaufen müssen." "Aber er liebt sich sehr....das ist ein Reichtum, den nicht jeder hat." Caleb sah Phobos nun nachdenklich an. "Aber du bist reich....du siehst reich aus....bist du reich?" "Materiell ja." "....was heisst das?", wollte klein Caleb neugierig wissen und wischte sich mit der freien Hand die neuen Tränen weg. Dann griff er nach einer der langen Haarsträhnen von Phobos. "Ui...die sind ganz weich....Mama hatte auch so weiche Haare..." "Dass ich viel Geld habe." Phobos lächelte etwas. "Ich mag meine Haare auch." Nun lächelte der kleine Caleb sogar wieder. Phobos war etwas ratlos, was er jetzt tun sollte. Musste er den kleinen Jungen durch die Mauer bringen? Würde das Caleb zurückbringen? Er seufzte leise. "Du solltest hier nicht alleine sein." "Du bist doch bei mir...o-oder nicht? Bleibst du nicht? Gehst du auch wieder weg?" Die Unterlippe des Kleinen begann bedenklich zu zittern. "Nein, nein ich bleibe", sagte Phobos hastig. "Aber da draussen ist es besser als hier ..." "Und ich kann bei dir bleiben? Du wirst nicht weggehen?" "Nein, das werde ich nicht." Phobos biss sich auf die Zunge, um nicht zu sagen, dass er nicht derjenige war, der dazu tendierte wegzugehen. "Dann werden wir zusammen bleiben? Für immer?" "Wenn du das so willst." Der kleine Junge nickte emsig und schlang die Ärmchen um Phobos Hals und drückte sich an ihn. "Aber wir können nicht hier bleiben, Caleb." "Dann nimm mich mit....", meinte der Kleine und kuschelte sich an Phobos. "Weisst du wie man hier wegkommt?" "Geh einfach wieder dahin, wo du her gekommen bist", schlug Caleb vor. "Ja..." War dass das was Elyon mit 'gefährlich' gemeint hatte? Vorsichtig stand er auf und nahm Calebs Hand. Gut, und jetzt konzentrieren darauf, wo die Wand gewesen war. Vertrauensvoll sah Caleb zu ihm hoch, seine kleine Hand fest in der von Phobos. Doch mit einem mal wurde der dunkle Raum um sie herum heller. Nach wie vor war nichts zu erkennen, aber das Schwarz hellte sich immer mehr auf und würde bald zu gleissendem, weissen Licht werden. Doch Phobos spürte noch eine andere Veränderung, direkt neben sich, denn die Hand in seiner schien grösser zu werden. "Komm." Phobos zog ein wenig an dem älteren Caleb. "Lass uns gehen." Calebs Hand schloss sich sicher um Phobos' und dass Licht wurde nun wirklich hell, so dass man nicht einmal mehr die eigene Hand vor Augen erkennen konnte und dann schreckte Phobos mit einem mal wieder im Hier und Jetzt auf. Besorgt blickten ihn die Anwesenden an und Elyon sass neben ihm auf dem Bettrand. Er blinzelte, etwas desorientiert. "Elyon?" "Ja....wie fühlst du dich? Alles in Ordnung? Was hast du gesehen?" "Caleb als Kind ...." "Als Kind..?", kam es mehrstimmig von Julian, Aldarn und auch Elyon. "Und jetzt?", wollte dann Julian endlich wissen, was mit seinem Sohn war. "Ich weiss nicht ..." Phobos sah zu Caleb. "Auf einmal wurde es weiss ..." Auch die anderen sahen zu Caleb, der sich nicht verändert zu haben schien, ausser, dass er nun etwas anderes trug. Erst jetzt fiel auch Phobos auf, dass er nicht mehr die Festtagsrobe trug, sondern eine bequeme Schlafrobe – es musste einiges an Zeit vergangen sein. Vorsichtig nahm Phobos wieder seine Hand, nicht sicher, dass es auch das war, was der halb erwachsene Caleb wollte. "Caleb", fragte er leise. Stille! Doch dann schlossen sich Calebs Finger um Phobos' Hand und die Augenlider des Jüngeren begannen zu zucken, als er versuchte wach zu werden. "Wach auf Caleb", Phobos drückte kurz Calebs Hand und sah zu den Anderen. Warum taten sie nichts? Calebs Atem begann hektisch zu werden und schliesslich schlug er mit einem Mal die Augen auf und sah Phobos direkt an. "Willkommen zurück", bemerkte Phobos trockener als er es beabsichtigt hatte. Unsicher zitterten die Lichter in Calebs Augen. "Caleb!" Aldarn grinste seinen Freund fröhlich an. Er konnte sich nicht länger halten. Caleb blickte in seine Richtung, hielt aber unbewusst Phobos Hand fester, wie wenn er Angst hätte, man würde sie sonst trennen. Phobos gab den Druck zurück, während Aldarn es jetzt auch wagte sich neben das Bett zu kauern, Julian hinter sich. "Sag etwas Caleb ... wir hatten alle solche Angst um dich." "Hab....habt ihr sie erwischt?" "Phobos hat...." Aldarn hoffte er gab kein Zeichen davon, wie fürchterlich Phobos in dem Moment ausgesehen hatte - es war ein Wunder dass die Männer noch lebten. "Sie sind gut verwahrt", erklärte Phobos. "Mach dir keine Sorgen." Caleb blickte wieder zu ihm und lächelte. "Dir ist also nichts passiert", seufzte er zufrieden. "Nein." Phobos wagte es, etwas zu lächeln.. "Schön...." Caleb drehte sich zu ihm hin, seine Hand immer noch fest haltend. "Und dich haben wir auch heilen können ..." Caleb nickte verstehend. "Gut." Es war Phobos anzusehen dass ihm die Situation, wo er im Bett lag mit Caleb und alle anderen drum herum stehend, nicht gerade genoss. "Ein Heiler sollte dich untersuchen, ob du das Krankenbett verlassen kannst." "Bin müde", gab Caleb leise zu. "Dann schlaf erst einmal." Phobos lächelte ein wenig. "Bleibst du bei mir?", fragte Caleb und einen Moment lang sah Phobos wieder den kleinen Jungen vor sich. Der kurze Blick zu Aldarn und Julian war fast zu schnell um ihn zu bemerken. "Wenn du das willst - gerne." "Dann lassen wir euch wohl jetzt besser alleine", meinte Elyon lächelnd und scheuchte die anderen Männer aus dem Zimmer, so dass Phobos und Caleb Ruhe hatten. Sie würden sie später darüber aufklären können, wie lange sie 'weg' gewesen waren - drei ganze Tage in denen ihre Freunde um sie gebangt hatten. Phobos schloss ebenfalls etwas erschöpft die Augen, als er mit Caleb alleine war. "Das hat müde gemacht", murmelte er. "Tut mir leid", nuschelte Caleb und rutschte an Phobos' Brust heran, um sich an zu kuscheln. Automatisch schlang Phobos einen Arm um ihn. "Es macht nichts." Ein paar mal schnuffelte Caleb noch so, fast als wolle er anfangen zu weinen, doch dann wurde er ruhiger. Eine Hand legte sich auf Phobos Brust, so dass Caleb seinen Herzschlag fühlen konnte, dann schloss er beruhigt die Augen. Langsam versank Phobos im Reich der Träume, weniger ruhelos als in den Tagen zuvor. Tatsächlich war Caleb am nächsten Tag schon vor ihm wach und fuhr behutsam mit einer Fingerkuppe über Phobos' Gesicht, über die dunklen Schatten, die dieser noch immer unter den Augen hatte. Phobos seufzte irgendwann leise, rührte sich aber sonst nicht. Caleb konnte sehen, dass der Ältere sehr, sehr müde sein musste. Vorsichtig kuschelte er sich also noch mal an ihn, um zu warten, bis Phobos sich genug erholt hatte. Schliesslich öffnete Phobos die Augen langsam, unsicher wo er war. "Caleb?", fragte er vorsichtig, als er das Gewicht auf seiner Brust identifiziert hatte. "Morgen", wisperte dieser und lächelte Phobos liebevoll an. "Morgen." Phobos schloss seine Augen wieder, überwältigt von widersprüchlichen Gefühlen. "Alles in Ordnung?", wollte Caleb sofort besorgt wissen und streckte eine Hand aus, um sie an Phobos Wange zu legen. Phobos murmelte nur etwas Unverständliches. Was für eine typische Caleb-Frage. "Gut...", schnurrte der Kleine daraufhin und robbte etwas weiter nach oben, so dass er Phobos ein unschuldiges Küsschen auf die Lippen hauchen konnte, ehe er seinen Kopf wieder auf seiner Brust ablegte, um noch etwas dem Herzschlag zu lauschen. Phobos zog seine Arme um ihm. "Meinst du, man wird uns etwas zum Frühstücken geben?" "Natürlich...warum auch nicht?" "Gut ... ich hab Hunger." Phobos starrte die Tür an, als ob das etwas beschleunigen würde Was Caleb wiederum zum Lächeln brachte. Dann aber wurde sein Blick ernst. "Du~uuu...? Bist du mir noch böse?" "Ich ..." Phobos blinzelte ein paar Mal. "Ich ... Du hättest wenigstens eine Nachricht hinterlassen können, Caleb!" "Ich hab nicht dran gedacht...", gab Caleb leise zu. "Ich war -" Phobos brach ab. "Ich wusste genug, um nicht anzunehmen du wärst entführt worden. Ich wusste sofort, dass du mich verlassen hattest." Caleb zuckte leicht zusammen und senkte den Blick. "Der Ausflug war doch eine schlechte Idee, oder?", bemerkte Phobos leise. "Der Zwischenhalt war eine dumme Idee...", korrigierte ihn Caleb. "Ja...." Phobos schluckte ein wenig. "Du warst eifersüchtig, nicht wahr?" "Uhm...ja....weil....die haben gesagt.....du hättest schon so viele gehabt und dass die....wie ich waren....die dachten ich sei auch nur ein.... Spielzeug für dich...ein Zeitvertreib..." "Und du hat ihnen geglaubt?" Fassungslos sah Phobos zu ihm herunter. "Du dachtest du wärst ein ... Spielzeug für mich?" "Na ja...wir haben zusammen geschlafen und als ich am nächsten Tag nicht konnte, warst du enttäuscht und wolltest mich danach nicht mehr anfassen...." "Wir haben doch gekuschelt auf der Kutschenfahrt ..." "...nach der Sitzung. Da am Morgen, da....warst du....so....kalt..." "Ja...." Phobos wandte den Blick wieder ein wenig ab. "Das tut mir leid." Caleb sah Phobos aus grossen, fast etwas feuchten Augen an. "Ist denn jetzt alles wieder gut? Wir sollten....einfach mehr....reden..." "Vermutlich." Sanft strich der über Calebs Rücken. "Ich hoffe es kommt alles wieder gut ... immerhin weisst du jetzt, dass ich auch einer jener 'widerlichen unattraktiven Typen' war, 'die Liebe kaufen weil sie sonst niemanden abbekommen, weil sie keine Zeit haben jemanden kennen zu lernen.' Aber haben wir jetzt wirklich geredet?" "Wir....sollten es von nun an tun...", meinte Caleb lächelnd. "Denn ich liebe dich und ich will dich nicht wegen so etwas wie Eifersucht verlieren..." "Nein - ich war auch sehr eifersüchtig auf das Mädchen auf der Erde. Ich hätte mehr nachdenken sollen im Gasthof." "Du....warst eifersüchtig?" In Calebs Augen spiegelte sich Unglaube wieder, doch dann lächelte er erneut und rutschte etwas nach oben, so dass er Phobos' Lippen mit seinen bedecken konnte. "Das ist süss...." "Süss?" Phobos sah ihn empört an. "Dürfte ich dich das nennen? Und warum sollte ich nicht? Sie war hübsch und in deinem Alter." Caleb schmunzelte. "Aber ich steh nicht auf Mädchen.....", meinte er dann ernst. Das wurde mit einer skeptisch hochgezogenen Augenbraue quittiert. "Seit wann nicht mehr?" "Seit ich dich habe....seit ich erkannt habe was du mir bedeutest....." "Aber das heisst doch nicht, dass du Mädchen nicht mehr attraktiv finden kannst." Dennoch war Phobos Stimme merklich weicher geworden und er streichelte wieder leicht über Caleb. "Was will ich mit Mädchen, wenn ich dich habe? Ich dachte ich würde sterben, als ich sah, dass der Kerl auf dich schiessen und dich töten wollte." "Und er hätte fast dich getötet ..." Unwillkürlich zog Phobos ihn näher. Der Moment war ihm nur zu lebhaft in Erinnerung. Er hoffte Caleb hatte nicht mitgekommen wie Phobos fast ausgeflippt war. Es war ihm keinesfalls entgangen dass ausser Elyon ihn alle Leute wieder mit mehr Furcht begegneten. "Du musst halt immer Held sein, oder?" "Nein. Daran hab ich keine Minute gedacht....wirklich nicht...." Caleb streichelte fasziniert Phobos glatte, weiche Wange. "Das ist es ja ... du denkst nie über solche Dinge nach." Lächelnd lockerte Phobos seinen Griff wieder um Caleb bequemer küssen zu können. "Hmm...", konnte Caleb nur noch von sich geben, zu sehr genoss er es wieder die Liebe des anderen in jeder Berührung zu spüren, hatte er doch wirklich befürchten müssen, diesen auf die ein oder andere Weise zu verlieren. The End.... .... oder doch nicht? TBC gewünscht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)