Der Feind in meinem Bett von Yamica (Caleb lernt Phobos einmal ganz anders kennen.) ================================================================================ Kapitel 26: Verlassen --------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Verlassen Teil: 26/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Die Kutschenfahrt am nächsten Tag verbrachten sie in einem seltsam unbequemen Schweigen, unterbrochen nur von Allgemeinplätzen. Beide schienen den Abend nicht diskutieren zu wollen und im Schloss zurück wurden sie sofort in Beschlag genommen durch ihre Aufgaben. Sie gipfelten in einer ihrer "Regierungs"- Sitzungen am frühen Abend, an der Phobos sich mit Eleanor anlegte, um die Frage nach der Zukunft der Minen. Caleb stöhnte nur innerlich auf, schrieb sich aber mögliche Lösungen auf. Dem hitzigen Gespräch konnte er aber kaum folgen und blickte verzweifelt in die Runde, ob es nur ihm so ginge, oder ob auch die anderen so ihre Probleme zu haben schienen. Elyon schien das ganze lockerer zu sehen. Sie schrieb nicht einmal mit, bis Caleb ein kleines, viereckiges Kästchen in ihrer Hand entdeckte, auf dem ein grünes Licht leuchtete - ein Diktiergerät. Schliesslich wandte sich Phobos an die anderen. "Caleb - du hast noch nichts gesagt dazu?" "Werd ich auch nicht", meinte Caleb etwas konfus. "Ich hab meine Wachen, das reicht mir. Ihr habt beide überzeugende Argumente, was besser ist müsstet ihr in der Praxis austesten..." "Aber du musst doch eine Meinung haben. Wir müssen uns entscheiden." "Dann tut das...." "Hast du uns überhaupt zugehört?" Phobos Blick ging zu Elyon. "Und du, Elyon?" "Jap, alles klar....alles aufgezeichnet. Ich kann dir morgen Mittag einen schönen Bericht vorlegen", meinte sie Stolz, während Caleb eher frustriert seine Schreibunterlage neben sich auf den Boden knallte. "Danke. Dann hast du jetzt keine Meinung?" Phobos bemerkte Calebs kleinen Ausbruch nicht. "Nein, hab ich nicht!", gab Caleb unwirsch zurück. "Ich hatte Elyon gemeint", Phobos blinzelte ein wenig verwirrt. Elyon sah besorgt zwischen den beiden hin und her. "Alles in Ordnung Caleb?", wollte sie wissen, die Frage ihres Bruders ignorierend. Auch die anderen Anwesenden sahen jetzt sehr besorgt zu Caleb. "Ja, natürlich", meinte der nur zerknirscht und liess die Schulter sinken. "Gut." Phobos hatte sein Gesicht zu schnell wieder unter Kontrolle, so dass niemand sah wie besorgt er war. "Dann können wir ja fortfahren." Innerlich stöhnte Caleb auf. Wie lange sollte dass denn noch gehen? Er bekam schon Kopfschmerzen und das mit 15, wie würde das erst enden, wenn er älter war. Julian räusperte sich. "Vielleicht sollten wir für heute aufhören. Sie sind doch noch Kinder." Phobos sah ihn an, plötzlich betroffen. "Ja, natürlich ... ich vergesse das manchmal. Morgen um dieselbe Zeit?" Elyon schluckte. Sie fühlte sich zwar gut, aber sie hatte am Morgen auch lange schlafen können und war nicht den halben Tag in einer Kutsche unterwegs gewesen. Caleb schien wirklich müde, doch nun zutiefst erschüttert über die Aussage seines Vaters, bezüglich ihres Alters, doch er schwieg. Phobos erhob sich und trat zu Caleb. "Gehen wir schlafen." Caleb sah unsicher zu ihm hoch, wagte aber nichts zu sagen. Langsam verliessen alle den Raum und Phobos zog Caleb hoch. "Ich habe nicht bemerkt, wie müde du bist", sagte er etwas entschuldigend. "Ich bin doch alt genug, um das selbst zu merken..." "Aber warum hast du dann nichts gesagt?" Leise Skepsis schwang in Phobos Stimme mit. "Ich kann keine Sitzung platzen lassen, nur weil ich etwas müde bin." "Du kannst uns darauf aufmerksam machen ... du kennst doch fast alle von uns gut." Unbemerkt trat Julian an ihre Seite und sah Caleb ernst an. "Schlaf dich wieder mal richtig aus, Junge", meinte er fürsorglich. "Und wenn du hier keine Ruhe findest, kannst du jeder Zeit zu mir kommen und dich ausruhen." Phobos sah ihn kalt an, aber er wollte vor Caleb nicht mit dessen Vater streiten. "Erst einmal ist das Bett hier näher", sagte er nur. "Und du kannst morgen ausschlafen, Caleb." "Haben wir nichts zu tun morgen?", wollte Caleb schläfrig wissen. "Nur du kennst deine Pläne für morgen - aber Sitzung ist erst am Nachmittag." "Das ist gut...", meinte Caleb mit schwachem Nicken. Julian hatte noch immer missmutig die Arme vor der Brust verschränkt. Am liebsten hätte er seinen Sohn eigenhändig nach Hause ins Bett getragen. Das mit dem Segen geben, hatte Caleb wohl falsch verstanden, bemerkte Phobos innerlich. Es war offensichtlich, dass Julian der Ansicht war, Phobos misshandle seinen Sohn. "Dann komm - du musst schlafen", sagte er nur. "Gute Nacht, Julian." Caleb folgte Phobos brav, nachdem er seine Sachen zusammen gesucht hatte. Der hatte einen Arm um Calebs Taille gelegt, schien aber sonst eher abwesend, als er über Julians Worte an der Sitzung nachdachte. War Caleb wirklich noch ein Kind? Sein Vater schien so zu denken. Sein Blick fiel automatisch auf den dunklen Haarschopf, der zu Caleb gehört und nun leicht gegen ihn gesunken war. Er war das Wichtigste in Phobos Leben - und vielleicht war es seine gewohnte Selbstbezogenheit, dass er Caleb bei sich behielt. Phobos seufzte leise. "Du kannst gleich schlafen." "Kein Abendessen mehr?" "Natürlich kannst du noch etwas essen ... deinen Appetit tötet nichts, oder?" Caleb lächelte etwas. "Nein. Nichts und niemand..." "Dann essen wir erst zu Abend - es sollte schon aufgetischt sein." Tatsächlich stand das Essen bereit und Caleb rutschte auf seinen Platz. Phobos verhielt sich wieder schweigsam, als er sich nur wenig selber nahm. "Keinen Hunger?", fragte Caleb trotz seiner Müdigkeit nach, während er sich mit seinem Brot nach hinten lehnte und es sich bequem machte. "Nein, nicht sehr." Phobos lächelte ihn leicht an. "Ich muss nicht mehr wachsen." Sofort blähte Caleb die Backen auf und biss ein extragrosses Stück ab. Das brachte den Anderen dazu kurz aufzulachen. Doch schlussendlich mochte Caleb nicht mehr das ganze Brot aufessen, sondern legte es bei Seite und stand auf, um ins Bad zu wanken. Phobos rief in der Zwischenzeit nach einem Diener um wieder abzuräumen und begab sich mit einem Buch auf den Balkon. Irgendwann tropfte etwas auf seine Schulter. Caleb hatte sich kurz die Haare gewaschen und beugte sich nun von hinten über seine Schulter, um Phobos ein Küsschen auf die Wange zu hauchen. "Ich bin dann schon mal im Bett", meinte er leise. "Gut." Phobos lächelte ihn an und drückte seine Hand. Caleb ging also ins Bett, obwohl es draussen noch hell war, aber seine Kopfschmerzen waren ebenso wenig abgeklungen, wie seine Müdigkeit und so schlief er dann auch schon längst, als Phobos herein kam, weil es draussen zu dunkel wurde zum Lesen. Viel hatte er sowieso nicht mitbekommen von seiner Lektüre - er debattierte mit sich selber, dass Caleb doch eigentlich kein Kind mehr war, nach allem was er durchgemacht werde, aber er schaffte es nicht einmal sich selber zu überzeugen. Dabei war er noch nicht einmal ein Greis! Es dauerte lange bis er endlich einschlief, für einmal nicht an Calebs Rücken gekuschelt. Dafür kuschelte sich dann Caleb aber in den frühen Morgenstunden an ihn, als er besonders angenehm zu träumen begann. Die Wärme und der Duft des anderen lockten ihn an und so bettete er alsbald seinen Kopf auf Phobos Brust und eine Hand ruhte locker auf dem Bauch des Königs. Als Phobos aufwachte und es bemerkte, bemühte er sich vorsichtig Caleb von sich zu lösen. "Hmm...hmnam..nam....", nuschelte Caleb und hielt sich fest. Geduldig bemühte Phobos sich weiter frei zu kommen. Schliesslich aber schaffte er es nur, dass Caleb aufwachte und ihn verschlafen ansah. "Du kannst ruhig noch schlafen ... ich wollte nur schon aufstehen", entschuldigte Phobos sich sofort. "Musst du arbeiten?" "Es gibt immer etwas zu tun." "Willst du nicht noch etwas bei mir bleiben?", fragte Caleb unsicher nach. Phobos schien ihm so fremd, wie schon lange nicht mehr. "Bleib du nur liegen, aber ich sollte wirklich etwas tun. So schön es auch ist, wir erwarten ja auch unser Frühstück pünktlich und nicht dass sich die Diener überlegen lieber noch etwas im Bett zu bleiben." "Aber....es ist noch nicht einmal hell draussen." "Doch ist es, die Vorhänge sind einfach zu dick." Caleb sah zu den Vorhängen und konnte selbst durch die Spalte kein Licht erkennen. "Oder es ist einfach schlechtes Wetter heute ... ich bin jedenfalls wach." "Das merk ich..." Phobos lachte unwillkürlich auf. "Komm, schlaf weiter, ich mache mich schon mal fertig." Das Lachen hatte Caleb zusammen zucken lassen und er verkroch sich wieder unter der warmen Decke. Phobos sah ihn etwas verwirrt an, schwang sich aber aus dem Bett. "Bis später." Calebs Herz krampfte sich zusammen, als er Phobos hinter her sah. Wie ein Haustier war er zurückgelassen worden, ohne liebe Worte, ohne den sonst üblichen Schmuseeinheiten. Auch Phobos fühlte sich nicht eben gut. Sein Gewissenskonflikt war noch nicht beendet aber im Moment hatte er gute Lust Julian wieder in die Minen zu schicken für seine gefühlslosen Worte. Er war in äusserst schlechter Laune als er sich zum Frühstück setzte. Doch Appetit wollte sich keiner einstellen, so war der Frühstückstisch dann auch verlassen, als Caleb wenig später aus dem Schlafzimmer kam. Erneut fröstelte es den Jungen. Scheinbar hatte Phobos sich sogar beeilt, nur dass er ihm nicht noch mal begegnen musste. Der Kloss in Calebs Hals wurde immer grösser, ebenso wie die innere Unruhe. So dass er schliesslich selber auch nichts ass und versuchte an die Arbeit zu gehen, doch schon eine halbe Stunde später lagen seine Nerven blank und seine Hände zitterten so stark, dass ihm ein Tintenfässchen aus der Hand rutschte und am Boden zerschellte. Tinte floss über den Teppich und Scherben verteilten sich im halben Zimmer und eine davon schien sich auch in Calebs Herzen festgesetzt zu haben. Endgültig fertig mit den Nerven kletterte Caleb aus dem Fenster, nahm nicht einmal mehr den normalen Ausgang, sondern stahl sich davon wie ein Rebell auf der Flucht. Doch wohin sollte er, ohne dass jeder dumme Fragen stellte und Phobos es sofort erfuhr? Caleb schlich sich in die Stadt und dort heimlich zum Haus seines alten Freundes - demjenigen, der ihn immer vor Phobos gewarnt hatte! Aldarn sah ihn ungläubig an, als er die Tür öffnete. "Caleb?" Caleb schluckte, traute seiner Stimme nicht so recht und sprach daher sehr leise. "Kann...ich rein kommen?" "Ja, ja natürlich." Aldarn trat einen Schritt zurück um ihn einzulassen. "Ich nehme an, du hast schon gefrühstückt?" Caleb schüttelte den Kopf und verzog sich sofort auf die Sitzbank in der Küche und zog die Knie an, um die Arme darum zu schlingen. Sein Freund setzte sich etwas zögernd neben ihn. "Was ist los, Caleb?" "Du hattest recht", nuschelte Caleb gegen seine Knie. "Recht ... oh." Aldarn legte eine Hand auf Calebs Schulter. "Was hat er getan?" "Nichts....das ist es ja...und ihm ist wohl wieder klar geworden, dass ich zu jung bin und er lässt sich von Vater abschrecken, so dass er mich nicht mal mehr anfassen mag...." "Hmm ..." Aldarn schwieg eine Weile nachdenklich. Dann sah er ihn von der Seite an. "Weiss er, dass du hier bist?" Caleb schüttelte den Kopf. "Er kann froh sein, wenn das Kind weg ist. Kann er sich jemanden suchen, der ihm ebenbürtig ist." "Du meinst, er wird nicht nach dir suchen lassen?" Aldarn schien immer noch nicht so ganz zu verstehen, worum es ging. "Keine Ahnung. Vielleicht...aber wohl kaum, weil ich so toll im Bett war..." "Ich glaube nicht, dass du mir alles gesagt hast," bemerkte Aldarn trocken, aber seine Gesicht war etwas rötlich verfärbt. "Du bist so viel mehr wert als er." "Was soll ich dir denn noch sagen?" "Ich weiss nicht." Aldarn seufzte. "Aber wenn du dich vor ihm verstecken willst, sollten wir einen Plan haben wie." "Er wird hier schon nicht auftauchen....", meinte Caleb leise. "Warum auch...." "Ich dachte, er liebt dich?" Es war klar, dass Aldarn sich bemühte Ironie aus seiner Stimme herauszuhalten aber es nicht ganz schaffte. "Ja...das....dachte er selber wohl auch. Aber er hat wohl mehr und mehr merken müssen, dass ich nun mal ich bin....." "Umso mehr Grund dich zu lieben, würde ich denken." Aldarn legte seinen Arm um Caleb. "Was ist passiert? Nur Julians Spruch gestern? Das kann es doch nicht gewesen sein." Caleb seufzte, begann dann aber von ihrem Ausflug zu berichten, von der Reise, dem Aufenthalt in der Taverne, dem Bad im Gasthaus und was danach geschah, wobei er ganz rote Wangen bekam, dann aber auch vom nächsten Morgen und dem Zwischenstopp in der eher weniger gastlichen Herberge und dem Gespräch mit dem Mädchen. "Ich habe probiert dir etwas ähnliche zu erzählen," seufzte Aldarn leise. "Und Phobos? Was hat er dazu gesagt?" "Gar nichts. Er sagt nie was. Er tut immer so, als sei alles in bester Ordnung." "Und hat er gesagt warum er mit dem Stricher sprach?" Caleb schüttelte den Kopf. "Vielleicht war es wirklich nur eine Art Illusion für euch beide", bemerkte Aldarn wie zu sich selber. "Du kannst natürlich hier bleiben." "Danke...", hauchte Caleb und lehnte sich an die Schulter seines langjährigen Freundes. Phobos bemerkte Calebs Abwesenheit erst als der nicht zum Mittagessen kam und er nach ihm suchen liess. Er konnte sich nicht erklären, wieso, aber er hatte ein ungutes Gefühl. Als seine Diener zurückkamen mit der Nachricht er sei nicht gefunden worden, wollte er es nicht glauben. Voller Angst flohen die wieder aus seinem Räumen als seine Art ihnen das zu sagen, sehr an den alten Phobos erinnerte. Der noch etwas wartete und dann seine Schwester aufsuchte. Vielleicht hatte Caleb ja ihr gesagt, wohin er gegangen war. Doch Elyon wusste ebenfalls nichts, doch sie frage Phobos was passiert sei, nachdem die Sitzung gestern beendet worden war. "Wir sind schlafen gegangen", antwortete Phobos etwas steif. "Und dir ist nichts aufgefallen?" Elyon kramte all ihr Wissen vom Dr. Sommer-Team aus ihrem Gedächtnis hervor. "Er war müde ...." "Das haben wir wohl alle gemerkt." "Eben. Und heute morgen bin ich gegangen, bevor er aufgestanden ist." "Und wie ging es dir dabei?" "Wie soll es mir dabei gegangen sein?" Er blinzelte seine kleine Schwester an, die offensichtlich gerade probierte weise zu sein. "Etwas stimmt nicht zwischen euch beiden, das merkt doch jeder.... vielleicht ist eine vorübergehende Trennung gar nicht so schlecht, damit ihr euch darüber klar werdet, was ihr wirklich wollt. Damit ihr merkt ob ihr euch wirklich liebt oder ob es nur eine liebgewonnene Gewohnheit geworden ist, damit ihr nicht mehr allein seid." "Trennung." Das Wort traf Phobos wie eine kalte Dusche. Daran hatte er nicht gedacht. Aber Elyon sah ihn mit einem Ernst an, der so gar nicht zu einer 13-jährigen passte, sehr wohl aber zu einer Königin. "Du redest von Dingen, die du nicht verstehst", sagte er harsch und drehte sich um. Caleb konnte ihn nicht verlassen haben. Er würde bestimmt bald auftauchen, erstaunt über den Wirbel den er verursacht hatte. Doch Caleb kam nicht wieder zurück. Er blieb bei Aldarn, wo abends noch jemand an dessen Tür klopfte, um sich zu vergewissern, dass es seinem Kind gut ging. Aldarn führte Julian in seine Stube. "Wir müssen noch zu dieser Sitzung," bemerkte er. Julian nickte. "Aber Caleb soll sich ausruhen. Wenn er hier bleiben kann, soll es mir recht sein, sonst bring ich ihn vorher nach Hause." "Er kann hier bleiben ... da er nicht von Phobos gefunden werden möchte, sollte er vielleicht noch nicht aus dem Haus gehen." "So schlimm?", wollte Julian traurig wissen. Er mochte Phobos nach wie vor nicht, aber er hätte seinem Sohn dennoch sein Glück gegönnt. "Ich weiss nicht." Aldarn seufzte und nickte zur Tür. Sie würden darüber sprechen müssen, wenn Caleb nicht in der Nähe war. "Die Frage ist aber, wie verstecken wir ihn vor Phobos." "Erst mal wird er hier Ruhe haben und dann sagen wir Phobos einfach, dass er ihn in Ruhe lassen soll." "Das ist Phobos", erklärte Aldarn mit einer düsteren Stimme. "Seit wann hört er auf Andere'" "Er kann Caleb schlecht zwingen zurück zu kommen und...." Julian brach ab, als sie das Zimmer betraten, in dem Caleb in einem alten Schaukelstuhl hockte und aus dem Fenster blickte. "Er kann", sagte Aldarn leise. "Caleb, dein Vater ist hier. Wir müssen nachher zum Palast." "Hallo Vater. Alles in Ordnung", kam es sofort hinter her. Caleb wollte alles, nur nicht, dass sich jemand um ihn Sorgen machte. "Ich hole das Abendessen", sagte Aldarn schnell und verliess das Zimmer um Vater und Sohn alleine zu lassen. Die beiden hatten sowieso zu wenig solche Moment gehabt seit Caleb im Palast war. Doch nun hatte Caleb das ungute Gefühl, dass sein Vater erwartete, dass er ihm sein Herz ausschüttete. Doch das hatte er bis jetzt nie getan, auch nie die Möglichkeit dazu gehabt, so dass er nicht wusste, wo anfangen, also schwieg er lieber und frass es in sich hinein. Julian seufzte. Auch er war nicht natürlicherweise gesprächig, und so legte er nur eine Hand auf seine Schulter. Trotzdem zuckte Caleb zusammen und sah unsicher zu seinem Vater. Er lächelte leicht. "Es wird in Ordnung kommen, Caleb." Caleb schluckte, nickte aber brav, auch wenn er keine Ahnung hatte, wie das gehen sollte. Obwohl sich Aldarn ganz offensichtlich Mühe mit dem Abendessen gemacht hatte, brachte Caleb keinen Bissen herunter. Zurück im Schloss erging es Phobos ähnlich. Caleb hatte ihn verlassen. Ohne ein Wort der Erklärung, einen Brief irgendetwas. Caleb würde nie zwei Mahlzeiten verpassen. Phobos schickte das Essen zurück in die Küche ohne es angetastet zu haben. Er fühlte sich kalt innerlich. Er war sich vage bewusst, dass er Verpflichtungen hatte an dem Abend, aber was war das Wert, ohne Caleb? Doch kaum dass er das Sitzungszimmer betrat und die Blicke Julians und Aldarns auf sich spürte, wusste er zumindest wo Caleb war. Aber er liess sich nichts anmerken. Er überliess die Führung der Sitzung Eleanor und machte kaum eigene Bemerkungen. Und mit ihm litt Elyon mit, weswegen sie dann in einer Pause auch zu den beiden Männern ging, um zu fragen was mit Caleb sei. Aber sie schüttelten nur beide den Kopf und behaupteten nichts zu wissen. Elyon kehrte zu ihrem Bruder zurück und setzte sich neben ihn. "Er ist bestimmt nur etwas in die Berge, um den Kopf frei zu bekommen, meinst du nicht?" Er sah sie kalt an. "Nein." Etwas pikiert sah ihn Elyon an. "Genau so wirst du ihn sicher nie zurück gewinnen." "Wer sagt, dass ich das probieren werde. Ich weiss nicht warum er gegangen ist." Phobos Stimme war immer noch kalt und ohne Emotion. Elyon schloss die Augen und Phobos fühlte Wärme in seinem Körper. Er seufzte. Sie meinte es gut, aber sie konnte nichts ändern. "Elyon, lass es. Bitte." "Aber...es tut dir weh und er...ist sicher auch nicht glücklich. Warum redet ihr nicht miteinander?" "Er ist gegangen, nicht ich, Elyon. Kümmere dich nicht darum." Elyon schnaubte leise. "Und warum nicht? Soll ich zusehen, wie du wieder grau und griesgrämig wirst?" "Weil das hier meine Angelegenheit ist. Meine eigene." "In der du aber nichts tust", zog ihn Elyon weiter auf. Sie hatte doch den Schmerz in seinem Innern sehen können, leugnen war zwecklos, dennoch tat er es. Männer...nie würde Elyon sie verstehen. "Du bist ein kleines Mädchen, du verstehst nichts." Er stand auf. "Setzten wir das hier noch fort oder können wir gehen?" Die Sitzung wurde fortgesetzt, aber nur noch kurz. Nachdem Phobos eiligst verschwunden war, war Julian sich noch sicherer, dass es besser für Caleb wäre, dem König nicht mehr zu begegnen in nächster Zeit. Phobos hatte eine gute Vermutung wo Caleb war und verbrachte die Nacht ruhelos, unentschlossen was er tun sollte. Wachen zu den Häusern von Julian und Aldarn schicken und Caleb rauszerren? Der Junge war schon früher oft entkommen und das war vermutlich nicht der Weg sich bei ihm beliebt zu machen. Selber hingehen? Freiwillig würde man ihn nicht einlassen. Einen Brief schreiben? Es schien sinnlos - er wusste nicht, warum Caleb geflohen war. Er verweigerte das Frühstück am nächsten Morgen und stieg statt dessen zu seinem alten Badeteich, in dem er so lange nicht mehr gewesen war. Vielleicht würde es ihm helfen zu sehen, was er tun sollte. Doch ohne die Energie war das Wasser dort eiskalt und all zu lange hielt er es nicht aus. Solche Probleme und das ausgerechnet drei Tage vor dem Frühlingsfest, auf das Caleb sich doch immer so gefreut hatte. Er fand sich trotz der Kälte immer öfters im Teich, den er ein wenig erwärmen konnte, oder alleine im Thronsaal. Ohne Caleb erschien alles sinnlos, was er in letzter Zeit getan hatte, aber auch die Zeit davor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)