Der Feind in meinem Bett von Yamica (Caleb lernt Phobos einmal ganz anders kennen.) ================================================================================ Kapitel 22: Unverständnis ------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Unverständnis Teil: 22/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Es war natürlich weniger reichhaltig als zuvor, aber das fiel nicht wirklich auf. Es war immer noch genug für zwei Personen. Phobos sah zufrieden zu, wie Caleb sich grosszügig bediente. Die kurze Phase, in der Caleb hungerte, war ihm noch gut im Gedächtnis. Doch nun hatte Caleb den Blick schon wieder bemerkt und erwiderte ihn fragend. "Nichts ...", sagte Phobos schnell und bediente sich selber auch etwas grosszügiger als sonst. Caleb wandte sich wieder seinem belegten Toast zu. Allerdings verbrannte er diesen Morgen die Kalorien sofort wieder, denn einige der Wachen fanden partout den Weg nicht zurück und er musste los und sie finden. Phobos sass hingegen und verbrannte allerhöchstens Nerven. Aber sie machten einige Fortschritte, besonders nachdem Phobos der Geduldsfaden gerissen war, und er einen Handwerker anfuhr, ob er wieder soviel Geld abliefern wollte wie noch vor wenigen Wochen oder ob er lieber freiwillig einen Beitrag leisten wolle. Zum Mittagessen war er so auch pünktlich beim vereinbarten Treffpunkt im Garten. Caleb lag auf der Decke, die er ausgebreitet hatte, neben ihm das teilweise schon ausgepackte Essen aus dem Korb. "Hast du die Küche geplündert?" Elegant liess Phobos sich neben ihm nieder. "Nein, nur höfflich gefragt....", kam es grinsend von Caleb, der sich nun zu ihm umdrehte. "Dir glaub ich das sogar ... und wo stellen wir die Teller hin?" Caleb setzte sich im Schneidersitz auf. "In unseren Schoss zum Beispiel? Auf die Knie?" "Auf die Knie?" Phobos sah besorgt auf seine Roben. "Du kannst alles waschen..." "Ja, schon ... aber nicht alle Flecken gehen auch wieder heraus." Dennoch füllte er einen Teller und balancierte ihn vorsichtig auf seinen Knien. Caleb lachte und schüttelte den Kopf. "Du besitzt neben Elyon die grösste Macht in Meridian und kannst keine Flecken wegzaubern?" "Das ist keine Haushaltsmagie ..." Und er hatte es natürlich auch noch nie versucht. "Aber du könntest es versuchen, ehe du in Tränen ausbrichst, oder?" "Ich breche nicht in Tränen aus", grummelte Phobos. "Ich kümmere mich halt nur darum wie ich aussehe." "Du würdest sicher auch in einem Mehlsack hinreissend aussehen." Phobos entwarf kurz geistig ein Bild, das er schnell wieder unterdrückt. "Nein, ganz sicher nicht", erklärte er dann schaudernd. "Ich glaube nicht einmal du sähst in einem Mehlsack hinreissend aus." "Ich seh gar nicht hinreissend aus", empörte sich Caleb, da 'hinreissend' ein Wort für Frauen und für Phobos war, sicher nicht für ihn. "Doch, tust du." Phobos schmunzelte etwas. Calebs Nase nahm einen rosigen Hauch an. "Nein, tu ich nicht...das Wort passt nicht zu mir." "Und wieso nicht?" "Weil... weil... na weil das Wort schon zu dir passt, dann kann es nicht zu mir passen...wir sind so... unterschiedlich...." Phobos sah ihn nachdenklich an. "Das stimmt natürlich. Aber du sähst auch nicht gut aus in einem Mehlsack." "Na gut...sehen wir beide nicht gut aus in einem Mehlsack..." Caleb begann sich den Teller zu füllen. Phobos gab sich noch grössere Mühe als sonst anständig und sorgfältig zu essen, um nicht zu kleckern. "Es ist schön hier." Wie nebenbei liess er neben sich eine Rose wachsen. Was Caleb zum Grinsen brachte. Der Jüngere gab sich nicht so viel Mühe wie Phobos, kleckerte aber trotzdem kein bisschen. "Die Gärten waren immer mein Lieblingsort im Schloss ..." Phobos stellte seinen Teller ab um sich nach hinten zu lehnen und die Atmosphäre zu geniessen. "Es ist schön hier, ja...", seufzte Caleb und hatte seinen Teller endlich leer, ehe er zu Phobos krabbelte und sich neben ihn legte, mit dem Kopf auf seine Brust. "Vielleicht sollten wir gar nicht erst in die Berge ...", sinnierte Phobos. "Doch....", kam es sofort gequengelt. "Ruhe vor allem und jedem...nur wir zwei..." "Aber wo es doch hier so schön ist." Neckend zupfte Phobos an Calebs Haaren. "Ich spür doch aber, wie wir beobachtet werden und...lass das..." Caleb versuchte den Kopf weg zu rücken. "Was?" Der Andere dachte gar nicht daran aufzuhören. Caleb hob den Kopf, um sich umzudrehen und Phobos an zu gucken und nach seiner Hand zu greifen. Der liess es geschehen und lächelte hoch. "Ist etwas?" "Ja, du bist ein Ekel...", meinte Caleb liebevoll tadelnd und spielte nun viel lieber mit den langen, schlanken Fingern seines Freundes. "Ich bin ein was?" Phobos Lippen verzogen sich amüsiert. "Ein Ekel...du nervst...und du tust es gern..." "Nicht so gern wie meine Schwester und ihre Freundinnen," verteidigte Phobos sich. "Wäre auch nicht gut, sonst wärst du ja ein Mädchen.." "Ist das nur Mädchen vorbehalten?" "Na ja....sie sind es nun mal meistens..." "Ich bin trotzdem nicht wie ein Mädchen." Der König sah Caleb sehr entschieden an. Caleb grinste. "Nein, das hab ich schon des öfteren eindeutig spüren können." "Du wirst vulgär." Phobos klopfte ihm leicht auf den Kopf. Aber Caleb lachte daraufhin nur noch mehr. "Wer ist hier ein Ekel?" "Wir beide?", gluckste Caleb. "Vermutlich." Phobos zog Caleb wieder etwas näher an sich. "Hast du deinem Vater eigentlich schon von uns erzählt?" "N-nein, ehrlich gesagt...noch niemandem...." "Dann sollten wir vielleicht nicht so offen in den Gärten turteln ... solche Gerüchte verbreiten sich vermutlich schnell, wenn wir gesehen werden." "Dann soll es uns doch recht sein, oder? Ich mein...verbergen tun wir's doch nicht...." "Ich bin ja kein Experte in diesen Dingen, aber meinst du dein Vater würde so etwas gern von der Marktfrau erfahren? Warum hast du es ihm denn noch nicht erzählt, wenn du es nicht verbergen willst?" "Kein...keine Gelegenheit?" Phobos setzte sich jetzt erst einmal auf und zog Caleb mit sich um ihn besser ansehen zu können. "Du hattest Gelegenheit. Ebenso wie, um es Aldarn erzählen." Caleb blickte zu Boden, als er den vorwurfsvoll tadelnden Ton in Phobos Stimme vernahm. Dessen Blick wurde etwas weicher und er strich leicht über Calebs Schulter. "Ich verstehe schon, dass dein Vater und deine Freunde nicht sehr begeistert reagieren würden. Aber du musst dich dafür entscheiden es entweder immer zu verbergen oder ihnen wenigstens den Gefallen tun, dass sie es zuerst erfahren." "Na gut, ich werd heute Nachmittag zu ihnen gehen, oder brauchst du mich für etwas?" "Nein, ich denke nicht. Ausserdem ist das wichtiger." Phobos legte eine Hand auf Calebs Wange. "Ich liebe dich, Caleb." Der traurige Ausdruck in den grünen Augen schwand und Calebs Mundwinkel zogen sich hoch, als er sich vorlehnte, um Phobos einen Kuss zu stehlen. "Ich dich auch...ich dich auch...." "Siehst du? Und an Mut hat es dir noch nie gefehlt, oder? Komm, ich muss jetzt zu Elyon." Caleb löste sich von ihm. "Ich räum hier nur noch auf und mach mich dann auf den Weg." Phobos zog ihn noch einmal an sich, um ihm einen Abschiedskuss zu geben, bevor er nachdenklich zu Elyons Räumen schritt. Caleb bedeutet ihm Alles - oder fast alles, einen kleinen Teil seines neu - entdeckten Herzens hatte auch Elyon erobert. Aber er war sich bewusst, dass Caleb auch seinen Vater und seinen besten Freund liebte, wenn auch auf andere Art. Ihre Beziehung könnte nie gut gehen, wenn er sich mit ihnen entzweien müsste. Doch genau davor fürchtete sich der Jüngere, als er wenig später bei seinem Vater anklopfte. Es dauerte ein wenig bis der die Tür aufmachte, doch dann strahlte Julian und umarmte Caleb kurz, bevor er die Tür einladend weiter öffnete. "Hast du kurz Zeit, Vater? Ich muss etwas Dringendes mit dir besprechen..." "Was ... ja sicher. Etwas zu trinken?" Das Häuschen von Julian war sehr einfach, aber er führte Caleb zu einer gemütlich wirkenden Holzbank am Ofen. "Ja, danke..." Caleb staunte nicht schlecht, die Einrichtung erinnerte ihn unweigerlich an sein früheres Zuhause, bevor alles vernichtet worden war und ihm wurde nicht nur wegen des Ofens ganz warm ums Herz. Julian verschwand in der Vorratskammer und kam mit zwei Gläsern Milch wieder. Er nickte zu einem Stapel Papier am anderen Ende des Tisches. "Arbeit. Für den zukünftigen Stadtrat." Caleb grinste etwas. "Ja, mein Schreibtisch schaut auch nicht besser aus...aber deswegen bin ich nicht hier." Er nahm das Milchglas eher unsicher entgegen und leerte es mit einem Zug fast zur Hälfte. Julian setzte sich ihm gegenüber auf einen Stuhl. "Schön, dass mein Sohn mich nicht nur dienstlich besucht." Caleb grinste etwas schief. "Nein, dass hier....ist sehr...privat..." Julian setzte sein eigenes Glas wieder ab und sah ihn aufmunternd an. "Nun ja, wie soll ich anfangen....es....gibt da jemanden....den ich mag...na ja....sehr mag...mehr als mögen...du verstehst...?" "Ja - ist das nicht diese Wächterin?" "Nein.....keins der Mädchen..." Caleb knetete nervös seine Finger. Julian schwieg. Nur ein feiner Zug um seinen Mund verriet, dass er eine düstere Ahnung hatte. "Vater...es...hat sich einfach entwickelt....wir waren so oft zusammen und ich hab so viele andere Seiten an ihm kennen und...lieben gelernt..." "Phobos", sage der alte Rebell dumpf. Caleb nickte leicht. Julian sah aus dem Fenster und dann wieder zu Caleb, scheinbar unfähig etwas zu sagen "V-vater...?", fragte Caleb vorsichtig nach und rutschte von der Bank, hin zu seinem Vater, um vor ihm in die Hocke zu gehen. Julian sah ihn nachdenklich an. "Du bist ... sicher. Dass es von dir aus kommt?" "Was..? Ja...ja sicher....es war....einfach irgendwann da....ist langsam gewachsen. Irgendwann wich die Angst und machte Vertrauen Platz und das wuchs immer weiter und irgendwann....wurde es mehr." "Phobos." So ganz schien es Julian noch nicht begriffen zu haben, dass sein kleiner Junge ausgerechnet mit dem ehemaligen Tyrannen zusammen war. "Du bist noch so jung ..." "...das war während der Rebellion auch nicht von Bedeutung." "Nein." Julians Augen wurden etwas traurig. Caleb sah noch immer zu ihm hoch. "Es ist wirklich....gut. Er ist so lieb zu mir...und er hat es sich nicht einfach gemacht, weil ich....ja weil ich eben so viel jünger als er bin, aber gegen Gefühle ist nun einmal kein Kraut gewachsen." "Nein", wiederholte Julian dieses Mal mit einem leichten Lächeln. "Aber dass es gerade Phobos sein muss. Aber darum vertraust ihm jetzt natürlich." Caleb nickte. "...aber nicht nur weil wir zusammen schlafen, sondern weil ich wirklich weiss, was er will und wie er es meint..." Julian hüstelte etwas bei den Worten 'miteinander schlafen'. "Und darum wolltest du auch nicht wieder zu mir ziehen. Nun ... er scheint nichts Böses im Sinn zu haben." "Wirklich nicht", strahlte Caleb. "Und morgen fahren wir zwei Tage in die Berge....nur wir Zwei, um mal etwas auszuspannen...." Der ältere Mann seufzte und griff wieder nach seinem Glas. "Du musstest wirklich früh selbständig werden." Caleb richtete sich wieder auf und setzte sich gegenüber zurück auf die Bank. "So schlimm ist das nicht. Und Phobos versucht mich auszubremsen...", meinte er dann grinsend. Julian sah zu Caleb. "Vielleicht .... aber als ich in deinem Alter war, hätte dein Grossvater mir verboten eine Beziehung zu haben." "Warum denn das?" "Weil er mich für zu jung hielt." "Und warum soll man mit 15 zu jung für so etwas sein....? Okay, nein ich frag gar nicht weiter nach, wenn du nichts dagegen hast. Ich möchte nur deinen Segen haben und nicht, dass du ein schlechtes Gefühl dabei hast." "Damals war man mit 15 noch ein Kind." Julian lächelte ein wenig. "Aber ich weiss, du machst das, was du willst." "Kannst du damit leben?", wollte Caleb ein letztes mal wissen. "Sonst tun wir so, als wäre nichts, wenn du da bist...." "Ich werde wohl damit leben müssen", seufzte Julian. "Aber glücklich bin ich nicht." "Vielleicht wirst du es wieder...", meinte Caleb zuversichtlich. Julian verzog den Mund etwas. "Mit Phobos als 'Schwiegersohn'?" Caleb lachte leise. "Immerhin wird er mich nicht schwängern und sitzen lassen können..." "Da du kein Mädchen bist, gehörte das nie zu meinen Ängsten." "Tja, dann siehst du mal, was du an mir hast...aber immerhin...auch ich kann niemanden schwängern und sitzen lassen und dir einen schlechten Ruf verpassen." Julian wirkte nicht eben überzeugt durch dieses Argument. Aber mehr wusste Caleb nun auch nicht mehr zu sagen und trank so mehr aus Verlegenheit seine Milch. Auch Julian schwieg ebenfalls eine Weile - er war schon sonst nicht allzu gesprächig und die Nachricht hatte ihn offensichtlich etwas geschockt. "Geh noch zu Aldarn", sagte er dann. "Er wird es von dir wissen wollen." "Ob er mich gleich verprügeln wird?", fragte Caleb halb im Scherz, aber auch halb im Ernst nach. "Das würde er sicher tun, wenn er es von jemandem anders hören würde." "Dann sollte ich mich wohl besser beeilen...." Julian nickte nur. Aber als sie standen umarmte er Caleb noch einmal. Und ahnte noch nicht einmal wie viel das seinem Sohn bedeutete, der langsam sogar gefürchtet hatte, sein Vater würde ihn für seine Liebe verachten und gar verstossen. Dementsprechend lange schmiegte er sich in die Umarmung seines Vaters. Etwas unbeholfen tätschelte Julian ihm den Rücken. "Komm, geh schon zu Aldarn." "Danke..." Caleb lächelte seinen Vater ein letztes Mal an, ehe er das Haus verliess, um sich auf den Weg zu Aldarn zu machen. Der war gerade erst dabei seine Tür aufzuschliessen, einen Stapel Unterlagen in der Hand die andeuteten, dass er gerade im Schloss gewesen war. "Hallo...", rief Caleb übertrieben fröhlich. "Oh, hallo Caleb." Aldarn strahlte ihn an. "Hier, kannst du mir mal kurz helfen ..." Damit drückte er Caleb die Sachen in die Hand und schloss auf. "Komm rein." Caleb ging rein und packte die Sachen auf den Tisch. "Kann ich dir etwas anbieten? Es wird nicht so luxuriös sein, wie du es dir jetzt gewohnt bist ..." "Ach danke...ich bin immer noch mit sehr wenig zufrieden. Wie geht's dir so?" "Unverändert seit gestern ... nur mit Arbeit zugeschüttet." Aldarn grinste etwas. "Für die Königin." Er stellte sich und Caleb etwas Wasser hin und Brot. "Such dir doch jemanden der dir hilft. Du brauchst nicht fragen, Phobos ist sicher einverstanden." "Ich kümmere mich um das was Elyon denkt", erklärte Aldarn fest. "Ich weiss nicht was du an Phobos findest und warum du immer noch bei ihm haust." "Weil ich..." Caleb schluckte trocken und nahm einen Schluck Wasser. "Deswegen bin ich hier...ich...muss dir was sagen." Sein Freund sah ihn sehr misstrauisch an. "Was?" "Warum...ich noch bei Phobos wohne....wir....wir...sind zusammen..." Aldarn erstarrte. "Kannst du das wiederholen. Ich glaube, ich habe mich verhört." "Ich...bin....mit Phobos...zusammen. Wir sind...ein Paar..." "Du? Und PHOBOS? Hast du den Verstand verloren?" Caleb schreckte zurück und sah Aldarn aus grossen Augen an. Er hatte ja mit einer Reaktion gerechnet, aber nicht mit einer solchen. "Mit dem gleichen Phobos, den wir unsere ganze Jugend hindurch bekämpft haben? Der gleiche der zahlreiche unserer Freunde getötet oder versklavt hat? Der Phobos? Der doppelt so alt ist wie du?" Uh...das letzte war nicht gut...gar nicht gut. "Warum zum Teufel reiten alle auf seinem Alter herum?!", fauchte er zurück. "Warum? Es ist pervers, das ist es! Mal beiseite gelassen dass wir von einem sowieso verdorbenen Charakter sprechen, was soll ein Mann in seinem Alter an einem Jugendlichen finden?" Aldarn sah mal von der Tatsache ab, dass genug Ehepaare in Meridian einen solchen Altersunterschied hatten. "Pervers? Phobos ist nicht pervers und sein Charakter ist gar nicht so verdorben wie wir immer geglaubt haben. Er kann ganz anders sein." "Ja, das glaub ich. Wenn er einen naiven kleinen Jungen in sein Bett bekommen will", höhnte Aldarn. "Er....ihm geht's nicht darum. Wirklich nicht!", verteidigte Caleb seinen Geliebten weiter. "Ich hätte nicht gedacht, dass du dich so einwickeln lässt von all dem Luxus!" Aldarn war immer noch aufgebracht. "Du siehst gut aus und bist jung, das ist es was ihn interessiert. Schau dir doch an was für Lustknaben er hatte!" "Er hatte gar keine!", behauptete Caleb stur. Aldarn lachte auf. "Wach auf Caleb. Jeder wusste das." Er sah Caleb verächtlich an. "Du bist nur der Nächste." "Das glaub ich nicht. Er liebt mich....wirklich. Ich seh es doch in seinen Augen. Und wenn es ihm nur darum ginge, hätte er es schon längst haben können, aber er hat mich abgeblockt." "Wer weiss was ihm Spass macht? Beeilen muss er sich ja nicht, er kann sich deiner ja scheinbar sicher sein." Aldarn schüttelte weiter den Kopf. "Er hat dich eingefangen. Caleb! Du prostituierst dich an den Teufel!" "Aldarn! Bitte...wofür hältst du mich eigentlich? Ich liebe ihn!" "Ich halte dich für total verblendet von dem Luxus den ein älterer Mann dir gibt! Lieben? Phobos? Das würde niemand tun der noch bei Sinnen ist!" "Aber....es ist echt. Ich hab doch selbst gesehen, wie es sich entwickelt hat. Aldarn, kannst du dass denn nicht verstehen? Ja, er kümmert sich um mich, aber ich teil doch nicht aus Dankbarkeit das Bett mit ihm. Er gibt mir so viel....nicht Materielles..." "Jetzt verstehe ich auch, warum du so überzeugt warst, dass er sich gewandelt hat und es ernst meint mit einem Neuanfang", erklärte Aldarn verbittert ohne darauf einzugehen. "Wir haben soviel gegeben für die Rebellion. Und für was? Dass Phobos unseren Anführer fickt?" Caleb sah Aldarn verwirrt an. "Warum redest du nur so gemein über ihn? Er versucht doch wirklich vieles wieder gut zu machen." "Und ich frage mich zu welchem Zweck. Ich glaube nicht dass sich ein Charakter wie Phobos von heute auf morgen ändert." "Hat er auch nicht....er hat schon angefangen sich zu verändern vor der Krönung..." "Ich meinte nicht wörtlich von heute auf morgen. Aber es war plötzlich. An einem Tag nimmt er uns die Brunnen, am nächsten ist plötzlich alles nicht so gemeint?" "Er hat vieles gar nicht gewusst! Cedric hat viel in Eigenregie gemacht..." "Das hat er dir gegenüber behauptet, ja?" Aldarn lachte scharf auf. So das Caleb wieder zusammen zuckte. Ein schmerzlicher Ausdruck trat in seine Augen. "Was soll ich denn tun, Aldarn? Ich liebe ihn....und ich kann nicht ohne die seine sein..." "Das klappte bis vor kurzem noch sehr gut. Aber du kannst ja schauen ob er dich überhaupt gehen lässt", deutete Aldarn düster an. "Das würde er...das weiss ich....ich hab ja drum kämpfen müssen, dass er es überhaupt mit mir versucht..." "Und das wäre das erste Mal, wo er schauspielert, da er seiner Schwester gegenüber immer ehrlich war, ja?" "Er hat sich selbst verraten, verdammt noch mal!", explodierte Caleb. "Er wollte selbst, dass sie sieht, was er vor gehabt hatte..." "Und warum hat er das getan? Er ist hochintelligent." Aldarns Gesicht war immer noch verhärtet und Calebs Emotionen schienen ihn gar nicht zu berühren. "Er ist nicht der Einzige.....", murrte Caleb. "Und er ändert sich weiter. Er hat inzwischen auch die Erde gesehen und lernt immer mehr dazu, was wir hier noch besser machen können." "Das erklärt immer noch nicht, warum er das getan hat. Willst du allen ernstes behaupten, er wäre eine gute Person geworden? Demnächst erzählst du mir noch es war alles ein Missverständnis und wir haben ihn nur alle falsch verstanden, weil er es so gut mit uns meinte." Der Spott war nicht zu überhören in Aldarns Stimme, aber seine Augen waren bitter. "Das gewiss nicht....aber er hat gesehen, dass es anders auch geht...und er ohne Gewalt trotzdem König von Meridian sein kann." "Und das ist doch alles um das es ihm geht. Macht. Glaubst du, du bist ihm wichtiger?" "Ja....ja, dass glaube ich inzwischen..." "Warte nur ab ... wie schnell glaubst du, wird ihm langweilig mit dir?" "Warum sollte ihm langweilig werden? Wenn man jemanden liebt, ist jeder Tag neu und aufregend....irgendwann wirst du das sicher auch merken, wenn du jemanden kennen lernst." "Ich hoffe ich lerne nie so jemanden kennen! Glaubst du, du hast sein Interesse für immer gefesselt? Dass er nicht auch andere Gelegenheiten wahrnehmen wird? Sehr loyal war er nie zu seinen Gehilfen, wenn sie ihm lästig wurden." Caleb sah Aldarn unsicher an. "Ich mein doch...wenn du jemanden findest, den du auch liebst." Er versuchte die Erinnerung zu verdrängen, die Aldarns Argumentation bei ihm hervor gerufen hatte. Der bemerkte die Verunsicherung und nickte. "Glaub mir - ich habe mehr mitbekommen von dem was Phobos so getrieben hat als du. Ich weiss, du meinst es ehrlich ... aber ich mache mir Sorgen um dich. Wir sind schon so lange Freunde." "Ja schon...aber dennoch hast du ihn nie im Bett gesehen....wenn er schläft....wenn er träumt...wenn er meine Nähe sucht und sich an mich kuschelt." Aldarn schüttelte sich ein bisschen. "Die meisten Leute sehen harmlos aus in ihrem Schlaf, nehme ich an. Dir sieht man ja auch nicht an, dass du ein gefährlicher Rebellenführer warst, wenn du unschuldig schläfst." "Ha, ha, das wirst ausgerechnet du wissen..." "Ich habe dich oft genug schlafen gesehen und du siehst noch jünger aus, als du es schon bist. Aber wenn es dann um die Rebellion ging ... dann wusste ich wieder warum du Anführer warst." Caleb schnaubte. Das hier führte zu nichts. Er stand auf und wandte sich zum Gehen. "Ich denke ich geh nun besser. Tut mir leid, dass ich dir kostbare Zeit geraubt habe." "Caleb ..." Aldarn sah ihn bittend an. "Willst du unsere Freundschaft zerstören - für ihn?" "Nein! Nein natürlich nicht. Aber ich kann doch nicht zwischen euch entscheiden. Das ist, wie wenn ich zwischen Vater und Mutter entscheiden müsste." "Du kennst ihn kaum ... und du vertraust ihm mehr als mir." Aldarn seufzte. "Geh dann halt jetzt. In spätestens drei Tagen sehen wir uns hoffentlich im Schloss." "Sicher...", schluckte Caleb und fühlte sich nicht wirklich gut. Trotzdem nickte er Aldarn zu, bevor er die Tür hinter sich schloss und zurück zu Phobos eilte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)